Die Apokalypse des Johannes - 154. Vortrag von Wolfgang Peter, 2023

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 154. Vortrag -
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Vorschau

Dieser Vortrag beschäftigt sich wieder mit der Wesenheit Elias, durch die ganze Inkarnationsfolge hindurch. Es ist wichtig, das alte Einweihungs-Geschehen zu verstehen. Denn das neue Hellsehen wird kommen und wir müssen uns dessen bewusst sein, dass uns die Widersacher-Kräfte weiter herausfordern und uns mannigfaltige Täuschungen bescheren werden.

Schwerpunkte des 154. Vortrages

Gehalten am 28.3.2023/ Zusammenfassung am 28.4.2023.

+++ Das ist keine volle Transkription. Rohtext (TurboScribe) ganz unten. Die Zusammenfassung kann als Anregung verwendet werden +++

Begrüßung und 52. Wochenspruch 0:00:44

Wenn aus den Seelentiefen

Der Geist sich wendet zu dem Weltensein

Und Schönheit quillt aus Raumesweiten,

Dann zieht aus Himmelsfernen

Des Lebens Kraft in Menschenleiber

Und einet, machtvoll wirkend,

Des Geistes Wesen mit dem Menschensein.

Dem Wochenspruch gemäß strebt jetzt unser Wesen vor Ostern diese innige Verbindung mit dem ganzen Weltenwesen an. Dieses Zusammenfließen des Menschseins mit dem göttlichen Sein ist das, was uns der Christus vorgelebt hat und was sich dann am Kreuz auf Golgatha vollendet hat. Da wir an diesem Prozess teilhaben, liegt es an unserer individuellen Willenskraft, ob wir einen Funken des Göttlichen in uns rege machen. Das bedeutet, dass wir etwas Neues schöpfen, das sich einfügt in das Ganze und das den Willen hat, sich mit dem Ganzen zu verbinden. Es ist so, als würde der ganze geistige Kosmos durch uns durchziehen, wir ergreifen etwas davon und machen es zu etwas Neuem. Dazu kann jeder Mensch selbst beitragen.

Das Ich ist furchtlos und unerschütterlich – das Ego zittert vor Angst 0:05:48

Unser wirkliches Ich ist ununterbrochen schöpferisch tätig, ohne dass wir es mitbekommen. Empfinden wir Freude oder Angst, nehmen wir unser Ich dabei nicht bewusst war. Was wir wahrnehmen, ist das Mitwirken des Ego. Das Ich kennt keine Furcht. Es ist der Gegenpol zu Ahriman, der uns mit einer Wolke von Angst umzieht. Unsere Angst ist eigentlich die Angst des Ahriman. Davon wird unser Ego sehr leicht im Seelischen ergriffen und dann zittern wir vor Angst. Aber das Ich selber ist unerschütterlich. Es erschüttert sich selber durch das, wodurch es sich erschüttern lassen will. Selbst das ist eine freie Tat. Ahriman will uns in eine Zukunft führen, dass wir gar nichts mehr empfinden. Daher wird es so kommen, dass selbst wenn wir erschüttert sein wollen, das aktiv herbeiführen müssen, aktiv dieses Mitgefühl und das Miterleben mit dem anderen bewusst herbeiführen. Denn es wird alles immer weniger einfach von selber passieren.

Die Logik deckt verborgene Zusammenhänge auf, aber sie ist nicht schöpferisch 0:11:52

Die Philosophie der Antike ab Sokrates bis zum Ende des Mittelalters und darüber hinaus waren ganz stark geprägt vom Werkzeug der Logik. Mit der Logik kann man Dinge hervorholen, die man eigentlich schon kennt, sich aber noch nicht zu Bewusstsein gebracht hat. Es ist ein Klarwerden des Vorhandenen. Und da ist nichts Schöpferisches drinnen. Erst wenn wirklich der Ich-Impuls hineinkommt, wirkt in der Intelligenz ein schöpferisches Element. Die Logik ist dasjenige, was die Naturwissenschaft insofern groß gemacht hat, dass sie zum Motor der Technik wurde. Aber selbst die Naturforschung, die mit einer strengen Logik arbeitet, braucht immer einen neuen schöpferischen Impuls, was sie „Nachtseite“ der Wissenschaft bezeichnet. Nicht selten haben Naturforscher, die logisch und rational arbeiten, den entscheidenden Impuls für etwas Neues auf anderen Wegen, z.B. über Träume erhalten.

Leben in beiden Welten: Wechsel zwischen Leben auf Erden und der geistigen Welt 0:21:00 (Volltranskribierter Abschnitt)

Elias wird in den Himmel entrückt

Elias ist für die ganze Entwicklung, für den ganzen Weg vom Alten zum Neuen Testament eine sehr entscheidende Figur, eine entscheidende Individualität. Im Alten Testament wird ja schon angekündigt, dass wenn der Messias kommen soll, dann muss zuvor der Elias gekommen sein. Und im Neuen Testament wird oft extra Bezug darauf genommen. Die Jünger fragen ja den Christus, den Jesus von Nazareth, Jesus Christus, ob nicht zuvor der Elias wiedergekommen sein müsste. Also das heißt, wir haben diese Schilderungen im Alten Testament, die ganzen Szenen mit dem Elias, über die wir jetzt sprechen. Am Ende dieser ganzen Geschichte wird Elias entrückt in den Himmel. Es wird nicht gesagt, dass er gestorben ist in dem Sinn, sondern er wird entrückt. Wir haben uns damit beschäftigt, was das bedeuten könnte und werden uns noch mehr damit beschäftigen, weil es eben auch für uns, für die Zukunft immer wichtiger werden wird.

Wechsel von der irdischen in die geistige Welt

Diese Entrückung, das heißt - Leben auf der Erde, leben weniger auf der Erde - dieser Wechsel, der stattfindet wird, wird bei allen Menschen viel mehr den Charakter der Entrückung bekommen. Das heißt, wir werden in gewisser Weise während unseres ganzen Lebens in beiden Welten leben. Heute einmal mehr dort herunten und dann einmal mehr dort droben, wenn man es so ausdrücken will - mehr in der Erdenwelt, einmal mehr in der himmlischen Welt im weitesten Sinne genommen. Aber es wird uns beides begleiten. Das heißt, wir werden, wenn wir drüben sind, etwas mitbekommen, mehr mitbekommen von der Erdenwelt, weil wir ja sehr, sehr tätig sein werden und bewusst tätig sein werden. Wir sind es jetzt schon, aber nicht so wachbewusst. Wir werden es viel mehr werden. Wir werden viel bewusster werden und viel bewusster die Natur dadurch verändern. Das ganze Leben der Erde, mit den Pflanzen, mit den Tieren, mit den sozialen Lebensbedingungen. Auch die werden davon profitieren im guten Sinne, wenn von oben Menschen mitwirken an der Gestaltung dieser Gemeinschaften. Das heißt Gemeinschaften werden bestehen aus Menschen, die auf Erden versammelt und in einem freien Miteinander zusammen sind.

Bewusster Kontakt mit entrückten Toten

Aber dazu werden wesentlich auch manche Tote, sogenannte Tote gehören, die man dann eher schon als Entrückte bezeichnen kann, wo wirklich ein ganz bewusster Kontakt, ein bewusster Austausch stattfindet. Und das wird, zumindest was die geistigen Belange betrifft, natürlich nicht das kleine Äußere, aber auch die größeren Dinge betreffen, wo man sich gemeinsam mit seelisch Geistigem beschäftigt. Dann wird dieser Austausch so sein, wenn wie wenn wir da wären, so intensiv und so klar und so bewusst. Und das wird von beiden Seiten so empfunden werden. Also von den Menschen, die auf Erden sind, aber auch von jenen, die drüben sind. Das ist heute noch auch auf beiden Seiten meistens nicht ganz so klar. Also auch der Tote spürt: Da unten sind Menschen, die ich zurückgelassen habe. Aber so klar, wie ich ihnen hier gegenüberstehe, so klar erlebe ich sie trotzdem nicht. Ich bekomme was mit von ihren Gedanken, ihren Gefühlen, was sie seelisch und geistig bewegt. Aber ich kann es nicht so ganz klar fassen. Das wird alles immer klarer werden. Und umgekehrt werden wir sehr klar mitbekommen - und das wird etwas Selbstverständliches sein - dass wir mit den Menschen leben, die gerade drüben sind. Das wird für manche schon relativ bald kommen.

Geistig Strebende werden früher zwischen beiden Ebenen wechseln können

Die, die wirklich jetzt aus eigenem Willen heraus nach dem Geistigen streben, wird es sehr viel früher kommen. Für andere wird es jetzt noch sehr, sehr viel länger dauern und manche werden es zumindest während der Erdentwicklung gar nicht lernen. Das sind die, die sich dann so stark mit den Widersacher-Kräften verbinden, dass sie zeitweise vielleicht ganz in das Reich der Widersacher hinüberwechseln. Was noch immer nicht heißt, dass das in alle Ewigkeit so sein muss. Weil bis zur übernächsten Inkarnation unserer ganzen Erde, unseres ganzen Kosmos noch die Chance zur Umkehr besteht. Und dabei wird eine große Rolle die Hilfe der Menschen spielen, die schon frühzeitig den - wie soll ich jetzt sagen - den richtigen Weg, den christlichen Weg gegangen sind, also den Weg gegangen sind, der sich auf die freie Schöpferkraft des Ichs stellt. Da wird sehr viel passieren.

Der Tod wird auf der neuen Ebene keine Rolle mehr spielen 0:24:04

Der Apostel Paulus sagte: Tod, wo ist dein Stachel? Der Tod wird auf der neuen Ebene keine Rolle mehr spielen. Er wird selbstverständlich sein, so wie es auch in ferner Vergangenheit einmal war. Bei vielen Völkern bestand das größte Glück darin, in einer Schlacht zu sterben. Das war die Erfüllung des Lebens, denn es war ein ehrenvoller Tod. Sie lebten ganz bewusst: Der Tod ist das Ziel des Lebens. Denn durch den Tod komme ich in die Welt, in die ich eigentlich hingehöre. Ebenso werden wir auf anderem Wege erfahren, dass der Tod uns im Grunde schon während des ganzen Lebens begleitet und ein wirklicher Freund ist. Zu verdanken haben wir den Tod letztendlich den ahrimanischen Mächten, damit wir in einem sterblichen Körper leben, der uns aber die Möglichkeit gibt, die Freiheit zu erwerben. Derzeit haben wir noch einen physisch-stofflichen Leib. Dies ist kein rein physischer Leib, denn dieser ist nicht materiell und somit etwas Übersinnliches, also für unsere Augen nicht sichtbar. Wir sind von unzähligen Wesenheiten umgeben, die physische Leiber haben und die wir nicht sehen können. Das Ziel wird sein, dass wir einmal auch durch die Auferstehung durchgehen und dann auch einen physischen Leib tragen, der vollkommen individualisiert ist. Das ist die höchste Vollendung und Rudolf Steiner nennt es den “Geist des Menschen“. Die Inder nannten es Atma oder Atman. Vollenden wird sich das aber erst ganz am Ende unserer großen kosmischen Entwicklungskette, am Ende des sogenannten Vulkan-Zustandes.

Teil der kosmischen Weiterentwicklung wird sein, dass auch die höheren geistigen Wesenheiten am Freiheits-Impuls teilhaben werden, der durch uns Menschen mit Hilfe der Gottheit in die Welt gekommen ist 0:29:50

Wenn wir also immer mehr ausreifen als freie, geistige Wesen, wird es ein integraler Bestandteil sein, dass jene geistigen Wesen, die nach uns kommen, von vornherein die Freiheit haben werden. Aber auch die geistigen Wesen, die über uns stehen - also Engel, Erzengel, Ur-Engel, Elohim, etc. werden Teil dieser Weiterentwicklung sein, sodass sie nach und nach an dem Freiheits-Impuls - der durch uns Menschen mithilfe der Gottheit, weil sie es zugelassen hat, in die Welt gekommen ist - teilhaben werden. Denn sie haben diese Freiheit nicht. Das ist eine sehr große Aufgabe.

Die Streitfrage: Geozentrisches oder heliozentrisches Weltbild? 0:34:36

Gehen wir zurück zu den Griechen in die Antike, gab es dort beide Systeme. Später erklärte Ptolemäus, dass ganz klar die Erde im Mittelpunkt stehen müsse: Sie bewegt sich nicht, weil wir das sonst bemerken würden. Mit Kopernikus setzte ein Perspektivenwechsel ein. Seine Berechnungen waren ziemlich ungenau und er erfasste die Sonne intuitiv als Mittelpunkt, so wie es schon die Ägypter sahen: Sie ist die Schöpfer-Quelle in unserem System. Mit einem gewissen Recht, weil tatsächlich die Elohim, die Schöpfer-Götter dort ihren Wohnsitz haben. Andererseits ist der Christus als Sonnen-Geist auf die Erde herabgestiegen. Kopernikus erreichte durch seine Theorie, dass die Erde jetzt als viel dynamischer betrachtet wurde. Sie wird in immer neue Zustände versetzt dadurch, weil sie sich selbst bewegt und nicht mehr nur sozusagen Spiegel der ewigen Ordnung war, wie man von der Antike bis weit in die Neuzeit hinein dachte.

Das neue Gottesbild ist offen für die schöpferischen Beiträge der individuellen geistigen Wesen, die sich nicht als Erfüllungsgehilfen der Gottheit sehen 0:43:18

Die Natur existiert in unendlicher Vielfalt. Dahinter stecken eine große Anzahl geistiger Wesen, die schöpferische Impulse hineinbringen. Die Naturwissenschaft bezeichnet das als Zufall. Alleine die Quantentheorie besagt: man kann nichts exakt vorherberechnen, sondern man kann nur Wahrscheinlichkeiten ausrechnen. Ebenso sagt die Evolutionslehre, das man nicht vorhersehen kann, wie sich die Wesen auf der Erde weiterentwickeln. Auch Darwin hat erkannt, es in der Natur eine immense Fülle gibt, die nicht von Anfang an da war und sich stufenweise entwickelt hat. Als Mensch sehen wir diese Vielfalt und können damit zu einem neuen Gottesbild kommen. Das heißt, dass im Universum nichts läuft nach einem vorgefertigten Plan. Das neue Gottesbild ist offen für den schöpferischen Einschlag von immer mehr individuellen geistigen Wesen, die sich nicht einfach nur als Glieder der Gottheit im Sinne von Erfüllungsgehilfen der Gottheit verstehen.

"Nicht ich, sondern der Christus in mir" – wenn der göttliche Wille und der menschliche Wille eins sind 0:44:42

Die höheren Hierarchien sind mit bestimmten Kräften und Impulsen ausgestattet, die sie auf die Erde heruntertragen. Sie verfügen nicht über die Freiheit wie der Mensch. Daher können sie auch nicht wirklich mit den Wiedersachen fertig werden. Das können nur wir mit der Hilfe des Christus, mit Hilfe der göttlichen ich-Kraft, die in uns Einzug gehalten hat und über die wir in Freiheit immer mehr verfügen können. Dieser Spruch des Paulus: „Nicht ich, sondern der Christus in mir“… bedeutet nicht, dass wir den Christus tun lassen, dass also etwas von oben verordnet wird. Er meint in Wahrheit, nicht unser Ego führt uns an, sondern unser Ich, in dem und mit dem der Christus wirkt, wo der göttliche Wille und der menschliche Wille zusammenströmen und eins sind. Das ist in jeder freien, schöpferischen Handlung der Fall. Das lag von Anfang an im Wesen unseres Ichs drinnen. Durch den Christus, der durch das Mysterium von Golgatha gegangen ist, wissen wir ab diesem Zeitpunkt von dieser Fähigkeit.

Johannes der Täufer ist der wiedergeborene Prophet Elias 0:52:02

Bevor der Christus, der Heiland, der Messias in Erscheinung treten konnte, musste der Elias kommen. Also fragten die Jünger den Christus: Muss denn nicht der Elias vorher kommen? Seine Antwort war: Er war ja schon da! Nämlich als Johannes der Täufer. Johannes der Täufer ist der wiedergeborene Prophet Elias, der in seiner Inkarnation als Elias niemals ganz in einem einzigen Menschenleib verkörpert war. Das heißt, dass er weit über sein einzelnes physisches Leibes-Gefäß hinausragte, das eigentlich im Grunde durch jeden Angehörigen des hebräischen Volkes wirken konnte. Jeder Mensch im hebräischen Volk konnte in bestimmten Situationen die Taten vollbringen, die er vollbracht hat, weil er sich dort inkarniert, inkorporiert hatte. Das bedeutet also, dass die Inkarnationen des Elias in der vorchristlichen Zeit noch keine vollständigen waren. Auch bei uns Menschen dauerte dieser Prozess bis zur fertigen Leibeshülle sehr lange.

Das Gedächtnis der Menschheit früher und heute 0:53:02

Das Gedächtnis z.B. in der atlantischen Zeit war insofern anders, als die Menschen noch viel mehr im Erleben der geistigen Welt und weniger in der äußeren Welt waren. Daher reichte auch ihr Gedächtnis weit zurück, über Jahrhunderte. Das ist dem heutigen Menschen nicht mehr möglich. Erst nach dem Tod, wenn sich unsere Lebensspanne vollständig vor uns hinstellt, werden wir erleben, dass keine Einzelheit verloren ging, obwohl wir sie nicht mehr im Gedächtnis hatten. Das gemeinsame Ich des Stammes wirkte damals eben in jedem Einzelnen, obwohl sich auch sehr langsam ein einzelnes Ich abzugliedern begann. Man hängte vor allem stark am Stammes-Vater, der als erster besondere Taten gesetzt hatte, die ihn für viele Generationen später berühmt machten. Man hatte sich ein Leben lang daran erinnert, so als wäre es ein Eigenes gewesen. Und man erinnerte sich an all das, was vor Generationen passiert war, ohne dass man es aufgeschrieben hatte.

Pinhas/Elias/Johannes der Täufer/Raffael/Novalis - Die von Rudolf Steiner am gründlichsten untersuchte Reinkarnationslinie 0:59:28

Rudolf Steiner hat sich mit der Inkarnationsfolge Pinhas - Elias - Johannes der Täufer - Raffael immer wieder beschäftigt, weil sie das Musterbild des Reinkarnations-Geschehens überhaupt ist. Auch bei Johannes der Täufer war es so, dass er noch nicht mit seinem ganzen Ich verbunden war, wohl aber schon etwas stärker als Elias. Trotz seines Todes durch Hinrichtung lebte er weiter in beiden Welten, aber nicht mehr in seiner früheren Leibeshülle. Wie Rudolf Steiner es deutlich schildert, lebte er weiter in der Gemeinschaft der zwölf Jünger des Christus. Das wäre beim heutigen Menschen nicht mehr möglich, weil wir ganz in einem Körper drinnen stecken, der nach dem Tod keinen Zugang mehr zur Erdenwelt hat. Später reduzierte sich dieser Kreis auf drei Auserwählte: Petrus, Johannes und Jakobus. Auserwählt bedeutete, dass sie mehr als die anderen Jünger Fähigkeiten besaßen, dem Christus weiter ins Geistige folgen zu können.

Elias - in der Verkörperung des Malers Raffael 1:04:30

Wie bei keinem anderen Maler ist es bei Raffael ganz deutlich, dass er eine Fähigkeit hatte, in seine Bilder etwas hineinzulegen, wodurch die Welt der Engel und anderer Wesenheiten präsent werden. Obwohl er im Stil der Renaissance malte, kann man bei seinen Bildern, wenn man sich meditativ in sie versenkt, etwas spüren von der Kraft dieser Engel-Wesenheiten, die sogar mit hinein gewirkt haben. Weil eben auch dieser Raffael zu keinem Zeitpunkt seines Lebens voll und ganz in seinem Körper drin war, sondern immer mit einem kleineren Teil in der geistigen Welt lebte und unmittelbar aus diesem Erleben heraus die Bilder geschaffen hat. Das gibt seinen Werken etwas ganz Besonderes, denn was er gemalt hat, hat er geschaut im Verkehr mit der Engelwelt.

Elias - in der Verkörperung des Dichters Novalis 1:06:51

Novalis war nicht nur Dichter, sondern auch Mathematiker und Naturwissenschaftler. In seinen Dichtungen lebte er aber ganz im Geistigen. Er begründete den magischen Idealismus (Magischer Idealismus), der die Auffassung vertrat: alles in der Natur, die Naturgesetze und die Naturkräfte wirken eigentlich magisch. Das heißt, hinter allem steht Geistiges, sonst könnte es nicht funktionieren. Das betrifft auch die sogenannte „ Nachtseite“ der Wissenschaft, durch die Wissenschaftler im Schlaf Inspirationen für neue wissenschaftliche, bahnbrechende Entdeckungen und Erkenntnisse bekommen. Novalis hatte eine intensive seelische Beziehung zu einem jungen Mädchen namens Sophie. Als diese früh starb, lebte er, um ihr „nachzusterben“. Damit meinte er nicht, auch früh sterben zu wollen. Es bedeutete, dass er ab diesem Zeitpunkt in ständiger Verbindung mit ihr lebte und durch sie wesentlichen Inspirationen bekam. Seine Werke, die er damals schrieb, sind nur dann zu verstehen, wenn man diese Inspirationsquelle seiner Sophie sieht, die in die geistige Welt vorausgegangen war und mit der er verbunden war. Auch hier sieht man, wie bei Elias und Raffael, dass nur ein Teil von ihm auf der Erde lebte, ein anderer Teil in der geistigen Welt.

Kontakt mit Verstorbenen in der geistigen Welt 1:12:26

Die Verbindung mit Menschen in der geistigen Welt kann – wie man am Beispiel Novalis sieht - eine sehr starke Inspirationsquelle sein. Aber es ist ziemlich schwierig, ein einzelnes Wesen zu erfassen. Wer noch auf Erden lebt, kann nicht wirklich unterscheiden: Wer ist das? Wer ist wer? Weil in der geistigen Welt und in der Seelenwelt die Wesen einander durchdringen. Sie sind nicht nebeneinander, sie sind ineinander und miteinander. Wenn man hier inspirativ eintaucht, tönt es von allen Seiten. Sie haben auch nicht, wie hier auf der Erde, deutlich unterscheidbare Stimmen, an denen man sie erkennen könnte. Es ist wie eine Wolke, aus der ein Stimmengewirr tönt. Novalis dagegen hatte sich nach dem Tod der Sophie ganz auf ihre Stimme konzentriert, war mit ihr verbunden und Sophie war wieder mit vielen anderen verbunden. Sie war die Vermittlerin. Und das gibt dem Thema eine ganz besondere Qualität.

Der Einweihungsweg des Elias in seiner hebräischen Inkarnation 1:15:08

Rückschau auf das 17. Kapitel, 1. Buch der Könige, AT: Elias begibt sich nach Sarepta, wo er die Witwe mit ihrem Sohn antrifft. Sie ist ein Bild für die verwaiste Seele, die letztlich auf ihr Ego gestellt ist. Das Ich hat noch keine Kraft und die Seele erlebt sich als alleingelassen. Es ist eine Dürre über das Land gekommen ist, das also in die Geistlosigkeit verfallen ist. Der Bach Krit ist vertrocknet. Die Wasser des Himmels fallen nicht mehr. Sie sind versiegt und die Erde ist von allen guten Geistern, d.h. von der Schöpferkraft verlassen. Das bezieht sich natürlich vor allem auf die Menschen. Elias bittet sie um Essen und sagt zu ihr: „ Fürchte dich nicht!“

Nur eine Seele, die alleine gelassen wurde, fürchtet sich 1:22:21

Nur eine Seele, die allein gelassen wurde, fürchtet sich. Und sie hört sofort auf, sich zu fürchten, wenn sie des wirklichen Ichs gewahr wird, das mit dem Christus verbunden ist. Wenn unser ich nicht wirklich sich selbst sieht, ist man sich nur des Egos bewusst. Das ist ein schattenhafter Abdruck, der im Seelischen hinterlassen wurde und in dem sich auch die Widersacher aufhalten. Das Ego ist nichts Geistiges, Schöpferisches. Dennoch ist ein Ich darin enthalten, das aber zunächst aufs Ego schaut. Selbst Descartes sagte: „Ich denke, also bin ich.“ Er sieht in Wahrheit aber nicht sein Ich, sondern nur sein Ego. Deshalb sagte Rudolf Steiner: Besser wäre gewesen: „Ich denke, also bin ich nicht!“ Denn gerade im abstrakten Verstand erleben wir uns am allerwenigsten uns selbst. Weil das schwache Spiegelbild unseres abstrakten Verstandes ist nur ein Bild und hat überhaupt keine Realität.

Die Entwicklung und Einweihung des Ich 1:27:23

Die Witwe bäckt also das Brot und wie Elias prophezeit hatte, ist genug für alle da. Das Bild: Die Kräfte des Seelischen werden immer wieder erfrischt. Und was ist mit dem Ich? Elias sagt, dass es eine Gabe des HERRN ist, des Gottes Israels.

Wolfgang liest weiter aus dem 1. Buch der Könige, 17. Kapitel, 14

14 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der HERR regnen lassen wird auf Erden.

Aber das Ich muss auch einen Schritt weiter kommen . Es muss, um sich selbst in seiner Erkenntnis näher zu kommen und sich seiner göttlichen Natur bewusst zu werden, einen Einweihungsweg durchgehen. Und wie?

Einweihungen in vorchristlicher Zeit 1:31:18

Die Hebräer waren unter der Leitung von Moses aus Ägypten ausgezogen. Moses, der ein Eingeweihter in die Mysterien der Ägypter war, nahm das Mysterien-Wissen mit und es lebte weiter im hebräischen Volk, aber in einer neuen Variation. Dies war auch der Grund, warum die Juden den Christus töten wollten, weil er dasjenige, was traditionell sehr streng nur der Priesterschaft vorbehalten war, bei der Erweckung des Lazarus alleine und in aller Öffentlichkeit vollzog. Vorgänge dieser Art wurden ursprünglich nicht aufgeschrieben, sondern mündlich weitergegeben. Und wenn, dann sehr verklausuliert dargestellt, wie stellenweise in der Bibel. Der wesentliche Kern einer Einweihung war immer, dass man durch einen todesartigen Zustand durchzugehen hatte. Ohne diesen fand keine Einweihung statt. Nicht nur im Neuen Testament, auch im Alten Testament ist immer wieder von Toten-Erweckungen die Rede. Hierbei ging es nicht um Reanimierung eines Toten oder Ähnliches, sondern die Einzuweihenden erhielten in diesem tief-unterbewussten Zustand Einblicke in die geistige Welt und wurden auf dieses Weise zu Eingeweihten des hebräischen Volkes. Dieselbe Art der Einweihung fand man bei allen Völkern der Erde, z. B auch im Schamanismus.

Wer wirklich geistig weiterkommen will und sich bewusst seine Geistigkeit im Leben nach dem Tod bewahren will, muss schon während des Erdenlebens sterben 1:44:15

Es gibt das schöne Wort: Wer nicht stirbt, ehe er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. Je näher wird der Zeit des Christus kommen, umso mehr kündigt sich an, dass ich als Lebender das Tor des Todes durchschreiten muss, wenn ich etwas von der geistigen Welt wahrnehmen will. Das heißt, wer sich seine Geistigkeit auch nach dem Tod bewahren will, der muss schon während des Erdenlebens sterben. Also man muss im Leben schon durch den Tod gehen, sonst kein Zugang zur geistigen Welt, egal in welcher Art. Das kann auch durch Träume passieren, in denen sich wirklich Geistiges zum Ausdruck bringt. Daher der Spruch: Der Schlaf ist der Bruder des Todes - welcher hier noch eine tiefere Nuance hat. Man braucht einen höheren Einweihungsgrad, um zwischen den beiden Bereichen hin- und her gehen zu können.

Auch bei Engel-Erscheinungen sind Widersacher-Kräfte immer dabei 1:50:28

Jeder Engel, der uns erscheint, ist im Grunde immer von zwei weiteren begleitet, nämlich von einem luziferischen und einem ahrimanischen. Maria, der der Erzengel Gabriel erschienen ist, ist ein Sonderfall. Denn die Widersacher-Engel, die Gabriel begleiteten, blieben in der Ferne, weil Maria durch die unbefleckte Empfängnis gegangen ist. Aber wenn im hebräischen Volk jemand ein hohes Priesteramt anstrebte und durch eine Entweihung durchging, war sehr wohl dieses Erlebnis mit den Widersacher-Kräften da und natürlich dadurch auch ganz stark das Erlebnis des eigenen Doppelgängers, der unter dem Einfluss des luziferischen und ahrimanischen Begleit-Engels steht. In der Regel sogar unter dem Einfluss von beiden. Aber im Grunde sind die immer sehr nahe beisammen. Es gibt im Grunde zu jedem der Engel und Erzengel-Wesenheiten, mit denen wir es zu tun haben, entsprechende Pendants aus dem Widersacher-Reich. Und bei einer Einweihung oder bei einem Erleben der geistigen Welt, wenn man nicht gerade Maria ist, ist dann eben das Erleben dieser Begleiter auch sehr stark.

Das neue Hellsehen: Es ist Zeit für uns, unterscheiden zu lernen, ob wir richtigen, regulären Wesenheiten begegnen oder Widersacher-Kräften 1:54:56

Je mehr sich das Erdenleben des Christus näherte, umso verschwommener wurden für die Menschen die Wahrnehmungen aus der geistigen Welt. Daher war es für sie in Einweihungs-Momenten nicht so klar, mit wem sie es zu tun hatten. Ist es jetzt der Engel des Herrn, der zu mir spricht oder nicht? Andererseits muss man sehen, dass luziferische und ahrimanische Engel von Gott selbst gesandt wurden. Rudolf Steiner sagte, sie seien zu ihrer Aufgabe abkommandiert worden als Beitrag zur Menschheitsentwicklung. In der Gegenwart müssen wir sehr aufpassen, weil ärgste Täuschungen entstehen können. Das neue Hellsehen ist im Erwachen und wird mit Sicherheit kommen. Ob es ein neues oder ein altes ist, das wieder aufbricht - es kommt darauf an, wie wird damit umgehen.

In der zeitgenössischen Kunst empfinden wir Vieles vermehrt nicht mehr als harmonisch 2:01:32

Dissonanzen in der heutigen Kultur sind vermehrt zu beobachten. Es sind dies Zeichen einer geistigen Auseinandersetzung und sie sind wichtig für die weitere Entwicklung. In Wahrheit steckt dahinter ein Schauen, das noch nicht ganz bewusst ist, aber wie beim Film ins Bild gesetzt ist. Je mehr man in sich selbst hineinsieht, desto mehr begegnet man den dunklen Kräften in sich, vor allem dem ahrimanischen Doppelgänger. Er zeigt sich auf eine Art, was wir zunächst nicht als harmonisch empfinden. Unsere Zeit verlangt es, dass wir uns überall in der Kultur, in der Musik, in der Dichtkunst etc. dem Erleben der Doppelgänger-Kräfte stellen. Wir können natürlich in der himmlischen Harmonie bleiben, aber dann sind wir nicht auf der Erde angekommen. Wir müssen erst lernen, mit all diesen Dissonanzen so umzugehen, dass sie für uns zur Harmonie werden. Und damit trägt es gleichzeitig bei zu einer Erlösung der ahrimanischen Kräfte.

Warum beschäftigen wir uns mit der Apokalypse des Johannes? Ihr Bezug zu unserer Zeit, zur bewussten persönlichen Entwicklung (Volltranskribierter Abschnitt) 2:10:03

Aber ich sehe es so, dass die Geschichte der Apokalypse - Elias ist ex tempore - unser Rückgrat des Ganzen ist. Das ist das tragende Gerüst, das uns durchzieht. Aber von da aus möchte ich das ganze Leben rundherum betrachten - aus der Perspektive der Apokalypse heraus.

Es ist das, was ich empfinde, was ein bisschen in die Richtung geht, wenn Rudolf Steiner sagt: Selber Apokalyptiker werden! Das heißt, die Welt unter dem Gesichtspunkt der Apokalypse zu betrachten, zu erkennen und dann natürlich auch letztlich daraus zu handeln. Und die Apokalypse in diesem Sinne, wenn man sie so versteht, sehen als das, was man damit wirklich im ganz konkreten Leben, das uns heute umgibt, anfangen kann. Nicht zu sagen: Jetzt gehen wir raus aus dem Alltag und rein in die Oase der Apokalypse.

Nein, sie ist eigentlich dazu da, in jeder Alltagssituation etwas beitragen zu können. Die Impulse, die man sich daraus holt, das ist das Wichtige. Nicht so: "Es ist wichtig, dass wir am Sonntag oder jetzt am Dienstag etwas über die Apokalypse hören. Und das trage ich weiter bis zur nächsten Woche, aber eigentlich interessiert es mich im Alltag nicht." Nein! Es sollte aus Impulsen entstehen, die in den kleinsten und größten Dingen im konkreten Leben für mich etwas verändern. Das heißt nicht, dass ich in "Der Apokalypse" etwas nachschlagen muss. Das ist Unsinn. Sondern indem wir uns damit beschäftigen und indem wir Beziehungen zum heutigen Leben herstellen. Mit der Zeit entwickelt sich etwas in uns, aus dem wir dann Impulse schöpfen können in unseren Taten draußen, die aus der Apokalypse in Wahrheit kommen, wenn wir es verbinden. Aber wir müssen es einfach in uns lebendig machen. Und zwar so lebendig machen, dass es eine Kraft ist für das Hier und Jetzt und Heute, für die Begegnungen mit anderen Menschen, für den Umgang mit der Natur, mit allem eigentlich. Und das alles hat nur Sinn, wenn wir dadurch andere werden, andere im Sinne von immer mehr wir selbst in Wahrheit. Wirklich - der Wahlspruch unserer Kulturepoche ist: Mensch entwickle dich, bewusst aus eigener Kraft!

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Rohtranskription des 154. Vortrages

+++ dies ist eine Rohtranskription. Wenn du wissen willst, WIE eine fertige Transkription ausschaut, dann schau dir z.B. als Muster die 10. Folge an. Melde ich gerne übers Kontaktformular bei uns, wenn du bei der Textarbeit MitTun möchtest. Wir freuen uns auf dich! +++

154. Folge Apokalypse des Johannes Dr. Wolfgang Peter Anthroposophie Rudolf Steiner

Ich begrüße euch zum 154. Vortrag zur Apokalypse und dazu gibt es jetzt den 52. Wochenspruch.

Das ist der letzte Wochenspruch. Dann geht es mit dem Osterspruch weiter. Allerdings, da dieser Osterspruch ja eigentlich, nicht nur eigentlich, sondern beginnen sollte mit dem Ostersonntag werden wir, denke ich, nächste Woche noch einmal diesen 52.

haben, weil der Ostersonntag ist erst dann danach. Das macht nichts, das ist ein sehr, sehr schöner Wochenspruch und verdichtet jetzt vieles von dem, was wir vorher eh verteilt auf ein paar Sprüchen schon hatten. Also die Motive bleiben eigentlich ganz gleich, sie verdichten sich nur immer mehr.

Aber ich lese es einmal, den 52. Wochenspruch. Wenn aus den Seelen Tiefen der Geist sich wendet zu dem Weltensein und Schönheit quillt aus Raumes Weiten, dann zieht aus Himmelsfernen des Lebens Kraft in Menschenleiber und einet machtvoll wirkend des Geisteswesen mit dem Menschensein.

Also es strebt jetzt total hin auf diese innige Verbindung unseres Wesens mit dem ganzen Weltenwesen, mit dem ganzen Weltensein. Also Ostern kann man auch sehen so als den Punkt, wo diese beiden Seiten, dass unser kleines Wesen sozusagen mit dem großen sich total verbindet. Das ist ja auch das, was der Christus vorgelebt hat im Grunde und was sich vollendet am Kreuz auf Golgatha.

Also dieses Zusammenfließen, das vollständige Zusammenfließen des Menschseins mit dem Gottseins. Also des göttlichen Seins mit dem menschlichen Sein. Wir haben an diesem Prozess teil.

Natürlich haben wir ein Funken des Göttlichen in unserer Rege, aber dieser Funke kann immer mehr entfacht werden. Es liegt halt an unserer individuellen Willenskraft, wieviel wir davon in unserer Rege machen können. Als schöpferische Kraft.

Also nicht als eine Kraft, die uns zu irgendwas in eine bestimmte Richtung bestimmt, sondern wir müssen schöpfen selber. Aber es ist göttliche Kraft, es ist etwas, was sozusagen im Einklang steht, in der Harmonie steht, egal was Neues hereinkommt, mit dem, was das Ganze ist. Es ist aus dem Ganzen herausgeschöpft, aber ist etwas Neues, das dann hereinkommt.

Aber etwas, was sich sozusagen einfügt in das Ganze, verbindet mit dem Ganzen. Den Willen hat sich zu verbinden mit dem Ganzen. Also es ist so, wie wenn man den ganzen geistigen Kosmos nehme, durch sich durchzieht und ein kleines Zipfel davon jetzt ergreift, es zu etwas Neuem macht und in sich und in die Welt integriert.

Also es würde der ganze Kosmos durch uns durchgehen, aber wenn er dann aus uns wieder herausgeht, hat er eine neue zusätzliche Energie herausbekommen. Und die ist eben ganz individuell, das muss oder kann jeder Mensch selber dazu beitragen und das macht im Grunde, wie ich es oft gesagt habe, mit jedem Atemzug, mit jedem Herzschlag, im Grunde den Kosmos ein bisschen reicher. Weil in Wahrheit schon jeder einzelne Atemzug, jeder Pulsschlag in uns individualisiert ist.

Es ist eben alles nur nicht ein mechanisches Geschehen, das einfach abläuft, sondern in jeder kleinen Variation, die da drinnen liegt, ist ein schöpferischer Akt drinnen. Also schon allein dadurch, dass wir leben, wir können sogar bewusstlos leben, aber trotzdem, wie in uns das Leben strömt, wie in uns das Blut pulsiert, das Herz pulsiert, das ganze Kreislaufsystem pulsiert, in dem liegt ein individueller Funke drinnen. Ganz individuell.

Ich meine, da beginnt man teilweise eh schon ein bisschen zu erkennen, dass die Signatur zum Beispiel des Pulsschlags und diese Dinge, dass das ein sehr individuelles Gebräuge hat. Man kann natürlich ein allgemeines Schema drüberlegen und sagen, bei den Menschen insgesamt liegt es in dem und dem Bereich, aber in Wahrheit ist es bei jedem dann individualisiert. Es gibt also ganz individuelle Abweichungen und die sind aber mit jedem Pulsschlag anders ein bisschen.

Mit jedem Herzschlag anders, mit jedem Atemzug anders. Und da liegt unser ganzes Ich drinnen. Da ist unser Ich, unser wirkliches Ich, schöpferisch tätig, aber noch ohne, dass wir bewusst das begleiten können.

Wir kriegen das ja gar nicht mit. Wir spüren vielleicht ja, wenn da eine Beklemmung im Herz ist oder das Herz vor Freude oder vor Angst oder vor irgendwas zu erwasen beginnt, dann kriegen wir es irgendwie mit, aber noch kriegen wir nicht mit, dass unser Ich selber ist, das da drinnen steckt. Das aber auch, natürlich unser Ego zum Beispiel, wirkt auch mit.

Klar, wenn wir uns fürchten, dann ist es niemals das Ich, das sie fürchtet. Das Ich ist eigentlich absolut furchtlos. Das kennt die Furcht in diesem Sinne nicht.

Das kennt die Angst nicht. Da ist es also gleich der Gegenpol zum Arimann, der kennt sie sehr gut. Und unsere Angst ist eigentlich die Angst des Arimann, die er verströmt.

Das ist die Wolke, die er um sich zieht sozusagen. Und unser Ego wird sehr leicht ergriffen von dem. Und dann ist im seelischen, im astralischen Zittern und Beben wir halt dann vor Angst.

Aber das Ich selber ist unerschütterlich durch das. Es erschüttert sich selber durch das, durch was es sich erschüttern lassen will. Selbst das ist eine freie Tat sozusagen.

Es ist nicht bloß eine Emotion, die passiert, ich sehe etwas Schreckliches und jetzt beutelt es mich ganz kräftig. Die Zukunft wird hingehen, entweder wenn der Arimann die Oberhand kriegt, dass wir eigentlich gar nichts mehr dabei empfinden. Manchmal, wenn man sich so die Nachrichten anschaut und auch wie die Menschen es wahrnehmen, denkt man sich eigentlich sind sie durch nichts mehr zu erschüttern.

Da passieren die schrecklichsten Dinge tagtäglich. Man sagt zwar, ja das ist ja wirklich schlimm, aber erschüttert es einen wirklich bis in den Kern hinein? Also maximal ist es eine kurze Emotion, die dann meistens nach kurzer Zeit sowieso schon wieder verflogen ist. Und es wird immer mehr kommen, dass wir, wenn wir erschüttert sein wollen, dann müssen wir das aktiv wollen eben.

Wirklich Aktives herbeiführen. Aktiv dieses Mitgefühl, dieses Mitleben mit dem anderen bewusst herbeiführen. Es wird alles immer weniger und immer weniger einfach von selber passieren.

Also das sind die zwei Wege. Entweder wir werden so kalt und emotional, gefühlsmäßig tot wie eine Maschine im Grunde. Das strebt der Arimann an, weil das passt in sein System im Grunde am allerbesten hinein.

Da ist alles steuerbar, nichts unvorhersehbar. Das läuft geschmiert wie ein Uhrwerk ab in gewisser Weise. Nur es ist insofern nicht tot als schöpferisch, wirklich schöpferisch im Grunde gar nichts mehr passiert.

Sondern was passiert ist ein Schein Schöpferisches. Durch tausende, Abertausende, Abermillionen neue Kombinationen. Aber Schöpferisch ist immer Schöpfen wirklich aus dem Nichts heraus.

Das bringt ein ganz neues Element hinein, das sich nicht von dem Alten ableitet. Das ist ja der große Unterschied zwischen künstlicher Intelligenz und menschlicher Intelligenz. Wenn sie wirklich schöpferisch ist und nicht nur bloß, was aber auch schon sehr im Vordergrund ist, bloß eben auch eine Kombination vom Alten ist.

Aber wirkliche schöpferische Intelligenz, da kommt auch ein neuer Einschlag hinein. Aber das müssen wir erst wieder lernen. Wir haben es eigentlich verlernt.

In alter Weise, als so die Intelligenz entstanden ist, die Verstandesintelligenz in der griechisch-lateinischen Zeit, da war noch sehr viel Schöpferisches drinnen. Aber noch wenig scharfe Konturen. Das hat erst immer mehr begonnen.

Dann der Aristoteles hat dann die Logik begründet. Dann ein System sozusagen, wie bringe ich die Gedanken in die richtige Ordnung und wie kann ich ausschöpfen, was da eigentlich alles schon fertig drinnen steckt. Weil die Logik deckt eigentlich nur das auf, was verborgen schon in den Voraussetzungen drinnen steckt.

Was anderes kann sie eigentlich nicht ableiten. Also was weiß ich, das berühmte Gleichnis, alle Menschen sind sterblich, Sokrates ist ein Mensch. Gut, von selbst ist da nicht gesagt, dass Sokrates auch sterblich ist.

Aber ich kann den logischen Schluss jetzt ziehen, dass weil alle Menschen sterblich sind, daher muss logischerweise auch Sokrates sterblich sein. Also das sind zwei Aussagen, die zunächst nicht miteinander verbunden sind, aber die Logik zeigt, dass sie verbunden sind, weil in beiden das Glied Mensch vorkommt. Aber im Grunde natürlich wissen wir das instinktiv schon von vornherein.

Wahrscheinlich auch zu Sokrates oder Aristoteles Zeiten hätte niemand das jetzt als große Rätselfrage gedacht, sondern hätte eh aus der Erfahrung längst gewusst, dass Sokrates als Mensch sterblich ist. Aber jetzt wird es halt auseinandergespaltet in einzelne Schritte, die der Verstand logisch Schritt für Schritt nachvollziehen kann. Und damit es ablösen kann, völlig vom Erleben im Grunde.

Weil ich kann statt Sokrates und Mensch kann ich X und Y einsetzen und das kann irgendwas sein. Und die Schlussfolgerung bleibt genauso bestehen. Egal auf welche Eigenschaften, auf welche Dinge sich das bezieht.

Also da ist die Logik, dass überhaupt null Schöpferisches im Grunde drinnen ist. Aber es deckt auf, was verborgen vielleicht an Zusammenhängen drinnen liegt, die schon da sind, aber die mir noch nicht bewusst geworden sind. Darum ist die Logik ein gutes Werkzeug gewesen.

Und die Philosophie der Antike ab Sokrates bis eigentlich zum Ende des Mittelalters und darüber hinaus ist ganz stark geprägt durch das, was man alles mit der Logik aus den Dingen herausholen kann, die man eigentlich schon kennt. Aber wo man sich noch nicht alles zu Bewusstsein gebracht hat, was eigentlich drinnen steckt. Also das sind zwei verschiedene Dinge, etwas kennen und es auch im logischen Zusammenhang erkennen, warum es so ist oder dass es so ist und wie weit, vielleicht scheinbar weit entfernt liegende Dinge doch zusammenhängen.

Also es ist ein klar werdendes Vorhandene, aber da ist nichts Schöpferisches. Aber dort, wo jetzt wirklich der Ich-Impuls hineinkommt, dort fängt es an, dass in der Intelligenz ein schöpferisches Element drinnen ist. Oder sein kann, sagen wir es einmal so.

Und gerade auch Naturforschung, nehmen wir ruhig Naturforschung her, weil die ja durchaus mit der strengen Logik und mit diesen Dingen arbeitet. Aber es ist im Grunde ganz klar, und das sagen ja viele auch, dass kein wirklich neues Naturgesetz oder ein neuer Zusammenhang, der gefunden wurde, dass der jemals aus der Logik allein gefunden wurde. Sondern es brauchte immer eines schöpferischen Impulses.

Also manche nennen das die Nachtseite der Wissenschaft. Viele haben in Träumen irgendwas erlebt. Das ist gar nicht selten.

Gibt es xx Berichte, wo Naturforscher, die dann ganz rational und logisch gearbeitet haben, aber der entscheidende Impuls, damit sie überhaupt was Neues gefunden haben, der ist ihnen auf einen ganz anderen Weg zugekommen. Der ist nicht aus der Logik gekommen. Die Logik verwenden die, wie soll ich sagen, nachgeordneten Wissenschaftler, die im Grunde das, was ein anderer gefunden hat, jetzt ausarbeiten und anwenden auf hunderte, tausende andere Fälle.

Aber wo eigentlich im Grunde immer die gleiche Gesetzmäßigkeit dahinter ist und wo sie überprüfen, ob das halt da und dort auch funktioniert. Aber das ist nicht das eigentlich Schöpferische. Aber es ist das, was die Wissenschaft insofern groß gemacht hat, als sie auch dann der Motor der Technik geworden ist.

Gerade die Naturwissenschaften sind der Motor der Technik. Und aus einem Naturgesetz heraus kann man im Grunde abertausende Erfindungen machen, indem man es anwendet. Dazu brauche ich die Logik einmal.

Und natürlich auch einen kleinen schöpferischen Einschlag, dass ich mir einfalle, was könnte ich denn mit dem alles machen. Aber wie ich es dann umsetze, da hilft mir sehr viel die Logik. Also weiß ich nicht, wenn man die Dampfmaschine oder sowas hernimmt.

Ich meine, dass sie Dampf ausdehnt oder was, das war alles bekannt, aber die Idee, das einzufangen in einer Maschine sozusagen, diese Dampfkraft und dadurch einen Kolben in Bewegung zu setzen, war natürlich ein genialer Einfall. Also diese Dampfkraft nicht nur verpuffen zu lassen, sondern zu sagen, du gehst jetzt in meinen Dienst hinein. Und aus den Erfahrungen, die man damit gemacht hat, sind wieder neue wissenschaftliche Erkenntnisse entstanden.

Die ganze Thermodynamik, die Wärmeleere zum Beispiel. Und die hat eine große Bedeutung. Ja, also das alles steckt da ein bisschen drinnen in diesem 52.

Wochenspruch. So als Wandbemerkung. Ich meine, es steckt viel mehr drin.

Es ist unerschöpflich. Und ihr werdet sehen, es ist ja nicht das erste Mal, dass ich über den 52. spreche.

Wir haben ja schon jetzt einige Zyklen durch. Wir sind schon bei fast drei Durchgängen jetzt durch die 52. Aber es fällt einem immer wieder was Neues dazu ein.

Und das zeigt aber auch, wie anregend diese Sprüche sein können. Indem man damit die Welt, das Leben beleuchtet, einfach wieder neue Zusammenhänge damit sehen kann. Immer wieder.

Also daher gibt es bei sowas nie eine fertige Interpretation. Die ist es jetzt. Und damit haben wir es erledigt.

Können wir es abhaken. Das Schöne daran ist, immer wieder mit neuen Augen zu sehen. Immer wieder Neues schöpferisch erfassen zu können.

Gut, 52. Wochenspruch. Ich lese ihn noch einmal.

Wenn aus den Seelen Tiefen der Geist sich wendet zu dem Weltensein und Schönheit quillt aus Raumesweiten, dann zieht aus Himmelsfernen des Lebens Kraft in Menschenleiber und einet machtvoll wirkend des Geisteswesen mit dem Menschensein. 52. Und letzter Wochenspruch.

Wir werden ihn das nächste Mal wiederholen und da wird sicher noch wieder eine andere Interpretation dazu kommen, eine andere Perspektive. Jetzt wollen wir fortsetzen mit unserem Thema großem Thema Elias. Elias also eben erstens für die ganze Entwicklung, für den ganzen Weg vom Alten zum Neuen Testament ist er erstens eine sehr entscheidende Figur, eine sehr entscheidende Individualität.

Es heißt ja sogar schon im Alten Testament wird ja schon angekündigt, dass der Messias, wenn der Messias kommen soll, dann muss zuvor der Elias gekommen sein. Und im Neuen Testament wird auf das extra Bezug genommen, die Jünger fragen ja dann den Christus, den Jesus von Nazareth, Jesus Christus, ob nicht zuvor der Elias gekommen sein müsste, wiedergekommen sein müsste. Das heißt, wir haben diese Schilderungen im Alten Testament, die ganzen Szenen mit dem Elias über die wir jetzt sprechen und dann werden wir sehen, am Ende dieser ganzen Geschichte wird Elias entrückt in den Himmel.

Es wird also nicht gesagt, dass er gestorben ist in dem Sinn, sondern er wird entrückt. Wir haben uns eh schon ein bisschen damit beschäftigt, was das bedeuten könnte und dann werden wir uns noch mehr damit beschäftigen, weil es eben auch für uns, für die Zukunft immer wichtiger werden wird, diese Entrückung. Das heißt, Leben auf der Erde, Leben weniger auf der Erde, dieser Wechsel, der stattfindet, wird viel mehr einen Charakter der Entrückung bekommen, bei allen Menschen.

Das heißt, wir werden in gewisser Weise während unseres ganzen Lebens in beiden Welten in gewisser Weise leben, aber halt einmal mehr da herunten und dann einmal mehr da oben, wenn man es so ausdrücken will. Also einmal mehr in der Erdenwelt, einmal mehr in der himmlischen Welt im weitesten Sinne genommen, aber es wird uns beides begleiten. Das heißt, wir werden, wenn wir drüben sind, etwas mitbekommen, mehr mitbekommen von der Erdenwelt, weil wir ja sehr, sehr tätig sein werden und bewusst tätig sein werden.

Wir sind es jetzt schon, aber nicht so wachbewusst. Wir werden es viel mehr werden. Wir werden uns viel bewusster werden und viel bewusster die Natur dadurch verändern, das ganze Leben der Erde mit den Pflanzen, mit den Tieren, mit den sozialen Lebensbedingungen.

Auch die werden davon profitieren im guten Sinne, wenn von oben Menschen mitwirken an der Gestaltung dieser Gemeinschaften. Das heißt, Gemeinschaften werden bestehen aus Menschen, die auf den Erden versammelt sind und die in einem freien Miteinander zusammen sind, aber dazu werden wesentlich auch manche Tote gehören, sogenannte Tote gehören, die man aber eben dann eher schon als Entrückte bezeichnen. Muss also wo wirklich ein ganz bewusster Kontakt stattfindet, ein bewusster Austausch stattfindet und das wird, zumindest was die geistigen Belange betrifft, ja natürlich nicht das ganze kleine Äußere tun, aber die größeren Dinge, wo man sich gemeinsam mit seelisch-geistigem beschäftigt, dann wird das ein Austausch sein, so wie wenn wir da wären.

So intensiv und so klar und so bewusst wird das sein. Und das wird von beiden Seiten so empfunden werden, also von den Menschen, die auf Erden sind, aber auch von den Menschen, die drüben sind. Das ist heute noch auch auf beiden Seiten meistens nicht ganz so klar.

Also auch der Tote spürt, aha, ja da unten sind Menschen, die ich zurückgelassen habe, aber so klar, wie ich ihnen hier gegenüberstehe, so klar erlebe ich sie trotzdem nicht. Ich bekomme was mit von ihren Gedanken, von ihren Gefühlen, die sie haben, was sie seelisch und geistig bewegt, aber ich kann es nicht so ganz klar fassen. Das wird alles immer klarer werden.

Und umgekehrt werden wir sehr klar mitbekommen, das wird einfach was Selbstverständliches sein, dass wir mit den Menschen leben, die gerade drüben sind. Das wird für manche schon relativ bald kommen, die wirklich jetzt aus eigenem Willen heraus nach dem geistigen Streben, wird das sehr viel früher kommen, für andere wird es noch sehr, sehr viel länger dauern und manche werden es zumindest während der Erdentwicklung gar nicht lernen. Das sind die, die sich dann so stark mit den Widersacherkräften verbinden, dass bei ihnen es sogar so sein wird, dass sie zeitweise vielleicht ganz in das Reich der Widersacher hinüber wechseln.

Was noch immer nicht heißt, dass das in alle Ewigkeit so sein muss, ihr wisst ja, wir haben darüber schon gesprochen, dass eigentlich bis zur übernächsten Inkarnation unserer ganzen Erde, unseres ganzen Kosmos, wenn man so will, noch die Chance zur Umkehr besteht. Und dabei wird eine große Rolle spielen die Hilfe der Menschen, die schon frühzeitig den, wie soll ich es jetzt sagen, richtigen Weg, den christlichen Weg gegangen sind. Also den Weg gegangen sind, der sich auch eben auf die Schöpferkraft des Ichs stellt.

Auf die freie Schöpferkraft des Ichs stellt. Da wird sehr viel passieren und das liegt auch darin in dem Pauluswort zum Beispiel, Tod wo ist dein Stachel? Es wird einfach keine Rolle mehr spielen, es wird selbstverständlich sein. Und es wird so, aber auf neuer Ebene werden, wie es auch in der fernen Vergangenheit einmal war, wie es bei manchen Völkern noch relativ spät der Fall war, nehmen wir an die Wikinger zum Beispiel, das größte Glück war in der Schlacht zu sterben, getötet zu werden.

Das war die Erfüllung des Lebens. Und ein schlechtes Leben war das, wo man im Alter im Bett sausgestorben ist, im Grunde. Also das heißt nicht, dass man froh war, dass man möglichst schnell getötet wird, nein, sondern ich benutze mein Erdenleben, ich schaue so lange ich kann durchzukommen, ja vielleicht eben auch andere zu töten, das gehört ja dazu, weil eigentlich tue ich ihnen ja auch was Gutes, in Wahrheit.

Also da muss man sehen, eine ganz andere Perspektive. Also dort wäre ein Gebot, wie du sollst nicht töten, wäre völlig grotesk gewesen. Darum haben sie eine große Schwierigkeit gehabt, einmal das Christentum dann anzuerkennen und sich mit dem anzuvereinden überhaupt, weil das ganz gegen ihre Einstellung war.

Nur es ging immer um einen ehrenvollen Tod. Und auch der Besiegte hatte einen ehrenvollen Tod, wenn er in einem mutigen Kampf besiegt wurde einfach und sich dort tapfer geschlagen hat, dann war das ein ehrenvoller Tod. Und natürlich war es auch ehrenvoll für den, der heute jetzt überlebt hat und in der nächsten oder übernächsten Schlacht halt erst gestorben ist.

Aber das war ja durchaus das Ziel. Also die haben das sehr bewusst gelebt eigentlich, der Tod ist das Ziel des Lebens. Dort geht es hin.

Wenn ich durch den Tod gehe, komme ich in die Welt, in die ich eigentlich hingehöre. Das können wir uns heute kaum vorstellen irgendwie. Also bitte nicht, dass ich sage, wir kehren zu den Wikingern zurück.

Das war eine Epoche der Menschheit, aber es wird eben auf anderem Wege sein, dass der Tod einfach wirklich ein Freund ist. Wirklich ein Freund ist, der einen begleitet, dessen man sich bewusst ist im Grunde schon während des ganzen Lebens, dass er uns begleitet, dass wir ihn, ja auch zu danken haben natürlich den avimanischen Mächten irgendwo. Und die dazu ja letztlich den Hauptbeitrag dazu geliefert haben, dass wir in einem sterblichen Körper leben, der uns aber die Möglichkeit gibt, die Freiheit zu erwerben.

Gerade dieser sterbliche, dieser vergängliche physische Leib, dieser physisch-stoffliche Leib. Es ist eben nicht nur ein rein physischer Leib, wir haben öfter schon darüber gesprochen, dass eigentlich ein rein physischer Leib nicht materiell ist, nicht sichtbar wäre für unsere Augen oder für unsere anderen Sinne. Dass er etwas durchaus Übersinnliches ist.

Und es wimmelt von Wesen um uns herum, die in Wahrheit die physische Leiber haben und wir sehen sie nicht. Wir gehen durch sie hindurch. Für die gilt nicht, wo ein Körper ist, kann kein anderer sein.

Das gilt nur für die materiellen Leiber. Also von der geistigen Seite her schaut es ganz anders aus. Und das Ziel wird ja sein, dass wir dann irgendwann einmal auch durch die Auferstehung durchgehen und dann auch einen physischen Leib mittragen, der vollkommen individualisiert ist, aber der weder stofflich noch sinnlich sichtbar ist.

Das ist das, was in höchster Vollendung dann genannt wird der Geistesmensch oder Steiner nennt es den Geistesmenschen. Die Inder nannten es Atma oder Atman. Und vollenden wird sich das aber erst ganz am Ende unserer großen kosmischen Entwicklungskette.

Am Ende des sogenannten Vulkanzustandes. Wir haben jetzt die Erde, das ist die mittlere Stufe von sieben kosmischen Entwicklungsstufen und vor uns liegt jetzt als nächstes das neue Jerusalem oder der neue Jupiter, wie es Rudolf Steiner nennt. Das dauert eh noch eine ziemliche Zeit, bis wir dort hinkommen überhaupt.

Aber dann folgt darauf der Venuszustand. Der neue Venuszustand hat nichts direkt mit unserer jetzigen Venus zu tun. Dort findet letztlich die Entscheidung in der vorletzten großen Entwicklungsrunde statt, welche Menschen weitergehen können und welche endgültig Bewohner des Reichs der Widersacher, der sogenannten achten Sphäre werden.

Achte Sphäre wird sie deswegen ja genannt, weil sie eben außerhalb, abseits dieser sieben Sphären, dieser sieben kosmischen Entwicklungsstufen steht, die unsere Erde durchmacht, wenn alles gut läuft. Gut läuft in dem Sinne, dass wir also immer mehr ausreifen als freie geistige Wesen und als solche zu immer höheren Stufen aufsteigen und in Wahrheit dadurch auch die Initialzündung geben dazu, dass nach uns, erstens einmal nach uns, die geistigen Wesen, die dann entstehen, von vornherein die Freiheit haben, dass das ein integraler Bestandteil sein wird der geistigen Wesen, die uns nachkommen, dass aber auch die geistigen Wesen, die jetzt über uns stehen, also Engel, Erzengel, Urengel, Elohim, also Geister der Form und so weiter bis hinauf, die sind nämlich alle nicht frei. Man kann sich das kaum vorstellen.

Wir kleinen Wesen da auf Erden, wir haben etwas, was die alle nicht haben. Das hat kein Erzengel Gabriel, kein Erzengel Michael, die alle haben das nicht, das hat unser Schutzengel nicht, das hat nicht einmal eine Wesenheit wie Yahweh, Elohim, also einer der sieben Elohim oder die ganzen Elohim, die die Schöpfergötter unserer Erde waren, sie haben diese Freiheit nicht. Und wenn sie sie, sie werden sich ja weiterentwickeln und Teil dieser Weiterentwicklung wird sein, dass etwas von dem Freiheitsimpuls, der durch uns Menschen mit Hilfe der Gottheit, weil sie es zugelassen hat, in die Welt gekommen ist, dass sie dessen nach und nach auch teilhaftig werden.

Das ist also eine große, große Aufgabe. Und das wird es also eben namentlich betreffen, die Wesenheiten, die mit unserer Entwicklung, seit wir Ich-Wesen geworden sind, uns begleiten, also eben die Engel insbesondere, die Erzengel, die Urengel und bis zu einem gewissen Grad eben auch die Geister der Form. Die wird das einmal in erster Stufe betreffen, ja und dann wird man weitersehen.

Weil wenn dieser Zyklus vollendet ist durch die sieben wirklich kosmischen Entwicklungsstufen, es sind in Wahrheit kosmische, große kosmische Entwicklungsstufen, weil damit unsere Erde mit unserer Sonne und unserem ganzen Planetensystem so sein kann, wie es jetzt ist, dazu braucht es den ganzen Kosmos rundherum. Ich könnte nicht unser Sonnensystem herausnehmen und sozusagen in einen anderen Kosmos versetzen, dann würde das alles nicht funktionieren. Da ist dazu nötig, die ganze Sternenwelt, die wir da am Himmel sehen und wo wir heute mit den großen Teleskopen oder sogar Weltraumteleskopen noch weiter hinaussehen und nur mehr staunen können von der Fülle, die da draußen ist.

Und diese Fülle alle ist notwendig, dass wir da so sein können, wie wir sind. Ich meine die spannende Frage, die sich jetzt anschließt und die wirklich jetzt in unserer Zeit durchaus sich immer mehr aufdrängt, ist ja, was ist denn auf allen diesen anderen Sternen und von denen mit Sicherheit viele, man kann wirklich schon sagen, mit Sicherheit viele auch Planeten, Monde und so weiter haben. Also das heißt, vollständige Sonnensysteme, ja wie schaut es denn dort aus? Von geistigen Wesen bewohnt sind sie mit Sicherheit alle.

Weil jeder dieser Sterne, die wir sehen oder vielleicht sogar noch nicht sehen oder nicht mehr sehen, weil das Licht braucht ja eine lange Zeit, um zu uns zu kommen, also vieles sehen wir noch nicht und vieles nicht mehr, weil sich der Kosmos immer weiter ausdehnt und manches, was wir gesehen haben, verschwindet. Wir haben die Nachwirkungen vielleicht einmal gesehen, aber jetzt ist es zu weit weg, als dass uns das Licht von dort erreichen könnte, mit sinnlichen Augen. Also der Kosmos ist ein Wunderding mit vielen, vielen Rätseln drinnen.

Mit vielen, vielen Rätseln, die er der Naturwissenschaft aufgibt, aber auch der Geisteswissenschaft. Weil, was wir mit Sicherheit nicht mehr machen können, im Grunde hat sich das schon angedeutet durch die kopernikanische Wende, wo das geozentrische Weltbild zum heliozentrischen Weltbild umgewandelt wurde, weil bis dahin war zumindest, seit der Antike, spätestens seit Ptolemäus, weil bei den Griechen hat es anfangs beide Systeme gegeben. Es gab manche, die sagten, die Erde steht im Mittelpunkt, andere haben eh die Sonne auch, so wie die Ägypter in gewisser Weise, im Mittelpunkt gesehen.

Also es war noch ein bisschen unausgegoren, aber dann spätestens der Ptolemäus hat ganz klar gesagt, nein, im Mittelpunkt steht die Erde, das ist doch ganz klar und die bewegt sich nicht, weil sonst müsste man ja das merken, wenn sich die irgendwie bewegen würde, dann müsste man sehr schwindlig werden dabei sozusagen. War ja dann ein langer Argument noch, als der Kopernikus dann gesagt hat, nein, es ist anders, die Sonne steht im Mittelpunkt. Und es wird vielfach gesagt, naja, damit wurde aber auch die ganze Berechnung der Bewegung der Sterne erleichtert, stimmt überhaupt nicht.

Die Berechnungen, die der Kopernikus gemacht hat, waren noch komplizierter, er hat genau dasselbe Epizykelsystem, jetzt sind wir in der Astronomie, macht nichts, gehört alles dazu. Die Planeten kreisen nämlich nicht auf wirklichen Kreisen, sondern es sind annähernd elliptische Bahnen. In Wahrheit nicht geschlossene elliptische Bahnen und sie haben Schwankungen drinnen, also was ganz Präzises gibt es da eben gar nicht.

In Wahrheit ist es nicht vorherberechenbar, nämlich exakt, man kann es zwar über viele Jahrtausende ziemlich genau vorherberechnen, aber letztlich gibt es immer wieder Abweichungen davon, die überraschend sind, weil einfach der ganze Kosmos einen Einfluss darauf hat. Naja, und dass es keine Kreisbahnen sein können, mit denen die Sonne, der Mond und die Planeten um uns kreisen, angenommen die Erde eben in der Mitte, hat sich gezeigt, weil die Rechnungen sind einfach nicht aufgegangen. Er hat das zunächst einmal so berechnet, aber die Planeten sind halt dann nicht dort gestanden, wo er es berechnet hat, sondern es waren deutliche Abweichungen davor und dann hat er sich halt einfallen lassen, na gut, wie schaut es denn aus, ich habe den Kreis, auf dem sich der Planet, nein, nicht bewegt, sondern dort bewegt sich nur ein weiterer Mittelpunkt, auf dem ist wieder ein Kreis.

Und auf dem bewegt sich erst der Planet. Damit habe ich dann so gewisse Bewegungen, wo der Planet einmal mehr innerhalb der großen Kreisbahn ist, einmal mehr außerhalb, damit konnte man die Erscheinung nachvollziehen, dass Planeten nicht immer die gleiche Richtung gehen, sondern manchmal Schleifen zurück machen und dann wieder sich vorwärts bewegen. Also eben nicht so ganz einfach sind mit dem, was die Griechen gedacht haben, der Kreis ist das Vollkommenste, also muss der Himmel so funktionieren.

Naja, der Ptolemaeus hat es halt dann mit mehreren Kreisen probiert und seine Nachfolger, weil das immer noch nicht so ganz hundertprozentig genau war, haben dann auf die kleinen Kreise, die auf den großen aufgesetzt waren, noch kleinere aufgesetzt. Und das ist also zu einer richtigen Sportsage geworden, Kreise auf Kreise zu türmen und damit immer bessere Näherungen zu machen. Und genau diese Art der Berechnung hat der Kopernikus übernommen, nur ist jetzt nicht die Erde im Mittelpunkt gestanden, sondern die Sonne.

Aber das Rechenschema war genau das gleiche und das war mit der Erde im Mittelpunkt nur noch komplizierter. Und seine Berechnungen waren ziemlich ungenau. Also in Wahrheit ist beim Kopernikus einfach intuitiv die Erfassung da, aber die Sonne ist das Wichtige.

Die Sonne ist was Besonderes. Die steht im Mittelpunkt, wie es schon die Ägypter gesagt haben, die ist die Schöpferquelle sozusagen in unserem System. Mit einem gewissen Recht, weil tatsächlich die Elohim, die Schöpfergötter dort ihren Wohnsitz haben.

Und was anderes ist dann natürlich die Frage, dass der Christus als Sonnengeist auf die Erde herabgestiegen ist. Das mag sich dann auch ausgedrückt haben, indem die Erde in den Mittelpunkt zu setzen, schon um die Zeit der alten Griechen herum. Aber es ist ein Perspektivewechsel auf jeden Fall.

Und was er dadurch erreicht hat, ist, dass die Erde aber jetzt etwas sehr viel Dynamischeres ist. Und das ist das Wichtige daran. Die Erde wird in immer neue Zustände versetzt dadurch, weil sie sich selbst bewegt.

Und nicht nur sozusagen Spiegel der ewigen Ordnung da oben ist, wie man es halt dachte, von der Antike bis weit in die Neuzeit hinein. Ja, also ein ganz großer Bogen. Aber kehren wir jetzt wieder zum Elias zurück.

War wieder ein kleiner Außerwitt. Aber warum mache ich das immer wieder? Heute setzen wir doch noch ein bisschen fort den Außerwitt. Ich mache es deswegen, weil eine der ganz wichtigen Aufgaben unserer heutigen Zeit ist, die Erkenntnisse der äußeren Wissenschaft, namentlich der Naturwissenschaften, also in allen Bereichen, von der Physik, von der Astronomie, in die Biologie hinein, in die Evolutionslehre hinein, wo viele ganz grandiose Dinge entdeckt wurden, die alle zeigen, wie vielfältig die Natur ist.

Was die Naturforschung nämlich vor allem hat, sie hat einen Blick für die Vielfalt, die schöpferische Vielfalt, die in der ganzen Welt herrscht. Und die gilt es einmal ganz konkret zu erkennen. Und jetzt braucht man nur die andere Seite dazu sehen.

Aber welche geistigen Wesen stecken dahinter und hängen damit zusammen? Welche geistigen Wesen bringen die schöpferischen Impulse, dass immer wieder etwas Neues da passiert? Die äußere Naturwissenschaft kann es höchstens dazu bringen zu sagen, es ist Zufall. Darum spielt der Zufall heute in den Naturwissenschaften eine immer größere Rolle. Also das fängt an mit der Quantentheorie, wo man darauf kommt, also man kann nichts exakt dort vorher berechnen, sondern man kann nur Wahrscheinlichkeiten ausrechnen.

Und das Nächste ist die Evolutionslehre auf dem biologischen Gebiet. Man kann nicht vorhersehen, wie sich die Wesen auf der Erde weiterentwickeln. Das war schon überhaupt der große Sprung durch Darwin und seine Vorläufer.

Er hat ja im Grunde nur das zusammengefasst, was ein paar andere schon vorher erkannt hatten. Aber er hat es genial zusammengefasst und damit hat es den Durchbruch gekriegt. Aber er hat erkannt, man kann nicht vorhersehen, wie das weitergehen wird.

Es ist eine immense Fülle da und die war nicht von Anfang an da, sondern die hat sich stufenweise entwickelt. Also die gab es nicht immer und wird es nicht immer geben. Es sind immer neue Einschläge, neue Veränderungen drinnen.

Und das ist die große Lehre, die wir daraus gewonnen haben als Menschheit. Also diese Vielfalt zu sehen. Und damit zu dem neuen Gottesbild zu kommen.

Und mit dem hängen solche Sachen wie der Elias durchaus auch zusammen. Und vor allem dann als Vorbereiter, als Wegbereiter des Christus. Weil da geht es immer mehr dazu, dass die ganze Entwicklung von jetzt an, schon ein bisschen aus der Vergangenheit heraus, aber von der Erdentwicklung in die Zukunft, dahin geht, dass nichts läuft, alleine nach einem vorgefertigten Plan.

Nichts. Also die Vorstellung, der liebe Gott hat jenseits aller Zeiten, oder ich weiß nicht wann, irgendwo einen Plan für das vollkommene Universum ausgearbeitet. Und nachdem wurde alles geschaffen und das war im Grunde von Anfang an irgendwie so da, bis dann die Panne halt passiert ist, sagen wir es einmal mit Adam und Eva, dass da ein bisschen eine Unordnung reingekommen ist.

Dann war es eigentlich vorbei mit dieser perfekten Ordnung, wenn sie überhaupt schon damals so gewesen wäre. Aber das neue Gottesbild ist offen für den schöpferischen Einschlag von immer mehr individuellen geistigen Wesen. Die nicht einfach nur Glieder der Gottheit sind im Sinne von Erfüllungsgehilfen der Gottheit mit individuellen Aufgaben.

Weil es ist so schwer zu beschreiben, selbst der Erzengel Michael kann nicht sagen, ja gut, ich denke jetzt einmal darüber nach, wie könnte denn der Gottheit helfen, dass das alles gut geht da unten auf Erden. Das wäre völlig verrückt, so läuft das nicht. Er ist von oben mit bestimmten Impulsen und bestimmten Kräften ausgestattet und die trägt er herunter.

Und dazu zählt zum Beispiel überhaupt nicht die Möglichkeit mit den Widersachern wirklich fertig zu werden. Er kann sie auf die Erde hinunter stürzen im Grunde, aber mit ihnen wirklich endgültig fertig werden können nur wir. Mit der Hilfe des Christus.

Das heißt mit Hilfe der göttlichen Kraft, der göttlichen Ich-Kraft, die in uns Einzug gehalten hat. Und über die wir aber in Freiheit immer mehr verfügen können. Und wo dieses Wort nicht ich, sondern der Christus in mir, wie es Rudolf Steiner oft zitiert, das eigentlich von Paulus stammt, ist aber eben nicht gemeint, wir lassen den Christus tun in uns.

Sondern es heißt in Wahrheit nicht unser Ego führt uns an, sondern unser Ich in dem und mit dem der Christus wirkt. Wo wir eins sind, wo der göttliche Wille und der menschliche Wille eins ist. Aber nicht weil es von oben verordnet ist, sondern weil genau das zusammenströmt.

Der göttliche Wille und der menschliche wird ein und dasselbe. Es ist nicht mehr unterscheidbar. In jeder wirklich freien, schöpferischen Handlung ist das der Fall.

Und damit wird eben der Raum eröffnet, weil das im Wesen unseres Ichs im Grunde von Anfang an drinnen liegt. Der Unterschied, der jetzt durch den Christus gebracht wurde, der durch das Mysterium von Golgatha gegangen ist, ist nur der, dass ab dieser Zeit in etwa wir wissen können über diese Fähigkeit, die wir in Wahrheit schon lange haben. Und die dazu beigetragen hat, dass wir in jeder Inkarnation sehr individuell uns wieder neu aufbauen, dass kein Mensch dem anderen gleicht.

Ja, dass sogar das, was wir aus uns herausgesetzt haben, die Tiere, in Wahrheit ja auch keines dem anderen gleicht. Selbst aus ein- und derselben Art, wo eine ganze Gruppenseele dahinter wirkt. Und trotzdem ist jedes einzelne Exemplar was Einzigartiges.

Wenn das der Awiman machen würde, würde er, weiß ich nicht, lauter gleiche, perfekte Katzen schaffen zum Beispiel. Alle die Perfekten. Vielleicht lässt er sich einfallen, dass er sie in ein paar Farbtönen macht, aber das ist schon die einzige Variation.

Also so wie wir es heute in der Industrie, in der Massenproduktion machen. Da sieht man, dass unsere Technik, unsere Wirtschaft, wie wir sie anwenden zu einem großen Teil, noch eigentlich auf einem ganz veralteten Schema beruht. Das heißt, noch einen fertigen Plan, der einmal endlich ausgereift ist, nachdem wir jetzt Tausende, Zehntausende, Hunderttausende Exemplare rausschicken.

Es ist ja jetzt mit der Softwaretechnik und so noch mehr im elektronischen Bereich. Wenn man heute elektronisch irgendwas macht, ist es fertig. Und dann kann man es in praktisch unzähligen Exemplaren rausschicken.

Die Erzeugung kostet nichts mehr, null. Weil es ist fertig softwaremäßig und wird rausgeschickt und der Computer kann das dann. Sei es mit irgendeinem Programm oder was.

Und in Wahrheit kommt da gar nichts Neues mehr. Es ist immer genau das Gleiche. Es wird natürlich weiter bearbeitet, dann kommt halt die nächste Version davon.

Aber wieder alle gleich. Alle gleich. Alle in dem Fall wirklich aufs Haar gleich.

Und der Unterschied ist nur vielleicht ein bisschen in den Computern, die der oder der verwendet. Der christliche Weg ist der, über das hinauszukommen. Die immer stärkere Individualisierung.

Die gab es in anderer Art, gab es die zum Beispiel im Kunsthandwerk, im Handwerk überhaupt. Besonders im Kunsthandwerk, wenn man noch denkt, die ersten Schlösser, die Türschlösser, ich meine jetzt nicht die großen Burgen, die dann Schlösser waren, sondern ich meine die Türschlösser. Jedes individuell.

Wie die ersten Schlösser entstanden sind, weiß ich noch gar nicht. Jeder Schmied, der das gemacht hat, zubereitet hat, hat dem eine individuelle Gestalt gegeben. Von der Funktion allerdings war es sehr ähnlich zumindest.

Weil da schlagt einem die Technik zu, dass auch ein gewisses technisches Grundprinzip in allen diesen Dingern drinsteckt. Da gibt es halt dann ein paar Varianten, wie man es machen kann. Aber die Technik bleibt gleich, aber zumindest wie es aussieht, wie es gestaltet, kunstvoll gestaltet ist, war es durchaus individuell.

Das ist verschwunden jetzt im Zeitalter der Massenproduktion. Natürlich, es gibt verschiedenste Schlösser, aber trotzdem von jedem gibt es Tausende, Zehntausende. Und die Technik wird aber auch so werden, wenn es so richtig läuft, und der Ich-Impuls wirklich drinnen ist, dass jedes einzelne Stück individuell wird.

Jedes einzelne. Und trotzdem, die technischen Hilfsmittel da sind, dass man es einfach produzieren kann. Ja, und der Wegbereiter dafür, der also dem Christus vorangeht, das ist eben der Elias.

Und von dem wird ja gesagt, habe ich ja heute schon erwähnt, dass er also wiederkehren muss, bevor der Christus in Erscheinung der Heiland, der Messias in Erscheinung treten kann. Und dann, als die Jünger eben jetzt den Christus fragen, ja, aber muss denn nicht der Elias vorher kommen? Und er dann sagt, naja, er war ja schon da. Nämlich als Johannes der Täufer.

Johannes der Täufer ist der wiedergeborene Prophet Elias. Der wiedergeborene Elias, der in seiner Inkarnation als Elias niemals ganz in einem einzigen Menschenleib verkörpert war. Darüber haben wir das vorletzte Mal auch schon gesprochen.

Dass er weit über so ein einzelnes physisches Leibesgefäß hinausragte. Und dass er eigentlich im Grunde durch jeden Angehörigen des hebräischen Volkes wirken konnte. Das heißt, jeder Mensch, der da im hebräischen Volk war, konnte in bestimmten Situationen die Taten vollbringen, die eben der Elias vollbracht hat.

Weil er sich dort inkarniert, inkorporiert hat, wie immer man es nennen will. Das heißt also, die Inkarnationen des Elias in der vorchristlichen Zeit sind noch keine vollständigen Inkarnationen, wie bei allen Menschen. Es hat lange gedauert, bis wir wirklich so ganz in einer Leibeshülle drinnen gesteckt sind.

Es war lange die Zeit, wo die Blutsverwandtschaft herrschte, dass eigentlich das wesentliche war, das Familien-Ich, das Stammes-Ich, das drinnen lebt. In jedem Angehörigen dieses Stammes. Trotzdem beginnt sich da drinnen ein eigenes Ich abzugliedern.

Langsam, langsam, aber das dauert. Aber eigentlich hängt jeder Einzelne in dem Stamm, in der Familie, noch ganz dran an dem großen Stammes-Ich, das heißt dem Stammesvater, der als Erster das in das ganze Volk hineingebracht hat. Weil er der Erste war, der es einmal bei sich sehr stark hereingeholt hat, die Taten gesetzt hat, durch die er über Generationen lang so berühmt war, wenn man so will, sodass man sich an sein Leben so erinnern konnte, als wäre es das eigene gewesen.

In der Atlantischen Zeit war das ganz stark noch, das heißt vor dem Ende der Eiszeit und den Überschwemmungen damit, da lebten ja auch schon Menschen, und da war das Gedächtnis so, dass es über Generationen zurückging. Und das heißt, man konnte sich erinnern an das, was vor Generationen passiert ist, ohne dass man was aufgeschrieben hat. Sondern man hat es sich so erinnern können, sogar besser erinnern können daran, als wir uns heute oft an das erinnern können, was war denn vorige Woche.

Ja, heute weiß ich es zufällig, ich bin beim Vortrag gesessen, das ist jetzt nicht schwer, aber wenn man sagt, nach kleinen Details fragt, was war denn an dem und dem Tag um so und so viel Uhr, keine Ahnung. Das werden wir erfahren, auf andere Seite erleben, wenn sich unser Lebenspanorama nach dem Tod vollständig vor uns hinstellt. Dann werden wir es in einer gewissen Weise erleben, aus einer anderen Perspektive heraus, aber doch, dann werden wir es erleben, weil verloren ist nichts davon.

Aber erinnern können wir uns nicht daran. Das heißt, es wieder heraufholen, in der Regel. Und es ist auch gut so, es ist sehr gut, damit wir eine gewisse Last loswerden.

Es gibt Menschen, die ein sogenanntes eidetisches Gedächtnis haben, was eigentlich eine schwere Erkrankung ist im Grunde. Die können nicht vergessen. Und zwar bis in Details hinein.

In allen Details bleiben die Erinnerungen noch vom letzten Tag, vom vorletzten und so weiter im Gedächtnis haften und sind nie richtig wegzukriegen. Ich meine, da wird man ja quasi verrückt, wenn man in dem Leben muss. Das gibt es in stärkeren oder weniger starken Ausprägungen.

Und vor allem, man kann nie wirklich in der Gegenwart leben. Nie ganz dastehen jetzt sozusagen und sich ganz auf das einlassen. Ich meine, es hat auch Vorteile, wenn man einen Text oder was, sie merken, wie braucht man im Grunde nur einmal darauf hinschauen.

Also die, die das ganz stark ausgeprägt haben, die schauen sich eine Seite ohne sie zu lesen einmal an und sie können sie wieder ins Gedächtnis rufen, so wie sie sie gesehen haben. Das heißt, er braucht sie nicht memorieren oder irgendetwas, sondern er liest in der Erinnerung einfach schlicht und einfach den Text ab. Das sind Extrembeispiele, das kommt sehr selten vor, aber es gibt es.

Gewisse Fähigkeiten haben auch Künstler, Maler, sonstiges, wenn sie porträtieren, die haben den einmal angeschaut. Das kann man bis zu einem gewissen Grad trainieren auch. Und aus dem Gedächtnis heraus, zeichnen oder malen sie das.

Die meisten von uns nehmen jetzt fast an, würden sich ein bisschen schwer tun dabei. Ich finde, da fällt es schon schwer, selbst wenn das vor der Nase sitzt, das genau nachzuzeichnen. Das heißt, so bewusst und so kontrolliert zu schauen, dass ich wirklich jede Form erfasse.

Und das dann jetzt noch aus dem Gedächtnis herauszuholen, ist schwierig. Die Menschen früher konnten das in der Atlantischen Zeit, wobei man aber dazusagen muss, das Gedächtnis war insofern auch noch ein anderes, als sie ja wesentlich mehr noch im Erleben der geistigen Welt drinnen lebten. Und noch gar nicht so im Erleben der äußeren Welt.

Und das heißt, sie haben sich das erinnert. Vor allem die Dinge, die bedeutsam waren für das, was auf Erden passiert ist, aber sie haben es mehr von der geistigen Seite gesehen, als von der sinnlichen Seite. Es war beides irgendwo, da hat sich vermischt irgendwo.

Aber das reichte weit zurück, das Gedächtnis. Innerhalb einer Familie, einer Großfamilie, ich würde sagen Großfamilien waren es, wirklich große Stämme, gab es damals noch nicht, aber Großfamilien. Und innerhalb der Familie hat jeder das Gedächtnis gehabt über Jahrhunderte zurück.

In Wahrheit, wenn wir es in äußeren Zahlen heute ausdrücken wollen. Es war ganz selbstverständlich. Und man hat es auch so, wenn man sich erinnert hat, so empfunden, wie ich habe das erlebt.

Ja klar, weil es wirklich ja auch das gemeinsame Familienstammes, ich, erlebt hat. Und das hat ganz stark in jedem Einzelnen gewirkt. Und so war es eben beim Elias auch.

Das werden wir heute deutlich sehen. Es ist dann beim Johannes dem Täufer, von dem der Christus gesagt hat, der Elias war ja schon da, es ist Johannes der Täufer, war es auch noch so, dass er nicht ganz mit seinem ganzen Ich da drinnen steckte. Aber natürlich schon etwas stärker eingezogen in seiner Inkarnation als Elias.

Aber immer noch so, dass er z.B. dann insbesondere nach seinem Tod, also nach seiner Enthauptung, und da muss man gleich dazu sagen, der Übergang von der Sinneswelt in die geistige Welt hinüber, ist bei ihm, obwohl dieser scharfe Schnitt mit der Enthauptung, war trotzdem ein viel weniger schroffer, als es normalerweise bei den Menschen um die Zeit schon war. Also dieser Unterschied zwischen Leben auf Erden und Leben drüben, dieser Unterschied war viel weniger, weil er eigentlich immer noch in beiden Welten lebte. Immer noch in beiden Welten lebte.

Und genauso nach seinem Tod, immer noch herunten lebte. Aber nicht mehr in dem Körper des Johannes des Täufer, in dem er zuvor gelebt hat, sondern er lebte, wie das Rudolf Steiner sehr deutlich schildert, in der Gemeinschaft der Jünger. Und zwar der Zwölf des Christus.

In dieser Gemeinschaft lebte er. Und das hat sich dann später reduziert auf einen kleineren Kreis, eben auf den Kreis dieser drei auserwählten Jünger, nämlich auserwählt, niemand hat gesagt, du bist auserwählt, sondern die, die im Grunde auserwählt haben oder auserwählt waren, durch die Fähigkeiten, die sie besaßen, eben dem Christus weiter ins Geistige folgen zu können, als die restlichen Jünger. Und das sind die, die die Verklärung des Christus erlebt haben, also die Verklärung auf dem Berg Tabor.

Also Petrus, Johannes und Jakobus, das sind die drei. Und dabei war auch sehr stark mitbeteiligt, dass sich eben jetzt der Geist, das Ich des Johannes des Täufers, also des ehemaligen Elias, konzentriert hat auf diese drei. Aber das war alles äußerstlich gesehen nach dem Tod des Johannes des Täufers.

Da ist es also ganz schlagend geworden. Aber das heißt, er hat nach wie vor auf Erden gewirkt. Das heißt, an seiner Aufgabe, die er hatte, hat eigentlich die Enthauptung im Grunde nichts geändert, überhaupt nichts.

Also wenn irgendwer geglaubt hätte, dadurch könnte das Wirken des Johannes des Täufers in irgendeiner Weise beeinträchtigt werden, würde man sagen, nein, überhaupt nicht. Heute wird es bei den meisten Menschen beeinträchtigt werden, weil sie ganz eben in dem einen Körper drinnen stecken. Und wenn dieser Körper stirbt, dann haben sie keinen direkten Zugang mehr zur Erdenwelt, können hier direkt nicht mehr wirken.

Es existieren dann irgendwie Überumwege. Also das ist einmal wichtig zu wissen. Und die nächsten Inkarnationen des Elias Johannes des Täufers sind ja auch bekannt, weil Rudolf Steiner sich eben gerade mit dieser Inkarnationsfolge immer wieder, immer wieder beschäftigt hat, immer wieder darüber gesprochen hat, weil sie wirklich das Musterbild des Reinkarnationsgeschehens überhaupt ist.

Eben auch mit dem drinnen, obwohl das jetzt gar nicht immer so im Zusammenhang deutlich wird aus dem, was Steiner sagt. Er sagt an einen Stellen das, eben die Geschichte mit dem Elias und so weiter. Da spricht er aber gar nicht so über die Reinkarnation.

Aber wenn man das alles zusammenschaut, wird sehr deutlich, dass eben dieser Weg ist. Zuerst in einer Vielzahl von Menschen auf Erden in Wahrheit leben und dann es immer mehr einengen. Und ganz ist es zumindest bei den bekannten Inkarnationen auch nach dem Leben als Johannes des Täufers nicht gewesen.

Wenn man nimmt also Raphael, die nächste Inkarnation, der Maler Raphael, bei dem ja schon ganz deutlich ist, dass er eine Fähigkeit hatte, in seine Bilder etwas hineinzulegen, in dem wirklich die geistige Welt, die Welt der Engelwesenheiten und so weiter, wirklich präsent ist. Wie im Grunde bei keinem anderen Maler. Also diese ganzen Engelbilder, die er gemalt hat, selbst wenn man sie heute vielleicht noch anders malen würde, um das geht es gar nicht, aber es ist da, wenn man sie wirklich einlässt, wie soll ich sagen, sogar meditativ versenkt in diese Bilder, ist etwas spürbar, wirklich von dieser Kraft dieser Engelwesenheiten, die da in das Bild hineingeflossen, ja sogar hineingewirkt haben in gewisser Weise in der Gestaltung.

Weil eben auch dieser Raphael zu keinem Zeitpunkt seines Lebens voll und ganz in seinem Körper drinnen gesteckt ist. Sondern immer, immer mit einem, sicher kleineren Teil, aber doch mit einem Teil in der geistigen Welt lebte und unmittelbar aus diesem Erleben heraus die Bilder geschaffen hat. Es gibt also diesen Werken von Raphael, was ganz, ganz Besonderes.

Und da dürfen wir uns nicht täuschen lassen, dass es im Stil natürlich seiner Zeit gemalt ist, trotz allem, aber wenn man es vergleicht mit allen anderen Engelbildern aus dieser Zeit, hat es etwas ganz Besonderes. Und das ganz Besondere ist, dass er wirklich ganz klar das geschaut hat, aus dem er gemalt hat. Oder ganz klar jedenfalls von dort die Inspiration bekommen hat.

Direkt selbst. Bei ihm ist es am allerwenigsten so, dass er die Engel malt, wie man sich halt ein Engel traditionell vorstellt. Sondern dass er das zwar als Schema irgendwo benutzt, aber dann eine Note hineinbringt, die wirklich ihm gegeben ist durch den Verkehr mit der Engelwelt, die er während seines ganzen Lebens hatte.

Das ist das ganz Besondere. Und in einer ähnlichen Weise, aber jetzt auf einem anderen Gebiet, auf einem ganz anderen Gebiet, ist es dann in seiner Verkörperung als Novalis. Als der Dichter Novalis.

Der Dichter Novalis, der zugleich auch Mathematiker zum Beispiel war, der sich durchaus in den Naturwissenschaften gut ausgekannt hat, der aber in seinen Dichtungen auch ganz im Geistigen gelebt hat, der so etwas begründet hat wie einen magischen Idealismus. Also gerade der Auffassung war, alles in der Natur, die ganzen Naturgesetze, die ganzen Naturkräfte wirken eigentlich magisch. Also ohne dass etwas Geistiges dahinter sein könnte, würde das alles nicht funktionieren.

Das ist ein ganz wichtiger Ansatzpunkt. Da und dort haben Wissenschaftler, auch äußere Wissenschaftler und Wissenschaftshistoriker etwas davon erkannt. Dass der Novalis, der seine berühmten Hymnen an die Nacht zum Beispiel auch geschrieben hat, dass der etwas erkannt hat, ja auch einerseits von der Nachtseite der Wissenschaft, von der er heute gesprochen hat.

Die Nachtseite der Wissenschaft ist nicht die böse Seite der Wissenschaft. Das ist nicht gemeint. Es ist gemeint, die Nacht, in der man in den Träumen, im Schlaf Inspirationen bekommt zu neuen Entdeckungen, zu neuen Erkenntnissen, zu neuen naturwissenschaftlichen, im Grunde bahnbrechenden Erkenntnissen.

Und davon hatte der Novalis eine große Ahnung. Und auch wieder, weil er nicht ganz auf Erden lebte, sondern mit einem Teil seines Wesens immer noch drüben war. Und die das Leben von Novalis ein bisschen kennen, wissen ja, dass ein ganz entscheidender Punkt in seinem Leben, ein Umbruch in seinem Leben war, dass seine Verlobte, das Mädchen, das er angebetet hat, eigentlich nur ein junges Mädchen, also es ging da gar nicht jetzt schon um Heiraten oder irgendeine äußere Beziehung, aber dass sein Leitstern war, seine Sophie, und die ist dann sehr jung gestorben.

Und seitdem, wie er selber ausgedrückt hat, hat er gelebt, um ihr nachzusterben. Ich will sehr früh sterben, obwohl er tatsächlich auch relativ jung gestorben ist, wie auch Raphael, im Übrigen haben wir heute einen besonderen Tag, wir haben den 28. März, und das genaue Todesdatum Raphaels kennt man nicht, es gibt zwei Daten, die kolportiert werden, und eines davon ist der 28.

März, also es passt heute sehr gut dazu. Das genaue Jahr muss ich jetzt, wenn ich ganz ehrlich bin, nachschlagen, ich habe es nicht im Bewusstsein, aber das können wir machen. Also Raphael, gestorben entweder am 6. April oder 28.

März 1483. 1483, wir leben jetzt 2023. Also es ist sogar ziemlich ein runder Gedenktag, könnte man sagen, der 28.

März. 1483. Jedenfalls, dieses Nachsterben bedeutete, dass er ab diesem Zeitpunkt in ständiger Verbindung mit seiner dahingegangenen Sophie gelebt hat.

Und dass daraus also seine wesentlichen Inspirationen gekommen sind, dass sie ein wesentlicher Vermittler war. Und seine ganzen Werke, die er danach geschrieben hat, sind nur zu verstehen, wenn man diese Inspirationsquelle sieht, eben in der Sophie, die ihm vorangegangen ist in die geistige Welt, und mit der er verbunden war. Das heißt, man sieht, er lebt nicht ganz da drinnen, er lebt mit einem Teil, jetzt mit dieser Sophie da drin.

Vielleicht vorher im Tod sogar noch mit mehreren anderen irgendwo, aber jetzt konzentriert es sich ganz auf diese Sophie, und die Verbindung wird dadurch aber noch klarer, noch deutlicher. Wenn ich mit vielen Menschen verbunden bin, die da oben sind, kann das eine sehr starke Inspirationsquelle sein, aber es ist sehr schwer dann oft die Einzelnen zu fassen, mit denen ich verbunden bin. Es ist halt nicht so einfach in der geistigen Welt, vor allem wenn man nachher unten auf Erden lebt, da oben jetzt zu unterscheiden, wer ist das, wer ist das, wer ist das, weil in der geistigen Welt, in der Seelenwelt schon durchdringen sich die Wesen.

Die sind nicht nebeneinander, sie sind ineinander und miteinander. Und man muss sich denken, wenn ich da eintauche, inspirativ eintauche, es dröhnt von allen Seiten, aber was ist es, und alles eins ergänzt das andere. Sie haben auch nicht wie auf der Erde jetzt so deutlich unterscheidbare Stimmen, an denen man sich erkennen könnte.

Ich meine, sie haben sicher eine bestimmte Gedankensignatur, das schon, aber es ist jedenfalls wie eine Wolke, in der man da drinnen steckt. Warum auch viele dann immer wieder schon gedacht haben, ja es gibt eine geistige Welt, weil sie es ja erlebt haben, aber sie haben es als irgendeine Einheitswolke erlebt, aus der halt immer wieder Inspirationen kommen. Aber sie haben nicht erfasst, dass es einzelne konkrete Wesen sind, die da in dieser Inspiration sprechen, sondern es war im Grunde eine Art Stimmengewirr, wenn ich das jetzt in irdischen Begriffen ausdrücken will.

Und Novalis hat sich dann nach dem Tod der Sophie ganz auf diese Stimme konzentriert, war mit der verbunden, und die Sophie war wieder mit vielen anderen verbunden, aber sie war die Vermittlerin. Und das gibt also dem auch eine ganz besondere Qualität. Und über weitere Inkarnationen hat uns Olaf Steiner nichts gesagt.

Ob er schon wieder geboren wurde, ob nicht, ist eine Aufgabe, die wir selber irgendwann einmal lösen müssen. Es ist nichts bekannt dazu. Das ist also diese Wesenheit des Elias durch diese ganzen Inkarnationen.

Wir haben uns das letzte Mal sehr intensiv damit beschäftigt, den Einweihungsweg des Elias in seiner damaligen hebräischen Inkarnation zu untersuchen. Also dieses im Grunde ganze 17. Kapitel im ersten Buch der Könige.

Wir haben das gelesen, wie Elia vom Herrn gesagt bekommt, dass er weggehen soll, dass er... Also der Herr sagt zuerst, es wird keinen Tau und keinen Regen geben, es wird eine Türe geben, und du sollst dich wegwenden von deinem Heimatort, sollst zu dem Bachgritt gehen, dort werde ich dafür sorgen, dass meine Raben dich mit Nahrung versorgen, und dass du aus dem Bachgritt das Wasser trinken kannst. Das ist eigentlich eine Art Wasser des Lebens. Wir haben das letzte Mal gesprochen, dass es eigentlich der Etherstrom ist, der Strom der Etherwelt, um das es geht.

Und dass die Raben ein Bild sind für die Verbindung zur Seelenwelt. Die Raben sind die Boten aus der Seelenwelt. So wie sie beim Wotan oder was die Boten sind und so weiter.

Wir haben dann gehört, dass aber dieser Bach austrocknet irgendwann einmal, dass also dann etwas Neues geschehen muss, also er muss weiterziehen. Und das tut er auch, er begibt sich zur Stadt Zarpath, die bei Sidon in der Nähe liegt, also das heißt an der Küste, an der Mittelmeerküste liegt, im nördlichen Bereich ist es liegt eigentlich schon, wenn ich es so richtig habe, im Libanon, im heutigen Libanon. Damals war das noch nicht in die heutigen Staatsgrenzen eingeschlossen.

Und dort geht er hin und dort trifft er auf eine Witwe. Auf eine Witwe, die einen Sohn hat. Die Witwe, sagten wir, ist die verwaiste Seele in Wahrheit.

Also keines dieser Bilder bezieht sich unmittelbar auf ein wirklich äußeres Geschehen, sondern dieses äußere Geschehen ist in jedem Falle, wenn auch manches sich auch äußerlich ähnlich abgespielt haben sollte, aber es ist vor allem ein Bild für das geistige Geschehen, das dahinter geht. Also der Elia wird erst vorbereitet einmal, also er wird versetzt, oder er lebt in einem Land, über das die Türe gekommen ist, also das heißt, dass er jetzt ganz in die Geistlosigkeit verfallen ist, im Grunde. Das ist vor allem damit gemeint.

Also es ist von den Wassern des Himmels, die fallen nicht mehr darauf. In der Bibel, in der Genesis wird ja sehr deutlich eigentlich von den Wassern des Himmels gesprochen, vor allem wenn man es in der hebräischen Originalfassung nimmt. Hashamayim heißt dort der Himmel.

Hashamayim. Ha ist der Artikel dazu, und das ganze Hashamayim heißt, Mayim ist das Wasser, und Hashamayim ist das Wasser des Himmels, die Wässer des Himmels. Und aus denen heraus geschieht die ganze Schöpfung.

Jetzt ist eben nicht mehr vom Wasser die Rede, sondern eben diese Wasser des Himmels sind versiegt sozusagen. Das heißt, unten ist eine Erde jetzt, die von allen guten Geistern, von der Schöpferkraft verlassen ist. Und das bezieht sich also vor allem natürlich auch auf die Menschen, dass die von allen guten Geistern verlassen sind.

Und der Herr weist ihm aber jetzt den Weg, wie er diesen Zugang, der früher da war, behalten, wieder ausbauen kann und so weiter. Also es ist eben einfach nicht mehr etwas, was von selbst jedem gegeben ist, sondern man muss einen Weg dazu gehen, und der wird beschrieben. Also das heißt, er geht jetzt aus dem vertrockneten Land an den Bach Grit, aber auch dort versiegt das Wasser.

Also das reicht alles noch nicht. Wenn er nur das hätte, dann würden vielleicht die Araben noch kommen, aber das heißt, Boten aus der Seelenwelt kommen, aber wirklich in die Lebenskräfte würde er es nicht mehr eingreifen können. Die Lebenskräfte, der Saft der Lebenskräfte ist versiegt mit dem Bach Grit, der auch austrocknet.

Und jetzt geht er zu der Witwe. Die Witwe ist eben das Bild für die verwaiste Seele, die von allen guten Geistern verlassene Seele, die auf sich alleine gestellt ist, auf letztlich ihr Ego gestellt ist, könnte man sogar sagen. Weil wenn es wirklich der Ich-Impuls schon stark genug wäre, um die Seele befruchten zu können, dann müsste man sie nicht mehr als Witwe bezeichnen können, sondern das Ich hat diese Kraft jedenfalls noch nicht.

Also sie erlebt sich die Seele als alleingelassen. Und ja, sie hat aber einen Sohn, das ist jetzt vielleicht das Ich, aber der ist noch klein und kann noch nichts tun. Das ist genau unser kleines Ich, das aber jetzt noch nichts dazu wirklich bewusst beitragen kann, dass die Seele so befruchtet wird, dass sie eben nicht mehr Witwe ist.

Und jetzt geht der Elias also dorthin und, ich will nicht einmal sagen bittet, das wäre fast zu höflich ausgedrückt, sondern verlangt von der Witwe, dass sie ihm ein bisschen Brot bringt und sie sagt dann, ja, ich habe nur meine Hand voll Mehl und einen kleinen Topf Öl und das reicht noch gerade für eine Mahlzeit für meinen Sohn und mich und dann würden wir sterben, also das reicht gerade hin zum Sterben. Und er verlangt aber trotzdem, bring es mir und verspricht ihr aber, fürchte dich nicht, weil die Seele, die alleingelassen ist, die fürchtet sie immer. Nur eine Seele, die sich alleingelassen fühlt, kann sich fürchten.

Und sie hört sofort auf sich zu fürchten, wenn sie gewahr wird, das wirkliche Ich in sich, das mit dem Christus verbunden ist. Fürchten tut sie die Seele, solange nur das Ego darin lebt und nur das Ego, man sich nur des Egos bewusst wird. Das heißt, wenn unser Ich nicht wirklich sich selbst sieht, sondern nur sein Ego sieht, das heißt den Schatten, im Grunde den Abdruck, den es im Seelischen hinterlassen hat, das ist im Grunde das Ego.

Weil das Ego ist der Schatten, den das Ich hinterlässt in der Seele. Mit all den Einflüssen auch der Widersacher und so weiter drinnen, alles das spielt da drinnen, das formt unser Ego. Aber das Ego ist eben das Nichtschöpferische, es ist auch nur etwas eigentlich Astralisches, es ist nichts eigentlich Geistiges, nichts eigentlich Schöpferisches, aber trotzdem ist darin ein Ich.

Und das Ich schaut, und es schaut zunächst einmal aufs Ego und sagt zudem Ich, das bin Ich. Selbst in der Neuzeit nach einer Dekade, er sagt, ich denke, also bin ich, sieht in Wahrheit nicht sein Ich, sondern er sieht nur sein Ego. Und deswegen sagt Rudolf Steiner manchmal, gescheiter wäre es gewesen, wenn er gesagt hätte, ich denke, also bin ich nicht.

Weil gerade im Denken, was wir im Denken erleben, da erleben wir am allerallerwenigsten, nämlich in dem abstrakten Verstandesdenken, erleben wir am allerwenigsten uns selbst als schöpferische Wesenheit. Da erleben wir die ganzen Erregungen der Logik und das alles, die zusammenpassen, aber da ist nicht das Schöpferische drinnen. Aber der schaut sozusagen, der dieses Ego erlebt, das ist das Ich.

Aber es sieht eben nicht sich selbst, sondern es sieht sich nur in dem verzerrten Spiegelbild des Egos. Und das ist noch nicht das wahre Bild. Darum sagt Rudolf Steiner, gescheiter wäre es, wenn er gesagt hätte, ich denke, also bin ich nicht, weil in dem schwachen Spiegelbild unseres abstrakten Verstandes, das hat eigentlich überhaupt keine Realität, das ist eben wirklich nur ein Bild.

Nur ein Bild, aber keine Wirklichkeit, das tut nichts von sich aus. Aber dieses Ich in der verlassenen Seele, nämlich jetzt der Sohn der Witwe, der ist nämlich dieses Ich, das lebt in der Seele, aber im Grunde kennt es seine Kräfte noch nicht. Von sich in Wahrheit weiß es nichts.

Es kennt seine Situation sozusagen, also da ist die Witwe, die Mutter, sie sind verlassen von allen guten Geistern in Wahrheit, von allem verlassen. Und der Sohn hat natürlich auch noch nicht jetzt den Impuls, aber ich kann das ändern. Das muss er erst lernen.

Also dieses Ich, das in der Seele lebt, aber nicht in Wahrheit sich selbst sieht, sondern nur das Ego sieht, in dem es sich spiegelt, ohne sich wirklich erkennen zu können, das muss einen Einweihungsschritt durchmachen, um weiterzukommen. Und genau das passiert, also es passiert zuerst einmal das, wie es Elias prophezeit hat, wenn er gesagt hat, fürchte dich nicht, es wird kein Mangel an Öl und Mehl sein, du wirst also immer wieder Neues in Hülle und Fülle an Brot backen können, das ist gar kein Problem, so ist es dann auch. Also das heißt, die Kräfte des Seelischen werden immer wieder erfrischt werden, das ist schon einmal da, aber trotzdem, was ist mit dem Ich da drinnen? Weil das ist noch durch eine Gabe des Herrn, wenn man so will.

Weil der Elias sagt auch nicht, ich mache das, sondern der Herr Gott, der Herr, der Gott Israels spricht, das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der Herr regnen lassen wird auf der Erde. Also bis dahin, wenn wieder draußen die Dürre vorbei ist, also die Zeit der Verödung, der seelisch-geistigen Verödung auf der Erde vorbei ist. Also nicht der Elias macht es, sondern er sagt, der Herr sorgt dafür, dass das passiert.

Aber was ist mit dem Ich? Das Ich muss auch einen Schritt weiter kommen. Und das Ich muss, um sich selbst in der Erkenntnis näher zu kommen, sagen wir es einmal vorsichtig so, und sich seiner göttlichen Natur bewusst zu werden, muss es einen Einweihungsweg durchgehen. Und wie, wir haben es eh das letzte Mal besprochen, aber ich glaube es ist gut, wenn ich es noch einmal deutlich wiederhole, weil das wirklich wichtige Dinge sind, man hört nicht immer alles, es bleibt nicht immer alles einem bewusst dabei, es sind ganz wichtige Dinge.

Das Wichtige ist jetzt, bei den Einweihungsvorgängen, so wie sie in der vorchristlichen Zeit stattgefunden haben, namentlich in der ägyptischen Einweihung, und ihr wisst die Israeliten, die Hebräer sind ausgezogen aus Ägypten mit dem Moses, und der Moses war ein Eingeweihter in die ägyptischen Mysterien, also er kannte sie in- und auswendig, und diese Mysterien sind natürlich mitgegangen, das hat er mitgenommen, dieses Mysterienwissen. Und der ganze Einweihungsweg ist auch im hebräischen Volk im Prinzip so gegangen worden, wie in Ägypten, nur doch in einer neuen Variation. Aber der wesentliche Kern war immer, dass zur Einweihung notwendig ist, dass man durch einen todesartigen Zustand durchzugehen.

Ohne dem keine Einweihung. Und es ist immer wieder mal auch von toten Erweckungen die Rede, auch im alten Testament, nicht nur im neuen Testament, und ich habe es das letzte Mal schon gesagt, es geht nicht darum, dass jetzt einer der tot ist, reanimiert wurde oder irgend sowas, oder dass irgend so ein hokus pokus stattgefunden hat. Es waren Menschen, die in einem todesartigen Zustand verfallen waren, aber dann ging es eigentlich immer darum, dass die durch eine Einweihung durchgegangen sind.

Die können bewusst in diesen Zustand versetzt worden sein, sagen wir mal so, oder einfach, weil die Zeit für sie erweitert war, in diesen Zustand verfallen sein, und indem sie hinübergegangen sind, eben schon fast ganz, haben sie Einblicke in die geistige Welt bekommen. Und so wurden sie zu Eingeweihten des hebräischen Volkes. So und durch nichts anderes.

Und das Prinzip war also genau das gleiche wie in der ägyptischen Einweihung und wie es im Grunde in allen Völkern in der vorchristlichen Zeit war, auf die eine oder andere Art. Überall dort, wo Menschen in einem medialen Zustand, zum Beispiel Schamanismus und dergleichen, verfallen, ist es genau dieselbe Art der Einweihung. Weil der Zustand, in dem ein Medium ist, ist ein todesartiger Zustand, wenn ich es jetzt betrachte von der Seite des Bewusstseins.

Weil das Bewusstsein ist dann völlig weg. Das ist tiefer als das Tiefschlafbewusstsein. Wir haben ja bei Tag des Tages Bewusstsein, wenn wir dann ins Bett gehen oder was, dann träumen wir öfters in der Nacht, meistens können wir uns eher auf den Aufwachtraum erinnern, weil den Einschlaftraum, den gibt es auch, aber bis wir dann am Morgen aufwachen, ist der meistens vergessen.

Es ist meistens der Aufwachtraum, den man noch gerade mitkriegt, ein Zipfel davon. Aber in der Nacht gibt es mehrere Traumphasen, durch die wir durchgehen. Und dann gibt es aber auch die Tiefschlafphasen.

Und ein Medium verfällt in einen Zustand, wo noch weniger Bewusstsein ist als bei uns im traumlosen Schlaf. Es ist wirklich die gleiche Art des Bewusstseins, die die tote Materie hat. Denn die hat auch ein Bewusstsein.

Und es ist deswegen aber so dünn, so schwach, dass man es eigentlich einmal nicht bewusst bezeichnen würde, weil es ist eigentlich das Paradox zu sagen, das Todesbewusstsein ist noch tiefer als das bewusstlose Schlafbewusstsein und ist trotzdem ein Bewusstsein. Also da muss man auch reden von einem unbewussten Bewusstsein. Das ist fast ein Widerspruch in sich selbst.

Und trotzdem, doch gibt es das. Die ganze physische Welt lebt in diesem Bewusstseinszustand. Und das heißt, es ist ganz, ganz dumpf, aber es richtet sich nach einem Bewusstsein, das im Grunde den ganzen Kosmos umfasst.

Den ganzen Kosmos, das ganze Universum. Und dieses Bewusstsein ist deswegen so bildlich gesprochen so dünn, so fein, so zart, so schwach, weil es verdünnt ist, sozusagen ausgeweitet ist auf den ganzen Kosmos. Wir schauen immer mehr, immer mehr verliert sich das in der Ferne und wir kriegen gar nichts mehr mit.

Die helleren Bewusstseinszustände umfassen einen engeren Bereich, der aber viel stärker erhellt ist dann. Also so als Bild dafür. Und unser modernes Tagesbewusstsein, das ist heute im Grunde ganz eng.

Das ist das engste von allen. Aber dafür auch das Wacherste. Je enger es eigentlich wird, desto wacher.

Ja, also auch die hebräischen Eingeweihten, also das heißt die Hohe Priester und dergleichen, die wirklich etwas zu sagen hatten. Nicht alle, die dieses Amt inne hatten, haben wirklich diese Einweihung in Wahrheit durchgemacht. Vor allem in späterer Zeit, weil sie es nicht geschafft haben.

Weil sie es nicht geschafft haben, durch diesen Zustand durchzugehen. Was ja im Grunde auch der entscheidende Schritt dann war, dass die Juden gesagt haben, der Christus muss ans Kreuz, der muss sterben, weil der mit der Auferweckung des Lazarus ganz öffentlich vor dem ganzen Volk so eine Einweihung durchgezogen hat. Mit dem Johannes, der dann wurde durch die Auferweckung, der den Einweihungsnamen Johannes dann bekam.

Und ja, der Schreiber auch der Apokalypse des Johannes ist. Und das war das schlimmste Sakrileg, das es gab. Weil eins war, wie schon bei den Ägyptern und in allen vorchristlichen Kulturen, war ja streng so, alles was in den Mysterien passiert, darf nicht an ungeweihte Ohren verraten werden.

Und der Christus macht es mit seinem Freund Lazarus, der gestorben ist, in aller Öffentlichkeit, in aller Öffentlichkeit. Weil gerade bei den Hebräern war es wirklich öfters auch so, dass der, der wirklich diese Einweihung durchgemacht hat, von selbst in so einen todesendlichen Zustand verfallen ist, nach den ganzen Vorschulungen, die er gemacht hat, an denen viele andere Priester beteiligt waren, aber dann war er irgendwann nicht so kontrolliert wie bei den Ägyptern, aber doch der Moment, wo der ihm einfach dann spontan in einen todesendlichen Zustand verfallen ist. Also das war nicht jetzt eine Sitzung, wo man gesagt hat, jetzt an dem Tag ziehen wir die Einweihung durch, oder an diesen drei Tagen, weil es geht immer dann so durch dreieinhalb Tage, sondern es war die Vorbereitung und die, die noch diese Fähigkeit aufbringen konnten, sind dann zu einem bestimmten Zeitpunkt eben wirklich in einen todesartigen Zustand verfallen, sind also gestorben und es musste eine Totenerweckung stattfinden.

Das heißt, die anderen Priester mussten dafür sorgen, dass eine Auferweckung aus diesem todesendlichen Zustand stattfindet. Manche haben es vielleicht nicht geschafft. Das war halt dann das Problem.

Und bei vielen war es dann aber auch so, dass sie ihr hohes Priesteramt oder ihre hohe Funktion trotzdem hatten, obwohl sie eigentlich nie durch diesen Zustand durchgegangen sind, sondern nur die Berichte davon kannten und nur insofern eingeweihter waren, als sie halt aus der Tradition heraus wussten, was da mit alles verbunden ist, weil sie es von anderen gehört haben. Niedergeschrieben hat man das nicht. Gerade das nicht, oder wenn, sehr verklausuliert, weil es ja da in der Bibel in Wahrheit schon drinnen steckt.

Nur so, dass man es, wenn man es liest, und selbst für die Menschen der Zeitenwende oder so, wo noch nicht so viele Menschen überhaupt lesen konnten, dass es wirklich schriftlich festgehalten wurde, ist ja bei all dem viel später. Auch das Alte Testament, die Genesis, die fünf Bücher Moses oder was, darf man sich nicht so denken, dass da jetzt der Moses dann wirklich gesessen, noch als er physisch im Leibe war und hat das alles jetzt, ich weiß nicht, auf einem Pergament notiert oder sonst irgendwo. Nein, gibt es nicht.

Es wurde nur weitergegeben. Er hat es weitergegeben und andere haben es gehört und haben es wortgetreu, möglichst wortgetreu behalten. Verbunden und dass es wirklich ganz getreu war, entsprechend dem Sinn, dem geistigen Sinn, der sich darin ausdrückt, indem dazu aber, wenn sie jetzt mit dem, was sie durchs äußerliche Hören aufgenommen haben, dazu kam die Inspiration, also die göttliche Hilfe jetzt in dem Fall, weil diese Inspiration kam nicht einfach in der Regel von selbst, sondern nur bei Menschen, die darauf vorbereitet waren.

Und aus dem heraus gab es dann letztlich irgendwann einmal welche, die das niedergeschrieben haben. Also aus dem, was sie durch die Überlieferung hatten, durch die mündliche Überlieferung hatten und durch dem, was an Inspiration dazu kam. Das ist ähnlich im Grunde, wie es bei den Schriften des Buddha ist.

Also da sind auch die Schriften erst Jahrhunderte nach seinem Erdenleben festgehalten worden und durch Schüler, die ihm zugehört haben, die immer wieder das wiederholt haben im Geist, das Gedächtnis gestärkt haben, das Wortgetreu weitergegeben haben, unterstützt dort besonders durch die vielen Wiederholungen, die drinnen sind, wo bestimmte Phrasen, wenn man es jetzt so nennen will, so Standardausdrücke, Standardwendungen sind, die immer wieder sind und die aber der Kern der Sache sind. Und dann hat man es von dort hereingeholt. Und bei den Hebräern war es im Grunde nicht viel anders.

Und es gibt auch eben immer wieder bestimmte Ausdrücke, die wiederkommen, die in ähnlicher Art immer wieder kommen. Eines, was ich jetzt schon oft erwähnt habe, ist dieses Fürchte dich nicht. Wenn eine Enkelerscheinung da ist, ein höheres geistiges Wesen spricht, dann ist immer das da und damit weiß man schon, dass eigentlich solche geistigen Erlebnisse, geistige Erfahrungen hochdramatisch waren.

Immer. Und dass die nichts mit einer, wie soll ich sagen, Blümchen esoterisch zu tun haben. Die Begegnung mit einem Enkel ist ein erschreckendes Erlebnis im ersten Moment.

Und das, was dann als Inspirationswort durch den Enkel kommt, ist dieses Fürchte dich nicht. Aber die Erscheinung als solches ist zunächst einmal etwas absolut Erschreckendes, etwas Niederschmetterndes. Nicht weil man es jetzt als ein böses Wesen ansieht, um das geht es gar nicht.

Aber die Kraft, die da drinnen steckt, in dem Engelwesen, die durch die Engelwesenheit hereinkommt, die ist so gewaltig, so stark. Selbst wenn es wirklich nur ein einfacher Engel ist. Von einem Erzengel rede ich schon gar nicht.

Da ist es noch stärker natürlich. Aber selbst bei einem einfachen Engelwesen ist es schon so, dass diese Kraft so stark ist, dass er einem die so durchrüttelt, dass das einfach ganz was Erschütterndes, im tiefsten Sinne Erschütterndes ist. Ich erinnere mich, ich habe am Anfang von der Erschütterung gesprochen.

Damals, so wie es im Alten Testament steht und noch bis ins Neue Testament hinein, Verkündigung an Maria zum Beispiel, fürchte dich nicht, wenn der Engel Gabriel die Geburt ankündigt. Auch dort noch, fürchte dich nicht. Man darf sich nicht vorstellen, es erscheint der Engel Gabriel, das ist ein helles, lichtvolles, von der ersten Minute an erfreuliches Erlebnis, sondern es ist ein bestürzendes Erlebnis.

Zunächst einmal. Wenn es vielfach anders geschildert wird, ist es, wie wir uns das zurechtgebogen haben, weil es uns halt besser gefällt. Aber da sieht man, wie viel in Bildern verfälscht werden kann.

Und selbst in der Kunst sind viele Bilder davon nicht frei. Aber es durchrüttelt einen. Diese Begegnung war eben dann in Wahrheit, in den Fällen, wo es wirklich so starke Erlebnisse waren, so, dass es zu einem Einweihungsvorgang nahekommt.

Nämlich, je später, also je näher wir der Zeit des Christus kommen, umso mehr kündigt sich etwas an, dass einzelne, auserwählte Menschen dieses Durchschreiten des Tores des Todes, weil das muss ich bei der Einweihung, muss ich das. Wenn ich etwas von der geistigen Welt wahrnehmen will, irgendwas gehe ich in die Welt, in die ich auch gehe nach dem Tod. In die Welt muss ich sozusagen als Lebender gehen.

Das schöne Wort, wer nicht stirbt, ehe er stirbt, der vertirbt, wenn er stirbt. Also das heißt, wer wirklich geistig weiterkommen will, und sich in seiner Geistigkeit bewusst auch im Leben nach dem Tod bewahren will, das bewusst durchgehen soll und sich dort orientieren können will, der muss sterben schon während des Erdenlebens. Er muss sterben während des Erdenlebens, das heißt, er muss durchgehen, dass er in seinem Bewusstsein einmal oder mehrmals in seinem Leben, öfter oder einmalig, es ist im Grunde ein und dasselbe, weil die Initiation ist meistens ein großes, hochdramatisches Erlebnis und von dem zerrt man sein ganzes Leben und es tauchen dann wieder Elemente davon auf.

Dann ist es wieder ein Eintauchen, aber dann ist auch nicht mehr so diese Erschütterung da, sondern dann ist man eigentlich gewohnt, schon langsam über die Schwelle gehen zu können, hin und her gehen zu können. Da braucht man natürlich schon einen ziemlichen Einweihungsgrad, dass das funktioniert. Aber man muss im Leben schon durch den Tod gehen, sonst kein Zugang zur geistigen Welt.

Wurscht in welcher Art, selbst Menschen, die im Traum jetzt irgendwas aus der geistigen Welt, wirklich aus der geistigen Welt erleben, gehen dorthin, gehen durch den Tod. Das gibt dem bekannten Wort, der Schlaf ist der Bruder des Todes, noch eine tiefere Rechnung, weil wir das tatsächlich alle eigentlich, nur vielen wird es nicht bewusst, immer wieder einmal durchgehen. Es gibt immer wieder mal Träume, in denen wirklich Geistiges sich zum Ausdruck bringt.

Es gibt auch viele Träume, die nur etwas sind, was aus der Erinnerung heraus spielt und was eigentlich aus körperlichen oder sogar sinnlichen Sachen letztlich motiviert ist, die aber nur so verdreht und fantasievoll umgestaltet sind, weil es ist das Ich eigentlich, das sie umgestaltet. Aber es müssen jetzt nicht unbedingt Bilder von höheren Sachen sein, aber es sind Bilder zumindest, die sich auf die eigene Ich-Tätigkeit beziehen und die sichtbar auch machen, was im astralischen, seelischen da drinnen ist. Vielfach aber können es auch ganz banale Körpertätigkeiten sein.

Ja banal, die sind einem gar nicht banal, weil in jedem Organ, in jeder Zelle ist unendlich viel mehr Geistigkeit drinnen, als wir heute bewusst erleben können. Ich meine, jede Zelle, dass sie leben kann und in Funktion sein kann, da wirkt so viel Geistigkeit, die es schafft, das Wissen unserer ganzen Erdenwelt und aller Menschen, die darauf leben, nur in die Nähe zu kommen. Auch wenn wir heute schon sehr viel wissen, wie die Zellen funktionieren, aber da ist noch viel, viel mehr drinnen.

Viel, viel mehr. Jede unserer Zellen sozusagen weiß das. Jedes unserer Organe weiß das und lebt aus dieser Geistigkeit, weil wie es sich gestaltet, verändert, wieder erneuert, aber dabei doch verändert gemäß unserer Individualität, da arbeitet das Ich kräftig mit.

Natürlich arbeiten andere auch mit, zum Beispiel auch die Widersacher, die knabbern auch an den ganzen Dingen, die knabbern eher dran. Also das heißt, sie tun ihm nichts so besonders Gutes, aber wir arbeiten. Wir, unser Ich kann das.

Unser Ich. Unser Ich. Niemand anderer.

Niemand anderer macht das. Ja, wir haben Hilfe dabei. Nämlich die Hilfe besteht aber darin, dass sie das ersetzen an Bewusstsein, das wir noch nicht haben.

Das heißt, unser Engel zum Beispiel trägt das im Bewusstsein, was unser Ich eigentlich will, damit die Zelle sowieso jetzt wieder ordentlich funktionieren kann oder weiter ordentlich funktionieren kann, oder dass die Leber oder das Herz oder was auch immer den nächsten Entwicklungsschritt macht, die nächste Veränderung macht, die zusammenpasst mit der geistigen Entwicklung. Weil wir müssen eigentlich ja ununterbrochen, sind wir beschäftigt damit, unseren Körper in Einklang zu halten mit unserer geistigen Entwicklung. Wenn das auseinanderdriftet, wenn ein Mensch sich weniger bewusst geistig entwickelt, ist die Gefahr groß, dass das stark auseinanderdriftet, weil er eben neben unserem Engel, der ja wüsste, wie es sein sollte, am besten zu unserer Entwicklung, weil er es ja an unserem Ich abliest, aber das sind eben die Widersacher auch drinnen.

Und die tun das ganze System halt immer wieder stören. Daher ist auch ein Teil der Begegnung mit dem Fürchte-Dich-Nicht. Das eine ist der Engel, das an sich schon eine Erschütterung ist, aber die nächste mindestens genauso große Erschütterung ist, dass man kennenlernt, was da alles an Widersacherkräften beteiligt ist.

Und dass im Grund jeder Engel, der an sich erscheint, also zumindest einmal von zwei anderen begleitet ist, nämlich an luziferischen und an arimanischen, wenn wir es jetzt einmal grob ausdrücken. Und dass das eine ohne dem anderen gar nicht zu haben ist. Und in Wahrheit, wenn man genauer hinschaut auf das Erlebnis, immer diese Treuheit sichtbar wird.

Das heißt, das steckt, auch wenn es dann in der Bibel nicht an vielen Stellen ausgedrückt ist, weil dann halt der Wert gelegt wird bei der Verkündigung der Maria, dass eben der Engel Gabriel im Vordergrund steht. Das ist das ganz Wichtige. Das heißt aber nicht, dass nicht in der Ferne, aber eben bei der Maria, weil sie ja durch diese, selber durch eine unbefleckte Empfängnis durchgegangen ist.

Das haben wir gesprochen in früheren Vorträgen. Das ist noch nicht so lange her. Will ich jetzt nicht aufwärmen.

Könnt ihr nachhorchen. Aber Maria ist also diesbezüglich sogar ein Sonderfall. Weil da wirklich ganz der Engel Gabriel, der Erzengel Gabriel in den Vordergrund tritt.

Trotzdem ist es ein erschütterndes Erlebnis. Aber die entsprechenden Widersacher Engel, die den Gabriel begleiten, sehr in der Ferne bleiben. Aber bei vielen Engelbegegnungen ist es in Wahrheit so, dass eben der luziferische und arimanische Begleitengel nicht sehr weit entfernt ist.

Sagen wir es einmal so. Und manchmal kann es nicht so selten sogar sein, dass ein bisschen eine Verwechslung stattfindet. Und dass dann der luziferische Engel bevorzugt gerne gesehen wird.

Bei denen, die jetzt mehr Richtung schwarze Magie hin tendieren, da ist es dann eher der arimanische Begleitengel oder Erzengel besser gesagt, mit dem sie konferieren. Aber im Grunde sind die immer sehr sehr nahe beisammen. Es gibt im Grunde zu jedem der Engel- und Erzengelwesenheiten, mit denen wir es zu tun haben, gibt es entsprechende Bandaus aus dem Widersacherreich.

Bei einer Einweihung oder bei einem Erleben der geistigen Welt, wenn man nicht gerade die Maria ist, ist verbunden dann eben das Erleben dieser Begleiter auch sehr stark. Bei der Maria ist das weit weit weg. Aber sonst normalerweise, auch wenn es jemand ist, der im hebräischen Volk das hohe Priesteramt anstrebt und daher durch diese Einweihung durchgeht, ist sehr wohl dieses Erlebnis mit den Widersacherkräften da.

Und natürlich dadurch auch ganz stark das Erlebnis des eigenen Doppelgängers, der unter dem Einfluss entweder des luziferischen oder avimannischen Begleiterengels steht. In der Regel sogar unter dem Einfluss von beiden. Und manche vielleicht wieder nur unter dem Einfluss des luziferischen oder avimannischen.

Kann man sich auch denken. Es ist natürlich sehr schwer zu unterscheiden, vor allem weil in der Zeit, je mehr wir zum Erdenleben des Christus hinkommen und eigentlich schon Jahrhunderte vorher das da ist, dass die Wahrnehmung der geistigen Welt ja immer verschwommener wurde, ja selbst eben in diesen Einweihungsmomenten nicht so klar war, dass die Leute unterscheiden konnten, wirklich mit wem sie es jetzt zu tun haben. Die haben sicher fest daran geglaubt, das ist jetzt der Engel des Herrn, der zu mir spricht.

Es war halt auf Umwegen nur der Engel des Herrn, weil die Widersacher sind ja letztlich auch von der Gottheit abkommentiert worden zu ihrer Aufgabe, also bestellt worden zu ihrer Aufgabe, wie das Rudolf Steiner immer wieder ausdrückt. Also kann man auch sagen, es ist ein Engel dann, der avimannische oder der luziferische, der uns irgendwann einmal von Gott gesandt wurde. Und damit er seine Aufgabe erfüllt zur Menschheitsentwicklung.

Aber jetzt sollten wir eigentlich suchen, die Verbindung mit dem Wirklichen, mit dem regulären Engel, mit dem Gabriel, mit dem Michael. Der Michael hat eine große Bedeutung auch für die Hebräer natürlich. Aber auch immer die Frage, ist es der Richtige oder ist es der Falsche? Ist es der luziferische, ist es der avimannische? Und wenn das Hellsehen schon sehr vage und diffus geworden ist und nur mehr einzelne Fetzen kommen im Grunde und die Inspiration namentlich nicht mehr deutlich zu vernehmen ist, dann weiß man nicht mehr, was man eigentlich sieht.

Wer ist es? Dann können ärgste Täuschungen entstehen und sind mit Sicherheit entstanden. Und daher für die Zukunft müssen wir da verdammt aufpassen, weil das neue Hellsehen ist im Erwachen. Hellsehen wird einfach wieder kommen.

Also ob es ein neues ist oder ob es ein altes ist, das wieder aufbricht, das kommt halt darauf an, wie man damit umgeht. Aber die Menschheit ist über die Schwelle gegangen. Die ganzen Voraussetzungen in unseren Leibeshüllen sind so, dass Hellsehen in jedem Falle kommen wird.

In jedem Falle. Bei letztlich allen Menschen. Die Frage ist nur, ob sie erkennen werden, was sie da erleben, oder ob sie denken, jetzt bin ich ganz verrückt geworden.

Und ob sie erkennen werden, wenn sie selbst denken, ah ja, jetzt sehe ich ja wirklich eine geistige Wesenheit, bin mir dessen auch bewusst. Aber ob sie erkennen werden, welcher es ist. Ist es der Richtige? Also ist es der, der mit dem Christusimpuls verbunden ist? Ist es der arimanische? Ist es der luziferische? Und so weiter.

Also das wird kommen. Und man wird vor allem auch immer mehr sehen, den eigenen Doppelgänger. Also was da alles an Arbeit noch auf uns wartet, dem werden wir überhaupt nicht entgehen.

Und in unserer Zeit, das ist ja auffallend, ich meine, es gibt so viele Krimigeschichten, die in den Filmen, im Fernsehen und so weiter da ist, und noch mehr Horrorgeschichten. Ja, woher kommt das? Also einerseits die Sucht, es zu sehen, andererseits geschockt sozusagen, zu erfreuen gewartet so an dem Schock, der da ist. Ja, aus dem sicher bei vielen nicht bewussten, ich meine, bei manchen dieses Künstlergestalten schon bewussten, manchen mehr, manchen weniger, aber aus einem Erleben dieser Doppelgängerkräfte und Wissen, es ist notwendig, sich dem zu stellen.

Unsere Zeit verlangt das. Und das wird überall in der Kultur im Grunde hinausgestellt. Auch in der Musik, in der Dichtkunst, oder dort, wo Töne, schräge Disharmonien erlebt werden oder was, wo man sich denkt, auf den ersten Blick weiß ich nicht, ist da der Satan drin oder sonst was.

Und das ist auch wichtig, aber dass das kommen muss, sich damit auseinanderzusetzen. Ich kann natürlich auch bleiben in der himmlischen Harmonie oben, aber dann bin ich nicht auf der Erde angekommen. Das ist halt der Punkt.

In dem Moment, wo ich die himmlische Harmonie immer mehr herunterhole, dann begegne ich der anderen Seite. Namentlich kommt es langsam im Luziferischen, da ist es zwar nicht mehr das eigentlich Göttliche, sondern es ist ein scheingeistiges Licht, ist aber wenigstens angenehm. Aber je weiter wir herunterkommen, desto mehr kommen die arämanischen Kräfte.

Und dann wird es einfach schräg. Dann wird jede Harmonie zerstört. Wobei ihr wisst, im Mittelalter war selbst die Terz noch, wurde als disharmonisch empfunden, weil wir da schon eintauchen, eigentlich in den inneren Bereich.

Also die Quint oder so, das liegt nur an der Peripherie irgendwo. Da kommt das Göttliche von draußen an. Also das ganze Pentatonische oder so, das schwebt wirklich noch ganz dort oben in den himmlischen Harmonien.

Aber wenn es jetzt da einzutauchen beginnt und namentlich in die Terz hineingeht, die ja was sehr starkes mit dem eher Persönlichen eigentlich, mit persönlicher Lust und Leid auch zu tun hat, also mit dem Ego in Wahrheit zu tun hat. Ich sage es jetzt ganz bewusst, mit dem Ego. Noch nicht mit dem Ich, sondern mit dem Ego in Wahrheit zu tun hat.

Aber da kann jetzt Schräges hineinkommen. Indem man nämlich immer mehr in sich hineinkommt, begegnet man immer mehr den dunklen Kräften in sich. Und namentlich vor allem dem awimanischen Doppelgänger.

Und der gibt sich durch etwas wider, was wir zunächst einmal nicht als Harmonie empfinden. Wo wir erst lernen müssen, damit so umzugehen, dass es für uns zur Harmonie wird. Und dann ist es eine Erlösung dieser awimanischen Kräfte.

Wieder so ein kleiner Schritt. Also es ist keine dieser Erscheinungen, die es in der Musik oder in der Kunst gibt, wo es noch so schräg und meistens auf die Zeit genossen, wenn es so wirklich ein neuer Schritt ist, oft erschütternd oder sogar abstoßend wirken. Keiner dieser Dinge kommt von ungefähr und wäre nicht wichtig für die weitere Entwicklung.

Es sind Zeichen dieser geistigen Auseinandersetzung, wo dieses Schauen, das in Wahrheit dahintersteckt, aber noch nicht ganz bewusst ist, sondern ins Bild gesetzt wird beim Maler oder heute in Video oder Film oder was, in bewegte Bilder gesetzt wird. Im Grunde ist das ja auch eine Fortsetzung der Malkunst. Filmen, Filme machen, gestalten, sehen, lernen aber jetzt mit den Augen der Kamera es festzuhalten und aber mit einer Perspektive zu sehen, damit male ich eigentlich mit der Kamera die Welt.

Und das Entscheidende ist die ganze Kameraführung drinnen, der ganze Schnitt drinnen. Das macht es aus, das macht es zu einem Kunstwerk oder zu einem dilettantischen Werk, je nachdem. Da ist der Inhalt der Geschichte, also gerade beim Film, was das Optische betrifft, ist das Wichtige die Bildführung, der Schnitt der drinnen ist, diese Sachen.

Gar nicht der Inhalt der Geschichte, sondern wie die Bilder, welche Harmonie oder Disharmonie, Dissonanz im Fluss der Bilder drinnen ist. Also man kann einmal sich anschauen, es gibt durchaus Filme, die eigentlich wunderschön anzuschauen sind und die Geschichte ist trotzdem einfach blöd oder banal. Dann hält die Geschichte nicht Schritt mit dem, was eigentlich der Kameramann mit seinem Auge gesehen hat.

Weil es macht eigentlich, natürlich der Regisseur auch irgendwo hat auch Teil daran, aber wirklich sehen muss, ist der Kameramann, der macht es und der Regisseur wählt dann aus von mir was. Und dann kann es eine ganz blöde Story sein und die Bilder können trotzdem ganz was Wertvolles sein drinnen. Während wir heute meistens dann noch gehen, naja, die Geschichte ist aber dünn, also schlechter Film.

Das stimmt nur zum Teil. Es kann als Film, als optisches Kunstwerk, kann es perfekt sein. Man lässt den Ton weg, durch den die Geschichte vermittelt wird und lässt die Bilder sprechen.

War mal interessant, sozusagen, ein Film als Stummfilm anzuschauen, ohne Ahnung, um was da eigentlich gehen sollte. Und bitte ohne Untertitel dann. Aber das einfach einmal wirken zu lassen, wirkt ganz anders, als wenn man dann das dazuhört und halt die banale oder sehr tiefgehende Geschichte mitkriegt.

Und es ist auch sehr wichtig bei einem guten Film, dass das aber ausgewogen ist. Dass nicht zum Beispiel dann der gute Inhalt, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht, dass der die Wahrnehmung der Bilder in den Hintergrund rückt. Dass sozusagen der Inhalt das Bild verdrängt geradezu und nebensächlich macht geradezu.

Dann ist es auch kein guter Film. Ein guter Film ist der, bei dem das genau im Gleichgewicht ist. Also die gute Geschichte, der interessante, tiefgehende, spannende Inhalt, der drinnen ist und das Bild, die Bildfolge, die einfach ein Kunstwerk für sich ist.

Das sind zwei Dinge, die da zusammentreffen müssen. Und die Musik vielleicht, die dabei ist. Auch Filmmusik ist eine ganz spannende Sache.

Da kommt ein inspirierendes Element hinein. Also so gesehen ist Film etwas ganz Tolles. Und jetzt zitiert es mich nicht, dass der Steiner irgendwo gesagt hat, dass das Kino etwas ganz Schreckliches ist und das zerstört alle Imaginationen.

Erstens einmal muss man dazu sagen, wie war es in der Zeit damals, die ersten Stummfilme mit den Lichtblitzen, die da kommen, die ganz arg sind. Das ist natürlich da, das ist das eine. Aber das andere ist irgendwo, ich habe die Stelle bis jetzt nicht gefunden.

Ich muss einmal nachfragen. Ich glaube, ich kenne wen, der es wüsste. Irgendwo hat Steiner gesagt, aber der Film wäre ein wunderbares Mittel eigentlich, um die Reinkarnation darzustellen.

Um das ins Bild zu setzen. Wurscht, es ist jedenfalls wie alles, was wir Menschen hervorbringen, weder was Gutes noch was Böses, sondern es kommt darauf an, was wir damit und daraus machen. Und Film kann ein völliger Quatsch sein, der die Leute nur irgendwie belemmert und der Tag vergeht oder der Abend vergeht und man darüber kommt, dass es mehr oder minder ein Rauschmittel ist, das einen so halb in Trance versetzt und man halt die Alltagssorgen vergisst dabei.

Das kann sein, aber es kann auch etwas ganz Großartiges sein. Und es gibt großartige Filme, wo genau diese Harmonie da ist. Da lebt in dem Inhalt wirklich eine Inspiration, die drinnen ist, in der Musik, die vielleicht dabei ist und in der Bildfolge, in der Art, wie die Bilder folgen.

Und jedes für sich ist ein Kunstwerk, das aber zu einem zusammengewachsen ist. Weil komponierte Filmmusik, wenn sie gut ist, die kann man allein auch anhören. Ohne dem Bild und ohne der Geschichte.

Und die hat für sich eine bestimmte Qualität. Und genauso hat das Bild für sich eine Qualität und hat der Text sozusagen, das Drehbuch, der Inhalt, eine eigene Qualität von der Story her. Gut, jetzt sind wir mit Elias nicht sehr weit gekommen, macht aber nichts.

Also mir macht es nichts, ich hoffe es macht euch auch nichts. Ich kann euch nicht helfen, aber es gibt so viele Dinge dazu zu sagen. Ich habe das Empfinden, dass sie für unsere Zeit interessant und vielleicht wichtig sind.

Man könnte mir jetzt vorwerfen, ich missbrauche die ganze Apokalypse dazu, dass ich so viele Themen hineinbringe. Aber ich sehe es also so, dass die Geschichte der Apokalypse, jetzt nicht einmal das Elias, das ist ja schon ein Extempore, sondern der Apokalypse, der unser Rückgrat des Ganzen ist, das ist das tragende Gerüst, das uns durchzieht. Aber von da aus möchte ich das ganze Leben rundherum betrachten, aus der Perspektive der Apokalypse heraus.

Also das ist das, was ich empfinde, was ein bisschen in die Richtung geht, Rudolf Steiner sagt, selber Apokalyptiker werden. Das heißt also, die Welt unter dem Gesichtspunkt der Apokalypse zu betrachten, zu erkennen und dann natürlich auch letztlich daraus zu handeln. Die Apokalypse in diesem Sinne, wenn man sie so versteht, macht dann einen Sinn, wenn ich damit aber wirklich was im ganz konkreten Leben, das uns heute umgibt, anfangen kann.

Nicht, dass ich sage, ja gut, jetzt lassen wir den Alltag draußen, jetzt gehen wir zur Apokalypse, sind wir in der Oase drinnen. Nein, die ist eigentlich dazu da, in jeder Alltagssituation etwas beitragen zu können, die Impulse, die man sich daraus holt. Weil das ist ja das Wichtige.

Es ist nicht das Wichtige, dass ich am Sonntag oder jetzt am Dienstag oder was über die Apokalypse höre und sage, ja, das trage ich jetzt mit bis zur nächsten Woche, aber eigentlich interessiert es mich im Alltag nicht. Es sollten daraus Impulse entstehen, die ich in den kleinsten und in den größten Dingen im konkreten Leben, wo sie etwas verändern für mich. Das heißt nicht, ich muss nicht denken, die Situation, wo in der Apokalypse man sich nachschlägt, das ist ein Blödsinn.

Aber indem wir uns damit beschäftigen und indem wir Beziehungen zum heutigen Leben ziehen, mit der Zeit entwickelt sich etwas in uns, aus dem wir dann Impulse schöpfen können in unseren Taten draußen, die aus der Apokalypse in Wahrheit kommen. Weil wir es verbinden. Wir müssen das einfach in uns lebendig machen.

Und zwar so lebendig machen, dass es eine Kraft ist für hier und jetzt und heute. Für die Begegnungen, die ich mit anderen Menschen habe, für den Umgang mit der Natur, mit allem eigentlich. Weil das alles hat nur einen Sinn, wenn wir dadurch andere werden.

Andere im Sinne von immer mehr wir selbst in Wahrheit. Weil wirklich der Wahlspruch unserer Kulturepoche ist, Mensch, entwickle dich. Bewusst aus eigener Kraft.

Nachsatz. Wir werden so und so nicht darum herumkommen, uns zu entwickeln, selbst wenn jemand gar nicht daran denkt, dann gibt ihm das schicksalig die Gelegenheiten, in denen ihm nichts anderes übrig bleibt. Und er kann dann sagen, danke, danke, dass du mich durch all das Leid geführt hast, durch das ich gegangen bin.

Also spätestens im Moment, wo er über die Schwelle geht, bis dahin mag er ja vielleicht noch geschimpft haben, weiß er, was er dem zu verdanken hat. Und weiß, wie anders dann das nächste Leben ausschauen wird. Weil er durch diese Prüfungen durchgegangen ist.

Und zwar im positiven Sinne. Ich meine, bitte nehmt es nicht jetzt, als dass ich predigen würde, also bitte nur, gib mir meine täglichen Schläge. Je mehr ich mich aufraffe, bewusst an mir zu arbeiten, desto weniger Schläge brauche ich.

Die Schläge sind nur das Hilfsmittel. Und so will man Gott sei Dank in der Schule schon seit längerer Zeit zumindest die äußere Prügelstrafe überwunden haben, so sollte man das vielleicht in unserem sonstigen Leben auch darüber hinwegkommen, dass wir immer das Eierstabeln brauchen. Weil das Schicksal ist das Eierstabeln, das uns halt schlägt.

Wir sind selber eigentlich, wir haben selber das Eierstabeln in der Hand. Aber wenn wir es auch ohne dem kapieren, dann schaut die Sache etwas anders aus. Weil der entscheidende Faktor ist, dass wir uns entwickeln, dass wir uns unserer Ichkraft bewusster werden, bewusster aber auch werden, was die Widersacher in uns angerichtet haben und was wir halt aufarbeiten sollten, wenn wir gut vorankommen wollen.

Ich habe jetzt innegehalten, weil ich sage so oft müssen, müssen, müssen und ich sage es aber immer nur aus dem Grund, dass ich, wenn es will, muss. Aber es muss selber wollen, es muss selber wollen. Ansonsten ist es Sklave von irgendwem.

Aber bei uns ist es eins. Ich will, was ich muss, ich muss, was ich will. Und das ist aber ganz frei.

Das ist eben ganz frei. Ich kann auch sagen, ich entwickle mich nicht, ich will nicht, ich mag jetzt nicht, kann ich auch sagen. Dann werden die Brüder kommen.

Das ist die Konsequenz. Oder der schlimmste Weg ist der, dass ich in den Pakt mit den Widersachern eingehe. Das hatten wir auch schon öfter gesprochen.

Und dadurch mir manche karmische Schläge, die mir eigentlich zugedacht wären, die ich mir eigentlich selber zudenke, in Wahrheit da oben, dass die vermieden werden. Das wäre der schlimmste Weg. Das ist der geraderste Weg in den Abgrund hinein.

Weil damit hindert uns da nichts mehr, hält uns nichts mehr davon zurück, den Weg der Widersacher zu gehen. Wir machen einen Blödsinn sozusagen nach dem anderen, im Sinne der wirklichen Ich-Entwicklung und gehen dadurch immer mehr den Weg der Widersacher. Und sie schauen dafür, dass wir ja keine Prügel kriegen, um von dem Weg abzukommen, von ihrem Weg abzukommen und wieder auf den Ich-Weg, auf den christlichen Weg zu gehen.

Das ist die große Gefahr. Mit dem Erdenleben des Christus, mit dem Mysterium von Golgatha ist auch Unordnung ins Karma gekommen, letztlich. Geht nicht anders.

Weil den Menschen zur Freiheit zu bringen, auch das Mysterium von Golgatha, der Punkt ist, wo sich alles insofern ändert, es kommt jetzt immer mehr auf die bewusst gelebte Freiheit des Menschen an. Er muss es wollen. Die Freiheit muss so weit gehen, dass sie jetzt selbst sagt, räuscht aber nicht mehr.

Also sagen wir so nicht, dass die Gottheit das herbeigeführt hat, weil sie hat uns ja die Gottheit eigentlich das Karma gesendet. Das Karma kommt ja nicht von den Widersachern. Durch die Widersacher kommen die Fehler, kommt das Verderbnis im Astralleib.

Aber dass uns das Schicksal hilft, diese Fehler auszubügeln, das kommt von der Gottheit. Und genau das versuchen aber die Widersacher zu torpedieren. Weil in dem Moment, wo wir auf ihren Weg einschwenken, schwenken wir vom christlichen Weg, vom Ich-Weg, vom individuellen Weg, vom Freiheitsweg ab.

Das wollen sie ja. Und daher sorgen sie dafür, dass möglichst diese Korrekturhilfe halt nicht in die Wege tritt. Das heißt, es wird ausgehebelt.

Das ist auch ein Teil dessen, dass Unordnung ins Karma kommt. Also wir können uns in Zukunft immer weniger darauf verlassen, wurscht welche Fehler wir begehen und wurscht wie wenig wir uns anstrengen, das Schicksal wird zumindest immer wieder dafür sorgen, dass wir in Situationen kommen, wo wir, ob wir wollen oder nicht, die Lektion lernen müssen. Damit ist aber auch noch nicht die volle Freiheit da.

Die volle Freiheit ist da, wenn ich sage, ich will die Lektion lernen. Ich habe sie verstanden und ich will sie lernen. Ohne, dass mich irgendwas zwingt.

Ohne, dass mich irgendeine Schicksalssituation dazu zwingt. Aber damit wird es eigentlich immer gefährlicher, weil je freier wir sind, desto mehr sind wir auf uns gestellt. Aber wir haben ja die Christuskraft in uns.

Den Christus in uns. Und das ist das große Vertrauen, auch selbst wenn wir uns dessen alles noch nicht so bewusst sind. Wie viele sind schon, die den Christus wirklich so fest in sich erleben.

Ganz konkret seine Anwesenheit. Weil sie erleben ja nicht einmal das eigene Ich so ganz konkret. Ich meine, wie viele Menschen gibt es überhaupt, die wissen, was das Ich ist.

Und unverbrüchlich dann glauben, auch wenn sie es dauernd sagen. Aber das Auseinanderhalten von Ego oder sonst was. Aber dass sie ein unsterbliches Ich haben, weil dann könnte die Frage nach dem Tod oder Angst vor dem Tod oder allem, was damit verbunden ist, überhaupt keine Rolle mehr spielen.

Wenn das mehr Menschen hätten. Und unsere Kultur hat eigentlich eine gewisse Thanatophobie auf der einen Seite. Thanatos ist der Tod.

Das ist eine Abneigung, eine Furcht vor dem Tod. Und natürlich auch vor allen unangenehmen Situationen. Das ist die geminderte Form davon.

Auch so sterben wir zeitlicherweise unser ganzes Leben, was in unserem Körper zerfällt. Aber auch durch die Schicksalsschläge, die kommen mit jedem, sterben wir auch ein bisschen. Aber von der geistigen Welt, von der regulären geistigen Welt, im guten Sinne gemeint.

Im guten Sinne gemeint. In Wahrheit. Und ja, wie gesagt, es wird darauf ankommen, dass das immer mehr unsere Aufgabe ist, dass wir sie bewusst ergreifen wollen.

Dann brauchen wir diese Unterstützung, dass wir von außen die Brille kriegen. Es gibt zwei Wege, ein, wie soll ich sagen, schwierigstes, unangenehmes Schicksal zu vermeiden. Der eine Weg ist, alle die Aufgaben, die zu erfüllen sind, aus Freiheit heraus konsequent anzugehen.

Und geradezu noch Freude daran zu haben, diese Aufgaben zu überwältigen. Auch wenn es Dinge sind, die mir schwerfallen. Oder der andere Weg ist der, dass ich es durch die Brügel kriege.

Aber es werden immer weniger äußere Brügel, werden je mehr wir es selber ergreifen. Und der schlimmste Weg, wie gesagt, ist der, wenn die Widersacher es schaffen, uns diese Brügel abzuhalten von uns, ohne dass in uns aber der Impuls erweckt wird, selbst an unserer Entwicklung zu arbeiten. Dann ist es die Autobahn Richtung Abgrund.

Das ist die wirkliche Autobahn Richtung Abgrund. Aber ansonsten haben wir die Hilfe des Schicksals oder auch Absolutheit, die Möglichkeit, unser Schicksal bewusst in die Hand zu nehmen. Und dann ist die Art anders, wie wir unser Schicksal gestalten, wie wir es erfahren, auch wenn Situationen sind, die vielen anderen jetzt total schlimm vorkommen würden, die wir, weil wir es sehen, das ist eher eine Aufgabe, sie als Aufgabe ergreifen, sagen, danke, dass du mir noch den Anstoß gibst.

Ich ergreife sie. Und dann ist alles das weg, was Verzweiflung vielleicht daran ist. Es ist vielleicht ein ganzes Leid weg.

Aber die christliche Gesinnung ist ja ein bisschen, das Leid auf sich zu nehmen. Christus hat das Leid der Welt auf sich genommen. Wir sind oft gar nicht einmal bereit, das Leid auf sich zu nehmen, das uns selber betrifft, nämlich durch unsere eigenen Missetaten.

Christus trägt das Leid aller mit. Es müsste ja vielleicht möglich sein, dass wir mit der Zeit lernen, das Leid zu tragen, das wir verursacht haben und jetzt durch unsere Kameras zurückgespiegelt bekommen. Es ist nur das Spiegelbild davon.

Aber man wird auch sehen, je bewusster man das ergreift, desto mehr wird sich das erübrigen, das alles als leidvoll zu empfinden. Das Leid wird aufgelöst mit der Zeit. Für die Menschen, die streben.

Ganz bewusst aus dem Ich heraus. Man merkt es, Menschen, die wenig geistig streben, sind schon bei kleinen Unbesslichkeiten, die passieren schon fürchterlich erregt, verzweifelt, nur weil irgendeine Kleinigkeit schiefgegangen ist. Sie ärgern sich und können drei Tage nicht schlafen, deswegen oder sonstiges.

Menschen, die voranschreiten, kriegen die Chance, auch mit größeren Dingen, die andere als katastrophalen Schicksalsschlag empfinden, trotzdem umzugehen. Ohne ihn kleinzunehmen, natürlich nicht zu sagen Hurra, aber zu sehen, okay, es ist Teil meiner Aufgabe, ich gehe sie an. Wir haben noch ein paar Kulturepochen Zeit, das zu lernen.

Unsere jetzige, die nächste, die sechste Kulturepoche und dann die siebente. In der Zeit wäre es gut, wäre es schön, wenn möglichst viele Menschen das lernen, weil das sind die, die, wie soll ich sagen, auf der Autobahn ins neue Jerusalem sind. Autobahn ist blöd ausgedrückt, ich weiß, aber auf dem Königspfad sind, sagen wir es besser so, ins neue Jerusalem.

Gut, jetzt habe ich es geschafft, kräftig zu überziehen, meine Lieben, aber jetzt höre ich auf und entschuldigt, dass ich wieder so weit ausschweifend war und so lange es hinausgeschoben habe, das Ende. Aber nur ein Kurzes, denn nächste Woche geht es weiter. Ich danke euch fürs Dabeisein, meine Lieben.

Wir danken dir, lieber Wolfgang. Danke, gerne, gerne. Danke allen, die beim Livestream dabei waren oder noch dabei sind, ich verabschiede mich.

Danke, und eine gute Nacht. Eine gute Nacht, eine gute Woche euch allen. Bis bald.

Tschüss. Jetzt muss ich das Knopf anfinden. Wo ist denn der Knopf? Tschüss.

Ah, da ist er. So, jetzt bin ich da. Alles gut.

Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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2020: Folge 1. bis 37.
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Themenbezogene Leseanregungen

-1. Buch der Könige, 17. Kapitel [1]

-Zum Thema "Doppelgänger": https://anthrowiki.at/Doppelg%C3%A4nger

Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X