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Die Apokalypse des Johannes - 97. Vortrag von Wolfgang Peter
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»
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Rohtranskription des 97. Vortrages
+++ dies ist eine Rohtranskription. Wenn du wissen willst, WIE eine fertige Transkription ausschaut, dann schau dir z.B. als Muster die 10. Folge an. Melde ich gerne übers Kontaktformular bei uns, wenn du bei der Textarbeit MitTun möchtest. Wir freuen uns auf dich! +++
Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum 97. Vortrag zur Apokalypse. Also wir haben schon einiges hinter uns und noch ein bisschen was vor uns.
Wie immer zum Einstieg zum 97. Vortrag, der 47. Wochenspruch.
Es will erstehen aus dem Weltenschoße, den Sinnenschein erquickend, Werdelust. Sie finde meines Denkens Kraft, gerüstet durch die Gotteskräfte, die kräftig mehr im Innern leben. Also es geht darum, dass jetzt die Natur draußen erwacht und damit verbunden ist die Werdelust einfach in der Natur draußen.
Also es fängt jetzt schon langsam an, auf wienerisch zu wurreln unter der Erde. Also es beginnt sich zu bewegen, zu regen unter der Erde und das sollen wir spüren einfach, dem sich entgegenstellen und dem entgegenbringen, unseres Denkens Kraft, um wirklich sehr bewusst zu erfassen, was da draußen in der Natur sich tut. Dieses Denkens Kraft haben wir in der finstersten Zeit des Jahres schulen können, entwickeln können hoffe ich und das können wir also der Natur entgegenbringen.
So viel jetzt zum 47. Wochenspruch. Ich lese ihn noch einmal.
Es will erstehen aus den Welten Schoße, den Sinnenschein erquickend, Werdelust. Sie finde meines Denkens Kraft, gerüstet durch die Gotteskräfte, die kräftig mehr im Innern leben. Ja diese Werdelust, diese Werdelust oder dieses, wie soll ich sagen, lustvoll spielerische, das in der Natur, in den Gestaltungen der Natur lebt, das gehört eigentlich auch in das lebendige Denken hinein.
Das soll also ein durchaus auch lustvolles Geschehen sein, ein spielerisches, so wie ein Kind sich einfach freut, Neues zu entdecken und Neues auszuprobieren. Wirklich lebendiges Denken, das ja den Hintergrund der ganzen Anthroposophie auch irgendwie bildet, die Grundlage bildet davon, ist also etwas total lebensbejahendes, freudvolles, das darin ist. Ja selbst dann, wenn man manchmal auch schwierige Themen behandelt, die vielleicht manchmal nicht so lustvoll sind.
Eben gerade, wenn man es mit den Wirkungen der Widersacher auseinanderzusetzen haben, was ja jetzt immer mehr auf uns zukommt. Aber trotzdem, die Art sich diesen Dingen erkenntnismäßig anzunähern, braucht einerseits Ernst, tiefen Ernst, aber andererseits dieses spielerisch Freudevolle, das das Kind hat. Also es ist gut an diese ganzen Dinge, wie soll ich sagen, mit dieser kindlichen Naivität geradezu heranzugehen, weil das ist die Voraussetzung, dass man wirklich mit einem lebendigen Denken ganz authentisch im Moment die Dinge erfassen kann.
Nicht zurückgreifend auf alles das, was man schon gelernt hat und was man eh weiß vom Verstand her, sondern die Dinge, die Welt, eben auch die geistigen Hintergründe der Welt immer wieder mit neuen Augen zu sehen. Das ist so ganz wichtig. Ich meine, Geist ist eigentlich überhaupt immer nur da, wo ich die Welt immer wieder mit neuen Augen sehen kann.
Es ist überhaupt das, was wir als Wirklichkeit bezeichnen. Wir verwechseln ja immer so oft Realität mit Wirklichkeit. Realität im eigentlichen Sinn ist das Dinghafte, das Gegenständliche, das Gewordene.
Aber das Gewordene ist eigentlich eine abgelegte Vergangenheit. In dem Gewordenen selbst liegt die Zukunft nicht drinnen, sondern sie liegt in dem Geistigen, in dem, was sich noch nicht verwirklicht hat, was aber die Kraft hat zur Verwirklichung. Und das ist im Grunde das, was uns aus der Zukunft entgegenkommt.
Natürlich, wir müssen berücksichtigen, dass es eben eine, wenn ich gerade die ganze Erdentwicklung betrachte, eine mordsmäßige Vergangenheit gibt, die, naja, die aufgehäuft unter unseren Füßen und um uns herum liegt. Aber da walten auch gewisse Notwendigkeiten drinnen, eine gewisse Vorherbestimmung ist drinnen, weil einfach die Vergangenheit noch weiter rollt. Aber die Zukunft bringt immer wieder einen neuen Einschlag hinein.
Und das ist das Geistige, das wirkt drinnen. Und die Widersacherkräfte können im Grunde nur mit dieser Vergangenheit wirtschaften. Sie haben genau dieses ganz freie, schöpferische Element, das für die Zukunft offen ist, haben sie eigentlich nicht.
Sondern sie bauen einfach weiter oder lassen weiter wirken bestimmte Linien, die aus der Vergangenheit kommen. Da gibt es auch verschiedene Abzweigungsmöglichkeiten, aber es ist ein Forterollen der Vergangenheit. Und wir als Menschen sind befähigt dazu, Neues aus der Zukunft hereinzuholen in gewisser Weise.
Die Zeit ist ja überhaupt so ein ganz merkwürdiges Phänomen. Wenn man sagt, naja, was ist Zeit? Naja, es gibt so einen schönen Ausspruch von Augustinus in seinen Bekenntnissen, die er niedergeschrieben hat. Also, was ist die Zeit? Über das Rätsel, wenn mich niemand fragt, dann nachweise ich es.
Aber wenn mich wer fragt, dass ich erklären soll, was die Zeit ist, dann komme ich in Verwirrung. Dann komme ich mit dem Phänomen der Zeit eigentlich gar nicht mehr zusammen. Weil, wie ist denn das? Die Vergangenheit, ja die ist eigentlich weg.
Die ist vorbei, die ist vergangen, die ist weg. Und die Zukunft ist noch nicht da. Also beides ist eigentlich nicht zu fassen.
Das Einzige, was ich irgendwie fassen kann, ist der Augenblick. Und aber in diesem Augenblick wirkt in gewisser Weise die Zukunft, die die Vergangenheit nach. Und sofern überhaupt was von der Vergangenheit da ist, ist es nur da und real, insofern es jetzt hier und in dem Moment eben da ist.
Als abgestorbene Asche der Vergangenheit, die einmal beweglich war, aber jetzt nachwirkt. Also die Steine, die einmal entstanden sind, bilden halt jetzt den den Untergrund, auf den wir gehen. Aber real sind sie dadurch, dass sie jetzt hier und heute als Nachwirkung da sind.
Die Vergangenheit als solche, die ist weg. Und die Zukunft, wie gesagt, ist noch nicht da. Und die Zukunft der Erde liegt also im wesentlichen Teil daran, wie wir mit dem bis jetzt Gewordenen umgehen.
Damit schaffen wir die Zukunft. Indem wir das, was aus der Vergangenheit als Schlacke geblieben ist und eben jetzt im Augenblick noch da ist, indem wir das in jedem Augenblick verwandeln, in etwas Neues einverleiben, eine neue Gestaltung geben, eine neue Gesetzmäßigkeit vielleicht geben. Und das ist genau der Punkt, der mit den Naturwissenschaften zum Beispiel nicht erfassbar ist.
Die Naturwissenschaften bauen auf das, was sich als Gesetzmäßigkeit aus der Vergangenheit forterbt. Also eigentlich eben auf das Gestorbene, auf das schon Gestorbene, das geistig nicht mehr aktiv ist. Und die Zukunft, der neue Einschlag, den müssen wir im Grunde aus der Zukunft hereinholen.
Und dadurch verwandelt sich dann das Dasein. In jedem Augenblick verwandelt es sich. Und wir haben damit eine Rolle übernommen, die in der Vergangenheit die Natur selber gespielt hat.
Ja, die Natur, was ist die Natur? Die mittelalterlichen Menschen, die Mönche, die Waisen des Mittelalters, die Eingeweihten des Mittelalters haben noch gesprochen von der Göttin Natura. Durchaus nämlich auch die christlichen Eingeweihten. Aber sie haben die Natura eben als ein Wesen gesehen, als ein geistiges Wesen, das eben gestalten an der Erde wirkt und eben immer wieder diese neuen Einschläge hineinbringt.
Und in Wahrheit ist die Naturwissenschaft aber auch knapp daran, das zu erkennen, dass da etwas ist. Nämlich, dass die Entwicklung in der Erdenwelt, die sogenannte Evolution, also die Entwicklung, die weitere Entwicklung der Erde und all der Lebewesen, die drauf sind, also der Pflanzen, der Tiere, auch des Menschen, dass das eine Sache ist, die sich der Berechenbarkeit entzieht, der Vorhersehbarkeit überhaupt entzieht. Es sind einfach unendlich viele Wege offen, aber sie sind nicht allein bestimmt durch die Vergangenheit.
Die schleppen wir zwar mit und jedes Lebewesen auf Erden, jede Pflanze, jedes Tier, ja auch der Mensch schleppt die vergangene Entwicklung in gewisser Weise mit. Ich meine, wir haben in unseren Erbanlagen Sachen drinnen, die vor Jahrmilliarden schon veranlagt wurden. Wir schleppen die ersten Einzeller mit uns mit oder Teile davon in unsere Erbanlage.
Wir schleppen also alles Mögliche mit. Wir sind ein Kompendium allein in unseren Erbanlagen der Vergangenheit. Aber jedes Mal, wenn ein Mensch hereinkommt in unsere Welt, also gezeugt wird und dann erreicht den Mutterleib und dann geboren wird, dann entsteht etwas ganz Neues.
Eine ganz neue Gestaltung, die hineinkommt. Da ist vielleicht immer noch vieles Altes mit drin, aber das Entscheidende, was diesen Menschen zu dem ganz besonderen Menschen macht, der jetzt geboren wird, das ist etwas Neues und das bringen wir durch unseren Ich-Impuls hinein in die Entwicklung. Und was so natürlicherweise eben auch bei unserer Fortpflanzung passiert, das sollen wir aber für die Zukunft, für die nähere und für die fernere Zukunft ganz bewusst als geistigen Impuls hineinbringen, um die ganze Erde umzugestalten.
Also das heißt, die Zukunft der Erde wird nicht mehr bestimmt werden durch das Wesen Natura, wie dieses Wesen Natura, das es noch gibt und das noch nachwirkt, aber immer mehr nachwirkt, wird immer mehr, ihre Tätigkeit immer mehr übernommen werden müssen durch den Menschen. Das wird darüber entscheiden, was aus der Erde wird in der Zukunft. Und ja, ich werde jetzt sagen, sind wir da nicht komplett überfordert.
Wir sind im Moment noch ziemlich stark überfordert und wir werden diese wirklich zukunftsträchtigen Veränderungen am wenigsten durch das hineinbringen in die Erdentwicklung, was wir aus unseren jetzigen Verstandeskräften schöpfen können. Sondern es wird aber eine ganz große Rolle spielen, das was wir aus einem lebendigen Denken zunächst einmal entwickeln. Also aus einem Denken, das nicht alleine klebt an den Kräften der Vergangenheit, sondern immer wieder einen ganz neuen Einschlag schöpferisch hereinbringt.
Was also eben das Charakteristische für das Geistige ist, was das Charakteristische ist unserer Ich-Kraft daher, denn das ist unser geistiger Wesenskern und der ist im Großen und Ganzen veranlagt dazu immer neue Impulse in die Welt hineinzubringen. Und zwar jeder einzelne Mensch und jeder tut das auch bis zu einem gewissen Grad schon. Aber ihr braucht nicht glauben, dass das jetzt nur betrifft die großen Künstler und die großen, naja, Denker, lebendigen Denker der Zukunft, sondern jeden Menschen betrifft das.
Jeder trägt etwas dazu bei, einfach dadurch, dass er ein waches, freies Ich hat. Dazu sind wir alle, naja, mehr als veranlagt, wir sind auf dem Weg dazu. Der Weg ist noch nicht zu Ende gegangen, aber wir sind auf dem Weg dazu.
Und das was dazu beiträgt, dass das wirklich umgestaltend wird für die ganze Erde, dass diese ganzen Impulse aller Menschen auf Erden, die auf Erden verkörpert sind, aber auch die Impulse jener Menschen, die gerade im Leben zwischen Tod und Neuergeburt sind, dass diese Impulse fruchtbar für die ganze Erdenentwicklung werden können und dass die sozusagen zusammen stimmen irgendwo und eine große, ja, ich möchte sagen, Symphonie ergeben, die die neue Welt gestaltet. Dazu trägt der Christusimpuls bei, der durch jedes menschliche Ich und in jedem menschlichen Ich und mit jedem menschlichen Ich wirkt und ihm aber zugleich diese globale, ja, diese Dimension gibt. Also wir Menschen arbeiten mit an der Zukunft des ganzen Kosmos.
Und den Christus zu erkennen, den Christus erleben zu können, heißt eben, ich habe das schon so leise angedeutet in den vergangenen Vorträgen, heißt den schöpferischen Impuls zu erkennen, zu erleben, der durch unser Ich in die Welt kommt. Und damit sind wir auf der Höhe der Zeit, was unsere Selbsterkenntnis betrifft. Also wenn wir uns wirklich erkennen wollen, was wir sind und was wir in Zukunft noch werden können, dann ist es erkennen können, diesen schöpferischen Impuls, den unser Ich drinnen erweitet.
Und das liegt aber in den kleinsten Kleinigkeiten des Lebens drinnen oder kann drinnen liegen. Es kann drinnen liegen einfach und es ist vielleicht sogar für das Erste das Wichtigste und naheliegendste in der Art, wie ich einem anderen Menschen begegne. Springt da ein neuer Funke sozusagen über oder ist es einfach, ja, wir kennen uns eh schon seit Ewigkeiten und es ist halt eh so, wie es immer war.
Oder kommt in die Begegnung ein kleiner neuer Funke hinein. Das ist in jeder menschlichen Begegnung möglich. Die Kunst sozusagen, auch den anderen Menschen, wenn ich ihn morgen wieder begegne, ihn ein bisschen zumindest mit neuen Augen zu sehen.
Etwas anderes an ihm zu entdecken und dadurch aber zugleich auch, indem ich dieses Neue in ihm entdecke, ihm auch einen Impuls gebe. Denn die Impulse, die wir weitergeben, entstehen am allermeisten dadurch, dass wir in den Menschen, die uns begegnen, aber natürlich auch in den Tieren, die uns begegnen, in den Pflanzen, die uns begegnen, in der ganzen Natur, die uns begegnet, dass wir da etwas mit neuen Augen sehen. Ein bisschen.
In diesem Erwachen des Bewusstseins arbeiten wir bereits daran, mit die Welt umzuschaffen, wenn die Welt dazukommt. Also es liegt unheimlich viel daran, in der Art, wie wir die Welt sehen, wie wir die Welt wahrnehmen. Sinnlich, übersinnlich wahrnehmen.
Wir haben uns ja schon ein bisschen beschäftigt damit, dass auch die sinnliche Wahrnehmung ja unheimlich stark davon abhängt, was wir an seelischen, an geistiger Aktivität dem entgegenbringen, was uns von der Natur an sinnlichen Reizen entgegenkommt. Würden wir gar nichts seelisch, geistig entgegenbringen, würden wir die Welt einfach überhaupt nicht wahrnehmen. Wir würden gar nichts erleben von der Welt.
Wir wären blind, taub für die Welt. Wir würden sie nicht riechen können, nicht schmecken können, nicht tasten können. Wir würden sie schlichtweg nicht erleben.
Wir erleben auch die Sinneswelt nur dadurch, dass wir sie seelisch, geistig ergreifen. Und bis jetzt sehen wir halt also nur die sinnliche Außenseite, aber eben auch, dass wir die ergreifen können. Dazu ist unsere Aktivität notwendig.
Aber wir können diese seelisch-geistige Aktivität im Grunde unbegrenzt steigern, um auch das in der Natur zu ergreifen, wahrzunehmen und im Wahrnehmen zu verwandeln, was übersinnlich hinter dem Sinnlichen steckt. In Wahrheit gibt es da keine feste Grenze. Wir tun immer so, na ja, da ist die Sinneswelt und dann kommt die nächste, von mir aus die Ätherwelt, das ist schon was Übersinnliches und dann geht es halt weiter.
Seelenwelt und ja, das sind Begriffe, die wir geschaffen haben. Aber die Welt hat ja dort nicht irgendeinen Gartenzaun stehen zwischen diesen Welten, sondern das ist im Grunde ein gleitender Übergang. Und wir schaffen diesen Schritt in, sagen wir für uns, neue Bereiche hinein, indem wir einfach unser Bewusstsein erweitern.
Ja, einfach, so einfach ist es halt nicht. Aber wir können es erweitern dadurch, dass wir unser Bewusstsein weiterentwickeln. Und wir stehen heute im bewusstseinsseelen Zeitalter drinnen und wir stehen jetzt bereits seit Beginn des 20.
Jahrhunderts in einem Zeitalter drinnen, in dem es grundsätzlich jedem Menschen schon durch die natürliche Entwicklung möglich ist, etwas von dem Übersinnlichen zu erfassen, das hinter dem Sinnlichen wirkt. Jedem. Es gab ein langes Zeitalter, wir haben darüber gesprochen, das finstere Zeitalter, das sogenannte Kali-Yuga, in dem es zumindest der Mehrzahl der Menschheit nicht möglich war, in die geistige Welt hineinzuschauen, nicht einmal in die nächste Schicht hinein.
Wobei, man dazu sagen muss, es gab trotzdem noch genug Menschen, die sich etwas Altes von den alten Kräften bewahrt haben, aber die Mehrzahl, für die Mehrzahl hat es sich eben verdunkelt. Und wir haben davon gesprochen, dieses Kali-Yuga hat begonnen 3.200 vor Christus. Also eine sehr präzise Zeitangabe, die Rudolf Steiner dafür gibt und er bringt sie in Zusammenhang mit dem Tod des Krishna.
Krishna, diese hohe Wesenheit, von der in den indischen Schriften die Rede ist, namentlich in der Bhagavad-Gita sehr ausführlich, darüber haben wir gesprochen. Und wir haben auch davon gesprochen, wer ist denn dieser Krishna oder was steckt denn hinter diesem Krishna dahinter. Wir haben davon gesprochen, dass dieser Krishna, naja, im Grunde jener unschuldig gebliebene Teil der Adam-Wesenheit ist, die vom Sündenfall verschont blieb.
Das ist das, was hinter dem Krishna zunächst einmal steht. Oder was diesen Krishna ausmacht. Aber es kommt eben noch dazu, dass diese unschuldig gebliebene Adam-Wesenheit, die später dann auf Erden geboren wurde als der Nathanische Jesusknabe, also jener Jesusknabe, von dem uns das Lukas-Evangelium erzählt, dass dieser spätere Nathanische Jesusknabe, dass der schon bevor er auf Erden geboren wurde, sich wiederholt mit dem Christus verbunden hat.
Den Christus zu Hilfe gerufen hat und der leidenden Menschheit unten auf Erden, mit der ihm diese unschuldig gebliebene Adam-Wesenheit eng verbunden war, um dieser leidenden Menschheit unten zu helfen und zumindest die ärgsten Auswüchse, die durch die Widersacherkräfte entstanden sind, abzumildern, sodass die Menschheit auf Erden überhaupt eine Chance zu ihrer Entwicklung hat. Weil die Widersacher sind halt natürlich sehr, sehr starke Wesenheiten, viel, viel stärker als der Mensch, der halt zwar ein Ich bereits hatte, aber dieses Ich noch ganz, ganz schwach und auch ziemlich orientierungslos war, also die im Grunde diesen weit, weit übermächtigen Widersacherwesenheiten im Grunde hilflos ausgeliefert waren. Und vor allem ausgeliefert waren, indem diese Widersacherwesenheiten ja gar nicht primär das Ich angegriffen haben, sondern halt in den Leibesfühlen, in denen sich dieses Ich verkörpert hat oder begonnen hat zu verkörpern, halt versucht haben, dort sich zu verankern und starken Einfluss genommen haben, also dadurch unser Australisches, unser Seelisches in Mitleidenschaft gezogen haben und sodass das Ich noch völlig machtlos war, etwas dagegen zu unternehmen, indem sie den Ätherleib ergriffen haben, ja und sogar den physischen Leib, ja ziemlich mächtig verdorben haben.
Das hat ja schon begonnen im Grunde mit dem Sündenfall, da fängt es, da fängt es schon an und damit beginnt der Sturz des Menschen auf die Erde, wenn man so will, also der Sturz aus dem irdischen Paradies, aus dem Garten Eden hinunter in immer tiefere Schichten der Erdensphäre, bis wir dann schließlich wirklich auf der festen Erde gelandet sind und sie betreten haben. In der heutigen Gestalt oder in der annähernd heutigen Gestalt ist das passiert, also in der atlantischen Zeit, aber das erste liegt schon noch noch weiter zurück in der sogenannten lemurischen Zeit, also das ist die Zeit, wo die Erde überhaupt noch sehr, sehr in Umstrukturierung war. Lemurische Zeit, kann man so grob sagen, endet mit der Zeit, wo die Saurier aussterben.
Also da gab es bereits ein reiches Leben auf der Erde, es gab auch bereits die ersten Säugetiere, die allerdings noch sehr klein waren, also eher so Spitzmausartige, Nagetierartige Wesen waren, die haben also noch eine wesentlich engere Verwandtschaft mit den Menschen als die Saurier und die Reptilien und die Fische, obwohl da natürlich auch schon was drinnen ist von uns. Das sind bereits Impulse, wo der Mensch versucht hat, auf der Erde Fuß zu fassen, aber eben halt noch längst nicht in unserer heutigen Gestalt, aber geistig gestaltend hat er damals schon mitgewirkt an der Entwicklung des ganzen Tierreichs, an der Entwicklung auch des Pflanzenreichs. Und das heißt, das, was die irdische Natur eben zur wirklich irdischen Natur macht, sind die Impulse, die bereits mit durch das menschliche Ich hineinfließen.
Aber man könnte sagen, eher noch durchfließen durch das menschliche Ich, also wo höhere Kräfte durchwirken, aber wo das menschliche Ich bereits beteiligt ist, ganz leise, ganz zart. Und stärker wird es dann eben mit der atlantischen Zeit, also das ist die Zeit nach den Dinosauriern im Wesentlichen, da fängt es an, da beginnen sich die Säugetiere zu entwickeln, die also schon viel mehr Ähnlichkeit haben mit dem, was dann letztlich in Menschengestalt hervortreten wird, braucht aber immer noch ziemlich lange Zeit, geht dann hinein in die große Eiszeitperiode hinein, die sehr wichtig war für die Entwicklung der Menschheit in Wahrheit, bis man dann schließlich vor fünf bis sieben Millionen Jahren die ersten Wesen findet, die den aufrechten Gang haben, die aufrechte Haltung haben. Also das deutlichste Zeichen dafür, wo der Mensch jetzt wirklich beginnt, in seiner annähernd heutigen Gestalt die Erde zu betreten, im wahrsten Sinne des Wortes.
Das heißt, dass er mit menschlichen oder menschenähnlichen Füßen die Erde betritt, das ist so vor etwa fünf bis sieben Millionen Jahren, nach den Maßstäben der heutigen Wissenschaft. Ich will jetzt nicht verbreitern, wie weit diese Maßstäbe stimmig sind oder nicht, aber jedenfalls da gibt es die ersten Funde aus dieser Zeit, die von der Wissenschaft so datiert wird, was die ersten menschenähnlichen Fußabdrücke gibt. Und das wirklich größte Wunder des Menschwerdens ist einmal die Fußbildung des Menschen.
Die ist wirklich einzigartig. Es gibt vielleicht begleitend ein paar Affenwesenheiten, die ausgeschieden sind und die dann auch so etwas Ähnliches bekommen haben, aber niemals in der Vollkommenheit, wie es beim menschlichen Fuß der Fall ist. Dieses mit einer minimalen Auflagefläche ganz elastisch das Gewicht, die Schwere eines aufgerichteten Körpers sicher tragen zu können und tragen zu können in einem Dauernden ausbalancieren, weil wir haben das geübt bei unserem Wochenendseminar, das wir da bei mir in der Wohnung oben gehabt haben.
Wir haben ein bisschen geübt, wie ist denn das, wenn wir aufrecht stehen. Man braucht nur mal probieren Augen zu machen, aufrecht stehen. Man merkt schon, selbst wenn man auf zwei Beinen steht und die Augen zumacht, merkt man schon ein bisschen, dass man eigentlich immer ein bisschen schwankt, dass so eine leichte Bewegung drinnen ist.
Wir stehen eben nicht einfach wie ein Betonglotz da am Boden, sondern wir stehen in einer äußerst labilen Haltung. Die Haltung des Menschen ist absolut labil. Im Grunde sind wir, wie wenn man einen Bleistift aufrecht auf der Spitze auf den Tisch hinstellen wollte.
Das ist schwierig. Es ist schon schwer genug, ihn auf der breiten Kante aufrecht stehen zu bringen am Tisch. Gelingt vielleicht, aber bei der leichtesten Erschütterung fällt er um.
Also wir sind eigentlich so ein Bleistift, der fast auf der Spitze steht. Wir sind in jedem Augenblick in Wahrheit höchst gefährdet, umzufallen. Nur unser Ich, das aber unbewusst tätig ist zunächst, also wir sind Gott sei Dank im Normalfall zumindest nicht bewusst damit beschäftigt, mit diesem Austarieren, sondern es passiert scheinbar ganz von selbst.
Aber es ist unser Ich, das in unserem ganzen Bewegungsapparat drinnen wirksam ist und tätig ist, in der ganzen Muskeltätigkeit, die dazu notwendig ist. Da ist unser Ich höchst aktiv drinnen. Wir bilden uns so viel ein auf unser Ich-Bewusstsein.
Das Ich-Bewusstsein ist noch sehr klein. Die Tätigkeit unseres Ichs ist viel größer und ganz stark ist er mal drinnen, uns aufrecht zu halten. Das ist einmal ganz wichtig.
Und von hier aus geht die Entwicklung auf. Also die ersten Wesen, zu denen diese Fußabdrücke passen, die gehören zu Wesen, die eigentlich ansonsten noch was ziemlich affenartiges oder affenverwandtes haben. Also damit sage ich nicht, der Mensch startet vom Affen ab.
Nein, es ist eigentlich genau umgekehrt, dass diese Entwicklungslinien zweigen dann die eigentlichen Affen erst ab in Wahrheit und gehen halt dann nicht mehr in ihrer Entwicklung weiter. Erstarren irgendwo sind halt sozusagen nicht in dem Masse zumindest entwicklungsfähig wie der Mensch. Aber der Mensch geht weiter, er geht über diese Auferrichtekraft, die das erste ist, hinauf und der nächste große Schritt, der ihn im Grunde über alle auf Erden bekannten Tierarten hinaus hebt, ist die artikulierte Lautsprache, die zum Ausdruck letztlich werden kann des seelisch-geistigen Erlebens des Menschen.
Das ist der nächste große Schritt. Dazu gehört natürlich also die Entwicklung der entsprechenden Atmungsorgane, die Entwicklung des auferrechten Kellkopfes. Nur Wesen mit einem wirklich auferrechten Kellkopf sind der Artikulation fähig.
Es ist übrigens das Interessante, es gibt ja schon Wesen, die auch sprechen können, will ich nicht sagen, aber die sogar menschliche Sprache ganz täuschend nachahmen können. Das sind nämlich manche Vogelarten. Vögel zeigen sich überhaupt viele dadurch aus, dass sie was sehr musikalisches haben, was man sonst also bei Tieren nicht wirklich findet.
Ich meine, man findet alle möglichen irgendwie Zwitschern oder sonst was, aber das sind also eher ganz unharmonische Töne, die in Wahrheit herauskommen. Aber die Vögel haben einen wunderschönen Gesang. Und manche sind sogar fähig, die menschliche Sprache durch Nachahmung nachzubilden.
Allerdings, wozu sie nicht fähig sind, ist das, was sie dann nachbilden, auch mit irgendeinem Sinn zu verbinden. Sondern sie haben einfach immense Freude daran, diese Klänge nachzubilden. Vor allem, wenn sie öfter wiederholt werden.
Aber es genügt unter Umständen schon einmal. Es kann durchaus schon sein, dass ein Papagei was hört und einmal gehört hat und irgendwann drei Wochen später erzählt er mir das, was ich vor drei Wochen gesagt habe. Vielleicht nicht eine ganze Geschichte, das sicher nicht, aber irgendeinen charakteristischen Satz oder was.
Dann denkt man sich, woher er hat. Ah ja, das habe ich vor drei Wochen gesagt. Einmal.
Und er kann es nachbilden. Aber es hat für ihn sonst weiter keine Bedeutung. Es ist nur die innere Lust, die Freude, es nachzubilden, nachzuformen.
Und in viel komplexerer Weise lernt das der Mensch, indem man nachahmt die Sprache seiner Mitmenschen. Da kann man jetzt die große Frage sich stellen, wo hat der erste Mensch sprechen gelernt? Wo war der Mensch, auf dem er das abgelauscht hat? Ja, die Menschen haben es der Natur abgelauscht. Sie haben das, was sie in der Natur, und zwar abgelauscht, aber in einer sehr besonderen Weise.
Nämlich nicht nur durch das, was sie mit den Ohren vernommen haben, sondern sie haben das, was sie an Formen auch erlebt haben in der Natur, in Sprachlaute umgewandelt. Sie haben sozusagen zuerst einmal gelernt, nach der Aufrichtung die Natur zu begreifen. Mit ihren Händen zu greifen, zu tasten, später zu formen, also Werkzeuge zu formen.
Irgendetwas scheppert im Hintergrund. Ich glaube ein Mikrofon dürfte offen sein. Schaut bitte, ob ihr das abstellen könnt.
Also dieses Formen in der Natur, dieser erste einfache Werkzeuggebrauch, da haben die Menschen noch nicht sprechen können. Sie konnten noch nicht sprechen, zu dem Zeitpunkt, noch nicht wirklich. Sondern wirklich differenziert zu sprechen haben sie gelernt, dadurch, indem sie begonnen haben, die Natur zu bearbeiten.
Sie zu begreifen, anzugreifen, zu fassen, in eine von ihnen gewünschte Form zu bringen, mit den ersten Steinklingen und was, es ist ja noch was sehr, sehr Einfaches. Aber dabei lernen sie, Formen der Natur einzuschaffen und dann in verfeinerter Form, vergeistigter Form, dieses Formbildungsprinzip jetzt in die Lautäußerung hineinzulegen. Und zu verbinden damit ihre Empfindungen von Lust und Unlust, von Freude, von seelischem sich ausdehnen wollen, von seelischem sich zusammenziehen, das sich auslebt in den Vokalen drinnen.
Die Vokale haben Ursprung darin, dass sie mit einer Seelengäste verbunden sind. Eine Seelengäste, die auch in der Gästik, in der äußeren Gästik des Menschen drinnen liegt, was er mit den Händen tut. Hinzuzeigen auf etwas zum Beispiel.
Oder etwas, ein Umfassen andeuten wollen. Aber nicht, weil ich wirklich ein Gegenstand umfassen will, sondern weil vielleicht jetzt jemand winke, jemand begrüße durch meine Gäste. Also das ist auch das Besondere, dass der Mensch mit einem gewissen Bewusstsein seine Arme verwenden kann dazu, mit anderen Menschen zu kommunizieren.
Ihr werdet sagen, ja gibt es das nicht bei den Tieren auch in irgendeiner Form? Ja es gibt vieles. Man muss nur denken an die Tänze der Bienen, mit denen sie in gewisser Weise kommunizieren können miteinander. Oder wenn ich meine Katzen hernehme, allein was der Schweif ausdrückt.
Wenn sich der Schweif bewegt, ist es ein genaues Stimmungsbild von dem, wie es der Katze jetzt gerade geht. Wenn sie aufgeweckt ist, dann überhaupt mein schwarzer Kater, dann beitscht er mit seinen Schweifen richtig herum. Da muss man immer in Entdeckung gehen, weil der ist so muskulös bei ihm, dass das richtig wie ein Beitscheschlag ist.
Aber der geht hin und her und da hat man wirklich das Gefühl, nicht der Kater bestimmt, was der Schweif tut, sondern der Schweif bestimmt, was der Kater tut. Weil der in seiner verlängerten Wirbelsäule einfach eine ganz starke Empfindung darin hat. Und der Schweif ist ja die verlängerte Wirbelsäule.
Das Tier erlebt das ja vor allem mit dieser Wirbelsäule. Das ist das Hauptwerkzeug darin. Das drückt sich am unmittelbarsten aus in der Bewegung des Schweifes.
Und eben gerade weil es in die Bewegung des Schweifes hineinfließt, fällt es aber schwerer, das zu verinnerlichen und in ein rein seelisches hineinzunehmen. Beim Tier findet das Seelische immer auch unmittelbar seinen Ausdruck in irgendeiner Körperbewegung drinnen. Wir können es zurücknehmen.
Dadurch können wir es dann, und das hat bei Menschen auch lange gebraucht, verinnerlichen. Und dazu ist ein Punkt, dass wir halt, naja, wie sagst du, die Darwinisten, der Mensch ist der nackte Affe. Nein, wir sind nicht nur der nackte Affe, wir sind vor allem auch der schwanzlose Affe.
Wir haben auch unseren Schweif verloren. Hier und da gibt es das noch, es gibt ja so Fehlbildungen oder was, so Atavismen nennt man das auch, dass bei Menschen auch nur so ein kleiner Schweif herauskommt. Es gibt so Menschen, die mit so einem Schweif geboren werden.
Das kann man heute problemlos wegoperieren, aber das ist noch so ein Erbstück aus der Übergangsphase. Aber wir haben das nach innen genommen. Und was bei uns, aber wir können es dafür in die Bewegung, diese Empfindung, die wir im Inneren haben, wir können ja auch Ausdruck verleihen durch die Bewegung unserer Arme.
Das ist das ganz Interessante. Beim Tier macht es der Schweif. Und wenn es der Schweif tut, merkt man ganz deutlich, der Rest des Tieres, namentlich alles das, was vorne ist, ist nicht bestimmend über das, was hinten ist, sondern es ist genau umgekehrt.
Es ist genau umgekehrt. Also im Grunde wedelt der Schweif mit dem Hund und nicht umgekehrt. Also das wird vom anderen Ende aufgezäumt.
Wir haben das hineingenommen und haben es zunächst einmal hineingelegt in die Gästik der Arme und damit können wir kommunizieren. Das machen die Tiere nicht. Keine Katze oder Löwe oder sonst was sagt zu seinen Kollegen Wind mit der Vorderpfote und sagt Hallo, da bin ich.
Das kommt nicht vor. Tiere können bis zu einem gewissen Grad die Vorderpfoten, namentlich Nagetiere, verwenden, um sehr geschickte Nüsse aufzuknacken, vielleicht sogar einfachste Werkzeuge zu basteln oder sowas. Aber kommunizieren können sie damit nicht.
Wir haben das geschafft und das ist die Vorstufe dazu, die Sprache zu entwickeln. Also die Sprache kommt nach der Gästik der Arme. Die Sprache ist so etwas wie eine verkleinerte und mehr vergeistigte Gästikulation, Gästik, die jetzt durch den Kehlkopf und die ganzen Sprachorgane da ausgeführt wird.
Also das heißt, der Weg geht von unten, von der aufrechten Haltung zum Freiwerden der Arme, der Hände und dann hinauf zur Gästikulation da oben in den Sprachorganen. Wobei aber immer trotzdem ganz leise der ganze Körper mitwirkt. Aber er wird bestimmt eben von den Kräften, die da von innen kommen.
Nicht der Schweif bewegt das alles, sondern wir bewegen es von dort aus. Und dann haben wir eben diese beiden Dinge, vereinern sich aber in der Sprache drinnen, diese Fähigkeit, die wir mit den Händen entwickelt haben, äußere Gegenstände geschickt zu greifen, geschickt zu bearbeiten, die Formen zu erfassen, formend zu wirken, also mit weichen Materialien dann formend zu wirken. Das ist ja auch in der Zeit entstanden, da gibt es halt nicht so viele Funde davon, man findet ja nur die Steinkeile zunächst einmal.
Aber sie haben sehr wohl aus Lehm und aus diesen Dingen eben auch etwas geformt, ganz plastisch. Und das war die Voraussetzung für die Sprachbildung. Das ist also das eine, die Formen und aus dem entstehen hier die Konsonanten, die Konsonantenbildungen.
Und an den Konsonantenbildungen ist nicht nur der Kellkopf beteiligt, sondern wir plastizieren ganz stark mit dem beweglich gebliebenen Teil unseres Kopfes, also mit dem Bereich da, namentlich Gaumen, Unterkiefer. Der Unterkiefer ist wesentlich beweglicher als der Oberkiefer. Der Oberkiefer, der hängt an dem festen Ding da drauf, aber da unten, das sind eigentlich Gliedmassen.
Gliedmassen im Grunde, die Gliedmassen des Kopfes sozusagen. Die sind zwar sehr verknöchert, sehr verhärtet, weil sie nicht mehr so als geschickte Gliedmassen gebraucht werden, aber da sind die Tiere viel schickter mit diesen Gliedmassen da oben. Also was sie alles mit der Schnauze ergreifen können und was sie mit dem alles machen können, da sind sie viel geschickter als wir Menschen.
Aber wir sind geschickt geworden, innerlich das zu machen, in Form der Sprachbildung. Und wir können sehr, sehr stark, also unsere Sprachwerkzeuge, den Gaumen verbiegen, elastisch mit der Zunge was tun und in dem bilden wir jetzt im Laut, im Klang das nach, was die Formen der Natur sind, die wir zuerst mit den Händen begriffen haben oder die wir sogar mit den Blicken dann auch nachgefahren sind. Indem wir nämlich mit den Händen greifen gelernt haben, haben wir in Wahrheit, ohne dass es uns bewusst geworden ist, wird uns selbst heute kaum bewusst, dass wir die Formen in der Natur sehen, dadurch erleben, dass wir mit den Augen, mit den Blicken abtasten die Welt.
Wir tasten ununterbrochen die Welt. Wären die Augen starr, würden wir sofort keine Formen mehr sehen in der Natur. Wir würden einfach Farbstimmungen erleben und ein Durcheinander von Farben, weil wir es nicht abgrenzen könnten gegeneinander.
Also es wäre ein willkürliches Durcheinanderfluten von hell und dunkel, von verschiedensten Farbstimmungen, aber kein Formerlebnis. Also die verfeinerte Form des Tastens ist mit den Blickentasten. Und so seht ihr, wie es langsam etwas, was zunächst ganz im Körperlichen sich abspielt, hinauf immer mehr ins Seelische und ins Geistige erhebt.
Weil der nächste Schritt ist, wenn wir dann endlich einmal die Sprache ausgebildet haben und dahin jetzt die Konsonanten als das Formende haben und die Vokale als das Klingende, aber zugleich als der intimste Ausdruck unseres seelischen Erlebens. Und das fassen wir in die Sprache zusammen. Formen, das Begriffliche, man könnte auch sagen das Gedankliche, hat nämlich damit zu tun.
Also wenn wir sagen, naja das ist eine Kugel, dieser Gegenstand ist eine Kugel. Ja, dann habe ich aber auch damit schon einen gewissen Begriff der Kugel gefasst. Das hängt zusammen.
Das ist die vergeistigte Form des Greifens, liegt eigentlich darin, dass wir Begriffe bilden. Also die Stufe vom wirklichen Greifen über das Greifen, über das Tun mit den Sprachwerkzeugen bis hinauf mit dem Sehen, mit dem Greifen mit den Augen, aber dann das vergeistigte Begreifen. Damit begreifen wir, das heißt verstehen wir gedanklich zunächst einmal die Formen, die in der Natur draußen sind.
Und hinter denen steckt aber etwas Geistiges, weil diese Formen ja aus geistigen Prozessen heraus entstanden sind. Aber kennengelernt haben wir sie zunächst daran, dass wir die äußeren Naturformen begriffen haben. Ja, also das ist die nächste Ebene, dass wir, naja, Begriffliches in unser seelisches Erleben hineinbringen und dadurch in Wahrheit erst dieses reiche, bildhaft seelische Erleben in unserem Inneren immer mehr hingeführt haben zu einem gedanklichen Erleben, das aber eine starke Nähe hat zum sprachlichen Erleben.
Wenn ihr euch überlegt, wie erlebe ich meine Gedanken, dann werden viele Menschen heute sagen, es ist unterschiedlich, aber viele werden heute sagen, naja, es ist eine Art inneres Sprechen. Also wenn ich an den Begriff Kugel denke, dann habe ich sofort schon das Wort Kugel irgendwo dabei, mit dem ich den Begriff sozusagen identifiziere und benenne. Es ist das Wort und der Gedanke nicht dasselbe, aber er ist heute, gerade bei unserem abstrakten Denken, sehr nahe in Wahrheit an den Worten dran.
Ja, das logische Denken, Logos, aus dem Griechischen ist das Wort, aber es ist das sinnbeachtete Wort. Also das Wort als Sinnträger, als Verkörperung von etwas Geistigem. Und Logos ist zugleich die geistig schaffende Kraft, die dahintersteckt.
Das heißt, für den Griechen ist ganz stark das Denken und das Sprechen, namentlich zu der Zeit, wo die Philosophie beginnt, eines. Und zwar wirklich das Sprechen. Weil die alten Philosophen haben vornehmlich im Gespräch philosophiert.
Es hat am wenigsten begonnen damit, dass man sich hingesetzt hat und begonnen hat, Bücher zu schreiben darüber. Weil die Schrift gab es schon vorher und man hat einiges festgehalten. Man hat die alten Eben festgehalten, also die Helden-Eben der Griechen, namentlich die Homerischen Eben oder sowas, die bis ins 9. Jahrhundert vor Christus zurückgehen.
Aber da hat man noch sehr bildhafte Geschichten drinnen. Da spielt noch nicht dieses abstrakte Denken eine Rolle, mit dem aber in gewisser Weise die Philosophie beginnt. Am Anfang eh noch relativ lebendig, aber trotzdem schon sehr abgehoben vom Konkreten, als eine Art verinnerlichtes oder teilweise verinnerlichtes Sprechen.
Am Anfang wirklich noch das Äußere sprechen. Das heißt, man spricht miteinander und im Gespräch miteinander entwickelt man die Philosophie. Also das heißt, die ersten Philosophen, muss man sich durchaus vorstellen, dass sie ihre Philosophie entwickeln, auch indem sie mit den anderen Menschen sprechen.
Und dass ihnen im Sprechen auch ihre Gedanken kommen. Und erst der nächste Schritt ist, dass sie ein verinnerlichtes Gespräch, eine Art Selbstgespräch führen oder ein Zwiegespräch mit dem Geistigen in der Natur draußen. Dann ist das verinnerlicht und man hat im Griechischen sehr deutlich unterschieden den Logos Prophorikos, das ist das äußerliche Wort, das wirklich nach außen gesprochene Wort, und den Logos Endiathetos, das innerlich gesprochene Wort.
Das ist also nur im Gedanken gesprochen wird. Und das ist der Schritt hin zum logischen Denken. Und im Grunde hat der Aristoteles, der mit Recht als Begründer der Logik im engeren Sinne gilt, ist davon ausgegangen, die Logik zu entwickeln als eine Kunst des richtigen, des wahrhaftigen Sprechens.
Also eines Sprechens, das sich nicht selbstdauernd widerspricht, sondern in dem eine wirkliche geistige Ordnung herrscht. Nicht, weil ihr wisst, wenn man so in einem Alltagsgespräch drinnen ist oder was, wurzeln die Worte oft sehr durcheinander und der logische Faden ist nicht immer gegeben. Also wir sind sicher im Alltagsgespräch nicht so streng wissenschaftlich, dass wir jedes Wort fünfmal abwägen, ob es logisch zu dem zusammenpasst, was wir vorher gesagt haben.
Oft sind wir ganz sprunghaft, wechseln von einem zum nächsten und dann springen wir wieder zurück zum Vorreden. Würde uns auch unheimlich steif anmuten, wenn wir uns im Alltag so unterhalten würden. Aber da herrscht halt nicht die notwendige Ordnung, von der der Aristoteles durchaus mit Recht findet, dass die ins Denken hineingehört.
Da sollte eigentlich dieser ganz organische Zusammenhang erkannt werden von dem, was wir sprechen, innerhalb dessen, was wir sprechen. Also eigentlich geht das Ziel dorthin, dass das, was wir sprechen, so etwas wie ein in sich gesetzmäßig zusammenhängender Organismus ist. Und er nennt seine Schriften dann auch ein Organon, ein Werkzeug, ein Werkzeug des richtigen Denkens.
Von dem Wort Organon kommt eben auch das Wort Organismus. Also so erlebt er das. Und diese Kräfte, warum ich das jetzt alles so ausführlich und scheinbar unzusammenhängend mit dem, was ich in den letzten Vorträgen erzähle, in all diesen Kräften haben wir immer mehr verinnerlicht und uns zu Bewusstsein gebracht, das, was wir vorher auf ganz andere Weise erlebt haben.
Nämlich durch ein traumartiges Hellsehen, dem aber diese Klarheit gefehlt hat. Diese Klarheit wird erst einmal erreicht, als wir wirklich da ganz oben angekommen sind, wo wir das Sprechen verinnerlicht haben zum Denken und in diesem Denken die Logik herrscht. Also der innere Zusammenhalt des innerlich gedanklich gesprochenen.
Dann ist aber ab dem Moment ist auch das Hellsehen verschwunden. Also eben mit dem Hintergrund auch, dass es sowieso schon für die Menschheit zu einem großen Teil verschwunden war, weil wir eben schon auf dem Weg dorthin waren. Aber den Schlussstein könnte man sagen in gewisser Weise setzt der Aristoteles so richtig.
Weil man kann durchaus sagen, die Philosophen, die vor ihm gedacht, gesprochen, geschrieben haben, hatten immer noch gewisse Reste des alten Hellsehens. Des alten traumartigen Hellsehens. Und bis hin zu Platon mit seiner Ideenschau, seiner Ideenlehre, kommt ja aus dem heraus, dass er eben immer noch bis zu einem gewissen Grad die Ideen, die Gedanken nicht einfach so denkt wie der heutige Mensch, sondern dass er sie wahrnimmt.
Zugleich wahrnimmt aber mit dem, was er in der sinnlichen Welt erlebt. Mit dem nimmt er zugleich die zugehörigen Gedanken dazu, die uns sozusagen das Gesehene greifbar, begreifbar macht. Also das heißt, jene innere Aktivität, die uns das, was uns draußen entgegenkommt, für uns überhaupt erst erlebbar macht.
Weil wenn wir ihm nichts entgegenschicken würden, wäre es einfach die Welt, auch die sinnliche Welt, gar nicht vorhanden. Und der Platon hatte das noch, aber das er deutlich spürt, also indem ich jetzt der Sinneswelt entgegentrete, da kommen diese Ideen. Und das sind nicht Dinge, die ich mir einfach bilde, sondern die hängen mit dem da draußen zusammen, die gehören dazu.
Weil sonst würde ich das ja draußen gar nicht erleben. Das spürt er unbewusst irgendwie. Dass ich die Welt draußen erlebe, erlebe ich nur dadurch, dass ich die Ideen auch erleben kann, die dazugehören.
Und das sind die Reste des alten Hellsehens. Das alte Hellsehen hatte einen Charakter, den man bis zu einem gewissen Grad mit unserem Traumleben vergleichen kann. Nur ist unser Traumleben heute viel, viel chaotischer, als das es die Menschen früher hatten.
Namentlich vor dem Beginn des Kali-Yuga, also vor dem Jahr 3200 vor Christus, waren diese Traumerlebnisse tief hineingeführt in das Geistige. Und zwar in einer ganz besonderen Weise hineingeführt haben ins Geistige, nämlich in das Geistige, das unseren Körper geschaffen hat. Und im Grunde wurde die ganze geistige Welt auf dem Umweg erlebt.
Auf dem Umweg, wie diese geistigen Kräfte, die verschiedensten Hierarchien, die verschiedensten Götterwesen oder wo immer es genannt hat, wie die unseren Körper geschaffen haben. Und das konnte man im Traumerlebnis, im Wachtraumerlebnis eben noch erleben, wie die Götter unseren Leib geschaffen haben. Das war der Inhalt des alten Hellsehens.
Und mit dem Anbruch des Kali-Yuga ist aber dieses Erlebnis für die meisten Menschen erstorben. Aber dafür ist frei geworden, jetzt eine neue Art sich das Eigendenken zu entwickeln. Also das heißt, ganz bewusst jetzt in dieses Formen hinein zu gehen.
Die ersten Philosophen hatten das noch nicht. Da vollzieht sich zwar genau der Prozess, den ich beschrieben habe, aber sie waren sich noch nicht bewusst dessen, was sie da eigentlich tun dabei. Der Erste, der eben sich so ganz bewusst wird, dessen ist eben der Aristoteles.
Der spürt es, wie eigentlich da drinnen im Denken die Sprache lebt, in vergeistigter Art und dass es darum geht, im Grunde innerlich richtig zu sprechen. So, dass es Ausdruck, ja im Grunde des ganzen Menschen ist damit, aber auch Ausdruck ist der ganzen geistigen Welt, die den Menschen geschaffen hat. Nur er, der Aristoteles, auf die alte hellsichtige Art konnte er es nicht mehr schauen.
Es war weg für ihn. Der Platon hatte noch solche Reste drinnen. Also zwischen diesen beiden Philosophen ist so ein ganz starker Schnitt dazwischen.
Also der Aristoteles, könnte ich mal sagen, ist im Grunde schon der große Vorreiter unserer Zeit, in gewisser Weise. Der Platon ist der, der zurückblickt auf die letzten Reste der Vergangenheit und in seiner Ideenlehre ist der letzte Rest des alten Schauens drinnen, wo man erlebt hat, wie die Götter den Menschenleib geschaffen haben, im Grunde. Und als Ausdruck dieses Schaffens des Menschenleibes dazu gehört aber die Erschaffung der ganzen Natur mit dazu.
Weil die ganze Natur um uns mit allen Pflanzen, Tieren, Bergen, Gesteinen, Kristallen und was da draußen ist, alles das muss da sein oder musste da sein, damit der Menschenleib überhaupt entstehen konnte. Daher liegt es drinnen. Aber es ist erlebt über den Umweg, wie entsteht daraus der Menschenkörper, der Menschenleib.
Wirklich durchaus der physische Leib letztlich. Aber natürlich auch die Lebenskräfte, das Seelische, davon hat man da auch noch Ahnung. Aber das schwimmt alles durcheinander.
Ich meine, man muss denken, je weiter man zurückgeht in die Atlantisch, sogenannte Atlantische Zeit, von der wir schon ansatzweise gesprochen haben, umso mehr schwimmt Sinnliches, Seelisches, Ätherisches, Geistiges, das schwimmt alles zu einem Erleben zusammen. Im Grunde gibt es da noch kein Erleben der Sinneswelt, so wie wir sie erleben. Es gibt ein großes Erleben und dieses Erleben ist übersinnlich, aus unserer heutigen Perspektive gesehen.
Also ganz, ganz anders wurde die Welt erlebt. Nicht gegenständlich. Das kommt erst durch das Begreifen und das Greifen und so weiter, kommt es langsam, aber bis es am heutigen Niveau ankommt, dass wir wirklich uns erleben, als körperlich gesehen, als einen Gegenstand im Grunde, natürlich einen belebten, Gegenstand, der anderen Gegenständen gegenübersteht, von denen er völlig getrennt ist, dieses Erleben gab es nicht.
Das gab es früher nicht. Das gab es namentlich in der Atlantischen Zeit überhaupt nicht. Das gab es bis weit hinein in die Urpersische Zeit nicht wirklich und fängt ansatzweise an, ab dem Moment, wo das alte Hellsehen für die Mehrheit der Menschheit verdunkelt wurde, also mit dem Anbruch des Kali-Yuga und kaum ist dieses Zeitalter des Kali-Yuga angebrochen, kurz danach beginnt die ägyptische Kultur, die ägyptisch-kaldäische Kultur.
Also das heißt, die eigentlichen Hochkulturen und die kulturelle Entwicklung der Menschheit macht einen riesigen Sprung vorwärts. Einen riesigen Sprung vorwärts, die Voraussetzung war, dass das alte Hellsehen weitgehend verschwindet und sich nur mehr bei einzelnen besonderen Menschen hält, dass bei einzelnen auserwählten Menschen noch durch eine ganz strenge Schulung wiederbelebt werden kann, ägyptische Einweihung zum Beispiel oder kaldäische Mysterien und so weiter. All das, dort überall wurden alte Kräfte noch einmal geweckt, mit großem Aufwand geweckt im Grunde.
Also Kräfte geweckt, die eigentlich schon für die Mehrheit der Menschen verschwunden waren, aber dafür immer deutlicher die gegenständliche Welt kommt. Für die Urperser war es im Grunde noch so, dass sie ja die dunkle Erde erleben und das geistige Licht darüber. Die himmlische Welt, die eigentlich noch ganz hellsichtig gesehen wird, aber da unten kündigt sich ein Schatten an, der aber bedrohlich ist, irgendwie gefährlich ist, aber noch nicht wirklich gegenständlich fassbar ist.
Für unser Bewusstsein. Ich würde natürlich jetzt aus heutiger Perspektive sagen, ja wie ist denn das, die haben ja auch schon alles mögliche Kunstwerke hervorgebracht, zwar nicht so viel wie dann zur Zeit der Hochkulturen, aber es gab schon eine ganze Menge, sie sind geschickt durch die Welt gegangen, ja die müssen doch die Welt so erlebt haben wie wir. Also gegenständlich, sonst wären sie doch überall angewendet auf deutsch, also angestoßen überall und werden gestolpert.
Überhaupt nicht. Überhaupt nicht. Auch Schlafwandler können ganz geschickt durch die Welt gehen mit null Bewusstsein.
Das Schlafwanderbewusstsein ist eigentlich tiefer als der Tiefschlaf, also der tiefe traumlose Schlaf, das ist noch tiefer, sonst kommt man gar nicht in die Schlafwandlung hinein, aber man spricht ja auch nicht ganz mit Unrecht, mit dieser von der sogenannten schlafwandlerischen Sicherheit, mit der man etwas tut. Ja ja, die Sinnesorgane funktionieren und das alles leitet uns nur, unser Bewusstsein ist völlig unbeteiligt daran. Es funktioniert, naja in etwa so wie sie heute die Gehirnforscher oder die Erforscher der künstlichen Intelligenz vorstellen, dass der Mensch funktioniert.
Also da gibt es die Sinnesorgane, die nehmen irgendwelche Impulse auf und das wird vom Gehirn verarbeitet und das Gehirn dann wieder steuert unsere Bewegungen und Muskeln oder so. So in etwa stellt man sich das heute vor. Das Problem, das sie dabei haben ist, dass dabei immer nur bewusstlos ein Mensch im Grunde herauskommt, weil das Rätsel des Bewusstseins, mit dem können sie nichts anfangen.
Im Grunde funktioniert... Oh, entschuldige, da muss jemand mein Mikro abgeschaltet haben. Ich hoffe es ist jetzt nicht eine zu lange Pause passiert, ist mir nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis.
Hat vielleicht irgendwer versehentlich mein Mikro berührt, oder es macht die Technik selber. Ja, also ich habe das jedenfalls jetzt nicht bemerkt und so haben wir mal als Menschen uns sicher in der Welt bewirkt und bewusst gar nichts mitgekriegt von der Außenwelt, von der Außenwelt so wie wir sie jetzt kennen. Die Menschen haben schon ein sehr reiches Erlebnis gehabt, aber es war ein weitgehend hellseherisches Erlebnis, so würden wir es heute bezeichnen jedenfalls.
Und für diese damalige Zeit hätte der Unterschied von sinnlicher Welt und übersinnlicher Welt im Grunde noch gar keinen Sinn gemacht. Sie haben eine Welt erlebt und in der waren Dinge drinnen, die wir heute als sinnlich bezeichnen würden und solche, die wir als übersinnlich bezeichnen würden. Und das heißt sie haben Gegenstände gesehen, ja sicher in der persischen Zeit kam das dann schon langsam heraus, aber das Bewusstsein dafür war noch sehr sehr unscharf, sehr sehr unscharf.
Und interessanterweise am schnellsten oder am ersten klärt es sich für die sinnliche Wahrnehmung dann der Sternenwelt. Gar nicht für die Gegenstände, für das was vor unserer Nase ist, sondern für das was am Himmel oben ist. Mit dem Wissen verbunden, ja da ist auch noch mehr als diese Sinne erfassen, ich meine so hätten sie es auch gar nicht gesagt, aber es kristallisiert sich das heraus, was zum Beispiel die Sternbilder sind, was wir heute als die Sternbilder sehen, aber deswegen, weil sie sich da übereinander schiebt, es legt sich das Sinnliche über das Übersinnliche, wenn man so will, drüber verbindet sich, bildet für die Menschen damals noch eine organische Einheit, aber immer mehr verblasst dann das Übersinnliche und es bleibt immer mehr zunächst da oben das Sinnliche über.
Das heißt die Sternen, so wie wir sie am Himmel sehen. Und von da aus schreitet es fort nach unten, sodass wir dann allmählich auch bei den Tieren, bei den Pflanzen nur mehr die sinnliche Außenseite sehen. Während man vorher einfach anstatt des Tieres, so wie wir es heute sehen, einfach ein gewaltiges hellsichtiges Erlebnis haben.
Also heute würde man sagen, man sieht eine gewaltige Aura dort, eine sehr bewegte Aura und die spricht uns von dem Tier und vor allem von der seelischen Stimmung, in der dieses Tier jetzt ist. Das heißt, will mich das jetzt fressen oder nicht fressen oder wie ist dieses Tier drauf und das in allen Feinheiten. Gerade darum konnten die Menschen in der urpersischen Zeit, also die beginnt so im sechsten Jahrtausend vor Christus, also in der Zeit, teilweise sogar schon ein bisschen früher, beginnen mit der Zähnung der Tiere, mit der Auslese der Pflanzen, also mit der Züchtung der Pflanzen, wo sie bereits eingreifen in die Naturprozesse und sie in eine bestimmte, nämlich von Menschen gewählte, Richtung bringen.
Und sie konnten das aber nur deswegen, weil sie eben das Seelische, das Geistige, das mit diesen Tieren, mit diesen Pflanzen verbunden ist, sehen konnten. Also gerade unten war dieses starke, hellsichtige Erlebnis, also durchaus weit hinein in die urpersische Zeit, also im Grunde bis zum Ende der urpersischen Zeit, aber oben am Himmel kündigt sich schon an das sinnliche Sehen der Sternenkonstellationen, hinter denen das Übersinnliche immer mehr zu verblassen beginnt. Also der Himmel wird, der eigentlich vorher vom Erleben her erfüllt war, man könnte sagen, von den Sternenauren, von der Sonnenaura namentlich, darum spricht man ja in der urpersischen Zeit von der Aura Mastero, von der mächtigen Aura, Aura Mastero, kurzform den Armutst, abgekürzt zusammengezogen.
Aber kommen tut es von dem Wort Aura Mastero, mächtige Aura. Mastero hat was mit mächtig zu tun, machtvoll. Und Aura ist eben dieses Sehen des goldigen Glanzes im Grunde, des goldigen Sonnenglanzes.
Nicht umsonst hält sich das noch, im Französischen ist es Aura noch, also das Gold oder Aurum im Lateinischen drinnen, da steckt überall das Wort Aura noch drinnen. Und das ist dieser Goldglanz des Sonnenlichtes, aber des geistigen Sonnenlichtes zunächst noch. Nur das alles verblasst und was wir heute als blendendes Sonnenlicht erleben, war für das Erlebnis der Urperse eine Verdunkelung dessen, was sie geistig gesehen haben.
Also für die ist die Sonne eigentlich verdunkelt worden. Es tut weh, wenn ich da rein schaue in die Sonne. Ja, sie haben auch nicht so starr hineingeschaut, weil den Augen hätte es auch damals nicht gut getan.
Die Augen, physiologisch gesehen, waren schon ziemlich ähnlich unseren heutigen. Aber das seelische Erlebnis, das die Menschen damit verbunden haben, war völlig anders, völlig anders. Und warum erzähle ich das alles? Wir wollen ja heute eigentlich weiter fortsetzen, die Sache mit dem Erlebnis, dem geistigen Erlebnis des Christus, des Erlebens des ätherischen Christus, wenn man so will.
Und wir haben dazu schon einige Beispiele gebracht und zuletzt begonnen, also Ende des letzten Vortrages, damit diese Schilderung einmal zu lesen. Ich habe sie vorgelesen in den Mysterien-Dramen Rudolf Steiners, wo es die Seherin Theodora gibt, die ihr Christus-Erlebnis schildert. Und wo ich dazu gesagt habe, sie schaut aber diesen Christus mit alten hellsichtigen Kräften.
Mit Kräften, die also eigentlich auf die Vergangenheit zurückführen. Und es gibt eben auch heute durchaus immer wieder auch noch Menschen, die noch diese ganz alten Kräfte bis zu einem gewissen Grad wieder erwecken können. Und es gibt eine Mehrzahl von Menschen, die gar keine hellsichtigen Kräfte mehr haben oder glauben, dass sie keine mehr haben, jedenfalls sie nicht ins Bewusstsein bringen können.
Und dann gibt es mit der Zeit auch schon wieder langsam mehr Menschen, die ein neues Hellsehen entwickeln. Ein neues Hellsehen, das jetzt ganz bewusst entwickelt wird. Und wo also diese Enge des sinnlichen Bewusstseins wieder sich aufweitet und mehr und tiefere Schichten der Wirklichkeit erfasst werden.
Die jetzt versteckt sind in dem im Grunde, was wir innerlich seelisch erleben. Also man kann sagen, wo ist denn dieses alte Hellsehen hin verschwunden? Ja, man kann sagen, dieses alte Hellsehen ist geworden zu dem, was wir seelisch innerlich erleben. Je mehr sich in der urpersischen Zeit die Hellsichtigkeit für die äußere Welt verdunkelt hat, eben zuerst am Himmel oben, aber dann in der Endphase auch immer mehr für die Welt da unten.
Das ist hineingegangen in unser inneres Erlebnis, in ein sich selbst im seelischen Spüren. Das hatten die Menschen nämlich zunächst gar nicht. Sie haben sich nicht als ein innerliches Wesen gefühlt.
Sie haben ein Bewusstsein gehabt, aber dieses Bewusstsein war ganz draußen. Im sinnlich-übersinnlichen, das heißt in der sinnlich-übersinnlichen Welt, die sie umgibt. Und sie haben nicht empfunden das Lust und Unlust.
Ja, sie haben sowas erlebt irgendwo, aber diese Lust und diese Unlust war verbunden mit den ganzen Ereignissen, die sie draußen erlebt haben. Sie haben sich nicht als in dem Maße abgesondertes Wesen, von der Natur, von der Welt abgesondertes Wesen empfunden, wie wir heute. Weil heute sagen wir, ja seelisch ist, wenn überhaupt, dann ist es da drinnen irgendwo.
Ja, die meisten werden schon sagen, irgendwas erlebe ich, Bewusstsein haben wir. Das trauen sich nicht einmal die Naturforscher ganz zu leugnen, obwohl das Bewusstsein ihnen ein unlösbares Rätseln momentan ist. Aber dass man etwas erlebt, müssen sie auch zugeben.
Sie bestehen halt dann nur dafür gut, aber das spielt eigentlich keine wirkliche Rolle. Das können wir nicht erklären, brauchen wir auch nicht, damit wir geschickt handeln können und uns orientieren können. In der Welt genügt es, was das Hirnkastel in Zusammenhang mit den Sinnesorganen tut.
Und da brauche ich dann kein Bewusstsein zu erklären. Also man kann es sozusagen ausklammern, irgendwo, aber man erfasst natürlich damit überhaupt nicht, was der Mensch als Ganzes ist. Aber dass wir es so weit gebracht haben, ist, dass wir alles, was wir früher übersinnlich in der Welt erlebt haben und mit dem wir uns eins gefühlt haben, dass wir da ja im Grunde den ganzen übersinnlichen Bereich in uns hineingezogen haben.
Der ist verschwunden da irgendwo drinnen und die letzten Reste davon sind das, was wir innerlich jetzt an Gefühlen erleben, an Stimmungen erleben. Das sind so die Reste irgendwo davon. Das sind die Reste davon, wie wir, naja, einstmals hellsichtig erlebt haben, was tun denn unsere Organe gerade.
Ja, was tun denn gerade die Götter, die unsere Organe gebaut haben und nicht nur gebaut haben, sondern auch unterhalten. Davon kriege ich ein bisschen was mit. Früher hat man das verbunden gefühlt mit der ganzen Welt und hat den Eindruck gehabt, und der war ja auch richtig, dass diese Wesenheiten den ganzen Kosmos erfüllen und dass ich nur das letzte Glied davon bin, aber dass diese ganze Welt eigentlich auf mich einwirkt.
Und dann haben wir das umgedreht und das ganze Erlebnis in uns hineingeschlüpft, ist natürlich ganz, ganz dumpf geworden im Vergleich zu früher, aber das ist das, was wir aus unserem Innenleben dann gefunden haben. Und die Aufgabe dann der ägyptischen Zeit war vor allem, diesen ersten Schritt zur Verinnerlichung, an dem jetzt weiterzuarbeiten. Daher wird jetzt, aha, jetzt, gut, da kann ich jetzt nicht.
Entschuldigt, wo ist mein Bild verschwunden? Entschuldigt bitte kurz, nein, entschuldigt, ich kann leider mein Telefon, ich kann es abstellen, was ich will, es läutet auch mein Computer mit. Ich müsste alle Geräte jedes Mal dort komplett demontieren, das ist, entschuldigt das. Ja, also wir haben dieses ganze Erlebnis der seelisch-geistigen Welt, das wir draußen hatten, haben wir verinnerlicht und aus dem ist unser inneres seelisches Erleben geworden.
Von dem wir allerdings jetzt auch noch einmal die Oberfläche sehen. Aber diese Verinnerlichung, das war Aufgabe, primäre Aufgabe einmal der ägyptisch-kaltäischen Zeit. Da wird entwickelt die Empfindungssäle, die sogenannte Empfindungssäle.
Und Empfindungssäle heißt, dass das eigentlich, was wir seelisch vorher draußen erlebt haben, dass wir das beginnen, anfänglich in uns zu erleben. Und damit so etwas zu entwickeln, wie ein erstes Ich-Gefühl auch. Das war die Folge davon, und den man aber gar nicht getraut hat, so richtig.
Wo man spürt, da kommt eigentlich was sehr Problematisches in uns hinein, taucht im Bewusstsein auf. Und die ägyptische Einweihung zielt eigentlich auf diesen alten Zustand, der mit Ende der urpersischen Zeit im Grunde weggegangen ist, verschwunden ist, den künstlich wieder zu beleben. Also den Weg zurück wieder zu finden.
Das ist im Grunde das Prinzip geblieben in der ganzen Mysterienschule bis zum Erdenleben des Christus, bis zum Mysterium von Golgotha und teilweise noch darüber hinaus. Das ist also diese alte Einweihung und die Versuch, diese alten Kräfte wieder zu erwecken, mit immer geringerem Erfolg, muss man dazu sagen. Das bekommt erst einen ganz neuen Schwung mit dem Erdenleben des Christus, auch mit dem Kreuzestod des Christus, wobei dann aber eben schon dieser neue Impuls beginnt, mit hineinzuspielen.
Und wir haben, glaube ich, schon davon gesprochen, dass gerade in der Zeit dann kurz nach dem Mysterium von Golgotha, also in den ersten zwei, drei Jahrhunderten, vier Jahrhunderten vielleicht, nach Christus, dass da eine ungeheure Blüte, eine letzte Blüte der Mysterien entstanden ist. Und zwar nicht mehr so diese großen Mysterienorte, wie es es in der ägyptisch-kalteischen Zeit gegeben hat und wie es sie auch noch in der Zeit der Griechen gegeben hat, sondern jetzt so viele kleinere, ein bisschen größere Gruppierungen, die alle ihre eigenen Systeme entwickeln, ihre eigenen Schulungen, an das heranzugehen und wo sich in einer, ja teilweise natürlich sehr chaotischen Form, alte mit neuen Kräften zu mischen beginnen. Wo bereits ein christlicher Impuls hineinkommt, wo andererseits aber noch das alte hervorgeholt wird und das teilweise sehr kuriose Mischungen ergibt.
Und man kann bis zu einem gewissen Grade verstehen, warum das den ersten Kirchenlehrern, wer waren die ersten Kirchenlehrer, ich will sie jetzt gar nicht namentlich nennen, das ist nicht so wichtig, aber von wenigen abgesehen waren die Kirchenlehrer des Völkeristentums also in dieser Zeit selbst dezidiert nicht mehr hellsichtig, sondern sie zeichneten sich aus dadurch, dass sie also sehr stark bereits diesen logischen Verstand entwickelt haben. Verbunden mit einem starken gefühlsmäßigen Erlebnis, mit einer starken Glaubenskraft. Also genau das, auf was der Christus in seinen Worten zum ungläubigen Thomas hinweist, selig sind die, die glauben und nicht schauen.
Und bei den Kirchenlehrern kommt dazu, dass sie ja noch einen sehr gut ausgebildeten logischen Verstand haben. Also sie haben das, was schauen war, verinnerlicht zu einem ganz, ganz starken Glauben, zu einem gefühlsmäßigen Erfassen oder sich Verbinden mit der geistigen Welt, wenn man so will. Namentlich eben eine starke Verbindung zu der Christuskraft, die sich mit der Erde verbunden hat.
Und das zusammen mit einem sehr gut geschulten logischen Verstand. Und mit Hilfe dieses Verstandes versuchen sie zu begreifen im Grunde das, was sich in ihrem Gemüt, in ihrem Gefühl erregt. Und das versuchen sie in Einklang zu bringen mit den Schriften, die halt überliefert sind.
Also sprich die Evangelien. Weil die Evangelisten selbst waren noch Selbstseher. Selbstseher.
Das heißt, sie hatten noch ein übersinnliches Schauen. Das heißt, sie hatten noch ein altes Hellsehen, haben aber zugleich auch die ganzen Ereignisse, also das Erdenleben des Christus bis hin zum Mysterium von Golgatha, manche mehr, manche weniger, manche weiter, manche weniger miterlebt. Das heißt, im Sinnlichen miterlebt, aber auch im Übersinnlichen miterlebt, bis zu einem gewissen Grad.
Und wir wissen auch, der, der am meisten davon erleben konnte, ist der Johannes. Der wiedererweckte Lazarus. Also dieser Lazarus-Johannes.
Es gibt ja auch einen anderen Apostel-Johannes, also den Zwillings, also den, ja Zwillinge waren sie, von Jakobus, die Jakobus, also Jakobus und die Zepeteus-Söhne, die beiden. Und den darf man aber nicht verwechseln mit dem Lazarus-Johannes. Also der, der dann dessen Stelle im engeren Jüngerkreis eingenommen hat.
Der Lieblingsjünger des Christus, wie es auch so schön heißt. Und ja, also man darf sich aber nicht wundern, dass diese Menschen, die jetzt radikal ihre Hellsichtigkeit verloren hatten. Und das war eben charakteristisch für diese Kirchenlehrer des zweiten, vor allem des zweiten, dritten, vierten Jahrhunderts.
Da war die Hellsichtigkeit weg. Also die Kirchenlehrer, das waren die, die also mehrheitlich nicht hellsichtig dann waren. Und denen aber Angst und Bange wurde im Grunde, was da jetzt alles in diesen ersten zwei, drei, vier Jahrhunderten an Mysterienströmungen entstanden ist, wo sich gemischt hat, altes Hellsehen mit neuen Impulsen vielleicht, die drinnen sind.
Aber sie konnten das nicht gut unterscheiden. Sie konnten nur sagen, was da drinnen steht, das ist für uns alles nicht nachvollziehbar. Und da ist die große Gefahr, dass da wirklich Teufelszeug hineinkommt.
Und das war auch teilweise der Fall. Also nicht alles, was da an Impulsen hereinkam durch die sogenannte Gnosis, ist nur von den fortgeschrittenen geistigen Mächten beeinflusst und schaut dort hinein in das Licht der Reiche. Also da sind auch viele Impulse aus dem anderen Lichtenreich, aus dem Reich Luzifers zum Beispiel drinnen.
Arimanisches weniger, aber spielt manchmal auch hinein. Aber namentlich ist in der Gnosis drinnen das große Problem, dass hier ganz richtige Impulse teilweise drinnen sind, aber auch ganz luziferische manchmal. Und dass das jedenfalls für die Kirchenmehrer, für die Ersten überhaupt nicht zu entwirren war, dieser Knoten.
Und das heißt, da ist ihnen Angst und Bange geworden. Und da sagten sie halt mit einem gewissen Recht, das muss raus. Die Menschen müssen auf dieses Hellsehen verzichten, sie müssen sich auf ihre Glaubenskräfte verlassen, die eben nicht schauen, die nicht schauend sind.
Selig sind die, die glauben und nicht schauen. Und wir wissen ja, es ist natürlich, die Schriften der Gnostiker wurden zum größten Teil wirklich ausgerottet. Also wenn nicht dann im 20.
Jahrhundert erst einiges gefunden wurde, wüssten wir überhaupt nur mehr durch die gegnerischen Berichte der Kirchenmehrer davon. Das interessante ist, dass sie, weil man das ja heute mit den Funden vergleichen kann, die im 20. Jahrhundert ausgewertet wurden, also namentlich die Funde von Nakamadi, aber auch die Esener-Funde, also die Kumaran-Funde und so, da findet sich auch manches davon drin, weil das Gedankengut der Esener sich auch überschneidet mit dem, was dann durch die Gnosis herausgekommen ist.
Dann sieht man, dass selbst die ärgsten Gegner in Wahrheit, obwohl sie schimpfen, bis zum Gehtnichtmehr, also schimpfen und sagen, das ist was Böses und das sind schwere Heresien, also Ketzereien, die da beschrieben werden, aber sie beschreiben sie ziemlich genau und ziemlich unverfälscht. Also wenn heute so eine Berichterstattung käme und es durch die Zeitung gehen würde, dann würde man das sehr verbiegen, so in die Richtung, dass es dem Publikum heute so richtig geschmackhaft gemacht wird und natürlich das Falsche verteufelt wird. Ja, sie verteufeln es damals, die Kirchenlehrer, das tun sie schon, aber sie schildern sehr objektiv, könnte man sagen.
Also wirklich ziemlich gemäß der Texte, die man dann jetzt viel, viel später, praktisch zwei Jahrtausende später oder fast zwei Jahrtausende später gefunden hat, also als letzte Überbleibsel dieser damaligen Reichenblüte. Ja und das wollte ich euch aber jetzt im Grunde als Einleitung, das leite ich schon wieder mal sehr lang ein, schildern zu einem Verständnis oder zum Anfang eines Verständnisses, was ist der Unterschied zwischen dem alten Helsen und über das neue Helsen habe ich noch weniger gesprochen, das werde ich aber in den nächsten Vorträgen auch tun, also vor allem dann auch, wenn es jetzt dann wirklich darum gehen wird, dass wir uns wieder konkret an den Text der Apokalypse heranwagen und eben jetzt in diese kritische Situation dann hineinschauen, zu der wir kommen im 17. Kapitel.
Aber jetzt zum Verständnis dieses hellsichtigen Erlebnisses der Theodorer in den Mysterientramen, mit alten Kräften, mit alten Kräften, die er aber dann in gewisser Weise im Laufe dieser ganzen Mysterientramen, also im nächsten Drama, dann im dritten Drama, letztlich zum Verhängnis wird. Also der Weg, ich werde es dann ein bisschen genauer besprechen, aber der Weg geht so, sie hat also zunächst einmal diese alten Kräfte, wir werden das dann gleich lesen, ein Stückerl, wie sich das ausnimmt, wie sich das äußert, diese alten Kräfte, aber sie verliert diese Kräfte dann im Laufe der Zeit, sie verliert sie insbesondere also, indem sie eine eheliche Verbindung eingeht mit Dr. Strada, Dr. Strada ist einer der Menschen, die auch hier im ersten Bild des ersten Dramas auftreten, die dort versammelt sind, der Dr. Strada ist Naturwissenschaftler, Techniker könnte man sagen, irgendwo deutet sich an, dass er eigentlich ein Klosterleben machen wollte, auch schon begonnen hatte, aber dann aus diesem Leben ausgestiegen ist und sich in die technisch-naturwissenschaftliche Richtung bewegt hat, eben weil er das mit seinem klaren Verstandesdenken dann diese Glaubensinhalte nicht mehr in Einklang bringen konnte und dann nicht mehr mit dem vollen Herzen dabei sein konnte, weil sich das vor seinem Naturwissenschaftlichen Verstand nicht so ganz errechtfertigen ließ. Und darum ist er also so ein klassischer Naturforscher geworden, vor allem auch einer, der praktisch Experimente machen kann, technische Geräte entwickeln kann, also der auch die praktische Seite der Wissenschaft kennt und ihre Umsetzung kennt, der aber ganz fasziniert ist, das hat sich im ersten Bild schon gezeigt, als er jetzt sieht, wie diese Theodora in einen Art Traustzustand verfällt und da jetzt Worte von sich gibt, eben über den Christus, die ihm doch sehr bedeutsam sind, weil trotzdem er jetzt aus dem Klosterleben, bevor er noch den letzten Eid abgelegt hat, ausgetreten ist und das nicht mehr weitergemacht hat, da fühlt er sich trotzdem dem christlichen Gedanken sehr verbunden.
Aber er sagt halt einfach für sich innerlich, ich kann nicht ehrlich ein Klosterleben führen, weil ich habe diesen geistigen Zugang dazu nicht. Also dann gehe ich lieber in das technische Leben hinein, aber deswegen bleibt trotzdem sein Herz irgendwo im Christentum trotzdem bestehen, das lehnt er ja deswegen keineswegs ab. Und er ist also fasziniert, dass jetzt in Form dieser Theodora ein Mensch da vor ihm steht, der offensichtlich in einen Traustzustand verfällt und ganz wichtiges über den Christusimpuls sagt.
Und eben in späteren Lebensjahren begegnen sie einander wieder und das führt letztlich dazu, dass sie heiraten und sie dann sieben Jahre miteinander verheiratet sind insgesamt. Und im siebenten Jahr stirbt aber dann die Theodora und das ist für einen Strahler, also er erscheint ihm als völlige Katastrophe, er hat so eine enge Verbindung mit ihr gehabt und umgekehrt natürlich auch, sodass ihm ist, als wenn ein Teil seiner selbst ihm entrissen worden wäre durch diesen Tod der Theodora. Und wir werden dann aber kennenlernen, dass das damit zusammenhängt mit diesen alten Hellseherkräften, die eben interessanterweise durch die Heirat oder in der Zeit der Heirat mit dem Dr. Strada sind diese alten Kräfte erloschen, waren weg und im siebenten Jahr ihrer Ehe, also sie feiern wirklich gerade den Hochzeitstag kurz davor, sind diese Kräfte aber wieder aufgetreten.
Aber aufgetreten im Gegensatz zu früher, wo das eigentlich immer ein sehr erhebendes Erlebnis war, in etwas was sie zutiefst erschüttert, ihr Angst macht, was sie bedrohlich findet. Und dem werden wir ein bisschen nachspüren müssen. Aber gehen wir es Schritt für Schritt an und vielleicht warum ist es für uns wichtig, weil es zeigt also wie leicht vor allem alte Kräfte ganz auf die schiefe Bahn kommen können.
Auch gegen den Willen dessen Menschen, der diese Kräfte besitzt. Und dass ein anderer Mensch Einfluss nehmen kann auf diese Kräfte und damit im Grunde etwas schwer Schwarzmagisches vollbringt. Weil damit werden Kräfte dann zugeführt den Widersagern.
Geistige Kräfte, die gute geistige Kräfte, die ja im Grunde auch mit dem alten Hellseher hereingeholt werden können, wenn es eben frei bleibt von den Widersacher Einflüssen. Aber wehe die Widersacher Kräfte spielen mit. Und mit dem alten Hellseher ist es eben sehr schwer kontrollierbar.
Und vor allem wenn jetzt ein anderer Mensch noch mitwirkt und versucht sich diese geistigen Kräfte, die sich dieser geistigen Kräfte in gewisser Weise zu bemächtigen oder sich zu verbinden damit. Was aber dann notwendig dazu führt, ohne dass eine böse Absicht nämlich dabei sein muss. Dass es letztlich zu etwas ganz ganz Schwarzmagischem wird.
Und wir werden aber dann auch sehen, dass es natürlich trotzdem Möglichkeiten gibt, also zu verhindern, dass da das Allerschlimmste passiert. Aber es passiert schon etwas dadurch, dass die Theodora wirklich stirbt deswegen. Aber das wäre aus geistiger Sicht und auch aus der Sicht, wie es die Theodora sieht.
Also die fast spürt, dass es ihr Leben zu Ende bringen wird. Aber das empfindet sie gar nicht einmal als das Schlimmste. Das Schlimmste, was sie fürchtet ist, dass dieser Einfluss der anderen Person, die einen Zugriff hat auf ihre seelischen Kräfte, auf ihre geistigen Kräfte oder sich verbindet in gewisser Weise damit, die eine sinnlich übersinnliche Begierde nach diesen Kräften hat.
Ohne eigentlich was Böses zu wollen. Aber eben verführt durch die Widersacherkräfte halt das Tod. Dass das also dazu führt, dass die Theodora mal stirbt und dass eben die große Gefahr bestünde, dass ihre Kräfte, das war nämlich die Intention der Widersacher, des Lucifer namentlich, dass ihre ganzen Kräfte und auch die Kräfte der Personen, die mit ihr verbunden sind, also namentlich die des Dr. Strada, dass diese Kräfte in das luciferische Reichen übergebracht werden.
Also das heißt unter die Herkunft Lucifers gebracht werden, dieser luciferischen Kräfte und nicht jener Kräfte, die in die Zukunft führen. Ich weiß, das ist jetzt alles noch ein bisschen nebulos. Es wird sich klären.
Wir werden sicher noch die nächsten ein, zwei Male brauchen, um das ganz aufzuklären als Vorbereitung dann dafür zu sehen, was ist das Schwarz, das extrem Schwarz Magische, was dann beschrieben wird im 17. Kapitel der Apokalypse drinnen. Aber jetzt will ich euch nicht länger auf die Folter spannen.
Ich will jetzt wirklich wieder ein Stückchen vorlesen. Das habe ich das letzte Mal noch nicht gelesen, sondern dort jetzt, wo einmal genauer geschildert wird, wie sich dieses alte Hellsehen ausnimmt für den äußeren Betrachter, wenn er sieht, dass diese Person jetzt in Trance fällt und wie dieses alte Hellsehen charakterisiert wird. Also sie wird ja vorgestellt in dem Kreis, sie kommt kurz bevor diese Christusvision auftritt, bevor sie also in Trance-Zustand verfällt, kommt sie ja überhaupt erst in den Saal herein oder besser gesagt aus dem Vortragssaal heraus.
Wir haben ja gesagt, das erste Kapitel spielt sich ab. Es war vorher offensichtlich Geisteswissenschaft mit dem Vortrag und die Menschen kommen jetzt heraus in Gespräche miteinander vertieft und interessanterweise sprechen sie sehr viel weniger im Detail über das, was sie beim Vortrag gehört haben, sondern jeder beginnt seine Lebensgeschichte zu erzählen. Die Theodora erzählt nicht ihre Lebensgeschichte.
Sie will eigentlich über sich selbst überhaupt wenig sprechen. Das scheint ihr irgendwie nicht richtig. Sie bittet sogar die Maria, die Herrin des Hauses, wie es heißt, also offensichtlich in ihrem Haus spielt sich das ab.
Die Hüterin dieses Hauses zumindest, also vielleicht ist es nicht ihr Haus, aber sie ist jedenfalls die Hüterin dieses Hauses, wo auch dieser Vortrag stattgefunden hat und die soll also erzählen, was es über die Theodora zu sagen gibt. Und sie sagt es, also obwohl sie sich sehr wohl in diesem Kreis fühlt, aber über ihre Geistesart zu sprechen, das liegt ihr jedenfalls irgendwie nicht. Aber sie sagt ja, die Theodora sagt, obwohl ich auch so wohl mich fühlen muss in diesem Kreise, erscheinen mir doch fremd die Reden, die ich hier hören muss.
Warum die Fremdheit, fragt der Professor Capetius. Professor Capetius wird später der beste Freund von Dr. Strada, ist auch ein Wissenschaftler, Historiker und will als Wissenschaftler auch genau wissen, woher die Fremdheit, warum die Fremdheit. Und die Theodora sagt jetzt, Leute, ich mag es selbst nicht sagen, Maria, schildere du es.
Und Maria schildert jetzt und das möchte ich euch genauer vorlesen. Die Freundin hat es oft uns dargestellt, wie sonderbar es ihr ergangen. Sie fühlte eines Tages sich wie umgewandelt.
Also sie hat diese neue Fähigkeit nicht von Anfang an gehabt und eines Tages plötzlich ist es aufgetaucht und sie hat sich wie umgewandelt gebildet. Und nirgends konnte sie Verständnis finden, ihr Wesen wirkte überall befremdet nur, bis sie in unsere Kreise trat. Also eine neue Fähigkeit, diese Hellsichtigkeit, aber eine Hellsichtigkeit, die mit einem Trance-Zustand verbunden ist.
Also das heißt, wo sie im Grunde ganz weggetreten ist, im Grunde gar nicht mitkriegt, was sie da schildert. Also es ist eher so, dass es es durch sie spricht, als dass sie es wirklich selbst spricht. Sie kriegt es eigentlich gar nicht so wirklich mit.
Das ist ja das typische für einen Trance-Zustand, dass der Mensch, der in wirklich tiefer Trance ist, gar nicht mitkriegt, was er spricht. Ist im Übrigen was Ähnliches beim Schlafwandler. Es gibt ja auch Abwandlungen vom Schlafwandeln.
Also dass Menschen in der Nacht sprechen, oft ganze Geschichten erzählen. Das kommt nicht so häufig vor. Und es kann sogar sein, dass sie in einer Sprache sprechen, die sie eigentlich im Tagesbewusstsein nicht sprechen, die sie gar nicht kennen.
Es kann dann zufällig jemand sein, der halt auch in dem Zimmer schläft und sich jetzt aufmacht. Was ist denn da los? Irgendwer plappert da jetzt in dem Zimmer vor sich hin. Und wenn der zufällig halt die Sprache spricht, oder zumindest sie ähnlich einer Sprache ist, die er spricht, dann kommt halt auch einer her.
Wieso? Der kann doch die Sprache gar nicht. Und spricht vielleicht nicht so ganz kontinuierlich. Es kommen immer wieder so Fetzen und dann wieder was anderes.
Also das kann passieren. Das ist ein typisches Anzeigen dafür, dass so ein Trance-Zustand eigentlich vorliegt. Der ist also tiefer als der traumlose Schlaf.
Er ist noch tiefer, sonst tritt das nicht auf. Und ein Medium, das ganz in Trance fällt, also ist überhaupt mit ihrem Bewusstsein nicht dabei bei dem, was sie sagt. Sie hat nachher auch keine Erinnerung daran.
Bei einer richtigen Trance ist es der Fall, dass es keine Erinnerung ist. Und so kann man sich nicht wundern, dass ihr Wesen überall Befremden erweckt. Na klar, also wenn das jetzt passiert, der kommt, der besucht ihr und auf einmal fällt er in so einen Zustand und er erzählt euch so Dinge, wo man nicht weiß, woher das jetzt kommt.
Und noch dazu merkt, die ist gar nicht mit ihrem Bewusstsein dabei bei dem, was sie sagt. Also das kann sehr wohl befremden, erwecken. Aber nicht in diesem Kreise hier, von dem Maria die Hüterin ist.
Sie sagt aber auch weiter, Maria, nicht, dass wir selbst begreifen könnten, was sie mit keinem Menschen teilt. Doch wir erwerben uns durch unsere Denkungsart die volle Anteilnahme auch für Ungewohntes. Wir lassen jede Art des Menschenwesens gelten.
Also ganz wichtig, diese Offenheit, die da ist. Es sollte ein Modellbild sein für eine anthroposophische Gemeinschaft, wo wirklich alles, auch das Ungewohnteste, in seiner Eigenart gelten gelassen wird. Wo man nicht gleich sagt, nein, so geht das nicht, das ist was Schlechtes, was Altes, was Pfui und weg.
Sondern wo man es einfach einmal gelten lässt. Und Anteil nimmt sogar der Raum. Das heißt, der so willig ist, sich dem auszusetzen, dem anderen Menschen zu begegnen, der diese merkwürdigen Fähigkeiten hat.
Wir lassen jede Art des Menschenwesens gelten. Für unsere Freundin gab es im Leben einen Augenblick, da sie verschwinden fühlte alles, was ihrem eigenen Lebenslauf angehört. Vergangenes war wie ausgelöscht in ihrer Seele.
Und seit sich diese Wandlung eingestellt, erneuert immer wieder sich die Seelenstimmung. Sie dauert jedes Mal nur kurze Zeit. Im anderen Leben ist sie so wie alle Menschen.
Wenn sie in jenen Zustand fällt, ermangelt sie fast ganz der Gabe der Erinnerung. Also eben an das, was da in der Trance herauskommt, von dem weiß sie praktisch nichts. Und sie kann sich in der Trance auch nicht an das erinnern, was sonst in ihrem Leben da ist.
Das spielt keine Rolle. Sie ist also wie weggetreten und höchstens ein kleines bisschen davon kann sie dann, wenn sie aus der Trance erwacht, mitnehmen, aber ganz ganz wenig, fast nichts. Also wenn sie in jeden Zustand fällt, ermangelt sie fast ganz der Gabe der Erinnerung.
Es ist ihr auch des Auges Kraft genommen. Sie fühlt dann mehr, was sie umgibt. Also das heißt, sie sieht die Menschen, die jetzt um sie herumstehen, nicht wirklich.
Irgendwas fühlt sie, dass da Menschen da sind, aber das ist alles sehr vage. Also die ganze sinnliche Welt um sie versinkt eigentlich. Sie fühlt dann mehr, was sie umgibt.
Sie sieht es nicht. Dabei erklimmen ihre Augen in eigenartigem Licht. Also etwas in ihrem Blick verändert sich.
Man darf sich jetzt nicht vorstellen, dass die jetzt so wirklich wie Scheinwerfer zu leuchten beginnen oder so. Es ist eher die Art des Schauens. Der Blick bekommt etwas, was man sonst bei Menschen nicht findet.
Also eine Art zu blicken, zu schauen. Es ist wie in eine Ferne schauen, wie eigentlich durchschauen durch die Menschen, die da versammelt sind. Wie hindurch leuchten im Grunde.
Aber das ist mehr jetzt ein seelischer Eindruck. Sie dürfte wie gesagt nicht glauben, dass jetzt die Augen da wirklich klimmern. Das ist in einem schlechten Horrorfilm vielleicht zeigen sie das so, dass dann die Augen blutrot oder sonst irgendwas werden.
Das ist also mit Sicherheit nicht der Fall. Aber man hat das Gefühl, und das stimmt schon, dass es nicht so wie ein gewöhnlicher Blick ist. Gewöhnlich hat man das Gefühl, ein Mensch, wenn er schaut, nimmt da etwas auf.
Und wir kriegen also sehr wenig mit davon, dass wir eigentlich unser Schauen aber ein wirkliches Blicken auch ist, ein Ergreifen der Welt draußen. Also dass wir etwas entgegenschicken müssen dem draußen. Das fällt uns bei unserer sinnlichen Wahrnehmung nicht auf.
Aber da ist es ganz stark. Also es ist so, wie wenn ihr seelisches jetzt durch die Augen hinaus, ihr seelisch-geistiges durch die Augen hinaus in die Welt hinaus geht, aber durchschaut durch alles Sinnliche in das, was dahinter steckt. In das, was dahinter steht.
Also sie schaut quasi viel intensiver als der Durchschnittsmensch, aber sie schaut eben nicht mit sinnlichen Augen, sondern mit einer viel, viel größeren Intensität, die durch den sinnlichen Schleier hindurch dringt, in das Übersinnliche, das dahinter ist. Sagen wir es einmal vorsichtig so. Und da sieht man diesen Blick irgendwie an, also er hat etwas Durchdringendes drinnen.
Also hier wird es eben so geschildert, dabei erklimmen ihre Augen in eigenartigem Licht. Dafür erscheinen ihr Gebilde, die anfangs traumhaft waren, die jetzt so klar doch sind, dass sie als Vorverkündung späterer Zukunft nur zu verstehen sind. Wir haben dieses oft gesehen.
Also sie hat ganz offensichtlich eine besondere Gabe der alten Hellsichtigkeit, die bekannt ist also unter dem Ausdruck bei Kognition, als ein Vorherschauen des Zukünftigen. Also sie schaut nicht alte Zustände, sie schaut im Grunde auch nichts Gegenwärtiges, was sie jetzt irgendwie tut. Es gibt ja verschiedenste Formen der alten Hellsichtigkeit.
Es gibt welche, wo man auch sogar in gewisser Weise sinnliche Ereignisse, die sich aber weit entfernt abspielen, miterleben kann, geistig zumindest miterleben kann, aber auch sehr stark mit Sinnesqualitäten verbunden. Aber es gibt eben genauso auch die Möglichkeit etwas zu schauen, was aus der Zukunft uns entgegenkommt. Zu schauen natürlich nicht genau in der Art, wie sich es dann äußerlich ereignen wird, aber man sieht da kommt etwas auf uns zu, kommt ein Ereignis auf uns zu.
Also sie ist ein Beispiel dafür, dass sie etwas, was aus der Zukunft entgegenkommt, sieht und sie sieht damit eben durchaus etwas Geistiges in dem Sinne, wie ich es anfangs des Vortrags erwähnt habe, wo ich sagte, wo wir gesprochen haben über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und wo ich gesagt habe, die eigentliche Realität ist immer im Augenblick da, da wirkt etwas nach aus der Vergangenheit, das ist der abgestorbene Rest, aber jetzt da ist es eben in dem Augenblick, die Vergangenheit ist eigentlich weg, aber das ist nicht das, was die Zukunft gestaltet, sondern das kommt uns aus der Zukunft entgegen und wird jetzt und hier im Moment wirksame Kraft, die das umgestaltet, entgegengestaltet sozusagen dem, was es einmal werden wird, aber eben noch nicht ist, aber die Kraft wird jetzt wirksam und das heißt sie, sie, die Theodora, in ihrem Schauen ist so etwas, die mit ihrem alten Helm sehen, also diese geistigen Kräfte aus der Zukunft hereinbohrt, das schaut, was sich entwickeln soll, welche Veränderungen jetzt passieren sollen, dass die Entwicklung in diese Richtung geht. Naja und jetzt natürlich den Wissenschaftlern, die da dabei sind, dem einen, dem Professor Karpesius, dem Historiker, dem gefällt es überhaupt nicht, als er jetzt diese Schilderung hört und sagt, also mit dieser Eigenart kann ich überhaupt nichts anfangen, das ist es eben, was mir so wenig gefallen will in diesem Kreise, das Aberglaube sich vermengt mit Logik und Wissenschaft, das war so überall, wo man auf diesen Wegen ging, also der logische Denker, der Wissenschaftler, der Historiker und die historischen Wissenschaften sind mindestens so verstandesmäßig wie die Naturwissenschaften, also wo man lauter Dokumente aus der Vergangenheit sammelt und anordnet in der richtigen Reihenfolge irgendwie oder hofft sie halt in der richtigen Reihenfolge anwenden zu können und sich davon jetzt irgendwie ein Bild der Vergangenheit gestalten will von dem, dass man eigentlich nur schauen könnte, entweder auf die alte Art, weil so wie es eine Präkognition, also eine Vorwegnahme des zukünftigen gibt, so gibt es auch ein altes Hellsehen, das in die Vergangenheit zurückschauen konnte, das heißt schauen konnte in gewisser Weise, was ist in der Vergangenheit passiert, bitte auch nicht so einfach eins zu eins, wie es äußerlich im Sinnigen passiert ist, sondern man kommt immer von der seelisch-geistigen Seite herein. Kann sich aber gerade bezüglich der Vergangenheit verdichten zu einem ziemlich klaren Bild auch des äußeren Geschehens.
Da müsste man viel darüber sprechen, werden wir wahrscheinlich auch noch sprechen drüber, aber in Portionen. Aber jedenfalls ist ja diesem Professor Kapesius, der also das Vergangene, das nicht mehr vorhanden ist, das man also sinnlich eigentlich nicht mehr schauen kann, von dem man sinnlich nur die Überreste hat, aus dem zu erschließen, wie die Vergangenheit war. Das ist die Aufgabe des heutigen Historikers, mit dem Verstand aus den verbliebenen Resten und Dokumenten und Scherben und Knoten oder was weiß ich, was man findet zu erschließen, zu rekonstruieren, wie die Vergangenheit war.
Das ist aber ganz was anderes als geistig das Vergangene zu schauen. Aber ganz klar, dass Kapesius jetzt als Historiker ganz besonders mit dem hadert. Maria sagt jetzt nur, wenn ihr so sprechen könnt, ist euch noch unbekannt, wie wir zu diesen Dingen stehen.
Also sie deutet damit nur an, okay, also wir, die hier in diesem geistigen Zirkel versammelt waren, bei dem ihr heute auch dabei wart, bei dem Vortrag, aber zum ersten Mal dabei wart, wir können mit diesen Dingen noch anders umgehen oder wollen auch noch anders umgehen damit. Und das Interessante ist aber jetzt der Strada, der Dr. Strada. Der Strada, der ist der empirische Wissenschaftler auch.
Schon großer Verstandesmensch, Logiker, Techniker, aber vor allem auch Praktiker. Er erforscht durch Experimente. Und wenn ich etwas beobachten kann und ein Experiment bei einem Experiment dabei sein darf und das mit sinnlichen Augen oder mit Messinstrumenten von mir, also aber in dem Fall mit sinnlichen Augen sehen kann, dann sehe ich immerhin, da ist jetzt was passiert.
Ich habe gemerkt, die verfällt da in einen merkwürdigen Zustand. Ich sehe die Intensität ihres Blickes, der aber offensichtlich durch alles Sinnliche hindurchgeht irgendwie. Also wie bei uns sagt man in Wien, wenn man ins Neuen Kastl schaut, also ins Leere schaut, was die sinnliche Welt betrifft, das Neuen Kastl ist eigentlich was Schönes.
Weil eigentlich bietet das eine Chance, etwas zu sehen, was hinter dem Sinnlichen ist. Also nicht die Augen zu fokussieren jetzt auf die sinnliche Welt, sondern etwas zu erleben von dem, was dahinter steckt. Ich meine, nicht jeder, der ins Neue Kastl schaut, ist deswegen hellsichtig.
Aber es ist gut. Also ihr Blick ist jedenfalls dieses in die Leere starren, aber mit einer ganz hohen Intensität. Das ist das Phänomen.
Und von diesem Phänomen und von den Worten, die aber ganz klar geordnet sind bei der Theodora, die so nicht einfach unsinnig sind, sondern die sogar eben Dr. Strada, der ja eben mit dem Christentum sehr stark verbunden ist, vielleicht sogar noch mehr als der Kapesius, weil der Dr. Strada eben wirklich eintreten wollte ins Kloster selbst. Also ist er auch inhaltlich von dem, was sie schildert, irgendwie sehr stark berührt und dieses Phänomen fasziniert. Und das sagt er jetzt also ganz deutlich, was mich betrifft, so muss ich frei gestehen, dass mir erwünschter ist, von solcher Offenbarung hier zu hören.
Also das ist im Übrigen natürlich jetzt noch bevor ihre eigentliche Schau zutage tritt. Das ist erst die Schilderung der Maria gewesen. Aber die Schau kommt dann gleich nachher.
Aber schon die Vorfreude darauf oder das Interesse dafür, dass so etwas passieren könnte oder dass sowas möglich ist, was offensichtlich Maria und ihre Leute da schon öfter mit dieser Theodora erlebt haben, bei sowas auch dabei zu können, findet er faszinierend. Und das ist interessant, dass im 19. Jahrhundert gerade viele Naturforscher und namentlich also Experimentalphysiker auch, höchst fasziniert studiert haben, die ganzen mediumistischen und okkultistischen Phänomene, die ja so in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts sehr, sehr populär waren und überall gepflegt wurden. Und da sind immer wieder Naturwissenschaftler, Physiker hingegangen und gesagt, das muss ich mir anschauen, was da ist und ich muss darauf kommen, wie das funktioniert. Weil ein Phänomen ist da.
Ich meine, sicher gab es genug Scharlatane auch, aber es gab dann schon Fälle, die wirklich zumindest sehr, sehr merkwürdig waren und nicht auf den ersten Blick als Scharlatanerie zu entlarven waren. Und es gab hochprominente Naturforscher, die sich ganz intensiv mit dem beschäftigt haben. Crookes zum Beispiel, Engländer Crookes war ein ganz wesentlicher Mann, der sich sehr viel dann beschäftigt hat, auch mit den Strahlungen, die in den Kathodenröhren drinnen sind, also wo bereits die Materie zu einem strahlungsartigen Zustand aufgelöst wird.
Also letztlich das Prinzip, auf dem die alten Röhrenfernseher funktionieren, aber da drinnen bewegen sich Elektronen oder sonstiges, ist mir später draufgekommen, etwas, was eigentlich gar nicht mehr materiell ist, sondern was strahlungsartig ist. Und also dieser Crookes war ganz am Puls seiner Zeit, mitten in der modernsten Forschung drinnen. Aber ihn haben zutiefst fasziniert, also diese Phänomene des Mediumismus und alles, was da im Zusammenhang war.
Und so ist es ein bisschen bei dem Strada auch. Er ist ganz begierig darauf, eigentlich bei sowas dabei sein zu dürfen. Und dass da ein Mensch wie die Theodora ist, die über solche Fähigkeiten verfügt, das interessiert ihn einfach brennend.
Und wie es halt so auf der Bühne ist, aber nicht nur auf der Bühne, sondern weil der richtige Zeitpunkt ist, dass eigentlich alle das jetzt mitkriegen sollen, dieses Phänomen. Es ist geistig, die Zeit erreicht, dass dieses Phänomen zutage tritt, kommt es fast wie auf Wunsch sofort zustande. Man könnte jetzt sagen, ja das ist ein billiger Schmäh, das ist ein kleiner Kraut.
Wenn Sie jetzt alle erwarten, kommt es aber um. Das ist ein schlechter Roman, wo das gleich passiert. Nein, es ist eine geistige Notwendigkeit, dass das jetzt auftritt.
Gerade dieses alte Hinsehen. Es ist schon interessant, dass der Steiner, der ja eigentlich von einem neuen geistigen Weg spricht, das erste geistige Erlebnis, das geschildert wird, kommt aus dem alten Hinsehen. Ist doch ganz interessant, das zu beobachten, dass er das an die erste Stelle stellt.
Das wird dann später im dritten Drama wieder eine ganz bedeutende Rolle spielen, wo dieses alte Hinsehen, das bei der Theodora zeitweilig verschwunden ist, wieder auftaucht, aber jetzt in einer ganz, ganz unguten Art. Und so dass sie letztlich dadurch stirbt. Und das dann natürlich für einen Strahler eine ganz große Weichenstellung ist.
Also jedenfalls jetzt zeigt sich das gleich. Maria sagt, vielleicht, sie kommt da eben wieder. Also diese Geistesart der Theodora.
Es schien mir fast, als ob der Sonderbare jetzt sich zeigen wollte. Und dann kommt die Schilderung, die ich euch das letzte Mal schon vorgelesen habe. Da die Zeit fortgeschritten ist, möchte ich damit es noch einmal zu lesen für heute schließen.
Nämlich dieses Christuserlebnis. Theodora verfällt also in diesen Zustand. Es drängt zu sprechen mich.
Vor meinem Geiste steht ein Bild im Lichtesschein und Worte tönen mir aus ihm. In Zukunftszeiten fühle ich mich und Menschen kann ich schauen, die jetzt noch nicht im Leben. Sie schauen auch das Bild.
Sie hören auch die Worte, also die ich Theodora vernehme. Sie klingen so. Ihr habt gelebt im Glauben.
Ihr wart getröstet in der Hoffnung. Nun seid getröstet in dem Schauen. Nun seid erquickt durch mich.
Also es richtet sich an die Menschen, die gelebt haben im Glauben. Die getröstet waren durch die Hoffnung, dass irgendwann irgendwo noch mehr vielleicht kommen wird. Und die sollen jetzt getröstet werden durch das Schauen.
Und zwar das Schauen also dieser Menschen der Zukunft, von denen die Theodora spricht. Wo also diese Menschen dort nämlich ein neues Hellsehen entwickelt haben werden. Die werden es nämlich nicht schauen mit den selben Kräften, die die Theodora jetzt, aus denen die Theodora jetzt schöpft, sondern mit neuen Kräften.
Und offensichtlich eine Mehrzahl von Menschen. Also ihr wart getröstet in der Hoffnung. Nun seid getröstet in dem Schauen.
Nun seid erquickt durch mich. Nicht durch die Theodora, sondern durch die Worte, die jetzt gesagt werden. Die durch die Theodora durchsprechen.
Also es sind nicht ihre Worte, sondern es spricht in Wahrheit schon der Christus durch sie. Also nun seid getröstet in dem Schauen. Nun seid erquickt durch mich.
Ich lebte in den Seelen, die mich gesucht in sich durch meiner Botenwort, durch ihre Andachtkräfte. Ihr habt geschaut der Sinne Licht und musstet glauben an des Geistes Schöpferreich. Also selig sind die, die da glauben und nicht schauen.
Die wachen aber jetzt in der Zukunft auf zu einem neuen Schauen. Doch jetzt ist euch errungen ein Tropfen edler Sehergabe. Oh fühlt ihn in eurer Seele.
Also die Menschen, von denen die Theodora berichtet, bei denen ist ein neues Hellsehen erwacht. Und was zeigt sich diesem Sehen jetzt? Sie erlebt eigentlich das mit, was diese Menschen der Zukunft erleben. Das erlebt sie eigentlich.
Also es ist in dieser Weise gar nicht ihre Schau, sondern sie erlebt die Schau dieser zukünftigen Menschen. Und das schildert sie jetzt. Ein Menschenwesen entrinkt sich jenem Lichteschein.
Es spricht zu mir. Du sollst verkünden allen, die auf dich hören wollen, dass du geschaut, was Menschen noch erleben werden. Es lebte Christus einst auf Erden und dieses Lebensfolge war, dass er in Seelenform umschwebt der Menschen werden.
Er hat sich mit der Erde Geistesteil vereint. Die Menschen konnten schauen ihn noch nicht, wie er in solcher Daseinsform sich zeigt, weil Geistesaugen ihrem Wesen fehlten, die sich erst künftig zeigen sollen. Doch nahe ist die Zukunft, da mit dem neuen Sehen begabt soll sein der Erdenmensch.
Was einst die Sinne schauen, schauten zu Christi Erdenzeit. Es wird geschaut von Seelen werden, wenn bald die Zeit erfüllt wird sein. Wenn bald die Zeit erfüllt wird sein.
Also in allernächster Zukunft. Und man muss dazusagen, dieses erste Mysterientrauma ist 1910 geschrieben worden. Und tatsächlich hat ja Rudolf Steiner gesagt, dass so ab 1930, insbesondere ab 1933, mehr Menschen zu solchen Erlebnissen kommen werden.
Was nicht heißt, dass nicht schon auch um 1910 so ein Erlebnis möglich ist. Also wir haben ja auch gesprochen davon, von dem Erlebnis, das der Théâtre Deschardes geschildert hat, also dieser französische Jesuit und zugleich Naturforscher, bei dem eine gewisse Christus-Schau ausgelöst wurde, als er zur Zeit des ersten Weltkriegs, also 1916, in einer Kirche war und dort ein Christus-Gemälde war, Christus, der sein Herz den Menschen präsentiert. Und wie er aus der Betrachtung des Bildes zuerst fast unbemerkt in eine Schau verfällt, wo sich für seine Schau dieses Bild zu verändern beginnt.
Und wo er irgendwie das Gefühl dann hat, dass diese Christus-Kraft, also das was ausstrahlt von dem Bild eigentlich übergeht, in die ganze Welt rundherum sich verbindet damit. Und ihm ist aber zugleich klar, das ist nichts Sinnliches, was er da sieht, sondern ein geistiges Erlebnis, weil er kann sich jederzeit da fokussieren, wenn er auf die sinnlichen Details schaut, dann ist eigentlich gar nichts, dann bewegt sich dort gar nichts. Aber wenn das geistige Erlebnis wieder hinüber pendelt, dann ist es wie wenn dieses Bild ausstrahlen würde in die ganze Umgebung.
Also das heißt, das ist vielleicht noch ein ganz klares Schau des ätherischen Christus, aber es ist auch nicht nur Fantasterei, was der herausschildert, sondern es ist ein echtes Erlebnis. Also das heißt auch schon 1916 gab es Menschen, die sowas erlebt haben. Aber es sollte dann so sein, dass es um 1930, insbesondere ab 1933, mehr Menschen zu einem solchen Erlebnis kommen.
Allerdings wissen wir alle, dass da ein großer Schlag der Widersachermächte war, die das zwar nicht wirklich verhindern konnten, denn es gibt also genug Berichte von Menschen, die gerade dann in der ärgsten Not, die halt dann in der Nazizeit und im Zweiten Weltkrieg, also die bitterste Not erlitten haben, verfolgt worden sind. Also gibt es immer wieder Schilderungen von Christusbegegnungen, auch zum Beispiel ganz besonders von jüdischen Menschen oder so. Also die eigentlich ja aus ihrer deutschen Kultur, in der sie aufgewachsen sind, auch gar nicht jetzt irgendeine Differenz zu dem wirklich gehabt haben.
Sie haben halt ihre jüdischen Gebräuche gelebt, aber sie waren eigentlich ganz offen für das, was in der deutschen Kultur lebte. Was heißt nicht nur offen, sie waren intensivste Mitgestalter dasselben. Und wenn ich mir eine Randbemerkung erlauben darf, also für unsere deutschen Lande, jetzt beziehe ich Österreich mit ein, war die Vertreibung und Vernichtung sowieso der Juden also eine kulturelle Katastrophe größtenausmaß.
Und seitdem hat sich Deutschland, Österreich, der deutsche Sprachraum überhaupt nicht erholt von diesem Schaden. Nicht erholt. Das heißt, das was Rudolf Steiner noch als möglich ansieht, ist vieles davon nicht eingetreten.
Und es ist bis zum heutigen Tage traurig, was sich in den deutschen Landen, also im Herzen Europas tut, wo eigentlich diese Kräfte von hier aus strahlen sollten in die Welt. Wir sind der prädestinierteste Ort davon, das in die Welt hineinzutragen. Nämlich dieses neue geistige Schauen.
Dieses wirklich neue geistige Schauen. Also das nicht aus alten Kräften schöpft, sondern ganz was Neues ist. Und da ist aber so, so viel im 20.
Jahrhundert zerstört worden. Und im Grunde, wir haben jetzt wieder eine neue Chance zu dem zu kommen. Und die Frage ist, können wir jetzt das, was damals versäumt wurde, können wir das jetzt in unserer Zeit nachholen? Und zwar namentlich auch wir hier in Mitteleuropa.
Damit will niemand außerhalb von Europa ausschließen. Aber es ist für die ganze Welt, erscheint mir das ganz, ganz wichtig, dass hier im Herzen Europas dieser Impuls, wo wir prädestiniert sind dafür das zu entwickeln, dass von da der Impuls ausgeht. Und das würde für die Weltentwicklung ganz, ganz viel bedeuten.
Aber es ist im Moment wirklich, ich will es nicht mutlos machen, überhaupt nicht, sondern ich will nur sagen, wir haben halt eher die ganzen Gegenkräfte hier im Moment, die das leben eigentlich. Also diese Impulse sind ganz stark. Und wir werden vernebelt mit allem, was diese Kräfte zurückhält.
Und wir lassen uns so leicht vernebeln. Und dabei ist dieses neue Schauen ein Millimeter unter der Oberfläche. Es will eigentlich schon seit fast 100 Jahren, eigentlich seit gut 100 Jahren heraus.
Weil die Möglichkeit dazu ist gegeben, seit der Wende zum 20. Jahrhundert im Grunde. Dass das dann erst langsam losgeht, ist schon klar.
Und dass es dann halt 1930, 1933 schon zu einer großen Stärke anwachsen hätte sollen, das hat ja das voraus, dass es schon ab 1900 losgehen hätte sollen langsam. Aber der Impuls ist also dann im 20. Jahrhundert in der Mitte, naja was heißt in der Mitte, schon mit den Ereignissen des Ersten Weltkriegs, schon mit den kleineren Kriegen, die vorher waren, ist das, der Erste Weltkrieg war ja nicht das Erste, mit dem die Auseinandersetzungen begonnen haben, Burenkrieg und was da alles war, das waren also alles schon Vorstufen dafür zur Katastrophe des 20.
Jahrhunderts. Also ich hoffe, man nimmt das jetzt nicht miss, aber abgesehen von, oder krumm, abgesehen davon, dass mit der Anthroposophie ein geistiger, starker geistiger Impuls herausgekommen ist, war das 20. Jahrhundert eine riesige Katastrophe, aus geistiger Sicht gesehen, eine riesige Katastrophe und namentlich in Europa eine riesige Katastrophe.
Also das hat eine starke Bremse erzeugt in der geistigen Entwicklung, die möglich gewesen wäre, jetzt ist es natürlich hypothetisch, war eben halt nicht, weil die Widersacher so stark sich geltend gemacht haben und in diesem Moment halt einfach die Übermacht gewonnen haben. Aber wir sollten es in dem Jahrhundert schaffen, hoffe ich. Also und wir haben jetzt die Möglichkeit, einen neuen Anlauf zu nehmen, wir haben noch stärkere Widersacherkräfte, das ist halt der Preis dafür, dass damals Mitteleuropa im Grunde versagt hat unter dem Druck der Widersachermächte.
Der Preis dafür ist, wir können es jetzt in dem Jahrhundert, bekommen wir wieder eine Chance, eine ganz große Chance, aber die Widersacherkräfte sind stärker geworden. Das gibt uns auch die Möglichkeit, noch einen deutlichen Schritt weiterzukommen, als es im 20. Jahrhundert möglich gewesen wäre.
Das habe ich, glaube ich, auch schon öfter angedeutet. Die Stärke des geistigen Fortschritts im positiven Sinne ist gekoppelt, notwendig gekoppelt daran, dass im gleichen Maße die Widersacher stärker werden. Das ist sogar die Voraussetzung dafür.
Das ist die Voraussetzung dafür. Also zuerst müssen die Widersacher stärker werden und an diesen stärker werdenden Widersachern kann sich unsere neue geistige Kraft entwickeln und stärken. Aber sie kann halt auch scheitern daran.
Und das 20. Jahrhundert ist kapital gescheitert daran. Da gibt es aus geisteswissenschaftlicher Sicht eigentlich nichts zu beschönigen.
Es ist also mehr oder minder fast komplett gescheitert und es ist nur zu danken der ganzen anthroposophischen Gesellschaft, der anthroposophischen Bewegung, dass man das, was durch das Werke Rudolf Steiners hineingekommen ist, dass das so gut es ging über die Zeiten gerettet wurde. Und dass es sich aber so wirklich entfalten können wird, dass jetzt erst wieder eine Chance da ist, also in unserem Jahrhundert. Dass es also die Höhe erreicht, die eigentlich möglich ist mit diesen Kräften und mit den Fähigkeiten erreicht werden kann, zu denen uns Rudolf Steiner Anregungen gegeben hat, sie zu entwickeln.
Aber wir müssen es heute ganz offensichtlich also noch irgendwie anders angehen, als es im 20. Jahrhundert nach Steiners Tod geschehen ist. Ja, damit werden wir uns das nächste Mal und vielleicht noch das übernächste Mal weiter beschäftigen.
Wir peilen ja jetzt schon bald den 100. Vortag an, also nächste Woche ist der 98. Dann könnte ein 99.
kommen, der noch in die Richtung geht. Aber ich möchte dann noch Möglichkeit mit dem 100. Vortag wirklich ganz intensiv wieder zur Apokalypse selber direkt zurückkehren.
Also das heißt zum Text der Apokalypse und zu dieser riesig kritischen Stelle, auf die wir jetzt kommen, bei der aber trotzdem auch für das heutige Bewusstsein die Kunst ist, die in ihrer Schwere, in ihrer Gewichtigkeit auch zu erfassen. Weil wir sind einfach heute, wir sind so viel Schreckliches gewohnt worden eigentlich schon, dass uns die Schilderungen nach dem, was wir eh schon alles vorher in der Apokalypse gehört haben, ja unter Umständen gar nicht mehr so tief erschüttern, wie es eigentlich sein müsste. Weil dort ist der Punkt, wo die Weiche gestellt wird, wo es weitergeht.
Geht es in das Reich der Sauratwesenheiten oder geht es in die andere Richtung. Und das ist der Ort sozusagen, wo konzentriert die Macht der schwarzen Magie uns entgegenspringt. Und diese schwarze Magie besteht also in dem Kern eben darin, so viel wie möglich von dem geistigen Licht, über das die Menschheit verfügen kann, das sie aus sich schöpfen kann, durch die ich Kraft schöpfen kann, in Verbindung mit der Christuskraft schöpfen kann, dass so viel wie möglich von diesem Licht für das Reich der Wesenheiten geraubt wird, die hinter Saurat stehen und damit letztlich in eine völlig andere Entwicklung abziehen, die mit uns aber nichts mehr gemeinsam hat.
Und da ist diese Schilderung eben, die jetzt im 17. Kapitel kommt und anschließend noch dort wird das in Bildern verhüllt, zwar aber ganz deutlich geschildert. Und das sind Dinge, die uns ganz nahe angehen und darum mit auch ein Grund, warum wir auf die Mysteriendramen gehen, also diese Geschichte mit der Theodora, weil genau das spielt sich dann ab, wenn ihr altes Helse, das zwischendurch durch die Ehe mit Strada und das ist die wohltuende Wirkung eigentlich von ihm, dass dadurch dann dieses alte Helssehen verschwindet und erwischt, aber auf eine ganz ungute Art wieder geweckt wird durch eine andere Person, die beteiligt ist.
Ohne dass der Person das so ganz bewusst ist auch, aber wo die Widersacher im Zugriff auf diese Person hatten, ich kann es ja eh sagen, es ist der eigentliche Held der Geschichte, Johannes Thomasius, der also dann eine ganz verkehrte, sinnlich-geistige Bindung an die Theodora eingehen will, ganz getrieben von den luziferischen Kräften, ohne sich dessen wirklich bewusst zu werden, was er da schreckliches tut und das ist der Weg der absoluten schwarzen Magie, der dort beschrieben wird. Das ist nicht so ganz an der Oberfläche ausgesprochen da drinnen, das wollte Steiner nicht so deutlich aussprechen, aber man kann das heute also noch viel viel deutlicher aussprechen, was da dahinter steckt. Das ist so, wirklich dort wird dieser Scheideweg geschildert, wo es hinunter geht und im Punkt enden die vier Mysterien-Dramen so, dass man nicht weiß, wie es ausgehen wird und ob es gut gehen wird.
Es bleibt absolut offen und es ist am Ende des vierten Mysterien-Dramas ist alles offen, es ist alles offen. Man kann schon ausgehen davon, dass Steiner noch einiges in Beton hatte, um das gut weitergehen zu lassen, aber es ist wie fast schicksalshaft, ja ist es auch, weil warum hat Steiner nicht weitergeschrieben, weil der Erste Weltkrieg ausgebrochen ist und er in diesen seelisch-geistigen Turbulenzen, die damit verbunden waren, einfach keine Möglichkeit gesehen hat, weiterzuschreiben die nächsten Dramen. Es sollten wahrscheinlich sieben vielleicht, manche sagen sogar zwölf werden.
Es ist offen, hat sich vielleicht der Steiner gar nicht selber noch so genau überlegt, sondern es wäre gewachsen einfach. Aber das wurde unterbrochen durch das Menschheitsschicksal des 20. Jahrhunderts im Grunde.
Dadurch ist es nicht zustande gekommen, aber es hat vielleicht auch für uns jetzt ein Gutes, weil wir haben in den Mysterien-Dramen jetzt kein Patentrezept dafür, wie es weitergeht und das finde ich sehr gut. Wir müssen es selber finden, wir müssen den Weg selber finden und wir können ihn finden. Ja, so viel für heute.
Ich danke euch fürs Dabeisein und freue mich schon aufs nächste Mal. Wir kommen auf spannende bis anspannende Dinge in den nächsten Kapiteln. Vielen vielen Dank.
Gute Nacht euch allen. Gute Nacht. Habt noch einen schönen Abend und freue mich auf eine schöne Woche.
Ich hoffe es hat alles geklappt. Gute Nacht. Gute Nacht Sarah.
Gerne, gerne. Danke, danke bei den Livestream-Leuten fürs Dabeisein. Ja, ich höre mich jetzt fünfmal oder alles fünfmal.
Ich mache aber mein Mikro auf. Gute Nacht. So, ich verabschiede mich.
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X