Die Nebenübungen von Rudolf Steiner in Gruppenarbeit

Aus AnthroWorld

Wie ist diese Seite aufgebaut? Eingangs wird an die schlichte Herangehensweise erinnert, dann die Wichtigkeit der Nebenübungen für Meditationen betont. Dann sieht man die Anmeldung für die aktuelle 6. Staffel (ab Jan 2024). Und drunter findest du generelle Informationen zu den Nebenübungen. Abschließend unsere Historie und live Beiträge im youtube (Staffel 1 und 3). Und zu jeder Staffel findest du Teilnehmerstimmen.

Zu empfehlen: Keep it simple

Wir von anthro.world haben bisher 5 Generationen bei den Nebenübungen in Gruppenarbeit begleitet. Es ist naheliegend, dass Menschen, die die Nebenübungen 1, 2 oder 3 mal alleine oder in Gruppen durchgeführt haben, denken könnten: "Jetzt muss eine Steigerung kommen, jetzt muss eine Vertiefung in die Details der Übungen kommen. Sonst gibt es keinen Fortschritt".

Wir sehen aber den Fortschritt alleine in der Tatsache, dass man sich stets bemüht, die NÜ treu in seinen Alltag zu integrieren. Einen erstrebenswerten Fortschritt sehen wir somit eher in der konstanten "Veralltaglichung" bis zu dem Punkt, dass einem die NÜ nicht mehr Pflicht, sondern Bedürfnis werden. Und nicht so sehr im Streben nach einem Expertentum - das nämlich führt oft zu Täuschungen.

Nicht zu empfehlen: Meditation ohne Nebenübungen

Die Verantwortlichen bei anthro.world legen einen Schwerpunkt auf die Nebenübungen von Rudolf Steiner - aber nicht aus Naivität! Es gibt ein Reihe von tollen anthroposophischen Meditation, die man machen kann. Die Frage ist nur wie und wann (und ob).

Nicht wenige Menschen hören wir sagen (sinngemäß): "Die Nebenübungen sind gut und schön ... aber die Meditationen haben einen viel stärkeren Effekt." Es scheint die Sichtweise verbreitet, dass Meditationen "der wahre Jakob" sind, und dass die Nebenübungen vergleichsweise nur "Kindergarten" sind. Aber, wie Rudolf Steiner selber sagt, ist die Ausübung von Meditation ohne Nebenübung sehr gefährlich. Wir von anthro.world betonen deshalb ausdrücklich, dass meditierende Menschen INSBESONDERE auch die Nebenübungen weiterhin täglich tun sollten. Dazu betont Rudolf Steiner:

«Noch einmal muß zweierlei einge­schärft werden:

Erstens, daß die besprochenen sechs Übungen den schädlichen Einfluß, den andere okkulte Übungen haben können, paralysie­ren, so daß nur das Günstige vorhanden bleibt.[*] Und zweitens, daß sie den positiven Erfolg der Meditations- und Konzentra­tionsarbeit eigentlich allein sichern. Selbst die bloße noch so ge­wissenhafte Erfüllung landläufiger Moral genügt für den Esoteri­ker noch nicht, denn diese Moral kann sehr egoistisch sein, wenn sich der Mensch sagt: Ich will gut sein, damit ich für gut befunden werde. - Der Esoteriker tut das Gute nicht, weil er für gut befun­den werden soll, sondern weil er nach und nach erkennt, daß das Gute allein die Evolution vorwärts bringt, das Böse dagegen und das Unkluge und das Häßliche dieser Evolution Hindernisse in den Weg legen.

[*] Der «schädliche Einfluß» findet sich in den Hörer-Notizen von dem Vortrag Leipzig, 9. Juli 1906 (in GA 94 «Kosmogonie») wie folgt begründet:

Der Schlaf ist der Ausgangspunkt für die Entwickelung der geistigen Sinne. Vom schlafenden Menschen sind physischer und Ätherleib im Bett, Astralleib und Ich sind außerhalb derselben. Wenn nun der Mensch anfängt, im Schlafe schauend zu werden, dann werden dem Körper für eine gewisse Zeit Kräfte entzogen, die bisher die Wiederher­stellung an physischem und Ätherleib besorgt haben. Sie müssen auf andere Weise ersetzt werden, soll nicht eine grosse Gefahr für den physischen und den Ätherleib entstehen. Geschieht dies nämlich nicht, dann kommen diese mit ihren Kräften sehr herunter, und amoralische Wesenheiten bemächtigen sich ihrer. Daher kann es vorkommen, daß Menschen zwar das astrale Hellsehen entwickeln, aber unmoralische Menschen werden. [...].

Wichtig ist folgender Satz: Man kann eine Wesenheit und eine Sache um so mehr sich selbst überlassen, je mehr Rhythmus man hineinge­bracht hat. So muß der Geheimschüler auch in seine Gedankenwelt eine gewisse Regelmäßigkeit, einen Rhythmus hineinbilden.»[1]

Wir sind bei anthro.world grundsätzlich sehr offen und interessiert an anthroposophischer Meditation, und wir prüfen auch die Voraussetzungen für ein geeignetes Format. Hierzu sind uns Anregungen willkommen und wir sind auch offen mit erfahrenen "externen" Menschen zusammen zu arbeiten. Aber wie auch immer ein Kurs aussehen wird, die Nebenübungen werden dabei eine aktive Rolle spielen müssen.

Stimme von Sibylle R. für «Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Sibylle R.

«Durch den Austausch ist mir ihre Notwendigkeit bewusst. Das Üben bis zur Umwandlung in Charaktereigenschaften ist ein langer Weg, den zu gehen, ich mich entschieden habe. Mit Wegbegleiter/in Gemeinschaft ist er zwar nicht leichter aber die Motivation/die Kraft im Austausch gibt Impulse…

Vielen Dank für eure Initiative und eurem Durchhaltevermögen.

Liebe Grüße, Sibylle»

Sibylle Roland, den 9. Juli 2023

Weitere (Teilnehmer-) Stimmen findest du weiter unten ...

Aktuelles

+++ Anmeldungen für die 6. Staffel +++

Bei Interesse an der Teilnahme bitte per Kontaktformular Interesse signalisieren und Rückrufnummer hinzufügen. Dann prüfen wir intern die Verfügbarkeit und im positiven Fall bestätigen wir kurzfristig die Teilnahme per Mail.

Stand: 17. März 2024

NEU: Grundlagengruppe mit Margherita und Anja. Sonntags, 19h. Start: 4. Februar 2024

  1. Margherita E. (Co-GL)
  2. Anja K. (Co-GL)
  3. Pia B.
  4. Marion K.
  5. Heidi E.
  6. Sabine H.
  7. Sabine E.
  8. Sabine W.
  9. Gabriela W. (2. Feb 24)
  10. ...

Forschungsgruppe mit Susanne und Gabriele. Montags 17:30h. Start: 8. Januar 2024

Teilnahmevoraussetzung: Eine oder mehrere Grundlagengruppen

  1. Susanne G. (Co-GL)
  2. Gabriele H. (Co-GL)
  3. Stefan M.
  4. Roswitha E.
  5. Adriana R.
  6. Gisela M.
  7. Claudia C.
  8. Tanja H. (ehem. 5. Staffel NÜ bei Christian F.)
  9. Andrea K. (ehem. 5. Staffel bei Julija)
  10. Malih - Gruppe voll

Neu! Grundlagengruppe mit Christian F. und Nana D. Montags 19h. Start: 15. Januar 2024

  1. Christian F. (Co-GL)
  2. Nana (Co-GL)
  3. Anja S. (6. Dez/ 2. Jan 24)
  4. Alexander K. (6. Dez/ 2. Jan 24)
  5. Ottilie K.
  6. Verena A. (7. Jan 24)
  7. Tobias S. (7. Jan 24)
  8. Wolfgang W. (8. Jan 24)
  9. Thomas N. (9. Jan 24)
  10. Klaus F. (12. Jan 24) - Gruppe voll

Grundlagengruppe mit Co-GL Susanne S. und Julija D. Dienstags 10h. Start 9. Januar 2024

  1. Susanne S. (Co-GL)
  2. Julija D. (Co-GL)
  3. Marie-Louise M. (30. Dez 23)
  4. Elmar G. (2. Jan 24)
  5. Michaela R. (3. Jan 24)
  6. Lukretia (3. Jan 24)
  7. Angela A. (5. Jan 24)
  8. Gisela K. (5. Jan 24)
  9. Susanna P. (8. Jan 24)
  10. Karin R. (10. Jan 24)
  11. Claudia S. (31. Jan 24)
  12. Brigitte N. - Gruppe voll

Grundlagengruppe mit Stefan M. und Dominique P. Dienstags 18h. Start am 9. Januar 2024

  1. Stefan M. (Co-GL)
  2. Dominique P. (Co-GL)
  3. Dietlind M.
  4. Linda D. (27. Dez 23)
  5. Jérôme P. (2. Jan 24)
  6. Evelyn H. (2. Jan 24)
  7. Aljoscha (2. Jan 24)
  8. Constanze S. (3. Jan 24)
  9. Oliver S. (10. Jan 24)
  10. Benoit (9. Jan 24) - Gruppe voll

Grundlagengruppe mit Susanne H. (Co-GL) und Matthias R. (Co-GL) Dienstags 19h. Start 9. Januar 2024

  1. Susanne H. (Co-GL)
  2. Matthias R. (Co-GL)
  3. Almut S. (28. Dez 23)
  4. Janine T. (28. Dez 23)
  5. Wolfgang S.
  6. Elisabeth S. (Gattin v. Wolfgang S.)
  7. Maria S. (28. Dez 23)
  8. Andreas G. (27. Dez 2023)
  9. Brigitta T. (1. Dez 2024)
  10. Inga S.
  11. Ingrid M. (9. Nov 23) - Gruppe voll

Grundlagengruppe mit Katrin G. u. (Co-GL) und Christian S. (Co-GL) Donnerstags 17h. Start am 1. April 2024

  1. Katrin G. (Co-GL)
  2. Christian (Co-GL)
  3. Christel S.
  4. Marina (8. März 24)
  5. Martha D. (7. März 24)
  6. Helga K. (7. März 24)
  7. Alisa (7. März 24)
  8. Ursula K. (17. März 24)
  9. Thomas B. (17. März 24)
  10. max 10 Menschen


Grundlagengruppe mit Ruth u. (Co-GL) und Aurel S. (Co-GL) Donnerstags 19h. Start am 11. Januar 2024

  1. Ruth U. (Co-L)
  2. Aurel S. (Co-L)
  3. Katja W. (Californien) (3. Jan 24)
  4. Dietlinde H. (2. Jan 24)
  5. Horst-Willi F. (5. Jan 24)
  6. Cornelia F. (1. Jan 24)
  7. Philip J. (6. Jan 24)
  8. Petra S. (6. Jan 24)
  9. Rouven S. (6. Jan 24)
  10. Vanessa F. (7. Jan 24)
  11. Snežana S. (15. Dez 23) - Gruppe voll

Grundlagengruppe mit Christine G. (GL) Donnerstags 19h. Start am 11. Januar 2024

  1. Christine G. (GL)
  2. Ursula D.
  3. Alexandra P. (27. Dez 23)
  4. Katharina F. (28. Dez 23)
  5. Christiane K. (28. Dez 23)
  6. Tina M. (31. Dez 23)
  7. Liberto M. (1. Jan 2024)
  8. Barbara W. (1. Jan 2024)
  9. Magnus H. (7. Jan 2024)
  10. Markus G. (8. Jan 24)
  11. Eva L. - Gruppe voll

Interessentenliste ohne Zuordnung. Bitte meldet euch bei François, damit ich in konkrete Gruppen aufteilen kann. In existierende oder künftige Gruppen.

  1. Gerlind E.?
  2. Erika K. (28. Dez 2023) kann nicht Di/Do Abends. Andere Abendgruppen oder Vormittagsgruppe?
  3. Monika H. (29. Dez 23): Am liebsten live-Gruppe in Berlin. Anderenfalls flexibel für online-Gruppen
  4. Annette F. (1. Jan 24)
  5. Christiane S. (2. Jan 24)
  6. Marga v.d. E. (8. Jan 24)
  7. Gabriele Z. (10. Jan 24): Die Vormittags oder Abends
  8. Manuela O. (11. Jan 24) Ideal Do 19 oder Di 10h
  9. Manuela (Mail: 2009maisxxx) (12. Jan 24)
  10. Jutta L. (14. Jan 24)
  11. Philipp B. (14. Jan 24)
  12. Reinhold O. (17. Jan 24)
  13. Julia H. für 6. oder 7. Staffel
  14. Monika M. (26. Jan 24 aus Rio)
  15. Annette (30. Jan 24) Grundlagengruppe ab Feb 24
  16. Shelly V. (2. Feb 24) Montag Nachmittag, Mittwoch Vor- oder Nachmittag

Bei Interesse bitte bei François per Kontaktformular mit Kontaktdaten/ Rückrufnummer melden.

Hier: Die damalige live-Übertragung der 1. Staffel (15. Folge) Weitere Infos bei «Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Aktuelle Staffel | Start Juli 2023 bzw. Oktober 2023 | 5. Staffel «Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Folgende Worte sagte Dr. Wolfgang Peter im Juni 2023 über die Rolle der Gruppenleiter und Teilnehmer:

«Es geht einfach darum, dass alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen den Freiraum finden, offen und ungeniert von ihren individuellen Erfahrungen zu berichten, von ihren Erfolgen und auch Misserfolgen, die eben auch dazugehören. Der ehrliche, wohlwollende und wertschätzende Umgang miteinander schafft die Atmosphäre, in der sich alle unbeschwert und frei entfalten können. Das ist zugleich schon eine praktische Umsetzung dessen, was mit den Nebenübungen angestrebt wird. Denn die sind eben nicht nur ein individueller Entwicklungsweg, sondern zugleich und untrennbar damit verbunden auch ein Weg zur Bildung und Förderung einer gesunden sozialen Gemeinschaft, in der jeder seine individuellen Fähigkeiten frei entfalten und dadurch die Gemeinschaft durch neue Perspektiven beleben und bereichern kann.»

- Stand 7. Nov 2023 -

Grundlagengruppe Sonntags 18:00h mit Anja und Margherita. Start: 9. Juli 2023.

  1. Margherita E. (GL)
  2. Anja A. (GL)
  3. Heidi E.
  4. Sabine W.
  5. Susanne S.
  6. Marion K.
  7. Günter H.
  8. Pia B.
  9. Andreas R.
  10. Sabine H.

Grundlagengruppe Montag 17:30h mit Susanne und Gabriele. Start: 10. Juli 2023

  1. Susanne G. (GL),
  2. Gabriele H. (GL)
  3. Stefan M.
  4. Roswitha E.
  5. Anita P.
  6. Adriana R.
  7. Gisela M.
  8. Claudia C.
  9. Helen F.

Grundlagengruppe Montag 19h mit Christian. Start: 3. Juli 2023

  1. Christian (GL)
  2. Stephan E.
  3. Martin A.
  4. Linda D.
  5. Matthias R.
  6. Lina S.
  7. Anja S.
  8. Tanja H.?
  9. Susanne H.

Grundlagengruppe Donnerstags 10h mit Elke und Margherita. Start: 5. Oktober 2023 Link: Auf Anfrage

  1. Elke J.
  2. Margherita
  3. Bernhard K.
  4. Julia H.
  5. Karin R.
  6. Gregor P.
  7. Gabriele E.
  8. Tim R.
  9. Elisabetz K.J.
  10. Dietlind
  11. Manuela
  12. Monika
  13. Paula L.?

Grundlagengruppe Donnerstag 17h mit Kathrin und Christian. Start 5. Oktober 2023 Link: Auf Anfrage

  1. Katrin (GL)
  2. Christian (GL)
  3. Alisa
  4. Helga K.
  5. Christel S.
  6. Ilisa B.
  7. Thomas B.
  8. Maximilian B.
  9. Oliver S.
  10. Susanne
  11. Ulla
  12. Martha

Wiederholergruppe Donnerstag 19h mit Frank. Start: 13. Juli 2023

  1. Frank (GL)
  2. Christine G.
  3. Barbara H.
  4. Ulrike S.
  5. Marion B.
  6. Anja S.
  7. Aurel

Grundlagengruppe Freitag (vormals Dienstags) 10h mit Julija. Start: 4. Juli 2023 Link: Auf Anfrage

  1. Julija (GL)
  2. Nadine S.
  3. Sibylle R.
  4. Andrea K.
  5. Angela A.
  6. Heike S.
  7. Stefan H.
  8. Marina

Generelles zu «Die Nebenübungen» von Rudolf Steiner

Wie funktionieren Die Nebenübungen?

Rudolf Steiner selbst verwendete unterschiedliche Beschreibungen hinsichtlich dessen, was Die Nebenübungen sind. Es gibt also eine bestimmte Bandbreite in der Ausdrucksweise- was jedoch nicht täuschen sollte. Ein Irrtum könnte sein, dass man denkt, man könnte die Übungen individuell für sich interpretieren und umsetzen. Die nachfolgende Beschreibung gibt einen Anhaltspunkt, was unter den Übungen zu verstehen ist- aber es ist wesentlich sich in eigener Recherche weitere Beschreibungen anzuschauen, damit innerlich ein klares Bild entsteht.

  1. Übung seine Gedanken zu kontrollieren
  2. Übung seinen Willen zu stärken
  3. Herr über seine Emotionen werden- Gleichmut der Gefühle
  4. Positivität- in allem das Fünkchen des Guten entdecken
  5. Unvoreingenommenheit- Jeder Situation ohne "ach, das kenne ich schon" begegnen
  6. Balance aller 5 Übungen im Alltag

Was ist besser? Nebenübungen "alleine, mit echten Menschen" oder "online"?

Wir, bei anthro.world, haben Erfahrungen mit der Praxis der Nebenübungen in Einzelarbeit und in Gruppenarbeit. Sowohl in "echten Gruppen", wo Menschen physisch zusammen kommen. Aber wir haben inzwischen auch eingehend online-Erfahrungen gewonnen (online in live-Gruppen und in nicht öffentlichen Kleingruppen).

Und, was ist nun "besser"? So pauschal kann man da keine Aussage treffen, zu unterschiedlich ist die Dynamik in jeder Gruppe. Jedoch lässt sich pauschal sagen: Eine online-Gruppe muss nicht per se einen Mangel haben, gegenüber dem Zusammenkommen im wirklichen Leben. Essenziell ist die Begegnungskultur:

  • Ist man gewillt seinem Gegenüber wirklich mit Interesse zu begegnen?
  • Ist man bereit, wirklich zuzuhören?
  • Ist man offen dafür, selber sein Gegenüber nicht zu werten?
  • Ist man in der Lage darauf zu verzichten gutgemeinte Tipps zu geben?
  • Ist man bereit seine ICH-Botschaft zu geben?
  • Ist man bereit offen mit seinem eigenen Scheitern umzugehen?

Scheitern und Versagen

Jeder Übende macht früher oder später die Erfahrung des Scheiterns. Auf den ersten Blick erscheinen die Nebenübungen "keine große Sache" zu sein. Außerdem könnte man denken, dass diese Übungen wirklich nichts Besonderes sind, und es womöglich viel spannendere Übungen gibt. Aber, verflixt und zugenäht, die meisten Menschen scheitern besonders bei den scheinbar einfachen Übungen, z.B. die 2. Nebenübung. Wir haben bei anthro.world keine systematische Umfrage gemacht. Aber anhand der Rückmeldungen und Erzählungen aus Stichproben, schaffen es weniger als 1-2 Prozent der Menschen dauerhaft mit den Nebenübungen am Ball zu bleiben.

Die Gruppenarbeit hat einen motivierenden, stützenden, tröstenden und Freude bereitenden Effekt. Und für manche Teilnehmer wird gelegentlich das Mitschwingen eines unterstützenden Gruppengeistes spürbar. Die Erfolgsquote bei den Gruppenarbeits-Menschen liegt wesentlich höher, als bei denjenigen, die es alleine angehen.

Historische Entwicklung mit den Nebenübungen in Gruppenarbeit bei anthro.world

Wir, bei anthro.world, sind Pioniere auf dem Gebiet der Gruppenarbeit mit den Nebenübungen. Zumindest online und in aller Öffentlichkeit! So sah die Entwicklung aus:

Die 5. Staffel [Juli 2023 - Ende Dez 2023]

Es gibt 7 Gruppen in der 5. Staffel von Sonntag 18h (Margherita und Anja), Montag 17:30h (Susanne und Gabriele), Montag 19h (Christian), Donnerstag 10h Margherita, Donnerstag 17:30h (Katrin und Christian), Donnerstag 19h (Frank), Freitag 10h Julija. Alles Grundlagengruppen mit Ausnahme der Gruppe von Frank (Wiederholergruppe). Die Gruppe von Katrin und Christian war im Oktober 23 gestartet, und auch die Gruppe von Elke und Margherita. Diese laufen bis Ende Februar oder März 2024.

Die 6. Staffel beginnt im Januar 2024.

Stimmen für die 5. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit

Stimme von Angela A. für die 5. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit

"Lieber François, gern möchte ich dir meine Erfahrungen der Nebenübungen in der Gruppe mit Julija D. (5 .  Staffel) mitteilen.

Den Einstieg in die erste Nebenübung habe ich nicht nur als geistige Übungen betrachtet, sondern um aktiv eine tägliche Übung zu machen, um geistig fit zu bleiben. Anfangs gelang es mir nicht, 5 Minuten an einem Gegenstand zu bleiben,  jedoch habe ich die Übungen bis 10 Minuten steigern können. Es fiel immer leichter und war gleichzeitig der Anlass, meine Umgebung genauer wahr zu nehmen. Mit der Zeit bildete sich ein vertrautes DaSein heraus mit den Gegenständen, die mich umgeben. Ich erkannte den Geist, der in einem Gegenstand steckt.

Mit der 2. Nebenübung kam ich anfangs nur schwer klar. Ich  habe die mir vorgenommene Zeit nicht getroffen, jedoch habe ich ein individuelles "Verhältnis" mit der Zeit. Wenn ich auf die Uhr schaue, ist es 11:11 oder 14:14 oder 12:34 usw. Eine Handlung zu einer bestimmten Zeit vorzunehmen gelang mir erst am Ende des  2. Monats.

Die 3 Übung fiel mir sehr leicht, da ich schon lange übe, in meiner Mitte zu sein und  zu bleiben. Auch bin ich im Umgang mit schwierigen Menschen geübt und als Waage ist mit der Ausgleich in die Wiege gelegt. Dennoch ist der Wert der Übung nicht zu unterschätzen!

Mit der 4. Übung stellten sich positive Veränderungen in meinem Leben ein, da ich jetzt immer das Positive suche und finde.

Die 5. Übung lebe ich im Alltag. Ich bin offen für Neues, weil ich weiß, dass es in uns und um uns Dinge gibt, die mit dem Verstand nicht zu fassen sind und darin steckt eine gewisse Faszination des Unbekannten.

Die Welt ist anders als sie uns scheint und ich bin mein eigener Beobachter.

AllEs ist möglich .

Die 6. Übung war eine zeitliche Herausforderung, an der ich weiter arbeite.

Ich mache weiter, weil ich das feine Gefühl, das sich durch die Übungen angedeutet hat, weiter entwickeln möchte.

Wir hatten mit Julija D. (Anmerkung: Die Gruppenleiterin) eine hervorragende Persönlichkeit, die unsere Fragen beantworten konnte und darüber hinaus noch mehr zur Anthroposophie. Julija gab uns viele Tipps, wie wir die Übungen durchführen konnten. Sie hatte das Einfühlungsvermögen und konnte auf jeden einzelnen eingehen. Ich schätze sie sehr und erfreute mich, einen Teil des Erkenntnisweges mit ihr zu gehen.

Ich bedanke mich bei allen, die dazu beigetragen haben, die Nebenübungen zu organisieren.

Allein hätte ich wohl nicht das Durchhaltevermögen gehabt. Jetzt kann ich auch allein, jedoch macht es mir Freude, mit anderen Menschen gemeinsam zu üben und Erfahrungen auszutauschen.

Danke und liebe Grüße

Angela A."

Angela A. 5. Januar 2024

Stimme von Tanja H. für die «5. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

«Zu Christian F.: Er leitet die Gruppe mit ganz viel Gefühl. Er gibt Persönliches in die Gruppe, so dass sich auch die anderen Menschen öffnen. Man fühlt sich willkommen und angenommen. Ich freue mich jeden Montag auf die Gruppe.

Für Anthro.world: Ohne die Gruppe hätte ich die Nebenübungen (6 Monate) niemals durchgehalten. Die 2. Nebenübung hat mich sehr getriggert. Ich habe gezweifelt und mehrfach überlegt abzubrechen. Die wöchentlichen Beschreibungen der anderen Gruppenteilnehmer haben mir geholfen weiterzumachen. Danke für die Begleitung!

Gruß Tanja»

Tanja H., 13. Dezember 2023

Die 4. Staffel [Dezember 2022 - Ende Mai 2023]

Für die 4. Staffel existierten 6 Gruppen mit den Übungsleitern Susanne (Mo, 18h), Frank (Die, 18h), Ruth (Mi 18h), Sibylle (Do 9:15h), Katrin u Christian (Do, 17h) und Christoph (Do, 19h). Die Gruppe von Susanne und Christoph war ausschließlich für Fortgeschrittene gedacht.

Termine für die 4. Staffel Start: ab 1. Dezember 2022, Einwahldaten:

Anmerkung: *Teilnahmevoraussetzung ist, dass man bereits einen Durchgang der NÜ gemacht hat

Stimmen für die «4. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Stimme von Barbara H. für die «4. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

«Lieber Francois,

ich habe in der 4. Staffel in der Gruppe von Ruth teilgenommen. Nachdem ich jetzt nochmal verschiedene Stimmen aus den 4 Staffeln gelesen habe, stelle ich fest, dass vieles davon meine Erfahrungen wiederspiegelt und möchte dies nicht nochmal wiederholen, was mir aber doch wichtig ist mitzuteilen, ist, dass es mir nur durch die Gruppe gelungen ist an den Übungen zu bleiben und wie wichtig diese feste Struktur der wöchentlichen Treffen und des Austausches in der Gruppe für mich geworden ist. Für mich war das Onlineformat wesentlich, da ich in Sri Lanka lebe und es mir vor Ort nicht möglich gewesen wäre eine Gruppe zu finden. Vielen Dank dir für dein ganzes Engagement mit anthro.world!

Gerne würde ich auch wieder in einer nächsten Staffel teilnehmen.

Viele Grüße,

Barbara.»

Barbara H., 7. Juni 2023

Stimme von Thomas B. für die «4. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

«Der Austausch mit den anderen Teilnehmern der Nebenübungen hat mir gezeigt, daß wir „mehr oder weniger“ ähnliche Schwierigkeiten haben die Übungen konsequent durch zu führen.

Mir ist auch aufgefallen, daß bei mir und all den Anderen es auch immer wieder Schwankungen gab, die eine Woche lief diese Übung sehr gut, in der nächsten Woche dann manchmal auch nicht mehr.

Der Austausch miteinander wurde immer vertrauter, und das wöchentliche Treffen hat mir sehr geholfen überhaupt „dran zu bleiben“.

Unsere Gruppe wird sich auch weiterhin 1x im Monat treffen.

Recht deutliche Veränderungen bei mir habe ich durch die 3./4./5. Übung wahrgenommen. In den Situationen und Begegnungen im Alltag ist mir aufgefallen, daß diese 3 Übungen bei mir oft ineinanderfließen und nicht klar zu trennen sind.

Ich werde versuchen die Übungen auch alleine weiter zu machen, ich werde mich zu einer möglichen neuen Staffel aber auch gern wieder anmelden.

Am Abend nach dem Treffen und dem Austausch mit den anderen Teilnehmern hatte ich meist auch sehr schöne Gespräche mit meiner Frau zu den Themen, die wir bewegt haben.

Ich würde anderen die Nebenübungen auf jeden Fall empfehlen, dennoch bin ich der Meinung, daß zumindest ein Interesse an der Anthroposophie vorhanden sein muss.

Ich finde es schwierig anderen Menschen, die weder die Anthroposophie, noch die Nebenübungen kennen davon zu erzählen, das geht, wenn überhaupt nur, bei einem mir sehr vertrautem Menschen, der Interesse an mir hat.

Thomas B.»

Thomas B., 6. Juni 2023

Stimme von Michaela L. für die «4. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Michaela L.

«In der 4. Staffel der Nebenübungen war es für mich die "2. Runde" mit den Übungen. Ich war in der Gruppe von Sybille. Der Austausch in der Gruppe hat ungemein geholfen an den Übungen dran zu bleiben. Dafür ein großes DANKESCHÖN an alle Teilnehmer aus dieser Gruppe. Ihr seit mir alle eine große Stütze gewesen.

Ich selbst hatte in dieser Staffel das Gefühl irgendwie nur die erste Übung ein bisschen im "Griff" zu haben. Bei der Zweiten da sind mir doch viel zu oft, die Zeitpunkte für meine "Handlungen" durchgerutscht, einfach vergessen.

Die dritte, vierte und fünfte Übung stelle ich mir oft wie ein Wollknäuel vor, das irgendwie von mir entwirrt werden muss. Oder vielleicht besser gesagt, aus dem ich einen schönen Pullover stricken könnte. Solange die Wolle ein Knäuel ist, ist da nichts mit dritter, vierter und fünfter Nebenübung, nichts außer ein Durcheinander. Aber ich denke, wenn ich aus diesem Wollchaos was Schönes machen kann, dann sind die Übungen in mir. Ein gestrickter Pulli ist schön und weich. Er hat sein eigenes Muster und seine eigene Struktur, so stell ich mir vor, wäre es dann vielleicht auch in mir, wenn die Übungen 3, 4, und 5 meine "Freunde" geworden sind. Dann habe ich die Übungen vielleicht genau für mich zurecht "gestrickt". Wie gesagt, davon bin ich derzeit noch weit entfernt. Doch der Versuch zählt am Schluss, heißt es ja so schön.

Ein Teilnehmer aus der Gruppe hat mal eine E-Mail geschrieben in der die Worte standen - "ein paar Gedanken zum (Selbst-)Trost". Diese Worte haben mich irgendwie nachdenklich gemacht. Denn meist bin ich doch ziemlich streng mit mir und fühl mich oft zu klein, zu schwach ect. als das ich das mit den Übungen in diesem Leben noch hinkriegen würde.

Man kann sich aber auch mal selbst ein bisschen trösten finde ich und die Dinge von einer anderen Seite anschauen. Ich habe die zweite Übung zwar selten geschafft, aber dafür habe ich seit einigen Monaten fast täglich den Willen aufgebracht, morgens vor allen anderen aus meiner Familie aufzustehen und meine Turnübungen zu machen. Und das nicht weil es mich so gefreut hat, nein es hat mich eigentlich ganz und gar nicht gefreut, hab´s aber trotzdem gemacht, und sag mir jetzt:" Ist auch eine Willensübung".

Auch aus dem Knäuel mit 3, 4 und 5 ist noch kein Pulli geworden, aber es gibt Ansätze für einen Topflappen. Also ich habe doch in manchen Situationen meine Gefühle beherrschen können. Hab auch in schwierigen Situationen manchmal, wenn auch erst im nachhinein, etwas Positives daran entdeckt. Und die Meinungen anderer Menschen einfach so stehen lassen zu können, ja ab und an ist auch das gelungen, also genauer gesagt, in manchen Situationen einfach den Mund zu halten und zu merken, das vorher denken und dann reden ganz eine wichtige Sache ist.

So hab ich mir selbst ein bisschen Mut gemacht. Und wenn das Alles noch etwas besser wird, dann stellt sich vielleicht auch eine Art von Harmonie ein, die würde ich dann als die sechste Nebenübungen sehen.

Zum Abschluss noch ein kleines Gedicht, welches ich heuer in der Karwoche schreiben durfte.

"Die Tür"

Alles Äußere ist nur ein leiser Schein.

Er leuchtet nicht in mein Herz hinein.

So viel wär hier und da zu tun,

es freut mich nicht, ich tu es doch.

Das Herz bleibt leer, es pocht und pocht.

Wer klopfet da an meine Tür?

"So öffne mir!":ruft es von ferne her.

Doch ich kann Leere und Finsternis nicht überwinden

und so den Türknauf auch nicht finden.

So steh ich hier, die Tür steht da und niemand nimmt uns beide wahr.

Wenn ich´s mir in Gedanken male,

dann bau ich mir den Weg dorthin.

Ich schlag die Brücke über diese Leere mein.

Geh schnell entlang und halte vor der Türe an.

Kann ich nun öffnen diesem Menschen dort,

der hinter dieser Türe wartet immerfort?

Erstarrt und ängstlich steh ich da.

Ich kann nicht weiter,

das ist ja wieder mal ganz wunderbar,

wie mich die Angst gefangen hält.

Doch dann erinnere ich mich,

an den Schlüssel meines Herzen-ICH´s,

den ich gegeben einst dem NICHTS.

So kann ich öffnen diese Türe sacht

und gebe ganz gewaltig acht.

Wer hier nun wartet schon auf mich,

bin ICH.

Ein herzliches Dankeschön an ALLE die die anthro.world möglich machen.

Viele liebe Grüße aus Österreich

Michaela»

Michaela L., 31. Mai 2023

Stimme von Susanne H. für die «4. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Susanne H.

«Mit Freude, Neugier und ein bisschen Spannung, habe ich an dem ersten Dienstag im Dezember 2022 (die 4. Staffel,- in der Gruppe von Frank) den Onlineraum zu den Nebenübungen betreten und war sofort mit unserem Leiter und den anderen Teilnehmern vertraut. Schon nach diesem ersten Abend, konnte ich die weiteren Nebenübungen- Dienstage kaum erwarten.

Gemeinsam konnten wir uns Woche für Woche über unsere Erlebnisse mit den Nebenübungen austauschen und für mich wuchsen wir schnell auf eine sehr vertraute Ebene, auf der wir mit uns selbst und untereinander sehr ehrlich sein konnten. Diese Offenheit des Erzählens der gewonnenen Erkenntnisse, unser freudiges Sein und auch die oft tiefgehenden Gespräche, brachten uns in dem halben Jahr zu immer mehr „miteinander sein“.

Ich habe mich bei jeder Nebenübung ein Stück weit noch mehr beobachten gelernt aber vor allem, habe ich durch das aktive Praktizieren überhaupt erstmal verstanden, wie sehr diese, den Geist und die Seele schulen bzw. wie sie auf diese wirken. Ich persönlich, habe die meisten Erlebnisse und Erkenntnisse über mich bei der 3. Nebenübung „Gemüt" gehabt. Über das Beobachten meiner Reaktionen und meiner Emotionen in bestimmten Situationen, habe ich hier nochmal einen Teil „Susanne“ erkannt, der mir völlig verschleiert war.

So zum Abschluss der 4. Staffel empfinde ich die Nebenübungen,- besonders in dem Erarbeiten in einer Gruppe- für mich, in Bezug zu meinem Bedürfnis meiner Seelenentwicklung, als eins der Besten Dinge, die mir in meinem Leben passiert sind und wäre sehr dankbar, in der 5.Staffel wieder dabei sein zu dürfen.

Susanne

Einen großen Dank an Euch lieber Francois und Frank.»

Susanne H.. 30. Mai 2023

Stimme von Sebastian H. für die «4. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

«Lieber François,

...Meine Erfahrungen habe ich mal runtergetippt, aber ich habe dabei eigentlich nur Deine Fragen "abgeklappert"...

1. Was war für mich in den Ich-Botschaften anderer erkennbar, was sich auch in meiner eigenen Erfahrung in einer ähnlicher Weise gezeigt hat?

Ich hatte den Eindruck, dass alle Gruppenmitglieder sich bei den Nebenübungen im Kampf gegen sich selbst befunden haben. Dieser Kampf sah bei allen, je nach Veranlagung und Ausprägung von Fähigkeiten und Unfähigkeiten völlig unterschiedlich aus, aber bei jedem ging es um eine Selbstüberwindung im besten Wortsinn.

2. Was hat mich in diesen wöchentlichen Meetings motiviert und in meiner weiteren Ausübung der Nebenübungen gestärkt?

Ich konnte leider nur zweiwöchentlich teilnehmen. Das hat aber keine Rolle dafür gespielt, dass ich das Gefühl hatte, ich komme endlich aus dem Schmoren im eigenen Saft heraus. Frust und Freude zu teilen, die sich beim Scheitern und bei Erfolgen (und seien sie auch noch so klein) einstellen, hat mir das Gefühl gegeben, dass ich auf dem richtigen Weg bin und vor allem bei Misserfolgen die Verzweiflung gemildert. Dass es noch andere gibt, die üben und versuchen, ist tröstlich und verleiht mir das Gefühl, dass ich mit meinem Streben nicht völlig allein auf der Welt bin.

3. Welche Übungen fallen mir besonders schwer, bei welchen Übungen deuten sich schon erkennbare Fortschritte an und wie zeigt sich das?

Gerade während der Teilnahme an dieser Staffel hat sich bei mir ein Knoten in Bezug auf die dritte Übung gelöst. Das ist sehr befreiend! Es ist natürlich nicht so, dass da alles klappen würde oder ich das Gefühl habe, ich könnte mich jetzt zurücklehnen… Aber während ich vorher immer den Eindruck hatte, ab der Positivitätsübung zerfasere alles irgendwie und mein Übungsfeld entziehe sich mir einfach im Alltag, bemerke ich hier einen deutlichen Unterschied: Wenn ich es schaffe, eine Situation der inneren Gelassenheit herzustellen, rückt auf einmal in Momenten der Gefühlsstürme die Frage in den Blick, was gut, was schätzens-, bejahens- und liebenswert an dem ist, mit dem ich mich herumschlage.

Die ersten beiden Übungen klappen schon seit Längerem (natürlich mit Einschränkungen und je nach Tagesform und Belastungsdruck) einigermaßen gut. Und mein Kampf galt in den letzten Jahren immer der dritten Übung, während ich die vierte und fünfte Übung im Alltag trotz den besten Vorsätzen meist schlicht vergessen habe. Erst seit die dritte Übung hin und wieder zu gelingen beginnt, rückt die Positivitätsübung auch wirklich in den Fokus.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass sich die Übungen in ihrer Reihenfolge immer mehr von konkreten Tätigkeiten in das Einüben von Haltung verwandeln. Zumindest für mich steigert sich da der Schwierigkeitsgrad erheblich, und ein Voranschreiten scheint mir mit dem Gelingen des Vorangegangenen zusammenzuhängen.

4. Welche Aussagen sind für mich besonders in Erinnerung geblieben und inwiefern wirkten sich diese für mein tägliches Tätigsein und den Verlauf meines Übungswegs aus?

Da gibt es unaufzählbar Vieles.

Unterm Strich bleibt die zentrale Erkenntnis bei mir hängen: Die Probleme, mit denen ich mich herumschlage, liegen in mir, nicht außerhalb. Sibylle hat das einmal wunderschön auf den Punkt gebracht, indem sie sinngemäß gesagt hat: „Das Problem ist nicht der unvollständig weggeräumte Mülleimer, das Problem bin ich selbst mit meiner Erwartungshaltung.“

5. Was war für mich der besondere „Spirit“ in der Gemeinschaft meiner Kleingruppe?

Alle waren sehr offen und ehrlich. Es gab keine Denkverbote und auch keinen unterschwelligen Druck, irgendwer sei oder mache etwas falsch. Im Vordergrund standen Interesse und Unterstützung. Besonders wertvoll fürs Vorwärtskommen schien mir die rückhaltlose Ehrlichkeit aller.

6. Würde ich aus heutiger Sicht etwas anders machen oder haben wollen und was sind meine Ideen oder Anliegen für eine Verbesserung des Formats der Nebenübung-Online-Treffen? Bist du völliger Anfänger oder hast du Vorerfahrung mit den NÜ? Wenn du Vorerfahrung hattest, haben die NÜ gut geklappt?

Wir haben für die kommende „Saison“ beschlossen, in der Gruppe zu bleiben, in der wir uns bereits kennen und werden versuchen wieder einen Termin zu finden. Alle, die noch dabei sind (vier von ursprünglich sieben bzw. acht), haben sich dafür ausgesprochen, künftig individualisiert weiterzumachen. D. h. es üben nicht alle in den gleichen, monatlich wechselnden Schritten, sondern jeder übt an der Stelle, die für ihn am sinnvollsten ist. Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass trotzdem alle voneinander profitieren könnten, da uns ja schon ein wenig kennen, und das, was jeder beizutragen hat, eher von ihm als Persönlichkeit herrühren mag als von der Übung, die er gerade macht. - Außerdem bleiben die Übungen ja die gleichen, nur die Schwerpunkte sind individuell verschieden.

Online-Treffen haben natürlich gegenüber persönlichen Treffen immer Nachteile. Ich persönlich bin aber sehr dankbar für das, was sie ermöglichen: den Austausch mit Menschen, die die gleichen Interessen haben, aber weit entfernt leben. Verbesserungsmöglichkeiten sehe ich keine. Was Online-Kontakt für Nachteile mit sich bringt, liegt ja in der Natur der Sache, ich finde aber, dass die Vorteile überwiegen.

Ich mache die Nebenübungen bereits seit ein paar Jahren. Während die erste und die zweite Übung schon ein wenig „in Fleisch und Blut“ übergegangen waren, hat sich die Arbeit in der Gruppe als wahrer Glücksfall für das Vorwärtskommen bei der dritten Übung herausgestellt (vgl. Frage 3.).

7. Erwartungen/ Realität vor Beginn/ bei Ende?

Ich hatte keine echten Erwartungen, außer dass ich einmal von meiner kleinen Insel herunterkomme und sehe, wie die anderen arbeiten, sich entwickeln und ihren Weg suchen.

Teilweise hätte ich mir sicherlich mehr „technische Tipps“ erhofft (z. B. welche Möglichkeiten sehen die anderen im Umgang mit verschiedenen Formen des gedanklichen Abschweifens bei der Konzentrationsübung?) - mir ist aber auch deutlich geworden, dass solche „Tipps“ immer die Gefahr bergen etwas Hochindividuelles zu verallgemeinern: Dass es so bei mir gut klappt, heißt ja nicht unbedingt etwas für dich.

8. Wirst du die NÜ weiter machen, und wenn ja wie (alleine, in einer Gruppe, oder noch eine weitere Staffel besuchen?)

Ja, wir haben bereits beschlossen weiterzumachen (s. Frage 6.).

9. Für welchen Typ Mensch eignen sich die NÜ in Gruppenarbeit?

Mein Eindruck ist: für jeden, der sich austauschen will. Üben muss natürlich jeder für sich und mit (bzw. gegen!) sich selbst.

10. Würdest du anderen Menschen aus deinem Bekannten/ Freundeskreis empfehlen NÜ zu machen? Und wenn ja, wirst du denen von deinen Erfahrungen erzählen?

Meine Erfahrungen mit dem Reden über Anthroposophie bzw. Schulungsweg/Übungen sind eigentlich durchweg schlecht. Lieber halte ich da den Mund (auch eine Übung!). – Natürlich ist es toll, wenn jemand sich interessiert! Da würde ich vielleicht nicht unbedingt Empfehlungen für Übungen aussprechen, aber herzlich gerne auf alle Fragen/Anliegen eingehen, soweit ich vermag.

11. Liegen in den NÜ in Gruppenarbeit fruchtvolle Zukunftsimpulse, wenn ja welche?

Ich glaube, dass es mit den Nebenübungen so ist wie mit allem Lernen und Ringen: Man lernt allein und kämpft mit sich. Aber die Gruppenarbeit schafft eine sehr wertvolle Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, Hilfestellung zu bekommen/geben, Perspektivwechsel zu erfahren und Trost zu spenden/bekommen. Man geht erfrischt und mit neuen Impulsen an die Einzelarbeit zurück.

12. Wie erklärst du einem Menschen, der weder Ahnung von Anthroposophie noch von den NÜ hat, worum es essenziell bei den NÜ geht?»

Es geht um eine Überwindung der egozentrischen Einengung der eigenen Perspektive: um Befreiung des Denkens, Wollens, Fühlens, eine Verwandlung des Liebens, des Urteilens und der eigenen Einseitigkeit.

Nachdem der Mensch aus der kosmischen Einheit herausgetreten ist, um sich seinerselbst bewusst zu werden, kann er nun verwandelt aus seiner Abkapselung in den Kosmos zurückkehren. Die Nebenübungen sind ein Weg, an dieser Verwandlung zu arbeiten.»

Sebastian H., 29. Mai 2023

Stimme von Stefan für die «4. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Stefan M.

«Lieber François,

ich möchte hier über meine Erfahrungen während der 4. Staffel der Nebenübungen schreiben. Das Besondere für mich war im Grunde, dass mir im wöchentlichen Gespräch mit den anderen Teilnehmern der Gruppe, erst so richtig meine innere Einstellung zu den einzelnen Übungen und meine wahren Erfolge bzw. auch Misserfolge bewusst wurden. Wenn ich vor der Gruppe über meine Erfahrungen und Erlebnisse gesprochen habe, dann war in mir der Drang wahrheitsgemäß und ungeschönt zu berichten. Durch diesen inneren Drang kam die Wahrheit zum Vorschein, diese wäre ohne die Gruppe im Verborgenen geblieben.

Dies erinnert mich an den Spruch von Rudolf Steiner aus der Vorrede von 1891 der GA 3:

„...Das Resultat dieser Untersuchungen ist, dass die Wahrheit nicht, wie man gewöhnlich annimmt, die ideelle Abspiegelung von irgendeinem Realen ist, sondern ein freies Erzeugnis des Menschengeistes, das überhaupt nirgends existierte, wenn wir es nicht selbst hervorbrächten.“

Vielen lieben Dank an ganze Gruppe und an dich lieber François für die tolle Organisation.

Ganz liebe Grüße

Stefan»

Stefan M., 30. Mai 2023


Stimme von Helga K. für die «4. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

«Meine Erfahrungen mit der nun bereits 4. Staffel der NÜ wurden durch die harmonischen, einfühlsamen und offenen Teilnehmer nochmal intensiviert und hat mir geholfen, die für mich eher schwierigen Nebenübungen mit neuem Mut weiter zu üben. Ich möchte diese wöchentlichen Treffen auch weiterhin nicht missen, um dranzubleiben und daraus entstandene und entstehende Kontakte aufrecht zu erhalten.»

Helga K. 28. Mai 2023

Die 3. Staffel [Mai 2022 - Oktober 2022]

Dritte Staffel Die NÜ, 1. Folge. Hier geht's zur ersten Folge auf youtube

Die dritte Staffel lief für 6 Monate zwischen Mai bis Oktober 2022. Es hatten ca. 40 Menschen teilgenommen, teile Wiederholer, teils neue Gesichter. Es kam auch vor, dass ehemalige Gruppenleiter der Nebenübungen aus der 2. Staffel bei der 3. Staffel als Teilnehmer dabei waren. Das drückt ein Stück weit aus, dass es bei der Rolle der Teilnehmer oder Gruppenleiter weniger um eine Hierarchie geht. Sondern für viele Menschen ist es ein Anliegen, dass überhaupt und grundsätzlich die Nebenübungen gemacht werden, egal in welcher Konstellation.

Gruppenleiter der 3. Staffel waren Renate, Susanne, Laura & Frank, Candida, Katrin und Christian. Die Vorgenannten machten die Nebenübungen in einem online Format, welches nicht öffentlich war. In Ergänzung dazu gab es eine live Gruppe, welche Wolfgang Peter leitete. Sie fand Mittwochs um 18h statt. Renate und Susanne hatten spezialisierte Formate angeboten. Susanne schrieb hierzu:

„Am 2. Mai beginnt die 3. Staffel «Die Nebenübungen». Den aktiven Teilnehmern der 1. und 2. Staffel bieten wir parallel im Rahmen von zwei nicht öffentlichen Kleingruppen eine Möglichkeit an, die 6 Nebenübungen durch den wöchentlichen Erfahrungsaustausch weiter zu vertiefen und sie so allmählich zum festen Bestandteil des bewussten täglichen Erlebens und Handelns werden zu lassen. In Ergänzung der Nebenübungen im Hinblick auf eine immer stärkere Seelenkraft und damit eine immer umfassendere Bewusstheit weist Rudolf Steiner auf die Bedeutung der Rückschau und besonderer Kontemplations- und Meditationsübungen hin, die uns auf unserem Weg zum Lebendigen Denken nachhaltig unterstützen können. Die geplanten Kleingruppen werden von Renate (sonntags von 20:15 bis 21:15 Uhr, ab 1. Mai) bzw. Susanne (montags von 18:00 bis 19:00 Uhr, ab 2. Mai) organisiert. Bei Renate wird neben den Nebenübungen ein Austausch über die Rückschau angeboten, bei Susanne sollen es zusätzlich zu den Nebenübungen in der Gruppe vereinbarte Kontemplations- und Meditationsübungen sein, über die Ich-Botschaften geteilt und diskutiert werden.“

Leitung der Kleingruppen

  • Montags, 18h, Susanne
  • Dienstags, 18h, Frank
  • Mittwochs, 18h live, Wolfgang
  • Donnerstags, 9h Candida
  • Donnerstags, 17h Kartin und Christian
  • Sonntags, 20h Renate

Filmdokumentation von der 3. Staffel

Alle bisherigen Folgen der 3. Staffel im Überblick
26
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Stimmen für die «3. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Stimme von Christian für die «3. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

«Hi lieber Francois,

als NÜ-Gruppenleiter (zusammen mit Katrin) kann ich feststellen, dass unsere Gruppe gut zusammengewachsen ist, wir achtsam miteinander umgehen, und dass viele anregende Gespräche stattfinden. Das hat sich im Laufe des letzten halben Jahres insgesamt verstärkt. Der Austausch in der Gruppe hat aus meiner Sicht einen "ich-bleibe-dran"-Effekt und führt durch die wachsende Vertrautheit zu immer mehr Offenheit.

Für mich persönlich war im letzten Halbjahr die Arbeit am Denken, Fühlen und Wollen durch die NÜs sehr hilfreich - ein guter Begleiter durch die turbulenten Zeiten. Mit ist nicht immer klar, welchen Anteil die NÜs selber an meiner Entwicklung haben, bzw. was mich auch durch andere Impulse wachsen lässt - letztendlich wird es alles zusammen sein, was mich voranbringt. Ich hatte bezüglich der NÜs auch eine Reihe von Tiefpunkten im letzten Halbjahr, konnte aber durch den "weight-watcher-Effekt" der Gruppe immer wieder auch aufstehen und weitermachen.

Ich freue mich auf die 4. Staffel!

Liebe Grüße, Christian»

Christian, 9. November 2022

Stimme von Gabi für die «3. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

«Lieber Francois,

diese 3.Staffel war meine 1. Davor dachte ich immer wieder: Nichts leichter als diese einfachen Übungen! Aber, wie begonnen so auch wieder beendet.

So holte ich mir euer Angebot der Wegbegleitung und nun kann ich sagen: Ich bin auf dem Weg. „Schöpfen aus dem Nichts“, sagte einmal Wolfgang in seinem Vortrag. Liest man Vorträge von Rudolf Steiner, dann wird einem ein großer Kosmos über den Erkenntnisweg, über die geistige Welt eröffnet. Liest man von ihm über die sog. Nebenübungen, muss man sich diesen Kosmos selbst erschließen. Oh je!! Ein regelrechtes Ringen mit sich und den Übungen und überhaupt beginnt.

Wo ist der verheißene Kosmos? Wo stehe/ stand ich, wo ist der Weg? Wer bin ich überhaupt? Woraus schöpfe ich? Ja, die Selbsterkenntnis, die macht zu schaffen.

Zum Glück gabs die wunderbare Gruppe mit Candida. Sie motivierte, sie eröffnete Zugänge, Erkenntnisse – auch und vor allem über sich selbst. Und dann, allmählich, war da ganz zart eine Ahnung von diesem unbeschreiblichen Kosmos, ja, der doch bereits in einem ist. Und nun die Erkenntnis: Alles ist doch schon da, es muss aber von mir aufgegriffen, aufgeweckt, erworben werden. („Erwirb es, um es zu besitzen!“). Welten tun sich auf. Neue Wege entstehen. Begegnungen und Erfahrungen bekommen eine andere Qualität. Welch ungeahnte Möglichkeiten, nur durch diese wenigen unscheinbaren Übungen.

Vielen Dank für die Wegbegleitung.

Gabriele A.»

Gabriele A., 9. November 2022

Stimme von Gabriele für die «3. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

«Lieber François,

hier mein Bericht zur 3. Staffel der Nebenübungen.

Ich bin sehr froh und dankbar dafür, dass ich mithilfe meiner Nebenübungsgruppe innerhalb eines halben Jahres viele neue Erkenntnisse über diese Seelenübungen aufnehmen konnte und neue Erfahrungen sammeln konnte. Ich fand es sehr erstaunlich, wie schnell wir in der Gruppe miteinander vertraut wurden und welch offener Raum vorhanden war für die Mitteilungen von Erfolgen und Misserfolgen. Wir haben uns sehr stetig, themenorientiert und vertrauensvoll austauschen können, und trotzdem blieb immer Raum für Humorvolles. Der Austausch motivierte mich stets, noch intensiver an die Übungen heranzugehen, auch Dinge auszuprobieren, die die anderen Teilnehmer/innen angeregt hatten. Diese Motivation trug die Woche bis zum nächsten Treffen und hält auch jetzt noch an, auch wenn ich merke, dass ich aufpassen muss, den Fokus auf alle Übungen zu behalten. Ich danke allen lieben Teilnehmerinnen für ihre Offenheit und Zuwendung und besonders auch unserer Moderatorin Candida, dafür, dass sie mit ihrem tiefen Wissen und ihren Erfahrungen den Raum für uns „aufgespannt“ hat. Mir wurde in diesem halben Jahr deutlich, welche Dimension diese Übungen doch haben und dass sie stets neu ergriffen werden wollen. Gut war es auch, einander daran zu erinnern, dass wir die Übungen nicht nur aus eigenem Interesse durchführen, sondern dass sie wichtig sind für die Weiterentwicklung der Welt, für das Intensivieren der Ätherströme und damit eine Voraussetzung dafür darstellen, unser Herzchakra zu beleben (Literaturhinweis: Florin Lowndes, Die Belebung des Herzchakra) . Eine Vision für den weiteren Umgang mit den Nebenübungen: Möglichkeiten schaffen, sie im Berufsumfeld, in diversen Arbeitsgruppen publik zu machen und dort zu praktizieren!?

Vielen Dank, auch für die Einrichtung und Organisation dieses Arbeitsfeldes,

Gabriele.»

Gabriele, 7. November 2022

Stimme von Michaela L. für die «3. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Michaela L.


«Ich war Teilnehmerin der 3. Staffel der Nebenübungen in der Gruppe von Candida. Ich hatte wirkliche großes Glück so liebe Menschen kennen lernen zu dürfen. Hier ein Stück weit meine Erfahrungen. Du kannst diese gerne auf "anthro.world" veröffentlichen.

Was also habe ich aus diesem halben Jahr mitgenommen? Ich würde sagen ein Stückchen mehr Selbstvertrauen. Ein bisschen mehr zu mir selber stehen, zu meiner Meinung stehen, mich nicht immer von den  Meinungen anderer Menschen verbiegen lassen, andere Meinungen aber auch gelten zu lassen. Auch ein Stückchen mehr das Annehmen der Gefühle von Wut, Angst und Trauer die in mir wohnen, sie nicht einfach immer nur weg haben zu wollen, oder darin versinken zu wollen, sondern sie schön langsam als wichtigen Teil von mir zu akzeptieren und zu  umarmen. Diese Stückchen sind noch mikroskopisch klein, aber für mich bedeuten sie sehr viel. Ich habe zu den Themen die mich durch die Nebenübungen bewegt haben während des letzten halben Jahres drei Gedichte geschrieben, welche ich auch in der Gruppe vorgelesen habe. Und ich denke ohne die Menschen aus dieser Gruppe wäre es  nicht möglich gewesen sie zu schreiben. Ich möchte Dir diese kurzen Texte gerne schicken.

«"Zeit"

Zeit ich kenn Dich nicht, wo immer Du auch bist.

Zeit meist mag ich Dich auch nicht, weil Du so schnell und eilig bist.

Zeit warum tust Du mir das an, dass ich nicht alles was ich vornehm schaffen kann.

Zeit wenn Du nicht wärst, dann wär mein Leben leicht.

Aber Zeit, für all das kannst Du nichts, es liegt an mir, und trotzdem denke ich, Du Zeit, Du ärgerst mich.

Wenn ich es schaffe mit der Zeit, die Zeit als Freund zu sehn, dann vergeb ich ihr all ihr schnelles Vergehen.

Dann halte ich die Zeit nicht an.

Dann halt ich endlich selber an.»

«"Wut"

Aus mir da sprechen oft die bösen Geister.

Sie heißen Wut, Hass, Neid und so weiter.

In solchen Stunden fühl ich mich so eng,

nicht weit, nicht lieb, nicht nett, einfach nur eiskalt und ohne Mitleid.

Ich versuche die Kontrolle im Außen zu halten,

es geht nicht, alles muss zerfallen.

Zerrissen, zerbrochen in Scherben lieg ich da.

Alles falsch, alles was war.

Wann wirst Du es endlich begreifen, Kontrolle im Außen, das geht nicht, das muss weichen.

Wann wirst Du die Wut endlich halten können, ohne andere zu verachten und selbst nur Mitleid zu wollen.

Gib Dich ganz und lass alles los.

Dann kommt die Liebe in Dich, in Dein Herz ganz tief hinein,

und schenkt Dir ein reinen Wein.

Das tut oft weh und ist meist gar nicht leicht,

aber tu es, es lohnt sich, nur so wirst Du reich.

Die Kraft, die dann waltet in Dir,

sie macht die ganz und offen und voll mit Liebe dafür.

Keine Enge mit Wut gefüllt.

Ein Schmerz der voll Liebe Dir den Tag verschönt.

Erst dann bist Du erfüllt vom richtigen Geist,

der Wahr, Schön und Gut jetzt heißt.»

«"ICH"

Wenn kein Ausweg mehr gefunden.

Dann tue nichts, sei einfach still.

Hörst Du, dass ICH da bin.

ICH, der Dich geschaffen.

ICH, der Dich so liebt.

ICH, der alles für Dich gibt.

Sei ganz still, dann hörst Du mich.

Und aus der Stille kommt die Kraft,

die aus dem Krieg den Frieden schafft.

Sie bäumt sich auf.

Sie stellt sich vor.

Sie holt das Licht aus tiefster Finsternis hervor.

Dann aber hörst Du mich.

Dann bist Du wie ICH.»

Vielen Dank, dass es diese Möglichkeit der Gruppenarbeit gibt. Dankeschön.

Schöne Grüße aus Österreich

Michaela»

Michaela aus Österreich, 28. Oktober 2022

Stimme von Candida für die «3. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Candida

«Meine Reise mit den Nebenübungen als Teilnehmerin der 2. Staffel ging nun weiter in der 3. Staffel als Gruppenleiterin. Wir waren sechs Teilnehmer und sind das ganze halbe Jahr zusammengeblieben. Schnell stellte sich eine Atmosphäre der Wärme, der Offenheit und Herzlichkeit ein. Dadurch war das Vertrauen sich zu öffnen mit konkreten Alltagsbeispielen sehr groß.

Was ich sehr schön fand war, dass die Ich-Botschaften immer wieder durch die Teilnehmer mit Rückfragen bereichert wurden. Dadurch bekamen die Erfahrungen mehr Tiefe und mehr Weite, weil von verschiedenen Perspektiven darauf geschaut wurde. Es war ein achtsames Fragen, dadurch wurde die Ich-Botschaft desjenigen der gerade erzählt hat nicht verwässert, sondern die Kraft blieb bei ihm. Es war dadurch ein sehr empathisches Geben und Nehmen.

Was sich bei mir durch das gemeinsame Üben in der Gruppe verändert hat:

  • Es waren die unterschiedlichen Erfahrungen und Herangehensweisen der Anderen, die meinen Horizont geweitet haben. Es ist tatsächlich so, dass ich dadurch alle Nebenübungen nochmal wie neu erlebt habe.
  • Durch die 1. Nebenübung, die Gedankenkontrolle, ist die Wachsamkeit in mir gewachsen, wie schnell es im Alltag geschieht, dass ich mich denken lasse, bzw. dem überlasse, was da gerade an Gedanken in mich hineinkommt. Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass ich selbst die Verantwortung für meine Gedanken tragen will, das hat sich in mir verfestigt.
  • Bei der 3. Nebenübung, der Gefühlkontrolle hat der gemeinsame Austausch, der durchaus auch mal humorvoll war, mir sehr geholfen, nicht zu verzweifeln, wenn es wieder mal nicht geklappt hat, in einer hitzigen Alltags-Situation die Kontrolle über meine Emotionen zu halten. Das Motto – einfach nächstes Mal besser machen – half dabei sehr. Auch der Satz den Wolfgang in einem seiner Vorträge gesagt hat: „Ich ergreife die Emotion als Werkzeug, nicht die Emotion ergreift mich“, hat uns im gemeinsamen Erfahrungsaustausch die Erkenntnis gebracht, dass Emotionen an sich nichts Schlechtes sind, dass es nur darum geht, dass ich lerne selbst zu bestimmen, wie und wann ich sie einsetze.
  • Was sich in diesem halben Jahr durch die Nebenübungen tatsächlich wie ein kleiner Keim in mich gelegt hat, ist eine neuartige Präsenz. Und zwar erlebe ich es im Alltag, dass meine Beobachtung klarer und wacher geworden ist. Dass ich mich in einer schwierigen Situation wie kurz herausnehmen kann und von außen drauf schauen kann. Ich denke die 5. Nebenübung, die Unvoreingenommenheit…, ist mir hier eine große Hilfe, denn ich lerne dadurch nicht vorschnell ein Urteil zu denken, sondern mich zurückzunehmen und offen zu bleiben, und dazu brauche ich innere Präsenz.

Wir haben bei unseren Treffen außer zu Anfang den Wochenspruch zum Schluss auch immer einen besonderen Abschluss-Spruch vorgelesen.

Der letzte war aus den Anthroposophischen Leitsätzen von Rudolf Steiner GA 26, und drückte aus, auf welchem Wege wir uns gemeinsam befinden. Der Leitsatz hat unsere Gefühle gegenüber der Anthroposophie sehr berührt, weil wir genau dieses Bedürfnis von dem Rudolf Steiner spricht in uns spüren. Es ist gleich der 1. Leitsatz:

„Anthroposophie ist ein Erkenntnisweg, der das Geistige

im Menschenwesen zum Geistigen im Weltenall führen möchte.

Sie tritt im Menschen als Herzens- und Gefühlsbedürfnis auf. Sie

muss ihre Rechtfertigung dadurch finden, dass sie diesem Bedürfnisse

Befriedigung gewähren kann. Anerkennen kann Anthroposophie

nur derjenige, der in ihr findet, was er aus seinem Gemüte heraus

suchen muss. Anthroposophen können daher nur Menschen sein,

die gewisse Fragen über das Wesen des Menschen und die Welt so

als Lebensnotwendigkeit empfinden, wie man Hunger und Durst empfindet“.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich wunderbare Menschen durch die Gruppe kennenlernen durfte, obwohl wir uns alle nicht persönlich kennen, ist eine Gemeinschaft entstanden die mich sehr, sehr bereichert hat. Deshalb danke an Gabriele, an Gabi, an Michaela, an Lina und an Nana.

Candida»

Candida S., 3. November 2022

Stimme von Elke

Elke Jurasszovich

«Woche 1-4, Mai 2022, Gedankenkontrolle

Da ist zunächst der konzentrierte Blick auf den selbst gewählten Gegenstand. Der ständige Versuch, Gedanken draußen zu halten, die gerade dann einstürmen, wenn man sie nicht dabei haben will. Mit der Zeit geht das immer besser. Ich benütze diese Art der Kontrolle schon länger vor dem Einschlafen.

Die Konzentration geht allmählich über in einen wohligen Zustand der reinen Wahrnehmung. Ich nehme alle Sinneswahrnehmungen im Außen wahr und verschmelze damit. Der Gegenstand löst sich ebenfalls auf und ich bin reine Wahrnehmung. Eine einzige Antenne, die mit der Umgebung verschmilzt. Dabei versuche ich, den Kontakt zur Erde nicht zu verlieren, indem ich meinen Körper fühle.

Allmählich spüre ich, dass das in eine Sackgasse führt. Es ist zwar ein angenehmer Zustand, aber er gibt keine Antwort auf Fragen, die die Seele stellt. Sie möchte wissen: Was ist dahinter? Wo ist der Sinn?

Also wieder zurück zur Betrachtung des Gegenstandes. Was auffällt, ist eine Bewegung des Geistes von der Konzentration zur Ablenkung durch den Gedankenstrom. Also wieder retour zum Gegenstand. In diesem Hin-und Her liegt ein Moment der Achtsamkeit, um den es geht. Er ist ganz kurz, enthüllt aber für mich bis jetzt die wichtigste Erkenntnis: Erkennen, was ist und meinem Willen gemäß zu meiner Tätigkeit zurückkehren. Immer wieder erneut darauf einlassen, weil ich es will. Das eigene Denken beobachten. Dabei werden der Wille und die Achtsamkeit gestärkt.»Elke J., Mai 2022

Die 2. Staffel 2 [Oktober 2021 - April 2022]

Die Staffel 2 wurde nicht live übertragen. Es gab mit Renate, Laura, Christoph, Susanne und Anita 5 Gruppenleiter, welche jeweils 5 bis 8 Teilnehmer hatten. Die 2. Staffel stand somit nicht unter der direkten Leitung von Wolfgang Peter. Hingegen trafen wir uns regelmäßig zu (sinngemäß) Supervisionstreffen, in denen besondere Anliegen geklärt werden konnten.

Stimmen für die «2. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit» (Oktober 2021 - April 2022)

Stimme von Adriana für die «2. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

"Ich bin “jung” in der Anthroposophie, obwohl ich in einem Haus aufgewachsen bin, wo mein Vater ein Anthroposphe war und sein ganzes Leben der Anthroposophie gewidmet hat, und meine Kindheit damit geprägt war. Ich habe es abgelehnt! Aber verschiedene Konzepte, Verhaltensweisen, Denkweisen sind in mir geblieben. Ich bin wieder dazugekommen, in Kontakt zu Anthroposophen, vor ungefähr 2 ½ Jahren. Intensiver habe ich begonnen während der Pandemie. Die Nebenübungen habe ich 2 Mal alleine begonnen, aber habe diese nie zu Ende gebracht. Ich hatte keine Motivation und Unterstützung weiter alleine zu machen.

Da bin ich in der 2-ten Staffel der Nebenübungen, durch meine Schwester, hereingekommen. Und fand einen Raum zum Praktizieren. Nicht nur einen Raum, sondern auch Unterstützung und Geborgenheit. Ich danke für die Aufnahme in der Gruppe. Da habe ich festgestellt dass ich 2 Hindernisse habe:- Die deutsche Sprache- Die spezifischen Begriffe.

  • Die erste Nebenübung : Gedankenkontrolle – am Anfang war es eine Katastrophe, aber durch die Gespräche sowohl in der Gruppe als auch bei den Treffen mit Wolfgang, durch den Austausch von Erlebnissen, Erfahrungen, Vorgehensweise von den anderen Mitwanderer in diesen Erlebnissen der Nebenübungen und das tägliche Üben, wurde es immer besser. So dass es jetzt täglich, fast immer, morgens läuft.
  • Die zweite Nebenübung: Initiative des Willens – Der Start hat lange gedauert. Am Anfang war es so, dass ich mich überhaupt nicht erinnert habe an die 2 Zeiten an denen ich mir vorgenommen habe eine Aktion durchzuführen. Dann habe ich mir die Uhr eingestellt um mich zu erinnern. Und sie klingelte als ich im Auto war und ich wusste nicht warum sie klingelt. Bei einer Sprechstunde hat jemand gesagt (leider weiss ich nicht mehr wer) dass er sich in der Früh Termine setzt. Ich habe mir auch morgens Termine gesetzt und so wurde es immer besser so dass ich immer öfters beide Termine eingehlten habe und immer seltener diese vergessen habe.
  • Die dritte Nebenübung: Gelassenheit gegenüber Lust und Leid
  • Die vierte Nebenübung: Positivität
  • Die fünfte Nebenübung: Unbefangenheit in der Auffassung des Lebens
  • Die letzten 3 Übungen brauchen eine tägliche Beobachtung, eine tägliche innere Analyse und sind immer mehr Bestandteil meines Lebens geworden. Ich bin zur Erkenntnis gekommen dass Stärkung des Willens sehr notwendig ist. Wille die Gedankenkontrolle durchzuführen, Wille die Aktionen nicht zu vergessen und zu praktizieren, Wille alle Nebenübungen Teil meines Lebens zu machen und mich permanent beobachten und analysieren. Stärkung des Willens insbesondere um diese konsequent zu üben, zu erleben.
  • Die sechste Nebenübung: Gleichgewicht der Seele, habe ich nur begonnen.

Durch das Praktizieren der Nebenübungen habe ich festgestellt, dass ich immer bewusster geworden bin was um mich geschieht, wie ich Sachen angehe, wie ich die Personen mit denen ich in Kontakt komme anders betrachte und viel toleranter bin. Es ist mir klar - ich muss dranbleiben, weiter durchhalten und üben. Bei der ersten und zweiten Übung habe ich von Anfang an die Ätherströme am Ende der Übungen auf mich wirken lassen. Nicht immer aber fast immer.

Bei den anderen Übungen leider weniger. Bei der Anregung von S. habe ich versucht diese selbstständig zu praktizieren. Aber da ist noch viel Raum zur Verbesserung. Aber dranbleiben, manchmal klappt es, manchmal nicht."

Adriana

Stimme von Frank für die «2. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

"Hallo ihr Lieben! Jetzt habe ich so tapfer kaum ein Termin verpasst und ausgerechnet gestern hat es bei mir nicht geklappt. Daher möchte ich mich hiermit für die wunderschöne Zeit mit Euch bedanken. Die Vorstellung, dass das, was wir im letzten halben Jahr für uns selbst und für die geistige Welt getan haben, jetzt im Weltenäther wirkt, fasziniert mich. Vielleicht geht es Euch genauso? Möglicherweise gelingt es uns ja gelegentlich, den Kontakt aufrechtzuhalten? Freue mich jedenfalls über jede Mail die ich von Euch erhalte - natürlich geht ein Anruf auch ;-). Wenn es Euch recht ist, werdet ihr gelegentlich auch von mir was lesen... Herzliche Grüße, Frank"Frank

Stimme von Anita für die «2. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

"Ein herzliches Hallo an F. und C., die am Mittwoch nicht dabei sein konnten und an alle lieben Nebenübende, wir haben ein interessantes halbes Jahr miteinander erlebt in einem erkenntnisreichen, offenen und lebendigen Austausch miteinander. Durch die vielen Beiträge in Form von Gebeten, Zitaten und Sprüchen wurde unser Treffen jedes Mal zusätzlich bereichert und im Erkenntnisgewinn erweitert. Ein herzliches Dankeschön dafür an alle. Ein Dank auch an François, der dies alles eingefädelt und ermöglicht hat. Auch bei Euch allen möchte ich mich nochmal herzlich dafür bedanken, dass unsere Gruppe in meiner langen Abwesenheit so wunderbar weiter bestanden ist, von Euch weiter geführt wurde und jeder Verantwortung in seiner individuellen Art dazu eingebracht hat. Ich war zutiefst berührt und beeindruckt, welche Entwicklung sich in dieser Zeit offenbart hat. Wir haben am vergangenen Mittwoch spontan beschlossen, dass wir uns in einem halben Jahr, am xy. September um 18 Uhr wieder miteinander treffen wollen. Ich werde rechtzeitig den "Raum" abklären und die Zugangsdaten übermitteln. Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit

herzlichst Anita"

Anita

Stimme von Candida für die «2. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

Candida

"Meine Reise-Erfahrungen mit der Nebenübungsgruppe über ein halbes Jahr – Ziel offen

Im Gepäck hatte ich nur meine bisherigen Erfahrungen mit dem Üben der 6 Nebenübungen und ein paar Schriften von Rudolf Steiner, in denen er eine Beschreibung und eine Art Anleitung über das praktische Üben gibt.

Beim ersten gemeinsamen Kennenlernen, (wir waren zunächst 10, zum Schluss noch 8 Teilnehmer), war für mich schon spürbar, wie unterschiedlich wir sind. Es war am Anfang noch einiger Bedarf da, wie die erste Übung tatsächlich gemeint ist und gemacht werden sollte. Langsam lösten wir uns von einem „nur so wird es gemacht“ und fingen an zu erkennen, dass jeder seine eigene Herangehensweise hat und haben soll. Jeder sozusagen seine Ich-Botschaften ohne Bewertung sagen kann. Dadurch wurden die Treffen lebendiger und freier. Mir schien dabei sehr wichtig, dass immer im Focus sein sollte, dass es um die entsprechende Nebenübung geht und nicht vermischt werden sollte mit irgendwelchen anderen Meditations-Formaten.

Der Unterschied zwischen dem Üben alleine und jetzt üben mit einer Gruppe, war doch sehr deutlich. Beim alleine Üben ohne Austausch stagnierte die Erfahrung irgendwann bei mir. Durch den Gruppenaustausch kamen immer wieder neue Aspekte dazu, neue Sichtweisen und Anregungen. Auch der Austausch über Misserfolge brachte mir jedes Mal einen Schub.

Ein wichtiger Pluspunkt ist die Motivation. Zusätzlich zur eigenen, inneren Motivation kam jetzt noch eine äußere Motivation dazu, alleine dadurch, dass ich mir Gedanken darüber gemacht habe, was ich in der Gruppe an Erfahrungen berichten soll. Dadurch wurden mir meine eigenen Erfahrungen viel bewusster. Auch wurde mir meine eigene Veränderung während dieses halben Jahres bewusster. Ging ich früher eher sachlich und diszipliniert z.B. an die erste Nebenübung, so stellte sich eine neue respektvolle Haltung gegenüber der Übung ein, weil sich tief in mir ein Gefühl entwickelt hat von einer Art Ehrfurcht gegenüber den Übungen. So z.B. bei der dritten Nebenübung „Gleichmut der Gefühle“. Mir meiner eigenen Emotionen bewusst zu werden und vor allem zu erkennen, ob es jetzt „wesentlich“ ist, diese nach außen zu bringen und mich dadurch zu verlieren oder sie in mir zu behalten und daraus Kraft zu schöpfen. Das war eine eindrucksvolle starke Erfahrung, die sich in mich eingewebt hat.

Wichtig scheint mir allerdings zu sein, dass der Rahmen „Nebenübungen“ doch möglichst eingehalten werden sollte, denn sonst verliert sich die Gruppe in allen möglichen Themenbereichen. Es darf und soll ja aus dem Alltag berichtet werden, aber immer mit Bezug auf die Nebenübungen. Wenn dieses geschieht, dann sind solche Gruppen wirklich eine absolute Bereicherung.

Das Üben mit einer Gruppe ist für mich auf jeden Fall eine wunderbare Ergänzung auf dem oft einsamen und holprigen geistigen Schulungs-Weg. Denn die Reise geht ja weiter. Die Nebenübungen sind Teil meines Lebens geworden, das wurde auch durch das gemeinsame Üben mit der Gruppe für mich noch sehr viel deutlicher.

Ein großes Dankeschön an die Initiatoren, die es möglich machten, dass solche Übungsgruppen entstehen konnten.

Candida"

Candida

Stimme von Helga für die «2. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

«Lieber Francois,

meine Erfahrungen in der Staffel mit xy würde ich so zusammenfassen: "Wir hatten eine sehr schöne, harmonische Gruppe und durch oft sehr persönliche Erfahrungen - auch solche, die vermutlich durch das Üben entstanden sind - sind wir uns näher gekommen und vertrauter geworden. Vor allem durch so manches Scheitern bei den Übungen bekam ich dann wieder die Gewissheit, nicht alleine damit zu sein und die Geduld nicht zu verlieren, sondern bis zum nächsten Treffen so gut es ging, weiter zu machen. Erstaunlich war für mich auch, wie unterschiedlich jeweils die Erfolge und das Scheitern ist, vor allem bei der ersten und zweiten Übung, was ich für mich selber noch nicht klären konnte, woran das liegt. Aber ich hoffe, im Laufe der 2. Staffel einen Ausgleich zu finden bzw. die eher beschwerliche Übung stärken zu können." Ich weiß jetzt nicht, ob meine Ausführungen in Deinem Sinne sind - unter meinem Namen Helga kannst Du das gerne veröffentlichen. Ich wünsche Dir eine tiefgehende und schöne Osterzeit und ich bin gespannt, wie und mit wem die 2. Staffel weitergeht.

Herzliche Grüße, Helga»

Helga

Stimme von Ruth für die «2. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

«Was war für mich in den Ich-Botschaften anderer erkennbar, was sich auch in meiner eigenen Erfahrung in einer ähnlicher Weise gezeigt hat?

  • Bei der Durchführung der Willensübung, gab und gibt es wiederholt einen Blick auf die Uhr, zu eigentlich dem richtigen Zeitpunkt, doch es sind noch wenige Minuten bis zum exakten Timing der gewollten Handlung. Dieser kurze Moment der überbrückt werden soll, um die Übung pünktlich ausführen zu können, wird von mir gern mit einer alltäglichen Beschäftigung genutzt. Es entschwindet mir dabei die Konzentration immer wieder einmal zu leicht, die Zeit verstreicht zu schnell und ein erneuter Impuls für die Ausführung der Willensübung kommt erst wieder circa eine halbe Stunde später.
  • Die Willens-Übung soll mehrmals am Tag ausgeführt werden, wobei man immer die gleiche Tätigkeit oder auch verschiedene Handhabungen ausführen kann. – Bei der Denk- und Konzentrationsübung schwirren eine Anzahl von ungewollten Gedanken durch den Kopf, die es zu bannen gilt. Es ist für die Gedankenübung wichtig eine Art gedankliches Vakuum aufzubauen, um die Gedankenschwärme abzuhalten.

Was hat mich in diesen wöchentlichen Meetings motiviert und in meiner weiteren Ausübung der Nebenübungen gestärkt?

  • Es war interessant mitzuerleben wie es allen Teilnehmer/-innen mit den Nebenübungen ergeht und wie auf unterschiedlichste Weise jeder/ jede mit den Nebenübungen umzugehen lernte.
  • Es war sehr gewinnbringend selbst Gehör zu finden und von anderen Anregungen zu bekommen, die helfen reflektierend den eigenen Weg besser weitergehen zu können.
  • Sich gemeinsam eine anthroposophische Frage zu stellen und auf diese mit den verschiedenen Sicht- und Herangehensweisen eine Antwort zu finden, gab mir ein tieferes Verständnis der R. Steiner Texte (z.B. „Die Philosophie der Freiheit“).
  • Mich motivierte es auch in der Gruppe aufgefangen zu sein mit den eigenen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der sogenannten „richtigen“ Ausübungsmethode der einzelnen Nebenübungs-Aufgaben, und auch mitzuerleben was sich bei anderen in ähnlicher oder unterschiedlicher Weise für Fragen oder Schwierigkeiten einstellten.
  • Es war sehr aufbauend die Wichtigkeit der Übungen zu erkennen, und zu sehen, dass ich Erfahrungen mit anderen Menschen teilen kann, die auch mit ernsthaftem, unermüdlichen Einsatz diese Aufgaben verfolgen wollen.
  • Mich stärkte, meine Begeisterung mit anderen zu teilen wenn eine Aufgabe gut gelungen ist, an den erfreulichen Botschaften der Kolleginnen/Kollegen Anteil zu nehmen, und in den unterschiedlichsten Geschichten zu hören, wie es in den konkreten Lebenssituationen unterstützend war diese Übungen anzuwenden.
  • Es war sehr schön ein vertrauensvolles Zusammenwachsen mitzuerleben, und über die Zeit eines halben Jahres zu bemerken wie bei jedem/jeder Einzelnen von uns sich kleinere oder größere erkennbare Wirkungen der Nebenübungen einstellten.
  • Selbst wenn ich zu Beginn eines Treffens das Gefühl hatte eigentliche nichts wirklich Berichtenswertes mitteilen zu können, so ergab es sich immer wieder, dass ich durch Aussagen anderer, mich an ein selbst zunächst nicht wahrgenommenes, nur in der Rückschau erkennbares, ähnliches Erlebnis erinnern konnte. Ohne das gemeinsame Gespräch wäre dieses Vorkommnis vermutlich nicht ins eigene Bewusstsein vorgedrungen.

Welche Übungen fallen mir besonders schwer, bei welchen Übungen deuten sich schon erkennbare Fortschritte an und wie zeigt sich das?

  • Die Willensübung gelingt mir nur sehr langsam besser. Es gibt Tage an denen diese Übung optimal wie gewollt abläuft und es gibt Tage, und das sind eindeutig die häufigeren, an denen ich den Zeitpunkt nur mit einer halben oder ganzen Stunde Verspätung schaffe. In sehr, sehr seltenen Ausnahmen vergesse ich sogar einen der drei täglichen Zeitpunkte.
  • Bei der Gedankenübung kommen phasenweise immer wieder Gedankenschwärme, denen mein Wille nicht gut Stand halten kann, sodass ich mehrere Anläufe brauche um die gewünschte Konzentration zu schaffen.
  • Es gelingt mir immer besser anderen Personen offen zu begegnen, ihnen zuzuhören, sie in ihrer eigenen Art wahrzunehmen und ihnen ohne eigene Vorbehalte zu begegnen.
  • In Diskussionen versuche ich zu unangenehmen, negativen Sachlagen auch einen gegenteiligen, positiven Gesichtspunkt aufzufinden und ins Gespräch einzubringen. Auch wenn es manchmal schwierig ist diesen Aspekte zu formulieren, zumindest in diesem Moment.
  • Auch Geduld zu üben probiere ich mit mehr Bewusstheit. Das gelingt nicht immer, doch auch schon das Bemühen zählt für mich. Ich versuche auch mir selbst gegenüber geduldiger zu sein und gelassener zu bleiben. Ich bin bestrebt auf meinen Entwicklungsweg mit den Nebenübungen mich nicht mit Selbstverurteilungen zu bestrafen wenn eine Übung nicht so gelingen will wie ich mir das vorstelle, sondern mich selbst anzunehmen mit meinen heutigen Fehlschlägen, mir Mut zu machen und in aller Ernsthaftigkeit zu sagen: Ich gehe den Weg weiter und wenn es noch nicht so gut gelingen will, dann ist das heute einfach so und ich verfolge meinen Übungsweg konsequent weiter.

Welche Aussagen sind für mich besonders in Erinnerung geblieben und inwiefern wirkten sich diese für mein tägliches Tätigsein und den Verlauf meines Übungswegs aus?

  • Eine der ersten Aussage, die sich auf die Wahl eines natürlich geformten Steines, als Betrachtungsobjekt für die erste Übung bezogen hat, war die Anregung: besser einen von Menschen gemachten Gegenstand für die Konzentrations- und Denkübung heranzuziehen. Für mich war genau dieser unterschiedliche Aspekt so interessant, dass ich die nächste Denkübung mit einer kurz aufeinander folgenden Betrachtung zweier Dinge, einem natürlich geformten Stein und einer Münze im Vergleich durchgeführte. Der Stein zeigte sich mir sympathisch, in einer mystischen Weise, lebendig-warm, und doch dicht und undurchdringlich, mit dem Einschluss einer gesichtsförmigen Zeichnung, wie ein großes Naturgeheimnis. Die Münze war im Vergleich hochintelligent durchdacht, fein graviert, mit viel Kenntnis ausgearbeitet, mit raffiniert erdachten Maschinen hergestellt. Dieses einzelne Geldstück zeigte sich mir in einem kurzen Moment, als Ergebnis, das der gesamten Entwicklung unserer abendländischen Kultur bedurfte. Und die bewusste Wahrnehmung dieser Bedingungen zur Formgebung der Münze war nur durch den vergleichenden Kontrast zur ersten Betrachtung auf das natürlich Geformte möglich.
  • Willentlich denken heisst, nicht den Gegenstand sprechen lassen wie beim „Goetheanischen Denken“, sondern selbst einen Denkinhalt, eine Perspektive, einen Aspekt auswählen um bewusst nur diesen Gedanken zuzulassen.
  • Die Gedankenübung, sollte auch die erste Übung am Tag sein und immer zu einer ähnlicher Zeit ausgeführt werden.
  • Je größer der Widerstand, die Überwindung oder die Langeweile ist, die sich bei der/dem Ausübenden einstellt, umso wirksamer ist Nebenübung.
  • Bei der dritten Gleichmut-Übung ist es wichtig die Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern diese zuzulassen und gleichzeitig in der eigenen Mitte zu bleiben.
  • Bei der Positivitäts-Übung gibt es eine Steigerung zur 3. Übung, es braucht mehr als gleichmütig in der eigenen Mitte zu bleiben, es soll zusätzlich ein positiver Aspekt einer unangenehmen Sache erforscht werden. Es geht darum kreativ zu schöpfen, bewusst etwas Schönes aufzufinden, um dieses wie aus dem Nichts heraus mit der eigenen, subjektiven Wahrnehmung zu beleben.
  • Das Denken ist außerhalb unseres Gehirns, ja unseres Körpers und das Funktionieren des Denken hat mit den verschiedenen Leibern des Menschen zu tun: dem Bildekräfte-Leib (Äther-Leib), dem physischer Leib, dem Astral-Leib und dem Ich.

Was war für mich der besondere „Spirit“ in der Gemeinschaft meiner Kleingruppe?

  • In unserer Online-Nebenübung-Kleingruppe haben wir einander aufmerksam zugehört, und einen respektvollen Umgang gepflegt. Es gab eine stabile Kerngruppe und wechselnde Teilnehmer, die den Ablauf der Staffel immer wieder neu aufgefrischt haben, was auch den Erfahrungsaustausch belebt und erweitert hat.
  • Wir haben uns gemeinsam tiefergehend mit Fragen beschäftigt, die sich aus den aktuellen Wochensprüchen und aus den Theorien bzw. den Texten von Rudolf Steiner im Zusammenhang mit dem Übungsweg ergeben haben.
  • Die Herangehensweisen an die Selbsterziehung der Gruppenmitglieder war deutlich verschieden, was auch aufgezeigte wie persönlich gefärbt diese Übungen ausfallen können.

Würde ich aus heutiger Sicht etwas anders machen oder haben wollen und was sind meine Ideen oder Anliegen für eine Verbesserung des Formats der Nebenübung-Online-Treffen? Bist du völliger Anfänger oder hast du Vorerfahrung mit den NÜ? Wenn du Vorerfahrung hattest, haben die NÜ gut geklappt?

  • Ich war ein Anfänger bevor ich in die Online-Nebenübung-Kleingruppe im Oktober 2021 eingestiegen bin. Jetzt schöpfe ich aus der Erfahrung von einem halben Jahr Übungszeit, die ich gemeinsam mit meinen Gruppen-Kollegen und -Kolleginnen aus der 2. Nebenübungs-Staffel gesammelt habe.

Erwartungen/ Realität vor Beginn/ bei Ende?

  • Meine Erwartungen waren zu Beginn der Teilnahme in den Nebenübung-Meetings primär darauf ausgelegt mich mit anderen anthroposophisch interessieren Menschen auszutauschen, da ich in meinem näheren Lebensumfeld derzeit keine anthroposophisch interessierten Personen kenne.

Wirst du die NÜ weiter machen, und wenn ja wie (alleine, in einer Gruppe, oder noch eine weitere Staffel besuchen?)

  • Da ich die Nebenübungen nun schon seit einem halben Jahr ausübe und diese mich in meinem täglichen Leben schon spürbar unterstützen, möchte ich die Übungen weiter ausüben. Auch an einer weiteren Teilnahme einer neuen Nebenübung-Staffel bin ich interessiert, da es für mich eine bereichernde und schöne Erfahrung war.

Für welchen Typ Mensch eignen sich die NÜ in Gruppenarbeit?

  • Ich glaube, es gibt keinen Typ Mensch, für den diese gemeinschaftliche Auseinandersetzung nicht geeignet wäre. Die einzige Bedingung, die daran geknüpft ist diese Nebenübungen anzugehen, ist diesen Übungsweg auch zu wollen und die Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben bewusst, aktiv anzugehen.

Würdest du anderen Menschen aus deinem Bekannten/ Freundeskreis empfehlen NÜ zu machen? Und wenn ja, wirst du denen von deinen Erfahrungen erzählen?

  • Ich habe außenstehenden Personen schon davon erzählt. Ich möchte jedoch niemanden überreden, es soll ja der Antrieb dazu von jedem Einzelnen selbst kommen.

Liegen in den NÜ in Gruppenarbeit fruchtvolle Zukunftsimpulse, wenn ja welche?

  • Der fruchtbarste Impuls dieser Gruppenarbeit ist der direkte Austausch, in dem spontan zu Fragestellungen, diversen Unsicherheiten und gemeinsamen Erfahrungen verschiedene Gesichtspunkte aktuell erörtert werden können. Das gibt jedem/jeder Einzelnen einen reichen Schatz an diversen Sichtweisen und Einsichten, die helfen die eigene Herangehensweise zu hinterfragen und auch früher oder später den eigenen, individuellen, besten Übungsweg zu finden.

Wie erklärst du einem Menschen, der weder Ahnung von Anthroposophie noch von den NÜ hat, worum es essenziell bei den NÜ geht?

  • Die 6 Nebenübungen von Rudolf Steiner sind geeignet für eine Selbsterziehung, als ein Angebot für individuelle Erfahrungen und Entwicklung auf Basis von bewusstem Denken, Fühlen und Wollen. Diese Form der Selbsterziehung ist zwar an bestimmte, vorgegebene Eckpunkte geknüpft, wie: die tägliche Ausübung, die Einhaltung einer bestimmten Abfolge und auch die einzuhaltenden, selbst festgelegten Zeitpunkte, doch es gibt für jeden subjektiv zu entscheidende, freibleibende Möglichkeiten in der Herangehensweise.
  • Diese Übungen zeigen einem selbst auf, welche besonderen Eigenheiten bzw. Schwierigkeiten man als Aufgabe zu überwinden hat und welche Veränderungen als mögliches, individuelles Potential vor einem liegen und darauf warten ausgereift zu werden.
  • Für einen Zeitraum von etwa einem Monat soll zunächst nur mit der ersten, der Denk- und Konzentrationsübung begonnen werden. Es geht darum, für den Zeitraum von circa fünf Minuten mit der Betrachtung eines einfachen Gegenstands, der gleichbleibend oder wechselnd sein kann, sich seines Denkens bewusst zu werden.
  • Die willentlichen Gedanken sollten sich ausschließlich auf den gewählten Gegenstand beziehen. Diese können beispielsweise mit dem Material, dem Aussehen, der Herstellung, oder mit der Verwendung, etc. zu tun haben. Die Schwierigkeit liegt darin keine anderen, ungewollten Gedanken zuzulassen.
  • Im zweiten Monat, folgt die Willensübung, bei dieser wird täglich zu einem selbst gewählten und festgesetzten Zeitpunkt eine einfache Handlung ausgeübt. Diese Tätigkeit soll sich von sonstigen, im Alltag notwendigen Handgriffen deutlich unterscheiden, sodass sich keine andere, unwillentliche Zweckmäßigkeit in die Übung unbewusst herein spielen kann. Dieses Tun kann mehrmals über den Tag verteilt, zu vorher selbst festgesetzten Zeitpunkten ausgeführt werden.
  • Die dritte Übung der Gelassenheit bezieht sich auf das eigene Fühlen. Es sollen, die auf einen zukommenden, oder selbst erzeugten schlechten, negativen oder auch überschwänglich positiven Gefühle bewusst durchlebt und nicht verdrängt werden. Dabei geht es darum diesem Fühlen mit Gleichmut zu begegnen, indem man sich nicht selbst in den eigenen Emotionen verliert, sondern gelassen wahrnehmend handeln kann.
  • Ab dem vierten Monat kommt die Positivitäts-Übung dazu, die einen auffordert Hässliches, Böses, Unangenehmes oder Grausliches – alles was negativ auf einen zukommt immer aus einer zweiten Perspektive anzusehen. Denn es gibt nichts Schlechtes was nicht auch eine gute Seite hat. Dabei soll, ein zunächst nicht offensichtlicher, positiver Aspekt in einer negativen Situation gesucht, aufgefunden und in den Fokus gestellt werden und sei es nur ein schönes, scheinbar nebensächliches, kleines Detail.
  • In einer weiteren, fünften Unbefangenheits-Übung geht es darum keine Vorurteile zu pflegen. Allen Menschen und Situationen möglichst ohne Vorbehalte zu begegnen, auch wenn Sachlagen oder Aussagen auf einen zukommen, die zunächst unglaubwürdig erscheinen. Diese erwartende Haltung hilft uns, die eigene, Begrenztheit in der Wahrnehmung zu erkennen, uns nicht selbst, in der eigenen Subjektivität abzuschließen, sondern uns zu öffnen um neue ungewohnte Denkweisen und Erkenntnisse zu gewinnen und damit den eigenen Wahrnehmungshorizont zu erweitern.
  • Die sechste Harmonisierungs-Übung besteht darin alle diese bereits genannten Übungen gemeinsam auszuführen und dadurch die eigene Haltung und das eigene Handeln zu formen. Die Übungen sind in einer vorgegeben Reihenfolge zu erbringen und helfen einem gelassener und bewusster agierend den Aufgaben des täglichen Lebens zu begegnen.»

Ruth

Stimme von Rainer für die «2. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

"Lieber Francois,

hier ein paar spontane Gedanken zum letzten Halbjahr:

Zur Gruppe:

  • Extrem hilfreich war der Gruppeneffekt. Ohne den wäre ich sehr wahrscheinlich irgendwann abgeschmiert. Die Gruppe war eine super Stütze, dran zu bleiben.
  • Außerdem habe ich durch die anderen auch viel Inspiration bekommen für meine Übungen.
  • Überhaupt: darüber mit anderen zu reden ist das Beste, was man machen kann, um sich selber klar zu werden, was eigentlich passiert.

Zu den NÜ:

  • Es fällt mir schwer zu sagen, was sich bei mir speziell durch die Übungen verändert hat. Die letzte zwei Jahre waren ja extrem herausfordernd und haben sowieso viel Veränderung gebracht, meine spirituellen Ambitionen geboostert und mir täglich viel innere Arbeit abverlangt. Gleichmütig, positiv und offen zu bleiben sehe ich sowieso als "Standard" für ein Überleben in diesen Zeiten an, auch ohne die NÜ.
  • Am deutlichsten kann ich die 1. und 2. NÜ für mich beurteilen. Die 1. NÜ ist eine wunderbare Konzentrationsübung, bei der ich nicht nur mehr innere Ruhe gefunden habe, sondern auch oft viel Spaß hatte bei der Erforschung der Gegenstände. Die 2. NÜ hat bei mir am schlechtesten geklappt und zeigt mir, dass ich hier noch viel lernen kann.
  • Insgesamt glaube ich, dass ein halbes Jahr NÜ zu kurz ist, um sie wirklich beurteilen zu können.

Ausblick:

  • Insgesamt beurteile ich die NÜ als wirklich wichtig, um einen spirituellen Weg zu gehen. Sie helfen bei der eigentlichen Meditation, klarer und bewusster zu werden. Daher mache ich gerne weiter.

Ganz liebe Grüße, Rainer"

Rainer

Stimme von Katrin für die «2. Staffel Die Nebenübungen in Gruppenarbeit»

"Ich kam mit Vorerfahrung in die Nebenübungsgruppe: Mir gelang die erste NÜ gut- so dachte ich damals- und die zweite gelang mir gar nicht. Das war der Grund für mein Interesse an dieser Gruppe. Wir starteten und das erste, was mir auffiel durch die Gespräche in der Gruppe war meine automatische Art die erste NÜ durchzugehen. Dass ich einen bestimmten Ablauf hatte, die 5-10 Minuten durch, die ich mich mit meinem Gegenstand beschäftigte, aber auch die Tatsache, dass ich dabei innerlich sprach. Ich änderte als erste Übung für mich meine Gedankenführung und überließ es meiner „Intuition“, wo ich damit startete, und wie es weiterging. Dadurch erschloss ich mir ganz neue Gedanken über meinen Gegenstand und lernte weitaus mehr über ihn, als das die eineinhalb Jahre zuvor der Fall war. Mir wurde einmal mehr als deutlich vor Augen geführt, was ich bisher nicht wusste, und für was alles ich kein Bewusstsein hatte.

Beim einander Zuhören in der Gruppe fielen mir immer Dinge auf, die ich- bis dato unbewusst- auch bemerkt hatte und die Gespräche waren für mich dadurch mehr und mehr ein Bewusstwerdeprozess eigener Gedankengänge und Wahrnehmungen. Das gegenseitige Zuhören, Wahrnehmen und Fragen stellen war dasjenige, was mich weiterbrachte neben der Kontinuität, die durch die wöchentlichen Sitzungen erreicht wurde. Ganz persönliche Berichte bildeten für uns den Boden für ein Vertrauen in der Gruppe und bewirkten authentische Äußerungen und damit neue Erfahrungen für uns alle. Ratschläge geben erlebte ich als eher unproduktiv, da diese ja auf dem persönlichen Erleben und persönlichen Erfahrungen beruhen und nie eins zu eins verwendet werden können. Dagegen waren Anregungen, Fragen, Berichte dasjenige, was sowohl das Miteinander als auch das eigenen Vorankommen gestärkt haben.

Für mich wurde u.a. deutlich, wie sehr ich durch die NÜ den eigenen Dämonen bewusster begegnen kann, auch wenn die Arbeit und das Umgehen damit noch Übung und viele weitere Jahre benötigen werden. Die Selbsterziehung, die damit angesprochen wird, und die erlebbar waren kann durch ein solches Miteinander, ist für mich Grund und Boden aller sozialen Prozesse und damit unerlässlich für das zukünftige Miteinander.

Die zweite NÜ gelingt mir nach dieser Gruppenarbeit zunehmend zeitnaher und damit ist das für mich ein Erfolg. Neben den anderen Übungen, die ich damit erstmals mehr ins Bewusstsein genommen habe."

Katrin

Die 1. Staffel [Februar 2021 - Juli 2021]

Erste NÜ. Hier geht's zur ersten Folge auf youtube

Jeden Durchgang mit einer Dauer von ca. 6 Monaten bezeichnen wir als "Staffel". Die 1. Staffel fand unter der Leitung von Dr. Wolfgang Peter live in youtube statt. Wolfgang "lebt" mit den Nebenübungen, praktiziert sie täglich, und das schon seit einigen Jahrzehnten. Das, aber auch seine freundliche und freilassend leichte Art, prägen die vertrauensvolle Atmosphäre dieser online-Treffen und motivieren Teilnehmer die Dinge nicht zu ernst zu nehmen, aber dennoch am Ball zu bleiben.

Teilnehmerstimmen haben wir bei der 1. Staffel nicht gesammelt. Aber es liegt ja eine Filmdokumentation vor ...

Filmdokumentation von der 1. Staffel

1. Staffel auf youtube
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Beispielfragen für Stimmen (Ich-Botschaften/ Testimonials)

Die nachfolgenden Fragen können als Anregung verstanden werden für die Erinnerung, was man im Rückblick mit den Nebenübungen erlebt hat. Ihr könnt euch aber auch selber Fragen ausdenken.

  1. Was war für mich in den Ich-Botschaften anderer erkennbar, was sich auch in meiner eigenen Erfahrung in einer ähnlicher Weise gezeigt hat?
  2. Was hat mich in diesen wöchentlichen Meetings motiviert und in meiner weiteren Ausübung der Nebenübungen gestärkt?
  3. Welche Übungen fallen mir besonders schwer, bei welchen Übungen deuten sich schon erkennbare Fortschritte an und wie zeigt sich das?
  4. Welche Aussagen sind für mich besonders in Erinnerung geblieben und inwiefern wirkten sich diese für mein tägliches Tätigsein und den Verlauf meines Übungswegs aus?
  5. Was war für mich der besondere „Spirit“ in der Gemeinschaft meiner Kleingruppe?
  6. Würde ich aus heutiger Sicht etwas anders machen oder haben wollen und was sind meine Ideen oder Anliegen für eine Verbesserung des Formats der Nebenübung-Online-Treffen? Bist du völliger Anfänger oder hast du Vorerfahrung mit den NÜ? Wenn du Vorerfahrung hattest, haben die NÜ gut geklappt?
  7. Erwartungen/ Realität vor Beginn/ bei Ende?
  8. Wirst du die NÜ weiter machen, und wenn ja wie (alleine, in einer Gruppe, oder noch eine weitere Staffel besuchen?)
  9. Für welchen Typ Mensch eignen sich die NÜ in Gruppenarbeit?
  10. Würdest du anderen Menschen aus deinem Bekannten/ Freundeskreis empfehlen NÜ zu machen? Und wenn ja, wirst du denen von deinen Erfahrungen erzählen?
  11. Liegen in den NÜ in Gruppenarbeit fruchtvolle Zukunftsimpulse, wenn ja welche?
  12. Wie erklärst du einem Menschen, der weder Ahnung von Anthroposophie noch von den NÜ hat, worum es essenziell bei den NÜ geht?

Weitere Beiträge über Die Nebenübungen

Auf dem youtube Kanal Wege zum Glück (https://www.youtube.com/@WegezumGluck) findest du eine schöne, und einfühlsame Darstellung für die Nebenübungen

Erste NÜ. Hier geht's zu youtube
  1. NÜ: https://www.youtube.com/watch?v=Hpa9Az4aC5E
  2. NÜ: https://www.youtube.com/watch?v=NFul330lnlI
  3. NÜ: https://www.youtube.com/watch?v=HVyWP3n0T0c
  4. NÜ: https://www.youtube.com/watch?v=-RXDhh1fwxc
  5. NÜ: https://www.youtube.com/watch?v=_ON43qvo-nE
  6. NÜ: https://www.youtube.com/watch?v=-BNNKb-RnQk


Themenbezogene Anregungen

Seelenbegleiter für den Aufbruch in Zeiten des Umbruchs

Eine Artikelseite, die uns in diesen turbulenten Zeiten eine Unterstützung sein kann. Insbesondere im Rahmen der sechs Nebenübungen von Rudolf Steiner, können diese Sprüche helfen die richtige Seelenstimmung zu finden.

| Hier geht´s zur Seite «Seelenbegleiter» |

Weblinks

Nebenübungen auf AnthroWiki

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rudolf Steiner: Seelenübungen mit Wort- und Sinnbild-Meditationen, [GA 267, S. 61f]