Die Apokalypse des Johannes - 108. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 108. Folge -
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Themenschwerpunkt

Nach dem Erreichen eines perfekten Kosmos der Weisheit auf dem Alten Mond hat sich die Trinität dazu entschieden, auf der Erde dem Menschen mit seiner Ich-Kraft die Möglichkeit zur Entwicklung eines freien geistigen Wesens mit schöpferischer Vollmacht zu geben - im Bewusstsein der Gefahr des Scheiterns einer ganzen kosmischen Entwicklung.

Die zur vollen Ich-Kraft erforderliche schöpferische geistig-lebendige Denkkraft wird dabei im Mikrokosmischen über die Zirbeldrüse (Epiphyse) ermöglicht.

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Transkription des 108. Vortrags (von Ghislaine und Susanne am 22. Mai 2022)

Begrüßung und 4. Wochenspruch 0:00:38

Meine Lieben, ich begrüße euch zum 108. Vortrag zur Apokalypse - und es kommt der 4. Wochenspruch zum Einstieg:

Ich fühle Wesen meines Wesens:

So spricht Empfindung,

Die in der sonnerhellten Welt

Mit Lichtesfluten sich vereint;

Sie will dem Denken

Zur Klarheit Wärme schenken

Und Mensch und Welt in Einheit fest verbinden.

Also, wir kommen eigentlich immer mehr zu uns selbst, wenn wir das vom Inneren mit dem Äußeren verbinden. Nicht wahr, wir haben unser kleines Spiegelbild, da leben wir drinnen und unser wirkliches Ich ist eigentlich draußen. Es kommt uns aus der ganzen Welt entgegen. Und in gewisser Weise begegnen wir uns selbst in jeder Blume, in jedem Tier in jedem Stern, den wir sehen, alles hat was mit uns zu tun. Und es geht jetzt darum, das einfach auch mit dem Gemüt, mit dem Gefühl, mit der Wärme des Gefühls auch zu empfinden. Das ist ganz wesentlich. Also, wir haben vorher das Denken immer sehr stark betont. Natürlich, das kommt… Das ist der Schatten des geistigen Elements, aber das seelische Element, das drückt sich im Fühlen sehr stark aus - und in der Gefühlswärme, die drinnen ist. Das ist ganz wichtig, weil, das brauchen wir ja auch. Wenn wir wirklich wahrnehmen wollen in der geistigen Welt, dann brauchen wir etwas Seelisches, das eigentlich Träger dieses Bildes werden kann. Es muss im Seelischen ein Bild geschaffen werden, sonst bleibt es sehr, sehr karg, wenn es nur die klaren Gedankenformen hat, aber nicht eben diese Farbe und Wärme, die das Seelische gibt - bzw. die Wärme, das Licht, das von außen kommt. Das nur so als Einstieg. Also 4. Wochenspruch:

Ich fühle Wesen meines Wesens:

Also, das heißt Ich-Wesen, Geist-Wesen, die da draußen sind: der verschiedensten Kategorien, von eigentlich noch nicht in dem Sinn geistigen Wesen, angefangen als Elementarwesen oder so, die noch nicht eigentlich über ein eigenes Ich verfügen, bis hinauf zu höchsten Wesenheiten. Alles ist irgendwo da, alles ist uns im Prinzip theoretisch zugänglich. Also, es liegt eigentlich nur an uns, wenn wir es nicht wahrnehmen, weil wir sehr fixiert sind auf das äußerlich Sinnliche alleine, aber in dem Sinnlichen, mit dem Sinnlichen und durch das Sinnliche spricht das Seelische und Geistige, das draußen genauso da ist. Ich meine, es ist natürlich das Physisch-Sinnliche, das bietet uns die Außenseite, das ist die unterste Schicht und ist ganz wichtig für uns, um hier zu unserem freien Selbstbewusstsein zu kommen.

Unsere Aufgabe in dieser Zeit ist es, das Seelisch-Geistige draußen in unser Eigenes zu verwandeln 0:03:55

Und über das haben wir ja schon öfter gesprochen, dass das unsere Erde auszeichnet, dass wir hier gerade in der physischen Welt, die bis zum mineralischen Element heruntersteigt sogar, also nicht nur im Wässrigen, Luftigen oder Wärmeelement bleibt, sondern wirklich ganz bis ins Dichte hinuntergeht. Das verhüllt uns zunächst einmal das Seelisch-Geistige, was außen ist, solange wir nicht die entsprechende seelisch-geistige Aktivität entwickeln. Dann begegnet unser Seelisches, unser Geistiges dem Seelischen und Geistigen draußen. Es liegt nur an uns, ob wir uns unser Seelisches, unsere Seelenkräfte zu Wahrnehmungsorganen machen können. Ich meine, da fängt es schon an. Unsere geistige Tätigkeit muss letztlich dazu führen, dass wir unsere Seele zu Wahrnehmungsorganen bilden für das Seelische und Geistige, das draußen ist. Und dann beginnt man zunächst einmal zu fühlen. Das ist das Erste, das man - auf Wienerisch würde man sagen "a Gespür" - dafür bekommt. Da ist noch mehr als die Außenseite. Da berührt mich seelisch etwas in der Natur draußen, in anderen Wesen. Ich meine, bei einem Tier ist das relativ offensichtlich, dass mir schon was Seelisches begegnet. Beim Menschen vielleicht sogar habe ich eine Idee, dass mich was Geistiges berührt irgendwo - oder mir nahe kommt. Kann aber oft auch sehr verschüttet sein.

Also, es ist oft die Frage, welches Geistige kommt mir da zum Beispiel entgegen? Ist es das Geistige, das wirklich individuell aus dem Menschen stammt? Oder ist es das Viele, was er im Zuge seines Lebens aufgesammelt, verschluckt hat und wieder ausspuckt, sozusagen? Dann ist es auch ein Geistiges, aber nicht Seines. Und das gilt's eben auch in jeder menschlichen Begegnung zu unterscheiden: Was ist wirklich die Individualität, was sagt die - und was ist heute Zeitmeinung und die Bildung der Zeit und dergleichen. Das hat oft sehr wenig mit dem eigenen Geistigen zu tun. Und Menschen sind aber oft sehr stolz auf das, was sie angehäuft haben. Ja, natürlich, unsere Zeit verlangt das auch bis zu einem gewissen Grad, aber es wird sofort unheilvoll, wenn nicht das individuell Geistige auch drinnen ist und das, was von außen kommt, als das erkennt, was es ist: als eine Anregung vielleicht, als etwas, mit dem ich mich beschäftigen sollte in unserer Zeit, was uns umgibt, aber das deswegen noch lange nicht mein Eigenes ist. Und die Aufgabe besteht darin, das alles in etwas Eigenes zu verwandeln. Das ist das Gebot der Stunde, und das ist das Einzige, was uns vor der Finsternis retten kann, in Wahrheit. Also, alles dort, wo man nicht diese individuelle Kraft entwickelt, ist letztlich eine Kraft, die nach unten zieht. Das gilt bei allem. Selbst wenn uns das Schöpferischste von wem anderen entgegenkommt, wenn ich es mir nicht zu eigen mache, also mit den eigenen Kräften ergreife, dann ist das, auf lange Perspektive gesehen, ein Weg in den Abgrund hinein. Und da muss man wirklich, wirklich aufpassen. Also, es genügt nicht, sich einfach hinzugeben dem großen Geistigen, was uns von vielen großen Geistern entgegenkommt, heute, oder aus der Vergangenheit überliefert ist. Allein mich dem hinzugeben und nicht was Eigenes daraus zu machen, ist ein Weg, der in die Tiefe hinunterführt. Letztlich in den Untergang hinunter führt. Und, was dazu gehört, ist der Mut, auch zu stehen zu der ganzen Unvollkommenheit, die mein eigenes Ich auch noch hat. Und wenn es so klein ist und wenn der Goethe so groß ist. Aber ich kann den ganzen Goethe können und alles leben in seinem Geiste - und das ist trotzdem ein Weg in den Abgrund, solange ich nicht das kleine Meine daraus mache. Das macht den Unterschied. Und damit haben wir genau schon umrissen, was das Mittel ist, um dem Abgrund zu entrinnen, durch ihn durchzugehen, wirklich bis zur Tiefe durchzugehen, aber dann den Aufstieg zu schaffen, und zwar eben als ganz individuelles Wesen zu schaffen den Aufstieg - und den kleinen Beitrag zu leisten, den man selber leisten kann. Es kommt nicht darauf an, wie groß oder klein der Beitrag ist. Das wird vielleicht die Nachwelt auch erst finden. Es kann sein, dass jemand, der zu seiner Lebzeit ganz unbekannt ist und gar nicht irgendwo besonders aufgefallen ist, dass irgendetwas davon sich dann ganz, ganz groß entfaltet, weil er es gedacht hat, weil er es hereingeholt hat aus dem Geistigen, weil er es geschöpft und geformt hat. Manche Impulse sind vielleicht für viele, viele Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte später erst wichtig. Und es ist nicht einmal notwendig, dass jetzt darüber eine Überlieferung da ist, dass ich halt Bücher wälze. Wenn ein Mensch kreativ einen Gedanken formt, dann ist das eine Kraft, die in der geistigen Welt da ist.

Die geistige Welt hat uns bislang gegeben - es ist an der Zeit zurückzugeben 0:09:38

Weil, wir sind also... jetzt... spätestens jetzt... Also, das heißt, im Bewusstseinsseelenzeitalter überhaupt - und in unserem Zeitalter, jetzt, hier und heute ganz besonders - geht es eben darum, dass wir etwas der geistigen Welt zurückgeben. Wir haben so viel von ihr genommen und der ganze Entwicklungsweg war, das zu einer eigenen Kraft zu machen und mit dem die geistige Welt zu bereichern. Die geistige Welt ist eben nicht so, wie man es noch in der griechisch-lateinischen Zeit gedacht hat: etwas in der Form Ewiges, unveränderlich. "Da rührt sich eigentlich nichts mehr, die ist vollkommen - und Ende der Geschichte." Sondern die geistige Welt ist eine wachsende und sie wächst heute insbesondere durch den Beitrag, den die Menschen dazu leisten - mit Hilfe des Christus, mit Hilfe der ganzen Hierarchien, die ihm zugeordnet sind. Aber wir geben die Richtung an.

Und das ist im Grunde das einzige Mittel, um mit den Widersachern fertig zu werden, fertig zu werden in dem Sinne, nicht nur sie zu bekämpfen. Das muss man manchmal, sie einfach weg halten und sagen: "Stopp! Keinen Schritt weiter!"  Aber der nächste Schritt: Es geht ja um ihre Erlösung, in Wahrheit. Weil, sie haben in Wahrheit auch ein Opfer gebracht um unserer Freiheit willen. Wie wir es oft gesagt haben: Sie sind unter Anführungszeichen abkommandiert zu Ihrer Rolle. Sie sind also zur ihrer Rolle bestellt - und selbst wenn sie also oft ganz grimmig wüten, hat es im Großen und Ganzen einen Sinn, wenn wir die richtige Lehre daraus ziehen. Wenn nicht, dann...  ist es vergebene Mühe gewesen. Und sie haben auch Mühe damit. Müssen wir auch sehen, dass sie sich abmühen, dass sie immer wieder Enttäuschungen erleben auch, und das ist ein hartes Schicksal. Weil, sie schmieden sozusagen auch Pläne, wenn man so will, oder haben ihre Intentionen - und sie werden regelmäßig nicht erfüllt, in Wahrheit. Regelmäßig nicht erfüllt. Das ist bei vielen, vielen Dingen.

Also, Rudolf Steiner beschreibt es so schön wie es im Jahreslauf ist: wie im Frühjahr, wenn die ahrimanischen Kräfte beginnen zu erwachen und sie immer wieder den Glauben haben, durch den Menschen könnten sie sich etwas aus der Seelenwelt rauben, was ihnen fehlt. Weil, die ahrimanischen Mächte haben grad bezüglich des Seelischen einen ziemlichen Mangel.

Ahrimans Intelligenz fördert die Technikentwicklung - unsere Aufgabe ist es, dem toten Element geistiges Leben einzuhauchen 0:12:38

Also, der Ahriman hat diese nüchterne, kalte Intelligenz, die drinnen ist, also ein Abglanz des Geistigen, eine Intelligenz, die unsere weit übersteigt, eine Intelligenz, von der wir auch profitieren, namentlich profitieren dort, wo wir Technik und dergleichen hervorbringen. Und das tun wir, seit wir Menschen in unserer Gestalt geworden sind, in Wahrheit. Es fängt an, der Mensch richtet sich auf - und ziemlich das Nächste ist, dass er irgendwelche Werkzeuge zu basteln anfängt, und wenn es nur ist, irgendwelche Steine zuzuschlagen. Also, die Technik begleitet uns von Anfang. Technik heißt Verwandeln des härtesten Stofflichen im Grunde. Das ist eigentlich geistig sehr interessant. Der Mensch fängt an, im Grunde, mit dem härtesten Material, mit dem sich auseinanderzusetzen. Und die ganze Erdentwicklung geht darum, dass wir dem totesten Element geistiges - wie soll ich sagen - geistiges Leben einhauchen, in gewisser Weise. Also, es verwandeln, es auf eine höhere Stufe heben. Das ist unsere Aufgabe. Und da kommt dazu, dass das nur wir können. Die oben machen das nicht für uns. Dass es das wird, was in die Zukunft führt, das ist die Aufgabe des Menschen und das wird darüber entscheiden - und namentlich das, was wir mit der mineralischen Welt tun, wird ganz besonders entscheidend dafür sein - wie die Zukunft ausschaut, die über die Erdentwicklung hinausgeht, über die Erdentwicklung im engeren Sinne, die eben hineinführt in dieses sogenannte Neue Jerusalem. Darum taucht dort die Würfelgestalt auf - als das Symbol, das Realsymbol könnte man fast sagen, für die mineralische Welt. Das ist das ganz Neue. Und das reine Mineral ist eigentlich ganz offen für das Geistige. Nur, das ganz reine Mineral zu schaffen, das offen ist fürs Geistige, das ist die große Kunst. Das ist die große Kunst. So, wie es jetzt ist, ist es eigentlich noch nicht rein. Und es hat vor allem noch nicht dieses neue Element drinnen, ein gewisses - wie soll ich sagen - Lebenselement, das dann hinüberführen wird auf den Neuen Jupiter, auf den nächsten Zustand. Und wo dann eben auch etwas ist, was geworden ist aus unserer Mineralwelt, aber was einen ganz anderen Charakter hat als unsere jetzige Mineralwelt, wo es eben nicht etwas Totes ist, sondern wo die Grundlage der Natur etwas Lebendiges ist, für das Liebe das eigentliche Naturgesetz ist, das wichtigste Naturgesetz. Liebe heißt also die Beziehung zueinander. Und wo Eines dem Anderen gibt. Ich meine, es ist heute… Natürlich gibt es auch eine gewisse Verbundenheit von allem mit allem, irgendwo, das ahnt selbst die Physik, irgendwo, aber es sind noch die alten Kräfte. Es kommt darauf an, dass es neue Kräfte sind - und das wird eine ganz neue Dimension eröffnen auf dem Neuen Jupiter.

Die weisheitsvollen Naturgesetze müssen verlebendigt werden 0:16:08

Eben darum gibt es jetzt Naturgesetze, die unheimlich weisheitsvoll sind. Die Physiker versuchen, ein bisschen diese Weisheit zu entschlüsseln - und die Biologen und die Naturforscher - und wenn sie nur konsequent dranbleiben, entdecken sie etwas davon. Da können sie ganz materialistisch denken, sie entdecken trotzdem etwas. Weil, es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als entsprechende Gedanken zu bilden. Und die Natur fordert selbst, dass diese Gedanken lebendig werden. Wir sind jetzt in den Naturwissenschaften in einer sehr zwiespältigen Entwicklung drinnen, einerseits geht alles immer mehr aufs Tote und in die technische Anwendung hinein, auf der anderen Sicht wird auf vielen Gebieten heute erkannt, dass diese Gesetze aber nicht ausreichen, um die Natur, selbst wie sie jetzt ist, wirklich zu verstehen. Also, sie zu reduzieren auf bloß tote physikalische Gesetzmäßigkeiten reicht nicht, weil die Welt nicht aus dem Toten entstanden ist, sondern in Wahrheit aus dem Geistigen kommt.

Die Schöpfungsgeschichte der Bibel gibt zwei verschiedene Entwicklungsstufen wieder! 0:17:19

Aus dem Geistigen formt sich als Erstes etwas Seelisches. Ich glaube, ich habe das schon öfter erwähnt, die Schöpfungsgeschichte in der Bibel, auf das weist Rudolf Steiner auch ganz deutlich hin. Alles, was dort geschildert wird im 1. Kapitel der Genesis, hat nichts mit der physischen Welt zu tun, hat nicht einmal etwas zu tun mit der Ätherwelt, sondern es spielt sich in der Seelenwelt ab, nirgends anders. Und wenn dort von Sonne, Mond und Sternen und so weiter die Rede ist, dann ist von den geistigen Kräften die Rede, die aber jetzt im Seelischen gestaltend wirken und die sich als Seelen, geistig seelische Wesen herausbilden. Wenn von Sonne, von Mond und so weiter die Rede ist, also ganz am Ende des 1. Kapitels der Genesis, also am 6. Schöpfungstag, im Grunde, zeichnet sich ab, dass das Wärmeätherische, irgendwo, sich herausbildet - und zuletzt, am Ende, der Adam, der geschaffen wird, ist ein wärmeätherisches Wesen. Also, das ist das Dichteste von ihm, das Wärmeätherische - und sonst eigentlich nichts. Das ist die Schilderung, die da drinnen ist. Die Schwierigkeit ist jetzt, man wird das bei Rudolf Steiner öfter finden, dass er dann sagt: "Ja, was die Schöpfungsgeschichte der Bibel schildert, beginnt etwa dort, wo Erde und Sonne sich zu trennen beginnen." Ja, man kann das natürlich auf verschiedensten Ebenen lesen. Eigentlich wird es dort geschildert auf der seelischen Ebene, weil das geht voraus. Das geht voraus. Und erst viel später findet das auch im Physischen statt, im Physisch-Ätherischen, dass sich die Sonne und die Erde trennt. Das sind aber Bilder, die man zusammen schauen muss. Man kann sie unterschiedlich lesen. Man kann die Schöpfungsgeschichte lesen auf der Ebene des Physischen, aber der Ursprung ist eigentlich, dass es im Seelischen sich abspielt. Und weil das die Ebene ist, wo die Schöpfung erstmals - wie soll ich sagen - nach außen tritt, aus dem geistigen Bereich heraus nach außen tritt und so etwas wie eine Stofflichkeit hinterlässt. Aber eine Stofflichkeit, die jetzt Seelenstofflichkeit ist im rein geistigen Zustand. Sei es im höheren Devachan, also in der höheren geistigen Welt, wo die Urgedanken, die Keimgedanken gebildet werden - Gedanke ist jetzt sehr ins Menschliche übersetzt - wo die Schöpferkräfte sind, die zum Beispiel der Pflanzenwelt zu grunde liegen, die der Tierwelt zu grunde liegen, aber noch nicht in einzelne Tiere aufgeteilt sind, das Urtier schlechthin, die Urpflanze schlechthin. Aber dort ist sie so etwas wie Schöpfungsgedanke, aber sie verkörpert sich als erstes im Seelischen. Und damit tritt die Schöpfung in gewisser Weise in etwas Äußerliches hinein. Das ist die erste Ebene.

Und erst dann, im 2. Kapitel der Genesis, geht es ganz deutlich dann viel mehr ins Ätherische und auch ins Physische hinein. Haben wir eh auch schon besprochen, der schöne Ausspruch: "Und Jahwe Elohim blies Adam den lebendigen Odem ein." Dann heißt es nichts anderes, als dass er jetzt das Luftelement dazubekommen hat, also ein feines physisches Element bereits. Also, das heißt, er hat Wärmeäther, er kriegt dazu in dem Moment, wo das Luftelement als Physisches im Grunde dazukommt, kriegt er den Lichtäther dazu und diese Dinge - aber das spielt sich eigentlich erst im 2. Kapitel der Genesis ab. Also, es sind verschiedene Stufen. Und die Erklärung, die meistens von den Theologen und Philologen und so weiter gegeben wird, die die Textgeschichte verfolgen des Alten Testaments oder so… Die sagen: "Na ja, da gab es zwei Überlieferungsströme und die haben beide Eingang gefunden in die Bibel." Ja, mit Recht haben sie beide Eingang gefunden, mag ja alles richtig sein, dass es zwei Überlieferungsströmungen gibt, aber sie schildern tatsächlich zwei verschiedene Entwicklungsstufen und zwei verschiedene Entwicklungsebenen.

Der kosmische Gestaltungsreichtum nimmt zu und erreicht einen vollendeten Zustand der Weisheit mit dem Ende des Alten Mondes 0:22:20

Also, die Geschichte ist hochkompliziert im Grunde, aber wir sollten zumindest das Gefühl dafür kriegen, weil wir sollten mit vorbereiten, wie es in der Zukunft weitergeht. Und da wird es nicht weniger kompliziert zugehen, sondern wesentlich komplizierter in einer gewissen Weise; in einer gewissen Weise komplizierter im Sinne von vielfältiger. Der Weg der ganzen Erdentwicklung mit all den kosmischen Vorstufen, die es gab, Alter Saturn, Alte Sonne, Alter Mond und dann Erde, ist ein Weg zu immer größerem Gestaltungsreichtum. Und das wird in gewisser Weise weitergehen, sodass wirklich in der Natur auch bereits immer mehr von diesem schöpferischen Element drinnen ist - und dass immer mehr Reichtum in einer gewissen Weise kommt. Es kann auch wieder vergehen, aber es ist viel mehr Dynamik drinnen. Man kann sagen, bis zum Alten Mond hin, also der kosmischen Vorläuferstufe unserer Erde, es ist in gewisser Weise der Weg hin zu einem komplett weisheitsvoll geordneten Kosmos. Das ist eine Vollendungsstufe, in gewisser Weise. In seiner Art ist der Alte Mond am Ende, wenn er dann wieder verschwindet aus dem äußeren Dasein heraus und sich wieder ganz ins Geistige zurückzieht… ist in Wahrheit eine vollendete Welt geschaffen. Und diese Weisheit kommt herüber. Aus dieser Weisheit schöpfen die alten Religionen. Aus dieser Weisheit schöpft die griechische Philosophie, die in der griechisch-lateinischen Zeit entsteht, aber in ähnlicher Art auch in Indien und an anderen Orten der Welt entsteht, und die ist ganz orientiert an dieser vollendeten Weisheit. Und daher kommt das Bild hinein: die Weisheit, das Geistige, das Ewige ist das Unveränderliche... Weil, das Vollkommene ist eben vollkommen und eine Steigerung darüber hinaus gibt es nicht. Entweder ist es noch nicht ganz vollkommen, es gibt noch was Höheres, oder es ist vollkommen, dann bewegt sich im Grunde nichts mehr. Dann ist es das gewesen. Aber trotzdem, an dem Bild hing die ganze griechisch-lateinische Zeit bis ins Mittelalter hinein - und nachwirkend immer noch bis in unsere Neuzeit hinein. Selbst die ersten Philosophen der Neuzeit oder so, fast im Grunde bis ins 19. Jahrhundert hinein, hängen an dem Ideal einer vollkommenen Welt. Beim Leibniz ist schon ein bisschen "die beste aller möglichen Welten". Es ist dann immer… Dann taucht auch immer wieder auf: "Wie kann denn der liebe Gott, der ja selber der Inbegriff des Vollkommenen ist, wie kann er eine unvollkommene Welt schaffen? Weil da das Böse drinnen ist, ist doch irgendetwas unvollkommen drinnen." Das ist der Stachel, der gerade im Mittelalter immer stärker herauskommt. Beim Platon, oder was, in der Philosophie, ja, man findet schon das Böse irgendwo drin, aber es ist ganz klar, dass das der letzte Makel noch ist - und der wird überwunden werden durch das Gute und das Vollkommene wird sich geltend machen. Es ist halt nur der letzte Schritt, oder irgendwo, aber es ist der letzte Schritt dieser Art von Entwicklung.

Auf der Erde entsteht mit dem Individuum Mensch eine völlig neue Art der Schöpfung 0:26:32

Und es geht was ganz Neues, es geht was ganz Neues an. Und es entsteht im Grunde zunächst einmal mit dem Menschen ein Wesen, durch das eine neue Art von Schöpfung entsteht. Eine Schöpfung, die das Streben nach dem Vollkommenen hat, aber aus unzähligen einzelnen Individuen heraus, aus unzähligen einzelnen Individuen heraus. Ich weiß nicht, wie weit man das überhaupt denken muss. Wenn man sich nämlich den ganzen großen Kosmos anschaut, der zur Verfügung steht, und wo überall geistige Wesen sind, höchste Hierarchien sind, der fast unermesslich groß ist, der Billiarden von Sternen hat. Was heißt "Billiarden von Sternen?" Billiarden von Sternensystemen wie unsere Milchstraße. Ich meine, es ist schwer, das wirklich genau abzuzählen, man kann es nur schätzen, aber die Schätzungen liegen bei vielen Billiarden Sternensystemen und davon hat jedes 100, 500, 600 Milliarden Sonnen, Sterne. Und jeder Stern ist eine Kolonie geistiger Wesenheiten vom Range der Elohim, Range der Geister der Bewegung, Geister der Weisheit, die gibt es dort überall. Und jedes dieser Systeme hat aber auch untergeordnete Wesenheiten, also das heißt Engelwesenheiten, Erzengelwesenheiten, Urengelwesenheiten, wenn man es jetzt mit unseren Begriffen bezeichnet. Und der Schritt, der im 20. Jahrhundert namentlich gemacht wurde und jetzt im 21. Jahrhundert noch größer geworden ist, ist die Folge des Umbruchs, der mit der Neuzeit begonnen hat: zu sehen, die Erde ist - und unser ganzes Sonnensystem - ist nicht so einfach nur das Zentrum der Welt, sondern es gibt unzählige Zentren draußen, unzählige Zentren draußen. Also bereits die Welt, die jetzt da ist, dass wir als Menschen entstehen konnten, braucht diesen Reichtum. Und die große Frage ist: "Was spielt sich dort überall ab?" Ich meine, dahin reicht jetzt nicht im Detail unser geistiger Blick - und der äußere auch nicht. Wir sehen es halt ein bisschen mit den Teleskopen von der Außenseite. Wir sehen aber das Wichtigste nicht.

Schöpferische Prozesse - der Weg des Menschen sich seiner selbst und der geistigen Welt bewusst zu werden 0:29:30

Wir sehen es (das Wichtigste) nur dann - aber die Kunst ist, wach zu bleiben - ja, in der Einweihung, kann sein, und im Leben nach dem Tod und zwischen Tod und neuer Geburt. Die Kunst ist nur, wach zu bleiben, um das überhaupt, also wach im Geistigen, aufnehmen zu können. Und der nächste Haken ist: Das heißt noch lange nicht, dass wir jetzt, wenn wir wieder zurück kommen in unser sinnliches Bewusstsein, ob wir uns dann noch erinnern können daran. Das ist das nächste Problem.

Es gibt zwei Probleme, die es zu überwinden gibt: Dass erstens so viel jetzt hier in der sinnlichen Welt geistige Übungen und so weiter zu machen, schöpferisch tätig zu sein, die beste geistige Übung ist, schöpferisch tätig zu sein. Das ist die wirkliche. Alle Meditationsübungen und Sonstiges dienen eigentlich dazu, diese Kraft zu stärken, zu schärfen, bewußter zu machen, sie bewusster handzuhaben, aber jeder Meditationsprozess ist ein künstlerischer Prozess, in Wahrheit. Und daher auch ganz individuell zu machen. Man kann einmal eine Anregung geben mit bestimmten Texten oder mit bestimmten symbolischen Bildern oder so, aber interessant wird es dadurch: Was mache ich mit dem Bild geistig? Wie führe ich das schöpferisch weiter? Nur zu sagen: Alle machen jetzt Rosenkreuz-Meditation und alle machen es genau gleich, dann reicht es noch nicht.

(Zuruf: … Gibt es ein Rezept?...)

Oh ja! Es gibt ein Rezept: wirklich, wirklich im Künstlerischen tätig zu werden, in irgendeiner Form, es ist Wurscht, was. Es kommt nicht darauf an, wie vollkommen es ist. Ich meine, ich kann mich erinnern an einen Roman. Ich weiß nicht, ist er von Werner Bergengruen oder wem, "Der arme Spielmann" heißt er, nein, er ist nicht von Bergengruen, ich irre mich, es ist Wurscht. (Anmerkung: Autor des 1848 erschienenen Romans ist Franz Grillparzer) Und der hat nichts, der hat eine alte Laute und die hat nur eine einzige Seite, die ist einfach kaputt. Und eigentlich ist er ein "Sandler", würde man sagen heute. Also, er sitzt irgendwo und zupft auf seiner einen Seite, sein ganzes Leben lang - und der kann künstlerisch tätig sein. Es kommt nicht darauf an, dass das jetzt… dass er ein Starkomponist ist oder sonst was und der jetzt die Generationen überdauert. Aber seine individuelle Auseinandersetzung mit der Musik, wie klein sie auch sein mag, wie komisch es halt vielleicht für die Ohren draußen klingt, das ist es nicht. Ich meine, die fertige große Symphonie ist sicher… kann Anregung für viel mehr Menschen sein, aber der neue Beitrag, den bringt der kleine genauso, den bringt der genauso. Es geht nur darum, es zu tun.

Es geht um den Sprung ins absolute Nichts - und was ich daraus mache 0:32:40

Es geht nur darum, einfach diesen Sprung zu wagen, ins Nichts hinein, zu sagen: "Ich will das tun. Ich habe keine Ahnung, wie es gehen wird. Ich weiß es nicht." Im Schöpferischen weiß ich vorher nichts. Ich beginne es zu erkennen im Moment, wo ich es tue. Wenn ich wach genug bin, dann kann ich im Moment des Tuns erkennen: "Was ist es eigentlich, was ich tue?". Aber vorher habe ich keine Ahnung. Ich muss es tun. Und das ist es, was mit der Meditation gemeinsam ist: Ich muss sie tun. Ich muss sie sozusagen, auch wenn ich sie überliefert bekommen habe… aber damit ich sie tun kann, muss ich sie neu erfinden. Und wenn es zu 99,99 Prozent identisch mit der Vorgabe ist,  die Vorgabe ist nur notwendig, dass in eine bestimmte Richtung ich gelenkt werde. Da kann man Anregung geben. Aber das Entscheidende ist: Was mache ich daraus? Das ist bei allem das Entscheidende heute. Im Kleinen wie im Großen. Und man kann überall anfangen. Man kann mit Farben mal rumbatzen oder zeichnen. Egal. Es kommt nicht darauf an, wie professionell das wird, wie vollkommen es ist und ob irgendwann wer es an die Wand hängt… aber zu versuchen das eigene Seelisch-Geistige, in dem aber das große Geistige, Seelische in der Welt lebt. Wir haben drin "dieselbe Vollmacht, die ich von meinem Vater empfangen habe, die soll dem Menschen zu eigen sein", so heißt es in der Apokalypse. Der genialste Satz drinnen - und der oft in Übersetzungen so entstellt ist, dass man gar nicht das Entscheidende merkt. Das ist wirklich in der Übersetzung genial ausgedrückt. Da kommt nämlich genau das heraus, um was es geht. Also, auch die Vollkommenheit macht es nicht aus, sondern dieser neue Funke. Und den Zugang dazu haben wir. Und es gibt eben kein Rezept dafür, wie ich das mache. Das Entscheidende ist, dass es kein Rezept gibt, in Wahrheit. Natürlich, ich kann bestimmte Meditationen, Texte, Symbole oder was vorgeben, aber es ist nur die Anregung dazu. Es ist nur die Anregung, die brauchen wir natürlich, das ist ganz wichtig, daher sollen wir nicht einfach jetzt blind irgendwo anfangen, darum gibt es eine Ordnung in den Übungen von Menschen, die Erfahrungen haben. Aber es muss ein Bewusstsein… das Entscheidende, auf das es dann wirklich ankommt mit der Hilfe, die ich habe, die mich einmal auf einen Weg gesetzt hat, aber dass ich dann dort den einen Schritt wage ins unbekannte Gelände, ins völlig unbekannte Gelände. Ich gehe einen Weg, folge dem, lerne dabei auf dem Weg, aber dann der eine Schritt über die Grenze hinaus, wo noch niemand war, wo noch niemand war, niemand, kein einziges geistiges Wesen, nicht nur kein Mensch, sondern auch niemand von den Hierarchien oben. Niemand. Niemand.

Ich-Kraft ist Mut-Kraft zur Weichenstellung: Den Christus und die Quelle der soratischen Wesenheiten finden wir am selben Ort 0:36:11

Das ist das Neue, was dann in die geistige Welt kommt. Und das wird Bestandteil der geistigen Welt, wird wirkende Kraft in der geistigen Welt. Und es ist also keine Frage - wie soll ich sagen - des Rezepts, das man dafür geben könnte, sondern es ist eine, ausschließlich, eine Frage des Mutes. Des Mutes sich vollkommen auf das Nichts einzulassen. Und dieses Nichts hat heute etwas sehr, sehr, sehr Zweischneidiges. Das Nichts kann sein: Ich fahre in die Vernichtung hinein, gehe in eine ganz andere Welt hinein, die Welt der Soratwesen. Oder: Ich gehe in das Nichts hinein und schaffe etwas Neues daraus. Es ist ja ganz sprechend, dass, wenn man das jetzt bildhaft so ausdrücken will, der Ort, wo sich der Christus aufhält, und der Ort, wo die Quelle der soratischen Wesenheiten ist, ist ein und derselbe Ort. Heute oft als Mittelpunkt der Erde ausgedrückt, man darf das aber bitte nicht zu äußerlich pressen, aber das Bild ist richtig. Also genau dort, genau da ist eine Weichenstellung drinnen, sozusagen: wenn ich da in das Nichts hineinspringe, wenn ich den Mut - das heißt, meine Ich-Kraft, Ich-Kraft ist Mut-Kraft, eigentlich - nämlich den Mut, ganz, ganz, ganz alleine mich auf mich selbst zu stellen, im Vertrauen, dass in dem Ich das ganze schöpferische Potenzial der geistigen Welt drinnen ist, das gesamte.

Wir unterscheiden uns von den höchsten Hierarchien nur dadurch, dass wir noch nicht gelernt haben, mit all den Kräften, den schöpferischen Kräften, die man entwickeln kann, einfach umzugehen. Wir können es heut erst ganz wenig. Wir können es jetzt eigentlich ansatzweise in einem: dass wir unser Seelisches nicht nur umschaffen, ja, umschaffen, aber umschaffen in dem Sinne, dass wir wirklich altes Seelisches, das wir aus der Vergangenheit als Erbschaft mitbekommen haben, das vielleicht auch - was heißt vielleicht - mit Sicherheit von den Widersachern beeinträchtigt  wurde, wo der Luzifer sich ausgetobt hat drinnen, wo wir jetzt ein Seelisches haben, das ein Mischmasch ist von gutem Erbe und verdorbenem Erbe und wo wir sowohl das gute Erbe als auch natürlich ganz besonders das schlechte Erbe, also das Verdorbene, ins Nichts hinein auflösen - und neu erschaffen in völlig individualisierte Form. Wir stehen also als Mikrokosmos dort, wo im Makrokosmos die Schöpfungsgeschichte der Bibel beginnt. Dort geht es um die Seelenwelt, die kosmische Seelenwelt, die makrokosmische Seelenwelt zu schaffen. Und bei uns geht's im Kleinen drinnen bei jedem schöpferischen Impuls ein bisschen zu arbeiten an unserem seelischen Mikrokosmos, unserem ganz unverwechselbaren. Dann sind wir auf dem Weg wirkliches Geistselbst zu schaffen, und zwar ein Geistselbst, das noch eine andere Qualität hat als das Geistselbst, über das beispielsweise die Engel verfügen. Also, das sind die Wesenheiten, die über uns stehen, die haben ein Ich, ein anders geartetes Ich als wir; sie haben ein Geistselbst, was aber auch anders geartet ist als unseres, weil sowohl in dem Ich als in dem Geistselbst die Freiheit nicht drinnen ist, die der Mensch hat, und die daher angewiesen sind darauf, dass von der Spitze, von der Trinität heraus, sozusagen, der Schöpfungsimpuls fließt - und sie können ihn aufgreifen und dann in einer bestimmten Richtung weiterführen. Aber bei uns ist das alles im Ich drinnen. Das Ich ist der Kernpunkt. Und das ist eigentlich dasselbe Tor - aber es entscheidet, welche Kraft wir entwickeln: Ist es das Tor in die Welt der soratischen Wesenheiten oder ist es das, was  einen neuen Kosmos schafft...

Ein bisschen rauscht da etwas im Hintergrund. Ich sag's nur. Vielleicht müsste man ein Mikro wieder schließen. Ich schaue mal… ah, es ist weg... Gut. Bin wieder da. Mein schwarzer Begleiter ist auch da, ist aber nicht der Ahri oder schon gar nicht der Sorat. Nur ein Schlingel ab und zu. Das ist harmlos. Nein.

Die höchste Gottheit hat die perfekte Welt demontiert, um den Weg in eine viel reichere Welt frei zu machen 0:41:48

Also, das heißt, im Grunde immer dort, wo wir aus dem Ich heraus tätig sind stehen wir immer vor dem Ding: Versinken wir in eine andere Welt, in die Welt, wo wir uns mit einer hohen Machtstellung zufrieden geben und mit einem gewaltigen Potenzial an Kräften, aber dieses letzte schöpferische Geistige eben nicht, sondern wo wir bereit sind, in hoher Position - mehr oder weniger hoher Position - den  soratischen Wesenheiten zu dienen, weil, was die machen, ist ein Kosmos uralter Art, das ist ihr Kosmos, ein perfekter Kosmos, also das, was mit dem Alten Mond seinen Höhepunkt erreicht hat, eine perfekte Welt, die nicht mehr verbessert werden kann im Grunde, die nur immer größer werden kann, aber wo die Harmonie eingebaut ist durch diese Quelle von oben, das weiterzuführen bis zum Exzess. Oder eine viel, viel reichere Welt zu riskieren, in der immer wieder was schiefgehen kann, aber die zu einem unglaublich größeren Reichtum führt an Gestaltungsmöglichkeiten, an geistiger Kraft. Das ist eine Multiplikation, das heißt, exponentiell steigt es irgendwo an, wenn ich den ganzen Kosmos hernehme. Das ist das Prinzip, das begonnen hat mit der Erdenschöpfung im engeren Sinn jetzt wirklich, unsere kosmische Erdensituation, natürlich mit dem ganzen Kosmos, der rundherum daranhängt. Also, die Welt, die aus dem Alten Mond entstanden ist, deren erste Hälfte geprägt war, dass sie gestaltet wurde durch die Weisheit, die im Alten Mond sich ausgebildet hat. Die wird jetzt der Erde so langsam hineingegossen, reicht aber nicht aus, um sie perfekt zu machen. Es hört eigentlich immer mehr dann auf, es erstirbt, weil - und das ist der Impuls, der ganz von oben kommt: Die Widersacherkräfte zuzulassen und denen eine starke Aufgabe zu geben. Es ist ein bisschen schon vorbereitet am Alten Mond, dass ihnen eine Rolle zukommen wird, aber richtig zum Ausdruck kommt es während unserer Erdentwicklung. Und damit wird eigentlich durch den Impuls der Gottheit oben die perfekte Welt demontiert. Die Erdenwelt hätte eine perfekte Welt werden können. Beim Alten Mond war es eigentlich erst, als im letzten Moment die Vergeistigung gerettet hat. Dann war das fertig. Also wirklich ganz im sogennanten Pralaya, als er in den rein geistigen Zustand verschwunden ist, da war dieser Weisheitsimpuls fertig.

Es gibt eine Antwort auf die alte Frage: Wie kann Gott das Böse zulassen? 0:45:02

Und jetzt hätte eine Möglichkeit bestanden, mit dieser Weisheit jetzt, mit dieser vollendeten Weisheit, die durch den Alten Saturn, durch die Alte Sonne und den Alten Mond ausgereift ist, damit jetzt einen neuen Kosmos zu schaffen, der von Anfang an nurmehr diese Bewegung Richtung Vollkommenheit hat: eine vollkommene Natur, eine vollkommene Welt, eine Welt, in der es sozusagen nur das Gute gibt, in der es das Böse nicht gibt, in der es keinen Irrtum gibt, in der sozusagen alles gut läuft, und alle Wesenheiten in ihrer Abstufung mitwirken, um das zu vollenden. Diese Welt wäre möglich gewesen. Also auf die alte Frage: "Wie kann Gott das Böse zulassen?" Eine alte theologisch-philosophische Frage, die sogenannte Theodizee: "Wie kann das sein, dass Gott der Vollkommene, eine letztlich unvollkommene Welt schafft, weil das Böse drinnen ist?" Abgesehen von anderen Haken, die es drinnen hat. Weil, habe ich eh auch schon öfter gesagt, die Natur ist nicht vollkommen, so bewundernswert sie ist und so viel wir von ihr lernen können, weil, die Weisheit die da drinnen wirkt, ist immer noch um Eckhäuser größer als das, was wir bis jetzt erkannt haben davon und umsetzen können. Aber es ist der höchste Impuls gewesen, diese vollkommene Welt nicht entstehen zu lassen, sondern eine Welt, in der Raum für das Böse ist, um dem untersten, dem kleinsten geistigen Wesen den Funken der Freiheit zu geben. Und zu riskieren dabei, dass die gesamte Schöpfung, die mit der Erde, sozusagen, als Impuls gegeben ist - und wenn man den Schöpfungsplan beschreiben will, dann geht es darum, ein freies geistiges Wesen zu schaffen. Das ist alles. Mehr Plan gibt es nicht. Das ist der Willensentschluss der Gottheit, das zu riskieren, also ebenfalls zu riskieren, dass die ganze Frucht der Entwicklung vom Alten Saturn über die Alte Sonne, über den Alten Mond, dass diese ganze Frucht mit der Erde verloren geht und dass diese Schöpfung einfach im Desaster endet. Weil, nur wenn es im völligen Desaster enden kann, ist die Freiheit möglich. Und wir haben aber dafür bekommen dieses freie Ich und damit, mit dem freien Ich, die Möglichkeit, bis an die höchste Schöpfungskraft heranzukommen, sie durch unser Ich, tätig werden zu lassen - und, wie soll man sagen, überhaupt mit dem Erdenleben des Christus, also wo Gott Mensch geworden ist. Er ist es geworden aus dem Grund, dass der Mensch Gott werden soll. Aber in einer Vielzahl. Und das ist diese gewaltige Multiplikation oder exponentielle Steigerung, die drinnen ist. Also, man kann so gesehen das, was jetzt mit der Erdentwicklung geschieht - und vor allem, was dann folgen wird - nicht vergleichen mit dem, was früher war. Es ist ein unendlich größerer Reichtum möglich, eben über die perfekte Welt hinaus. Jede perfekte Welt, ja, wir können nach dem immer streben, keine Frage, aber der Punkt ist: Es gibt unerschöpflich viele Welten, die auf dem Weg zur Perfektion sein können - und bevor wir es erreichen, schaffen wir es wieder um. Das wird die Zukunft sein. Oder sagen wir so, wenn wir das Ziel erreicht haben, dann geht die nächste Schöpfung los.

Und das ist der wirklich neue Gedanke, der aber wirklich auftaucht jetzt in der Neuzeit, dass es auch dann dort den Menschen bewusst wird. Also, sogar bis zu einem gewissen Grad auch den Theologen, die eigentlich immer sehr streng halten an dem alten Bild, weil, die Theologie kommt eben einfach aus dem griechisch-lateinischen Denken heraus und da ist genau dieses "ein fertig perfekter Plan" - und nach dem entwickelt sich die ganze Welt, und wenn es schon jetzt nicht perfekt ist, die Welt, dann zumindest am Ende ist sie perfekt. Und so soll es dann bitte in alle Ewigkeit bleiben.

Wir holen uns immer wieder die Impulse aus der geistigen Welt: Unermüdliches Umschöpfen ist unser Weg - und so das Unmögliche möglich machen 0:50:18

Nein, nein. Das Ziel ist eigentlich, immer wieder umzuschöpfen. Ein perfektes Kunstwerk ist nur die Aufforderung, ein anderes zu machen, das nicht perfekter ist, aber auch perfekt ist in seiner Art, aber völlig anders ist. Und wie gesagt, unsere ganze kosmische Welt, wenn man hinausschaut, wirklich, es geht darum, einfach auf dieses Wunder hinaufzuschauen, schon mit freiem Auge auf dem Sternenhimmel zu sehen, wie viele Welten es da gibt. Und überall werden neue Variationen ausprobiert, in einer gewissen Weise. Weil das, an dem wir mitwirken als geistige Wesen, draußen, makrokosmisch, ist das eine riesige Welt. Und was wir tun, hat einen Einfluss darauf. Wir gehen ja durch, jede Nacht, zumindest dem Bild durch, und im Leben zwischen Tod und neuer Geburt gehen wir geistig ganz real durch, begegnen vielen, vielen geistigen Wesenheiten, die da draußen sind, auch wieder ganz individuell. Jeder Mensch begegnet den geistigen Wesenheiten, mit denen er eine ganz besondere Beziehung hat. Es gibt vielleicht gewisse Begegnungen, die wir mit allen teilen, aber wenn man es genauer betrachtet, begegnen wir dann ganz bestimmten Wesenheiten, mit denen wir eine starke geistige Beziehung haben, in dem Sinn, dass wir Impulse ihnen geben und von ihnen nehmen. Wo der Austausch da ist. Und mit diesen Kräften gestärkt, kommen wir wieder herein - und dann kommt ein schöpferischer Impuls heraus. Wir haben das Potenzial. Ein riesiges Marschgepäck holen wir uns da jedes Mal, wenn wir hereinkommen. Und wir bereiten uns im Erdenleben halt vor, eigentlich, in Wahrheit, auch wenn wir es nicht wissen und gar nicht bewusst anstreben, dann ist das Schicksal, das hilft dann mit. Es stößt uns eigentlich eh immer dorthin, wo wir den nächsten Schritt machen können, wo wir vor Situationen stehen: "Okay, ich weiß jetzt nicht weiter, keine Ahnung. Es gibt kein Rezept, wie ich das lösen kann." Und dann lösen wir es manchmal doch. Weil da ein schöpferischer Impuls ist und das Unmögliche möglich wird. Wunderschön der Ausspruch im Faust Teil 2 von der Manto, wo der Faust dann mit ihr in die Unterwelt hinabsteigt, so mitten in der klassischen Walpurgisnacht, so irgendwann verschwindet der Faust. Oben geht es weiter und alles Mögliche, aber der Faust geht mit der Manto, mit der Seherin, hinunter in die Unterwelt und sagt: "Den liebe ich, der Unmögliches begehrt." Das ist das Wesen des Ich. Das Unmögliche möglich zu machen. Das nach all dem, was aus der Vergangenheit kommt, unmöglich ist - und den neuen Einschlag zu geben. Im ganz, ganz Kleinen. Das ist der Ich-Impuls.

Aber bitte, denkt jetzt nicht: "Ach, was muss ich denn jetzt für ein Riesenkunstwerk schaffen, oder sonst was?" Ich meine, am Wichtigsten ist es, diesen neuen Impuls vor allem im Seelischen… Wir können es ja eigentlich nur im Seelischen, und aus dem Seelischen fließt es, von mir aus, bis in die Malkunst oder in die Gesangkunst oder sonstwo hinein. Aber entwickeln tun wir den Impuls, indem wir schöpferisch im Seelischen einmal werden. Dort taucht eine Nuance auf, die, die noch kein Mensch hatte. Die wir selbst vorher noch nicht hatten. Die niemand auf der Welt hat, die es im ganzen Seelenkosmos nicht gibt. Diese neue Nuance - und aus der heraus geht es in das Ätherische, gewinnt Leben und, von mir aus, offenbart sich dann in einen physischen Kunstwerk oder einem Klangwerk oder sonst irgendwas, ist ganz egal, aber im Seelischen passiert es. Und da kann es jeder, weil im Grunde, jede menschliche Begegnung gibt Gelegenheit dazu. Jede menschliche Begegnung gibt Gelegenheit dazu, und sie lebt in Wahrheit aus dem, was ich in dem Moment schöpferisch dem anderen gebe und was ich als Anregung von ihm nehmen kann. Es ist einfach ein Impuls, der zeigt: "Du, die Welt ist ein bisschen reicher, schau, da ist noch eine andere Perspektive."

Unser Weg zum Geistselbst: Das Schaffen neuer Seelenkleider 0:55:11

Meistens, wahrscheinlich zum größten Teil, passiert das völlig unbewusst heute noch, kann in der Zukunft und soll in der Zukunft bewusster werden. Aber es ist eine Anregung für den anderen, selbst ein neues Gebiet zu erobern und dort das Unmögliche möglich zu machen, wenn er wirklich zunächst einmal schöpferisch in seiner mikrokosmischen Seelenwelt etwas völlig Neues hervorbringt. Das ist der Weg zum Geistselbst. Wir sind jetzt so in der Übergangsphase. So wirklich wird das Geistselbst erst in der nächsten Kulturepoche ausgebildet werden. Und ganz groß überhaupt erst auf dem Neuen Jerusalem, dort wird es dann vollendet, mehr oder weniger. Aber ihr wisst, was "vollendet" jetzt bedeutet. Vollendet heißt, dass es die Dynamik beibehält und dass es in Wahrheit trotzdem nie fertig ist, sondern dass es sich immer wieder neu schafft. Aber wo dann die Kraft ist, im Grunde mein gesamtes Seelisches, im Grunde, in jedem Moment zu erneuern. Im Grunde ist es das. Ich meine, wir haben so viele Gaben mitbekommen. Wir haben erstens einmal… Wenn wir uns verkörpern, nehmen wir immer noch sehr viel Seelisches aus der Seelenwelt mit und mit dem bekleiden wir uns, sozusagen, bekleidet sich unser Ich. Und das ist aber ein Notbehelf, im Grunde, das ist ein Notbehelf, weil wir unsere eigenen Seelenkleider halt noch nicht so wirklich schaffen können. Wir sammeln uns was zusammen und schustern aus dem was zusammen, was heute halbwegs zu unserem Ich passt - und ein bisschen ist was drin schon, was wir selber gemacht haben. Das sind, sozusagen, die paar Lichtpunkterl drinnen, die dann aufleuchten als Keim des künftigen Geistselbst. Das wird aber immer mehr werden. Es werden immer mehr Punkterl werden, sozusagen, und es wird immer leuchtender werden, unser Seelisches, unser Astralisches, das heißt unser Astralleib und das Seelische, das aus dem Astralischen letztlich gewoben ist. Und wo letztlich gewoben wird, ja, der Keim des künftigen Kosmos, eben des Neuen Jerusalem. Weil, auch dieses Neue Jerusalem wird entstehen, ja, es kommt aus dem Geistigen, manifestiert sich aber zunächst einmal im Seelischen als makrokosmische astralische Welt.

Von der Verwandlung unseres Mikrokosmos zur Schöpfung im Makrokosmos als ganz neue freie geistige Wesenheiten 0:57:54

Und da wird es ganz, ganz stark davon abhängen, was wir beitragen, wieviel wir hier schon an Geistselbst entwickelt haben. Das wird bestimmen, wie dieser Neue Jupiter sein wird. Ich meine, daher kann man über den Neuen Jupiter nur teilweise etwas sagen. Man kann sichere Aussagen über das treffen, dass alle die Dinge, die in der Vergangenheit schief gelaufen sind, oder so, und die sich noch hinüberschleppen, dass die als Aufgabe vor uns stehen werden. Weil, es ist nicht so, dass wir heute den Neuen Jupiter ganz schon komplett aus Unserem heraus schaffen können. Wir werden einen wesentlichen Beitrag liefern. Und wir werden ihm die große Richtung geben. Aber es wird viel Altes noch mitkommen von der alten Art. Also, so gesehen… Weil, sonst wäre es ja dann schon fertig - und könnte man sagen: Neues Jerusalem, Ende, Danke! Reicht nicht. Also, selbst in der Seelenwelt reicht es nicht, dass sie ganz vollkommen sein wird. Also, diese Dinge kann man vorhersehen, dass wir da noch weiterarbeiten müssen dann. Und es wird eben während des ganzen Neuen Jerusalems die große Aufgabe sein, dass da immer mehr und immer mehr erneuert wird von der Seelenwelt. Jetzt tun wir es einmal in der kleinen mikrokosmischen Welt - und ein bisschen was, wenn wir wirklich so ganz bewusst in das Schöpferische hineingehen, dann wirkt es jetzt schon und wirkt… Ist dann schon Bestandteil des neuen Jerusalem - von Anfang an, aber das sind die kleinen Funken.

Aber im großen Stil werden wir dann mitarbeiten, dass es wirklich im makrokosmischen Stil passiert. Jetzt sind es die kleinen Funken, die gehen hinüber, die gehen nicht verloren. Aber es sind die kleinen Funken.

Dann kommen die größeren. Also, große Aufgabe für die Menschheit oder, allgemeiner ausgedrückt, für die kleinsten geistigen Wesen, die während der erden-kosmischen Schöpfung entstanden sind, aufgestiegen sind zu eigenständigen geistigen Wesenheiten und zu freien eigenständigen Wesenheiten. Weil, die Eigenständigkeit der Engelwesenheiten, der Erzengelwesenheiten und so ist anders als die des Menschen, weil sie diese Freiheit eben nicht haben. Sie haben bestimmte Aufgaben, die erfüllen sie auch, aber die Freiheit des Menschen haben sie nicht.

Im Kunstwerk die Beziehung zum Künstler und dem Schöpfungsprozess finden als Anregung zum Schöpfen des Eigenen 1:01:00

Und versucht es einfach einmal durchzudenken, weil, was ich jetzt ausspreche ist eigentlich sehr radikal, im Grunde. Es ist eigentlich ganz radikal, weil es heißt: Wir können uns nicht verlassen darauf, der liebe Gott wird es schon richten. Und er wird… Wir haben alle Hilfe! Noch einmal, wir haben alle Hilfe. Aber wir müssen wollen. Und wollen heißt: Einen kleinen schöpferischen Impuls machen. Einen schöpferischen Impuls, der eben - und daher heißt's auch schöpferisch - der aus dem Verständnis, dem bewußten, aber intuitiven Verständnis für das Gesamte zu sehen ist. Zu sehen, da ist der Funke, den ich hinsetzen kann. Und das passt zu dem Ganzen. Also, es geht nicht, sozusagen… Es darf ja auch nicht sein, dass ich blind… einfach, ich mach jetzt mein Farbpatzen, wie ich immer das nennen soll, ins Universum hinein und sage: "Ja, das ist jetzt mein kreativer Einfall."

(Zuruf…)

Ja, aber das muss passen, das muss passen, dann ist es wirklich schöpferisch. Sonst ist es einfach Willkür. Sonst ist es… Und da spucken sehr oft die Widersacher hinein: "Du, sei kreativ, nimm den Farbkübel, schütte ihn aus über die Wand." Wie du ihn ausschüttest: Schüttest du ihn aus oder geben sie dir den Schubs dazu? Es ist der große Unterschied. Es ist alles möglich. Es ist, ich weiß nicht... Mein Gott! Gott sei Dank! Die bildende Kunst des 20. Jahrhunderts und des beginnenden 21. Jahrhunderts experimentiert mit allem. Und wenn von mir aus 99 Prozent einmal noch daneben sind und die Widersacher mitspielen - ist alles egal. Aber es muss ausprobiert werden. Es muss völlig neu angefangen werden. Und es gibt nichts, was sich nicht künstlerisch umgestalten ließe. Nichts. Und mit jedem Medium geht es. Es geht genauso mit den elektronischen Medien. Es ist alles...  Bitte...

Zwischenfrage: "Geht es denn überhaupt um die Medien?... Papier?... Digital?..." Nein… "Es geht ja eigentlich ums Leben, was der Mensch draus macht"

Ja, genau. Das ist dann nur Hilfsmittel. Das sind nur die Hilfsmittel, an denen wir es lernen, eigentlich. Ich meine, jedes Kunstwerk, jedes Bild, das an der Wand hängt, jeder Text, sei er von Goethe oder sonst wem oder von einem modernen Dichter oder was, ist eine Anregung, damit Menschen, die sich damit beschäftigen, den Kick kriegen, selber im Leben den Impuls zu fassen. Das soll's eigentlich sein. Wir missverstehen es, wenn es geht… wenn wir denken, es geht unter dem. Jetzt in dem Sinn nachzueifern: "Ja, ich mache es auch so." Nein, gerade nicht. Es geht drum, einfach Anregungen, Impulse zu geben, Impulse zu geben, weil, es geht um die Begegnung eigentlich mit dem Künstler durch das Kunstwerk. Das ist auch eine Art von Begegnung von Mensch zu Mensch. Weil, es ist einfach eine Seelenäußerung und hinter der steht ein schöpferischer geistiger Impuls - und der kann sprechen über die Jahrhunderte hinweg. Das ist Wurscht.

Von der geistigen Begegnung von Mensch zu Mensch zur Begegnung des Individuums mit der ganzen Menschheit 1:04:30

Und alles das als Schulung auch zu lernen in der direkten menschlichen Begegnung. Aber wir müssen auch sehen, es geht ja darum, dass wir einmal diese Verbindung wirklich empfinden mit der gesamten Menschheit. Und das wird nicht so gehen, dass wir alle… Weiß ich nicht, wieviele Milliarden es dann sind; wir haben jetzt wahrscheinlich so ziemlich den Höhepunkt der Verkörperten, aber die Menschen, die drüben sind, sind sicher noch zehn mal mehr oder so, also wir haben es mit einer ganzen Menge Menschen zu tun. Es wird nicht gehen, dass wir jedem die Hand schütteln - und trotzdem können wir mit allen verbunden sein. Und das heißt,  wir werden lernen müssen, diese geistige Begegnung von Mensch zu Mensch, von Mensch zu Menschheit. Es geht nicht darum, dass ich jetzt weiß: "Aha, dort in Afrika lebt der Herr sowieso und die Frau sowieso." Um das geht es nicht. Es geht darum - wie soll ich sagen - wenn ich selber ins schöpferische Geistige gehe und schöpfe aus dem Ganzen, dann ist, wie flüchtig das auch sein mag, eine Begegnung mit allen geistigen Wesen da. Auch mit den Menschen, insbesondere. Um die geht es ganz besonders. Mit allen. Mit allen. Es hängt zusammen. Ich meine, das bewusst mitzukriegen, ist schon klar, da reicht unser Bewusstsein heute noch nicht aus - und es wird noch lange dauern, bis wir dort sind. Also, auf dem Neuen Jupiter oder Neuen Jerusalem wird es schon ausgeprägter sein, als es jetzt ist, sodass wirklich diese Verbindung mit allen anderen Menschen bewusster und bewusster wird. Und das wird sich steigern, also, bis zum Ende der ganzen kosmischen Entwicklungskette. Bis zum Vulkan muss es so weit sein, dass wir vollkommen bewusst Eins mit allen anderen Menschen sind und dass wir zugleich Individuum und zugleich Menschheit sind. Das ist der weite Impuls.

Aber, also wenn ich jetzt wirklich aus unserem ganz Konkreten, was wir da machen… Ich meine, wir machen jetzt Anthroposophie oder Geisteswissenschaft via dem elektronischen Kastl - und das Spannende ist, es ist möglich, eine Verbindung über das Medium zu kriegen mit Menschen, die da jetzt gar nicht wirklich vor mir sitzen, wirklich körperlich vor mir sitzen. Sondern ihr sitzt körperlich kilometerweit, hunderte Kilometer, vielleicht sogar ein paar Tausend Kilometer weit weg. Und es ist ein erstes Ahnen da: Dort ist jemand, ganz konkret, und wenn ich das nicht spüren könnte - es geht ums Spüren, nicht nur ums Wissen, sondern ums Spüren, die Anwesenheit zu spüren - dann könnte ich eigentlich die Vorträge nicht machen. Also, es würde ganz anders jedenfalls laufen und viel beschränkter sein, wenn ich, angenommen das jetzt, für meine Kamera spreche und dort reinspreche, könnte ich mich ja genauso daher setzen und für die Kamera sprechen und auch irgendwas über die Apokalypse erzählen. Aber dann seid ihr nicht dabei. Im Entstehungsprozess nämlich. Und im Entstehungsprozess ist jeder, der dabei ist, egal ob er jetzt bei mir, vor mir da im Zimmer sitzt oder irgendwo sitzt, am anderen Ende der Welt sitzt - aber wir sind gemeinsam dabei und wir tun es gemeinsam. Und jetzt bin ich heute der Sprachrohr, der halt etwas ausspricht, was aber durch uns alle gemeinsam hereinkommt. Das ist nicht einfach nur: Das kommt jetzt vom Himmel rein? Weiß ich nicht. Ob es vom undichten Dach hereinkommt? Keine Ahnung. Nein, es kommt durch die Gemeinschaft herein.

Vom Wesen des Ich sich selbst ununterbrochen neu zu schaffen zur Schöpfung im Außen 1:07:20

Und das Spannende ist ja, je mehr und je individueller und einzigartiger das Ich ist, indem es immer mehr Mut bekommt, wirklich aus dem Nichts heraus sich immer bewusster selbst in jedem Augenblick neu zu erschaffen, im Grunde… Das Ich besteht darin, sich ununterbrochen neu zu schaffen. Wenn wer fragt: "Wie werde ich schöpferisch?" Dann sage ich mal:  "Du bist es dauernd, sonst wärst du kein Ich-Wesen." Weil, das Ich schafft sich ununterbrochen selbst. Die Kunst ist, den nächsten Schritt zu machen, aus dem ein bisschen was vom eigenen Seelischen völlig neu zu gestalten: also Altes einfach aufzulösen ins Nichts - und stattdessen was Neues hereinzubringen, wirklich eine ganz neue Seelenqualität hereinzubringen. Das ist der schwierigere Schritt, das müssen wir lernen, aber beim Ich ist es das Selbstverständlichste der Welt. Wir sind ununterbrochen schöpferisch. Wir müssen nur lernen, diese unerschöpfliche Kraft einfach jetzt im nächsten Feld tätig werden zu lassen, weil so… Ja, es schafft sich immer selber. Solange es sich nur immer selber schafft, ist es, ja, das Ich, das irgendwo in der höchsten geistigen Welt schwebt und - weiß ich nicht - auf den Sankt Nimmerleinstag wartet. Weiterentwickeln kann es sich dadurch, dass es jetzt tätig wird, sich selbst schaffen, das kann's schon, das ist das Wesen des Ich. Aber der entscheidende Schritt ist, wie kann es schöpferisch nach außen hin werden? Sich selbst schaffen ist eines, aber es geht drum die Welt zu schaffen, weiterzuschaffen - letztlich irgendwann einmal so weit zu sein, ganze Welten schaffen zu können, ja, sogar Wesen schaffen zu können. Ich meine, tun wir eh schon jetzt ein bisschen: Wir schaffen ununterbrochen Elementarwesen, zum Beispiel, mit jedem Gedanken, den wir fassen, schaffen wir Elementarwesen. Es ist halt die Frage, wie. Ob das mit alten Kräften ist, ob die Widersacher mitwirken dabei - oder ob wir wirklich einen Gedanken, zum Beispiel, oder - im Seelischen, das heißt im Gemüthaften, im Gefühl, etwas erschaffen, was ganz neu ist. Dann schaffen wir eine ganze Kolonie von Elementarwesen, die beständiger sind, weniger beständig sind. Elementarwesen können oft sehr schnell wieder in die elementarische Welt zerfließen, die sind nicht so konturiert und so dauerhaft. Es kommt halt drauf an: Wenn es irgendein großer Gedanke ist, den wir bilden, dann ist es ein Gedankenwesen, das über lange Zeit fortwirkt und andere Menschen inspirieren kann. Es ist nicht immer gleich jetzt der Urengel oder noch irgendwas Höheres, was mich inspiriert, da helfen schon die Elementarwesen mit und es passiert sehr viel dadurch, dass Menschen schöpferische Gedanken bilden, verbunden hoffentlich mit seelischem Erleben dabei, also nicht nur nüchtern was konstruieren, dann ist es eigentlich gar nicht schöpferisch, sondern wo aus dem Geistigen, Gedanklichen, seelisch etwas ausgeformt wird - und das ein Elementarwesen bildet. Und das geht in die Welt über. Und ist vorhanden, kann andere Menschen inspirieren. Da fängt es schon an, und steigt dann höher hinauf, wie auch immer, da gibt es viele Wege und viele Möglichkeiten. Aber wir tun etwas und darum ist es auch so wichtig, sich bewusst zu sein, wenn wir uns geistig mit etwas Geistigem beschäftigen, dann geht es erstens darum, wir müssen es uns - im wahrsten Sinne des Wortes - zu eigen machen.

Anthroposophisches Wissen kann nur den Weg weisen - ich muss jetzt als individuelles Ich in Verbundenheit mit der Menschheit die ersten Schritte zum Geistesmenschen setzen 1:13:40

Es hat im Geisteswissenschaftlich-Anthroposophischen nur eine vorbereitende Aufgabe viel zu wissen über Anthroposophie. Was Steiner gesagt hat, was der gesagt hat und jener gesagt hat, das ist sicher notwendig, um sich zu orientieren in der ganzen Landschaft. Aber das Entscheidende ist der kleine Beitrag, den jeder leisten kann, ganz schöpferisch etwas Neues hereinzuholen. Das ist das Entscheidende. Und anders geht es aber auch gar nicht. Ich meine, wenn ich nur den Hauch einer Imagination oder eines geistigen Erlebens habe, dann ist es individuell geschaffen, in Wahrheit. Ich kann nicht die Imagination eines anderen eins zu eins übernehmen. Ich meine, wir können es ja nicht einmal schon, wenn fünf Menschen die gleiche Landschaft anschauen. Es sieht jeder seine individuelle Nuance - und das ist richtig. Weil, es geht immer um die individuelle Beziehung. Der objektive Baum vor mir, der alleine ist nur die halbe Geschichte. Es geht darum: Wer schaut ihn an. Dann wird es erst geistige Realität, das Ganze, sonst sind wir in der Scheinwelt. In der Scheinwelt gibt es die Objekte, die scheinbar völlig unabhängig von uns sind, schon im Seelischen, schon im Ätherischen, in Wahrheit. Weil, wie ich einen Baum anschaue, wie ich ein Tier anschaue, wie ich einen anderen Menschen anschaue, ist bereits in Wahrheit ein schöpferischer Akt. Wir sind uns dessen meistens nicht bewusst. Es kann jedenfalls einer sein. Wenn ich nur… "Aha, da geht einer auf zwei Beinen", und ich denke "Aha… ja"... Und wenn ich bei dem stehenbleibe, dann wird er mir zum Objekt, aber dann handle ich unmenschlich, wenn ich den Menschen ausschließlich als Objekt erlebe, in Wahrheit - als Objekt, von mir aus, das da irgendwelche Schallwellen herauslässt und die ich mal anhöre oder nicht anhöre und die ich dann kommentiere, dann handle ich unmenschlich. Das werden die Unmenschlichkeiten der Zukunft sein. Wir brauchen nicht glauben, dass es jetzt ist: Gewalt, Krieg, Zerschneiden, Zerhacken und Bomben schmeißen. Das sind die Unmenschlichkeiten der Vergangenheit, die nachwirken. Da ging alles übers Körperliche. Die neue, die größere und die viel, viel gefährlichere Unmenschlichkeit ist die, dass ich die anderen Menschen nicht als geistige Wesen wahrnehme, dass ich sie letztlich behandle wie Objekte. Dann bin ich unmenschlich. Dann zerreißt diese geistige Verbindung, die notwendig ist für die Entwicklung des Ich. Das Ich kann sich nur zu seiner vollen Stärke entwickeln in der Beziehung zur gesamten Menschheit. Das bedingt einander. Das Ich erreicht seine Vollkommenheit dort, wo es absolut verbunden ist mit der gesamten Menschheit, sei sie verkörpert auf Erden, sei sie geistig drüben. Ich meine, in Wahrheit, vollkommen wird es erreicht sein am letzten kosmischen Entwicklungszustand. Dort wird es vollkommen sein, das heißt auf dem Vulkan-Zustand. Aber es ist jetzt der Beginn.

Es fängt jetzt an. Sich das immer wieder ins Bewusstsein zu rufen! Ich kann nicht Individuum sein, ohne die ganze Menschheit. Und es kann keine Menschheit geben als ein großes Ganzes, wenn es nicht Individuen gibt. Also, eine Menschheit aus Nicht-Individuen sozusagen, nur aus Egos heraus, ist keine Menschheit. Dann zerfällt es - und dann kommt es in den Krieg aller gegen alle, von dem Rudolf Steiner sagt: Es wird der Untergang der letzten Kulturepoche sein. Das ist noch nicht das Ende der Erdentwicklung, das ist in etwa der Zeitpunkt, wo ein Teil der Menschheit bereits - eben die sich entsprechend geistig entwickelt haben -  so weit sein werden, dass sie sich nicht mehr in so einem Körper inkarnieren müssen, wie wir ihn jetzt haben, wo wir bereits mehr in der Erdensphäre leben - verkörpern kann ich dann eigentlich nicht sagen - aber wo wir leben. Vor allem, wo wir in den Ätherkräften leben, die die Erde umspielen, und wo wir dadurch noch viel kräftiger an der Verwandlung der Natur mitarbeiten werden, als wir es jetzt können. Weil, jetzt können wir es einerseits äußerlich, da schaut es nicht so gut aus mit dem, was wir tun im Moment. Da sehen wir, dass da viele Aufgaben sind, aber was wir viel stärker in ihr machen, wenn wir durch das Leben zwischen Tod und neuer Geburt durchgehen: Da kommen wirklich die großen Entwicklungsimpulse in die Natur hinein. Sonst würde… wenn die nicht wären, würde die Natur viel, viel schneller noch absterben. Also, die Natur lebt heute im Grunde ein bisschen aus der Nachwirkung der Vergangenheit, aber in Wahrheit groß erst durch die Impulse, die die Menschen der Natur geben, wenn sie nach dem Tod durch die Welt durchgehen. Und nämlich alles, was der Erdennatur Zukunftsperspektive gibt… und die Erdentwicklung ist ja noch lange nicht vorbei.

Der Einfluss des nicht auf der Erde verkörperten Menschen auf  die Erdenentwicklung 1:19:41

Selbst wenn wir uns nicht mehr verkörpern: die Erdentwicklung, also jetzt im engeren Sinn, ist noch lange nicht vorbei. Da wird sich noch vieles abspielen, wenn die Menschen, äußerlich gesehen, längst ausgestorben sind - und auch das ist vielleicht eine Perspektive, die vielen fremd sein wird: Die Menschheit wird wohl - oder der Mensch überhaupt - wird das Wesen sein, dass am allerkürzesten in so einer körperlichen Gestalt über die Erde gewandelt ist als alle anderen Wesen: Tierwesen, Säugetierwesen, erst recht die einfachen Lebewesen - von den Bakterien rede ich gar nicht und die Einzeller, die werden als Allerletzte verschwinden - da wird's sonst schon nimmer viel geben, aber es wird die noch geben, und dann sind die irgendwann auch einmal weg. Aber der Mensch wird das Wesen sein, das am allerkürzesten auf der Erde ist. Ich habe es eh schon so oft erwähnt, ich meine, Rudolf Steiner sagt: 6., 7., 8. Jahrtausend werden viele - oder einige, je nachdem, hängt von der geistigen Entwicklung ab, also jedenfalls ein Teil der Menschheit - so weit sein, dass sie sich nicht mehr verkörpern. Das ist erdgeschichtlich und selbst historisch, kulturgeschichtlich gesehen ein Klacks. Das sind ein paar Jahrtausende nur. Das ist nichts, im Grunde. Das ist nichts. Und es wird aber ganz, ganz schlecht sein, wenn dann die Erde nicht noch eine große Entwicklungsperspektive hat, die dadurch entsteht, dass wir jetzt aus einer höheren Sphäre arbeiten an hier. Und das wird notwendig sein, um das Neue Jerusalem vorzubereiten. Wir brauchen nicht glauben, das machen wir nur jetzt, während wir verkörpert sind. Wir schulen jetzt unsere Kräfte, um dann auf einer höheren Ebene weiterarbeiten zu können. Ich meine, wir sind nicht so weit über die Mitte der Erdentwicklung hinaus, da gibt es noch eine ganze Menge Stufen, die zu tun sind. Und das werden wir nicht in der Form tun, wie wir jetzt sind, sondern in einer ganz anderen Weise. Und wir werden trotzdem dann haben so einen gewissen Wechsel, der dem entspricht, was jetzt ist Inkarnation auf Erden und Leben zwischen Tod und neuer Geburt.

Nur, es wird halt keine Inkarnation in dem Sinn mehr sein, sondern wir werden uns halt verbinden mit der nächsten Erdensphäre zunächst einmal, also das heißt, wirklich bis in den atmosphärischen Bereich hinein, wenn man es jetzt äußerlich irgendwie betrachten will - wo wir wirklich von außen in die Natur hineinwirken. Das wird sozusagen unser erdnächster Punkt sein. Wir werden also in der Peripherie der Erde wirken, von dort herein wirken - und dann gehen wir wieder, steigen wir hinauf bis zur Weltenmitternacht und kommen herunter. Im Übrigen auch etwas, was so die Hierarchien über uns nicht durchmachen. Es gibt bei den Engelnwesenheiten, Erzengelwesenheiten schon gewisse Bewegungen, aber die steigen nicht bis zur Weltenmitternachtsstunde auf und kommen wieder dann herunter in unseren Bereich, sondern sie leben an dem Platz, im Grunde, der ihnen zugedacht ist, im Wesentlichen. Ich meine, manche können sich schneller entwickeln, dann steigen sie in eine höhere Sphäre auf, aber das ist ihr Lebensbereich. Also, dieser starke Zyklus, eigentlich jetzt wirklich bis ins Tote hinabzusteigen, bis hinabzusteigen in die unter-, unter-, untersinnliche Welt, zu den soratischen Wesenheiten - das tun wir nämlich - und da sind wir in gewisser Weise, ja, als Menschen sogar dem Christus vorangegangen. Weil, der Einfluss von denen war schon da. Und der Christus hat es auf sich genommen, sich auch mit diesen Kräften… ja, in ihre Nähe zu kommen - sagen wir es so. Zu verbinden, würde ich nicht sagen.

Wir stehen im Abgrund: Wie treten wir aus dem Nichts wieder heraus? 1:24:20

Wir verbinden uns hoffentlich auch nicht so viel damit, aber wir sind konfrontiert mit ihnen. Wir stehen… mit einem Fuß gehen wir bis hinunter in die tiefste Tiefe zu den soratischen Wesenheiten - und es ist jetzt die Zeit da, das bewusster zu tun. Darum geht es gerade an der Stelle, wo wir jetzt stehen in der Apokalypse. Ich erinnere euch, weil, schon wieder, scheinbar, rede ich schon ganz abseits wieder vom Text der Apokalypse. Aber wir stehen im Abgrund drinnen! Und wir nähern uns jetzt so langsam dem tiefsten Punkt. Und der tiefste Punkt ist der, wo es das Nichts gibt, wo wir ins Nichts hineintreten können. Die Frage ist nur: Wie treten wir da heraus, wo treten wir heraus? Entweder wir landen in der Welt der soratischen Wesenheiten, die in einer gewissen Weise eine vollkommene, aber völlig unfreie Welt ist - oder wir arbeiten mit an einer viel, viel höherentwickelten Welt, die einen viel, viel größeren Reichtum bietet. Aber mit dem kleinen Haken halt daran, dass über lange Strecken es immer schiefgehen kann auch. Ich meine, wir werden lernen mit der Zeit, weniger Irrtümer zu begehen, weniger Fehler zu begehen, weil wir sind es. Also auch die ganzen Fehler, die Unvollkommenheiten, die auch in der Natur drinnen sind, die hängen mit uns zusammen. Wenn die Schöpfung unserer Erdenwelt so geschehen wäre, dass nicht der Mensch als freies Wesen geplant worden wäre von der Gottheit, sondern wenn's gesagt hätte: Gut, jetzt bauen wir eine Welt mit perfekten geistigen Wesen, eine perfekt gebaute Welt, das ist alles vorbereitet, und die lassen wir jetzt leben dann. Und der Mensch… Aber dann hätte der Mensch nicht die Freiheit bekommen dürfen. Und dass er die Freiheit bekommen hat, dazu mussten die Widersacher zugelassen werden, ja, nicht nur zugelassen werden, sondern ganz bewusst für ihre Aufgaben abgestellt werden. Und die Einzigen, das habe ich auch schon gesagt, die nicht abgestellt wurden dazu, sondern die halt da sind, das sind diese soratischen Wesenheiten. Das ist wohl auch mit ein Punkt, dass die vorhanden sind. Nur, sie hätten überhaupt keinen Auftritt gehabt und überhaupt nichts mit uns anfangen können, wenn die Gottheit beschlossen hätte, eben diese perfekte Welt zu bauen. Dann wäre es nämlich in gewisser Weise eins geworden, dann hätten die soratischen Wesenheiten im Grunde die Empfindung gehabt: "Ja, das ist eh genau die Welt, die wir wollen, die unsere ist." Dann wäre aber eigentlich eine soratische Welt entstanden. Puhhh. Die perfekteste aller Welten: die soratische Welt. (Sprechpause) Es stellt alles auf den Kopf....

Die Urentscheidung zwischen der alten Welt und einer neuen Welt der Freiheit und des Unbestimmten, wo die Liebe das Grundgesetz des Kosmos ist 1:28:05

Aber es gibt eine höhere Welt. Eine reichere Welt. Und um die geht's. Um die geht's. Also, vielleicht das eben auch als  - wie soll ich sagen.... Ich meine, wir können die soratischen Wesenheiten nicht erlösen, gar nicht. Sie werden halt irgendwann, wenn es gut läuft, ihren Weg gehen und der Weg wird sich trennen - und unsere Welt ist halt eine andere. Aber es wirft ein Licht darauf: Selbst diese Wesenheiten, die eigentlich jetzt aus unserer Perspektive die gefährlichsten und in diesem Sinne die bösesten sind, die man sich nur vorstellen kann - aber zu sehen, dass die eigentlich im Grunde gar nicht das geringste Verständnis dafür haben, dass wir sie als böse ansehen oder als Widersacher ansehen. Nicht das Geringste. Weil sie sind die, die die perfekte Welt schaffen wollen. Sie wollen eine Schöpfung alten Schlages. Eine perfekte Welt. Und dort gibt es das Böse nicht. Niemand hat die Freiheit, das Böse zu machen. Alles folgt der einen Quelle von oben. Das heißt aber, dass dieses ganze Problem mit den soratischen Wesenheiten oder der soratischen Wesenheit oder der Wesenheit, die hinter dem Sorat-Prinzip steht… Weil, Sorat ist eigentlich die Bezeichnung für uns, wenn wir dem Wesen folgen und uns durch das Wesen halt auf die falsche Bahn bringen lassen, haben wir ja schon besprochen. Sorat, die Buchstaben stehen eigentlich für unsere Wesensglieder, für unsere grundlegenden Wesensglieder: physischen Leib, Ätherleib, Astralleib und Ich bzw. Ich-Träger. Und die Frage ist: Stellen wir das unter die Herrschaft dieser Wesenheiten und verwirklichen dadurch das Sorat-Prinzip als Menschen - oder machen wir was anderes. Gehen wir den Weg der Freiheit mit all dem Stolpern, das damit verbunden ist. Und die Weichenstellung war eben die, dass sich die Gottheit entschlossen hat, nicht diesen Weg der perfekten Welt zu gehen. Das ist die Urentscheidung im Grunde. Und damit sondern sich ab diese Wesen und gehören einfach nicht mehr zu dieser Entwicklung dazu - die, die diese perfekte Welt bauen wollen. Diese Welt, die aus ihrer Perspektive durchaus lichtvoll ist, aus unserer Perspektive die absolute Finsternis ist.

Weil diese ganzen vielen hellen Sterne fehlen, nicht die äußeren Sterne da, sondern die Iche der freien Menschen. Die Iche der freien Menschen. Ich meine, die werden geben beim Neuen Jerusalem den neuen Sternenhimmel, in gewisser Weise. Da wird sich das noch ganz stark intensivieren, wovon wir schon beim letzten Mal - oder öfter - auch schon gesprochen haben: der Stern des Menschen oder die Sternenregion des Menschen. Jeder Mensch hat eine ganz spezielle Beziehung zu bestimmten geistigen Wesenheiten, die, äußerlich gesprochen, leben auf bestimmten Sternen oder die Bevölkerung dieser Sterne sind. Und jedes Mal in der Nacht sind wir verbunden mit ihnen, ganz besonders verbunden, weil wir dann real sozusagen durchgehen durch ihr Reich; eben zwischen Tod und neuer Geburt gehen wir durch. Und diese Wesenheiten, die dort sind, vereint mit uns, wir werden die neuen Sterne bilden, gemeinsam. Ich meine, wir haben dann auf dem Neuen Jerusalem noch nicht die Kraft, selber eine Sonne oder irgendeinen Stern dortwo aufzubauen. Aber er wird seine ganz besondere Qualität bekommen, nämlich die Qualität "Liebe, die aus der Freiheit entsteht" als Kraft auszustrahlen: wird er bekommen durch den Beitrag des individuellen Menschen, der mit ihm verbunden ist. Es werden andere Menschen auch beteiligt sein, weil wir davon gesprochen haben, dass die Sternenregionen… Zwar, jeder Mensch hat seine eigene Sternenregion, aber sie können sich überlappen. Nur, keiner hat genau die gleiche wie der andere. Und wenn's ein Stern ist, der bei einem dabei ist - und beim anderen ist ein anderer dabei: Es ist Wurscht, aber um diesen einen Stern geht es dann nämlich, wenn es nur einer ist - oder vielleicht sind es sogar mehrere, wo wir eben diesen neuen Impuls geben, und der macht es überhaupt erst möglich, dass in dem neuen Kosmos, also bereits auf dem Neuen Jerusalem, dass da die Liebe Naturgesetz sein kann. Die Liebe, die gebaut ist auf die Freiheit. Und das ist noch etwas anderes als die göttliche Liebe, die von oben strömt, weil sie jetzt von allen Seiten strömt. Und das wird Grundgesetz des Kosmos sein. Und indem wir uns den Wesen der Welt zuwenden, auch euch, gell (der Kater zeigt sich und wird gestreichelt), dem Tierreich, dem Pflanzenreich, den Menschen natürlich, den höheren Wesen, die über uns sind, den Elementarwesen, die unter uns sind, in einer gewissen Weise, unter uns, neben uns, irgendwo sind.

Das Erlernen der Demut 1:35:12

Wenn wir jetzt auf neue geistige Art sie wahrzunehmen lernen, nämlich mit dem vollen Ich-Bewusstsein, dann geben wir dort überall Impulse hin, überall Impulse hin. Ja, diese Beziehung, ich meine, es werden ja Unmengen Elementarwesen geschaffen, nur wenn wir eine Pflanze anblicken, wenn wir einen Baum anschauen, wenn wir einem Tier begegnen, Menschen sowieso - aber das will ich jetzt gar nicht gesondert erwähnen - reden wir mal über die ganze Natur: das ist es, was sie vor allem braucht. Ich meine, sicher, wir müssen äußerlich viel tun, viel ändern in unserer Welt, weil, wir haben jetzt über zwei, drei, vier Jahrhunderte ganz besonders stark genau das Gegenteil gemacht. Wir haben die Natur behandelt als etwas im Grunde Gleichgültiges. Als Etwas, was nur uns zu dienen hat, wo völlig missverstanden ist das Wort der Bibel, das so gern übersetzt wird: "Macht euch die Erde untertan." Das ist ja ganz anders gemeint. Das ist ja ganz anders gemeint. Das heißt: ihr seid verantwortlich für die Erde, ihr Menschen. Und ihr müsst Impulse geben. Das heißt eigentlich, die Gottheit gibt Schritt für Schritt an Verantwortung ab an uns und wartet auf uns, dass wir weiter tun dort, das heißt "untertan", sie sich untertan machen. Aber da müssen wir halt wirklich das Prinzip der Fußwaschung betrachten, wie's so schön der Morgenstern in seinem Gedicht schildert. Also, dass man sich hinunterneigt zum Tier, zur Pflanze, zum Stein. Ihnen allen verdanken wir, dass wir Ich-Wesen werden konnten - und das haben wir ihnen gefälligst zurückzugeben. Aber aus Freiheit heraus. Es kann uns natürlich niemand zwingen. Aber wenn wir es nicht tun, dann erweisen wir uns nicht dankbar und nicht würdig dem Einzigartigen, was wir bekommen haben, eben das freie individuelle Ich - oder die Möglichkeit dazu, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, uns das zu erkämpfen, zu erringen, Schritt für Schritt. Weil, Wirklichkeit wird die Möglichkeit nur durch die Schritte, die wir setzen. Wie weit wir da kommen? Es gibt keine Grenze, überhaupt keine Grenze. Die Grenze setzen wir uns selber dadurch, dass wir halt mehr oder weniger Schritte tun, kleinere oder größere Schritte tun. Ist aber im Prinzip auch egal, solange wir unterwegs sind. Dann tragen wir etwas zur großen Welt bei - und eben das bis auf die unterste physische Ebene hinein. Bis dort hinein.

Die Zirbeldrüse - unser Tor zu lebendigen schöpferischen Gedanken 1:38:43

Und damit möchte ich jetzt zu einem sehr konkreten anderen Punkt kommen und etwas aufgreifen, was ich im vorletzten Vortrag schon ein bisschen angerissen habe, wo ich erzählt habe davon. Es hat was mit der Kristallbildung zu tun, mit der Bildung von lebendigen Kristallen, in gewisser Weise, und dass wir an dem nicht nur mitarbeiten, sondern wir sind die, die den Anstoß dazu geben. Wir sind die Einzigen, die den Anstoß dazu geben können. Und… wir üben es bereits. Wir könnten nicht Ich-Wesen sein in unserer Art, in unserer freien Art, wenn wir es nicht unbewusst schon die ganze Zeit üben würden. Es gibt da ein ganz besonderes Organ in unserem Gehirn, das ist die Zirbeldrüse. Jetzt geht es gar nicht so um die physische Zirbeldrüse, aber schon auch. Diese Zirbeldrüse hängt sehr stark gerade auch zusammen.... ja... nein… Ich müsste erzählen als Erstes: Wie ist es zu der gekommen?

Zur Zirbeldrüse im Übrigen gibt es dann eine zweite Drüse, die Hypophyse. Die Zirbeldrüse heißt auch Epiphyse, die liegt ein bisschen höher, die Hypophyse, "hypo" heißt drunter, die liegt also ein bisschen drunter. Die sind sehr wichtige Organe, wobei man eben nicht nur das Physische betrachten darf, obwohl das auch wichtig ist, aber auch das, was sich ätherisch und seelisch damit abspielt, ist sehr wichtig. Also zum Beispiel, die beiden zusammen spielen eine große Rolle bei der Gedächtnisbildung. Sie spielen eine Rolle… Also, zum Beispiel, das Blut, das ins Gehirn hinaufströmt, wird ätherisiert und umspült diese Zirbeldrüse, könnte man sagen, also gerade dieses Ätherische. Und wenn die Zirbeldrüse nicht da wäre und nicht die seelisch-geistigen Kräfte da wären, die sie gebildet haben, würde diese Ätherisierung nicht funktionieren - bzw. es würde nicht aufgenommen werden können. Es würde zwar im Herzen passieren, es steigt eigentlich durch die Herztätigkeit auf, beginnt die Ätherisierung, aber die wartet darauf, dass oben was damit angefangen wird. Wenn diese Ätherisierung nicht stattfindet, könnten wir eigentlich keine wirklich lebendigen schöpferischen Gedanken fassen, zum Beispiel. Wir könnten also die Verstandeserkenntnis, die Gesetzmäßigkeiten des Gewordenen, die könnten wir perfekt erkennen und auch diese Systeme also zur Perfektion bringen - aber schöpferisch Neues könnten wir nicht hineinbringen.

Im Gehirnsand der Zirbeldrüse und in den Knochen wird Mineralisches lebendig 1:40:00

Diese Zirbeldrüse ist aber noch insofern interessant, sie scheidet nämlich Kristalle aus. Das kennt man in der Anatomie, man nennt es den Gehirnsand - also zumindest umgangssprachlich nennt man es den Gehirnsand - weil da wirklich kleine Kristallchen entstehen. Sie sind winzig klein. Die bestehen aus Kalkkristallen im Wesentlichen, also hauptsächlich phosphorsaurem und kohlensaurem Kalk, Magnesiumsalze. Es sind also so ziemlich dieselben Sachen, die einerseits in den Knochen drinnen sind, da haben wir auch hauptsächlich phosphorsauren Kalk, ein bisschen  kohlensauren Kalk drinnen, also es ist da drinnen in den Kristallen dieselbe Substanz im Wesentlichen, die auch unsere Knochen baut und wo auch eine gewisse Ähnlichkeit ist:  Diese winzigen Kristallchen sind, wie soll ich sagen, verbunden, verklebt, gestaltet mit Eiweißsubstanz. Also, die sind eingebettet in eine Eiweißhülle und die verbindet sie. Genauso wie es bei unseren Knochen ist. Der Knochen ist ja auch nicht ein voll mineralisches Produkt, das jetzt nur aus Kalk bestehen würde. Es wäre gar nicht stabil, es könnte sich nicht erneuern, der Knochenbruch könnte nicht heilen, wenn das einfach ein Kalksteinblock wäre, jeder Knochen drinnen. Das geht nicht, sondern der Knochen ist eigentlich scheinbar… Es ist einerseits das Härteste in uns, aber es ist bei Gott nicht das Toteste. Die Kristalle, ja, aber es ist da eine starke Lebenstätigkeit, sonst könnte der Knochenbruch nicht heilen. Und Knochenbruch… das geht eigentlich für die Härte der Kristalle, die da eingelagert sind, geht es eigentlich überraschend schnell - wenn es gut geht, vier, fünf Wochen, sechs Wochen. Wenn es komplizierter ist, kann es ein bisschen länger dauern, aber für so einen kapitalen Schaden ist das eigentlich ziemlich flott. Und die Knochen erneuern sich auch dauernd. Also so tot sind die gar nicht.

Da sind die Gehirnzellen viel toter, in Wahrheit, schon bevor sie ganz abgestorben sind, aber sie sind immer… sie gehen eigentlich immer ganz am Rande des Todes vorbei. Das Knochengerüst viel weniger. Da ist eine ganz starke Begegnung, eigentlich, von was sehr Lebendigem und dem Kristall, der rein mineralisch ist. Und eigentlich in diese Kristalle unseren schöpferischen Ich-Impulse einzubauen, das ist ganz was Wichtiges. Darum heißt es beim Christus, es durften ihm nicht die Knochen gebrochen werden. Da geht es gar nicht um die Äußerlichkeit, sondern es geht darum - das soll dieses Bild ausdrücken - dass er die vollkommene Herrschaft bekommt, bis über dieses Mineralische, das da in dem Knochen eingelagert ist und das er mit vollem Ich-Bewusstsein durchdringt.

Über das Beobachten des Denkens, das lebendige Denken und die Imagination zum Durchdringen des Mineralischen mit vollem Bewusstsein 1:46:09

Mit vollem Ich-Bewusstsein. Na, das werden wir nicht so schnell schaffen. Aber es wird mit der Zeit ein gewisses Bewusstsein dafür aufwachen und interessanterweise: das fängt schon an, wenn man beginnt das eigene Denken zu beobachten, also ein lebendiges Denken zu entwickeln, nachdem man vorher auch das Verstandesdenken gut entwickelt hat. Ich sage ja immer, man muß eigentlich das Verstandesdenken komplett loswerden, wenn man ins lebendige Denken kommt, aber man braucht es trotzdem dazu . Man braucht es als Vorbereitung und man braucht es auch wieder, um die lebendigen Gedanken jetzt ganz auf die Erde herunter zu bringen. Dazu braucht man es. Es ist ein Prozess, der da ist. Und das Interessante ist, wenn man… Rudolf Steiner schildert es einmal so schön. Weil, wo wird dieses Wechselspiel von ganz klarem logischen Denken, ganz wachem, logischen Denken, das macht uns nämlich vollkommen wach... Im logischen Denken sind wir ganz, ganz wach dabei, und wir müssen lernen, den Impuls, diese Wachheit, mitzunehmen ins lebendige Denken hinein. Beim lebendigen Denken ist es heut bei vielen noch so, sie schlafen vollkommen ein. Da tut sich nichts. Das heißt, sie sind nicht wach mit ihrem Ich dabei. Und dann kann vielleicht ein lebendiger Impuls kommen, aber sie wissen halt nichts davon. Der kommt halt irgendwie. Und wir müssen mit beiden spielen: Denken über das Tote mit dem Toten, daran lernen wir wach sein - und das mitnehmen ins Lebendige. Das heißt, wenn wir das üben, dann sind wir genau in dem Wechselspiel drinnen zwischen gestaltenden Lebenskräften - und die selbst erleben können, dann sind wir unmittelbar im lebendigen Denken drinnen: Wenn wir im Ätherischen schon bewusst werden und das vom Ätherischen uns eben ins seelische Bewusstsein heben können, dann... Also dieses Wechselspiel aus dem Ätherischen und dem Physischen, um das geht es für die Zukunft hin. Aufzuwachen fürs Ätherische - und dann kommen wir in die Imagination hinein, als nächstes.

Vom lebendigen Denken aus der nächste Schritt ist schon, dass es im Seelischen jetzt zum Bild wird. Bild, bitte sehr im übertragenen Sinn! Das haben wir auch schon öfter gesprochen: nicht einfach ein sinnliches Bild damit vergleichen, auch wenn wir es gar nicht anders schildern können. Aber da brauchen wir schon wieder das Verstandesdenken, die Begriffe, die für die äußere sinnliche Welt gebraucht sind, um die Imagination überhaupt in Worte fassen zu können, die ein anderer Mensch verstehen kann. Und, also auch da brauchen wir es, um die imaginativen Erlebnisse, die Erlebnisse des lebendigen Denkens, herunterzubringen, brauchen wir es, bis ins Tote hineinzubringen, in das Kristallisierende. Und das erleben wir ganz stark - oder kann man ganz stark erleben, wenn man bereits eine gewisse Übung im lebendigen Denken hat und dieses immer wieder dann herunterbringt, um es eben wirklich auf die Erde zu bringen - und nur dann hat es seine Aufgabe erfüllt.

Dann fangen wir an, in dieses Knochensystem einzudringen, ein bisschen. Und noch stärker tun wir es aber bei denen da oben, bei der Zirbeldrüse, bei der Epiphyse, wenn wir diesen sogenannten Gehirnsand ausscheiden, diese kleinen, kleinen, jetzt ganz durch unser Ich individuell gestalteten Kalkkristalle, wenn man so will - eingebettet in dieses lebendige Eiweiß, das es verbindet, irgendwo.

Die Kügelchen in der Kugel - das einfachste Gestaltungsprinzip des Lebendigen 1:50:46

Es ist sehr interessant, wie das ausschaut. Diese Körnderl von dem Hirnsand schauen oft so aus wie so kleine Maulbeeren, also so aus kleinen Kugeln zusammengesetzt, ein bisschen. Ich sage das deswegen, weil, es ist sehr interessant: Weil Rudolf Steiner doch schildert in seiner "Geheimwissenschaft im Umriss" - in diesem Grundlagenwerk, wo er die ganze Weltevolution über die sieben kosmischen Stufen schildert - da schildert er beim Alten Saturn, dass dieser eine reine Wärmewelt ist und dass die so wie eine Brombeere oder Maulbeere, so mit diesen kleinen Kügelchen, ausschaut. Weil die eigentlich zwar nur aus Wärme gestaltet ist, aber aus lauter physischen Menschenleibern besteht. Physis ist in dem Fall nur die physische Wärme, nichts anderes. Aber das Bild dafür ist: Dieser ganze Alte Saturn besteht im Grunde aus den vielen, vielen Menschenleibern, Wärmeleibern. Und dieses, das ist nämlich das einfachste Gestaltungsprinzip, sozusagen, sind eigentlich Kugeln, aber viele. Es ist eine große Kugel, die sich aber in viele Kugeln gliedert. Das ist der erste Schritt. Und dieser erste kleine Schritt, der bildet sich da wirklich ab in diesen Hirnsand-Körnderln, die wir bilden. Die haben genau diese Struktur drinnen.

Der Gehirnsand - weltschöpferischer Prozess bis ins Physische im Kleinen nach dem Prinzip Aufnehmen, Umformen und Auflösen 1:52:39

Also, ich hab das jetzt nicht bei Rudolf Steiner direkt gefunden, aber es springt einen geradezu an, weil genau diesen weltschöpferischen Prozess im ganz Kleinen machen wir dort durch und wir müssen aber jedes Mal auch wieder aufpassen, dass wir das Ganze auch wieder auflösen. Es geht also nicht darum, das fertige Produkt… Also, wir sollen nicht im Hirn jetzt einen ganzen Kosmos aufbauen - und irgendwann wird das Hirn zu klein. Um das geht's nicht, sondern wir üben ununterbrochen. Wir üben. Und das ist sehr interessant, wie wir zusammenbringen Impulse, die von außen kommen, mit Impulsen, die jetzt rein aus dem Geistigen kommen; nämlich interessant, dass Steiner sagt: Nur wenn wir wahrnehmen, wenn wir anschauen die Natur, einen Baum, eine Pflanze anschauen, dann versuchen wir im Grunde ansatzweise, wie nachahmend, das jetzt da hineinzubauen in die Körnderl. Wir bilden, sozusagen, wie wenn wir eine kleine Statue von dem machen wollten, da drinnen. Die wird natürlich nie wirklich fertig, weil, lange bevor sie fertig werden könnte, lösen wir das Ganze auch schon wieder auf. Und bevor wir es auflösen - oder in dem Prozess, dass davon aus das bewirkt wird und eigentlich sich so ein Nachbild formen will, eine Miniatur-Plastik von dem, was wir draußen sehen: Wenn wir da schöpferisch eingreifen, geben wir dem schon was Neues. Und das führt aber gleich dazu, dass wir es wieder auflösen. Und beides ist notwendig. Wenn wir es nicht bilden, könnten wir gar nicht Ich-bewusste Menschen sein. Das heißt, wenn zu wenig Gehirnsand-Bildung ist, dann kommt man nicht zum vollen Ich-Bewusstsein, kann man auch die Verstandestätigkeiten nicht einmal voll entfalten. Wir brauchen ihn, aber wir müssen ihn immer wieder auflösen, wenn er zu viel gebildet wird. Wenn da jetzt wirklich ein Kosmos werden soll, dann macht das schon wieder unbewusst. Wir kriegen das volle Bewusstsein nicht, wenn das nicht passiert, aber wir verlieren es schon wieder, wenn das sich da nicht auflöst. Also, in dem Prozess müssen wir immer drinnen sein: aufnehmen, aufbauen, weiterformen, eigentlich, ich sehe die Pflanze, bilde sie nach, aber bilde sie weiter. Im Grunde gebe ich schon was dazu, den nächsten Impuls. Ich entwickle sie weiter. Nur, bevor das wirklich Pflanze wird, da drinnen, löse ich es schon wieder auf. Das ist der Prozess, der sich abspielt. Das ist das, was ganz wichtig ist für unser waches Ich-Bewusstsein, auf der einen Seite, und was wir damit weitest tun. Wir veranlagen da, weil es wirklich bis ins Physische hineingeht, wir veranlagen dabei schon unser höchstes geistiges Wesensglied, den sogenannten Geistesmenschen, der die Vergeistigung des Physischen ist.

Wenn ich das jetzt gerade erzählt habe mit dem - aber, da ist ja alles mit drinnen: was wir sehen, was wir hören - beim Hören ist es genauso - was wir riechen, was wir empfinden und was wir sinnlich an der Welt wahrnehmen, das liegt alles drin, aber es wird schöpferisch weiter verwandelt. Das heißt, der vergeistigte physische Körper ist ein - in Wahrheit - ganz individuell verwandelter ganzer Kosmos, der ganze Kosmos. Jeder Mensch, indem er an seinem Geistsselbst arbeitet, nimmt eigentlich den ganzen Kosmos herein, sozusagen, im Kleinformat zunächst einmal, gibt ihm seine individuelle Note, das lernt er dabei. Und das ist dann irgendwann einmal sein vergeistigter physischer Leib. Man darf sich da nicht vorstellen, dass da irgendwas noch eine Ähnlichkeit hat mit dem, wie wir jetzt sind. Es ist ganz anders. Es ist dann drinnen, letztlich, am Ende der kosmischen Entwicklungsreihe, also das heißt, am Ende des Vulkan-Zustands ist jeder Mensch so weit, dass er einen ganzen Kosmos schaffen kann - bis ins Physische hinein.

Über den Vulkan-Zustand hinaus: Auflösung des Kosmos ins absolute Nichts und völliger Neubeginn der Schöpfung mit der Menschheit auf der Entwicklungsebene der Elohim 1:55:43

Bis ins Physische hinein, ganz besonders - das ist nämlich das Wichtige - weil, wenn wir dann über den Vulkan hinausgehen - wie auch immer - also, das heißt, dann geht es für uns erst so richtig los, auch wenn wir dort überhaupt noch nicht hinschauen können, weil es darüber im Grunde noch gar nichts wirklich zu sagen gibt. Weil, was dann ist, das ist dann ein völliger Neubeginn, der hat karmisch nichts mehr mit der Vergangenheit zu tun, es fängt dann völlig blank an, so blank, dass man nicht einmal sagen kann, es ist "nachher". Darum sage ich immer so gern "abseits", um irgendwas zu sagen, aber ich ersetze halt jetzt einen räumlichen Begriff dafür, der passt genauso wenig. Es ist ein völliger Neustart, völlig, komplett. Noch mehr ein Neustart aus dem Nichts als zwischen jeder kosmischen Verkörperung, also wenn etwas ins Geistige geht. Weil, bis ins vollständige Nichts löst sich's nicht auf, das ist nämlich - wie soll ich sagen - der Trick bei der ganzen Sache. Es geht etwas durch - und es wird nicht völlig aufgelöst, jedenfalls in den allerhöchsten Welten nicht. Das heißt, wenn es durchs sogenannte Pralaya durchgeht… Ich weiß nicht, wie weit alle den Begriff kennen, das ist der Zwischenzustand zwischen den kosmischen Verkörperungen unserer Erde: Also, es gab den Alten Saturn, die Alte Sonne, den Alten Mond, jetzt die Erde und dann geht es weiter in die nächsten Zustände. Aber dazwischen löst sich das Physische völlig auf, es löst sich das Ätherische völlig auf, es löst sich sogar das gestaltete Geistige auf, sogar die Geistkeime lösen sich auf - und es gibt noch höhere Ebenen drüben. Also das, was wir so im allgemeinen als die geistige Welt bezeichnen, geht eben noch höher hinauf - bis in den Nirvana-Bereich. Und in den höchsten Nirvana Bereich, wo eben das wirkliche absolute Nichts ist, bis dort hinauf geht der Zwischenzustand nicht, sondern da geht etwas durch. Das heißt, es bleibt in hohen geistigen Bereichen, die über das Devachan hinausgehen, bleibt etwas. Da tut sich auch was während des Zwischenzustands, wo halt hohe geistige Wesenheiten beteiligt sind. Wir gehen aber auch dann durch, wir werden auch durchgehen, wie bewusst wir es tun, ist ein anderes Kapitel, das werden wir sehen, aber es ist nicht eine vollkommene Auflösung. Nachdem diese sieben Stufen durch sind, dann geht es wirklich durch eine vollkommene Auflösung durch alles dessen, was geschaffen wurde bis dahin - und alle Folgen, die damit verbunden sind, die sind zum Schluss, also gibt es keine mehr. Also, das Weltenkarma ist dann erfüllt und dann beginnt dann, dann oder dort oder wie auch immer, dann beginnt etwas völlig Neues. Die geistigen Wesen als solche sind da, aber ihre gesamte Schöpfung, auch die gesamten Schöpfungsideen sind weg. Das heißt, man nimmt dann keine Schöpfungsidee mehr mit. Also, dass man sagt: "Ah, jetzt aber aus dieser ganzen kosmischen Kette haben wir so viel gelernt, wir haben so viele Ideen entwickelt damals schon, so was machen wir jetzt auch wieder, weil, das habe ich ja in der Schublade drin." Nichts. Die ganzen Erfindungen werden eingestampft, da ist nichts mehr, nurmehr die reine Schöpferkraft: sich darauf verlassen. Und jetzt wird ein völlig anderer Kosmos aus dem völligen Nichts heraus gebildet. Also, was noch mehr Nichts ist als diese Zwischenzustände des Pralaya zwischen zwei kosmischen Verkörperungen. Und dort, wenn das dann beginnt, dieses Neue, dann sind wir, wenn wir uns anstrengen, auf der Ebene, auf der die Elohim, das heißt die Schöpfergötter der Bibel - Mehrzahl: Elohim - die Erdentwickelung geschaffen haben. Im Sinne, die Grundlage geschaffen haben, dass wir uns da entwickeln können als heutige Menschen. Dann stehen wir dort. Es gibt noch Hierarchien drüber, aber trotzdem: Dann sind wir die, die verantwortlich sind für einen ganzen Kosmos, im Grunde. Dann sollten wir so weit sein.

Die Widersacher und auch alte Kräfte können uns Trugbilder der geistigen Welten vorgaukeln und uns an notwendigen Auflösungsprozessen hindern 2:02:48

Und jetzt fangen wir halt im Kleinen an und wir lernen genau das: schaffen, auflösen, schaffen, auflösen, schaffen, auflösen. Und mit jedem Schritt, wo wir eben mit unserem Ich dabei sind: uns weiterentwickeln; mit jeder Tat: uns weiterentwickeln. Das heißt, im Kleinen leben wir es da vor. Und das Wichtige ist, dass dieser Auflösungsprozess eben auch genügend passieren kann. Und da stehen wie heute unter einer besonderen Herausforderung, weil die Widersacherkräfte - namentlich die von der dunklen Seite, von der schwarzen Seite, also die ahrimanischen, die asurischen und die Wesenheiten hinter dem Sorat-Prinzip ganz besonders, weil, die sind die Kraftquelle dazu, in Wahrheit - die wirken auch auf unseren Organismus, auf unsere ganze Tätigkeit natürlich ein. Und es ist heute die ganz große Gefahr, dass, ja, sagen wir mal so: Die Verkalkung da oben in der Gegend der Zirbeldrüse… und ein bisschen passiert es auch in den sogenannten Hirnventrikeln, das sind so Kammern im Gehirn, sie heißen auch Gehirnkammern, wo die Gehirnflüssigkeit gebildet wird, es sind also wirklich Leerräume, da wird die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit gebildet, und dort gibt es Adergeflechte und alles mögliche, und dort bilden sich auch solche Kristalle. Also, die Hauptmenge in der Zirbeldrüse, aber da (in den Ventrikeln) bildet sich eben auch ein bisschen was; das ist im Umraum, rundherum sind diese Leerräume.

Ist sehr interessant, weil das Gehirnwasser, das sich hebende und senkende Gehirnwasser und die Strömungen des Gehirnwassers, sehr viel mit dem lebendigen Denken zu tun haben, die sind so gerade mit diesen Flüssigkeitsströmungen, auf das stützt sich das lebendige Denken. Also, das lebendige Denken: wenn man sagt leibfrei, ja, das heißt nicht, dass der Leib gar keine Rolle mehr spielt. Leibfrei heißt, wenn wir verkörpert sind auf Erden, heißt das immer, dass wir nicht von dem, was der Leib als solches für sich selbst tut, abhängig sind, dass inhaltlich etwas in die Tätigkeit eingehen würde. Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht trotzdem körperlicher Prozesse bedienen, sonst könnte man das auf Erden gar nicht machen. Also, das heißt auch, wenn wir meditieren und ganz in einen leibfreien Zustand übergehen, sind wir trotzdem immer in Verbindung mit dem Leiblichen und stützen uns auch darauf, wir sind nicht komplett weg. Wenn wir komplett weg wären, wenn namentlich unser Astralleib mit dem Ich sich komplett herausheben würde, dann sind wir einfach tot. Dann sind wir wirklich drüben, aber dann kommen wir auch nicht mehr zurück. Ich meine, es geht also nur darum, hier dafür zu sorgen, dass nicht die sinnlichen Eindrücke, sei es die von außen oder auch die sinnlichen Eindrücke aus dem Organismus heraus, dass die inhaltlich in die Imagination oder was hineingehen. Das ist stark gewesen beim alten Hellsehen. Da waren die Impulse drinnen, da sieht man die ganze Welt eigentlich auf dem Umweg über unsere Körperlichkeit, im Grunde, in der ja auch wirken die ganzen geistigen Kräfte - und ich kann sie kennenlernen, aber halt immer mit der Verzerrungsmöglichkeit, die drinnen ist, die halt durch den Organismus gegeben ist. Ich meine, jede Verdauungsstörung kann sich da genauso abbilden drinnen wie die höchste geistige Kraft, die halt den Darm oder was geschaffen hat. Aber die Verdauungsstörung kann genauso drin sein und gerade… Also bei vielen mystischen Schilderungen, die Bildchen, die dabei drinnen sind, sind genommen aus der Verdauungstätigkeit oder solchen Dingen, die Bilder, die daraus entstehen. Und nur, man erkennt sie halt nicht wieder, es schaut halt anders aus als im Anatomiebuch. Aber es ist die seelische Tätigkeit, die in der Verdauung drinnen ist, vielleicht eben auch die Unpässlichkeiten oder die Wohlgefühle, die damit verbunden sind - all das kann sehr leicht zu einem wunderschönen Kosmos aufgebläht werden. Es ist ja ein Mikrokosmos und es ist wunderbar, wenn man es richtig erkennt. Dann kann es einen großen diagnostischen Wert haben, aber wenn ich es als das Höchste der Welt schon nehme, dann kann ich mich sehr leicht irren dabei. Also, drum durfte eigentlich die alte Einweihung nur in Gegenwart einer geeigneten Priesterschaft geschehen - und das Ich wurde ausgeschaltet. Weil, damals es jedenfalls nicht die Kraft gehabt hätte, so stark gegen die Widersacher anzugehen, dass nicht das, was eigentlich vom Ich kommen sollte, verzerrt wird durch die Widersacher und dann nurmehr als Ego waltet. Das ist die große Gefahr!

Es ist unsere schöpferische Aufgabe, der Natur durch die Zeit der Erde als großer elektrischer Apparat hindurchzuhelfen 2:08:34

Und leibfrei eben zu werden in der geistigen Wahrnehmung, heißt eben vor allem auch von dem Ego, das wir im Alltag brauchen. Ich schimpfe überhaupt nicht übers Ego, überhaupt nicht - nur, wir müssen wissen, wo sein Platz ist und wo nicht. Und das sind wir dabei zu lernen. Aber die Widersacher spuken jetzt hinein. Und namentlich der Ahriman, die ahrimanischen Kräfte, was tun sie? Sie hindern uns ein bisschen daran, diese Auflösung zu vollziehen. Mit dem Kristallisieren, da kann er sogar hilfreich sein, aber es wieder aufzulösen, da tun wir uns schwerer als früher. Dass wir dagegen ankämpfen müssen, hilft uns Bewusstsein zu entwickeln, indem wir eigentlich dauernd kämpfen mit den ahrimanischen Kräften, aber wir müssen halt auch wirklich überwinden. Und vieles, was heute in unserer Zivilisation lebt, führt dazu, dass da diese Verkalkung voranschreitet, sagen wir mal so.

Und es wird uns nichts nützen zu sagen: "Naja, gut, dann alles weg, alles weg mit dem Zeug, was da ist". Es wird uns nicht gelingen. Es ist alles… Zum Beispiel die elektromagnetische Verschmutzung unserer Welt, die einfach vorhanden ist, - wir bedienen uns ja gerade jetzt selber - die wird nicht wegkommen, die wird stärker werden. Sie wird stärker werden. Ich habe euch das erzählt, Rudolf Steiner spricht davon, die Erde wird ein großer elektrischer Apparat werden, so drückt er das halt aus. Also, jedenfalls wird sie durch so eine Phase durchgehen, es wird nicht das Endgültige sein, aber durch das wird sie durchgehen, das, was wir heute haben an Wirkung der Elektrizität und des Magnetismus alleine, es wird immens zunehmen - und die Menschheit wird sich sehr anstrengen müssen: erstens um das körperlich durchzustehen, aber vor allem, dass die Natur es durchsteht - weil, unsere Aufgabe wird das sein. Wir können die Natur gar nicht davor bewahren. Wenn wir sagen, wir wollen das nicht mehr, die ahrimanischen Wesen werden es schaffen, und sie werden genug Menschen finden, die das durchziehen. Und sie werden ihnen so geniale Inspirationen geben, dass sie das machen werden und es werden die, die das nicht wollen, sich auf den Kopf stellen können. Das heißt nicht: Das ist eh Wurscht, dann brauchen wir uns eh nicht mehr dagegen wehren. Nein, wir müssen uns wehren dagegen. Und wir müssen vor allem geistig etwas dagegen tun. Das Wichtige ist zu wissen, es geht nicht nur darum, äußerlich Aktionen zu setzen, sondern die wichtigste Aktion ist, geistig was zu entwickeln, sich auf das Ich zu stellen, schöpferisch zu werden - in der Begegnung mit anderen Menschen, mit der Natur. In der Art, wie ich die Natur anschaue, dort ist die Schöpferkraft. Ich kann sie anschauen: "Hmm, ja, hmm, Eiche, sehe ich eh jeden Tag." Ja, dann trage ich zum Tod der Welt bei, in Wahrheit. Oder ich kann es versuchen, sie zumindest ab und zu mit neuen Augen zu sehen, so wie ich sie noch nie gesehen habe. Das sind die Momente, die zählen. Also, schon allein das, wenn ich irgendwas, was ich vielleicht schon Jahrzehnte kenne - und einmal für einen Moment mit neuen Augen anschaue. Dann ist das schon ein wichtiger Impuls. Solche Kleinigkeiten, sonst ist es nichts, nichts Hochtrabendes. Wenn nämlich die Kleinigkeiten nicht da sind, dann funktionieren die Großigkeiten auch nicht. Da brauche ich jetzt gar nicht anfangen. Also es ist nichts. Es sind die kleinen Dinge.

Ausklang des 108. Vortrags zur Apokalypse 2:12:53

Aber ich wollte diszipliniert sein und pünktlich schließen. Es gelingt mir schon wieder nicht ganz. Ich möchte es mit dem einmal bewenden lassen für heute. Es waren, glaube ich, wirklich gewichtige Impulse jetzt, die nicht von mir kommen, aber die jetzt durch das ganze Thema reinkommen, die durch euch auch hereinkommen, die ihr dabei seid, und die wichtig sind, dass wir jetzt dann ganz auf den Boden dieses Abgrundes uns bewusst begeben können und diesen Wesenheiten, die dahinter stehen, ins Auge schauen können.

Ich danke euch fürs Dabeisein und freue mich schon aufs nächste Mal. Und danke bei allen, die im Livestream dabei sind. Ich verabschiede mich. Bis zum nächsten Mal.

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Schlüsselwörter

4. Wochenspruch: das Innere mit dem Äußeren verbinden und dem Denken das Fühlen hinzufügen - das Besondere unserer Erde ist das Mineralische - Seelenkräfte zu Wahrnehmungsorganen machen - das individuell Geistige entwickeln - alles Äußere zum Eigenen verwandeln - Mut zur Unvollkommenheit - der geistigen Welt zurückgeben - unsere Aufgabe ist die Erlösung der regulären Widersacher - dem Toten geistiges Leben einhauchen - das reine Mineral ist offen für Geistiges - Liebe ist das eigentliche Naturgesetz - die alten Kräfte durch neue ersetzen - die Schöpfungsgeschichte der Bibel - der schöpferische Gestaltungsreichtum nimmt stetig zu - vollendete Weisheit am Ende des Alten Mondes - völlig neue Art der Schöpfung auf der Erde - die Bewusstwerdung des Menschen - schöpferisch tätig zu sein ist die beste geistige Übung - Meditation als künstlerischer Prozess - der schöpferische Prozess als Sprung ins Nichts - Ich-Kraft ist Mut-Kraft - Seelisches auflösen und neu schaffen ist der Weg zum Geistselbst - der Christus und das Zentrum Sorats sind derselbe Ort im Erdinnern - unsere stetige Herausforderung: die Entscheidung zwischen dem Christus und dem Reich der soratischen Kräfte - die Frage nach dem Bösen - die Entscheidung der Trinität zur unvollkommenen Welt ermöglicht dem Menschen ein freies geistiges Wesen zu werden - das Wesen des Ich: schrittweise das Unmögliche möglich zu machen - die Verbindung des Menschen mit der gesamten Menschheit - den Anderen als Objekt betrachten ist die Unmenschlichkeit der Zukunft - unsere Verantwortung für die Natur - wir gestalten die Natur vor allem im nicht verkörperten Zustand - unser Stehen im Abgrund und der mögliche Schritt heraus - die Kräfte hinter Sorat wollen mit uns eine perfekte Welt schaffen - der Mensch kann Stern werden - das Prinzip der Fußwaschung - die Liebe baut auf Freiheit - die Zirbeldrüse (Epiphyse) und ihre Rolle bei der Bildung lebendiger schöpferischer Gedanken, bei der Gedächtnisbildung und der Veranlagung des Geistesmenschen - über das logische Denken zum lebendigen Denken zur Imagination - die Zirbeldrüse scheidet als Gehirnsand winzige Kalkkristalle aus - die Einbettung von Kristallen in Eiweißsubstanz ermöglicht die Lebendigkeit von Gehirnsand und Knochen - über das lebendige Denken seelische Bilder erzeugen führt zur Imagination - das Gestaltungs- und Lebensprinzip der Kügelchen in der Kugel: Wärmekörper des Alten Saturns ähnelt dem Gehirnsand - das Wechselspiel von Aufbauen und Auflösen als Voraussetzung für die Entwicklung des Lebendigen in Mikrokosmos und Makrokosmos - nach dem Vulkan-Zustand folgt die Auflösung ins absolute Nichts - das alte Hellsehen und mystische Schilderungen - die Erde wird ein großer elektrischer Apparat, den der Mensch umzuwandeln hat

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Glossar

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Themenbezogene Leseanregungen

Vortrag von Rudolf Steiner am 17.6.1909 in Berlin:

"Evolution, Involution und Schöpfung aus dem Nichts"

zu finden in der GA 107 sowie in einer Zusammenstellung mit zwei weiteren Vorträgen aus den Jahren 1922 und 1923 in einem von Jean-Claude Lin herausgegebenen und kommentierten Bändchen mit dem Titel "Schöpfen aus dem Nichts. Wahrheit, Schönheit, Güte" (Verlag Freies Geistesleben)

Literaturangaben