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Die Apokalypse des Johannes - 139. Vortrag von Wolfgang Peter
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»
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Vorschau
Wir dürfen die moderne materialistisch orientierte Wissenschaft nicht geringschätzen. Sie lehrt uns die Schönheit und Fülle des Kosmos. Der Naturwissenschaft muss aber in Zukunft eine gleichwertige und starke Geisteswissenschaften entgegen kommen. Das Geistige darf andererseits nicht als Ausrede benutzt werden, wenn naturwissenschaftliche Phänomene nicht erklärt werden können.
Transkription des 139. Vortrages
Gehalten am 13.12., Transkription am 20.8.2023 (von Elke)
Begrüßung und 36. Wochenspruch 0:00:39
Gut. Ich glaube, dann können wir loslegen. Ich begrüße euch ganz herzlich zum 139. Vortrag zur Apokalypse. Und es ist die spannende Frage: Wie machen wir es mit dem Wochenspruch? Ich habe nämlich gesehen, der Wochenspruch für diese Woche, also der nächstfolgende, der 37. wäre schon der Winterbeginn, würde sich also beziehen schon auf den 21. Wir sind also im Moment ein bissl asynchron. Und ich denke ich werde es so machen, wie wir es schon am Sonntag bei unserem Landwirtschafts-Kurs gemacht haben - ich werde einfach heute noch einmal den 36. Wochenspruch vorlesen und dann sind wir ab nächsten Mal wieder synchron und haben auch wirklich den Weihnachtsbaum dann wirklich zur Weihnacht. Dann würde das wieder passen. Und es ist kein großes Problem, weil ja ohnehin immer vier, etwa vier Sprüche in der annähernd gleichen Stimmung gehalten sind. Also im Grunde gibt es zwölf große Stimmungen jeden Monat entsprechend und insgesamt also etwa vier Sprücherl sind immer in gleicher Art mit kleinen Variationen gehalten. Ich glaube, ich brauch dann auch gar nicht mehr so viel erläutern, weil ich es das letzte Mal schon gesagt habe. Der 36. Wochenspruch:
In meines Wesens Tiefen spricht
Zur Offenbarung drängend
Geheimnisvoll das Weltenwort:
Erfülle deiner Arbeit Ziele
Mit meinem Geisteslichte,
Zu opfern dich durch mich.
(der WS wird wiederholt, damit der 37. WS auf den 21. Dez 2022 fallen kann)
Der Christus bringt die Schöpfung hervor. Er ist das Weltenwort 0:02:24
Also es geht einfach darum, dass wir langsam jetzt spüren können, gerade in dieser Zeit am besten, wenn wir so in die Richtung tiefster Nacht hineingehen, dass wir immer mehr spüren können, wenn wir aufmerksam sind, das innere Licht zunächst einmal. Aber dieses Licht beginnt auch zu tönen, wenn man so will. Und was da tönt, ist das Welten-Wort selbst. Also das heißt, dass Welten-Wort, das die ganze Welt geschaffen hat im Grunde, alles, was gemacht ist... und das Welten Wort, das identisch ist mit dem Christus. Er ist das Welten-Wort, wie es im Johannes Evangelium so schön heißt:
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
Also ein sehr deutlicher Hinweis darauf, ganz klar, wie das bei Johannes ausgesprochen wird, dass der Christus eben der ist, der eigentlich die Schöpfung hervorbringt. Das ist nicht der Vatergott - der steht im Hintergrund, er ist, wie soll man sagen, der Welten-Urgrund, der die Substanz allen gibt und das trägt. Aber die gestaltende, formende Kraft ist der Christus, ist das Welten Wort.
Das Menschenwort als schattenhafter Abdruck des Welten-Wortes 0:03:56
Und wir haben zum Beispiel auch in unserem Menschenwort so einen ganz kleinen, zarten, schattenhaften Abdruck davon. Und nur merken wir das ja heute gerade so, wie wir heute mit der Sprache umgehen, sehr, sehr wenig, weil wir ja nur im Sinn haben: " Aha, das Wort kenne ich, das ist ein Begriff, den verwende ich für dieses oder jenes". Wir verwenden es eigentlich gewohnheitsmäßig und erleben ja gar nicht so im Alltag wirklich mit, was da alles passiert, wenn wir sprechen. Was da alles lebt in jedem einzelnen Wort, in jedem einzelnen Laut drinnen, ganze Welten! Es ist das Abbild weltschöpferischer Kräfte im Grunde, das da drinnen ist. Und man kann dem ein bisserl näher kommen, zum Beispiel wenn man sich künstlerisch mit der Sprache beschäftigt und weniger darauf ausgeht, welchen intellektuellen Sinn hat denn das alles? Sondern einmal eintaucht wirklich, welche gestaltende Kraft liegt zum Beispiel in den Konsonanten drinnen. Jeder der Konsonanten erzeugt ganz bestimmte Formkräfte. Und die kann ich eigentlich überall in der Welt entdecken. Wenn ich ein ein B-, ein B- hernehme, ein Ball, eine Blase, eine Blume, irgend so etwas Aufgeblähtes, wenn man so will, oder ein Bauch, was auch immer. Es ist eine gestaltende Kraft.
Die Schöpfungsgeschichte beginnt im Hebräischen mit "Bereschit". Gemäß den Kabbalisten kann das Rezitieren dieses Wortes eine Imagination vorbereiten, die die ganze Schöpfungsgeschichte vor dem inneren Auge hervorzaubern kann 0:05:22
In der Schöpfungsgeschichte, in der biblischen, im Hebräischen fängt es auch mit einem B- an: Bereschit! Und in dem Wort Bereschit - wir haben schon öfter darüber gesprichen - liegt eigentlich im Keim die ganze Schöpfungsgeschichte drinnen. Die ganze Beschreibung... Es beginnt damit, dass einfach ein Raum geschaffen wird, in dem sich die Schöpfung abspielen kann. Und sehr gut schildern das die Kabbalisten (Kabbala), indem sie sagen: Ja, Gott hat sich zurückgezogen, um den Raum für die Schöpfung frei zu machen. Also die Hebräer, die Kabbalisten nennen das das sogenannte Zimzum, den Rückzug der Gottheit (Zimzum). Das ist ganz wichtig. Mit all den Folgen, die es hat, eben auch dass da drin dann die Widersacher und dergleichen auftreten können. Aber eben auch der Ort ist, in dem sich zunächst etwas ganz chaotisch bewegt in dem R, das drinnen ist, aber dann doch - Sch - der Geist einschlägt in diese, ja Urmaterie vielleicht, wenn man es so nennen will. Mit dem Sch- und T- schlägt es ein Also mit dem Sch- schießt der Geist in die Verdichtung und mit dem T- schlägt es richtig ein und beginnt die Welt zu gestalten. Also das ist jetzt eine kurze Erläuterung der Schöpfungsgeschichte in einem Wort im Grunde. Das steckt drinnen.
Und nicht die Übersetzung, die wir halt im Deutschen haben: Im Anfang... oder am Anfang... Das ist banal, das ist banal, wenn ich das nehme. Weil das Wort im Hebräischen selber im Grunde eine Imagination vorbereitet, die die ganze Schöpfungsgeschichte vor dem inneren Auge hervorzaubern kann. Und das ist genau das, was die Kabbalisten (Kabbala) eben auch immer wieder versucht haben, indem sie eben immer wieder das rezitieren, rezitieren und versuchen zu erleben, in dieses Erleben hineinzukommen, in diese Imagination hineinzukommen. Und das spielt halt jetzt so ein bisschen eine Rolle, wenn wir dieses Wochensprücherl, das 36. - wenn wir das wirklich erfassen wollen. Wenn man da das Welten-Wort...aha, ja, aha... Wort ist Wort. Nein! Man muss es so tief erleben, dann beginnt man etwas zu ahnen. Dann beginnt man zumindest zu ahnen: Um Gottes Willen, da steckt ja immens viel drinnen, auch wenn ich noch nicht alles ausloten kann! Aber da geht es sehr, sehr viel tiefer hinein.
Sich erleben im Hervorbringen von Sprache und Bewegung durch Sprachgestaltung und Eurythmie 0:08:09
Und aus dem Wort... mit dem Wort ist verbunden die ganze Bewegung. Alles, was da in der Eurythmie drinnen lebt, ist ein nächster Weg, wo man das erleben kann. Man kann es in der Sprache, in der Sprachgestaltung erleben. Man kann es in der Eurythmie erleben, wie im ganzen Bewegungsorganismus auch drinnen sitzt diese Schöpferkraft drinnen. Und sich erleben im Hervorbringen dieser Sprache, dieser Bewegungen, sich darin zu erleben. Man wird dann zum Beispiel erleben, wenn ich Sprachgestaltung mache, wenn ich mich ganz auf die Sprache lege, dann will eigentlich der ganze Körper mittun. Er will die eurythmischen Bewegungen im Grunde machen. Ich kann aber dann gerade wenn ich diese Bewegung fast ganz zurückhalte und nicht jetzt mit großer Geste herumwedle mit den Armen, kann ich diese ganze Gestaltungskraft in das Wort, in den Ton hineintragen. Und dann entsteht eigentlich, ja wie soll ich sagen, in dem Lautgebilde selber, das jetzt in den Schwingungen, in der Luft, der Luft eingeschrieben wird, entstehen Gebilde, die ja so kleine, winzig kleine schattenhafte Abbilder dessen sind, was im Großen bei der Schöpfungsgeschichte passiert. Das ist auch nichts anderes. Es beginnt auch die Schöpfung damit, dass es eigentlich zunächst nur ein Aushauchen von Wärme ist, die dann zu Luft wird usw. Und da drin gestalten sich Klang-Figuren, wenn man so will. Aus dem geht letztlich die Schöpfung hervor. Das muss man im Hintergrund irgendwo sehen. Und wenn man das hat, dann wird man auch tieferes Verständnis dafür bekommen, wie eben die ganze Erd- und Menschheitsentwicklung sich abgespielt hat. Da steckt dieses Welten-Wort dahinter.
Die materialistisch orientierte Wissenschaft lehrt uns, die Vielfalt und Schönheit des Kosmos zu sehen 0:10:08
Und das ist die Seite, die ich dazu schauen muss zu dem, was uns heute die moderne Evolutionslehre entgegenhält. Die zu Recht, ich sage jetzt durchaus einmal zu Recht, einmal rein materialistisch, rein naturalistisch ist. Und sich mit Vehemenz verboten haben, verbeten haben will, dass man irgendetwas von göttlichem Funken und göttlichen Design und göttlichen Plan oder sonst irgendetwas hineinlegt. Und sagt: Nichts! Wir schauen einmal, wie weit wir kommen mit den rein natürlichen Prozessen - die studieren wir.
Und wir entdecken drinnen eigentlich, wie im Grunde mithilfe der Naturgesetze Gebilde zustande kommen, in einer unglaublichen Reichhaltigkeit, in einer unglaublichen Vielfältigkeit, die unsere Natur ausmachen. Das heißt die Naturwissenschaft, die Evolutionslehre in ihren verschiedensten Formen... hat ja verschiedenste Entwicklungsstadien durchgemacht und ist gerade heute wieder in einer Phase ganz, ganz heftiger Entwicklung. Also von Darwin selbst sind wir ja schon weit weg, im Grunde. Und Darwin selbst war nicht der Erste, er war nicht der Erste. Jetzt hab ich mal nachgelesen, es sind über 150 oder 170 Veröffentlichungen schon vorher gewesen, die einzelne Details, die dann der Darwin im Grunde alle gesammelt hat, schon vorher festgestellt haben. Einer der vielen, die da tätig waren, war auch Goethe. Der auch ganz deutlich erkannt hat z. B. die morphologische Ähnlichkeit des Menschen mit den höheren Tieren, dass da ein Zusammenhang besteht. Und dass der Unterschied des Menschen nicht so zu suchen ist in irgendeiner anatomischen Winzigkeit, wo es sich vielleicht unterscheidet. Aha, das Gehirn ist ein bisschen größer oder sonst was. Nein! Es ist eine kontinuierliche Formen-Metamorphose zu sehen und wenn man da weiter zurückgeht, heute kann man das verfolgen halt bis bis hinunter zu den Einzellern im Grunde.
Und wenn man noch weiter schauen könnte - aber da gibt es dann keine fossilen Befunde mehr und keine Abdrücke mehr - dann würde man sehen, dass das Leben auf Erden noch früher begonnen hat und in viel größeren Strukturen begonnen hat. Wo die Ur-Ozeane selber lebendig waren, wo Luftströmungen eigentlich von Wesen durchdrungen sind, sind sie heute auch noch. So fängt das Leben an. Und das sind schon bestimmende Faktoren. Man erkennt immerhin heute, dass also die ganze atmosphärische Tätigkeit, dass die sehr viel mit dem Leben zu tun hat und dass man... ich glaub, so in den 80er Jahren ist es ja sehr, sehr groß herausgekommen eben von James Lovelock und Lynn Margulies dieses Gaia-Prinzip (Gaia-Hypothese), also wirklich die Erde als Lebewesen anzusehen. Und das ist entstanden aus einem ganz praktischen, aus einer ganz praktischen Arbeitsanforderung heraus. Nämlich, wie kann man einem Planeten, der vielleicht weiter entfernt ist, ansehen, ob er Leben trägt oder nicht? Weil wenn er Leben trägt, wenn er lebt, wenn er lebendig ist, zeigt auch seine ganze Atmosphäre eine bestimmte Dynamik, die ich unter Umständen auch mit den heutigen Instrumenten auf große Entfernung feststellen kann.
Also wir sind heute noch nicht so weit, das sicher zu erkennen bei weiter entfernten Planeten, also mit "weiter entfernt" meine ich außerhalb unseres Sonnensystems. Man hat ja schon eine ganze Menge extraterrestrische oder extrasolarer Planeten entdeckt. In Sternensystemen, die doch weiter von uns entfernt sind. Ich habe das das letzte Mal schon ein bisschen geschildert, die Teleskope, namentlich auch die Weltraum-Teleskope, die also nicht durch die Atmosphäre gestört sind, können sehr tief hinein dringen, sehr hohe Auflösung bringen. Und dann zeigen sich Planeten, die natürlich viel zu schwach sind, um hier eigentlich gesehen zu werden. Aber wenn sie sich vor ihre Sonne schieben, dann verdunkeln sie diese Sonne. Und wenn es nur ein bisserl ist. Und dieses bisschen kann man heute messen. Das ist eine der Methoden. Natürlich muss der Planet dann gerade so in Blickrichtung vor der Sonne vorbei wandern, wenn er irgendwie anders wandert, hat man halt ein Pech gehabt. Diese Planeten kann man nicht so leicht entdecken. Aber gerade durch die Verfinsterung der Sonne, durch die leise Verfinsterung vorbeiziehen, die kann man heute so präzise feststellen, dass man die Größe des Planeten, die Masse des Planeten abschätzen kann. Also schon in den ersten Zeiten hat man nur Riesenplaneten entdeckt, die so groß sind wie unser Jupiter, der um einiges, um ein vielfaches größer ist als die Erde, der fast selber zu einer Sonne geworden wäre.
Im Übrigen die meisten Sternensysteme (Sternsystem), die man da draußen sieht, sind Mehrfach-Sternensysteme. Das heißt, sie haben nicht eine Sonne im Zentrum, sondern zwei oder sogar drei Sonnen. Und dann kreisen Planeten herum. Also es ist eigentlich fast eine Ausnahme, dass nur eine Sonne in der Mitte steht. Also da sieht man aber auch, wie reichhaltig die Welt da draußen ist. Also ich weiß es nicht genau, wie hoch das heute geht. Ich glaube, man hat schon 4-fach-Sonnensysteme auch entdeckt, also wo vier Sonnen sind - unterschiedlicher Größe, unterschiedlicher Leuchtkraft. Und trotzdem ist es möglich, dass dort Planeten stabile Bahnen beschreiben, also hochkomplexe Systeme sind, die man eigentlich gar nicht berechnen kann mathematisch. Ganz exakt berechnen kann man nur Zweikörper-Systeme, also das heißt, eine Sonne, ein Planet, der da umkreist. Da darf schon kein Mond dabei sein, nichts, und von Asteroiden oder sonstigem Zeug, was da herumfliegt reden wir schon gar nicht. Also ansonsten gibt es nur Näherungslösungen. Es ist also wirklich sehr sehr kompliziert. Da sieht man, dass man auch mit der Mathematik an die Grenzen kommt.
Jedenfalls wenn wir etwas gelernt haben in im vergangenen Jahrhundert und jetzt ganz besonders in diesem Jahrhundert, ist zu sehen, wie reichhaltig die Welt da draußen ist, wie groß sie ist und wie viel einzigartige Welten es da draußen geben muss, auch wenn man sie noch nicht im Detail kennen. Man wird sicher noch mehr Details erforschen können mit der Zeit. Und das ist zunächst einmal etwas, wozu wir wirklich die ganz normale, sagen wir ruhig materialistisch, sinnlich oder messtechnisch orientierte Wissenschaft brauchen. Und das ist was Gutes. Es lehrt uns eigentlich, ja, erst so richtig zu sehen, wie schön, wie groß, wie vielfältig der ganze Kosmos ist und jede einzelne dieser Welt ist mit Sicherheit ganz einzigartig. Nichts wird sich da drinnen genau wiederholen. Ja, man kann bestimmte Stern-Typen, bestimmte Planeten-Typen findet man ähnlich schon immer wieder, aber im Detail ist mit Sicherheit alles einzigartig.
Die erste materielle Erkenntnis innerhalb der Wissenschaft (nach Christian Rosenkreutz): Die Entdeckung der Spektralanalyse 0:18:09
Also die Welt ist ganz, ganz reich da draußen. Und alle diese Welten sind mit Wesen bevölkert. Womit ich nicht sage, dass das jetzt unbedingt Wesen sein müssen, die wie wir in einem Körper herumlaufen. Aber jede Sonne, jeder Stern da draußen, den wir am Himmel sehen - und mit den modernen Teleskopen sehen wir verdammt viele Sterne, kann ich euch jetzt gar nicht sagen, es sind Billiarden auf jeden Fall - also riesige Zahlen. Allein in unserer Milchstraße - das ist das größere Sternensystem, dem wir mit unserer Sonne angehören - das hat so einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren. Also das Licht braucht 100.000 Jahre, um von einem Ende zum andern zu kommen. Aber das ist eine von Quadrilliarden Galaxien, die es da draußen gibt, Sternensysteme, die so sind. Und die alle haben auch so annähernd diese Anzahl von Sternen. Und das ist nur der Bereich des sichtbaren Universums. Weil wir sehen nur das, von wo das Licht schon zu uns gekommen ist. Das Licht braucht nämlich, obwohl es so rasend schnell ist, aber es braucht doch eine Zeit, um zu uns zu kommen. Und es gibt Bereiche des Weltalls, die so weit weg sind, dass das Licht niemals mehr zu uns kommen wird. Und der Kosmos dehnt sich noch dazu aus, er ist noch immer in ständiger Entwicklung begriffen. Und er dehnt sich aus, sogar beschleunigt aus. Das ist ganz interessant.
Es gibt ja heute in der Naturwissenschaft die so genannte Urknalltheorie. Ja, was heißt das, der Urknall? Im Grunde heißt es auch nichts anderes, als dass eine große Blase entsteht, ein großer Raum sich aufbläht, in dem sich was tut. Sagen wir es einmal so. Die Physik, die Astronomen, Astrophysiker usw. können natürlich nicht sagen, warum das passiert ist. Sie können es aber ziemlich gut durch ihre Messdaten verfolgen, bis auf winzigste Sekundenbruchteile, nachdem dieser Knall passiert ist. Also ich weiß ja jetzt nicht auswendig, auf wie viel Stellen genau, also Bruchteile von Sekunden, wirklich.
Und das zeigt sich aber darin, dass das Weltall heute noch in Ausdehnung ist als Folge dieses Urknalls. Aber das Überraschende ist: Man denkt sich, na ja, es dehnt sich halt aus. Und irgendwann wird sich das einbremsen. Schon allein durch die Schwerkraft, durch die Masse der Planeten, der Sonnen, der Sterne müsste das sich doch irgendwann sich einbremsen? Ja, aber das Gegenteil ist interessanterweise der Fall! Wie man heute aus den Daten ablesen kann, dehnt sich seit 5 Milliarden Jahren das Weltall schneller wieder aus. Es hat sich am Anfang ganz schnell ausgedehnt. Innerhalb einer kurzen Zeit hat es einen sehr großen Radius eingenommen. Dann ist es gemütlicher gegangen. Das war im Übrigen dann die Zeit, wo die ersten Sterne entstanden sind. Dann hat es sich wirklich sehr stark eingebremst. Die Expansion ging aber weiter. Und plötzlich, plötzlich beginnt eine neue Beschleunigungsphase. Man rätselt heute herum, was das alles ist. Man spricht von der dunklen Energie, die die Triebkraft davon ist. Dunkel heißt sie vor allem deswegen, weil man sie nicht sieht, nicht einmal mit den Messgeräten erfassen kann. Man nimmt sie nur rein hypothetisch an, um sich zu erklären, dass dort diese ganze Geschichte passiert. Also es ist sicher vieles noch spekulativ, aber der Vorteil oder die Tugend der modernen Naturwissenschaften ist, dass sie aber wirklich trotzdem versucht, auf Fakten zu bauen und nicht einfach ins Blaue hinein zu spekulieren. Und immer versucht, durch Beobachtungen zu schauen: Stimmen diese Beobachtungen mit den Theorien überein?
Wir haben eben als Menschen überhaupt zwei Zugänge zur Welt. Das ist so ganz wichtig. Das eine sind die Sinne oder ihre Verlängerung durch Fernrohre, Mikroskope, Messinstrumente, künstliche Sinnesorgane sozusagen. Dadurch können wir heute im UV-Bereich wahrnehmen oder Bilder aufnehmen. Genauso im Röntgenstrahlbereich. Denn die Röntgenstrahlen sind auch etwas Lichtartiges, nur viel energiereicher, viel durchdringender. Und wir können heute das Weltall auch im Röntgenlicht "sehen", unter Anführungszeichen. Und da zeigen sich ganz interessante Strukturen, die man im Licht-Bereich nicht sieht. Also eine ganz reiche Welt, die da entstanden ist.
Wir können ihre stoffliche Zusammensetzung sehr gut verfolgen eben durch die so genannte Spektralanalyse (Spektroskopie), über die wir schon die letzten Male gesprochen haben und wovon Rudolf Steiner sagte: Es geht zurück auf eine Aussage von Christian Rosenkreutz - also keine Aussage wahrscheinlich im persönlichen Gespräch - sondern als geistige Übermittlung: Dass, wenn drei Dinge durch die Wissenschaft entdeckt werden, dann muss, dann muss das, was vorher Geheimwissenschaft war, Schritt für Schritt an die Öffentlichkeit gebracht werden (Rosenkreuzer Schulungsweg). Denn dann kann beginnen, muss oder soll die fruchtbare Zusammenarbeit letztlich dieser beiden Bereich beginnen. Also, das heißt, man darf nicht denken, aha, jetzt kommt die Geisteswissenschaft – na, die wirds den Materialisten zeigen, wir widerlegen euch hinten und vorne! Darum gehts nicht! Die Materialisten haben auf ihre Art recht. Sie haben ein beschränktes Blickfeld. Aber auch das Blickfeld des Geistesforschers ist so gesehen beschränkt, weil um die physische Seite des Ganzen, die materielle Seite zu sehen, bleibt auch dem Hellseher nichts anderes übrig, als sich der Teleskope, Mikroskope oder sonstiger Instrumente zu bedienen. Und wir Menschen sind darauf angelegt, von zwei Seiten eben die Erkenntnis zu bekommen. Und dann erst, indem wir diese beiden Hälften zusammenführen, kommen wir zur eigentlichen Wirklichkeit. Denn sonst bleibts immer im Unbestimmten irgendwo schweben, im Unsicheren schweben. Und daher, wenn jetzt die Naturwissenschaft in gewisser Weise der Vorreiter ist, die sinnliche Seite oder die messbare, die äußere räumlich, zeitlich fassbare Seite zu erforschen, dann brauchen wir, um mit diesen Funden, diesen wirklich wunderbaren Funden, die die Naturwissenschaft macht, um mit denen aber überhaupt sinnvoll etwas anfangen zu können, brauchen wir die andere Seite, die geistige, die dazu gehört.
Dann erst erkennen wir nämlich, was das Ganze wirklich bedeutet im großen Welt-Zusammenhang. Und dann werden wir mit vielen dieser Dinge, die jetzt auf dem Weg dorthin… um eben die Teleskope, die Mikroskope und weiß Gott was alles zu bauen, wird ja unheimlich viel Technologie entwickelt. Ich denke heute, auch um den Kosmos zu verstehen, müssen wir heute wissen, wie funktioniert‘s bis ins kleinste Atom hinein, bis in die Elementarteilchen hinein? Wie ist die Materie zusammengesetzt? Wie tritt sie in Wechselwirkung? Ohne dem kann ich mir den Kosmos draußen rein naturwissenschaftlich nicht erklären. Und das ist gerade heute die große Crux, eh schon seit Jahrzehnten fast, kann man sagen: Wie bringe ich das Verständnis des kleinsten, also der atomaren oder subatomaren Dimension mit dem Verständnis des größten, des ganzen Kosmos letztlich zusammen? Und da gibt es heute eben die zwei großen Theorien unserer Zeit in der Physik. Das eine ist die Relativitätstheorie von Einstein, die im Grunde sehr präzise Vorhersagen macht über die großen Dimensionen des Kosmos: Wie sich der strukturiert, was da passiert. Er hat so viele Dinge vorhergesagt dadurch, die dann später entdeckt wurden. Und Rudolf Steiner war nie sehr glücklich mit der Relativitätstheorie. Er hat sie nämlich auch in gewisser Beziehung relativiert. Aber er hat auch gesagt: Ja, für die äußere Betrachtung wird man nicht umhin können, das anzunehmen, auf das einzugehen.
Und eines dieser Dinge ist eben zum Beispiel: Die Lichtgeschwindigkeit ist eine Konstante, unabhängig davon, wie schnell sich die Lichtquelle bewegt. Also das heißt, das Licht bewegt sich mit etwa 300.000 Kilometern pro Sekunde. Also das ist so lang, dass das Licht vom Mond zu uns ungefähr eine Sekunde braucht. Von der Sonne braucht es acht Minuten. Und vom nächsten Stern - Proxima Centauri, das ist der uns nächstgelegene Stern - der ist knapp über vier Lichtjahre entfernt. Lichtjahre heißt, dass das Licht knapp über vier Jahre braucht, um überhaupt zu uns her zu kommen. Also wenn aus irgendeinem Grund der Stern plötzlich verschwinden sollte, dann sehen wir es hier mit sinnlichen Augen erst nach vier Jahren. Und die weiter entfernten Sterne, da schauen wir weit, weit in die Vergangenheit. Wenn wir in den Sternenhimmel schauen, schauen wir eigentlich in die Geschichte des Kosmos hinein, immer tiefer hinein. Je weiter wir blicken, desto mehr blicken wir in die Vergangenheit. Was sich gegenwärtig dort tut, können wir auf sinnlichem Wege ebenfalls gar nicht erfassen.
Ja, also es sind große Entdeckungen, aber es sind Einseitigkeiten. Und wie gesagt, diese ganzen Messungen, die dazu notwendig sind und auch um diese Aufnahmen zu machen, die ganze Technik hat natürlich vieles, vieles an Nebenprodukten hervorgebracht, die wir heute in abgespeckter Version auch verwenden im Alltag, die aber natürlich auch die Kriegstechnik vorangetrieben haben. Deswegen werden diese Forschungszentren auch sehr gerne vom Staat finanziert... die Staaten halt, die es sich leisten können, weil da viel für militärische Dinge letztlich entwickelt wird, was man eins zu eins dort auch brauchen kann. Es ist also alles eine sehr zweischneidige Sache. Das Internet zum Beispiel, das wir heute haben, wurde entwickelt im Kernforschungszentrum CERN. Einfach als internes Kommunikationsprotokoll, dass man mit den ganzen Kollegen, die aber dann weltweit irgendwo sitzen, in Kommunikation treten kann. Heute hat das Internet die Welt erobert und wir unterhalten uns auch auf diesem Wege. Ja, zweischneidig, alles zweischneidig. Man kann es missbrauchen oder für etwas Gutes gebrauchen. Es ist beides möglich. Und damit man wirklich beide Seiten realisieren kann, muss man die geistige Seite und die sinnlich-materialistische Seite zusammen schauen.
Vielen Physikern ist heute durchaus bewusst, dass wenn ich in die Tiefen der Materie hineingehe, ich in Wahrheit Geistiges finde 0:31:12
Von der Materie - davon haben wir eh schon gesprochen - eigentlich so wie man sie sich vorstellt, gibt es sie gar nicht. Wenn ich immer tiefer ins Atom hinein bohre und in die Elementarteilchen komme ich schließlich, ja, auf nichts. Auf einen Punkt, auf reine Kräfte, die dort tätig sind. Aber nichts, was sich irgendwie materiell fassen ließe. Aber wirkliche Elementarteilchen sind per Definition punktförmig. Und das beweisen mittlerweile auch die Messungen mit hoher Genauigkeit, dass eben die wirklich elementaren Teilchen, die zwar durch ihre Wirkungen in Erscheinung treten, dass sie aber keine irgendwie geartete innere Struktur haben. Sie sind einfach Wirkungen, die an bestimmten Stellen des Raumes in Erscheinung treten, die ihre Spuren zurücklassen. Aber Dinge, also so, wie man sich Materie halt gemeinhin vorstellt, irgendwas, was ich in die Hand nehmen kann oder zumindest wenigstens, wenn es flüssig ist, in ein Häferl (Tasse) füllen kann oder wenn es gasförmig ist, in einen Ballon einsperren kann - in dieser Form gibt es die Materie nicht.
Und was uns als Materie erscheint, ist nur eine sehr komplexe Zusammenwirkung all dieser Kräfte, dieser Abermilliarden Kraft-Punkte, die da zusammenwirken. Und das heißt aber in Wahrheit und das ist ja, wie ich es schon letztens unterstrichen habe, vielen Physikern durchaus bewusst, dass wenn ich in die Tiefen der Materie hineingehe, finde ich Geistiges in Wahrheit. Weil diese Kräfte sind ja auch nicht irgendwie irgendwie tätig, sondern sie folgen ganz bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Sie sind sogar mit hoher Präzision aufeinander abgestimmt. Das kann man durch die sogenannten Naturkonstanten... wird das bestimmt. Die bestimmen also, wie die Kräfte in ihrem Verhältnis zueinander stehen. Und die sind mit so hoher Genauigkeit aufeinander abgestimmt. Wenn das nicht wäre, wenn sie nur um... ich weiß nicht, an der 20. Stelle hinterm Komma irgendwo anders wären, wäre das Ganze, was uns als Materie erscheint, überhaupt nicht vorhanden. Dann würden solche Erscheinungen nicht möglich sein. Dann gäbe es zwar halt diese Kraft-Pünktchen irgendwo, aber sie würden sich nie zu komplexeren Gebilden zusammenfügen.
Also es steckt trotzdem in dem Ganzen eine ungeheure Weisheit, die man aber heute gar noch nicht durchschaut, woher die kommt. Weil man kann zwar vieles vorher berechnen oder zumindest in groben Zügen vorher berechnen, aber die Naturkonstanten, die wunderbarerweise genau so zusammenpassen, wenn sie nur bisschen anders wären, wenn es das alles nicht gäbe. Aber warum die gerade so sind? Ist völlig rätselhaft. Niemand weiß es heute unter den Naturforschern. Also wenn man würfeln würde, ja, es käme eine Welt aus Kraftpunkten heraus und bei dem bliebe es auch. Also ein Kosmos, der im Grunde keine Entwicklungsmöglichkeit hätte, keine keine höheren Gestaltungen zuließe als Kraft-Pünktchen, die sich nicht miteinander verbinden können. Es tritt eine ungeheure Weisheit an den Tag. Aber bitte nicht gleich wieder schließen: Ah, der liebe Gott hat es aber schon gescheit gemacht, der hat schon einen tollen Plan entworfen da oben. So einfach ist die Sache auch nicht! Da würden wir schon wieder die verbotene Abkürzung nehmen. Und diese verbotene Abkürzung ist... ich sag's jetzt bewusst so, nicht zu nehmen, mahnen uns die Naturwissenschaftler. Wir sollen uns also nicht einen Weg ins Geistige erschleichen und etwas aus dem nicht wirklich Wahrgenommenen, sondern eher spekulierten Geistigen heranzuziehen, um mir etwas zu erklären, was ich anders nicht erklären kann. Noch, heute. Noch, heute, nicht erklären kann.
Fragen zur Entstehung des Kosmos. Auch die Naturwissenschaften liefern dazu verschiedene Ansätze, indem sie uns die Komplexität der Welt zeigen 0:36:29
Nein, man muss in Wahrheit sehen, wohin uns die Naturwissenschaft heute führt, ist, dass sie uns erstens die Komplexität der Welt zeigt, die da entstand ist, die Weisheit, die drinnen waltet und dass immer drängender die Frage wird: Wo kommt denn diese Weisheit her? Und dann darf man eben nicht den Fehler machen: Gut, dann am Anfang steht der liebe Gott, hat Hokuspokus gemacht, hat gesagt: So, ich weiß in meiner Allwissenheit, wie alles am besten zusammenpasst und da habt's die Welt, die funktioniert.
Nein! Diese Welt ist über viele Vorstufen entstanden in Wahrheit. Es wird ja auch in der Astrophysik, in der Astronomie... gibt's alle möglichen Spekulationen, wie denn der Kosmos entstanden ist. Ist dieser Kosmos überhaupt der erste? Wird er ewig bestehen? Wird er vielleicht einmal wieder zu Grunde gehen? Und wird dann ein neuer Kosmos entstehen? Es gibt's verschiedenste Ansätze. Also im Moment geht man davon aus, gerade weil er sich beschleunigt, dass er sich bis in die Unendlichkeit ausdehnen wird. Aber was ist dann? Was ist dann? Also, das ist die nächste Frage. Im Grunde, wenn er in die Unendlichkeit geht, löst er sich in Nichts dann irgendwann auf? Und dann kommt, wie manche Physiker meinen, wieder ein neuer Anfang. Und der nimmt sogar die Früchte des alten Kosmos mit und hebt sie aber auf eine höhere Stufe. Das ist eines der Dinge, die Roger Penrose - das ist ein britischer Physiker, Mathematiker. Ist heuer ausgezeichnet worden mit dem Nobelpreis für Physik für seine Arbeiten. Es ist hochbetagt, ist schon über 90 , glaube ich. Aber immer noch fit. Hält immer noch Vorträge und dergleichen. Und sein Lieblingsthema ist eben dieser Kosmos, der sich immer wieder zyklisch erneuert und ... aber ohne weitere Spekulationen auf etwas Göttliches zurückzublicken. Schaut, was ist mit den physikalischen Gesetzmäßigkeiten denkbar und möglich?
Und dort sind die Naturwissenschaften am gesündesten, wenn sie sich an das halten. Und die Geisteswissenschaften sind am gesündesten, wenn sie nicht jetzt irgendwelche Sachen aus den Naturwissenschaften in das Vokabular hineinschleusen. Und ich sage das ganz bewusst. Weil heute geistert so viel herum mit Quan-ten-hei-lung. Die Quantentheorie (Quantenphysik) ist halt eine große physikalische Theorie unserer Zeit und die ist ein bisserl mysteriös, weil viele Physiker selbst sagen: Ja, die Quantentheorie kann man eigentlich nicht verstehen, man kann rechnen damit, und die Experimente beweisen, dass die Rechnung stimmt. Aber es ist eigentlich haarsträubend, wenn man sich die Vorstellungen macht. Weil ein und dasselbe Atom - Atom, sag ich jetzt, Atome sind schon durchaus was Dinghaftes im Vergleich zu den Elementarteilchen. Aber ein und dasselbe Atom kann gleichzeitig an zwei Stellen sein. Das kann man experimentell heute nachweisen. Geht! Das Atom im energiearmen Zustand ist an der einen Stelle und dasselbe, nicht ein zweites, sondern dasselbe Atom in einem Zustand, wo es durch Licht-Bestrahlung z.B. Energie aufgenommen hat, ist an einem anderen Ort daneben. Das kann man messen heute. Kann man machen. Und natürlich können die Teilchen einander durchdringen und weiß Gott was alles. Es können... an einem Ort können tausende Atome sogar sein. Kann Zustände, Materie-Zustände erzeugen, wo tausende Atome sich auf einem Ort überlagern.
Also der Grundsatz, dort, wo ein Körper ist, kann nicht gleichzeitig ein anderer Körper sein, gilt auf dieser Ebene der Quantenphysik nicht mehr. Und die Quantenphysik lässt - ja wie soll ich sagen - was Einstein genannt hat, spukhafte Fernwirkungen zu. Zwei Teilchen, die einmal miteinander in Verbindung waren und sich trennen und seien sie Lichtjahre voneinander entfernt, wenn sich bei einem was ändert, indem ich es zum Beispiel mit Licht beleuchte, zeitgleich, untrennbar damit verbunden, ändert sich das andere auch, egal wie groß die Distanz ist. Bedingung ist nur, dass sie einmal miteinander verbunden gewesen sein müssen. Dann sind sie sozusagen aneinander gekoppelt, egal über welche Entfernung. Mittlerweile kann man das auch experimentell - vielleicht noch nicht über Lichtjahre, da tun wir uns noch schwer, aber doch über Tausende von Kilometern. Und das funktioniert. Es funktioniert, reproduzierbar funktioniert das. (Stimme aus dem Publikum: Verschränkung?) Ja, das ist die Quantenverschränkung. Ganz genau!
Ist im Übrigen einer der Physiker, die heuer ausgezeichnet wurden mit dem Nobelpreis, war auch der Österreicher Anton Zeilinger, der genau mit diesen Quantenverschränkungen (Quanteninformatik) sehr viel zu tun hat und zwar vor allem als Experimentalphysiker. Der hat genau solche Experimente ebengemacht und macht sie noch weiterhin. Ich meine, viele seiner Leute, die er ausgebildet hat, machen das natürlich weiter. Er ist schon mehr die Eminenz im Hintergrund natürlich. Aber er ist auch ein genialer Praktiker gewesen auch, um das wirklich in die Praxis umzusetzen. Aus dem schöpft man die Ideen, dass jetzt in näherer Zukunft Quantencomputer gebaut werden, die auf dieser Verschränkung basieren, wie man Nachrichten fälschungssicher verschlüsseln kann und dergleichen. Also es hat alles praktisch durchaus ganz praktische Anwendungen. Und das ist auf dem Weg.
Um einen Gegenstand erfassen zu können, muss die Erkenntnis von zwei Seiten kommen: Über die Sinnesdaten und das Denken. Durch diesen Akt des Zusammenbringens in unserem Bewusstsein spüren wir uns als Ich 0:42:46
Ja. Ich wollte euch einfach durch ein paar Beispiele zeigen, was... welche Tore uns auch die Naturwissenschaft, wenn sie ehrlich gemacht wird.. Und ehrlich heißt: Ich schaue. Was kann ich messen? Was kann ich beobachten? Und was kann ich denken, um die Ordnung darin zu erkennen. Weil diese beiden Sachen zusammengehören. Wenn jemand behaupten würde, es gibt reine Fakten, dann täuscht er sich. Es gibt keine reinen Fakten! Zu einem Faktum, das heißt zu einem... dass ich sagen kann: Es ist so oder so. Dazu muss ich das Denken einsetzen. Wir Menschen sind so kompliziert gebaut, aber nicht ohne Grund, dass eben uns die Erkenntnis von zwei Seiten zukommt. Die Sinnesdaten sind das eine und das andere ist das Denken, das dazu kommt. Das die Gesetzmäßigkeiten dessen erfasst, was in den Sinnesdaten drinnen ist und dadurch auch das Bild der Welt formt. Gegenstände, dass wir etwas als Gegenstand erleben. Ich - mein Glaserl, von dem ich jetzt einen Schluck nehme - ohne Denken würden wir es nicht als Gegenstand erleben. Und wir würden auch nicht die Geschicklichkeit im Übrigen entwickeln, es zu greifen.
Also, dass uns das Glas gegenständlich wird, wirklich gegenständlich wird, dazu müssen wir diese zwei Seiten zusammenbringen. In unserem Bewusstsein. Und gerade durch diesen Akt des Zusammenbringens, wo wir beteiligt sein müssen, spüren wir uns als Ich. Das ist einer der Gründe, warum wir uns als Ich spüren. Wenn das alles fix und fertig wäre, wären wir völlig passiv an die Welt hingegeben. Aber wir müssen uns das erringen und wir können dabei jederzeit Fehler machen. Weil wir können Gedanken bilden, der auf das gar nicht draufpasst. Und bei krassen Sachen fällt's uns auf, wenn wir Halluzinationen oder etwas haben und aus an sich richtigen Sinnesdaten auf völlig phantastisches Bild bauen. Ja aber wenn man in der Dunkelheit irgendwo einen Schatten sehen oder was, kann das sogar schon leicht passieren, dass man alles Mögliche... (Wolfgangs Stimme wird theatralisch) Huhuhu - Was ist denn da für eine gefährliche Gestalt? Gar nicht! Es ist einfach der Baum, der sich ein bissel bewegt hat. Aber ich erkenne ihn nicht. Aber meine Fantasie formt ein fantastisches Bild, das lässt sich leicht bis zur Halluzination steigern. Es ist das Ganze eine ganz wunderbare Übung, wach und bewusst im Erleben der Welt dabei zu sein. Wären wir das nicht, dann würde die Welt für uns ständig ihre Gestalt ändern und wir könnten sie nicht fassen. Wir könnten sie nicht eigentlich gegenständlich fassen, obwohl wir uns vielleicht sogar in ihr geschickt bewegen könnten.
Weil bekannterweise muss der Mensch nicht einmal wach sein, um sich geschickt zu bewegen. Das Prinzip des Schlafwandlers... man sagt ja sogar, der bewegt sich mit schlafwandlerischer Sicherheit. Tatsächlich weiß jeder gute Sportler, ich weiß nicht, Tennisspieler oder sonst was - wenn er nachdenken muss, wie er es angeht, dann ist er sicher der Zweite. Es muss einfach passieren. Das heißt, er kann es, ohne zu wissen, wie er es eigentlich macht. Ja, er hat es trainiert, lange natürlich. Es muss mit dem Bewegungsorganismus muss vertraut geworden sein. Aber wenn ich nur einen Moment nachdenke, bin ich genau die Hundertstel- oder Zehntelsekunde zu spät und verpass den Ball oder sonst etwas. Also wir sind eigentlich unheimlich geschickt in den Bewegungen durch die Übung. Bei den Tieren ist es teilweise instinktiv angeboren. Da haben sie auch diese Sicherheit drin. Teilweise lernen sie es. Bei den höheren Tieren ist vieles instinktiv angeboren, aber ein Teil wird auch erlernt. Und sie müssen eben üben und trainieren, genauso wie wir. Und irgendwann können sie es auch, ähnlich wie beim Menschen, aber ohne sich der Details bewusst zu sein.
Mathematik können wir deshalb, weil etwas von unserer eigenen Knochen-Mechanik ins Bewusstsein kommt 0:47:46
Ich meine - wie wir etwas greifen. Manche Menschen sind geschickt mit den Fingern, andere weniger. Wenn er das bewusst machen müsste... so feine Arbeiten oder was. Das würde nie funktionieren. Er muss eigentlich sich darauf verlassen können, dass meine Hände das können. Die Hände sind eigentlich weiser als der da oben. Wir durchschauen das nicht. Und die Robotik-Techniker heute wissen das auch genau: Es ist unheimlich schwer, die Bewegungen einer Hand mit einer künstlichen Hand zu simulieren, die Steuerung dafür zu entwickeln. Ich meine, Roboter oder Computer können heute Rechenaufgaben wunderbar lösen, sogar Formeln umformen, viel besser, als die meisten Mathematiker. Und sehr bald werden sie alle Mathematiker übertreffen damit, das ist gar keine Frage, das geht. Aber ein Handtuch zusammenlegen, feinsäuberlich, kann ein Roboterarm nicht. Das schafft er nicht. Das schafft er einfach nicht! Das geht dann nur mit allen möglichen Tricks oder sich in einer Vielzahl von Gegenständen zu orientieren. Wenn das Glas alleine am Tisch steht, okay, dann wird er es irgendwie schaffen, das mit dem Griff zu erfassen. Hoffentlich nicht zu fest zuzudrücken und dann kann er es nehmen. Wenn da sieben verschiedene Gläser stehen und er soll ein Bestimmtes rausholen, dann ist er völlig überfordert. Funktioniert nicht. Weil in Wahrheit, die Weisheit in unserem Bewegungsorganismus drinnen ist, in unserer Willenstätigkeit drin ist, ist in Wahrheit viel, viel größer ist als die, die wir da oben haben. Und die Weisheit, die wir da oben haben, ist im Grunde nämlich nur ein schwacher, blasser Abglanz der Weisheit, die wir in unserer körperlichen Tätigkeit zum Beispiel drinnen haben.
Ich hab das schon erzählt - warum wir Mathematik können, ist, weil uns ein bisserl was von unserer eigenen Knochen-Mechanik ins Bewusstsein kommt. Wir geometrisieren und rechnen ununterbrochen, indem wir unsere Arme, unsere Finger, das alles bewegen, tasten damit. Da ist überall Geometrie und Mathematik drinnen in Wahrheit. Gerade im Knochengerüst, das dahinter steckt und die ganzen Gelenke, die dort tätig sind. Aber natürlich ist das nur die Spitze des Eisberges. Da gehören die ganzen Sehnen dazu, die sich dehnen oder verkürzen und dergleichen und das im richtigen Rhythmus machen müssen. Hochkompliziert in Wahrheit!
Heute ist die Verstandestätigkeit das Werkzeug schlechthin. Damit sind wir noch immer im Nachbereiten der Griechisch-Lateinischen Zeit 0:50:41
Und dass Leute wie der große Newton (Isaac Newton) oder was die Mechanik begründen konnten, als physikalische Wissenschaft, das heißt, nicht nur aus dem praktischen Können heraus, sondern es auch gedanklich zu fassen, heißt, dass er sich diese Tätigkeit, die wir alle Menschen ausführen, etwas mehr ins Bewusstsein bringen konnte. Das macht unser Bewusstseinsseelenzeitalter unter anderem aus, dass wir das können. Und immer mehr können.
Ansätze dazu gibt es natürlich schon in der Griechischen Zeit. Weil man darf ja nicht denken, dass in den Kulturepochen... dass man so ganz streng sein kann: Aha! Ja, wie war denn das? Ägyptische Zeit: Empfindungsseele. Dann kommt die Griechisch-Lateinische Zeit: Verstandesseele. Und jetzt kommt unsere Zeit: Bewusstseinsseele. Und am Jahresübergang zu Sylvester ...weiß ich nicht... des Jahres 1413 wenn jetzt der Übergang zum Bewusstseinsseelen-Zeitalter ist: Schlagartig erwacht die Bewusstseinsseele. Zack, Bing! Das Lamperl geht auf. So ist es natürlich nicht. Es kündigt sich viel, viel früher an, es geht sogar in den Anfängen zurück, bis weit in die Atlantische Zeit ist schon was vorhanden davon. Sonst wären die ersten Menschen völlig bewusstlos im Grunde gewesen, also völlig ohne Selbstbewusstsein gewesen. Und sie waren es nicht ganz. Es war mehr ein Kollektivbewusstsein, ist schon richtig. Aber das sind alles Entwicklungen, die aber dann in einem bestimmten Zeitalter zu ihrem Höhepunkt kommen. Wir sind jetzt in der Gegenwart mit unserem Bewusstseinsseelen-Zeitalter, ja, im Grunde noch im Nachbereiten der Griechisch-Lateinischen Zeit. Und das merkt man ganz deutlich. Es ist heute die Verstandestätigkeit das Werkzeug schlechthin - ist aber eigentlich das Ergebnis der Griechisch-Lateinischen Zeit. Also das heißt, unser moderner Intellekt, den wir haben, ist im Wesentlichen die Blüte der Griechisch-Lateinischen Zeit, aber noch nicht die wirkliche Vorschau auf das, was dann in unserer eigentlichen Bewusstseinsseelen-Zeit kommen wird - und bei manchen halt schon mehr und bei manchen weniger da ist, aber im Großen und Ganzen sich erst im Untergrund ankündigt.
Kein Wunder, dass heute eines der großen Rätsel der Gehirnforschung zum Beispiel ist, die ja denkt: Okay, das Denken hat was mit dem Gehirn zu tun. Also das Gehirn macht die Gedanken, so denkt man sich's ja. Dann kann man sogar wirklich nachweisen ja, da gibt es die Nerven-Netze, die kann ich sogar künstlich nachbauen, künstliche neuronale Netze bauen und damit künstliche Intelligenz machen. Ja - erreicht man damit natürlich noch lange nicht das Niveau des Menschen, aber einiges immerhin geht. Und wo es geht, funktioniert es meistens sehr schnell besser als es der Mensch kann. Ist auch ganz interessant. Da braucht man nur schauen, wie sie verbessert haben mittlerweile die Übersetzungsprogramme. Sie machen heute elegante, verständliche Übersetzungen. Wie weit sie künstlerisch sind, ist ein anderes Kapitel. Aber sie sind trotzdem elegant. Nicht nur einfach so, dass man mit Mühe und Not es versteht. Wenn es ein gutes Programm ist, das mit guten Texten geschult wurde, nämlich die künstliche Intelligenz wird auch trainiert mit Lernmaterialien... und wenn sie gut trainiert wird, dann kann sie das. Nur was hat sie nicht? Keinen Funken Bewusstsein. Sie verbindet mit den Texten nichts. Sie empfindet nichs, sie versteht nichts davon in Wahrheit. Sie versteht gar nichts. Sie kann nur die eine Sprache, den Text in der einen Sprache als Eingabe haben und den Text in der anderen Sprache ausspucken. Und das passt. Für unser Bewusstsein können wir sagen: Ja, ja, ist eigentlich keine schlechte Übersetzung. Ja, sie kann sogar selbstständig Texte entwerfen im Stil dieses oder jenes Autors, wenn sie trainiert wurde mit den Texten eines Autors, kennt sie - na kennt sie eigentlich nicht, weil bewusst ist es ihr nicht, aber sie kann den Stil des Autors mit ganz anderen Inhalten reproduzieren. Geht.
Heute in den Zeitungen die Dutzend-Nachrichten, die drinnen stehen, werden heute alle von künstlicher Intelligenz geschrieben. Kümmert sich kein Journalist mehr drum. Die Kurznachrichten, die Berichte "Was ist geschehen am Wochenende", das, das, das... und nicht jetzt wo irgendein gescheiter Kommentar dazu ist, aber einfach Sachberichte, zu dem was passiert ist, schreibt künstliche Intelligenz. Seit Jahren bereits, seit Jahren! Ist selbstverständlich. Ja, Börsen-Berichte auch und solche Dinge. Alles das... wird offensichtlich gar nicht mehr sehr viel kontrolliert von den Redakteuren. Weil man sieht dann manchmal, hier und da sind dann doch Fehler drinnen. Aber das sind wahrscheinlich gerade die Menschen, die sie reingemacht haben, muss man auch dazu sagen. Schreibfehler, so typische. Das passiert nämlich der künstlichen Intelligenz nicht. Die ist, wenn sie einmal funktioniert, meistens perfekter als der Mensch. Das ist dann fast das Zeichen der Unmenschlichkeit drin, oder nicht - sagen wir es vorsichtiger, der Nicht-Menschlichkeit, die da drinnen ist.
Weil der Mensch als wirklich sich entwickelndes schöpferisches Wesen macht genau das: Fehler, Fehler, Fehler, an denen er lernt, indem er sich dieser Fehler bewusst wird. Interessanterweise, Bewusstsein hat auch was damit zu tun, Fehler zu machen. Oft bittere Fehler. Ich meine, in der Frühzeit der Menschheit hat man das vielleicht oft mit dem Leben bezahlt oder mit doch schweren Verletzungen und dergleichen bezahlt. Und daraus hat man es aber gelernt.
Die zweite materielle Erkenntnis innerhalb der Wissenschaft (nach Christian Rosenkreutz): Die materialistische Evolutionslehre 0:58:07
Das Zweite (rosenkreutzerische) ist die materielle oder materialistische Evolutionslehre (Rosenkreuzer Schulungsweg). Und die Evolutionslehre- im Anschluss an Goethe, Darwin, Haeckel und dergleichen und was sonst noch alles gekommen ist, ist eine der ganz großen Neuerungen, die wirklich in unserer Zeit passiert sind im Bewusstseinsseelenzeitalter. Eine der ganz großen Neuerungen, die im Grunde ein ganz anderes Bild der Welt entwerfen, als es bis dahin bis zum Ende des Mittelalters üblich war. Und das hat ganz, ganz große Auswirkungen darauf, wie wir die Welt sehen. Nicht ohne Grund war Rudolf Steiner ein feuriger Vertreter der Evolutionslehre. Er hat zwar bedauert die Einseitigkeit, dass sie nur rein materialistisch gesehen wird. Aber als solches hat er sie begrüßt. Und zwar begrüßt auch mit dem Hintergrund, über den wir ja auch schon öfter gesprochen haben, dass eine Welt, in der Gott alles von oben regelt, das heißt - die geistige Welt führt uns auf jedem Schritt und in jeder Bewegung, in höchster Weisheit natürlich und höchster Liebe klar, aber doch mit einer Allmacht, der wir uns nicht entziehen können - dann ist in dieser Welt die Freiheit nicht möglich. Noch bevor Rudolf Steiner mit der Anthroposophie an die Öffentlichkeit getreten ist, hat er nicht umsonst seine Philosophie der Freiheit (GA 4) geschrieben. Und es ist nicht nur das Bekenntnis, sondern auch eine philosophische Hinführung dazu, den Menschen als freies, selbstverantwortliches Wesen zu erkennen, dass das das eigentliche Wesensmerkmal des Menschen ist.
Und in Wahrheit ist das etwas, was mit dem ganzen Denken, Empfinden, mit der ganzen Lehre, die aus der Vergangenheit gekommen ist, der religiösen Lehre, die aus der Vergangenheit gekommen ist, nicht kompatibel. Nicht wahr, das große Ideal in der Griechisch-Lateinischen Zeit war das Göttliche, wie immer man es nennen wollte, das höchste Geistige - es ist ewig und unveränderlich. Entwickeln, verändern - das ist nur für die niederen Bereiche was. Aber das eigentlich Göttliche oben ändert sich nicht. Gott ist so vollkommen - mehr als vollkommen geht ja gar nicht. Man könnte sagen, schon das wäre eine Unvollkommenheit, wenn es sich nicht mehr entwickeln kann. Ist jetzt eine Spitzfindigkeit.
Aber der große Umschwung ist der, dass Rudolf Steiner diese Entwicklungslehre versteht, aufgreift, sich einsetzt dafür und sagt: Gut, aber jetzt bleiben wir nicht beim Materialismus stehen, sondern wir schauen, wie das in der geistigen Welt ausschaut und kommen dazu, die gesamte geistige Welt bis hinauf zum höchsten Göttlichen in Bewegung, in Entwicklung zu sehen. Und das hat er mit einer Konsequenz durchgezogen, die bis jetzt kein vergleichbares Beispiel wo gefunden hat. Es ist vorbereitet worden natürlich durch das, was auch schon in der Theosophischen Gesellschaft drinnen war. Da gibt es schon Ansätze dazu. Aber nicht mit der Konsequenz, mit der Steiner selbst ein evolutionäres, geistiges Weltbild entwirft, in der Art, wie er es den Menschen präsentiert, in diese Bilder kleidet, die die Menschen verstehen können, weil er tiefer hineinsieht in die Wirklichkeit eben.
Und dadurch entsteht ein evolutionäres Weltbild, das weit über unseren Erdenkosmos hinausreicht und eben bis zu dem oft schon zitierten Alten Saturn zurückgeht, einer reinen Wärme-Welt. Wo er zeigt, wie Stufe für Stufe nicht nur die geistigen Gesetze entwickelt werden und sich durchaus verändern, auch weiterentwickeln. Wie sich die Naturgesetze langsam entwickeln, wie eigentlich die Grundlage unserer heutigen Naturgesetze und damit auch der Naturkonstanten, die ich anfangs angesprochen habe - und die, wenn sie nur ein bissel an der 10. oder 20. Nachkommastelle anders wären, den ganzen Kosmos im Grunde zu einer sehr langweiligen Sache machen würden, weil es nur ein paar Kraftpunkterl gäbe, die im Grunde nichts Konstruktives miteinander tun könnten.
Dass das aber so ein Kosmos geworden ist, wie er heute ist und die Naturgesetze und Naturkonstanten gerade dazu passen, ist ein Ergebnis der Alten Monden-Entwicklung, die unserer Erdentwicklung vorangegangen ist. Darum nennt Steiner den Alten Mond auch den Kosmos der Weisheit. Weil dort die Weisheit überhaupt erst, die sich nämlich in allen Naturerscheinungen, in den Naturgesetze findet, entwickelt wurde und erst ganz am Ende dieser Entwicklung überhaupt wirklich da war in der Vollkommenheit, dass es dann möglich wurde, eine ganz neue Welt zu erschaffen mit den Gesetzmäßigkeiten, die wir jetzt haben. Also so eine Welt, wie wir sie jetzt haben, hätte es auf dem Alten Mond noch nicht geben können. Dort ist alles viel, viel chaotischer, viel ungeordneter und Vieles nicht möglich an Gestaltung, was jetzt während unseres Erden-Kosmos möglich ist. Und noch viel mehr wird kommen in der Zukunft.
Das höchste Göttliche verzichtet auf seine Allmacht 1:04:27
Und mit der Entwicklung jeder dieser kosmischen Inkarnationen unserer Erde oder unseres Erden-Kosmos entwickeln sich aber die ganzen geistigen Wesenheiten mit. Die ganzen Hierarchien, die diese Entwicklung lenken, leiten, entwickeln sich mit. Nicht nur die untersten, sondern alle. Alle bis hinauf. Und welche riesige Entwicklung ist drinnen, dass jetzt während der Erd-Entwickelung das höchste Göttliche, das Welten-Wort - weil wenn man es oben betrachtet, ist das Göttliche eins. Wir können von der Trinität sprechen, wenn wir sehen, wie ihre Wirkung herunterkommt, dann offenbart sie sich in drei verschiedenen Weisen: Als Vater - da offenbart sie sich eh nicht so wirklich, aber als Hintergrund von mir aus. Als Sohnes-Prinzip und als Prinzip des Heiligen Geistes. Aber sie sind eins in Wahrheit. Sie sind eins.
Aber was gehört dazu, dass dieses höchste Göttliche den Weg herunter findet und sich in einem Menschenleib inkarniert? Das heißt, die Kraft, die den ganzen, unseren ganzen Kosmos gestaltet hat?
Das ist das Welten-Wort, der Christus. Drängt sich sozusagen in einen winzigen Menschenleib hinein. Und welch gewaltige Entwicklung musste überhaupt stattfinden in der Natur, dass ein Leib entstehen konnte, der diese unglaubliche Kraft, die da drinnen liegt, überhaupt aushält? Und auch nur deswegen aushalten kann, erstens, weil natürlich es ein ganz bestimmt zubereiteter Menschen-Leib ist. Na, das hängt mit der ganzen Weihnachtsgeschichte zusammen. Können wir natürlich das nächste Mal wieder kurz vorbeiziehen lassen. Will ich lieber heute nicht eingehen. Aber das ist das eine - wie wird da ein Menschenleib zubereitet? Aber wie muss auch dieses höchste Göttliche auf seinem Weg da nach unten, Schritt für Schritt auf seine Allmacht, auf seine gewaltige Macht und Kraft verzichten. Würde er das nicht machen, hätte er das nicht gemacht, hätte die Gottheit das nicht gemacht, dann wäre in einer Sekunde dieser Menschenleib zerfallen, zersprengt worden, zur Sonne geworden im Grunde.
Ich meine, der Christus ist... ja, er ist mehr als der große Sonnengeist. Schon der Abstieg zur Sonne ist ein riesiger... ein riesiges Aufgeben von Macht, von Allmacht. Ich gebe die Macht über das meiste des Kosmos auf und beschränke mich auf dieses Sonnensystem. Das ist schon was Besonderes. Aber dann... stellt euch nur wirklich das Bild vor... stellt euch diese riesengroße Sonne... Ich meine, wenn sie am Himmel steht, schaut sie nicht so groß aus. Aber unsere Erde ist im Vergleich zu dieser Sonne ein kleines Punkterl. Man kann das sehen mit einem Fernrohr, mit Verdunkelungungsglas kann man es sehen, z.B. wenn die Venus oder der Merkur vorbeizieht. Manchmal ziehen die vorbei an der Sonne, dann gibt es so eine Verdunkelung, wie man auch die fernen Planeten entdecken kann. Dann zieht er vorbei, ein sogenannter Venus- oder Merkur-Transit. Venus ist zwar ein bisschen kleiner als die Erde, aber doch von vergleichbarer Größe. Dann sieht man, was das für ein kleines Punkterl ist im Vergleich zu dieser riesigen Sonne. Und diese Sonne geladen voller Energie, von der das ganze, unser ganzes Sonnensystem lebt. Das ist lebendige Energie. Unsere Erde braucht es, um hier das Leben zu entwickeln. Sonst wäre das nicht möglich.
Es strömte also immer, wenn ich es rein naturwissenschaftlich sehe, strömt hochwertige Energie, hochwertiges Sonnenlicht, hochwertige Sonnenenergie auf die Erde herein, wird hier genützt, um das Leben in Schwung zu halten und wird als relativ wertlose Abwärme an den Kosmos, an das Weltall zurückgegeben. Auch eine Form der Wärme-Verschmutzung, die wir haben. Aber notwendig! Die physikalischen Gesetze, so wie sie sind - und sie sind eigentlich sehr weisheitsvollgeworden auf dem Alten Mond - funktionieren so. Also mit dem Geistigen, das von der Sonne herunter strömt, strömt auch das mit, was wir äußerlich als Energie, als Lichtenergie, als Wärmeenergie bezeichnen können. Und ist eben hier aber auf Erden mehr als nur bloße Kraft, sondern ist in Wahrheit Gestaltungskraft, die hereinkommt. Und abgegeben wird eigentlich mehr oder minder tote Wärme an den Kosmos. Das ist das physikalische Bild, dem aber auch ein geistiges Bild entspricht. Dem das geistige Bild entspricht, dass wir auch im Seelischen, gerade wir Menschen unseren ganzen Seelenmüll ablagern in der Sphäre um die Erde. Und letztlich irgendwann ergreift es unser ganzes Sonnensystem. Und an uns liegt es, das irgendwann einmal aufzulösen.
Durch den Verzicht auf Allmacht kann die Gottheit nichts vorhersehen, weil der Mensch frei ist. Sie sieht nur das vorher, was an Karmischem aus der Vergangenheit nachwirkt 1:10:48
Also mit dem Geistigen, das von der Sonne herunter strömt, strömt auch das mit, was wir äußerlich als Energie, als Lichtenergie, als Wärmeenergie bezeichnen können. Und ist eben hier aber auf Erden mehr als nur bloße Kraft, sondern ist in Wahrheit Gestaltungskraft, die hereinkommt. Und abgegeben wird eigentlich mehr oder minder tote Wärme an den Kosmos. Das ist das physikalische Bild, dem aber auch ein geistiges Bild entspricht. Dem das geistige Bild entspricht, dass wir auch im Seelischen, gerade wir Menschen unseren ganzen Seelenmüll ablagern in der Sphäre um die Erde. Und letztlich irgendwann ergreift es unser ganzes Sonnensystem. Und an uns liegt es, das irgendwann einmal aufzulösen. Naja, aber jedenfalls wenn man sich vorstellt, dass diese gewaltige Sonnenenergie mit der Kraft des Christus, der von der Sonne absteigt, der auf dem Weg zur Sonne schon den größten Teil seiner Macht abgegeben hat, wenn der jetzt aber trotzdem mit der ganzen Kraft der Sonne in einen Menschenleib hereinsteigen wollte, dann wird von dem Menschenleib nicht viel übrig bleiben. Das heißt, es könnte diese geistige Kraft nichts anders bewirken, als diesen Leib sofort in einem Moment zu zersprengen im Grunde. Nichts anderes könnte passieren dabei. Er würde es nicht aushalten, dieser Leib.
Also, das heißt: Verzicht auf Allmacht. Rudolf Steiner sagt: Auch Verzicht auf Allwissenheit. Ja natürlich, wenn der Mensch die Freiheit entwickeln soll, dann kann der liebe Gott, der Christus, wie auch immer, die Trinität nicht im Vorhinein wissen, was der Mensch wirklich tun wird. Sonst wäre der Mensch gezwungen, dem Wissen, das der liebe Gott schon von vornherein hat, zu folgen. Bliebe nichts anderes übrig, weil in dem Moment, wo er dann doch anders handeln würde, dann hätte es eben Gott nicht vorhergesehen. Nein, er sieht es überhaupt nicht vorher! Er sieht nur das vorher, was an Gesetzmäßigkeit aus der Vergangenheit nachwirkt. Zum Beispiel auch durch unser Karma, das wir uns selbst bereitet haben und das notwendig macht, wenn wir uns gesund entwickeln wollen.
Immer mehr wird der Mensch aus bewusstem Entschluss sein Karma tilgen wollen. Das ist ein Teil dessen, dass der Christus mit dem Gang durch das Mysterium von Golgatha zum Herrn des Karma geworden ist 1:12:44
Ich habe schon öfter davon gesprochen - die Widersacher werden immer mehr versuchen, uns vom karmischen Ausgleich abzuhalten, abzubringen davon. Weil das ist der beste Weg, dass wir in ihr Reich hineingehen. Das heißt, es besteht die große Gefahr, dass zumindest ein Teil der Menschheit ihre karmische Schuld nicht abträgt. Nicht einmal das kann die Gottheit verhindern. Und auch nicht die ihr Dienenden, wenn man so will, Wesenheiten der höheren Hierarchien. Also es wird immer mehr daher auch kommen, dass der Mensch aus bewusstem Entschluss sein Karma tilgen will, weil er nicht eben sich auf Dauer verbinden will mit dem Reich der Widersacher. Das ist ein Teil dessen, dass Christus mit seinem, mit seiner Verkörperung auf der Erde und mit dem Gang durch das Mysterium von Golgatha zum Herrn des Karma geworden ist. Und damit spielt sich der karmische Ausgleich anders ab als früher. Anders ab als früher, weil bis dahin war es eben einfach eine, na ja, man könnte sagen, durchaus aber wohlmeinende Maßnahme, die dem Menschen verordnet wurde, damit er lernt, seine Fehler zu überwinden.
Das Teuflische der Widersacher ist heute, dass sie uns ermöglichen können, diesen Ausgleich nicht anzustreben und mit unseren Fehlern weiter unseren Weg zu gehen. Nach Luzifers Bestreben, durchaus einen Weg in ein Geistiges hinein, aber allerdings mit all diesen Fehlern. Es ist halt dann die luziferische Welt, in die wir hineingehen, die durchaus sehr weise ist. Weil wenn man sagt, ja, der liebe Gott hat verzichtet auf seine Allmacht und auf seine Allwissenheit. Wem hat er einen Teil dieses Wissens, dieser Weisheit überlassen? Den luziferischen Kräften. Die sind sehr weise. Aber sie wenden diese Weisheit also in einem - na ja - ganz auf sich selbst bezogen egoistischen Sinn an und wollen den Menschen hineinziehen in dieses Reich, so dass er auch so werde und ihnen dient.
Christus, der Heiland: Er hat dieses Lebensprinzip der All-Liebe in die Erdenwelt herunter getragen und so jedem Menschen ermöglicht, diese Kraft in sich zu entfalten 1:15:29
Und wo ist die Allmacht verblieben? Der Teil der Macht, den die Gottheit aufgegeben hat? Im ahrimanischen Reich, im weitesten Sinne. Was die Gottheit, die Vater-Gottheit, der Christus behalten hat in voller Stärke, ist die Liebe. Denn was zeichnet die Gottheit aus? Auch in der Theologie ist das bekannt: Also Allmacht, Allwissenheit und All-Liebe. Das sind die drei großen Fähigkeiten, über die die Gottheit verfügt, also diese unerschöpfliche Liebe. Und genau das ist aber bei der Gottheit geblieben. Und indem wir uns mit dem Christus verbinden, haben wir Teil an dieser Liebe. Und Teilhaben an dieser Liebe heißt, selbst diese Liebe entfalten können, selbst, auf ganz individuelle Weise. Das ist das, was uns ausmacht.
Liebe entfalten - was heißt Liebe entfalten? Liebe entfalten ist viel, viel mehr als: Ich hab dich lieb, ei ei! So soll es sein. Aber wirkliche Liebe ist schöpferische, lebensspendende Kraft. Lebensspendende, lebenserhaltende, heilende Kraft. Darum nennt man ja den Christus den Heiland, weil er gerade dieses Liebes- und Lebensprinzip eben hier wirklich in die Erdenwelt herunter getragen hat und jedem Menschen ermöglicht, diese Kraft in sich zu entfalten. Aber dazu musste der Christus selbst Mensch werden, die Erfahrungen eines Menschen durchmachen, den Verzicht leisten auf die Allmacht, Verzicht leisten, auf die Allwissenheit, aber voll diese Kraft der Liebe zu entwickeln, diese heilende Kraft der Liebe, diese zeugende Kraft der Liebe, wenn man so will. Diese schöpferische Kraft der Liebe. Es ist alles das Gleiche. Liebe ist sich verschenken können.
Das ist das, was in dem Wochenspruch, den wir heute haben, auch drinnen ist: Zu opfern dich durch mich. Und das Großartige dieses Opfers ist: Man wird dadurch nicht weniger, sondern mehr. Man wird reicher in seiner Kraft, die Liebe zu entfalten, sich zu verschenken und zwar in ganz individueller Form, natürlich. Dieser Prozess hat seinen Gipfelpunkt dadurch bekommen, dass eben der Christus auf Erden sich verkörpert hat, dass er in einen Menschen abgestiegen ist, dass er in die Unterwelt abgestiegen ist, bis in die tiefsten Tiefen hinunter, wenn man dieses Bild gebrauchen will. Das heißt, ganz sich eingelassen hat auf die Welt der Widersacher, die bis dato der regulären geistigen Welt völlig verborgen war.
Durch den Verlust der Allmacht hat die geistige Welt keinen Einblick in das Reich der Widersacher. Es ist die Voraussetzung dafür, dass der Mensch die Freiheit erlangt 1:19:32
Ich habe das in früheren Vorträgen schon ganz deutlich gesagt: Der Witz also namentlich der ahrimanischen Welt - beim Luziferischen ist es ein bissel anders - aber namentlich bei der ahrimanischen, asurischen Welt usw. ist, dass die Gottheit keinen Einblick hat. Der Verlust auf die Allmacht hat schon damit begonnen, den Widersachern dieses Feld zu überlassen und keinen Einfluss mehr nehmen zu können darauf und auch keine Kenntnis davon zu erlangen, was da drinnen sich abspielt in diesem Widersacher-Reich. Da haben wir noch als Menschen mehr Ahnung, weil wir wir dauernd in Konfrontation mit diesen Wesenheiten sind. Aber die Gottheit sieht es nicht. Bis dahin nicht. Überhaupt nicht.
Das war die Voraussetzung, die Freiheit zu schaffen: Ein Reich, das unabhängig ist von der Gottheit selbst, aber trotzdem selbst noch nicht ganz die Freiheit hat oder überhaupt nicht die Freiheit, die der Mensch erringen kann. Sondern einfach die sind dort ausgesetzt; im Grunde von Gott verlassen in einer Welt, diese Widersacher und die müssen schauen, dass sie ohne schöpferische Kräfte von oben jetzt dort zurecht kommen. Zum Glück haben sie ein bissel offensichtlich einen Vergessenstrunk zu sich genommen, diese Widersacher, dass sie nicht so genau durchschauen, wie das alles passiert ist. Sie haben sicher irgendwie durch ihr früheres Leben, wenn man das so nennen will, qualifiziert dafür, dass die Gottheit sie ausgezeichnet hat dadurch, dass sie diese Aufgabe übernehmen dürfen. Und sie haben es übernommen. Aber es ist ein großes Opfer auch und das war ihnen damals, als sie es genommen haben, bewusst, dass sie diese Aufgabe übernommen haben. Es ist ein Opfer anderer Art, nämlich eben gerade auch ein Opfer dessen zu verzichten auf das, was von oben durch die Schöpfer-Quelle herunterkommt und in die geistige Finsternis zu gehen. Zwar mit einem großen Rucksack begabt, in dem sehr viel drinnen ist. Und dadurch, dass sowohl die luziferischen als auch die ahrimanischen Mächte natürlich sehr viel tun können, mit dem umgehen können, aber es kommt kein weiterer Zustrom mehr. Und damit sind ihre Möglichkeiten begrenzt.
Das Ich in uns - das ist der Christus in uns 1:22:24
Ind hineingestellt in diese Welt ist dann der Mensch, der jetzt herumgeworfen wird, im Grunde zwischen den ahrimanischen, luziferischen und den regulären göttlichen Kräften, also den ganzen Engel-Wesenheiten, die darauf sind. Also von Anfang an ist unsere Menschheitsentwicklung so, dass wir in einem extremen Spannungsfeld drinnen sind. Und immer mehr, immer mehr dann noch dazu von den wirklich höheren Hierarchien, letztlich fast bis hinunter verlassen werden. Selbst unser führender Engel darf nicht so ohne Weiteres eingreifen und uns vor jedem Blödsinn bewahren. Sondern er achtet darauf, halt uns dabei zu unterstützen, dass wir aus freiem Willen, immer mehr aus freiem Willen unseren Weg gehen, unsere Individualität dorthin zu entwickeln, dass sich diese Liebekraft, diese schöpferische Liebekraft immer mehr entfalten kann. Sich verschenken an die Welt und dadurch höher steigen.
Der Christus, in dem er hingeopfert hat den größten Teil seiner Allmacht, oder überhaupt die ganze Trinität hingeopfert hat ihre Allmacht, ihre All-Weisheit, ihre Allwissenheit. Das ist eine unglaubliche Opfer-Tat, weil die göttliche Weisheit, die göttliche Macht - das sind Weisheit und Kraft, die schöpferisch ja aus dieser Gottheit heraus entstanden ist, welche sich verschenkt hat an die Welt. Aber jetzt darauf zu verzichten, selbst diese Kraft anzuwenden - das ist ein großes Opfer. Aber genau das hat aber die Gottheit erbracht, um den Menschen die Freiheit zu geben. Um den Menschen aber die Möglichkeit zu geben, auch selbst aus voller Freiheit heraus diese Liebestat - ich möchte sagen „in der Nachfolge Christi“ auch zu vollziehen. Im Grunde ist uns damit ermöglicht worden, selbst durch unser schöpferisches Tun die Welt mit Lebenskraft zu befruchten. Dazu braucht man die Hilfe des Christus. Aber er stellt sich ganz in unseren Dienst.
Ich meine, das ist dieser Teil... Rudolf Steiner hat ja viel über das Ich gesagt. Aber unter anderen hat er gesagt: Das Ich in uns - das ist der Christus in uns. Aber man würde es sehr missverstehen, wenn man denkt: Also, wenn ich ganz ich bin, dann bin ich eigentlich ganz Christus und folge ganz dem Christus. Bin ich eigentlich ausgelöscht? Nein, genau das Gegenteil ist der Fall! Der Christus gibt sich dabei ganz an uns hin dabei. Und der göttliche Wille und der menschliche Wille ist in dieser Begegnung ein und dasselbe, untrennbar. Was der Mensch aus der Freiheit macht und gestaltet, dabei zieht die Gottheit mit. Sie folgt uns, unserem schöpferischen Willen. Sodass da keine Unterscheidungsfähigkeit mehr besteht. Das ist das, was in den Aussprüchen von einem Meister Eckhart und dergleichen drinnen ist. Wo er dann sogar sagt:
So wahr es ist, dass Christus Mensch geworden ist, so wahr ist es, dass der Mensch Gott geworden ist.
Allein das schon. Wenn man sich das vergegenwärtigt, dann hätte man da einen Ansatzpunkt, wie sich die Religionen verändern müssten, nämlich selbst auch auch das Christentum. Also das institutionelle Christentum ist noch weit entfernt davon, dieses Prinzip zu handhaben. Im Grunde alle konfessionellen Religionen, jedenfalls die, die es heute noch gibt, bauen auf dem alten Prinzip auf, dass von oben etwas strömt und der Mensch der Diener Gottes ist. Aber wir sollen der Partner Gottes sein, der Partner des Christus sein. Der Christus in uns ist unser Partner, bei jedem Menschen. Ob wir diese Kraft rege machen können in und uns, auch das bleibt unserem Willen überlassen. Entweder wir tun es oder wir tun es nicht. Aber jeder Mensch hat das Potenzial dazu.
Wirkliche Schöpferkraft ist nicht das Verschenken dessen, was ich habe, sondern was ich im Moment des Schenkens hervorbringe 1:28:16
Ich lese euch einmal ein kurzes Sprücherl von Rudolf Steiner vor, was er eben gerade geschrieben hat, also für Marie Steiner hat er das geschrieben. Aber das charakterisiert genau diese ganze Sache:
Sterne sprachen einst zu Menschen. Ihr Verstummen ist Weltenschicksal. Des Verstummens Wahrnehmung kann Leid sein des Erdenmenschen.
Also, wir sind gegangen in die völlige Gottverlassenheit in gewisser Weise. Er spricht nicht mehr zu uns. Und wenn wir jetzt auch gläubige Christen... die brav in die Kirche gehen, also so genauer nachfragt: "Ja, ich glaub halt dran, ja aus Tradition." Aber ist es wirklich Erfahrung? Hört er den Christus zu sich sprechen? Hört er Gott zu sich sprechen? Ja hört er auch nur den Engel wirklich zu sich sprechen? Es wird wahrscheinlich bei nicht sehr vielen mehr der Fall sein. In Wahrheit ist es nur bei denen der Fall, die ihn auf neue Art entdeckt haben: In sich. Und in sich heißt: Unabhängig von jedem Kirchendogma oder von sonst etwas. Und die Gottheit, den Christus in sich entdecken kann jeder Mensch, unabhängig welcher Konfession er angehört.
Auch wenn er der atheistischen Konfession angehört, kann er dem genauso begegnen. Nämlich auch ganz interessant. Warum sag ich, es ist interessant? Es ist interessant... ich hab's ja schon öfter gesagt: Jeder Mensch muss zumindest einmal durch eine ganz materialistische Inkarnation durchgegangen sein, wo er nicht die Spur der Stimme Gottes oder überhaupt irgendeines höheren Wesens in sich vernimmt. Wo er sich sicher ist, das gibt's einfach nicht. Und wo er sein Leben praktisch auch danach einrichtet. Wo er sagt, gut, es ist zwar alles mühsam, alles leidvoll, alles schwierig. Aber ich flüchte mich nicht in einen Glauben, an den ich eigentlich nicht mehr glauben kann, wenn ich ehrlich bin. Nur um mich halt irgendwie einzulullen und mir das Leid erträglicher zu machen. Man kann es eigentlich nur dadurch überwinden, dass ich diese göttliche Kraft in mir finde. Und dann muss es in mir, zu mir, mit mir sprechen. Ja, aber bitte nicht, dass ihr jetzt denkt: Gut, dann warte ich halt jetzt... wart, ich sitz jetzt eh schon sieben Tage in der Meditation und es flüstert in mir immer noch nicht. Wie soll das denn zugehen? Um das geht es eigentlich gar nicht!
Es geht darum, dass in dem Moment, wo ich anfange, mich zu verschenken, durch das, was ich anderen Menschen, der Welt usw. an lebensspendender Kraft und belebender Kraft geben kann, durch die Art, wie ich spreche, durch die Art - ja wie ich gehe von mir aus, durch die Art, wie ich anderen Menschen begegne, durch die Art, wie ich Dinge angehe, durch die Art, wie ich mit der Natur umgehe, mit den Pflanzen, mit den Tieren, mit den Steinen von mir aus auch, wie ich sie ansehe, ob ich mich verbinde mit ihnen oder nicht. Dadurch kann ich den großen Unterschied machen. Das ist eigentlich die Religion der Zukunft. Dass ich allem, was ich begegne, mit dieser meiner lebensspendenden Kraft entgegen komme, mit dieser Schöpferkraft, die ich in mir entwickle.
Aber eben wirklich Schöpferkraft. Das ist nicht Verschenken von etwas, was ich einfach so habe, sondern etwas, was ich im Moment des Verschenkens hervorbringe. Jetzt, hier und da. Das ist nichts, was ich einem Sackerl mit mir herumtragen kann. Das ist nichts, was ich irgendwo da oben oder unten oder ich weiß nicht wo aufspeichern kann. Sondern das ist etwas, was aus dem schöpferischen Willen entsteht im Moment des Verschenkens. Und von dem niemand, auch man selber nicht vorhersehen könnte, wie es wird und wie das wirken wird. Ich muss es spontan in dem Augenblick schaffen. Es ist aber hin orientiert auf den oder die zu Beschenkenden. Es ist etwas, was ich nicht mache, damit es mir besser geht, sondern ich gebe etwas, was, wie soll ich sagen, für die anderen heilsam, verdaulich, nährend ist in irgendeiner Form. Und das ist der Weg, wo der Christus dabei ist.
Das Göttliche kann nicht als Ersatz dienen, wenn die Naturwissenschaft keine Erkenntnisse liefert 1:33:50
Die Evolutionslehre wird den Weg dorthin finden, das zu erkennen. Genau das zu erkennen. Sie muss nur weit genug gehen. Und damit sie diesen Weg gehen kann, dass sie zum wirklich... zu dem Geistigen kommt, das da durch den Menschen hineinfließen kann in die Natur, dazu muss sie alles aus der Tradition stammende - ich sag's jetzt bewusst - Gefasel über das Göttliche abstreifen und sagen: Den Blödsinn glaube ich einfach nicht. Ich nehme das nicht als Ausrede, wo ich jetzt nicht weiter weiß: Ah, wie sind denn die Arten entstanden, die verschiedenen? Ich kann es mir noch nicht erklären. Na, der liebe Gott hat es gemacht. So, Hokuspokus und alles war fertig. Das ist es nicht! Es ist auch die große Entdeckung, auch der Naturforscher, namentlich der Biologen und der Evolutionsbiologen. Die Natur ist sehr weise, aber sie ist keineswegs vollkommen. Sie ist keineswegs vollkommen. Sie geht verschwenderisch um, sie macht Dinge, die könnte ein Ingenieur besser machen. Und es wäre aber trotzdem eine Einseitigkeit.
Also es quillt über vor Schöpferkraft in der Natur. Aber nichts ist fertig eigentlich. Ist ganz interessant. Und nichts ist störungsfrei. Na ganz klar, weil das Reich der Widersacher auch hier ist. Es ist alles mit Fehlern behaftet. Die ganze Natur leidet mit uns mit und nicht erst seit heute. Nicht erst seit heute. Es liegt eigentlich im Plan - wenn man jetzt von einem Plan sprechen will - Gottes drinnen: Den Menschen die Freiheit zu geben, ein geistiges Wesen zu schaffen, das frei und eigenständig ist und das dieselbe, von der Qualität her selbe Schöpferkraft halt im ganz Kleinen hat, wie sie die Gottheit im Großen hat. Und dass eigentlich in Wahrheit die Gottheit ausfließt oder einfließt in alle diese schöpferischen Menschenwesen im weitesten Sinne.
Nachdem was ich alles schon erzähl habe, wie groß der Kosmos usw. kann man sich natürlich fragen: Ja, wie schaut das denn da draußen aus? Ist das alles exklusiv nur bei uns oder müssten wir den Blick... ich habe keine Antwort drauf. Ich sag's euch gleich., aber ich hab keine Antwort, aber ich hab die große Frage danach: Wie ist das denn da draußen? Es sind Abermilliarden, Qadrilliarden Welten dort draußen, die jedenfalls alle von geistigen Wesen bevölkert sind. Und auf denen überall Wesenheiten mit Sicherheit auch sind, die gerade auf einer ähnlichen Stufe stehen wie wir. Vielleicht nicht in körperlicher Form auftreten dort, aber geistig eben so sind, dass sie gerade eben erst geistige Wesenheiten geworden sind, ein eigenes Ich bekommen haben und sich dort entwickeln. Und die gibt es überall, sagt Rudolf Steiner ganz deutlich. Alle Sterne, alle Planeten natürlich auch, alle Monde, in Wahrheit alle Kometen sind die Heimat geistiger Wesenheiten. Es gibt keinen ohne. Nicht einen einzigen gibt es ohne, sonst gäbe es sie nämlich gar nicht in Wahrheit. Weil in Wahrheit, wenn in die Materie.... haben wir heute schon besprochen und das letzte Mal auch - je tiefer ich hineinbohre, umso mehr komme ich auf etwas Geistiges letztlich. Der Naturforscher kann dann nicht mehr sagen, ja wie ist das Geistige?
Ich nehme es nicht wahr, aber ich sehe, Materie im klassischen Sinne ist es nicht mehr. Ich sehe nur, wie da Kräfte hervorquellen, die bestimmte Gesetzmäßigkeiten erfüllen. Aber eigentlich gibt's da gar nichts. Nichts, was ich sinnlich fassen könnte in Wahrheit. Nur die Kraft-Wirkungen, die Wir-kun-gen.
Darum hat der - hab ich letztes Mal erwähnt - der Hans Peter Dürr, der Kernphysiker war er eigentlich - und langjährige Assistent von Werner Heisenberg, einen der Pioniere der Quantenphysik. Dass er gesagt hat, ja eigentlich ist es völliger Unsinn, von Elementarteilchen zu sprechen. Man müsste eigentlich vom "Passierchen" sprechen. Da passiert was. Und die Wirklichkeit besteht darin, dass was passiert. Aber nicht mit Dingen. Sondern das Passieren als solches ist es. Das heißt, es besteht eigentlich aus, ja, Willenskraft, wenn man so will. Es sind viele Berührungspunkte mit dem, was auch Steiner sagt. Weil wenn ich zurückgehe zum Alten Saturn: Woraus ist alles entstanden? Aus dem Willens-Opfer der Throne, dieser hohen geistigen Wesenheiten der Throne, die ihre Willenskraft hingeopfert haben und daraus ist die Wärme entstanden. Die Saturn-Wärme, zuerst als geistige Wärme bis es halt dann hinunter gekommen ist im dichtesten Zustand bis zu einer physischen Wärme, als einer Art Wärme-Strahlung oder wie immer man es nennen will. Ja, also Passierchen oder Wirks nennt er sie auch gerne. Wirks hat er sie gerne genannt, etwas, was wirkt - von wirken. Und in der modernen Physik ist von Wirkungen die Rede. Darum gibt es ja auch das sogenannte Wirkungsquantum. Das spielt in der Quantenphysik eine große Rolle.
Es geht um Wirkungen, um nichts anderes. Und Wirkungen kommen letztlich aus dem Geistigen heraus. Das heißt, da wird kräftig angeklopft an das Tor. Und man muss schauen... ist aber auf der anderen Seite von der geistigen.... ist da vielleicht wer, der aufmachen könnte das Tor? Aber dazu braucht man Geistesforschung. Also es ist eine Forderung unserer Zeit, eine Forderung der Naturwissenschaften selbst in Wahrheit. In Wahrheit eine Forderung der Naturwissenschaften selbst. Und darum muss man vorsichtig sein, die als böse Materialisten beschimpfen. Der wirkliche Materialismus liegt eigentlich ganz woanders. Der liegt nicht darin, dass man sich bescheiden beschränkt auf das, was man kann. Ich kann mit meinen Sinnen schauen, ich kann mit Messinstrumente gebrauchen oder VergrößerungsInstrumente, Teleskope, Mikroskope oder was. Und ich kann meinen schöpferischen Geist anstrengen, um aus diesen ganzen Daten und Beobachtungen mir ein Bild der Welt aufzubauen, ein stimmiges Bild der Welt aufzubauen. Weil ohne dass ich dieses Denken anstrenge, komm ich ja nicht einmal zur Wahrnehmung eines Gegenstandes. Weil reine Wahrnehmung ist es eben nicht. Es kommen Sinnesdaten. Aber dass das Glas ein Glas für mein Erleben wird, dazu muss ich bereits eine geistige Tätigkeit entgegen schicken. Das Kind braucht eine Weile, bis es das Glas als Glas erkennt. Vorher ist es irgendwas, es fängt schon an, was Helles und Dunkles zu unterscheiden. Damit fängt's irgendwo an. Aber bis es sich zu einem konkreten Gegenstand verdichtet, wird das Erleben des Kindes... das dauert. Bis es sich erlebt als etwas, was getrennt dem gegenübersteht: Ah, ich bin da. Das ist dort. Da sind andere Menschen. Mama! Papa! Aber ich bin was anders. Das ist ein weiter Weg. Es geht so 2., 3., 4. Lebensjahr hinein, bis das Kind es erstmalig realisiert. Das ist ein weiter Weg.
Der Naturwissenschaft muss eine gleichwertige, starke Geisteswissenschaft entgegenkommen 1:43:11
Ja, so: Evolutionslehre! Das war der zweite Punkt, von dem Christian Rosenkreutz gesagt hat, wenn das entdeckt wird durch die äußere Wissenschaft, dann müsste man mit der Geisteswissenschaft an die Öffentlichkeit gehen. Muss man eigentlich an die Öffentlichkeit gehen, um das zu ergänzen. Nur dann wird es fruchtbar, wenn der konsequent betriebenen Naturwissenschaft nicht eine gleichwertige, starke Geisteswissenschaft entgegen kommt, dann wird das nicht an die Wirklichkeit heranführen. Es wird nicht in die Zukunft in fruchtbarer Weise führen, sondern es wird letztlich zu einer Zerstörung führen, es wird zu einem Weg in den Abgrund führen.
Genauso im Übrigen, ganz klar, wenn ich einseitig nur die geistige Welt betrachte und sage: Das Äußere, Sinnliche, das Materielle ist mir viel zu nieder. Um das kümmere ich mich nicht, uninteressant! Das ist uninteressant. Wir ziehen uns zurück irgendwo und verbringen unser Leben mit Meditation, ziehen uns also ganz ins Geistige zurück. Beides sind Extreme, die der Welt schadenes würden. Und ist uns eh ganz klar bewusst, was das ist: Eines der Luzifer, eines der Ahriman dahinter, die beiden, die dahinter stehen. Entweder ich stürze mich ganz nur ins Intellektuelle hinein und in einen stumpfen Materialismus dann vielleicht hinein. Ich meine, es gibt natürlich auch Physiker und Naturforscher, die halt ihren Job im Grunde machen und im Grunde halt Materialisten sind und nicht weiter darüber nachdenken, was ihre Forschung eigentlich bedeutet. Das gibt es auch. Aber es gibt eben zum Glück die anderen, die gerade dieser Weg an die Grenze führt, hinter der die geistige Welt liegt. Und hie und da blitzt's dann auch so vor. Hab ich euch schon erzählt, die Geschichten vom Wolfgang Pauli , der den Geist der Materie erlebt hat in seinen Träumen und durchaus handfest seine Wirkungen gespürt hat auch. Ist ein interessantes Schicksal. Er ist zwar ein sehr markantes Beispiel, aber es gibt genug andere auch, die auch an geistige Erfahrungen herankommen. Auch das gibt es durchaus.
Aber dann ist es trotzdem wichtig, nichts davon in die naturwissenschaftliche Forschung hinein zu mischen. Es ist ganz wichtig. Immer wenn ich dann so... dort wo ich gerade im Naturwissenschaftlichen nicht weiter weiß, ein bisserl was von der anderen Seite holen und rein führen. Dann führt's zum Chaos. Das ist alles Weg in den Abgrund eigentlich im Grunde, in die Verwirrung hinein zumindest. Darum muss man sehr aufpassen. Und was ich heute schon angesprochen habe, würde ich sehr misstrauen all diesen Dingen, wo von Quantenheilung und Quanten dies oder Quanten jenes oder sonstigem die Rede ist, wo einfach gängige naturwissenschaftliche Begriffe mit geistigen Begriffen gemischt wird, irgendwo zusammengerührt wird.
Ich will jetzt den Leuten, die das machen, nicht immer böse Absichten unterstellen. Aber man kann sich sicher sein, dass das nicht Hand und Fuß hat, die ganze Geschichte. Ich meine, es kann trotzdem auch was Gutes durchkommen irgendwo. Aber sie wissen dann nicht, was sie tun. Es ist der Ausspruch des Christus: Denn sie wissen nicht, was sie tun. Und es ist halt dann eine gewisse Glücksache, ob das halt immer heilsam ist oder nicht heilsam ist. Der Mensch, der mit gutem und offenem Herzen an die Dinge herangeht und der aus seinem Herz wirklich die Liebe ausströmen, kann viel Blödsinn schreiben und sagen und kann trotzdem positiv wirken. Nur es ist unserem Bewusstseinsseelenzeitalter halt nicht mehr angepasst, weil wenn der guten Herzens ist, ist es trotzdem eine Kraft, die überfließt an die anderen Menschen. Nur: Man macht die anderen Menschen damit unfrei. Weil man selber nicht aus der Freiheit heraus geschaffen hat, sondern weil irgendwas durch einen durchfließt. Das sind Eingebungen sicher, vielleicht von höheren Wesenheiten da, Erinnerungen aus der Vergangenheit. Alles Mögliche mischt sich da zusammen, Fantasien, die drinnen sind, Erinnerungen. Also sicher auch das, was man über die Naturwissenschaften heute weiß, weil es ja in die Begrifflichkeit angeht. Also überall dort, wo das drinnen ist, würde ich von Haus aus sehr, sehr vorsichtig sein. Entweder kann ich es klar schildern, was ist der Beitrag der geistigen Seite, wo ist der Beitrag der natürlichen Seite, wenn man so will, also der natur wissenschaftlich Erfassbaren. Aber nicht das so einfach mischen, in jedem Satz des irgendwo durcheinander mischen. Und das klingt halt für viele gut und aufgeklärt und sie fühlen sich wohl dabei. Und wie gesagt, wenn das einer trotzdem reinen Herzens macht, kann immer noch was Gutes mit fließen. Aber wirklich bauen drauf und ein Verständnis weder für die geistige Welt noch für die natürliche Welt, die ja zwei Seiten desselben eigentlich sind und nur wir trennen sie durch die Art unseres Bewusstseins voneinander. Aber da werde ich es nicht schaffen, es richtigerweise zusammen zu setzen, das Bild. Das heißt, ich werde kein... selbst wenn ich diese Kräfte aufnehmen kann, aber kein richtiges Bewusstsein von dem entwickeln können, was da passiert. Und der Mensch sollte heute mit dem Bewusstsein dabei sein.
Die dritte materielle Erkenntnis innerhalb der Wissenschaft (Christian Rosenkreutz): Die Entdeckung des Unbewussten 1:49:49
Und da ist jetzt genau die dritte Sache wichtig. Das dritte, was Christian Rosenkreutz als Bedingung genannt hat (Rosenkreuzer Schulungsweg), wenn das entdeckt wird, dann muss man mit der Geisteswissenschaft an die Öffentlichkeit: Die Entdeckung des Unbewussten. Wir reden heute vom Bewusstseinsseelenzeitalter. Wir reden heute selbstverständlich vom Unbewussten und so. Man muss nur denken, dass die Zeit sehr kurz, noch nicht so weit zurückliegt, dass die Menschen nichts davon gewusst haben. Es ist eigentlich erst so im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts langsam zu Bewusstsein gekommen, dass es da auch etwas Unbewusstes gibt. Also einer der Philosophen, die Rudolf Steiner sehr verehrt hat, Eduard von Hartmann hat vom Unbewussten in der Natur gesprochen. Das ist aber noch gar nicht das Unbewusste, das der Mensch hat. Sondern er wollte damit also ausdrücken, dass in allen Natur-Dingen ein Geistiges wirkt, aber unbewusst. Aber das war ja alles noch sehr vage und sehr spekulativ.
Wer es dann wirklich bekannt gemacht hat, das Unbewusste ist eigentlich Sigmund Freud in Wahrheit. Und das ist ja interessant also, praktisch zur selben Zeit, wo Rudolf Steiner in die Anthroposophie hineingeht, entfaltet auch der Freud seine Wirksamkeit. Die Traumdeutung, die klassische Gundschrift schlechthin von ihm kommt 1899, 1900 heraus. Es ist genau die Zeit, wo Rudolf Steiner beginnt, die Vorträge, ja letztlich anthroposophische Vorträge zu halten. Überwechselt von dem sich philosophisch auszudrücken oder nur philosophisch auszudrücken, sondern wirklich über geistige Erfahrungen zu berichten. Eh vorsichtig, langsam. Das ist für uns heute... ich mein, ich bin jetzt sicher kein Freudianer. Und Rudolf Steiner war ja auch der ganzen Psychoanalyse... also ist er mit einer gewissen Distanz gegenübergestanden. Aber natürlich hat er gesehen, dass trotzdem eine wichtige Ebene entdeckt wird: Wir werden das Bewusstsein ja eben nicht verstehen, wenn wir nicht verstehen, dass wir eben auch Teile haben, die uns nicht bewusst sind.
Die Mathematik ist auch ein Weg, der ins Geistige führt 1:53:00
Und es ist ja sehr interessant, dass heute die Gehirnforscher, die Neurowissenschaftler, überhaupt wenn sie also untersuchen die Verstandestätigkeit, die Intelligenztätigkeit des Menschen, dann können sie da gewisse Erfolge erzielen. Und tatsächlich kann man Teile davon durch künstliche Intelligenz heute simulieren. Wir nennen es einmal simulieren. Nur der große Unterschied ist: Es ist überhaupt kein Bewusstsein damit verbunden, überhaupt kein Bewusstsein. Sind offenbar zwei ganz verschiedene Dinge. Also gewisse Intelligenztätigkeiten, die eben heute auch die Maschinen übernehmen können, also wie Formeln berechnen, mathematische Beweise durchführen, würden wir sagen: Mathematisch schwierige, phaaa, mathematische Beweise! Ist doch die höchste und feinste Geistestätigkeit des Menschen! Das können aber die Maschinen heute am besten. Ganz interessant. Gibt schon genug Beweise, die nur mithilfe Hilfe von künstlicher Intelligenz geführt werden konnten.
Wenn er dann fertig ist, der Beweis und man dann das Ergebnis sieht und sagt: Ah, ja! Und die künstlichen Intelligenzen, die auf dem Gebiet tätig sind, bringen höchst originelle Lösungswege, auf die überhaupt... auch für alte Probleme, bringen sie Lösungswege, die teilweise eleganter, origineller sind, als sie je ein Mensch gemacht hat. Auf die keiner gekommen wäre. Aber die künstliche Intelligenz denkt sich in Wahrheit gar nichts dabei. Nämlich im Sinne von, dass sie etwas erlebt von dem, bewusst erfährt von dem, was sie tut. Es sind also zwei ganz verschiedene Dinge. Wobei es hier ganz geht um die sogenannte, ja man könnte sagen, kognitive Intelligenz des Menschen. Und dazu gehört auch die Rechenfähigkeit und diese Dinge dazu. Weil... obwohl die Rechenfähigkeit zugleich ein Tor zur höchsten Geisteswelt sein kann. Wenn ich bewusst erlebe, was damit verbunden ist. Man kann in den kleinsten Kleinigkeiten von Rechnungen geistige Welten entdecken.
Also mich hat in der Schule fasziniert - kann mich noch gut erinnern - die Sache mit den unendlichen Reihen. Wo man aber Formeln dann finden kann, dass ich ausrechnen kann, was herauskommt, wenn ich unendlich viele Glieder nach einer bestimmten Gesetzmäßigkeit summiere. Praktisch könnte ich das ja eigentlich gar nicht machen. Wie soll ich unendlich viele Zahlen zusammenzählen? Geht ja gar nicht. Aber das menschliche Denken schafft es, bei bestimmten Reihen, die gegen einen Grenzwert konvergieren, so sagt man das. Sie nähern sich immer mehr einer bestimmten Zahl. Das kann man dann schon ein bisserl erkennen, wenn man die ersten beiden zusammenzählt. Aber man kann sich nicht sicher sein Ist es wirklich so? Aber wenn man das Bildungsprinzip durchschaut hat, kann man exakt den Grenzwert vorausberechnen, in dem sich diese Zahl im Zahlenreihe immer mehr annähert. Und das hat mich fasziniert. Ich kann rechnen mit der Unendlichkeit, mit etwas, was ich mir eigentlich gar nicht vorstellen kann. Ich kann mir nicht unendlich viele Zahlen in Wahrheit vorstellen. Ich kann mir's durch eine Zeichnung symbolisieren irgendwo. Aber ich müsste auch in die Unendlichkeit weitergehen. Also ich kann es sinnlich nicht fassen, aber ich kann es hier und jetzt denken. Ganz klar durch Denken: So muss es sein. Es wird nicht anders sein. Ich kann es vorher berechnen.
Also es ist auch ein Weg, der ins Geistige führt. Aber dann muss ich erkennen, was da drin ist und ich muss es erleben können, was damit verbunden ist. Wäre einmal eine tolle geistige Übung, einfachste Mathematiksachen auf das hin abzuklopfen: Was kann ich denn da dran erleben? Was kann ich einem Bruch, an den Brüchen erleben usw.? Nicht umsonst hatte Platon verlangt, wer in seine Akademie eintritt, der muss erst gehörig Mathematik beherrschen. Vorher hatte er da kein Platz drin. Also auch Mathematik ist auch ein ganz toller geistiger Schulungsweg in Wahrheit. Und ist halt nicht für jeden gangbar, ist schon ganz klar. Aber Menschen, die jetzt auch mit diesen scheinbar so ganz abstrakten Formeln umgehen oder was. Ja, was heißt denn, es sind ja nur mehr Symbole, die Hilfsmittel sind. Und das völlig sinnlichkeitsfrei denken zu können. Es sind nur Dinge, die ich mir als Gedankenstütze mitnehme. Aber die Symbole selbst bedeuten sonst eigentlich gar nichts is. Sie sind eine Gedankenstütze, um das rein im Geistigen durchdenken zu können.
Man denkt heute in unendlichen dimensionalen Räumen, kann Berechnungen machen drinnen, das funktioniert. Funktioniert wunderbar. Die ganzen Physiker machen das, beruht auf lauter solchen Sachen. Weil heute tut man alles in zumindest vieldimensionalen Räumen veranschaulichen. Ja, geistig veranschaulichen - sinnlich kann ich mir's nicht mehr vorstellen. Da schaffen wir gerade Länge, Breite und Höhe. Mehr als drei Dimensionen können wir uns nicht vorstellen. Denken kann ich sogar unendlich viele! Also das ist jetzt das nächste Rätsel. Also dass der Mensch etwas bei all diesen Dingen erleben kann, was die künstliche Intelligenz nicht kann. Das heißt, es wird eine wichtige Frage sein, dem auf die Spur zu kommen: Ja, was ist denn Intelligenz auf der einen Seite, was ist Bewusstsein auf der anderen Seite? Wie hängt es zusammen? So einfach ein und dasselbe ist es offensichtlich nicht.
Dank und Verabschiedung 2:00:14
Aber ich glaube, das werden wir heute nicht mehr lösen, dieses Problem. Mit dem werden wir das nächste Mal weiter tun. Ich danke euch fürs Dabeisein! Ich erinnere euch noch an die nächste Woche, Mittwoch, 21. - Gut, da sehen wir einander noch vorher - die Weihnachts- Imaginations-Lesung. Mittwoch, 21. 20:00 auf diesem Kanal. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Und verabschiede mich. Danke. So. Ich verabschiede mich auch beim Livestream. Danke fürs Dabeisein. Bis zum nächsten Mal!
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X