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Die Apokalypse des Johannes - 202. Vortrag von Wolfgang Peter, 2024
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»
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Rohtranskription des 202. Vortrages
+++ dies ist eine Rohtranskription. Wenn du wissen willst, WIE eine fertige Transkription ausschaut, dann schau dir z.B. als Muster die 10. Folge an. Melde ich gerne übers Kontaktformular bei uns, wenn du bei der Textarbeit MitTun möchtest. Wir freuen uns auf dich! +++
202. Folge Die Apokalypse des Johannes Dr. Wolfgang Peter Anthroposophie Rudolf Steiner
Jetzt geht's los, jetzt geht's los, wir sind schon mitten in der Öffentlichkeit. Meine Lieben, ich begrüße euch zum 202. Vortrag zur Apokalypse und das ganze Umfeld betreffend.
Und dazu gibt es den 47. Wochenspruch. Es will erstehen aus dem Weltenschosse, den Sinnenschein erquickend, Werdelust.
Sie findet meines Denkenskraft, gerüstet durch die Gotteskräfte, die kräftig mir im Innern leben. Also aus dem Weltenschosse, aus der Welt, und den Sinnenschein beleben, taucht jetzt Werdelust auf. Na klar, braucht man nur hinausschauen, alles will schon heraus.
Und das ist etwas Lustvolles, durchaus. Das Gespür in der Natur hat alles langsam Lust herauszukommen, nach dem langen Winterschlaf im äußeren Sinn. Aber von der seelisch-geistigen Seite ist eigentlich ja im Winter die Erde hellwach.
Das entspricht unserem Wachzustand, also gerade die Winterzeit. Und bei uns ist es in gewisser Weise, also gerade was unser Innenleben betrifft, auch der Wachzustand. Weil im Sommer, im Hochsommer träumen wir mehr.
Im Winter sind wir mehr bei uns, also wacher im Grunde. Und in der Natur ist es eben so, dass die Erde auch im Winter ganz wach ist. Die Erde als Versammlung all der Wesen, die da mitwirken, die sind also ganz wach um diese Zeit.
Und sie gehen eben auch dann im Sommer mehr hinaus. Also die Erde atmet sehr viel Geistiges dann aus. Gerade auch an Elementarwesen und so, im Sommer geht es da richtig zu.
Da ist ein buntes Gewimmel. Genauso wie es auch im Sinnlichen ja draußen ist. Im Winter ist alles ein bisschen nüchterner, aber auch bewusster.
Kälter von mir aus auch, exakter, präziser. Also ein kühleres Denken vielleicht, aber es ist ja manchmal nicht schlecht einen kühlen Kopf zu bewahren. Es muss nicht gleich eiskalt-aromanisch sein und herzlos sein, aber einen kühlen Kopf zu bewahren und ein lichtvolles, warmes Herz zugleich zu haben, ist ja was Schönes.
Und das können wir in uns vereinen. Und die Welt, die uns jetzt außen uns entgegenkommt, die langsam immer mehr im Erwacht und Lust hat, mit Werdelust nach draußen zu gehen, sie findet uns gerüstet, hoffentlich, mit des Denkens Kraft, gerüstet durch die Gotteskräfte, also das heißt die Denkkraft, die sich verbinden kann mit der Christuskraft in Wahrheit in uns. Weil dort tauchen wir wirklich in ein Denken ein, das dann ins Geistige hineingeht.
In ein Denken, das eben ganz klar auch sich mit Liebe verbindet, ja eigentlich untrennbar damit verbunden ist. Und Liebe ist mehr als ein Gefühl, das habe ich eh schon x-mal gesagt. Also da sind auch wirklich diese Lebensätherkräfte des Christus mit dabei, die uns zugleich aber ein lebendiges Denken geben können.
Ich meine, wir müssen halt offen sein dafür. Wenn wir nur dann eiskalt bleiben im Denken, also in einem arämanischen Denken drinnen bleiben, dann ist von der Liebeskraft nichts zu spüren. Dann schaden wir der Mitwelt, aber auch uns selbst.
Weil eben sehr viel davon abhängt, wie unsere eigene Lebenskraft sich entwickelt, entfalten kann, davon wie stark wir eben mit dieser Christuskraft in unserem Ich verbunden sind. Christus ist die Weltenliebe, wenn man so will, ist die göttliche Liebe. Und aus dieser Liebeskraft können wir tätig werden.
Das heißt, wir brauchen immer diese Verbindung zwischen Kopf und Herz auch jetzt auf Erden, wo wir sind. Das heißt, die Klarheit des Denkens, das oben ist, die Klarheit, die uns durchaus auch dieses Arämanische irgendwo gebracht hat, das gehört auch dazu. Der Aräman ist so Licht und Finsternis ersetzt.
Die Finsternis ist dagegen dem Geisteslicht, aber gerade dadurch werden uns im übertragenen Sinne jetzt gesprochen die geistigen Konturen sichtbar. Also auch wenn wir in ein geistiges Erleben hineingehen, auch da ist das Arämanische hilft uns auch dabei oder kann uns helfen. Es kann aber auch sein, dass es halt zu stark wird diese Kraft und dann das Arämanische uns alles verdunkelt.
Dann sehen wir das Geisteslicht nicht mehr, aber wir sehen das Geistige am Schatten auch. Und der Schatten ist das Arämanische drinnen. Das haben wir in unserem Erdendenken sowieso stark drinnen, aber wir brauchen es auch, auch wenn wir ins Geistige hinausgehen, wir müssen etwas von dieser Kraft mitnehmen, aber halt uns jetzt auch zu eigen machen.
Das heißt, nicht der Aräman herrscht in uns, sondern wir haben etwas von ihm gelernt. Wir haben gelernt von ihm, dass wir dem Geisteslicht, das von außen auf uns zukommt, etwas entgegensetzen müssen. Allerdings machen wir es anders als der Aräman.
Der Aräman setzt die Finsternis entgegen. Wir setzen unser Eigenlicht entgegen. Und gerade dort, wo unser Eigenlicht dem geistigen Licht, das sozusagen von draußen kommt, begegnet, dort fangen wir an, die Konturen wahrzunehmen, der Geisteswelt, der Seelenwelt, der wir gegenüber stehen und die sich auch durch das Sinnliche kundgibt uns.
Aber kundgibt zunächst auf eine Art, dass wir es nur sehr vage wahrnehmen. Wir nehmen es als erstes ja dort wahr, wenn wir das Gefühl haben, etwas berührt uns. Also wenn wir eine Pflanze betrachten, wenn wir ein Tier betrachten in der Natur.
Natürlich auch ganz besonders, wenn wir einen anderen Menschen betrachten oder gar ins Gespräch mit ihm kommen, dann ist einerseits die äußere sinnliche Erscheinung da, klar, die ist sehr dominant, weil wir halt noch in dem Zeitalter drinnen leben, wo die Bewusstseinsseele ganz stark aufs Äußere gerichtet ist. Man muss ja denken, so lange in der Menschheitsentwicklung ist das noch nicht, dass wir so ein klares, waches Bewusstsein gegenüber der Außenwelt haben. Ich meine, wenn ihr denkt, so Zeit von Dürer oder der berühmte Hase von Dürer, wo jede feine Nuance da drinnen gezeichnet wird und dass man es so zeichnen kann, dazu gehört die Bewusstseinsseele, dazu braucht man die Bewusstseinsseele.
Und dass man wirklich eben auch die Aufmerksamkeit hat, im Sinnlichen jedes Detail zu erfassen. Aber in diesem Sinnlichen, durch dieses Sinnliche spricht sich auch das Geistige aus, das dahinter steht. Das Seelische spricht sich aus, das Seelische in der Natur, also vermittelt dann durch die Elementarwesen namentlich, aber auch teilweise durch höhere Wesenheiten, die durchwirken.
Also was die Gruppenseele der Tiere ist zum Beispiel, die sich aber dann im Sinnlichen in einer, ja, trotzdem individualisierten Form insofern zeigt, also weil jedes Tier eine bestimmte Facette dieser Gruppenseele ausdrückt. Und das Tier bringt es bis zu einer, also bei den höheren Tieren zumindest, bis zu einer Empfindungssäle hinauf, nicht zu einer vollbewussten Verstandessäle, aber bis zu einer vollbewussten, also ja doch zumindest in einer hohen Grad bewussten Empfindungssäle. Das ist durchaus da drinnen.
Also das heißt, das Tier ist nicht nur Astralleib, sondern, und ich meine jetzt wirklich das einzelne Tier, also nicht die Gruppenseele. Aber in der Empfindungssäle ist das drinnen beim Tier, wo diese, naja, eigenartige Mischung da ist zwischen einem noch rein seelisch-geistigen Erleben und einem sinnlichen Erleben. Es ist beides drinnen.
Und das Tier erlebt daher die Situation ganz anders als wir, in Wahrheit. Weil wir haben jetzt, so wie der Durchschnittsmensch unserer Zeit noch ist, erleben wir zunächst einmal nur das Sinnliche draußen und dann hier und da die Berührung. Auch wenn ein Tier da ist, das strahlt aber auch irgendwas anderes noch aus.
Also wenn wir zumindest ein empfindungsfähiger Mensch sind, ein empathiefähiger Mensch empfinden wir etwas davon. Die Tiere erleben alles mit, was an Seelischem auch um sie herum ist. Kriegen viel mehr davon mit als wir.
Das ist ganz selbstverständlich, aber sie können sich gar nicht trennen davon. Und es mischt sich ihre Seelenstimmung, die sie gerade haben, mit dem, was ihnen entgegenkommt. Und je nachdem nehmen sie die Umwelt anders wahr.
Also ein Raubtier, das hungrig ist, nimmt die Welt anders wahr, als wenn es gesättigt ist. Wenn es gesättigt ist, verschwindet das meiste draußen. Auch wenn da jetzt ein Beutetier vorbeiläuft, im Grunde ist es uninteressant.
Es ist ein flüchtiger Eindruck, der vorbeizieht. Aber wenn es Hunger gibt, dann leuchtet das im seelischen Erleben gewaltig auf. Das ist also wie ein Leuchtfeuer, das vor dem Raubtier auftaucht.
Und dann setzt der Instinkt, der daraus resultierende Trieb, das Tier in Bewegung. Und dann muss es eigentlich der Beute nachjagen. Man kann es nicht sagen, ich überlege einmal, dieses arme Tier werden wir doch schonen.
Das gibt es eigentlich dort nicht. Wenn der Hunger da ist, und es ein Raubtier ist, dann wird es sich auf die Beute stürzen, wird es versuchen. Und es ist ja durchaus sehr gerecht in der Natur eingeteilt.
Man könnte jetzt denken, dann sind ja die Beutetiere immer rettungslos verloren. Ist aber gar nicht der Fall. Gerade die Raubtiere können zwar immense Kräfte in einer kurzen Zeit aktivieren, aber eben nur in einer kurzen Zeit.
Sie haben keine Ausdauer. Keines der richtigen Raubtiere hat wirklich Ausdauer. Das heißt, er muss innerhalb kurzer Zeit, wenn er seine Kräfte anspannt und sich voll einsetzt, innerhalb der kurzen Zeit, muss er die Beute erwischen.
Wenn nicht, dann verhungert er letztlich. Er hat keine Chance. Weil noch einmal anzusetzen, wenn es beim ersten Mal misslungen ist, gelingt es nicht mehr.
Besonders bei den sehr schnellen Raubtieren, die dann wirklich hohe Geschwindigkeit entwickeln, die verausgaben sich total. Und wenn sie es nicht erwischen, die Beute ist vorbei. Und es ist kaum eine Möglichkeit da, sich zu regenerieren, weil einfach die Reserven aufgebraucht sind.
Gerade die Raubtiere werfen alles in die Wagschale. Es ist eigentlich immer auf der Bank gespielt, dass diese Raubtiere durchmachen. Das heißt, es haben die Beutetiere durchaus eine Chance gegenüber diesen Raubtieren.
Nicht alle, die meisten Beutetiere, die dann sind, sind oft auch Herdentiere und einzelne trifft es, aber viele kommen davon. Und es ist halt die Weisheit der Natur so groß, dass das im natürlichen Kreislauf ausgewogen ist. Und noch einmal dazu gesagt, auch das Gejagtwerden und Ergriffenwerden von dem Raubtier ist ein großartiges Erlebnis für beide.
Für das Raubtier genauso wie für die Beute. Für die Beute halt ja, im Todesmoment. Aber das ist gewaltig, weil gerade Tiere und namentlich höhere Tiere gerade im Todesmoment herankommen, ein Ich erleben.
Sich als eigenständige Wesenheit zu fühlen, das ist bei den meisten Tieren der einzige Moment, wo das passiert. Es gibt ein paar höhere Säugetiere, die nahe dran sind, also Delfine zum Beispiel, die haben das, man weiß das äußerlich in der Wissenschaft auch heute und versucht es nachzuweisen durch den Spiegeltest. Der Spiegeltest heißt, man meult dem Tier irgendein Punkterl drauf und jetzt schaut sich das Tier in den Spiegel und wenn da jetzt plötzlich ein Punkterl ist, dann irritiert es das Tier.
Das heißt, es erkennt, das bin ich und da ist irgendwas komisch drauf, da ist ein Fleck drauf und dann versuchen sie das irgendwie wegzukriegen oder so. Affen machen das zum Beispiel ganz deutlich, Delfine und wenige andere, also kleinere Raubtiere in der Regel nicht. Aber die großen Raubkatzen schon auch unter Umständen.
Hunde teilweise, teilweise auch nicht. Katzen teilweise, teilweise nicht. Aber ein wirkliches Ich-Erlebnis haben zumindest alle Säugetiere im Moment des Todes.
Da haben sie etwas gemeinsam mit dem Menschen, für den ja auch der Moment des Todes, wirklich der Moment des Todes, der großartigste Moment ist, den es überhaupt geben kann. Ich meine, er wird nur übertroffen durch den Tod in der nächsten Inkarnation. Wenn es halbwegs regelmäßig geht, steigert sich das von Inkarnation zu Inkarnation.
Das ist der Moment, wo wir für einen Augenblick wirklich gewahr werden dieser gewaltigen Dimension, die in dem Ich drinnen liegt. Das lässt dann im späteren Leben zwischen Tod und neuer Geburt sogar wieder nach. Es bleibt zwar ein Ich-Erleben da, geht halt je nach Entwicklungsgrad des Ichs, bleibt es in niederen Sphären hängen und dort irgendwann verlöscht es mehr oder minder oder man kommt in höhere Sphären.
Praktisch niemand außer den Allerhöchsten Eingeweihten können dieses Bewusstsein bis zur sogenannten Welten-Mitternachtsstunde aufrechterhalten. Also bis zu dem höchsten Punkt, wo man hinausgeht. Es ist ja kein erheimliches Hinausgehen in Wahrheit, aber es ist ein Verbundensein mit den geistigen Wesenheiten im ganzen Kosmos draußen.
Besonders mit den Wesenheiten der Sternenbereiche, mit denen unser Ich ganz besonders verbunden ist. Ich habe das, glaube ich, schon ein paar Mal erzählt, dass dieses Sprichwort, was man so sagt, jeder Mensch hat seinen Stern, das stimmt. Nur es ist nicht nur ein Stern, sondern es ist eine ganze Sternenregion, mit der wir verbunden sind.
Aber nicht mit den äußeren Sternen, sondern mit den geistigen Wesenheiten, die mit diesen Sternen verbunden sind. Äußerlich, räumlich gesehen sind die weit, weit, weit, weit weg von uns. Vielleicht Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
Aber geistig sind wir in einer unmittelbaren Verbindung mit diesen Wesenheiten. Die haben etwas mit unserem Ich zu tun. Das sind die, die uns hereinführen, wenn wir zu einer neuen Inkarnation absteigen, oder uns hinausführen in die Allerhöchste Sphäre.
Dort, wo unser Ich eigentlich seinen Ursprung hat. Wo wir also über alles das hinausgehen, was im Sinnlichen noch irgendeinen Abdruck hat. Weil hinter den Sternen sozusagen fängt die eigentliche höchste geistige Welt an.
Also das, was eben die Inder das Nirwana genannt haben. Wo man nichts mehr wehnen kann. Das ist ganz interessant.
Sanskrit ist ja indogermanische Sprache und Nirwana hat was zu tun mit nicht wehnen. Nirgends etwas wehnen. So könnte man es ins Deutsche übersetzen.
Ja, warum? Weil dort ist die eigentliche Wirklichkeit. Etwas, was kein Sein hat, aber alles Sein bewirkt. Das ist so paradox.
Man kann über das Ich nicht so sprechen. Ja, wie ist denn dieses Ich? Groß, klein, dick, dünn? Oder welche Eigenschaften hat es? Gar keine eigentlich. Sondern es zeigt sich durch seine Schöpfungskraft, durch seine Tatkraft.
In unserem Willen wirkt die drinnen. Und das Interessante ist, sie ist bei uns eigentlich immer schöpferisch. Sie ist im Kleinen schöpferisch bei jedem Schritt, den wir tun, bei jedem Atemzug, den wir tun.
Nur kriegen wir das halt nicht mit in unserem Alltagsbewusstsein. Aber jeder Atemvorgang, ja sicher, da gehört der ganze Organismus dazu, alles. Aber die Art, wie wir jetzt gerade diesen einen Atemzug machen, ist schöpferisch.
Wie wir die Luft einatmen, sie ergreifen in dem Moment, durch uns durchtragen und wieder ausatmen. Und da entsteht durchaus, übergeben wir der Luft eine Formung, die wir dieser ausgeatmeten Atemluft eingeprägt haben. Die natürlich ganz flüchtig ist und wieder verflattert, aber die geistige Wirkung geht weiter.
Mit jedem Atemzug machen wir das. Wenn ich jetzt die Verantwortung des Menschen ganz groß herausstreichen will, wir haben mit jedem Atemzug zum Beispiel, mit jedem Pulsschlag eine Verantwortung für die Welt. Weil dort kommt was Besseres oder was Schlechteres heraus.
Etwas, was die Welt, ein bisschen natürlich nicht jetzt im großen Stil, es ist ein Hauch vielleicht nur, aber doch, es ist unser individueller Beitrag. Also selbst wenn wir nichts anderes tun, als nur zu sitzen, zu liegen und zu atmen, tun wir etwas in der Welt. Übergeben wir etwas der Welt von unserer schöpferischen Leistung.
Im Atem können wir gar nicht anders. Da ist das Ich präsent drinnen. In unserem Atem, im Pulsschlag, in den Variationen der Blutwärme, das heißt, in unserer Wärmeatmung, die wir auch haben, wir geben immer wieder Wärme ab und es kommt Wärme an uns heran, der wir aber immer unsere Eigenwärme entgegenstellen müssen.
Weil es wäre ganz schlecht, wenn die Umgebungstemperatur einfach unmittelbar in unseren Körper eindringen würde. Das würde uns krank machen. Wir müssen dem immer Wärme entgegenstellen, mehr oder weniger, je nachdem, wenn es heiß draußen ist, müssen wir weniger Wärme entgegenstellen, kriegt das Blut auch eine andere Färbung dabei.
Es variiert also dabei und in diesem Prozess drinnen ist unser Ich tätig. Also das heißt, wenn wir unser Ich kennenlernen wollen, ist es schon gut einmal auf solche Dinge zu achten, sie zu beobachten. Es ist ja dann auch für fortgeschrittene Geistesschulung durchaus auch eine Übung, den Atem zu beobachten, was tut sich da.
Ihn zu lenken bewusst ist sehr heikel. Das konnten die östlichen Waisen in früherer Zeit und teilweise heute noch sehr gut, das geht aber nur mit Hilfe höherer geistiger Wesenheiten, die dem Ich helfen dabei. Das heißt also, auch bei dem, was wir unbewusst im Atem mit unserem Ich tun, da sind wir nicht alleine dabei.
Da sind auch andere geistige Wesenheiten dabei, die diesen Prozess mit verfolgen, ich will nicht sagen mit lenken, weil es geht trotzdem der Impuls von unserem Ich aus, aber dass das halt funktioniert in unserem Organismus, dazu braucht man die Hilfe, weil wir könnten noch nicht bewusst die ganze Luft so in den Körper lenken, durch jedes Blutkörperchen lenken, dass es halt richtig ist, dass es Ausdruck dieses schöpferischen Impulses ist, der eigentlich aus dem Ich kommt. Wir haben den Impuls, aber dass jetzt der Organismus ergriffen wird davon und sich das in alle Äderchen hinein verzweigt, in richtiger Weise, dazu brauchen wir kräftige Hilfe. Aber trotzdem, wir werden das einmal bewusst machen.
Wir werden uns dessen immer bewusster werden. Das heißt nicht, dass wir jetzt so wie ein großer Computer werden, der jetzt jedes Blutkörperchen verfolgt, sondern dass wir ein bewusstes Erfühlen dessen haben, wie geht die Luft durch uns durch. Da müssen wir gar nicht auf die Einzelheiten schauen, wir müssen uns nicht zergliedern in Blutkörperchen und alles mögliche, als hätte man ein Messinstrument für jedes Blutkörperchen, wie viel es aufnimmt, sondern es ist ein imaginatives Erleben, wie einfach die Atemluft in uns hereinströmt, durch die Lungen hereinkommt, ins Blut übergeht.
Wir werden einmal spüren, wie das dann durch das Blut weiterströmt und wie es dann auch wieder abgegeben wird, die Wärme. Es muss ja so viel Wärme, die wir erzeugen dann, weil eben dort, wo das Blut jetzt in den Stoffwechsel kommt, dort wird Wärme erzeugt. Da ist Willenskraft drinnen.
Das heißt, was wir spüren ist, dass sich da Willenskraft entwickelt. Aus der Willenskraft heraus kommt unsere Blutwärme. Im Winzigen drinnen eine vergleichbare Kraft, aber natürlich halt auf einer sehr, sehr viel niederen Stufe, die im ganz Großen auf der ersten Verkörperung unserer Erde, das heißt auf dem alten Saturn, die eben auch eine reine Wärmewelt gemacht haben, was dort im ganz Großen die Drohne, die Geister des Willens gemacht haben, indem sie Wärme verströmt haben.
Und aus dieser Wärme, das wurde die Substanz, wenn man so will, aus der dieser ganze Wärmekosmos des alten Saturns geformt wurde. Wir machen sowas beständig im Kleinen. Das heißt, wir sind in gewisser Weise, naja, nicht vielleicht so ein uraltes Saturn, wir sind ein sehr junger Saturn, aber wir sind in unserem Wärmeorganismus ein mikrokosmischer Saturn.
Saturn als Synonym, als Wort eben für eine reine Wärmewelt. Und da ist unser Ich am unmittelbarsten tätig, am allerunmittelbarsten, gerade in der Erzeugung dieser Wärme, weil das resultiert aus unserer Willenskraft. Und das bewegt dann auch die ganzen organischen Veränderungen, die vorgehen drinnen.
Aber wir sind da drinnen tätig. Wir brauchen aber Unterstützung dazu. Alleine bringen wir es noch nicht zustande.
Nicht einmal in unserem Mikrokosmos und schon gar nicht im großen Makrokosmos. Also bis wir vielleicht einmal so weit wären, wie die Drohne sind, das brauchen wir gar nicht nachdenken. Aber die Perspektive ist grundsätzlich gegeben, also auch bis in diese Bereiche aufzusteigen.
Und das vielleicht einmal irgendwann einmal im Großen zu machen, mitzuwirken an dem Ganzen. Und unser Ich lebt eben vor allem wirklich in unserem Willen. Und zwar nicht in dem alltäglichen Willen so an der Oberfläche, ich möchte das, ich habe mir vorgenommen, ich möchte reich werden oder ich möchte diesen Beruf ergreifen oder was.
Das sind eigentlich die Kleinigkeiten. Das sind die Äußerlichkeiten. Aber im Grunde sind wir, und das ist schon die große Leistung, wir sind auf der Erde, weil wir uns wollen hier.
Beständig. In dem Moment, wenn wir uns aufhören hier zu wollen, dann ist das Erdenleben vorbei. Dann richtet sich unser Wille auf ein anderes Ziel.
Wir wollen uns. Wenn wir es nicht beständig wollen würden, wären wir nicht da. In dem Moment, wo wir aufhören, sterben wir.
Das heißt, was durchaus oft mit einer gewissen Richtigkeit gesagt wird, weil es bei Menschen, der vielleicht schwer erkrankt ist und wo alle Ärzte schon sagen, da ist keine Hoffnung mehr, wir sind am Ende mit unserer Weisheit, also wir können nichts mehr tun. Und der Mensch hat unter Umständen so einen starken Lebenswillen, dass er über das rüberkommt. Dass er es schafft, so viel Willenskraft hineinzuschicken in seinen Organismus, dass eine Heilung bis zu einem gewissen Grad möglich ist.
Das darf man nicht unterschätzen. Auch in Richtung auf das, was in nicht so ferner Zukunft kommen wird, wo die Medizin, zumindest zu einem gewissen Teil, einen ganz anderen Charakter haben wird. Wo also sehr viel davon abhängen wird, was wir an heilenden Kräften anderen übergeben.
Also das heißt, wo wir etwas von unserem Willensüberschuss, von unserem Überschuss an ätherischen Kräften wirklich dem anderen zuströmen, als heilenden Impuls. Nicht mehr als ein heilender Impuls. Wir können uns nicht aufteilen und jetzt zehn Menschen an uns hängen haben, die wir mit unserer Lebenskraft versorgen.
Das ist gar nicht notwendig. Sondern wo Impulse kommen, die der andere aufnehmen kann, wenn er will, oder auch nicht. Das heißt, es muss von dem anderen auch der Wille da sein, Impulse, die kommen, aufzunehmen.
Impulse von einem anderen Menschen, der einem heilende Kraft sozusagen schenkt, aber auch Impulse, die aus der Natur zum Beispiel kommen, auch da sind solche Kräfte da. Nur man muss sie mit dem eigenen Willen ergreifen letztlich. Und das kann geschehen im bewussten oder auch im bewusstlosen Zustand.
Durchaus. Weil eben unser Ich, haben wir ja auch schon oft besprochen, von dem wissen wir so wenig in Wahrheit. Es ist zwar ununterbrochen tätig in uns.
Und es ist maßgeblich bestimmend für unser Leben. Nur noch, wie wir heute sind, wissen wir sehr, sehr wenig davon. Wir wissen, dass wir es haben, eigentlich gerade dadurch, dass wir nicht wissen, was wir da haben.
Das heißt, das berühmte schwarze Loch in der Wand, wo ich nichts sehe, nur weil da nichts eigentlich ist, sehe ich, da ist ja was, aber doch nicht. Ich kann es nicht erfassen. So geht es uns mit unserem wirklichen Ich.
Das wirkliche Ich ist ja eben auch das alles, das uns gerade in die interessantesten Situationen unseres Lebens ganz unvermutet führt. Die liegen nämlich nicht dort, in dem, was wir uns alles planen und vorstellen, wie unser Leben laufen soll, sondern es passiert meistens an den Orten, die ganz unvorhergesehen sind, wo uns etwas zustößt, im Guten oder Schlechten, es kann beides sein, ist ganz egal. Aber wo etwas ganz unerwartet uns zustößt, nämlich wir stoßen uns selber zu.
Weil unser Ich uns auch hauptsächlich von außen entgegenkommt. Also zum Beispiel durch die Menschen, denen wir begegnen, durch Schicksalssituationen, in die wir geführt werden, durch scheinbar äußere Umstände, also etwas, was wir überhaupt nicht bewusst angestrebt haben, aber wo wir gerade den entscheidenden Impuls bekommen, der für unser Leben der allerwichtigste vielleicht ist. Man sagt dann zufällig bin ich auf das gestoßen.
Das ist unser Ich, das mit Hilfe des begleitenden Engels uns dorthin führt, zu unserem guten oder schlechten Karma, wie auch immer, eigentlich ein schlechtes Karma gibt es überhaupt nicht, auch wenn es verbunden ist mit schwierigen und vielleicht sogar leidvollen Situationen, aber das Karma ist eigentlich immer gut, weil es ist immer die Chance weiterzukommen. Es kommt uns auch nichts an nichts Negatives, selbst wenn wir noch solche Karma-Pakete mit uns herumschleppen und in der Vergangenheit wirklich Schlimmstes getan haben und unter der Hand gesagt, das haben wir alle getan, ausnahmslos. Also wir haben gemordet, was nur geht, wir haben verwüstet, was nur geht, in der Frühzeit, schon in der Atlantischen Zeit hat das begonnen und bis hinein in die ersten Kultur-Epochen, die sehr wilde Zeiten waren.
Das gehört zur Menschheitsentwicklung einfach dazu. Es ist aber darin auch das Potenzial, wenn wir das einmal verwandeln, dass wir dann ganz, ganz große, starke Kräfte entwickeln. Das heißt, es ist, trotzdem es Schaden gebracht hat, im Äußeren sicher, im geistigen Sinne nicht so sicher, weil auch aus dem, was wir anderen Menschen zu Leide getan haben in der Vergangenheit, kann für beide etwas sehr Gutes erfolgen in der Zukunft.
Die Menschheitsentwicklung ist so. Das ist ein Teil dessen, dass wir zur Freiheit verdammt sind, auf dem Weg dorthin. Und der Weg heißt Irren, Irren, Irren, Irren und lernen daraus.
Darum darf man sich auch niemals geißeln dafür, für die Fehler, die man gemacht hat. Man soll die Konsequenzen draußen ziehen, das ist ja wohl. Aber sich zu geißeln und zu sagen, mehr Kulpa, mehr Maxima Kulpa und dann jammert man eigentlich nur, ach, warum bin ich nicht ein besserer Mensch.
Also man tut sich selber leid im Grunde. Ich wäre ja gern der makellose Mensch. Ich meine, so wie wir jetzt sind, haben wir ein riesiges Potenzial, aus unseren Fehlern zu lernen.
Und das heißt, vielleicht sind es manchmal noch mit großen Schwierigkeiten verbunden, uns da durchzukämpfen. Und wenn wir es richtig machen, wird es für uns auch ein glückliches Ereignis sein. Und wir werden es früher oder später auch so erleben.
Das ist die Kunst. Also auch scheinbare Schicksalsschläge, die sie auch sind, sie sind so oft gar nicht scheinbar, sondern sie können ziemlich wehtun. Aber die riesige Kunst und das zu erlernen, ist natürlich sehr, sehr schwer.
Aber da wirklich die Positivitätsübung aus den sogenannten Nebenübungen anzuwenden, also die vierte Übung, die sehr stark mit dem Ich zu tun hat, mit der Ich-Kraft zu tun hat. Und wenn wir da schaffen zu sagen, ja, das ist gut, dass ich diese fast nicht bewältigbare Aufgabe habe, ich habe jetzt diese Chance, das zu bewältigen und als ein ganz ein anderer daraus hervorzugehen. Weil das Karma ist so weise, mit ein paar kleinen Störungen, die die Widersacher hineinbringen, aber es ist so weise, dass es uns niemals eine Aufgabe zumutet, die unser Ich auf dem Entwicklungsstand, auf dem es steht, nicht bewältigen könnte.
Also wenn wir sagen, ich schaffe das nicht, dann verkenne ich mein Ich. Wobei, natürlich, es zu schaffen nicht unbedingt heißt, dass ich es geschafft habe und alles ist ohne Waschdruck aus und alles ist gut und alles für mich. Man kann auch sterben in der Situation, durchaus.
Aber man hat die Willenskraft aufgebracht, durchzugehen, durch die Krankheit, durch den Unfall, was auch immer passiert ist, es durchzutragen. Und dadurch bin ich einen großen Schritt weitergekommen. Ich meine, ja, wir gehen jetzt in tiefere geistige Gebiete und da heißt es, solche Dinge, die ganz konkret im Leben passieren können, wirklich vor das Bewusstsein zu führen.
Das heißt nicht, dass wir es jetzt immer schaffen werden. Wir werden trotzdem auch noch einmal scheitern, immer wieder einmal. Aber die Chance ist da.
Also wir können zumindest ganz klar wissen, wenn so eine Aufgabe auf mich zukommt, kommt sie auf mich zu, weil ich jetzt in dieser Inkarnation, zu dieser Zeit, zu dieser Stunde, von meinem Ich her, die Kraft habe, es zu bewältigen. Nur, ich muss diese Kraft in Tätigkeit bringen. Das passiert dann nicht ganz von alleine.
Da muss ich mitwirken. Da ist gerade das, wo unser Ich so weit gefordert ist, bewusst auch. Nämlich, dass wir hier auf Erden bewusst mitgehen.
Unser Ich tut sowieso, das kämpft eh an. Aber der entscheidende Punkt ist, dass wir das bewusst ergreifen. Dass wir bewusst uns dieser Situation wehren.
Weil da ist die allergrößte Chance drinnen, unser Ich zu erleben. Gerade in diesen Situationen. Und bitte nicht, dass ihr jetzt gleich Horrorgeschichten weitererzählt oder so.
Das ist in vielen kleineren Situationen auch so. Ich meine, dort wo die großen Brocken sind, das sind halt wirklich Dinge aus, meistens aus einer weiter zurückliegenden Inkarnation, also große Brocken, die wir zu bewältigen haben. Und wo wir erst dadurch, dass wir damit konfrontiert werden, erstmals die Chance haben, uns das zu Bewusstsein zu bringen, bis zu einem gewissen Grad.
Aber es gibt viele kleine Situationen. Nehmen wir mal wirklich die Kleinigkeiten im Leben, wo einem was passiert, wo man jetzt sagt, das kommt mir jetzt umgelegen. Oder auch, wo ich in einer Situation komme, etwas Neues kennenlerne, das vorher überhaupt nicht auf meinem Horizont irgendwo war.
Und plötzlich merke, das geht mich was an. Und diesen Moment nicht zu verschlafen. Dort, das sind die Dinge, wo wir mit dem Ich dabei sind.
Und im Kleinen, bei jedem Atemzug. Bei jedem Atemzug. Wir haben viel Gelegenheit dabei.
Ich habe über die Atemzüge am Wochenende gesprochen, bei der Tagung, und da habe ich ganz vernebelt eine falsche Zahl genannt, nämlich die Zahl der Atemzüge pro Tag. Da habe ich gesagt 86.400. Das ist wirklich ein bisschen übertrieben. Das sind nämlich die Zahl der Sekunden, die ein Tag hat.
Kurzer Aussetzer. Nein, es sind etwa 25.920 Atemzüge pro Tag. Ein Tag im Durchschnitt kann natürlich in weiten Grenzen wandern und hat einen interessanten Zusammenhang mit dem ganzen Tierkreis.
Nämlich der Frühlingspunkt wandert genau in 25.920 Jahren einmal durch den ganzen Tierkreis durch. Ein großes Weltenjahr. Das platonische Jahr, wie es auch genannt wird.
Also was die Welt im Großen so tut, tun wir im Kleinen täglich. Wir gehen durch den ganzen Kreis eigentlich durch. Das heißt, im Laufe eines Jahres gehen wir durch alle Aufgaben durch, die zum Beispiel mit den verschiedenen Tierkreiszeichen, also sprich mit diesen kosmischen Konstellationen zusammenhängen.
Da ist in manchen was drinnen, was wirklich mit unserem Ich-Stern zu tun hat, aber auch wir begegnen den Ich-Sternen oder den Wesenheiten, die dahinterstehen, der Menschen, denen wir begegnen. Und da gehen wir durch. Das sind Dinge, wo wir Schicksalssituationen bis in den Atem hinein erleben könnten.
Wir verschlafen sie normalerweise. Aber es wird die Zeit kommen, wo man etwas davon miterleben kann. Ein bisschen was erlebt man schon mit.
Es ist doch so, wenn man mit Menschen zusammen ist, mit denen man sich gut versteht, wo man sich wohlfühlt, braucht man sich nur beobachten, ist die Atmung anders, als man ist umgeben von einem Kreis von Menschen, die einem total unsympathisch sind, die einen vielleicht irgendwie bedrängen wollen, in irgendeiner Weise, wo man so eine Art Beklemmung fühlt drinnen, vielleicht sogar einen Angstzustand entwickelt. Angst hängt sehr viel damit zusammen, dass man fast Angst hat, Luft zu kriegen. Also Angstgefühle hängen immer mit der Atmung zusammen.
Albträume, die schrecklich sind, hängen immer damit zusammen, dass der Atem irgendwo nicht ganz so gehen kann, wie er geht. Also dass man Atemnot, sowas wie Atemnot spürt. Also gerade Atemnot, das führt uns immer ein Schritt in Richtung Sterben, zum letzten Atemzug, jedenfalls haben wir die Angst, dass der wäre.
Es ist aber noch nicht die Zeit dafür da jetzt. Allerdings weckt das halt dann, und das ist normal, das passiert jede Nacht, dass wir so etwas haben. Wenn es leichter ist, kriegen wir gar nichts mit, wenn es stärker ist, dann haben wir halt irgendeinen grässlichen Albtraum oder sowas.
Und hinter dem Albtraum steckt im Grunde nichts anderes, dass wir unsere eigenen Doppelgängerkräfte erleben, nämlich so wie sie von den Widersachern beeinflusst sind. Nichts anderes im Grunde. Ich sage bewusst von unseren Doppelgängern mehr Zahl.
Weil da tut sich einiges in uns. Und gerade unser Ich lernt aber sehr viel daran, dass es diese Doppelgänger verwandelt langsam. Daran lernt es sehr viel.
Und daher sind diese Momente des Erlebens auch so eines Albtraums zum Beispiel, naja, sind ein Hinweis darauf, ist eine gewisse Aufrüttlung dessen. Aber es kann im Kleinen eben auch schon sein, dass man, wenn man mit bestimmten Menschen zusammenkommt oder auch nur einem, dass man so eine leichte Atembeklemmung spürt. Dann spricht es unseren Doppelgänger an in gewisser Weise.
Aber es sagt uns natürlich auch etwas über den anderen Menschen, der jetzt karmisch offensichtlich die Aufgabe hat, uns diese Beklemmung auszulösen irgendwo. Aber die Gefahr geht nicht von dem anderen Menschen primär aus, sondern die liegt beim eigenen Doppelgänger. Aber der andere erweckt, bringt den sozusagen in Bewegung irgendwo.
Der meldet sich. Und dann spüre ich das. Warum erzähle ich das alles? Weil da sind die Anfänge einer seelisch-geistigen Wahrnehmung drin.
Es ist natürlich noch etwas Körperliches, weil die Atemnot spüre ich einmal körperlich, aber ich spüre sie auch seelisch natürlich. Da sind die Übergänge drinnen. Und es wird aber jetzt ausgelöst nicht dadurch, dass mich der andere prügelt oder irgendwas, sondern allein zum Beispiel, dass er da ist, fange ich an, diese Beklemmung zu spüren.
Ich nehme etwas wahr. Und in diesem Wahrnehmen liegt mein Ich drinnen, aber es liegt auch das Ich des anderen drinnen. Und dieses Erlebnis, sich zu Bewusstsein zu bringen, es in ein Bild zu bringen, heißt, ich komme langsam in eine geistige Wahrnehmung dessen hinein, was sich da wirklich abspielt.
Aber wir haben jetzt, so wie wir im Durchschnitt sind, nur einmal dieses äußere Beklemmungsgefühl oder das Befreiungsgefühl. Der Mensch kommt und ich fühle mich schon erleichtert und befreit irgendwo. Aber dahinter stecken unmittelbare geistige Begegnungen, die sich in diesem feinen, sinnlichen Erlebnis abdrücken, aber durch das ich eigentlich hineinschlüpfen könnte in das wirkliche geistige Erlebnis.
Bis hinein zu dem, dass ich etwas erkenne von der karmischen Verbindung, die zwischen uns da ist, also zwischen den beiden Menschen da ist. Das heißt, wir bekommen also diese ganz leisen Anstöße. Jede seelisch-geistige Wahrnehmung, sei es die auf uns gerichtete, wo wir unser eigenes Seelisches wahrnehmen, aber eben auch das, was uns entgegenkommt, dann nach außen hin, fängt mit solchen feinen Erlebnissen an.
Das ist nur einmal so ein Gefühl, da ist etwas. Und ein wirkliches, imaginatives Wahrnehmen wird daraus, wenn es mir gelingt, diesen Anstoß so weit ins Bewusstsein zu heben, aber nicht jetzt, indem ich nachdenke, was bedeutet das, sondern indem ich das zum Ausgangspunkt für eine Willenstat mache. Eine Willenstat, die jetzt dieses imaginative Bild schafft.
Weil jede seelisch-geistige Wahrnehmung ist etwas komplett Übersinnliches. Die Imagination, die reine Imagination ist auch etwas komplett Übersinnliches, die kann man aber so eigentlich zunächst einmal gar nicht erleben. Ich habe kein Ausdrucksmittel dazu, um diese Imagination, die eigentlich unheimlich reich ist, aber alles in sich verschwommen ist.
Ich kriege noch gar nichts mit, außer es berührt mich. Und dann muss ich anfangen, zu malen. Zu malen ist eigentlich so wie, ich schaffe in dem Malen alles weg, was mir diese Imagination verhüllt.
Stellt euch vor, es wäre so ein Papier, darunter das ganze Gemälde, aber es ist jetzt wirklich nur ein sinnlicher Vergleich. Also bitte nehmt es nicht zu wörtlich, aber als Anhaltspunkt. Wir haben dieses Gemälde.
Nehmen wir an, es ist ein Öl-Gemälde von mir aus, weil sonst wird es ein bisschen schwierig. Und drüber ist jetzt mit schwarzer Farbe gemalt. Und ich sehe von dem Bild gar nichts.
Und wenn ich jetzt nur merke, das ist ein riesen schwarzes Bild, das trifft mich irgendwo, das berührt mich, unangenehm wahrscheinlich zunächst einmal, aber es lässt mich nicht los. Und jetzt fange ich an, mit dem Pinsel, mit dem Lösungsmittel, je nach Farbe, was immer es auch ist, fange ich an, dieses Schwarze herunter zu malen. Und dann leuchtet mir dort etwas auf von dem, was darunter ist.
Und jetzt gehe ich weiter. Ah, da wird irgendwas sichtbar, ich gehe weiter. Also ich streiche es nicht jetzt so einfach blank, auch dass ich die Deckfarbe, das Schwarze heruntermale, sondern ich pinsele Strich für Strich etwas frei, lege etwas frei.
Und dadurch baue ich mir jetzt die Imagination auf, aber ich baue mir sie auf, dass sie für mein bewusstes Erleben, so wie wir es heute erleben können, ein sinnlich-übersinnliches Erlebnis eigentlich ist. Weil alle Imaginationen, über die irgendwo geschrieben wird oder die in ein Bild gefasst werden, sind in sinnlichen Begriffen oder in sinnlichen Formen, weil sonst könnten wir es gar nicht kommunizieren. Dann müsste ich sagen, mehr kann ich dazu nicht sagen.
Es ist aber unheimlich reich, also wir müssen es übersetzen gewissermaßen in ein sinnliches Bild. Das ist beim alten Hellsehen so, dass das ruckzuck passiert. Das ist so, wie wenn ich jetzt über das Bild schütte, dass das Lösungsmittel schüttet und in einem Augenblick ist alles weg und das Bild erstrahlt vor mir.
Heute, als moderner Mensch, der in der Regel, und das ist notwendig gewesen, dass wir das durchgenehm nichts mehr sieht im Geistigen, wir müssen uns das jetzt erarbeiten sozusagen. Das heißt, wir müssen Strich für Strich das wegpinseln. Aber hinter jedem Strich liegt ein Willensimpuls und mit jedem Willensimpuls, mit dem Strich, den ich setze, lege ich nicht nur das sinnliche Bild frei, sondern ich spüre in dieser Willenskraft das Geistige, das da drinnen wirklich steht.
Das heißt, ich beginne eigentlich, die eigentliche Imagination ist gar nicht das Bild, das ich schildere, sondern was ich dabei erlebe im Tun. Was ich aus meinem Willen erlebe dabei. Dann komme ich in etwas hinein, was man nennen könnte imaginatives Denken.
Weil es hat die gleiche Klarheit wie das Denken. Ich bin nicht da willkürlich irgendwie herumpinseln, sondern ich gehe Schritt für Schritt, nehme ich etwas von der Finsternis weg, die wir im Alltag normalerweise haben, wodurch eben die ganze geistige Welt ausgeblendet ist für unser Bewusstsein. Also ich lerne Schritt für Schritt etwas freizulegen.
Und in dem Willensimpuls, den ich da aufbringe dafür, in dem erlebe ich das unmittelbar Geistige. Das unmittelbar Seelische. Aber es entsteht dabei zugleich auch die Möglichkeit eben, das in ein mehr oder weniger sinnliches, aber symbolhaftes Bild zu übersetzen.
Das heißt, was ich jetzt geschildert habe mit dem Bild, das da darunter liegt, das ist eigentlich gar nicht das Geistige, sondern das ist das, das ist die Übersetzung, die ich hätte, wenn ich es in Sinnliche übersetze. Aber auch das wird mir zugedeckt oder verfinstert. Aber indem ich dieses Finstere, die Dunkelheit wegpinsele mit dem Lösungsmittel, mit jedem Strich, den ich setze, mit jedem schöpferischen Bewegung des Pinsels lege ich etwas frei und im Freilegen erkenne ich geistig, was das bedeutet.
Weil ich meinen Willen verfolge, was man sonst normalerweise nicht kann. Gerade im Willen schlafen wir. Aber wenn wir ins Geistige Erleben hineingehen, werden wir hier bewusst, indem wir mit demselben Wachbewusstsein, mit dem wir in unserem Alltagsdenken drinnen sind, da jetzt drinnen sind.
Es ist ein malendes, schauendes Denken, das drinnen ist. Dann kommen wir wirklich auf modernen Wege zu einem imaginativen Erleben, das die Grundlage sein kann für das, was wir als Geisteswissenschaft bezeichnen. Da ist kein unbewusstes Element drinnen, da ist nichts Visionäres drinnen, da ist nichts Traumartiges drinnen, sondern das ist wesentlich wacher als unser normales Alltagsdenken ist.
Dass wir noch nicht, zumindest nicht die Mehrzahl der Menschen, diese neue Form der geistigen Wahrnehmung haben, liegt einfach daran, dass wir in unserem Denken das Willensartige, was drinnen ist. Im Denken ist nämlich auch Wille drinnen, sonst könnte das Denken gar nicht zustande bringen. Nur das Problem ist, wir merken den Denkwillen normalerweise gar nicht, sondern wir merken erst das Ergebnis.
Dort fängt es erst an, uns bewusst zu werden, normalerweise. Aber wenn wir lernen, den Willen im Denken bewussträge zu machen, d.h. im Gegenüber der ganzen schwarzen Leinwand, überpinselten Leinwand, Räge zu machen und unsere Pinselstriche ganz bewusst setzen und von Strich zu Strich weitergehen und dadurch erkennen, was dahinter sich eigentlich abbilden will und seinen Ursprung im Geistigen hat, dann kriegen wir systematisch Schritt für Schritt mit, was das ist. Das ist ein unheimlich reiches Erlebnis, das ist unerschöpflich im Grunde.
Selbst wenn wir etwas von dieser übermalten Leinwand freilegen, sind es zunächst einmal da ein Fleckerl, dort ein Fleckerl, weil wenn wir da malen, sehen wir, das weist uns jetzt dorthin, da ist was, das ist mit dem in Verbindung. Dort pinsel ich aber nicht gleich alles dazwischen, fang dort jetzt an und erkenne, das hängt zusammen und irgendwann werden es immer mehr Sachen, die zusammenhängen und bis wirklich alles frei ist, das ist ein sehr, sehr, sehr weiter Weg. D.h. solche Imaginationen, wenn man sie wieder erlebt, muss man ja wieder weitermalen.
Es ist wieder einmal verdunkelt, aber das kann man schnell wieder hervorholen, aber man kann dann weitermalen, weitere Stellen freilegen, die wieder in Verbindung miteinander stehen. Das ist jetzt vielleicht ein hilfloser Versuch, das in ein Bild zu fassen, wo die Zukunft hingeht. Wenn wir das einmal können, da wird sich vieles verändern im Äußeren, es wird auch z.B. eine starke Auswirkung auf die Sprache haben, die heute noch zu einem großen Teil an Sinnliche gebunden ist, zumindest die Worte, die wir verwenden, aber dahinter steckt das Geistige des Wortes, das Geistige jedes einzelnen Lautes.
Wir verwenden die Sprache heute, hauptsächlich um äußere Dinge zu bezeichnen, da tun wir uns am leichtesten irgendwo, bei feineren Seelenstimmungen wird es eh schon schwerer, das in Worte zu fassen. Das Gefühl der Verliebtheit z.B., der Liebe, ich liebe jemanden, wie fasse ich das in Worte? Ich kann es blumig umschreiben, ich kann ein ganzes Buch darüber schreiben, und trotzdem trifft es nie alles, was da drinnen ist, es ist viel schwerer. Wenn ich jetzt irgendeinen Würfel abzeichne, das kann ich relativ leicht hinzeichnen.
Ein Hase wie Dürer ist schon ein bisschen schwerer, aber ist immer noch leichter gegen wie fasse ich ein bestimmtes Gefühl, das Gefühl der Liebe gegenüber einem Menschen, wie fasse ich das in Worte? Wie tue ich das eigentlich? Und so, dass es wirklich unmittelbarer Ausdruck des Erlebens ist. Das heißt also, dieses Seelenerlebnis muss ich auch bei diesem Freipinseln haben dabei, das ist das Nächste. Ich habe den Willensimpuls, der drinnen ist, dass ich überhaupt die richtigen Striche setze.
Da ist eigentlich das Ich ganz dabei. Wenn es modernes, zeitgemäßes, imaginatives Denken ist, muss ich ganz wach dabei sein. Das heißt, aus dem Erleben, mir berührt diese ganze schwarze Fläche da, aber besonders ist da was.
Schwer vorstellbar. Ein bestimmter Punkt da in dem faktisch einfärbig schwarzen oder nur sehr leicht schattierten, aber trotzdem da. Da muss ich anfangen.
Und fang da dann freizulegen. Das brauche ich jetzt in dem Willen. Aber jetzt aus dem Willen heraus kommt, ich fühle etwas dabei.
Tätigkeit fühlen und dann kann ich es auch mit dem normalen Denken erfassen. Dann kann ich irgendwann auch so weit kommen, dass ich diese Zusammenhänge in vernünftige Gedanken fassen und so auch kommunizieren kann. Das ist im Großen und Ganzen der Weg, wie ein künftiges, geistiges Wahrnehmen funktionieren wird.
Also ganz anders als es in der alten Zeit war. Weil da haben das alles die höheren geistigen Wesenheiten für uns gemacht. Die haben uns die Bilder gegeben sozusagen.
Die haben uns das Gemälde, wobei man sich das Gemälde jetzt noch vorstellen muss als ununterbrochen in Bewegung seien. Das Schwarze darüber vielleicht nicht, aber was darunter ist, sind eben doch keine toten Farben auf einer Leinwand, sondern da ist ein lebendiges Gewurl darunter, das ununterbrochen in Bewegung ist und sich verändert. Und wo die Bewegungsmuster des Interessantes sind auch.
Wir legen es also durch unseren Willen frei, wir fühlen dabei, wir fühlen uns hinein in das, was wir da eigentlich freilegen. Und dann können wir es im letzten Schritt in klare Gedanken fassen. Das ist das, was Rudolf Steiner meisterhaft konnte.
Einfach. Und das ist das, was es, ja, ganz klein heißt einmal zu beginnen. Es kann jeder beginnen.
Man kann anfangen bei Situationen, in denen man wirklich etwas erlebt. Im Verhältnis zur Natur, im Verhältnis zu einem Tier, im Verhältnis zu einem Mitmenschen. Und jetzt nicht nachgrübeln, ach was, ist mir der wohlgesonnen oder nicht, sondern ich fange an eben dieses geistige Malen.
Das heißt, wie spricht dieses Gefühl, weil es ist zuerst einmal ein Gefühl, nur das ich habe, aber wie spricht es zu meinem Willen? Ich muss ein Wollen daraus machen, tätig werden. Dann fange ich an, also den wirklichen Hintergrund dieses Gefühls, das zunächst einmal da ist, freizulegen. Das ist also ein sehr, sehr komplexer Prozess, aber wir versuchen das für euch so ein bisschen aufzudröseln, was sich da wirklich abspielt.
Dabei. Auch wenn man bewusst ist, dass es jetzt noch nicht sehr leicht nachvollziehbar ist. Je geübter man aber in dem ist, desto unmittelbarer kann man etwas freilegen.
Unter Umständen am Anfang ist es so, man hat ein seelisch-geistiges Erlebnis, sprich es ist eine Berührung mit einem Menschen, man spürt nur diese Berührung, die ist intensiv, das war eine wesentliche Begegnung für mein Leben, aber es pinselnd freizulegen, schaffe ich im Moment nicht. Unter Umständen brauche ich Tage, Wochen, Monate, Jahre, um das freizulegen. Es kann sogar sehr intensiv sein, also Erlebnisse, die man in jüngeren Jahren, vor 20, 30 Jahren hatte, die einen damals vielleicht schon berührt haben, aber das war es dann auch schon, es ist dann wieder versunken.
In späteren Jahren taucht das auf, da war etwas, und das war wichtig für mich, das erkenne ich aber jetzt erst, 30 Jahre später, und jetzt fange ich an, bewusster zu malen, und dann eine Zeit später noch taucht das Bild im imaginativen Denken auf, das heißt ich schaffe es, das im imaginativen Denken zu malen, und dann weiß ich, was der Hintergrund war, dann erkenne ich zum Beispiel, wie ich mit dem anderen Menschen karmisch verbunden bin, woher kommt das, und was das sehr stark behindern kann, wenn ich anfange zu spekulieren, das hat mich sehr berührt, mit dem muss ich karmisch verbunden sein, also grübele ich nach, von woher kommt denn das? Weg. Dann ist der beste Weg, auf einen Irrweg zu kommen, und noch drei Schichten Schwarz darüber zu breiten. Ich muss mir die Zeit lassen, mit einer gewissen Übung, und Menschen, die jetzt einen Schulungsweg gehen, können es vielleicht in schnellerer Zeit erfassen, aber das ist der gesunde Weg in die geistige Wahrnehmung, das ist der moderne Weg, ich will nicht sagen, dass alles, was aus altem Hellsehen kommt, grundsätzlich ungesund ist, wenn es einer hat, hat er es eben, und das kann man ihm nicht verbieten, und man muss nicht sagen, das ist schlecht grundsätzlich, aber es geht nur darum, auch dieses alte Hellsehen mit der Zeit in ein modernes, bewusstes Imaginieren überzuführen.
Dann habe ich die Voraussetzung geschaffen, dass ich viel mehr Zusammenhänge ganz klar und ganz bewusst erkenne, und dass ich es nicht so erlebe als Offenbarung, die ich fertig bekomme, und im Grunde selber nicht weiß, was das alles bedeutet. Zu unserer Apokalypse, die ja auch oft heißt Offenbarung des Johannes. Jetzt bin ich ein bisschen pizzelig mit den Worten.
Apokalypsis heißt Enthüllung, in Wahrheit. Enthüllung ist noch was anderes als Offenbarung. Offenbarung zumindest so, wie wir es gewohnheitsmäßig verwenden, ist so, aha, da erscheint mir etwas, mir wird etwas gesagt, und ich habe es jetzt fertig, und nehme es zur Kenntnis, verbinde mich vielleicht damit, aber es ist ein Erlebnis, das auf mich zukommt, und dem ich mehr oder weniger passiv gegenüberstehe.
So war es auch in alten Zeiten, bis zu einem gewissen Grad. Es ändert sich schon in der ägyptischen Zeit. Wenn man noch weiter zurückgeht, ist es immer mehr so, dass das Erlebnis da ist.
Ich kann es weder willentlich herbeiführen, noch beeinflussen, wie es ist, es überfällt mich einfach. Und ich bin dadurch in gewisser Weise durchaus im guten Sinne Werkzeug der höheren Wesenheiten, die mir das jetzt zuführen. Jetzt wird immer mehr erwartet von der geistigen Welt, dass ich absolut tätig bin, bewusst tätig bin dabei.
Das heißt, ich muss mir dieses geistige Schauen erringen, erkämpfen, und zwar wirklich Strich für Strich, um bei unserem Bild zu bleiben. Damit ich wach mit meinem Ich bei diesem Tun dabei bin. Und indem ich wach bei diesem Tun dabei bin, komme ich eben in dieses imaginative Denken hinein.
Das ist das imaginative Denken. Wir malen halt nicht äußerlich auf einem Papier oder einer Leinwand, sondern wir malen in unserem Bewusstsein. Auch wenn das Bild dann immer noch einen sinnesartigen Charakter zunächst hat in der Imagination, das Wichtige ist, dass ich wach beim Tun dabei bin.
So wie ein guter Künstler merkt, der Strich war gut, der sitzt. Der war nicht so gut. Und so entsteht ein Bild, das dann weniger vollkommener ist, wo mehr gelungene Striche drin sind, wo weniger gelungene Striche drin sind, je nachdem.
Aber ein guter Künstler spürt das im Tun. Nicht wenn er es fertig anschaut, sondern unmittelbar im Tun. Und so ist es da auch.
Wenn wir das Richtige freilegen, sehen wir, das passt zusammen zu dem, was wir schon vorher freigelegt haben. Und der erste Strich war insofern wichtig, das ist genau das, was mich angeht. Das ist auch wichtig zu sehen bei der geistigen Wahrnehmung.
Ich werde nur das in guter Weise erkennen können, was mich als Individuum, als ich, etwas angeht. Das kann durchaus auch sehr viele andere Menschen betreffen. Aber es muss mich angehen in dem Sinne, dass es etwas mit meiner geistigen Aufgabe zu tun hat.
Man kann sich auch nicht vorstellen, selbst sehr gut ausgebildete Hälse, sei es im alten oder modernen Sinne, sie könnten so sehen, was sie einfach wollen sehen. Ich will jetzt das erforschen. Oder irgendwer sagt mir, geh erforsch das, mach das einfach.
Das wird nicht so funktionieren. Man wird nur das sehen oder malen oder freilegen können, was mit meiner geistigen Aufgabe zu tun hat. Meine Aufgabe ist zumindest, das freizulegen, um der Welt etwas zu geben, Kenntnis zu geben, etwas in Bewegung zu bringen in der Welt.
Das ist eine der Grundregeln des geistigen Erlebens, der geistigen Erfahrung überhaupt, dass sie immer mit einer Aufgabe verbunden ist. Und mit einer Aufgabe, die aus meinem Ich herauskommt, die der Entwicklung meines Ichs entspricht, die ich leisten kann, wo die geistige Welt eigentlich wartet darauf, dass ich tätig werde. Und sich freut, wenn ich dann endlich nach ein paar Inkarnationen so weit bin, dass ich das jetzt endlich schaffe.
Und selbst wenn mehrere Menschen sich auf das mehr oder weniger gleiche geistige Gebiet konzentrieren, so wird man zwar viele Gemeinsamkeiten sehen der Bilder, aber trotzdem auch individuelle Perspektiven. Vieles von dem, über das Rudolf Steiner gesprochen hat, haben andere auch gesehen, vorher und auch beschrieben. Bei Weitem nicht in der Fülle, die Steiner gegeben hat.
Bei Weitem nicht in der Klarheit der Schilderung. Das dauere ich mir wirklich zu sagen, dass es nirgendwo so klar zu finden ist, als bei Steiner zumindest ist mir nichts bekannt geworden. Aber es gibt immer noch viele andere Perspektiven.
Und ein anderer Mensch, der sich dem naht, hat die Aufgabe, ihm diese andere Perspektive freizulegen, die mit seinem Wesen zu tun hat. Die mit seiner Aufgabe zu tun hat. Daher darf man auch nicht glauben, naja, was müssen wir uns selber anstrengen, um geistig irgendwann einmal schauend zu werden.
Soll es uns doch irgendein Eingeweihter erzählen. Das wird in der Zukunft doch dahin kommen, dass immer mehr und mehr Menschen diese Fähigkeit entwickeln. Das ist ja der Sinn der ganzen Entwicklung, dass wir letztlich jedenfalls der Teil der Menschheit, der sich in regulärer Weise entwickelt, dass die diese Fähigkeit sich erworben haben.
Und dass die Menschheit oder ein großer Teil der Menschheit gemeinsam die ganzen Perspektiven, wenn sie sich zusammentragen, dann wird ein sehr umfassendes Bild der geistigen Sphären auch entstehen und der Wesenheiten, die drinnen sind. Es gibt noch unendlich viel zu entdecken. Man nehme jetzt das ganze Werk von Steiner her, nehme dazu noch die ganzen alten Schriften, die frühere Geistesforscher, kann man nicht sagen, aber hellsichtige Menschen halt, eingeweihte auch die darin, was die genommen haben, nehme das alles zusammen.
Es ist trotz allem ein lächerlich geringer Teil dessen, was es noch zu entdecken gibt in der geistigen Welt. Das Großartige ist, dass die, die wirklich Großen eingeweihten, dass sie die ganzen wichtigen Bereiche einmal herausgehoben haben, sie in ihrer Beziehung gezeigt haben, aber dazwischen sind viel, viel mehr weiße Flecken als schon erhellte Dinge da sind, wo man die geistigen Konturen wirklich wahrnehmen kann. Das ist nicht, dass ich jetzt irgendwem den Vorwurf mache, weil das kann ein Mensch alleine gar nicht.
Es ist ja letztlich das Ziel irgendwo, für den Teil der Menschheit, die sich regulär entwickelt, dass am Ende oder gegen Ende zu, was heißt gegen Ende zu, also gegen Ende unserer Verkörperungen auf Erden, dass wir so weit sind, dass jeder Mensch, der die wirkliche Höhe seiner Entwicklungsmöglichkeiten erreicht hat, dass er ein eingeweihter, ein hellsichtiger Eingeweihter ist. Jetzt sind sie im Moment nur einzelne. Wir leben halt auch jetzt in unserem Zeitalter in der Phase drinnen, wo die Finsternis in gewisser Weise am stärksten geworden ist, wo aber auch jetzt die allergrößte Chance ist, dass das Licht aufgeht.
Und daher äußerlich gesehen kann man ja wahrscheinlich sicher nicht den Eindruck gewinnen, dass jetzt so viele Eingeweihte herumlaufen, wenn man durch die Straßen geht. Es sind auch noch nicht so viele, aber es werden mehr werden. Und das ist jetzt die Zeit langsam, Schritt für Schritt, bitte keinen Stress, weil man braucht die geistige Basis dazu, dass es der eigenen Aufgabe und den eigenen Möglichkeiten entspringt.
Aber es wird immer mehr kommen, dass immer mehr Menschen das entwickeln können, wenn sie es wollen. Es hängt also mit ihrem Willen zusammen. Du kannst nicht die geistige Welt alles wünschen und sagen, du wärst eigentlich soweit, ich kann es trotzdem verweigern, wir haben die Freiheit.
Allerdings, wenn ich es aus unbewussten Gründen verweigere, weil ich Angst habe davor, dann ist es nicht unbedingt der freie Entschluss. Dann sind es mehr die Doppelgängerkräfte oder die Widersacher, die uns vielleicht auch zu einer Hellsichtigkeit führen, aber zu einer anderen dann, wo wir halt andere Bereiche sehen, und in Verführung geraten. Da müssen wir aus unserem Willen nicht tätig werden, da wird uns gerade unserem Willen etwas aufgezwungen.
In unserer Freiheit müssen wir uns in jeder Sekunde des Lebens mit jedem Atemzug immer wieder neu erringen. Sehr leicht führen uns die Widersacher hin. Gerade die luziferischen Kräfte, man sagt, die waren in der Vergangenheit so stark, sie sind aber heute genauso wichtig.
Das stimmt schon, der Arimann hat die Führung in einer gewissen Weise übernommen, aber es werden gerade die luziferischen Kräfte immer mehr kommen, die die Menschen zu einem wiederbelebten alten Hellsehen führen. Es ist eben so, jeder Mensch ist von Natur auf eigentlich hellsichtig, nur schlummert es jetzt bei uns ganz tief und fest. Ich habe das das letzte Mal erzählt, alle Tiere sind zum Beispiel hellsichtig.
Das ist der Normalzustand für Wesen in der sinnlichen Welt, die Sinnesorgane haben, aber zugleich eben auch beseelte Wesen sind und mit einem geistigen Zusammenhängen bei den Tieren, vor allem die Gruppenseele, die eine Rolle spielt, die sind alle hellsichtig. Nur wir Menschen haben das völlig ins Unterbewusste verloren. Es ist also durch das Sinnliche total einseitig überdeckt worden.
Auch damit wir jetzt unsere Bewusstseinsseele entwickeln können. Daher ist gerade jetzt die Verfinsterung recht stark, obwohl eigentlich schon ein neues Licht des Zeitalter angebrochen ist, aber das heißt eben nicht, dass mit der Stoppuhr gestoppt, hurra, jetzt leuchtet alles von selber auf. Nein, es heißt, jetzt können wir es angehen wieder.
Uns das bewusst zu erwerben oder wenn wir das verweigern, dann wird der Lucifer schon dafür sorgen, dass es auf ungesunde Art kommt. Das heißt, auch die, die nicht wollen, werden in der übernächsten Inkarnation sicher auch Erlebnisse haben, die aber dann den Charakter der alten Visionen haben. Und die den Menschen nicht freilassen.
Die den Menschen dann unheimlich verführen. Weil wenn man mit dem modernen, sehr mühevollen Weg, sich das zu erarbeiten, Schritt für Schritt, aber dafür ist es eben voll bewusst, da können wir keiner Täuschung unterliegen, weil da sind wir bei allem dabei. Was der Lucifer erregen wird, das wird uns überfallen.
Wir werden es sehen, wir werden es aber völlig falsch interpretieren. Es wird vielleicht in schönsten Bildern unsere Seele ergreifen, aber in Wahrheit führt es uns in den Abgrund. Und in diesem Sinn ist heute der Lucifer durchaus auch Steiglbügelhalter des Arriman und führt ihm was zu.
Obwohl sie einander irgendwie polar entgegenstehen und sie nicht immer so grün sind, aber in Wahrheit arbeiten sie gerade heute sehr gut zusammen. Und eben um der Gefahr zu entgehen, wird es zumindest in der nächsten, übernächsten Inkarnation einfach notwendig sein, dass mehr Menschen dieses vollbewusste imaginative Denken, malende, schauende, schauendmalende, malenschauende Denken entwickeln. Und ich sage bewusst auch Denken, weil es eben mit der vollen Gedankenklarheit verbunden ist.
Und was ich ja auch schon das letzte Mal angesprochen habe, dann sind wir aber immer noch nicht am Ende des Weges. Da sind wir erst am Anfang. Da sind wir erst am Anfang.
Also dass man überhaupt, wie soll ich sagen, eine Motivation kriegt, dorthin zu gehen, ist es zum Beispiel gut, die Schriften Steiners zu lesen und das Studium der geisteswissenschaftlichen Schriften ist einmal die erste Basis. Aber dann heißt es als nächstes eben in dieses malende Schauen, in dieses lebendig malende Schauen hineinzukommen, sich zu üben darin. Ich muss nicht unbedingt als Anthroposophin in der Inkarnation sein, kann in der nächsten oder übernächsten sein, dann wird es sicher kommen.
Weil eben was notwendig ist, ist, dass der eigene Wille bewusst tätig wird. Das heißt, das was wir bezüglich unseres Körpers zum Beispiel Atmungsregulation, Kreislauf, da wirkt überall das Ich drinnen. Nur da kriegen wir gar nichts mit.
Aber gerade an diesem malenden Schauen werden wir erste Schritte dazu machen, dass uns der Wille unseres Ichs wirklich bewusst wird. Weil der malt, legt frei, legt aber trotzdem das frei, nicht willkürlich, sondern was da sich eigentlich verbirgt dahinter, was für uns heute eben durch den Sinnesschleier verborgen ist. Oder auch verborgen ist durch den Schleier unserer Gefühle, wie wir sie so jetzt kennen im verkörperten Zustand.
Hinter unserem ganzen emotionalen Leben, hinter unserem emotionalen Leben bewusst einmal stecken unsere astralischen Kräfte drinnen. Eigentlich die Riesenchance dadurch kennenzulernen, wie ist zum Beispiel unser Astralleib. Also ein Mensch, der sehr emotional ist, der, bevor er nachdenkt, in die Errage kommt, er arbeitet halt, oder in die Glückseligkeit kommt, arbeitet sehr stark aus dem Astralischen heraus.
Das Ich hat das noch wenig im Griff. Wenn er das, was da vielleicht sehr stark bei ihm herauskommt, mit dem Ich bewusst ergreifen könnte, und anstatt dass die Emotion ihn ergreift, er das Astralische ergreift und jetzt Strich für Strich freilegt und jetzt mitkriegt, was da los ist, dann ist er im Grunde im astralen Hellsehen drinnen. Im astralen Schauen.
Aber er malt. Er malt. Das ist das ganz, ganz Wichtige.
Darum wiederhole ich das jetzt so intensiv, dass man nicht glaubt, wenn die Visionen kommen, dann ist das der Weg in die Zukunft. Es kann wie gesagt sein, dass Menschen beides haben. Sie haben noch eine alte Anlage und haben auch das Neue.
Was im Übrigen bei Rudolf Steiner der Fall war. Er hatte Kräfte, er war schon als Kind hellsichtig und da hat er noch nicht dieses malende Schauen bewusst machen können. Und er hat es aber umgewandelt in ein Neues.
Absolut umgewandelt in ein Neues. Und damit hängt sicher auch seine intensive Beschäftigung zusammen, auch mit den äußeren Wissenschaften, in denen das aber alles abgeschnitten wird. Und dass er das geschätzt hat, auch in ein Denken hineinzugehen, das zunächst einen Vorhang vorzieht.
Er konnte auch dieses streng logische Nichtschauende denken. Aber er konnte, hat er ja schon in seiner Philosophie der Freiheit gemacht, das in ein lebendiges Denken umzuwandeln. Dort ist der Keim schon drinnen und er hat das ja selber durchaus auch gesagt, für das, was dann später als Anthroposophie kommt.
Nicht, dass er damals schon gewusst hat, ich werde dann Anthroposophie machen und die wird so und so sein. Aber die Kräfte, um eben das alte Schauen in ein Neues umzuwandeln, das liegt alles schon dort drinnen. Das liegt also in diesen frühen philosophischen Arbeiten von Steiner drinnen.
Das ist auch ein Punkt, das alte Hellsehen zu verwandeln in ein Neues. Ja, hineinzugehen, wirklich durch eine Phase durchzugehen, sich von den höheren Geistern einmal zu sagen, Stopp jetzt! Ihr dürft mich nicht reinpfuschen. Ich muss jetzt tätig sein.
Nämlich gerade kurz bevor er dann mit der Anthroposophie oder Theosophie zuerst einmal beginnt, also so kurz vor 1900, sind manche Äußerungen drinnen und denken, das kann ein normaler Materialist angeschrieben sein, nur es ist sehr intelligent. Aber da rebelliert er gegen alles, was höhere Götter sind. Absolut.
Was dann oft von äußeren Kommentatoren und Biografen, die nicht ganz wohlgesonnen oder nein, will ich gar nicht sagen, die nicht verstehen, um was da eigentlich alles gelaufen ist. Das war eine notwendige Phase, durchzugehen um etwas Altes, was er aus der Vergangenheit mitgebracht hat, in ein Neues umzuwandeln. Das muss durch einen Nullpunkt durchgehen.
Auch jedem heutigen, der noch hellsichtig ist, auf alte Weise. Ob er jetzt zum Beispiel dann den anthroposophischen Weg gehen will, muss durch diese Umwandlung durchgehen. Das heißt, dass er durch einen Nullpunkt durchgeht.
Dass er durchgeht durch eine Phase, wo das Alte weg ist und das Neue noch nicht ganz da ist. Das ist ganz wichtig. Es gibt ja durchaus auch im anthroposophischen Zusammenhang etliche Menschen, die alte Fähigkeiten noch mitbringen und die dann die Aufgabe haben, das in die neue Fähigkeit umzuwandeln.
Und es gibt andere, die seit Jahrzehnten mit der Anthroposophie verbunden sind und nichts sehen, weil sie dieses Neue malen noch nicht können. Das ist aber überhaupt keine Schande, weil es ist schwer. Sie sind in gewisser Weise weiter als die, die noch Reste des alten Schauens haben.
Weil die müssen erst die alten Reste loswerden und umwandeln. Es kann eben wie bei Rudolf Steiner eigentlich sehr problemlos gehen. Das ist eine kurze Phase, wo er da durchgeht.
Und dann geht es immer mehr in das Neue hinein. Was im Übrigen auch nicht heißt, dass er es zwischendurch ganz verloren hätte. Aber es ist eine gewisse Zeitphase, die notwendig ist, wo das Alte verschwindet und das Neue immer mehr beginnt.
Wenn ich sage, man muss durch den Nullpunkt durchgehen, muss man dazu sagen, es überlappt sich bis zu einem gewissen Grad. Da klingt das Alte aus und das Neue steigt schon auf. Aber wirklich was anfangen kann man dann damit, wenn man durch ist.
Dass das Alte wirklich verschwunden ist. Das wäre einmal ein Thema bezüglich des Lebens von Rudolf Steiner, sich daraufhin anzuschauen. Es ist sehr interessant diesbezüglich.
Da gibt es sicher einiges zu entdecken und zu lernen. Und vor allen Dingen, Rudolf Steiner hat natürlich selber öffentlich nie über seine früheren Inkarnationen gesprochen. Aber es gibt ja einige Angaben dazu von anderen Menschen.
Und weil er mit Einzelnen doch gesprochen hat, aber auch nur mit Menschen, von denen er wusste, dass die ihn erkannt haben, weil sie selber eben auch eine alte oder neue Hellsichtigkeit hatten, ist es im Übrigen ein absolutes Unding, über lebende Personen zu sagen, welche früheren Inkarnationen die haben. Also öffentlich schon gar nicht und auch aber nicht im privaten Gespräch, wenn es der nicht weiß selber. Wenn der nicht selber aus eigenem Erleben zumindest eine Ahnung davon hat.
Dann kann man vielleicht etwas bestätigen oder sagen, da war man auch genau, so habe ich das auch erlebt. Dann kann man in ein Gespräch kommen, weil sonst entsteht immer eine Befangenheit. Weil so wie wir heute sind durch die Wirkung der Widersacher, sind wir schon oft sehr gebildete Menschen, nämlich Eingebildete.
Nein, wir bilden uns oft etwas ein. Und glauben ganz fest daran, bei dir erkennst du wahrscheinlich alle die Geschichten aus den alten Anthroposophenkreisen, schon zu Steiners Zeiten, wo dann fünf Maria Magdalenas nebeneinander gesessen sind. Und was weiß ich was alles.
Weil natürlich jeder war eine bedeutende Inkarnation in früherer Zeit, die natürlich heilig, heilig, heilig ist, oder jedenfalls weltbekannt zumindest ist. Unter dem geht es ja gar nicht. Das ist im Grunde eine reine Fantasterei.
Darum ist es immer gut, wenn das alles so was los wird. Sowohl sich selber gegenüber und erst recht auch jemand anderem gegenüber. Also jemanden irgendeinen Floh ins Ohr zu setzen.
Du, ich bin draufgekommen, du warst dort und dort inkarniert. Und der andere ist überhaupt nicht vorbereitet drauf. Das ist katastrophal.
Damit führe ich den anderen total in die Ehre. Mit solchen Mittelchen arbeiten die Widersacher sehr gerne, damit man ja nicht draufkommt, wo sie wirken. Und führen uns völlig auf die falsche Spur.
Karmaerkenntnis ist was Wichtiges für unsere Zeit. Und Rudolf Steiner wollte das eigentlich von Anfang an als zentrales Thema in der Anthroposophie. Aber es gehört eben die entsprechende Disziplin und Reife dazu.
Du darfst es spekulieren, du darfst keinen Platz drinnen haben. Und es muss einmal klar sein, erkennen kann man sicher das eigene Schicksal im Zusammenhang mit dem Schicksal der Menschen, die mit dem eigenen Schicksal was zu tun haben. In irgendeiner Form.
Über andere Menschen kann ich sowieso nichts erkennen von früheren Inkarnationen. Jetzt kommt irgendein wildfremder Mensch, den ich noch nie gesehen habe, mit dem ich karmisch nichts zu tun habe. Und jetzt bitte, du bist der Hellseher, sag mir, wer der war, welcher die letzten 5 Inkarnationen hätte gern.
Es funktioniert nicht. Es funktioniert dort, wo in irgendeiner Inkarnation irgendeine Verbindung da war, und wo damit, wenn ich das jetzt offenbare, dem anderen oder der Öffentlichkeit, wie auch immer, dass damit eine Aufgabe verbunden ist. Das ist Teil des gemeinsamen Schicksals irgendwo.
Man hat da auch oft so naive Vorstellungen, der große Eingeweihte, der große Hellseher, also bitte führt mir jetzt alle vor, und der sagt, mach das Geistesauge auf und jetzt erzähle ich dir die letzten Inkarnationen. So einfach ist das auch nicht. Man braucht nur sich anschauen, wie Rudolf Steiner das schildert, wo er draufgekommen ist.
Oft beschäftigt er sich jahrelang damit. Und irgendwo dann durch das Vertrautwerden mit dem anderen Menschen, entweder sei es, dass er ihm wirklich im Leben begegnet ist, oder auch, was schon schwerer ist, aus historischen Schilderungen, Überlieferungen, oder was hat er als Markantes geleistet in seinem Leben. Das kann oft genügen.
Oft ist es eine Tat, da ist auch irgendwas historisch davon überliefert, und man kommt darauf, das lässt man keine Ruhe, das interessiert mich einfach. Und ich beschäftige mich mit der ganzen Situation. Und dann komme ich darauf, dass ich in einer näheren oder ferneren karmischen Verbindung in Wahrheit stehe.
Irgendwie hat sich der Weg gekreuzt. Wenn auch vielleicht sehr ferne. Und dann sehe ich das.
Und auch die Eingeweihten sind nicht die großen Zampanos, die alles runterratschen können. Die müssen, gerade wenn es ein modernes Hellsehen ist, malend schauen. Da ist aber dann die Garantie, der Stempel darauf, dass das Hand und Fuß hat, wenn er malen kann.
Bei visionären Eindrücken, die einfach überkommen, konzentriere mich kurz darauf, und es ist schon da, habe ich diese Sicherheit nicht. Da können sehr viele Irrtümer passieren. Es kann richtig sein.
Es kann also noch ein gesundes, altes Hellsehen geben. Das ist immer ein Übergang da. Und der ist wirklich sehr, sehr weit.
Wenn ihr denkt, ich glaube, ich habe das schon erzählt früher, im Grunde noch kurz vor Beginn der ägyptischen Zeit, das ist eh schon eine Weile in der Vergangenheit zurück, war es so, dass für einen Großteil der Menschheit das natürliche Hellsehen erloschen ist. Damals schon. Trotzdem gab es immer noch genug, die etwas sehen konnten, oder wo man durch die Einweihungsmethoden dann etwas erwecken konnte.
Und wo auch dann Menschen, bei denen das zum Beispiel in der ägyptischen Zeit erweckt wurde, in einer nächsten Inkarnation, sich das noch leichter wiederholen konnten. Gibt es vieles. Aber bei diesem alten Sehen ist nie die hundertprozentige Gewissheit drinnen, dass das alles so wirklich stimmt.
Zumindest kann es der Sehende selbst nicht wirklich beurteilen, und dann ist halt die Frage, ob er richtig gesehen hat, oder ob es eine Einflüsterung von den Widersachern ist. Aber wenn ich selber mit dem Ich dabei bin, bei diesem Malen, dann hat es dieselbe Sicherheit, eigentlich eine noch viel höhere Sicherheit, als in der Mathematik. Manche sagen, in der Mathematik ist bei mir auch nichts sicher, ich verrechne mich dauernd, das ist schon richtig, aber dann wäre ich zu keiner richtigen Lösung gekommen.
Dann wäre ich an mathematischen Beweisen nicht führen können, ich käme mich nicht mehr aus. Aber wenn ich wirklich überschauen kann, sehen kann, eben wie zum Beispiel die simple Winkelsumme in einem Dreieck ist 180°, ich will es jetzt nicht wieder aufbringen, aber das ist eigentlich ganz simpel, wenn man es durchschaut hat einmal, d.h. den richtigen Gedanken gefasst hat, sieht man es auf einen Blick. Dreieck oben, eine Parallele zur Grundlinie, und ich sehe alle Winkel oben beisammen.
Und die sind ein gestreckter Winkel. Ich muss nur richtig schauen können, sozusagen geistig schauen, weil weder die Linie noch das Dreieck gibt es in Wahrheit sinnlich äußerlich, das sind alles nur Abschattungen davon. Das wirkliche Dreieck, die wirkliche Linie, kann ich nur im Gedanken fassen, in Wahrheit.
Aber wenn ich das erfasse, dann gibt es keinen Zweifel da. Es gibt auch keine Möglichkeit, dass das falsch ist. Es wird anders, wenn es kein Ebenes-Dreieck ist, sondern auf einer Kugeloberfläche ist.
Aber das kann man dann auch ganz klar erfassen, wie es halt dann dort ausschaut. Aber genauso klar, so mathematisch klar, ist auch das imaginative Schauen, das moderne imaginative Schauen, das imaginative Denken. Imaginatives Schauen, schauendes imaginatives Denken.
Ich versuche es jetzt immer mit ein paar Konstellationen, wie man das beschreiben könnte. Ja, und eben eine besondere Verantwortung ist eben gerade dort, wo man über frühere Inkarnationen anderer Menschen spricht und wie gesagt über die eigenen, höchstens mit einem Menschen, der es auch erkannt hat. Dann kann man drüber reden, aber dann wäre es lächerlich nicht, auch über das zu reden.
Aber ansonsten ist das ein absolutes No-Go. Und man erlebt so viel, was geschrieben wird. Ja, das war eine Inkarnation von dem und dem.
Die Angela Merkel war dieses oder jenes. Das ist wirklich Schwachsinn zum Quadrat oder zum Kubik. Naja, klar, weil Vergegenwärtige sind ja interessant.
Bei einer Person hat es Rudolf Steiner tatsächlich getan, öffentlich zu sprechen, über eine öffentliche Person und über deren frühere Inkarnation. Das ist ja wirklich ein Ausnahmsfall. Das war der amerikanische Präsident Woodrow Wilson, von dem man gesagt hat, dass das ein Kalif war, Muawia, Begründer der Umayyaden-Dynastie.
Also der ersten großen Dynastie, weil im Islam ist es ja so, eigentlich war es zunächst nichts Dynastisches, aber sehr schnell, und das ist relativ kurz nach dem Tod von Mohammed. Und dann gab es vier Kalifen, die in sehr engem Umkreis von Mohammed in Wahrheit waren. Aber es gab noch nicht so eine richtige Dynastie.
Aber der Muawia war dann der erste, der eine wirklich große Dynastie begründet hat, die sich dann sehr lang weitervererbt hat im Grunde. Und zwar insbesondere dann, als er sich gehalten hat bis nach 1000 in Spanien. Das Umayyaden-Kalifat übersiedelt dann sozusagen nach Spanien eigentlich.
In den östlichen Bereichen waren schon längst andere dort, aber all Andalus, das war ja 90 Prozent von Spanien, war islamisiert. Lange Zeit. Ist eigentlich erst völlig befreit worden in der Zeit der Rekonquista.
Da gehen wir schon Richtung Neuzeit hin. Dann war jetzt alles vollständig weg dort. Hat einen gewaltigen Einfluss gehabt auf die Kultur Europas.
Dass sich dort gerade so lange das islamische Denken, aber auch die ganze islamische Art zu interpretieren, die Schriften des Aristoteles und so weiter, das ist einer der großen Impulse gewesen, um dann mit Beginn der Neuzeit hier das naturwissenschaftliche Denken hineinzubringen, weil die das gepflegt haben. Das ist ganz interessant. Haben wir eh schon einmal gesprochen, das hängt auch zusammen mit dem Impuls von Gondi Shapur.
Man müsste einmal wirklich einen Überblick so machen, wie das alles gelaufen ist. Aber der eine große Impuls war, dass diese Umayyaden bis nach Spanien reingekommen sind. Zuerst haben sie die Nordküste von Afrika entlanggegangen.
In Asien sowieso große Gebiete. Da haben sie sich bewähren müssen gegen das Neu-Persische Reich, gegen die Sassaniden. Die haben sich große Teile Asiens geteilt.
Aber die sind dann in der Nordküste Afrikas entlang eigentlich auf einem relativ friedlichen Wege. Die meisten dort waren froh, dass jetzt was Neues gekommen ist, die dort Ordnung geschaffen haben. Die haben den Islam übernommen und haben auch die Kultur übernommen, die drinnen ist.
Übrigens eine sehr reiche Kultur, die da entstanden ist. Auch in den östlichen Ländern, aber eben auch in Spanien. Das hat einen wesentlichen Impuls gebracht.
Viele dieser Leute, die in dieser islamisch-arabischen Strömung drinnen waren, wurden tatsächlich dann aber auch, das kam eben noch dazu, in Europa wiedergeboren. So dass einerseits äußerlich der Impuls zur Naturwissenschaft gekommen ist, aber innerlich auch, indem die Leute in Europa wieder inkarniert wurden. Oder wie Woodrow Wilson in Amerika.
Der jetzt allerdings nicht im wissenschaftlichen Bereich tätig war, sondern im politischen Bereich. Steiner hat ihn sehr kritisch gesehen. Er hat Ideen gebracht, die sehr gut gelungen haben.
Selbstbestimmungsrecht der Völker. Klingt doch gut. Das waren die sogenannten 14 Punkte von Wilson.
Das Wichtigste war Selbstbestimmung der Völker. Hat gezielt auf die Zerschlagung der österreich-ungarischen Monarchie und so weiter. Nur in der Praxis hat das den nächsten Konflikt heraufbeschoren.
Völker ist was anderes als Nationen. Ungarn leben in Ungarn, aber nicht nur in Ungarn. Die leben auch in anderen Bereichen.
Plötzlich steht das aber gegeneinander. In der einen werden sie unterdrückt, in der anderen werden die anderen Minderheiten unterdrückt. Jedes Volk ist in einer Nation vielleicht die Mehrheit, aber daneben bilden sie die Minderheit.
Und alle haben den Impuls gehabt, wir müssen das ausweiten, wir müssen unsere Brüder heimholen. Das ist sehr dramatisch. Aber abgesehen davon, war das eine Wiederverkörperung dieses ersten dynastischen großen Kalifen.
Es hat einen sehr bedeutsamen Impuls gegeben, aber mit allen Plus und Minus, die drinnen sind. Das war aber der einzige, der damals noch lebte, als Rudolf Steiner darüber gesprochen hat, aus dem aktuellen Anlass im Ende des Ersten Weltkrieges und die 14 Punkte Wilsons. Und was wirklich mit ein Auslöser war für den Zweiten Weltkrieg.
Das war fast unvermeidlich. Es hat so eine ungeschickte Ordnung in Europa auf die Beine gestellt, dass es einfach abzusehen war, dass der nächste Konflikt kommen muss. Weil es lauter Unruheherde drinnen waren, wo das alles nicht gepasst hat.
Dabei hat er das nicht böse gemeint, der Wilsons. Er hat nur nicht durchschaut, wie katastrophal sich das auswirken könnte. Auf den ersten Blick klingt das doch toll.
Die Monarchien haben doch eh so viele Völker unterdrückt. Und war ja teilweise auch. Und jetzt wird man das verbessern, das Selbstbestimmungsrecht der Völker.
Auf einmal alle gegeneinander. Es hat nur noch mehr Unfrieden gestiftet. Es war eine Katastrophe.
Und unter der leidet Europa heute noch. Die Folgen davon haben wir immer noch. Europa ist ein Fleckerlteppich von Nationen, von Grenzziehungen, die teilweise völlig unorganisch sind.
Trotz Vereinigung in einer EU ist es noch alles andere als eine wirkliche Gemeinschaft. Da will ich vielen nicht einen guten Willen absprechen, aber es ist so vieles verhärtet da drinnen, dass es immer noch problematisch ist. Es ist jetzt nicht die Gefahr riesengroß, dass die Europäer gegeneinander kämpfen, aber das heißt nicht, dass sie den Willen entwickeln, gemeinsam ein bedeutsamer Faktor in der Welt zu sein.
Wir hätten aber eine Brückenfunktion. Die Zukunft wird irgendwann einmal in der nächsten Kulturepoche in den Osten rüberwandern. Wie alles wird es eine Weltkultur werden.
Aber wir haben die große Aufgabe, das vorzubereiten. Wir haben eine Aufgabe, mit dem Osten zusammenzuarbeiten. Bitte beziehe ich jetzt gar nicht auf die aktuelle politische Situation, wenn wir das viel weiter denken, nämlich im kulturellen und geistigen Sinne.
Es hängt mit der ganzen Landschaft zusammen, es hängt mit den Menschen, aber jetzt durchaus auch von der körperlichen Abstammung her, also von der Vererbungslinie her. Gibt es da Inkarnationsmöglichkeiten, da schlummern Fähigkeiten drinnen, die bei Weitem noch nicht voll erweckt sind? Das heißt nicht, dass die hintenoch sind, gar nicht. Die haben eine Aufgabe in der Zukunft.
Und wir haben schon eine große Aufgabe erfüllt, sind aber noch nicht ganz fertig. Es ist in der Neuzeit einiges Großes herausgekommen, für die ganze Welt eigentlich, was Bedeutung hat, aber die Aufgabe ist noch nicht fertig. Nur im Moment liegt Europa da nieder, geistig gesehen, wirklich da nieder.
Da ist nichts zu bemerken von dem Impuls. Wir müssen das in ein Gleichgewicht bringen, gerade auch mit den Impulsen, die aber jetzt gerade über den Islam, über den Arabismus hereingekommen sind, die äußere Naturwissenschaft ist gerade über den Weg gekommen. Das ist nichts grundsätzlich Schlechtes, nein wirklich nicht.
Es ist gut, dass wir die äußere Wissenschaft heute haben, nur sie ist einseitig. Und die andere Seite, die die eigentliche Hauptaufgabe Europas wäre, die ist aufgeblitzt, sicher sehr stark in der Göthezeit, in der Romantik noch hinein, da war ein Impuls, aber im Grunde Ende der Göthezeit überschwemmt eigentlich schon das andere. Es geht immer mehr zurück und es wird hohl.
Es wird hohl. Auch im Grunde, was dann an Geheimgesellschaft oder was sie mit dem Geistigen beschäftigt haben, ist schon sehr vertrocknet irgendwo gewesen. Da hat schon Rudolf Steinern einen sehr wichtigen Impuls gegeben.
Sicher auch vorher die Theosophen mit der Blavatsky ist was reingekommen, aber noch sehr unklar. Steiner hat eben genau das gehabt, dass er die wissenschaftliche Klarheit des ganz nüchternen Denkens verbinden konnte mit dem Geistigen Schauen, und zwar mit dem neuen Geistigen Schauen, den er vorhin entwickelt hat, indem er das Alte umgewandelt hat in das Neue. Das ist eine ganz besondere Konstellation, die da war.
Er hatte starke Kräfte schon als Kind. Es war selbstverständlich für ihn in der Natur, die ganzen Elementarwesen und das alles zu sehen und zu erleben. Zunächst mit den alten Kräften, aber das in was Neues umzuwandeln, war ein großer Impuls dazu.
Sicher war auch die Beschäftigung mit Goethe, mit der Morphosenlehre Goethes, mit dem Schauen der Urpflanze, was ganz Interessantes ist, weil Goethe war kein bewusster Hilseher. Trotzdem konnte er in jeder Pflanze, nach vielen, vielen Jahren, nach vielen, vielen Studieren der äußeren Pflanzen, konnte er in jeder die Urpflanze sehen. Erkennen, wie aus der Urpflanze jetzt diese spezielle Pflanzenart geworden ist.
Das ist eine ganz interessante Sache. So weit, ich weiß nicht, ob es Goethe jetzt wirklich gemacht hat, aber so weit, dass das wirklich funktioniert, die berühmte Samenkorn-Meditation vom Steiner, die meistens nicht funktioniert, wenn man es versucht nachzunehmen. Ich nehme mir ein Samenkorn jetzt her, und wenn ich gemeint bin, gebe ich dir eins von einer Pflanze, die du nicht kennst, und jetzt meditiere über das Samenkorn, schau das an, bleib dabei.
Irgendwann kommt die Geistgestalt heraus, die eigentlich diese Pflanze gestalten wird. Es entsteht ein Bild, das nicht so ganz entspricht, wie man es dann wirklich äußerlich sieht, aber wo die ganzen Wuchsformen drinnen sind. Es ist meistens erfahrungsgemäß sehr schwer, das zu finden, und wenn man eh weiß, von welcher Pflanze das ist, dann ist es leicht, dann sehe ich gleich die richtige Pflanze dazu, aber das ist geschummelt sozusagen in Wahrheit.
Also das ist wirklich schwer. Aber Goethe, dem traue ich das durchaus zu, dass er solche Erlebnisse haben konnte. Und Steiner konnte sie auch haben.
Da hat ihm sicher auch geholfen, das Studium von Goethe, aber auch diese Begegnung mit dem Felix Balde, wollte ich sagen, wie heißt er jetzt in Natur, der Kräutersammler Felix Kogutski. Das heißt, es war ein Kräutersammler, der selbst auch hellsichtige Fähigkeiten hatte, auch sich viel mit geistigen Dingen beschäftigt hat, obwohl er eigentlich ein einfacher Mensch war, und mit dem hat sich Rudolf Steiner immer ausgetauscht, als er noch mit dem Zug nach Wien gefahren ist, hin und her, zum Beispiel. Er ist oft mit ihm gefahren, aber dann natürlich auch oft mit ihm in die Natur gegangen, und hat ihn auch zu Hause besucht.
Und dergleichen hat vermutlich gelebt, da bei uns in Österreich, in Trumau. Rudolf Steiner nennt das ein Gebirgsdorf. Also die Gegend muss damals wirklich anders, und man muss es anders empfunden haben als heute.
Heute kommt man vor, das ist beredelebende Gegend. Da braucht man viel Fantasie. Aber es sind Ausläufer des Leitergebirges, in Wahrheit wirklich dort.
Und wenn man zu Fuß geht, merkt man dann schon, dass das hügelig ist. Aber heute, wenn man mit dem Auto durchrauscht, kommt es einem wie eine glatte Fläche vor. Durch diese Menschen hat Steiner auch seine Fähigkeiten weiterentwickelt, aber immer bewusster weiterentwickelt.
Es fängt dort schon an, das sind so Stationen, der Austausch mit dem Kogutski, dann das Studium von Goethe, der eben kein Hellseher war und doch was gesehen hat. Wenn man den Goethe gefragt hätte, hätte er sicher gesagt, nein, ich bin sicher kein Hellseher, Blödsinn. Obwohl er dann schon gesagt hat bezüglich der Urpflanze, wo der Schiller ja sagte, ja da haben sie eine wunderbare Idee gefunden, die leuchtet mir viel mehr ein, als was wir gerade in der Botaniker-Versammlung gehört haben.
Das war ja so trocken, wo man die Pflanzen zerlegt und zerzupft und danach sie bestimmt irgendwo. Das sagt ja nichts, aber ihre Idee ist großartig. Und wo dann der Goethe Fuchsteifelswildwirt sagt, das kann man lieb sein, dass ich Ideen habe ohne es zu wissen und sie noch dazu mit Augen sehe.
Sinnlich übersinnlich. An der Pflanze selber sieht er zugleich das gestaltende Prinzip drinnen. Er sieht nicht eines ohne den anderen.
Noch einen langen Weg, nachdem er sich ein Leben lang mit den Pflanzen beschäftigt hat. Zuerst noch dachte die Urpflanze, das müsste eine äußere Pflanze sein, von der alle abstammen, und irgendwo müsste die doch finden. Bis er dann zur Einsicht gekommen ist, die Urpflanze ist in jeder Pflanze wirksam.
Und ich kann sie sinnlich übersinnlich schauen. Und das ist nicht eine Idee, die ich mir ausgedacht habe, sondern ich erlebe es unmittelbar. Das heißt, er konnte da unbewusst, aber doch pinseln und freilegen.
Aber zugleich auch den Sinneseindruck haben. Was im Übrigen auch für das moderne, imaginative Wahrnehmen wichtig ist, dass ich beides zusammenschauen kann. Also es ist nicht so, dass ich das Sinnliche verliere komplett.
Ich kann auch sogar sinnlich, sinnliches und übersinnliches schauen. Also kann. Kann man mal erwerben, irgendwann.
Dass man beides zusammenschaut. Ja, dazu gibt es sicher noch viel zu sagen. Wir werden uns vielleicht jetzt doch einmal in der nächsten Zeit beschäftigen, gerade mit dem, was ich heute erzählt habe.
Wie zum Beispiel die moderne Naturwissenschaft. Gerade über die Araber im breitesten Sinne. Und mit dem Islam auch als Werkzeug.
Wie dadurch dieser Impuls der modernen Wissenschaft nach Europa gekommen ist. Vor allem über diesen Weg. Noch einmal vielleicht unterstreichen, wie gerade die Aufgaben der Kirchen bis zu einem gewissen Grad wirklich drinnen war, alles, was altes Hellsehen war, auszuavortieren.
Und eigentlich damit auch einer sinnlich-materialistischen Anschauung in Wahrheit den Weg geebnet hat. Das heißt, natürlich darf ich an Gott glauben. Und ich darf auch an die Engel glauben.
Aber schauen da, wenn es wer hat. Ja, wenn es gerade passt, darf es einmal sein. Aber bitte nicht so weit.
Ja, nicht jetzt dadurch vielleicht irgendwelche Erkenntnisse herausbringen, die nicht wortwörtlich in der Bibel stehen oder von uns durch Interpretation festgelegt sind. Weil dann können wir es ja nicht mehr überprüfen. Also das heißt, Buch ist zu, aber der Christus selber hat doch gesagt, ich bin bei euch bis zum Ende der Tage.
Das heißt, es ist immer ein neues Erleben möglich. Also was über den Christus zu sagen ist, ist nicht erschöpft mit dem, was in der Bibel drinnen steht. Auch nicht mit dem, was im Neuen Testament drinnen steht.
Obwohl am Ende die Apokalypse eh schon ein weites Bild in die Zukunft gibt. Aber da ist immer wieder Neues noch zu entdecken und zu schauen. Was so viel heißt wie das wirkliche Christentum, ein Erkenntnis-Christentum, das steht uns im Großen und Ganzen erst bevor.
Natürlich, Anthroposophie ist der Beginn davon. Und das wird hoffentlich einmal mehr Menschen ergreifen. Dass man dann wirklich aus der Erfahrung, aus dem Erlebnis des Christus in mir, in den anderen Menschen nur alles Mögliche mehr finden wird.
Das ist das eigentliche Geisteslicht, das wir entgegenbringen. Das Licht, das aus der geistigen Welt uns entgegenkommt. Und wo die zwei zusammenkommen, wo ich Licht mit Licht, aber im Geistigen beleuchte, dort fängt die geistige Erkenntnis an.
Da kommt mir in dem Licht, mit dem Licht auch geistiger, göttlicher Wille entgegen. Und ich schicke dem mit meinem Geisteslicht, meinen Willen entgegen und da berühren wir einander. Da begegnen wir einander.
Dann bildet sich das heraus. Ja, da wird noch einiges zu sagen sein drüber. Heute mache ich mein bisschen Feuerschluss.
Wir haben nur ein paar Minuten Überzug. Bis zum nächsten Mal, meine Lieben. Ich danke euch, dass ihr so unermüdlich dabei seid.
Das ist nämlich wirklich eine Leistung. Zwei Stunden so ein Geplapper, nein, nicht Geplapper, aber den Worten zuzuhören, ist mords anstrengend. Also wenn ihr mal einschlaft dazwischen, macht das gar nichts.
Ich habe volles Verständnis und es erreicht, nein, es genügt, weil oft ist es vielleicht ein Satz irgendwo in jedem dritten Vortrag, der einen wirklich so stark betrifft, dass es einfach ein Impuls wird und aus dem kommt irgendwas. Es reicht schon. Und außerdem den Seinen gibt es noch.
Gut. Ich will das wirklich nicht. Wie dem auch sei.
Beides ist gut. Beides ist in Ordnung. Bis zum nächsten Mal, meine Lieben.
Danke auch allen, die im Livestream dabei sind. Bis zum nächsten Mal. Vielen Dank, gute Nacht.
Tschüss. Gute Nacht. Tschüss.
Gute Nacht. Bye bye. Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X