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Die Apokalypse des Johannes - 129. Vortrag von Wolfgang Peter
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»
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Themenschwerpunkt
Ein Schwerpunkt dieses Vortrags ist das Vaterunser und seine Bedeutung für den heutigen Menschen. Nach wie vor ist dieses christliche Gebet ganz aktuell, wenn man die sieben Bitten auch richtig versteht. So kann uns das Vaterunser tiefster Meditationsinhalt werden. Was als Schöpferkraft zwischen den Zeilen steht, kann uns außerdem dazu führen, aus dem eigenen Ich eine neue individuelle Fassung zu schreiben, wie es vor uns Rudolf Steiner getan hat.
Transkription des 129. Vortrages
von Elke (6.6.2023)
Begrüßung und 27. Wochenspruch 0:00:43
So, und jetzt kann es losgehen. Ich begrüße euch ganz, ganz herzlich zum 129. Vortrag zur Apokalypse. Und dazu der 27. Wochenspruch, eine weitere Vertiefung der Michaeli-Stimmung vom letzten Mal. Es wird also sehr deutlich heraus kommen - die Kräfte, die wir in unserem Inneren gesammelt haben. Ich lese es einmal:
In meines Wesens Tiefen dringen:
Erregt ein ahnungsvolles Sehnen,
Daß ich mich selbstbetrachtend finde,
Als Sommersonnengabe, die als Keim
In Herbstesstimmung wärmend lebt
Als meiner Seele Kräftetrieb.
Also das heißt, alles das, was wir jetzt aus der Hochsommer-Zeit mitgenommen haben an Eindrücken, an Erlebnissen, an Kräften, die letztlich in uns wirken, das ist jetzt in unsere Tiefe gesunken, hat sich verbunden mit unserem tieferen Wesen, das wir aber jetzt langsam mit dem Bewusstsein ahnen können in uns. Ein ahnungsvolle Sehnen zumindest ist da - nach diesen Kräften, die wir gesammelt haben in uns als Sommersonnengabe. Und das lebt wärmend, befeuernd, begeisternd in unserer Seele als Kräftetrieb. Also, da sind Kräfte, Aufgaben auch, die wir damit verbinden können, um diese Kräfte nutzbar zu machen. Also, auf das soll uns das weisen.
Die Michaeli-Zeit macht uns Mut, einen starken Willen gegen die Angst zu entwickeln und uns auf die Kraft des Ichs zu stützen 0:02:29
Gerade Michaeli ist ja auch sehr stark mit dem Willen verbunden. Wille entwickeln, der Angst entgegentreten, die sich überall rundherum verbreitet. Angstmache ist ja heute an der Tagesordnung überall. Aber wenn man sich auf diese Kräfte im Inneren stützt, die der Brennpunkt unseres Ichs sind - nicht wahr, das ist eigentlich dieses Feuer drin. Wir sammeln diese ganzen Kräfte aus der ganzen Welt und entzünden in uns dieses Ich-Feuer immer wieder neu. Es erneuert sich ja ständig, aber immer bereichert durch alles das, was uns aus der Welt zukommt. Und das ist im Grunde eine riesige Fülle, wo es nur darum geht, uns dieser Kraft, die wir eigentlich zur Verfügung haben, uns bewusst zu werden. Weil halt erst, wenn wir uns dessen bewusst werden, was wir da haben, können wir es auch ganz bewusst handhaben, leiten, einsetzen und können damit im Grunde sehr leicht verscheuchen alte Gedanken: "Ach, ich bin so schwach, ich kann nicht, die Widerstände sind zu groß, die Gefahren, die Bedrohungen sind so groß." Aber viel, viel größer ist das Feuer, das in unserem Inneren - ja, wie soll ich sagen, lodert. Es liegt an uns, ob wir es zum Lodern bringen, aber das Potenzial dazu ist jedenfalls da. Und das kann uns wirklich Mut machen, in jeder Situation Mut machen.
Für die Ich-Entwicklung brauchen wir die Herausforderungen des Lebens. Echtes Glück ist durch eigene Ich-Kraft errungen 0:04:05
Das heißt nicht, dass das Leben immer leicht wird. Es sagt nicht, dass wir immer ein glückliches Leben führen. Würden wir das, könnten wir unser Ich gar nicht entwickeln. Also Rudolf Steiner spricht ganz deutlich davon, dass namentlich aus dem Westen sehr stark kommt ein Impuls, ein Bestreben zu einer im Grunde äußeren Glückskultur. Also, das heißt, die Welt so zu organisieren, dass möglichst viele Menschen möglichst glücklich sind und dass alles, was Unglück bedeuten könnte, was halt Stolpersteine im Leben sind, dass das alles irgendwie aus dem Weg geräumt wird. Also das heißt, es gibt keine Herausforderungen durch Krankheiten mehr, keine Konflikte mehr, und so weiter, und so weiter. Wenn das wirklich eintreten würde, dann könnte sich das Ich nicht mehr entwickeln. Das Ich reift nun einmal an den Schwierigkeiten und kann natürlich umgekehrt dann auch aus den Glückserlebnissen, die jetzt dadurch kommen, dass wir schwierige Situationen erlebt, durchlitten haben, durchschritten haben, dass wir sie bewältigt haben - das ist nämlich das wirkliche Glück. Aber das ist eben nicht das geschenkte Glück von außen, sondern es ist das durch eigene Ich-Kraft errungene Glück. Und das hat einen tiefen Wert.
Das ahrimanische Ideal einer perfekten Welt: Der Mensch soll seine Ich-Kraft vergessen und von außen Glücksmomente erfahren 0:05:42
Aber nicht, dass da eine Welt eingerichtet wird, die so perfekt ist, dass es eigentlich keine Möglichkeit mehr zum Unglück gibt. Das ist so das Ideal, das da ist. Aber das ist das wirklich absolut ahrimanische Ideal, und noch tiefergehend natürlich das asurische Ideal und auch das soratische Ideal, den Menschen so einzulullen, dass er seine wirkliche freie Ich-Kraft vergisst, aufgibt und einfach sich begnügt damit - ja, von außen beglückt zu werden. Und wir haben eine Welt, in der sehr viele Glücksmomente uns von außen geschenkt werden können, auch wenn es vielfach oberflächliche Glücksmomente sind. Aber die decken alles andere zu. Und das Problem haben wir heute in unserer Kultur, namentlich eben in der im weitesten Sinn westlichen Kultur - wobei wir eben in diesem Sinne auch Europa dazuzählen müssen, wir leben auch unter diesem Einfluss - sehr stark, dass wir das auch so, oder viele Menschen, dass sie es als ein Ideal ansehen. Wir wünschen uns ein Leben, das immer glücklich dahin läuft.
Und - wie sollen wir sagen - in gewisser Weise, gesegnet sind Menschen etwas weiter östlich oder wo die eben nicht in diesem äußeren Glück leben und sehr viele Herausforderungen zu bestehen haben. Das ist äußerlich gesehen ein großes Unglück, aber es ist innerlich gesehen eine Chance, aufzuwachen. Das muss man auch sehen. Ich meine, nicht dass man sich also die ganzen Schwierigkeiten, die da sind, ich meine jetzt nicht nur den Krieg in der Ukraine - ich meine, überhaupt die äußere Lebenssituation ist in der Ukraine, in Russland teilweise sehr schwierig. Es gibt dort Menschen, die sehr reich sind, sehr viel äußeres Glück haben,. Aber es gibt noch sehr, sehr viel mehr Menschen, die im Grunde an der Armutsgrenze leben. Die ein Leben leben, das wir uns gar nicht vorstellen können in Wahrheit, heute, als Mitteleuropäer, wie karg das Leben dort ist, wie groß die Herausforderungen sind. Die unter Unterernährung leiden, die unter der Kälte leiden, die im Winter kommt, die sich selbst, wenn es das Gas oder Öl oder was dazu geben würde, es sich einfach nicht leisten können. Und die also unter Verhältnissen leben, wie wir sie in Europa hatten, im 19. Jahrhundert vielfach noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Man denke an die Notzeiten, Erster Weltkrieg, Zwischenkriegszeit usw. Da gab es auch bitterste Armut. Und nicht, dass wir uns das wünschen sollten, aber es war für viele Menschen das gerade ein Ansporn dazu, zu geistigen Hochleistungen aufzusteigen, eben Kraft zu entwickeln, um das durchzustehen. Und dann zeigt sich, wie stark das Ich ist, trotz der großen äußeren Schwierigkeiten. Es kommt durch und es leistet Großes.
Die innere geistige Not inmitten all des Überflusses zu erkennen wird für uns zunehmend zu einer wichtigen Aufgabe 0:08:59
Und, wie soll ich sagen, bei uns die große Kunst ist eigentlich trotz des immer noch vorhandenen äußeren Überflusses, der da ist, trotzdem diese, wie soll ich sagen, innere geistige Not zu empfinden. Das ist ja gerade der Lernprozess, durch den wir als Menschheit langsam, aber immer schneller durchgehen sollten, dass nicht mehr die äußeren Notlagen notwendig sind, um uns hinzuweisen darauf, dass es Aufgaben zu bewältigen gibt, sondern dass wir innerlich im Seelischen die Not empfinden, die Notwendigkeit empfinden, dass da etwas verändert werden muß. Und zweitens, zu finden, dass in unserem Ich die Kraft liegt, diese Not wirklich zu wenden, diese seelische Not. Und es zeichnet sich aber auch gerade in unserem Kulturkreis - oder in unseren Kulturkreisen, man kann auch die Mehrzahl verwenden -, zeichnet sich aber tatsächlich ab, dass - ja, wie soll ich sagen - die seelischen Nöte immer stärker hervortreten, trotz des immer noch vorhandenen äußeren Überflusses, der da ist. Also, oft gerade Menschen, die im materiellen Sinn eigentlich glücklich sein müssten, sie haben alles, was man sich nur vorstellen kann, und im Grunde selbst der Durchschnittsmensch heute hat im Grunde mehr an äußeren Mitteln zur Verfügung, als es früher Könige hatten. Ja, sie haben vielleicht irgendwo Gold gehabt, aber vom Gold allein kann man sich nichts abbeißen. Die äußeren Lebensbedingungen waren trotzdem hart, trotz der vielen Leute, die ihnen gedient haben und die sie hinten und vorne bedient haben. Im Grunde sind wir alle Könige heute, Kaiser in Wahrheit, alle, äußerlich gesehen, immer noch. Und trotzdem wachsen die seelischen Nöte ganz deutlich.
Und die seelischen Probleme, die entstehen, seelische Probleme, die man früher in der Art nicht hatte, was sind es für Probleme? Es sind hauptsächlich Probleme, die man mit sich selbst hat in Wahrheit. Ich meine, ja. wir projizieren's dann gerne auf die anderen Mitmenschen, die uns begegnen und sagen: "Ah, mit dem Menschen kann ich nicht, und der... in meiner Arbeit habe ich so viele Kollegen, mit denen kann ich nicht und die, die sind nicht gut zu mir", und so weiter. Aber in Wahrheit spiegeln sie sehr oft mir nur wider, was bei mir selber nicht in Ordnung ist. Denen geht's nämlich genauso. Die halten mich vielleicht nicht aus und denken: "Brrr...der stört mich ununterbrochen!" Und das sind große Aufgaben, die wir bewältigen müssen, wenn wir uns weiterentwickeln wollen, und wenn wir auch letztlich diese Seelennot überwinden wollen. Es wird keinen anderen Weg geben. Aber im Ich ist die Kraft drinnen vereint mit der Christuskraft, die ja mit und durch und in dem Ich zur Wirksamkeit kommen kann, um diese Probleme zu bewältigen.
Eine neue Auffassung vom Gebet: Möge ich mit meinem Ich dasjenige für die Welt erfüllen können, was in der Kraft meines Ichs liegt 0:12:27
Und eine große Hilfe dabei kann das Gebet sein, das jetzt unser Thema ist, über längere Zeit schon und, dass ich heute, wenn keine gröberen technischen Pannen kommen, einmal abrunden will fürs Erste. Aber dann müssen wir sehen, dass in diesem Gebet, dass wir, ja, ich möchte fast sagen, eine neue Auffassung für dieses Gebet bekommen müssen. Und dazu gehört nicht jetzt: Ach, jetzt muss ich sehr gebildet sein, und sehr weit schon geistig fortgeschritten sein, um überhaupt beten zu können oder zu dürfen. Das wäre ganz falsch. Wir können eigentlich mit dem einfachsten Gemüt, können wir uns in den Text dieses christlichen Gebetes einmal vertiefen und es einfach zunächst einmal als erstes mit dem Gemüt aufnehmen. Ganz klar. Aber das Wichtige, die wichtigste Voraussetzung ist, habe ich ja eh schon immer wieder gesagt, dass wir uns wirklich absolut und ehrlich freimachen von aller Frömmelei, von allem zur Schau stellen, leise zur Schau stellen, wie heilig man doch schon ist, weil man ja regelmäßig betet. Das sind alles Dinge, die wirklich schwere Gifte sind. Das sind Wege in den Abgrund, in Wahrheit, hinein. Wir müssen einfach nur ehrlich sein. Wir müssen ehrlich bitten, dass uns die Kraft, die in unserem Ich eigentlich drinnen liegt, auch wirklich bewusst zugänglich wird. Verstärkt mit der ganzen göttlichen Kraft, die dadurch wirken kann. Das ist es eigentlich. Und dann bitten wir auch nicht so sehr drum: Ach, möge doch meine finanzielle Situation besser werden, oder möge doch mein Wehwehchen möglichst schnell verschwinden. Sondern die Grundbitte ist eigentlich: Möge ich mit meinem Ich das für die Welt erfüllen können, was in der Kraft meines Ich drinnen liegt. Das ist es eigentlich.
Im Zeitalter der Bewusstseinsseele besteht die wichtigste Aufgabe für uns darin, an uns selbst zu arbeiten 0:14:54
Und das Überraschende, wenn man das sehr konsequent durchzieht, ist, dass sich viele andere Probleme, die man im Leben hat, eben sei es gesundheitliche Probleme, sei es finanzielle Probleme, oder wie auch immer, dass sich diese Probleme, will ich nicht sagen, gleich lösen, in Luft auflösen. Aber dass sie sich mildern, und dass man auf jeden Fall lernt, damit besser umzugehen. Und das ist schon sehr viel, weil auch an den leidvollen Momenten, die halt zum Leben eines Ich-Wesens, eines frei werden wollenden Ich-Wesens einfach notwendig dazugehören. Aber das Maß, wie wir das Leid empfinden, hängt sehr stark ab davon, wie wir damit umgehen. Wie wir damit umgehen, welches Bewusstsein wir für unsere eigene Individualität und ihre Aufgabe in der Welt entwickeln. Diese Aufgabe muss nichts Spektakuläres sein, das kann was ganz Bescheidenes oder scheinbar Bescheidenes, Kleines sein, was gar niemand anderen auffällt. Die wichtigste Voraussetzung ist immer in Wahrheit die Arbeit an sich selbst, die geistige Arbeit an sich selbst. Das ist heute, im Zeitalter der Bewusstseinsseele, wenn wir die Bewusstseinsseele jetzt auf das Geistige richten wollen, einfach die Grundtätigkeit, die wir zu arbeiten haben, an unserem eigenen Seelischen zu arbeiten. Es nicht einfach zur Kenntnis zu nehmen, so wie wir es bekommen haben, mitbekommen haben. Sondern zu sagen: Es muß ja wirklich erst mein Seelisches werden, ganz bewusst. Und jeder kleine Sieg in dem Sinne, dass das Ich... und man spürt den Unterschied sofort, ob etwas in meinen Gemütsregungen wirklich meines ist, oder ob mein Ego, mein Doppelgänger oder sonst wer, mit mir durchgeht. Man merkt sofort den Unterschied. Weil in dem einen Fall bin ich Sklave und leide, im anderen Fall bin ich Herr. Und sehe einfach den Erfolg dessen, dass ich Herr bin, nämlich dass ich Gestaltungsraum gewinne, selbst in der schwierigsten Situation, Gestaltungsraum gewinne.
Rudolf Steiner: Ich will nicht verehrt, sondern verstanden werden! 0:17:33
Auf der anderen Seite, wenn ich im Ego drinnen lebe, fessle ich mich - selbst, wenn es eine scheinbar sehr, sehr glückliche Situation ist, wo ich alles habe, die Leute sind alle nett zu mir. Ja, vielleicht deswegen, weil ich ja ein reicher Mensch bin, und man darauf wartet, was kann denn da abfallen für mich? Kann aus vielen Gründen sein. Oder weil die Menschen mich anhimmeln, weil ich halt irgend ein Idol bin, oder was, weil sie selber gern so sein möchten. Aber in Wahrheit sehen sie gar nicht den Menschen dort. Der ist eigentlich ganz unwichtig. Sondern, sie lieben ihn, weil sie sich letztlich selbst in ihrem Ego lieben. Und das kann sehr schnell verschwinden auch. Das sind alles Dinge, die sehr flüchtig sind und keinen substanziellen Wert haben. Aber unsere Welt ist heute sehr stark aufgebaut drauf, dass wir uns seelisch von diesen Dingen ernähren. Von der Anerkennung, vom Anhimmeln der anderen. Bitte nichts gegen Anerkennung, wenn es ehrliche Anerkennung ist. Aus Verständnis dafür, was ein Mensch leistet, ist es ganz was anderes, als wenn es, ja, wie soll ich sagen, Anbetung ist oder irgendwo. Verehrung im falschen Sinne. Rudolf Steiner hat das so deutlich gesagt: "Ich will nicht verehrt werden, sondern verstanden werden." Und eine Verehrung ohne Verständnis ist Gift eigentlich in Wahrheit. Schürt im ganzen Umkreis eigentlich negative Kräfte, ruft sie geradezu heran. Und die wirkliche Verehrung ist eigentlich etwas, ja, einerseits natürlich sehr stark im Gefühl auch Erlebtes, aber zugleich auch was ganz Nüchternes und Klares. Es ist einfach in einer klaren Einschätzung, was durch einen Menschen bewirkt werden kann, was er leistet, was er tut, das einzuschätzen und es zu nehmen als Anregung, selber etwas zu tun. Weil es reicht ja nicht zu sagen: Ach ja, der tut so viel. Und ich konsumiere nur. Sondern zu sagen: Es könnte mir ein Ansporn sein, wenigstens einen kleinen Schritt zu tun, mich selber zu verwandeln.
In unseren Schwierigkeiten begegnen wir uns selbst 0:20:00
Das ist der Ausgangspunkt im Grunde für jede Aufgabe, die ich mir auch draußen in der Welt stelle. Weil woran scheitert's? Es scheitert nicht an den Widerständen draußen. Es scheitert an den Widerständen drinnen. Wir legen, weil, wenn wir stark genug innerlich sind, dann kommen wir über die äußeren Schwierigkeiten hinweg. Es sind wie ein Magnet eigentlich: Je mehr wir eigene, naja, wie soll ich sagen, Ungezogenheiten, etwas Unentwickeltes in uns haben - und das haben wir alle noch in reichem Maße - aber je mehr wir davon haben, desto mehr ziehen wir auch von außen die Schwierigkeiten heran. Es ist ein unmittelbarer Zusammenhang. Es ist ein unmittelbarer Zusammenhang. Natürlich nützen es einerseits die Widersacher-Kräfte aus, um das an uns heranzutragen, uns zu konfrontieren damit. Aber warum ziehen sie es heran an uns? In Wahrheit, weil sie ihren Auftrag, ihren göttlichen Auftrag erfüllen, auch wenn sie sich dessen gar nimmer bewusst sind. Uns, wenn wir es schon von innen her nicht erkennen, von außen immer wieder und immer wieder und immer stärker den Anstoß herantragen: Tu etwas! Arbeite an dir! Das sind die Schwierigkeiten, die von draußen kommen. Wir begegnen uns selber in den Schwierigkeiten - als Einzelindividuum, aber natürlich auch als Gruppe von Menschen, als eine Gemeinschaft, die sich gebildet hat, als, ja, eine Nation, die sich gebildet hat.
Zur Auflösung des Gruppen-Karmas sollte möglichst jeder Mensch beitragen 0:21:40
Die Schwierigkeiten kommen nicht von ungefähr. Das hängt damit zusammen, auch natürlich mit unserem Karma, mit den Aufgaben, die aus der Vergangenheit auf uns warten, als Individuum, aber eben auch als Gemeinschaft, als Volk, als Kirchengemeinschaft oder sonst was, was auch immer es ist. Und, wenn ihr fragt: Wie schaffen wir es, die Schwierigkeiten zu überwinden, sie wegzubekommen? Wir müssen an uns arbeiten! Es gibt keinen anderen Weg. Ja, natürlich müssen wir dazu auch Handlungen in der äußeren Welt setzen, keine Frage. Aber gelingen werden sie nur in positivem Sinne, wenn wir wirklich bewusst uns geworden sind, unsere eigenen Probleme, die wir noch in unserem Wesen zu lösen haben. Und dazu muss im Grunde, wenn es gut werden soll, möglichst jeder Mensch beitragen. Weil natürlich das Gruppen-Karma kann nicht ein Mensch alleine für alle auflösen. Da muss jeder selber mitarbeiten und das wird in dem Maße gelingen, je mehr Menschen teilnehmen daran an dieser Aufgabe. Und alleine schon, wenn man sich in Konfliktsituationen einfach immer wieder, immer wieder zu Bewusstsein führt: Gut, da kommt jetzt ein Mensch, der macht mir schon wieder Schwierigkeiten. Dass ich mich als erstes frage: Warum gelingt das? Es gelingt ihm deswegen, weil in mir etwas noch unvollkommen ist. Sonst würde es ihm nicht gelingen. Es würde sofort abprallen. In Wahrheit kann uns niemand von außen her, sozusagen, verletzen, vor allem seelisch verletzen, meine ich jetzt, wenn nicht in uns ein Makel drinnen ist. Und den haben wir alle. Dessen sollten wir uns jetzt, in unserer Zeit, immer bewusster werden. Also es geht eben nicht ohne den Blick in dem Abgrund und das führt uns ja ganz tief auch in das Apokalypse-Thema.
Die Aufarbeitung des Menschheits-Karmas wird uns bis zum Ende unserer irdischen Inkarnation beschäftigen 0:24:14
Alles was da geschildert wird, ist unser menschlicher Abgrund als Individuum wie als Menschheit insgesamt. Sind ja keine äußeren Dinge, die da geschildert werden, auch wenn sie in äußere Bilder gekleidet werden. Und, wir werden brauchen bis zum Ende unserer irdischen Inkarnationen, um einmal die wesentlichen Sachen aufzuarbeiten. Und das ist eben nicht mehr so lange Zeit. Und das heißt, das Tempo mit dem wir daran arbeiten sollten, müsste zunehmen, wenn uns das wirklich gelingen soll, dass ein möglichst großer Teil der Menschheit, ja, bereits den Weg ins "Neue Jerusalem" hinein, antreten kann. Wir wissen, dass es später noch Möglichkeiten gibt, Menschen zu unterstützen dabei herauszukommen auf dem Weg auf die dunkle Seite. Aber es müssen eben halt auch genügend Menschen vorangehen, sonst könnte es wirklich auch groß schief gehen. Und, wie soll ich sagen, diese Arbeit an sich selbst ist leicht und zugleich schwer. Es ist, wie der Mephisto sagt: Zwar ist es leicht, doch ist das Leichte schwer. Man weiß, also selbst die kleinsten Unarten, sich die auszutreiben ist wahnsinnig schwer.
Die Bitten des Vaterunsers beziehen sich auf die Wesensglieder des Menschen 0:25:51
Und wenn wir jetzt das Vaterunser hernehmen, dieses Gebet hernehmen, haben wir das letzte Mal bei vier dieser Bitten etwas ausführlicher gesprochen, bis dann die technische Panne uns heimgesucht hat - wahrscheinlich haben wir's selber angezogen, dass dort einmal Stille war und wir nicht weitergekommen sind. Macht aber nichts. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir gehen weiter. Worum ging's denn da? Schauen wir uns diese Sache noch einmal an und dann die höhere Ebene. Um die dann auch ganz stark jetzt berücksichtigen zu können. Und ich hatte ganz bewusst nicht begonnen mit dem wirklichen Anfang des Vaterunsers, sondern ich habe so im ersten Drittel begonnen, in etwa. Also dort, wo es heißt:
Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Und dann kommt Amen vielleicht, oder dann noch der Nachsatz: Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Was aber im Originaltext - also mit Originaltext meine ich die griechische Urfassung ist also nicht die Sprache, die der Christus gesprochen hat, aber zumindest die erste schriftliche Fassung, die wir wirklich historisch fassen können. Ja, womit hängt es zusammen? Wir haben davon gesprochen, dass es zusammenhängt mit unseren vier grundlegenden Wesensgliedern, die jetzt zunächst einmal für uns als irdisch verkörperte Mensch doch relativ deutlich in Erscheinung treten. Also: Unser physischer Leib, der hängt mit dem täglichen Brot zusammen. Weil ja tatsächlich eben dieser physische Leib auch wirklich nur erhalten werden kann, wenn er die entsprechende Nahrung bekommt und sich durch die Nahrung eigentlich Kräfte aneignet. Es geht eigentlich um Kräfte, es geht gar nicht um die Stoffe, die drinnen sind.
Was wir an Nahrungsstoffen zu uns nehmen, ernährt nur unser Gehirn. Sie sind Träger von Kräften, die unsere eigenen Lebenskräfte anregen sollen 0:28:20
Wir lesen ja gerade jetzt auch eben am Sonntag regelmäßig den "Landwirtschaftlichen Kurs". Und dort ist so schön letztes Mal ausgesprochen worden, aber auch schon in der Einleitung zum "landwirtschaftlichen Kurs": Was wir an Stoffen zu uns nehmen, an Nahrungsmitteln, sozusagen, das ernährt höchstens unseren Kopf, unser Gehirn, sonst nichts. Die Stoffe haben eigentlich nur für das Hirnkastl (= Österr. für Denkapparat) eine Bedeutung, weil das in gewisser Weise unser, ja, physischste Organ ist. Alles andere, also was im Atmungsbereich liegt, was im eigentlichen Stoffwechsel drinnen liegt, also das, was wirklich unseren Organismus tiefgreifend, auch stofflich erneuert, das hängt nicht mit den Stoffen zusammen, die wir aufnehmen, sondern mit den Kräften, die durch diese Stoffe nur transportiert werden. Das heißt, die Stoffe sind eigentlich nur Träger von Kräften, die Anregung für uns werden, damit wir unsere eigenen Lebenskräfte in Regsamkeit bringen.
Und da ist ein riesiges Potenzial drinnen. Wenn man das etwas bewusster beginnt zu ergreifen, diese Lebenskräfte, die in uns sind, mit unserem Hirnkastl, das wirklich halt von den Stoffen von außen, ja, wie soll ich sagen, immer wieder ausgestopft wird, da sind wir ganz im toten Bereich drinnen, oder im fast toten Bereich drinnen. Das Hirn ist ja eigentlich immer, das ganze Leben lang, an der Schwelle des Todes, sonst würde es nicht die Aufgabe erfüllen können, die es erfüllt. Und das ist eigentlich ein riesiger Aufwand notwendig, um dieses Gehirn am Leben zu erhalten. Im Grunde, wenn man es jetzt mit unserer heutigen Zeit vergleicht, könnte man sagen, das ist ein Patient, der in der Intensivstation liegt, das ganze Leben lang. Und davon abhängig ist und größte Sorgfalt verwendet werden muss darauf, dass das Ding da oben nicht stirbt. Das ist eigentlich nicht ein reguläres Leben, sondern das ist ein Leben, das, ja man könnte fast sagen, künstlich am Leben erhalten wird. Und da ist ein riesiger Aufwand notwendig, ein riesiger Energiebedarf. Das wird alles eben durch die Stoffe eben mitgeliefert jetzt, die von draußen kommen. Aber diese Kräfte, die da aufgewandt werden, die können wir im Grunde für unseren restlichen Organismus gar nicht rege machen. Die brauchen wir, um das oben zu erhalten. Und der restliche Teil der Nahrung, ich meine das Hirn braucht ungefähr fast ein Viertel der Nahrungsenergie die wir aufnehmen, also der Energie, die in den Stoffen drinnen ist, also ein Viertel geht nur für das Gehirn auf. Fünftel bis ein Viertel, je nachdem. Aber der Rest ist nur Anregung für wirkliche Lebenskräfte, die wir in uns entwickeln. Wo wir beginnen, Lebenskräfte mit der Hilfe des Christus in uns zu individualisieren. Es ist ganz interessant.
Die Individualisierung der Lebenskräfte begann mit dem Erdenleben des Christus - Daher wird es in Zukunft keine Allgemeinmedizin mehr geben 0:32:12
Das Gehirn ist zwar... trägt natürlich auch deutlich die Spuren unserer Ich-Tätigkeit drinnen - keine zwei Menschen haben die gleiche, genau die gleiche Gehirnstruktur -, aber substanziell, und an den Kräften, die da drinnen arbeiten, ist es eigentlich was sehr Allgemeines. Ist ganz interessant. Das sind die Lebenskräfte viel individualisierter und werden immer individualisierter werden. Das hat begonnen im großen Stil, mit dem Erdenleben des Christus. Das ist die Voraussetzung dazu. Und das wird dazu führen, immer mehr dazu führen, dass die Lebenskräfte des Menschen sich individualisieren. Dass damit, ja, wie soll ich sagen, immer mehr der Mensch selber sein Heiler wird, das heißt, das wird sich auch auf Gesundheit /Krankheit auswirken. Wir hatten in der Vergangenheit viel weniger individualisierte Kräfte, die sehr stark mit dem Kosmischen auch zusammenhingen, aber so, dass es eigentlich ein Gemeinsames ist, wo es zumindest eine größere Zahl von Menschen, eine größere Gruppe, ein Volk, einen Stamm oder so, so wo durchzogen hat, und etwas Allgemeines ist. Jetzt beginnt sich das zu individualisieren. Und in dieser Individualisierung liegt noch etwas drinnen, also ein großer Teil kommt unserem Organismus zugute, und da hilft uns die Christuskraft ganz stark dabei, dass das funktioniert, weil wir alleine noch nicht das das schaffen können, aber er unterstützt uns dabei. Daher ist er im ganz wörtlichen Sinne der Heiland, der Heiler, der uns hilft, also eine Heilkraft in uns zu entwickeln als Lebenskraft, die aber mit unserer Individualität im vollsten Einklang steht.
Daher, eine Folge wird sein für die Zukunft, dass eine Allgemeinmedizin, die für alle Menschen mehr oder minder gleich angewandt wird, wird immer weniger wirksam werden. Also, zum Beispiel, nehmen wir was Konkretes aus den letzten zwei Jahren, eine Impfung zu entwickeln, die für alle Menschen gleich ist. Es wird sehr bald die Zeit kommen, wo das völlig nicht funktionieren wird. Wo es eher eine Störung der Lebenskräfte bringt, des Immunsystems bringt, als dass es irgendwie einen Schutz bringen könnte. Es wird also eher eine negative Auswirkung haben.
Die Ursachen von Krankheiten liegen im Seelischen 0:35:21
Sondern, was notwendig sein wird, ist, dass der Mensch selber durch seine geistige Arbeit, das heißt durch seine Arbeit, jetzt nicht unmittelbar an den Lebenskräften, sondern zuerst einmal in den Seelenkräften, dadurch aber auch bereits mit der Hilfe des Christus, individualisierend wirkt auf die Lebenskräfte. Das wird die eigentliche Stärkung sein und alles andere wird versagen. Und was wir zum Beispiel hatten jetzt an den Corona-Impfungen oder was, ist die Karikatur dieser ganzen Sache. Weil ihr wisst ja vielleicht, die meisten dieser Impfstoffe sind darauf angelegt, dass der Organismus selber, wie soll ich sagen, ja, den Impfstoff erzeugt in sich, also dass nur die Gen-Anlage drinnen ist, aber die ist eben vorgeprägt. Und der Körper wird vergewaltigt dazu, jetzt das, was ihm eigentlich fremd ist, weil es nicht individualisiert ist, zu produzieren. Der Gedanke ist schon drin, der Körper macht selber, oder unsere Lebenskräfte machen es selber, aber eben nicht in individualisierter Form, sondern für alle Menschen gleich. Und dann habe ich genau, erziele ich genau das Gegenteil von dem, was es sein sollte oder wo die Zukunft hingehen soll. Und natürlich, es ist noch ein Weg bis dorthin. Und der Weg wird so gehen, dass zunächst einmal die Prophylaxe, die Vorbeugung überhaupt vor Krankheiten, vor Infektionen oder so, dass da etwas gewirkt wird, bevor überhaupt eine Krankheit noch manifest geworden ist, bevor sie noch überhaupt die Lebenskräfte begonnen hat zu beeinträchtigen.
Denn jede Krankheit, jede körperliche, letztlich körperliche Krankheit, also die körperlich in Erscheinung bringt, wo kommt sie her? Sie kommt aus dem Seelischen. Das ist eine ganz klare Ansage von Rudolf Steiner, die ist sehr nachvollziehbar in Wahrheit, für die Wissenschaft. Für die Äußere heute noch nicht, aber wenn man ein bisschen hinein spürt in sich, glaube ich, kann man das erkennen: Die meisten Ursachen, die Ursachen von Krankheiten liegen im Seelischen, dass dort was nicht stimmt. Und wenn man ein bissl wacher ist und sich betrachtet, sollte man eigentlich merken: Äh, da ist was in meinem Seelischen, das passt nicht so ganz. Da muss man halt ehrlich zu sich selber sein. Wir alle haben das. Es ist kein Zeichen der Schwäche oder: Ah, der ja, der hat so viele seelische Probleme! Der ist ein schwacher Mensch vielleicht, könnte man auf die Idee kommen. Überhaupt nicht. Er ist vielleicht nur einer, der ein bissl mehr Bewusstsein entwickelt hat und da kommt es unter Umständen noch stärker heraus. Und der wird eigentlich dadurch hingeleitet dazu sich mit dem auseinander zu setzen, was bei anderen noch ein bisserl tiefer unter der Bewusstseinsschwelle schlummert, na, "schlummert", tätig ist. Aber wir kriegen's halt nicht mit. Wir schlafen dafür. Und das kann dann erst recht Jahre später oder vielleicht auch erst in der nächsten Inkarnation erst recht zu einer gewaltigen Katastrophe werden. Gesundheitlich gesehen, für die Lebenskräfte gesehen, und so weiter.
Unser tägliches Brot gib uns heute: Angeregt durch die Stoffe, die wir zu uns nehmen, sollen wir wirkliche Lebenskräfte im Verein mit dem Ich entwickeln 0:39:20
Und das heißt, im Bunde mit dem Christus, zu lernen, seine Seelenkräfte Schritt für Schritt so zu verwandeln, dass daraus gesunde Lebenskräfte erwachsen können. Und dass wir nicht vorhandene Lebenskräfte eigentlich zerstören. Weil wenn seelisch etwas nicht in uns in Ordnung ist, zerstören wir eigentlich Lebenskräfte. Und das ist schon einmal ein großer Schritt, wenn wir das Maß an Zerstörung reduzieren und trotzdem bewusst bleiben. Denn der Grund für diese Zerstörung sind ja einerseits natürlich die Wirkungen der Widersacher. Aber sie haben zugleich uns die Möglichkeit mitgegeben, wach bewusst zu werden. Unser Wachbewusstsein, unser normales Tagesbewusstsein beruht auf Zerstörungskräften. Und die strahlen von da oben, vom Kopf aus. Wie das Sprichwort sagt: Der Fisch stinkt vom Kopf. Wir sind alle solche Fische, die vom Kopf her stinken einmal. Ich tu es jetzt bewusst einmal so plastisch ausdrücken. Das ist unser Normalzustand heute. Aber wir können etwas dagegen tun. Und das steckt auch schon drinnen, eben jetzt in dieser Bitte: "Unser tägliches Brot gib uns heute", ein wirklich genießbares Brot, nicht ein verdorbenes Brot. Das heißt, dazu müssen wir etwas tun aber auch. Es ist auch das nicht so aufzufassen, bitte! Man fasst dieses Vaterunser falsch auf, wenn man jetzt sagt: Ja, ich stehe da mit offenen Händen und warte, bis du es mir gibst. Das wäre völlig falsch. Ihr seht schon, wie leicht missverständlich so eine Übersetzung werden kann, wenn sie einfach so aufgefasst wird. "Unser tägliches Brot" heißt: Christus, hilf mir, im Verein mit meinem Ich, diese Kraft zu entwickeln, dass ich ein gesundendes Brot in mir, eigentlich in mir, erzeuge, weil die wirklichen Lebenskräfte hängen eben nicht an den Stoffen, die draußen sind. Sondern, sie hängen an den Kräften, die wir entwickeln, angeregt durch die äußeren Stoffe und Kräfte, die wir zu uns nehmen. Aber die wirkliche Ernährung erfolgt dadurch durch das, was wir in uns rege machen, an Kräften, in Wahrheit. Also dass es wirkliches Lebensbrot wird, das wir erzeugen, dann sind wir, dann zählen wir zu denen, die im "Buche des Lebens" verzeichnet sind.
Vom "Buche des Lebens" (Buch des Lebens) ist in der Apokalypse die Rede. Dazu zählen eben die 144.000 Auserwählten. Ihr wisst, das ist nicht eine Anzahl gemeint, sondern eine bestimmte Qualität dieser Menschen, gemeint, die die Auserwählten sind. Das sind die, die im "Buche des Lebens" stehen. Das sind die, die aus ihrem Ich heraus die Kraft beginnen, zumindest zu entwickeln, ihre Lebenskräfte zu individualisieren. Das heißt, an ihrem Lebensleib auch zu arbeiten, aber bis in den physischen Leib hinein. Weil das Brot steht ja eigentlich für den physischen Leib. Aber der physische Leib, dass der in Ordnung bleibt, ist ein Ergebnis der Lebenskräfte, die dahinterstehen. Also, "unser tägliches Brot gib uns heute", bezieht sich zwar auf den physischen Leib, aber wir müssen von innen her was tun, damit das in gesunder Weise laufen kann.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern: Negative Kräfte nicht zur Gewohnheit werden lassen 0:44:08
Und das ist jetzt genau die nächste Ebene: "Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern." Die Schuld bezieht sich jetzt direkt und unmittelbar auf den Ätherleib. Das heißt, welche Kräfte machen wir in unserem Ätherleib rege? Wie können wir unsere Schuld tilgen? Die Schuld, die entsteht dadurch, dass wir eigentlich, ja, wie soll ich sagen, immer wieder und immer wieder aus dem Seelischen herein, negative Kräfte letztlich zur Gewohnheit werden lassen, dann verselbständigt sich das, dass das Teil der Lebenskräfte wird. Schlechte Gewohnheiten, könnte man sagen. Eine einmalige Verfehlung ist was, was zunächst im Astralleib ist. Kommt was aus dem Egoismus - ich mache irgendwas, ich bereue es später, und bin vielleicht soweit, dass ich dann in Zukunft es so nicht mehr mache, dass ich lerne daraus - dann habe ich zwar eine Sünde begangen. Aber sie ist in dem Sinn nicht nachhaltig wie die Schuld, die wir auf uns laden, wenn wir diese Sünde zu einer regelmäßigen Einrichtung in unserem Leben machen, zu einem Laster sie machen.
Und Laster kann alles werden. Alles. Es gibt nichts, was nicht Laster werden kann. Ein Laster kann zum Beispiel sein: Ich hole mir - ein großes Laster, ein Kulturlaster unserer Zeit - ich hole mir die Beglückung von außen regelmäßig. Dann bin ich eigentlich, ja, süchtig danach, von außen beglückt zu werden. Und das ist nicht mehr nur Sünde in dem Sinn, also eine seelische Verfehlung, sondern es wird eine Art Automatismus. Weil es in unsere Lebenskräfte eingebaut ist und ich sage bewusst "Automatismus", aber eigentlich ein fast toter Einschluss in unseren Lebenskräften drinnen ist. Etwas immer wieder regelmäßig dasselbe, genau dasselbe zu fordern, immer wieder beglückt zu werden. Und man weiß, wie bei einem Süchtigen, die Dosis muss dann letztlich immer höher werden, dass noch eine Befriedigung dadurch da ist. Und wir haben wahnsinnig viel in unserer Welt jetzt drinnen, was eine Herausforderung eigentlich ist, damit fertig zu werden, mit der Beglückung von außen. Und sich nicht bis ins Ätherische hinein verderben zu lassen davon. Das sind wirklich Schädigungen, die letztlich so weit führen können, dass wir halt nur einen sehr kleinen Eintrag im "Buch des Lebens" haben, und vielleicht sogar irgendwann einmal keinen Eintrag mehr drinnen haben im "Buch des Lebens". Denn es ist eben so, dieser Eintrag im "Buch des Lebens", wenn wir das als Bild nehmen wollen, ist etwas, der deutlicher oder blasser wird, je nachdem, wie wir uns von Inkarnation und Inkarnation weiterentwickeln. Da ist nicht etwas einmal hineingeschrieben und bleibt so drinnen stehen, sondern es kann diese Tinte, sozusagen, auch verblassen, oder sie kann immer akzentuierter werden. Und man kann spüren, wie da, sozusagen, die Kraft drinnen ist, die ausstrahlt, die sogar dann anderen Leben spenden kann in gewisser Weise, Lebenskraft spenden kann.
Das Interessante ist ja, wenn man diese Kraft in sich entwickelt, dann kommt irgendwann der Moment, wo man einen Überfluss davon hat, und heilsam auf andere wirkt. Ja, bitte jetzt nicht gleich an einen Wunderheiler denken, der die schwerste Krankheit mit einem Schnipp wegzaubert. Nein, aber wo ein Mensch da ist, der heilsame Kräfte ausstrahlt, und daher auch, ganz subtil, den anderen Heilkräfte zuführt, sie unterstützt dabei. Wie weit das in einem Krankheitsfall nützt oder nicht, ist jetzt eine andere Frage. Wir sind lange nicht am Ende des Weges. Aber wenn ich jetzt das Idealbild zeigen könnte, also Menschen, die eine Gemeinschaft bilden, wo dieser Austausch stattfindet, dann ist es eigentlich ein ununterbrochener Austausch von Heilkräften. Das wäre eine soziale Gemeinschaft der Zukunft. Das wird kommen. Wie groß diese Gemeinschaft ist, ist halt die andere Frage. Das sind die 144.000, von denen in der Bibel die Rede ist, in der Apokalypse die Rede ist. Und es wird aber auch mit ziemlicher Sicherheit das andere kommen, wo genau das Gegenteil der Fall ist.
Am Ende unserer Kulturepochen wird der "Krieg aller gegen alle" stehen 0:49:39
Also eben von Gemeinschaft kann ich dann nimmer sprechen, sondern von Zersplitterung der Gemeinschaften, wo eben Rudolf Steiner mit Recht sagt: Am Ende, in unserer Kulturepochen wird stehen der Krieg aller gegen alle ." Das wird eben die Menschen betreffen, die eben nicht diese Lebenskräfte in sich entwickelt haben. Dort wird diese Auseinandersetzung kommen. Dann werden die Menschen durch ihr soziales, ja, wie soll ich sagen, zusammen gezwungen sein, ich sag's jetzt bewusst so. Weil eigentlich wollen sie sich isolieren bzw. die anderen nur im Sinne ihres Egoismus benutzen. Weil das aber dann jeder will, dann kommt die Zersplitterung. Letztlich mündet es dann in einem Kampf jeder gegen jeden. Niemand kann gewinnen dabei. Alle verlieren dabei im Grunde. Aber wir Menschen aus unserer Freiheit heraus können natürlich auch so hartnäckig sein, dass wir halt fest auf dem falschen Weg weiter traben und glauben: Ich muss noch mehr Egoismus entwickeln, dann werde ich es schaffen, den anderen sozusagen die Kräfte wegzunehmen, die ich für mich brauche. Und man wird nicht merken, je mehr ich das tue, je mehr mir das gelingt, je mehr ich ein Mensch bin, der anfängt, seelisch die anderen auszusaugen.
Und bitte, das ist ein Phänomen, das heute zum Alltag dazugehört. Die Seelen-Vampire sind in Hülle und Fülle heute unter uns. Wo Menschen andere Menschen in Wahrheit dazu missbrauchen, seelisch sie auszusaugen und Seelenkräfte versuchen, dadurch in sich rege zu machen, die aber nicht in Wahrheit ihre sind. Und was passiert dann? Wenn der andere Mensch das nicht mitbekommt, wird er natürlich dadurch geschwächt, hat aber trotzdem die Chance, wenn er in seinem Ich wach wird, das mehr als zu ersetzen. Weil meistens sind die Menschen, die ausgesaugt werden und die dann in den Seilen hängen und denen es schlecht geht, sind in Wahrheit die Stärkeren. Die, wie soll ich sagen, die seelischen Blutsauger sind die, die in ihrem Ich ziemlich schwach sind und die eben mit Hilfe der Widersacher sich nicht anders zu helfen wissen oder glauben sich nicht anders helfen zu können, indem sie sich die Kraft von den anderen holen, Seelenkraft holen von den anderen. Und die Opfer, die sie anpeilen, sind eigentlich immer instinktiv die, die sehr viel Seelenkraft haben und trotzdem kann das sein, dass so viel Kraft gezogen wird, dass auf dem ersten Blick einmal jetzt der Ausgesaugte wirklich in den Seilen hängt und der andere scheinbar aufblüht. Aber in Wahrheit sind es für ihn selber zerstörerische Kräfte auf Dauer gesehen. Also spätestens in der nächsten Inkarnation wird sich das zeigen, dass er noch schwächer ist, sich selbst diese Kräfte zuzuführen. Und er wird immer mehr brauchen, um zu saugen von den anderen. Und damit kriegen wir aber dann natürlich im gesellschaftlichen Zusammenhang immer größere Probleme, weil dann wirken die Menschen aufeinander krankmachend, auch bis ins Körperliche hinein.
An unseren Seelenkräften bewusst arbeiten, indem wir Negatives vernichten. Damit tragen wir dazu bei, die Seelenwelt besser zu machen 0:53:34
Das ist das Gegenbild dazu, zu dem, was wir aus dem Ich heraus tun können, wenn wir an unseren Seelenkräften bewusst arbeiten, und dadurch letztlich alles das, was Egokräfte sind verwandeln, läutern, unsere Astralkräfte wirklich zu unserer eigenen Schöpfung machen. Denn wenn wir heute bewusst aus dem Ich heraus an uns arbeiten, dann ist es eben nicht mehr eine Läuterung im alten Sinne, im vorchristlichen Sinne, wo wir negatives Seelisches im Grunde der Umwelt aufbürden, sondern wo wir wirklich Negatives vernichten. Vernichten . Damit tragen wir dazu bei, wirklich ganz konkret dazu bei, die Welt, jetzt einmal die Seelenwelt besser zu machen. Das wirkt sich aus in der Seelenatmosphäre unserer Erde jedenfalls, in der Seelenatmosphäre der Menschheit. Das sind positive Kräfte. Und vor allem wir können dann das machen, was wirklich gesundend wirken kann. Wir können aus der Fülle dieser Kräfte, die wir entwickeln... und man sollte doch gar nicht klein von sich denken, wenn ein Mensch wirklich anfängt, an sich zu arbeiten, kommt ganz schön viel hinaus auch, was er verschenken kann, wirklich verschenken kann. Und zwar, verschenken kann in gesunder Weise, in gesunder Weise, weil die Kräfte, die er verschenkt, sind solche die die anderen Menschen so in sich aufnehmen können, dass sie sich diese Kräfte zu eigen machen in dem Sinne, dass sie etwas Eigenes daraus machen.
Der, wie soll ich sagen, der Seelen-Vampir, der den anderen aussaugt, schädigt sich in letzter Konsequenz deswegen, weil er nämlich die Seelenkräfte, die er den anderen gewaltsam raubt, von denen er sich ernährt, sich nicht wirklich zu eigen machen kann, das heißt zu etwas Eigenem. Es ist eben ein großer Unterschied: Nehme ich etwas, das mir fehlt, aber nehm ich's nicht in der Form, die wirklich exakt zu mir passt, sondern da es ja von wem anderen geraubt ist und ich aber nicht die Kraft habe, es zu individualisieren - nehme ich es also so, wie es beim andern wirksam wäre, und für den gut wäre, aber für mich in Wahrheit, zwar momentan ein Aufputschmittel ist, aber in Wahrheit zur Zerstörung beiträgt, zu meiner inneren Zerstörung beiträgt. Das heißt letztlich in letzter Konsequenz ist es so, dass auch der, der scheinbar jetzt aufblüht und sich als der große Meister zeigt und stark dasteht, aber er höhlt sich selber immer mehr aus. Er vergiftet sich eigentlich immer mehr, weil der Austausch, der seelische Austausch zwischen Menschen ist gesund nur dann, wenn wir die Chance haben, uns es wirklich in individueller Form anzueignen. Wenn ich etwas schenke durch meine geistige Tätigkeit, entwickle ich etwas Seelisches, das ich dem anderen schenken kann und das aber die Qualität hat, dass es beweglich genug ist, dass der andere Mensch es verdauen kann. Ich spreche jetzt ganz bewusst so, dass er es sich aneignen, zu eigen, zu etwas Eigenem machen kann. Ansonsten ist es Gift. Ansonsten ist es Gift. Also das sind so Dinge, die so sehr, sehr eng beieinander liegen. Und aber von der Wirkung doch ganz, ganz unterschiedlich sind. Ganz unterschiedlich sind.
Das seelisch Erworbene kann, wenn es zu einer guten Gewohnheit wird, zu einer tragenden Lebenskraft werden 0:57:59
Und...Also das heißt, wir müssen lernen, damit es auch zu einer heilsamen Kraft wird, damit es also auf heilsame Art bis in unser Ätherisches hineingeht, dass also dieses Seelische, das wir entwickelt haben, dass es eben jetzt nicht zu einer negativen Gewohnheit, zu einem Laster wird, sondern zu einer guten Gewohnheit. Dann wird allmählich aus dem, was man sich seelisch erworben hat, erarbeitet hat, wird tragende Lebenskraft. Das, was ich immer wieder im Seelischen geübt habe, da gehört aber eben Konsequenz dazu, da gehört dazu durchzuhalten, auch wenn man immer wieder scheitert und scheitert und scheitert. Das ist gerade im Arbeiten an dem Seelischen, ist es das Grundphänomen. Fange an, an deiner Seele zu arbeiten und du wirst einmal scheitern. Zehnmal, hundertmal vielleicht. Dazwischen gelingt's hier und da mal kurz und beim nächsten Mal geht's schon wieder daneben. Bis es zu einer Selbstverständlichkeit wird. Bis ich es letztlich als Frucht meinem Ätherleib einverleibt habe. Nämlich, wenn ich es wirklich einmal mir zu eigen gemacht habe, dann geht's in den Ätherleib hinein, dann habe ich es eigentlich erst, dann lebt dieses Seelische in mir erst richtig.
Dann - und ihr wisst, wir haben davon schon gesprochen, dass gerade also die Sphäre des Astralischen und des Ätherischen, die überlappen sich. Man darf sich das eben nie so vorstellen: Ach, das sind zwei verschiedene Welten, dazwischen ist so eine Grenze wie bei uns, und da gibt es einen Schlagbaum und womöglich einen Stacheldraht oder irgendwas. Und da geht das eine dann ganz scharf ins andere rüber, und ich muss ein Pass vorweisen, dass ich rüber kann. Nein, es sind gleitende Übergänge. Und gerade das Interessante ist, dass die niedersten astralischen Kräfte hängen mit den höchsten ätherischen Kräften zusammen, oder sind zwei Seiten desselben.
Sind zwei Seiten desselben. Ich kann es von der seelischen Seite betrachten, dann sind es die niedersten seelischen Ebenen. Also, wenn ihr euch erinnert an das Buch "Theosophie" (GA9) von Rudolf Steiner, das vielleicht manche von euch gelesen haben, da wird ja so schön geschildert, welche Regionen es in der Seelenwelt gibt. Diese Gliederung haben wir auch in unserem Seelischen drinnen. Und die unterste Region ist die Region der Begierdenglut. Also, Begierdenglut, das ist genau das, die stärksten Saugkräfte: Ich muss da was in mich hinein ziehen und da geht's letztlich drum, Seelenkräfte in mich hineinzuziehen. Um das geht's. Ich habe Begierde danach, mit jedem Sinneseindruck, mit jedem Geschmackserlebnis, das ich habe, mit all dem ziehe ich Seelenkräfte in mich hinein. Für mich, für mein Ego. Und das hängt aber mit den Ätherkräften zusammen. Und in den Ätherkräften wirkt genau das zerstörerisch. Ja, wir mussten es entwickeln. Indem wir auf die Erde gekommen sind, wir mussten diese Begierdenkräfte entwickeln. Wir könnten ohne sie auch nicht leben auf Erden. Aber sie haben uns auch den Tod gebracht, als Folge des Sündenfalls. Das hat uns einerseits geöffnet für diese Begierdenkräfte, und hat andererseits die Zerstörung in uns gebracht. Das hängt also miteinander zusammen.
Mit Hilfe des Christus eine neue paradiesische Welt formen 01:02:34
Nur jetzt geht es darum allmählich, mit der Hilfe des Christus, der uns unterstützt dabei, diesen Prozess umzukehren. Also, sozusagen, ja letztlich daran zu arbeiten, eine neue, in diesem Sinne, paradiesische Welt zu formen, vorzubereiten. In einem gewissen Sinn kann man sagen, hängt das mit diesem "Neuen Jerusalem" (Neues Jerusalem) zusammen.
Dort werden wir in einer Sphäre leben, die in gewisser Weise vergleichbar ist mit dem, was während unserer Erdentwicklung das sogenannte irdische Paradies war. Und erinnert euch, wir haben oft davon gesprochen, dieses irdische Paradies ist erstens einmal sicher nicht irgendeiner wunderschöner Garten auf Erden mit Bäumen, so wie wir sie draußen kennen und wo die Früchte herunterhängen. Das ist ein Bild. Es war eigentlich ein Bereich, der noch weit über der festen Erde oder der sich verfestigten Erde lag, etwa in dem Bereich, wo heute der Mond sich bewegt, sogar noch ein bisschen drüber hinaus reichend, wo stofflich gesehen eigentlich alles sehr, sehr dünn und fein war und dort dieses Adamwesen, oder Adam und Eva, wie immer man es nennen will, dort gelebt hat. Und erst durch den Sündenfall ist das gekommen, dass wir uns dann stufenweise immer mehr in der festen Materie inkarniert haben. Und hier dann, durch die luziferische Versuchung, sehr stark eben auch die Begierdenkräfte entwickeln mussten. Um überhaupt leben zu können in dieser Sphäre, da geht's gar nicht anders. Aber wir stehen jetzt, wenn wir den Weg der Apokalypse im guten Sinne gehen wollen, ich meine, er geht durch natürlich durch alle möglichen schwierigen Situationen. Aber letztlich geht's in ein ganz lebensvolles, positives Ziel hinein, eben dieses "neue Jerusalem". Aber es liegt an uns, wie das entstehen wird. Ob es überhaupt entstehen wird. Also, im extremsten Fal könnte das überhaupt verhindert werden. Also wenn angenommen kein Mensch auf der Erde bereit wäre, so bewusst aus seinem Ich an sich selbst zu arbeiten, wenn das alle sagen würden: Nein, wollen wir nicht, wir wollen unsere Glückskultur, damit sind wir zufrieden. Ja, dann würde wirklich die ganze Menschheit den Weg nehmen in das soratische Reich und das "Neue Jerusalem" würde einfach nicht entstehen. Jedenfalls nicht in der Form, wie es uns ermöglicht werden soll, sagen wir mal so. Es würde eine ganz andere Welt dann entstehen.
Nur wer sich selbst vergeben kann, kann auch anderen vergeben 01:05:56
Und dieses "Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern", da steckt sehr viel drinnen. Erstens, wir müssen nämlich auch - und das steckt mit dem "vergib uns unsere Schuld" -, das ist auch jetzt wieder nicht so zu meinen: Ach, jetzt Gottvater oder der Christus oder wer immer sagt: "So, deine Schuld ist dir genommen, sei zufrieden und geh!" Sondern diese Schuld, dass sie vergeben wird, hängt auch damit zusammen, dass wir uns selbst vergeben können. Es ist daran gebunden. Jetzt als individueller Mensch. Sich selbst vergeben können, fängt einmal an im Seelischen, einmal das Bewusstsein zu entwickeln: Ich habe Schuld auf mich geladen. Das heißt, ich habe wiederholt etwas getan, was eigentlich nicht in Ordnung ist, was gegen die geistige Entwicklung steht, was letztlich gegen mein Ich geht. Ich habe es so weit getan, dass ich es zu einer Gewohnheit werden ließ, so dass es sich in den Lebenskräften manifestiert hat. Und mir vergeben heißt aber jetzt eben nicht dann ununterbrochen nur zu sagen: "Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa. Ach, was habe ich Böses getan!" um mich zu geißeln. Das ist und war im Mittelalter sicher ein gewisser Weg, um wach zu werden dafür, was man getan hat.
Aber heute ist was ganz anderes noch notwendig. Dieses Vergeben der Schuld erfordert unsere Mitarbeit, zu arbeiten daran. Zu sagen: "Vergib uns unsere Schuld", heißt auch: Ich bin bereit Arbeit zu leisten, dass diese Schuld, die in mir wirksam ist als schlechte Gewohnheit, dass ich daran arbeite, sie auszumerzen, sie in eine gute Gewohnheit oder wenigstens in eine bessere Gewohnheit umzuwandeln. Das liegt schon an uns und der Christus unterstützt uns dabei. Allein täte man es eh gar nicht schaffen, vor allem bei den tiefgehenden Sachen. Aber der Impuls muss von uns kommen. Und ganz besonders betrifft das auch das vergeben-Können den anderen, den anderen vergeben können. Aber es hat eben die Voraussetzung, sich selbst vergeben zu können. Wer sich selbst nicht vergeben kann, das heißt, diese Arbeit an sich nicht aufnimmt, kann auch in Wahrheit anderen nicht vergeben. Und wen schädigt es vor allem, wenn wir den anderen nicht vergeben können? Und selbst. Wir schädigen uns selbst dadurch auch. Wenn wir vergeben können, uns selbst und den anderen, dann dienen wir beiden. Das steckt eigentlich da drinnen. Also, das ist möglich. All das ist möglich durch die Zusammenarbeit mit dem Christus, der in unserem Ich zur Wirksamkeit kommen kann, wenn wir es zulassen. Wenn wir es wollen. Wenn wir es wünschen.
Und das ist auch ein wichtiger Sinn des Gebets, das Vertrauen auf diese Kraft zu entwickeln, die damit möglich ist. Jetzt ist schon im Ich so eine riesige Kraft drinnen. Und jetzt steht uns der Christus mit seiner Kraft zur Verfügung, um das zu unterstützen und um das zu verstärken. Und das heißt, das Gebet sollte uns stärken darin, in dem Vertrauen auf diese Kraft. Das brauchen wir. Und das kann ich machen, auch wenn ich das Vaterunser bete, wie soll ich sagen, mit einem ganz naiven Bewusstsein noch. Das ist die, wie soll ich sagen, die Einstiegsstufe in das Beten und je nach Entwicklungsgrad des Menschen, durch seine Inkarnationen, aber auch im Laufe eines Lebens, gibt's die verschiedensten Stufen. Aber das wichtigste ist, dieses Vertrauen zu entwickeln. Dieses Vertrauen in diese Kraft zu entwickeln.
Und führe uns nicht in Versuchung: Wenn wir seelisch Negatives durch die Kraft des Ichs auflösen, ist den Widersachern ist eine wichtige Substanz entzogen, andere zu schädigen 01:11:51
Ja, dann kommt als nächstes, haben wir das letzte Mal auch schon besprochen, "und führe uns nicht in Versuchung." Wir haben schon davon gesprochen, natürlich ist es nicht die Vater-Gottheit oder schon gar nicht der Christus oder wer, der uns in Versuchung führt. Aber - doch es hat den Hintergrund, auch die Gottheit musste die Versuchung durch den Widersacher, durch den luziferischen Widersacher zu unserem Heil zulassen, um uns die Freiheit zu ermöglichen. So ist das eigentlich hier zu verstehen. Also es heißt nicht, dass uns der Christus oder die Gottheit als solche in Versuchung führt, aber dass sie die Gelegenheit dazu gegeben hat. Und für diese Gelegenheit müssen wir dankbar sein, nach wie vor. Aber wir haben sogar alleine in unserem Ich die Kraft, mit dem Versucher fertig zu werden. Das ist die Aufgabe. Mit jedem Schrittchen, wo wir es schaffen die Versuchung, die im Seelischen bewirkt wird durch, vor allem durch den luziferischen Widersacher, jeder kleine Sieg, der uns da gelingt, bringt uns einen Schritt weiter, nämlich auch in der Stärke unseres Ich. Das heißt, mit jedem kleinen Sieg, der uns gelingt, wird unser Ich stärker und kann die nächste Schwierigkeitsstufe, sozusagen, erklimmen. Die Stufen sind immer ganz kleine, es sind nicht Riesen-Stufen, wir müssen nicht gleich auf die Cheopspyramide hinaufklettern. Es genügt einmal, die paar Stufen beim Hauseingang hinaufzugehen, sozusagen. Aber das können wir tun.
Und in dem Maße, in dem wir es tun, nämlich wirklich neues, reines Seelisches, das so noch nie in der Welt war, reines, individualisiertes Seelisches zu erzeugen und Negatives ins Nichts zu stoßen. Und ins Nichts zu stoßen, was heißt das? Das heißt, dass die Widersacher-Kräfte dieses Mittel nicht mehr benutzen können. Weil womit versuchen uns die Widersacher? Ihre Kraft, uns zu versuchen, wird immer stärker mit all dem negativen Seelischen, was wir angehäuft haben, weil mit dem spielen sie. Mit dem spielen sie. Und gerade wenn wir im seelischen Austausch sind, spielen die Kräfte hin und her. Und wenn da jetzt Menschen sind, die die anderen seelisch aussaugen, dann holen sie sich die verdorbenen Seelenkräfte von dort in Wahrheit. Na, Wunder, dass sie ihnen dann irgendwann, früher oder später selber schaden. Auf der anderen Seite, das Vertrauen entwickeln, es liegt in unserem Ich, die uns von Gott gegebene Kraft, dieses Negative aufzulösen. Weg! Es ist weg. Es existiert nicht mehr. Ja, nicht gleich alles auf einmal! Schrittchen für Schrittchen! Aber wir haben drinnen die Kraft, es wirklich völlig ins Nichts zu stoßen. Und damit können die Widersacher es auch nicht mehr benutzen, um anderen Menschen zu schädigen. Um andere Menschen damit zu schädigen. Da geht's eben auch nicht nur um uns alleine, dass wir sagen: Ja, Gott sei Dank, jetzt! Ich habe es aufgelöst. Ich bin's jetzt los - sondern alle sind es los. Weil alle können unter dem negativ Seelischen, das in mir drinnen ist, leiden, letztlich. Das ist eben etwas, was nicht nur in uns bleibt, sondern die Widersacher benutzen es auch, um andere Menschen zu verderben, um andere Menschen zu verführen. Und wir haben in unserer Menschheitsgeschichte schon genug angehäuft an Kräften, sodass die Widersacher da ein Arsenal an Kräften zur Verfügung haben, mit denen sie spielen. Und im Grunde besteht das Spiel immer wieder darin, das negative Seelische, was ein Mensch in sich entwickelt hat: Ja, herrlich! Das können wir gebrauchen, um andere damit auch zu verderben. Also schon alleine dadurch, dass wir anfangen ein bissl was in uns aufzulösen, ist es weg aus der Welt. Und den Widersachern ist eine wichtige Substanz entzogen dadurch. Ja... Also, das ist jetzt das Astralische.
...sondern erlöse uns von dem Bösen: Das wirklich Böse ist die Zurückweisung des Geschenks der Freiheit durch das Ich 01:17:31
Also, ich wiederhole es noch einmal: Das tägliche Brot hängt mit dem physischen Leib zusammen, die Schuld mit dem Ätherleib, die Versuchung ganz klar mit dem Astralisch-Seelischen - und dann: "sondern erlöse uns von dem Bösen". Das Böse hängt mit dem Ich zusammen. Nur, das Ich ist eigentlich das, was wirklich böse werden kann. Das Astralische kann verdorben werden. Das ist sicher, setzt in die Welt böse Kräfte. Aber das eigentlich Böse ist dort, wo das Ich, ja, in Wahrheit, zurückweist das Geschenk der möglichen Freiheit, wo es das zurückweist, und sich stattdessen einspannen lässt in das Reich, letztlich, der soratischen Kräfte. Aus eigenem Machtbedürfnis oder sonstigem, und dafür bereit zu sein sogar, dieses göttliche Geschenk, das wir uns in Freiheit, die Freiheit erwerben können. Ich sage es jetzt sehr paradox: Weil die Freiheit kann uns selbst die Gottheit nicht schenken. Sie kann uns nur die Möglichkeit schenken, dass wir sie entwickeln, wenn wir sie ergreifen. Wir können uns aber letztlich verweigern und statt dem Ich, unser Ego stark machen. Und sagen: Mir ist das Ego viel lieber. Das Ego ist nämlich das, was Macht in der Welt hat. Das Ich ist das, was von sich aus ohnmächtig ist in der Welt. Also selbst bei allem Guten, was wir schenken können - nämlich wirklich Gutem, das den anderen Menschen von innen her Unterstützung gibt, selber Gutes zu entwickeln - das kann angenommen werden, kann nicht angenommen werden, weil es in der Freiheit des anderen Menschen liegen muss. Wir können aus dem Ich heraus niemand zwangsbeglücken. Wenn wir das tun wollten, verderben wir ihn eigentlich. Selbst dann, wenn ein kurzfristiger Erfolg da ist, aber dann verderben wir ihn.
Also daher... Das heißt nicht, dass wir nichts unternehmen. Wir können Anregungen geben, aber man muss immer schauen, dass man freilassend bleibt dabei. Man kann eigentlich nur in Wahrheit sprechen aus den eigenen individuellen Erfahrungen, die man gemacht hat, wie es einem damit gegangen ist, was man erlebt hat dabei an Positivem. Und der andere kann sich das anhören und kann sagen: Aha, ja, das ist interessant. Vielleicht finde ich so was Ähnliches auch in mir. Aber dann muss klar sein, letztlich muss der andere es selbst ergreifen, selber tätig werden und selber auf individuelle Weise diese Kraft in sich entwickeln. Ich kann ihm schenken sehr wohl was an positiven Seelenkräften. Das liegt eben daran, wie meine seelische Ausstrahlung ist. Das schafft sicher ein Milieu, das für den anderen förderlich ist, aber eben ohne ihn zu zwingen zu etwas. Es schafft einfach ein Umfeld an besseren Bedingungen, das ist schon sehr wohl erlaubt. Also bitte, wenn ich eingangs gesagt habe, eigentlich entwickeln wir uns immer an den Schwierigkeiten und an den Herausforderungen weiter, also im Grunde, wenn ich jetzt ganz extrem sage, an dem Unglück, das uns widerfährt, dann ist damit aber niemals gemeint: Naja, dann schauen wir, jeder soll möglichst sein Unglück haben! Wäre ganz schlecht, wenn ich ihm irgendwas Förderliches gebe, dann kann er sich ja nicht entwickeln. Nein, so ist es nicht! Ich kann also namentlich durch meine Seelenkraft, die ich ausstrahle und dann natürlich auch durch die äußeren Bedingungen, unter Umständen, die sich daraus ergeben, ihn unterstützen dabei, dass er individuell seine Kraft entwickeln kann. Aber die kann ich eben ihm nicht schenken, die muss er selber entwickeln. Aber ich kann ein Umfeld schaffen. Ich kann im Seelischen ein Umfeld schaffen, das förderlich ist. Ich kann Lebenskräfte ausströmen, die förderlich sind für den anderen und nicht zwingend sind. Aber tun muss der andere dann letztlich selber. Ich zwinge ihn zu nichts dadurch. Die Widersacher würden alles das ganz anders machen und machen's ja auch, indem sie uns eben die Freiheit rauben dabei. Sie zwingen ihm Kräfte auf, die sozusagen gut für ihn sind. In Wahrheit aber nur gut für die Widersacher sind. Die nur gut dazu sind, ja, vielleicht, dass du eine möglichst führende Position in der Riege der Widersacher-Welt kriegst, aber nichts anderes.
Die Widersacher-Kräfte haben eine Schein-Freiheit. Sie sind frei von der Gottheit und haben ihr eigenes Reich, sind aber von der göttlichen Quelle abgeschnitten 01:23:17
Das heißt letztlich, worauf arbeiten die Widersacher hin, namentlich die soratischen Wesenheiten? Uns selbst, uns Menschen zu Widersachern zu machen. Und die Gefahr ist ganz real, weil wodurch sind die luziferischen Wesen Widersacher geworden? Sie waren auf der vorigen Verkörperung unserer Erde, auf dem sogenannten Alten Mond, haben sie ihre "Menschheitsstufe" - sehr unter Anführungszeichen - durchgemacht. Das heißt, sie sind Ich-Wesen, individuelle Geistwesen geworden. Und als diese individuellen Geistwesen sind manche jetzt fortgeschritten, im regulären Sinn, sind Engelwesenheiten, die jetzt während unserer Erdentwicklung geworden. Andere - sagen wir mal so - haben sich durch ihre Eigenschaften dazu qualifiziert, Widersacher-Wesenheiten zu werden, luziferische Widersacher-Wesenheiten zu werden. Was so viel heißt, dass sie gegenüber den Engel-Wesenheiten in gewissen Bereichen zurückgeblieben sind - zurückgeblieben sind in so ferne dadurch, dass ein, wie soll ich sagen, starker Wunsch entstanden ist in ihnen, eigenständig zu werden.
Nämlich ganz interessant, dass diese Freiheit, die der Mensch erwerben soll, dass die wird bereits vorbereitet bei den damaligen Ich-Wesenheiten auf dem "Alten Mond". Und die luziferischen Wesenheiten haben zwar nicht unsere wirkliche Freiheit, aber sie haben, wie soll ich sagen, eine starke, im Seelischen lebende Sehnsucht, dann noch frei zu sein. Und das hat sie qualifiziert dazu, eben Widersacher-Wesenheiten zu werden. Man hat ihnen, sozusagen, gewissermaßen diesen Wunsch erfüllt: Okay, ihr seid frei von der Gottheit oben und allen Hierarchien, die ihr dienen, ihr kriegt ein eigenes Reich. Der Preis dafür ist, dass ihr aber keinen Zugang mehr nach oben habt. Aber ihr könnt da unten jedenfalls in Unabhängigkeit schalten und walten von dem, was die eigentlich göttliche Welt an Kräften ausströmt. Preis dafür ist, dass sie die eigentliche Schöpferkraft, oder von dieser eigentlichen Schöpferkraft, dieser freien Schöpferkraft nichts mitnehmen konnten. Das unterscheidet sie vom Menschen. Also sie haben eine Art Scheinfreiheit. Es kann ihnen zwar die Gottheit, sagen wir mal so, nichts dreinreden, aber der Preis ist so dafür, dass sie eben nicht dieses unerschöpflich Schöpferische haben, sondern sie haben das, was sie, ja, bei ihrer Abtrennung von der regulären göttlich-geistigen Welt mitgenommen, und mit dem müssen sie sich bescheiden. Das sind reiche Schätze, aber es ist nicht unerschöpflich.
Das freie Ich-Wesen auf dem regulären göttlichen Weg ist ohnmächtig, weil es die Freiheit aller Menschen respektieren muss 1:27:25
Wir Menschen können die wirkliche Freiheit entwickeln. Und wenn wir das tun, dann passiert die Erlösung von dem Bösen, an dem arbeiten wir selber mit. Wir müssen tätig sein dazu. Also das Böse ist für uns in der Welt eigentlich das, wo wir verweigern, aus unserem Ich heraus tätig zu werden und sagen: Lieber folge ich dem, was uns die Widersacher bieten können, da bekomme ich sehr viel Macht über andere Wesen, während ich als freies Ich-Wesen, auf dem regulären göttlichen Wege, ohnmächtig bin. Ohnmächtig bin deswegen, weil ich die Freiheit aller Menschen respektieren muss. Das heißt, ich habe keine Macht über sie. Ich verzichte darauf, Macht über sie auszuüben. Und dafür, als Gegenpunkt, arbeite ich daran die volle Macht über mich selbst, das heißt über mein ganzes Wesen, über das Seelische, das Ätherische und letztlich auch das Physische, zu bekommen. Das wird die Macht sein, die wir entwickeln. Aber die Macht über die äußere Welt, über andere Wesen, die geben wir in Freiheit auf.
Das Ich ermöglicht uns, das Seelische zu verwandeln, es schöpferisch zu erneuern und es in Geistselbst umzuwandeln. Es besteht aus demjenigen, was ich aus dem Nichts individuell geschaffen habe 1:29:20
Das sind also diese vier Stufen, die mit unseren vier unteren Wesensgliedern zusammenhängen. Wobei das Ich, will ich jetzt gar nicht als unteres Wesensglied bezeichnen, sondern es ist der Angelpunkt von allem, es ist der Drehpunkt. Vom Ich aus gibt es jetzt die Möglichkeit, über die wir schon ausführlich gesprochen haben, das Seelische zu verwandeln, völlig zu erneuern, schöpferisch zu erneuern. Es wird während unserer Erdentwicklung bei weitem nicht vollständig gelingen. Aber es kann doch ein Anfang, ein wesentlicher Anfang von dem gemacht werden, dass das, was jetzt noch unser, großteils noch, unser Astralleib ist, das umzuwandeln in Geistselbst. Geistselbst ist nichts anderes als ein ganz aus dem eigenen Ich heraus, aus dem Nichts heraus geschaffenes Astralisches. Substanziell ist es gleicher Art, der Ursprung ist aber ein anderer. Es ist eben nicht etwas, was ich aus der Welt aufgenommen habe, sondern aus dem Nichts heraus erzeugt habe, in ganz individualisierter Weise. Und das hat natürlich dann auch eine große Wirkung auf die Welt, weil eben dieses Astralische ja auch ausstrahlt in die Welt hinaus. Also im Kleinen gesehen wirkt es in unserer Aura, wenn man so will, also da strahlt es schon über uns hinein und diese Aura kann im Prinzip beliebig groß werden. Beliebig groß werden. Also wenn wir wirklich unser Geistselbst im höchsten Sinne einmal entwickelt haben werden, dann ist es so groß wie der ganze Seelenkosmos. Dann wird unser individueller Astralleib identisch mit der großen Astralwelt, in gewisser Weise. Weil jeder Mensch trägt etwas dazu bei, aber jeder umfasst trotzdem das Ganze, ist wirksam im ganzen Seelenkosmos, und gibt seine individuelle Note dazu. Und das ist eine Note, die sich aber auch immer wieder verwandelt, erneuert.
Das Pfingstfest: Ein geistiges Feuer kommt auf uns herab, das fähig ist, unser Seelisches so zu verwandeln, dass es unser Eigenes wird. Dadurch kann der Heilige Geist auch im Großen wirken 1:32:17
Und wenn wir das in uns entwickeln, dann arbeiten wir mit an einer Entfaltung dessen, was man als den Heiligen Geist (Heiliger Geist) bezeichnet. Also, eine dieser drei Personen der Trinität - Rudolf Steiner gebraucht den Begriff aber auch in einer scheinbar anderen Weise, der sagt: Wenn wir Geistselbst entwickeln, dann entwickeln wir ein Wesensglied, das man auch als den Heiligen Geist bezeichnen könnte. Dann ist nämlich dieses gleichartige, gleichartige Geistige in uns, das der Heilige Geist in der großen Welt jetzt draußen ist. Und wir arbeiten's zunächst einmal im Kleinen aus, aber dann ist es, von der Art her dieselbe Kraft, aber eben ganz individualisiert. Das ist das, was so schön ausgedrückt wird im Pfingstfest, wo die feurigen Zungen, das Feuer auf uns herab kommt. Dieses geistige Feuer, das aber jetzt fähig ist, unser Seelisches so zu verwandeln, dass es unser Eigenes wird. Dass wir so aus unserem Seelischen heraus sprechen können, wie es damals eben bei dem Pfingstfest geschehen ist, dass die Apostel sprechen konnten in allen Zungen, sodass alle Menschen sie verstehen konnten. Da geht's aber nicht darum, dass plötzlich alle Fremdsprachen konnten, die es gibt. Sondern sie konnten was viel, viel Stärkeres. Sie konnten durch das, wie sie sprachen, wie sie handelten, wie sie tätig waren, eine Seelenkraft ausströmen, eine Geistselbstkraft ausströmen konnten, die die anderen Menschen wirklich verstehen, erfassen, in Freiheit sich zu eigen machen konnten. Das ist es also. Und dann schaffen wir wirklich zugleich eine Sphäre, in der der Heilige Geist im Großen wirken kann. Dort kann er wirken, wo dieses Geben und letztlich dann auch Nehmen des aus Freiheit geschenkten Seelischen möglich ist. Und trotzdem bleibt es ganz individualisiert.
Große Künstler haben um das Schöpferische gerungen und sich dabei starken astralischen Kräften gestellt 1:35:11
Es ist eben immer eine, wie soll ich sagen, Farbennuance, eine neue Farbennuance, die in der Seelenwelt auftaucht und die ganz individuell ist. Man kann gerade die Astralkräfte, die Seelenkräfte wirklich am besten beschreiben, in Worte fassen, wenn man an Farben denkt. Also nicht das, dass man jetzt die Aura so wirklich wie eine sinnliche Farben erlebt. Aber die Seelenstimmungen, die damit verbunden sind, lassen sich am besten noch vergleichen mit den Seelenstimmungen, die durch sinnliche Farben erregt werden, im Zusammenhang damit stehen.
Und daher, zum Beispiel, was als Malkunst in die Welt gekommen ist, kann eine wunderbare Erziehung des Seelischen bedeuten. Ein Ringen damit, mit den Kräften. Und jetzt werdet ihr sagen: Ja, aber viele Maler, die waren großartig, genial. Aber wenn man sich ihren Lebenswandel anschaut - nicht alle waren so geläuterte Menschen oder nur teilweise, sondern sie waren auch sehr, sehr, vielleicht triebhaft sogar, sehr bestimmt auf jeden Fall und haben sich über andere Menschen hinweggesetzt. Alles mögliche, waren oft schwierige Menschen. Also, sicher, es gab andere auch, aber was heißt das? Also gerade die, die ja vielleicht scheinbar sogar, oder wirklich auch ein sehr großes Ego in die Welt gestellt haben, das waren schon manche. Aber woran lag das? Und was ist trotzdem das Gute daran? Also abgesehen davon, dass sie wirklich in der Kunst was Großartiges hineingestellt haben - sie haben damit gerungen, mit ganz starken astralischen Kräften umgehen zu können. Also gerade, es ist nämlich sehr interessant, gerade so schon ein bisschen beginnend vor Beginn des 20. Jahrhunderts, aber dann besonders stark in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts - also gerade die Expressionisten, oder was in die Richtung hineingeht. Dort fängt es an.
Die meisten sind dadurch ausgezeichnet, dass sie ganz, ganz starke astralische Kräfte haben, mit denen sie umgehen. Die teilweise auch dann ganz stark dazu führen, dass sie ihr Ego ganz groß ausleben, ist bei vielen stark drinnen. Und trotzdem in ihrer Kunst bezwingen sie diese starken Astralkräfte und machen was Neues draus in ihren Bildern, indem sie ihre Bilder schaffen. Als Abfall ist vielleicht auch viel Negatives, was in ihrer Umgebung noch wirkt, weil sie es noch nicht voll bewältigen können. Aber das sind Menschen, die wirklich mit ganz starken Astralkräften bereits umgegangen sind. Und das ist eine ganz große Herausforderung! Da sollte man nicht jetzt auf sie herab sehen: "Ja, aber sie sind an Vielem gescheitert. Und mein Gott, sie waren die größten Egoisten und haben andere Menschen zugrunde gerichtet..." vielleicht oder sonst weiß Gott was auch immer. Oder haben andere Menschen große Schwierigkeiten gemacht. Aber sie waren zugleich welche, die den Mut hatten, aus ihrem Ich heraus, egal wie bewusst ihnen das jetzt schon ganz war oder nicht - aber in denen das Feuer des Ich drinnen zu sagen: Ich gehe hinein in diese stärksten Astralkräfte! Mit denen müssen wir arbeiten. Nicht nur mit den Kleinigkeiten an der Oberfläche.
Natürlich, die Kleinigkeiten an der Oberfläche sind auch notwendig. Wir müssen von dort anfangen. Aber es braucht auch Menschen, die den Mut haben, da hineinzugehen und vielleicht auch dort zugleich noch ein paar Untaten zu begehen oder jedenfalls nicht alles läutern zu können. Aber mal zu zeigen, was möglich ist, auch in der Bewältigung, in der Verwandlung dieser starken Astralkräfte. Weil wir werden sie brauchen. Unser Ich ist der Benjamin. Die Astralkräfte sind riesengroß. Aber der Benjamin in uns kann das bezwingen. Und in dem Maße, gerade wenn man diese starken, bei den meisten Menschen tief im Unterbewussten sitzenden Astralkräfte, wenn man den Mut hat und sicher auch die schicksalsmäßige Vorbereitung hat, das angehen zu können, dann ist das eine riesige Leistung. Dann ist das eine riesige Leistung. Und für die ganze Menschheit nämlich. Nur indem er ein paar Bilder gepinselt hat, scheinbar. Ja, natürlich, manche sind berühmt geworden, andere vielleicht gar nicht. Die haben es nur in ihrem Kämmerchen gemacht und haben es irgendwie nie geschafft hinauszugehen. Aber sie haben auch damit gerungen. Also da gibt's viel, viel mehr noch, die das getan haben und den Mut hatten, in Wahrheit auch sich diesen Kräften in sich selbst zu stellen irgendwo. In die Auseinandersetzung mit ihnen zu treten und da und dort etwas davon Schöpferisches im Ich heraus zu erneuern. Das macht ihre Kunst so wertvoll. Weil das, was dadurch passiert ist in der Welt, das ist für alle Menschen geschehen in Wahrheit. Und wenn wir jetzt gerade, eigentlich...
Ich vertraue auf die geistige Kraft in meinem Ich, die in Verbindung steht mit der ganzen göttlichen Welt. Das christliche Gebet kann uns helfen, diese Kraft zu entfalten 1:41:42
Und wenn wir jetzt gerade, eigentlich... wir stehen ja immer noch ganz tief im Abgrund drinnen, in der Schilderung der Apokalypse. Aber dann ist doch das etwas wieder, was uns Mut machen kann mit diesen Dingen fertig zu werden. Und das Gebet kann uns immer wieder daran erinnern. Und wenn ich nichts anderes mitnehme, als zu sagen: Ich vertraue auf die geistige Kraft in meinem Ich, die in Verbindung steht mit der ganzen göttlichen Welt - dass alle diese Dinge eben: Das Brot, physischer Leib; die Ätherkräfte, die Schuld; Die Versuchung, die Astralkräfte; und letztlich das Schwierigste und Größte, das Böse zu bewältigen. Wenn ich in diesem Vertrauen bete, wenn ich dieses Vertrauen ehrlich habe, dann wird dieses Gebet mir helfen auf dem Weg. Und es wird mir insbesondere dabei helfen, dass ich immer bewusster werde auch dabei. Weil dieses Vaterunser, insbesondere das Vaterunser - aber im Grunde jedes christliche Gebet, wenn es richtig gemacht wird -, darauf abzielt, das Bewusstsein zu wecken und in sich die Kraft hat. Und diese Kraft, dass ich die entfalten kann, dass wir sie entfalten können, denn eigentlich müssen wir es in uns zur Kraft werden lassen, dann strömt alles dazu, was man an Hilfe der göttlichen Welt brauchen. Aber wir müssen Vertrauen haben auf unsere Ich-Kraft in Wahrheit. Vertrauen haben auf die Kraft, dass wir mit all den Mängeln, die wir in der Vergangenheit angehäuft haben, fertig werden können, namentlich in unserem Seelischen.
Bei den Lebenskräften unterstützt uns ganz stark der Christus und es wird aber bis ins Physische hineingehen. Aber eben die erste Stufe ist, das Astralische zu verwandeln, zu Geistselbst. Und in dem Maße, in dem uns das gelingt, dürfen wir wirklich aussprechen: Vater unser im Himmel. Dein Name werde geheiligt. Dort, wo hier jetzt am Anfang des Vaterunser von dem Namen gesprochen wird, geht es um die Verwandlung des Astralleibes zum Geistselbst. Der Name - es ist der geistige Name, den sich ein geistiges Wesen gibt, indem es sein Seelisches zum Ausdruck des Ich macht. Und beim Menschen zum Ausdruck seines freien Ichs macht. Bei einem Engelwesen zum Beispiel, bei einer regulären Engel-Wesenheit, ist es auch so, dass durch die Ich-Tätigkeit der Astralleib verwandelt wird zum Geistselbst. Aber der große Unterschied ist trotzdem, dass es eben kein Ich ist, das die wirkliche Freiheit hat. Bei uns schon. Und das gibt aber auch dem Astralischen, dem Heiligen Geist, der dadurch entwickelt wird, eine andere Qualität. Eine neue, eine höhere Qualität. Etwas, was die Welt unendlich bereichert.
Seit dem Mysterium von Golgatha kann sich der Mensch im Zusammenhang mit dem Geistselbst einen "Namen" erwerben. Davor wirkte das Geistselbst des Engels durch den Menschen 1:46:21
Also - wie soll ich sagen - die göttliche Welt hat diese Unerschöpflichkeit und Endlichkeit - könnte man sagen, immer schon gehabt. Aber die Mathematik lehrt uns - ich nehme das als Beispiel. Ich hatte das, glaube ich, im vorletzten Vortrag oder dem vor-vorletzten angedeutet - in der Mathematik unterscheidet man verschiedene Stufen der Unendlichkeit, des Unerschöpflichen sozusagen. Es gibt die abzählbare Unendlichkeit. Also, wo ich sagen kann 1,2,3,4,5,6,7 und es geht unendlich weiter. Aber wenn ich von den natürlichen Zahlen, mit denen man zählt, weitergehe zu den reellen Zahlen, dann gibt es eigentlich zwischen Null und Eins schon wieder unendlich viele Zahlen. Die reellen Zahlen, das sind die Zahlen mit den Kommastellen. Und ich kann 0,0000000...ich kann eigentlich unendlich viele Nullen haben und dann hinten Eins. Und da ist Ende nie! Ich hab im Grunde eine um ein Gigantisches gesteigerte höhere Unendlichkeit. Die hat eine ganz andere Qualität. Und wenn wir Menschen aus unserem schöpferischen, individuellen Ich daran arbeiten, das Astralische zu wirklichem Geistselbst zu verwandeln, erzeugen wir im Grunde oder arbeiten daran, eine Astralwelt, eine Geistwelt überhaupt zu erzeugen, die von der abzählbaren Unendlichkeit - das ist jetzt bitte wirklich nur Bild, als vergleichbares Bild - von der abzählbaren Unendlichkeit zur nicht abzählbaren Unendlichkeit hinzukommen. Das heißt, dort wird sie erst so wirklich richtig ganz unerschöpflich. Oder es wird eine unendlich viel größere Dimension eröffnet. So groß ist das, so groß ist das drinnen.
Und das heißt ja im Grunde, der Name, den wir uns dann erwerben, nämlich indem wir an unserem Geistselbst arbeiten - das ist der okkulte Terminus dafür, wenn sich ein geistig strebender Mensch seinen Namen erwirbt, heißt es nichts anderes, dass er sich zumindest eine gehörige Portion an Geistselbst erarbeitet hat. Das heißt es, sich einen Namen zu erwerben. Zumindest heißt es das jetzt in der nachchristlichen Zeit, also seit dem Mysterium von Golgatha. Vorher hieß es: Ein Mensch, der sich ein Geistselbst erworben hat, dadurch, dass er in einer starken Beziehung steht, in Wahrheit mit seinem führenden Engel. Und dass dieser Engel sich soweit herabsenkt zu ihm, dass im Grunde dessen Geistselbst durch den Menschen auf Erden wirken kann. Das war die Vorstufe dazu. Damals konnte man es sich noch nicht aus Freiheit selbst entwickeln. Aber ja, ihr wisst: Das hatte zur Folge trotzdem, dass auch große Eingeweihte, wenn sie sich läutern, nichts anderes tun konnten, als negative Seelenkräfte in die Seelenwelt abzulagern. Wir können sie völlig aus der Welt schaffen und durch viel höhere Neue ersetzen. Und das heißt, der Name, den wir uns jetzt erwerben können, ist im Grunde ein viel, viel größerer Name, ein viel, viel reicherer Name, als ihn selbst die Engelwesenheiten haben.
Denn ihr Name zählt zur abzählbaren Unendlichkeit, wenn man das so ausdrücken will, in dem Bild. Wir bringen überhaupt was Neues in die ganze kosmische Entwicklung hinein, dass überhaupt diese nicht abzählbare, das heißt wirklich unerschöpfliche Unendlichkeit im doppelten Sinne, Unendlichkeit zum Quadrat - es ist so schwer, in Worte zu fassen. Aber es ist doch toll, dass man in der Mathematik wenigstens irgendein Vergleichsbild kriegt, wo das irgendwie fassbar wird. Es ist eh schon unendlich! Aber jetzt geht im kleinsten Futzerl noch einmal Unendlichkeit auf! Und so eng kann das Futzerl gar nicht sein - in unendlich kleinster Differenz wächst wieder eine ganze Unendlichkeit heraus! Und an dem arbeiten wir mit. Das ist der Name, den wir uns erwerben können. Und damit heiligen wir den göttlichen Namen, weil wir in dem, in dem das verwirklichen, was sonst eigentlich nur in der Gottheit drinnen ist. Und jetzt wird es verwirklicht in dem kleinsten geistigen Wesen, das es gibt.
Dein Name werde geheiligt: Mit Hilfe des Christus eine neue Geist-Kosmos schaffen 1:52:04
Wir sind ja Anfänger auf dem Ganzen. Dein Name werde geheiligt. Also Geist selbst zu schaffen, das letztlich von kosmischer Bedeutung wird. Jeder Mensch trägt etwas dazu bei und damit einen ganz neuen Geist-Kosmos zu schaffen, einen Astral-Kosmos zunächst damit zu schaffen. Und dasselbe wird uns noch nicht während der Erdenentwicklung gelingen, aber mit der Hilfe des Christus sind große Anfänge dazu möglich, indem wir das, was wir im Seelischen erwerben, zur selbstverständlichen Gewohnheit machen. Dann arbeiten wir am Ätherischen und machen im Ätherischen genau dasselbe: Wir lösen schwache Lebenskräfte, schlechte Lebenskräfte, schuldbeladene Lebenskräfte, zerstörte Lebenskräfte auf ins Nichts und erzeugen aus dem Nichts heraus schöpferisch neue Lebenskräfte. Dann entwickeln wir Lebens-Geist.
Dein Reich komme: Die Erdenentwicklung geht durch viele Reiche 1:53:26
Wo das Wort Geist dabeisteht, heißt es immer: Es kommt schöpferisch aus dem Nichts letztlich. Und das ist im Vaterunser eben dadurch angedeutet: Dein Reich komme. Das Reich hat was zu tun mit den Lebenskräften. Die Lebens-Reiche auch, durch die unsere ganze Erdenentwickelung usw. durchgeht. Das alles hängt damit zusammen. Dein Reich komme. Es ist sogar das "komme" irgendwie gut, denn bis das Realität wird, ist noch ein weiter Weg. Es sind erst die ersten Anfänge möglich.
Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden: Der Wille im Zusammenhang mit dem Geistigen, das Physisches hervorbringen kann 1:54:14
Und zum Schluss: Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden. Der Wille hängt am stärksten mit dem Physischen zusammen in einer gewissen Weise. Er hängt auf der anderen Seite am meisten mit dem Geistigen zusammen. Aber die größte geistige Kraft ist notwendig, um bis ins Physische gestaltend zu wirken, um das Physische überhaupt hervorzubringen. Und das führt letztlich zur vollkommenen geistigen Erneuerung unseres physischen Leibes, der dann kein stofflicher Leib mehr ist. Ein stofflicher Leib ist ein physischer Leib, der durch die Widersacher beeinträchtigt ist. Sagen wir's einmal so. Aber der wirkliche Auferstehungs-Leib hat dann alle diese Widersacher-Wirkungen getilgt, hat sie aufgelöst ins Nichts. Und dann steht dieses Physische in einer neuen Gestalt auf, in einer Gestalt auf, die eben ein freies... aus einem freien, individuell Schöpferischen heraus entsteht. Bis das sich verwirklicht wird, verwirklichen kann, voll und ganz, brauchen wir in Wahrheit also bis zum Ende unserer ganzen kosmischen Entwicklungsstufen, also bis zur letzten 7. Stufe hinauf. Dort - 777 - dort ist die Zahl 777 dann. Also siebente kosmisch planetarische Entwicklungsstufe, sieben Lebenszyklen, sieben Lebens-Stufen, Lebens-Stufen durchgemacht - und jede dieser sieben Lebens-Stufen durch sieben Form-Zustände durchgetragen. Und was dann heraus kommt, dann sind wir mit dem Ganzen fertig und bereit zu neuen Taten sozusagen. Aber dann sind wir erstmals in der ganzen Entwicklung überhaupt geistige Wesenheiten geworden, die ja letztlich sich selbst geschaffen haben am Ende, in individueller Form. Was das für Konsequenzen hat, wo der Unterschied zur Gottheit ist, will ich mich jetzt nicht einlassen.
Wenn der Mensch die sieben Entwicklungsstufen durchgemacht hat, wird er in der Lage sein, einen ganzen Kosmos zu erschaffen 1:57:00
Da schließt sich noch ein weites Thema an und würde sich anschließen: Was ist denn eben mit dem Menschen, wenn er diese sieben Stufen durchgemacht hat? Wir haben schon davon gesprochen, dass wir dann auf der Stufe der heutigen Elohim stehen, aber natürlich in einer ganz anderen Art. Stufe heißt, Stufe der Elohim, Geister der Form zu sein, dann in gewisser Weise. Heißt nichts anderes, als dass wir einen Kosmos bis zum Physischen herunter schaffen können. Na, das ist nicht wenig! Bitte einen ganzen Kosmos! Man denke an unseren Kosmos. Man braucht ja nur auf den Sternenhimmel raus schauen. Dann sieht man, dass das ziemlich groß ist das Ganze. Und wie wenig wir noch davon kennen und wissen. Und wir werden das alles kennenlernen. Durch viele Entwicklungsstufen noch, um selber einmal etwas, jedenfalls nicht nur Vergleichbares, sondern wohl auch wahrscheinlich viel größerer Dimensionen hervorzubringen. 'Größe' jetzt nicht im räumlichen Sinne gemeint, sondern von der Vielfalt, die darin möglich ist. Und das heißt, wir werden dann auf jeden Fall Schöpfer-Götter. In welcher Beziehung das zur göttlichen Quelle selbst, zur höchsten Quelle ist, ist jetzt nur ein ganz anderes Kapitel.
Aber so viel sei dazu gesagt, dass dadurch, dass die Gottheit uns diese Entwicklung ermöglicht hat, dadurch auch das höchste Göttliche in gewissem Sinne, eine neue Qualität sich erworben hat, eine neue Qualität des schaffen-Könnens. Immerhin das höchste Göttliche. Darf man sich hier überhaupt, so wie eigentlich im Kleinen, unser Ich nicht vorstellen als etwas, das ist: Ah, der liebe Gott, dort steht er sozusagen, im übertragenen Sinne! Das wirklich Geistige "ist" nicht. Es ist die Kraft, die etwas Seiendes schaffen kann oder zuletzt zum Seienden wird, im Seienden sogar erstarrt bis zum Physischen hinunter. Aber das heißt, das Geistige ist pure Schaffenskraft, nichts anderes. Und diese göttliche Schaffenskraft, dadurch dass sie dem Menschen diesen Weg ermöglicht hat: Mach damit auch eine Entwicklung durch! Da muss man abgehen davon, zu sagen: Ja, das Göttliche, in Ewigkeit, in Unendlichkeit und es ist immer in sich gleichbleibend. Das ist in Wahrheit noch die vorchristliche Vorstellung.
Eine neue Art, das Vaterunser zu lesen: Das, was als Schöpferkraft zwischen den Zeilen steht, in eigene Worte zu fassen 2:00:05
Die neue Vorstellung, der Mensch kann es erfassen, ab dem Zeitpunkt, wo er aus seinem Ich selber wirklich schöpferisch tätig wird, dann kann er diese eigentliche Dimension erfassen, wo es hinzielt, dass das eben auch nicht etwas Fertiges ist, was zwar riesengroß ist, was sogar abzählbar unendlich von mir aus ist - aber es kann nur viel, viel größer werden. Und bis dort hinauf geht es. Und dafür uns ein Bewusstsein auch zu geben: So kann man das Vaterunser im ganz Großen lesen. Man kann es einmal auch im ganz Kleinen vom Gemüt her lesen, einfach so, wie es da zunächst einmal steht. Aber man kann das vertiefen bis dorthin, dass man sich bewusst macht den Weg, wo wir hingehen - können.
Wobei dieser Weg - ihr wisst eben, nicht ein Fertiger ist, sondern wir bestimmen ihn, dass wir diesen Weg formen können bis dorthin. Und da kann uns das Vaterunser wirklich auch tiefster Meditationsinhalt werden. Da ist es unerschöpflich. Und, ja, man könnte anfangen damit - Rudolf Steiner hat es ja auch getan und andere haben es auch getan - eine eigene Fassung des Vaterunser zu schreiben, mit Ergänzungen in Wahrheit. Das heißt, es geht nicht darum, ein anderes Vaterunser zu schreiben. Überhaupt nicht! Es geht darum, das, was zwischen den Worten eigentlich steht und lebt und sich bewegt, als Schöpferkraft zwischen den Zeilen sozusagen steht - das herauszuholen, in Worte zu fassen. Das ist keine Blasphemie. Jedenfalls nicht dann, wenn ich es mit der richtigen inneren Gesinnung tue. Also eben mit dieser Vorsicht: Ich muss von meinem Ego frei sein. Ich darf nicht meine Wunschvorstellungen im Guten wie im Bösen hineintragen. Manches ist ja auch gut gemeint und hat trotzdem keine gute Richtung. Ist trotzdem aus dem Ego. Viel, was gut gemeint ist, heißt eigentlich, das eigene Ego will sich wohlfühlen dabei, usw. Aber das ist hier drinnen.
Das Vaterunser als seelische Stärkung betrachten 2:02:42
Ja, so viel einmal jetzt durch einige Vorträge hindurch zum Vaterunser. So gestärkt können wir uns das nächste Mal wieder bewusster mit dem Abgrund beschäftigen. Aber nehmt das als Stärkung, mit diesem Vaterunser umzugehen in einer wirklich so ganz offenen Weise. In einer ganz nüchternen, nicht frömmelnden Weise, aber mit einem Bewusstsein, wo das hinführen kann, umzugehen, kann es sehr, sehr hilfreich sein. In diesem Sinne, meine Lieben - Danke heute fürs Zuhören! Bis zum nächsten Mal! Ich denke, wir haben es heute geschafft, ohne technische Panne. Schau schau! Die Widersacher haben sich still gehalten. So, gute Nacht, meine Lieben! Gute Nacht auch bei den Menschen im Livestream. Danke fürs Dabeisein. Bis zum nächsten Mal. Danke!
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Glossar
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A ANGST
ASTRALKRÄFTE
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B BÖSE
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C CHRISTLICH
CHRISTUS
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D |
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E |
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F |
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G GEBET
GEHIRN
GLÜCK
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H HEILIGER GEIST
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I ICH
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J |
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K KARMA
KRANKHEIT
KRIEG ALLER GEGEN ALLE
KULTUREPOCHEN
KUNST
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L LEBENSKRAFT
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M MEDIZIN
MICHAEL
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N NAHRUNG
NEUES JERUSALEM
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O |
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P PARADIES
PFINGSTEN
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Q |
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R REICH
RUDOLF STEINER
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S SEELE
SEELENWELT
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V VATERUNSER
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W WESENSGLIEDER
WIDERSACHER
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X