Die Apokalypse des Johannes - 81. Vortrag von Wolfgang Peter, 2021

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 81. Vortrag -
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Transkription des 81. Vortrags (unfertig)

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Einführung 0:00:25

Meine Lieben, ich begrüße Euch ganz herzlich zum 81. Vortrag zur Apokalypse und zum Einstieg wie immer der Wochenspruch. Es ist diesmal der 31. und er ist wieder ganz michaelisch und geht jetzt in die Willenskraft hinein. Unser Geisteslicht, das wir hoffentlich mitgenommen haben aus der Sommerzeit, das in die Tiefen hineingegangen ist, könnte jetzt auch als Willenskraft herauskommen.

Das Licht aus Geistestiefen,

Nach außen strebt es sonnenhaft.

Es wird zur Lebenswillenskraft

Und leuchtet in der Sinne Dumpfheit,

Um Kräfte zu entbinden,

Die Schaffensmächte aus Seelentrieben

Im Menschenwerke reifen lassen.

Etwas kompliziert wieder der Spruch. Sie sind nie einfach, aber manche sind besonders kompliziert. Also es geht eben darum, dass dieses Geisteslicht, das wir aus dem Zusammenleben mit der Natur in uns im Sommer hineingenommen haben, im Sommer draußen erlebt haben, aber jetzt hineingenommen haben, diese sonnenhafte Geisteskraft, dass die jetzt umgewandelt wird auch zur Lebenswillenskraft also zur Kraft zu gestalten. Im Willen ist ja das Geistige ganz besonders aktiv drinnen. Es ist ja eigentlich am wenigsten im Verstand des Denkens drinnen. Das ist ja nur mehr der Schatten einer geistigen Tätigkeit, die einmal da war. Also gerade der Verstand, das Nachdenken ist ja immer ein Schauen auf den Leichnam, von einer schöpferischen Tätigkeit, der zurückblieb. Im Willen aber ist es ganz aktiv tätig. Das merkt man im künstlerischen Tun ganz stark. Wenn ich da zu früh anfange vorher zu grübeln: Wie mache ich das? Wie soll ich das gestalten? Hin und her grüble, wird wahrscheinlich nichts - ja, vielleicht was Gescheites schon - aber was Künstlerisches nicht rauskommen, sondern ich muss es eigentlich im Tun mir erwerben und im Tun darauf kommen, aber genügend Bewusstsein haben, um dieses Tun auch wach begleiten zu können und zu erleben, was tu ich da eigentlich, wie hängt es zusammen? Und im Idealfall, wenn ich dann wirklich in eine richtige Intuition hineinkomme, dann ist das Bewusstsein mit der Willenstätigkeit zugleich da. Das heißt, ich beobachte unmittelbar das geistige Tun, das da ist.

Das habe ich zum Beispiel, wenn ich zu einer wirklichen Beobachtung meines eigenen Ichs komme, dann schaue ich meine eigene Ichtätigkeit sogleich auch an. Das ist so was ganz, ganz Schwieriges. In der Regel, wenn man sich hintastet dazu, habe ich eben meistens den doppelten Prozess. Ich werde einmal tätig und dann kommt irgendetwas ins Denken hinein und ich erfasse die Gedanken und dann schaue ich nachher die Gedanken an, die ich gebildet habe. Aber in der Intuition fällt das in eins zusammen, also da ist es gleichzeitig da. Das ist ein weiter Weg bis dorthin. Aber dann werde ich unmittelbar dieser geistigen Tätigkeit gewahr, indem ich mich intuitiv mit einer geistigen Wesenheit verbinde. Was heißt Intuition? Intuition heißt ich verbinde mich voll und ganz restlos mit einer geistigen Wesenheit. Also zum Beispiel, wenn ich mich mit einer Engelwesenheit, mit meiner Engelwesenheit vielleicht intuitiv verbinde, dann werde ich in gewisser Weise ganz diese Engelwesenheit. Ich tauche ganz ein und bin im Bewusstsein eins mit dieser Wesenheit, vergesse mich in gewisser Weise dabei vollkommen. Jetzt ist die Frage: Wie kann ich meine eigene geistige Wesenheit voll und ganz erleben? Indem ich mich intuitiv mit meinem eigenen Ich verbinde,  wirklich ganz eins werde damit. Im Normalbewusstsein, im Alltagsbewusstsein überhaupt habe ich  nur einen müden Abglanz davon. Darum haben wir ja schon öfters davon gesprochen von unserem Ich. Wir reden zwar oft von unserem Ich, aber im Grunde haben wir wenig Ahnung davon, was es ist. Es ist keine konkrete Erfahrung, sondern es ist eigentlich nur ein Mittelpunkt unseres seelischen Geschehens. Wir haben dann sehr viel Seeleninhalt, alles mögliche, unsere Erinnerungen, das was wir gelernt haben usw., unsere Emotionen, die uns bestimmen, mitbestimmen, die Gefühle, die wir erleben. Gefühle und Emotionen sind nicht ganz das gleiche. Wenn es ins Gefühl geht, beginnt es wirklich ins rein Seelische zu gehen. Wenn es Emotion wird, Bewegung eigentlich wird, dann fängt es schon an ins Körperliche hineinzugreifen und erst recht dort, wo es Affekt wird: ich habe einen Zorn und gebe jemand eine Ohrfeige aus meiner Wut heraus, ohne nachzudenken und ohne sonst was, sondern einfach aus diesem Gefühl das Emotion und dann sogar Affekt wird, dann wird es ohne weiteres Nachdenken eins zu eins körperliche Aktion. Gerade dieser Übergang vom Seelischen ins Körperliche, ins Ätherisch-Physische hinein ist oft sehr schwer auseinander zu halten. Vieles was wir auch als Gefühl bezeichnen, hat oft doch auch eine leisere oder stärkere Tingierung des körperlichen Erlebens drinnen. Weil Fühlen heißt ja auch, wir sagen zum Beispiel, wenn wir mit den Händen etwas betasten, wir fühlen es, ich befühle jetzt die Oberfläche des Papiers oder so. Ist es dann schon ein rein Seelisches? Nein, es ist auch etwas Sinnliches, aber es ist auch ein seelisches Erlebnis dabei. Also da gibt es eine ganze Palette von Übergangsstufen, die vom ganz massiv Körperlich-Sinnlichen bis zum rein Seelischen hineinreichen. Davon ist uns unser seelisches Erleben aber jedenfalls voll, also mit sinnlichen, aber auch mit rein seelischen Erlebnissen.

Aber wo ist das Ich? Das Ich ist der Mittelpunkt des Ganzen, aber es  zunächst einmal nicht wirklich zu fassen. Weil, wenn man jetzt den Durchschnittsmenschen fragen würde: Wer bist du? Wer bin ich? Dann erzählt man, was ich alles in meinem Seelischen erlebe, wo ich aufgewachsen bin und was ich gerade erlebe, wie es mir geht. Es geht mir gut, es geht mir schlecht, ich fühle mich wohl, ich bin niedergeschlagen. Aber das ist alles Seelisches, das ist noch nicht das Ich als solches. Das Ich bemerkt man dadurch, weil es wie ein Loch in der Wand ist, dann sehe ich zwar nur einen finsteren Fleck, ich sehe gar nicht, was es eigentlich ist, aber ich sehe es, weil da einfach ein Nichts, ein Loch sozusagen in dem ist, was ich erlebe. Und tatsächlich so erleben wir das Ich zunächst einmal im Alltagsbewusstsein als in Form seiner Abwesenheit. Aber gerade dadurch macht es sich kenntlich, weil irgendwo merkt man, da fehlt etwas. Da ist etwas, was sich nicht zeigt, was sich nicht enthüllt, was eigentlich ganz, ganz versteckt ist. Zunächst einmal sogar versteckt vor uns selbst, jedenfalls vor unserem seelischen Erleben. Es gelingt uns nicht, das ins seelische Erleben zu bringen. Intuition des eigenen Ichs zu bekommen, hieße durch dieses Loch durchschlüpfen und auf der anderen Seite erwachen und dort ganz eins werden damit. Und da streife ich zunächst einmal die ganzen alltäglichen Seelenerlebnisse, die ich habe, alle komplett ab. Die sind plötzlich unwichtig, die versinken einmal. Das ist alles Äußerliches. Also rein ins Ich eintauchen heißt durch das Loch durchschlüpfen und jetzt ganz auf der geistigen Seite aufwachen. Oder Eintauchen ganz in die geistige Seite und damit aber ganz zunächst einmal vergessen, wegstreichen eben das, was wir in unserem Alltagserleben drinnen haben. Und selbst im höchsten Alltagserleben drinnen haben.

Also selbst wenn wir hoch philosophische Gedanken haben, selbst wenn wir Gedanken über die Geisteswissenschaft haben, das alles muss weg! Das muss alles einmal weg. Erst wenn da das Nichts ist und ich wage in dieses Nichts hinein zu springen, dann ist dieses Nichts das Nichts, in dem ich hoffe, das All zu finden. Also das heißt, mein Ich in seiner wirklichen Gestalt, die eben so groß ist wie das ganze All, wenn man so will, weil es die Schöpferkraft oder Teil dieser Schöpferkraft ist, die den ganzen Kosmos geschaffen hat und über die ich potenziell verfügen kann.

Potenziell heißt nicht, dass ich jetzt schon alles rege machen könnte, aber Schritt für Schritt. Es gibt keine prinzipielle Grenze was ich nicht rege machen könnte. Ist ein weiter Weg in die Zukunft hinein, bis ich das rege machen kann. Aber das ist alles in dieser Lebenswillenskraft drinnen. Also da geht es jetzt wirklich an die Schaffensmächte heran. Wie verwirkliche ich das, was potenziell da in dem Ich drinnen ist? Indem ich wirklich tätig werde aus dem Ich heraus, im Willen. Das kann jetzt sein, indem ich äußerlich in der Welt gestaltend werde, sei es im Künstlerischen, sei es aber von mir aus auch im Technischen, im Handwerklichen oder wo. In dem Moment, wo ich dort schöpferisch tätig werde schaffe ich etwas um. Und die Kunst ist jetzt nur, die geistige Seite davon zu erleben, also das Ich zu erleben, von dem das eigentlich ausstrahlt, dass ich dazu fähig bin.

Das Ich der Tiere 0:11:57

Das ist etwas, was die Tiere zum Beispiel nicht können, obwohl sie auch aus einer geistigen Quelle heraus gespeist werden, dass sie auch schaffend tätig sein können, dass ein Biber seinen Bau macht, dass die Wespen ihr Nest bauen, dass die Vögel ihr Nest bauen mit einer ungeheuren Intelligenz de facto, weil das Ganze wirklich sehr wief gebaut ist. Nur sie wissen nichts davon, überhaupt nichts. Sie tun es einfach, das heißt in ihrem Willen liegt dieses Geistige drinnen und ich rede jetzt wirklich vom Geistigen, das sich durch sie ausspricht. Aber es ist nicht ihr individuelles Geistiges. Die Weltgeistigkeit wirkt durch sie durch und sicher in ihrem Seelischen, das die Tiere ja sehr wohl haben. In dem erleben sie etwas dabei, und sie fühlen sich wohl oder weniger wohl dabei, wie auch immer. Aber sie haben keine Ahnung im Grunde, was sie da tun und eigentlich auch nicht, warum sie es tun. Sie tun es einfach. Ein gewisses Bewusstsein taucht auf bei den höheren Tieren, bei den ganz hohen Tieren. Bei den Delfinen zum Beispiel taucht etwas auf, ein Schatten im Bewusstsein und zwar Bewusstsein hier unten. Man muss dazu rechnen: Bei den Tieren gibt es oben immer eine Gruppenseele. Die hat ein sehr großes Bewusstsein von dem, was da geistig dahinter steckt, hinter dem, was die Tiere tun und was ihre eigentliche Aufgabe im Ganzen ist. Aber wovon ich spreche, ist jetzt das Bewusstsein hier unten, das wir hier unten entwickeln können und da ist es bei den meisten Tieren so, dass sie von dem kaum ein Bewusstsein haben, außer bei manchen Delfinen zum Beispiel. Da ist etwas da, so ein Schatten kommt herein. Auch bei den Affen kommt etwas herein, weil sie ja eigentlich die sind, die zuletzt herabgesunken sind aus der Menschwerdung.

Wir haben darüber schon gesprochen, dass die Tiere ja etwas sind, was der Mensch aus sich heraus ausgesetzt hat. Der Mensch ist eigentlich der Erstling der Schöpfung geistig gesehen, aber nicht seiner äußeren Erscheinung nach. In der äußeren Erscheinung vor allem so wie wir heute dastehen, kommt er als allerletzter auf die Erde und wenn ihr euch erinnert daran, dass wir davon gesprochen haben, dass die Zeit, wo unsere Inkarnationen auf der Erde wieder aufhören, eigentlich in verhältnismäßig naher Zukunft liegen, also bereits ab dem fünften, sechsten Jahrtausend herum Im sechsten, siebenten, achten Jahrtausend etwa fängt es schon an, dass wir aufhören, uns zu inkarnieren auf Erden, dann sind wir die ersten, die wieder verschwinden. Also das Sensationelle im Vergleich zu allen Tierarten ist es, dass die Menschengattung zumindest zum größten Teil, nämlich die, die ihre reguläre Entwicklung wirklich schaffen jetzt während dieser Erdenzeit, dass die am schnellsten wieder verschwinden, weil selbst die modernsten Tiergattungen überleben hunderttausende, vielleicht Millionen von Jahren. Die Menschheit in physischer Gestalt nicht. Wann war sie so wirklich da in dieser physischen Gestalt? Ende der Eiszeit im Grunde relativ gegen Ende der Eiszeit. Also, als die Gestalt des Homo sapiens, des richtigen Homo sapiens kommt, da ist es relativ spät. Alles, was vorher war sind die Vorformen, die verhärtet sind und dadurch nicht weitergehen konnten in körperlicher Gestalt, die sind alle ausgestorben. Also die Spätform der atlantischen Menschheit ist überhaupt erst in einer solchen körperlichen Gestalt da, wie sie da ist. Sicher, der Mensch hat begonnen, die Erde zu betreten, schon während der lemurischen Zeit,  also im Erdmittelalter. Das ist die Zeit der Dinosaurier und noch davor, aber da waren wir noch lange nicht in der Gestalt da. Also, wenn ich jetzt spreche von dem modernen Menschen, vom Homo sapiens, dann hat der eine sehr, sehr kurze Zeitspanne, die er leben wird auf Erden. Und überhaupt in der Form, wo er anfängt wirklich Kultur zu entwickeln in einer ganz kurzen Zeit. Also man kann grob sagen, dass das 20-25000 Jahre ist und dann ist er wieder weg in der physischen Gestalt. Also Ende der Eiszeit, da fängt so richtig die Kulturentwicklung an, sicher, vorher gab es  schon hunderttausende Jahre, wo der Mensch erste Steinwerkzeuge und sowas gemacht hat. Aber das ist alles nur Vorbereitung. Im Grunde kann man sagen mit Ende der Eiszeit oder mit dem Untergang der Atlantis, wenn man es jetzt anthroposophisch ausdrücken wollen, fängt die Kulturentwicklung an und das ist der moderne Mensch.

Und die Zeit der Kulturepochen endet so im 7. , 8. Jahrtausend herum. Dann ist es aus damit. Und dann wird der Mensch in seiner physischen Gestalt verschwunden sein. Die ganze geistige Entwicklung, die der Mensch durchmacht, um sich seines Ichs bewusst zu werden, fällt in diese Zeitspanne hinein. Das ist einmal schon eine vorbereitende Zeit, wo er noch ganz wenig ahnt, erst langsam beginnt es zu ahnen und dann so richtig erst mit dem Mittelpunktsereignis, dem Mysterium von Golgatha. Dann fängt er an, sein Ich wirklich zu ergreifen und wirklich selbstständig aus diesem Ich heraus tätig zu sein und sich selbstbewusst zu dem Wesen zu machen, dass er ist, dass er wirklich ist.

Wir haben jetzt Zeit bis zum Ende dieser Inkarnationen, also bis ins 8. Jahrtausend ungefähr, danach wird es schon schwierig. Die Menschen, die es nicht bis dahin geschaffen, haben dann allerdings noch ziemlich lange Zeit das nachzuholen, allerdings unter schwierigeren Bedingungen. Aber der Teil der Menschheit, der auf der Höhe der Zeit ist, sagen wir mal so, wird es bis dahin geschafft haben.

Unsere Entwicklung hat ein ungeheures Tempo

Das heißt aber, dass das ein ungeheures Entwicklungstempo ist und dieses Entwicklungstempo hat begonnen schon in der urindischen Zeit, aber verglichen mit dem, was heute bereits an Tempo da ist, war es noch immer Schneckentempo. Und jetzt hat es schon ein, jetzt war ich schon versucht zu sagen Höllentempo, auch, weil es abgerungen wird, auch der Auseinandersetzung mit den dunklen Kräften. Das ist jetzt ganz groß unser Thema. Also es ist auch wirklich ein Höllentempo, und dieses Höllentempo wird sich noch gewaltig steigern. Das wird heute auch noch Gegenstand des Vortrags sein.

Wir setzen uns jetzt auseinander vor allen auch mit dem Rätsel des Bösen. Und wir werden noch deutlicher sehen wie intensiv das zu uns dazugehört und wie intensiv wir uns damit beschäftigen müssen. Aber das heißt jetzt mit diesem gewaltigen geistigen Entwicklungstempo kennenlernen unser eigentliches Ich, in unserer Willenstätigkeit aufzuwachen dafür, wer ich bin. Ich bin der, der ich sein will. Das ist ein Grund, denn es gibt eigentlich keine andere Vorgabe als die: Ich bin der, der ich sein will. In meinem Willen verwirkliche ich mich. Aber ich kann es in Freiheit nur dann tun, wenn ich auch ein Bewusstsein davon habe. Der Mensch dieses ich will mich. Das war als Funke schon in der allerersten Inkarnation da. Das geht bis in die lemurischen Zeit zurück. Nur haben wir keine Idee davon gehabt: Wer bin ich eigentlich? Aus dem Ich heraus war ich tätig, aber ohne noch ein Bewusstsein, überhaupt am Anfang noch ein Bewusstsein davon zu haben. Der ganze Weg der Menschheit ist jetzt hinzukommen zu diesem Bewusstsein. Das ist  ein riesiger Unterschied, ein Ich zu haben und sich dieses Ichs voll und ganz bewusst zu sein. Vorbereitung ist, dass wir eine Spiegelung davon zunächst haben in Form unseres Egos. Aber das ist eben nur eine Spiegelung und eine blasse Spiegelung. Das ist eben der Abdruck im Seelischen und noch dazu sehr verzerrt durch die Wirkung der Widersacher. Jetzt geht die Entwicklung dorthin, uns des wirklichen Ichs intuitiv bewusst zu werden, also intuitiv uns mit uns selbst zu verbinden. Das ist im Grunde die Intuition schlechthin. Ich intuiere mich selbst. Das ist ein anderes Wort für: Ich will mich mit vollem Bewusstsein. Dann bekommen wir eine Ahnung was das Ich ist. Ja, das ist immer noch sehr unscharf. Ich weiß das. Mir ist es bewusst, dass das immer nur sehr unscharf ausgedrückt ist und es werden viele Fragen offen bleiben und es werden sich Fragen ergeben daraus. Aber das ist das Wesen des Geisteswissenschaftlichen überhaupt, dass mit jeder Frage, die man löst oder glaubt, gelöst zu haben sich zehn neue auftun. Und das ist das, was uns voranbringt. Das ist es, was uns eigentlich immer wieder zu neuen geistigen Taten anspornt. Wir kommen damit im Grunde in absehbarer Zeit nie zu einem Ende, in Wahrheit überhaupt nie zu einem Ende. Selbst wenn ich weit über die Erdenentwicklung hinausschaue, dann spiegelt sie das Ganze auf höherer Ebene immer wieder. Immer wieder ist es das, dass wir selbst uns immer wieder ein Rätsel werden und dieses "Erkenne dich selbst im tiefsten Sinne" sich immer wieder auf höherer Ebene neu stellt, diese Frage. Wenn dieses Erkennen auch immer mehr wird, ja, ich kann nicht etwas Fertiges erkennen, sondern ich muss mich erst zu dem machen, der ich sein will und im gleichen Moment des Sich-zu-dem-Machens sich zu erkennen. Das ist immer wieder der Moment der Selbsterkenntnis. Mit jeder Tat schaffe ich schon wieder etwas Neues dazu und die Selbsterkenntnis muss ein Schritt weitergehen und der Weg ist niemals zu Ende. Das alles liegt in der Lebenswillenskraft drinnen und was uns sehr hilft uns das aber auch zu Bewusstsein zu bringen ist, dass wir durch unser Tun nicht nur uns selbst immer erneuern und weiter schaffen, sondern dass wir eben auch immer wieder etwas aus uns heraus setzen und uns das vor Augen stellen.

Heraussetzung der Welt der Technik

Ich meine, wir haben eben in diesem Sinne die Tierwelt aus uns heraus gesetzt. Wir haben die Pflanzenwelt heraus gesetzt, wir haben die Mineralwelt aus uns heraus gesetzt und wir setzen jetzt gerade eine ganz neue Welt heraus aus uns, eine untersinnliche Welt in gewisser Weise,  die Welt der Technik. Das ist etwas noch Toteres als die mineralische Welt und diese Welt ist ganz unsere Schöpfung, selbst wenn wir darin Dinge nachahmen, die in anderer Art in der Natur vorhanden sind, aber in der Art, wie wir sie heraussetzen, in Form von Maschinen ist etwas ganz Neues. Das gab es noch nirgends. Und gerade daran, an den Maschinen, die wir aus uns heraussetzen, die wir eigentlich aus unserem Wesen herauswerfen, geben uns die Kenntnis oder werden uns die Erkenntnis immer mehr geben dessen, was wir nicht sind. Wir schmeißen alles raus aus unserem Wesen, was wir nicht sind. Also zum Beispiel, wenn heute das große Thema ist, die künstliche Intelligenz und man das anfängt zu vergleichen mit der menschlichen Intelligenz, dass unsere Intelligenz, unsere geistige Schöpferkraft etwas anderes ist als das und dass da wird uns das letztlich zur Erkenntnis führen, dass nur die Schlacke ist, die zurückbleibt. In Wahrheit ist es die Schlacke eines schöpferischen Prozesses der im Menschen viel früher stattgefunden hat. Das alles werden wir erkennen. Also wir setzen im Grunde mit der künstlichen Intelligenz den Leichnam unserer Intelligenz hinaus in die Welt und beleben sie künstlich in Form der Technik wieder. Aber es sind nicht einmal lebende Leichname, sondern künstlich wie Marionetten bewegte Leichname, von außen bewegte Leichname, in denen ein eigenes Geistiges nicht wirkt, sondern unser abgestorbenes Geistiges nachwirkt. Das ist eigentlich drinnen. Daher ist durchaus interessant, dass sich sie Menschen damit beschäftigen und jetzt glauben, dass sie dadurch die menschliche Intelligenz verstehen. Indirekt wird so sein, indem ich erkenne, dass das, was ich da draußen geschaffen habe, es nicht ist, sondern dass es da zu einer geistigen Quelle kam, aus der das abgeschieden wurde. Das wird das Große sein und es wird weitergehen, es wird weitergehen. Rudolf Steiner sagt es auch ganz deutlich.

Der Mensch erschafft auch Lebendiges und Beseeltes

Wir werden nicht nur Totes schaffen, wir werden auch Lebendiges schaffen können. Also das heißt, und wir sind nahe daran, dass es beginnt, obwohl ich die Befürchtung habe, dass wir geistig moralisch noch nicht ganz reif dafür sind. Aber wir sind auf dem Sprung, auch Lebendiges zu schaffen, so wie wir jetzt Totes geschaffen haben. Es ist ein Unterschied zur Pflanzenwelt wie wir sie in der Vergangenheit aus uns heraus gesetzt haben. Es ist jetzt etwas, wo wir Lebenskräfte bewusst aus uns heraus setzen und von uns absondern. Und es werden wieder die Lebenskräfte sein, die eigentlich für uns nicht mehr brauchbar sind, sondern die wir einfach abgeben, die wir aus unserem Wesen ausscheiden und dafür im Gegenzug höhere Kräfte in uns selbst entwickeln. Auch im Ätherischen, im Lebendigen. Und der nächste Schritt wird sein, und das wird noch während dieser Erdenentwicklung sein, noch während der Zeit, wo wir uns im physischen Körper entwickeln. Wir werden auch Beseeltes erschaffen, das heißt auch so etwas was vergleichbar ist  dem Tierischen aber doch ganz anders ist. Ganz anders ist es, das was wir an Tieren in der Vergangenheit ausgeschieden haben. Es wird eine Art Kunstwelt sein, eine künstliche Welt, eine künstlerische Welt sein, die nicht nur intelligent ist, die nicht nur lebendig ist, sondern die auch beseelt ist, die auch ein Bewusstsein für sich entwickelt. Also da kommen wir noch hin zu dem, dass die Produkte, die wir heraussetzen, ein eigenes Bewusstsein entwickeln.

Aber es ist kein Ich-Bewusstsein, es ist ein Bewusstsein, das im Astralischen drinnen ist. Wenn wir das alles geschafft haben, dann können wir uns auf die nächsthöhere Ebene begeben. Es steht uns alles innerhalb der kurzen Zeit bevor, die wir im physischen Körper noch auf Erden haben. Also ihr könnt euch vorstellen, wie die Entwicklung Gas gibt, dass wir das alles noch hinkriegen. Und es werden Dinge, die uns noch vor 30 Jahren vielleicht völlig illusorisch erschienen sind, werden in nicht so ferner Zukunft selbstverständliche Realität draußen sein. Ich sage jetzt bewusst Realitäten im Sinne eines Produktes, das wir hervorbringen in der Welt. Damit wird die ganze Erde umgestaltet werden in diesem Sinne. Es wird alles, was jetzt noch Naturwelt ist, wird Kulturwelt werden. Mit wie immer vielen Abirrungen, die wir auch machen. Auf das wir heute noch eingehen.

Die Apokalypse wirft zwischen den Zeilen noch viele Fragen auf

Aber ich denke, es wird uns heuer noch sehr viel beschäftigen, weil ein Ende der Apokalypse ist trotzdem wir schon in den fast letzten Kapiteln sind, noch nicht für mich absehbar. Also das möchte ich vielleicht auch jetzt einmal ganz deutlich erwähnen. Bei diesen letzten Kapiteln der Apokalypse ist es so, dass, ich sage einmal, zwischen den Zeilen so viel steht, dass mir zeitweise der Atem wegbleibt was da noch alles dahinter steckt und wo mit jeder kleinen Frage, wo sich eine Lösung abzeichnet nicht nur zehn oder zwanzig, sondern hunderte neue Fragen dazukommen. Die Themen sind alle noch wirklich vollkommen offen. Es ist die Notwendigkeit vorhanden, aus dem Geistigen in der allernächsten Zukunft noch unheimlich viel hereinzuholen. Die Zeit der geistigen Offenbarung, Wahrnehmung des geistigen Denkens oder so, das bricht erst so richtig an. Was in der Menschheitsgeschichte bis jetzt da war, war Vorbereitung im Großen und Ganzen. Ist aber nicht verwunderlich, wenn wir sehen, wie kurz die Zeit im Grunde ist, die wir noch haben und das alles zu entwickeln, dann müssen wir eben wirklich Gas geben. Und da sind solche Mengen an Dingen zu entdecken noch und es wird in der allernächsten Zeit schon vieles möglich sein und kommen.

Es ist jetzt schon in Konturen sichtbar, was da alles auf uns zukommt an Entdeckungsmöglichkeiten, aber eben auch an Möglichkeiten das durch die Lebenswillenskraft in Taten umzusetzen. Weil nichts wird für uns wirklicher geistiger Besitz, solange wir es nicht geistig getan haben. Vorher ist es einfach der Möglichkeit nach vorhanden. Aber wir müssen es durch unseren Willen bewusst in Tätigkeit bringen. Jetzt während der Erdenentwicklung tun wir es eben so, indem wir das alles investieren in die Umgestaltung unserer Erdenwelt, unserer Menschenwelt, in der wir jetzt leben. Wenn dann die Zeit der Verkörperungen aufhört, werden wir es in anderer Weise tun können. Aber jetzt bewahrheitet es sich, indem wir diese Umgestaltung bis in die physische Welt hinein durchführen. Und das kann in der vielfältigsten Form sein. Die erste zarte Art ist z. B. es in Worte zu fassen ist schon eine Tat, die im Physischen da ist, denn mit der Sprache hole ich sie ins Physische herein, ins Sinnliche herein, und das heißt, Worte dafür zu finden, es auszusprechen für das, was eigentlich unaussprechlich ist, da fängt es an aus dem Wort heraus wird alles gestaltet und das Wort, das wir aussprechen, ist der erste Anfang. All die Dinge, die wir hervorbringen werden, wo wir also jetzt wirklich Schaffensmächte aus Seelentrieben im Menschenwerke reifen lassen, werden dann aus dem Wort heraus die ganze Welt zu einem Sprachkunstwerk machen in diesem Sinne, die ganze Erde wird es werden. Sie wird das allererstes ein Sprachkunstwerk sein im übertragenen Sinne, nicht so, dass jetzt dauernd gequatscht wird, das wird heutzutage schon viel, aber alles wird Ausdruck des schöpferischen Wortes sein,  Ausdruck letztlich der Christuskraft auch, die mit unserem Ich immer mit wirksam ist, dort wo wir wirklich aus unserem geistigen Kern heraus tätig sind und wo sich diese Christuskraft ganz in unseren individuellen Dienst unseres individuellen Ichs stellt in völliger Wahrung der Freiheit. Das sind ganz, ganz große Dinge, die sich so jetzt in Konturen langsam abzeichnen. Also das ist es wozu uns dieser Wochenspruch einfach einmal inspirieren kann.

Der 31. Wochenspruch. Ich lese ihn noch einmal.

Sonne und Erde vereinigen sich wieder 0:36:21

Wir haben schon in der Vergangenheit gesprochen darüber in der Apokalypse, weil es dort auch so schön steht, dass die Erde Sonne werden wird, sich vereinigen wird, sogar mit der Sonne ein Gebilde wird. Aber diese Sonne ist etwas Neues, ist trotzdem etwas Höheres. Es ist nicht einfach so, dass die Sonne jetzt unsere Erde irgendwie schluckt, sondern es entsteht etwas Neues, Höheres aus dieser Verbindung. Die Erde wird sonnenhaft: Wodurch eigentlich? Ja, durch die Christuskraft, die in unserem Ich wirkt. Und wir alle durch unsere Iche tragen dazu bei, dass die Erde Sonne wird. Wir tragen mit dazu bei. Im Hintergrund steht natürlich die Christus Kraft, die dem Ganzen diese kosmische Dimension verleiht. Aber von der Gestaltung lebt es von dem,  was jedes Menschen-Ich dazu beiträgt. Wir gemeinsam als Menschheit machen die Erde zur Sonne. Wir geben die Richtung vor. Das ist das Große. Da fängt alles das an, dass wir schon leise, mit viel Hilfe natürlich noch kosmisch mitgestalten werden. Aber das Wesentliche ist, die Richtung geben wir an. Bereits jetzt fängt es an in allem schöpferischem Tun, in dem wir drinnen sind. Da gibt es nichts, was uns vorschreiben würde, wie wir gestalten müssen, sondern wir müssen es schaffen. Und je nachdem, ob wir mehr oder weniger schaffen, umso heller oder umso weniger hell leuchtet die Erde, die zur Sonne wird. Werden wir mal schauen, wie viele Sonnenflecken drinnen sind oder wie viel wirkliches Leuchten drinnen ist. Die Flecken darin werden das sein, was heute nicht mit kann mit dem Licht, was zurückhaltende Kraft ist. Auch diese Sonne, die entstehen wird, wenn Erde und Sonne sich zu einem Neuerem, Höheren vereinigen wird ihre schwarzen Flecken haben, und diese werden dann zumindest zeitweilig ausgeschieden werden und eben der Ort sein für die Menschen, die zunächst einmal nicht mitgehen können, wobei es starke Abstufungen gibt. Aber das wird uns noch beschäftigen. Ja, das nur als Einleitung.

Die sieben Lebensgeheimnisse 0:39:14

Aber jetzt geht es darum, den Faden des letzten Vortrages wieder aufzunehmen. Wir haben das letzte Mal gesprochen von den sieben Lebensgeheimnissen. Und wir sind noch nicht so richtig durchgekommen durch alle, aber wir haben einmal geblickt in das Geheimnis des Abgrunds. Über das haben wir jetzt gerade gesprochen. Im Grunde, weil aus diesem Nichts des Abgrundes, aus diesem Nichts heraus entspringt schöpferisch alles. Unser Ich ist da gefragt. Unser Ich muss einmal wissen, ich finde es dort, wenn ich den Sprung ins Nichts hinein wage, dort finde ich es hoffentlich. Wenn nicht, dann ist das Bewusstsein weg, dann löscht sich unser Bewusstsein aus. Dann bin ich in der völligen Finsternis. Also die Kunst besteht bei dem Sprung in dieses Nichts, wo ich alles das, was ich jetzt in meinem normalen Bewusstsein habe, loslasse. Alles weg. Es ist sozusagen hineinspringen in ein Bewusstsein, das so finster ist, finsterer als das Traumbewusstsein, weil da ist ja immer noch was da, finsterer sogar noch als das Tiefschlafbewusstsein, also die Schlafphasen, wo wir gar nichts mitkriegen. So dunkel ist das, man könnte es nennen, das Todesbewusstsein. Das ist das Bewusstsein, das an sich unser physischer Körper hat, wenn ich ihn für sich nehme, was alles Tote, alles Mineralische hat. Das ist das Bewusstsein, das die erste Anlage des Menschenseins hatte auf dem alten Saturn, wo der physische Leib des Menschen als reiner Wärmekörper, als reines Wärmegebilde veranlagt wurde. Und dieses Wärmegebilde als solches hatte ein totes Bewusstsein, ein Bewusstsein, das noch finsterer ist als das, was wir im tiefsten Schlaf haben. Medien kommen bis zu einem gewissen Grade so am Rande an dieses Bewusstsein heran, das heißt, sie sind in Trance eigentlich noch tiefer, noch unbewusster als wir im Tiefschlaf sind. Da kommen sie knapp oder ein bisschen heran an dieses Todesbewusstsein. Nicht voll und ganz, aber doch ein bisschen heran. Aber wenn wir intuitiv unseres Ichs gewahr werden wollen, müssen wir genau dort hineinspringen in dieses Nichts, aber eben nicht versinken in der Bewusstlosigkeit, sondern jetzt erst recht aufwachen zu diesem geistigen Licht, das aus unserem Ich heraus strahlt. Dann werden wir erkennen diese Sonnen-Leuchte-Kraft, die wir der Erde verleihen sollen. Dort erkennen wir sie. Und indem wir diesen Prozess bewusstseinsmäßig vollziehen, tragen wir dazu bei, dass die Erde Sonne wird. Wenn wir es nicht tun, wird sie es nicht oder nur in geringerem Maße, wenn wir es zu wenig tun. Aber es ist dieser Sprung ins Nichts und da verstummen wir schon wieder, weil, was kann man über das Nichts sagen? Nichts!

Das erste Lebensgeheimnis: Der Sprung in den Abgrund

Das Wort "Nichts" allein ist nur Platzhalter dafür. Es ist der schwarze ausdehnungslose Punkt. wo ich nicht einmal sagen kann: er ist schwarz wenn er ausdehnungslos ist, kann ich nicht einmal das darüber aussagen. Aber wir können es erleben, indem wir es tun, indem wir dort hineinspringen. Und das ist etwas, was wirklich jeder für sich erleben muss. Aber dann versteht er den anderen. Genau in dem Punkt können einander alle Menschen auch verstehen. Das wird ein höheres Verstehen sein, dass wir alle ein Erlebnis haben, ein Erlebnis, in dem wir uns selbst wollend erleben. Das ist das, was dann passiert, wenn wir in dieses Nichts hineinstürzen, wenn wir es wagen, uns dort hinein zu stürzen. Und das ist eine total michaelische Tat. Das ist der Michaelimpuls, der drinnen ist, uns da hinein zu stürzen, mit dem vollen, absoluten Vertrauen ans Geistige, das ich auferstehe mit dem vollen Bewusstsein meines Ichs und einem Bewusstsein, das jetzt Leuchtekraft wird, geistige Leuchtekraft, nicht äußere Leuchtekraft, sondern geistige Leuchtekraft wird. Und das ereignet sich dadurch, dass ich diesen Sprung wage, immer wieder, immer wieder wage. Mit jedem Mal, wo ich das tue sozusagen, wird das Licht immer heller und immer heller. Also das ist der Abgrund des ersten Lebensgeheimnis.

Das zweite Lebensgeheimnis

Das zweite Lebensgeheimnis war dann, dass wir aus dieser Kraft uns selbst zu wollen, schaffend tätig werden, dass wir etwas hervorbringen, dass wir anfangen im Kleinen, das was bei der Schöpfung im Großen passiert, etwas aus uns heraus zu setzen als unsere Schöpfung und der stellen wir uns gegenüber. Damit entsteht eine Entzweiung in gewisser Weise, weil wir jetzt etwas aus uns heraus setzen. Solange ich mich allein im Ich erlebe, ist das Ich im Grunde alles. Jetzt setze ich aber etwas heraus und stelle es mir gegenüber, eine Entzweiung. Und dann vielleicht sogar, wenn ich immer wieder schöpferisch tätig werde, ein immer weiteres Heraussetzen, eine Vielfalt, die entsteht und das nennt Rudolf Steiner das Geheimnis der Zahl. Das Ich ist die absolute Einheit, das Eins-Sein. Jetzt kommt die Entzweiung. Die drei, vierfache, tausendfache, 100.000-fache usw. . Das ist das nächste Geheimnis und das ist ein lebendiger Prozess des immer wieder Sich-Teilens. Jeder Teil, der sich da entwickeln kann, kann jetzt wieder seine eigene Linie verfolgen. Es ist so, wie es im Lebendigen draußen ist. Es fängt an mit dem Urleben der Erde, das ist ein Einheitsgebilde aber aus dem setzen sich einzelne lebendige Gebilde heraus und jedes ist ein gewisser Kosmos für sich und jedes ist ein anderes, eine andere Facette des Lebens. So reich ist das Ganze. Das heißt in diesem Geheimnis der Zahl liegt auch drinnen das Geheimnis der Lebenskräfte überhaupt. Diese Vielfalt, die entstehen kann, Leben entsteht, das ist ein schöpferischer Impuls, der sich in hunderttausenden verschiedenen Varianten verwirklichen kann. Das heißt, ich fasse das Leben dadurch, dass es sich in immer neuen Formen verwirklicht, die auch wieder zugrunde gehen können. Aber wichtig ist, dass der Impuls herauskommt und dass diese verschiedenen Sachen wirklich durchgespielt, durchgestaltet werden und immer wieder sich verändern. Niemals gleich bleiben, sondern sich verändern. Das ist das Wesen des Lebendigen. Dass da immer wieder Veränderung drinnen ist. Aber es ist eben auch die Entzweiung drinnen, auch innerhalb. Die Lebewesen werden komplexer dadurch, dass sie sich jetzt in sich teilen.

Zellteilung

Es ist nicht nur eine riesige Zelle, die ist, sondern in sich beginnt, sich zu teilen. Und verschiedene Teile entstehen darin, die verschiedene Aufgaben haben. Alle sind ein Bild des Ursprungs, aber in ganz bestimmter Weise entwickelt es sich. Wenn wir nur Zelle hernehmen, dass der Zellkern entsteht irgendwann einmal. Der Zellkern ist eigentlich auch ein ganzes Lebewesen. Aber jetzt in einer bestimmten Einseitigkeit, in einer Spezialisierung drin. In dieser Spezialisierung entfaltet er aber bestimmte Fähigkeiten, die das Ganze erst sehr verwaschen hatte, die jetzt aber in immer reinerer Gestalt herauskommen und so mit den anderen Zellbestandteilen. Also da verwirklicht sich das schon in einer einzelnen Zelle, das Leben auf vielfältige Weise, und es ist eigentlich eine Zusammenarbeit von vielen, die drinnen ist. Na und erst recht, wenn es dann mehr Zellen werden. Nicht eine Zelle im Körper gleicht der anderen aufs Haar.

Jede Blutzelle ist eine Facette unserer schöpferischen Ichkraft

Auch keine Blutzellen gleicht genau der anderen Blutzelle. Das ist nur ein grobes Schema, weil die Ichkraft drinnen wirkt, insbesondere beim Blut. Aber es wirkt bis in die anderen Zellen hinein, jede individualisiert sich. Das heißt, jede bekommt einen bestimmten Funken unseres Ich-Impulses mit. In jeder Blutzelle ist eine Facette unserer schöpferischen Ichkraft drinnen. Zunächst einmal natürlich für uns jetzt noch ganz unbewusst. Also so weit schaffen wir es noch nicht, das bewusst hinzukriegen. Aber bis dorthin wird es einmal gehen, dass wir ganz bewusst in jede Einzelheit hineingehen. Es wird allerdings ganz anders sein, weil wir dann nicht so einen Körper haben wie jetzt. Aber diese geistigen Kräfte, die jetzt drinnen sind, um diese Millionen und Abermillionen von Blutzellen zu schaffen, die sehr schnell wieder vergehen, die sterben ja sehr schnell wieder ab und werden wieder erneuert. Aber diese Willenskraft, die dort drinnen ist, sich selbst in immer wieder neuen Blutzellen zu wollen. Sie wird uns einmal zu Bewusstsein kommen, da wird es die Blutzellen im äußeren Sinne gar nicht mehr geben. Aber die Schöpferkraft, die jetzt unbewusst da drinnen wirkt, wird uns zu Bewusstsein kommen einmal. Da haben wir noch Zeit. Und somit mit allem, also bis ins Physische hinein und erst recht, was in den Lebenskräften drinnen ist, erst recht was im Seelischen drinnen ist, dass alles damit verbunden ist. Jede dieser Zellen lebt. Jede dieser Zellen hat auch etwas Beseeltes in sich drinnen. Wir wären kein beseelter Organismus, wenn es nicht bis in jede Zelle hinein sich erstrecken würde. Daher ist in den Zellen überall auch so eine gewisse Dreigliederung drin. Ich will das jetzt gar nicht im Detail ausführen, sonst verlieren wir uns zu viel, aber man kann es bis in die Zellen hinein verfolgen. Ich habe irgendwann einmal erzählt, wie man es bis in die DNA hinein verfolgen kann. Die Dreigliederung.

Ich hab das letzte Mal davon gesprochen, dass man die Dreigliederung in gewisser Weise sogar bis in die Bestandteile des Atoms hinein verfolgen kann. Es ist nicht so ganz zufällig, dass die Bausteine des Atomkerns, die sogenannten Neutronen und Protonen, dass die alle innen eine dreigliedrige Struktur haben, eine Trinität, eine trinitarische Teilung. Die Physiker nennen das die Quarks, aus denen es besteht. Die kann man nie in Freiheit, nämlich als einzelnes, fassen. Aber man kann feststellen: Da drinnen gibt es drei Zentren, drei Zentren in dem Neutron oder in dem Protonenkern, drei Zentren drinnen, die aber ganz fest miteinander verbunden sind. Je ich versuche, sie zu teilen, umso stärker wird die Kraft, die sie zusammenhält, zu einem Ganzen. Ganz interessant. Also ganz, ganz anders. Je mehr Energie sogar investiere, um sie zu trennen, umso stärker haften sie aneinander, umso weniger lassen sie sich trennen. Es ist ganz paradox, was da drinnen ist. Aber da steckt das Geheimnis des Übergangs zum Schöpferischen überhaupt drinnen. Weil darum gibt es auch die Trinität. Die Gottheit als solche hätte gar kein Bewusstsein von sich selbst, wenn sie sich nicht sich selbst gegenüberstellen würde durch ihre Tätigkeit, durch ihre Willenstätigkeit. Und daher entsteht, dass aus der ersten Person, aus der Vaterperson wird geschaffen der Sohn, der in allem dem Vater gleicht, mit dem einen Unterschied, dass der Vater ihn hervorgebracht hat. Schöpferisch. Aber erst dadurch entsteht ein Bewusstsein, dadurch stellt er sich selbst gegenüber. Und es entsteht noch ein Drittes. Es entsteht die Beziehung zwischen den beiden. Und das ist eine lebendige Beziehung, weil eben der Christus ist nicht bloß das Spiegelbild des Vaters, sondern er ist ein eigenes Wesen, trotzdem auch zugleich. Also es ist nicht so, dass es nur eins zu eins sich spiegelt, sondern es ist trotzdem etwas Eigenständiges und daher entsteht auch eine Beziehung zwischen, eine ganz wirkliche Beziehung zwischen den beiden. Und das ist es, was man als den Heiligen Geist dann bezeichnet. Und diese dreigliedrige Struktur bringen wir auch überall dort hervor, wo wir schöpferisch tätig sind. Aus unserem Ich heraus stellen wir ein Werk heraus und mit diesem Werk treten wir in eine Beziehung. Jeder Künstler macht es, indem er sein, sei es jetzt Werk der bildenden Kunst, da ist es noch am deutlichsten sichtbar, weil ja dann sogar der Leichnam in Form des Kunstwerkes zurückbleibt, weil das Gemälde das fertig ist oder die Statue, die fertig ist, ist ja im Grunde der Leichnam des schöpferischen Prozesses. Aber trotzdem hilft uns dieser Leichnam durch die Spuren, die dort drinnen sind zu lesen, welcher Schöpfungsprozess da stattgefunden hat. So wie wir in Form der Naturgesetze ablesen können den Schöpfungsprozess, der diese Welt, die den ganzen Kosmos hervorgebracht hat. Und das hilft  uns einmal, weil da rührt es sich jetzt im Grunde nimmer, da kann man ganz gut lesen. Wir lesen in einem Buch leichter, wo man die Buchstaben unterscheiden kann und wenn Sie jetzt mit Tinte wären und ich schütte Wasser darüber und es fängt zu zerrinnen an, dann wird es mit dem Lesen schwer. Aber eigentlich käme ich dann erst wieder in das Lebendige hinein, wo lebendige Tinte ist, mit der ich schreiben kann. Eigentlich müsste ich es neu wieder schreiben. Im Grunde habe ich den Text erst, wenn ich ihn jedes Mal wieder neu schreibe. Wenn ich ihn neu spreche. Dann habe ich ihn in seiner Schöpferkraft drinnen, sonst ist es ja nur das fertige Ergebnis.

Also wenn ich ein Buch lese und es wirklich geistig erfassen will, muss ich das, was da gesagt ist komplett auflösen und selber noch einmal schaffen. So gut ich es halt kann, also auch das Werk eines Anderen, eines Schriftstellers, eines Philosophen oder so was zu verstehen heißt: Es muss mir gelingen, aus meinem Ich heraus dieses Werk so gut ich kann, selbst neu zu schaffen. Dann verstehe ich was davon. Dann bekomme ich was mit davon. Nicht umsonst sagt Rudolf Steiner dann irgendwo mal in einem Brief an Rosa Mayreder über seine Philosophie der Freiheit: Eigentlich interessiert mich die Philosophie nur mehr als als Ausdruck der Persönlichkeit, der das geschrieben hat, nicht als abstraktes Gebilde, sondern als Ausdruck wirklich der Persönlichkeit. Es ist etwas ganz Individuelles, das geschaffen ist. Und im Grunde geht es nicht um allgemeingültige abstrakte Wahrheiten, sondern eben um die eine große Wahrheit, die aber in ganz individueller Form hereinkommt. Und das ist das Spannende daran. Und das ist das christlich Gedachte daran. Wenn ich eine Weltwahrheit hätte, die unverrückbar, unveränderlich ist und die ich nur fertig entdecken muss, das wäre das Alte. Das Neue ist, ich muss sie individuell ergreifen, individuell schaffen. Und ich lerne den anderen Menschen kennen, indem ich jetzt seines nach vollziehe und dabei dann genau sehe: Aber ich muss dem dann eine andere Nuance geben um überhaupt was damit anfangen zu können. Ich kann zur Kenntnis nehmen: Jetzt lerne ich den verstehen. Je mehr ich seinen Schöpfungsprozess nachvollziehe lerne ich ihn verstehen und umso mehr lerne ich daran. Aber ich muss es in einer anderen Variante machen. Nicht genau so, weil kein Mensch gleich ist. Darin unterscheiden sich alle Iche. Es ist dieselbe Quelle, aber aus derselben Quelle folgen andere Taten daraus und wenn es nur ein Millimeter daneben ist. Wenn es zu 99,9 %. gleicht dem Werk des anderen, aber es hat was Entscheidendes drinnen, was es doch zu etwas Neuem macht. Das ist der Ichimpuls, der drinnen ist. Das unterscheidet eben die Kulturwelt, die entstehen wird, wenn der Mensch die Erde umwandelt. Da werden die Impulse aller individueller Menschen bereits drinnen sein und das wird das Bild der Erde geben. Und es ist nicht ein Schöpfungsimpuls, der jetzt die Erde geschaffen hat aus dem Göttlichen heraus. Sie wird zu einem Produkt aller Menschen gemeinsam. Und jeder gibt seine Facette dazu. Jeder gibt dem seine Spur dazu. Wir haben schon gesprochen darüber, dass eine Technik, die ist in gewisser Weise vielleicht in verballhornder Form trotzdem in Griffweite, die nur funktioniert, wenn ein ganz bestimmter Mensch sich damit verbindet, dass er der entscheidende Faktor sein wird, dass die Maschine überhaupt läuft. Und ein anderer kann das nicht. Der braucht eine andere Variante davon. Und dass eine ganz intensive geistige Beziehung letztlich entstehen wird zwischen den Menschen und der ganzen Erdenwelt. Der Mensch wird leben, in dem allen drinnen mit einem Teil seines Wesens, weil er es geschaffen hat. Das ist im Übrigen auch die Voraussetzung dafür, dass der Mensch, wenn er seine letzte physische Inkarnation hinter sich hat, dass er sich dann mit der ganzen Erdensphäre verbinden kann. Im Grunde ist es der Abschluss, wenn wir so weit gekommen sind, dass jeder einzelne Mensch sich mit seinem Ich mit der ganzen Erde auf individuelle Art verbunden hat, dann legen wir den physischen Körper ab.

1:00:57

Und jetzt ist, wenn man so will, unser physischer Körper - Wasser kann man es nicht mehr nennen  - die ganze Erde, und zwar die ganze Erde mit ihrer Wassersphäre, mit ihrer Luftsphäre, ja auch mit der Erdensphäre, mit der Wärmesphäre der Erde. Mit dem verbinden wir uns dann. So wie der Christus jetzt sich schon mit der ganzen Erde verbunden hat. Er ist uns vorausgegangen. Christus ist mit der ganzen Erde verbunden, bis ins Physische hinein.

Wir werden ihm nachfolgen in gewisser Form, im kleinen Maßstab und nicht so vollständig und vollkommen. Das heißt, jeder Mensch wird sich mit seiner speziellen Variante, mit all den Spuren verbinden, die er dieser Erde eingeschrieben hat. Und darum ist es notwendig, dass die Menschen die Erde umgestalten, in höchstem Maße umgestalten. Und dass jeder Mensch seine Spuren hier eingräbt und sich mit diesen Spuren dann verbindet. Darum geht es eigentlich. Es ist ein ganz natürlicher Prozess, der dann passiert, aber ein ganz geistiger Prozess zugleich. Das wird die neue Natur, die wir hervorbringen. Dieser Sprung in den Abgrund hinein, in die Entzweiung hinein, das heißt in den Gestaltungsprozess, wo wir wirklich etwas beginnen heraus zu setzen und die dritte Stufe, dass wir uns mit dem Geschaffenen in diese seelische Beziehung setzen, verbunden sind damit, verbunden sind, so dass wir uns einmal stärker damit verbinden, einmal weniger damit verbinden, dass da ein gewisser Rhythmus herauskommt. Ein Spiel von Sympathie und Antipathie, also verbinden, loslassen, verbinden, loslassen. Und das machen alle Menschen. Einer verbindet sich jetzt mehr damit, der andere lässt gerade los ein bisschen, zieht sich mehr zurück. Und dann entsteht ein ganz lebendiger Prozess jetzt, wo sich die Menschen dann im Seelischen verbinden mit der von ihnen geschaffenen Erde, aber mit einem gewissen Rhythmus drinnen. Verbinden, loslassen, verbinden, loslassen. Dieses Spiel von Sympathie und Antipathie, das dann ganz bewusst ist, also in dieser seelischen Verbindung mit dem von uns Geschaffenen, dahinter steckt was Rudolf Steiner nennt interessanterweise das Geheimnis der Alchemie. Weil hinter der Chemie stecken sich selben Kräfte der Sympathie und Antipathie. Das sind die Kräfte, mit der sich auch heute die Stoffe miteinander verbinden und lösen. Also wenn man jetzt genauer fragt die Biochemiker irgendwo, was dahinter steckt, dann sind es wirklich die Kräfte der Sympathie und Antipathie. Sie stecken dahinter, warum sich Stoffe miteinander verbinden oder eben nicht miteinander verbinden oder wieder trennen. Da ist ununterbrochen dieses Wechselspiel da. Das ist das Geheimnis., denen die Alchemisten auf der Spur waren, weil sie eine Ahnung davon hatten, dass das, was sich im stofflichen Bereich abspielt, dieselben Kräfte sind, die im Seelischen arbeiten. Und dass, wenn ich an meinem Seelischen arbeite und in richtiger Weise diesen Rhythmus zwischen Sympathie und Antipathie zustande bringe, dass ich damit erst die Stoffeswelt verstehe, weil dort dieselben Kräfte drinnen sind. Und dass ich dann, wenn ich das verstehe, in heilsamer Art in diese Welt eingreifen kann. Ich meine, heute muss man ganz klar sagen, haben wir diese Fähigkeit, zumindest in der äußeren Wissenschaft nicht, da haben wir das ausgeblendet und im Grunde pfuschen wir heute mit den Stoffen herum. Ich meine zum Beispiel, wenn wir heute toll entwickelt haben und ich sage jetzt bewusst toll entwickelt haben, zum Beispiel die Gentechnik. Aber wir haben keine Ahnung von den Lebenskräften, die damit verbunden sind und wir haben erst recht keine Ahnung von den Seelenkräften, also von den eigentlichen, chymnischen, alchymnischen Kräften, die damit verbunden sind. Und damit seht ihr aber auch die Problematik der Gentechnik, wie sie heute abläuft. Die Idee dahinter ist nicht grundsätzlich etwas Falsches. Nur das Problem ist, dass wir es heute erst technologisch auf der rein physischen Ebene angehen können. Und dies sollte die letzte sein, die zur Geltung kommt. Wir müssen es erst seelisch erobern, wir müssen dann lernen es in Lebenskräfte umzusetzen und dann ins Physische zu gehen. Eigentlich wäre es der richtige Weg, aber wir gehen das Bewusstsein oder die Tätigkeit von der umgekehrten Seite an. Warum? Wir werden als erstes erkennen: das war es nicht. Das führt uns nicht weiter. Also die Gentechnik, wie sie heute ist, ist im Grunde dazu da, um zu erkennen: Das ist nicht der Weg, um den Menschen weiter zu gestalten und die Erdenwelt weiter zu gestalten. Das heißt, wir werden einfach an den Schiffbrüchen, die wir damit erleiden, zum Bewusstsein aufwachen. Weil sich die Entwicklung so beschleunigt, steht uns ein gewaltiges Scheitern bevor. Immer wieder scheitern, scheitern, scheitern bis wir endlich so weit sind, dass man kapiert haben: So geht es nicht! Dazu ist es da. Aber dazu brauchen wir das. Wir können es uns nicht einfach ersparen. Wir müssen durch dieses Scheitern durch. Also das ist vielleicht auch ganz wichtig für unsere heutige Zeit: Scheitern ist ein essenzieller Bestandteil des ganzen Weges. Das ist nicht einfach ein Fehler oder was, wo man sagen müssen: "Hätte man es nicht besser machen können?" Nein, wir müssen durch diese Erfahrung gerade jetzt in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter. Also Fehler werden wir genug machen, aber die geben uns die Chance, daran zu lernen. Aber wir werden nur dann lernen, wenn wir auch jetzt anfangen, unser Geistiges zu entwickeln, also Bewusstsein fürs Geistige, sonst erkennen wir es auch gar nicht. Sonst macht man nur die Fehler. Wir werden scheitern und keine Ahnung haben, warum wir gescheitert sind und warum die Entwicklung nicht so richtig weitergeht, wie wir uns das vorgestellt haben. Das wird den großen Unterschied ausmachen. Wir müssen also jetzt anfangen, dieses geistige Bewusstsein zu entwickeln.

1:08:43

Das sind halt zwei Pole. Wir setzen jetzt einmal eine Schöpfung aus uns heraus, ohne noch mit dem, was wir eigentlich geschaffen haben, uns wirklich verbinden zu können. Das müssen wir lernen, uns geistig mit dem verbinden zu können. Der toten Technik stehen wir zunächst einmal ganz fremd gegenüber. Es ist etwas, was ganz außer uns ist und wir denken, es ist reines Objekt und wir haben keine Beziehung dazu. Diese Beziehung müssen wir finden. Daher ist es das erste was kommen wird, dass wir in eine Beziehung treten werden mit den Maschinen, die wir heraus setzen. Eine individuelle Beziehung. Wir haben schon einmal davon gesprochen. So ganz leise im Untergrund ist es da, aber solange es uns nicht zu Bewusstsein kommt, nützt es nichts. Also wir müssen uns dessen bewusst werden. Es geht um die bewusste Verbindung damit. Das ist ein Teil dessen von dem Rudolf Steiner spricht, wenn er von der Zusammenschmiedung des Menschen mit dem Maschinenwesen spricht, und wenn ihr denkt, was er jetzt wieder? Zusammenschmiedung auch noch. Ja, es geht um die bewusste Verbindung, die wir aufnehmen, wo wir mitfühlen, mitleiden, mitleben mit den Maschinen in gewisser Weise und ihnen gerade dadurch die Impulse zu einer Tätigkeit geben, die der eigentlichen Erdentwicklung angemessen ist. Jetzt muss man im Großen und Ganzen sagen, bringen wir durch unsere Maschinen Zerstörungskräfte in die Welt. Zerstörungskräfte sind aber auch Bewusstseinskräfte.

1:10:39

Es ist kein Zufall, dass wir jetzt diese monumentale Zerstörung der Erdenwelt erleben. Die hat begonnen, natürlich schon früher, die war schon deutlich sichtbar in der griechisch-lateinischen Zeit, da fängt es langsam an, schon allein wenn ihr nehmt heute noch die Karstgebiete in Griechenland, in Italien, Süditalien usw., die durch diese radikale Abholzung entstanden ist. Da hätten wir ein Musterbeispiel dafür, was Menschen dann zurücklassen, was jetzt über Jahrtausende, schon fast zwei Jahrtausende oder so einfach nachhaltige Schäden zurückgelassen hat. Aber an dem wacht das Bewusstsein des Menschen und der ganzen Erdenwelt auf. Damit will ich nichts schönreden, ich sage nicht: "Na super. Also dann noch mehr Zerstörung, dann wird es Bewusstsein heller." Das ist wieder einseitig.

Es muss trotzdem auch genügend Aufbau da sein, damit das Bewusstseinsinstrument nicht frühzeitig abstirbt. Wir haben in uns dasselbe Problem. Durch unser abstraktes Verstandesdenken ruinieren wir ununterbrochen unseren physischen Organismus, namentlich das Gehirn, aber auch an vielen anderen Stellen. Weil nicht nur das Gehirn Werkzeug unseres Seelenlebens sind, sondern der ganze Organismus und überall dort, wo wir ihn als Spiegelungsinstrument benutzen, um uns bewusst zu werden, zerstören wir, zerstören wir, zerstören wir. Bewusstsein für die Aufbaukräfte haben wir noch sehr wenig, aber wir werden eine gewisse Art des Bewusstseins davon entwickeln, wenn wir uns intuitiv mit unseren eigenen Schaffenskräften verbinden, intuitiv eintauchen in: Was tun wir denn da? Wenn wir, na ja, das wird noch lange dauern. Aber was tun wir denn, wenn wir ein rotes Blutkörperchen bilden? Unser Ich steckt dahinter. Wir wissen nur nichts davon. Aber jetzt missbrauchen wir das alles einfach, indem dass unser kleines Ichbewusstsein aufwacht. indem wir lauter Zerstörungsprozesse drinnen haben.

Aufbauprozesse verfolgen 1:13:19

Die große Kunst wird sein, auch die Aufbauprozesse zu verfolgen, in denen wir selbst tätig sind. Jetzt lernen wir nur am toten Spiegelbild. Aber es wird Schritt für Schritt gehen, so dass wir auch dort bewusst werden, wo es noch lebendig ist, wo es noch lebt. Und dann nächste Stufe dort, wo es noch beseelt ist. Dann wenn wir dieses Bewusstsein bis zu einem gewissen Grad entwickelt haben, dann werden wir auch heilsam auf die Natur einwirken und sie zu einer lebendigen Kulturwelt umgestalten, nicht zu einer toten. Heute selbst die schönsten griechischen Statuen sind trotzdem ein toter Steinklotz, auch wenn sie die Spuren einer sehr lebendigen Tätigkeit hinterlassen und das im Anschauen auch noch an den Menschen weitergeht irgendwann, der sich seelisch eine Anregung davon holen kann. Aber trotzdem es ist der toter Steinklotz, der da steht. Und wir werden lebendige Statuen schaffen.

Der Mensch als lebendige Statue 1:14:34

Die lebendigste Statue werden wir selber sein, das heißt, statt der griechischen Menschenstatuen werden wir es selber sein, die uns bis in die Körperlichkeit hinein schöpferisch mitgestalten, zumindest mit viel Hilfe, weil wir noch nicht alles alleine können. Aber wir werden die Richtung angeben, dass heißt jeder Mensch wird auch bis in seine körperliche Gestalt hinein ganz individuell werden. Ist ja heute eh schon deutlich sichtbar im Vergleich zu früher, wie stark sich die Menschen individualisiert haben. Aber das wird noch viel, viel deutlicher werden. Und es wird dann natürlich auch sehr deutlich werden bei den Menschen, die diesen Prozess zu wenig machen. Dann wird eben zu wenig vom Ausdruck ihres Ichs drinnen sein. Und wenn zu wenig Ausdruck des Ichs drinnen ist, dann wird es im Vergleich zu den anderen Menschen einen tierartigen Charakter bekommen, weil dann ist es halt mehr geprägt durch das, was an astralen Kräften drinnen wirkt. Und so weiter.

Scheidung der Geister 1:15:45

Das ist ein Teil der, wo die Scheidung der Geister beginnt, die dann bis ins Äußere in gewisser Weise sichtbar sein wird. Es wird Menschen geben, die einen tierischeren Charakter annehmen, und andere, die deutlich die Prägung ihrer Individualität zeigen, wobei dieser tierische Charakter natürlich anders ist als bei den Tieren, die wir aus der Vergangenheit kennen. Ich meine, es ist ein Wort, das symptomatisch fast sein kann oder das sehr gut illustrieren kann; Es wird ein Teil der Menschheit das werden, was man als Intelligenzbestie bezeichnen könnte, das heißt ein hoch intelligentes Tierwesen, das seine ganze Intelligenz einsetzt, um seinen tierischen Bedürfnissen zu dienen und seinen astralischen, egoistischen Bedürfnissen zu dienen. Das ist ein Weg, der möglich ist, oder es ist der andere Weg, da wo es wirklich aus dem Ich heraus umgestaltet wird und da wird eben diese Scheidung der Geister bis ins Äußerliche hinein kommen und viel früher noch, als es wirklich äußerlich, bis in die Physiognomie, in die Haltung, in die Gestalt sichtbar sein wird, ist, dass es für die geistige Beobachtung dann im Seelischen des Menschen sich ausdrückt, also vor allem dann, wenn der Mensch durch den Tod geht und hinüber geht, wo dann ja eigentlich im Seelischen voll diese Physiognomie sichtbar wird, die jetzt durch seine Wesenheit ihm eingeprägt ist und wo dann Imaginatives geschaut wird, in gewisser Weise wie in einer Tiergestalt. Aber trotzdem, diese Tiergestalten sind anders als die Tiere, die wir jetzt kennen. Sie ist viel menschenähnlicher, einerseits und trotzdem wird man merken, da ist was aus dem Gleichgewicht. Da ist etwas, was nicht geprägt ist durch das Ich, sondern was eben geprägt ist durch das Ego. Und das ist was anderes. Und das kann durchaus äußerlich auf den ersten Blick eine sehr schön anmutende Gestalt sein. Die Bestie ist nicht immer die, die so ungeheuer sind, wie man sie aus einem Horrorfilm kennt. Das ist es am allerwenigsten. Also gerade eben diese Menschen, die die sogenannten Intelligenzbestien werden, werden was sehr klares, auf den ersten Blick Schönes sogar haben, aber wo man merkt, es ist eine gewisse Leere darinnen.

1:19:02

Zwar hohe Intelligenz, aber irgendwie: Ich kann den Menschen nicht fassen, der dahinter steckt. Weil das ich es eben nicht schafft, sich bis in die Physiognomie hinein zum Ausdruck zu bringen. Da lebt etwas anderes drinnen. Und da lebt eine Intelligenz darinnen, die durchaus was Harmonisches hatte, aber trotzdem ganz im Dienst des Egoismus steht. Im Astralischen wirkt auch hohe Weisheit drinnen. Es ist nur die Frage, ist es eine alte Weisheit? Oder ist es die neue, die der Mensch schöpferisch durch sein Ich hineinbringt? Oder ist es die Alte in ihrer reinsten Form? Und es ist alles sehr schwer auseinander zu halten. Also man darf sich das nicht alles nur so primitiv triebhaft vorstellen.

1:20:07

Leise Anzeichen findet man heute schon. Und es ist kein Wunder, wir haben darüber gesprochen, dass die Zeit, wo wir uns überhaupt noch verkörpern auf Erden gar nicht mehr so lang ist. Das ist schon da und bis ins Sinnliche hinein hat es schon zarte Spuren davon. Ich will jetzt gar nichts näher dazu sagen, nicht dass wir dann anfangen: Wie ist denn das dem? Naja, da schaut es mit dem Ich schlecht aus. Man muss es wirklich geistig schauen können und was kann dann die einzige Reaktion darauf sein? Okay, es ist ein Mensch, der meine Hilfe vielleicht braucht. Das ist es, sicher nicht, dass ich ihn verurteile: "Es ist der Böse". Ich meine er ist gefährdet vielleicht, dass er immer mehr in den Bereich der Widersacher hineinkommt. Und eben genau davor kann ich versuchen, ihn zu retten, indem ich ihm Hilfe leiste, dass er durch sein wirkliches Ich ankämpfen kann gegen diesen Sog der Widersacher, die ihn in eine andere Richtung ziehen. Das wird der große Kampf sein und daher heute muss man immer auch die andere Trinität sehen. Eben diese Ich-Christuskraft in der Mitte zwischen Luzifer und Ahriman. Das gehört ganz genau zu uns auch dazu. Bei jedem von uns, wir alle haben das in uns. Wir alle sind gefährdet, sozusagen, immer in die eine oder andere Richtung der Widersacher abzugleiten. Oder vielleicht gleichzeitig sogar in beide Richtungen. Die zerren von links und rechts an uns.

Das vierte Lebensgeheimnis: Das Geheimnis der Geburt und des Todes 1:22:07

Um uns dessen bewusst zu werden, ist es eben auch notwendig, dass wir uns ganz intensiv mit dem Rätsel des Bösen auseinandersetzen. Das ist das fünfte Lebensgeheimnis. Jetzt habe ich in der heutigen Wiederholung des letzten Mal das vierte ausgelassen, und es möchte jetzt vorher, bevor das fünfte Rätsel eingehen, auch noch einmal ansprechen. Es ist das Geheimnis des Todes oder genauer gesprochen das Geheimnis der Geburt und des Todes. Und das war das eigentliche Geheimnis, das in der griechisch-lateinischen Zeit zu lösen war. Aber natürlich, die Lösung ist noch immer nicht ganz fertig. Heute besteht diese Lösung darin, das wirkt noch nach: Erstens einmal damit vertraut zu werden mit dem Geheimnis von Geburt und Tod verbunden ist das Geheimnis der Reinkarnation, ist das Geheimnis verbunden, dass der Mensch überhaupt, um sich entwickeln zu können zu einem Freien Ich, denn immer oder zumindest eine Zeit lang diesen Wechsel braucht zwischen physischer Verkörperung und Durchgang durch die seelisch-geistige Welt. Durchgang bis hinauf zur höchsten geistigen Quelle, also in dieses Nichts hinein. Das tun wir im Leben zwischen Tod und neuer Geburt. Die Aufgabe, um dieses Rätsel so vollständig wie möglich zu lösen heißt: Wie lang kann ich im Leben zwischen Tod und neuer Geburt das Bewusstsein aufrecht erhalten? Jetzt ist es so, dass im Moment zum Beispiel bei vielen Menschen so, die stark von einer materialistischen Gesinnung erfüllt sind, wobei ich ja auch schon gesagt habe, dass dabei auch eine gewisse Notwendigkeit darin besteht, durch eine solche Inkarnation durchzugehen, um alte Kräfte endgültig loszuwerden. Dazu ist der brutale Weg notwendig, eine Inkarnation, wirklich ganz rein im materialistischen Denken, im materialistischen Leben durchzumachen. Zumindest fürs eigene Bewusstsein, also diesen Glauben gerade zu ans rein Materielles zu entwickeln. Erst dann erfassen wir die Seite dessen was heißt der Tod überhaupt? Oder was würde er bedeuten? Er würde bedeuten, dass wir uns ganz mit dieser Welt wirklich verbinden. Mit dieser Welt des Todes verbinden, dieser Welt der Widersacher letztlich. Die steckt dahinter. Erst während der Erdentwickelung überhaupt ist Tod in diesem Sinn möglich geworden, gab es vorher nicht. Gibt es in der ganzen geistigen Welt über uns nicht, gab es aber auch nicht bei den ganzen Wesenheiten, die noch auf der früheren kosmischen Inkarnation unserer Erde, auf dem sogenannten alten Mond da waren, gab es den Tod nicht. Es gab Verwandlung. Es gab damit schon bereits gewisse Bewusstseinswechsel, die damit verbunden waren, aber diesen radikalen Bruch zwischen einer rein irdischen Inkarnation und einem rein geistigen Dasein nach dem Tod, den gab es einfach nicht.

Der erste Tod, das Ened der irdischen Inkarnation 1:26:05

Um das Rätsel von Geburt und Tod nachvollziehen zu können, heißt für den Menschen, dass er die Freiheit entwickeln kann, dass genau dieser radikale Wechsel notwendig ist. Und wenn er das ausgekostet hat komplett, dann erst ist er so weit, dass er mit seinem Bewusstsein auf eine höhere Stufe ist, wo er nicht mehr in der Form durch den Tod durchgehen muss. Das heißt, wenn er so weit ist, dann darf er durch den sogenannten ersten Tod gehen, von dem in der Apokalypse die Rede ist. Ich habe euch schon ein paar Mal gesagt, aber es gut, sich zu erinnern, weil der erste Tot ist nicht das erste Mal, wenn ich in der ersten Inkarnation gestorben bin auf Erden, sondern es ist das Ende der irdischen Inkarnationen überhaupt. Dann ist dieser erste Tod vollendet, könnte man sagen. Vorher waren es immer wieder Teiltote, aber ich bin wieder hineingekommen in die irdische Inkarnation und das Todeserlebnis wird stärker. Es wird schrecklicher in gewisser Weise auch. Für die Menschen in der atlantischen Zeit war der Tod nichts Schreckliches. Noch für die Menschen der urindischen Zeit war der Tod nichts Schreckliches. Im Gegenteil, könnte man sagen, weil sie haben zwar schon gemerkt, dass das irdische Bewusstsein alles in mir verdunkelt, aber dann ist es umso schöner im Geistigen aufzuwachen. Aber da finde ich nicht die Freiheit drinnen. Dort finde ich sie nicht. Die Freiheit finde ich, wenn ich mich ganz auf dieses Absterbende einlasse. Und der Prozess ist vollendet, wenn wir die letzte Inkarnation auf Erden durchmachen, dann ist der Prozess vollendet. Dann ist das vollendet, was der Christus in einer einzigen Inkarnation durchgemacht hat. Da ist er uns vorangegangen. In diesen drei Jahren von der Jordan Taufe bis zu Golgatha. Da seht ihr, was da für ein Entwicklungstempo drinnen ist. Was da alles passiert ist in diesem Leibe des Jesus Christus, das heißt in dem Leibe, des Jesus, der vom Christus durchdrungen war und voll durchdrungen wurde im Moment des Todes. Und dann geht es über, dass der Leib des Christus in gewisser Weise die ganze Erde wird, dass er sich mit der ganzen Erde verbindet. Zugleich mit der ganzen Menschheit verbindet. Und das wird eines werden. Die ganze Erde und die ganze Menschheit wird eines werden, nämlich zu dem Zeitpunkt, wo der Mensch es geschafft hat die ganze Erde schöpferisch umzugestalten ist er in gewisser Weise eins geworden mit der Erde. Und dann ist dieses Totesprinzip auch überwunden. Das heißt, jeder Mensch macht dieses Golgatha durch, nämlich diese letzte Inkarnation. Es ist natürlich ein kleiner Funken von dem, was der Christus durchgemacht hat. Aber wir als Menschheit insgesamt gehen durch das durch, die Menschheit macht dieses Golgatha durch. Wenn sie dann gemeinsam, halt zeitlich gestaffelt irgendwo, aber das bildet doch ein Ganzes, in dem diese letzte Inkarnation, die eigentlich als erster Tod bezeichnet wird, wenn die vollendet ist mit diesem ersten Tot, dann haben wir das vollendet. Der Christus hat es in einer einzigen Inkarnation innerhalb von drei Jahren geschafft. Wie geht es beim Christus und wie ist es anders? Beim Christus ist es natürlich so, dass mit jedem Wechsel von Wachen und Schlafen er ganz bewusst diesen Unterschied durchgeht. Ja nicht nur bei Wachen und Schlafen, sondern bei jedem Atemzug. Das ist im Kleinen das Abbild dessen, was im großen Tod, Neugeburt, Leben auf Erden, Tod, Neugeburt und so weiter. Dieses Einatmen, Ausatmen. Das spiegelt sich im Kleinen wieder, im Kleineren wieder, im Wachen und Schlafen, im noch Kleineren mit jedem Atemzug. Es spiegelt sich in jedem im Seelischen wider, in jedem sich in Sympathie mit der Welt verbinden, in Antipathie, sich ganz in sich zurückzuziehen. Beides gehört dazu, dass das Ich-Bewusstsein da ist. Auch wir müssen dauernd hin und hergehen zwischen Sympathie und Antipathie. Zwischen dem sich verbinden mit der Welt und mit den anderen Menschen und sich wieder zurückziehen.

Und das ist ein zeitloser Rhythmus, möchte es fast nennen, weil es geht unmittelbar das eine ins andere über. Wir müssen es geradezu zugleich können. Wir müssen zugleich ganz bei uns sein und zugleich ganz in der Welt sein. Uns mit ihr verbunden haben. Das ist ein gewaltiger Spagat. Aber da kommen wir wieder in dieses intuitive Erleben hinein. In der Intuition ist genau das möglich. Wir sind zugleich ganz bei uns und zugleich ganz in der Welt. Das ist paradox, geradezu. Aber wo dieses Erlebnis da ist, da sind wir in der Intuition drinnen, wenn es ein Moment nur ist. Es ist ja eigentlich nur ein zeitloser Moment. Und die Kunst ist nur, sich das ins Bewusstsein zu holen und etwas davon zu greifen und herein zu holen. Dann kann er anfangen darüber zu sprechen. Und das ist notwendig, es für mich selber in Gedanken zu fassen, in Worte zu fassen, die ich aussprechen kann. Dann hole ich sie herunter, um diesen Prozesses mir bewusst zu machen.

1:33:25

Diesen Prozess kann ich zunächst einmal nur auf Erden so erleben. Und indem ich es ausspreche löse ich es wieder los von mir, stelle mich gegenüber, aber genau das ist der Bewusstseinsprozess. Und darum ist es so schwer von geistigen Erlebnissen so zu sprechen, dass man es den anderen irgendwie plausibel machen kann. Da ist eine gewaltige Fülle da, aber fasse sie in Worte, die eigentlich gar nicht geeignet sind dafür. Es wird eine Zeit kommen, wo die Sprache sich auch ändert und wo - wir haben schon öfter darüber gesprochen, andeutungsweise zumindest - es wird sich aufhören mit den Volkssprachen, es wird Individualsprachen geben, in dem der Mensch schöpferisch sich in der Sprache ausdrückt und der andere es nachschöpferisch versteht, indem er intuitiv sich mit ihm verbindet und dadurch, obwohl er das, was er ausspricht, so in diesem Wort noch nie gehört hat, er wird es verstehen, weil er den schöpferischen Impuls erfasst, den der diesem Laut eingeprägt hat. Wir brauchen aber jetzt immer noch, das in die äußere Sprache zu fassen, um uns dieses Impulses ganz bewusst zu werden. Und wir werden uns natürlich dessen viel bewusster, wenn wir selbst schöpferisch ein neues Wort erschaffen geradezu, um das auszudrücken, als wenn ich einfach eine Sprache, die ich übernommen habe. Und das ist ja gerade heute so, dass wir sehr, sehr wenig Bewusstsein für die Sprachbildung haben. Wir haben sehr viel Bewusstsein für das, was ich gedanklich ausdrücken würde, von mir aus emotional in einem Schrei ausdrücken will drinnen, dann sind es eher unartikulierte Laute vielleicht im Extremfall, aber was da alles an Bildekraft, an schöpferischer Bildkraft drinnen ist, dass ein Wort überhaupt gesprochen werden kann. Wie viele erleben das voll bewusst? Wenn, dann würde ihnen klar sein, dass die Sprache ganz was anderes ist als ein äußeres Kommunikationsmittel, dass das nur das Abfallprodukt davon ist, dass wir uns äußerlich miteinander verständigen. Eigentlich lass ich den anderen teilhaben an einem Schöpfungsprozess. Und dieser Schöpfungsprozess spricht von meiner Schöpferkraft von der erzähle ich dem anderen damit. Und der andere lernt mich dadurch kennen, dass er diesen Schöpfungsprozess intuitiv miterleben kann. Dann weiß er was dieses Ich ist, das sich selbst will, weil es dieses andere Ich in seinem Sich-Selbst-Wollen miterleben kann. Und in jedem Wort lebt aber so etwas drinnen. Selbst wenn wir heute die fertigen Worte der deutschen, der englischen oder der chinesischen oder sonstigen Sprache aussprechen, wir geben ihnen trotzdem eine individuelle Note. Jeder hat feine Nuancen drinnen, die ganz individuell sind, die seine bestimmte Sprechcharakteristik sind. Und mit denen beginnt er bereits das sozusagen Allgemeine, diese große Schöpferkraft, die in den Lauten drinnen ist zu individualisieren. Und daher ist es so wichtig heute in der Sprache, in der Kunst, dass etwas wirklich individueller Ausdruck ist und das auch als solcher genommen wird, dann ist gar nicht primär der Inhalt dessen, was er es sagt, die Art, wie er es im feinen Detail formt. Das erzählt mir etwas von ihm und die Geschichte, die man erzählt ist nur ein Mittel dazu. Aber in Wahrheit spricht sein Ich zu meinem Ich. Und indem sich mein Ich intuitiv versetzt in diese feinen Nuancen, diese feinen, individuellen Nuancen der Sprache, da begegne ich seinem Ich, dort begegne ich ihm. Da begegne ich seinem Logos, wenn man so will.

Und der Christus ist der Logos im Großen. Aber jeder Mensch hat seinen Logos sozusagen. Und der lebt sich aus in der Sprache, im Gesang natürlich genauso. Sprache und Gesang sind eigentlich eines. Es hat sich nur getrennt heute im Sinne eines Absterbeprozesses, in gewisserweise aber auch eines Bewusstwerdungsprozesses. Im Gesang, in der Melodie liegt zunächst noch etwas Traumbewusstere des Seelenleben drinnen und im Ich das eigentlich gestalterische Element drinnen unmittelbarer. Und beides gehört aber eigentlich zusammen. Dann habe ein beseeltes Ich, ein Ich, das sich auch in einer Seele ausdrückt. Im Aussprechen des Wortes habe ich sowieso immer beides drin, weil mir im Vokal ist immer was beseeltes auch drinnen und Konsonant kann ich zur Not ganz tot machen, dann ist es ganz kalt und nüchtern seelenlos. Aber der Vokal, der dazu notwendig ist, ist Träger des Seelischen. Das wirkt zusammen. Das heißt also, wenn ich den Worten eines Menschen lausche, begegne ich seinem Ich und seiner Seele. Und das ist das Interessante daran. Das ist das noch Interessantere als der Inhalt dessen, den er mir erzählt. Das ist in der Zukunft eine große Aufgabe, dass wir das in der Kunst drinnen haben und zwar in allen Künsten ist es drinnen. Dieses Wort, diese Musik, der Gesang lebt in der Eurythmie drinnen auf sichtbare Art, lebt aber in der bildenden Kunst drinnen. Auch da ist alles in Wahrheit aus dem Wort, aus dem singenden Wort gesprochen, wenn man so will, aus dem klingenden Wort gesprochen, gestaltet heraus. Ja, und hinter dem allen der rhythmische Wechsel zwischen irdischer Verkörperung und Durchgang durch das Reich zwischen Tod und neuer Geburt. Alle Sprache lebt in so einem Rhythmus drinnen im Kleinen, wie es da der große Rhythmus ist. Daher auch der Gang des Menschen durch viele Inkarnationen ist eine große Geschichte. Eine in Worten geformte Geschichte, die mit dem Einatmen, Ausatmen geschrieben wird. Aber jetzt im großen Sinne von irdischer Inkarnation Durchgang durch das Leben zwischen Tod und neuer Geburt. Wieder hereinkommen in die neue Geburt. Durchgang durch ihr Erdenleben. Hinausgang in das kosmische Leben wieder. Derselbe Rhythmus. Das heißt, das müsste man jetzt lesen können in der Art, wie ein Mensch jetzt auf Erden spricht, in der Art, wie seine individuellen Nuancen drinnen sind liegt die Geschichte seiner ganzen Inkarnationen drin. Von denen gibt er mir Kunde. Von denen erzählt er immer, auch wenn er mal ganz äußerliche Geschichte erzählt, er aber in der Art, wie er spricht, in der Art, wie er seine Konsonanten formt, in der Art, wie die seelisch vokale Stimme erklingt darinnen oder eben weniger klingt erzählt er mir in Wahrheit von seinen Inkarnationen. Von allen, die er durchgemacht hat und ihn zu dem gemacht haben, der er jetzt gerade in dem Moment ist. Von dem erzählt er. Und weiß es vielleicht gar nicht. Die wenigsten werden es heute wissen, aber das wird kommen. Es wird kommen, dass man das erkennt. Zur Sprache gehört natürlich auch die Bewegung,  die Gestik dazu, diese ganzen Dinge, die Körperhaltung in dem allen.

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Alle Menschen haben ein gewisses gleiches Grundmuster dahinter, aber alle in der individuellen Variation. Daher eine gute Übung, um Menschen kennenzulernen ist es einfach auf den Klang ihrer Stimme, auf die Art ihrer Gestik, auf die Art ihres Ganges zu schauen und sich liebend damit verbinden. Ich muss mich voll verbinden wollen. Damit verbinden wollen, heißt, dass ich eigentlich anfange, es in mir auch zu tun. Ich fange an, innerlich zumindest, wie er zu sprechen, wie er zu gehen, es nach zu gestalten. Das Kind macht es unbewusst bei den Eltern. Und so weiter. Nimmt viel auf, gibt aber dann mit der Zeit seine eigenen Variationen dazu und sagt ich will nicht immer nur von den Eltern erzählen, sondern irgendwann fange an, von mir zu erzählen. Aber zuerst, wenn es die Sprache lernt, lernt es die Eltern hören. Auch hören, eben in ihren Bewegungen, die sie haben. Wir bekommen das alles noch mit dem Bewusstsein nicht mit, aber da ist ein Schatz, den wir uns eigentlich schon erworben haben, aber den wir nun nicht heben können. Aber das wird die Zukunft bringen, dass wir das heben können. Jedes Gespräch, jede Begegnung mit einem anderen Menschen gibt immer Gelegenheit, nämlich den anderen kennen zu lernen, aber in dem ich mich intuitiv in den anderen versenke. Im Gegenschlag lerne ich mich selber auch stärker kennen. Es ist immer ein hin und her. Wenn beide wirklich wachsam sind und intuitiv den anderen erfassen lernen, dann erfassen sie den anderen aber zugleich im Zurückkommen wieder sich. Weil dann spürt man am stärksten diese kleinen Unterschiede. Ich mache es nach innerlich, ich ahme es nach, wenn ich es aus mir heraus gemacht hätte, wäre es a bissel anders gewesen. Da entsteht eine Differenz. Und die merke ich. Die spüre ich. Und dadurch erkenne den Unterschied. Wir schaffen es nur nicht mit Bewusstsein. Aber es wird kommen. Ihr braucht euch gar nicht weiter den Kopfzerbrechen darüber, weil das Kopfzerbrechen hilft uns dabei nicht weiter. Es ist im Tun dann erlebbar in dem Maße ich es schaffe, den anderen im eigenen Tun mitzuerleben und ihn sozusagen bewusst nachzuahmen, das, was das Kind unbewusst tut, in dem Maße werden wir es uns zu Bewusstsein bringen können. Und in gleichem Maße wachen wir aber auch für uns selber auf. Weil wir müssen dann immer wieder lernen von unserem weg ins andere hinein und wieder zurück zu meinem. In den anderen hinein. Zu mir zurück. Dieser Wechselschlag. Wieder wie im Großen der Gang durch die ihr Erdenleben zwischen Tod und neuer Geburt, Verkörperung, Entkörperung. Wenn ich sozusagen in den anderen mich intuitiv versetze ist es der Weg der Entkörperung und ich tauche in den anderen geistig ein. Und ich komme wieder zu mir zurück, dann ist es wieder die Geburt und das heißt mit jedem Wort, mit jedem Atemzug der beseelt ist, der durch geistig ist, machen wir im kleinen das durch wie von Inkarnation zu Inkarnation mit dem Zwischenweg. Darin liegt unser ganzes Schicksal, unser ganzes Karma drin. Alles das ist darin zu lesen. Unter der Schwelle des Bewusstseins noch. Es wird viel schneller ins Bewusstsein kommen, als wir denken. Nicht bei allen Menschen, vielleicht, aber diese Fähigkeit wird sich entwickeln in naher Zukunft. Das ist nocheine Aufgabe, die zum vierten Lebensgeheimnis gehört. Also das Geheimnis der Geburt und des Todes. Das ist das Geheimnis der vergangenen Kulturepoche. Da war es das zentrale Thema. Und jetzt ist es hoch an der Zeit, dass es zur Reife kommt. Wir sind noch im normalen, gesunden Maß, weil es ist immer so, wenn eine neue Kulturepoche schon begonnen hat: Das erste Drittel etwa ist Aufarbeitung der vergangenen Kulturepoche. Natürlich, es ist der Aufbruch ins Neue auch schon drinnen. Aber eigentlich geht es den Übergang zu schaffen vom Alten zum Neuen. Und dann so richtig in die Blüte kommt es dann im zweiten Drittel. Und das letzte Drittel ist schon ein Vorgriff wieder auf die folgende Epoche. Also so ganz aus dem Zeitplan sind wir nicht. Starke Versäumnisse dauern und gerade das 20. Jahrhundert der Katastrophe, war schon beginnend im 19. Jahrhundert. Aber es liegen auch gewisse Notwendigkeiten drinnen, eben dieses gerade in den Materialismus hineinzugehen, haben wir gesehen. Das ist was zweischneidiges. Es ist sehr gefährlich einerseits, aber es ist auf der andern Seite notwendig, um alte Kräfte loszuwerden. Nur zu jammern, die Welt ist so materialistisch, ist verfehlt. Viele Menschen brauchen sie, um den Übergang von der alten Geistigkeit zur neuen Geistigkeit zu finden. Und es gibt keinen anderen Weg, als dort durchzugehen. Das ist der menschheitliche Weg zwischen Tod und neuer Geburt. Wir müssen durch diesen Tod des Alten durchgehen, um mit einer neuen Geistigkeit wieder aufwachen zu können. Und ganz offenbar ist es jetzt die Zeit, in der wir drinnen stehen seit dem 20. Jahrhundert. Paradoxerweise wird zugleich mit dem Ablauf des sogenannten Kali Yuga, das ist mit 1900 abgelaufen ist, ein neues geistiges Bewusstsein möglich. Und zwar für die Menschheit insgesamt. Als Eingeweihte, und somit durch die Geistesschulung, konnte man fast immer etwas davon hervorrufen, aber seine natürliche Anlage ist es seit dem seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts, als reguläre Anlage in der Menschheit drinnen. Die Menschheit ist über die Schwelle gegangen. Und sie hat noch kein wirkliches Bewusstsein dafür. Aber sie hat eines und das zeigt sich darin, dass sie sehr stark mit Angstkräften durchsetzt ist, das zeigen diese ahrimanischen Kräfte im Hintergrund. Das zeigt namentlich den ahrimanischen Doppelgänger sehr stark im Hintergrund und das erste Einweihungserlebnis. Wir begegnen dem Doppelgänger, dem kleinen Hüter der Schwelle. Es gibt den luziferischen und den ahrimanischen und heute ist vorzüglich der ahrimanische was ganz wichtiges dabei. Ich will nicht sagen, dass der luziferische unwichtig ist, aber das hervorstechende ist der ahrimanische Doppelgänger, der also dieses ganz starke Angsterlebnis mit sich bringt. Und mit sich bringt auch, dass wirklich diese Begegnung, vor allem die erstmalige Begegnung mit dem ahrimanischen Doppelgänger mit ganz realer Todesangst verbunden ist. Im Luziferischen schaut es ein bisschen anders aus, da ist es ein bisschen freundlicher, die Geschichte. Aber der Ahrimanische, der heute immer mit dabei ist, auf jeden Fall, und der Luziferische mehr oder weniger, je nachdem. Aber das entscheidende Erlebnis ist der ahrimanische Doppelgänger und das ist absolute Todesangst, ganz real. Also da macht man das mit, dem schaut man ins Gesicht und das ist aber auch mit einer der Faktoren, der den Menschen heute so viel Angst davor macht, ins Geistige hinein zu kommen. Weil das ist, wenn es regulär läuft, das erste Erlebnis, das kommt. Wenn es auf einem alten geistigen Weg passiert, dann umschiffe ich diesen ahrimanischen Doppelgänger und begegne mehr dem Luziferischen. Und der ist viel hübscher. Das ist viel erfreulicher. Der macht uns auch die Freude, sich sehr schön zu zeigen. Aber dann komme  ich ganz vom Weg ab. Also heute muss ich durchgehen wirklich durch dieses ganz reale Todeserlebnis. Das ist die Frucht der vierten Kulturperiode, also dieser griechisch-lateinischen Zeit. Das ist die Frucht jetzt, die daraus kommt. Dass wir heute, wenn wir durch dieses Einweihungserlebnis durchgehen, wirklich dieses Todeserlebnis durchmachen. Ganz real, ganz real. Und damit uns der dunklen Seite stellen, öffnen, damit wir dann nämlich auch die Fähigkeit erhalten, tiefer in dieses reich der dunklen Widersacher hineinzuschauen.

Damit stehen wir schon vor dem Rätsel des Bösen oder des Guten und des Bösen. Und wenn wir vorher davon gesprochen haben, wir müssen diese andere Trinität ins Auge fassen, also dieses Ich mit dem Christus und die luziferische und ahrimanische Kraft. So ist es heute so von ganz essentieller Bedeutung, sich dem zu stellen und das kennen zu lernen und eben auch zu wissen: Ich habe diese Widersacherkräfte in mir und ich brauche sie auch. Und das heißt aber auch, wie wir die letzten Male deutlich besprochen haben: Ich habe das Böse in mir und ich muss es sogar in mir haben. Ich soll die Neigung zum Bösen in mir entwickeln. Bitte Vorsicht! Es geht immer um die Neigung, das heißt nicht, ich soll möglichst viel Böses tun in der Welt. Aber ich soll diese Kraft kennenlernen, die da drinnen liegt, und ich soll lernen, diese Kraft richtig handhaben zu können. Nur wenn ich sie richtig handhaben kann schaffe ich überhaupt in richtiger Weise den Durchbruch zum geistigen Erleben. Ansonsten komme ich auf die alte Weise hinein, wenn ich das umschiffe. Der heutige Weg besteht darin diese Zerstörungskräfte, diese bewusstseinsweckenden Zerstörungskräfte völlig ungeschminkt in mir, nicht nur kennenzulernen, sondern handhaben zu können, um mit diesen Kräften im geistigen Jetzt den Durchbruch als eigenständiges Ich mit vollem klaren Ich- Bewusstsein in voller Freiheit zu schaffen. Auf dem alten Weg ist immer irgendwo der Luzifer da, der mich betäubt noch. Um voll aufzuwachen, brauche ich das in diesem Durchgang. Darum ist diese Feststellung von Steiner da: Wir sollen sogar die Neigung zum Bösen in uns entwickeln. Nur eben am rechten Fleck. Das heißt niemals das Böse tun einfach, sondern diese Neigung im Bösen als Kraft zu verwenden, dann zu einem ganz anderen Zweck. Es sind heftige Brocken. Noch was möchte ich dazu sagen. Ich hatte es in viel früheren Vorträgen schon mal so leise angesprochen. Ein paarmal vielleicht, weil es so eine wichtige und auch erschütternde Tatsache ist. Wenn wir es versäumen, das zu tun oder nicht in richtiger Weise tun, weil man das Böse nach außen auslebt, diese Kräfte nach außen auslebt, nützt uns das nichts. Es bringt uns keinen Schritt weiter. Nicht wirklich. Sondern, dass wir sie in uns entwickeln. Aber wenn wir das versäumen, dann sind wir ein Hemmschuh für die Engelwesenheit, die uns begleitet. Dann muss sie für uns Aufgaben übernehmen, die wir eigentlich schon selbst übernehmen sollten, und zwar auf neue, andere Art, auf eine Art, wie diese Engelwesenheit aus sich selbst heraus gar nicht kann und wo wir aber, wenn wir es selber lernen, durch unsere geistige Entwicklung der Engelwesenheit etwas mitgeben können, was sie aus sich heraus nicht haben können. Das heißt, die Engelwesenheit lernt etwas durch uns. Und sie hat jetzt zweierlei: Sie wird erstens von Aufgaben entbunden, die wir selber übernehmen. Und noch dazu Sie nimmt etwas mit von dem, was wir geben können. Und damit ermöglichen wir dieser Engelwesenheit dass sie aufsteigen kann. Wenn wir es versäumen halten wir sie zurück in ihre Entwicklung. Und was heißt wir halten Sie zurück? Das heißt, wir arbeiten in die Richtung, sie letztlich zu einer Widersacherkraft zu machen. Das möchte ich als Resümee des heutigen Vortrags hinstellen und dass uns das sehr ernsthaft bewusst ist: Wenn wir uns nicht mit dieser Sachen auseinandersetzen, tragen wir dazu bei, dass Engelwesenheiten, zunächst einmal die mit uns verbundene Engelwesenheit, dass die gehemmt wird in ihrer Entwicklung und letztlich zu einer Widersachermacht gemacht wird. Die Frage: "Wo kommen heute Widersachermächte her in die Welt?" Nicht mehr dadurch, dass die Gottheit irgendwelche Wesenheiten abkommandiert dazu. Wir sind es jetzt. Wir haben die Möglichkeit. Engelwesen eine höhere Entwicklung zu ermöglichen und das Dramatische ist, es geht hier weiter. Wenn diese Engel Abwesenheit sich höher entwickelt, dann entlastet das die Erzengelwesenheit die darüber steht. Und die kann dadurch auch höher steigen. Es wird ein Prozess in Gang geleitet, der die Hierarchien über uns höher bringt, der ihnen eine Höherentwicklung ermöglicht oder im umgekehrten Sinn in eine Entwicklungsrichtung bringt, die abwärts gerichtet ist. Wir sollten im Bewusstsein haben, wir aus unserem Ich heraus sind hauptverantwortlich dafür, ob höhere geistige Wesenheiten aufsteigen können oder absteigen können. Ob sie etwas mitnehmen können aus der Erdenentwicklung, jetzt einen ganz neuen Impuls mitnehmen können oder ob wir sie zurückhalten und letztlich die Gefahr besteht, dass sie zu Widersacherwesenheiten werden. So groß ist unser Einfluss. Also ihr seht, dadurch denke ich, dass das, was die Gottheit, nennen wir es einmal so menschlich, riskiert hat, in dem sie den Menschen die Freiheit gibt, ist nicht nur einfach die Menschheitsentwicklung riskiert, so dass man sagt: "Na ja, gut, wir haben versucht freie, geistige Wesen zu schaffen. Ist halt schiefgegangen. Probieren wir es halt aufs Neue. Zweiter Versuch oder so." Nein, es besteht die Gefahr, dass die geistige Welt als solche Schaden nimmt, nämlich die geistigen Wesenheiten, die über uns sind. Und zwar einen Schaden, der nicht eingeplant ist, weil in dem die Widersacherwesen zu Widersachern bestellt wurden oder abkommandiert wurden, wie Steiner das öfters sagt, war das ja alles im Schöpfungsplan drinnen. Dass wir sie herunterziehen ist als Möglichkeit zwei vorgesehen, aber wenn wir diese Möglichkeit Wirklichkeit werden lassen, dann dann bringen wir in letzter Konsequenz den Plan zum Scheitern. Die Gefahr besteht, dass ist das, was im Schöpfungsplan riskiert wird. Wir stehen heute in der fünften Kulturepoche drinnen, also die folgt auf die griechisch-lateinische Zeit im Bewußtseinsseelenzeitalter. Und da geht es jetzt darum, uns dieses Aspektes bewusst zu werden. Da geht es darum zu erkennen, dass das eigentlich Böse entsteht in der Welt letztlich dadurch, dass wir verweigern unsere geistige Entwicklung. Das ist es, was die Weichenstellung macht. Es sind nicht jetzt die einzelnen Bösen taten, die wir äußerlich begehen, die sind natürlich auch nicht gut. Aber wenn wir versäumen unsere geistige Entwicklung, das heißt, wenn wir damit - allerdings unbewusst zunächst einmal - in die Richtung gehen, unsere Freiheit zu verweigern. Das ist nämlich ein und dasselbe. Unsere geistige Entwicklung, die dem Menschen angemessen ist, ist die Entwicklung zur Freiheit hin und das heißt zur Selbstverantwortung, zu einer Selbstverantwortung, die in jeder kleinsten Tat sich bewusst macht: Da hängt die ganze geistige Welt oben mit dran. Da hängen aber auch unten die Widersacher drinnen, weil noch unten ist es dasselbe Spiel, dass wir die Widersacher erlösen können oder zumindest einen Anfang dazu setzen. Das fällt natürlich dann auch weg. Also die oben ziehen wir herunter und die unten treten wir noch tiefer hinunter, anstatt sie zu heben. Dazu leistet jeder Mensch einen kleinen, aber wichtigen Beitrag, Jeder. Es braucht niemand zu glauben: "Um Gottes willen, wie soll ich das alles schaffen?" Aber wir können natürlich nicht jeder einzelne die ganze geistige Welt hinauftragen. Die anderen unten heben die Widersacher. Aber jeder leistet einen Beitrag dazu mit jeder, ja, im Grunde mit jedem Gedanken, den er aus der Freiheit entwickelt, mit jeder Tat, die aus der Freiheit heraus entfaltet. Und Freiheit hat nichts mit mit äußerer Freiheit zu tun. Schiller sagt es so schön: "Der Mensch ist frei und wäre er in Ketten geboren." Es geht nicht um die äußere Bewegungsfreiheit. Es geht auch nicht darum, ob ich vielleicht aus eigener freier Entscheidung das mache, was andere verordnen, da kann ich mich durchaus einordnen, weil ich es will. Weil ich sage, in dem Moment, in der Situation ist es richtig. Es geht nicht darum, immer zu sagen: "Na, justament, das hat ein anderer gesagt. Aus meiner Freiheit muss ich es grundsätzlich anders tun.". Das ist nicht gesagt. Es geht nur darum: Ist es meine freie Entscheidung oder unterwerfe ich mich einfach? Oder bin mir vielleicht gar nicht einmal bewusst, dass sie mir unterwerfe. Das ist das Schlimmste, wenn ich etwas tue und glaube, es ist mein Entschluss und es für meinen freien Entschluss halte. Und in Wahrheit ist es nichts anderes, als dass cih wie ein Herdentier - sagen wir es einmal so - mitlaufe mit etwas, was ganz und gar nicht aus meiner Freiheit heraus kommt, weil ich viel zu bequem bin geistig aus der Quelle zu schöpfen und schon kommt da eh das Gleiche heraus. Und ist es für mich jetzt in der Situation das Passende.

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Also mit dem hängt sehr viel zusammen: Das Rätsel des Guten und des Bösen. Das nächste Mal mehr dazu. Wir sind noch immer nicht am Ende damit. Und schreckt euch bitte nicht, weil das jetzt alles so riesig erscheint. Alles, was wir jetzt einmal als erstes aushalten sollten und die Chance haben ist, dem bewusst ins Auge zu schauen. Da ist es eh schon die längste Zeit. Es liegt in unserem Menschsein einfach drinnen. Es geht jetzt nur darum, sich dessen bewusst zu werden. Das ist die große Herausforderung der Bewusstseinsseele. Es ist halt so, wir sind bis jetzt auf einem schmalen Steg oder ein schmales Brett über eine tiefe Kluft marschiert. Und eigentlich in traumwandlerischer Sicherheit marschiert, mit einem Liedlein auf den Lippen, marschieren wir weiter mit geschlossenen Augen. Und nichts hat uns irritiert dabei. Jetzt schlagen wir die Augen auf und sehen den Grand Canon unter uns. Und plötzlich fange zum Zittern an! Also der große Moment ist das, was wir eigentlich die ganze Zeit unbewusst machen und uns Schritt für Schritt hinbewegen, zu dem bewusst aufzuwachen. Und den Mut zu haben, dem ins Auge zu schauen, was wir aus unserem Ich heraus die ganze Zeit schon tun, aber noch nicht bewusst tun. Seit wir unser Ich haben sind wir auf dem Weg und balanciert auf dem. Es ist immer das Seil eines Seiltänzer, auf dem er marschieren. Und wir tun das die längste Zeit. Und wir sollten uns langsam darauf vorbereiten, dem bewusst ins Auge zu schauen. Nicht vor Angst dann gleich runter fallen. Das ist der michaelische Mut. Das was wir eigentlich eh tun, weil es in unserer Fähigkeit drinnen liegt, auch bewusst tun zu können, mit Bewusstsein begleiten zu können. Das ist was jetzt gefordert ist. Und in der Apokalypse sind so viele Anregungen dazu, so viele Anregungen. Das heißt wirklich Apokalyptiker werden, dem ins Auge zu schauen. Ja, dann sehe ich den Abgrund unter mir und trotzdem ich habe Mut genug und bleib ruhig gefasst und gehe weiter, als wäre nichts gewesen. Ich weiß, das ist nicht einfach, aber das ist die Chance unserer Zeit. Das zu entwickeln. Die Notwendigkeit unserer Zeit, wenn wir uns in Freiheit entwickeln wollen. Freiheit heißt eben, sich bewusst zu sein, was ich da tue, über welchen Abgrund wir als Menschen eigentlich drüber schreiten. Es heißt, sich seiner selbst bewusst zu werden, als freies Wesen. Und dazu ist michaelischer Mut notwendig. Aber dazu können wir eben auch diese Lebenswillenskraft entwickeln von der im Wochenspruch die Rede war. Da steht es so schön drinnen.

Ich lese euch das zum Abschluss noch einmal vor. Ausnahmsweise mal eine große Klammer zum Schluss noch. Also nehmt mit die geistige Kraft, die drinnen ist, die aus der Tiefe heraus ins Bewusstsein aufwacht, sonnenhaft strahlend wird, das heißt letztlich die Erde zur Sonne machen wird. Durchleuchtet die ganze Welt und Schaffensmächte entbindet. Durch die wird die ganze Erde zum Menschenwerk reifen lassen, die ganze Erde einmal, und mit Erde ist was Großes gemeint, weil unser ganzer Kosmos letztlich mit gemeint ist, im großen Endeffekt gesehen. Also noch einmal der 31., die Drei und die Eins, die Drei, die Zahl für das Seelische, die Eins, die Zahl für das Ich. Die schöpferische Quelle, die in drei Gestalten erscheint. Nein, da ist nichts hinein geheimnist, aber die 31 regt mich an dazu. Es liegt drinnen.

31. Wochenspruch

In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Nacht. Geht gut durch diese Schattenseite, die Nachtseite durch und mit gestärkten Bewusstsein am morgen wieder zu erwachen.

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