Die Apokalypse des Johannes - 234. Vortrag von Wolfgang Peter, 2024

Aus AnthroWorld
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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Transkription | 234. Vortrag vom 8. Oktober 2024

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Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum 234. Vortrag zur Apokalypse. Und wir hatten letztes Mal den Michaelsspruch, die Michaelsstimmung als Wochenspruch, das war der 26.

Wochenspruch, der also genau die Mitte bildet. Und jetzt gehen wir zum 27. Übertitelt ist er mit Herbst.

Also jetzt sind wir so richtig im Herbst drinnen. Astronomisch sind wir schon, meteorologisch sind wir sowieso schon längere Zeit. Welche Stimmung ist damit verbunden? Also wir hatten das letzte Mal gehört bei der Michaelsstimmung, dass wir in uns des Willens Feuermacht spüren und dass das unseres Geistes Triebe steilen kann, stärken kann und dass daraus Selbstgefühl entsteht, dass mich in mir selbst tragen kann.

Also es geht jetzt wirklich mehr um die Verinnerlichung. Wir waren in der Sommerzeit seelisch, geistig mehr draußen, aber mit einem, naja bis zu einem gewissen Grad traumhafteren Bewusstsein als wir es in der Herbst- und Winterzeit haben. Je mehr wir in die Winterzeit, in die Weihnachtszeit hineingehen, desto mehr sind wir mit unserem Bewusstsein in uns selber drinnen, sind wacher in Wahrheit, als im Sommer.

Im Sommer sind wir ein bisschen traumverloren. Man denkt ja, wenn man jetzt irgendwo im Süden ist, im Urlaub ist, Meeresplätschern am Strand, die Sonne scheint und man liegt so ganz entspannt dort und träumt so vor sich hin. Da kann in diesem Tag sehr viel hineinkommen von geistigen Wesen, die um uns herum geistern und wir sind ja in Wahrheit umgeben von so vielen geistigen Wesen und kriegen das halt nicht mit.

Beziehungsweise es wird uns überdeckt durch den Sinnenschein irgendwo. Im Winter, und das ist jetzt eben der Aufbruch in dieses Winterbewusstsein langsam, also Herbstbewusstsein zunächst, wo dann irgendwann die äußere Welt im Nebel versinkt, ein bisschen so alles schleierhaft wird außen, aber wir nicht nur äußerlich als Menschen uns in unser Haus zurückziehen, in die Wohnung mehr zurückziehen, vielleicht wird uns eben auch seelisch-geistig, wir ziehen uns in unser Leibeshaus zurück. Und das bringt starkes Erwachen, das bringt auch starkes Selbstbewusstsein.

Und wie man es vorher im einleitenden Gespräch ein bisschen besprochen hat, die Kunst heute, um die geistige Welt so wachbewusst wahrzunehmen, wie wir jetzt nur die Sinneswelt wahrnehmen, besteht eigentlich darin, beide Bewusstseinseiten, also dieses traumhafte, leise, halbunterbewusste oder dreiviertelunterbewusste Miterleben der geistigen Welt draußen zu verbinden mit dem ganz wachen Bewusstsein, wo ich ganz bei mir bin, ganz bei meinem Ich drinnen bin, wo ich zunächst einmal meine eigenen Seelenerregungen ganz bewusst miterlebe, das heißt mich beobachten kann in meinem Seelenleben, nicht nur, wie soll ich sagen, instinktiv reagiere oder wo die Emotionen mit mir durchgehen in der einen oder anderen Weise, freudig, leidvoll, wie auch immer, wo wir halt durch viele Stimmungen durchgehen, sondern wo ich wacher Beobachter zunächst einmal meines eigenen Seelenlebens bin, meiner Gefühle, besonders aber auch meiner Gedanken, wo ich, wenn ich mich entsprechend schule, wirklich keinen Gedanken durch mein Bewusstsein ziehen lasse, den ich nicht durch mein Bewusstsein ziehen lassen will. Das kann durchaus ein Gedanke sein, der aus der geistigen Welt kommt, den also nicht ich primär geformt habe, aber trotzdem ich entscheide, ob ich ihn jetzt zulassen will oder nicht. Das sind so die Eckpunkte eigentlich eines modernen geistigen Schulungsweges.

Wir haben darüber auch schon insofern gesprochen, als ein geistiges Wahrnehmen heute eigentlich nicht mehr im modernen Sinn ist, eine Vision zu erleben, wie es die alten Propheten erlebt haben, wo sie halt durch die Situation in dieses Bewusstsein versetzt wurden und dann in einem traumartigen Erleben, das sich aber durchaus in sinnliche Bilder gleitet, halt ihre Visionen erlebt haben. Heute wäre es der richtige Weg, die feinsten Seelenerregungen bewusst, die eigenen, zunächst einmal die eigenen Seelenerregungen bewusst zu beobachten, die Stimmungen vor allem, die kommen bewusst zu beobachten und bewusst zu erkennen, ist das jetzt meine Stimmung, hängt das damit zusammen, dass ich halt heute aus irgendeinem Grund gut drauf bin oder einen anderen Tag schlecht drauf bin und daher alles eher negativ sehe, das zu unterscheiden davon, dass wirklich eine Berührung da ist durch einen Menschen, dem ich begegne, durch einem Tier, dem ich begegne oder einer Pflanze, die draußen ist, ja sogar in einem Kristall draußen. Also das sind ja zwei Dinge, das eine ist meine Emotion, ich kann sagen, ja das gefällt mir, ich liebe halt eine Rosen, ein anderer sagt, nein Rosen mag ich gar nicht so, mir sind Gänseblümchen lieber, dann habe ich dort eine andere Empfindung, aber die hat nur mit mir etwas zu tun, die sagt über mich etwas aus.

Ein Mensch hat halt mehr Beziehung zu Rosen, ein anderer mehr zu Gänseblümchen oder sonst etwas anderem oder genauso mit den Bäumen, das sagt etwas über mich aus. Die andere Seite ist, was kommt mir von dem Baum, von der Pflanze, von dem Tier entgegen, was drückt sich darin aus? Also das heißt, wir lernen unterscheiden, die Seelenwelt, das Seelische, das um uns ist, in Form verschiedenster seelischer Wesenheiten, die da sind, die können uns entgegentreten in Form von Tieren und so weiter, aber auch völlig übersinnlich, unsichtbar eigentlich für das sinnliche Auge sein und trotzdem ist eine Berührung da. Also wenn ich etwa eine Berührung mit einer Pflanze habe, die mich jetzt besonders anspricht, vielleicht wenn noch die Tauterwapfen drauf sind am Morgen, irgendwas, das Sonnenlicht sich bricht drauf, diese ganze Situation spricht zu mir, berührt mich.

Und hinter dieser Berührung, wo ich vielleicht jetzt empfinde, das ist schön, das ist mein Empfinden, aber hinter der Berührung steckt eine riesige geistige Wahrnehmung in Wahrheit, die mir aber zunächst nicht bewusst wird. Und wenn ich das jetzt unterscheiden kann, je mehr ich unterscheiden lerne, meine Haltung dazu, meine Sympathie oder Antipathie zu dem, was mir da begegnet, unterscheiden lerne von dem, was mir tatsächlich wirklich entgegenkommt. Und ich einmal ausschalten kann meine Sympathie oder Antipathie, sondern einfach versuche, ja was ist denn das, was da jetzt seelisch zu mir spricht.

Dann fange ich an, wirklich bewusst die Seelenwelt zunächst einmal wahrzunehmen. Da fängt es an. Und was zuerst nur so eine vage Berührung ist, wird mit der Zeit als ein ganzes, wie soll ich sagen, Seelenpanorama, das sich von mir enthüllt.

Wo ich also immer mehr und mehr merke. Das geht aber nur, wenn ich andererseits innerlich so wach geworden bin, wie ich natürlicherweise eigentlich nur in der Winterzeit in mir wach bin. Und wo ich gerade im Sommer zum Beispiel die Schwierigkeit habe, da träume ich leichter weg irgendwo.

Also wir müssen beides können, wir müssen uns ganz verlieren können an die seelisch-geistige Welt draußen. Zugleich aber auch ganz bei uns selbst sein. Dann bin ich drinnen, man könnte sagen in einer objektiven geistigen Wahrnehmung.

Dann kann ich unterscheiden eben auch, was an Seelenerregungen, an Ideen, an Gedanken, die in mir reinkommen, ob die von mir kommen oder ob mir die aus der Welt entgegenkommen. Da fange ich an das zu unterscheiden. Ich meine die wunderbarste Vorübung dazu, die unverzichtbare Vorübung ist in den Nebenübungen die Gedankenkontrolle.

Das ist eine der wichtigsten Übungen, dass ich da merke. Und dann natürlich in der Folge auch insbesondere Gleichmut des Gefühls, die dritte Übung, in der ich Herr werde über meine Emotionen, über meine seelischen Erwägungen. Dann merke ich, was kommt mir entgegen, was steigt auf mich auf.

Ich lerne also die Quelle kennen. Ich lerne kennen, da steigt aus mir eine Emotion auf, das ist schön oder das will ich haben. Das ist unangenehm, gefällt mir nicht, mag ich nicht.

Der andere sagt vielleicht genau das Gegenteil, weil er es anders empfindet. Das ist nur sein Seelisches, aber in dem was mich berührt ist auch ein Objektivseelisches. Aber ich muss es trennen können.

Ich muss unterscheiden können, was ist meine Tätigkeit, was ist die Tätigkeit der geistigen Wesen, die mir entgegenkommen. Also wir werden das sicher mal ausführlicher behandeln können, aber weil gerade vorhin die Frage aufgetreten ist, nur leiser Hinweis darauf. Das hängt eben auch mit den Wochensprüchen zusammen, die sollen uns helfen, diesen Rhythmus des Seelenlebens im Laufe der Jahreszeiten durch den ganzen Jahreslauf durch mit zu verfolgen, sie mit zu beobachten.

Was zu beobachten ist, steht ja eigentlich eh drinnen in den Sprüchen. Also lesen wir mal den 27. Wochenspruch, der jetzt für die Herbsteszeit gilt.

Und im Hintergrund haben wir, es ist aber auch die Michaelsstimmung, und die Michaelsstimmung, die ist schon ganz große Anregung, uns aber selbst bewusst zu werden. Sei es einmal im Selbstgefühl, starkes Selbstgefühl. Also zu unterscheiden, was bin ich, was ist die Welt rundherum, dass ich das trennen kann, voneinander. Also, 27. Wochenspruch, der nächste Schritt.

In meines Wesens Tiefen dringen

Erregt ein ahnungsvolles Sehnen,

Das ich mich selbst betrachtend finde

Als Sommersonnengabe die als Keim

In Herbstesstimmung wärmend lebt,

Als meiner Seele Kräftetrieb.

Steckt wieder eine ganze Menge drinnen. Also, es erwacht jetzt in meines Wesens tiefen ein ahnungsvolles Sehnen, also man sehnt sich noch etwas, was noch nicht da ist, aber von dem man ahnt, dass es gut wäre, wenn wir dem näher kommen könnten. Also ein ahnungsvolles Sehnen, dass ich mich selbstbetrachtend finde als Sommersonnengabe.

Das heißt, unser ganzes Geistiges, unser seelisches auch, also auch alles das, was übersinnlich in uns lebt, denn die übersinnliche Welt lebt ja auch in uns, sie lebt draußen in der Welt, aber eben auch in uns, aber sie ist eine Gabe eben des großen, ganz großen Kosmos. Also jetzt insbesondere der Sonnenwelt natürlich auch, aber auch der Planeten, die sind, aber wenn man will, auch der ganzen Sternenwelt, die dazugehört. Also im Kleinen das Erlebnis, was wir in den letzten Vorträgen ja besprochen haben, wo wir gesprochen haben über die verschiedenen Mythen, wie denn die Welt überhaupt entstanden ist und wo eigentlich immer wieder im Hintergrund der Mensch gestanden ist, der kosmische Mensch.

Also der Mensch, der so groß ist wie der ganze Kosmos im Grunde, aus dem dann zuletzt unsere Erde auch entsteht. In vielen Fällen so, dass dann dieser kosmische Mensch ja getötet wird, zerstückelt wird in gewisser Weise. Ja, das ist ein sehr wahres Bild, weil diese gewaltige kosmische Kraft, aus der unser Sonnensystem geboren ist, aus der letztlich aber dann auch wir als Menschen geboren ist, ja das ist eine Verfestigung, eine Zersplitterung eigentlich, Zersplitterung in Einzelwesen, in die Tierwelt, in die Pflanzenwelt.

Man muss ja sehen, dass aus der geistigen Sicht die ganze Natur wirklich sich aus dem Menschenwesen heraus entwickelt hat. Natürlich nicht aus dem, wie wir heute auf der Erde herumlaufen, sondern eben aus dem großen kosmischen Menschen. Aber dort sind alle Kräfte drinnen, die wir jetzt im Kleinen als Mikrokosmos in uns haben.

Und von daher ist überhaupt erst die Möglichkeit gegeben, dass wir als Menschen hier auf Erden ja letztlich die ganze große Welt, den Makrokosmos verstehen können. Mit in Wahrheit all den geistigen Wesen, die dort drinnen sind. Also im Kleinen natürlich auch zunächst einmal das Äußere Sinnliche.

Das ist das, was die Naturwissenschaft macht, wo sie sich Gedanken bildet. Ja, wo kommen die Gedanken her? Die Gedanken kommen daher, dass wir in uns nachbilden können etwas von den Gedanken, die die Welt geformt haben. Wir denken auch die Weltgedanken.

Wir denken sie auf eine individuelle Weise durchaus. Aber trotzdem ist zugleich die Möglichkeit drinnen, dass sich darin die objektiven Weltgedanken, die Weisheit, aus der die Welt gebaut ist, widerspiegelt. Auf verschiedenen Ebenen.

Da findet die Naturwissenschaft durchaus Wahrheiten drinnen. Es ist halt noch nicht alles. Weil was uns die Naturwissenschaft zeigt, sie steht heute an einer ganz scharfen Grenze mit alledem, was unser Bewusstsein ausmacht, unser Innenleben ausmacht.

Von dem weiß sie im Wesentlichen gar nichts. Ja, ich weiß, es gibt Psychologie und irgendwo, aber die Anschauung dahinter ist ja Seele, Geist gibt es eigentlich nicht. Das sind Gehirnfunktionen.

Das heißt, wir stehen eigentlich an bei den Gehirnfunktionen, über die wissen wir sehr viel mittlerweile. Aber, dass daraus Bewusstsein entsteht, null Verständnis vorhanden. Ein ewiges Rätsel.

Also das betonen viele Naturforscher heute, viele Neurowissenschaftler und so weiter. Ja, da stehen wir an. Manche sprechen das deutlich aus.

Andere sagen, ach Gott, mit dem Bewusstsein beschäftigt man sich gar nicht, weil da kommen wir eh nicht heran. Also blenden wir es einfach aus. Es ist uninteressant für die Forschung.

Ich meine, es ist methodisch natürlich verständlich irgendwo. Man tut halt, was man wirklich fassen kann und den Rest, ja, der bleibt halt für die Zukunft offen. Aber das wird eine ganz wesentliche Frage sein.

Zu erkennen, was lebt denn da als Bewusstsein in uns? Das heißt, als seelisches zunächst, als weisheitsvolles seelisches, aber auch als triebhaftes seelisches, das drinnen ist. Welche gewaltigen Kräfte da drinnen sind. Und was steckt dann auf weiterer Ebene hinter dem, was wir als Gedankenwelt erleben, formen, bewusst drinnen leben.

Im Denken leben wir ganz bewusst. Das ist das Großartige drinnen. Also beim Gedanken wissen wir, wie das zustande kommt in gewisser Weise.

Warum wir zumindest bestimmte Gedanken aneinander erreichen. Da ist es nicht mehr nur, wie soll ich sagen, Instinkt oder etwas, was aus dem Unterbewussten kommt, sondern wir verfolgen es. Klar, egal jetzt, ob die Gedankenfolge dann wirklich richtig ist und mit der Welt zusammen stimmt oder nicht, aber wir wissen zumindest, warum wir diese Gedanken aneinander binden.

Und das ist, ja, glaube ich, die Naturwissenschaft heute ist die eine Seite dessen, was wir in unserer Kulturepoche ja entwickeln sollen, was es so in der Form, ja, erste Ansätze gab es natürlich schon bei den Griechen irgendwo, also in der Antike, aber so systematisch, wie es heute betrieben wird, gibt es seit der Neuzeit. Und das ist das Bewusstseinsseelenzeitalter, dass das Bewusstsein erwacht einmal an der sinnlichen Außenwelt. Das heißt, was wir wirklich mit den Sinnen wach anschauen können.

Und es gibt einzelne Vorzüge ja schon zu dem, also sehr viel von dem, was dann später in den abendländischen Naturwissenschaften ausgebildet wurde, hat seinen Ursprung eben schon bei den Griechen, beziehungsweise dann auch gerade bei den Arabern irgendwo. Also dort waren ja die großen Vorschulen eigentlich des wissenschaftlichen Denkens, aber und zwar des materialistischen wissenschaftlichen Denkens. Ganz interessant.

Also gerade, wo man sagt, da ist auf der einen Seite eben gerade die Religion mit dem Islam, das ist etwa in die Zeitfeldes hinein, aber da gab es zugleich auch eine ganz materialistische Wissenschaft bereits. Da gab es das schon, dass Leichen seziert wurden und man halt nachgeschaut hat, was da drinnen ist. Man ist nicht mehr stehen geblieben dabei, den alten Philosophen nur zu vertrauen, die eigentlich gar nicht nachgeschaut haben, sondern die nachgedacht haben darüber.

Ja, wie könnte denn der Mensch funktionieren? So wie es Aristoteles jetzt so kurz auf einen Nenner gebracht hat. Na ja, das Gehirn ist ein Blutkühler im Prinzip, die Seele sitzt im Herzen. Heute sieht man jetzt zumindest das ganze sinnliche Erleben, aber es hängt tatsächlich mit den Nerven zusammen und es hat halt da oben ein gewisses Zentrum.

Also es ist ja sicher, das Gehirn ist ein Blutkühler auch, aber nicht nur, sondern es ist auch mehr. Aber Aristoteles hat seine Erkenntnisse nicht dadurch gewonnen, dass er jetzt Leichen seziert hat, sondern er hat philosophiert darüber. Eine Philosophie, in die aber noch geistige Wahrnehmung bei ihm selber zwar nicht einfließen, aber doch die noch im Umfeld da waren.

Er wusste also noch, was die Menschen, manche Menschen noch in seiner Umgebung geistig erlebt haben. Er konnte es eigentlich nicht mehr. Also bei ihm geht das, was vorher geistige Schau war, über eben in ein logisches Denken.

Ein logisches Denken. Logos, das Wort, spielt eine Rolle. Das ist also die besondere griechische Variante dessen, wo es dann im Christentum später heißt, im Anfang war das Wort.

Der Logos. Das heißt eigentlich die Weisheit, die hinter der ganzen Natur steckt. Auch hinter den ganzen geistigen Wesen, die dann vielleicht damit zu tun haben.

Also Aristoteles hatte ein ausgeprägtes Wissen davon, aber er hatte im Grunde keine hellsichtige Erfahrung. Im Gegensatz zu Platon, der noch zumindest der Weste davon hatte und der daher von seiner Ideenschau noch gesprochen hat. Weil wenn sich Aristoteles noch sehr viel schärfer bewusst war, ich bilde die Gedanken.

Und Platon hat mehr gesagt, ich nehme die Gedanken der Welt wahr. Beide zusammen ergeben erst das was den Menschen eigentlich ausmacht in Wahrheit. Wir haben heute auch beides.

Wir nehmen die Weisheit der Welt wahr und wir bilden uns auch Gedanken. Die Kunst ist halt zu erkennen, was ist geistige Wahrnehmung, was ist eigene Bildung. Weil wir sind eben auch Tätige dabei.

Und dieses Bewusstsein fürs Tätige, das lebt halt da als unserer Seele Kräftetrieb in uns. Weil eben um Gedanken zu bilden, wir unterscheiden ja gerne im Seelenleben Denken, Fühlen und Wollen. Aber wir müssen uns auch klar sein, wenn wir wirklich schöpferisch einen Gedanken bilden, also etwas denken, was so noch keiner gedacht hat und eine ganz neue Perspektive finden, dann kommt es aus dem Willen heraus.

Dann ist da schöpferischer Wille drinnen. Also jeder Gedanke entspringt eigentlich aus einem Wollen. Es ist in Wahrheit auch ein Fühlen dabei, also eine seelische Bewegung dabei und dann kristallisiert es als fertiger, sehr abstrakter Gedanke.

Wo also alles das, was früher hellsichtiges Erleben war, eigentlich einmal abgestorben ist und nur der blanke abstrakte Gedanke da bleibt. Das ist aber durchaus nichts Schlechtes oder nicht nur etwas Schlechtes. Schlecht wird es nur, wenn es einseitig so bleibt.

Nicht umsonst sagt Rudolf Steiner oder schreibt das auch, gerade in der Beschreibung des geistigen Schulungsweges, also etwa in Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten, spricht er davon, also eine erste Grundregel für den geistig strebenden Menschen ist, die Scheu vor dem Abstrakten zu überwinden. Ja, was heißt das? Heißt das jetzt, ja wir sollen nur mehr abstrakt spekulieren, nach logischen Gesichtspunkten alles zusammensetzen und uns halt ausdenken, wie die Welt funktionieren könnte? Das ist damit gar nicht gemeint. Es ist damit gemeint, dass wir die wirkliche geistige Wahrnehmung erst dort haben, wo wir das sinnliche Bild wegstreichen.

Und Abstraktion heißt eigentlich, ich sehe ab von dem sinnlichen Gehalt der Wahrnehmungen. Also von den Farben, von den Gerüchen, von dem sehe ich allen ab. Und dahinter steckt das Geistige.

Und das ist also bezogen auf die Sinneswelt daher abstrakt. Es ist ganz was Dures zunächst. Aber der nächste Schritt ist der, dass ich von dort zur geistigen Wahrnehmung komme.

Aber da muss ich durch dieses Nadelöhr sozusagen durchgehen. Also bis zur Abstraktion kommen, durchgehen. Durchgehen und dann zur eigentlichen geistigen Wahrnehmung kommen.

Es ist ja so, wenn man auf dem geistigen Schulungsweg ist, ist die erste Stufe die sogenannte Imagination. Also ich spüre eine seelisch-geistige Berührung, durch was auch immer, durch einen Menschen, durch ein Tier, durch eine Pflanze, durch einen Stein oder durch ein rein übersinnliches Wesen. Ich fühle mich berührt.

Aber ich bringe mir das zunächst zu Bewusstsein dadurch, dass ich ein Bild daraus forme. Ein imaginatives Bild forme. Das hat durchaus sinnliche Qualitäten drinnen.

Man merkt nur an der Anordnung dann, dass es nicht einfach was Äußeres ist. Also, ich weiß nicht, extrem viel Engelwahrnehmung, also ist das Menschengestalt mit Flügeln und so. Also Engel sind keine Menschen mit Flügeln.

Jedenfalls nicht im sinnlichen Sinn, so wie sie gemalt werden. Und trotzdem ist das Bild richtig. Aber um den Wahrheitsgehalt, den Wirklichkeitsgehalt dieses Bildes zu erleben, muss ich eigentlich das Bild, das sinnliche Bild, das ich mir geschaffen habe, um einmal das überhaupt greifen zu können, muss ich ihn wegschaffen.

Komplett wegschaffen. So etwas herstellen wie ein leeres Bewusstsein, das ist wahnsinnig schwer. Weil wenn wir uns wirklich aufmerksam beobachten, irgendwas bewegt sich da immer im Hintergrund in unserem Bewusstsein.

Der denkt und fühlt immer irgendetwas und brodelt im Untergrund. Also selbst wenn man einfach, wie man so schön sagt, ganz entspannt, gedankenlos da sitzt. In Wahrheit rennen dauernd Gedanken ab.

Das sind dieselben Kräfte im Übrigen, aus denen sich in der Nacht die Träume bilden. Das ist auch nichts anderes. Das sind eigentlich Gedanken, die ablaufen, aber jetzt halt sehr chaotisch ablaufen.

Und in denen sich ausdrückt meistens etwas von inneren, organischen Zuständen oder auch von seelischen Belastungen, die wir in uns tragen. Das gleitet sich halt dann in ein sinnliches Bild hinein. Das müssen wir aber alles abstreifen.

Wir bauen zwar die Imagination aber jetzt bewusst mit den gleichen Kräften auf, aber das ist ein Bild erst. Das ist noch nicht die Wirklichkeit. Dann müssen wir es wegstreichen.

Und dann müssen wir es schaffen, auch die unterbewusst oder unterschwellig arbeitenden Gedanken zur Ruhe zu bringen, sodass wir wirklich einen Moment der geistigen Leere schaffen. Und trotzdem nicht einzuschlafen, weil das normale ist, wenn der Zustand eintritt, dann schlafen wir halt ein, dann kommen wir in den Tiefschlaf hinein. Also wach zu sein in einem schlafähnlichen Zustand, das ist der Punkt, wo dann die eigentliche geistige Wahrnehmung erst auftritt, die dann nicht mehr den sinnlichen Charakter hat, sondern wo wir in die geistige Wirklichkeit herankommen.

Das ist wahnsinnig schwierig zu verstehen und wir werden sicher noch öfter darüber sprechen müssen, um das irgendwie greifen zu können. Aber es sind Dinge, die eigentlich jetzt in unserem Zeitalter uns sehr nahe sind. Weil, ich habe es ja schon oft gesagt, seit Beginn des 20.

Jahrhunderts, paradoxerweise, ist die Welt wieder offen für das Geistige oder die Menschheit ist wieder offen für das Geistige. Das finstere Zeitalter ist zu Ende gegangen. Also grundsätzlich ist die Möglichkeit für alle Menschen wieder da, geistige Wahrnehmungen zu haben.

Nur sie kommen heute eben, Gott sei Dank, wenn es gesund ist, nicht mehr durch Visionen, die uns überfallen. Und da gibt es den oder den Hellseher, den überfallen diese Wahrnehmungen und dann erzählt er halt davon. Das sind alte Kräfte.

Die neuen Kräfte sind die, dass ich im Grunde zunächst einmal nur spüre, da ist ein Erlebnis, eine Begegnung mit einem Menschen, Tier, Pflanze, was auch immer, das hat mich berührt. Das berührt mich. Mehr merke ich gar nicht.

Und aus eigener Kraft heraus vertiefe ich dieses Erlebnis, bis ich immer mehr Details erkenne. Es ist eben nicht nur eine Berührung, sondern in der Berührung liegt viel, viel mehr drinnen. Und dann fangen wir an eben selber diese Imagination ganz bewusst aufzubauen und sind uns dabei voll bewusst, dass wir sie aufbauen, sind uns bewusst, dass sie auch geprägt ist von der Kultur, in der wir leben, wie es ja eben auch bei den alten Visionen der Fall war.

Das kann man ja deutlich verfolgen, wenn man die verschiedenen Mythologien der Völker anschaut, dann sieht man, die Bilder, die sie gebrauchen, sind alle aus ihrem kulturellen Umkreis entnommen. Na klar, sonst hätte man es auch gar nicht verstehen können. Zeigt aber sehr deutlich, dass dieses Bild, dieses visionäre Bild noch nicht die Wirklichkeit ist, die seelische, die geistige, sondern eben nur Bild ist.

Und der nächste Schritt geht eben, dort dieses Bild wegzuschaffen und dann die objektive, seelisch-geistige Wirklichkeit zu ergreifen. Das haben die Eingeweihten dann immer gemacht, das war immer der nächste Schritt, dann eben von der Vision oder Imagination zur Inspiration zu kommen, das Bild, das ich mir gemalt habe, das aber auf einer Erfahrung trotzdem beruht, aber auf einer übersinnlichen Erfahrung, die ich nur in ein sinnliches Bild kleide, aber trotzdem, ich habe etwas noch unterbewusst mitbekommen davon und eigentlich in dem Moment, wo ich das Bild fertig habe und es dann auslösche, was wahnsinnig schwer ist, weil diese alten Visionen sind sehr stark, die fesseln einen irgendwo. Auch wenn man sie sich gar nicht merken kann, aber im Moment des Erlebens fesseln sie einen, da sind sie sehr stark.

Jetzt muss ich dieses ganz starke Erlebnis wegschaffen und dann fangt die geistige Wirklichkeit an, zu mir zu sprechen. Zu sprechen heißt, ich beginne zu erkennen, was ist denn das überhaupt, was ich da erlebe? Zuerst habe ich es in ein Bild gefasst und weiß eigentlich noch gar nicht so recht, was es bedeutet. Ja, ich habe jetzt Dreiengel gestalten von mir aus und die sagen auch etwas zu mir.

Aha, wenn sie etwas sagen, kommt schon ein bisschen was von der Inspiration durch, also das heißt, das Ganze passiert auch nicht so zack weg und dann im Lernen, sondern es gibt Übergänge, vor allem beim alten Hellsehen. Beim modernen geistigen Erleben ist der Unterschied eigentlich wirklich viel radikaler. Da muss ich wirklich ganz bewusst diese Leere herstellen, die Leere des Bewusstseins, komplett leer.

In einem Moment, wo ich gerade spüre diese geistige Berührung, diese seelische Berührung. Dann eben das Bild machen, das ist auch ganz stark, das ist ein unheimlicher künstlerischer Prozess, wenn man so will. Also im modernen Sinn sollte da ganz das Ich dabei sein in dem Schaffen dieses Bildes, so wie ein Künstler dabei ist in seinem Schaffensprozess.

Aber dann das alles wegschaffen und dann warten, was spricht jetzt geistig zu mir durch dieses, in diese Leere hinein. Und es spricht eigentlich in einer, sagen wir es einmal in einer Gedankensprache zu mir, aber so, dass ich es Schritt für Schritt mitverfolgen kann, mit dabei bin. Es denkt in mir, aber ich bin mit dabei in diesem Denken.

Dann fängt sich an, das was vorher Imagination war, ist Inspiration selber auszusprechen. Und wenn das genügend da ist, dann komme ich bis zur Intuition und Intuition ist, ich werde eigentlich, in meinem Bewusstsein zumindest, das andere geistige Wesen, das mich angesprochen hat, dem ich begegnet bin, das mir zuerst nur diese seelische Berührung gegeben hat. Dass ich dann ins Bild gefasst habe, das Bild ausgelöscht habe, Inspiration, es spricht zu mir, ich fange an, die Bedeutung dieses Erlebnisses zu erkennen.

Und dann geht es so weit, das habe ich jetzt alles ganz wach gemacht, und dann bin ich stark genug, mich verlieren zu dürfen in dem anderen Wesen, so sehr mich verlieren zu dürfen, dass ich das andere Wesen werde, in gewisser Weise. Also eins werde mit ihm. Und dort bleibe ich auch nicht stehen, sondern komme zum Schluss wieder ganz zu mir zurück.

Ich, ich in mir. Dann habe ich was erfasst von dem geistigen Wesen, das dort wirklich da ist. Man kann gar nicht sagen, räumlich, es ist ja nicht räumlich das Ganze, es ist ja überräumlich.

Aber dann kann ich von einer wirklichen Begegnung sprechen und von einer vollbewussten Begegnung sprechen. Ich weiß, dass das nicht leicht verständlich ist. Und um dem näher zu kommen, beschäftigen wir uns halt jetzt eben unter anderem mit der Apokalypse und jetzt im Speziellen haben wir uns die letzte Zeit mit der Kabbalah beschäftigt.

Die ist ein geistiger Weg, der im Judentum entstanden ist und der auch im Grunde genau auf das hin zielt. Natürlich nicht so weit ist, wie wir heute sein können. Muss man auch sehen.

Die Kabbalah ist entstanden ja in der Zeit um das Erdenleben des Christus. Also erste Schritte schon in den ein, zwei Jahrhunderten vor dem Erdenleben des Christus, aber dann besonders wächst es in den Jahrhunderten nach dem Erdenleben des Christus. Insbesondere in den ersten zwei Jahrhunderten nach Christus ist einmal ein ganz starker Impuls da.

Und dahinter stand aber auch immer das Bewusstsein, die ganze Weltschöpfung hängt mit den Menschen zusammen, beziehungsweise durch den Menschen, indem ich sein Wesen verstehe, verstehe ich auch das Wesen des ganzen Kosmos, weil wir eben der Mikrokosmos sind, der in gewisser Weise den gesamten Makrokosmos widerspiegelt. So unglaublich das scheint. Und darum haben eben die Kabbalisten vom Adam-Katmon, vom kosmischen Adam gesprochen.

Und das heißt, sie haben eine tiefere Schicht aber dessen aufgezeigt, von dem was in der Bibel halt noch sehr in sinnliche Bilder gefasst ist. Das sind auch alles Imaginationen, aber die eben in ein sinnliches Bild gefasst sind. Die ganze Schilderung in der Bibel ist so.

Man muss sie nur lesen können. Wenn man den wirklichen geistigen Gehalt sehen will, wird es nicht reichen, dass man den äußeren Inhalt wiedergibt, immer wieder. Und dann womöglich materialistisch fehldeutet, also das Sechs-Tage-Werk, aha, in sechs irdischen Tagen oder so wurde die ganze Welt geschaffen und dann denkt man sich, das ist aber schon schnell gegangen.

Wie soll das funktionieren? Wir haben glaube ich schon davon gesprochen, also die Schöpfungstage ist ja ganz was anderes, das was man in der Bibel Jom nennt, Tag, das sind geistige Wesenheiten, Zeitgeister. Das sind also ganze Schöpfungsperioden, um die es da geht. Urengel, die Urengel, also die Zeitgeister, das waren dienstbare Geister, also die den Elohim, der Gemeinschaft der sieben Elohim, geholfen haben, um das Schöpfungswerk voranzubringen.

Und genauso wie es sieben Urengel gab, die eben diese Hilfsdienste, wenn man so will, verrichtet haben, so gab es eben auch sieben Elohim und es gab dann unter diesen sieben Elohim in gewisser Weise einen führenden Elohim, den Jahwe-Elohim, der dann später sich mit dem Mond verbunden hat, über das haben wir gesprochen. Die Elohim sind ja Sonnengeister, also zählen zum Pleroma der Sonne, wie es die Mystiker dann genannt haben, also vor allem dann in der Zeit nach Christi auf Erden, wir haben ja davon gesprochen, dass da ein unheimliches Aufleben des Mysterienwesens da war, ja teils gesundes, teils ungesundes, aber jedenfalls ein Aufleuchten trotzdem des Mysterienwesens, das schon fast ganz am Absterben war und wo dann die ganze Gnosis entstanden ist, also unheimlich viele geistige Strömungen, wo sehr viel geistige Wahrnehmung da war, halt in der Qualität sehr unterschiedlich. Also viele der Gnostiker haben ja ganz stark sich zum Beispiel aufgelehnt gegen das Jahwe-Prinzip, also sie haben geradezu in Jahwe den bösen Geist schlechthin gesehen, der nämlich das Verbrechen geradezu begangen hat, die geistige Welt ja materiell werden zu lassen.

Also das, weil die Gnostiker hatten ein altes Prinzip, also noch in sich, wo es darum ging, ja nur ja im geistigen bleiben und möglichst sich nicht verunreinigen mit der materiellen Welt. Nur diese Verunreinigung mit der materiellen Welt, sie voll und ganz zu durchdringen, gehört aber geradezu einer zentralen Aufgabe des Menschen dazu. Nur durch dieses Durchdringen der materiellen Welt bis zu der heutigen Auseinandersetzung mit dem Materialismus und im Grunde in weitesten Teilen der Welt grassiert dieser Materialismus, aber man darf gar nicht schimpfen darüber, weil er ist notwendig.

Und wir werden gerade daran das Geistige erkennen können. Es ist halt das Gegenbild. Das Reinmaterielle zeigt uns das, was aus dem Geistigen herausgestorben ist.

Und das werden wir erkennen in der Kulturepoche. Ganz deutlich irgendwo. Aber dazu braucht man halt wirklich diesen Prozess zu sehen.

Wir müssen sehen den Leichnam und das, was aus dem Leichnam aufersteht im Grunde. Also auch das, eben dieses Erlebnis zu haben, wenn der Leichnam abfällt, ist das die Auferstehung des aufleuchtenden Geistes. Wir erleben das bei jedem Tod, den wir durchmachen.

Bei jedem Tod. Wir gehen ja durch viele Erdenleben durch. Und einer der wesentlichen Gründe ist, ja erstens die Erfahrungen natürlich in jedem Leben mit der äußeren Welt, eben auch mit der äußeren Welt zu machen, aber vor allem auch durch den Tod durchzugehen.

Nur das gibt uns die Möglichkeit, immer bewusster zu werden und immer bewusster auch im Geistigen zu werden und unsere Freiheit mitzunehmen in das Geistige. Das ist die große Aufgabe. Das ist bei jedem Tod, durch den wir durchgehen, und wir sind schon etliche Male alle durchgegangen, es ist heute kaum jemand mehr da, der zum allerersten Mal geboren würde auf Erden, sondern die meisten von uns, die allermeisten sind schon durch einige oder sogar viele Inkarnationen durchgegangen, je halt nach ihrer geistigen Verfassung, nach ihrer seelischen Verfassung, manche mehr, manche weniger.

Aber wir sind alle, im Grunde fast alle, durch mehrere solche Leben durchgegangen und sind daher auch durch viele Tode durchgegangen. Und die sind der stärkste Anschub für unser waches, freies Ich-Bewusstsein, sich selbst als freies Wesen, als freies, selbst, vollkommen selbstbestimmtes in seinem Willen, vollkommen selbstbestimmtes geistiges Wesen zu erkennen. Und wir haben darüber gesprochen, dass die Hierarchien, die über uns stehen, die Engel, die Erzengel, die Urengel, also das heißt auch eine Wesenheit wie Michael, oder eben die noch darüber stehenden Zeitgeister, die Urengel, also die Schöpfungstage, die eben nicht einfach eine bestimmte Zeitspanne sind, sondern Zeitwesen sind.

Und was wir als Zeit erleben, ist nur der Schatten ihrer Tätigkeit irgendwo, weil das letztlich dann gemündet ist darin, dass unser Planetensystem halt einen bestimmten Rhythmus hat, wie die Planeten herumschwingen, wie die Sonne sich bewegt, wie der Mond sich bewegt und so weiter. Das ist diese äußere Bewegung, diese äußeren Rhythmen, was wir als Zeit bezeichnen, ist nur der Schatten dieser geistigen Tätigkeit dieser Urengel, die eben als Schöpfungstage bezeichnet werden. Und mit diesen Dingen haben sich auch die Kabbalisten beschäftigt und sie haben auch versucht, das eben gedanklich zu durchdringen.

Sie sind noch nicht so weit gekommen, wie wir heute kommen können, aber es war schon ein Schritt in Wahrheit in die Richtung eines neuen geistigen Bewusstseins. Es ist also eben nicht einfach eine Fortsetzung dessen, was durch die Propheten gegeben wurde, sondern es ist eine neue Stufe. Es ist eine Stufe mit mehr Wachheit verbunden, mehr gedanklicher Klarheit verbunden.

Das ist zumindest dort angedeutet drinnen. Und es ist eben auch ganz stark dort drinnen, das beherzigt, was später dann Rudolf Steiner gesagt hat, ist, der Geistesschüler darf keine Angst vor dem Abstrakten haben. Das heißt, sich dem übersinnlich Geistigen so zu nähern, dass er irgendwann auf das sinnliche Bild, auf das Sinnbild sozusagen verzichten kann.

Er soll es sich zwar aufbauen, aber er soll es wegstreichen und erst wenn ich es wegstreiche, die Gedanken, die dann auftauchen, die abstrakten Gedanken, wenn man so will, abstrakt im Sinne, dass sie des sinnlichen Gehalts entkleidet sind. Sie sind daher keine sinnlichen Vorstellungen mehr, sondern sie sind reine Gedanken. Na ja, dort haben sie versucht, die Kabbalisten hinzutasten, eben in einem reinen abstrakten Denken die Zusammenhänge zu erfassen.

Wir haben ja gesprochen über diese verschiedensten Schema da, sie haben zum Beispiel, das habe ich ja gezeigt, also diesen Sephiroth-Baum, das ist ein ganz abstraktes Schema, was da steht. Und natürlich, wenn ich jetzt anfange, das Schema auswendig zu lernen, habe ich noch nicht sehr viel drinnen, sondern ich muss verstehen, wie es zustande kommt. Also im Prinzip steht dieses Bild, das ist nur eine, im Übrigen nur eine Ausformung, die möglich ist.

Also es gibt andere, wo diese zehn Kreise, die da sind, die zehn Sephiroth, die zehn Ziffern eigentlich, eine Sephira ist eine Ziffer, Sephiroth ist dann die Mehrzahl, es sind also die Ziffern eins bis zehn, die drinnen sind, die zum Beispiel zusammenhängen in Wahrheit mit den kosmischen Sphären, die so zehn. Wir haben sieben Planetensphären, also von der Erde aufsteigend, die Mondensphäre, die Merkursphäre, die Venusphäre, die Sonnensphäre, dann geht es weiter, Mars, Jupiter, Saturn, alles was dann noch weiter außerhalb unseres, dieses Kreises ist aber noch eigentlich zu unserem Sonnensystem gehört, von dem sagt Rudolf Steiner deutlich dazu. Ja, es gehört aber nicht eigentlich zu unserem System dazu, so ist es in gewisser Weise von außen angeflogen, also es wird jedenfalls nicht zu den sieben Planetensphären gerechnet und mit einer gewissen Berechtigung nicht dazu gerechnet, es hat einen gewissen anderen Charakter, wäre wieder ein riesiges eigenes Thema das zu besprechen, aber das würde uns jetzt zu weit führen.

Also es sind diese sieben Sphären und dann ist dann der nächste große Kreis die Sternenwelt und insbesondere der Tierkreis. Also der Tierkreis sind die Sternenkonstellationen, wo sich, wenn wir am Abend oder in die Nacht hineinschauen und die Planeten beobachten, dann bewegen sich die alle innerhalb des Tierkreises. Also nicht irgendwo nach oben zu tief oder nach unten zu tief, sondern alle bewegen sich also durch die Sternbilder, die halt den Tierkreis ausmachen, beziehungsweise dass das der Tierkreis ist, entsteht dadurch, dass sich eben dort die Planeten durchbewegen.

Man muss also sehen, die Sternbilder sind sowas wie Markierungen, wo die Planeten durchgehen. Und diese Konstellationen in diesen Konstellationen, das ist wirklich schon altes Wissen, also das hatten auch natürlich deutlich die Ägypter schon, die Chaldea, die Babylonier, also Chaldea sind die Neu-Babylonier, die haben das dann bereits sehr exakt erfasst, bis zum, ja selbst der Kopernikus noch, also der dann zu Beginn der Neuzeit vom alten geozentrischen System, wo die Erde in der Mitte steht, zum heliozentrischen System übergegangen ist, was es im Übrigen auch schon bei den Griechen gab, da war es halt geteilt, manche haben ein geozentrisches Bild gehabt, andere ein heliozentrisches, aber selbst der Kopernikus noch, also Anfang der Neuzeit im Grunde, baut im Grunde auf auf die Daten, die noch von den alten Chaldean stammen. Die alten Chaldea, also die fallen sowieso in die Zeit hinein, die Chaldea sind die sogenannten Neu-Babylonier.

Also Babylonien gab es schon länger, aber dann so in der Zeit etwa siebentes, sechstes Jahrhundert vor Christus entsteht das Neu-Babylonische, das ist sechstes Jahrhundert vor Christus, das ist die Zeit, wo überall in der europäischen und asiatischen und nordafrikanischen Welt, wo das heranreift, was man die Verstandesseele nennen kann, die Verstandes- oder Gemütsseele, also wo die Philosophie im weitesten Sinne entsteht, halt in verschiedensten Abformungen und wo auch sowohl bei den Griechen als auch bei anderen Völkern und eben auch insbesondere bei den Chaldean eben entsteht eine wirklich eine genaue Vermessung dessen, wie sich die Planeten eben durch den Tierkreis durchbewegen und die genaueste Vermessung hatten die Chaldea. Also selbst die Griechen, selbst der große Ptolemäus, der ein heliozentrisches Weltbild hatte, aber die Messdaten, wenn man so will, die er verwendet hat, um sein ganzes System zu beschreiben, das waren die Tafeln der Chaldea. Die haben also die höchste Präzision gehabt und das ist in der Neuzeit erst, also nach Kopernikus, erst Tichodebrae hat dann genauere Messungen gemacht.

Damals auch noch ohne Fernrohr, ohne optischer Hilfsmittel außer also Visierlinien, die er hatte. Also er hatte schon ein riesiges Observatorium gebaut, das bestand aber da, wenn er so richtige Bauten hatte, wo man anvisieren konnte, die Sterne, sehr präzise, aber mit freiem Auge anvisieren konnte. Er hat erstmals also dann noch bessere Daten geliefert und die haben dann wieder den Johannes Kepler dazu gebracht, dass er sein System mit den elliptischen Bahnen entwickelt hat und so weiter.

Also auf den Daten. Und dazwischen war dann irgendwo der Galilee, also die Zeit, wo das Fernrohr entwickelt wurde. Der Galilee war der erste, der halt dann angeschaut hat, ah, da ist der Jupiter, der hat vier Monde, die sieht man mit freiem Auge nicht.

Und die vier Monde kreisen um den Jupiter. Bis dahin hat das noch kein Mensch sinnlich gesehen, war der Galilee der erste. Und der war halt dann auch der, den man direkt als Vater der modernen, neuzeitlichen Naturwissenschaft bezeichnen kann, der wirklich dann ganz exakt gesagt hat, messen, was messbar ist, messbar machen, was nicht messbar ist.

Und der geheime Nachsatz ist, alles, was sich nicht messbar machen lässt, das lässt sich naturwissenschaftlich nicht erkennen, das brennt man einfach aus. So haben wir das Problem, das Bewusstsein ist ein bisschen schwer zu messen. Ich meine, natürlich, man kann ja Reaktionszeiten und solche Sachen kann man irgendwo messen, aber wie groß oder wie breit ein Gefühl oder ein Gedanke ist, oder wie schwer es wiegt als Gewicht, das kann man nicht erfassen.

Das müssen wir mit anderen Mitteln herangehen. Also das heißt, das, was heute bezüglich der Psyche, also der Seele des Menschen gemessen wird, das ist halt dann nur ein Schatten des eigentlichen seelischen Erlebens. Auch wenn ich noch so viel messe, wie schnell die Nervenimpulse durchsausen, sagt mir das überhaupt nichts aus, was ich dabei erlebe, in Wahrheit.

Sagt nichts darüber aus. Selbst wenn man heute lokalisieren kann, aha, ich denke an meine Wohnung, da sind also da irgendwo irgendwelche Gehirnzellen besonders aktiv. Das kann man heute gut lokalisieren.

Aber was ich wirklich erlebe dabei und wieso eine Menge von Nervenzellen, die da sind, genau dieses bestimmte Gefühl, diesen bestimmten Sinneseindruck erwecken, warum Rot so ist, wie ich es erlebe, warum Blau so ist, wie ich es erlebe, warum mein Duft so ist, wie ich ihn erlebe, das kann ich aus dem überhaupt nicht ableiten. Also gerade das Qualitative, selbst der sinnlichen Eindrücke kann ich aus dem nicht ableiten. Das kann ich nur zur Kenntnis nehmen, aber das kann ich nicht ausreden.

Und das ist ja zum Beispiel genau das alles, was auch die ganze künstliche Intelligenz oder was immer da weiter daraus wird, nicht kann. Sie erlebt nichts dabei. Nichts, überhaupt nichts.

Sie erkennt auch nichts, sondern es ist ein Rechenvorgang, der abläuft, nichts anderes. Statistische Auswertung von Daten, werden die zusammengesammelt, die mit höchster Wahrscheinlichkeit gut zusammenpassen. Und das funktioniert heute so gut, dass man mit ein bisschen Nachsichtigkeit so sagen kann, aha, das spuckt eigentlich was Vernünftiges aus.

Aber im Prinzip verwendet sich nur Gedanken, die wir als Menschen einmal gedacht haben, die gesammelt wurden irgendwo, halt dann gespeichert wurden auf ein Speichermedium und dann wurde die trainiert damit. Und die kann jetzt sehr wohl Wahrscheinlichkeitsberechnungen machen, was gut zusammenpasst. Mit Denken hat das nichts zu tun, überhaupt nichts.

Nämlich mit dem, was wir wirklich erleben dabei. Es hat vielleicht etwas zu tun, sehr wohl mit dem, was sich in unseren Nervenzellen, da oben im Gehirn abspült. Aber eben genau das gibt uns keinen Aufschluss darüber, was unser Bewusstsein wirklich ist.

Das sind zwei verschiedene Dinge. Und viele Naturwissenschaftler, sogar mit einem gewissen Recht, reduzieren aber alles auf die Gehirntätigkeit, weil man anderes nicht messen und berechnen kann. Da kann ich messen und kann ich berechnen.

Das kann ich so erforschen. Aber die andere Seite ist, was erlebe ich bewusst dabei? Was ist das Erlebnis rot? Und erlebt der andere Mensch das rot genauso wie ich? Oder nicht? Ja gut, wenn er farbenblind ist, ist klar, dass er es anders erlebt. Aber wie ist das eigentlich? Wo kommt das her? Natürlich, ich kann mit einer Fotozelle das Licht vermessen, die Lichtstärke vermessen.

Ich kann es spektroskopisch untersuchen. Das sind Zahlenwerte. Das sagt mir aber mein Erleben trotzdem überhaupt nichts und erklärt es überhaupt nicht.

Das ist ja das, was Goethe so bewegt hat in seiner Farbenlehre und warum die so wenig verstanden wird heute. Weil er hat nichts am Hut gehabt mit Licht an irgendwelche Teilchen. Das hat ihn nicht interessiert.

Oder Licht an irgendwelche Wellen hat ihn auch nicht interessiert. Er hat gesagt, was sagt mir das über mein Farberleben? Was sagt mir das? Was sagt mir das über die sinnliche, sittliche Wirkung der Farben? Jede errotene aus hat eine ganz bestimmte seelische Wirkung auf mich. Und er wollte eben genau dorthin gehen, diese Wirkung, diese seelische Wirkung jetzt ganz objektiv zu erfassen.

Eben nicht nur, ja, boah, das Rot ist so toll, das gefällt mir. Das ist so viel Energie, das gefällt mir. Und der andere sagt, boah, das ist so, so stark, das ist mir viel zu wild, ich habe lieber ein kühles Blau.

Da fühle ich mich wohler dabei. Es ist ja unterschiedlich bei den Menschen. Nein, aber was lebt objektiv in einem bestimmten Rotton, in einem bestimmten Grünton drinnen? Da steckt nämlich eine ganz bestimmte seelische Qualität dahinter.

Das, was Rudolf Steiner, ja, der hat dann darüber geschrieben viel, weil er sich mit Goethe beschäftigt hat. Aber was Goethe schon gesagt hat, die sinnlich-sittliche Wirkung der Farben. Mit sittlich meint er jetzt nicht irgendwelche Moralvorstellungen, sondern damit gemeint die geistige Wirkung, die seelische Wirkung.

Welche seelische Qualität steckt dahinter, hinter jeder Farbe. Und über das, sagen wir, Wellenlängern oder sonstiges, überhaupt nichts. Was sagt man, dass dieser weiße Rot liegt im Bereich von 600 Nanometer Wellenlänge.

Habe ich da irgendeine Idee, was das seelisch in mir auslässt, wie mich das berührt? Nein, überhaupt nicht. Und Goethe hat die Farben aber als Maler gesehen im Grunde. Er wollte eine Farbenlehre für Maler eigentlich vor allem machen.

Und hat ja dann sehr bewusst, dass er beschäftigt mit der Farbperspektive und mit all diesen Dingen und hat verfolgt, wie entstehen die Farbphänomene. Also wie ist es beim Sonnenaufgang? Warum ist da die Sonne rot? Warum ist es rötlich, wenn das auftaucht, wenn die Sonne aufsteigt? Und wenn sie höher steigt, dann geht es ins Orange, dann wird es gelblich und wenn es dann wirklich vor allem im Sommer ganz hoch oben steht, am klaren Himmel, dann wird es praktisch weiß. Wie entsteht das? Naja, es entsteht, weil das Licht durch eine Trübe durchgehen muss, wenn die Sonne aufgeht, weil halt in der Erdnähe, also ganz unten die dichtesten Staubschichten, Rauchschichten, Dampf, also im Grunde viel Schmutz in der Atmosphäre ist, gerade in den tiefen Schichten unten.

Und wenn sich da das Licht durchkämpfen muss, dann erscheint es rötlich. Also Licht gesehen durch ein weißes Licht, also Licht überhaupt, er hat eben nicht gesprochen, das Licht setzt sich aus so und so vielen Farben zusammen, sondern er hat gesagt, ja das Licht, Licht ist Licht, aber wenn es jetzt erscheint, abgedunkelt, getrübt, dann wird das reine Weiße verfärbt zum gelblichen, zum orangen, zum roten, zum ganz dunklen roten und dann irgendwann sieht man nichts mehr. Das kann man ja sehr leicht als Versuch nachvollziehen.

Das hat ihn interessiert. Aber mit jeder Nuance ist eine bestimmte seelische Wirkung auch verbunden. Jede Farbnuance.

Also da sieht man schon wieder so ein Beispiel, da ist eine seelische Berührung da, mit jeder Farbe, die wir erleben, ist eine Berührung da. Und dahinter steckt eine seelische Wirkung. Er hat einmal die Wirkung betrachtet, die es auf ihn hat natürlich, aber er hat dann eben auch verfolgt, wie das bei anderen Menschen ist, dass dort auch, das ist nicht zufällig, Rot hat eben etwas Wärmendes fürs Gefühl, obwohl, was sogar so weit geht, dass selbst Blinde interessanterweise, also die wirklich blind sind, wenn die eine Zeit lang in einem Zimmer sitzen, das ganz rot ausgemalt ist und rot beleuchtet ist, dann reagiert der Organismus darauf, indem ganz leise die Körpertemperatur ansteigt.

Und wenn derselbe Raum blau ausgekleidet ist, dann sinkt die Körpertemperatur ein bisschen. Also Rot heizt uns sozusagen an, Blau kühlt uns ab. Darum sagen wir ja, das eine ist die warme Seite des Spektrums, die rot-orange-gelb Töne, die anderen, die Blautöne bis ins Violett hinein, das sind die kalten Farben eher.

Es kann sich natürlich vermischen, indem dann Farbmischungen da sind, also zum Beispiel, wenn man nimmt, wo sich das Rote, das so richtig intensiv Rote, mit dem Violetten überlagert, da entsteht eine ganz intensive Farbe, eine Farbe, die Goethe als Pfirsichblüt bezeichnet hat, da ist sie in der zarten Form da. Wenn sie sehr intensiv ist, nennt man sie heute Magenta. Ihr kennt diese Magenta-Farbe, das ist so ein sehr intensives, ja, Rot kann man eben nicht sagen, ja, das reine Rot nennt man auch Goethe, aber es ist diese Magenta-Farbe, ihr kennt die wahrscheinlich.

Also das ist eben so etwas, was eigentlich eine Mischung, eine Überlagerung ist aus dem Roten und aus dem Blauen, und Blau-Violetten eigentlich, also aus dem Violetten, Violett und Rot. Das eigentliche Rot nennt Goethe das gelbe Rot eigentlich, das hat einen gelblichen Stich. Das Magenta hat eben keinen gelblichen Stich, sondern es hat etwas von der Kühle auch drinnen.

Und das ist andererseits aber unheimlich bewegend, also ich empfinde das immer so, vor allem wenn man es nicht nur jetzt als Druckfarbe irgendwo hat, sondern wenn man es wirklich durch ein Glasbar ist, dann kann man das sehr schön sehen. Wenn man das anschaut, das ist eigentlich energiegeladen bis zum Gehtnichtmehr. Da wird man innerlich so ganz, als Wiener würde ich sagen, da wurrelt es in mir.

Also da wird es ganz lebendig in mir, da tut sich etwas. Kann soweit sein, dass das ganz unangenehmer wird, weil es so stark ist. Also ist die Gegenfarbe zum Grün zum Beispiel, gerade dieses Magenta, das reine Magenta ist die Gegenfarbe zum Grün.

Grün ist im Übrigen auch eigentlich eine Mischfarbe, die entsteht, also wenn die Blau-Violett-Töne von der einen Seite sich überlagern mit den gelben Tönen von der anderen Seite. Also an einem Ende des Farbspektrums geht es von Rot, Orange, Gelb, von der anderen Seite kommt Violett, Indigo, Blau und wenn sich Gelb und Blau überlagert, mischt, dort entsteht das Grün. Das heißt eigentlich im normalen Farbspektrum zunächst kommt das Grün gar nicht vor.

Das ist ganz interessant. Wenn ich die ganze Geschichte jetzt betrachte mit Wellenlängen oder so, dann kann ich dem Grün genauso eine Wellenlänge zuordnen, da merke ich gar nicht, dass das etwas anderes ist irgendwo. Weil es entsteht in der Wirklichkeit durch eine Mischung, durch etwas, wo zwei Pole einander begegnen und durchdringen.

Sonst ist es gar nicht da. Mit einem Prisma kann man das sehr leicht sehen. Das Prisma erzeugt Farbsäume nur an Kanten, wo ein Übergang ist vom hellen zum dunklen oder vom dunklen zum hellen.

Und es gibt immer nur entweder die, vom Roten, Orange, Gelben auf der einen Kante und auf der anderen vom Blauen bis Indigo und bis zum Violetten. Und nur wenn die so nahe zusammenkommen, weil die Kanten halt so eng beisammen sind, überlagern sie sich und dann gibt es in der Mitte halt das Grün. Oder wenn ich es umgekehrt mache, entsteht in der Mitte das Magenta.

Das sind Mischfarben, wo die beiden Pole zusammenkommen, wobei Goethe davon spricht, wo das Magenta entsteht, das nennt er Steigerung. Also Gelb und Blau, das Grüne ergibt sich als Mischung und das andere als Steigerung. Eben weil er erlebt hat, die Intensität, die da drinnen ist.

Und er nennt es auch Pfirsichblüt und das steckt eigentlich ein bisschen hinter unserer Hautfarbe, nur ganz zart. Weil da nämlich unser Blut durchschimmert. Da ist es also das Blut, das durch die Haut scheint.

Also das ganz zarte Pfirsichblüt oder Magenta eben, ganz aufs Zarte, ist eigentlich die gesunde Hautfarbe des Menschen. Jetzt weiß ich, es gibt jetzt Völker, die eine dunklere Haut haben und andere, die eine blassere Haut haben. Es ist schon klar, aber dahinter steckt trotzdem immer dieses Magenta eigentlich oder Pfirsichblüt oder reines Rot.

Das sind alles nicht zufällige Dinge. Und goetheanistische Naturwissenschaft geht darauf, diese Zusammenhänge zu erkennen. Da brauche ich die ganzen Wellenlängen und das alles gar nicht betrachten.

Ich will nicht jetzt das eine oder andere bevorzugen, sondern nur sagen, das was Rudolf Steiner auch gesagt hat, beide Seiten gern betrachtet. Die Wellenlängen des Lichtes, die haben was mit einem Bewegungsvorgang zu tun, das soll sein. Aber das sagt mir nichts über die seelische Qualität dessen aus, was sich da auch durch Wellenlängen beschreiben lässt.

Das muss ich erleben. Und das ist ein tiefes seelisches Erlebnis im Grunde. Das sind auch Tore zur übersinnlichen Welt.

Durch das Sinnliche. Das war für Goethe das große Anliegen. Er hat da nie einen Gegensatz gesehen.

Darum spricht er von der sinnlich-sittlichen Welt und meint eigentlich die sinnlich-übersinnliche Welt. Das war für ihn kein Gegensatz. Das gehört zusammen im Sinnlichen oder durch das Sinnliche, das Übersinnliche zu erleben.

Und dann kann ich auch so weit gehen, dass ich jetzt die äußere Farbe wegstreiche und nur das Erlebnis, das ich an der Farbe habe, festhalte. Und dann komme ich weiter, dann merke ich, da stecken Wesenheiten dahinter. Also statt Wellenlängen begegne ich dann geistigen Wesenheiten, Elementarwesenheiten.

Zum Beispiel ganz stark dort, wo sich ein Regenbogen bildet oder was, da ist geradezu ein Tanz von Elementarwesen. Nicht umsonst hat man dem früher, wenn man so einen schönen Regenbogen sieht, eine große Bedeutung beigemessen. Dass das ein Phänomen ist, das eben nicht alltäglich ist, dass sich da was tut und dass ich da so ein bisschen im sinnlichen Abglanz halt etwas erlebe von dem, was geistig dahinter ist.

Eigentlich rollen dort lauter Elementarwesen herum, wo sich dieser Regenbogen bildet, der räumlich schwer zu fassen ist. Wo ist der eigentlich? Ja, äußerlich heißt es, ja das Sonnenlicht kommt halt in die Regentropfen hinein, dort wird es zweimal umgelenkt, zurückgespiegelt und zugleich wie durch ein Prisma in die verschiedenen Farben zerlegt. Ist auch richtig, keine Frage, ist auch richtig.

Aber mit dem Ganzen, was da passiert, sind eben eine Menge Elementarwesen verbunden und denen kann ich mich nähern, wenn ich seelisch offen bin, mich berühren lasse jetzt durch den sinnlichen Eindruck, aber dann tiefer gehe. Nicht nur stehen bleiben beim sinnlichen Eindruck, sondern wirklich spüre, was erlebe ich dabei, was ist meine Sympathie und Antipathie. Es kann ja jeder eine bestimmte Farbe lieber haben als eine andere, das ist aber mein Problem sozusagen, das sagt etwas über mich aus, ist auch eine Erkenntnis, aber was spricht objektiv durch die Farbe, was ist die eigentliche seelische Qualität, die dahintersteckt und wenn ich dort bin, dann bin ich eigentlich schon bei den Wesen, die dahinterstecken, also bei den Elementarwesen, die dahinterstecken.

Jeder Mensch kann das eigentlich erleben in Wahrheit. Es geht nur um die Wahrheit, die da ist. Es zeigt aber auch, wir müssen trotzdem zu dem Sinnlichen gewahr werden, dass da das Übersinnliche, das Sittliche sozusagen, wir verstehen das Wort meistens anders als es Götte verstanden hat, eigentlich wirklich nur damit ausdrücken wollen, dass es die seelisch-geistige Wirkung ist, die dahintersteckt.

Aber da muss ich halt von meinen Sympathien und Antipathien absehen, dann merke ich, das sind seelische Qualitäten und diese seelische Qualitäten, das sind Ausdruck seelischer Wesenheiten, die dort sind. Und genau das sind die Elementarwesen. Elementarwesen sind ja nicht im engeren Sinn, abgesehen von den Salamandern, sind sie nicht ich-hafter Natur, das heißt sie sind nicht im engeren Sinn geistige Wesenheiten, weil da gehört ja ich, eine Individualität dazu, das sind sie nicht, aber es ist etwas Seelisches dahinter.

Und es sind einzelne seelische Wesen, die dahinterstehen, das sind die Elementarwesen dann. Und das ist bei jedem Lichtreflex der Fall, den ich wo sehe in der Natur. Überall.

Wir müssen es nur zu Bewusstsein bringen. Erleben tun wir es eigentlich alle, aber erleben heißt noch nicht immer, dass es bewusstes Erleben ist. Und das ist heute unser Problem.

Wir gehen ununterbrochen mitten durch die seelische, geistige Welt durch, und die hat noch mehr Vielfalt als die Sinneswelt. Die Sinneswelt ist so wie ein Schleier, aber durch den Schleier spricht sich die dahinterliegende Welt aus. Wir müssen uns nur berühren lassen davon.

Dann besteht die gute Chance, etwas von den Wesenheiten, die dahinter sind, zu erleben. Und wir haben eben diese geistigen Wesenheiten ja auch in uns. Sie wirken auch in uns.

Eben weil wir eben der Mikrokosmos sind, der den Makrokosmos widerspiegelt. Und der Mikrokosmos, der den Makrokosmos widerspiegelt, darf man eben auch nicht nur das Äußerliche sehen, sondern eben vor allem die geistigen Wesenheiten oder seelischen Wesenheiten, die dahinter stecken. Das ist das Wesentliche dabei.

Es ist nur, ja mit Anführungszeichen natürlich, weil offensichtlich ist es doch etwas schwierig, weil sonst wird es eh jeder selbstverständlich erleben, wie es einmal war und wie es einmal wieder werden wird für viele Menschen. Und in dem Zeitalter stehen wir drinnen jetzt. Aber da haben wir dann die ganze Fülle, die eben sich äußerlich ausdrückt durch die verschiedenen Sinnesqualitäten zum Beispiel.

Die steckt dann dahinter. Das Zeitalter, in dem leben wir jetzt, wo eigentlich das zusammenkommen soll. Also klare naturwissenschaftliche Forschung, und sei sie auch zunächst einmal ganz materialistisch, aber wir lernen daran, objektiv zu beobachten, objektiv nachzudenken drüber.

Was sprechen die sinnlichen Phänomene zu uns? Aber durch die sinnlichen Phänomene oder mithilfe der sinnlichen Phänomene kann er die übersinnliche Seite sehen. Das hat Goethe angestrebt. Er schon.

Und das Besondere bei Goethe war, dass er wirklich immer beides miteinander verbunden hat. Eigentlich es gar nicht wirklich trennen konnte, sondern immer das Übersinnliche mit dem Sinnlichen mitgesehen hat. Und das war eben nicht nur seins seelisches Erlebnis, also seine Sympathie, seine Antipathie, sondern das, was objektiv durchspricht durch die Phänomene.

Um da wach zu werden, muss man nur beobachten, mit wachen Sinnen durch die Welt gehen, aber auch wach sein dafür, was spricht das zu mir? Was erlebe ich seelisch dabei? Und dann eben noch zu unterscheiden, ist es bloß meine Sympathie oder Antipathie? Gut, dann sagt es was über mich aus. Offensichtlich ist Marot zu bedrängend, mag ich nicht. Ein anderer sagt, Marot fühlt mich wohl, da fühlt mich gekräftigt, das durchfließt mich.

Das kann ganz unterschiedlich sein. Aber was ist die eigentliche Qualität? Ja, es ist etwas Kraftvolles darin, keine Frage. Marot ist etwas unheimlich Kraftvolles.

Also wenn man jetzt so ein wirkliches Marot nimmt, man kann ja durch Mischungen alles Mögliche, wenn ich was Blaues hinein mische, dann wird es eben anders. Wenn ich was Violettes hinein mische, dann entsteht eben zum Beispiel diese Magentafarbe, die noch energiegeladener ist im Grunde. Aber Lebensenergie, das Marot kann sich natürlich verschieden ausdrücken, aber es kann auch etwas sehr Aggressives haben, etwas Bedrängendes zumindest.

Obwohl ich vielleicht eher sage, ich komme mir nicht so nahe, kann man beim Magenta auch sagen, aber es hat eben dieses unglaublich Bewegliche. Ich empfinde es sehr stark, wenn man es nicht nur als Druckfarbe hat, sondern im Spektrum sieht, das gibt keine Ruhe. Aber äußerlich bewegt sich gar nichts.

Nicht, dass das irgendwo hin und her wackelt, gar nicht. Aber man merkt, wie es das Seelische in Bewegung bringt. Wie gesagt, es kann angenehm oder unangenehm sein, das hängt vielleicht auch von der Tagesverfassung ab.

Aber bewegen tut es. Also das ist für das Seelische eigentlich ein Turboantrieb, das bringt etwas in Bewegung. Dann entsteht vielleicht die Sehnsucht nach dem Blauen oder nach der Abkühlung.

Weil es wirklich dann die seelische Bewegung beruhigt. Überhaupt, wenn es dann ins Grün hineingeht. Das Gegenbild vom reinen Rot, also von dem Pfirsichblüt Magenta, ist das Grüne.

Das reine Grüne, das aus den Anteilen von Gelb und Blau entsteht, als Mischung. Also sozusagen die aktive und die passive Seite neutralisiert irgendwo und in einen gewissen Ruhezustand bringt. Es hat etwas Beruhigendes irgendwo drinnen.

Nämlich objektiv gesehen Beruhigendes. Wenn es halt wirklich das reine Grün dann wieder ist. Man kann eben in jeden Farbton, wenn ich was ein bisschen anderes hinein mische, kann ich dem sofort auch eine aggressive oder zumindest sehr aktive Note geben.

Also es kann auch Grün einen Schuss drinnen haben, eben so einen Arterotschuss drinnen haben, der dem dann was auch sehr Aufregendes gibt. Oder ich kann es sogar noch mehr dämpfen. Also zum Beispiel heute darum ist ja die Begleitung bei den Ärzten, bei den Spitälern oder so eben meistens diese Grün, dieses blassere Grün.

Das ist kein so ein massives, starkes Grün, sondern ein grünliches. Weil das beruhigend wirkt. Wirkt seelisch beruhigend einfach.

Objektiv gesehen. Bei fast jedem, außer er blockt sich zu sehr ab dagegen. Aber es wirkt.

Es läuft alles unterbewusst ab. Also das sind Dinge, die man durchaus anwendet auch heute, solche Sachen. Ja, also das heißt wir können sehr viel von der Welt draußen miterleben.

Und wir sollen es aber, um es zum Verständnis zu bringen, also dann mit klaren, nüchternen Gedanken auch erfassen können. Und das ist, damit wir jetzt wieder ein bisschen zur Kabala zurückkehren, das ist der Versuch in der Kabala, diese Erlebnisse, diese Erfahrungen, die natürlich auch die alten Propheten in ihren Visionen hatten, aber es nicht mit klaren Gedanken fassen konnten. Die Kabalisten haben genau das versucht.

Und da haben überhaupt die Juden viel gelernt in dem Babylonischen Exil, was mit den Chaldeanen zusammengekommen sind und so weiter. Das hat viel Rolle gespielt. Natürlich auch der Einfluss dann der griechischen Philosophie, ja sogar das Ölmertum, das natürlich dann gekommen ist, zu Erdlebenszeiten Christi war Palästina ja Teil des Römischen Reiches, wurde also dort eingegliedert.

Das heißt, da kommt dieses Verstandesdenken hinein, das zu einer Abstraktion führt. Also jetzt den Sinneseindruck wegzustreichen, aber bei den Kabalisten eben zu behalten, die seelisch-geistige Qualität, die dahintersteckt, der ganzen Welterscheinungen. Also die Farben sind halt nur so ein prägnantes Beispiel, aber das kann ich allem gegenüber machen, also auch den Formen der Tiere, der Pflanzen und so weiter, alle dem gegenüber.

Und vor allem auch, was ich an anderen Menschen sehe. Das Stand bei den Kabalisten ist ja ganz besonders im Hintergrund. Darum eben auch dort so besonders der Adam-Kartman, der kosmische Mensch, der im Hintergrund steht.

Und von dem der kleine Mensch, der sinnlich vor mir steht, sozusagen ein Abbild ist als Mikrokosmos. Naja, was waren diese Versuche also jetzt, diese Abstraktion durchzuführen? Die Schema, das haben wir ja schon besprochen, das will ich jetzt nicht wieder aufwärmen zu sehr, hatten wir ja in den letzten Vorträgen schon. Also es sind einmal die 10 Ziffern, die drinnen sind, die 10 Sephiroth.

Also das ist durch die 10 Kreise angedeutet und diese 10 Kreise sind durch insgesamt 22 Verbindungslinien miteinander verbunden. Also da geht es so kreuz und quer durch. Und diese 22 Verbindungslinien sind jetzt gar nicht wieder zufällig, sondern die hängen zusammen mit dem hebräischen Alphabet.

Weil es gibt 22 Buchstaben im hebräischen Alphabet und die Kabalisten haben tatsächlich wirklich jeden Buchstaben auch als ein geistiges Wesen erlebt. Also da ist schon auch ein sehr starkes Erlebnis des Wortes drinnen. Es ist also nicht nur die, vor allem ja nicht nur die Schreibweise der Buchstaben, sondern der Klang, der drinnen ist.

Wenn so ein hebräischer Text intoniert wird von einem Rapi oder was, dann ist das ja ein Gesang drinnen. Juden sind ja im Allgemeinen auch sehr musikalisch, das ist eine Anlage drinnen. Das hängt auch mit der ganzen seelischen Verfassung zusammen, also wie man herangeht.

Ich meine, das alte Testament, die Schöpfungsgeschichte, das kann man durchaus auch wie ein Musikstück auffassen. Und eigentlich muss man den Text singen in Wahrheit. Weil in dem Rhythmus, in dem Klang der Sprache liegt das Eigentliche drinnen.

Das ist wieder ein eigenes Thema. Ich habe es ja schon ein paar mal angedeutet, die ersten Zeilen der Genesis oder so. Also nur in dem ersten Wort, Pareschit, liegt eigentlich in den Lauten drinnen.

Eine Anerregung drin, die Imagination, das Bild sich der ganzen Schöpfungsgeschichte, also erstes Kapitel der Genesis, sich auszubilden. Es ist alles drinnen. Alles was nach dem Wort Pareschit kommt, ist eigentlich nur eine Ausarbeitung dessen, was erlebt werden kann, wenn ich das Wort Pareschit, was einfach übersetzt wird mit Anfang oder im Anfang, und da merkt man dann nichts mehr davon, aber in dem Klang dieses Wortes, wenn ich mich in das vertiefe, das Wort sozusagen immer widerspreche, meditiere es eigentlich, aber meditieren heißt eben nicht nachgrübeln dran, sondern bewusst mich einleben in diesen Klang und aus dem Klang heraus mehr Bilderformen erlebe, was jeder einzelne Laut drinnen für Formbildekräfte hat.

Im P vom Pareschit ist das P drinnen, das ist eine Blase, eine Kugel, ein Raum, mit dem beginnt die Schöpfungsgeschichte. Und das wird besonders deutlich dann bei den Kabbalisten und mit einem gewissen Höhepunkt dann eigentlich erst so im Übergang zur Neuzeit, da gab es dann einen berühmten Kabbalisten, den Isaac Luria, der hat in Israel tatsächlich gelebt, also nicht in Europa, sondern in Israel gelebt, und der spricht davon ja, womit fängt die Schöpfungsgeschichte an. Also einmal sehr wichtig ist, ohne Absicht, ohne Wille, es strömt aus der Gottheit.

Aber was strömt? Oder was tut sich? Was tut die Gottheit? Wie beginnt sie erschaffen? Sie zieht sich zurück. Achtung, die Gottheit zieht sich zurück und schafft damit den Raum, in dem die Schöpfung entstehen kann. Da steckt schon sehr viel drinnen.

Da steckt drinnen, also dort, wo die Schöpfung entsteht, ist das ein Raum, aus dem sich die Gottheit zurückgezogen hat. Das nennt der Isaac Luria dann das Zim-Zum. Klingt lustig, ich weiß, aber Zim-Zum heißt eigentlich Rückzug Gottes.

Die Schöpfung konnte nur entstehen, weil sich Gott zurückgezogen hat und jetzt von außen sozusagen in diesen kugelförmigen Raum, so kann man sich das irgendwie vorstellen, der freigegeben wurde von der Gottheit, von da kommt jetzt von außen ein Schöpfungsimpuls hinein. Und dieser Schöpfungsimpuls, ich muss jetzt schauen, ob ich da das richtige Bildchen dabei habe. Ah ja, da haben wir es.

Ich glaube, ich hatte es auch schon gezeigt. Es ist wieder dieser Sephirotbaum, also mit den zehn Kreisen, mit den zehn Ziffern. Ich weiß, ich habe irgendwann gesprochen, dass das auch den zehn kosmischen Sphären entspricht und habe es nicht zu Ende geführt.

Also nur kurz, das sind die sieben Planetensphären, als achtes der Tierkreis, als neuntes kommt der sogenannte Kristallhimmel oder in der Bibel genannt, in der deutschen Übersetzung das Firmament oder die Feste. Das ist also eigentlich das Ende des sichtbaren Universums, kann man sagen. Also der Hintergrund, auf dem die Sterne erscheinen.

Das hat ja durchaus wirklich eine äußere Realität, weil wir eben nur bis zu einer gewissen Weite sehen, das ist schon sehr weit, was das geht, viele, viele Milliarden, Trilliarden Lichtjahre geht das schon, aber irgendwo ist aus. Es ist ein gewisses Horizontproblem, aber wenn man es jetzt zusammenbringt mit der Kabala, ist es genau der Freiraum, der entstanden ist, den Gott freigegeben hat, in dem die Schöpfung sich abspielen konnte. Also ein Raum, der befreit ist vom Göttlichen, aber es wirkt das göttliche Licht hinein.

Der Isaak Luria, der also Anfang der Neuzeit eigentlich lebt oder im Übergang zur Neuzeit, spricht davon, also von Gott geht jetzt aus das göttliche Licht. Das steht ja auch in der Genesis drin. Es sprachen die Elohim, es werde Licht und es wird Licht.

Also damit beginnt es eigentlich so richtig. Obwohl vorher der Geist, der Elohim, über den Wassern schwebt, wie es so schön heißt, im Übrigen der Himmel, es sind auch Wasser, himmlische Wasser, Wasser unten, ist aber alles nichts Äußeres, sondern ist etwas, was mit der Seelenwelt zu tun hat im Übrigen. Also Wasser kann ein Bild für die Seelenwelt oft sein.

Gut, aber jedenfalls, es werde Licht. Jetzt kommt, das Licht ist also der Geist Gottes, der jetzt in diesen Raum, den er freigegeben hat, schaffend hinein wirkt. Es ist so etwas wie ein Schöpfungsblitz, der hineinfährt, wie ein Blitzstrahl fährt das hinein.

Das ist natürlich jetzt wie eine Übersetzung in ein sinnliches Bild, das ist schon klar. Wenn man es jetzt ein bisschen übersinnlicher nur denken will und nicht in sinnliche Bilder direkt gleiten will, dann macht man das halt in so einem Schema. Dann seht ihr hier die Zehen Sephiroth und ich hoffe, man kann das ein bisschen sehen, da gibt es jetzt die Verbindungslinien, die sind teilweise gelb angezeichnet, also gelb untermalt.

Also das geht von da oben, von da oben, ich muss mich da ein bisschen, dass ich es von vorne sehe, es geht da, da hinunter, hinüber, da hinüber, bis hinunter. Da fährt der Lichtstrahl durch. Und dieser Lichtstrahl, dieses göttliche Licht, das hat jetzt auch etwas ganz Besonderes.

Wo kommt denn das her? Also aus dem göttlichen Bereich, also aus dem, was außerhalb des Raumes ist, den Gott freigegeben hat für die Schöpfung. Wobei außerhalb nur ein Hilfsbegriff ist, weil es ist eigentlich raumlos und zeitlos, was da ist. Also nur in dem Bereich, den Gott freigegeben hat, kann man sagen, dort entsteht durch Raum und durch den Schöpfungsblitz auch die Zeit.

Also es tut sich was in dem Raum. Und der fährt jetzt da hinein, dieser Schöpfungsblitz, aber wo kommt er her? Er kommt interessanterweise aus dem Nichts. Das ist ganz deutlich, also das ist hier ausgesagt aus dem Nichts.

Ein, ein, im Hebräischen. A-I-N geschrieben oder E-I-N geschrieben, das ist übersetzt in unsere Schriftzeichen, ist egal, ein, das Nichts. Ist oft, also A ist oft, wo das A darin ist, vom Klang her, A-I, ist oft die Verneinung ausgedrückt.

Und Verneinung heißt Nichts, im Grunde. Also aus dem Nichts kommt das. Aber jetzt gibt es in der Kabbalah noch die Schriftzeichnung, ja, es gibt das Ein, es gibt das Ein-Soff.

Das Ein-Soff ist das Nicht-Begrenzte, also das Unendliche. Aber deutlich gesagt als das Nicht-Begrenzte. Wir würden sagen das Grenzenlose irgendwo.

Aber das Wichtige ist, dass es aus der Verneinung kommt, aus dem Nichts. Über das haben wir ja eigentlich auch schon oft gesprochen. Alles Schöpferische kommt aus dem Nichts.

Ich kann es aus Nichts ableiten, es ist nicht etwas, was ich in irgendeiner Form aus einem vielleicht vorher existierenden ableiten kann, sondern es wirklich aus dem Nichts kommt. Jeder schöpferische Impuls kommt aus dem Nichts. Auch wenn er vielleicht etwas, was schon vorhanden wäre, verändert.

Aber der neue Einschlag ist aus dem Nichts. Das ist der Begriff des alleinen Geistigen in Wahrheit. Weil der alleine Geist ist das, das dadurch existiert, dass es sich selbst schafft.

Das ist sehr schwer zu verstehen, weil es ist nichts da und das Nichts schafft sich selbst. Und dadurch ist es. Aber eigentlich ist es auch nicht, weil es ja das Nichts ist.

Das ist aber nur ein Problem unseres Denkens. Im schöpferischen Moment kann man das eigentlich erleben. Dass da jetzt was reinkommt, was vorher einfach nicht da war.

Selbst wenn ich etwas nur umgestalte. Wir, wenn wir Künstler sind, gestalten ja eigentlich nur da irgendwas um. Wir malen ein Bild oder hämmern ein Plastik, meißeln sich oder wie auch immer.

Oder machen einen Tanz. Wie auch immer. Also da ist immer schon irgendwas da.

Wir operieren halt nicht im reinen Nichts. Aber der schöpferische Impuls, der was Neues hereinbringt, was noch niemals da war, der kommt völlig aus dem Nichts. Das ist keine Ableitung von irgendwas.

Und dieses Nichts, die zweite Stufe, ist das Nichtbegrenzte. Das Nichts und das Nichtbegrenzte. Und aus dem kommt als dritte Stufe, laut Ansicht der Kabbalisten, also eben insbesondere des Isaak Luria dann, das Nichtbegrenzte Licht.

Das ist der Schöpfungsblitz. Eins of ore. Ore ist das Licht.

Sprachlich nicht zufällig ähnlich mit dem Ore, Gold, im Französischen zum Beispiel. Und dieser Schöpfungsblitz fährt hinein jetzt in dieses Nichts. Aber da ist jetzt angelegt, dass dieses Licht in Gefäßen aufgefangen wird.

Das sollte das sein. Also es entsteht jetzt eigentlich der makrokosmische Mensch, dieses ganze Schema ist auch der Mensch, der Adam-Katmon, der sozusagen mit dem Kopf da oben ist und mit den Füßen da unten. Und da ist alles, was dazwischen ist.

Da die Mitte, Tiferet, Schönheit, hat mit dem Herzbereich zu tun, mit dem mittleren Bereich. Ist also im Grunde ein abstraktes Bild für den Menschen, für den Adam-Katmon, für den kosmischen Menschen. Das ist also das geistige Urbild, das jetzt hineinkommt.

Das heißt, es ist eigentlich, die Gottheit hat sich im Zimzum zurückgezogen und es kommt aus der Gottheit, wie soll ich sagen, der schöpferische Impuls, den Kosmos bzw. den kosmischen Menschen zu schaffen. Das ist das Schema mit diesen 10 Sephiroth, das eben all diesen himmlischen Sphären entspricht.

Also der Kosmos ist der große Mensch. Geht also hinauf bis zum Firmamentum, das ist die Sphäre, die noch über dem Tierkreis liegt, also den Hintergrund bildet sozusagen. Und darüber hinaus gibt es noch als 10.

Sphäre, wie es auch der Tante dann später, etwa zur gleichen Zeit, ein bisschen vor dem Isaglurian, völlig unabhängig davon, und andere auch im Mittelalter schildern als das Empyreum. Das ist die 10. Sphäre.

Das ist der eigentlich göttliche Bereich. Das ist beim Isaglurian der Bereich, wo das Ein, das Ein-Soph und das Ein-Soph-Or ist. Der Trinität im Übrigen.

Also das göttliche in seinen drei Facetten. So, und der göttliche Schöpfungsgedanke sozusagen, das ist dieser Sephiroth-Baum. Der steht auch für den Baum des Lebens zum Beispiel.

Daher wird dieser Sephiroth-Baum auch genannt Edz Chaim. Oder Edz Chaim, wie man es aussprechen will. Und das heißt Baum des Lebens.

Nichts anderes. Edz ist der Baum und Chaim ist Leben in Wahrheit. Also das heißt, dieser lebendige Kosmos, dieser lebendige Mensch, das ist der Schöpfungsgedanke.

Aber dass er sich, wie soll ich sagen, manifestiert wirklich dann in die Erscheinung tritt dazu, braucht das Licht. Das schöpferische Licht. Und da geht ihm jetzt dieser Schöpfungsblitz durch.

Also das Licht soll in alle diese ideellen Gefäße gefüllt werden. Soll mit dem Licht erfüllt werden. Und jetzt tritt die große Problematik auf.

Diese Gefäße sind ja so etwas, wir haben das besprochen schon ein bisschen mit den ganzen Bezeichnungen, die dabei auch sind. Also wo da Binah heißt und Chochmah. Also das oberste ist Keter, das ist der Kopf, die Krone.

Aber dann gibt es Binah und Chochmah. Das hat was zu tun mit Verstand und mit wirklicher Weisheit. Es sind zwar verschiedene Dinge, es sind also bestimmte Seelenqualitäten, die damit zusammenhängen.

Also eigentlich sind diese Gefäße Seelenqualitäten. Es sind seelische Kräfte. Und die Frage ist jetzt, wie fühlt sich das göttliche Licht, das heißt dieser Geistesblitz, wenn man so will.

Das Licht ist jetzt in dem Fall Bild für das Geistige, das hereinkommt. Wie nehmen diese Gefäße, das heißt diese seelischen Qualitäten, das auf? Und da entsteht jetzt die Problematik, dass nur die ersten drei Gefäße, die Krone, der Verstand und die Weisheit dieses Licht voll und ganz ertragen können. Die anderen zerbrechen, gehen zu Scherben.

Über das haben wir auch schon gesprochen, der Herr von Anfang an ist in dem System, der in die Schöpfung ist, unvollkommen. Da ist was passiert, da ist ein großer Unfall sozusagen passiert, dass eigentlich alles was da drunter ist, also unter den oberen Dreien, alles was da unten ist, alle Gefäße sind beschädigt, zerbrochen, in Scherben gegangen. Aber doch jede Scherbe hat etwas von dem göttlichen Funken behalten.

Die Gefäße sind zwar zerstört, aber göttlicher Funke ist trotzdem überall drinnen. Nitzotz heißt das im Hebräischen. Das ist wenigstens wie der Blitz irgendwo drinnen.

Und daher, worum geht es, was ist die Aufgabe des Menschen? Tikkun olam. Tikkun kommt im Jüdischen öfter vor, das heißt eigentlich Erreinigung von den Sünden. Erreinigung von den störenden Kräften.

Und Tikkun olam heißt Erreinigung der ganzen Welt von den Folgen der Sünde. Oder auch anders gesagt, Tikkun olam heißt Reparatur der Welt. Das ist unsere Aufgabe.

Gott hat eine Welt geschaffen, aber die Gefäße haben es nicht ausgehalten. Die geistige Kraft war sozusagen zu stark. Und das ist zum großen Teil ein Scherbenhaufen geworden.

Und wir sind aufgerufen, hier Reparatur zu machen. Also alles zusammenkippen, es heil machen, es ganz machen, es so machen, dass diese seelischen Qualitäten, die hier angedeutet sind in dem Tensehfirot, dass die wirklich Ausdruck des schöpferisch-geistigen Impulses der Gottheit sind. Dann kann das passieren, wenn das genügend durchgeführt ist, dann kann wirklich die Einwohnung Gottes im Reich, im Erdenreich, Malkuth, das ist da unten, also das ist wirklich unsere Erdenwelt da unten, dann kann die Einwohnung Gottes die Schechina im Erdenreich erfolgen.

Das ist die unterste Stelle. Als Sefir hat es den Namen Malkuth, was soviel wie Reich heißt. Das Reich Gottes auf Erden.

Und das geht. Und damit das wirklich voll und ganz stattfinden kann, muss der Mensch mitarbeiten, da die ganzen Scherben zu kippen, zu heilen, zu reparieren. Das ist die große Aufgabe.

Das ist also der Grundgedanke der Kabbalah, dass die Menschen da mitwirken. Auch ein deutlicher Ausdruck dessen, was ich ja schon oft in den Vorträgen betont habe, weil man so gerne leicht hinsagt, naja die Schöpfung ist vollkommen und dann sagt man noch als Nachsatz, ja wir Menschen haben es zerstört. Die Schöpfung ist von Anfang an nicht vollkommen.

Aber man kann vielleicht sagen, ja weil das Bild war den Menschen zu schaffen. Nämlich in Wahrheit, wenn man es jetzt aus heutiger Sicht sieht, weil es darum geht den freien Menschen zu schaffen. Und dort wo es darum geht, ich habe ein geistiges Vorbild, nennen wir es einmal den geistigen Plan, ein freies geistiges Wesen zu schaffen.

Dann ist die notwendige Konsequenz, dass die Schöpfung zunächst einmal nicht vollkommen sein kann. Weil sonst wäre das Wesen nicht frei. Es könnte nur gut sein, es könnte nur das Gute wollen, es könnte nur im Sinne Gottes wirken, dann wäre es aber gerade nicht frei.

Der Mensch ist frei, weil er sich sogar gegen Gott stellen kann. Mit allen Konsequenzen. Aber es passiert ja dann in der Bibel eh sehr schnell die Geschichte mit Kain und Abel und so weiter.

Es ist ja ganz notwendig, dass das reinkommt. Aber damit erwächst eben auch die Aufgabe des Menschen mitzuhelfen, dass das zur Vollkommenheit wird, eben tikkun olam zu betreiben, eine Reparatur der Welt. Und das ist unsere Aufgabe.

Und das wird es immer mehr. Also das heißt, der Weg des Menschen kann nicht mehr sein zurück zur Natur, wie sie war, sondern vorwärts. Vorwärts ist so vollkommen wie möglich zu machen, weil sie es von Haus aus nicht ist.

Die Welt wartet auf den Beitrag des Menschen. Ganz konkret auf den Beitrag des Menschen. Und dabei ist eben jetzt zu berücksichtigen auch diese 22 Verbindungspfade.

Wie wir eben diese ganzen seelischen Qualitäten, die dahinter stehen, wie wir die miteinander verbinden können. Die eben jetzt mit den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets zusammenhängen. Und die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets, die sind wieder nicht ganz zufällig, dass es 22 sind.

Ich zeige euch dann noch ein Schema. Ihr seht da oben etwas mit drei Kreisen angedeutet, oder so Kreissegmenten. Das sind einmal im innersten Kreis drei Buchstaben.

Da ist das, ich werde nicht alle Buchstaben jetzt durchgehen, aber die vielleicht. Das ist das Aleph, das Mem und das Shin. Das sind die sogenannten drei Mütter im hebräischen Alphabet, aber auch in der ganzen Schöpfungsgeschichte.

Das hat was mit der Schöpfungsquelle zu tun, das hat was zu tun auch mit den drei Ausprägungen des Nichts. Zum Beispiel ein, eins of, eins of or. Also das Nicht, das Nichtendende, also sprich das Unendliche und dann das nicht endende Nicht.

Mit den drei hat es was zu tun. Es hat was zu tun, wenn wir es jetzt anthroposophisch betrachten, sind die drei Mütter, die drei kosmischen Vorstufen, zum Beispiel die da waren, aus denen dann unser Erdenkosmos, unsere Erdenentwicklung entstanden ist. Ihr erinnert euch, wir haben gesprochen immer wieder vom alten Saturn, die Wärmewelt, von der alten Sonne, die eine gasförmige, eine Luft- und Lichtwelt war, und dann der alte Mond.

Mit denen hängt es auch z.B. zusammen. Aschin ist die Feuerwelt des alten Saturn, Aleph hat was zu tun mit der Luftwelt, mit der Sonnenwelt, und Mem ist das wässrige Element. Und mit dem fängt ja z.B. in der Schilderung der Bibel jetzt im Alten Testament bei der Genesis, fängt die ganze Schilderung an.

Perishit, Barah, Elohim, Haschamayim, ve'et ha'aretz. Haschamayim. Ha ist nur der Artikel, sh, da ist das She drinnen, das Shin, das ist das Feuer eigentlich, das drinnen wirkt.

Und Haschamayim ist das wässrige Element, das drinnen ist. Also diese Elemente sind deutlich drinnen. Wieder diese Dreigliederung, die drinnen ist, das ist nur so als Anregung.

Also das sind die drei Mütter. Die drei Mütter kommen z.B. beim Faust vor, ganz deutlich, und sind dort in Wahrheit auch nichts anderes als die drei kosmischen Vorstufen. Und das ist alles bewahrt worden, was dort entwickelt wurde auf diesen kosmischen Vorstufen, die uns vorangegangen sind, was jetzt in neuer Form wieder herauskommt.

Der Goethe schildert das ja wunderschön, und das kann ich ja vorlesen, das Stück mit den Müttern. Kommt im Zweierteil des Faust vor. Also der Zweierteil des Faust ist in Wahrheit voll von imaginativen Bildern, die sicher bei Goethe angeregt sind, halt stark durch die griechische Mythologie, aber er hat sie ganz eigenständig verwendet.

Und da sind so viele Weisheiten drin. Also gibt's ja die berühmte Szene am Kaiserhof, also der Faust ist mit Mephisto am Kaiserhof angelangt und kommen dann halt auch dort zu großen Würden und so. Der Mephisto erschafft das Papiergeld im Grunde und gibt dann mit dem Kaiser ein Reichtum, der halt aber ein bisschen auf drinnen an den Füßen steht.

Später wird sich herausstellen, dass da Verwicklungen gerade daraus entstehen, aber der Mephisto zaubert quasi aus dem Nichts heraus das Papiergeld. Erinnert mich an unsere Zeiten auch irgendwo. Geld, was ist Geld? Geld ist Vertrauen in die geistige Leistung eigentlich in Wahrheit.

Ist halt dann die Frage, ob die auch kommt oder nicht kommt. Ist ja heute im Spekulationsgeschäft auch nichts anderes. Man vertraut, dass die Firma so innovativ sein wird und mehr verkaufen wird und so weiter, dann gebe ich dort mein Geld hin.

Und kaum sinkt das Vertrauen, nein, man glaubt es doch nicht, dann sinkt der Börsenstand wieder, der Börsenkurs. Also da steckt was Geistiges dahinter, aber wenn es nicht der richtige Geist ist, kann das halt sehr schief gehen und da ist halt der Mephisto, der dahinter steht. Er sagt ja zwar ist das leicht, doch ist das Leichte schwer bezüglich der Geldschöpfung.

Aber der Kaiser will ja dann also mehr haben, er will vom Faust haben, dass auch die Helena und Paris, also diese Musterbilder aus der griechischen Mythologie, dass die in körperlicher Gestalt am Hof erscheinen. Und der Faust sollte das halt hervorzaubern irgendwo. Und naja, er hat ja den Mephisto, also sagt er, da kommt der König, der Kaiser will das haben, also mach.

Und der Mephisto sagt, bist du verrückt? Ich meine, das kann ich nicht. Man kann zwar irgendwelche kilgröpfigen Zwerge und irgendwelche Hexenfechsen hervorbringen, aber diese Teufelsliebchen können nicht als Heroinen gelten, also als Helena und Paris oder sowas. Da musst du dich woanders umschauen.

Und da sagt er ihm, es gibt schon ein Mittel, aber dann musst du zu den Müttern hinuntersteigen oder hinaufsteigen, wie auch immer. Und den Faust schaudert. Zunächst einmal den Müttern, Müttern, das klingt so wunderlich.

Und er wagt es aber dann doch, also er sagt dann, ja, doch in meiner Starren suche ich nicht mein Heil, also er sagt, ja, Mütter, es trifft mich immer wie ein Schlag, was ist das Wort, das ich nicht hören mag? Der Mephisto sagt dann darauf, ja, bist du beschränkt, das neue Wort stört dich, willst du nur hören, was du schon gehört? Und dann erwacht natürlich der Widerstandsgeist des Faustes, sagt doch immer, Starren suche ich nicht mein Heil, das Schaudern ist der Menschheit bestes Teil. Also mich schaudert es durch und durch, aber gut, dann gehe dorthin, auch wenn es mich noch so schaudert. Und vorher schon, als er die Mütter das erste Mal erwähnt hat, der Mephisto, dass das notwendig ist, und ihm sagt, dass das halt sehr schwierig wird, dort hinzusteigen, weil nichts wirst du sehen dort, den Schritt nicht einmal hören, den du tust, also du gehst eigentlich ins Nichts.

Und da verantwortet der Fauste dann bekanntlich, in deinem Nichts hoffe ich das All zu finden. Naja, genau so ist es da, die drei Mütter, das ist das Nichts. Das ist das Nichts aus dem aber in dreigliederiger Gestalt alles entsteht.

Und das kann der Mephisto nicht. Das können die Widersacherkräfte nicht, und das können die regulären Hierarchien, also die guten Hierarchien sozusagen, die geistigen Wesenheiten, nur dadurch, dass durch sie das Göttliche durchwirkt. Von oben, hindurchströmt durch sie, so wie es da im Schöpfungsblitz gezeigt ist.

Man kann das auch durchaus mit den Hierarchien in Zusammenhang bringen. Dann ist es das göttliche Licht, der göttliche Funke, der da durchgeht. Aber, was passiert? Die Gefäße brechen.

Schwerat hakenim. Bruch der Gefäße. Wichtiger Begriff in der Kabbalah.

Der Bruch der Gefäße. Es kann nur ausgeglichen werden, und das ist das, was ich oft schon gesagt habe, was ist der Grund, dass die Gottheit jetzt erschaffen will ein freies Wesen? Dass den göttlichen Funken in sich trägt und in Freiheit daraus tätig sein kann, nicht auf göttliche Anordnung von oben, sondern aus eigenem Tun etwas beizutragen zur Schöpfung. Also die Heilung muss vom Menschen erfolgen.

Die Reparatur der Schöpfung, wie es halt die Kabbalisten sagen. Weil eben dieser Bruch der Gefäße hängt eigentlich nur zusammen mit dem Sündenfall des Menschen. Das ist nur der letzte Zipfel.

Es hängt eigentlich zusammen, dass die Hierarchien selber dieses starke göttliche Licht nicht aushalten. Diesen starken Funken, der notwendig ist, um den freien Menschen zu schaffen, den vertragen die Hierarchien nicht. Nur die höchsten drei halten es aus.

Alles, was darunter liegt, scheitert bis zu einem gewissen Grad. Und was ich auch oft erzählt habe, je mehr das göttliche Licht von oben bis zur Erde sozusagen, oder bis zu uns herunterkommt, von Hierarchie zur Hierarchie passieren immer mehr Fehler. So könnte man sagen.

Die Gefäße sind immer ganz fehlerfrei und wenn sie nicht fehlerfrei sind, zerbrechen sie geradezu unter der Last des Geistigen. Das ist das Problem. Und daher unten der Mensch, der diesen Funken in sich trägt, wo es nicht so von oben da bis unten geht und dann letztlich, nicht einen vollständigen Scherbenhaufen, aber halt viele Schäden hinterlassen, sondern wo jetzt von da unten im Ich des Menschen, das sich mit der göttlichen Kraft verbindet, die Reparatur passiert dieser Welt.

So groß ist unsere Aufgabe eigentlich und unsere Möglichkeiten. Also um nichts weniger geht es, als letztlich unsere ganze Schöpfung zu verbessern, zu reparieren. Und das ist eben auch der ganz starke Impuls, der drinnen ist in der Anthroposophie.

Da geht es ja nicht nur darum, aha, ich verstehe jetzt, wie die Welt funktioniert, sozusagen geistig gesehen. Das ist einmal die Grundlage. Ich muss erkennen, welche Kräfte da walten, wie ich mit ihr umgehen kann, um sie zu verbessern.

Aber es geht vor allem darum, dann wirklich in die Tat rüber zu gehen. Und das ist ganz klar, das wird nicht heute und nicht morgen sich vollenden lassen, weil wir noch so schwach sind und auch selber noch genug Fehler machen. Aber bis zum Ende der regulären Entwicklung, also diese sieben kosmischen Entwicklungsstufen, sollten wir soweit sein.

Dass die Welt repariert ist, sozusagen, und dass dann eine ganz neue Art von Schöpfung entstehen kann. Und wo in Wahrheit immer mehr Wesen an der Freiheit, die der Mensch gewonnen und Schritt für Schritt ausgebaut hat, wo immer mehr geistige Wesen daran teilnehmen können. Zum hundertsten Mal wiederholt, diese Freiheit haben die höheren Hierarchien, die über uns stehen, nicht.

Das ist die Problematik. Sie haben die Erfüllung durch das Göttliche, aber damit nicht den freien Willen. Das Experiment könnte man fast sagen, dass die Gottheit mit uns gemacht hat, ist jetzt, schauen wir, was macht das unterste Wesen.

Geben wir dem die Chance, so lange zu lernen, dass es aus eigenem einen schöpferischen Impuls hineinbringen kann. Also Licht von oben und Licht von unten. Dass sie dann, ja, irgendwo da in der Mitte trifft in Schönheit.

Tiferet, das wäre die Sephira Tiferet, da wo sich's trifft. Vielleicht, Zeit ist schon ein bisschen über, über Zeit aber noch nicht viel. Ich möchte euch das Schema nur hier noch erklären.

Das ist eine Zusammenstellung, die sich orientiert an einem sehr frühen kabbalistischen Buch, am Sefer Jezira. Jezira ist die Welt der Formgebung. Olam Jezira, Olames Welt.

Jezira ist die Welt der Formgebung, das sind die formbildenden Kräfte in Wahrheit, die also in den Lauten eben auch drinnen sind. Also das, was wir zum Beispiel in Sprachgestaltung halt jetzt im Deutschen auch üben. Aber das kann man im Hebräischen also zweifellos auch sehr gut üben.

Weil das hat eine ganz starke imaginative Kraft also drinnen. Eben wie ich es angedeutet habe, nur in dem Wort Bereshit. Also dem ersten Wort der Bibel, was im Anfang übersetzt wird.

Aber das ist im Grunde dieser Schöpfungsfreiraum, der Rückzug der Gottheit in dem B, der gebildet wird R, wo sich drinnen etwas seelisch zu Regen beginnt. Das ist das R, wo dann das Bereshit mit dem Sch schießt hinein. Der Feuerfunke, das geistige Feuer, das geistige Licht, das drinnen ist und im T schlägt es ein.

Und damit, das macht die Schöpfung aus. Wenn ich das Wort Bereshit meditiere, das heißt mir es ins Bild schaffe, kann ich wie gesagt die ganze Schöpfungsgeschichte, erstes Kapitel Genesis daraus entwickeln. Das ist drinnen.

Ja, aber nur noch was kurzes dazu. Also wir haben die drei Mütter drinnen, über die wir gesprochen haben. Wir haben dann die sieben einfachen Buchstaben oder Laute.

Also man muss dazu sagen, im Hebräischen werden an sich nur die Konsonanten geschrieben, wie in allen alten Sprachen. Die Vokalisierung ist immer noch Gefühl gekommen. Später dann machen die Hebräer alle möglichen Punkten, also sogenannte masoretische Zeichen, um die Vokalisierung anzuteilten, weil dann immer die Sicherheit da war.

Ursprünglich war die da. Warum besonders die Konsonanten? Weil die Konsonanten eigentlich den Gedankeninhalt der Worte wiedergeben. Braucht ihr nur einmal versuchen, nehmt einen Satz, schmeißt alle Vokale heraus und schreibt nur die Konsonanten auf, man versteht ganz klar, was gemeint ist.

Ganz klar. Macht es umgekehrt, schmeißt alle Konsonanten raus und behaltet nur die Vokale. Eine wunderschöne Stimmung vielleicht, es ist auch sehr musikalisch, aber bitte um was geht es eigentlich? Keine Ahnung.

Das heißt, das Begriffliche, das gestalterisch-geistige Element ist weg, aber es ist eine Seelenstimmung, die ist drinnen. Die Vokale sind das Seelische, wenn man so will, die Konsonanten sind das geistig Formende, das drinnen ist. In allen alten Sprachen sind eigentlich zunächst nur diese geistigen Kräfte drinnen.

Und was ich dabei seelisch empfinde, das war eben eh ganz klar. Später halt nimmer, dann hat man Punkte und so weiter gemacht, dass man weiß, aha, jetzt kommt aber ein Vokal hinten nach, und zwar der Vokal A oder E oder wie auch immer. Dann sind es Punkte drunter, unter den Buchstaben.

Ja, also die drei Mütter, dann kommen sieben einfache, nein sieben Doppelte, Verzeihung, sieben Doppelte, hier sieben Doppelte. Doppelt, warum? Weil man sie hart oder weich aussprechen kann. Also Puh oder Puh zum Beispiel.

Solche Sachen. Hat aber was zu tun, sieben, die sieben Zahl hat was mit den sieben Planetensphären zu tun, mit den sieben Klassischen. Wobei die Zuordnung manchmal nicht ganz klar ist, welcher Buchstabe wo dazugehört, aber es sind jedenfalls die sieben Planetensphären.

Und dann kommen zwölf einfache, na das sind die Tierkreiszeiten. Die zwölf Tierkreiszeiten, die es durchgeht. Also wieder der ganze Kosmos oder der ganze kosmische Mensch, der drinnen steckt.

Weil der Adam-Kartman ist eben auch nichts anderes. Er liegt eigentlich seiner Leiblichkeit nach, sogar wenn man will, aber genauso seiner Geistigkeit nach im Tierkreis drinnen, die zwölf. Das ist die ganze menschliche aufrechte Gestalt, vom Wider oben bis zu den Fischen bei den Füßen unten.

Und in der Mitte da irgendwo die Waage und so drinnen. Also das kann man durchgehen. Und ja, es sind drinnen bei Menschen die Planeten auch drinnen natürlich.

Das sind, also Herz zum Beispiel, Sonne, Lunge hat was mit Merkur zu tun, das ist das merkuriale Element, Atmung, Einatmung, Ausatmung, dieses Rhythmische. Der Merkur ist eben der schnell Bewegte, weil der Merkur immer sehr nah an der Sonne steht und einmal davor, einmal danach. Das heißt er ist einmal sichtbar vor Sonnenaufgang, dann geht er der Sonne ein Stück voraus.

Oder er kann als Abendsterne erscheinen, also kurz nach Sonnenuntergang. Weil wenn die Sonne am Himmel ist, dann ist die so hell, dass man den Merkur einfach nicht sieht, der wird überstrahlt. Bei der Venus, der nächste Planet, die aber auch sehr nah an der Sonne ist, aber doch schon ein bisschen stärker sich weiter entfernt, die kann sogar, die ist sehr hell, also die kann man sogar bei Tageslicht sehen.

Wie sonst kein Planet. Also so wirklich bei Sonnenschein auch. Also kann man durchaus, zumindest am Morgen oder so, da ist die Sonne schon deutlich aufgegangen und die Venus glänzt immer noch.

Und ebenso beim Abendsterne. Also beim Merkur ist das nicht, er ist zu lichtschwach, aber er ist immer einmal vorher, einmal nach der Sonne. Das geht sehr schnell, der ist sehr schnell beweglich.

Nach den Mondphasen ist er die schnellste Bewegung, also die zweitschnellste sozusagen nach dem Mond. Daher ist die klassische Planetenordnung im alten geozentrischen System oder im antiken System nicht so, wie wir es heute nach der räumlichen Anordnung sehen. Da sieht man ja, der Sonne am nächsten ist der Merkur und dann die Venus.

So sieht man es im alten System nicht, sondern da ist, wenn man nach den Rhythmen geht, fängt es an mit dem Mond, der hat den schnellsten Rhythmus, aber dann kommt schon der Merkur, dann kommt die Venus, dann kommt die Sonne. Das heißt, wenn man das räumlich ansehen würde, wäre scheinbar die Venus der Sonne am nächsten Planeten, stimmt aber gar nicht, weil das ist der Merkur in Wahrheit. Aber nach den Rhythmen, nach der Beweglichkeit geht es eben Mondrhythmus, Merkurrhythmus, Venusrhythmus, Sonne entspricht dem Jahresrhythmus, also die Sonne geht sozusagen, wenn wir es von der Erde aus betrachten, einmal im Jahr herum braucht genau ein Jahr, das ist der Sonnenrhythmus und dann geht es weiter Mars, Jupiter, Saturn.

Das sind die sieben Planeten, die da drinnen sind. Und dann eben wie gesagt die 12 Tierkreiszeiten. Also das Ganze ist ein Beispiel, wie man Geistiges sehr bewusst in sehr abstrakte Schemen hineinbricht, aber eben mit einem guten Sinn, um das sinnliche Bild loszulassen.

Also das sinnliche Bild, das man sich aufgebaut hat, um einmal ein geistiges oder seelisches Erlebnis fassen zu können und beschreiben zu können, dazu muss man es heute in ein sinnliches Bild letztlich fassen. Für seelische Feinheiten und gar für geistige Feinheiten haben wir einfach zu wenig Begriffe dafür, zu wenig klare Begriffe dafür. Da ist halt dann das, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, also dann fassen wir es eigentlich in diese Imagination.

Aber das ist, solange es in ein sinnliches Bild gefasst ist, eben noch nicht das Übersinnliche. Das müssen wir abstreiten. Und daher ganz bewusst hat der Gang in so scheinbar ganz abstrakte Schemen, abstrakt sind sie auch in dem Sinne, es ist jetzt nichts Sinnliches mehr da ist, natürlich bei der Zeichnung ist es trotzdem was Sinnliches, aber es ist eben ein Schema, abstraktes.

Könnte man auch anders machen, hat man auch gemacht. Also es gibt verschiedenste Arten, wie das dargestellt wird. Wie gesagt, eben auch mit zehn Sphären, die konzentrisch sind, sieht man, dass das wirklich den zehn Sphären entspricht, bis hinauf zum Empyreum, von dem wir gesprochen haben, ist eine völlig andere Darstellung möglich.

Aber der Gedanke dahinter, das Geistige dahinter bleibt dasselbe. Also das sind Hilfsmittel, Krücken. Daher durchaus kann man sich sowas auch selber machen.

Kann sich selber überlegen einmal, wie ich mir diese geistigen Dinge in ein Schema fasse, wo ich die Zusammenhänge erkennen kann. Weil die wirkliche Imagination, also die wahre Imagination, also das heißt nicht die sinnliche Verbindlichung, sondern das was dahinter steckt, ist dass ich die Zusammenhänge erkenne und verstehen lerne. Also gerade durch die Stufe der Inspiration dann zu verstehen lerne.

Also wie hängt denn das alles zusammen. Also es ist einfach eine Krücke, wenn man will eine Meditationshilfe, um diese Zusammenhänge zu schauen. Aber das eigentliche geistige Erlebnis ist also hier zum Beispiel, dass ich die ganzen seelischen Qualitäten, die da aufgezählt sind, die eben den zehn Sephiroth entsprechen, dass ich die erleben kann.

In ihrer Tiefe erleben kann. Und erleben kann dann sogar die geistigen Wesenheiten, die damit verbunden sind. Aber an dem Schema kann ich mich orientieren, anhalten, dass ich den Überblick nicht verliere.

Also das war jedenfalls der Grundgedanke. Das müssen wir heute nicht so machen. Also ich will jetzt nicht Anthroposophie zur Kabala umformen.

Ich will euch nur zeigen, wie es halt so verschiedene Wege gibt, da einen Zugang zu finden. Und das mit den Schemen, also vor allem deswegen, weil wir es für unser Apokalypse-Thema eigentlich brauchen. Ihr wisst, ich habe ja schon begonnen und werde sicher noch ein paar Mal darauf eingehen, diese abstrakten Schema mit der Weltentwicklung, diese sieben großen Weltentwicklungsstufen.

Und dann haben wir gesprochen, jede dieser sieben Stufen vom alten Saturn und so weiter bis zum Vulkanzustand geht durch sieben Lebensstufen durch. Und jede dieser sieben Lebensstufen geht durch sieben Formzustände durch. Und jeder dieser Formzustände untergliedert sich dann in Hauptzeitalter und in Unterzeitalter.

Und dann kann man noch variable kleinere Bereiche auch noch finden. Also die Unterzeitalter werden zum Beispiel entsprechend unseren Kulturepochen, die Hauptzeitalter entsprechend der atlantischen Zeit oder der lemurischen Zeit oder jetzt der nachatlantischen Zeit, in der es sieben Kulturepochen gibt. Notis ist auch im Grunde ein abstraktes Schema.

Es gibt ja auch eine ganze Menge Zeichnungen dazu, bei denen man sich erst orientieren muss, die aber sehr hilfreicher sein können. Also sich das anzuschauen. Und das heißt keine Angst vor dem Abstrakten auch zu haben.

Es wirklich auf sowas hinzubringen. Aber nicht nur zu sitzen vor dem Schema und jetzt das Schema auswendig zu lernen, sondern das Entscheidende ist, ja habe ich die geistige Berührung, die seelische Berührung draußen mit den Tieren, den Pflanzen, den Steinen, den Menschen. Was ist da wirklich dahinter? Aber es geht dann um die Erfahrung, die ich gemacht habe, wirklich greifen zu können, sie einordnen zu können, kann ich früher an diesen Schema dann auch lernen.

Also das als Hintergrund. Und wenn wir den Weg zum neuen Jerusalem verstehen wollen, die ganzen Schilderungen, wie dieses neue Jerusalem aufgebaut ist, das ist ja auch nicht eine, es ist als Stadt aufgebaut oder schematisiert, aber das ist eben eigentlich nur das Schema. Da geht es ja nicht darum, dass jetzt wirklich irgendwo so eine Stadt, wie wir sie kennen, gebaut wird.

Sondern die hat kosmische Bedeutung. Das ist genauso so ein großes kosmisches Schema, das dahinter steckt. Und dass wir das lesen können, mit den ganzen Edelsteinen, die vorkommen, die zwölf Edelsteine, die vorkommen, zwölf Arten von Edelsteinen, was die bedeuten und so weiter.

Dann muss ich sowas lesen können. Das Bild, das eigentlich so wie ein sinnliches Bild herüberkommt, obwohl der Johannes eben schon sich sehr bewusst war, dieser Hintergründe, nur eben um es kommunizieren zu können, konnte es nur in solche Bilder gleiten. Aber für den, der ein bisschen tiefer blicken will, geht es darum, die wirklichen Zusammenhänge hinter den Bildern zu erkennen.

Und darum beschäftigt man sich jetzt mit diesen Dingern. Die Menschheit arbeitet schon lange an dem. Und in den verschiedensten Kulturen sind verschiedenste Mittel entwickelt worden, um das zu fassen einfach.

Und Anthroposophie ist halt meinem Empfinden noch der modernste Weg. Und der bewussteste Weg vor allem. Der gedankenklarste Weg, um das ergreifen zu können.

Also darum geht es. Aber jetzt lese ich euch noch schnell zum Abschluss noch einmal den Wochenspruch vor den 27. In meines Wesens tiefen Dringen erregt ein ahnungsvolles Sehnen, das ich mich selbst betrachtend finde, als Sommersonnengabe, die als Keim in Herbstestimmung wärmend lebt, als meiner Sehne kräftet.

Bis zum nächsten Mal, meine Lieben. Ich danke euch fürs dabei sein. Danke euch allen im Livestream auch.

Bis zum nächsten Mal. Vielen Dank, Wolfgang. Gerne.

Danke, danke, danke. Gerne, meine Lieben. Danke für's so treu dabei zu sein, ohne dem könnt ich's auch nicht machen.

Danke. Und danke für die Arbeit, die ich manchen von euch mache mit meinen Vorträgen, nämlich die Transkribieren und das Weiter tun. Es ist einfach total was Gemeinsames.

Und dafür herzlichen Dank. Schönen Abend.

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Vortragszyklus Apokalypse

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X

Einzelnachweise