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Die Apokalypse des Johannes - 52. Vortrag von Wolfgang Peter, 2021
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»
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Transkription des 52. Vortrags
Begrüßung und Einführung mit dem 2. Wochenspruch des Seelenkalenders
Meine Lieben, ich begrüße euch zum 52. Vortrag zur Apokalypse. Und wir werden gleich wieder starten mit dem schönen Wochenspruch, der jetzt ein bisschen zumindest bei uns in Wien nicht zum Wetter passt. Die Stimmung, die da beschrieben wird, stimmt jetzt im Moment gar nicht, aber die müssen wir uns vorstellen. Ich lese es einfach einmal:
"Ins Äußere des Sinnesalls
Verliert Gedankenmacht ihr Eigensein;
Es finden Geisteswelten
Den Menschensprossen wieder,
Der seinen Keim in ihnen,
Doch seine Seelenfrucht
In sich muss finden."
Zur Zeit des Frühlings, wenn es wärmer und sonniger wird und die Natur draußen erwacht, zieht unser Bewusstsein mehr nach außen
Also es geht jetzt weiter mit diesem Umschwung, der mit dem Osterfest eingetreten ist. Also von der Weihnachtszeit kommend lebte das Bewusstsein, namentlich das Gedankenwesen, das gedankliche Bewusstsein so ganz stark im Inneren. Also das Geisteslicht im Inneren, um das ging es. Auch um das Eigendenken und so weiter.
Jetzt, wenn die Sinneswelt erwacht und es vielleicht auch irgendwann einmal wärmer und sonniger wird, dann zieht das Bewusstsein mehr nach außen und namentlich die Gedankenmacht zieht auch nach außen, verbindet sich mehr mit der Welt draußen und verliert dabei bis zu einem gewissen Grad ihr Eigensein. Das heißt, wir gehen über von dem «Ich denke mir, dass das so und so ist», «Ich stelle mir vor, das müsste so und so funktionieren», dass wir einfach eintauchen in die objektiven Gesetzmäßigkeiten der Welt draußen etwas mehr. Das passiert meistens nicht bewusst, aber wir nehmen eigentlich etwas mit, weil wir sind also mehr auch an diese geistige Gedankenmacht draußen hingegeben.
Unser wirkliches Ich ist draußen in den Gesetzmäßigkeiten der Welt
Und dort ist eben auch zu finden ja unser geistiger Keim, der ist da draußen. Über das haben wir auch gesprochen, dass das wirkliche Ich ja eigentlich da draußen ist, in den Gesetzmäßigkeiten der Welt. Es ist nicht irgendein kleines Manderl, das da im Kopf oder sonst wo sitzt und herumhupft. Sondern wir schaffen uns nur einen Brennpunkt drinnen und in diesem Brennpunkt erwacht das Ich-Bewusstsein, aber das wirkliche Ich ist draußen. Also das heißt, man muss sich ja vorstellen, zum Beispiel, wenn der Tod eintritt, dann gehen wir dorthin, wo eigentlich unser Ich ist die ganze Zeit. Weil auch wenn man sagt, das Ich ist inkarniert, heißt das nicht, es steckt da drinnen. Das heißt nur, es schafft sich hier einen Brennpunkt, durch den es bewusst werden kann. Dazu brauchen wir das.
Aber seiner Wahrheit nach ist es in der großen geistigen Welt draußen verankert. Und in den Gesetzmäßigkeiten dieser großen geistigen Welt. Und in die tauchen wir jetzt so ein bisschen träumerisch immer mehr ein, wenn es jetzt von Ostern gegen Hochsommer zugeht. Und in der Hochsommerzeit sind wir dann da ganz draußen eigentlich irgendwo. Also weitgehend.
In uns darf eine Seelenfrucht heranreifen, die wir nach unserem Tod in die höheren Welten mitnehmen können
Aber - und das betrifft unser Thema jetzt eigentlich sehr konkret - also unser geistiger Keim, der kommt wirklich da von draußen, sagen wir einmal. Aber wir müssen in uns die Seelenfrucht entwickeln. Das heißt, dieses Geistige arbeitet an uns, arbeitet namentlich jetzt an unserem Astralleib bzw. an unserem Seelischen. Und da muss eine Seelenfrucht heranreifen. Und idealerweise eine Seelenfrucht, die dann auch nicht nach dem Tod total zerfleddert und zerfährt, sondern wo auch etwas - ja - bewahrt wird, das man in die höheren Welten mitnehmen kann. Und da sind wir im Grunde erst auf dem Weg, das in individueller Weise zu entwickeln. Es hat schon begonnen im, was weiß ich, vierten Jahrhundert nach Christus. Langsam, langsam. Dann so zur Zeit der Hochscholastik schon ziemlich stark. Aber ziemlich stark heißt, es ist eigentlich im Grunde immer noch ein Futzerl in Wahrheit. Also das, was wirklich von unserem Seelisch-Astralischen überbleibt. Das meiste löst sich noch auf.
Die Apokalypse des Johannes beschreibt so ab dem 14. Kapitel, nach der Zeit der sieben Posaunen, den Übergang der Erde vom physisch-ätherischen Zustand in den astralischen Zustand, in ein rein seelisches Gebilde
Aber wenn wir jetzt in die Zukunft gehen, und das ist jetzt ganz stark unser Thema im Moment, wird immer mehr davon überbleiben. Und wieso ist es ganz stark unser Thema? Weil wir ja jetzt im 14. Kapitel, also das ist das Zeitalter nach den sieben Posaunen, in der Folge werden dann die sieben Zornesschalen auch besprochen werden oder ausgegossen werden. Das Ganze beschreibt den Übergang, wo sich die ganze Erde vom physisch-ätherischen Zustand in den astralischen Zustand umwandelt. Also das heißt, ein rein seelisches Gebilde wird.
Und wie dieses seelische Gebilde dann später werden wird - ich meine, das ist jetzt von uns aus gesehen noch in einer ziemlich fernen Zukunft, aber noch innerhalb unserer Erdentwicklung, aber doch, das dauert noch eine Weile - nur damit diese seelische Erde, diese astralische Erde eben wirklich reich durchgestaltet ist, das liegt im Grunde nur mehr an uns. Und wir bereiten es dadurch vor, oder durch das vor, was wir an unvergänglich Seelischem jetzt in uns entwickeln. Und das betrifft wirklich also gerade jetzt unsere Zeit, also das 21. Jahrhundert ganz besonders. Besonders eben diese Zeit, die gefolgt ist auf 1998. Also das dritte Mal hat sich da die Zahl des Tieres wiederholt Und das ist immer so ein Zeichen, dass ein ganz stärker Widersacher-Impuls kommt, über den wir uns aber nicht beschweren sollten, weil der ermöglicht eigentlich in gewisser Weise erst geistig eine ziemliche Stufe höher zu steigen. Das geht eigentlich immer nur an diesem Widerstand. Und was in solchen sozusagen Krisensituationen, wenn man so will, also wo die Widersacher sehr stark sind, was man da entwickelt, wird dann in der Folge wieder ausgearbeitet, verfeinert und so weiter. Und im Grunde der nächste große Schub kommt, wenn wieder einmal ein stärkerer Widersacher-Impuls ist. Da brauchen wir uns nicht sorgen, die kommen schon wieder. Aber daher sind jetzt große Chancen.
Unsere große Aufgabe heute ist es, Seelisch an uns zu arbeiten, unser Seelisches umzuarbeiten, um die Seelenfrüchte zu erwerben, die den Reichtum unserer zukünftigen Welt bestimmen
Wobei man sagen muss, also dieses Jahr 1998, also die Wirkungen dieses Impulses von Sorat, also dieses Tieres, ist natürlich nicht jetzt auf so einen kleinen Jahreszeitpunkt eingeschränkt, sondern in Wahrheit geht es schon einen großen Teil des 20. Jahrhunderts durch, da schwillt das langsam an und wird auch noch eine ganz schöne Zeit weiter dauern. Und das ist eigentlich die Zeit, die es notwendig macht und möglich macht, geistig viel weiterzubringen. Und viel weiterzubringen heißt jetzt also vor allem in uns die entsprechenden Seelenfrüchte zu erwerben. Also unser Seelisches umzuarbeiten. Das ist die große Aufgabe und mit dem werden wir uns jetzt noch immer sehr intensiv beschäftigen.
Und das drückt halt eben auch ein bisschen dieses Sprücherl aus. Also damit wir das jetzt abschließen, das Sprücherl und mitnehmen, lese ich es einfach noch einmal. Weil es ist drinnen eben in dem Sprücherl genau dieses, auch wenn wir hinausgehen jetzt, tragen wir ja auch etwas von dem, was wir uns erarbeitet haben, hinaus. Und das ist so der erste Anfang von dem, wo wir also unsere Seelenfrüchte, die wir einmal im Kleinen uns erarbeiten, hineinverweben in die Seelenwelt da draußen. Und diese Seelenwelt da draußen, das ist die werdende astralische Erde, kann man sagen. Also an dem arbeiten wir bereits. Und gut wird der Weg gehen, wenn mehr und mehr Menschen aufwachen dazu, das einigermaßen bewusst zu tun. Zu wissen, was sie eigentlich tun, indem sie Seelisch an sich arbeiten und welche Bedeutung das für die Welt da draußen hat. Also ich lese es noch einmal:
"Ins Äußere des Sinnesalls
Verliert Gedankenmacht ihr Eigensein;
Es finden Geisteswelten
Den Menschensprossen wieder,
Der seinen Keim in ihnen,
Doch seine Seelenfrucht
In sich muss finden."
Die 144.000 Auserwählten, die im 14. Kapitel der Apokalypse erwähnt werden, stehen für den Keim oder Urbeginn einer neuen Menschheit
Ja, wir stehen also noch immer im 14. Kapitel der Apokalypse, das geht noch sehr lange weiter. Wir hatten in der letzten Zeit, also in einigen letzten Vorträgen eben immer wieder uns mit dem Anfang des 14. Kapitels beschäftigt und vor allem mit dem ganz zentralen Satz, wo gesagt wird von diesen 144.000 Auserwählten. Ich habe aber immer gesagt, das ist keine Anzahl, sondern es drückt die Qualität dieser Menschen aus, die geistige Qualität dieser Menschen, dass hier gesagt wird, sie sind der Keim oder der Urbeginn einer neuen Menschheit. Also es geht um nichts weniger als dass wir eine neue Menschheit eigentlich erschaffen jetzt. Dass wir uns also neu erschaffen im Grunde. Und zwar damit ist der eigentliche große Übergang da, wo wir vom Geschöpf zum Schöpfer werden. Zum Schöpfer unserer selbst oder zum Mitschöpfer unserer selbst im seelischen Bereich, aber auch zum ganz wesentlichen Mitschöpfer eben der astralischen Erde, die im Entstehen ist, im Werden ist.
Ich meine, wenn ich euch gesagt habe, es wird einmal in fernerer Zukunft der Zeitpunkt kommen, wo die ganze Erde ihr Physisches verliert, ihr Ätherisches verliert und ganz in einen astralischen Zustand übergeht, dann muss man sich das wirklich so vorstellen, dass das Astralische ja eigentlich schon da ist. Also was passiert ist im Grunde, dass das Ätherische und das Physische abfällt. Verschwindet. Also die Erde hat jetzt genauso etwas Astralisches. Also sonst könnte sie gar nicht existieren. Und da wirken sehr stark die Sonnenkräfte auch drinnen und davon kriegt das Astralische der Erde sehr viel Kraft.
Also es ist eigentlich da, aber es ist zunächst einmal so da, wie es, ja sagen wir mal, die Götter geschaffen haben. Also so, wie es in der Genesis geschildert wird. Ich habe das, glaube ich, auch schon öfter erwähnt, das erste Kapitel der Genesis, also: "Im Anfang schufen die Elohim den Himmel und die Erde", da geht es noch nicht um eine ätherische Erde, da geht es schon gar nicht um eine physische Erde, sondern da geht es um die astralische Erde. Die steht am Anfang. Oder ziemlich am Anfang. Jedenfalls am Anfang dort, wo die Schilderung der Genesis einsetzt in Wahrheit.
Also da geht es um die astralische Erde, die sich aber jetzt weiter verwandelt und wo wir jetzt immer mehr hineinkommen, dass sie unser Werk werden soll, diese astralische Erde. Und in dem Maße, in dem uns das gelingt, ja, erschaffen wir zugleich den neuen Menschen, den zukünftigen Menschen. Also der Urbeginn einer neuen Menschheit liegt da bereits drinnen, in dieser Tätigkeit.
Ewiges Evangelium und Ernte der Erde
Und die Frage ist, also was müssen wir dazu alles an Kräften aufnehmen? Welche Aufgaben müssen wir bewältigen dabei? Es ist also ein sehr Wichtiges, jetzt im Anschluss, da im weiteren Verlauf des 14. Kapitels wird nämlich gesprochen vom ewigen Evangelium und von der Ernte der Erde. Also man muss sich wirklich vorstellen, dass das, was wir jetzt Seelisch an uns verändern, Seelisch dadurch verändern in der astralischen Erde, dass das in gewisser Weise eine Gabe, ein Opfer, wenn man so will ist, dass wir den höheren Hierarchien hingeben. Dass sie damit weiter etwas tun können. Und sie sind darauf angewiesen. Also von sich aus würde die astralische Erde sich nicht so weiterentwickeln, wie es eigentlich vorgesehen ist. Sondern die ist also ganz, ganz angewiesen darauf, dass der Mensch mit seinem freien Ich darin arbeitet. Und damit also etwas hineinbringt, was die Hierarchien, die über den Menschen stehen, nicht können. Das ist das Neue drinnen.
Um die physische Erde in Ordnung zu bringen, müssen wir auch die astralische Erde in Ordnung bringen
Und das heißt, wir haben eine große Verantwortung, nicht nur für die äußere physische Umwelt, was heute sicher mit Recht ein zentrales Thema ist in der Menschheit, aber wir haben vor allem, und das ist eigentlich die Voraussetzung, um die physische Erde jetzt auch in Ordnung zu bringen, müssen wir die astralische Erde in Ordnung bringen. Weil wir haben das Problem, dass die astralische Erde, die Astral-Atmosphäre der Erde, wenn man es so nennen will - weil das ist eigentlich ein viel größeres Gebilde als die physische Erde - dass die naja von ihrer Verschmutzung bereinigt wird. Die Verschmutzung, die dadurch hineingekommen ist, dass wir halt den Widersachern gefolgt sind, dadurch unser eigenes Astralisches verdorben haben und im Grunde, wenn ich es jetzt ein bisschen locker ausdrücken will, diesen Seelenmüll der astralischen Erdatmosphäre überliefert haben, überhaupt der astralischen Erde überliefert haben. Und darin liegt auch die ganze äußere Umweltproblematik im Übrigen, weil die entsteht genau aus diesen verdorbenen astralischen Kräften letztlich. Daraus entwerfen wir die falschen Impulse. Da kommen die Begierden, die uns etwas machen lassen, was halt nicht gut ist für die Erde, sondern nur dem Eigennutz dienen.
Wir müssen erkennen, dass wir mit unserem Seelenleben die Verantwortung für das Seelenleben der ganzen Erde tragen
Sondern der Punkt ist, diese Probleme werden sich wirklich richtig lösen lassen nur dann, wenn wir erkennen, dass wir mit unserem Seelenleben die Verantwortung tragen für das Seelenleben der ganzen Erde. Und aus dem wird alles gespeist, nicht wahr. Das Astralische, das die Erde umgibt, hat einen Einfluss auf das Pflanzenleben der Erde, es hat einen Einfluss auf das tierische Leben auf der Erde. Na, und auf uns natürlich auch. Und das ist die große Aufgabe, wo wir jetzt so langsam reif werden mitzuarbeiten. Natürlich noch sehr klein, aber es muss dann bis zum Ende der physisch-ätherischen Erde so weit sein, dass diese astralische Erde im Grunde unser Werk geworden ist. Und das wird sehr entscheidend sein dann für das Neue Jerusalem. Das wird bestimmen, wie reich das ist.
Und das heißt also, wir müssen den Hierarchien über uns eine astralische Erde übergeben, mit der die sozusagen weiterarbeiten können und dann dieses Neue Jerusalem nach dieser Frucht, die wir übergeben, voll auszuarbeiten. Weil wir können es jetzt einmal bis ins Astralische hinein, bis zu einem gewissen Grad. Aber das Entscheidende ist, wir haben sozusagen einzubringen die großen Leitlinien in das Ganze. Wir haben viel Hilfe auch noch dabei, weil wir alle Details sicher nicht selber schaffen werden. Aber wir geben einfach vor, in welche Richtung es geht. Ob es in eine Richtung geht, wo wir die Erde, die astralische Erde, den Hierarchien, die über uns stehen darbringen oder ob wir sie den Widersachern schenken letztlich. Oder wie viel wir davon den Widersachern schenken.
Das was wir den Engelhierarchien darbringen, trägt wesentlich dazu bei, dass die drei mit unserer Erdentwicklung zusammenhängenden Widersacherkräfte, die luziferischen, die ahrimanischen und die asurischen, wieder eingegliedert werden können in die weitere Entwicklung
Und daher kommt jetzt auch hier in der Apokalypse, werden genau diese Dinge angesprochen. Also es wird angesprochen, einmal dieses ewige Evangelium. Und Evangelium, man muss es eben wirklich auch wörtlich nehmen, das hängt zusammen damit, mit den ganzen Engels-Hierarchien, durch die sich auch das Wesen des Christus offenbart. Denen geben wir etwas hin. Und denen haben wir Impulse zu geben, die auch dazu beitragen können, dass die Widersacher, zumindest die großen Gruppen der Widersacher, die direkt mit unserer Erdentwicklung zusammenhängen, also die luziferischen, die ahrimanischen und bis zu einem gewissen Grad auch die asurischen Wesenheiten, dass die wieder eingegliedert werden können bis - ja, bis wann? Bis zum Ende der großen sieben Entwicklungszyklen durch die unsere Erde durchgeht.
Nicht wahr, wir haben das öfter besprochen, wir stehen in der Mitte, im vierten Entwicklungszyklus. Drei vorbereitende sind vorangegangen, drei werden noch folgen. Und bis zum Ende dieser insgesamt sieben Zyklen sollte es soweit sein, dass die Widersacher soweit als möglich wieder in den regulären Verlauf eingegliedert sind, dass sie von ihrer Bürde erlöst sind, nämlich von ihrer Bürde als Widersacher wirken zu müssen im Großen und Ganzen. Es gibt so manchmal ein paar kleine Abweichungen drinnen, da so eine Halbfreiheit bei den luziferischen Wesen, aber die nicht vergleichbar ist mit der des Menschen.
Aber die wichtige Aufgabe wird sein, dass wir mitarbeiten, gerade wir als Menschen mit der Hilfe des Christus, mitarbeiten, die Widersacher zu erlösen. Und so viele Widersacherwesen - Luzifer ist ja sozusagen eine zusammenfassende Bezeichnung für eine Vielzahl von Wesenheiten in Wahrheit. Ich meine, man kann schon Luzifer als eine Wesenheit ansprechen, aber sie gliedert sich in viele Einzelwesenheiten. Ich meine, bei den geistigen Wesenheiten ist es überhaupt so. Wir sagen von uns, wir bestehen aus Leib, Seele und Geist zum Beispiel. Ja, aber daraus bestehen geistige Wesenheiten? Hohe geistige Wesenheiten umhüllen sich mit untergeordneten geistigen Wesenheiten, die sozusagen ihre, nein Leibesglieder kann ich nicht sagen, aber ihre Umhüllung sind. Und das macht es auch manchmal schwer zu erkennen, mit welchen geistigen Wesen habe ich es denn zu tun.
Weil die hohen geistigen Wesen immer von untergeordneten geistigen Wesenheiten umhüllt sind, so wie sie unser Ich auch nicht einfach, wie soll ich sagen, nackt und bloß zeigt, sondern umhüllt zumindest von etwas Seelischem. So ist es in der Geisteswelt auch. Aber nur da sind es Wesenheiten, die die Hülle bilden. Also zum Beispiel oft Begegnungen mit dem Christus, ja, dann ist er aber gehüllt oft, in andere Hierarchien und durch die erscheint er. Dann erscheint er als zum Beispiel erzengelhafte Wesenheit, obwohl der Christus natürlich wesentlich mehr ist, aber er erscheint durch die Hülle eines Erzengelwesens zum Beispiel. Und so geht es weiter.
Also das heißt, um hier fruchtbar arbeiten zu können, wird es in einer ja ich sage näheren Zukunft sogar, näher heißt jetzt nicht gleich morgen und nächstes Jahr, aber zumindest in den nächsten Jahrhunderten so weit kommen, dass doch mehr Menschen eben den geistigen Blick so weit differenziert entwickeln, dass sie wahrnehmen können, mit welchen geistigen Wesen habe ich es zu tun? Was ist seine Hülle? Und was ist sein eigentlicher geistiger Kern? Das wird sehr wichtig sein.
Und wenn vom ewigen Evangelium die Rede ist, heißt es auch sozusagen in diesen geistigen Schauungen wirklich bewusst lesen zu können. Dort lesen wir eigentlich dieses reale Evangelium, das letztlich bis zum Christus, ja bis zur Schöpfungsquelle hinaufführt, die wir andererseits aber auch in unserem Ich drinnen haben. Und wir müssen dann aber genauso, das wird sich auch in den Schilderungen der Apokalypse sehr deutlich zeigen, wir müssen genauso, um eben die Widersacher erlösen zu können, die, ja wie soll ich sagen, die Gegenhierarchien anschauen, die Widersacherkräfte da unten. Und da treten wir jetzt auch langsam in eine Zeit hinein, wo noch mehr Enthüllungen möglich werden und notwendig werden, als sie in der Vergangenheit gegeben wurden.
Das Wesen Sorat hat seine Herkunft abseits unserer Erdentwicklung, also abseits der sieben planetarischen Entwicklungszustände unserer Erde (Vom Alten Saturn bis zum Vulkanzustand)
Weil man muss denken, wenn wir jetzt da hineinschauen, ja also luziferische Wesenheiten, ahrimanische Wesenheiten, asurische Wesenheiten, dann haben wir dieses seltsame Wesen Sorat. Das ist eine Wesenheit, die - ja - vom Range eines Geistes der Form ist. Das würde also entsprechen von der Rangstufe her den Elohim, den Schöpfergöttern, die in der Genesis genannt werden. Das ist also seine Rangordnung. Was erstens so viel heißt, wie er stammt aus einer Entwicklung, die noch vor oder abseits der Menschheitsentwicklung liegt. Und zwar mit Menschheitsentwicklung meine ich jetzt die sieben großen planetarischen Zustände, vom Alten Saturn bis zum Vulkanzustand am Ende, diese sieben Zyklen.
Da gibt es geistige Wesenheiten, die vor uns Mensch geworden sind. Das sind eben die Urengel, die Erzengel und die Engel im engeren Sinn, die sind uns vorangegangen. Die waren alle Menschen in dem Sinn, dass sie ein Ich bekommen haben und damit geistige Wesenheiten geworden sind. Allerdings ein Ich, das nicht die Freiheit hat, wie es der Mensch hat.
Aber dieses Wesen Sorat war schon, wenn ich jetzt sage vor dieser Entwicklung da, ist das ein zweifelhafter Ausdruck, weil eigentlich die Zeit in unserem Sinn erst mit dem Alten Saturn begonnen hat. Darum wähle ich meistens den Ausdruck dafür abseits dieser Entwicklung. Also dieses Wesen war bereits abseits oder ist bereits abseits unserer Entwicklung da. Und sicher andere geistige Wesenheiten auch, die eben auch bei der Erdentwicklung durch diese sieben planetarischen Stufen eine Rolle spielen. Weil wir kennen hier Hierarchien herauf bis zu den Seraphim und dann eben die Trinität noch drüber. Das war alles schon am Anfang da. Diese Wesenheiten gab es alle bereits am Anfang. Also mit dem fängt das Ganze an.
Der Alte Saturn entsteht dadurch, dass hohe geistige Wesenheiten, die Throne, ihre Willenskraft hinopfern
Nicht wahr, der Alte Saturn entsteht dadurch, dass hohe geistige Wesenheiten - die Throne nennt man sie oder auch die Geister des Willens - dass die ihre Willenskraft hinopfern. Und zwar so hinopfern, dass dieser Wille als eine Art Substanz in der Welt bestehen bleibt. Das heißt eine eigenständige Existenz bekommt. Man kann sich das kaum vorstellen. Man müsste sich denken, es ist so wie wenn wir in uns einen starken Willensimpuls aufkommen lassen, aber jetzt setzen wir den nicht in eine äußere Bewegung oder was um, sondern dieser Impuls würde so stark und würde so ausstrahlen von uns, dass das draußen zunächst einmal als seelische Wärme spürbar wird oder sich manifestiert in Form seelischer Wärme. So beginnt der Alte Saturn zu entstehen. Und da gehört eine immense Kraft dazu, so etwas im kosmischen Maßstab zu tun.
Wir können anfangen es im Kleinen zu tun. Wenn wir in uns sehr starke Willenskraft entwickeln und diese Willenskraft mit Liebe verbinden, gerade durch unser mittleres Zentrum, durch das Herzzentrum. Mit Liebe verbinden heißt in dem Fall, innerlich diesen Willen ganz lebendig zu machen. Da ist nämlich dann Ätherisches auch dabei. Liebe, sagte ich ja schon, ist nicht nur eine astralische Kraft, sondern da ist Lebenskraft dabei. Wirkliche Liebe ist Lebenskraft. Liebe ist lebenspendend.
Und diese Lebenskraft, die in dem Willen drinnen ist, in dem lebendigen Willen drinnen ist und formt jetzt dieses Astralische, es ganz lebendig macht und dann ausstrahlt, die geht in die Welt hinaus. Und das kann man heute, wenn man wirklich diese Kraft im Herzen entwickelt, bereits an seine Mitmenschen weitergeben oder auch an die Natur oder so etwas. Da geben wir etwas von Seelenkraft weiter an die Welt und das könnte man durchaus bezeichnen als Seelenwärme. Und nur im großen kosmischen Maßstab können wir es als einzelner Mensch nicht.
Es geht heute und in der Zukunft darum, dass die astralische Erde mit durch den Menschen neu geschaffenen astralischen Kräften belebt wird
Aber als Menschheitsgemeinschaft werden das die Kräfte sein, die neuen astralischen Kräfte, die in unsere Erde eingehen. Das heißt, die neue astralische Erde, die Seelenerde sozusagen, wird zumindest zu einem hoffentlich großen Teil nicht gebaut sein aus dem Seelischen, das wir mit der Schöpfung mitbekommen haben, sondern aus einem neu geschöpften Seelischen. Und das - nur dieses Neugeschöpfte - ist die Grundlage für das Neue Jerusalem, für den neuen Jupiterzustand, den nächsten planetarischen Zustand, der unserer jetzigen Erdentwicklung folgen wird. Nur das! Nicht das, was aus der Vergangenheit kommt. Das zieht sich zurück, davon geht vieles noch in den Kosmos hinein sicher. Aber was unsere Erdenwelt im engeren Sinne betrifft, da geht es darum, dass die astralische Erde so weit wie möglich mit durch den Menschen neu geschaffenen astralischen Kräften belebt wird. Alles andere steht unter der großen Gefahr, dass sich die Widersacher das nehmen können und das als Rohstoff sozusagen für ihre Separatwelt nehmen. Und es geschehen könnte, dass Menschen dort mit hineingehen. Also das ist was ganz Großes. Ich meine, wir haben noch einige Zeit bis dorthin. Also im großen Stil unserer Erdentwicklung gesehen, der Übergang der physisch-ätherischen Erde ins astralische als Ganzes, da haben wir noch einige Zeit. Aber es muss vorbereitet werden. Es muss vorbereitet werden. Das heißt, es geht jetzt um die Schaffung neuer astralisch-seelischer Kräfte aus dem Nichts heraus. Und das ist mehr als alte Kräfte zu reinigen, zu läutern, sie los zu werden letztlich in die Welt.
Zur Zeitenwende wurde zwei Jesusknaben geboren, der nathanische Jesus, der sich zum ersten Mal auf Erden inkarniert, und der salomonische Jesus, der wiedergeborene Zarathustra
Wir haben das schon öfter besprochen. Dieses erschütternde Erlebnis, das Jesus von Nazareth hatte, in dem noch nicht der Christus verkörpert war. Also jener wiedergeborene Zarathustra, der aber in den Leibeshüllen des nathanischen Jesus lebte. Wir haben das um die Weihnachtszeit herum irgendwo besprochen, dass es eigentlich zwei Jesusknaben gab um die Zeitenwende herum, die nicht genau zum gleichen Zeitpunkt geboren sind, aber die nahe beisammen liegen immerhin. Und die Leibeshüllen - also das heißt physischer Leib, Ätherleib, Astralleib - stammen von dem nathanischen Jesus. Der nathanische Jesus ist eine Menschenwesenheit, die das erste Mal zur Zeitenwende auf Erden geboren wurde. Das allerallererste Mal. Die also noch keine frühere Inkarnation durchgemacht hat, sondern das allererste Mal auf die Erde geboren wurde. Allerdings vorher schon in sehr enger Verbindung mit dem Christus stand und damit einige Aufgaben, mit ihm einige Aufgaben erfüllt hat, die also ganz wichtig für die Menschheit waren. Will ich aber jetzt nicht im Detail darauf eingehen. Rudolf Steiner nennt das die Vorstufen zum Mysterium von Golgatha, wo sich immer wieder der Christus mit dieser Wesenheit des späteren nathanischen Jesus verbunden hat und damit dafür sorgen konnte, dass die Menschheitsentwicklung durch die Widersacher nicht zu sehr aus dem Gleis gebracht wurde. Also da gab es gewisse Schutzmechanismen, sagen wir mal so. Weil sonst hätten uns wahrscheinlich die Widersacher zu der Zeit, als unser Ich noch nicht stark genug war mit ihnen fertig zu werden, viel zu stark in eine falsche Richtung gezerrt. Aber sie mussten uns zerren. Aber ein Gegengewicht war dadurch da, dass dieser Christus sich eben verbunden hat mit diesem nathanischen Jesus. Während des Weges, des langen, langen Weges, wo der Christus dann immer mehr herabsteigt, sich nähert der Erde, wenn man das so in äußere Worte fassen will, um sich dann auf Erden sogar in einem physischen Leib zu verkörpern. Im physischen Leib letztlich dieses nathanischen Jesus, der schon vorher mit dem Christus verbunden war, der erstmals geboren wird auf Erden.
Damit der nathanische Jesusknabe überleben konnte, hat er sich verbunden mit dem Ich des salomonischen Jesusknaben
Der aber noch nicht ein Ich in sich trug, das sich durch mehrere Inkarnationen hindurch entwickelt hat. Der also eigentlich nur einen Funken dazu hatte, der aber noch nicht wirklich zur Flamme erwacht war. Und damit diese Wesenheit auf Erden überhaupt leben konnte, hat sie sich verbunden mit dem Ich des anderen Jesusknaben, des salomonischen Jesusknaben. Das geschah alles um die Zeitenwende herum. Also ich weiß, das ist jetzt ein sehr schwieriges Thema wieder. Wir hatten schon darüber gesprochen, aber die Weltentwicklung ist einfach kompliziert. Das muss uns klar sein. Das Wichtige in der Geisteswissenschaft ist nämlich, die Dinge wirklich im Detail zu beobachten zunächst einmal, und zu beschreiben. Und zumindest ein bisschen ein Gespür zu kriegen, ja was tut sich denn da alles. Der Johannes, von dem das Evangelium steht, am Ende seines Lebens sagt er zu seiner Gemeinde, zu seinen Schülern: "Liebet euch!"
Nur in diesem "Liebet euch!" lag die ganze Erfahrung drinnen, die im Johannes-Evangelium steckt, in der Apokalypse drinnen steckt, die er auf seinem Einweihungsweg sich erworben hat und die liegt in diesen zwei Worten dann drinnen: "Liebet euch!". Aber wenn wir es so sagen: Ja, die Welt wird schon gut, seid´s einfach lieb zueinander, es muss Liebe in die Welt. Dann hat das nur ein Gewicht, wenn man so weit ist oder nur dieses große Gewicht, wenn man so weit ist, wie der Apokalyptiker Johannes oder zumindest ein Stückchen auf dem Weg weiter ist, dann hat es Gewicht. Und das erarbeitet man sich eben nur, indem man so in die Tiefe der Dinge eintritt. Also so differenziert eintritt. Und das wird unsere Aufgabe sein, da jetzt sehr differenziert, also namentlich in unser Seelenwesen und in das Seelenwesen der ganzen Erde einzusteigen.
Jesus von Nazareth erlebt als erster die ganze Tragik der vorchristlichen Einweihung, die seelische Umweltverschmutzung
Ja, aber was ich eigentlich jetzt mit den zwei Jesusknaben - und warum ich auf die gekommen bin - andeuten wollte, dass dieser Jesus von Nazareth - das war also dieser Jesus, der den Körper des natanischen Jesus, aber das Ich des salomonischen Jesus hatte, aber der Christus noch nicht darin verkörpert war - wie der in die Welt hinausgeht, auch zu den Essenern kommt unter anderem und die ja sehr fromme Leute waren, die Reinigungsübungen gemacht haben. Das sieht man heute noch an den Essener-Stätten. Qumram war wahrscheinlich eine Essener-Stätte. Und da gab es viele Reinigungsrituale und so weiter, das aber natürlich nur ein äußeres Zeichen ist für die innere seelische Einweihung, die man durchgeführt hat.
Nur, was erlebt er? Er erlebt, dass außerhalb dieser Oase - hellsichtig natürlich erlebt er das - dass dort - ja - die Scharen der Widersacher hinausflüchten und sich stürzen im Grunde auf das Volk, das rundherum lebt. Und das war die Tragik der ganzen vorchristlichen Einweihung, dass es einfach nicht anders möglich war, dass Einzelne als Eingeweihte nur dadurch hochsteigen konnten, dass sie ihre negativen Kräfte, die sie auch hatten, weil auch Eingeweihte, stehen unter den Anfechtungen der Widersacher. Und auch sie verfallen ihnen, bis sie endlich einmal die hohen Eingeweihten sind, die damit fertig werden. Das passiert ja nicht so von nichts aus, sondern das müssen sie sich erarbeiten. Die hohen Eingeweihten sind meistens die, die durch, und die nämlich wirklich menschlich eingeweihten, das sind die, die sich das durch viele Inkarnationen erarbeitet haben. Nicht wahr, es gab andere Eingeweihte auch, die eigentlich ganz naiv waren, die nur wenig Erfahrung hatten, aber wo sich irgendein höheres geistiges Wesen ihrer bedient hat, um auf Erden zu wirken. Aber dann waren sie eigentlich für sich in Wahrheit keine wirklichen Eingeweihten ihrer menschlichen Qualität nach, sondern nur dadurch, dass ein höheres geistiges Wesen - ja - im Grunde von innen bis zu einem gewissen Grad Besitz ergriffen hat. Das war halt eine vorläufige Lösung. Aber immer mehr ging die Entwicklung dorthin, dass Eingeweihte entstanden sind, die sich sozusagen von der Picke auf diese Fähigkeiten entwickelt haben, naja, den Widersachern zumindest Paroli zu bieten und das, was sie bereits zerstört haben in ihrem Seelischen durch Läuterung loszuwerden. Aber loszuwerden heißt eben, es hinausstoßen in die Welt.
Und das heißt, sie waren - ja, jetzt sag ich es ganz grotesk - die größten seelischen Umweltverschmutzer. Gerade die! Ich meine, es wurde überwogen durch den geistigen Wert, durch das, was sie geleistet haben dadurch an der Entwicklung der Menschheit. Aber man muss auch sehen, dass sie gerade die sind, die also ihr Negatives hinausgesetzt haben in die Welt. Und das geht bis zur Zeitenwende. Und das war diese große Erschütterung, die diesen Jesus von Nazareth ergriffen hat, als er das erleben konnte, als erster Mensch überhaupt. Bis jetzt war es den anderen gar nicht einmal wirklich bewusst. Es war den Eingeweihten ja gar nicht selber bewusst, dass sie eigentlich da draußen ihre negativen Seiten, die sie eben auch in sich hatten, die sie über lange Inkarnationen eben auch angesammelt haben, dass sie die dort hinausgelagert haben.
Der Kampf zwischen Licht und Finsternis während der persischen Kulturepoche war ein Austarieren zwischen Luzifer und Ahriman, wobei damals die luziferischen Kräfte noch nicht so problematisch waren wie später
Und dieser Jesus von Nazareth, der wiedergeborene Zarathustra, dieser ganz große Eingeweihte, der schon lange durch die Menschheitsentwicklung durchgeht und eine große Rolle gespielt hat in der urpersischen Zeit. Da kommen wir ins 6., 7. Jahrtausend schon vor Christus zurück, wo das eher schon anfängt zu wirken. Und er ist der Erste eigentlich, der so ein richtiges Bewusstsein dafür entwickelt, ja, wir haben mit dieser Erde eine Aufgabe zu erfüllen. Und aber da stecken auch dunkle Kräfte drinnen, eben die ahrimanischen Kräfte. Und mit denen müssen wir uns auseinandersetzen. Und wir müssen uns verbinden mit den lichten Kräften, wobei diese lichten Kräfte damals durchaus auch einen luziferischen Charakter hatten. Allerdings waren sie noch nicht so problematisch, wie sie dann später geworden sind. Das müssen wir alles auch sehen.
Also zum Beispiel sozusagen der Kampf mit Licht und Finsternis, wie es in der persischen Kultur dann auch im Nachklang sehr deutlich herauskommt, darf man nicht einfach so übersetzen als den Kampf zwischen Gut und Böse. Sondern es ist eigentlich das Austarieren zwischen Luzifer und Ahriman bis zu einem gewissen Grad. Und dieses eigentliche Christus-Prinzip, das ist das Dritte, was die Mitte bildet. Aber das konnte Zarathustra damals in der Form noch nicht sehen. Sondern eigentlich hat er durchaus auch diese luziferischen Kräfte genützt, mitgenützt, um diesen ahrimanischen Kräften Paroli zu bieten. Der Christus war damals noch auf der Sonne. Dadurch waren aber auch die luziferischen Kräfte auch noch andere, weil sie vom kosmischen Christus auch noch durchstrahlt waren. Und dadurch waren sie noch nicht so problematisch, wie sie später geworden sind.
Wir verdanken dem Luzifer die Kultur, die Kunst
Und wir haben dem Luzifer sehr viel auch zu verdanken. Im Grunde die Kultur überhaupt. Die Kultur, die Kunst, das ist eine Gabe Luzifers. Und da müssen wir uns sehr herzlich bedanken. Und herzlich meine ich wirklich von da drinnen aus. Also mit ganzem Herzen uns bedanken dafür. Und das sollten wir überhaupt wirklich immer im Auge behalten, die Widersacher spielen ihre Rolle für uns. Sie haben ihre Aufgabe wegen uns. Und das ist vom Anfang an sozusagen, ist es angelegt drinnen schon am Alten Saturn. Dort fängt es schon an, dass sie in diese Aufgabe langsam hineinwachsen. Und die Entwicklung ist aber auch so genial, dass wir zuerst als Menschheit mit den feineren Widersachern, mit den sanfteren, wie auch immer, mit den luziferischen Kräften in Berührung gekommen sind. Und gerade dadurch das Licht der Kultur erwacht ist. Und dann erst geht es weiter zu den ahrimanischen Kräften.
Besonders seit dem Jahr 1998, der dritten Wiederholung der Zahl 666, müssen wir uns aber mit allen drei Widersacherkräften - den luziferischen, ahrimanischen und den asurischen - gleichzeitig auseinandersetzen
Und jetzt sind schon sehr stark auch die Asuras im Hintergrund da. Weil wir so weit sind mit ihnen uns auseinandersetzen zu können, sagen wir es sehr vorsichtig so. Es fängt zumindest jetzt an. Das ist also auch mit dieser dritten Wiederholung der Zahl 666 - ist da ein stärker Impuls auch gekommen, dass wir uns jetzt wirklich mit allen drei menschlichen Widersacherkräften oder menschheitlichen Widersacherkräften auseinandersetzen können.
Eben um es noch einmal zu wiederholen, Luzifer, Ahriman und die Asuras haben eine Art Menschheitsentwicklung vor uns durchgemacht. Während dieser sieben planetarischen Zyklen. Sorat nicht! Sorat kommt von abseits des Ganzen. War also schon als Wesenheit erwacht, bevor unsere große Erdentwicklung mit den sieben Stufen überhaupt begonnen hat. Und das macht diese Sorat-Wesenheit so gefährlich. Das macht sie so gefährlich.
Sorat steht im Range der Geister der Form, der Elohim
Und wir können uns ausrechnen, nur man kann es mit unserer Menschheit nicht vergleichen, auf welcher Stufe diese Sorat-Wesenheit am Anfang, also als der Alte Saturn begonnen hat, gewesen sein müsste. Heute wirkt er im Range eines Geistes der Form. Also eines Elohim. Die Elohim, die Schöpfergötter der Bibel, stehen genau eine Stufe über den Urengeln.
Also gehen wir einmal durch die Stufen. Unten ist der Mensch. Wir sind das kleinste, winzigste geistige Wesen, das es gibt im ganzen Kosmos. Wir haben jetzt unser Ich bekommen. Der Rest ist noch sehr unentwickelt. Über uns stehen die Engel, darüber die Erzengel und dann kommen die Urengel. Und dann, noch eine Stufe drüber, stehen die Elohim, die Schöpfergötter der Bibel, der Genesis. Ab der Stufe spricht man von Göttern gemeinhin. Weil die einfach eine weltschöpferische Kraft bereits haben. Die haben die unteren Engelwesenheiten, also die Urengel, Erzengel, Engel nicht. Sondern sie stehen im Dienste derer, die darüber sind.
Naja, jetzt schauen wir einmal. Nehmen wir an eine Wesenheit, die abseits, vor dem Alten Saturn, nehmen wir dort eine Wesenheit, die ihr Ich dort bereits entwickelt hat. So etwas, was man als Ich bezeichnen kann, also eine geistige Wesenheit geworden ist. Also in der Regel mit jeder planetarischen Entwicklungsstufe steigt man um eine Stufe höher. Also da kommt jetzt eine Wesenheit hinein, die hat zu Beginn des Alten Saturn schon ihr Ich. Dann steigt sie weiter auf die Stufe eines Engels, während der alten Saturnentwicklung. Weil als Mensch kommt sie schon hinein, am Ende der alten Saturnentwicklung hat sie quasi Engelstufe. Am Ende der nächstfolgenden Entwicklung, das ist die Alte Sonne, steht sie bereits auf Erzengelstufe. Dann kommt der Alte Mond, dort steht sie auf der Stufe eines Urengels. Und jetzt, während der Erdentwicklung, steigt sie auf zu einem Geist der Form. Und das heißt, sie fängt an weltschöpferisch zu werden.
Sorat erhält während unserer Erdentwicklung die Fähigkeit weltschöpferisch zu sein. Die große Gefahr ist das Schaffen einer achten Sphäre, eine Welt abseits unserer sieben Erdentwicklungszyklen
Und das ist der Grund dafür, warum diese Sorat-Wesenheit die Mächtigkeit hat, die Fähigkeit hat dazu letztlich eine eigene Welt zu bauen. Und das ist das, was passieren könnte, wenn also zuviel Kräfte aus unserer Erdentwicklung durch die Widersache abgezogen werden, dass das gebaut wird, was man die sogenannte Achte Sphäre nennt, was auch Rudolf Steiner so nennt, mit einer gewissen Berechtigung, weil das etwas ist, was sich aus der Kette von sieben planetarischen Entwicklungszuständen herauslöst und einen ganz anderen Weg geht. Nicht wahr, vom Alten Saturn bis zum Vulkan durch sieben Stufen. Und diese Welt wäre eine achte, die einen ganz anderen Weg geht, die ausschert aus dieser Entwicklung, die eigentlich der Menschheit vorgesehen ist. Die aber eben wirklich eine ganze Welt schafft, die anders ist als unsere.
Und diese Wesenheit Sorat steigt also während unserer Erdentwicklung eben genau zu dieser weltschaffenden Mächtigkeit auf und ist schon bis zu einem gewissen Grad also in die Richtung hingekommen. Und das ist die große Gefahr, die da drinnen steckt in dieser Wesenheit. Und diese Wesenheit hatte sich gute Chancen ausgerechnet, die ganze Erde zu ihrer Erde zu machen sozusagen, so lange bis zum Mysterium von Golgatha. Und durch das Mysterium von Golgatha, wo sich der Christus auf Erden voll inkarniert hat, mit der Erde verbunden hat, mit der Menschheit verbunden hat, der Menschheit dadurch wirklich die volle Freiheit im Ich gegeben wurde, sieht dieses Wesen, dass es in keinem Fall mehr jedenfalls die ganze Erdentwicklung zu ihrem Zweck nutzen kann. Das war also der große Querschläger für diese Wesenheit. Aber sie versucht natürlich so viel wie möglich aus der Erdentwicklung herauszureißen. Also es ist ihr unmöglich, die ganze Erdentwicklung zu verschlucken, was eigentlich ihre Intention war. Also das heißt, man muss im Hintergrund sehen, in der vorchristlichen Zeit, da hockt im Hintergrund so eine Wesenheit, die sich rüstet dazu: Ich mache aus der Entwicklung ganz etwas anderes.
Das ist jetzt die Frage, wo sie all ihre Kräfte hernimmt. Das will ich heute gar nicht näher erläutern. Wir können uns nur schrittweise voran tasten. Weil so wurde über Sorat noch nicht wirklich viel gesprochen, also diese Hintergründe aufzuhellen. Aber wir müssen sehen, warum diese Wesenheit so gefährlich ist. Weil sie die Macht hat, eine ganze Welt zu schaffen. Und das heißt, sie könnte es schaffen, eine Welt zu schaffen, wo die unsrigen jetzigen Widersacher mitgehen, die sagen, ja, da gefällt es mir viel besser. Also die luziferischen, die ahrimanischen, die asurischen Wesenheiten und nach Möglichkeit auch Menschen. Und das wäre eine Entwicklung, die dann bis spätestens gegen Ende unserer sieben großen planetarischen Verkörperungen dann wirklich völlig woanders hingeht. Zu einem ganz anderen Ziel hingeht.
Aber es gibt eben jetzt noch bis zur vorletzten Stufe, also bis zur sechsten Stufe, gibt es noch die Möglichkeit, so viel als möglich aus dieser anderen Entwicklung herauszuretten. Also selbst Menschenseelen, die dort mitgehen, aber auch Widersachergeister, die mitgehen dort, können noch bis dorthin losgelöst werden von dieser anderen Entwicklungsschiene, von dieser anderen Entwicklungsrichtung. Also das einmal so ein bisschen, ein erster Blick hinein, was diese Geschichte mit dem ewigen Evangelium bedeutet und den Schattenwurf sozusagen, den es gibt nach unten.
Die höheren Hierarchien streben nach dem Ziel ein freies geistiges Wesen zu schaffen - den Mensch - der irgendwann auch weltschöpferisch tätig werden kann
Also die Hierarchien nach oben, welche Entwicklung die anstreben, die streben eigentlich nur an, als zentrales Ziel, also man könnte den Weltenplan ganz einfach umreißen, ich habe das schon einmal gesagt, es geht darum ein völlig freies geistiges Wesen zu erschaffen. Und das ist der Mensch. Das gab es bis jetzt noch nicht, das war der Schöpfungsquelle alleine vorbehalten. Und jetzt geht es darum, einem sozusagen geschaffenen Wesen die Möglichkeit der völligen Freiheit zu geben, was die Voraussetzung dafür ist, dass diese Wesenheit irgendwann einmal eigenständig auch weltschöpferisch wird. Nach ihren eigenen, freigeschaffenen Impulsen.
Jetzt werdet ihr euch fragen, wo bleibt denn dann der Liebe Gott und die Schöpfungsquelle? Die Schöpfungsquelle ist eben dann im Ich letztlich. Das ist identisch. Das ist sehr schwer zu fassen. Also die Schöpfungsquelle gibt sich auf in die Iche der Menschen, könnte man sagen. Oder begibt sich in die Iche der Menschen und wirkt durch die. Werden wir vielleicht später noch einmal näher erläutern. Nur so einmal so Andeutungen dazu, dass da ein riesiges Bild dahinter steckt, das - ja - in den alten Mysterien noch nicht durchschaut wurde. Was aber die Aufgabe ist, es in den christlichen Mysterien nach und nach zu enthüllen. Wo aber viel dazu beigetragen wurde, durch die christlichen Kirchen, christlichen Sekten, wie auch immer, das möglichst zu verhüllen.
Weil man - ja - aus einer verständlichen Angst, dass der Mensch einfach in eine absolute Hybris verfällt, in einen Hochmut verfällt, und sagt, ja, ich bin ja der neue kommende Gott sozusagen. Und so sehr das in einer gewissen Weise richtig ist, muss man sehen, dass das ein sehr weiter Weg ist und nur gelingen kann, wenn wirklich alle Entwicklungsschritte auf dem Weg vollzogen werden. Und dass es da sehr, sehr viele Widerstände gibt, wo man abirren kann und eben so scharf auch abirren kann, dass es eben mithilfe dieser Wesenheit Sorat in eine ganz andere kosmische Entwicklungsrichtung geht, in ein ganz anderes Ziel hinein.
Es geht um den Kampf um das Seelische und da können wir heute schon viel tun, indem wir an unserem kleinen Astralischen, an unserem Astralleib arbeiten und neues Astralisches für die Erde aufbauen
Also das sind gewaltige Kämpfe, um die es da geht, geistige Kämpfe, um die es geht. Da geht es nicht um äußere Kämpfe, da geht es um innere Kämpfe. Und es geht also vor allem um den Kampf des Seelischen jetzt primär, weil da können wir jetzt schon während unserer Erdentwicklung und noch mehr dann während dem nachfolgenden Neuen Jupiter unsere Kräfte entfalten. Da können wir aus unserem Ich bereits sehr viel tun und das fängt eben jetzt an, indem wir an unserem kleinen Astralischen, an unserem Astralleib, an unseren Seelengliedern arbeiten und gemeinsam als Menschheit damit aufbauen, aber auch das neue Astralische der Erde.
Ja - und jetzt komme ich wieder zurück auf den Jesus von Nazareth, der dieses erschütternde Erlebnis hatte, das im Grunde die ganze Astralatmosphäre durch die Eingeweihten ganz besonders verschmutzt wird, indem die sich läutern. Weil sie damals in vorchristlicher Zeit noch nicht die Kraft hatten, Seelisches aus dem Nichts zu erschaffen oder - was die gleiche Fähigkeit ist - Seelisches ins Nichts aufzulösen. Das gehört immer zusammen. Die Kraft, die etwas aus dem Nichts heraus, aus dem Nichts heraus heißt rein aus dem Geistigen heraus schaffen zu können, ist die gleiche Kraft, die etwas Vorhandenes, etwas Seelisches, etwas Ätherisches, wenn die Kraft stärker geworden ist, oder sogar etwas Physisches ins Nichts hinaufzuführen. Das ist dieselbe Kraft, wie aus dem Nichts heraus etwas erschaffen zu können. Schaffen geht eigentlich immer diesen Weg durch. Hat also immer die beiden Seiten.
Im Zuge der Menschheitsentwicklung haben wir eine gewaltige astralische Umweltverschmutzung im Astralkörper der Erde hinterlassen
Aber das konnten eben den alten Eingeweihten noch nicht. Und daher haben sie zwangsläufig die seelische Atmosphäre der Erde mit vergiftet. Ja, die anderen Menschen natürlich auch durch ihre Fehler. Das ist schon klar. Nur war es so, also bei den Menschen, die nicht einen Einweihungsweg gegangen sind und die nicht an ihrer Läuterung gearbeitet haben, die haben es halt dann erst nach dem Tod so richtig übergeben, ihre negativ-astralischen Kräfte. Weil die stößt die große Seelenwelt, die über unsere irdisch, über die Erdensphäre hinaus geht, einfach zurück. Das sagt sozusagen auf gut Deutsch: «Das kann ich nicht brauchen!», «Das hat hier keinen Platz!», «Das würde meine Welt ins Chaos stürzen». Und diese Kräfte können einfach nicht hinauf. Also bleiben sie in der Erdensphäre. Das ist die Sphäre, in der wir eben auch unsere Karmapackerl ablagern, weil das sind im Wesentlichen genau diese verdorbenen astralischen Kräfte, die nicht weiter aufsteigen können, die verbleiben in der Erdensphäre.
Und ihr könnt euch vorstellen, was im Zuge der doch schon relativ langen Menschheitsentwicklung da alles abgelagert wurde. Und darum haben wir jetzt eine gewaltige astralische Umweltverschmutzung in der Erde. Und die ist das Problem, das wir jetzt lösen müssen oder beginnen müssen zu lösen, wenn es eine heilsame Entwicklung werden soll. Ja, man braucht jetzt nicht aber die Nerven wegschmeißen, wie soll ich kleines Menschlein das machen.
Wir müssen beginnen uns zu läutern, aber läutern nicht wie die früheren Eingeweihten, sondern indem wir Seelisches verwandeln. Dazu brauchen wir eine Kraft, die wir dadurch bekommen, dass wir die Imaginationsseele entwickeln
Ja, man muss anfangen beim Eigenen. Beim eigenen Seelischen. Aber man muss den Unterschied erkennen zwischen dem bloß Sich läutern im alten Sinne, weil man kann es natürlich heute auch noch so machen, wie es die alten Eingeweihten gemacht haben. Ja, ich läutere meine Seele und lagere das ab draußen. Und dann wäre nichts gewonnen. Also wenn wir jetzt sagen, ja, die ganze Menschheit läutert sich. Ja, dann ist die ganze seelische Erde eine große Müllhalde, eine seelische. Und das fällt uns dann letztlich auch auf den Kopf, also damit hätten wir unsere Erdenaufgabe nicht erfüllt, sondern wir müssen anfangen es zu läutern und das fängt ganz einfach an, indem wir unser Seelisches jetzt so läutern, aber eben nicht nur hinaussetzen, sondern verwandeln. Und dazu brauchen wir etwas. Dazu brauchen wir eine bestimmte Kraft, die dazukommen muss. Zu der wir nur Zugang kriegen, wenn wir nämlich die Imaginationsseele entwickeln.
Die Vorstufe zur Imaginationsseele ist das lebendige Denken
Ich werde gleich sagen warum. Oder wie das zusammenhängt. Oder ich könnte es als Vorstufe sagen, das lebendige Denken entwickeln. Nicht wahr, ich habe vorher schon davon gesprochen, von dem Entwickeln der seelischen Kräfte in unserer Mitte verbunden mit der Liebe. Liebe sind Lebenskräfte. Liebeskräfte sind ätherische Kräfte. Und die erste Form, wo wir lernen sie zu handhaben, ist das lebendige Denken. In dem daher auch Liebeskraft tatsächlich drinnen ist. Also in Gedanken, die ich in mir entwickle, im lebendigen Denken ist Liebe automatisch dabei, sondern es ist Liebeskraft. Lebendiges Denken ist Liebeskraft, ist identisch mit Liebeskraft. Ist eine Kraft, die nämlich bereits wirklich lebensspendend ist. Dass wir das können überhaupt, dabei hilft uns der Christus. Aber üben müssen wir es halt selber. Er unterstützt uns in dem Maße, in dem wir daran arbeiten.
Das heißt, wo wir wirkliches lebendiges Denken entwickeln, ist der Christus immer dabei. Mit dabei. Und das ist die notwendige Voraussetzung, dass wir überhaupt unser Seelisches so umarbeiten können, dass das Negative wirklich aufgelöst wird und etwas Neues, Positives geschaffen wird.
Wenn sich unsere Ätherkräfte, unsere Bildekräfte, wegwenden vom Physischen und hinwenden zum Astralischen, dann entsteht die Imagination
Es ist also eine Arbeit, die sich nicht nur im rein Seelischen erschöpft, sondern ich brauche dazu die Ätherkräfte. Und diese Ätherkräfte fangen eben an im lebendigen Denken, das sich bis zur Imagination steigert. Und steigern muss, um ganz wirksam zu werden. Weil was passiert dann? Diese Lebenskräfte greifen formend in das Seelisch-Astralische ein. Das ist das, was bei der Imagination passiert. Das ist das, was passiert, wenn sich der Geistesschüler bis zur sogenannten Hellsichtigkeit entwickelt. Dann macht er nichts anderes, als dass er Ätherkräfte, die Bildekräfte, die Gestaltungskräfte, das sind nämlich die Kräfte, die die Welt gestalten in Wahrheit, weil alles auf der Erde, die ganze Erde ist aus dem Lebendigen heraus gestaltet. Und das sind die Ätherkräfte, die drinnen wirken. Und diese Ätherkräfte, wenn sich die abbilden, wegwenden sozusagen von ihrer Arbeit am Physischen und umwenden, tätig zu werden im Astralischen, dann entsteht die Imagination.
Wenn eine Imagination entsteht, dann heißt das, dass eine Verwandlung sich ereignet, dass etwas Negatives ins Nichts aufgelöst wird oder etwas Neues aus dem Nichts heraus geschaffen wird
Dann wird das Astralische so gebildet, dass die Imagination entsteht. Aber dass die Imagination entsteht, heißt dann, naja gut, das ist nicht so wie ein Fernsehbild oder in unserem Computer ein Bild nur, sondern das ist eine reale Verwandlung dessen, was stattfindet. Weil es wird eben die Astralwelt dadurch umgeformt und zwar so gründlich umgeformt, dass etwas Negatives ins Nichts verwandelt wird und etwas Neues aus dem Nichts heraus geschaffen wird.
Also man darf sich diese Verwandlung der Astralwelt nicht so vorstellen, dass - Entschuldigung, jetzt ist mir kurz der Faden gerissen, was wollte ich sagen? Also wir waren bei den Ätherkräften, ja, also die Ätherkräfte, die wir im lebendigen Denken beziehungsweise in der Imagination dann rege machen, gestalten das Seelisch-Astralische nicht einfach so um, dass ich sage, naja, jetzt kriegt das eine andere, schönere Form oder so. Sondern das, was es umformt, ergreift es, führt es ins Nichts hinein und holt das Neue aus dem Nichts heraus. Und da ist erst der Durchgang wirklich durch die höchste geistige Welt drinnen. Ansonsten grabbeln wir immer nur im Astralischen herum, formen ein bisschen schöner, den Dreck, den wir nicht brauchen, schmeißen wir raus sozusagen. Aber wir schieben ihn im Grunde immer hin und her. Und da ist die wirkliche Art des Schaffens, des Gestaltens eigentlich erst da, dass, wenn schon was vorhanden ist, das einmal ins Nichts aufgelöst wird und aus dem Nichts, was völlig Neues entsteht.
Die Verwandlung vollzieht sich nur mit der Hilfe des Christus, weil wir selber die Wirkmacht des Ätherischen nicht haben, die dazu notwendig ist
Ja, völlig Neues! Das heißt nicht, dass es komplett anders ausschauen muss. "Ausschauen" sehr unter Anführungszeichen, weil wie schaut was Seelisches aus? Kann ich nicht in sinnliche Begriffe fassen, aber nehmen wir halt jetzt das Wort: Schaut aus. Es kann ganz ähnlich aussehen, aber es ist nicht einfach nur entstanden, wie wenn ich jetzt ein Stück Ton oder was ein bisschen umforme, sondern es wäre so, wie wenn der Ton völlig ins Nichts verschwinden würde und in der veränderten Gestalt wieder zurückkommt. Aber völlig aus dem Nichts heraus wieder geschaffen. Na, mit dem Ton können wir das nicht, aber mit dem Seelisch-Astralischen sollten wir es können. Mit der Hilfe des Christus. Ohne seine Hilfe geht es nicht, weil wir haben diese Wirkungsmacht über das Ätherische noch nicht, die dazu notwendig ist.
Aber von uns muss der Willensimpuls kommen, dann gibt uns der Christus die Kraft, das durchzuführen. Also mit seiner Hilfe geht es. Und das müssen wir berücksichtigen also, wenn es darum geht, unser Astralisches und die Astralsphäre der Erde wirklich zu verwandeln, zu erneuern. Und damit uns selbst als Menschheit, zumindest auf der astralischen Ebene, komplett zu erneuern. Ich meine, Ziel der Entwicklung ist, dass zumindest - und das ist ein notwendiges Ziel, das müssen wir erreichen, weil wer das Ziel nicht erreicht, kann nicht mitgehen auf den Neuen Jupiter - dass zumindest alles das, was er karmisch ruiniert hat, also was er als Karma mit sich trägt, dass er das komplett ins Nichts aufgelöst hat und dafür etwas Neues hereingeholt hat. Wer das nicht kann, muss zumindest zeitweilig mit der Welt der Widersacher mitgehen. Denn die wird sich bilden.
Weil es ist also unrealistisch zu glauben, dass es wirklich jetzt schon während der Erdentwicklung alle Menschen schaffen, an dieser Widersacherwelt vorbeizugehen. Es werden Menschen hineingehen dort in diese Welt und es wird diese Nebenwelt, diese achte Sphäre sozusagen geben. Die Frage ist, gelingt es bis zur sechsten planetarischen Verkörperung unserer Erde, also das ist die, die nach dem Neuen Jerusalem kommt, ob es bis dorthin dann gelingt, diese Nebenwelt, diese achte Sphäre ganz aufzulösen oder nicht. Das ist völlig offen. Und wie viel da mitgeht oder nicht mitgeht, das ist vollkommen offen, weil es liegt an uns und nur an uns. Und das müssen wir lernen. So jetzt reiße ich selber mal den Faden ab.
Wenn wir Anthroposophie betreiben, versuchen wir in dem Geistigen ganz bewusst zu bleiben
Also "Anthroposophie wandelt sich durch das, was sie ist, in Liebe um. Geheimwissenschaft", hat mir der Rubin jetzt gerade aufgeschrieben. Sehr schön! Ja, das ist es. Also das heißt, nämlich Geisteswissenschaft, Anthroposophie, so wie wir sie betreiben und versuchen eben in dem Geistigen ganz bewusst zu bleiben. Das ist der entscheidende Faktor. Die vorchristlichen Einweihungen und auch noch die mittelalterlichen Einweihungen haben nicht die volle Bewusstheit und Klarheit des Ich-Bewusstseins gehabt. Im Mittelalter ist es so eine Gefühlseinweihung, da im Gefühl lebt natürlich schon das Ich, aber es ist noch nicht ganz wach.
Heute stehen wir im Zeitalter der Bewusstseinsseele. Die Bewusstseinsseele hat sich zuerst ganz auf die sinnliche Außenwelt orientiert und das war gut, um wach zu werden an der Außenwelt. Aber wir müssen sie jetzt, wenn wir geistig etwas bewirken wollen, umwenden allmählich - ziemlich allmählich - auf die geistige Seite, auf die seelische Seite, wenn man so will einmal, um dort tätig zu werden. Solange wir sie nur auf die Außenwelt richten, werden wir zwar Ich-Bewusst, aber da arbeiten wir noch nicht damit so an unserem Seelischen, dass eben der Prozess der Auflösung und Neuschöpfung passiert. Der passiert erst dann, wenn ich diese Bewusstseinsseele, deren Bewusstsein ich gelernt habe an der Außenwelt, jetzt sozusagen auf meine seelische Innenwelt zu richten. Auf das, was in den Sprücherl da, das wir heute gelesen haben, die Seelenfrucht genannt wird. Um die geht es.
Was wir auf jeden Fall verwandeln müssen, das ist das, was die Widersacher durch ihren Einfluss in uns verdorben haben
"Doch seine Seelenfrucht in sich muss finden", das heißt, die müssen wir anfangen nach und nach, bis in jede Faser hinein kennen zu lernen und dort, wo es notwendig ist, sie zu verwandeln. Nicht wahr, wir müssen nicht alles verwandeln, wird uns auch nicht gelingen. Weil das, was eh gut ist, was durch Schöpfergötter gegeben ist, das müssen wir nicht alles verwandeln. Was wir da auch verwandeln, ist ein Bonus. Das ist sozusagen eine Fleißaufgabe, wenn wir da auch noch was tun.
Aber wir müssen auf jeden Fall das völlig neu schöpfen, was die Widersacher durch ihren Einfluss in uns verdorben haben. Das müssen wir. Wenn wir es nicht tun, fesseln wir uns an die Nebenwelt, die achte Sphäre, die Welt der Widersacher. Und das geht verloren auch für die anderen, die mitgehen können ins Neue Jerusalem, als auf die reguläre Wiederverkörperung unserer Erde. Aber denen fehlt das, was ausgeschieden ist.
Bei der Neuschöpfung des Astralischen der Erde geht es um die Menschheit als Ganzes, das heißt, wir müssen spüren lernen, dass wir mit der ganzen Menschheit verbunden sind
Weil es geht um die Menschheit des Ganzes dabei. Und das heißt, wir müssen dann auch, wenn wir da etwas bewirken wollen, wirklich spüren lernen, also erleben lernen, ganz bewusst erleben lernen, wie wir mit der ganzen Menschheit verbunden sind. Dass das eine Aufgabe ist, die wir nur als Menschheit gemeinsam lösen können, durch den individuellen Beitrag jedes Einzelnen. Aber es kommt auf jeden einzelnen Menschen an. Keiner ist verzichtbar in Wahrheit. Also zumindest jeder, der ausfällt, macht das Ergebnis geringer dadurch. Was jemand versäumt, macht das Ergebnis geringer.
Und das hängt also wirklich von uns allen ab. Von der Gemeinschaft der Lebenden und Toten in Wahrheit. Denn da ist auch eine wesentliche Zusammenarbeit mit dabei. Weil man muss denken, ein Mensch, der mit einer solchen Arbeit hier auf Erden hinübergeht, bringt ganz was anderes mit und kann ganz anders von dort auch noch weiterwirken bis in die Natur hinein, bis in die Astralsphäre der Erde hinein. Mit ganz anderen Kräften als jemand, der jetzt gerade froh ist, dass er seine Karmapackerl da irgendwo abgelegt hat und froh ist, dass er irgend ein bisschen etwas wirklich Seelisches hinübergerettet hat, das jetzt weiter aufsteigen kann. Aber das vielleicht noch viel zu kraftlos ist, um wirklich groß mitzuarbeiten an der Erdumgestaltung, an der astralischen Erdumgestaltung.
Ich meine, da werden sich natürlich auch große Differenzen ergeben zwischen den einzelnen Menschen. Aber man muss eben sagen, selbst der kleinste Beitrag und wenn 99,9 Prozent nicht gelingen und man vielleicht dann sogar zeitweise mitgehen muss mit der Widersacherwelt, dann ist auch dieses 0,1 Prozent ein Gewinn für die ganze Sache und bietet einen großen Ansatzpunkt, dass die anderen helfen können dann vielleicht einer nächsten Inkarnation der Erde oder auch schon jetzt in einer nächsten irdischen Inkarnation, dem zu helfen, aus den Fängern der Widersacher herauszukommen. Also verloren ist nichts. Jede Kleinigkeit zählt. Jede Kleinigkeit zählt.
Das Wichtige ist, dass die Menschen die Fähigkeit zur Imagination entwickeln und damit die seelische Atmosphäre der Erde bearbeiten
Aber das Wichtige ist, dass diese Fähigkeit wirklich zur Imagination entwickelt wird. Und da geht es eben absolut nicht darum, als das eigentliche Ziel jetzt hellsehend zu werden oder irgendwas, sondern man muss verstehen, dass das eine reale Veränderung der Seelenatmosphäre unserer Erde ist. Und das geht es eigentlich. Also es hat nichts zu tun sozusagen, wie ich es immer gern scherzhaft nenne, ein geistiges Sightseeing zu machen. Ein Sightseeing in der geistigen Welt, dass ich jetzt weiß, ah, so geht es dort zu.
Sondern nur alleine schon, indem ich eine wirkliche Imagination aufbaue oder indem ich sie schon vorbereite, durch ein lebendiges Denken, das dann in eine Imagination übergehen kann, alleine dadurch verändere ich etwas in der Welt. Das ist nicht einfach so wie Fotografie, schau ich mir an, wie es so gerade ist, die Seelenwelt. Sondern da ist es eben anders, als in unserer physischen Welt, weil wenn ich da physisch mit Augen hinausschaue, tun sich die Gegenstände um mich herum nicht wirklich verändern. Ich meine, wenn man in Feinheiten hineinschaut, sieht man, es hat Einwirkungen auf die Elementarwesen, die dahinter sind und so weiter, jeder Blick. Aber gut, das sind noch Kleinigkeiten gegen das, was ist, wenn ich wirklich eine Imagination habe und diese Imagination - ja - im Grunde der Seelenatmosphäre der Erde übergebe.
Allein, dass diese Imagination geschaffen wurde und dass in dieser Imagination sich eine geistige Wahrheit abbildet. Dadurch mache ich diese geistige Wahrheit, also das, was ich aus dem Geistigen hole, zum Bestandteil der seelischen Erdentwicklung. Das passiert nämlich damit. Also jeder Mensch, der eine Imagination schafft, holt damit eine geistige Kraft herein, sodass sie gestaltend nicht nur in seinem Seelischen wirkt, sondern letztlich in der ganzen Seelenatmosphäre der Erde.
Und das heißt, das müsste so ein bisschen unser anthroposophischer Umweltschutzplan werden, dass wir da einfach tätig werden, die seelische Atmosphäre der Erde zu bearbeiten. Und wenn das mehr und mehr Menschen gelingt, und ihr dürft nicht glauben, dass das was ist, was wirklich so weit weg ist. Wir denken immer, ja, wie wird denn das sein, Imagination, keine Ahnung, ich kann mir das nicht vorstellen, das ist unendlich weit weg. Es ist nicht unendlich weit weg! Es ist eigentlich ganz, ganz nah! Nur wir sind noch völlig geblendet von der Sinneswelt draußen. Und geblendet von der Sinneswelt heißt, wir können uns nichts anderes vorstellen, als etwas Sinnliches.
Und die Übungen, die ganzen geistigen Übungen oder Seelenübungen, nennt sie Steiner ja auch ganz bewusst, zielen darauf ab, dass wir ausgehend von einem Sinnbild zum Beispiel lernen, was erlebe ich da seelisch daran, an dem Bild. Und wenn ich das stark genug erlebe, dann lasse ich das sinnliche Bild, das der Ausgangspunkt der Meditation war, fallen und ich lebe nur mehr in dem Seelischen drinnen. Ich muss es nur stark genug empfinden. Weil es ist verwandt mit den Gefühlskräften in gewisser Weise, wenn man so will.
Nur, was wir unter Gefühl im Alltag verstehen, ist halt sehr schwach. Das ist sehr viel stärker. Und vor allem, es ist nicht so ein scheinbares Chaos, ja, wahrscheinlich ist oft ein Chaos in uns, sondern es ist ein ganz geordneter, sag ich einmal, Gefühlsstrom, der da ist. Aber ein Strom, den ich verfolgen kann, wo ich mich bewegen kann drinnen, das ist wie eine Meeresströmung, mit der ich mitgehen kann, in der ich mich bewegen kann, wo ich wieder nach Hause finde sozusagen. Und das müssen wir langsam kennenlernen.
Es geht darum, ein objektiv Seelisches von einem subjektive Seelischen, also subjektiven Seelenerlebnissen, unterscheiden zu lernen
Und vor allem einmal als erstes kennenlernen, den Unterschied, was sind meine persönlichen, vielleicht sogar egoistischen Seelenerlebnisse, Seelenregungen, die kommen? Und was ist ein objektiv Seelisches, das in der Welt lebt. Das muss ich einmal unterscheiden lernen. Und das kann man wieder einmal wunderbar üben im sozialen Kontakt mit anderen Menschen. Mir kommt ein anderer Mensch entgegen und ich denke mir, ahhh, der ist mir unsympathisch, wie der schon dreinschaut. Brrr. Natürlich als höflicher, kultivierter Mensch lässt man es sich nicht äußerlich anmerken, aber innerlich denkt man, Gott, wenn der endlich wieder gehen würde.
Ja, was passiert in Wahrheit? Der hat eine bestimmte seelische Konfiguration, die sich mit meiner reibt. Die kann eigentlich ganz toll sein, aber sie ist mit meiner nicht kompatibel. Und wenn wir aus dem Egoismus heraus kommen, Egoismus heißt, ich schaue nur, wie ist mein Seelisches? Aha, ja, mein Seelisches freut sich, da kommt was, mit dem tue ich mich gerne verbinden, her damit. Nein, das ist ganz anders, das ruiniert mir mein Seelisches drinnen, das stört mich, das irritiert mich, das will ich nicht hereinlassen. Mein Seelisches, deines nicht, das brrr.
Es kann ja sogar notwendig sein, dass ich sage, zu viel von dem anderen darf ich jetzt nicht aufnehmen, weil sonst komme ich ins Schwimmen irgendwo, sonst verliere ich mich. Weil wir sollen und müssen unser Ego haben. Aber ich muss eben genau diese Ursache durchschauen, ich muss sagen, aha, warte! Der übt diese Wirkung auf mich aus, die mich seelisch einmal in Antipathie versetzt und sagt Zurück! Weiche! Weiche! Weiche! Sagt mein eigener Astralleib, sagt die eigene Seele. Dann muss ich mich zurücknehmen und sagen, okay, das beobachte ich jetzt einmal. Ich reagiere auf den so und so. Und dann versuche ich herauszufinden, was kommt denn da Seelisch? Was stört mich eigentlich daran? Was ist anders bei seinem Seelischen als bei meinem?
Das Seelische eines anderen Menschen wahrnehmen lernen
Dann fange ich schon an, ein bisschen einen Blick dafür zu kriegen für ein objektives Seelisches, nämlich für seine Seelenkonfiguration. Und das ist halt das leichteste Beispiel, wo wir es üben können. Also das ist eine sehr, sehr wirksame Methode, um einmal kennenzulernen, wie schaue ich mir an sozusagen die Seelenkonfiguration eines anderen geistigen Wesens an.
Na, einfach einmal bei den Mitmenschen, die ich habe. Und da brauche ich jetzt nicht irgendeine Aura oder sonst was sehen oder mir vorstellen, dass da jetzt alles leuchtet und blinkt rundherum, sondern ich muss einfach nur spüren, welche seelische Ausstrahlung hat dieser Mensch? Und warum tut mir die so weh? Und das lerne ich gerade am besten eben bei Menschen, wo es sich spießt sozusagen. Wo ich diesen Gegensatz merke. Wenn der eh so fast das gleiche Seelische ausstrahlt, wie ich selbst, dann ist das sehr wonnig und wir fühlen uns alle miteinander wohl, aber sehr viel dazulernen tue ich nicht. Das ist wie in der Außenwelt, Bewusstseinsseele wacht auf, indem sie sich stößt an der Außenwelt. Stößt im Sehen. Stoßen wir uns auch halt mit den Blicken. Weil wenn mein Blick keinen Widerstand findet, wenn er in die unendliche Weite geht, dann sehe ich auch nicht viel. Wenn ich in der Nacht die Schwärze des Himmels sei, dann verliert sich mein Blick irgendwo. Irgendetwas muss mir entgegenkommen, wenigstens ein Stern, an dem mein Blick anstößt sozusagen bildlich gesprochen.
Und so ist es aber bei der seelischen imaginativen Wahrnehmung auch. Weil ich sende etwas Seelisches aus und das trifft jetzt auf etwas anderes Seelisches. Und da passiert etwas. Da werde ich entweder zurückgestoßen oder es verbindet sich leicht. Wenn es sich leicht verbindet, ist es viel schwerer etwas wahrzunehmen. Am leichtesten ist, da stoße ich auf Widerstand. Mein Seelisches - brrr - das kriegt jetzt eine Erschütterung. Der gibt mir sozusagen seelisch Ohrfeigen. Und wenn ich das mir ins Bewusstsein hebe, fange ich an eigentlich wahrzunehmen das Seelische des Anderen. Einmal sehr oberflächlich. Das ist jetzt noch keine detailreiche Wahrnehmung. Aber im Grunde fange ich damit an.
Also dass ich unterscheiden lerne, meine Antipathie, die ich entwickle, von der Seelenkonfiguration, die der wirklich hat. Und das lerne ich daran, dass ich merke, okay, die ist einmal ganz anders als meine. Die stört mich. Und dann kann ich durchaus an meinem Seelischen, von dem ausgehen und sagen, was genau stört mich da eigentlich dran? Aber das ist bitte keine Kopfsache, also da jetzt logisch zu schließen, aha, so oder so. Sondern es einfach zu erleben. Zu erleben, ahhh, irgend so ein bestimmtes Seelisches in mir fühlt sich besonders unwohl. Bei etwas anderem ist es schwächer. Und so kriege ich das nach und nach zu spüren, welches Seelische von dem Anderen ausstrahlt. Indem ich es mit meinem vergleiche im Grunde. Das ist der seelische Wahrnehmungsprozess. Und dann mache ich eben mit meiner Bewusstseinsseele genau dasselbe, was ich sinnlich nach außen mache. Ich stoße mich an das seelische Außenbild. Dadurch entsteht letztlich die Imagination. Ganz konkret.
Tiere und Pflanzen seelisch wahrnehmen
Und wenn diese Fähigkeit dann irgendwann an anderen Menschen, ja auch an Tieren zum Beispiel. Auch da. Warum sind mir bestimmte Tiere, zu denen habe ich einen totalen Zugang. Weil man kennt das ja, die einen haben Katzen und die anderen Hunde und der dritte will Schlangen haben oder so etwas, keine Ahnung. Dann hängt es ja damit zusammen, dass er eine bestimmte seelische Konfiguration hat, die in einer gewissen Resonanz steht mit dem Seelischen, was in dem Tier lebt. Bei dem, was in der Schlange ist, wird halt einfach eine ziemlich kühle seelische Sache wahrscheinlich drinnen liegen. Weil die Schlange nicht so ein intensives Seelenleben einfach hat. Ja, also es ist interessant. Das heißt, man kann anfangen bei den Mitmenschen, man kann hinausgehen dann zu den Tieren und schauen, wie stehe ich da im Verhältnis dazu? Dann lerne ich wahrnehmen das Seelische zunächst einmal, das in bestimmten auch physisch vorhandenen Wesen verkörpert ist. Also bei den Wesen, die einen Astralleib haben.
Und dann kann ich weitergehen die Pflanzenwelt zu betrachten. Weil darüber haben wir auch schon gesprochen, dass die Pflanze überhaupt zur Blüte kommt, also so richtig die volle, fertige Pflanze wird, dazu bedarf es auch eines astralischen Einschlags. Allerdings hat eine Pflanze keinen Astralleib, aber sie ist umspült, umschwebt von Astralischem. Also gerade zur Zeit der Blüte oder so, tauchen astralische Kräfte geradezu ein.
Gifte sind Stoffe, die aus einem Zerstörungsprozess hervorgehen und hängen zusammen mit einer astralischen Einwirkung
Bei Giftpflanzen zum Beispiel, tauchen sie wirklich ein bisschen sogar in die Pflanze ein. Und das gibt ihnen dann ihre eigenartige Form oft, die oft so mehr becherartig ist und erzeugt die Giftsubstanzen drinnen, weil wenn Astralisches - und zwar namentlich niederes Astralisches - ins Ätherische hereinkommt, dann erzeugt es dort einen Zerstörungsprozess, der bis ins Physische geht. Und die Giftstoffe sind eigentlich, naja, zerstörte Substanzen, die auf dem Abbauweg irgendwo sind. Das sind also Produkte, die aus einem Zerstörungsprozess hervorgehen, die aber wichtig und notwendig sind.
Ich habe euch schon gesagt, das Nervensystem, das funktioniert nicht nur mit elektrischen Impulsen und den Salzen, die da drinnen sind, sondern am Ende jeder Nervenzelle gibt es diese sogenannten Synapsen und dann werden Giftstoffe, in Wahrheit Giftstoffe, man nennt das Neurotransmitter, also das sind die Stoffe, die vermitteln zwischen den Nerven. Da ist nämlich immer ein kleiner Spalt. Und da kommt ein Nervenimpuls durch, und dann platzen diese Bläschen, in denen diese Giftstoffe drinnen sind. Nervengifte eigentlich, könnte man sagen, sind das. Und die, wenn die ausgeschüttet werden, die werden von der nächsten Nervenzelle, die dort sitzt, die ganz knapp dran sitzt, die beutelt es auf gut Deutsch gesagt ab. Brrr. Die schüttelt sich, sagt, baah, Gift, Pfui. Gift, Alarm, Erregung. Und fängt an auch elektrisch tätig zu werden. Einfach deswegen, weil sie sich verletzt fühlt. Das ist jetzt sehr ins Menschlich übersetzt. Weil sie verletzt wird, müsste man objektiver sagen. Aber diese Giftstoffe hängen zusammen mit der astralischen Einwirkung. Und die ist bei den Pflanzen eben auch da, die ist in milder Form da, wenn sich nur die Blüte bildet, da bleibt das Astralische so an der Grenze, berührt gerade die Pflanze. Bei den Giftpflanzen taucht es halt ein bisschen mehr ein.
Das Astralische gibt den Blüten ihre Form
Und was passiert aber dann dadurch? Die Blüte, die Blütenblätter sind ja umgewandelte, kann man sagen, Laubblätter und haben einen gewissen Formzusammenhang damit. Aber doch, die charakteristische Ausstrahlung, die eine Blüte hat, hängt mit dem Astralischen zusammen. Und von dort kommt eigentlich der Impuls, der die Blüte formt, den Blütenblättern ihre charakteristische Form gibt. Und in Wahrheit setzt sich das fort bis hinunter, in der Nachwirkung, im Nachhall bis in die grünen Blätter. Ansonsten wären die alle ganz einfach, nur Farne. Immer dasselbe. Also so ein Farn ist etwas, was nur unter ganz wenig astralischem Einfluss steht. Das ist so das reine Pflanzenprinzip, Blätter, Blätter, Blätter, zerfiedert, Ende. Könnte eigentlich endlos weitergehen.
Dass das mehr durchgestaltet wird, das ist bereits der astralische Einfluss. Und bevor sich noch sichtbar die Blüte bildet, wirkt sich das aber schon aus in den Laubblättern. Und jetzt wird der immer stärker der astralische Einfluss, dann bilden sich die Laubblätter immer deutlicher aus, aber dann kommt der starke Impuls noch stärker, der stoppt einmal das lebendige Wachstum fast. Dann entstehen die Kelchblätter und drinnen die Blüte. Diese ganz feinen Blütenblätter, die jetzt ein Abbild geben geradezu der gestaltenden astralischen Kraft, die durch das Ganze aber durchwirkt.
Die Ätherkräfte holen sich ihre Vorbilder vom Astralischen
Nicht wahr? Weil alle Ätherkräfte holen sich ihre Vorbilder in Wahrheit vom Astralischen. Von dort kommen sie. Und in der Blüte wird das aber sichtbar, und das heißt, man könnte - und das ist jetzt natürlich schon schwieriger irgendwo - hingehen, die Blüten studieren, was spricht die Seelisch zu mir diese Blüte? Diese Blüte erregt eine bestimmte Empfindung in mir. Jetzt muss ich aber wieder unterscheiden lernen, zwischen meinem: «Mag ich!», «Gefällt mir!», «Gefällt mir nicht!». Einer will halt Rosen, einer sagt, nein, die Rosen, die gehen mir am Nerv. Ich hab´ lieber zarte Lilien oder sonst was. Wo man sagt, das ist halt Geschmackssache, der eine will es so, und der andere so. Das hat noch nichts mit dem objektiv Seelischen direkt zu tun, was in der Pflanze drinnen ist. Aber meine Zu- oder Abneigung kann wieder der Hinweis dafür sein, okay, die mag ich nicht, weil die ist so anders als mein Seelisches, das ich ihm entgegenschicke. Ich schicke dem was so ganz Zartes, Lilienhaftes entgegen, und der knallt mir brutal eine Rose, womöglich noch mit Dornen hin. Das tut mir weh.
Das Seelische draußen empfinden zu lernen, das führt mich zur Imagination. Und damit schon ändere ich die Welt
Also ich lerne an der Begegnung meines Seelischen mit dem, was draußen objektiv gestaltend wirkt. Und damit werde ich langsam empfindsam für das Seelische, das überall in der Welt um mich herum ist. Das ist also der Weg hin zur Imagination. Und dann irgendwann kriege ich ein Gespür, wie sind diese Seelenkräfte? Dann habe ich halt wirklich die Imagination. Dann sage ich, ja, das ist umschwebt vom Astralischen. Aber das darf man sich halt eben nicht als sinnliches Bild vorstellen, sondern ich spüre geradezu diese Seelenkräfte, die da gestaltend hereinwirken. Und alleine indem ich das wahrnehme, mir diese Imagination aufbaue, in meinem Seelischen nämlich, ändere ich schon etwas an der Welt. Allein nur dadurch, dass ich es erlebe. Weil ich etwas in meinem Seelischen, in meinem Astralischen verändere. Und letztlich auch so verändere, dass es Auflösen und Neuschaffen ist. Nicht nur einfach ein Umformen, sondern es ist auch immer ein Durchgang durchs Geistige. Und das Geistige heißt eben durchs Nichts letztlich. Weil das höchste Geistige ist das Nichts. Da kann ich nichts mehr aussagen darüber. Das ist nur die Quelle, aus der alles irgendwie Fassbare herauskommt. Und aus dem kommt alles und dort muss alles wieder zurück, immer wieder. Und das ist der Weg, der jetzt ansteht. Weil wir stehen im Zeitalter der Bewusstseinsseele. Die ist stark und gut entwickelt gegenüber der Außenwelt, aber noch wenig entwickelt gegenüber der seelischen Innenwelt und noch weniger gegenüber der seelischen Außenwelt.
Also ein wichtiger Punkt ist, unterscheiden zu lernen zwischen meinem Seelischen und dem Seelischen, dem ich draußen begegne. Am Unterschied wird man wach und bewusst
Also der erste Punkt ist einfach unterscheiden lernen zwischen meinem Seelischen und dem Seelischen, dem ich begegne. Dass ich nicht glaub´, der ist ein schlechter Kerl, weil er mich in Rage versetzt. Das kann auch sein! Natürlich kann das auch sein. Aber das muss ich erst untersuchen sozusagen. Nicht grundsätzlich, weil mir wer unsympathisch ist, hat der irgendeine negative Eigenschaft. Das zeigt nur, dass sein Seelisches mit meinem sich spießt.
Und da muss ich sagen: Danke! An dir lerne ich seelisch wahrnehmen. Weil bei dem, mit dem ich mich eh vertrag´, das ist so, wie wenn ich einen weißen Punkt auf der weißen Wand unterscheiden würde. Das ist schwierig. Aber Schwarz-Weiß ist schon gut. Da ist ein schroffer Gegensatz. Da sage ich zwar, bahh, den schwarzen Patzen mag ich gar nicht auf der Wand, aber der fällt mir auf. Also am Unterschied wird man wach und bewusst. Und daher ist es total heilsam und man lernt am allermeisten dort, wo man auf Menschen stoßt, mit denen man auf den ersten Blick nicht kann und das nicht passt. Ich will damit nicht sagen, dass ich jetzt niemanden mehr treffen darf, mit dem man gut kann.
Jeder Mensch hat eine andere geistige Aufgabe und trägt seines zur Welt bei
Ich meine, dass man gut kann mit jemandem, kann oft immens fruchtbar sein, um gemeinsam in eine bestimmte Richtung zu gehen. Weil jeder Mensch hat seine andere geistige Aufgabe, aber manche liegen sehr eng beisammen und ergänzen einander. Und ich werde wahrscheinlich mit dem, der jetzt eine ganz andere Aufgabe hat und mir vielleicht auch deswegen unsympathisch ist, nicht gemeinsam ein Werk vollbringen sondern sagen, okay, du hast eine andere Aufgabe, wir können uns trotzdem die Hand geben, aber wir machen jeder unser eigenes Ding. Weil du trägst etwas anderes zur Welt bei als ich. Und dafür einfach immer wacher und wacher zu werden.
Im Grunde kann das jeder Mensch sofort anfangen zu tun. Wir haben tagtäglich Gelegenheit dazu. Ja, jetzt ist es ein bisschen schwierig. Mit der Pandemie ist es jetzt ein bisschen schwierig, das stimmt. Und das ist sicher so ganz leise mit so ein Widersacher-Impuls, dass uns genau das erschwert wird. Dass alles so auf Distanz ist. Auch natürlich Online-Medium, einerseits toll, dass uns das gelungen ist, da über dieses Medium auch solche Dinge herüberzubringen. Aber auf der anderen Seite blaßt es natürlich alles ab. Ich meine, es ist etwas anderes, wenn wir wirklich uns Auge in Auge gegenüber sitzen und uns vielleicht auch die Hand geben. Aber es ist vielleicht umgekehrt auch wieder der Ansporn, ja, jetzt muss ich aber noch viel, viel, viel aufmerksamer werden, dass ich mitkriege, was geht denn vor bei dir in der Seele? Was tut sich denn da? Weil wenn wir uns wirklich begegnen und der vielleicht wo ich deutlich merke, der schaut schon schief, ich schaue auch schief, uhhh. Dann kommt vielleicht noch dazu, wo man sagt, ja, den kann ich nicht riechen, das hat ja wirklich einen Hintergrund, weil wir unbewusst wirklich oft riechen auch die andere Körperchemie beim anderen. Wir kriegen es bewusst nicht mit.
Das sind alles Dinge, die eine Rolle spielen und die Dinge sind nicht zufällig. Aber ihre Wurzel haben sie darin, dass der Mensch eine andere seelische Konfiguration hat, die damit zusammenhängt, dass er auch eine andere geistige Aufgabe hat und einen anderen Weg einfach geht. Gehen muss, gehen soll! Passt schon! Aber über dieses Medium ist das halt alles sehr, sehr stark reduziert und es braucht sehr, sehr viel mehr Kraft, sich da bewusst zu verbinden mit den anderen und etwas zu erhaschen irgendwo. Also vielleicht ist das gerade eine gute Übung auch. Also wir haben Übungsgelegenheiten überall.
Den anderen Seelisch wahrnehmen ist eine Imagination - eine rein seelische Imagination
Und dann kommen wir irgendwo darauf, was Imagination eigentlich ist und dass das gar nicht so etwas ganz Fernes und Mystisches oder weiß Gott was ist. Und eben schon gar nicht so etwas Visionäres wie beim alten Hellsehen, wo sich das dann gleich in irgendwelche fantastischen Bilder kleidet, die sicher richtig sind aus der damaligen Sicht und wenn es echte Erlebnisse sind, ist es halt einfach eins zu eins die Übersetzung in ein sinnliches Bild und das geht so schnell und unmittelbar, dass ich es gar nicht mitkriege, dass ich die eigentliche Imagination in eine sinnliche Fantasie übersetzt habe. Beim alten Hellsehen geht es eins zu eins im Grunde. Und heute trennt sich das. Und das macht es uns aber schwer. Weil damals ist uns halt eine große Arbeit weggenommen worden oder erspart worden, indem das gleich jetzt in eine wirklich tolle Vision übersetzt worden ist und wenn ich jetzt nur diese wirkliche rein seelische Imagination habe, die ist im Vergleich zu dem, was ich draußen wahrnehme, aber auch im Vergleich zu einem Traumbild oder einem Vorstellungsbild so fein und so zart, dass wir einfach uns sehr schwer tun sie wahrzunehmen. Aber man kann sie einfach schulen. Man kann sie schulen, indem man an den Beispielen, die ich euch geschildert habe, immer wacher wird. Und mit der Zeit wird das Bild einfach immer differenzierter.
Aber ich muss einfach sehen, ich brauche einerseits diese nüchterne Distanz und das ist eben in der seelischen Begegnung noch schwieriger. Die muss ich haben können. Ich muss trotzdem mein Seelisches stark spüren und gerade durch den Gegensatz mit dem anderen Seins auch spüren. Trotzdem aber steht das Ich darüber und kann das ganz nüchtern verfolgen und es wird nicht hineingezogen und ahhh, unsympathisch, mag ich nicht. Dann bin ich ganz mit mir beschäftigt, mit meinem Problem, das ich halt habe, weil der anders ist und von ihm merke ich gar nichts mehr. Ich merke gar nicht einmal mehr, warum der das ausgelöst hat in mir. Sondern in mir kocht es halt.
Aber dieses in mir kocht es, kann sofort ein Wahrnehmungsorgan werden, ein seelisches Wahrnehmungsorgan, wenn das Ich sich herausziehen kann und sagt, jetzt beobachte ich einmal meinen eigenen Grant, der entsteht. Warum entsteht der? Ah, ja klar, das geht von dem aus. Ah, der hat seelische Eigenschaften, die meinen widersprechen. Aber wie gesagt, nicht vom Kopf her, sondern einfach vom Erleben her. Einfach vom Erleben her. Oft ist es gut, das einfach zu verfolgen, diese Distanz nur einzunehmen und man wird merken, oft ein, zwei, drei Tage später wird einem das Bild klarer dann. Das ist auch etwas relativ Typisches, wenn man so anfängt, in die neue Art der Imagination hineinzukommen - also die sich nicht gleich in ein Sinnesartiges, Traumbildartiges übersetzt, sondern wo ich das selber dann irgendwann einmal machen muss - ist es so, dass das einmal so ein Gesamteindruck da ist. Und nächsten, übernächsten, vielleicht am dritten Tag erst, kommt das deutlicher heraus, dass ich mir das so ganz zu Bewusstsein bringe, die Details. Das kann sehr unterschiedlich sein. Die Erfahrung kann zum Beispiel sein, dass ich auch im Erlebnis sage, ich habe das Ganze, aber ich spüre, ich habe das Erlebnis. Ich weiß, es ist da. Aber ich kann es nicht einmal für mich selber aussprechen innerlich, ich kann es noch nicht fassen. Ich spüre geradezu, wie das voller Fülle ist und ich habe auch das Gefühl, ja, ich habe alle Details, die dazu notwendig sind, aber es ist so ein Erlebnis wie, es kostet mich unendliche Mühe, die ich jetzt nicht aufbringen kann, das sozusagen zu fassen, es wirklich zu fassen. Es ist da, aber ich kann es nicht greifen. Die Kraft kann ich jetzt nicht aufbringen. Und das ist dann unter Umständen ein, zwei, drei Tage später, fängt sich das dann fast wie von selbst an, kommt da ein Detail mehr, da ein Detail mehr, und es wird das Bild immer reicher. Und wenn man es dann am Zipfel hat, sozusagen von dem Puzzle, wenn ich es jetzt so sagen will, nein, Puzzle ist ein blödes Bild, weil das ist so zur Zerschnipselung, aber wenn ich eine Ecke von dem Bild einmal habe, von dort ausgehend, wird es sehr schnell vollständig, immer vollständiger. Und dann übersetze ich es selber in eine sinnliche Sprache, auch vielleicht um es mir zu artikulieren oder um es einem anderen verständlich zu machen. Und dann schmücke ich es auch aus mit bestimmten sinnlichen Ausdrücken, weil wir gar keine anderen Worte haben.
Wenn wir mehr Imaginationen haben, wird sich auch unsere Sprache ändern
Das heißt aber auch, wenn das Zeitalter der Imagination in dem Maße da ist, das mehr und mehr Menschen es haben, wird sich die Sprache verändern. Es werden andere Worte dafür entstehen. Aber wir hätten jetzt maximal die paar Worte, die wir aus unseren Gefühlserregungen haben, die sind aber alle sehr unscharf. Die sind viel zu unscharf. Viel zu unpräzise, um da wirklich klar die Details herauszuarbeiten. Und darum ist es heute noch notwendig, ein eigentlich rein seelisches Erlebnis in ein sinnliches zu übersetzen, um es zu kommunizieren, ja, um es sogar für sich selber festzuhalten. Nicht wahr, die ganze Apokalypse, das sind alles solche Übersetzungen. Es geht nicht anders. Auch der Johannes hatte keine andere Sprache dazu. Und selbst wenn er sie gehabt hätte, hätte es niemand verstanden. Dann wäre es seine Privatsprache gewesen.
Aber eine Zukunft wird kommen, wo in den Menschen immer mehr eine sprachschöpferische Kraft erwachen wird. Und zwar ganz bewusst. Unbewusst gab es das natürlich in der Vergangenheit, sonst hätte wir gar keine Sprache. Aber bei den Dichtern merkt man dann manchmal, dass die da ein bisschen schon voraus sind, wo die Worte kreieren oder erfinden oder umformen oder verbiegen zumindest. Die gibt es gar nicht, die gibt es in keinem Wörterbuch. Die kennt eigentlich niemand und doch versteht man es dann irgendwie. Weil eben in Wahrheit Formkräfte, Bildekräfte in der Sprache drinnen sind. Und er formt das Wort so, dass sie Ausdruck dieser Bildekräfte sind.
Und wenn ich euch jetzt geschildert habe, dass die Imagination dadurch entsteht, dass ja gerade solche Formkräfte, solche Bildekräfte sich abbilden im Seelischen, also das Seelische zu gestalten beginnen. Dass es also diese ätherischen Liebeskräfte eigentlich sind, die dieses Bild gestalten. Naja, dann ist es sehr nahelegend, es sind nämlich genau Bildekräfte. Und diese Bildekräfte, aus denen kann ich für mich die Imagination schaffen. Ich kann aber auch neue Worte schaffen. Durchaus mit den Lauten oder mit den Lautnuancen, die vorhanden sind einmal. Weil die Sprachen sind auch nicht so zufällig. In den einzelnen Lauten liegen ganz bestimmte Bildekräfte drinnen. Die Vokale sind mehr das Stimmungsmäßige, das Farbige drinnen. Die Konsonanten haben mehr etwas wirklich Formendes. Naja, dann kann ich aus einem bestimmten seelischen Erlebnis heraus, irgendwann einmal ganz bewusst ein Wort formen. Und das wird irgendwann einmal so weit gehen, dass das ganz spontan geht. Ich erlebe das Seelisch und setze es aber jetzt ganz bewusst, das verfolge ich auch bewusst mit, aber es geht ganz selbstverständlich, ohne Überlegung, sondern wie ein künstlerischer Prozess passiert das. Ich meine, das ist wie, weiß ich nicht, ein Schauspieler, er weiß, was er jetzt für eine Bewegung machen muss. Wenn er bei allem vorher schon wissen muss, was er tun wird, wird er kein guter Schauspieler sein, sondern muss spontan was auch tun können. In dem Sinn, wie es in die Situation, in das Stück hineinpasst. So spontan kommt das. In der Situation selber.
Und der andere wird dann hoffentlich bereits wach genug sein im seelischen Erlebnis, dass er diesen Seelengehalt des Lautes mit der Formkraft dahinter erleben kann. Und dann sagt ihm das was. Dann versteht er es. Aber das ist kein Verstandeserkenntnis, sondern dann erlebt er sozusagen die Imagination mit oder das Wort stößt in ihm die Imagination an, die ihm der andere durch das Wort vermittelt hat, die er aus seiner Imagination geholt hat. Das wird einmal die Zukunftssprache sein. Ich meine, das gibt es heute schon wohl in gewissem Maß zwischen wirklich hohen Eingeweihten, die können sich so verständigen bis zu einem gewissen Grad, über die Seelenerlebnisse, die sie eben haben. Und dann werden wir auch dahin kommen, dass es keine Missverständnisse mehr gibt.
Die Apokalypse wird oft mit Weltuntergang übersetzt, aber es handelt sich um die Vorbereitung einer neuen Welt
Ich meine, bei der Übersetzung in sinnliche Bilder können tausende Missverständnisse natürlich passieren, weil jeder versteht unter dem Wort etwas anderes. Der eine nimmt es äußerlicher und so weiter. Und einer nimmt es vielleicht gar für bare Münze. Aha, so wird das alles passieren. Um Gottes Willen, was wird da alles auf uns herunterregen an Feuer und Regen und Ungewitter und so weiter. Daher kommen dann die Missinterpretationen, also Apokalypse ist der Weltuntergang. Es ist eigentlich, um was es wirklich geht, ist die Vorbereitung einer neuen Welt. Die Geburtswehen einer neuen Welt werden da im Wesentlichen beschrieben. Und die ganzen Erschütterungen, das sind halt die Wehen, die auf dem Wege auch dazugehören. Also es ist nichts Schreckliches.
Wobei ich nicht sagen will, dass nicht schwere Prüfungen ab uns zukommen. Also die Illusion will ich euch nicht geben, dass alles jetzt ein Spaziergang wird. Aber was ich euch schon sagen kann ist, die Herausforderungen, die an uns kommen, so weit ist das Gewicht zwischen den regulären geistigen Wesenheiten und den Widersachen doch gegeben, dass das austariert ist immer so, dass wir damit gerade umgehen können. Was anderes passiert nicht. Das können nämlich auch die Widersacher nicht bewirken, das ist das Interessante. Weil in dem Maße, in dem die Widersacher wirken, in dem Maße entwickeln wir die Kräfte, genau damit fertig zu werden. Das geht immer Hand in Hand. Als Menschheit jedenfalls. Und damit geht die Entwicklung weiter.
Und wir haben mit unserem Ich diese wunderbare Fähigkeit, das Zünglein an der Waage zu sein und die ganzen Widersacher gegeneinander auszutarieren. Ich sage jetzt bewusst austarieren und nicht gegeneinander ausspielen, das ist so negativ, sondern sie auszutarieren und dadurch ihnen eigentlich ihre wahre Aufgabe zu zeigen und zu ermöglichen. Sie sind die, die immer ein bisschen ein Schwanken bringen, damit wir es austarieren können.
14. Kapitel der Apokalypse: Das ewige Evangelium und die Ernte der Erde
Je, jetzt will ich euch einmal ein Stückerl vorlesen, damit wir ein bisschen den Johannes unmittelbar sprechen lassen. In der im Großen und Ganzen sehr schönen Übersetzung von Bock. Vielleicht nicht immer ganz am Original exakt, aber von der Stimmung ist sie sehr gut. Also dieser Unterabschnitt des 14. Kapitels. In diesem Kapitel gibt es einige Zwischenüberschriften, weil es ein sehr langes Kapitel ist. Diese Überschrift heißt jetzt: Das ewige Evangelium und die Ernte der Erde.
"Und ich sah einen anderen Engel durch den Zenit des Himmels fliegen. Er trug das ewige Evangelium, um es denen zu verkünden, die auf der Erde wohnen, allen Völkern und Stämmen und Sprachen und Rassen. Er sprach mit lauter Stimme, habet Ehrfurcht vor der göttlichen Welt als der Quelle aller Offenbarung. Die Stunde der göttlichen Entscheidung ist da. Betet an den Schöpfer des Himmels und der Erde und des Meeres und aller Wasserquellen."
Gut, das ist einmal der eine Teil. Jetzt folgt der nächste:
"Und ein zweiter, anderer Engel folgte. Und sprach: Gefallen, gefallen ist die große Stadt Babylon, die den Wein und die Aufwallung ihrer Unzucht an alle Völker der Welt ausgeteilt hat."
Dann geht es noch weiter, da kommt ein dritte Engel. Aber so weit wollen wir gar nicht gehen.
Unsere Aufgabe ist: Umwandlung der Bewusstseinsseele zur Imaginationsseele
Na, was da mit Babylon gemeint ist, das sind wir. Die ganze Erde. Die ganze Menschheit ist damit gemeint und vor allem das Astralische der Menschheit. Das ist genau das, worum es geht. Also da liegt unsere Aufgabe drinnen. Das heißt also, Umwandlung der Bewusstseinsseele oder Weiterentwicklung der Bewusstseinsseele zur Imaginationsseele. Das ist ein ganz wichtiges Ziel und ist der Gegenpunkt zum alten Hellsehen, das nämlich seine geistigen Kräfte aus der Körperlichkeit herausgeholt hat. Wir holen sie jetzt aus der reinen Seelentätigkeit heraus.
In der alten Zeit wurde über die Körpertätigkeit bis ins Seelische hineingewirkt und dort sind die Bilder aufgetaucht. Weil es lebt ja in unserer ganzen Körperlichkeit, auch in der physischen, im Ätherleib, lebt Geistiges drinnen. Und das ist dann unmittelbar in die Imagination hinaufgehoben worden. Aber damit dann tingiert, also versetzt, gefärbt durch alles Sinnliche. Das lässt sich dann gar nicht vermeiden. Daher wird es übersetzt in sinnliche Ausdrücke.
Was aber jetzt für die Zukunft eine ganz wichtige Aufgabe ist, wie soll ich sagen, den einen Weg in den anderen zu verwandeln oder den einen Weg mit dem anderen in gewisser Weise sogar zu verbinden. Ich meine, es wäre jetzt falsch nämlich zu sagen, okay, früher kam das aus dem Körperlichen und das interessiert uns jetzt nicht mehr, das ist überwunden, also lassen wir den Körper beiseite, der geht uns nichts an. Wir sind ja nur mehr im Seelisch-Geistigen irgendwo. Ja, dann würde man aber den Körper links liegen lassen. Und das soll es nämlich auch nicht sein.
Daher ist es sehr wichtig, dass wir - eben nicht nur um es zu kommunizieren, sondern eben auch wirklich für jeden Einzelnen selber für die Entwicklung wichtig - dass wir diese Imagination, die wir holen, indem wir jetzt sie in Worte fassen, in Begriffe fassen, auch in sinnliche Bilder übersetzen, im Grunde wieder ins Körperliche hineintragen. Erleben müssen wir sie befreit von diesen unteren Körpergliedern. Aber wir müssen sie wieder hineintragen und verwandeln.
Der Yoga-Weg, das Herzchakra und das eigentliche Imaginationsorgan, das «Dritte Auge»
Und das bringt mich zu einer Frage, die auch gestellt wurde per E-Mail. Jetzt ganz spät am Ende kommt sie. Nämlich, wie schaut denn das aus mit dem Yoga-Weg? Also Yoga kommt eigentlich aus der altindischen Zeit heraus. Hat genau also diese Aufgabe gehabt, mit der Körperstellung sich in bestimmte kosmische Strömungen sogar hineinzuversetzen. Und dieses Geistige, das jetzt aus dem Kosmischen durch das Körperliche wirkt und da ins Bewusstsein zu heben. Und das dann sogar zur Imagination zu bringen. Und die Frage war eben ganz speziell bei einer Übung, wo es also darum geht, mit den drei wesentlichen Energieströmungen im Körper umzugehen. Das, was man im Yoga die Nadis nennt.
Also da gibt es drei wesentliche, es gibt viel mehr noch, aber es gibt drei wesentliche. Der eine hängt nämlich zusammen wirklich mit der Mitte. Das ist da, auf dem die ganzen Lotusblumen, die Chakren, die geistigen Hellseher-Organe sozusagen draufliegen, die damit verbunden sind. Bitte, die Hellseher-Organe sich nicht wie irgendein physisches Organ vorstehend. Diese Hellseher-Organe oder diese Lotusblumen, das ist ein vergleichsweiser Ausdruck, sie bestehen rein in seelischen Tätigkeiten. Seelische Tätigkeiten, die sich aber doch gewissen Körperregionen zuordnen lassen.
Also zum Beispiel bei uns, weil wir jetzt gesprochen haben, auch von der Entwicklung der Herzkräfte, die ganz wichtig sind. Wo auch Ätherkräfte mitgehen, aber da sitzt zunächst einmal auch ein Seelenorgan, hier könnte man es sagen, das geht hier von der Mitte aus. Das ist das sogenannte Herzchakra. Und das hängt mit dem Herzdenken zusammen, das eigentlich das lebendige Denken ist, das sich bis zur Imagination weiterführen lässt. Nur dass es Imagination wird, dazu muss ich es heraufheben. Und da muss ich es bis da heraufheben und das ist das Stirnchakra, die Lotusblume da oben. Die ist das eigentliche Imaginationsorgan. Also das heißt, wir lernen sehen, na, wie nannte man es früher, mit dem dritten Auge. Aber jetzt voll wachbewusst, rein im Seelischen. Und in der alten Zeit hat man diese Erlebnisse aber angestoßen durch entsprechende Körperhaltungen, Körperstellungen, die man eingenommen hat. Auch unter Umständen, indem man sie an bestimmten Orten eingenommen hat, die durch das äußere Astralische gut damit versorgt waren.
Yogaübungen verbinden mit der Merkurstab-Imagination und dem Christusimpuls
Ja, was könnte man heute tun? Man könnte verbinden diese Übung mit einer ganz reinen Imagination. Also gerade diese Übung mit den drei Nadis, mit den drei Strömungen, da hat man diese Mitte, wo die Hauptchakren drauf liegen. Und man hat zwei, die so schlangenförmig herumgehen. Eine mondenhafte, eine sonnenhafte Schlange, eine helle, eine dunkle, wenn man so will. Also die sonnenhafte ist die helle, die mondenhafte die dunkle. Na, an was erinnert uns das Bild? Ein Stab mit zwei Schlangen, der Merkurstab. Genau! Der Merkurstab liegt dahinter.
Und vom Merkur wissen wir von der letzten Oster-Imagination, die wir gelesen haben, da war von Raphael, dem Weltenheiler sozusagen die Rede. Und diese Heilkräfte liegen im Merkurstab drin. Da war die Rede von Raphael auch mit dem Merkurstab. Weil der Raphael ist eigentlich der christliche Merkur, wenn man so will. Das ist die selbe Erzengelwesenheit um die es ging. Und wenn man verbinden kann - ich muss dazu sagen, ich kann natürlich nur sehr mit Vorbehalt darüber sprechen, weil ich kein Yoga Praktiker bin, also ich kenne Yoga aus der Praxis nicht, ich kenne es nur aus der Theorie heraus, darum kann ich nicht sagen, wie das in der Praxis wirklich genau funktionieren kann - aber es wäre sicher gut zu verbinden die Yoga-Übung mit der Merkurstab-Imagination und die Verbindung mit dem Christusimpuls zu suchen eben in dem Merkurstab selber. Weil das ist das Ich beziehungsweise der Christus im Merkurstab drinnen. Und dann könnte man, denke ich, eine Verbindung schaffen zwischen dem alten Weg und dem neuen. Und sozusagen in einer positiven Weise zurückwirken auch auf das Körperliche, weil das ist auch ganz wichtig.
Die Imaginationen müssen am Ende wieder ins Körperliche hineingetragen werden, andernfalls ist unsere Erdenaufgabe nicht erfüllt
Also wir müssen ganz wichtig auch wissen, dass wir heute, wenn wir eigentlich ein vollkommen leibfreies, geistiges Erlebnis anstreben, mit Recht anstreben und anstreben sollen, und es nichts bringt also, wenn ich mit alten Übungen etwas herausquetsche, es wird immer noch gemacht. Und das ist nicht gut, weil ich damit auch eine völlig falsche Vorstellung kriege und nie zu dieser reinen Imagination komme, sondern sie wird immer vom Sinnlichen tingiert sein. Von dem, wo ich loskommen. Aber ich kann den umgekehrten Weg machen, ich kann diese Imagination ins Körperliche hineintragen. Und das ist sehr gut. Das kann heilsam sein, wenn es in der richtigen Weise passiert. Aber man müsste damit arbeiten, also ich sage es sehr mit Vorbehalt, weil wie man das in der Praxis macht, ich habe keine Erfahrung damit und man muss sicher aufpassen, dass man nichts falsch macht.
Anmerkung eines Zuhörers: "Dann kommt eh letztlich die Eurythmie zustande."
Jaja, natürlich. Aber man kann dann in eine sehr bewusste Verbindung kommen, stelle ich mir also vor. Und ich kenne die ganzen Geschichten vom Schauspiel her und da weiß ich, wie wichtig es ist, und was die Quintessenz ist, die Rolle zu verkörpern. Wenn ich anfange die Rolle zu entkörpern und nur mit einem Teil bin, und glaube ich bin besonders geistig. Das kann in der Sprachgestaltung sehr leicht passieren, dass ich mich da einfach heraushebe und dann wird die Sprache eigentlich sehr - ja - scheingeistig. Sie schwebt irgendwo draußen. Weil sie nicht voll verkörpert ist. Und das ist ganz schlecht. Bitte, unsere Aufgabe ist die Erde, unseren Körper, alles Physische, was da ist, zu verwandeln. Und das heißt auch unseren Körper. Alles was ich nicht inkarnieren kann, bringt mir gar nichts. Die Imagination, wenn ich sie habe, bringt mir etwas bereits für die Erlösung des oder Verwandlung, Auflösung des Negativ-Astralischen, das ich habe, wie wir es vorher besprochen haben. Da wirkt sie. Aber die Erdenaufgabe ist damit noch nicht erfüllt, sondern ich muss es bis ins Körperliche hineintragen wieder. Dann habe ich es erst richtig.
Der Zeitpunkt, wo wir wirklich dann endgültig den physischen Leib ablegen, das dauert noch ein bisschen. Bis dahin müssen wir es geschafft haben, was nur geht, gestalterisch bis ins Physische hineinzutragen. Ich meine, die Menschheitsentwicklung, was das Physische betrifft, in der Vergangenheit, würde man äußerlich sagen, durch die Evolution zustande gebracht wurde, das heißt in Wahrheit durch die geistigen Kräfte, die schöpferisch-geistigen Kräfte, die göttlichen Kräfte, die die Natur gestaltet haben, die wirken bei Menschen nicht mehr. Der Mensch ist nicht mehr biologisch entwicklungsfähig, also als Naturwesen. Was er verändern kann, muss aus seinem Geistigen kommen. Ob das jetzt unbedingt in der Form sein muss, wie es sich heute die Post- und Transhumanisten vorstellen, dass das durch Einbau technischer Dinge passiert, das wage ich zu bezweifeln, dass das der Weg ist. Aber den werden wir wahrscheinlich auch brauchen, um kennenzulernen, wie man es nicht machen sollte. Und wir lernen immer am Widerstand. Also darum, Widersacher her, zeigt es uns, wie es nicht sein soll, dann kommen wir darauf, wie es wirklich sein soll. Sonst tappen wir im Dunkeln. Ja, also soviel als Abschluss jetzt, als Versuch, diese Frage auch zu beantworten, weil es ja sehr in unser Thema hineinpasst.
Ja, ich denke, damit lassen wir es für heute gut sein, wenn wir das nächste Mal weiterarbeiten und weiter uns versuchen, Details vor Augen zu führen. Also ich denke, wir müssen nämlich viele Dinge, die eh da und dort schon ausgesprochen wurden, auch da und dort stehen, noch differenzierter und immer differenzierter betrachten. Dann wird es mit der Zeit wirklich griffig. Sodass man wirklich etwas tun kann damit.
Geistige Entwicklung heißt, etwas tun, um sich selbst und die Welt zu verändern, sodass wir am Ende der sieben kosmischen Entwicklungsstufen der Erde zu Elohim, zu Schöpfergöttern, geworden sind
Also geistige Entwicklung heißt etwas tun, sich und die Welt verändern. Es ist nie ein bloßes Anschauen. Es ist ein Tätigwerden in der Welt. Das kann mit Hacke und Schaufel sein, das kann auch die rein geistige Tätigkeit sein, aber sie muss auch dann wenigstens bis ins eigene Körperliche verwandelnd hineingetragen werden in die Leibeshüllen. Letztlich irgendwie in alle. Der Christus hilft uns, dass das im Ätherleib zur Wirksamkeit kommt. Und mit dem Physischen ist es sowieso schwierig, aber immerhin, irgendwas wird auch gehen. Weil am Ende unseres großen Zyklus von sieben planetarischen oder kosmischen Verkörperungen unserer Erde wird es soweit sein, dass wir bis ins Physische komplett hineingearbeitet haben und das so erneuert haben, dass es wirklich dann erst unseres ist.
Bis jetzt ist das alles verliehen. Und es gibt so einen schönen Ausspruch: "Leiblichkeit ist das Ende der Wege Gottes." Und das stimmt! Und im großen Sinne ist es gemeint mit dieser Leiblichkeit, die aber nicht so eine stoffliche Leiblichkeit sein wird, aber durchaus eine physische sein wird auch, die am Ende dieser sieben großen planetarischen Zustände ist. Dort ist das Ende der Wege Gottes. Den Menschen in dieser Form hervorgebracht zu haben, weil dann der Mensch fähig ist, im Astralischen, aus dem Nichts heraus schöpferisch tätig zu sein, im Ätherischen schöpferisch tätig zu sein aus dem Nichts und im Physischen. Das heißt, dann steigt er auf zu einer Stufe wie es am Anfang der Erdentwicklung, die Elohim waren, die Schöpfergötter, die in der Bibel genannt werden. Dort zielt das Ganze hin. So groß ist die Perspektive. Das als Gedanke mitnehmen.
Ausklang und Verabschiedung
Danke fürs dabei sein. Bis zum nächsten Mal, meine Lieben.
Zuhörer: "Danke für den lebendigen Vortrag!"
Bis zum nächsten Mal, meine Lieben. Freue mich schon. Baba. Auch alle, die draußen zuhören. Das muss man immer wieder erwähnen, weil ich glaube, es schauen eine ganze Menge Leute über den Livestream zu auch. Und das darf man nicht vergessen. Wir sind da eh eine ganze Menge, aber es sind noch mehr draußen rundherum.
Zuhörerin: "Über 50, glaube ich sogar."
Na bitte. Danke. Also alle herzlich gegrüßt. Bis zum 53. Vortrag nächste Woche. Baba.
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2024: Folge 194. -
2021: Folge 45. bis 89.
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X