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Die Apokalypse des Johannes - 133. Vortrag von Wolfgang Peter
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»
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Vorschau
Einleitend wird die menschliche Wahrnehmung beleuchtet. Denn von unserer Bewusstheit wird es abhängen, wie wach wir bei der Selbstbeobachtung unserer Wahrnehmung sind. Dann geht es um die „Erlösung des Bösen“ in der Welt, eine der großen Aufgaben im Bewusstseinsseelenzeitalter, an der wir alle unseren Beitrag leisten müssen, um schwere karmische Schulden abzutragen und gemeinsam das Neue Jerusalem auf Erden zu bauen. Auch hier sind uns die drastischen Bilder aus der Apokalypse wieder Wegweiser und verlässliche Begleiter. Mit der Unterstützung des Christus im ICH sollen sie Mut machen, uns diesen Aufgaben bewusst zu stellen.
Transkription des 133. Vortrages
Gehalten am 1.11.2022, Transkription 5.2.2024, von Elke
Begrüßung und Wochenspruch 0:00:45
Es kann losgehen. Meine Lieben, ich begrüße euch zum 133. Vortrag der Apokalypse. Jetzt tu ich mir wirklich schon mit dem Zählen schwer, muss immer nachdenken…ähh… welcher ist es? Dazu gibt es den 31. Wochenspruch. Es entwickelt sich alles das weiter, was wir an innerem Licht im Sommer aufgenommen haben, an geistigem Licht vor allem. Das also jetzt immer mehr zur Kraft wird, immer mehr zum Bewusstsein gekommen ist und auch in die Tatkraft hineingeht. Und dazu… darum geht‘s jetzt in dem 31. Wochenspruch:
Das Licht aus Geistestiefen,
Nach außen strebt es sonnenhaft.
Es wird zur Lebenswillenskraft
Und leuchtet in der Sinne Dumpfheit,
Um Kräfte zu entbinden,
Die Schaffensmächte aus Seelentrieben
Im Menschenwerke reifen lassen.
Es ist an der Zeit, mit Tatkraft die Zukunft künstlerisch aus dem eigenen Willen heraus zu gestalten, aber mit dem wachen Ich -Bewusstsein 0:01:53
Also das heißt, wir hatten in den letzten Wochen in den letzten Sprüchen einmal… ist erst dumpf zunächst dieses Licht in uns erwacht, ist dann immer mehr zur Gedankenklarheit gekommen und wird noch immer mehr bis zu Weihnachten hoffentlich immer klarer und klarer werden. Aber es kommt jetzt ganz deutlich dazu in diesem Wochenspruch, dass es Lebenswillens-Kraft, Tatkraft wird. Also dass auch das, was aus dem Geistigen kommt, was in der Klarheit des Denkens erfasst ist, wirklich zur Tat wird, ja letztlich zur Umgestaltung unserer Welt. Das ist unsere große Aufgabe.
Ich meine, wir müssen auch wissen - was wir an Früchten hinübernehmen können, wächst im Grunde nur aus dem, was wir hier wirklich tun und umgestalten. Wir können zum Beispiel ein prächtiger Hellseher sein, der während seines ganzen Lebens das ganze Panorama der geistigen Welt sieht. Wenn er hinüber geht, ist er genau auf derselben Stufe wie der, der ein Leben lang nichts gesehen hat. Es ändert überhaupt nichts, er ist nicht irgendeinen Schritt weiter dadurch. Und die Arbeit dran, es zu entwickeln hier, von nichts vielleicht, die Schritte, die er dazu tun muss und was er dazu alles hier auf Erden machen muss, das bringt ihm was. Aber wenn es einfach da ist, ist 0,00 mehr drüben deswegen. Also es ändert überhaupt nichts. Aber was er zum Beispiel tut und das, was er geistig erlebt, gedankenklar zu erfassen und sozusagen auf den Boden zu bringen und damit auch anderen Menschen vielleicht verständlich zu machen - oder dass sie zumindest eine Ahnung davon kriegen, was denn das ist - das hat sehr wohl einen großen Wert. Und dann wird er auch drüben, wenn er über die Schwelle gegangen ist, endgültig einmal für eine Zeit über die Schwelle gegangen ist, bis er wieder zu einer neuen Inkarnation kommt - dann wird ihm das sehr viel bringen drüben, dass er mit mehr Wachheit, mit mehr Bewusstseinsklarheit noch also dort sich orientieren kann in der geistigen Welt.
Aber was einfach so, ohne dass man ringen muss, darum hereinkommt, aus Begabung auch, selbst wenn man sich es aus einer früheren Inkarnation mitbringt… das hat ja eine Vorgeschichte. Also wenn ein Mensch von Natur aus hellsichtig ist, wie es Rudolf Steiner auch war, dann ist das sicher ein Ergebnis also früherer Inkarnationen. Aber was es für seine eigene Zukunft, bedeutet für den Menschen, heißt, wie arbeite ich daran, um das jetzt immer mehr durch meine Ich- Kraft zu ergreifen. Und dass alle sehen, etwas wird, das ich mache, so klar mache, wie ich im klaren Denken drinnen bin. Das heißt, es muss alles Visionäre letztlich aufhören, wo ich sage: Ich habe Bilder aus der geistigen Welt, ich stehe mit offenem Auge davor, sie sind mir gekommen und ich habe nichts mitgetan. Dann erwarten wir etwas, was wir als letzten Rest jetzt noch in der Sinneswahrnehmung haben: Wir haben sie fertig vor uns und sagen: Aha, das ist die objektive Welt, die ist unabhängig von mir.
Und die ist aber nicht die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit muss ich aktiv ergreifen. Und das heißt, ich muss jedes Bild, das ich mir davon mache, selbst formen. Nicht, indem ich jetzt aus dem Verstand spekuliere: Warte, wie soll ich denn das machen? Also nicht konstruieren, sondern künstlerisch gestalten, aber mit dem wachen Ich-Bewusstsein. Und dann kann eben auch dieses künstlerische Gestalten in die wache Gedankenklarheit hineinkommen. Aber - der Impuls kommt aus dem Willen, er schafft, er ist tätig und je weiter ich entwickelt bin, desto deutlicher wird im Moment des Schaffens, wenn es herauskommt, wenn es da ist, auch erkannt, wie es im Zusammenhang mit dem Rest der Welt steht und wie es in dem, was ich schaffe, mit den anderen Dingen zusammenhängt. Also das heißt, es ist dann die Gedankenklarheit auch mitgegeben.
Das neue Denken beruht auf Gedankenklarheit und ist die Stufe zum neuen geistigen Schauen. Es beruht nicht auf fertigen Wahrnehmungen wie das alte Hellsehen, sondern muss von uns selbst willentlich gestaltet werden 0:06:25
Und dieses Denken ist ein ganz anderes als das spekulative Verstandesdenken, wo ich sage, ich versuche logisch etwas abzuleiten, etwas zu erschließen. Diese Fähigkeit zu üben und gelernt zu haben ist sehr wichtig, dass man später die Gedanken-Klarheit behält. Aber dieses Denken, das aus der geistigen Tätigkeit herauskommt, ist ein ganz anderes. Und das ist die Stufe zum neuen geistigen Schauen eigentlich in Wahrheit. Vor allem zum Schauen dessen, was in der Welt sich an geistigen Kräften abspielt. Während das alte Hellsehen ja immer etwas war, was in Wahrheit also zumindest die längste Zeit mit den Kräften… eigentlich immer zusammenhängt, mit den Kräften, die die Leibeshüllen bilden und noch nicht die Ich-Tätigkeit war. Bis zum Erdenleben des Christus hin war es das. Und natürlich vielfach auch nachher noch teilweise heute noch. Man findet genug Leute, die heute auch noch hellsichtige Einsichten haben, die sie - ja, überkommen, irgendwie. Sie sind halt da, sie wissen eigentlich nicht, wieso sie jetzt gerade da sind. Ja, vielleicht bereiten sie sich vor, dass sie in die Stimmung kommen, dass sie da sind. Aber der Inhalt, na ja, man könnte sagen, überwältigt sie. Also, er ist einfach so da wie eine fertige Wahrnehmung. (W. fragt ins Publikum: Könnte sein, dass der Ruben da ist?)
Und das Neue ist, und das Höhere ist, dass wir dieses Bild, diese Erscheinung erst schaffen müssen, aber gemäß den Gesetzmäßigkeiten, die mir da entgegenkommen - das heißt, der Wesen, die mir da entgegenkommen. Das heißt in letzter Konsequenz, wenn ich ins Tiefste hinein gehe, tauche ich intuitiv in das andere Wesen ein. Da bin ich eigentlich in dem Moment des Eintauchens, wenn ich da in den anderen versinke, hör ich für einen Moment auf, ich selbst zu sein, könnte man sagen. Also ich gebe mich ganz hin an den anderen. Aber im Zurückkommen nehme ich alle die Gesetzmäßigkeiten mit in dem Leben und bringe sie mir zu Bewusstsein. Das ist ununterbrochen der Pendelschlag, das geht immer hin und her.
Viele Menschen denken, dass geistige Offenbarungen sie einfach ergreifen. Dagegen ist es heute so, dass sie eben nicht mehr unabhängig von uns geschehen 0:08:55
Und wir werden uns heute sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen. Weil es ist immer noch bei vielen Menschen, denke ich, die Meinung da, ja - wenn eine geistige Offenbarung kommt, dann muss die doch von mir unabhängig sein in dem Sinn, dass ich gar nichts dazu tue, dass sie zustande kommt, dass sie mich einfach ergreift. Und das stimmt eben für heute nicht mehr.
Und das stimmt insbesondere nicht für das, was der Johannes gegeben hat. Das stimmt weder fürs Johannes Evangelium und noch weniger für die Apokalypse. Also das Bild, das er schildert, die Apokalypsis Jesu Christi, (griech. Ἀποκάλυψις Ἰησοῦ Χριστοῦ Apokalypsis Jesu Christu) ist zugleich die Apokalypse des Johannes. Und so nennen wir sie auch „Apokalypse des Johannes“ als Übertitel. Und das ist richtig, es so zu nennen. Was er erlebt in seiner Geistesschau, die durch Inspiration und teils auch Intuition eben vertieft ist, ist das Wesen Jesu Christi, ist zugleich das Wesen des Ichs und ist zugleich Ausdruck seines ganz individuellen Ichs. Und es wäre anders, wenn es ein anderer schildern würde, der die gleiche Fähigkeit hat oder eine vergleichbare Fähigkeit hat.
Also, wir müssen einfach wegkommen in der Beurteilung geistiger Wahrnehmungen, von dem, was wir aus der Außenwelt gewohnt sind, dass etwas dann Wirklichkeit ist, so nennt man sie - oder Realität ist: Aha, das steht so vor mir und es ist halt wie es ist und ich kann es nur zur Kenntnis nehmen. Und nicht einmal für die Sinneswahrnehmung stimmt es ganz. Weil sicher, wenn 2 oder 10 Menschen dasselbe anschauen, werden sie annähernd dasselbe, denselben Eindruck erhalten im Groben. Also wenn da ein Wolkenkratzer steht, wird nicht ein anderer sagen, da steht eine Hundehütte. Außer er ist wirklich irgendwie ganz weggetreten. Dann hat er eine Halluzination von einer Hundehütte. Aber gut, das wollen wir weglassen. Aber das heißt, die groben Strukturen werden wir gemeinsam haben, aber individuell entdeckt jeder Mensch darüber hinaus weitere Details, die die anderen nicht sehen. Die sind genauso wirklich da, weil er sie erkennt. Er macht sie sichtbar dadurch. Weil man muss sehen, das Bild, das da ist, das fertige Bild, das da ist, entsteht in Wahrheit auch daran, dass wir eigentlich aktiv es hervorbringen. Nur sind wir uns dessen in der Regel nicht bewusst. Es geht darum auch, zum Beispiel beim Sinneswahrnehmen sich dessen bewusster zu werden. Wir arbeiten mit daran! Es ist nicht so, dass da ein fertiges Bildchen kommt von außen rein und ja das… weiß ich nicht… das Hirnkastl oder sonst bildet das ab in unser Bewusstsein.
Kein Mensch weiß wie, jedenfalls nicht die bessere Forschung. Also wie das ein bewusstes Erleben wird, hat man noch keine Ahnung. Es gibt hunderttausend Spekulationen darüber, aber dort scheitert es immer an der Grenze. Das ist genau die Grenze, wo es darüber hinaus geht, über das nur den Spiegelungsapparat zu verstehen. Unsere Sinnesorgane, unser Gehirn, das daran angeschlossen ist, ist das Spiegelungsorgan. Und das kann man wissenschaftlich verstehen, in allen Details. Oder in vielen Details. Da gibt es sicher noch sehr, sehr viel zu entdecken und ist hochspannend! Also kann man nur unterstützen, dass das erforscht wird. Aber sie beschreiben nur den Spiegel. Sie haben keine Ahnung davon, wie das Bild zustande kommt, das wir ein Bewusstsein erleben, um uns erleben. Es ist ganz klar, dass dieses Bild mit der Wirklichkeit als solcher naja, nur in einer sehr einseitigen Weise zu tun.
Man muss davon ausgehen, dass die geistige Wahrnehmung, das erlebte seelische Bild völlig anders ist als eine sinnliche Wahrnehmung. Auf die geistige Wahrnehmung haben wir einen großen Einfluss, wenn wir wach sind 0:13:19
Weil es ist ganz klar, dass jedes Wesen, das anders geartet ist als wir, also Tiere zum Beispiel, die andere Sinnesorgane, ein ganz anderes Bild der Welt haben, ein teils wirklich ganz anderes Bild der Welt. Ich meine, kein einziges Tier sieht die Welt so wie wir. Also dass wir glauben jetzt: Aha, die Wirklichkeit ist ja so - da stehen Gegenstände, es ist überhaupt alles gegenständlich. Die meisten Tiere erleben überhaupt nicht gegenständlich. Die Raubtiere sind die einzigen, die so richtig wirklich gegenständlich erleben. Aber selbst da fühlen sie sich mit dem Gegenstand, mit der Beute verbunden. Also zum Beispiel eine Maus, die vor der Katze sitzt, sieht sie nicht, wenn sie satt ist. Oder wenn sie keine Lust zu jagen hat, dann sieht sie die Maus nicht, ist uninteressant, ist ausgeblendet. Aber wir kennen das beim Menschen auch. Es gibt die seelische Blindheit, dass man gewisse Dinge einfach grundsätzlich übersieht, aus irgendeinem Trauma heraus: Ein Hund hat mich als Kind gebissen und seitdem sehe ich keine Hunde mehr, weil ich ertrage den Anblick von Hunden nicht. Das kann so stark sein, dass wirklich aus dem Seh-Bild die Hunde ausgeblendet werden, komplett ausgeblendet. Kann man sich wahnsinnig schwer vorstellen. Da steht jetzt so ein Schäferhund vor mir und vielleicht noch ein Bernhardiner und ich sehe ihn nicht.
Ja, gibt es aber! Gibt es aber! Gibt es ja ganz interessante Untersuchungen, wie man das… ich glaube, ich habe das eh schon ein paar Mal erzählt, die Geschichten mit dem Gorilla. Also zwei Mannschaften, eine in Schwarz gekleidet, eine in Weiß spielen - weiß ich nicht - irgendein Ballspiel miteinander. Und die Versuchspersonen bekommen jetzt die Aufgabe: Konzentriert euch darauf, wie oft hatten die Weißen Ballbesitz? Und die andere Gruppe der Teilnehmer: Wie oft hatten die Schwarzen Ballbesitz?
(Wartet… ich muss nur kurz das Bildchen wieder zurechtrücken… Nein? Oh ja. Aha, ich glaub, da ist ein Doppelbild bei mir drinnen. Bitte könnt ihr schauen, ob ihr irgendwie da was gedrückt habt? Ich glaube, jetzt sind wir wieder da. Nein, nicht ganz. Oh ja, doch, Entschuldigung!)
Technik - der Ahriman will uns nicht reden lassen über dieses hochinteressante psychologische Experiment. Ganz ein Äußeres! Jedenfalls zwei Mannschaften, Schwarz und Weiß und die Zuschauer also, die getestet werden sollen, sollen sich ganz darauf konzentrieren: Wie oft haben die Weißen den Ball in Besitz gehabt und die anderen, wie oft die Schwarzen? Und dann… gut, die spielen jetzt. Und dann wird ein Mensch im Gorilla-Kostüm durchgeschickt. Mitten durch und gestikuliert. Es gibt ein Video davon. Also der macht sich eigentlich total bemerkbar drinnen. Der größte Teil sowohl der einen als der anderen Gruppe der Teilnehmer hat ihn nicht gesehen. Ist ihnen überhaupt nicht aufgefallen, weil sie waren konzentriert darauf, die Weißen zu sehen, wie oft die den Ball haben und die anderen die Schwarzen. Und von einem Gorilla, von dem hat niemand was gesagt, auf den waren sie nicht konzentriert. Sie waren viel zu sehr fokussiert auf das andere.
Also das heißt, wir steuern sehr selektiv die Aufmerksamkeit und wir blenden vieles aus. Also ich sag einmal 90% von dem, was vor unseren Augen ist, blenden wir im Grunde aus. Wir kriegen es nicht wirklich bewusst mit. Das zieht einfach vorbei. Und das heißt, wenn man genauer schaut, ist es selbst im sinnlichen Wahrnehmen so, dass in Wahrheit jeder was anderes sieht. Ein Grundschema ist zwar da, aber die Variationen sind teilweise sehr, sehr groß. Ich meine, wer sehr an Mode interessiert ist, dem fällt auf - ah Mensch, der hat aber einen schicken Anzug! Oder das ist ein hübsches Kleid! Wem das völlig wurscht ist, der halt locker in den Jeans herumrennt und egal was es ist, dem fällt das überhaupt nicht auf. Ja, da sind Menschen vorbeigegangen, okay! Pff! Also ein sehr unscharfes Bild im Grunde in Wahrheit. Das huscht einfach durch durchs Bewusstsein, verschwindet so schnell.
Also das heißt, wir haben einen großen Einfluss darauf, auf die Wahrnehmung. Wir haben erst recht einen großen Einfluss auf die geistige Wahrnehmung. Und es hängt sehr davon ab, also was wir… wie konzentriert, wie wach wir dabei sind, das Bild selbst zu formen in Wahrheit. Das Bild selbst zu formen. Vor allem das Bild selbst zu formen, das ich dann kommunizieren kann. Weil man muss ja davon ausgehen, dass die geistige Wahrnehmung, das seelische Bild, das man erlebt, völlig anders ist als ein sinnliches Bild, als eine sinnliche Wahrnehmung. Es hat überhaupt nichts damit zu tun - also wenn im sinnlichen Sinn… müsste man sagen: Ich sehe gar nichts.
Nur… gerade also auch beim alten Hellsehen, also bei dem, was aus, ja, man könnte sagen, leiblicher Anlage heraus stammt… also das geht bis ins Physische hinein. Aber auch der Ätherleib, der Astralleib, wie er eigentlich veranlagt ist, wie man es sich mitbringt, teilweise durch Vererbungskräfte, teilweise auch durch das, was man sich schicksalsmäßig mitbringt - also vor allem, was man im Astralischen sich mitbringt, kann sein, dass die Veranlagung dazu da ist. Und dann ist es, wenn das Ich nicht dabei ist, ist es tatsächlich so, dass dann auch die hellsichtigen Wahrnehmungen – schnipp! einfach da sind. Also wenn ich mich in das hineinversetze, dann sehe ich es einfach. Und ich sehe es im Wesentlichen so, wie ich es dann auch beschreibe für andere Menschen, also in letztlich sinnlichen Bildern, in sinnlichen Farben, in sinnlichen Formen usw.
Man kann das auch in Träumen erleben. Träume sind ja ganz starke Bildgestalter irgendwo. Da sieht man bei den Träumen aber in Wahrheit sehr deutlich, wie sie auf das zurückgreifen, was in mir da ist. Also es sind Bilder, die aus unserer Erinnerung meistens schöpfen, aber die jetzt verändert werden, verzerrt, verwandelt werden. Also es kommt das schöpferisch künstlerische Gestalten, sprich eine Art lebendige Phantasie dazu, die jetzt dieses Bild umgestaltet. Und die Traumbilder sind, wenn sie intensiv sind, auch sinnesartig. Sie erinnern daran, man erkennt es… nur, dass sie halt einfach sehr viel bewegter sind, dass die Szenerie plötzlich wechseln kann. Also ich bin irgendwo und plötzlich bin ich ganz woanders, in einer anderen Umgebung. Das kann also oft sehr verwirrend werden. Aber die Erlebnisqualitäten sind ähnlich oder vergleichbar denen der Sinnesqualitäten, nur man ist halt nicht so wach dabei. Außer es ist ein sogenannter luzider Traum, also ein Traum, bei dem man weiß, dass man träumt. Dann ist es sehr interessant. Dann kann man die Bilder beeinflussen. Dann kann man richtig Experimente machen. Ich habe das als junger Mensch gern gemacht: So, jetzt ich träume ich von einem guten Kaffee. Ich hab eine ziemliche Zuneigung zu Kaffee immer schon gehabt, ich gestehe es! Andere sind mehr auf den Tee. Wenn ich einen Tee trinke, so einen richtigen Tee, dann kann ich die ganze Nacht nicht schlafen. Und irgendeinen Beruhigungstee mag ich nicht. Also gut, trinke ich also selten Tee, eher Kaffee, macht halt irgendwie… na wach, na ich will gar nicht sagen, weil ich kann einen Kaffee als Schlaftrunk, also vor dem Einschlafen, so eine Viertelstunde vor dem zu Bett gehen, da trinke ich gerne einen Kaffee, dann schlafe ich bestens. Kaffee kann nämlich eine aufweckende und auch eine beruhigende Wirkung haben. Kann beides haben, je nachdem wie der Mensch gebaut ist, ist es unterschiedlicher. Welche Nervenzellen zuerst abschalten, dann wird halt der Spiegel einfach lahmgelegt, ausgeschaltet. Gut!
Aber jetzt in den Träumen… also in den Träumen, kann man experimentieren damit. Also Kaffee! Na ja, jetzt möchte ich aber gern wissen, wie schmeckt der Kaffee? Dann teste ich ihn, weil ich will. Und der schmeckt auch im Traum! Und man kann ihn sogar so schmecken lassen, wie es einem gefällt. Man kann die Nuancen variieren, das ist jetzt keine hochgeistige Tätigkeit. Aber es ist einfach ein Experimentieren in der späten Traumphase. Im Grunde ist es kurz vor dem Aufwachen. Was aus dem Geistigen mitgekommen ist, ist da schon ziemlich weg. Aber man ist wach und doch noch nicht draußen in der Sinneswelt. Oder interessant auch, aufzuwachen und man hat eigentlich das Zimmer vor sich. Und dann kommt man darauf: Na, aber ich träum trotzdem, ich bin noch nicht draußen. Ich träume von meinem Zimmer, das da ist. Und das ist lustig, es da zu vergleichen mit dem, wenn ich jetzt wirklich auf die Augen aufschlage und draußen bin. Aber man träumt eigentlich, man wacht auf und ist aber noch nicht aufgewacht. Also das sind so Felder, wo man so halbwegs bewusst experimentieren kann sogar dabei. Und das sieht man, wie man diese Bilder dann wirklich ganz bewusst beeinflussen und gestalten kann. Und trotzdem orientieren sie sich an einer Wirklichkeit. Nehmen wir jetzt das Beispiel Kaffee: Es geht ja um einen wirklichen Kaffeegeschmack. Also es ist nicht jetzt plötzlich irgendein Phantasiegeschmack, der auf… da könnte man auch, aber ich kann mich auch an der Wirklichkeit orientieren, so wie ich sie halt bis jetzt immer erlebt habe und kann vielleicht sogar Nuancen ausprobieren - alles Mögliche!
Aus den Erdentiefen wird das Denken inspiriert durch Wahrnehmung über die Füße: Bei den Griechen war es üblich, beim Philosophieren zu gehen 0:24:02
Also das heißt, dass wir denken, die Welt, so wie wir sie jetzt als Normalmensch erleben, auch die äußere Sinneswelt, dass die einfach genau 1 zu 1 so ist, liegt nur daran, dass wir nicht merken, wie sehr wir mitarbeiten daran. Das heißt aber natürlich nicht, dass wir ein völlig willkürliches Bild entwerfen. So, es ist schon ganz klar, wenn ein Hochhaus dasteht, steht wirklich ein Hochhaus da und dann, wenn ich richtig sehe, werde ich das Hochhaus auch sehen. Aber wieviel Details ich davon sehe, wie genau ich es sehe, das wird sehr von mir selbst abhängen. Und viel schwerer, fast nicht möglich ist es, sich hineinzuversetzen wie Tiere die Welt erleben. Also zum Beispiel ein Pferd, das also kaum einander überschneidende Seh-Achsen hat, sieht keiner räumliches Bild. Das heißt nicht, dass es nicht geschickt sich im Gelände bewegt sogar, vielleicht ist es noch geschickter als der Mensch in der Regel.
Ich glaube, ich habe euch schon erzählt, es gibt in Tibet die Trance-Läufer. Das ist eine Meditationsart, die also eben in der stockdunklen, mondlosen Nacht über die Hochebenen Tibets laufen in vollem Tempo und sich ganz darauf verlassen, dass die Füße wissen, was sie tun sollen. Du stolperst sofort, wenn der Kopf anfängt: Warte, wo ist denn jetzt was? Da liegt man sofort auf der Nase. Man muss sich einfach darauf verlassen, dass die Füße selber auch in völliger Blindheit wissen, wo sie hinlaufen und den Boden spüren. Wir haben ja unheimlich feine Wahrnehmung des Bodens mit den Füßen.
Darum ist der Sokrates zum Beispiel so gerne barfuß gegangen. Die Erde befühlen! Ja, das ist vielleicht der große Unterschied zwischen den Römern und den Griechen überhaupt. Der Grieche ist noch, wenn er über die Erde gegangen ist, hat er die Erde befühlt mit seinen Schritten. Und das hat ihm viel gesagt, indem er die Erde spürt, den Boden spürt. Das ist ja eben gerade eine also sehr intensive Wahrnehmung, die aber eben gerade nicht so ist wie das Sehen, wo wir uns dem Gegenüber stellen, sondern das ist ein durch und durch Fühlen des Bodens. Da werde ich eigentlich eins mit dem Boden. Ich spüre ihn, ich bin der Boden. Das spüre ich mit ein bisschen. Und es ist was sehr Interessantes. Und dann zu spüren, wie eigentlich da auch etwas aus den Erdentiefen mich inspiriert, zu meinem Denken inspiriert. Bei den Griechen war es üblich, im Philosophieren zu gehen, sowohl bei den Schülern des Aristoteles als aber auch bei den Schülern von Platon, die bei Aristoteles… da ist sogar… die werden sogar Peripatetiker (Peripatos) genannt, die Herumwandelnden (Peripatetiker = die Herumwandelnden, von Altgriech. περιπατεῖν), weil sie im Peripatos, in der "Wandelhalle" (περίπατος) herumgegangen sind und im Gespräch, im Sprechen ihre Gedanken ausgetauscht haben. Keiner hätte sich hingesetzt… und jetzt sitze ich in meinem Kammerl und schreibe meine Gedanken nieder, sondern die Gedanken entstehen im Gespräch, im Austausch miteinander, im Wechselgespräch sogar.
Wie im Übrigen auch das Lesen. Man konnte natürlich schon Schreiben zur damaligen Zeit, klar, aber das Lesen war üblicherweise noch so, dass man wirklich laut gelesen hat, auch wenn man alleine war. Nicht weil ich wem anderen vorgelesen hab, sondern ich lese mir selbst vor. Weil im Sprechen der Gedanke noch eine ganz andere Qualität kriegt, als wenn ich es trocken im Zeichen festhalte. Das ist eigentlich das Abstrakteste. Da ist der Ahriman dann schon ganz stark drinnen. Aber indem ich es wieder zur Sprache bringe, bin ich schon mehr an der lebendigen Quelle. Letztlich heißt es ja: Der Logos!
Sprachgestaltung: In jeden Laut eintauchen 0:28:20
Am Anfang war der Logos, die Logik, aber die ist dort aus diesem Geschehen heraus geboren. Und man braucht es ja nur sehen, wenn man sich künstlerisch in der Sprachgestaltung zum Beispiel beschäftigt mit ganz einfachen Sprücherln und in jedem Laut eintaucht mit dem Erleben.
Welche Schattierungen da drinnen möglich sind! Welche seelischen Erlebnisse da drinnen sind, welche geistigen Erlebnisse auch sich damit verbinden können, wie jeder Laut eine andere Formkraft, eine andere Formwirkung hat. Jeder Konsonant hat das anders und jeder Vokal hat eine andere Grundstimmung, die aber in unendlich vielen Variationen erlebt werden kann. Und wenn ich das zum Beispiel ins Denken mitnehme, eigentlich die Worte fallen lasse, aber diese Seelenerlebnisse, die ich an den Lauten habe mit hineinnehme, dann wird auch das Denken viel reicher. Und dann merkt man sofort, dass also eine Übersetzung im Grunde im klassischen Sinn nicht wirklich möglich ist, in der Form, dass wirklich das Ganze mit hinübergenommen wird. Sondern ich kann es nur machen, indem ich mit… in der anderen Sprache mit einem eigenständigen Erlebnis dahinterstecke und es vielleicht dann versuche, in anderen Worten irgendwo auszudrücken. Aber das wird nie eine wortwörtliche Übersetzung sein, es wird eher eine Nachdichtung sein.
Das ist das ganz Interessante, weil ich muss mit den Lauten arbeiten. Auch da drinnen, weil im Lauterlebnis sind tiefere Qualitäten drinnen. Den Begriff dann zu fassen, ist eigentlich immer das Endprodukt. Im Grunde jeder Gedanke, jedes geistige Erlebnis entsteht aus dem Willen heraus. Ich muss es tun, wenn ich es nicht tue, ist es nicht da. Das ist so schwer zu fassen.
Johannes, der Schreiber der Apokalypse knüpft gemäß dem Grundsatz der okkulten Brüderlichkeit auch am Wissen früherer Eingeweihter an, um dann darüber hinauszugehen 0:30:38
Wir denken immer: Na, aber ich will doch die Realität, auch von mir aus die geistige Realität greifen irgendwo, die muss doch unabhängig sein von mir und ich muss doch eigentlich brav als Zuschauer dasitzen, was mir die die höheren geistigen Wesenheiten zutragen, was sie auf mich herabströmen lassen. Und ich kann doch nur passives Wahrnehmungsorgan sein. Wenn ich das bin, dann trag ich in das Ganze aber am allermeisten von meinem eigenen Wesen hinein. Dann wären es wirklich so sinnesartige Visionen, wie man es im Alten Testament zum Beispiel haufenweise findet. Also Daniel - die Visionen des Daniel oder Ezechiel, die berühmte Thronwagen-Vision. Alles Bilder, die der Johannes aufgreift! Er kennt diese Bilder. Also es kommen viele Elemente davon auch in der Apokalypse des Johannes vor. Und diese Elemente verwendet er, weil er sie kennt aus den alten Schriften heraus, weil die dort sich damit beschäftigt haben, weil er den Grundsatz dieser – wie soll ich sagen - okkulten Brüderlichkeit einhält zu sagen: Ja, wenn ein Mensch so etwas schon geschaut hat, dann muss ich mich eigentlich auf ihn beziehen, dann muss ich auf sein Erlebnis zurückgreifen und kann es aber weiterentwickeln. Aber das ist ein ganz wichtiger Punkt. Also dass da eine gewisse Kontinuität drinnen ist, dass man sieht, die ganze Menschheit oder halt da jetzt eben die Seher, die Eingeweihten aller Zeiten arbeiten da in gewisser Weise zusammen. Und da ist wirklich ein Übergabe da.
Also das heißt, wenn ich weiß, dass ein Mensch, ein anderer schon darüber gesprochen geschrieben oder so weiter hat, dann ist es eigentlich die Pflicht, dort anzuknüpfen und dann darüber hinauszugehen. Hinauszugehen ist immer möglich, ist immer notwendig. So viel kann einer gar nicht gegeben haben, weil es ist immer nur ein Bruchteil von dem, was wirklich zu entdecken gibt. Also wenn man denkt, was Rudolf Steiner gegeben hat, ist unglaublich! Und was jetzt festgehalten ist in den so rund 350 Bänden der Gesamtausgabe - und es ist ein winzigster Teil von dessen, was die geistige Welt zu bieten hat. Ich meine, es sind sicher entscheidende Punkte drinnen. Also es ist nicht irgendein zufälliges Eckchen der geistigen Welt, sondern er hat also Meilensteine gefunden, die eine riesige Orientierungshilfe sind, die überall irgendwo in der geistigen Welt stehen. Aber trotzdem sind es Pünktchen dessen, was dort vorhanden ist, weil sie ist letztlich als die schöpferische Welt schlechthin unerschöpflich. Und es wird in jedem Moment mehr, verändert sich, bewegt sich.
Und diesem Beweglichen sich anzugleichen, es fassen zu können - ja, dem kann man nur mit eigener Tätigkeit gerecht werden, selbst wenn man also Dinge erfassen will, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Also was Rudolf Steiner nennt, das Lesen in der Akasha-Chronik, also wo all die geistigen Impulse, die in der Vergangenheit die Welt bestimmt haben, sozusagen eingezeichnet sind, wenn man so will. Und die natürlich eine andere Qualität haben als die, die sich äußerlich noch nicht realisiert haben.
Also Vergangenheit und Zukunft haben eine gewisse Bedeutung, aber auch wenn ich in die Vergangenheit zurückblicke, ist es sehr interessant, also namentlich auch in der eigenen Biografie einmal dort angefangen zu sehen: Nicht nur das, was sich wirklich äußerlich ereignet hat, also was sich im Irdischen sozusagen realisiert hat, sondern auch all die Möglichkeiten zu sehen, die auch da gewesen wären und die sich nicht verwirklicht haben. Das ist ganz, ganz spannend, das eigene Leben auf das hinauf einmal abzuklopfen, was alles eigentlich möglich gewesen wäre, aber nicht getan wurden, nicht sich in der Biografie verwirklicht hat. Jetzt nicht als… muss gar nicht als Versäumnis oder Ding aufgefasst werden. Kann auch sein, weil wir eigentlich immer wieder durch unsere geistige Führung, also mit Hilfe des Engels, der uns da noch hilft - in Wahrheit ist es aber unser eigenes Ich, das uns führt, heute noch vielfach mit Hilfe des Engels. Weil wenn wir diese Hilfe nicht mehr nötig haben, dann wird es soweit sein, dass wir unser Karma voll bewusst selbst verwirklichen, anstreben, wo uns nichts mehr zustößt, sondern wir die Aufgaben aufsuchen. Ganz klar, auch wenn sie noch so schmerzhaft sind.
Rudolf Steiner: "Christus ist der Herr des Karma geworden". Das bedeutet, dass wir seine Unterstützung haben, wenn wir uns auf das Ich stellen 0:36:15
Phuu – wir haben da noch einiges zu tun! Wir sollten während unserer Inkarnationen in der Erdenwelt dazu kommen, dass wir all das, was wir an karmischen Aufgaben mit uns tragen, selbstbewusst willentlich herbeiführen und dadurch dieses Karma auflösen. Das werden richtige Freiheitstaten sein. Die Widersacher werden alles dazu tun, um uns überhaupt karmische… beim karmischen Ausgleich zu stören, in dem Sinne, dass sie uns an viele Dinge, gerade an die unangenehmen Dinge, gar nicht heranlassen. Es wird kommen.
Also es ist nicht mehr für die Zukunft auch so verlässlich, dass wir sagen können: Ja gut, also wurscht, du hast viel falsch gemacht, aber das Karma wird es schon zurechtrücken. Das wird nur geschehen, wenn wir uns mit dem Christus ganz bewusst verbinden. Und das tun wir dadurch, indem wir uns ganz auf unser Ich stellen. Das heißt der Ausspruch „Christus ist Herr des Karma“ geworden. Das heißt aber eben nicht, dass der Christus bewirken könnte, dass das, was die Widersacher anstreben, dass wir uns manche karmische… manchen karmischen Ausgleich ersparen.
Weil die Widersacher der Meinung sind: Das sind doch gerade sehr interessante Eigenschaften für unsere Welt, wenn du die mitbringst. Wir wollen ja nicht einen Christusanhänger jetzt dahaben, sondern wir wollen jemanden, der für unsere Zwecke dienlich ist. Weil die Widersacher ja irgendwie sich nicht ganz klar dessen sind, dass sie eigentlich im Auftrag letztlich des Christus arbeiten. Allerdings losgelöst und eigenständig geworden. Aber sie sind eigentlich von der göttlichen Quelle, wenn man so will....
Die göttliche Quelle sind Vater, Sohn und Hl. Geist – sie sind eins 0:38:27
… und wenn man es aus der hohen geistigen Perspektive sieht, ist diese Quelle eins: Das heißt, sie ist Vater, Sohn und Heiliger Geist in einem. Je mehr es zu der Erdensphäre herumkommt, desto mehr ist es wichtig zu differenzieren, was ist Vaterkraft, was ist Christuskraft, was ist Kraft des Heiligen Geistes. Aber… also um das kurz zu unterscheiden: Die Kraft des Heiligen Geistes ist das Geistige, das unmittelbar in unserer Seele lebt und sich dadurch offenbart, dass wir eben unseren Astralleib umwandeln, aus unserem Ich heraus zu dem Geistselbst. Daher kann man sagen, auch das Geistselbst ist der Heilige Geist in uns.
Die Sohnes-Kraft in uns, der Christus in uns ist eigentlich die Lebenskraft in uns, hängt zusammen mit dem was, was später einmal, was heute erst im Ansatz vorhanden ist, aber doch in einem wichtigen Ansatz vorhanden ist, der sogenannte Lebensgeist, die vergeistigten Ätherkräfte, die vergeistigten Lebenskräfte. Ich meine, wer wirklich ganz bewusst und mehr oder weniger intensiv geistig arbeitet, arbeitet natürlich auch an der Umgestaltung dieser Ätherkräfte, so dass sie in die Herrschaft des Ich kommen. Aber in diesen Ätherkräften wirkt am stärksten der Christus drinnen. Und er unterstützt uns überall dort, wo unsere Arbeit an unserem eigenen Ätherleib noch nicht am Ende ist.
Und das wird noch lange dauern, weil im Großen wird es erst in einer späteren kosmischen Inkarnation unserer Erde voll ausreifen, nämlich auf der Neuen Venus. Also jetzt kommt zuerst einmal der Neue Jupiter, sprich das Neue Jerusalem, auf das jetzt Johannes in der Apokalypse die Perspektive, den Blick hinwendet. Und dann auf der Neuen Venus, die übernächste aus unserer Perspektive gesehen, übernächste kosmische Entwicklungsstufe. Dort, wo die große Entscheidung fällt, gehen wir mit dem Christus, mit der göttlichen geistigen Welt mit, zu der er gehört. Oder gehen wir hinab in das Reich Sorats, oder Weg hinab, oben, unten? In das Reich, das aus unserer Perspektive, als dunkles Reich zu bezeichnen wäre. Weil dort also diese… dieses göttliche Licht eben nicht leben kann, aber sehr viel Kraft und Macht natürlich entfaltet werden kann. Aber das heißt, auf dieser Neuen Venus im sechsten Entwicklungszustand - ihr wisst es, die Zahl 666, im sechsten Lebenszustand und dort dann im sechsten Formzustand - dort fällt die letzte Entscheidung. Und die ist aber dann endgültig. Also wer dann dort mit der regulären Entwicklung mitgeht, ist eben in dieser drinnen und die anderen nehmen eine andere Entwicklung, die mit unserer aber dann nichts mehr gemeinsam hat, überhaupt nichts mehr. Und wo es auch also keinen Rückweg mehr gibt. Also dort ist die Entscheidung dann gefallen.
Ja - und die Vaterkraft hängt mit dem Physischen letztlich zusammen, also unserem eigenen physischen Leib, aber auch wirklich mit der physischen Welt draußen. Also der ist, man könnte sagen, ja - das Substantielle dieser Welt. Also das heißt, ja… na, will ich mich nicht zu sehr verbreitern. Da müssten wir jetzt dann hineingehen in den Aufbau der Materie. Rudolf Steiner sagt, die Physiker werden einmal erkennen, wie der Christus die Materie angeordnet hat. Das eigentliche, der Tragegrund aber dessen ist der göttliche Vatergrund und der Christus gestaltet und ordnet drinnen. Das ist nur so als Bild. Also wenn man sich so das Bild des Atoms oder was von mir aus anschaut, wenn man so richtig sieht, müsste man sehen drinnen die Vaterkraft, die ihre Ordnung erhält von dem Christus. Also das heißt, die Vaterkraft ist ganz extreme Willenskraft, Willenskraft, die trägt die ganze Welt, bis ins Kleinste hinein und bis ins Größte hinein. Und sie ist als solches praktisch unreif… ja greifbar, ja, indem ist sie eigentlich drinnen, aber sie ist unbeschreibbar in gewisser Weise. Daher ist der Vater der ewig Verborgene immer irgendwo. Weil er liegt allem zugrunde, er ist die Ursubstanz irgendwo. Sehen kann ich, was da sich als Gestaltung ergibt. Aber… wollen wir uns da nicht zu weit verbreitern.
Der Evangelist Johannes ist der wiedererweckte Lazarus 0:43:45
Also jedenfalls der Mensch, wenn er bewusst, bewusst ins Geistige strebt, muss also die Bilder selber schaffen, während der bis zur Zeitenwende, also bis überhaupt zum Mysterium von Golgatha es niemand anders konnte und seit der Zeitenwende einzelne und dann mit der Zeit immer mehr konnten auf anderem Weg dazu zu kommen. Und Johannes, der wiedererweckte Lazarus - der, wie ihr wisst, das war schon im ersten Vortrag das Hauptthema, im allerersten das Hauptthema - er ist der erste durch den Christus Eingeweihte.
Und zwar in einem ganz interessanten Sinne. Er ist selber, wie es in dieser… wie es in alten Zeiten eben üblich war, in diesen todesähnlichen Schlaf verfallen, sodass die Menschen wirklich gedacht haben, er ist verstorben. Also Puls oder sowas waren nicht mehr fühlbar, nichts. Auch der Atemhauch war nicht mehr fühlbar, weil die Körperfunktionen also so reduziert sind, so vom Tempo also zurückgenommen sind, dass man also sehr leicht glauben kann, der Mensch ist wirklich tot. Und der Einzige, der wusste, dass das nicht der Fall war, war der Christus. Und ihr wisst ja - ich habe das damals schon geschildert und man kann es im Neuen Testament auch nachlesen - wie das Johannes schildert - der Einzige im Übrigen, der diese Auferweckung schildert. Und die dann aber zum großen Anstoß wurde für die Hohepriester, dass nach dieser Auferweckung… ging es also los, dass also für die Hohepriester, für die Juden, für die führenden Juden klar war: Dieser Mensch darf nicht leben! Der tut Dinge, die sonst niemand kann, noch niemand bis jetzt getan hat das darf er nicht. Weil sie wussten, dass das ein Einweihungsvorgang war, der sonst also nur in Gegenwart von einer ganzen Priesterschaft vollzogen werden durfte und konnte. Und da kommt einer, eben der Christus, der das so, ja scheinbar ganz nebenbei macht.
Nicht wahr, Totenerweckungen und so gab es laufend früher auch schon. Ich meine, es zählte zu den Einweihungsmethoden sowieso dazu. Und auch wenn ein Mensch aus irgendwelchen anderen Gründen in einen todesartigen Zustand gefallen ist, konnte eine Totenerweckung stattfinden. Ich meine, wenn wirklich der Astralleib sich vollkommen gelöst hat vom physischen Leib, das heißt wenn die sogenannte Silber-Schnur, die letzte Verbindung mit dem physisch-Ätherischen gerissen ist, dann konnte auch in der Vergangenheit niemand eine Totenerweckung machen. Und auch der Christus hätte niemand erwecken können, der in einem Zustand drinnen war, bei dem diese Schnur gerissen ist. Also es ist kein Hokuspokus. Es ist etwas, was der Christus konnte, was aber auch manche Heiler vorher konnten. Es ist keine Durchbrechung der geistigen Gesetzmäßigkeiten, auch nicht der Naturgesetzmäßigkeiten drinnen. Also die Wunder sind nicht eine Durchbrechung aller Naturgesetze, aller geistigen Gesetze, und darum glauben wir es. Weil sowas hat es noch nie gegeben. Nein! Es ist alles vorbereitet in Wahrheit. Es ist alles vorbereitet. Aber was Neues ist eben das, dass der Christus alleine diese Tat vollziehen kann - diese Erweckung des Lazarus - ohne dass eine Vorbereitung dazu da ist. Und so, dass es ein wirklicher Einweihungsvorgang ist, der da stattgefunden hat. Und eben wo aber eben interessanterweise dieser Johannes, dieser Lazarus, der spätere Johannes - er hieß ja bis dahin nicht Johannes, sondern erst durch diesen Todesschlaf, fast viertägigen Schlaf - es war also wirklich die absolute Grenze.
Eigentlich ist ja die Schilderung im Neuen Testament… die kann einem ja wirklich komisch vorkommen: Jetzt kommt die Nachricht, du dein Freund, der Lazarus ist schwer krank, zuerst. Und dann kommt die Nachricht, er ist gestorben. Und der Christus - pfff - lässt sich Zeit und sagt: Ja, diese Krankheit ist nicht zum Tode usw. Also, und macht sich nicht auf die Reise dorthin. Könnte man sich denken, ist ja sein Freund, weil mit dem war sehr eng verbunden. Und er lässt sich Zeit, er lässt sich Zeit. Und eigentlich ist es schon im Grunde der vierte Tag… bricht schon an. Also nachdem der… also der ist schon längst in die Grabstätte hineingelegt… weil eben alle davon überzeugt sind: Der kann nicht mehr erweckt werden. Aber er kann. Indem der Christus, wie es halt geschrieben ist, sagt: „Lazarus, komm heraus!“ Was im Grunde nichts anderes ist als der übliche alte Einweihungsspruch, um den… also in der Initiation… um den, der eben in diesen todesähnlichen Zustand versetzt wurde durch die Kunst der Priesterschaft, unterstützt dann auch mit allen möglichen Drogen und dergleichen später, um den wieder zu erwecken, immer zum richtigen Zeitpunkt.
Als Lebensrückschau zieht drei Tage nach dem Tod das Lebenspanorama an uns vorbei. Dabei erscheinen die tragischsten Ereignisse unseres Lebens als die hellsten. Sie haben am meisten unsere Entwicklung begünstigt 0:49:39
Und die Kunst war halt damals, diesen Zeitpunkt wirklich genau zu erwischen bis zu dem Moment, wo es noch geht. Weil man muss denken, wenn ein Mensch stirbt oder eben auch in einen todesähnlichen Zustand hineinkommt, dann hat er zuerst einmal für etwa drei Tage dieses sogenannte Lebenspanorama vor sich. Das besteht also in gewisser Weise in einem Rückblick auf sein vergangenes Leben. Allerdings natürlich aus einer anderen, etwas anderen Perspektive gesehen als wir es hier im Erdenleben erlebt haben. Also ein Signifikantes zum Beispiel ist, dass wir auch alles, was uns an schrecklichen Dingen passiert ist, aber sehen in dem, was es uns in unserer geistigen Entwicklung gebracht hat. Und damit ist die Haltung, die man dazu einnimmt, schon eine ganz andere. Wir können eigentlich auf die vielleicht tragischsten Erlebnisse in unserem Leben auf Erden, sehen wir mit größter Freude hinein. Weil das sind die hellsten Lichter drinnen, das sind die bedeutsamsten Ereignisse, die uns vielleicht weitergebracht haben als die letzten drei Inkarnationen zusammen. Und es ist eine unglaubliche beseligende Wirkung und wenn man jetzt nicht ganz wach drinnen ist, also ein bisschen luziferisch angehaucht ist, dann sind das genau die Schilderungen der Paradieses-Welt, wie es etwa zum Beispiel im Islam geschildert wird, was man da erlebt also mit den ganzen Freudenmädchen, und weiß Gott was. Also alles sehr in starke sinnliche Bilder… da sieht man, da wird noch sehr viel hineingetragen, ja, auch von den Sinnesqualitäten. Das ist tatsächlich in dem Lebenspanorama auch noch drinnen. Aber es scheint eben schon was anderes herein.
Und man sieht es, wenn man wach genug ist, eben aus einer höheren Perspektive und dadurch gewinnen aber auch die Bilder der schrecklichsten Ereignisse etwas ganz, ganz Großartiges. Gerade oft die schrecklichsten Ereignisse! Und das heißt schon, man sieht es in der Lebensrückschau sicher ganz anders, als würde man es als äußeres Video sozusagen aufnehmen. Weil, wenn dort, weiß ich nicht, da war ein schwerer Unfall. Ich habe beide Beine verloren dadurch - oder nehmt was anderes. Nehmt - ihr kennt sicher alle den Physiker Stephen Hawking, der ja jetzt vor einigen Jahren gestorben ist, der eine schwere Krankheit hatte, durch die er also dann schon in relativ jungen Jahren nicht mehr gehen konnte, dann an den Rollstuhl gefesselt war, letztlich nicht mehr sprechen konnte. Nur mehr mit technischer Hilfe konnte er das steuern, dass er dann mit einer künstlichen Stimme sich verständigt hat. Aber seine geistige Aufgabe, sein Intellekt, den er entwickelt hat, dieses Leben können, ganz nur im Kopf und aus dem sozusagen herausholen, was geht, aus diesem Kopferlebnis. Und der ganze Rest des Organismus ist, ja, ruhiggestellt, komplett ruhiggestellt. Es gibt also dem Denken eine ganz andere Qualität. Das gibt die Möglichkeit, ein ganz, ganz irdisches, ja kosmisch Irdisches, wenn man so will… aber doch also mit den Gesetzmäßigkeiten der äußeren Welt. Was gibt die äußere Welt an physischen Gesetzmäßigkeiten her, unter Ausblendung von allem anderen. Wo nichts mehr hineinspielt in der Gedankenbildung von dem, was ich im Atem erlebe oder fast nichts mehr. Natürlich, er konnte noch atmen, aber das Erleben des eigenen Atems war schon sehr reduziert. Und erst Recht konnte er nicht erleben, was in der Gliedmaßen-Tätigkeit drinnen ist.
Das Denken des Menschen entwickelt sich aus der Tätigkeit der Gliedmaßen. Wir gehen zu unseren Gedanken hin und wir fangen an zu begreifen 0:53:50
Ich meine… die meisten Menschen, wenn sie denken - alle Menschen eigentlich – denken… das Denken fängt an aus der Tätigkeit in den Gliedmaßen. Dort fängt es an. Wir gehen zu unseren Gedanken hin und wir fangen an zu begreifen. Wie es das Kind macht! Es muss zuerst aufstehen, es muss lernen zu stehen, dann fängt es wackelig zu gehen an. Vorher hat es aber schon zu greifen begonnen, das ist das Erste. Nicht wahr, da liegt es noch drinnen und noch irgendwie fängt es an, schon etwas zu greifen. Irgendwann erwischt es die Nase des Opas oder irgendwas. Und bis es wirklich halten kann und fassen kann, dauert es. Da bereitet sich das Denken vor, da werden auch wirklich die Gehirnstrukturen dazu ausgebildet. Und jetzt geht es dann weiter. Jetzt geht es dann langsam ins Krabbeln hinein und da schon spüren die Auseinandersetzung mit der Schwerkraft. Gerade die mathematischen Gedanken hängen unheimlich mit den Bewegungskräften zusammen. Mathematik ist im Grunde ein Erlebnis dessen, wie bewegen sich meine Knochen? Wie tut das alles da? Also das heißt, wenn ich ganz strenges, logisches, mathematisches Denken entwickle, erlebe ich meine Gliedmaßen-Tätigkeit.
Und wenn ich dieses Denken beobachten kann - Rudolf Steiner spricht in seiner „Philosophie der Freiheit“ von der Beobachtung des Denkens. Das ist schwierig. Wir können denken, hoffentlich. Manche besser, manche schlechter. Aber beim Denken sich noch zuschauen, da wird es schwierig. Weil man ist beschäftigt mit dem, über das man nachdenkt. Mit dem ist man beschäftigt. Nicht wahr, ich kann nicht… ein schwieriges Problem soll ich lösen? Ich weiß nicht, wie das… wie herangehen soll. Schwieriges Rätsel! Und dann soll ich mich beobachten dabei, mit voller Konzentration? Also entweder – oder! Ja – mit entsprechender geistiger Entwicklung kann man dem immer näherkommen, dass man es trotzdem kann.
Aber gerade am schwierigsten… und dann praktisch fast unmöglichsten ist es beim ganz abstrakten Denken, sich zuzuschauen, bei der sogenannten Knochenarbeit im Denken. Im wahrsten Sinne des Wortes! Also das heißt, wirklich die irdische Logik, die klassische Logik, die Mathematik, die sich… die damit eng zusammen hängt, hängt sehr damit zusammen, dass wir erleben die Gesetzmäßigkeiten in unserem Bewegungsapparat. Und dass er sich bewegt, dazu sind die Willenskräfte notwendig. Das erlebe ich eigentlich. Und völlig abstrahiert jetzt hinaufgespiegelt gibt es die abstraktesten Gedanken. Da unten ist es eigentlich fast das Konkreteste, was ich tue. Nicht wahr, die Welt ist für mich wirklicher, wenn ich es angreifen kann, wenn ich darauf wirklich stehe (klopft auf den Tisch), als wenn es aus der Ferne irgendwo sehe. Mit dem Sehsinn bin ich irgendwo weit draußen. In der Körperbewegung bin ich ganz in mir drinnen eigentlich. Und ja, den Boden vielleicht, hoffentlich spüre ich ihn auch irgendwie. Wenn nicht, werde ich vielleicht stolpern oder was. Und bis dorthin zu kommen, so zu befühlen, den Boden wie es die Griechen gemacht haben, ist noch was anderes.
Daher: Sie erleben auch ihr Denken mit dem Gehen. Aber es hat noch ganz andere Qualität, als wenn etwa der Römer dann schon ziemlich einfach marschiert. Der ist im Marschieren. Im Gleichschritt, Marsch! Ich meine, die Griechen sind lange nicht so, auch bei ihren kriegerischen Aktionen lange nicht so im Gleichschritt marschiert. Sie haben Formationen gebildet, die Phalanx und was, ist ja bekannt. Wie sie da also strategisch dadurch also sehr geschickt waren. Aber es ist viel lebendiger noch eben bei den Griechen als bei den Römern. Da wird es… und die Körperhaltung wird viel steifer. Der Körper… der Römer, der gebildete Römer hat schon eine sehr straffe aufrechte Haltung. Es ist schon ganz wichtig. Aber die Leichtigkeit des Griechen haben sie nicht mehr - gerade die Philosophen!
Jetzt natürlich je nach Temperament auch unterschiedlich. Es gibt welche, die ein bisschen vielleicht zu lebendig sind, die sehr sanguinische Denker daher sind. Und da ist der Schritt, die Bewegung, alles anders. Und der andere ist vielleicht ein sehr fest erdgebundener Melancholiker, der wird eine andere Philosophie entwickeln. Und der geht auch anders, er steht anders auf der Erde. Alles das spielt eine Rolle. Aber alles… Bewegungsorganismus, getragen durch die Knochen, die drinnen sind, natürlich auch die Muskeln spielen eine Rolle. Aber der Kern sind ist Knochenmechanik. Da liegt die ganze Mathematik drinnen, die ganze Geometrie vor allem drinnen. Ich meine, Zählen eins-zwei-drei mit den Fingern, ich meine, wir zählen halt heute im Ätherischen, aber da machen wir… mit den Ätherfingern zählen wir immer noch so. Und zur Not helfen wir uns manchmal auch noch äußerlich. Es ist immer diese Bewegung drinnen. Und darum ist uns aber auch die Mathematik, wenn man es dann einmal durchschaut hat, ist es so gewiss und so klar und so unverrückbar. Weil wir erleben es mit derselben Sicherheit, wenn wir uns bewegen, wenn ich was angreife, spüre ich die Realität der Sache und meine eigene auch zugleich. Das ist was ganz Greifbares eigentlich und so gesehen ist für einen Menschen, der sich mit Mathematik beschäftigt, ist die genauso greifbar.
Dann hat er das mitgenommen bis hinauf ins Denken. Ich meine, wer sich ein bisschen schwer tut damit und das ihm verschwimmt vor Augen, der schafft es halt dann nicht, diese Kraft aus den Gliedmaßen hinaufzubringen. Das, ja… müsste man mal schauen, wäre interessant zu schauen: Wie wirkt Eurythmie auf die mathematischen Fähigkeiten? Es wäre doch ein interessantes Thema. Weil in der Eurythmie macht man Körperbewegung, ja doch. Nicht wahr, auch wenn manche körperlos scheinen wollen, aber ganz geht es ja doch nicht. Der Körper muss mittun. Und da ist also viel, viel Inspiration drinnen. Und, ja - also das heißt, im Denken tragen wir etwas aus der Körpertätigkeit, aus der Tätigkeit der Leibesglieder überhaupt hinauf und spiegeln es letztlich am Gehirn. Dort stirbt es ab und wird Gedanke, dort wird es abstrakt, dort wird es letztlich tot, wenn es am Gehirn erstirbt, wird es tot. Und dann habe ich das ganz Abstrakte, den abstrakten logischen Zusammenhang. Wenn ich - und das ist einmal wichtig - also diese Klarheit, die ich mir daran erworben habe, die brauche ich. An der wache ich auf, letztlich an der Klarheit des Mathematischen, wenn ich das durchschaue, wache ich auf für die geistige Welt.
Jenes Geistige, das noch nicht erforscht wurde, kann nicht mit dem Wirken eines Gottes erklärt werden. Damit würde man wissenschaftliche Forschung verweigern 1:01:46
Wenn ich es noch genauer schaue… weil woher kommt der Bau des Menschen? Jetzt muss ich den nächsten Schritt kommen. Er ist nämlich nicht erklärbar nur rein aus dem Zufallsspiel der chemischen Stoffe, die auf Erden sind. So wie man es heute noch immer glaubt, und dann irgendwie durch Selektion irgendwie entsteht halt dann letztlich das Überraschende, dass nach Jahr Milliarden dann letztlich wir dastehen. Also aus dem Ding… Nein, da wirkt ein Geistiges drinnen. Allerdings muss man dieses Geistige, wenn man wirkliche Forschung betreiben will, wirklich erforschen. Wenn wer sagt: Ja, ich halte den Darwinisten entgegen - da hat doch der liebe Gott eingegriffen und das ist doch nicht erklärbar, da hat der liebe Gott eingegriffen, und dort auch. Dann ist es Verweigerung der Forschung im Grunde. Dort, wo ich nicht weiterweiß, sag ich halt, der liebe Gott hat es gemacht. Also entweder sehe ich unten die Entwicklung, die ganz konkret wie ein Geistiges hineinwirkt und sich gerade auch in dem seine Bewusstseinskräfte dann holt, nämlich gerade wir in unserem Knochen-System. Da geht eine lange, lange Entwicklung. Die ganze Natur im Grunde zielt ja letztlich darauf hin, dass ein Wesen wie der Mensch entsteht, das dieses wache Bewusstsein hat und zur Freiheit kommen kann, zum Bewusstsein seiner selbst kommen kann, ganz klar.
Es gibt ein paar höhere Tiere, die an das heran streifen irgendwo. Also Delfine zum Beispiel oder auch manche von den Primaten kommen heran an das. Bei den Vögeln weiß man es nicht. Es könnte sein, dass die Raben irgendwo dran sind. Es sind die eigentlich die intelligentesten Vögel von allen im Grunde, auch wenn sie lästig sind, irgendwo. Aber wirklich das gleiche Selbstbewusstsein wie der Mensch ist es nicht, auch bei diesen Tieren nicht. Es ist anders zumindest, ganz anders. Es ist vielleicht in gewisser Weise das Bewusstsein viel geistiger.
Also bei den Delfinen, oder was ist das sicher viel geistiger und das schwimmt viel geistiger als im Bewusstsein mit als beim heutigen Menschen. Also das heißt, was Delfine erleben, die erleben schon ganz schön auch was von der geistigen Welt mit, die halt für sie bestimmend ist, eben vom Geistigen der Erde mit. Und das in einem Bewusstsein, das mit Selbstbewusstsein verbunden ist. Mit einem aber natürlich ganz anderen als wir haben. Aber Delfine erkennen sich im Spiegel ganz deutlich. Es wird ja heute gern der Spiegeltest gemacht. Also da macht man dem Tier dann irgendeinen Farbpatzen aufs Hirn und wenn sich das Tier im Spiegel nicht selbst erkennt, ist ihm der Farbbatzen völlig wurscht. Wenn es sich selbst erkennt – hu, das bin ja ich! Wieso habe ich da plötzlich einen Fleck oben? sozusagen… also das Tier erkennt das dann. Das ist heute der gängige Test. Es ist halt was sehr Äußerliches. Aber jedenfalls ist… Tiere wie die Delfine haben ein wunderbares Bewusstsein. Aber es ist eben anders als das menschliche Bewusstsein. Es ist viel weniger gegenständlich, aber doch fühlen sie sich als ein Zentrum, von dem aus sie die Welt betrachten und erleben. Und es fließen starke geistige Impulse ein. Und die sind natürlich aber ganz stark dann auch also die Bilder, die sie erleben, ganz stark geprägt durch die Sinnesorgane eben, die sie haben und die Sinnesqualitäten, die sich damit verbinden.
Was es bedeutet, Erzengel Michael oder Uriel zu begegnen 1:06:15
Beim Menschen ist es eben beim natürlichen Hellsehen auch so, dass also… das heißt natürliches Hellsehen meine ich das durch die Körperhüllen gespeist wird primär und am wenigsten durch das Ich. Das ist, wie es also in vorchristlicher Zeit war. Dann komme ich eben zu den Visionen, die fertig sind. Und das Ich kann es eigentlich… ist passiv dabei und nimmt es nur zur Kenntnis, was eben da geliefert wird. Also im Extremfall ganz hundertprozentig stimmt das bei einem heutigen Menschen auch nicht, aber weil selbst die Menschen, die sich heute überhaupt nicht geistig beschäftigen und überhaupt nichts wahrnehmen, haben doch das Ich weit genug entwickelt, dass sie eigentlich trotzdem irgendwo mit dabei sind. Und das ist selbst bei den Menschen heute, die sich damit gar nicht beschäftigen, oder vielleicht gerade ganz besonders die, die so justament sich nicht beschäftigen wollen: „Lass mich mit dem Blödsinn in der Ruh, was soll diese Spinnerei mit dem geistigen irgendwo?“ Ich sag immer, die mit Händen und Füßen sich wehren dagegen, nur irgendwas hören zu wollen davon und das als Unsinn verteufeln und es wegstoßen von sich. Weil es knappest unter der Schwelle des Bewusstseins da ist und raus will. Und weil sie dadurch bereits sehr deutlich spüren - was ist einmal das erste, was wir heute rechtmäßig erleben? Einmal die ganzen dunklen Seiten!
Ich meine, wenn ein geistiges Erlebnis heute schon anfängt immer mit den Engeln oben, dann sind wir beim Luzifer. Kann unter Garantie sein, wenn ich dauernd Engel erleb, wenn ich nicht noch was anderes dazu tue, dann ist es… sind es die Luziferischen Engerl. Die sind die schönsten! Ich meine, der Michael ist nicht so schön, wenn ich dem begegne. Oh nein, oh nein! Der Michael ist ein ziemlich kräftiger und der kann sehr erschreckend sein. Also das so einfach zu sagen, ja, bitte, Michael, hilf mir! Ja, das ist schon richtig, aber ich muss mich vorbereiten, ihn erleben zu können. Der ist sehr, sehr kräftig. Und erst recht der Uriel, der im Sommer, ja mahnend - aber jedenfalls in seiner ganzen Erscheinung sehr deutlich zum Ausdruck bringt: Ich sehe die ganzen Fehler, die ihr der Erde einverleibt habt. Die sehe ich alle. Die sehe ich alle und ich sehe damit, was an Aufgabe noch vor euch liegt, nämlich diese Fehler auszubügeln und aus diesen Fehlern etwas Neues, Höheres zu machen, was vorher, bevor ihr diese Fehler gemacht habt, noch nicht in der Erde drin war. Das heißt ihr, eure Aufgabe ist das, was ihr falsch gemacht habt, jetzt nicht nur wieder zu korrigieren, sondern weiterzuführen zu etwas Neuem, Höheren. Das ist eure Aufgabe.
Und die ist nicht ohne, diese Aufgabe! Und wenn man auf die hingewiesen wird… ich meine, es ist ja nicht so, dass das sagst. Du, da ist ein Fehler! Sondern es ist so: Er macht unser Ich, wenn wir es erleben können, wach dafür, die eigenen Fehler zu sehen. Und das ist das Erschreckende. Weil damit ist ganz klar, dass niemand außer man selbst das beheben kann und man sieht ganz klar, das schadet mir selbst und es schadet der Welt, wenn ich das stehen lasse.
Im Bewusstseinsseelenzeitalter haben wir das Rätsel des Bösen zu lösen 1:09:47
Ich werde also letztlich in eine ganz andere, in eine dunkle Richtung hineinfallen, immer mehr, wenn ich versäume, das aufzuarbeiten. Und das heißt, das ist nicht angenehm, das zu sehen und das auszuhalten. Weil es ist also nicht nur eine Aktennotiz, die man hingehalten kriegt: Du da! Schau, ich gebe dir eine Liste deiner Fehler. Sondern es ist ein hautnahes Erleben. Wenn man es wirklich ins Geistige in sein Leben hineinbekommt, dann ist es ein hochdramatisches Erlebnis, weil man sieht: Also bumm! Eigentlich bin ich ja zum größten Teil in meinem Wesen eine Summe von grässlichsten Fehlern, die ich begangen habe. Das ist der Preis! Das ist der Preis dafür, dass wir ein freies Wesen werden können. Ohne dem geht es nicht.
Und der Punkt ist, wir sind jetzt an der Zeit, wir leben ja in der… im Bewusstseinsseelen-Zeitalter, wir leben in jener Kulturepoche, in der wir das Rätsel des Bösen zu lösen haben. So wie die Griechisch-Lateinische Kultur das Rätsel des Todes, von Geburt und Tod lösen sollte und bis zu einem gewissen Grad Schritte dazu getan hat. Auch wenn wir es wieder vergessen haben oder nicht mehr glauben dran an die Lösungen, die Erkenntnisse, die damals gefunden wurden… ist auch richtig, weil wir es wieder jetzt in unserer Zeit neu greifen müssen. Aber trotzdem unsere Kernaufgabe ist, das Rätsel des Bösen zu lösen zu erkennen, dass es eine ganz wichtige Aufgabe in unserer Welt hat, aber dass man es natürlich nicht einfach so stehen lassen können, sondern dass wir eben gerade in der Überwindung des Bösen und des Wiedergutmachens, oder ja sogar mehr als gut machen, aus dem Bösen eigentlich etwas Gutes zu machen, das zu verwandeln durch unsere Kraft. Das ist unsere Aufgabe. Und die ist nicht ohne, weil die Fähigkeiten dazu müssen wir uns erst erwerben. Also das heißt, man steht… man hat so einen Brocken vor sich, man sieht sich so klein - ich kann das alles nicht und ich muss das! Und da ist wirklich das Muss!
Das Muss, das entsteht, wenn ich als Ich mich demgegenüber stelle. Und sag nicht: Ich pfeif darauf und geh in die Welt der Widersacher, ich geh mit Sorat mit. Die Entscheidung könnte ich treffen, dann könnte ich mir das ersparen. Die soratische Welt nimmt uns mit diesen Sachen. Weil da sind viele Kräfte drinnen, die hoch willkommen sind für diese Welt. Aber wenn ich dort nicht hineinwill, dann muss ich mich an die Aufgabe machen, weil sie niemand anderer für uns lösen kann.
Wir arbeiten an der Erlösung der Widersacher-Kräfte mit, wenn wir ihre Kräfte mit unserem Ich ergreifen und zu etwas Neuem, Größeren machen 1:12:47
Ihr wisst, es war immer wieder mal ein Thema: Muss man als freies Wesen…? Na ja, ich muss einen Willensentschluss treffen. Aber wenn ich ihn treffe, ist er… hat er eine gewisse Verbindlichkeit. Nämlich, ich weiß zumindest, wenn ich mich an diesen Entschluss nicht halte und diesen Weg nicht verfolge, dann ja, löse ich in dem Maße in Wahrheit mein freies ich auf. Und also das heißt, ich gebe Kräfte, die ich eigentlich entwickeln könnte oder die ich schon entwickelt habe, wenn ich sie brach liegen lasse, dann gebe ich sie auf und die sind weg. Sie sind etwas anderes geworden. Sie sind etwas geworden, was in das Reich der Widersacher geht.
Ich mein, das hängt mit… auch mit dem zusammen, wo Rudolf Steiner ab und zu eh selten davon spricht: Ja, diese gefährlichen Widersacher-Kräfte der Asuras, das sind also die… noch nicht Sorat. Die sind ganz ein eigenes Kapitel. Aber ihr wisst, es gibt die Luziferischen, die waren in der Vergangenheit sehr, sehr wichtig, um die Kultur überhaupt zu bilden. Wir hätten keine Kultur ohne Luzifer! Also das heißt, erste Antwort auf das Rätsel des Bösen ist, wir brauchen es. Keine Kultur ohne Luzifer! Nichts! Keine Schönheit ohne Luzifer nichts! Die ganze Entwicklung namentlich, also ja, schon in der atlantischen Zeit, aber dann also Eiszeit, Frühzeit Steinzeit, weiß Gott was. Aber alles, was dann als Blüte entstanden ist, ja bis zu den höchsten, schönsten Werken. Und selbst da heute wirkt noch der Luzifer kräftig drinnen mit.
Ist halt dann nur die Frage, wie weit wir die Kräfte in der Hand haben und dem Luzifer eigentlich, ja abnehmen und dadurch aber zu etwas anderem verwandeln. Wenn ich das, was früher Luzifer inspiriert hat, wenn ich das heute ganz bewusst von Luzifer entgegennehme, annehme, aber bewusst es mit meinem Ich ergreife, dann wird es was anderes. Dann wird nicht nur das Werk etwas anderes. Ich arbeite an der Erlösung des Luzifer mit. Weil ich zeig ihm, was in seinen Kräften wirklich drinnen steckt und was noch Größeres zu machen ist damit. Dann geht der Luzifer bei uns in die Schule! Ja, das ist unsere Aufgabe, auch. Oder ist eine Aufgabe, die wir uns setzen, wenn wir wirklich unser freies Ich entwickeln wollen. Dann können wir im Grunde gar nicht anders, als an der Erlösung zum Beispiel des Luzifer mitzuarbeiten. Auch an der Erlösung des Ahriman. Ihr könnt euch, nehme ich an auch noch erinnern, an diese Passage aus dem zweiten Mysteriendrama (Die Mysteriendramen Rudolf Steiners) die ich, glaube ich, zweimal schon vorgetragen hab, wo die eine der Protagonistinnen drinnen, die dem Ahriman entgegentritt und ihm ganz deutlich sagt:
Es gibt nur ein Gebiet im Geisterland, wo das Schwert geschmiedet werden kann, damit du verschwinden musst. Das ist dort, wo die Menschen sich aus Verstandeskräften Wissen bilden und dann zur Geistesweisheit umgestalten.
Zur Geistesweisheit umgestalten. Verstandeskräfte - ja, da wirkt der Ahriman ganz stark mit. Okay, nehme ich an. Nehme ich alles an - aber ich verwandle es. Und damit ist auf einmal der Ahriman… steht er staunend da und kann sich nur mal umdrehen und hat nichts mehr zu melden. Ja, wird nicht auf ewig sein. Er wird schon wieder an der nächsten Ecke kommen und sagen: Schauen wir, ob dir das heute dann noch einmal gelingt. Ich hab noch was anderes auf Lager.
Was bedeutet Erkenntnis und Überwindung des Bösen konkret? 1:17:16
Also es ist ein weiter Weg, aber der Aufgabe sollten wir uns stellen. Also das heißt, Erkenntnis des Bösen heißt ganz konkret: Welche Aufgabe stellt sich mir da? Das ist Erkenntnis des Bösen, der Verwandlung des Bösen. Kann nie sein: Aha, ja, das ist böse, das ist böse, das ist auch böse. Ich kann ein Buch jetzt darüber schreiben, was alles böse ist und wo überhaupt die Bösen alle zu finden sind. Ich mache ein ganzes Kompendium daraus. Das kann man nehmen und sagen: Ja, ist interessant, aber für die Zukunft wird es uns nicht viel helfen. Außer ich nehme es als Anlass… jetzt sage ich, erste Aufgabe abhaken, zweite Aufgabe, dritte, vierte, usw. Dann ist es okay. Aber wenn es im Regal steht oder ich großartig darüber doziere wird es nichts nutzen. Ich weiß jetzt wie das Böse funktioniert, was es ist. Na, es ist… das ist nur der Anfang dazu, eben es zu verwandeln. Und zu verwandeln heißt eben letztlich die karmischen Folgen, die sich uns eingegraben haben, indem wir eben den Widersachern verfallen sind, indem wir die selbsttätig auflösen, verwandeln. Wirklich auflösen und was Neues daraus machen. Also das heißt, diese Frage immer wieder, ja, wie kann man denn aus dem Nichts etwas in das Nichts stoßen und aus dem Nichts heraus schaffen? Ja, das geht eben nur durch das Ich selber. Das Ich ist immer das Tor. Aber da kann ich mich nicht stützen auf alles das, was ich bis jetzt gelernt habe. Ich kann mich nicht stützen auf die Fähigkeiten, die mir durch die Körperhüllen gegeben sind. Sondern ich… ja, ich kann mich schon stützen, aber ich muss es durch das Ich ergreifen, komplett ergreifen und ich muss alles, was vorher von selber funktioniert hat, muss ich aus mir selbst machen.
Also wir versuchen das ansatzweise, zum Beispiel in der Sprachgestaltung. Ich sag immer, bitte, ihr müsst die Sprache verlernen! Das ist das Erste, die Sprache, die ihr mitbringt, müsst ihr verlernen und ihr müsst sie ganz neu, aber jetzt, so wie das Kind im Grunde, so wie das Kind neu lernen, aber jetzt mit vollem wachen Bewusstsein dabei. Ich weiß, das gelingt eh nur zu 2% oder 1%. Aber das alleine ist schon viel wert. Aber, und…ich merke es aber auch immer wieder, wenn Leute mit mir das jetzt machen, Menschen das mit mir tun - nach ein, zwei Monaten freue ich mich, weil jetzt die einfachsten Sprücherln gehen immer, ohne dass ich nach jedem zweiten Wort stolper und ähhh! Man denkt sich - gut, jetzt geh ich in die Sprachgestaltung und will besser sprechen lernen - und was passiert? Ich kann gar nicht mehr reden während der Sprücherln. Es fällt mir überhaupt schwer. Und dann sage ich: Hurra, es tut sich was! Bravo, jetzt endlich geht was los! Weil, solange ich mich darüber rette mit der Sprache, wie ich sie eben mitgebracht habe, durch viele Umwelteinflüsse verzerrt… Ich meine, heute ist es oft so, muss man leider sagen, dass durch die Eltern, durch die Umwelt, auch durch die Lehrer die Sprache, die den Kindern entgegenkommt, nicht eine große Hilfe ist, selber eine wirklich tolle Sprache zu entwickeln. Und wo so viel… ich meine, die Menschen sprechen heute im Großen und Ganzen ganz furchtbar. Ganz furchtbar. Damit meine ich nicht einen Dialekt oder sowas. Dialekt kann was Hochgeistiges und Wunderschönes sein, manchmal schaurig Schönes sein, auch wenn er derb ist. Aber der hat immer was von sehr starkem seelischen Erleben, während die Hochsprache ist abstrakt, ohne Beteiligung, nur Gedanke. Da erlebe ich gar nichts mehr bei dem Wort. Da… während wenn ich tief eintauche, müsste ich erleben die ganzen Bildekräfte, die da in der Sprache drinnen wirken, wie die gestaltend wirken. Ich meine, das werden wir brauchen für die Zukunft, wenn eine ganz andere Sprache entsteht, wo es keine Nationalsprachen mehr gibt, wo es überhaupt keine genormte Sprache mehr gibt, sondern wo der Mensch aus seinem Erleben heraus ganz neue Worte bildet, jedes Mal.
Indem er die Laute so zusammen… nicht dass er es im Kopf überlegt, bitte nicht glauben, dass er jetzt irgendwo da eine große Datei hat, Ding… wo er nachschlägt, wie mache ich das jetzt? Sondern wo ich künstlerisch gestalte das Wort. Es ist meine künstlerische Schöpfung - jetzt, hier. Wird so vielleicht exakt in der Art nie wieder kommen. Und der andere so stark miterleben kann diesen Bilde-Prozess, dass er ganz klar versteht, was der andere ausdrücken will. Dann wird es möglich sein, über geistige Dinge zu sprechen, ohne dass ich sinnliche Bilder als Vermittlung brauche.
Dann wird einfach im Tun, im Mitsprechen, indem wir hören, dem anderen zuhören… wir sprechen in Wahrheit immer leise mit. Wird uns nicht bewusst, aber der Kehlkopf geht mit. Die Gliedmaßen sogar gehen mit, ganz leise vibrieren sie mit. Damit fängt sogar wieder die Gliedmaßen… Gliedmaßen fangen an, geht von unten eigentlich hinauf, vibriert da, dann fängt es im Kehlkopf zu vibrieren an, die Stimmbänder vibrieren mit, von außen kommt der Schall irgendwo und erst wenn das alles zusammenkommt, dann haben wir ein Wort gehört und verstanden. Und zwar haben wir es nur dann verstanden, wenn wir dieselben Bewegungen, die jetzt von außen erregt werden bis da hinein, wenn wir die selber auch bilden können. Dann ergreife ich das Wort. Ansonsten ist es Chinesisch für mich, oder…
Rudolf Steiner: Die Ahrimanisierung als kulturbildender Faktor wird kommen. Das ist notwendig im Sinne der regulären Weltentwicklung, der geistigen Weltführung 1:23:38
Ich nehme als Beispiel Chinesisch, weil ich versteh - kein Wort, nix! Null! Ich hör irgendwas, ich höre, dass es Sprache ist, weil es eine gewisse Form hat, das ist ganz klar, aber… hä? Ich habe wenig Erfahrung. Ein bisschen geht es doch auch, das ist nämlich interessant. Also wir hatten in der Schule eine Zeit lang in der Oberstufe, vor Jahren war das schon, sehr, sehr viele Chinesen. Weiß nicht, da ist ein Schwung Chinesen gekommen und die gingen halt in unsere Privatschule und… ganz gemischt. China ist sehr, sehr groß und hat unterschiedlichste Menschen. Also da hat man sehr deutlich gesehen, wie unterschiedlich die sind. Und auch die Sprache, die Dialekte vom Klang her. Aber trotzdem kriegt man mit, was er will, wenn man wirklich hinhört.
Und das ist nur der Ansatz von dem, was einmal viel stärker kommen kann und hoffentlich kommen wird. Also es sollte in der nächsten Kulturepoche dann so weit sein, die Epoche der Brüderlichkeit, wo die… wirklich eine Menschheit auf Erden lebt. In Wahrheit wird es trotzdem nicht ganz so sein, sondern es wird immer mehr beginnen eine Scheidung der Geister. Also es wird geben die eine Gruppe, die halt wirklich sich geistig zur Schöpferkraft hin entwickeln wollen. Und die anderen die halt mit den soratischen Kräften, mit den Widersacher-Kräften hinuntergehen. Also diese Teilung wird es sehr wohl geben. Die werden auch diese Fähigkeit wahrscheinlich weniger entwickeln oder gar nicht entwickeln. Die werden… die Gefahr besteht, dass sie sehr stark dahingehen, dass das noch, noch viel stärker herauskommt, was wir, was man heute schon erleben kann.
Ich habe oft, also ich beobachte, nicht mit neugierigem Blick, aus Interesse einfach Menschen auf der Straße oder wenn sie im Kaffeehaus oder wo sitzen und miteinander reden. Und ich erlebe immer wieder schmerzlich eigentlich, da findet eigentlich keine wirkliche Kommunikation statt, selbst wenn sie miteinander sprechen. Der eine wirft seine Worte hinaus und der andere wirft andere Worte zurück. Aber die Worte, die er aufnimmt, nimmt er eigentlich gar nicht auf, oder nur wirklich an der aller obersten Oberfläche. Und es ist ja oft so… viele Studenten, sitzen am selben Tisch und kommunizieren miteinander über das Handy, über SMS, anstatt dass sie sprechen miteinander! Sitzen eine Stunde oder zwei Stunden und reden nicht ein Wort miteinander! Also sie spielen mit dem Handy herum. Dann kommunizieren sie dem anderen, was... indem sie eine SMS schicken. Dann hab ich mir gedacht, ich meine ich spinn! Das gibt's ja nicht! Aber ja, gibt es. Und das ist jetzt die Spitze des Eisberges.
Ich mein, damit sag ich gar nichts gegen die Handys und die Technik. Ihr wisst es, wir brauchen sie. Auch der Steiner sagt ganz deutlich, also es wird kommen, die zweite… also jetzt ab unserer Zeit wird die Ahrimanisierung kommen als kulturbildender Faktor und das wird notwendig sein. Das ist im Sinne der regulären Weltentwicklung, der geistigen Weltführung.
Und das wird kommen und da fährt die Eisenbahn drüber. Also das…und er sagt ganz deutlich, das ist die Aufgabe des Westens, insbesondere Amerikas. Also bitte, sie tun es eh, sie erfüllen die Aufgabe. Also ich hab ja oft ein bisschen Kritisches auch gesagt über Amerika. Man kann über alle kritisch was sagen. Über uns sag ich auch immer wieder was Kritisches. Aber es ist eine ganz große Aufgabe. Also, dass die sagen, sie wollen in die Welt hinaus und überall tragen wir unseren Ahrimanismus hin. Das heißt, die Technik bis zum Feinsten ausgearbeitet, sodass sie den Menschen alles abnimmt und letztlich den Menschen selber mit der Maschine verbindet. Und Rudolf Steiner bestätigt das, wird alles kommen. Und der bezeichnet es sogar als notwendige Kulturaufgabe. Also jetzt können wir ja noch ein bisschen träumen davon, dass wir uns irgendwo in einer Dorfgemeinschaft abseits zurückziehen und dort alles anders machen. Aber das wird die Welt nicht ändern.
Doppelgänger-Erlebnisse kann man in verschiedensten Stufen haben. In der milderen Form werde ich mir meiner Fehler bewusst 1:28:32
Also die Welt ändern werden die geistig strebenden Menschen, die mitten in Technik-Center darin sitzen. Und trotzdem geistig arbeiten, die die Kraft aufbringen, trotzdem sich eben nicht vom Ahriman und Konsorten schlucken zu lassen. Dort ist die Zukunft, dort drinnen. Und damit verbunden ist eben auch… aber dann muss ich schauen, was alles in mir auch wie ahrimanisch drinnen ist. Und gerade davor haben viele Menschen unbewusst Angst. Also die eigentlich nahe dran sind, dass ein geistiges Erlebnis, also das heißt, eine hellsichtige Wahrnehmung im weitesten Sinne kommt. Davor haben sie Angst. Berechtigte Angst, weil das Erlebnis ist niederschmetternd. Also es ist, wenn man… vor allem wenn man nicht vorbereitet darauf ist.
Also Doppelgänger-Erlebnisse im weitesten Sinn, aber in der krassen Form. Ich meine, ein Doppelgänger-Erlebnis kann man ja auch in verschiedensten Stufen haben. Ich meine, man kann es in der mildesten Form haben, dass einem halt zumindest bewusst ist, welche Fehler ich habe, wo ich schon wieder was falsch gemacht habe. Nämlich falsch gemacht in dem Sinn, dass ich das eigentlich nicht will. Und trotzdem – ha! - irgendwas steckt in mir, dass das wieder so macht, wie es eigentlich nicht will, was also gerade gegen meine Freiheit ankämpft. Aber irgendwas ist da stärker in mir. Wenn ich das ein bisschen deutlicher erlebe, dann spüre ich es eh schon irgendwie als eigenständige Wesenheit. In gewisser Weise kennt es sogar die äußere Psychologie irgendwo. Sie kennt nur das wirkliche Ich interessanterweise nicht. Sondern sie sagt: Na, das Ich gibt es ja eigentlich gar nicht. Wir sind nicht nur eine Persönlichkeit, wir sind viele Persönlichkeiten. Da ist was Richtiges dran, weil der Doppelgänger besteht aus einer Vielheit in Wahrheit. Also das ist nicht nur eine Gestalt, sondern es sind eine ganze Menge. In den Mysterien-Damen sieht man das sehr deutlich, da wird das angedeutet. Da gibt es also den Doppelgänger des Johannes Thomasius, das ist der Protagonist. Und dann gibt es den Geist von Johannes‘ Jugend, ja das im Grund auch so eine Kraft aus der Jugendzeit eben, die aber noch immer da ist und eigentlich sich hätte weiterentwickeln sollen, aber hartnäckig noch dortbleibt, wie es früher war. Und es ist schon gut, sich ein kindliches Gemüt zu bewahren oder ein jugendliches Gemüt zu bewahren, aber nicht im Sinne von dem, sich nicht weiterzuentwickeln. Sondern eben auch das müsste sich weiterentwickeln, ansonsten entwickelt es halt störende Kräfte drinnen.
Und die Steigerung davon ist halt, dass man es wirklich bildhaft erlebt. Dann kann es eben sein, wenn es jetzt im Sinne des alten Hellsehens gespeist ist durch die körperliche Anlage noch heraus, dann ist es im wahrsten Sinne des Wortes überwältigend. Aber nicht im guten Sinne überwältigend, sondern dann… weil die dunklen Kräfte, die wir in uns haben - und das ist eine der Botschaften der Apokalypse, und darum ist… die müssen alle fallen, diese Kräfte. Es muss fallen die Hure Babylon, es muss das Tier fallen mit den 7 Köpfen und den 10 Hörnern und es muss sogar der Satan gestürzt werden. Und diese Kräfte haben alle was mit uns zu tun. Also insbesondere die Kräfte mit der Hure Babylon. Das sind rein unsere Seelenkräfte und das geht… bei den weiteren kommen dann natürlich die Widersacher direkt hinein. Aber das allein, was mit der Hure Babylon zu tun hat, das sind unsere Fehler, nichts anderes. Die Widersacher haben uns dazu verführt. Aber das ist unsere… unsere Fehler, die drinnen sind. Und die sind mehr als genug, mehr als genug! Und die sind Kräfte in uns, die wirken. Es sind Seelenkräfte, die in uns wirken, aber in der Regel im Unbewussten.
Und wenn ich sie aber ans Bewusstsein heraushole, dann kriegt man erst eine Ahnung davon, wie gewaltig die sind. Und sie sind also um ein Vielfaches größer als das, was ich normalerweise im Alltag an Seelenkräften bewege. Das … ich meine… gewachsen ist eben vielleicht das, was… wo es ein Künstler, ein wirklich guter, großer Künstler in einem großen schöpferischen Moment erlebt. Das ist vielleicht irgendwo von der Kraft ebenbürtig. manchem, was da drunten ist. Aber so mit dem ja wirklich blassen Seelenleben, das wir heute haben - ich sag es jetzt ganz bewusst, eben durch unseren abstrakten Verstand ist es blass geworden, klar geworden, es musste sein. Ich schimpfe wieder nicht darüber, aber was wir als durch den Verstand beherrschtes Seelenleben haben, das ist -pff - was da von unten kommt, ist Tausende, Zehntausende, hunderttausend Mal, hunderttausende Male stärker. Und das Erlebnis, das erste Erlebnis dabei ist, mit dem Bewusstsein, so wie ich es jetzt habe, habe ich keine Chance, irgendwas dagegen zu tun.
Die sind in einem über… in einer Dimension mächtiger als in meinem kleinen Seelischen. Was ich im Bewusstsein erlebe, dass ich eigentlich nur sagen kann: Ja, wie soll es weitergehen, was soll ich überhaupt tun? Ich habe ja keine Chance! Glaub ich. Aber da rechne ich noch nicht mit meinem Ich. Ich rechne nur mit den schwachen Seelenkräften, die ich in meinem Alltagsbewusstsein drinnen hab. Und ich rechne nicht mit dem, was an Kraft im Ich drinnen ist, schöpferisch Seelenkräfte hervorzubringen. Und zwar wirklich hervorzubringen aus dem Nichts heraus. Und in Wahrheit besteht diese Tätigkeit eben ja darin, dass dieses Negative ergriffen wird, das Ich durchdringt es und stößt es ins Nichts hinein und holt noch was Größeres aus dem Nichts heraus, das aber jetzt ganz Ausdruck der eigenen Individualität ist. Also wir stehen am Anfang - die meisten von uns zumindest - am Anfang der Zeit, wo wir wirklich unser ganzes Seelisches, unser ganzes Astralisches, irgendwann einmal die allertiefsten astralischen Kräfte vollkommen uns zu eigen gemacht haben, das heißt zu unserer vollkommenen eigenen Schöpfung.
Besonders im westlichen Teil der Welt schlummern die dunkelsten Kräfte. Im Zeitalter der Bewusstseinsseele ist jeder Mensch zu allem Üblen und Schrecklichen fähig 1:35:44
Während der Erdentwicklung wird uns ein Teil davon gelingen. Die große Aufgabe ist dann, es auf dem Neuen Jerusalem oder Neuen Jupiter der nächsten kosmischen Inkarnation der Erde zu vollenden. Aber jeder hat die Chance, heute da schon viel, viel voranzutreiben. Es ist heute die Zeit reif dazu. Und daher drängt aber auch das, was von unten da ist, drängt jetzt massiv heran und will ins Bewusstsein hinein. Obwohl eigentlich die Widersacher ja den Menschen einlullen wollen. Aber die Kräfte sind nicht zu halten da unten. Wir, durch unsere Entwicklung eigentlich haben schon dadurch eine Abwehrgeste gegenüber den Widersachern, dass wir nicht zulassen, dass sie den Deckel draufhalten. Und daher, wir sind heute so im Widerspruch. Viele Menschen, die knapp dran sind, sind im totalen Widerspruch. Uhhh – den Deckel fest zudrücken, mit Hilfe der Widersacher selber. Oder den Deckel aufmachen. Und das ist also die Büchse der Pandora! In Riesenausmaß, was da herauskommt. So gesehen ist ja natürlich auch, was viele Menschen heute verbinden mit dem Wort Apokalypse - die meisten verbinden damit: Oh Gott, das wird schrecklich! Dann hat es diese Perspektive natürlich auch.
Aber es ist vergleichbar ein bisschen. Es gibt in dem zweiten Mysterien-Drama von Rudolf Steiner „Die Prüfung der Seele“ ganz am Anfang eine Szene, da ist der Professor Capesius, der auch jetzt versucht, einen geistigen Entwicklungsweg zu gehen, ist eigentlich ein Universitätsgelehrter, Historiker und eher abstrakt denkender Mensch. Aber er will also auch dieses Denken weiterführen ins…, dass es letztlich einmal auch zum geistigen Erleben führt. Und der hat dann auch tatsächlich wirklich ein erstes geistiges Erlebnis. Er sieht seine eigenen Seelenkräfte, wie sie - ja eigentlich aus dem Kosmos herkommen Gestalten auf ihn zu, die jetzt mit seinen Seelen…, die seine Seelenkräfte tragen irgendwie oder die was mit ihnen zu tun haben. Also da kommen die drei, wir sagen immer die Seelenschwestern dazu: Philia, Astrid und Luna. Egal, jedenfalls er ist völlig am Boden zerstört über dieses Erlebnis. Er denkt, es ist so gewaltig und ich verliere mich. Wo bleibe ich, das ist so stark. Ich merke, ich habe diese Kräfte nicht hervorgebracht. Wo kommen die her? Und er ist niedergeschmettert. Und dann kommt sein Geisteslehrer, der Benedictus, der ihm halt einfach Tipps gibt, wie er sie… wie er auf seinem geistigen Weg voranschreiten kann, legt ihm die Hand auf die Schultern und sagt:
Ich finde euch im Glücke.
Na Dankeschön! Das kann der Capesius also nicht empfinden, der ist gerade so niedergeschmettert. Ja, aber das heißt, wir werden - zumindest der Teil der Menschheit, der sich auf diese Entwicklung einlässt - wir werden öfter uns das selber sagen müssen: Okay, es taucht das Fürchterlichste auf. Ich hätte mir nicht gedacht, dass so etwas Dunkles in mir lebt. Und Rudolf Steiner sagt es ja deutlich und ich habe es auch schon oft gesagt - es gibt nichts Böses, Übles, Schreckliches, zu dem nicht jeder Mensch fähig ist, der heute auf der… auf dem Niveau der Bewusstseinsseele lebt. Also gerade wir, die auf dem Niveau der Bewusstseinsseele leben! Da sind die, die jetzt aus alten Trieben noch heraus, die noch gar nicht dort sind bei der Bewusstseinsseele, was die an Kräften rauslassen können, wo sie denken: Phu - wenn die in ihrer Triebhaftigkeit loslegen, das muss ja schrecklich sein! Nein! Wir, die abgeklärten Menschen, die im Büro… na heute eh nicht mehr, mit dem Schlips sitzen, aber trotzdem sehr brav mit der Brille drauf in ihren Computer schauen und ein bisschen tippen und am Handy tippen, also ganz abstrakt eigentlich, sind, ganz im Kopf sind, weit weg von dem, was drinnen schlummert, aber da schlummert viel mehr.
Also was in uns westlichen Menschen schlummert, einerseits vom Karmischen her, vor allem aber auch vom… was natürlich auch mit dem Karma zusammenhängt, was wir von unserer körperlichen Anlage drinnen haben an dunklen Kräften, aber vor allem auch karmisch, was wir mitbringen. Wenn jetzt wer sagt zum Beispiel: Ja, das sind ja so - ja islamische Terroristen. Was die an Gewalt mitbringen, die stören sich ja nichts, wen zu köpfen, öffentlich… und schrecklich! Die haben weniger Potenzial in sich zu Grausamkeiten, zu bösen Sachen, zu wirklich bösen Sachen als wir westliche Menschen. Viel weniger, viel weniger!
Ich meine, wenn wir… wenn das bei uns losgelassen wird… ja, ich meine, ein bisschen was haben wir im 20. Jahrhundert schon erlebt davon und das ging aus der westlichen Welt, das ging aus von Europa in den beiden Weltkriegen letztlich. Natürlich haben sie dann der Westen reingemischt und letztlich irgendwo die ganze Welt. Sonst hieße es ja nicht Weltkrieg. Aber was wir da an Potenzial an Grausamkeiten haben, zu Grausamkeiten, die letztlich an sehr stark schwarzmagischen Unterton haben. Also wo es wirklich darum geht, Menschen-Iche zu zerstören oder zumindest das an ihnen zu zerstören, was sie hinaufführen könnte. Das ist der geheime Hintergrund von dem allen. Also es ist der Kampf gegen den freien Menschen. Und die wichtigsten Kämpfer dagegen werden aus unseren Reihen kommen, in Mitteleuropa, in Europa, überhaupt, aus dem Westen. Dort werden die wichtigsten Kämpfer dagegen kommen. Nicht von den Völkern, wo man denkt, ja, da erwarten wir es am ehesten. Das ist unser Aberglaube.
Kain wurde mit dem Kainsmal versehen, was ein Schutzzeichen ist. Die Kainssöhne standen demnach unter dem ganz besonderen Schutz der Gottheit 1:42:55
Das heißt ganz konkret, wir in Mitteleuropa müssen uns besonders das anschauen, ganz besonders! Und es ist vielleicht das auch eine Erklärung dafür, warum, obwohl ja gerade Mitteleuropa die Aufgabe hat, in… im Geistigen insofern voranzugehen, eben dieses… diesen neuen vollbewussten wachen Zugang zur Geisteswelt zu finden, sollten wir eigentlich vorangehen, weil wir einfach gute Voraussetzungen dafür haben. Auch in unserer Lage zwischen Ost und West drinnen. Es hängt auch mit der Geographie zusammen. Und es hängt natürlich zusammen mit den Menschen, die sich hier inkarnieren auch. Also wir haben da eine ganz große Aufgabe. Aber wir haben diese große Aufgabe eben auch, weil sich hier Menschen inkarnieren, die sehr viel im Geistigen schon früher gearbeitet haben, die aber auch sehr, sehr viel in die andere Richtung getan haben.
Also gerade die, die wirklich im fortschreitenden Sinn für die Zukunft arbeiten… ich meine, wir müssen auch sehen die Eingeweihten der Zukunft, nämlich die wirklich auf Erden wirken oder jetzt eigentlich schon eh schon die längste Zeit - sind die Kainssöhne, die auf Erden wirken, sind die Kainssöhne (Kain). Und sie stehen unter ganz besonderem Schutz der Gottheit, wenn man so will. Sie tragen das Kains-Mal auf der Stirn und dieses Kains-Mal kennzeichnet sie als die, die nicht angerührt werden dürfen. Das ist… sagt sie aus. Es ist nicht wie ein Judenstern oder was, um sie herabzumindern, sondern sie dürfen nicht angerührt werden. Ganz interessant. Und das sind die, die sich dadurch auszeichnen, dass sie die Kraft haben, da hinunterzusteigen, ganz hinunter. Wie es schon in vorchristlicher Zeit… oder sich bezieht auf die vorchristliche Zeit, die sogenannte Tempel-Legende.
Eine Zukunftsentwicklung ins Geistige gründet darauf, die Erde umzugestalten - Die Tempellegende, gegeben von Christian Rosenkreutz 1:45:01
Also, da geht es um die Legende des Baus von Salomons Tempel (Tempellegende). Salomon und auch seine ganzen Leute, die er um sich geschart hatte, waren nicht fähig, baumeisterlich dieses Werk zustande zu bringen, den Tempel zu bauen. Salomon, bekannt für seine Weisheit, ein Abelit, im Grunde - also einer, der die Weisheit von oben hat, nicht durch sein eigenes Ich in Wahrheit hat - aber er ist nicht fähig, die Erde umzugestalten, nicht so umzugestalten, dass sie zum Tempel Gottes werden könnte.
Wenn man das jetzt ein bisschen das Bild noch weiterspinnt: Der Tempel ist eigentlich der Leib des Menschen. Das heißt, der Salomon ist nicht fähig, den Leib so zu gestalten, dass er wirklich der Tempel Gottes wird. Oder er ist das Bild dafür. Also es geht darum, wirklich den Leib bis in die tiefsten Kräfte hinein so umzugestalten, dass er Tempel der Gottheit, Tempel des Christus, letztlich auch Tempel des Ich werden kann. Und dazu braucht er einen der Kains-Söhne. Einen derer, der sich sozusagen losgerissen hat von der oberen Welt, der seinen Bruder Abel getötet hat sogar, das heißt, in sich abgetötet hat. Alles das, was er eigentlich im Grunde sagt, alles, was ihr mir von oben schenkt, ich will es nicht! Ich töte es! Weg damit! So extrem geht das. Und ich will nur auf das horchen, was aus meinem Ich kommt. Das in der vorchristlichen Zeit ja eigentlich noch gar nicht wach ist, noch nicht da ist, aber trotzdem die Kains-Söhne arbeiten dadurch, dass sie sich jetzt einfach ihre Inspirationen, ihre Kräfte von woanders holen - von unten. Sie arbeiten mit den Kräften von unten. Weil sie stoßen eigentlich die die Kräfte von oben in Wahrheit zurück: Das heißt das Ermorden des Abel. Es ist ja nicht ein äußerer Mord in dem Sinne.
Ich meine, zurzeit also, wo diese paradiesische Geschichte spielt, eigentlich ist es schon kurz nach dem Rausflug aus dem Paradies natürlich. Aber trotzdem, da sind die Menschen noch nicht verkörpert, so wie wir jetzt sind. Also das ist nicht so ein äußerer Mord, sondern da geht es wirklich darum, um Seelisches, das abgetötet wird. Ist eine eigene Geschichte. Es gibt von Rudolf Steiner eine wunderbare Meditation, eine Imagination dazu, die Kain und Abel-Imagination, da kann man sich das sehr schön anschauen. Also es ist, glaube ich, im Hüllenzyklus ist das drinnen, GA 145. Wenn es jemand interessiert, kann man das dann dort nachlesen. Es ist sehr interessant. Aber jedenfalls… also wir haben die Aufgabe, und immer mehr werden es alle Menschen oder die meisten Menschen sein, jedenfalls die, die vorwärts gehen werden, die Aufgabe der Kains-Leute übernehmen müssen.
Also es gibt eigentlich keine Zukunftsentwicklung ins Geistige, die nicht sich darauf gründet, die Erde umzugestalten. Alles, was jetzt noch natürlich schon auch eine Aufgabe noch hat dieses, wie soll ich sagen, ein Leben der Meditation, der Weltabgewandtheit zu leben kann noch für eine gewisse Zeit eine Aufgabe haben, sicher noch eine Weile. Aber die Zukunftsaufgabe besteht darin, die Erde umzuwandeln. Bis zum letzten Stäubchen. Es ist ganz klar, was nicht umgewandelt wird von der Erde durch den Menschen bis zum letzten Stäubchen, ist für die Zukunft verloren. Wird fehlen schon im Neuen Jerusalem. Ich meine nicht, die Stäubchen werden fehlen, aber die Tätigkeit, die Umformung dessen, die wir nicht aufbringen. Weil das Neue Jerusalem wird gebaut aus den geistigen Kräften, die wir aufgewendet haben, um die Erde umzuformen - komplett. Auch uns selbst natürlich umzuwandeln - komplett. Und dazu brauchen wir von jetzt ab bis in die Zukunft hinein - und darum ist eben die Apokalypse so, dass sie halt wirklich auch die Schrecknisse bietet. Sie heißt: Du musst arbeiten an der Verwandlung der dunklen Welt da unten. Die gibt dir die Kräfte, die du aber nur verwenden darfst, in heilsamer Weise. Wenn du sie verwandelst. Und die Aufgabe ist riesig.
Also bei der Tempellegende geht das dann also so weit, dass erstens einmal der Salomon eifersüchtig ist auf den Hiram (Hiram Abif). Da gibt es ja die schöne Geschichte: Da kommt die Königin von Saba, die Balkis kommt. Und eigentlich also soll sich der Salomon mit ihr vermählen. Aber sie hat dann auch Interesse an dem Hiram. Eben Hiram heißt dieser Tempelbaumeister, der oberste Tempelbaumeister. Und die Königin von Saba ist natürlich auch immer zugleich - auch wenn sie sicher eine historische Person in irgendeiner Form war - aber es ist vor allem auch ein Bild für die Seelenkräfte. Für die Seelenkräfte, die stehen jetzt zwischen der Weisheit der Welt von da oben und der Fähigkeit, mit dem da unten umzugehen. Das ist es. Das eine ist der Salomon und das andere ist der Hiram. Der sagt nix. Ich muss… ich muss es frei gestalten unten, umgestalten zu etwas, was noch nicht da war, was nicht oben veranlagt ist, fertig. Was ich neu umgestalte. Nur dadurch ist der Bau des göttlichen Tempels auf Erden möglich. Na klar, weil der Ich-Funke, das individuelle Ich, das muss da drin leben können. Das göttliche Ich ist das im Großen, was es im Kleinen aber in jedem sein soll. Der göttliche Funke im Menschen, das heißt
die gleiche Schöpferkraft, die gleiche Vollmacht des Ich, die ich von meinem Vater empfangen habe...
Denn letztlich ist es ein Tempel, der für den Christus bereitet werden soll. Aber in dem Moment, wo der Christus dann wirklich sich verkörpert auf Erden, wird der äußere Tempel überflüssig. Also das ist ja dann auch Tempel-Zerstörung usw. Und er sagt es ja sogar und meint dann den Tempel seines Leibes, also dass er niedergerissen wird und in drei Tagen wieder aufgebaut. Aber das ist dann die neue Leiblichkeit. Also bis in das hinein geht es.
Der Sturz ins Eherne Meer symbolisiert die Aufgabe, Babylon auf Erden zu bezwingen und zu verwandeln. Die Apokalypse soll uns dabei Mut machen 1:52:53
Und alles das, dass das möglich wird, ist eine der Vorbereitungen, eben dass dieser Hiram den Tempel in Jerusalem baut und aber eben von der Eifersucht des Salomon verfolgt wird und von dem Neid seiner Bauleute, seiner führenden Bauleute. Da gibt es also drei wieder einmal, die ihm - Drei hat immer was mit den Seelenkräften zu tun: Denken, Fühlen, Wollen - die ihm nach dem Leben trachten und ihn ja letztlich auch wirklich töten. Aber zuvor schaffen sie es, sein Werk mit fast misslingen zu lassen, ja eigentlich misslingen zu lassen. Nämlich der krönende Abschluss sollte sein der Guss des Ehernen Meeres (Tempellegende). Also ein aus Bronze gegossenes… aus Bronze gegossener Kessel, der das wogende Meer darstellt, getragen von 12 Stieren, 12 Tierwesen eigentlich, also vom ganzen Tierkreis getragen.
Das heißt, dieses bewogene Meer, das da dargestellt werden soll, ist aber die Astralwelt, die Astralkräfte. Und die Kunst ist, beherrsche ich sie oder machen sie sich selbständig? Werden sie durch das Weltenfeuer ergriffen, also eben auch durch die Widersacher-Kräfte, oder kann ich das beherrschen? Und in der Geschichte geht es halt so, das ist auch die Freimaurerlegende die grundlegende… in Wahrheit geht es darum, jetzt diese drei Gesellen sorgen dafür, dass der Guss misslingt und es würde sogar den ganzen Tempel… könnte das zerstören, weil es besteht darin, dass in dieses glühende, in dieses glühende… in die Bronzemasse muss Wasser hineingegossen werden. Natürlich geht das eigentlich ja gar nicht, ohne dass das ja geradezu explodiert und dampft oder was. Aber wenn es richtig gemacht wird, so erzählt es Geschichte, dann würde es eben gehen.
Und was macht der Hiram? Er stürzt sich in das Feuer hinein. Damit sieht man schon, das kann keine äußere Geschichte sein. Es ist ein Bild, kein Erlebnis. Er stürzt sich in dieses Feuer hinein und sinkt hinunter in die Tiefe der Erde, begegnet seinen ganzen Vorfahren, also der ganzen Kains-Strömung, dem Dubal-Kain, den Meister der Schmiede und dem Jubal-Kain und weiß Gott was alles. Und sie alle weisen ihn hinunter bis zum Erdmittelpunkt, wo sie den Kain selber finden. Wo er den Kain selber finden kann und sich von dort - wie soll ich sagen - die Kraft, den Impuls holt, indem er sich also mit diesem Ursprung verbindet, um zumindest dieses Feuer zu stillen, dass das zwar… der Guss des Ehernen Meeres gelingt nicht wirklich ganz, aber der Tempel wird jedenfalls nicht zerstört. Aber es bleibt etwas, was noch nicht erledigt ist, nämlich dieses Eherne Meer zu gießen. Das heißt, sprich - unsere Astralkräfte in eine Form zu bringen, die von uns selber gestaltet ist. Das ist damit eigentlich gemeint. Nichts anderes. Das ist der Kampf des Wassers mit dem Feuer der Triebe. Das Wasser sind die fließenden, strömenden, den Menschen gehorchenden Astral-Kräfte. Und die Feuerkräfte sind die, die in dem Fall irregulär sprühen, zerstören, wüten. Und es muss aber gelingen, diese Kraft des Feuers dem Wasser einzuverleiben. Dann gelingt der Guss des Ehernen Meeres.
Und jetzt stellt euch das wirklich als Bild so vor: Man müsste wirklich in dieses Glühende, in diese geschmolzene, glühende Masse, die jetzt dampft von dem eiskalten Wasser, das hineingespritzt wird, ich müsste mich hineinstürzen. Was das als seelisches Erlebnis bedeuten würde! Nehmt es ruhig einmal jetzt rein äußerlich. Aber das Erlebnis, das seelische Erlebnis! Man muss es natürlich nicht äußerlich machen, ist schon klar, ist sinnlos. Aber die Intensität des seelischen Erlebens ist vergleichbar dem, was passiert, wenn ich mich in diese glühende Masse hineinstürze. Und das heißt: Worum geht es? Es geht darum, dass das Ich diesem… dieser Auseinandersetzung der beiden Elemente Feuer und Wasser, die so gewaltig sind. Müsst ihr euch vorstellen, das ist ein riesiger Kessel, der da ist in dem wogt also das eine, das Feurige eben, dieses geschmolzene glühende Erz, das da drinnen ist und das andere, das Wasserelement, das hineinfährt. Beide Naturgewalten größter Stärke, die haben wir in uns auch. Und unser Ich muss sich in das hineinstürzen und dann muss es das aushalten, ohne dass diese Triebkräfte und diese Wasserkräfte wie immer uns wegspülen, zerstören, zerreißen oder sonstiges. Um das geht es. Das sind keine Kleinigkeiten. Und das sind alles erste Dinge, die zu tun haben mit… besiegen letztlich die Kräfte der Hure Babylon, oder dieses Babylon auf Erden. Das ist also erst Teil 1 der Übung. Das ist also noch die kleine Aufgabe.
Und die nächste Aufgabe, die kommen wird, ist eben, dass wirklich dieses Tier… zu bezwingen, zu verwandeln. Das Tier, das in unseren restlichen Leibeshüllen drinnen sitzt, also im Ätherleib, im Physischen drinnen sitzt. Aber darüber haben wir gesprochen, wir werden es noch einmal wiederholen. Und dann geht es auch noch darum, mit den vereinigten Kräften der Widersacher fertig zu werden, komplett fertig zu werden - als letztes. Das, was dann bezeichnet wird als Satan oft. Über das werden wir sprechen. Wer ist Satan, was ist… welche Kräfte sind das? Wobei selbst auch Rudolf Steiner den Namen unterschiedlich gebraucht, mit Recht auch unterschiedlich gebraucht. Aber grob gesprochen ist es das Gesamtpotenzial der Widersacher-Welt. Ja, abgesehen von den soratischen Kräften in gewisser Weise, weil die sind was ganz Eigenständiges.
Aber ich denke, das werden wir das nächste Mal angehen. Also ich weiß nicht, ob des jetzt heute aufbauend war für euch? Aber es ist ein Aufgabengebiet umrissen. Also nehmt es bitte als Teil 1! Und Teil 2 wird sein, wie machen wir die Kräfte dazu rege? Denn wir haben sie, wir haben sie! Ich will nicht sagen, locker damit fertig zu werden, aber wir haben sie, um damit fertig zu werden. Und das ist die Kernbotschaft der Apokalypse, dazu immer wieder im Grunde Mut zu machen: Geh durch, du musst halt einfach stark genug in deinem Ich werden, diesen dunklen Kräften ins Gesicht zu schauen. Aber wenn du das tust und dich nicht durch die Widersacher eigentlich in Panik versetzen lässt, dass du einfach davonrennen willst am liebsten, dann wirst du das schaffen. Weil das Paradoxon ist, wenn ich es nicht sehen will, dann haben mich die Widersacher mit Sicherheit. Dann ist die Garantie, dass es irgendwann kommen wird, dass ich mit meinem Ich in die soratische Welt abbiege, durch die Widersacher hingeleitet und dass ich auf die Freiheit meines Ichs verzichte und dann ein Wesen ganz anderer Art werde. Eben auch so eine Widersacher-Kraft. Und durchaus - ich meine, das ist eben das Verlockende für die ganzen schwarzen Magier - eine durchaus, wie soll ich sagen, sehr prominente Kraft drinnen zu werden. Also die, die fleißig in diese Richtung gehen und die alles dazu tun, dass der Rest der Menschheit eben auch verfällt diesen dunklen Kräften. Aber die das voran treiben, die die Impulse in die Welt setzen dazu, die können sich dort schon, wie soll ich sagen, eine höhere Position ausrechnen.
Also - aber wenn man das nicht will, sondern nicht auf die wirkliche Freiheit seines Ichs verzichten will, das ist nämlich ganz was anderes als die Macht in dieser soratischen Maschinerie zu haben. Eine hohe Machtposition hat mit Freiheit eben nichts zu tun, weil du hast die Macht nach unten, aber du bist völlig ausgeliefert dem, was von oben kommt. Das ist der Preis! Also was von oben kommt, sagt er, was du zu tun hast, aber du kannst nach unten das weitergeben, auf deine Weise.
Aber die Apokalypse ist jedenfalls das Buch, das Mut, Mut, Mut machen soll und kann, sich auf sein eigenes Ich zu stellen und zu wissen, da drinnen lebt der Christus, darin lebt die ganze göttlich geistige Welt. Und sie steht mir zur Verfügung. Sie fügt sich meinem Willen! Das Wort „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“ bezieht sich hier eben nicht auf das wirkliche Ich des Menschen. Weil das wirkliche Ich des Menschen und der göttliche Wille ist eins. Aber es bezieht sich ganz auf das Ego. Na, ich will gern das, ich will gern das, ich will gern viel Geld, ich will gern Macht haben, ich will gerne der Größte sein. Das ist nicht weder… mein Wille noch der göttliche Wille, sondern das ist der Wille des Egos, das unter dem Einfluss der Widersacher steht. Aber er… das wirkliche Ich und das göttliche Ich, das Christus-Ich sind eins. Wenn wir aus der Freiheit des Ich tätig sind, sind wir mit dem Christus eins und dort ist immer die Begegnung mit dem Christus möglich. Geht es eigentlich nur darum, wenn wir wirklich aus der Freiheit heraus tätig sind und uns dessen bewusst werden, dass wir aus der Freiheit tätig sind und das erleben können, dann erleben wir eigentlich zugleich den Christus. Da fängt es an. Und darum… und das liegt in unserer Zeit absolut in der Luft. Die Begegnung mit dem ätherischen Christus (Die Wiederkehr des Christus im Ätherischen) ist ja auch nichts anderes. Auch wenn wer glaubt, der ätherische Christus wird irgendwie so kommen, irgendwann, wenn halt der Christus meint, es sei so weit, klopft er an die Tür und spaziert dann ätherisch herein bei uns. Na, es wird nicht passieren, wenn nicht wir aus unserem Ich heraus es wollen. Und dann werden wir dieses Erlebnis haben und wir werden selber es mitgestalten. Weil es eine Begegnung ist, in sich selbst geradezu.
Aber darüber das nächste Mal. Ich danke euch fürs Dabeisein! Danke auch fürs Dabeisein im Livestream! Danke, bis zum nächsten Mal!
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A AHRIMAN
AKASHA CHRONIK
APOKALYPSE
ARISTOTELES
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B BEWUSSTSEIN
BEWUSSTSEINSSEELE
BÖSE
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C CHRISTUS
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DOPPELGÄNGER
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E EHERNES MEER
EINWEIHUNG
ERLÖSUNG
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F FREIHEIT
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G GABRIEL
GEHIRN
GEOMETRIE
GRIECHEN
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H HEILIGER GEIST
HELLSEHEN
HIRAM
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I ICH
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J JOHANNES-EVANGELIUM
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K KAIN
KAINSMAL
KARMA
KNOCHEN
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L LAZARUS
LEBENSPANORAMA
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M MATHEMATIK
MYSTERIENDRAMEN
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N |
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O |
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P PERIPATETIKER
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Q |
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R RUDOLF STEINER
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S SALOMON
SOKRATES
SPRACHGESTALTUNG
SÜNDENFALL
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T TEMPEL
TOD
TRAUM
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U URIEL
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V VATER
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W WIDERSACHER
WILLE
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X |
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Y |
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Z |
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Themenbezogene Leseanregungen
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X
Rudolf Steiner, Zweites Mysteriendrama "Die Prüfung der Seele",
Rudolf Steiner: Vier Mysteriendramen, GA 14 (1998), ISBN 3-7274-0140-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org