Die Apokalypse des Johannes - 48. Vortrag von Wolfgang Peter, 2021

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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link=https://www.youtube.com/watch?v=Ya-KU- Sh9I
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- 48. Vortrag -
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Transkription des 48. Vortrags

Begrüßung und Einleitung: 50. Wochenspruch aus dem Seelenkalender

Meine Lieben, ich begrüße euch zum mittlerweile 48. Vortrag zur Apokalypse. Also das 4. Dutzend haben wir jetzt voll. Sind wir brav?

Ich fange wieder an mit einem sehr schönen Wochenspruch, der glaube ich uns auch heute ein bisschen helfen wird. Ich lese ihn einfach einmal:

"Es spricht zum Menschen-Ich,

Sich machtvoll offenbarend

Und seines Wesens Kräfte lösend,

Des Weltendaseins Werdelust:

In dich mein Leben tragend

Aus seinem Zauberbanne

Erreiche ich mein wahres Ziel."

Die Werdelust des Weltendaseins, die lustvolle Schöpfertätigkeit in der Natur draußen, erreicht erst im Menschen ihr wahres Ziel

Also so spricht die Werdelust des Weltendaseins, die sich jetzt von außen immer mehr offenbart im Licht in der erwachenden Natur. In uns, im Menschen, erreicht sie erst ihr wahres Ziel. So spricht sie uns an. Ist doch eigentlich sehr schön und - aber es ist natürlich gleich damit so ein bisschen Verantwortung verbunden, sage ich, dass wir uns dessen würdig erweisen, dass sich die Werdelust des Weltendaseins, also das heißt eigentlich die lustvolle Schöpfertätigkeit, die in der ganzen Welt draußen lebt, in der Erdenwelt jetzt namentlich, dass die in uns ihr wahres Ziel erreicht.

Also da müssen wir uns schon ordentlich würdig machen. Also es fehlt dieser Werdekraft in der Natur geradezu etwas, wenn es sich nicht in uns spiegeln kann, in uns einen Brennpunkt findet, von uns aufgenommen wird. Also wieder so ein Punkt, wo man sagen muss, keineswegs wäre die Erde und die Erdennatur besser dran ohne den Menschen, sondern sie ist angewiesen auf ihn.

Das ist halt einfach die äußere Missdeutung, weil wir sehen, wie viel der Mensch natürlich auch ruiniert in der Welt. Und das ist ein riesiges Problem, keine Frage, aber ohne den Menschen wäre es noch viel schlechter. Also ich lese es noch einmal:

"Es spricht zum Menschen-Ich,

Sich machtvoll offenbarend

Und seines Wesens Kräfte lösend,

Des Weltendaseins Werdelust:

In dich mein Leben tragend

Aus seinem Zauberbanne

Erreiche ich mein wahres Ziel."

Das 14. Kapitel der Apokalypse berührt die Frage: Wer sind wir als Mensch? Was ist unsere Aufgabe hier? Was können wir auf Erden bewirken?

Ja - und damit können wir gleich ein bisschen anknüpfen an das, was wir das letzte Mal besprochen haben. Wir stehen ja noch immer - ja - mittendrin eigentlich im 14. Kapitel. Dieses 14. Kapitel ist sehr lange und gibt den Anstoß zwischen den Zeilen möchte ich sagen, sich sehr darauf zu besinnen, was wir als Menschen sind? Welche Aufgabe wir als Menschen haben für die ganze Erdentwicklung überhaupt? Und was notwendig macht, dass wir uns als Menschen auch wirklich verstehen lernen? Also wer sind wir denn eigentlich? Was können wir denn eigentlich? Und wie und warum können wir das? Wie können wir das weiterentwickeln?

Unser physischer Leib bildet die Grundlage für eine Ausrichtung, einem Eingespanntsein, zwischen Erde und Himmel, zwischen Kräften, die unter uns und Kräften, die über uns wirken

Wir haben das letzte Mal sehr ausführlich gesprochen darüber einmal, wie die ätherischen Kräfte mit den astralischen Kräften zusammenspielen im Menschenwesen. Also vor allem im letzten Drittel des Vortrags hab´ ich versucht es einfach ein bisschen wirklich aus den Details heraus zu schildern, um verständlich zu machen, wie das Menschenwesen einfach funktioniert.

Also wir haben ja als Mensch eben nicht nur einen physischen Leib, der bildet einmal die Grundlage, gibt uns die Form vor allem, die menschliche Form, dass wir als aufrechtes Wesen auf Erden herum wandeln können. Also ein Wesen, das sich sozusagen ausstreckt, zwischen Erde und Himmel sich erstreckt und immer - das ist unsere Grundtätigkeit einmal - diese Haltung einzunehmen zwischen dem, was an Kräften unter uns wirkt und dem, was an Kräften über uns wirkt. Und diese aufrechte Haltung des Menschen alleine ist ja schon was ganz ganz Tolles und Großartiges, weil sie eigentlich nur funktioniert dadurch, dass unser Ich tätig ist. Ununterbrochen. Solange wir wach sind, solange wir stehen, aber letztlich auch im Sitzen oder so, hält uns immer diese Aufrichtekraft, die eigentlich unser Ich ist in Wahrheit. Unser Ich trägt uns. Und ich habe das eh schon erzählt, also anders als beim Affen. Natürlich - wir brauchen als Mensch auch unser Knochenskelett, das unseren Körper mitträgt und stützt. Nur der große Unterschied ist beim Menschen, wir tragen uns selbst mit Hilfe des Skeletts und der Muskeln und natürlich allem anderen, was wir haben.

Evolution aus Sicht der Anthroposophie im Vergleich zu den äußeren Naturwissenschaften

Beim Affen zum Beispiel, also auch bei den Menschenaffen, also sei es jetzt Schimpanse oder Orang-Utan oder so, ist es im Wesentlichen das Skelett selber, die Muskeln selber, die ihn tragen, wie bei allen Tieren. Und natürlich, es kann sich ein Affe aufrichten und ein Gorilla kann sich aufrichten, ein Schimpanse kann sich aufrichten. Also es sind tatsächlich ja Wesen, die sehr nahe am Menschen stehen, aber eben keineswegs unsere Vorläufer sind im Übrigen. Ja auch nicht nach der naturwissenschaftlichen Anschauung. Also die alte Rede, wir stammen vom Affen ab, das ist sowieso eine unsinnige Verkürzung, die ja auch nach der äußeren Wissenschaft nicht stimmt.

Also klar ist nur, dass wir gemeinsam körperliche Vorfahren haben. Das ist auch mit Sicherheit der Fall. Und das ist sehr interessant, das zu verfolgen, weil wenn man es genau verfolgt, sieht man eigentlich, dass da eines durchgeht, durch das ganze Tierreich durchgeht, eigentlich von den einfachsten Lebewesen anfangend bis zu dem, wo wir jetzt heute dastehen in unserer physisch-körperlichen Gestalt. Es ist der Mensch, der sich durchzieht. Ja, natürlich am Anfang nicht in der Gestalt, die wir jetzt haben. Aber was als Tierreich sich bildet auf Erden, sind einfach Zwischenstufen, die stehen bleiben, die sich nicht weiterentwickeln. Aber der Mensch geht weiter. Und dann gibt es wieder eine höhere Stufe und es bleibt wieder etwas stehen. Und das sind Tiere, das bildet ein immer reicheres Tierreich, ein Tierreich, das entsteht, aber auch wieder vergeht. Also vieles zumindest. Gerade am wenigsten vergangen sind eigentlich die einfachsten Lebewesen, weiß ich nicht, die Einzeller, die Bakterien zum Beispiel. Die Bakterien, die gibt es seit Urzeiten, schon seit Anfang der Zeit, wo sich Einzellebewesen auf Erden entwickelt haben. Ich habe ja auch erzählt, dass eigentlich dieser Prozess, dass aus der insgesamt lebendigen, lebenden Erde sich Einzellebewesen absondern, ist schon ein Sterbensprozess. Paradoxerweise, nicht wahr. Das würde man jetzt in der äußeren Wissenschaft nicht so sehen, sondern man sagt, aha, vorher war die Erde halt ein totes Gebilde und irgendwie ist dann durch einen noch nicht ganz genau verstandenen Prozess halt das erste Lebewesen und damit das erste Leben entstanden. Nein! Aus einer höheren Sicht betrachtet ist es eigentlich umgekehrt. Es ist vorher die ganze Erde, ja nicht nur die Erde, sondern unser ganzes Planetensystem, unser ganzes Sonnensystem, ein riesiges Ur-Lebewesen.

Der Ursprung des Menschen ist der ganze Kosmos. Der Adam-Kadmon, der kosmische Adam, wie er bei den Hebräern genannt wurde

Und wenn man noch weiter zurückgehen will, so ganz an den Anfang ist es im Grunde der ganze Kosmos, der ein lebendes Wesen ist. Ein lebendes, beseeltes, durchgeistigtes Wesen in Wahrheit. Von dort her kommt der Mensch. Das ist der Adam-Kadmon, von dem die Hebräer gesprochen haben, von dem die Kabbalisten sprechen. Der kosmische Mensch. Adam-Kadmon heißt einfach der kosmische Adam. Von dort her kommt es und tatsächlich die Schilderungen, das habe ich auch schon erwähnt, in der Genesis im ersten Kapitel der Bibel, das erste Kapitel bezieht sich nicht auf die Geschehnisse in der äußeren Welt, sondern auf die Geschehnisse in der Seelenwelt. Dort wird also dieser Ur-Adam erst geschaffen als seelisches Gebilde, wenn man so will. Und von diesem Seelischen, aus diesem Seelischen heraus entsteht dann allmählich etwas Ätherisches. Das fängt dann an im zweiten Kapitel der Genesis. Darum spricht man dort vom Garten Eden oder vom Paradiesesgarten, um anzudeuten, das ist die Welt der Lebenskräfte. Da wachsen keine äußeren Pflanzen oder solche Dinge, sondern es ist einfach pure Ätherwelt zunächst. Eine Ätherwelt, die sich aber dann zu verdichten beginnt zum Physischen, also zum Wärmezustand, zum Luftzustand allmählich. Habe ich auch schon erwähnt, wenn es dann heißt im zweiten Kapitel und der Herr - oder Jahwe-Elohim heißt es ganz genau im hebräischen Urtext - blies Adam den lebendigen Odem ein. Ja, das heißt dann nichts anderes, als dass dann dieser Adam, dieser Ur-Adam aus dem Luftelement besteht, also aus dem Wärme-Element und dem Luft-Element. Das ist in etwa die Geschichte Paradieseserzählung.

Der Sündenfall führt zu einem weiteren Verdichtungsprozess

Und erst dann, in der Folge, kommt es zu einer weiteren Verdichtung, die aber eigentlich erst ausgelöst ist oder mit bewirkt ist durch den sogenannten Sündenfall. Und da werden wir vielleicht auch noch einmal intensiver darüber sprechen, was mit dem Sündenfall ist? Wieso das ist? Wieso der notwendig ist? Welche Bedeutung er hat? Ich möchte heute nicht so intensiv noch darauf eingehen, aber wir werden in einem der nächsten Vorträge überhaupt einmal uns vielleicht einen Überblick darüber machen, wie ist denn das entstanden, die Tätigkeit der Widersacher, warum ist die notwendig? Wann hat das genau begonnen? Warum hat das begonnen und welche Bedeutung hat das für uns Menschen? Nämlich eine große Bedeutung und zwar im Sinne einer Notwendigkeit, nicht nur einer negativen Sache, sondern als Ermöglichung unserer Freiheit, das haben wir öfter schon besprochen. Die Widersacher sind dazu da, um uns die Freiheit zu ermöglichen. Aber wir werden das im Detail auch noch irgendwann einmal besprechen, wie das zusammenhängt, dass Opfertaten ganz hoher geistiger Wesenheiten da sind, dass eine Verweigerung da ist, der Annahme dieses Opfers, dass dadurch erst die Ewigkeit entstanden ist, als Gegenschlag zur Zeitlichkeit, in die die Schöpfung gefallen ist. Also ganz riesige Dinge. Aber das ist für heute noch nicht das Thema, nur so als Vorgeschmack, was noch kommen könnte.

Es gibt da ganz einen tollen Vortragszyklus auch von Rudolf Steiner, wo er das sehr deutlich beschreibt und wo man sehr viele Anregungen findet, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt und vor allem sehr imaginative Bilder finden kann dort, also angeregt wird zu solchen Bildern und auch wenn sie Skizze sind, sie auch einen weiterführen können. Der Zyklus heißt Die Evolution von Gesichtspunkte des Wahrhaftigen. Und das ist ein ganz toller Zyklus, wo er nämlich so wirklich eintaucht, ja man könnte sagen, geradezu in die Seele dieser geistigen Wesenheiten, die unser Sonnensystem geschaffen haben. Ja, nicht nur unser Sonnensystem, sondern diese ganze kosmische Entwicklungskette. Da ist man so wirklich geradezu auf Du und Du mit diesen Wesenheiten und kann so wirklich eindringen in ihre Impulse, die sie haben. Und mit dann aber auch erkennend wieder heraus langsam, allmählich beginnend schon am Alten Saturn, also am Ursprung unserer ganzen Entwicklung, wie dort schon beginnt der Impuls zum Bösen, wenn man so will oder zu dem, was später das Böse wird, weil es ist eigentlich zunächst ganz und gar kein böser Impuls drinnen. Aber das nur so einmal als Vorgeschmack.

Der Mensch ist nicht nur mit einen physischen Leib ausgestattet, es wirken auch Ätherkräfte, Astralkräfte drinnen - und alles wird von einem Ich getragen

Heute wollen wir uns wirklich mehr damit noch beschäftigen, mit uns selbst einmal, so wie wir heute als Menschen sind. Wir waren jetzt gerade vorhin stehen geblieben beim physischen Leib des Menschen und wie es unser Ich ist, der diesen Menschenleib trägt und wie in diesem Menschenleib, aber auch drinnen wirkt der Ätherleib, die Ätherkräfte. Das haben wir das letzte Mal sehr ausführlich besprochen. Und wie aber auch, damit wir natürlich Bewusstsein haben können und dann vor allem auch Selbstbewusstsein natürlich in diesen Menschenwesen auch etwas Seelisches wirken muss und etwas Geistiges. Das Geistige, das ist unser Wesenskern einmal, unser Ich. Aber dieses Ich, damit es überhaupt tätig werden kann, braucht auch ein Seelisches. Und das haben wir das letzte Mal sehr ausführlich besprochen. Dazu ist nötig zu verstehen, nämlich, dass diese Seelenwelt, aus der unser Seelisches letztlich genommen ist, auch unser Astralleib genommen ist, oder - wie haben wir es das letzte Mal differenziert?

Empfindungsleib - Empfindungsseele

Wir sagten, es gibt sowas wie einen Seelenleib und es gibt das eigentlich Seelische. Man muss also genauer differenzieren. Und wenn Rudolf Steiner öfter spricht vom sogenannten Astralleib, vom Sternenleib des Menschen, dann ist das eigentlich die Verbindung aus dem - ja - Seelenleib und dem eigentlich Seelischen. Und zwar insbesondere der Empfindungsseele. Die Empfindungsseele ist der Seelenbereich, der bereits also eine Innenwelt, eine eigene Innenwelt bildet. Also wo der Mensch sich bereits mit einer eigenen Innenwelt erlebt. Und zwar erlebt dadurch, dass er mit den Sinneseindrücken, die ihm der Empfindungsleib vermittelt - dazu gehört natürlich auch, braucht man auch die Sinnesorgane, man braucht den Ätherleib, der tätig ist - Aber aufgenommen wird das vom Empfindungsleib.

Der gibt uns einmal die ganzen Sinnesqualitäten und die werden aber aufgenommen jetzt von der Empfindungsseele. Und die Empfindungsseele bildet daran jetzt, naja, wie soll ich sagen, ein seelisches Empfinden, das zu diesem Sinneseindruck dazukommt. Da stehen wir genau an der Grenze, von der Goethe spricht in seiner Farbenlehre, wenn er spricht von der sinnlich-sittlichen Wirkung der Farben. Es ist ganz interessant, wie präzise er das unterscheidet. Das eine sind die Farbwahrnehmungen als solche, das ist das, was der Empfindungsleib vermittelt. Aber dass ich mit dem Rot eine andere Seelenqualität verbinde als etwa mit dem Blauen oder mit dem Violetten, das ist das, was die Empfindungsseele macht dabei. Es sind also zwei Dinge, die man unterscheiden muss. Das ist ganz wichtig.

Sinnliche Wahrnehmung - visionäre Wahrnehmung (altes Hellsehen) - Imagination (heutiges modernes "Hellsehen")

Und ich habe das letzte Mal auch gesagt, es ist wichtig, ganz besonders auch als Unterscheidung, wenn man verstehen will, was ist sinnliche Wahrnehmung, was ist visionäre Wahrnehmung im Sinne eines alten Hellsehens und was ist eine reine seelische Imagination, wie man sie heute ganz bewusst sich erwerben kann. Wir sind auf dem Weg dorthin, uns das alle zu erwerben. Wir haben in Wahrheit alle diese Imaginationen bereits. Das Kunststück ist nur noch wach zu werden dafür, dass wir sie haben.

Also Hellseher sind wir alle. Alle! Nur die meisten wissen nichts davon und die Schwierigkeit ist, es ins Bewusstsein zu heben. Das ist sozusagen unter Anführungszeichen die einzige Schwierigkeit daran. Also das ist eine gewisse Hürde. Aber die werden wir als Menschheit in näherer Zukunft allmählich überwinden. Also näherer Zukunft heißt, in den nächsten Jahrhunderten wird es immer mehr und mehr werden, dass Menschen einfach die Imaginationen, die sie ohnehin haben beständig, auch bewusst erleben können. Und trotzdem zugleich auch die sinnliche Wahrnehmung haben können. Dass man beides sogar zugleich haben kann und zusammen schauen kann.

Ja, und was ist jetzt diese Imagination im Vergleich zur Sinneswahrnehmung? Wenn der Empfindungsleib uns die Eindrücke der Sinne übermittelt, dann haben wir einfach die sinnlichen Farbqualitäten Rot, Blau, Grün zum Beispiel. Helle Töne, dunkle Töne. Einen süßen Geschmack, einen sauren Geschmack, was auch immer. Einen stechenden Geruch, einen lieblichen Geruch, einen wirklichen Duft. Alle diese Qualitäten sind etwas, was uns der Empfindungsleib vermittelt.

Sexualtrieb (Ätherleib) und sexuelle Begierde, Lust (Astralleib) sind zwei unterschiedliche Dinge

Und der Empfindungsleib übermittelt uns auch, naja das, was wir als - ja, sagen wir einmal - animalische Begierden in uns haben. Haben wir auch, brauchen wir auch. Wir haben sie. Animalische Begierden sind noch was anderes als Triebe. Rudolf Steiner unterscheidet da sehr, sehr genau. Trieb, das Wort Trieb, wo hat man das denn noch? Wir verwenden es nämlich oft auch für das, was eigentlich Begierden sind. Also der Sexualtrieb und die sexuelle Begierde sind in Wahrheit zwei verschiedene Dinge, wenn man es genau nimmt. Der Fortpflanzungstrieb ist ein reiner Lebensprozess. Das heißt, da hat man es rein mit den Ätherkräften, mit den Lebenskräften zu tun.

Nur durch den luziferischen Einfluss ist es dazu gekommen, dass dieser Prozess allmählich - und allmählich heißt also gegen Ende der Eiszeit zu Übergang zur Zeit der Kulturepochen, also sprich, wenn wir es anthroposophisch ausdrücken, nach der atlantischen Flut oder im Übergang von der Atlantis zu unseren Kulturepochen - da wird aus dem eigentlich im Schlafzustand erlebten Fortpflanzungsprozess, der eben rein durch den vegetativen Trieb geleitet wurde, da kommt das Aufwachen dazu und jetzt verbindet sich mit Hilfe Luzifers durch seinen Einfluss die Begierde damit. Dann erwacht mit dem Fortpflanzungstrieb oder kommt dazu die - ja - sexuelle Lust, die sexuelle Begierde. Das verbindet sich dann miteinander. Also es sind zwei eigentlich ganz unterschiedliche Dinge. Es sind zwei ganz unterschiedliche Dinge und sie haben im Menschen eine ganz unterschiedliche Wirkung. Damit will ich jetzt gar nicht etwas verteufeln, nicht einmal die sexuelle Lust oder Begierde, weil die gehört halt für uns Menschen, wie wir heute sind, dazu irgendwo.

Erst durch die Begierde kommen wir zum Erwachen unserer Selbst, zum Selbstbewusstsein, dass wir unserer selbst bewusst werden

Ist nämlich ein Schritt auch, ein wichtiger Schritt sogar, zum wachen, sinnlichen Bewusstsein zu kommen. Das war ein ganz wesentlicher Schritt mit dabei. Weil überhaupt dort, wo die niederen, ich sage es jetzt einmal bewusst, die niederen astralischen Kräfte, also die niederen Kräfte aus der Seelenwelt, wo die in unser Wesen Einzug halten, dann treten die zerstörerisch bis zu einem gewissen Grad den Lebenskräften entgegen. Also das heißt, sie sind bis zu einem gewissen Grade tötend, krank machend und so weiter. Eine Folge des Sündenfalls, dass das in uns hineingekommen ist. Aber der große positive Gewinn ist der, dass wir aufwachen, in ein waches Bewusstsein hineinkommen.

Zuerst einmal überhaupt Bewusstsein uns der Außenwelt, der sinnlichen Außenwelt gegenüberstellen. Nicht wahr, wie heißt es so schön in der Paradieseserzählung, da beim Sündenfall, zum Adam: "Und seine Augen wurden aufgetan." Vorher waren sie nicht geöffnet für die sinnliche Welt. Daher konnten wir uns auch nicht gegenüberstellen der sinnlichen Welt. Und daher konnten wir uns auch nicht unserer selbst bewusst werden. Dazu mussten wir in die sinnliche Welt hineingehen und dazu musste die sinnliche Begierde erwachen.

Das ist alles damit verbunden. Das haben wir alles dem Luzifer zu verdanken, dass das so gekommen ist. Und daher musste aber auch dieser eigentlich reine ganz keusche pflanzliche Fortpflanzungsprozess, der wurde eben auch von dem ergriffen. Und gerade daran erfolgt ein Aufwachen. An einem - ja - nicht ganz unwesentlichen Punkt für die Menschheitsentwicklung, weil ohne Fortpflanzung geht es nicht weiter mit der Menschheit. Und da ergreifen wir uns eigentlich in dem Moment, wo wir das Tor öffnen, dass eine Seele sich inkarnieren kann. Also das ist etwas, eigentlich etwas ganz Großartiges. Es ist etwas, was halt ein bisschen jetzt durch den Luzifer getrübt wurde, aber getrübt werden musste. Also es ist etwas an der Heiligkeit dieses Vorgangs zerstört worden, beeinträchtigt worden, wenn man so will.

Begierde heißt, ich will etwas Lustvolles in mir erleben. Dadurch fängt das Ego an sich zu spüren und das bildet die Voraussetzung, dass später das wahre Ich in uns aufwachen kann

Und die Wirkung ist ja nicht nur, dass einfach die Begierde - und Begierde hat immer was Egoistisches, also Begierde heißt, ich will Lust erleben oder mein Ego will Lust erleben. Nicht wahr, das ist nicht Liebe im Sinne eines Sich verschenken, sondern es ist die Gegenbewegung im Grunde. Es heißt also etwas Lustvolles in mir erleben. Aber dadurch fängt sich das Ego halt an zu spüren. Und das ist die Voraussetzung, dass später das Ich aufwachen kann. Da müssen wir also durch. Aber was tut diese Begierde, indem sie nämlich egoistisch ist, zusammenziehend eigentlich ist. Das heißt, etwas für sich haben will und sich vom Rest der Welt zurückstößt in Wahrheit.

Also das ist ein sehr merkwürdiger Prozess. Also auch wenn man jetzt nimmt das Verhältnis der Geschlechter zueinander. Weil es heißt eigentlich, der Partner mit dem ich mich vereinige, indem ich diese Begierde erlebe, stoße ich mich aber zugleich auch wieder zurück von ihm. Ich trenne mich und verbinde mich. Das sind zwei verschiedene Bewegungen, die miteinander im Wechselspiel sind, wodurch aber jeder sich seiner selbst bewusst werden kann. Und später mal, wenn das Ganze zur Reife kommt, sich in Liebe, das heißt in reiner Sympathie verbinden kann miteinander.

Aber das ist ein weiter Weg, der zieht sich jetzt durch die ganze Menschheit durch, bis wir dorthin kommen. Und bis das wirklich ein reiner Liebesprozess wieder ist und damit eigentlich dann wieder ganz frei von Begierde geworden ist, sondern vom höchstem Seelischen erfüllt ist, na ja, das dauert im Grunde bis zum Ende unserer Erdentwicklung. Bis dorthin haben wir Zeit, das dort wieder hinzubringen, was es einmal war. Aber wieder hinzubringen auf einer viel höheren Stufe. Also das ist der Durchgang. Darum aber darf man nicht schimpfen darüber, dass zwischendurch ein Abstieg da ist. Der ist notwendig.

Die niederen Bereiche der Seelenwelt überschneiden sich mit den obersten Bereichen der Ätherwelt

Und der Punkt eben, warum diese niederen Begierden zerstörerisch wirken ist, weil gerade - das haben wir das letzte Mal besprochen - die niederen Bereiche der Seelenwelt sich überschneiden oder in gewisser Weise sogar identisch sind mit den obersten Bereichen der Ätherwelt. Das ist ganz interessant, wenn man das Buch Theosophie von R. Steiner durchliest, dann sagt er irgendwo einmal, ja, da wird dieser Empfindungsleib gebildet und dazu wird eigentlich so ein Teil des Ätherleibes verwendet. So in etwa steht das darin.

Man denkt sich dann immer, na, ich habe doch gehört, der Astralleib ist da zuständig dafür. Ja, es gibt eben nicht diese scharfen Grenzen. Es gibt diese Übergangsbereiche und die sind ganz, ganz wichtig. Und da ist das Wichtige, die obersten edelsten Ätherarten, die überlappen sich mit den allertiefsten und niedersten astralischen Kräften, also seelischen Kräften. Der unterste Bereich ist die Begierdenglut. Also das ist Brennen in der eigenen Lust eigentlich. Ganz egoistisch. Wurscht was ich in mich hineinnehme, ich nehme es zur eigenen Lust und stoße alle anderen Wesen eigentlich zurück. Es geht nur darum, eigentlich wenn man es vollkommen machen wollte, ich nehme die ganze Seelenwelt und sage, sie gehört mir. Mir allein und niemand anderen. Nur mir gehört sie. Meinem Ego gehört sie. Ich bin ein Seelenkosmos für mich allein. Das ist eigentlich das, was die Begierde will. Sie sagt, ich will ein Kosmos für mich selbst sein.

Der unterste Bereich der Seelenkräfte (Astralkräfte) ist die Begierdenglut, eine Seelenbewegung, die aber zerstörerisch auf die Ätherkräfte (Lebenskräfte) wirkt

Nur - leider kann ich ihn noch nicht selber schaffen, also muss ich ihn von draußen nehmen irgendwo. Das heißt, ich versuche ihm diese Kräfte zu rauben von draußen irgendwo. Und wenn ich das aber mit dieser begierdenhaften Haltung mache, dann kriege ich in Wahrheit nur die niederen Seelenkräfte herein. Dann kriege ich gerade die niederen Kräfte herein. Nämlich diese Region der Begierdenglut, denn das ist diese Seelenbewegung. Das ist diese Seelenbewegung. Begierdenglut ist nichts anderes als diese Seelenbewegung. Fass´ hinein in die astralische Welt, in die Seelenwelt und raube dir, was du brauchen kannst daraus und nimm es zu dir und behalte es bei dir. Das ist so die Grundstimmung drinnen. Und dann unendliches Feuer der Lust geradezu, das ich erlebe. Begierdenhafte Lust. Na ja, aber diese Kraft, die eigentlich also draußen eine kosmische Dimension hätte und dort, ich sage einmal wesentlich harmloser ist, als wenn ich sie da hinein verdichte in mein Wesen, die wirkt zerstörerisch vor allem auf die Ätherkräfte.

Weil da überlappt es sich. Oberste Ätherkräfte, niederste Astralkräfte, die überlappen sich. Die durchdringen einander. Die sind praktisch eins, aber das zerstört etwas bei den Lebenskräften. Also die höchsten Ätherkräfte, die höchsten Lebenskräfte, das ist der Lebensäther, der Klangäther, der Lichtäther vor allem. Also da eine Orgie der Zerstörung, die passiert. Ja, bis in den Wärmeäther sogar hinein geht das. Sehr richtig daher, dieser Begriff Begierdenglut. Begierdenglut, das ist tatsächlich etwas, was bis ins Wärmeätherische heruntergeht und dort aber zerstörend wirkt. Zerstörend im Sinne, ich reiße mich los vom Makrokosmos, von der Welt draußen, von der Seelenwelt draußen. Ich reiße mich los. Und das tut den Ätherkräften auch nicht gut, weil in Wahrheit die Ätherkräfte, die sind es, die in unserem Organismus formen, die ihn regenerieren, die ihn aufbauen immer wieder, die alles, was an Zerstörung ist, wieder gut machen.

Die brauchen selber etwas aus der kosmischen Weite. Sie brauchen nämlich die hohen, die guten, astralischen Kräfte, um sich von dort - ja - die Bilder zu holen, nach denen sie dann den physischen Leib gestalten. Also der Ätherleib, die Ätherkräfte, die hohen Ätherkräfte sammeln sozusagen, nehmen auf die ganz erhabenen Bilder der Seelenwelt, das ganz hohe, nehmen das hinein und wandeln es um in Kräfte, die das Physische gestalten können, die also gestalterisch sein können, im Wärmeelement, im Luftelement, im Wasserelement, von dem wir sehr viel in uns haben, ja bis ins Feste hinein sogar.

Durch die Begierdenglut, die luziferische Verführung, werden Lebenskräfte, Lebensätherkräfte, verdorben. Dadurch gibt es den Tod und dadurch entsteht aber auch unser Bewusstsein

Die Lebensätherkräfte gerade sind es, die bis ins Feste, bis ins Kristalline hineinformen, bis ins Knochensystem hinein formen. Aber genau diese Lebenskräfte werden jetzt verdorben durch die Begierdenglut, die da hereinkommt. Die nehmen dem was weg. Damit zwangsläufig entsteht Sterblichkeit. Das ist die eigentliche Ursache. Durch die luziferische Verführung. Also das ist ganz wichtig, was in der Bibel steht. Dadurch entsteht der Tod, dadurch entsteht aber auch Bewusstsein. Also es ist immer der Tod, dem wir das Bewusstsein verdanken in Wahrheit. Dem Tod, der sozusagen die Summe des lebenslangen Sterbens in Wahrheit ist. Weil in Wahrheit sterben wir von der ersten Minute an. Und wichtige Prozesse, selbst in der Embryonalentwicklung und dann auch in den ersten Kindesjahren, wo ja einerseits die Lebenskräfte noch sehr stark sind, aber trotzdem entscheidende Impulse passieren schon durch Sterbensprozesse. Das Gehirn wird ausgebildet dadurch, dass Millionen von Nervenzellen, die zuerst einmal im Überfluss geschaffen wurden, dass die abgetötet werden. Raus damit, zu viel, kann ich nicht brauchen. Ich brauche ein Gehirn, das viel toter ist. Weil sonst kann ich nicht wach werden, sonst würde ich immer benebelt sein. Also was das Kind so in den ersten drei Lebensjahren an Gehirnzellen vernichtet, ist unglaublich in Wahrheit. Und das ist gut, sonst würden wir nicht wach werden. Ja, also diese Kräfte kommen herein. Begierdenglut einmal.

Die nächstniedrigere astrale Stufe ist die Region der flutenden Reizbarkeit, das sind die Sinnesqualitäten, die wir vom Empfindungsleib erhalten

Das nächstmildere sind eben die Sinnesqualitäten. Rudolf Steiner nennt das daher, dem entspricht draußen in der Seelenwelt die Region der flutenden Reizbarkeit. Also das ist nichts anderes als das, was wir als Farben, als Töne, als Klänge, als Gerüche, als Geschmacksnuancen und so weiter, als Wärmeerlebnis, als Kälteerlebnis, was wir eben Sinnlich erleben. Das sind die Kräfte, die eben in unserem Empfindungsleib drinnen wirken. Ganz stark. Also da wirkt drinnen die Begierdenglut, da wirkt drinnen die flutende Reizbarkeit, also die Kräfte der flutenden Reizbarkeit. Das alles lebt da drinnen.

Region der Wünsche und Region von Lust und Unlust (liking und disliking)

Und der Entwicklungsweg geht aber dorthin, dass wir allmählich das zu etwas Höherem verwandeln. Nicht wahr, also es gibt dann noch die Region der Wünsche gibt es noch, die Region von Lust und Unlust. Bei der Region von Lust und Unlust, das habe ich das letzte Mal auch erwähnt, das ist also die vierte Region, die mittlere Region eigentlich der Seelenwelt, also aus der entnehmen wir auch Kräfte. Das sind auch noch Kräfte, die mit dem Empfindungsleib eigentlich zu tun haben. Aber da ist es schon eine Grenze. Wobei man ganz deutlich sagen muss, das Wort Lust ist hier nicht im Sinne von dieser brennenden sinnlichen Lust gemeint. Sondern da ist die englische Übersetzung eigentlich recht gut. Da wird es nämlich meistens übersetzt: «region of liking and disliking». Also «liking» heißt, das mag ich und «disliking» heißt, das mag ich nicht im Grunde. Also das ist so die schwächste Form noch, das «Ich will es für mich» oder «Ich will es nicht für mich». Aber das ist sehr zart. Das ist nicht brrrr, mit Begierde es hineinziehen, sondern ja, gefällt mir, gefällt mir nicht. Da sind wir an der Grenze irgendwo.

Der ästhetische Geschmack

Da ist zum Beispiel der ästhetische Geschmack. Nicht wahr, Geschmack hat nichts damit zu tun, ob ein Kunstwerk gut oder schlecht ist. Der ästhetische Geschmack sagt eigentlich aus, mir gefällt es, mir tut es wohl oder mir gefällt es nicht, ich empfinde mich unwohl dabei bei dem Kunstwerk. Nein, die Musik kann ich nicht anhören, die tut mir weh im Ohr. Der andere sagt, großartig, das durchfährt mir durch und durch, ich bin erschüttert davon. Kann ganz unterschiedlich sein. Und jeder hat recht, weil der eine braucht halt das eine und es tut ihm gut und der andere braucht das andere. Hat daher jedes seine Berechtigung.

Also nicht gleich sagen, wenn ich höre was, jessas, was ist das für eine Katzenmusik? Schrecklich! Ja, vielleicht braucht es ein anderer. Trotzdem kann man unterscheiden, objektiv unterscheiden, es gibt gute Musik und es gibt Musik, die nicht so ausgereift ist, die nicht so vollkommen ist. Eine schlechte Musik gibt es eigentlich gar nicht, dann ist keine Musik mehr. Aber es gibt welche, die besser komponiert ist und welche, die schlechter komponiert ist. Nämlich in dem Sinne, dass mehr hohes Seelisches oder sogar Geistiges mit dem mit kommt oder weniger. Das ist natürlich jetzt schon sehr schwer zu unterscheiden voneinander. Das braucht also eine sehr starke geistige Vertiefung, dass man diese objektive Seite der Kunst auseinander halten kann. Und dass man vielleicht auch in dem, was einem eigentlich gar nicht gefällt, erkennen kann trotzdem, ahh, da wirkt aber ein hohes Geistiges und Seelisches drinnen. Auch wenn es meinem ästhetischen Geschmack widerspricht. Das ist ganz interessant.

Wenn man Kunst nach seinem geistigen Wert beurteilen will, muss man sich völlig freimachen vom eigenen Geschmacksurteil: Zum Beispiel die indische Musik

Daher muss man in Wahrheit, also wenn man ein Kunstwerk wirklich einigermaßen seinem geistigen Wert nach beurteilen will, sich völlig frei machen von dem eigenen Geschmacksurteil. Also sprich, gefällt mir oder gefällt mir nicht. Und auch von den Gewohnheiten. Unser ästhetisches Geschmacksurteil hängt auch viel damit zusammen, mit welchen Bildern bin ich aufgewachsen, mit welcher Musik bin ich aufgewachsen. Ich meine, weiß ich nicht, wenn wir in Europa aufgewachsen sind, dann kommt uns vielleicht irgendeine indische Musik oder diese schwebenden Töne, Halbtöne, also ein Sechzehntel und ein Zweiunddreißigstel vielleicht oder noch was, diese schwebenden Töne, das regt uns vielleicht irgendwo auf. Wir driften weg irgendwo. Ja, aber man muss erkennen, was da drinnen ist. Natürlich, es ist dort bei diesen ganz winzigen Intervallen, die zwischen den Tönen sind, wo es so schwebend wird. Ja, es geht ins Luziferische hinein, aber es ist was ganz, ganz Hohes trotzdem drinnen. Hohe Weisheit drinnen, die kommt. Also eigentlich die feinsten Töne der Sphärenharmonien werden da eingefangen in Wahrheit. Und die sind nur so fein und so beweglich, dass wir heute noch gar nicht fähig sind, dabei ganz wach zu bleiben.

Im alten Indien wollte man gar nicht ganz wach bleiben dabei, sondern man hat empfunden, okay, das hebt mich hinaus, das hebt mich eigentlich in die hohen himmlischen Sphären hinaus. Und zwar in Sphären, die schon über unser Planetensystem hinausgehen, die mich in kosmische Dimensionen heben. Nicht wahr, man kann sehr gut unsere Intervalle, unseres Dur-Moll-Systems zusammenschauen mit den Planetensphären, also bis zur Saturnsphäre hinaus. Und dann darüber hinaus, dann geht es in die Oktave. Aber damit ist unser Planetensystem geschlossen. In dem bewegt sich sozusagen unsere abendländische Musik drinnen. Die morgenländische, die geht bis an die Grenze - überhaupt das Indische, was seinen Ursprung in der urindischen Kultur hat - die geht bis an die Grenzen des sichtbaren Kosmos hinaus. Die Inder denken ganz, ganz groß oder erlebten ganz, ganz groß.

Die sieben heiligen Rishis nutzten ihre Trance-Zustände, um Dinge aus den fernen Grenzen des Kosmos hereinzuholen, wo die raum-zeitliche Welt übergeht in die überräumlich-überzeitliche Welt. Sie erlebten dort Brahma, Vishnu und Shiva als das, was wir heute im christlichen Kontext als höchste Trinität bezeichnen

Daher, wir sind froh, wenn man etwas in überschaubaren Zahlen findet. Die sieben Intervalle, die sieben Töne, die sieben Planeten. Die Inder rechnen mit riesigen Zahlen, mit Milliarden, mit Billiarden und in dem fühlen sie sich wohl. Weil das ist die riesige kosmische Dimension einfach. Also das heißt aber auch, sie leben mit ihrem Bewusstsein dort draußen, wenn sie in die geistige Versenkung gehen. Aber mit einem traumbildartigen Bewusstsein. Also ja vielleicht sogar mit einem Trance-Bewusstsein in Wahrheit. Also gerade in der urindischen Zeit, auch wenn die sieben heiligen Rishis versammelt waren, also sieben Heilige, die aus der atlantischen Zeit herübergekommen sind, dort die großen Eingeweihten der verschiedenen Planetenorakel waren, wenn die gemeinsam sich versenkt haben in die Meditation und dann aus diesem gemeinsamen Erlebnis heraus gesprochen haben, dann haben sie aus einem Trance-Zustand heraus gesprochen. Das heißt, sie waren gar nicht wach dabei. Sie wussten eigentlich gar nichts von dem, was sie hereinholen. Und sie wussten es, nachdem sie aus der Trance wieder erwacht waren, wussten sie auch nichts mehr davon. Aber in dem Zustand holten sie etwas herein, was hinausreicht bis an die Grenzen des Kosmos im Grunde. Dort wo die raum-zeitliche Welt übergeht in die überräumliche-überzeitliche Welt. Bis dorthin konnten sie greifen. Und dort konnten sie erleben eigentlich - ja - das, was wir heute als Trinität erleben, was sie als Brahma, Vishnu, Shiva oder so erlebt haben. Da steckt im Grunde dasselbe Prinzip dahinter. Und da verstehen sie wirklich die Trinität im höchsten Sinne, die den ganzen Kosmos schafft. Und in diesen Bereichen leben sie, also in den ganz hohen Bereichen.

Heute mit vollem Wachbewusstsein das zu erleben, das schaffen wir eigentlich noch gar nicht. Und als Europäer heute ist es in der Regel sinnlos, es auf dem alten Weg zu versuchen. Das funktioniert einfach nicht mehr so wie früher. Und bei unserer Körperkonstitution noch weniger als Menschen, die im indischen Raum geboren wurden und da von der Abstammung her auch eine andere Körperlichkeit haben, die noch etwas mehr dem zugänglich ist. Aber natürlich auch nicht mehr wie in der Zeit vor 7 - 8 Tausend Jahren, die wir eigentlich zurückgehen müssen bis zur urindischen Kultur. 9.000 Jahre, vielleicht sogar 10.000 Jahre, wo das anfängt vor unserer Zeit jetzt.

Aber nur, dass ihr seht, also um so etwas zu bewerten, wie unterschiedlich das ist, wie unterschiedlich die Wirkungen sind und wie wir oft also uns an etwas instinktiv richtig stoßen durch unser ästhetisches Urteil, weil es uns nicht zuträglich ist. Aber wir trotzdem sehen müssen, welche hohe Geistigkeit dahinter stecken kann. Heißt nicht immer, dass es ist. Es kann was auch auf gut wienerisch ein Schmarren sein (auf Deutsch: Unfug) und nix sein. Kann es auch sein. Also nicht alles, was hässlich klingt für unsere Ohren, ist schon von hoher Geistigkeit deswegen.

Aber es kann etwas, was uns geradezu Seelisch verletzt, kann sehr wohl etwas hohes Geistiges sein und kann uns nur vielleicht sagen, Mensch, soweit sind wir mit unserem neuen geistigen Weg noch nicht, dass wir da hinein können, ohne dass es uns wehtut, ohne dass es uns das Bewusstsein verdunkelt, raubt, dass wir wegdriften. Da müssen wir noch arbeiten an uns. Das heißt aber, es wird sich auch natürlich unser Musikgeschmack, unser künstlerischer Geschmack überhaupt ganz stark verändern noch in der Zukunft. Wir werden auch wieder in diese hohen Bereiche hinauskommen irgendwann. Aber auf ganz andere Weise. Wir werden nicht einfach das Alte wiederholen, aber wir werden es auf neue Weise wiederfinden. Fragt mich jetzt nicht, wie das genau sein wird. Das werden die Künstler dann erschaffen, die dann leben in der Zukunft. Das steht noch nicht fest. Aber da gibt es etwas zu ergreifen, was uns noch nicht zugänglich ist.

In alten Völkern sind besondere Fähigkeiten aufbewahrt die das Naturleben betreffen

Im Übrigen auch etwas, was unterstreicht, was ich, glaube ich, schon einmal erwähnt habe, dass es ganz wichtig ist, dass auch ganz alte Völker, Urvölker, wenn man so will, dass die ganz besondere Fähigkeiten noch heute bewahren und bewahren müssen und sollen für die Zukunft. Weil wir aus dem modernen Geistesleben heraus, also auch aus der Anthroposophie heraus, noch lange nicht so weit sind, diese Kräfte in uns rege machen zu können. Und das heißt, wir brauchen sie. Also dieses, wie soll ich sagen, das sind alte, naturhafte, geistige, seherische Fähigkeiten, die es in gewissen Völkern immer noch gibt. Und da können wir mit dem anthroposophischen Schulungsweg machen, was wir wollen, dorthin kommen wir jetzt einmal noch lang nicht. Noch lange nicht! Also gerade Dinge, die auch das Naturleben betreffen, da sind wir angewiesen.

Und wir werden es lernen in einer ferneren Zukunft von diesen Völkern, von den Menschen, die überbleiben. Daher ist es tragisch, wenn solche Völker aussterben. Wenn sie alle aussterben würden und alle einfach nämlich aussterben würden, dadurch, dass sie mit den Segnungen unserer Zivilisation konfrontiert werden, zu einem Zeitpunkt, wo sie nicht reif sind dafür, dann würde der Menschheitsentwicklung was verloren gehen. Wir brauchen diese alten Kräfte.

Wir sehen es in den Mysteriendramen, ich meine, die Baldes, die Familie Balde, das sind Repräsentanten ja eigentlich dieser Naturfähigkeiten auch noch, die es gibt. Und es kommt ganz deutlich heraus, die ganzen Geistesschüler, ohne den beiden geht es aber auch nicht. Und die sind in dem Sinne nicht, die waren nicht beim Benediktus in der Schule, dass er sie ausgebildet hat. Sie können es einfach aus ihrer Natur heraus. Und natürlich aus dem früheren Erdenleben, wo sie sich diese Kräfte erworben haben, aber plus der körperlichen Anlage, die damit verbunden ist. Wir brauchen das.

Also daher auch jetzt für unsere Zeit, wenn es darum geht, das Naturleben tiefer zu betrachten, also über das, was uns die Naturwissenschaft zeigen kann, eben auch die geistigen Hintergründe zu sehen, die Elementarwesen zu erleben, die Elementarkräfte zu erleben, die dahinter wirken. Dann ist auch da eine gewisse Verbindung, gerade da eine gewisse Verbindung notwendig, zwischen dem modernen, imaginativen Hellsehen, wenn man so will, und alten, durch die Körperlichkeit bedingten Fähigkeiten. Nicht wahr, das alte Hellsehen beruht immer auf einer bestimmten körperlichen Anlage. Da muss eine physische Basis dafür vorhanden sein. Das ist ganz wichtig.

Der große Unterschied zwischen dem alten hellsichtigen Erleben und dem neuen imaginativen Sehen

Daher, und jetzt komme ich zum Kern nämlich, daher der große Unterschied zwischen dem alten hellsichtigen Erleben und dem neuen imaginativen Sehen. Beim alten visionären Hellsehen erlebt man Bilder, die sinnesartig sind. Das heißt, die voll und ganz mit den Kräften der Sinnesqualitäten erfüllt sind. Ich erlebe sinnliche Farben im Grunde, auch wenn sie strahlender sind und so weiter. Ich erlebe Geschmacksqualitäten und so weiter. Natürlich nicht in Form von sinnlichen Gegenständen, aber die Bilder sind gemalt in diesen tatsächlichen Sinnesqualitäten, weil sie aus dem Empfindungsleib schöpfen. Aus dem schöpfen sie.

Beim neuen Hellsehen, also das heißt beim imaginativen Schauen, das entsteht eigentlich durch eine Weiterentwicklung unseres Denkens. Ein Denken, das sich löst vom Gehirn, vom physischen Werkzeug und rein im Ätherischen tätig ist. Da entstehen Bilder - und da muss man sehr Anführungszeichen machen - ganz andere Art, nämlich rein seelische Bilder. Und zu diesem rein seelischen, ja, da zählt der Bereich in Goethes Farbenlehre zum Beispiel, die sittliche Wirkung der Farben. Das heißt, was löst das für eine Seelenqualität in mir aus, für eine Seelenstimmung in mir aus.

Rot eine andere Stimmung als Blau, als Gelb, und so weiter. Also man muss deutlich auseinanderhalten, die Farbqualität und das seelische Erleben, das sich daran knüpft oder verbindet. Die gehören schon irgendwo zusammen, aber ich muss sie auch auseinanderhalten können. Und Imaginationen im modernen Sinn haben mit den Sinnesqualitäten nichts zu tun. Nichts. Jedenfalls nicht so, dass man sie unmittelbar so erlebt, sondern es sind die Seelenstimmungen, die mit ihnen verbunden sind. Und ich muss eigentlich erst beim modernen imaginativen Schauen dieses rein seelische Panorama, das ich habe, übersetzen in Sinnesqualitäten, um es überhaupt schildern zu können. Weil wenn ich es schildern will, brauche ich Worte und ich habe nur Worte zum Beispiel für die Sinnesqualitäten. Für diese Seelenqualitäten haben wir noch gar keine.

Wenn man sagt, ja, einer ist traurig, niedergeschlagen oder sonst was, das trifft es aber alles nicht. Das ist viel zu grob. Das ist viel zu grob, weil was wir als Seelenstimmung in der Imagination erleben, ist einfach viel reicher und hat viel mehr neue Töne, als was ich jetzt in meinem Gefühlsleben so im Alltag erlebe. Das ist eine Kleinigkeit gegenüber dem, was da ist, weil es einfach viel wacher, viel klarer, viel voller ist. Aber man muss es einfach auseinander halten können, diese zwei Seiten. Und auch wenn es dann ganz naturgemäß ist, ja, diese Stimmung hängt mit der Farbe zusammen. Die gehören zusammen irgendwie. Daher sage ich, ok, ich sehe in der Aura jetzt viel Rot drinnen, oder ich sehe viel Blau in der Aura drinnen. Aber man darf sich nicht vorstellen, der Seher sieht das, der ist irgendwie in einen roten Schein eingehüllt. Das ist es überhaupt nicht. Sondern er erlebt seelisch die Ausstrahlung dieses Menschen. Und er sagt, diese Ausstrahlung ist, wenn ich ein Wort dafür suche, Rot. Dunkelrot. Schmutziges Rot sogar vielleicht, wenn es etwas sehr Begierdenhaftes ist. Aber er sieht nicht jetzt wirklich irgendein sinnliches Rot dabei.

Wenn, dann ist es so, dass er halt an die körperliche Sphäre heranträgt. Da gibt es riesige Unterschiede. Es ist von Mensch zu Mensch verschieden. Der eine, wenn er es auf dem modernen Weg macht, hat geradezu Mühe diese Übersetzung in die Sinnesqualität zu finden. Es dauert unter Umständen. Er muss mit der Imagination, die er im Seelischen ganz klar vor Augen hat, vielleicht eine Zeit lang leben. Bis er überhaupt sagen kann, ja, das ist die Farbqualität. Das ist die Geschmacksqualität. Die springt ihn nicht einfach an, sondern das klärt sich erst. Bis irgendwann - hat er es. Bei einem anderen geht es wieder sehr leicht. Er erlebt zwar auch das rein Seelische, aber es hat gar kein Problem, es wirklich zu einem Art Traumbild werden zu lassen, das jetzt in sinnlichen Qualitäten innerlich bildhaft, wie ein Traumbild erlebt wird. Kann auch sein.

Aber man sollte heute, also wenn man den modernen Weg geht, jedenfalls diese Schnittstelle sehr stark erleben. Das wäre wichtig. Weil wenn es sich unmittelbar, ich sehe was, ich sehe es in Sinnesqualitäten, weiß aber, das ist nicht das Äußere, das ich sehe, wenn es unmittelbar so erlebt wird, wie ein sinnliches Bild im Grunde, dann ist das altes Hellsehen. Beim neuen imaginativen Schauen muss ich die Verbindung erst selber herstellen. Das ist ganz wichtig.

Und darum gefällt mir ja der Ausdruck eigentlich so gut, den der österreichische Quantenphysiker, der Wolfgang Pauli, dafür geprägt hat. Der hatte nämlich Imaginationen. Und er spricht vom malenden Schauen innerer Bilder. Und damit meint er nichts anderes als, ja, ich erlebe da im Seelischen etwas, das ist sehr weich, aber so richtig fassen kann ich es erst, wenn ich es mir jetzt zu einem Art visionären Bild verdichte, das muss ich aber selber malen. Das passiert nicht einfach von selber, sondern ich bin tätig dabei. Das ist dieses malende Schauen innerer Bilder. Und da male ich wirklich etwas, was aus dem Seelischen kommt und ich übersetze es in, oder sagen wir es besser so, was aus einem hohen Seelischen kommt - und übersetze es in ein niederes Seelisches, nämlich in Form der Sinnesqualitäten. Aber das muss ich selber tun. Das muss ich selber tun. Weil die Farben der Aura oder was immer es ist, sind nicht in sinnlichen Farben gemalt. Sondern sie sind in Seelentönen gemalt. In Seelen-Nuancen gemalt und ich muss sie übersetzen. Also das einmal ein bisschen zum Verständnis dieser Feinheiten.

Gehen wir ein bisschen in unser Seelenleben jetzt noch weiter hinein. Das war jetzt alles nur noch ein bisschen Aufarbeitung vom letzten Mal. Aber gehen wir noch etwas weiter, schauen wir, wo unsere Seelenkräfte beheimatet sind. Nicht wahr, wir in unserem Seelischen so die Grundtätigkeiten Denken, Fühlen, Wollen. Das ist schon einmal etwas sehr Interessantes, dass es diese Dreigliederung gibt. Wird natürlich in der Psychologie nicht überall anerkannt, aber das macht nichts. Es ist natürlich immer schwierig, jede Gliederung, muss man gleich dazu sagen, jede Grenze, die man irgendwo zieht, ist immer von uns gezogen. Es gibt nicht irgendwo eine Grenze, wie ich es vorher sagte, mit dem Ätherleib und Astralleib, wo sich das überlappt und durchdringt. Ich kann nirgendwo einen Strich ziehen, da hört das Ätherische auf, da fängt das Astralische an. Machen wir mit dem Lineal einen Strich. Das geht nicht. Das ist ein breitester Übergangsbereich, wo ich eigentlich nicht sagen kann, ist das Ätherisch oder ist das Astralisch? Kann ich nicht sagen. Es ist ein Übergangsbereich. So wie das bei einem Regenbogen letztlich, man sagt, die sieben Regenbogenfarben, ja, aber sind die wirklich so zack, zack, zack nebeneinander? Wenn man genauer hinschaut, geht das gleitend ineinander über und man wird irgendwo eine Stelle immer finden dazwischen, weiß ich nicht, ist das jetzt noch Orange oder ist das schon Rot oder? Es geht ineinander über. Wenn ich aber trotzdem ein bisschen unschärfer hinschaue, sozusagen mit ein bisschen distanzierter Blick, ja, sieben Farben, die kann ich aufs erste locker unterscheiden. Und trotzdem ist es ein gleitender Übergang. Also das ist ganz wichtig. Und so ist es eben im geistigen Erlebnis auch.

Dreigliederung unseres Seelenlebens in Denken, Fühlen und Wollen

Und daher, also diese Dreigliederung unseres Seelenlebens in Denken, Fühlen und Wollen, hat schon sehr viel für sich. Im Grunde, also wenn man es ganz groß nimmt, ist das ein Abbild der Trinität, wenn ich es ganz hoch nehme. Dort ist die Wurzel also. Und daher ist diese ganze Geschichte mit der Trinität oder der Streit Monotheismus, ist das noch ein Monotheismus? Die Muslime würden sagen, nein, das ist ja ein Sakrileg, es gibt nur den einen Gott und ihr kommt eigentlich mit drei Göttern daher und macht sowas Verschrobenes wie aber die drei sind eins. Ja, was soll das eigentlich? Ja, aber genau so erlebt sich auch das Seelische. Es sind die drei, die eigentlich eins sind. Weil wenn man kann eigentlich - wenn man ein bisschen genauer hinschaut, fangen einem die Dinge zu verschwimmen an. Braucht man nur lesen in der Philosophie der Freiheit, ja, da geht es jetzt im ersten Teil ums Denken. Denken als der eigentliche Angelpunkt, von dem aus man die ganze Welt erklären und erkennen kann. Aber es kommt dann immer mehr dazu, ja dieses Denken, wir kennen es deswegen so gut, weil wir es selber machen. Dann kommt der Einwand, ja, dann muss aber das Denken doch gewollt sein, dann ist da doch der Wille drinnen, oder wie ist denn das? Ja, ja, das wirkliche Denken ist durch und durch gewollt! Und wenn ich es von der Perspektive einmal anschaue, sage ich, primär ist wirkliches Denken ein Wollen, ein schöpferisches, kreatives Tun. Ein Gestaltenwollen. Und dann irgendwann stirbt es ab zum Gedanken. Also eigentlich ist Denken gleich Wollen.

Die drei Seelenfähigkeiten sind auf unseren physischen Leib, Ätherleib und Astralleib angewiesen

Habe ich euch verwirrt jetzt ein bisschen? Macht nichts, es liegt in der Natur der Sache. Also die Dinge verschwimmen ineinander. Trotzdem macht es einen Sinn, sie auch auseinander halten zu können. Also klar zu sagen, Denken, Fühlen, Wollen. Drei verschiedene Dinge. Und diese drei Seelenfähigkeiten, die wir in dieser Form als irdisch verkörperter Mensch haben, brauchen wir wieder nicht glauben, dass wir es in der gleichen Form haben, wenn wir drüben sind nach dem Tod, da ist das alles wieder anders. Weil diese drei Seelentätigkeiten brauchen unseren physischen Leib, sie brauchen unseren Ätherleib und sie brauchen unseren Astralleib. Und das Ich natürlich auch. Also das Ich ist ja das Zentrum, um das sich Denken und Fühlen, Fühlen und Wollen dreht. Aber Denken, Fühlen und Wollen brauchen also diese leiblichen Wesensglieder des Menschen. Ganz wesentlich.

Na ja, versuchen wir uns heranzutasten. Viele von euch werden schon wissen, worauf das hinausläuft, aber die es noch nicht so genau kennen. Schauen wir mal in der Natur. Also unsere Wesensglieder. Und vergleichen wir sie dann mit dem, was in der Natur draußen ist. Also unsere Wesensglieder sind der physische Leib, der Ätherleib, der Astralleib, also diese Verbindung aus Empfindungsleib und Empfindungseele, wie ich das vorher geschildert habe. Na ja, und dann das Ich. Bleiben wir einmal bis dorthin.

Ja - wo haben wir einen rein physischen Leib? Haben wir eigentlich nie. Den gibt es in Wahrheit nur in einer kurzen Zeitspanne, nämlich dann, wenn der Mensch gestorben ist und sich der Ätherleib langsam loslöst. Das sind so dreieinhalb Tage etwa und dann zerfällt er. Da haben wir in etwa das, was man einen physischen Leib nennen könnte. Aber während der ganzen Zeit ist immer noch der Ätherleib irgendwo dabei und wenn der endlich rausgeht, dann beginnt der totale Zerfall des physischen Leibes. Dann habe ich es nämlich nur mehr mit einem zerfallenden physischen Leib zu tun. Also wir haben eigentlich nie wirklich einen rein physischen Leib.

Daher auch diese Gliederung: physische Leib, Ätherleib, Astralleib, Ich. Und man stellt sich das als so vier Dinge vor, die man so einfach trennen könnte voneinander. Nein! Auch nicht. Sie durchdringen einander. Sie durchdringen einander und manche können sich ein bisschen mehr voneinander lösen, andere weniger. Aber das Physische und das Ätherische ist im Erdenleben immer sehr stark miteinander verbunden. Und das ist ganz wichtig. Das ist ganz wichtig. In dem Moment, wo endgültig diese Trennung da ist, dann ist es vorbei. Dann ist das Erdenleben, dieses Erdenleben zu Ende. Also wir haben eigentlich immer einen belebten physischen Leib.

Draußen in der Natur ist der Lebensäther tätig

Wie schaut es in der Natur draußen aus? Ja, in Wahrheit, ganz tot ist die Natur auch nirgends. Auch nicht dort, wo die Mineralien sind. Ja, da stirbt etwas heraus. Aber eigentlich, solange der Prozess im Laufen ist, wo sich so ein Kristall bildet, über das haben wir schon gesprochen, wirkt der Lebensäther von außen gestaltend mit. Und der ist tätig. Und ohne den würde der Kristall nicht entstehen. Und dann stirbt so etwas heraus, so wie, weiß ich nicht, bei uns im Gehirn Gehirnsand herausgerieselt oder wie Gallensteine oder irgend so was sich herausbilden. Da stirbt was ab. Aber eigentlich ist es immer ein Prozess, wo etwas aus dem Lebendigen herauskommt. Also das heißt, auch in der Natur draußen, in der Gebirgsbildung zum Beispiel, Gebirge, puhh, da denkt man sich, ja, Felsmasse ist doch eigentlich alles tot. Man braucht nur einen Zeitmaßstab haben von ein paar Millionen Jahren, dann sieht man, wie die lebendig beweglich sind, die Gebirge. Und sich gestalten, sich auffalten, durch die Lebenskräfte der Erde in Wahrheit.

Ja, die Tektonik und das spielt alles eine Rolle. Klar! Ist ja wunderschön, was uns da die Geologie zeigt und lehrt. Ist nämlich wirklich toll. Und gerade das Modell mit der Platentektonik, die von Wegener gekommen ist, das schildert ja eigentlich, wie da ein lebendiger Prozess ist, wie zwar die Erde soweit schon verhärtet ist, dass sich Kontinentalschollen bilden, aber die bewegen sich gegeneinander, die verformen sich dadurch, die begegnen einander, die stoßen zusammen oder eine geht runter, die andere wird hochgehoben. Ja, Lebensprozess der Erde. Aber da brauche ich halt, um den sehen zu können sozusagen, müsste ich so einen Zeitraffer haben, der viele Millionen Jahre in ein paar Minuten zeigt. Dann würde ich das sehen. Dann würde ich gar nie mehr auf die Idee kommen, dass die Erde tot ist. Sie ist es auch heute nicht. Und dass das keine zufälligen Prozesse sind, sondern dass das so geradezu ist, wie wenn der Mensch mit dem Atem die Brust dehnt und wieder zusammenzieht und dehnt und wieder zusammenzieht. So macht die ganze Erde eigentlich einen Atmungsprozess durch. Auch die scheinbar feste Erde. Die Lufthülle sowieso, die Lufthülle dehnt sich aus, zieht sich zusammen, da sind rhythmische Wechsel drinnen, die dann noch von einzelnen anderen Wechseln überlagert sind. Aber es ist ein gewisser Rhythmus im Grund dahinter. Und so ist ein gewisser Rhythmus in der Platentektonik und so weiter drinnen. Also die Erde lebt immer noch. Sie ist zwar viel toter als in der Vergangenheit, aber sie lebt - noch. Und müssen wir schauen, dass wir sie am Leben erhalten.

Und das heißt aber konkret gesprochen, wenn man es jetzt auf die Erde bezieht, sind dort physischer Leib der Erde und Ätherleib auch immer miteinander verbunden irgendwo. Und der Ätherleib der Erde ist es, der die Erde gestaltet. Der gestaltet die Gebirge, die ganzen geologischen Formationen, ja natürlich ganz besonders die Wasserläufe und was mit dem zusammenhängt, also im fließenden, im wässrigen ist der Äther ganz besonders stark beheimatet und das Flüssige gestaltet aber umgekehrt wieder die Erdoberfläche ja ganz stark. Also der Regen, die Flüsse und das, das verändert ja ununterbrochen die Erdoberfläche in Wahrheit. Also da wirkt ganz stark das Ätherische mit. Da wirken im Übrigen Engelwesenheiten mit ganz stark. Ist also eigentlich was ganz was Tolles.

Aber gehen wir jetzt über das hinaus, aus diesem lebendigen Prozess, der in der Vergangenheit noch viel stärker war, aus dem heraus ist langsam etwas herausgestorben und das waren die ersten Lebewesen. Das waren sie nämlich. Es schnürt sich etwas aus diesem Gesamtleben ab und bildet jetzt ein kleines Eigenleben. Ob das jetzt am Anfang gleich so die Einzeller waren oder nicht, ist sehr zu bezweifeln, weil es waren sicher zuerst größere Gebiete, die eine gewisse Selbstständigkeit erlangt haben. So entstehen zum Beispiel dann die Kontinentalschollen oder solche Sachen. Weil die Erde war zunächst einmal was Flüssiges im Grunde, noch nichts Festes, aber dann bilden sich sieben Hauptkontinentalschollen heraus. Es ist auch interessant, dass es sieben sind. Und man kann sogar einen gewissen Zusammenhang sehen mit den Schädelplatten da oben. Der Schädel ist ja aus mehreren Platten zusammengesetzt. Gibt es interessante Studien dazu. Nur so als Vergleich. Also dass wir schon wieder so ein kleines Abbild sind von dem, was auf der ganzen Erde passiert. Weil es von den gleichen kosmischen Urbildern empfangen ist. Nicht wahr, der Ätherleib der Erde, der eröffnet sich dem Kosmos, empfängt die Bilder, die dort in der Seelenwelt vorhanden sind. Die nimmt er auf und nach denen gestaltet er. Der Ätherleib der Erde macht diese makrokosmischen Bilder zu irdisch gestaltenden Kräften. Das könnte man sagen, das ist die Aufgabe des Ätherleibs der Erde. Und im kleinen halt ist es bei unserem Ätherleib, genauso. Wir machen dasselbe nach und es sind die selben Bilder, an denen wir uns orientieren.

Dreigleiderung in Denken, Fühlen und Wollen

Daher gibt es einen starken Bezug einerseits zwischen dem Menschenwesen, auch körperlich so wie wir sind, und der Erde einerseits und dem Makrokosmos andererseits. Nicht wahr, weil die makrokosmischen Vorbilder sozusagen, die sind die gleichen für die Erde wie für uns. Und daher gibt es aber auch die Verwandtschaft der Erde mit uns, um das zusammenzuschauen. Ich meine, bitte, das ist Naturwissenschaft von morgen. Das ganz konkret im Detail zu erforschen. Und man kann heute schon viel machen und man muss sagen, wirklich toll, trotz allem, auch wenn sie den geistigen Hintergrund nicht haben, was die Naturwissenschaften da heute erforschen und einfach an Tatsachen, an Fakten ans Tageslicht liefern. Das ist ein Fressen eigentlich für den Geistesforscher im Grunde, was da liegt. Weil man muss immer dazu sagen, wie die sinnliche Welt ausschaut, das muss ich wirklich mit sinnlichen Augen anschauen. Das kann ich nicht einfach, da kann ich noch so ein hoher Seher sein, dazu brauche ich sinnliche Augen, dass ich das anschaue. Und dazu brauche ich sinnliche, materialistische Forschung. Aber das ist jetzt kein Schimpfwort, sondern was ganz Tolles und Hohes. Also da wird viel geleistet und was namentlich in ja auch unserem Jahrhundert oder Jahrtausend, das jetzt erst gerade begonnen hat, was da alles erforscht wurde, entdeckt wurde an Feinheit, das gehen einem die Augen so auf. Und die Zusammenhänge sind großartig. Und man kann sie verfolgen bis ins Kleinste hinein, bis ins Innerste der Zellen hinein kann man zum Beispiel verfolgen die Dreigliederung, sei es vom Denken, Fühlen, Wollen oder sei es die Dreigliederung des Sinnes-Nervensystems, des rhythmischen Systems und des Stoffwechselsystems. Bis ins Kleinste kann man das verfolgen.

Dreigliederung auf der Ebene der Zellen

Ich will euch ein Beispiel erzählen. Ich will es nicht jetzt in zu vielen Details machen, dass es nicht zu Naturwissenschaftlich-Fachlich wird, aber es ist etwas, ihr werdet sehen, was auch mit unserer heutigen geliebten Krönchen-Situation zu tun hat. Corona-Krönchen. Aber ich gehe jetzt heute nicht auf die Probleme oder Nicht-Probleme ein, aber es hängt damit zusammen. Also schauen wir mal, wo diese Dreigliederung Denken, Fühlen, Wollen, wo sich die auf der untersten Ebene zum Beispiel spiegeln: Der Mensch hat seine Zellen. Wir wissen ja, wir bestehen aus vielen Zellen. Also das heißt, der Organismus gliedert sich neben dieser Dreigliederung in Billiarden oder Billionen zumindest von Zellen. Die haben einen Zellkern, die haben ein Zellplasma rundherum und sie haben, ganz wichtig, jede Zelle hat so etwas wie eine Art Kraftwerk in sich oder viele Kraftwerke in sich. Also eine Art, die Energiezentrale, die eigentliche Stoffwechselzentrale. Das nennt man in der Biologie oder in der Zellenlehre die Mitochondrien. Die Mitochondrien, das sind so kleine, ja wie Körperchen, in der Zelle drinnen. Dort spielt sich der ganze Stoffwechselprozess im Prinzip ab. Und dort wird Energie erzeugt, in dem Nahrungsstoffe verwandelt werden, aufgebrochen werden und das sind ganz tolle Dinge, diese Mitochondrien, weil die sogar eine eigene Erbanlage haben. Die mit der Erbanlage, die im Zellkern eigentlich drinnen ist, nichts zu tun hat. Und die wird immer mütterlicherseits nur vererbt. Mitochondrien, da geht immer nur die mütterliche Erbanlage weiter. Also die haben etwas ganz eigenes gegenüber der Hauptlinie, die im Zellkern drinnen ist. Und dazwischen ist eben das Zellplasma, das ist das vermittelnde, das mittlere System. Da kann man schon ahnen, das hat was zu tun mit dem rhythmischen System, mit der Mitte irgendwo. Und diese Mitochondrien, also diese kleinen Kraftwerke da drinnen, diese kleinen Kraftwerke, man vermutet, dass das einmal in der Vergangenheit nämlich eigenständige Lebewesen waren. Und die sind irgendwann von den Zellen geschluckt worden, von anderen Zellen, aber nicht verdaut worden, sondern, ja denken können sie wahrscheinlich nicht die Zellen, aber die Natur vielleicht hat gedacht, das ist aber eigentlich toll, wenn die da drinnen sind, die sind ja brauchbar, die bauen Energie auf, die liefern Energie, bleiben wir doch zusammen. Also sie haben einen anderen Ursprung beide, aber sie haben sich verbunden miteinander. Ist also einmal schon was Tolles. Na ja, also diese Mitochondrien, die sind die Stoffwechselregion in der Zelle. Das Zellplasma, das eigentliche, das also von vielen Kanälen durchzogen ist und allen möglichen, also da bewegt sich sehr viel drinnen, da gibt es das sogenannte endoplasmatische Reticulum und wie das alles heißt. Wunderbar, da sind Zellfäden drinnen, die die Zellen verformen können, also alles, das ist alles rhythmisches System. Und der Zellkern, der Zellkern, das ist der eigentliche, ja Nervenpol kann man natürlich nicht sagen, weil Nerven sind im Zellkern keine drin. Aber es ist nach heutiger Ansicht die Informationszentrale, da ist die Erbinformation drinnen. Die DNA, wie es so schön heißt heute. Die Desoxyribonukleinsäure. Desoxyribonukleinsäure, schwieriges Wort. Ich werde aber nur einmal darauf zurück zu kommen, weil wir in derselbigen nämlich auch die Dreigliederung drinnen finden. Das ist das besonders Interessante.

Die Ätherkräfte schreiben die Information in die Gene

Also, nämlich was ist diese DNS in Wahrheit? Die Ätherkräfte der Erde, die Lebenskräfte der Erde wirken formend hinein, wenn sie so ein Einzellebewesen heraussterben lassen und man könnte sagen in diesem Lebewesen wird jetzt sozusagen notiert bis zu einem gewissen Grad, wer bist du denn. Deine besondere Eigenart, deine genetische Eigenart sozusagen wird da hineingeschrieben in den Zellkern, in die DNA hinein. Gestaltet wird sie zunächst einmal durch den Ätherleib der Erde. Dort ist der Ursprung. Und es wird festgehalten im Zellkern, damit es eben auch diese physische Vererbung gibt. Das wird festgeschrieben. Wobei man sagen muss, so festgeschrieben ist es auch nicht, weil sich das trotzdem auch im Laufe der Zeit ändert und Veränderungen passieren. Es ist sogar so, in unserem Organismus, so wie wir heute leben, da braucht ihr nicht glauben, dass in jeder einzelnen Zelle die Erbinformation gleich ist. Obwohl es von einer Eizelle und einer Samenzelle ausgeht und aus dem entsteht einmal die Erbanlage, aber indem sich die Zellen teilen, teilen, teilen, teilen gibt es da und dort Veränderungen drinnen. Und ganz gezielt auch. Nicht nur als Fehler, die passieren. Durchschaut man noch nicht alles heute.

Man kriegt nur langsam eine Ahnung, dass das ein riesiger Prozess ist, wo eigentlich unser Ätherleib weiterschreibt an dem Erbmaterial. Dieses Erbmaterial, die DNA, könnte man sagen, das sind die Schriftzeichen, die der Ätherleib hinterlässt in der Zelle. Im Zellkern genauer gesagt. Dort wird aufgeschrieben, ja, du bist so und so gebaut. Das ist einmal dein Ding und versuch nicht jetzt ganz was anderes zu werden oder wenn nur schrittweise. Aber das ist ein Sterbensprozess, das heißt, da ist einmal ein schöpferischer Impuls in der Natur, im Ätherleib der Erde drinnen und der bringt etwas hervor und das wird jetzt in gewisser Weise erfasst oder gefestigt dadurch, dass jetzt in das Erbgut hineingeschrieben wird Ich bin so und so gebaut und halte dich bitte in Zukunft dran. Gib das jetzt weiter durch die Fortpflanzung in die Ahnenreihe hinein sozusagen. Vom ersten Bakterium angefangen. Ganz hält man sich halt dann nicht dran. Mit der Zeit verändert sich der Text. Aber es ist eigentlich ein Text, den der Ätherleib in das Erbgut hineinschreibt. Und damit der Entwicklung dieses Lebewesens eine ganz bestimmte Richtung gibt und sagt, weich´ nicht zu weit ab, geh´ in die Richtung, schauen wir mal wie weit das geht. Aber im Laufe der Jahrmillionen oder so ändert sich da was, der Text wird umgeschrieben. Das sind Dinge, die die Naturwissenschaft bereits beginnt zu erkennen. Dass solche Prozesse stattfinden und dass das Erbgut eigentlich immer wieder trotzdem bearbeitet wird, nicht nur einfach kopiert wird und in gleicher Weise, sondern weitergeschrieben wird. Man muss nur halt längere Zeiträume betrachten.

Lebensäther - Wortäther - Weltenwort

Ich habe da ein ganz interessantes naturwissenschaftliches Buch von einem Österreicher sogar. Ist kein Anthroposoph oder sowas. Aber ich habe da ein Buch geschrieben. Günther Witzany heißt er: «Biokommunikation und natürliche Bearbeitung genetischer Texte». Und das ist wirklich wörtlich zu nehmen. Es ist eben etwas, was aus dem Weltenwort herauskommt, was über den Lebensäther kommt, in dem am stärksten das Weltenwort wirkt bei den Ätherkräften. Nicht wahr, der Lebensäther, die höchste Ätherform, die stärkste Ätherform, wenn man so will, einerseits zwar die feinste, aber zugleich die kräftigste, die bis ins Feste hinein gestalten kann, also die wirkliche Strukturen, feste Strukturen bilden kann. Das nennt Rudolf Steiner auch den Wortäther. Weil da wirklich das Weltenwort sich manifestiert. Und dieses Weltenwort, das schreibt in der Natur draußen. Das schreibt in die Lebewesen ein die Geschichte ihres Schöpfungsprozesses sozusagen. Und so als wollte man sagen, gut, gib jetzt die Geschichte weiter. Gib deine Ahnengeschichte weiter. So funktioniert die Natur draußen. Weil wenn das nicht der Fall wäre, dann hätten wir keine Einzellebewesen. Dann würde die Erde ein Gesamtlebewesen sein, das sich beständig umgestaltet, neu gestaltet und nie eine endgültige Form findet. Sondern es geht immer weiter. Na, da könnten wir uns aber als eigenständiges Wesen nicht entwickeln auf dieser Erde. Es würde ewig weitergehen, der Umgestaltungsprozess. Weil das eigentliche Leben tut das. Gestaltung, Umgestaltung. Wie es der Mephisto im Faust so schön sagt: Des ewigen Geistes ewige Unterhaltung.

Die DNA besteht aus Ribonukleinsäure-Molekülen (Nukleotide)

Ja, das ist es. In der Natur draußen sieht man das. Und trotzdem, es festgeschrieben wird, welchen Reichtum schafft die Natur trotzdem noch immer. Sie bringt wieder etwas Neues, sie ergreift es trotzdem wieder, gestaltet den Text um und schafft ihn neu. Und das alles steht in der DNA drinnen. Unter anderem. Das ist der wichtigste Träger. Es gibt noch ein bisschen etwas anderes auch, wie man heute weiß, aber da steht das drinnen. Diese DNA, um es nur ein bisschen - ich will es nicht zu ausführlich machen, dass es nicht zu naturwissenschaftlich wird - aber weil es hochinteressant ist. Diese DNA besteht aus Ribonukleinsäure-Molekülen. Die bauen sich also - sogenannten Nukleotiden nennt man sie auch - und die werden zusammengebaut zu langen, langen Ketten. Immens lang. Ich meine, die Gesamt-DNA des Menschen ist, wenn ich mich jetzt nicht irre, wenn man sie wirklich aufrollen könnte, wäre die zwei Meter lang. Das muss man sich denken. Das ist winzig klein, das ganze winzig dünn und in jeder Zelle steckt so ein Faden drinnen, der auf ja auf ein paar Mal aufteilt ist und die sind zusammengeknödelt und das alles ist in einer Zelle, die vielleicht ein Millimeter groß ist nicht einmal oder weniger. Und im Kern, der Kern ist noch kleiner, da ist das hineingerollt. Da bis dorthin schreibt der Ätherleib. Bis dorthin schreibt er. Da macht er seine Haxeln hinein.

Und woraus besteht das jetzt? Es sind zwei Stränge. Zwei so Fäden eigentlich sind es immer, die sich spiralig umeinander winden. Ja, wie beim Merkurstab ist das irgendwie. Kennt ihr den Merkurstab mit den zwei Schlangen, die sich herumschlängeln? Bei der DNA gibt es halt diesen Mittelpfeiler nicht, aber die zwei Schlangen gibt es. Ich hätte schon fast gesagt Luzifer und Ahriman, aber na wurscht. Diese zwei Schlangen sind da. Nur die sind sehr, sehr, sehr lang. Die sind sehr, sehr lang. Und jede dieser Schlangen besteht aus vielen, vielen kleinen Einheiten. Und jede dieser Einheiten - und ja, diese beiden Schlangen kann man auch sagen, die sind aber miteinander verbunden. Also so durch eine Brücke. Und zwar immer so, dass von der einen Seite was kommt, was genau zu dem passt, was von der anderen Seite kommt. Und da sind immer drei, die bilden so eine Art Grundwort dieses Textes, der da drinnen steht. So wird das Erbgut kodiert, sagt man halt. Also das sind die Grunddinge. Immer drei von der einen Seite, drei von der anderen. Und dann ist schon wieder die nächste Wendung und dann kommen wieder drei und drei und so geht das weiter. Und jedes dieser Dinger, die da von der einen Seite kommen, auf der äußersten Seite ist es so, die sind alle miteinander verbunden. Also überall kommen diese Stacheln sozusagen heraus. Die sind immens lang und von der anderen Seite genauso. Und die wenden sich jetzt umeinander. Da, wo sie miteinander verbunden sind, das ist eine Kraftquelle. Einerseits und zugleich was ganz Mineralisches. Das sind Phosphorsäure, Phosphatreste, Phosphorsäure eigentlich. Aber sozusagen in einer Form, wo es im Grunde zu kristallisieren beginnt. Und jetzt muss man dazusagen, der Phosphor und Phosphorverbindungen sind im Körper die Energieträger schlechthin.

Adenosintriphosphat (ATP) - die Energiewährung im Körper

Also es gibt das sogenannte Adenosintriphosphat im menschlichen Körper. Adenosintriphosphat. Das ist im Grunde eines von diesen Sprösseln, die es da gibt da in der DNA drinnen im Prinzip, vom Prinzip her. Ein bisschen verändert, aber im Prinzip ist es dasselbe, was im Erbgut vorkommt. Das ist die Energiewährung im Körper. Der trägt die Energie durch den ganzen Körper. Wir produzieren täglich, im Normalzustand, weil ein durchschnittlicher Mensch mit 70 - 80 Kilo produziert 40 Kilo Adenosintriphosphat täglich. Und verbraucht sie auch wieder, weil sonst täten wir ja immer schwerer werden. Aber der Durchsatz ist mindestens 40 Kilo pro Tag. Also gewaltig. Und was passiert da drinnen? Eigentlich wird da das, was wir aus der Nahrung an Kräften holen, wird da drinnen gespeichert, wird weitergetragen, wird wieder verwendet dazu, dass der Körper tätig werden kann. Muskeltätigkeit, Lebenstätigkeit. Alles! Es gibt nichts, was ohne diesem Adenosintriphosphat funktioniert. Kein biochemischer Prozess funktioniert ohne dem.

Und drinnen gespeichert ist aber letztlich die Kraft, die von der Sonne kommt. Weil alle Nahrungsenergie, die wir uns holen, stammt letztlich von der Sonne. Von der Sonne kommt es in die Pflanzen und von den Pflanzen kommt es in die Tiere und von Pflanzen und Tieren kommt es zu uns. Und das geht alles hinein in dieses ATP, Adenosintriphosphat. Kurz heißt es ATP. Adenosintriphosphat. 40 Kilo pro Tag. Wenn man sehr angestrengt tätig ist, bis zu 80 Kilo. Unglaublich eigentlich, was da passiert. Also da wird im Grunde der ganze Körper durchgearbeitet. Täglich. Täglich wird praktisch der ganze oder zumindest der halbe Körper durchgearbeitet mit dem. Das macht die Lebenskraft aus. Das sind sozusagen die Träger der Lebenskraft. Da kommt es hinein. Und aus diesen selben Kräften heraus wird jetzt geschrieben in das Erbgut hinein. Und da sind eben auch nicht nur so etwas ähnliches wie das ATP, also wie das Adenosintriphosphat, aber ganz ähnliche Sachen bauen jetzt dieses Erbgut, die DNA, auf. Den einen Strang und den anderen Strang, die beide so wie Schlangen umeinander gewunden sind. Endlos lange Schlangen. Und da steht also unsere ganze - ja - körperliche Lebensgeschichte drin im Grunde. Da steht alles drin, was der Körper, der physische Körper können muss und was er haben muss. Das steht da sozusagen drin. Hineingeschrieben durch den Ätherleib.

Desoxyribonukleinsäure

Und jetzt bleiben wir bei dem einen Sprössel. Nehmen wir einmal das ATP oder sowas. Es besteht also am Ende aus dem Phosphor oder dem Phosphat, der Phosphorsäure, die bildet das Rückgrat des Ganzen. Dann kommt eine Zuckerverbindung. Das ist die Ribose. Es ist nicht der normale Zucker, den wir haben, weder der Speisezucker noch der Traubenzucker, sondern es ist ein etwas anderer Zucker, ein etwas feinerer Zucker könnte man sagen. Der heißt Ribose. Es gibt Zucker verschiedenster Art. Der heißt Ribose oder bei der Desoxyribonukleinsäure ist es die Desoxyribose. Desoxy: Oxy hat was mit Sauerstoff zu tun, Oxygen. Die hat ein bisschen weniger Sauerstoff, dieser andere Zucker. Dadurch ist er nicht so lebendig und dadurch ist er etwas stabiler. Also die DNS oder DNA hat die Desoxyribose drinnen. Eben damit dieses Erbgut stabil ist. Wenn es umgesetzt werden soll und tätig wird um das Eiweiß zum Beispiel im Körper zu produzieren und so weiter, das wird alles da abgelesen daraus, dann muss diese Desoxyribose umgewandelt werden in eine Ribose. Sie muss also lebendiger gemacht werden, es muss Sauerstoff dazukommen. Und dann kommt man zur Ribonukleinsäure. Das heißt die Desoxyribonukleinsäure wird umgewandelt erst in eine Ribonukleinsäure und die wird dann tätig im Organismus. Die erzeugt das Eiweiß und so weiter, alles was wir brauchen. Also das ist schon interessant.

Also der Phosphor, der Zucker mit mehr oder weniger Sauerstoff, der ist der eigentliche Angriffspunkt der Lebenskräfte nämlich. Gerade dieser Zuckerpüree. Der Phosphor liefert die Energie, der Zucker ist der Lebensträger. Darum baut die Pflanze auch primär, wenn sie sich ernährt, primär Traubenzucker aus dem Sonnenlicht auf. Das ist das erste Produkt, das das Leben schafft sozusagen. Das verkörperte Leben. Da ist also der Zucker drinnen. Und dann kommt der interessante Punkt, wo in der DNA, also in der Desoxyribonukleinsäure, die zwei Sprösseln nahe aneinander kommen. Sie berühren einander nicht, aber sie kommen nahe aneinander. Also da ist außen der Phosphor, der Zucker und dann ist etwas Stickstoffhaltiges, eine stickstoffhaltige Base. Also zum Beispiel, ja, also verschiedene, Adenin, Guanin und so weiter, da gibt es verschiedene Namen. Das Adenin ist zum Beispiel das, was auch beim ATP drin ist. Adenosintriphosphat. Und das ist etwas sehr interessantes, ähnlich wie die Zuckermoleküle sind sie ringförmig gebaut. Bei den Basen, bei diesen Stickstoffhaltigen sogar Doppelringförmig. Und das ist interessant, Verbindungen, die Stickstoff enthalten, die sind eigentlich immer am Rande des Giftigwerdens. Und da spiegelt sich mit drinnen wieder die Wirkung der astralischen Kräfte, und zwar der niederen astralischen Kräfte. Die spiegeln sich da wieder in diesen Stickstoffbasen, könnte man sagen.

Dreigliederung auf der Ebene der Gene

Also wir haben Phosphor, wir haben den sauerstoffhaltigen Zucker und wir haben diese stickstoffhaltigen Basen. Was sie alle auch noch haben ist der Kohlenstoff, der Kohlenstoff ist das Grundgerüst, das alles trägt. Also da kommen jetzt diese Basen zusammen. Diese Basen zum Beispiel, ganz ähnliche Basen funktionieren in unserem Gehirnkastel, die werden ausgeschüttet, wenn irgendwo ein Nervenimpuls durchsaust, am Ende zerplatzen ein paar Blaserl und dann werden solche Basen auch freigesetzt. Und die hängen mit dem Bewusstseinsimpuls zusammen, weil diese Basen da einen Zerstörungsimpuls hineintragen. Da ist ein Vergiftungsprozess. Wo die Vergiftung stattfindet, ähhh, kommt das Aufwachen. Wir sind schon merkwürdige Wesen, als Menschen. Ja, ihr müsst euch das bitte jetzt nicht im Detail merken, diese Dinge. Ich wollte euch nur einmal einen Hinweis darauf geben, dass man wirklich bis ins Kleinste hinein im Organismus wiederfindet die Kräfte, die im Großen wirken. Also eben diese Dreigliederung. Diese Dreigliederung im Großen: Nervensystem also Nerven-Sinnessystem, rhythmisches System, Stoffwechselsystem. Das habe ich in der DNA auch drinnen, in der Erbanlage drinnen. Und da ist der Phosphor entspricht halt dann dem Stoffwechselsystem, der Zucker, die Mitte, entspricht dem rhythmischen System und dem Nerven-Sinnessystem entsprechen diese Stickstoffbasen. Das ist sozusagen das, was unser Erbgut ausmacht. Da wird hineingeschrieben - ja - unsere dreigliederige Natur in unserer ganz individuellen Weise. Da steckt es drinnen.

Viren als Informationsvermittler und Kommunikatoren

In der Natur läuft es aber so, dass die Lebewesen trotzdem nicht alle isoliert voneinander sind, sondern dass ein Austausch stattfindet zwischen den Lebewesen. Und damit komme ich jetzt auf unsere Krönchen-Zeit zurück, auf unsere Corona-Zeit. Die Viren. Die Viren spielen eine große Rolle, um solche Stücke, ganze Stücke dieser Desoxyribonukleinsäure, also unseres Erbguts, aufzunehmen und in die Welt hinauszutragen. Sei es von uns, sei es von Tieren, von Pflanzen. Die Viren verteilen das überall in der ganzen Welt. Sind mit ziemlicher Sicherheit schon sehr von der Frühzeit aus mitbeteiligt dabei, einfach zwischen den verschiedenen Arten, zwischen den verschiedenen Familien von Lebewesen Erbgut auszutauschen, hin und her zu tragen. Eine ganz - für die Evolution des Lebens jetzt aus biochemischer und biologischer Sicht - total wichtige Sache. Aber wer dirigiert es dahinter? Der Ätherleib der Erde. Der spielt auf dem Instrument und der gestaltet das. Und wir spielen mit unserem Ätherleib auch auf diesem Instrument, auch auf unserem Erbgut. Daher ändert sich etwas in den Zellen. Wir verändern es auch. Man braucht nicht glauben, das Erbgut, es bleibt alles genau gleich. Es gibt in den einzelnen Zellen immer wieder Abweichungen. Und es verändert sich etwas. Und das ist auch gut so.

Und im Großen geht es also so, dass es durch die ganze Natur geht, dass alle Lebewesen etwas davon miteinander austauschen. Und daher sind die Viren eigentlich etwas sehr Positives und etwas sehr Gutes für die Natur draußen. Außer wir ärgern sie halt zu viel, dann werden sie böse einzelne und fangen an zu zerstören, was eigentlich sie selber auch zerstört. Dann werden es halt gefährliche Viren oder was. Aber sicher 99,99% der Viren sind etwas total Positives draußen. Und die, die uns jetzt Schwierigkeiten machen, sind wahrscheinlich positiv dadurch, dass sie uns jetzt aufwecken zu irgendwas. Dann kommt etwas ins Bewusstsein, weil jetzt die Zerstörungsprozesse halt ein bisschen mehr überhand nehmen. Das ist ein bisschen aus dem Gleichgewicht gerät das Ganze. Dann heißt das Aufwachimpuls für uns. Nichts anderes. Das ist drinnen. Also so läuft das in der Natur draußen.

Der Reichtum der Natur, geschrieben vom Ätherleib der Erde und inspiriert durch astralische, kosmische (Vor)Bilder

Und wenn man jetzt in der Natur - also auch in unserer körperlichen Natur, aber in den Pflanzen, in den Tieren genauso. Aber wenn man jetzt schaut über lange Zeit hinaus, wie viele Tierarten, Pflanzenarten da herausgekommen sind und noch immer herauskommen. Und zwar jetzt schon immer weniger neue, aber weil auch jetzt immer mehr wir die Pflicht genommen werden, diesen Prozess fortzusetzen. Aber die Natur, sie macht - und hat es vor allem in der Vergangenheit mit einem ungeheuren Bravour gemacht. Eigentlich ein unglaublich schöpferischer Prozess. Man braucht es sich ja nur unbefangen anschauen, den Reichtum alleine in der Pflanzenwelt. Das ist eine künstlerische Fantasie geradezu, die beispiellos ist, was da passiert. Das ist der Ätherleib, der das macht. Der Ätherleib, der sich richtet nach den astralen, nach den kosmischen Vorbildern. Nach dem frei gestaltet. Frei gestaltet. Da gibt es nicht irgendwo einen Plan, der sagt, das musst du jetzt an dem Tag machen. Der liebe Gott hat es gesagt, das muss jetzt entstehen. Nein, die Natur spielt wie ein Künstler. Das Wesen Natur, wenn man es so will, spielt da drinnen. Die Natur, wie sagt es der Goethe, der hat es sehr schön gesagt: "Gedacht hat sie und sind beständig." Die Natur selber denkt in gewisser Weise.

Aber wie denkt sie? Sie denkt tuend. Sie gestaltet einfach. Und sie gestaltet bis eben in die Zellen hinein, bis in die einzelnen Moleküle hinein. Gestaltet sie, formt sie, ist sie Künstler. Da geht das Leben hinein. Und das ist aber insofern ein Denken, als das alles miteinander einen Zusammenhang hat. Die macht nicht blind einfach was. Das ist noch immer so ein bisschen in den Naturwissenschaften drin, dass man sagt, also die Evolution wird vorangetrieben durch zufällige Mutationen. Mutation heißt, es wird verändert. Mutation ist, es passiert eine Änderung, zum Beispiel im Erbgut. Durch irgendeinen Zufall passiert halt ein Fehler und dann geht es wahrscheinlich meistens zugrunde. Aber es kann ja einmal ein Glücksfall einer unter Millionen sein, dass etwas besser geworden ist. Und das bleibt dann über, weil das bewährt sich so gut in der Natur draußen. Das ist Überlebensfähiger. Bleibt halt über. Das ist so die grobe Vorstellung, wie die Evolution läuft, die heute immer mehr ins Wanken kommt. Auch in den Naturwissenschaften, weil wir sehen, dass sehr viel mehr System dahinter herrscht. Dass da sehr viel mehr Zusammenhang besteht zu dem, was in der Welt passiert. Schon alleine in dem Buch drinnen. Das ist spannend zu lesen. Also die Textbearbeitung ist eben nicht ein Affe sitzt vor der Schreibmaschine und haut blind drauf, sondern das ist eine gezielte Bearbeitung der Texte. Also da liest man ein bisschen oder da kann man ein bisschen zuschauen, wie der große Autor Ätherleib, Ätherleib der Erde, wie der da beginnt seine Schriften zu verfassen und zu basteln dran.

Was die Natur draußen vollbringt, dieselben Kräfte benützen wir beim Denken

Und das ist sozusagen die Spur bis ins Kleinste hinein, die diese künstlerische Aktivität der Natur ist. Und jetzt werdet ihr sehen, dieselben Kräfte nämlich - und darum erzähle ich das so ausführlich - dieselben Kräfte sind es, die wir in unserem Denken haben. Wenn wir denken, machen wir dasselbe, was die Natur draußen macht, namentlich, wenn sie die Pflanzenwelt hervorbringt. Ich sage jetzt bewusst vor allem die Pflanzenwelt, weil da das Astralische jetzt noch nicht so die große Rolle spielt, sondern eine geringere. Und wenn wir denken, wenn wir reines Denken entwickeln, arbeiten wir mit diesen Ätherkräften. Mit diesen Ätherkräften, die wir aber in der wirklichen Gedankenbildung, wie wir sie heute haben, in der verstandesmäßigen Gedankenbildung halt bis ins Physische hineinsterben lassen.

Das entspricht eins zu eins dem, was in der Natur draußen passiert, wenn das einstige All-Leben der Erde, das Gesamt-Leben der Erde, seit es begonnen hat in Einzellebewesen hineinzusterben. Das ist derselbe Prozess, den wir im Kleinen durchmachen, wenn wir aus unserem Denken heraus etwas zu Gedanken absterben lassen. Nur machen wir es halt dann - in Form eines seelischen Bildes erscheint es, und in der Natur draußen erscheint es in Form der ganzen Pflanzen, die es gibt. Das ist der Unterschied. Aber wenn ihr eine Vorstellung haben wollt, was tut das Denken eigentlich? Bitte schaut in die Natur, in den Urwald hinein, auf eine Wiese hinaus, dort seht ihr, es denkt. Als Natur natürlich, nicht als Mensch. "Gedacht hat sie und sind beständig", sagt Goethe. Aber nicht als Mensch, sondern als Natur. Aber da kann man im Großen sehen, was wir im Kleinen tun, wenn wir denken.

Und das heißt aber jetzt - und auf das wollte ich hinaus - das Denken ist ein Prozess, der sich bei uns abspielt an der Grenze oder am Übergang zwischen physischem Leib und Ätherleib. Denken heißt, wie arbeitet der Ätherleib am physischen Leib? Da beginnt es. Und der Schritt, den wir heute machen müssen bis zu einem gewissen Grad, wenn wir ein reines Denken erleben wollen, wenn wir zu den reinen Lebenskräften kommen wollen, dann müssen wir schauen, dass das sich möglichst lösen kann vom physischen Gehirn. Dass es zum Beispiel tätig wird im Gehirnwasser bereits, in der Flüssigkeit, die da ist. Nicht in der Nerventätigkeit, sondern in der Flüssigkeit drinnen. Die Flüssigkeit, alles Fließende ist Träger der Ätherkräfte. Also das heißt - ja, noch gar nicht ganz weg vom Materiellen, aber es heißt, nicht in diesen verhärteten Dingen tätig werden. Nicht wahr, die Nerven, schaut euch Nerven an! Das schaut schon wie was Abgestorbenes aus.

Was in der Natur draußen als Pflanze erscheint, das erscheint in uns als Gedanke

Übrigens große Ähnlichkeit mit Wurzeln, Pflanzenwurzeln. Schaut euch das Nervennetz an, wenn man sich das anschaut, so ein Nerv, da ist eine Zelle und dann hat es einen langen Schweif daran, das Axon. Und da verteilt es sich dann, so wie Wurzelhaare, die nach allen Seiten weggehen. Dasselbe Bildungsprinzip, ist genau dasselbe Bildungsprinzip. Die Nervenzellen sind eigentlich so wie Pflanzen, die aber nichts Oberirdisches haben, sondern nur Wurzeln treiben. Ja, das Oberirdische, die Blätter und die Blüten, das sind unsere Gedanken. Denken heißt, wir bauen Blätter da oben im Grunde. Das ist das, was zusammen gehört.

Also wir können das Denken anschauen in der Natur draußen. Das ist genau gleicher Art mit dem, was wir machen, nur halt mächtiger, größer und da halt jetzt ganz massiv bis ins Stoffliche eingreifend. Wir greifen halt viel weniger ein dabei, weil sonst täte halt da drinnen ein Grünzeug wachsen im Hirn und das wäre wahrscheinlich nicht so gut, wenn das Gehirn bemoost wird oder so. Also, wir nehmen es zurück und weil wir es zurücknehmen, wird aber etwas davon jetzt zurückgespiegelt ins Astralische, ins Seelische. Und dort erleben wir es jetzt als Gedanke. In der Natur draußen erscheint es als Pflanze im Grunde, in uns erscheint es als Gedanke. Das ist dasselbe.

Also, wenn wer denkt oder sagt, ja, wie denken Sie denn? Dann kann man sagen, wollen Sie mich jetzt pflanzen? Ja, wir pflanzen eigentlich dauernd, wenn wir wirklich lebendig denken. Also, wir bereiten da einen Boden. Das ist eigentlich landwirtschaftliche Arbeit im vergeistigten Sinne. Ja, nur weil wir das können, können wir auch Landwirtschaft betreiben. Der Kopf überhaupt, das Gehirn insbesondere ist auch so ein bisschen ein kleines Abbild unserer Erde und die beackern wir mit unserem Denken. Das ist dasselbe, was wir draußen tun. Und der Punkt ist nur, dass wir jetzt immer mehr in die Zeit hineingehen, wo das, was bis jetzt die Natur aus ihren Ätherkräften heraus gemacht hat, wir weiterführen sollen durch Ätherkräfte, die wir neu hereinholen bzw. neu erzeugen. Mit Hilfe des Christus namentlich.

Das heißt, wo die Äthersphäre der Erde durch den Menschen bereichert wird. Aber die Voraussetzung, dass das überhaupt möglich ist, dass das funktioniert, ist die, dass wir lernen müssen, wirklich mit den lebendigen Ätherkräften immer bewusster zu arbeiten. Mit unseren lebendigen Ätherkräften immer bewusster zu arbeiten und zu schauen, dass es möglichst nicht zu sehr am Gehirn abstirbt, sondern dass es im Lebendigen bleibt und von daher übergeht in die Lebensäthersphäre der Erde zunächst einmal. Dann tun wir etwas für die Natur und das werden wir brauchen, um unsere Erdenaufgabe zu erfüllen, die eben darin besteht, die ganze Erde zu verwandeln. Die ganze Erde bis ins letzte Stäuberl hinein. Bis ins letzte Stäuberl hinein.

Die Erde sollte bis zum Ende der Erdenwicklung durch den Menschen völlig umgestaltet sein, verwandelt sein

Die Erde sollte bis zum Ende der Erdentwicklung einfach durch den Menschen umgestaltet worden sein. Würden wir es nicht machen, würde sie absterben vorzeitig. Aus sich heraus schafft sie es nicht mehr lange. Das heißt, wir müssen einspringen. Das Wesen Natura zieht sich immer mehr zurück. Und das Wesen Mensch, sprich die Menschheit als Ganzes, ist jetzt gefordert diese Kräfte hineinzutragen. Und das heißt, einmal ein Denken einmal zu Entwickeln, das lebendig genug ist, schon einmal um uns äußere Taten machen zu lassen, die die Natur fördern und nicht schaden. Aber die überhaupt dann übergehen in die Äthersphäre der Erde und wir dadurch, wie soll ich sagen, ein neues ätherisches Denken der Erde schenken. Weil ihr altes Denken, aus dem die Natur geschaffen wurde, das ist im Absterben drinnen. Das ist immer mehr im Absterben. Wir müssen es neu beleben. Das ist die Aufgabe, die wir haben und die Möglichkeit, die wir haben. Und zwar unmittelbar ab heute, eigentlich schon seit gestern.

Für diese Umgestaltung ist es wichtig, dass wir die Kräfte eines lebendigen Denkens entwickeln

Darum ist es halt so wichtig, dass wir diese Kräfte des lebendigen Denkens entwickeln. Das heißt, lebendiges Denken heißt auf erster Stufe, nicht nur das Denken, was schon vorher gedacht wurde. Und das meiste, was man heute Denken nennt, ist, aha, warte ich erinnere mich, das habe ich gelernt, aha, so ist das. Den Gedanken habe ich nicht selber gedacht. Der ist irgendwann von irgendwem gedacht worden. Und ich habe ihn gelernt. Nein, sondern ich stelle mich hin und denke es jetzt, hier, ganz neu vielleicht. Nachher komme ich darauf, ja, ist eh so ähnlich, wie das, was der gedacht hat. Kann ja sein. Aber nicht, weil ich es weiß, weil ich es im Büchlein nachgeschlagen habe oder auf der Universität gelernt habe, sondern weil ich es angesichts der Natur, vor der ich stehe, jetzt denke. Jetzt denken kann. Eigenständig denken kann. Damit fängt es an.

Das ist aber natürlich dann nicht ein Denken, mit dem ich etwas aus Erlernten zusammensetzen kann einfach. Kombinierendes Denken. Ah, ich schließe logisch aus dem, was ich eh schon kenne, muss es so gehen. Mit so etwas kann ich wunderbar Maschinen bauen, aber Leben kann ich nicht erzeugen. Und ich kann damit auch nicht die Maschinen erzeugen, die in der Zukunft kommen sollen, nämlich die auch lebendig sind. Und Rudolf Steiner sagt das ja ganz deutlich, wir werden auch künstlich - also künstlich heißt eigentlich künstlerisch - Leben schaffen. Das heißt, wir werden Maschinen erschaffen, die leben, wirklich leben. Das heißt, die einen Prozess durchmachen, wo dieser beständige Stoffwechsel drinnen ist und so weiter. Die sich erneuern, die sich verändern selbstständig, werden wir schaffen. Allerdings wird es nur gut sein, wenn dann eine entsprechende moralische Haltung bei den Menschen da ist. Nämlich solche Sachen nicht zum Eigennutz zu verwenden, sondern im Dienste, ja, nicht einmal nur der Menschheit, sondern der ganzen Erde mit. Ja, des ganzen Planetensystems mit. Das ist das, an dem wir mitarbeiten können und sollen. Damit bereiten wir vor, dass dann einmal das Neue Jerusalem entstehen kann. Das ist die Voraussetzung dafür. Die Voraussetzung ist schon, dass wir jetzt mitarbeiten an der Umwandlung unserer Erde. Dann wird dieser neue Kosmos oder dieser neue Zustand des Neuen Jerusalems wirklich unsere Heimat werden. Denn sonst werden wir uns dort nicht sehr heimisch fühlen. Und die Erde ist das Übungsfeld sozusagen. Wir sollen das da jetzt vorbereiten.

Und mit der Hilfe des Christus, ich habe das ja auch im letzten Vortrag deutlich gesagt. Alleine können wir Ätherkräfte noch nicht aus dem Nichts heraus erschaffen. Das können wir noch nicht. Wir können verändern daran etwas. Und trotzdem können wir auch neue Ätherkräfte in die Erdenwelt hineinbringen, weil sich der Christus mit uns verbindet und uns diese Kraft verleiht sozusagen. Also das heißt, er nimmt das auf, was wir im Grunde nur im Bild zunächst einmal schaffen können, das heißt im seelischen Bild, und er verleiht dem aber ätherische Kraft. Das ist das, was der Christus macht. Und dadurch - also durch seine Gnade heraus.

Wir können wirklich eigenständig heute nur in unseren Seelenkräften arbeiten. Die können wir umarbeiten und wir können bis zu einem gewissen Grad das Geistselbst entwickeln. Das Geistselbst ist der umgearbeitete Astralleib. Im Großen wird es erst im Neuen Jerusalem, also auf dem Neuen Jupiter sein, aber wir können jetzt schon kräftig etwas vorbereiten. Das können wir jetzt ab, ich sage einmal, seit dem Bewusstseinsseelenzeitalter können wir das. Vorher konnten es Einzelne. Aber jetzt ist die Zeit, wo eigentlich immer mehr Menschen das können, können sollten, das bewusst zu entwickeln. Also bewusst am eigenen Seelischen zu arbeiten, das heißt, bewusst vor allem auch die niederen Astralkräfte unter die Herrschaft des Ich zu bringen. Also die Begierdenglut, die flutende Reizbarkeit und so weiter, Region der Wünsche und diese Sachen. Das wirklich aus der Kraft des Ich heraus in der Hand zu haben, zu wissen, das sind Kräfte, die ich brauche. Ich brauche auch die Begierdenglut, die ist gerade zugleich der stärkste Zerstörungsprozess. Ich brauche sie um Bewusstsein zu erzeugen.

Liebet den Tod, um das Leben zu haben

Ich weiß, wo viel Leben ist, muss auch viel Tod sein. Gehört hinein. Goethe sagt es so schön: "Die Natur hat den Tod erfunden, um viel Leben zu haben." Man muss ja nur denken, was wäre das, wenn kein Lebewesen sterben könnte auf Erde. Das wäre die Katastrophe schlechthin. Dann wäre es schon längst vorbei mit der ganzen Erde. Also es kommt aufs Gleichgewicht an. Viel Leben heißt, es muss viel Tod geben. Sonst eskaliert das Leben, sonst wuchert es, dann wird es eigentlich Krebswachstum und das ist ungesund. Dann kommt nämlich die Gestaltungskraft nicht mehr nach, dieses wuchernde Leben zu fassen. Also dann muss stärker der Tod hinein. Das Gleichgewicht. Also liebet den Tod, um das Leben zu haben. Das ist ganz wichtig.

Und das ist wichtig auch im Denkprozess, wenn ich jetzt sage, wir sollen das lebendige Denken entwickeln und wir können es auch entwickeln, dann muss ich trotzdem wissen, ich brauche trotzdem auch dieses tötende, verstandesmäßige Denken. Den Tod brauche ich auch noch. Ich muss es manchmal hinopfern können. Rudolf Steiner spricht öfter vom Opfer des Intellekts. Der Intellekt ist dieses tötende Denken. Aber opfern kann ich nur etwas, was ich habe. Also müssen wir das auch pflegen und können. Aber wir brauchen halt das andere, das Lebendige auch.

Die Logik ist das erstorbene Wort, der Logos ist das lebendig schaffende Wort. Wir können aus dem Logos zu schöpfen

Und die heutige Bildung, sowohl in den Schulen als auch in den Universitäten, geht halt ganz, ganz einseitig immer noch auf dieses rein tötende Verstandesdenken. Das alles abstirbt, logisch werden lässt. Das Leben hat eine höhere Logik in Wahrheit. Es hat nämlich nicht die Logik, sondern es hat den Logos. Das schöpferische Wort. Das ist der Unterschied. Die Logik ist das erstorbene Wort. Der Logos ist das lebendig schaffende Wort. Das heißt deswegen nicht, dass es unlogisch ist. Weil letztlich die Logik ist ja herausgestorben aus dem Logos. Aber es ist eben das tote Produkt. Und was wir halt heute brauchen, ist mehr aus dem Logos zu schöpfen und, wo es notwendig ist, es bis zur Logik gerinnen zu lassen. Wenn es nur aus dem Logos wäre und alles in Bewegung bliebe, ja dann wird alles verschwimmen. Es braucht auch den Tod dazu.

Totes Denken heißt, Lebenskräfte sterben an der Schädelstätte (Golgatha) - es geht aber heute um die Auferstehung der Lebenskräfte

Es muss eigentlich immer wieder, was der Christus so als große Tat getan hat, diesen Gang auf Golgatha, zu sterben auf der Schädelstätte, das ist ja so sprechend. Ich meine, wir müssen es auch, weil wenn wir das tote Denken entwickeln, heißt das, Lebenskräfte gehen hinauf und sterben auf der Schädelstätte. Das ist es. Und wir müssen eigentlich, und genau das ist so im feinen Detail die Nachfolge Christi, diese Lebenskräfte - der Christus ist der Herr dieser Lebenskräfte eigentlich - dieses Leben, dieses kosmischen Lebensgeistes. Also der Christus ist der, der die kosmischen Lebenskräfte schafft. Neu, aus dem Nichts heraus. Der ist es. Also der ist eigentlich der Herr dieses dann, was dann Ätherwelt wird und was aber immer wieder belebt wird aus dem Geistigen. Das ist er, das ist der Christus. Der Christus schenkt Leben. Das ist es eigentlich. Und wenn er Liebe schenkt, ich habe es schon öfters erwähnt, der Liebeleib ist der Ätherleib. Das sind die Lebenskräfte. Liebe ist Lebenskraft. Das ist damit gemeint. Hat mit irgendeiner Begierde oder einem Gefühl primär gar nichts zu tun. Das kommt da noch dazu. Aber es ist eigentlich pure Lebenskraft. Und die schenkt uns der Christus. Das ist seine Liebestat. Und wenn wir das aufnehmen und dann denken, was hat der Christus durchgemacht. Bei jedem Gedanken, den ich oben am Gehirn ersterben lasse, gehe ich auf mein Golgatha in Wahrheit. Und dann muss ich schauen, dass wieder eine Auferstehung passiert. Das können wir heute in unserem Denken machen. Wir werden vielleicht noch mehr darüber sprechen. Es ist ein sehr schwieriges Ding. Aber das ist so im ganz Minimini-Kleinen einmal das, wo wir den Weg des Christus nachvollziehen können. Wirklich können. Jeder kann das eigentlich. Im Prinzip.

Es hindert uns nur ein bisschen die Bildung, die wir halt mitbekommen haben in unserer Kultur. Weil wir sind noch so ganz drinnen, unsere Kultur ist noch geprägt von dem Absterben. Das ist noch so ein Golgatha ohne Auferstehung. Und das müssen wir im breiten Strom lernen. Sicher, einzelne Menschen haben es geschafft. Seit wirklich der Christus durch das Mysterium durchgegangen ist, gab es immer wieder Menschen, die das geschafft haben. Aber es ist halt noch nicht die breite Strömung. Die breite Strömung ist die, die erst das Ego ausgebildet hat, gerade in der römischen Zeit. Bei den Römern ganz besonders. Das Ego. Und das lebt genau von den absterbenden Kräften. Das heißt, von den niederen astralisch-seelischen Kräften, die das Leben zerstören im Grunde - aber wach machen. Mein Ego - will! Fragt vielleicht auch ich, aber nein, im Lateinischen gibt es das ja gar nicht so richtig. Aber wo ich aus dem eigenen Ego heraus tätig bin. Ja, war notwendig, dass wir dann irgendwann zu unserem Ich finden. Ich heißt finden, aha, das hat eigentlich was mit dem Christus zu tun. Das Ego hat nichts mit dem Christus zu tun. Das Ich sehr wohl. Aber wir können das heute, hoffe ich, in allernächster Zukunft, weil es drängt, in unserem ganzen Geistesleben, in unserem Bildungsleben, diese Auferstehung feiern, aber auch diesen Sterbensprozess erleben. Im Geistesleben eigentlich durch dieses Golgatha durchzugehen und ja, täglich fast durchzugehen und immer wieder stärker aufzuerstehen. Das ist also ein Prozess, der sich wiederholt.

Wir machen es halt zizerlweise sozusagen. Wir tasten uns zizerlweise durch. Aber seht ihr, da wird etwas entstehen, was uns in die Zukunft führt. Das wird uns dorthin führen, dass wir die Erde heilen können und dass wir mit der Erde auch den Menschen heilen können. Mit der Hilfe des Christus. Dass das durchgeht. Das ist ein bisschen auch diese Perspektive, was Rudolf Steiner ja erwähnt hat und was ich auch in den letzten Vorträgen erwähnt habe, dass wir Menschen in der Zukunft eine neue Medizin bekommen werden, die aus dem Seelischen heraus heilt und von da aus wirklich Lebenskräfte rege macht, die auch auf andere Menschen übergehen. Und die vor allem vorbeugend wirken, dass bestimmte Krankheiten gar nicht erst entstehen.

Über die kooperative Zusammenarbeit von Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft

Also es ist vieles, vieles möglich und in Wahrheit zum Greifen nahe. Und was das Wichtigste und Schönste sein wird, ist wenn die Naturwissenschaft von sich aus den Anschluss findet an die Geisteswissenschaft, gerade auf der ätherischen Ebene zunächst einmal. Wir müssen ja noch gar nicht bis ins Höchste hinaufgreifen. Aber zu erkennen, Mensch, ich komme von dem ganz toten Eck, von dem Abgestorbenen, aber da finde ich eine Anschlussstelle. Da kommen andere Kräfte herein und das sind eben die Ätherkräfte. Wir sind in den Naturwissenschaften nahe dran. Bei den ganz materialistisch denkenden Wissenschaftlern. Und darum ist das gut. Es ist gut, dass sie so materialistisch denken und keine Illusionen haben, nichts erwarten und wenn sie es dann finden, dann wissen sie was sie daran haben. Und wenn sie es nicht mit den toten Gesetzmäßigkeiten erklären können, sondern wenn sie finden, puhhh, da ist noch was anderes da. Weil das Spannende ist, das Ätherische kann man ja unmittelbar auch in seinen messbaren Wirkungen feststellen im Grunde. Das hinterlässt seine Spuren, weil das Ätherische hat ja die Brückenfunktion aus dem Seelischen was hineinzuführen ins Physische. Die Ätherkräfte setzen das um in eigentlich Kräfte, die im Physischen arbeiten. Und deren Wirkungen und deren Spuren kann man finden. Man kann zwar das eigentlich Ätherische natürlich nur geistig schauen, aber die Wirkungen, die Spuren, die kann man auch im Physischen, im Sinnlich-Physischen sehen. Und dort braucht nur die Naturwissenschaft hinkommen und sie kommt mit Sicherheit hin. Sie kommt mit Sicherheit hin! Und es ist wirklich gesund, nur gesund sogar, wenn man sie so betreibt, dass man nicht von Haus aus schon irgend etwas Geistiges hineinspintisiert. Weil dann finde ich nur meine spinnenden Gedanken nachher und nicht die Realität, die geistige Realität, die ätherische Realität, die drinnen wirkt.

Seht ihr, und darum müssen wir durch dieses materialistische Zeitalter durch. Wir müssen durch! Weil das wird uns alle die Illusionen rauben, die wir spätestens seit der griechisch-lateinischen Zeit uns angehäuft haben. Die Illusionen über die geistige Welt. Das hat begonnen im Grunde schon in der ägyptischen Zeit. Vor Beginn der ägyptischen Zeit beginnt das dunkle Zeitalter des Kali-Yuga, wo die Menschen nicht mehr hellsehen konnten, die meisten zumindest. Wo es Eingeweihte durch die geistige Schulung wiedererwecken konnten, was aber dann auch immer verzerrter wurde und wodurch immer mehr Fehleinschätzungen der geistigen Welt entstanden sind, weil man einfach nicht mehr wirklich gesehen hat. Das ist halt wie wenn einer auf einem Auge Blinde durch eine beschlagene Brille schaut und das durch eine Fensterscheibe, wenn es draußen regnet und Nebel ist. Da ist der Blick halt ein bisschen eingeschränkt und dann fängt man an alle möglichen Gestalten im Nebel zu sehen oder zu fantasieren, was da alles vielleicht geistert und das sind halt die Geister, von denen man spricht. Und vieles von dem, was in der abendländischen Überlieferung über das Geistige da ist, ist in der Art missinterpretiert worden. Das ist das Problem. Das ist das Problem. Ich will jetzt dabei nicht hingehen bis zum Spiritismus, wo man es sich dann ganz materialistisch vorstellt, wirklich womöglich als Nachtgespenst, das irgendwo erscheint, weil man es sich nur sinnlich vorstellen kann.

Also wo wir einfach anders das lernen müssen anzuschauen und zu denken auch. Und darum ist jetzt dieses materialistische Zeitalter einfach notwendig, um diese Illusionen wegzuschaffen. Man muss sozusagen einmal gelernt haben, blank auf dem Boden des rein Physisch-Sinnlichen zu stehen und zu sagen, der ganze Rest, den glaube ich nicht, kenne ich nicht, sehe ich nicht, brauche ich nicht. Und dann darauf zu kommen, so jetzt stehe ich da auf meinem physischen Erdball herum und merke irgend etwas Wesentliches fehlt mir aber. Und jetzt fange ich an zu suchen, aber ich glaube an nichts, an Gott glaube ich nicht, an Engel schon gar nicht und etwas Geistiges?. Ja, wir haben Geistesverstand, reicht mir aber alles nicht. Ich komme nicht weiter damit. Ich suche, ich suche und wenn ich dann etwas finde, dann bin ich am richtigen Weg. Aus der Not heraus eigentlich, aus der geistigen Not heraus. Nicht aus dem geistigen Fühlhorn einer Vergangenheit. Aber leider ist das, was in dem Fühlhorn drinnen ist, bis zu einem gewissen Grad schon verdorben. Es ist abgestorben einfach, es trägt nicht mehr. Die Trauben, die da aus dem Fühlhorn kommen, sind schon welk geworden. Und mit dem können wir nicht mehr darüber.

Wir haben der Naturwissenschaft viel zu verdanken

Und darum hat es ein Gutes, dass wir durchgehen. Und das ist zu danken zu einem großen Teil wirklich der Naturwissenschaft. Den Menschen, die es auf sich genommen haben, einmal ganz das geistige Schauen hinauszuhalten, auch den Glauben hinauszuhalten an etwas Geistiges und zu sagen, was sehe ich da vor meiner Nase? Und was kann ich darin mit meinem Denken erkennen? Darum wird dann schon einmal irgendwo der Schritt kommen, aha, ich brauche mein Denken dazu, was ist das und so weiter. Also es gibt genug Ansatzpunkte. Wir brauchen nur den Weg konsequent weitergehen und natürlich das Tolle ist es dann, wenn es so etwas wie die Anthroposophie gibt, eine wirkliche Geisteswissenschaft, die von der anderen Seite entgegenkommt. Weil man muss denken, die Sachen, was wir dann brauchen werden, um die Natur wirklich wiederzubeleben, weiter zu beleben, zu verwandeln eben so wie wir es sollen, dazu werden wir beides brauchen. Wir werden beides brauchen. Weil die Erkenntnis des rein Physischen, dazu brauche ich die physischen Wissenschaften. Das sagt mir die Geistesschau nicht, tut mir leid, das passiert nicht. Und umgekehrt brauche ich aber das geistig-lebendige Denken, das bis zur Imagination, also bis zum neuen "Hellsehen" geht, das brauche ich, um zumindest einmal die Ätherwelt und die Astralwelt zu erleben. Und wie die da hinein wirkt. Da ist Zukunft drinnen und wir stehen da unmittelbar vor dem Tor irgendwo.

Ausklang und Vorschau

Ja, ich habe ein bisschen überzogen wieder, verzeiht mir das. Wir werden das nächste Mal weitergehen und noch im 14. Kapitel sein und uns mit dem ewigen Evangelium auseinandersetzen, von dem dort dann die Rede ist. Das heißt, wir werden uns beschäftigen mit den Engelwesenheiten auch, um die geht es. Es ist ja nicht zufällig, dass da vom ewigen Evangelium die Rede ist. Es geht also um die Engelwesenheiten, die mit uns zusammenarbeiten.

Und wir werden dabei auch dann sehen, wie diese Engelwesenheiten, die ganzen Hierarchien der Engelwesenheiten, die bei unserer ganzen Erdentwicklung, ja davor auch Alter Saturn, Alte Sonne und so weiter, eine große Rolle gespielt haben und wie aber dabei auch das Tor geöffnet wurde für die Widersacher. Das wird uns, denke ich einmal, die nächsten Male beschäftigen, weil jetzt auch die große Auseinandersetzung dann kommt, die endgültige Auseinandersetzung mit den Widersachern, zumindest während unserer Erdentwicklung. Da wird es noch sehr dramatisch dann in den nächsten Kapiteln. Und das werden wir versuchen zu verstehen. Aber für heute danke ich euch fürs Dabeisein. Einen schönen Abend und eine schöne, kraftvolle Woche.

Zuhörer: "Tausend Dank!"

Gerne. Gerne. Baba! Tschüss. Danke Francoir, dass du das jetzt wieder gestoppt hast. Super, danke. Alles Liebe. Bis zum nächsten Mal. Wiedersehen. Baba!

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X