Die Apokalypse des Johannes - 102. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 102. Vortrag -
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Vorschau

Ein besonderes Thema dieses Vortrags sind die Risiken des geistigen Weges, dargestellt an einer zentralen Gestalt in den Mysteriendramen von Rudolf Steiner. Selbst wenn man glaubt, richtig zu liegen, besteht die Möglichkeit des Irrtums. Am Weg lauern die Widersacher-Kräfte und Schwarzmagier, die uns dazu verleiten, vom Weg abzuirren. Der Geistschüler ist gefordert, den Verführungen Luzifers und der bestechenden Logik Ahrimans nicht zu verfallen und besonders wachsam zu sein. In so ferne ist der geistige Weg ein Weg auf des Messers Schneide, den jeder Mensch ganz individuell gehen muss, um seine Freiheit zu erlangen. Ein weiteres Thema ist die wichtige Frage des Mitleidens, Mitgefühls für Menschen, denen es nach außen hin, scheinbar gut geht. Zudem entwickeln wir Verständnis für die Symbolik, die im Apokalypse-Text in drastischen Bildern dargestellt ist.

Transkription des Vortrages

Gehalten am 21.3.2023/ Zusammenfassung am 24.6.2023 (von Elke)

Begrüßung und 52. Wochenspruch 0:00:38

Ja, meine Lieben, dann begrüße ich euch ganz herzlich zum 102. Vortrag zur Apokalypse und es kommt der 52. Wochen-Spruch. Das ist der letzte und dann geht's wieder mit Eins los. Allerdings erst am Ostersonntag. Das heißt, wir werden jetzt die nächsten zwei Male noch leben mit diesem Spruch. Da Ostern ja ein bewegliches Fest ist, was sehr weise ist, verschiebt sich das um bis zu fast vier Wochen und das kann also hin und her wandern. Also, wir werden die Gelegenheit genug haben, uns in den 52. Wochen-Spruch zu vertiefen, auch noch die nächsten beiden Male.

Wenn aus den Seelentiefen

Der Geist sich wendet zu dem Weltensein

Und Schönheit quillt aus Raumesweiten,

Dann zieht aus Himmelsfernen

Des Lebens Kraft in Menschenleiber

Und einet, machtvoll wirkend,

Des Geistes Wesen mit dem Menschensein.

Das Geistige, das aus den Seelentiefen aufsteigt, verbindet sich mit der aufblühenden Natur, führt uns aber ins Träumerische 0:02:01

Also aus den Seelentiefen, aus unseren Seelentiefen erwacht unsere Geistigkeit, oder ist da und wendet sich jetzt dem Weltensein zu. Warum habe ich jetzt kurz innegehalten - weil je mehr wir jetzt in Frühling und Sommer hineingehen, desto mehr werden wir wieder ins Träumerische hineingeführt. Also wir haben es gar nicht so leicht, ganz wach zu sein. Da muss man sich dann schon ziemlich anstrengen, um so ganz wach zu sein. Aber gerade dieses Geistige, das aus den Seelen-Tiefen aufsteigt, verbindet sich mit dem Geistigen, das von draußen kommt, mit der Schönheit des Welten-Seins, die uns überall umgibt, namentlich in der Blumenwelt, die jetzt erwacht, in der ganzen Natur, die erwacht. Das kommt uns entgegen. Ja, aus den Himmelsfernen kommt des Lebens-Kraft. Eine belebende Kraft, die uns zukommt. Also die ist es auch genau die, die im Grunde unser Bewusstsein dämpft bis zu einem gewissen Grad. Das ist eben - Bewusstsein und Lebenskraft sind immer so Gegenpole...

(ja ich mach das Fenster zu uns, der Lärm könnte uns stören. Sonst hören wir nichts mehr, wenn der Zug durchfährt. So - entschuldigt also, das war zu viel Natur, die von draußen herein kam).

Bewusstsein ist nicht mit den Lebenskräften verbunden, sondern mit den Abbaukräften. Daher ist der Tod unser wesentlicher Begleiter 0:03:40

Also des Lebens Kraft, die Lebenskräfte beleben uns, aber sie machen uns unbewusster. Je mehr das Leben sich entfaltet, umso unbewusster werden wir. Also Bewusstsein ist gerade nicht mit den Lebenskräfte zunächst einmal verbunden, sondern gerade mit dem Gegenteil, mit den absterben Kräften, mit den Abbaukräften. Und darum ist der Tod unser wesentlicher Begleiter. Gerade jetzt in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter, wär's schön, sich dessen bewusst zu werden und zwar in einer guten Weise. Nicht huhu - was Schreckliches - sondern wohldosiert sterben wir in jeder Minute, jeden Tag, jedes Monat, jedes Jahr ein bisschen. Und das gibt uns das Bewusstsein. Wenn wir das nicht hätten, dann könnte man, weiß ich nicht, eine 1000-jährige Eiche vielleicht werden. Aber mit dem Bewusstsein schaut es dann schlecht aus, irgendwo. Es ist schon dort auch eine Art Bewusstsein, aber eben nicht vergleichbar mit unserem Selbstbewusstsein, nicht einmal vergleichbar mit dem Traumbewusstsein, sondern die Pflanzen schlafen. Sie haben ein Schlafbewusstsein, ein traumloses Schlafbewusstsein.

Es gibt sogar noch einen tieferen Bewusstseinszustand, den die Minerale haben. Mineralien haben ein mineralisches Bewusstsein, könnte man es nennen. Das ist unheimlich weit. Es umspannt in Wahrheit den ganzen Kosmos. Also die Mineralien, ihr Bewusstsein besteht darin, dass sie eigentlich, ja sich mitgestalten nach dem ganzen Kosmos, in ihrer Gestaltbildung spüren drinnen, namentlich in den Feinheiten drinnen. Etwas, was in einer gewissen Weise die Physik ja auch weiß, dass der ganze Kosmos eigentlich eine Einheit bildet. Und es gibt im Grunde nicht nur lokale Ereignisse und dann vielleicht schlagt es Wellen und irgendwann woanders, sondern gleichzeitig. Also wenn ich jetzt da was fallen lasse, weiß das der Saturn mit dem mineralischen Bewusstsein. Es weiß irgendein Stern weit weg, es weiß eine andere Galaxis, es wissen andere Galaxienhaufen, die es weit, weit weg gibt, im selben Moment - zeitlos. Da geht es nicht um eine Nachricht, die von da dorthin wandert, sondern es ist in Wahrheit ein Ganzes. Und das ist am stärksten ausgeprägt, eben im mineralischen Sein. Das ist auch ganz interessant. Also die Mineralwelt als solche ist wirklich eine Ganzheit. Die ist komplett verbunden miteinander: Die kristallbildenden Kräfte - und die habe ich auch öfters schon so erwähnt - die hängen sehr eng zusammen gerade mit der Ich-Kraft und mit der Christus-Kraft. Gerade das hat diese Welten-Weite drinnen.

Durch die Seelensprüche aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner bekommen wir ein Gefühl für den Wechsel der Jahreszeiten und den damit einhergehenden Wechsel des Bewusstseinszustandes 0:07:04

Aber wir brauchen unser Selbstbewusstsein einmal hier und das ist im Grunde einmal sehr eng. "Ich bin ich" - und viel mehr sehe ich schon nicht. Das ist die engste Form des Bewusstseins, aber sie ist sehr hell. Das heißt, wir wissen, dass wir bewusst sind. Es ist so paradox! Aber man muss eigentlich, zumindest verglichen mit unserem Ich-Bewusstsein von anderen Bewusstseinszuständen sprechen, wo man nichts weiß im Grunde, aber trotzdem verbunden ist mit dem Ganzen, eben in höchsten Maße mit der Mineralwelt. Man ist verbunden mit dem Ganzen und gestaltet sich danach nach den Ganzen. Und wir haben halt ein sehr enges Bewusstsein und tun uns daher zumindest mit unserem Wachbewusstsein sehr viel schwerer mit zu leben mit der ganzen Welt. Wir müssen das lernen. Und dazu dienen sehr gut auch diese Seelensprüche. Diese Seelensprüche aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner einmal seelisch das ins Gefühl zu bekommen, wie das wechselt die Jahreszeit, wie damit auch der Bewusstseinszustand wechselt. Man könnte es noch in einem viel kleineren Rhythmus sehen: Atemrhythmus zum Beispiel. Einatmen- ausatmen. Einatmen ist bewusst werden. Ausatmen ist ein bisschen unbewusster werden. Das Bewusstsein schwingt immer hin und her, immer hin und her. Man spürt das ja, wenn man so ganz stark einatmet, spürt man den ganzen Körper sehr stark.

Alles klare Bewusstsein ist gemilderter Schmerz 0:08:53

Alles spürt man, sich selbst spürt man sehr stark. Und wenn es zu stark ist, dann sagen wir: Ausatmen, loslassen, ausatmen, erleichtert. Erleichtert also von dem Druck des Bewusstseins im Grunde. Weil wenn Bewusstsein zu stark wird, das heißt, dass wir es nicht fassen können, dann wird es schmerzhaft. Alles Bewusstsein, alles klare Bewusstsein ist gemilderter Schmerz. Schmerz heißt eigentlich, das Bewusstsein rennt an die Mauer sozusagen. Und da tut sie sich weh. Nämlich die eigene Mauer, die daran liegt, dass es noch so eng ist. Es wird mit der Zeit weiter, weiter, weiter werden. Und trotzdem wach bleiben. Aber man kann sie das ja im Bild sehr gut vorstellen: Je größer der Raum ist, auf den sich das Bewusstsein sozusagen verteilen soll, umso dünner wird's halt. Und wenn's bis in die Unendlichkeit geht, dann wird's quasi sehr dünn. Und trotzdem ist die Verbindung da.

Ja, daher sind wir eben auch mit der Geistigkeit des ganzen Kosmos verbunden und am Allerstärksten, aber am unbewusstesten eben auch, insofern wir mineralisch sind. Und das ist gerade die wesentliche Aufgabe, die wir hier auf der Erde erfüllen: In dem mineralischen Leib zu leben und damit auch etwas zu spüren von dem von dem Ganzen. Das haben zum Beispiel die höheren Hierarchien, die sich nicht in unserem Sinne verkörpern in einer abgeschlossenen Leibesgestalt, haben diese Werte nicht. Wir haben sie gerade dadurch, dass wir den physischen Leib haben. Der ist eigentlich der physisch mineralischen Leib. Dadurch haben wir die Antenne sozusagen im Grunde fürs ganze Universum, nur wissen wir halt zurzeit noch nichts davon. Aber irgendwann einmal werden wir das auch in Erfahrung bringen. Es wird ein bewusstes Bewusstsein werden. Jetzt ist es ein unbewusstes Bewusstsein. Man kann nur in Paradoxien sprechen, weil es eben immer in Entwicklung ist. Also daher auch nicht umgekehrt schimpfen auf die materiellen Welt: "Ach, wir sind so geistig!" Was wir im wachen Geist haben, ist die geringste Menge Geist, die wir zur Verfügung haben. Die meiste steckt in unserem Mineralischen drinnen.

Und dann das nächste ist in den Lebenskräften. Aber da schlafen wir auch noch. Und mit den Mineralien sind wir noch tiefer als Schlaf. Das ist ein Trance-Zustand. Also Medien im Trance-Zustand kommen nahe an dieses mineralische Bewusstsein heran und daher können sie auch Eingebungen haben aus weiten Entfernungen. An die kommt man normal gar nicht heran, nicht einmal mit dem normalen Schlafbewusstsein, also dem traumlosen Schlafbewusstsein. Da muss man noch tiefer reingehen.

Dann Traumbewusstsein, das wir etwa untertags auch im Gefühlsleben haben, da sind wir traumbewusst. Wenn man so ein bissl aufpasst und im Tagträumen drinnen ist - man sagt ja schon "tagträumen" - da tun wir nicht gerade intellektuell denken. Aber es zieht sowas durch unsere Seele und das hat ja sehr starke Verwandtschaft mit den Träumen und spielt sich aber auf der Gefühlsebene ab, nicht auf der Gedankenebene. Auf der Gefühlsebene spielt sich das ab. Also da sind wir so im seelischen Bereich drinnen.

Und dann Ich-Bewusstsein. Ich bin ein Ich. Und das ist es schon irgendwo im Grunde in der Regel einmal. Viel mehr wissen wir noch gar nicht davon. Ja, das steckt für mich zumindest hinter dem 52. Wochen Spruch. Diese Verbindung mit der ganzen Welt auch zu sehen. Und dass da sehr viel Geistiges hereinkommt, aber das Wenigste davon wirklich bis ins Ich-Bewusstsein hinauf begleitet - noch. Aber da ist ein riesiger Schatz, der eigentlich auf uns einströmt. Und es geht darum, diesen Schatz immer mehr zu heben. Ich lese noch einmal den 52., bevor wir uns dann in den Abgrund stürzen. Und wie hab ich es das letzte Mal gesagt - es gibt den alten Witz: Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir einen entscheidenden Schritt weiter. Und diesen Schritt werden wir heute machen. Aber jetzt noch der 52. Wochen-Spruch:

Wenn aus den Seelentiefen

Der Geist sich wendet zu dem Weltensein

Und Schönheit quillt aus Raumesweiten,

Dann zieht aus Himmelsfernen

Des Lebens Kraft in Menschenleiber

Und einet, machtvoll wirkend,

Des Geistes Wesen mit dem Menschensein.

Nichts ist im Lebendigen so, dass es sich genau gleich wiederholt 0:14:40

Also da werden auch ganz besonders eben die Lebenskräfte angesprochen. Und wenn wir unser Denken ein bisschen weiter entwickeln und über das normale Verstandesdenken, das wir in der griechisch-lateinischen Zeit uns erworben haben als Menschheit, wenn wir ein bisschen über das hinausgehen und lernen, ein lebendiges Denken zu entwickeln - ein Denken, das nicht mehr die Absterbe-Prozesse braucht, um sich bewusst zu werden, sondern das im Lebendigen selbst bewusst wird, das heißt im Ätherischen selber. Dann wird das Ätherische, die Bildekräfte, die Lebenskräfte, die uns gestalten, die die Pflanzen gestalten, die Tiere gestalten, die alles Lebendige gestalten, die im lebendigen Fließen des Wassers wirksam sind, also überall um uns wirksam sind - wenn wir in dem bewusst werden, dann bekommen wir ein lebendiges Bild des Seelischen und des Geistigen. Dann wird sozusagen der Ätherleib, die Ätherkräfte der Spiegel, indem wir uns das anschauen können. Wir brauchen immer einen Spiegel, in den wir uns schauen können. Im Alltagsbewusstsein, im Verstandesbewusstsein ist es der physische Leib und namentlich das physische Gehirn, also das Nervensystem und das zentrale Nervensystem besonders. Und da stirbt alles ab. Alles wird letztlich tot. Also unsere Verstandesbegriffe sind tot. Dann kann man schöner Definitionen machen, die kann man herunterbeten, aber dann ist es tot. Und in der Definition ist es endgültig erstorben, weil das Lebendige ist in der nächsten Sekunde schon wieder anders geworden. Es bewegt sich. Nicht ganz willkürlich, keineswegs! Es ist eine Ordnung drinnen. Aber trotzdem so, dass immer wieder was Neues kommt und doch das Gleiche ist in einer gewissen Weise, aber in einer anderen, leicht veränderten Form. Nichts ist im Lebendigen so, dass es sich genau gleich wiederholt. Ähnlich, aber niemals gleich.

Mit lebendigem Denken, mit einem wirklichen Erleben nehme ich in Wahrheit sehr viel Lebenskraft mit und nehme sie im Grunde den Widersachern weg 0:17:31

Und so ist es auch im lebendigen Denken, das wir jetzt brauchen werden irgendwie, um die Bilder lesen zu können, die jetzt da aus dem Abgrund uns entgegen kommen, um in sie tiefer eindringen zu können. Um, ja, uns diese Bilder einerseits eben zu einer Erkenntnisquelle zu machen, aber zugleich auch zu einer Lebensquelle zu machen. Jawohl, in den Abgrund gehen und Leben dabei entwickeln. Wenn ich mit einem lebendigen Denken, mit einem wirklichen Erleben, mit einem lebendigen Er-leben - ich tue es bewusst verdoppeln, dass so viel Leben drinnen ist - das wahrnehme, dann mich einlasse drauf, dann nehme ich damit in Wahrheit sehr viel Lebenskraft mit und nehme sie den Widersachern weg im Grunde. Nämlich dass sie es zerstören können, verunstalten können, gerade die ahrimanischen Kräfte. Und mit denen werden wir es jetzt zunächst einmal am meisten zu tun haben. Aber die wirken am stärksten im Ätherischen und machen das Ätherische, ja, unbeweglich, wenig beweglich, sagen wir's einmal so, steif. Das ahrimanische Ideal ist Wiederholung, Wiederholung, immer genau gleich, immer genau gleich. Und viele Dinge, das wird sehr kompliziert, vieles rollt dahin, aber alles soll im Grunde wie ein Uhrwerk rollen. Also streng berechenbar im Grunde und damit eigentlich schon so, dass nichts Neues mehr kommen kann. Wenn ich das ausrechnen könnte, wüsste ich sozusagen, was am Ende rauskommt und wohin der Weg geht. Und auf der Ebene der Äther-Kräfte fängt es aber schon an, offen zu sein, die Entwicklung. Niemand, nicht mal die Gottheit selbst, kann voraussehen, wie die Entwicklung weitergeht. Sie ist auf einen Weg gebracht worden, eine Richtung ist angepeilt worden. Aber was dann im Detail passiert, ist offen. Wir haben das letzte Mal darüber gesprochen. Daher auch interessanterweise die Theologen sprechen schon davon. Also: Die Allwissenheit und Allmacht Gottes ist nicht haltbar in gewisser Weise. Das ist das alte Bild aus der griechisch- lateinischen Zeit. Dort dachte man also: Das höchste Geistige muss ewig und unveränderlich sein.

Das neue Bild der heutigen Zeit ist gegenüber der griechisch-lateinischen Zeit viel reicher: Nichts steht fest, Entwicklung ist in jedem Augenblick möglich, die Zukunft ist offen 0:19:53

Aber so muss es in Wahrheit eben nicht sein. Das ist ein viel zu enges Bild in Wahrheit. Das neue Bild ist viel, viel reicher. Da ist wirkliche Entwicklung in jedem Augenblick möglich. Nicht eine Schöpfung, die irgendwo am Anfang schon feststeht, wie sie verlaufen wird, wie sie zu Ende gehen wird. Das wäre was absolut Ahrimanisches. Das wäre jetzt etwas absolut Ahrimanisches. In der Vergangenheit war das noch bis zu einem gewissen Grad so, dass tatsächlich also alles nach einem Plan, nach einem fertigen Plan gelaufen ist, wenn man so will. Wenn man zurück geht zum Alten Saturn und so. Aber selbst da fangen schon die ersten Querschläger an, aber zart noch. Aber im Großen und Ganzen startet es mit dem Ideal, dass alles wohlgeordnet ist, überall und für alle Zeiten im Grunde. Also vom Schöpfungs-Anfang bis zum Schöpfungs-Ende ist alles bereits geordnet. Aber im Grunde stelle ich mir dann die Frage: Muss man das jetzt alles durchspielen? Es kann sich eh nichts mehr ändern im Grunde. Aber das Spannende ist, es kommen schon die ersten Querschläger, kommen schon dann sehr bald. Und das wird wird immer stärker. Und es bedarf es eines neuen Einschlags - darüber haben wir auch schon in früheren Vorträgen gesprochen - nämlich, dass nicht ein Zentrum alles steuert, sondern dass aus der ganzen Peripherie heraus, aus den vielen, vielen, jetzt vor allem Menschenwesen, die die Freiheit bekommen haben oder auf dem Weg sind, sich ihrer würdig zu erweisen, dieser Chance. Dann kommen immer neue, immer unvorhersehbarere Impulse, die die Gottheit nicht vorhersieht, die die Hierarchien über uns nicht vorhersehen können. Und die gerade aber dazu beitragen können, wenn es die richtigen Impulse sind. Das heißt, wenn sie im Einvernehmen mit der geistigen Welt geschöpft sind, dann bringen sie eine beständige Erneuerung hinein.

Es ist interessant eben in diesem Sinne zu betrachten die moderne Evolutionslehre, die natürlich wie unser ganzes Zeitalter extrem materialistisch geprägt ist. Aber sie hat den wesentlichen Kern darin, um was es geht. Die Zukunft ist offen. Sie ist nicht vorherberechenbar und und sie kann nicht nach einem fertigen Plan ablaufen, der in irgendeiner himmlischen Schublade liegt, sondern in jedem Moment besteht Offenheit, etwas Neues zu schaffen. Aber es wirkt natürlich das Alte nach. Und dadurch gibt es auch ein gewisses Beharrungsvermögen. Es ist nicht so, dass alles sich sofort wieder auflöst und die Welt jeden Tag komplett neu geschaffen wird. Dann wird auch nichts weitergehen. Sondern es bleibt etwas bestehen aus der Vergangenheit. Aber es wird weiterentwickelt. Es werden weitere Facetten daraus gemacht. Aus jeder Form, die entsteht, entstehen morgen schon wieder zehn andere Formen, die irgendwas Neues hineinbringen. Und so wird die Welt immer, immer reicher.

Ahrimanische und asurische Wesenheiten sind bestrebt, den Menschen berechenbar zu machen, ihn zu mechanisieren wie ein Uhrwerk 0:23:41

Und das ist genau das, was aber die ahrimanischen Wesen, die asurischen Wesen - die kann man in gewisser Weise auch zu den ahrimanischen zählen.... der Begriff ahrimanisch kann enger oder weiter gefasst sein. Man kann es grob nehmen als Unterscheidung zwischen den Licht-Geistern und den Luziferischen. Und dann sind die anderen die Geister der Finsternis im wesentlichen. Also das sind die ahrimanischen im engeren Sinn. Aber man kann eben auch die Asuras dazuzählen. Na ja, und die Wesenheiten hinter Sorat sind ein eigenes Kapitel, auch in unserem Sinne absolut Finsternis. Aber im Grunde etwas, was der Erdenentwickelung, kann man sagen, passiert ist. Obwohl es gleich sehr bald eine wichtige Aufgabe hatte. Gerade diese Wesenheiten, die mit dem Sorat-Prinzip zusammenhängen, die waren es zum Beispiel, die die Erde aus der Sonne herausgelöst haben. Die haben diese Trennung vollzogen. Und wenn diese Trennung nicht gewesen wäre, dann hätte die ganze Entwicklung auch nicht funktioniert. Also das heißt, in gewisser Weise müssen wir auch diesen Wesenheiten hinter dem Sorat-Prinzip dankbar sein, dass sie diese Entwicklung ermöglicht haben.

Und wir müssen nur aufpassen in der Zukunft, diese Wesenheiten unter Sorat möchten um jeden Preis verhindern, dass das, was in der Zukunft passieren soll, die Wiedervereinigung von Sonne und Erde. Das wollen sie verhindern. Sie wollen also eigentlich im Grunde den Menschen und die Erde immer mehr materialisieren, mechanisieren, ja im Grunde zu einem riesigen Uhrwerk machen, könnte man sagen. Das wäre ihre Idee. Die Ideen hat schon inspiriert die großen Denker am Anfang der Neuzeit, als dieses ganze mechanistische Weltbild entstanden ist, also die Planetenbewegungen - und den ganzen Kosmos hat man sich wie ein großes Uhrwerk gedacht. Und das war ja auch die Zeit, wo man dann begonnen hat, immer tollere Uhren zu bauen. Es gab schon im Mittelalter welche. Also welche mit dem Räderwerk und so. Aber das war noch vergleichsweise primitiv in dem, was dann im 16., 17., 18. Jahrhundert an Feinmechanik entsteht und an komplizierten Räderwerken, die entstehen. Das ist genau das ahrimanische Denken! Und das sieht man gleich. Das ist ja jetzt aber nicht grundsätzlich was Böses. Sie sind herrlich, diese Uhren - Meisterwerke! Große Leistung! Und die Menschen, die diese ahrimanischen Gedanken aufgefasst haben, haben etwas total Künstlerisches zugleich auch daraus gemacht, weil das sind auch Kunstwerke, wirkliche Kunstwerke, bewegliche Kunstwerke in gewisser Weise. Ich meine nicht, dass wir jetzt stehen bleiben müssen dabei. Aber um ein bissl eine Einschätzung zu kriegen: Mit welchen Kräften haben wir zu es tun, die uns da im Abgrund erwarten? Weil da wird es vor allem um diese mechanisierenden, rationalisierenden Kräfte gehen, die alles berechenbar machen wollen. Das sind also die ahrimanischen Kräfte im weitesten Sinne mit den Kräften hinter Sorat.

Unsere Zeit ist charakterisiert durch ein Zusammenspiel von luziferischen und ahrimanischen Kräften 0:28:03

Aber der Einstieg fängt trotzdem ganz woanders an, nämlich sehr wohl mit den luziferischen Kräften. Die sind deswegen noch nicht überwunden und noch nicht weg. Und sie spielen gerade in unserer Zeit wieder eine sehr, sehr große Rolle. Allerdings immer in Verbindung eben mit den ahrimanische Kräften. Und man kann sagen, bei den meisten Erscheinungen unserer Zeit, bei den Erscheinungen, die sozusagen unsere Zeit charakterisieren geradezu, da ist ein Zusammenspiel von luziferischen und ahrimanischen Kräften. Das ist so...es wird Pingpong mit uns gespielt ein bissel, wenn wir nicht aufpassen. So spielen sie, obwohl sie sich eigentlich in gewisser Weise spinnefeind sind. Aber sie sind aneinandergekettet, sie brauchen einander. Also der Luzifer muss einfach - ja, wie soll ich sagen, die Lust, die Begierde danach erzeugen, dass wir einfach, sage ich ganz salopp, dass wir abfahren auf dieses ahrimanische Zeug. Dass wir damit ein inneres Lustgefühl geradezu auch verbinden.

Und wir haben ja das letzte Mal gesprochen über die Mysterien-Dramen Steiners (Die Mysteriendramen Rudolf Steiners), über diese Geschichte mit der Seherin Theodora. Und wo dann der Johannes Thomasius, man könnte sagen, eine Art geisteswissenschaftliches Werk herausgebracht hat, nachdem er lange Zeit ein Student von Professor Capesius war, Historiker war. Und der jedenfalls gelernt hat, sehr abstrakt, sehr wissenschaftlich zu denken. Und es geschafft hat, geistige Wahrheiten durchaus in klare Gedankenform zu bringen, aber in eine Gedankenform, hinter der Ahriman steckt. Und woran kann man das erkennen? Dieses Werk zeichnete sich dadurch aus, dass alle, eben auch die Leiter des Mysterien-Tempels, also dieses Rosenkreuzer-Bundes gefunden haben: Jetzt ist ein Werk da, das wirklich das Geistige, die Geisteswissenschaft im Grunde jedermann verständlich macht. Alle können das jetzt verstehen. Und das ist ja an sich nichts Schlechtes. Ich meine, das versuchen wir ja auch hier. Ich versuche ja auch so zu sprechen, dass ihr die Chance habt, was zu verstehen dabei. Aber es fehlt was Winziges beim Johannes Thomasius. Bei mir hoffe ich nicht, denn ich mach immer zwischendurch ein paar Fehler oder ein paar Stolpersteine drinnen. Dann geht's schon. Wenn die Sache zu glatt geht und wenn sie dich sozusagen geradezu, ohne dass du's merkst, zum Verstehen zwingt, weil es ja so logisch ist und gar nicht anders sein kann und unausweichlich so sein muss, dann ist es mit Sicherheit ein Werk Ahrimans.

Der Ahriman hat genau diese Genialität, diese Hunderte, Tausende, Zehntausende, Millionen logische Fäden so zusammenzuführen, dass sich das ausgeht. Ich meine, wir sind ja mit unserer Logik arme Wesen. Wir haben eine lineare Logik im Grunde. Wir schließen aus A folgt B, aus B folgt C usw. Eine Linie? Ja, in der Wirklichkeit gibt es Millionen Linien, die gleichzeitig laufen, verschiedene Wege gehen und sich präzise an einem Punkt treffen. Dann habe ich sozusagen eine multidimensionale Logik in Wahrheit. Die schaffen wir mit unserem Verstand heute noch nicht. Da ist eher die Gefahr, dass das einmal die Computer schaffen werden. Das sind ahrimanische Werkzeuge, die werden das schaffen und der Mensch wird daneben stehen und sagen: "Aha! Nehm ich zur Kenntnis. Aber ich kann es nicht nachvollziehen mit meinem Denken. Außer ich implantiere mir - weiß ich nicht - so ein Computer-Interface". Wird ja tatsächlich diskutiert und schon anfänglich probiert. Also das heißt, dass man sozusagen diese Rechenkapazität auslagert an den Computer, aber ins Nervensystem in irgendeiner Form einspeist. Na gut, dann werden wir immer mehr ahrimanisiert, keine Frage. Aber das sind Dinge, die nicht nur kommen werden, die in Ansätzen schon da sind.

Die Aufgabe des Menschen wird sein, die Welt so zu gestalten, dass sie sich der Berechnung entzieht. Dagegen ist die Welt Ahrimans eine tot-mechanistische, berechenbare Welt 0:33:09

Und genau da ist es ja auch so, also diese Prophezeiungen der sogenannten Transhumanisten, die das anstreben. Wie sie das beschreiben - das ist sehr logisch. Es ist sehr klar und sehr nachvollziehbar und vor allem, wenn dann manches noch in der Praxis funktioniert... Aha! Dann ist das natürlich sehr verlockend. Und es wird kommen. Es wird kommen. Ich hatte es schon einmal erwähnt den Ausspruch von Rudolf Steiner: Die Zusammenschmiedung des Menschen mit dem Maschinenwesen wird kommen. Unausweichlich. Wie weit es jetzt jeden einzelnen betrifft, ist, ist ein anderes Kapitel. Aber es wird kommen. Es wird kommen für uns als Anstoß, dass Ahrimans Welt präzise funktionierend, aber absolut tot-mechanisch, aber berechenbar ist. Unsere Aufgabe wird es sein, etwas zu schöpfen, das sich der Berechnung entzieht, immer besser die ahrimanischen Kräfte zu erkennen. Weil es nützt nichts, wenn wir immer sagen: Ahriman, Ahriman! Das ist ein Schlagwort. Wir müssen ihn im Detail kennenlernen. Wo liegt die Problematik?

Und die Kernproblematik ist: Das ist eine unglaublich komplexe, unglaublich präzise funktionierende, aber absolut tot-mechanische Welt. Mechanisch jetzt im weitesten Sinne, im Sinne von absolut berechenbar. Auch wenn diese Bewegungsmöglichkeiten unser Potenzial noch übersteigt. Aber es ist berechenbar. Und man kann damit Millionen, Milliarden, Billiarden von neuen Kombinationen hervorbringen. Es scheint unerschöpflich. In Wahrheit ist es aber endlich. Die Möglichkeiten sind viele, aber sie sind endlich. Und der Mensch hat die Aufgabe im Grunde doch immer ein bissel hinein zu spucken und dort etwas zu machen, was sich der Berechnung entzieht. Dadurch gestalten wir die Zukunft, gerade in den prinzipiell nicht vorhersehbaren Dingen, die niemand, weder Physiker, noch Biologe, noch ein Chemiker - nicht einmal die Gottheit vorhersehen kann, sondern die ganz spontan jetzt und hier durch ein menschliches Ich in die Welt gebracht werden. Also das heißt, wir haben die Aufgabe, den Ahriman zu lehren, dass es da noch was anderes gibt, was sein Werk stört, an dem er aber in gewisser Weise trotzdem auch leidet. Weil er leidet an der Begrenzung, die trotzdem da ist, auch wenn es so unerschöpflich scheint. Aber Ahriman selber spürt die Grenze trotzdem, ohne sich derer ganz bewusst zu sein.

Ein weites Kapitel - das könnte man mathematisch behandeln, geradezu. Wie ist es mit der Unendlichkeit und mit der Annäherung an die Unendlichkeit, usw.. Wie kann man im Endlichen trotzdem die Unendlichkeit fassen? Wäre ein spannendes Kapitel, das zu machen.

Just have fun - Luzifers Beitrag am Beispiel von Johannes Thomasius im 3. Mysteriendrama 0:36:53

Aber eben damit der Ahriman nicht sein Ziel, das er heute anzustreben glaubt oder anzustreben zu müssen glaubt, dass das nicht passiert, spuckt auch auf der anderen Seite der Luzifer hinein. Das ist auch die andere Sache und der stachelt die Menschen eben auf jetzt: Bitte, bleib nicht nur bei dem Berechenbaren drinnen, sondern mach, was dir Spaß macht! Mach es so, dass es dir Freude macht, dass es allen Freude macht. Dass es Spaß ist. Es muss ja nicht gleich ganz was Tiefergehendes sein. Aber einfach: Just have fun! auf Neudeutsch. Und das war genau dieses Problem mit der Theodora und dem Johannes Thomasius (Der Hüter der Schwelle). Johannes Thomasius hat also diese ahrimanische Präzision hineingebracht in ein geisteswissenschaftliches Werk, das geradezu zwingt zum Verstehen. Und das so so toll macht, dass du es gar nicht einmal merkst, dass du gezwungen wirst, sondern sagst: "Ja klar, das verstehe ich! Ist ja ganz logisch, muss ja so sein. Kann ja gar nicht anders sein!" Aber das soll es nicht sein.

Und jetzt kommt der Luzifer dazu und sagt: "Der Thomasius, wenn er diesen Weg geht, das ist zu einseitig. Ich muss ihm was von meiner Kraft geben, bzw. er muss mir was rauben aus der Welt Ahrimans im Grunde und der muss auch mir was geben, nicht nur dem Herrn Ahriman. Er muss auch mir was geben." Er hat große Fähigkeiten entwickelt, weil er hat ja wirklich eine geistige Schau und es kommt wirklich auch Richtiges, Gutes, Geistiges herein und mit dem könnte der Luzifer auch einiges anfangen. Und das ist eben die Problematik, dass dann jetzt, nachdem der Johannes Thomasius klar erkannt hat - hinter meinem Werk steckt Ahriman, also er hat ihn demaskiert - kommt unerkannt für ihn in Wahrheit der Luzifer heran. Genau in dem Moment, wo er schreit, es schreien könnte: "Triumph, ich hab das erkannt!" und jetzt den Mysterien-Brüdern des Rosenkreuzer-Bundes entgegenschleudert: "Ihr seid nicht wert, die Führer dieser Gemeinschaft zu sein, weil ihr habt nicht erkannt, dass Ahriman in dem Werk drinnen steckt und ihr als die großen Eingeweihten hättet das erkennen müssen! Also ihr seid eigentlich nicht wert dieser Rolle!" Und das heißt, in dem Moment fühlt sich der Thomasius in Wahrheit diesem ganzen Mysten-Zirkel überlegen und zurecht bis zu einem gewissen Grad. Aber genau das ist der Moment, wo ihn der Luzifer auf der anderen Seite packt. Da packt ihn der Luzifer auf der anderen Seite und wirft ihn zurück, wieder ganz stark auf die Ego-Kräfte, vom Ich weg auf die Ego-Kräfte.

Es geht um die schöpferische Weitergestaltung der Welt - Ahrimans Reich dagegen ist fertig, perfekt, ohne Vielfalt und unveränderbar 0:40:31

Ich meine, gerade in diesem ahrimanischen Prinzip, das in dem Werk von dem Johannes Thomasius drinnen steckt, das hat dadurch auch einen gewissen unpersönlichen Charakter. Es ist eine objektive Wahrheit sozusagen. Die kann jeder Mann nehmen. Auch das ist auch sehr verdächtig, wenn das ein Werk ist - jeder schlagt das auf und jeder findet es so toll. Ja, es wird ein paar Ausnahmen geben: Hä? Soll ich das lesen? Was Geistiges? Weg damit! Wird es auch geben. Also die sich gar nicht einlassen darauf. Aber die, die es ist wirklich lesen, die verschiedensten Menschen: Ja, mir leuchtet es ein! Du, du mir auch! Na siehst, da! Alles klar! Also jeder versteht's auf Anhieb. Da spielt die Individualität keine Rolle mehr. Weil in Wahrheit muss jeder einen individuellen Zugang finden. Daher kann es nicht sein in Wahrheit, dass zwei Menschen genau die gleiche Anregung von einem Text von Steiner zum Beispiel empfangen - die exakt gleiche! Sondern sie empfangen eine andere Anregung. Und das heißt, wenn ein anderer Mensch darüber spricht und handelt aus dem heraus, wird das eine ganz andere Nuance kriegen. weniger ausgewählt, mit der Ahriman dahinter steckt, dann wird's Gleichschaltung eigentlich. Ja, wir verstehen uns ja so wunderbar! Ist keine Differenz zwischen uns. Das ist auch nicht immer das Ideal, dass alles wie ein Glöckerl läuft. Zum Menschen-Sein gehört eben dazu, dass es auch vielleicht einmal zunächst Kollisionen gibt, weil Menschen aus ganz unterschiedlicher Richtung kommen, aber gerade dadurch auch die Chance haben, aneinander aufzuwachen und zu sehen: Um Gottes Willen, die Perspektive ist ja noch viel weiter! Ich hab einen Weg gesehen, der war mir so klar. Aber da gibt es ja noch so und so viele dazu. Und jeder Mensch, der ihn , bringt eine neue Nuance dazu und zeigt mir eine neue Nuance von dem Ganzen, das im Entstehen ist, das noch gar nicht fertig ist.

Weil es geht ja um die schöpferische Weitergestaltung der Welt. Es geht nicht darum: Ich beschreibe eine an sich fertige Welt. Das ist das Ideal , das der Ahriman hat. Weil im Grunde die ahrimanische Welt wäre die, die von Anfang an als Plan im Schubkasten liegt, in der Schublade liegt und und sich nach diesem Plan abwickelt, abspielt. Da kann nichts Neues, nichts Überraschendes mehr kommen. Aber wenn es wirklich lebendige Geisteswissenschaft ist, dann kommt mit jedem Menschen, der sie studiert, der was liest von Steiner, der sich vertieft in das, kommt eine neue Nuance in die Welt hinein, geradezu.

Das, was Steiner gegeben hat, wird durch jeden Menschen, der es auffasst, erweitert, vervielfältigt in gewisser Weise, wirft eine neue Perspektive darauf. Das ist ganz wichtig. Ich meine, das, was Steiner gegeben hat, sind so wie Samenkörner, die ausgestreut sind, um zu wachsen, um wieder Früchte und Früchte zu bringen. Auch nur die wachsen halt nicht von selber, sondern die müssen in unserer Seele wachsen. Dann müssen wir den Boden dafür bereiten. Und da ist der Luzifer aber drin, dass der natürlich wieder schaut, dass das nicht der Boden ist, der eigentlich für diese Entfaltung notwendig wäre, sondern dass halt die luziferischen Sumpfdotterblumen dort wachsen. Nichts gegen die Sumpfdotterblumen! Die haben schon ihren Platz in der Welt! Aber der Luzifer will nur ganz bestimmte Gewächse dort haben und nicht diese volle Vielfalt. Aber er will natürlich auch neue - ich sag jetzt einmal Pflanzen - als Bild. Eigentlich sind es neue seelische Fähigkeiten. Will er natürlich für sein Reich haben.

Der Künstler und seine Muse: Johannes Thomasius lebt von den Seelenkräften anderer Menschen 0:45:09

Und die will er dem Thomasius abziehen, weiß aber auch, dass der Thomasius diese Fähigkeit gar nicht alleine entwickeln kann. Das war schon am Anfang so. Erinnert ihr euch vielleicht, ich hatte erzählt, dass der Johannes Thomasius in einer engen Verbindung mit Maria war, die von seiner Seite aus auch mit einer unterschwelligen Leidenschaftlichkeit verbunden war, die aber für diese geistige Beziehung der beiden Menschen nicht passend war. Jetzt nichts gegen Leidenschaft so an sich, aber es kommt halt darauf an, wie das Schicksals-Verhältnis von Menschen zueinander ist. Und diese Leidenschaft vor allem bei Thomasius hat ja was sehr Verfeinertes und Raffiniertes gehabt. Und das bestand darin, dass im Grunde die Seelenkräfte, die die Maria ja aus Freiheit heraus ausgeströmt hat, dass er die in sich hineingesaugt hat, aber im Grunde ohne sie sich wirklich zu eigen zu machen. Sondern er ist halt immer zur Tankstelle Maria gegangen und hat sich von dort die Inspirationen geholt und die seelischen Impulse bekommen, daraus dann sogar wirklich ein eigenes Schauen auch, aus dem man seine Kunst geschaffen hat. Aber von selbst wäre bei ihm diese Anregung nicht passiert.

Es brauchte immer, wie es manche Maler offensichtlich brauchen, eine Muse oder mehrere, wie auch immer, die sie inspirieren. Das findet man ja nicht so selten, gerade bei Malern. Bei Musikern auch, aber sagen wir mal, bei Künstlern überhaupt. Und das heißt, sie suchen sich Wesen mit einer starken Seelenkraft, die eine sehr lebendige Seele haben. Und von dort holen sie sich die Kräfte. Und da wird's problematisch. Bei der Maria, für die Maria war es weniger problematisch als für den Johannes Thomasius selbst, weil er damit darauf verzichtet hat, eigene Kräfte zu entwickeln, die er selbst hätte entwickeln sollen. Und hätte er das gemacht, dann hätte er ein Gegengewicht gehabt gegen die ahrimanischen Kräfte. Aber hat er halt nicht gehabt. Darum ist er dort ziemlich stark hinein gerauscht.

Und bei der Theodora ist es aber jetzt anders. Die hatte also nicht diese starke, selbstbewusste, Ich-bewusste Kraft der Maria, die eine voll bewusste Geistesschülerin ist. Bei der Theodora waren es alte, unbewusste oder halbbewusste Kräfte, aus denen sie schöpfte - da kam sehr großer Seelenreichtum heraus - aber nicht ganz unter der Kontrolle des Ich. Und das ist eine immense Kraftquelle für den Thomasius. Er sieht jetzt - okay, das war alles ahrimanisch inspiriert, was ich da gemacht hab, ich muss zu einer anderen Quelle hin. Und instinktiv sucht er da jetzt die Beziehung zur Theodora. Und da geht es ihm vor allem darum, dass er an ihre Seelenkraft heran will. Das ist da insbesondere mit Leidenschaft gemeint. Er hat eine immense Begierde nach ihrer Seelenkraft. Das ist das eigentliche Problem. Das ist ja, das haben wir ja gelesen die letzten Male eben durch Luzifer selbst initiiert worden, indem Luzifer den Doppelgänger, also das heißt, die noch nicht vom Ich erlösten Kräfte des Johannes Thomasius, dass die stark wider ergriffen wurden von den luziferischen Kräften. Und die haben dem Doppelgänger, diesen Doppelgänger-Kräften jetzt den ganz starken leidenschaftlichen Impuls gegeben, der den Doppelgänger und damit aber den Thomasius gleich mit hinzieht zur Theodora, zu ihr als Seelen-Quelle. Das hat die Wirkung, dass bei der Theodora das Schauen, das sie verloren hatte, indem sie mit Dr. Stader verheiratet war, sieben Jahre lang durch seine Wirkung, der ein sehr klarer, nüchterner Denker ist, hat sie diese Kraft verloren. Aber sie kommt neu, indem jetzt der Johannes Thomasius an ihren Kräften zehrt. Und das spürt sie. Das spürt sie. Und diese Visionen, die sie jetzt bekommt, sind ganz anders als früher. Während sie früher ganz lichtvoll und rein waren, sind sie jetzt beängstigend, bedrückend. Und das geht so stark, dass diese Seelenkräfte in eine solche Unordnung kommen, dass dadurch auch die Lebenskräfte der Theodora untergraben werden und dass sie letztlich stirbt.

Und damit ist die Geschichte aber nicht zu Ende. Sondern da fangt's jetzt erst so richtig an, weil mit Luzifers Hilfe und mit den hellsichtigen Fähigkeiten, die sich der Thomasius erworben hat, zugleich auch ist er ja trotzdem den Schulungsweg auch gegangen oder zumindest einige Schritte davon gegangen, noch nicht bis zum Ende. Das heißt, er kann mit diesen Kräften bis zu einem gewissen Grad umgehen und das gibt ihm die Möglichkeit, jetzt an die Seele der Theodora auch nach ihrem Tod heranzukommen. Und damit, das wäre eine extreme Katastrophe für die Theodora, weil dann kann sie eigentlich ihren regulären, nachtodlichen Weg gar nicht gehen oder könnte ihn nicht gehen, wenn das Thomasius gelingen würde. Dann würde er versuchen, sie in Erdnähe zu halten, um immer aus dieser reichen Seelenquelle schöpfen zu können.

Je weiter man fortschreitet auf dem geistigen Weg, desto größer ist die Gefahr, vom individuellen Weg abzuirren 0:52:28

Und Luzifer freut sich zunächst einmal, dass dann seinem Reich diese Kräfte zuströmen sollen, werden, hofft er zumindest. Und damit beginnt aber der Weg in den Abgrund. Weil das ist genau das, was letztlich die Vorstufe ist zur schwarzen Magie. Die im Kern darin besteht, geistige Kräfte, hohe geistige Kräfte, Seelenkräfte, die von diesen Geistigen geschaffen wurden, die hinunter zu ziehen letztlich in die Welt der Wesenheiten unter Sorat. Also zunächst einmal ins ahrimanische Reich, ins asurische Reich und dann letztlich ins Reich dieser Wesenheiten, die mit Sorat, mit dem Sorat-Prinzip verbunden sind und damit dann ihre eigene Welt bereichern können - das Eingliedern in dieser tot-mechanistisch berechenbaren Form. Und jeder Mensch, der dazu beiträgt, kriegt nach seinem geistigen Gewicht natürlich dann doch eine gewichtige Position. Man kann dann ein größeres oder kleines Rädchen sein, ein bedeutsames oder ein weniger bedeutsames. Und der Luzifer hilft mit, dass man das materiell also sehr, sehr angenehm empfindet, da eine hohe Position vielleicht in diesem Reich einzunehmen. Also die Verlockungen sind groß. Und sie sind auch für einen Eingeweihten hoch.

Das ist die nächste wichtige Botschaft: Je weiter man geht auf dem geistigen Weg, durchaus zunächst einmal auf dem richtigen geistigen Weg, umso größer wird die Gefahr, abzuirren vom eigentlichen Weg, das heißt vom individuellen Weg. Und dass man einfach ins Fahrwasser all dieser Widersacher-Kräfte kommt, damit zugleich versäumt, die Welt dieser Widersacher-Kräfte, abgesehen von den Sorat-Wesen, an ihrer Erlösung mitzuarbeiten. Das wäre eigentlich das Dankeschön, das wir ihnen schuldig sind, im Grunde dafür, dass sie uns geholfen haben, die Freiheit zu entwickeln und auch noch weiter helfen dabei. Aber den Dank, den wir ihnen schulden, der schaut anders aus vielleicht, als diese Wesenheiten ihn erwarten. Aber wenn sie ihn bekommen, werden sie merken, dass sie damit genau für sich selbst am allermeisten gewinnen. Das können sie aber nicht sehen aus ihrem zwar sehr reichen, aber doch beschränkten geistigen Umfang, den sie haben.

(Die Uhr schlägt. Wir sind wieder bei der ahrimanischen Technik. Es waren acht Schläge. Insgesamt acht Schläge waren es, weil es ist 8 Uhr. Sie geht ein bissel vor, um eine Minute, seh ich. Die Elektronik wär schon wieder besser darin. Der Ahriman... weiß jetzt, mit der Elektronik noch besser...)

Wir sollen und können die ahrimanischen und luziferischen Kräfte benützen, aber im richtigen Gleichgewicht 0:56:32

Also damit sind wir jetzt schon im Drachen-Flug hinein in den Abgrund. Nur um das zu sagen. Also wir sind schon auf dem Weg dorthin, auch wenn ich jetzt sehr viel noch von Thomasius und Theodora gesprochen haben. Ihr kennt...da gibt's die Drachen-Gleiter, da fliegen manche gern. Also mit so einem Ding sind wir jetzt auf dem Weg in den Abgrund, Spirale für Spirale hinunter. Und ich lese...nur ganz kurzes Stückerl.

Der Capesius...Capesius ist... Also die Szene spielt nach dem Begräbnis der Theodora. Also sie ist bereits in die geistige Welt gegangen. Alle versammeln sich nach dem Begräbnis, und der Capesius ist seit einiger Zeit schon in einem seltsamen Zustand. Er ist eigentlich von der Welt um ihn herum kriegt er so ziemlich gar nichts mit. Er ist wie weggetreten. Aber er erlebt etwas von der geistigen Welt, so wie eine Eingebung. Und er spricht fast wie in Trance. Es sind irgendwie auch noch nicht ganz moderne Kräfte, aus denen er heraus spricht. Aber er sagt etwas Richtiges. Das bestätigt ihm auch der Felix Balde. Felix Balde ist auch so ein Natur-Hellseher. Aber der kann das sehr gut beurteilen und sieht das auch so. Und dann lese ich ein Stückchen:

Capesius:

Thomasius kann Theodora schauen,

Wenn er das Geistesauge nützen will.

Deshalb wird auch ihr Tod die Leidenschaft

Ihm nicht ertöten, die ihm schädlich ist.

Er wird sich anders nur verhalten müssen,

Als er getan, wenn Theodora noch

Im Erdenleibe sich verkörpert hielte;

Er wird mit Leidenschaft das Licht erstreben.

Das ihr aus Geisteshöhn sich offenbart,

Obgleich sie Erdenwissen nicht besitzt... (3. Mysteriendrama "Der Hüter der Schwelle", 5. Bild)

Also, wieder was Interessantes. Kurzer Zwischenstopp. Er kann jetzt gerade aus der Seele der Theodore im Grunde aber nur Impulse hereinholen, die für die Weiterentwicklung der Erdenwelt nicht tauglich sind. Luzifer schwebt immer so bissl drüber. Ahriman und seine Konsorten sitzen drunter. Und der richtige Weg ist genau die Grenzlinie dazwischen, diese messerscharfe Linie, auf der wir ständig balancieren. Und der Fehler beim Luzifer und dieser Verbindung mit der Theodora ist, dass da Kräfte hereinkommen, die für die gute und reguläre Entwicklung der Erdenwelt nicht brauchbar sind. So wie die rein ahrimanischen Kräfte nicht brauchbar sind, sind die rein luziferischen nicht brauchbar. Und der entscheidende Punkt ist: Wir können, müssen und sollen beide Kräfte benutzen, aber im richtigen Gleichgewicht. Und das droht wieder aus dem Gleichgewicht zu kommen. Also: Obgleich sie Erdenwissen nicht besitzt.

Es soll Thomasius dies Licht erbeuten,

Auf dass durch ihn es Lucifer empfange.

Dann könnte dieser durch das Götterlicht

Die Wissenschaft, die sich Thomasius

Durch Erdenkräfte hat erwerben können,

In seinem Reich für Ewigkeiten halten.

Auch Geisteswissenschaft muss sich entwickeln 1:00:50

Wieder was Wichtiges: Geisteswissenschaft, so wie sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in die Welt hineinkommt, ist für diesen Zeitpunkt und ein Umfeld, von mir aus 100 Jahre oder 200 Jahre in irgendeiner Form richtig und dann muss man sie schon wieder anders hereinholen. Dann sind die Markierungs-Punkte, die da hereingeholt sind, nicht mehr passend. So wie es nicht passend ist, wenn man jetzt auf irgendwas aus dem Mittelalter zurückgreift oder gar aus der vorchristlichen Zeit zurückgreift. Es ist für unsere Zeit nicht mehr passend. Und das heißt, da hätten wir jetzt ein tolles Werk vom Thomasius. Also jetzt die klare Präzision Ahrimans, verbunden mit der Leichtigkeit, Leidenschaftlichkeit, dem Lichtvollen des Luzifer. Na, dann wird noch ein tolleres Werk herauskommen und es würde noch mehr die Menschen verführen in die falsche Richtung.

Es hat ja Lucifer seit Erdbeginn

Nach Menschen stets gesucht, die Götterweisheit

Durch falsche Triebe sich erworben haben.

Genau das Problem hat der Thomasius die ganze Zeit. Und - das muss man dazu sagen, es ist ein Millimeter daneben neben dem Richtigen. Ich meine, dass er der Maria zuerst am Anfang zugetan ist, ihre Seele liebt, sozusagen von ihr Impulse bekommt, ist alles gut. Er versäumt nur, was Eigenes daraus zu machen. Das ist das Problem dran. Aber Impulse zu bekommen und dort aufzunehmen, sich einem reichen seelischen Teil eines anderen Menschen zugetan zu fühlen mit einer gewissen Leidenschaft auch. Weil das soll ja Freude, Glück sein, diese Seele erleben zu können. Nicht: Ja, sehr, sehr weise, was da kommt! Großartige Impulse, die da kommen. Ich sitze mit versteinertem Gesicht dabei. Das ist es ja nicht.

Johannes Thomasius ist die zentrale Gestalt in den Mysteriendramen, an der die Risiken einer geistigen Entwicklung dargestellt sind 1:03:27

Auch bei der richtigen Geisteswissenschaft soll das ja was Freudiges sein - ich sag sogar, was Lustvolles sein. Durchaus! Also wenn man anfängt: "Ja, das ist die große Weisheit und es ist präzise so, und so und so muss das gehen. Und dann fährt die Welt in die richtige Richtung." Ja, dann fährt's aber zum Herrn Ahriman hinunter, mit Sicherheit, mit Sicherheit! Also wo nicht zugelassen wird, dass jeder Mensch individuell und frei mit dem Impuls, der kommt, umgehen darf, sondern wo man ihm vorschreiben will, wie du zu denken hast oder es gar so zwingend von der Logik macht, dass er gar nicht mehr anders denken kann. Das ist nämlich das Allerschlimmste, wenn ich den Zwang merke und er dauernd sagt: "Du musst das so machen, du musst es so machen!" Na, da wird sich bei einem halbwegs vernünftigen Menschen früher oder später Widerstand, Gott sei Dank, breitmachen: "Bitte lass mich in Ruhe mit dem! Ich will es anders machen."

Aber wenn man anfängt, also wirklich gar nicht mehr anders denken zu können, dann ist man auf dem Weg in den Abgrund. Dann ist man auf dem Weg in die Schwarze Magie hinein, dann ist man bereits auf diesem Weg. Das sind die Anfänge. Und es geht mir jetzt sehr darum, auch diese feinen Anfänge zu zeigen. Nun, man darf nicht sagen: Da ist jetzt schon der große Schwarzmagier, der sitzt da und verführt alle Menschen. Der weiß es gar nicht, dass er es tut! Das ist der Punkt. Also der Thomasius ist eine sehr, sehr lehrreiche Figur. Und nicht umsonst dreht sich alles um ihn herum in dem Drama in einer gewissen Weise. Ich meine, er ist die zentrale Gestalt, an der auch die Risiken der geistigen Entwicklung geschildert werden. Und wo immer, auch wenn man sich mit bestem Glauben und besten Wissen geistig entwickeln will, trotzdem genau daneben fallen kann. Und bei dieser messerscharfen Linie, auf der wir uns bewegen, ist ein Millimeter daneben, ist ganz daneben. Das ist einfach der Punkt. Links stürzt ab oder rechts stürzt ab oder saust hinauf zum Luzifer, wie auch immer. Aber der Punkt ist, es ist so, so eng und klein. Und diese Linie kann dir aber niemand sagen, wie die verläuft, außer du selbst. Wie jeder andere hat auch seine Linie. Aber die ist anders. Also du musst sie selber finden. Ansonsten hat dich die eine oder die andere Seite. Natürlich, bis es hochgefährlich wird, dauert's schon eine Weile. Aber je früher man wachsam ist dafür, desto besser. Und das ist somit eine große Botschaft dieser Mysterien-Dramen, dass das also wirklich sehr präzise beschrieben wird.

Was ich als Geisteswissenschaftler erkläre, muss ich aus rein Geistigem erklären - so wie die Naturwissenschaft alles wissenschaftlich erklären muss. Theistische Erklärungen sind fehl am Platz 1:06:53

Es hat ja Lucifer seit Erdbeginn

Nach Menschen stets gesucht, die Götterweisheit

Durch falsche Triebe sich erworben haben.

Er will jetzt reinste Geistesschau vereinen

Mit Menschenwissen, das auf diesem Wege

Aus Gutem sich in Schlechtes wandeln würde.

Also ich habe jetzt nicht gut gelesen. Er - also Luzifer will jetzt reinste Geistesschau vereinen mit Menschenwissen. Aber wie jetzt so... dass auf diesem Wege, mit Menschenwissen, dass auf diesem Wege aus Guten sich in Schlechte wandeln würden. Also, das Menschenwissen, das jetzt verbunden wird mit dem, wird verdorben. Also zum Beispiel, die wunderbare Evolutionslehre, der Gedanke, den zum Beispiel Goethe schon sehr deutlich hatte, aber noch in einer ganz lebendigen Form. Wenn da jetzt der Luzifer dazukommt, dann wird's verdorben. Und der Luzifer kommt dazu. Und ihr werdet jetzt sagen: Ist das nicht ahrimanische Wissenschaft? Ja, ist es! Wie beim Thomasius. Ahrimanische Wissenschaft. Aber dass es wirklich zur Gefahr wird, dazu brauchen wir noch den Luzifer dazu. Der sozusagen die Begeisterung - was ist die gesteigerte Begeisterung, aber verzerrt luziferisch? Der Fanatismus! Wo fanatisch kommt: Alles Göttliche, alles Geistige, alles Blödsinn, gibt's nicht! Sie hätten recht, wenn Sie sagen: Gottes Allmacht funktioniert nicht drinnen. Allwissenheit Gottes funktioniert nicht drinnen. Aber die Liebe Gottes steckt in allem drinnen. Und die Liebe, die dann durch den Menschen wirkt, steckt drinnen.

Und ich muss nicht die alte Lehre sozusagen dadurch loswerden, dass ich jetzt das Göttliche und Geistige komplett verneine. Aber verneinen muss ich letztlich - und ich habe es letztes Mal schon gesagt - dieses theistische Prinzip. Theistisch heißt, überall dort, wo man im Grunde nicht weiter weiß, wird der liebe Gott zu Hilfe gerufen. Der hat es gemacht. Und wenn ich das in der Wissenschaft mache, dann bin ich völlig auf dem Holzweg. Was ich als Physiker erklären kann, muss erklären mit rein physikalischen Dingen. Was ich als Geisteswissenschaftler erkläre, muss ich aus rein Geistigem erklären. Dann kann ich versuchen, es zusammen zu schauen. Aber es wird auf jeden Fall nicht so sein, dass ich jetzt sage: Na warte. Da kann ich es jetzt wissenschaftlich nicht mehr erklären. Also da hat der liebe Gott es gemacht. Und das ist die große Leistung, die die Naturwissenschaft erbracht hat und noch immer erbringt und ganz besonders eben auch die Evolutionslehre, dass sie das mit Recht weggefegt hat.

Wenn man dann alles Geistige wegstreicht... ich meine, ich kann noch verstehen, dass man fanatischer Atheist wird, im Sinne von Theismus, in diesem alten Sinn: An allen entscheidenden Punkten greift immer wieder Gott ein und macht das, was wir nicht verstehen können. Dann ist was falsch drin. Weil wir sind aufgerufen, es nicht nur zu verstehen, sondern sogar zu machen. In Wahrheit geht es ja darum - das wäre der nächste Schritt - nämlich die Evolution in der Natur draußen, da ist der Mensch mehr als mitbeteiligt. Das haben wir auch das letzte Mal besprochen - durch die schöpferischen Impulse, vor allem dann, die im nachtodlichen Bereich wirksam sind und in die Natur hineingehen. Also das heißt, dass es gerade die Evolution gibt, von der die modernen materialistischen Evolutionsforscher reden, dazu braucht man den Menschen als geistiges Wesen. Und der Mensch eben in Verbindung mit dem Christus und mit den dem Christus zugewandten Hierarchien. Das alles haben wir als Quelle in uns.

Das macht die Evolution auf individuelle Weise und jeder Mensch trägt individuell etwas bei. Das ist natürlich in der materialistischen Wissenschaft weggefegt. Aber dass sie dieses alte theistische Prinzip bekämpft haben und weiter bekämpfen, ist an sich richtig. Aber wenn sie fanatisch werden und alles Geistige wegstreichen - ich meine, ich kann verstehen, dass sie es aus ihrer Wissenschaft heraushalten wollen, weil solange sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen mit dem Geistigen, ist besser, sie lassen die Finger davon. Da müssten sie halt den Weg gehen, wie Goethe etwa. Und diesen Weg weiter gehen, so wie Steiner dann weitergegangen ist. Und andere goetheanistische Forscher - gibt's ja auf dem Gebiet vieles im Grunde schon. Und man sieht auch bei den anthroposophischen Forschern auf dem Gebiet, dass sie das absolut vereinbar sehen, aber auch mit der offiziellen Lehre draußen. Nur es bringt halt noch andere Aspekte dazu, deckt noch andere Zusammenhänge auf. Aber deswegen ist das Grundprinzip, wie es äußerlich in der Wissenschaft gemacht, nicht grundlegend falsch. Es sind große Entdeckungen. Und ich glaube, ich hatte das schon mehrmals erwähnt, Rudolf Steiner hat berichtet, dass der Impuls Geisteswissenschaft, also das Esoterische, das Okkulte an die Öffentlichkeit zu bringen, dass das an drei wesentliche Voraussetzungen gebunden war. Und davon war eine ganz wesentliche die darwinistische Evolutionslehre, also dass alles in Entwicklung ist. Also, das heißt, dem Impuls haben wir zu verdanken, dass Geisteswissenschaft in die Öffentlichkeit treten konnte. Steiner war immer und ist es auch immer geblieben, Verfechter dieser Lehre. Er hat gesagt, da ist was Gutes in die Welt gekommen, selbst wenn es materialistisch abgeirrt ist. Aber trotzdem, der Grundimpuls, der dahinter steckt, ist richtig. Er ist richtig. Man muss ihn halt nur weiterführen und weiterdenken. Das ist das Wesentliche. Aber wenn der Luzifer reinmischt, der bringt dann: "Ach, der liebe Gott macht's. Alles und entscheidet dieses und jenes. Aber dann ist der liebe Gott der Herr Luzifer in dem Fall. Von oben und von unten schiebt der Ahriman mit. Alle beide! Ja. Dieses Stückerl wollte ich euch noch vorlesen aus dem Mysteriendrama.

Die Ausgießung der Zornessschalen bedeutet in Wahrheit die Ausgießung der Liebe Gottes. Aus dieser Liebe heraus wird den Menschen gezeigt, welcher Weg der Richtige ist 1:14:50

Also jetzt sind wir vorbereitet auf das, was uns bei unserem Sinkflug in den Abgrund begegnet und wie das geht. Es fängt jetzt an, ja, mit einer zunächst einmal sehr stark luziferisch angehauchten Geschichte. Es ist was Ahrimanisches auch dabei, natürlich. Aber der Luzifer ist ganz stark. Wir waren stehengeblieben in der Apokalypse vor langer, langer Zeit vor vielen, vielen Vorträgen im 16. Kapitel im Grunde. Am Ende dieses 16 Kapitels dort, wo die siebente Zornesschale (Zorn Gottes) ausgegossen wurde in die Atmosphäre der Erde, also in die geistige Atmosphäre der Erde, muss man genauer sagen. Man darf sich nicht vorstellen, es ist eine Schale und da rinnt was raus, sondern es ist ja die göttliche Liebe eigentlich, die da kommt. Aber alles, was luziferisch ist, heult auf dabei. Erinnern wir uns: Die Zornesschalen werden ausgegossen durch sieben Engelwesenheiten, die zu den Scharen des Christus gehören, also die zum regulären geistigen Weg dazugehören. Und was ausgegossen wird, ist in Wahrheit die Liebe Gottes, die Liebe zu den Menschen. Und aus dieser Liebe heraus wird den Menschen gezeigt, welcher Weg der Richtige ist. Na gut, die es erkennen, die es eh richtig machen, die spüren nämlich diese Liebe Gottes als solche. Sie spüren, dass Gott sich verbindet mit dem Menschen, und wie soll ich sagen, sich beschenkt fühlt, auch durch den Menschen. Es ist ein wechselseitiges Einander beschenken in Wahrheit da. Weil die ganze Schöpfung, der Weitergang der Schöpfung bereichert wird durch das, was jeder einzelne Mensch individuell schöpferisch aus seinem Geistigen dazu beiträgt. Und dem begegnet die Liebe Gottes.

Also, wer in dieser Art geistig tätig ist, spürt von dem allen, was jetzt kommt, im Grunde nix. Er sieht nur - und das spürt er dann wieder sehr stark, und an dem leidet er - dass andere Menschen da sind, die diese Liebe Gottes nicht annehmen können oder in falsche Weise annehmen, in falscher Weise sich in den Besitz dieser Liebe bringen wollen. Und das ist dann für die, die eigentlich also diesen Zorn Gottes nicht spüren, trotzdem ein sehr starkes, schreckliches Erlebnis im Grunde, es zu sehen, wie diese anderen Menschen leiden, ohne es zu merken unter Umständen. Das ist das Interessante.

Die Bilder in der Apokalypse möchten die Seele erschüttern. Das ist in heutigen Zeiten des Medienkonsums schwieriger geworden 1:21:10

Hier wird natürlich insgesamt sehr viel von Leid und Schrecken gesprochen. Einfach auch weil die Bilder, die da sind...worauf sind die Bilder aufgebaut? Es geht nicht um die Worte und Begriffe, die da drinnen sind. Es geht nicht um die sinnliche Verbildlichung, sondern es geht eigentlich um die seelische Erschütterung, die durch diese Verbildlichung ausgelöst wird. Was anderes kann man als Mensch unserer Zeit, aber auch schon zu der Zeit des Johannes, gilt aber auch für die Zeit des Alten Testaments schon - anders kann man es zunächst einmal nicht schildern. Man schildert es in sinnlichen Bildern, die so gestaltet sind, dass sie die Seele in Erschütterung bringen sollen. Nicht zwingend. Also gerade heute nicht zwingend. Ich meine, und das macht es uns so schwer, vielleicht sogar manchen schwer, diese Erschütterung zu empfinden, wie stark sie eigentlich ist. Wir sind heute diese ganzen Bilder aus - weiß ich nicht - aus der Medienwelt, aus dem Kino, aus den Horror-Filmen oder sonstiges, nehmen wir das eigentlich schon ganz locker. Die Menschen sind heute im Allgemeinen durch diese Bilder nicht mehr so leicht erschütterbar. Das ist die Problematik. Andererseits muss man dazu sagen, wir sollen ja auch nicht einfach erschüttert werden, sondern wir sollen selbst zu dieser Erschütterung finden. Das ist das Eigentliche. Also man kann heute die Apokalypse lesen und sagen: "Aha, wieder so eine schreckliche Geschichte!" Und dann geht man zur Tagesordnung über. Ich kann die Nachrichten ansehen und sagen: "Ach, es ist schrecklich, was sich alles auf der Welt tut!" ist ja so! Und trotzdem, ich - ich glaube auch, dass ich erschüttert bin. Ich bin wirklich erschüttert. Aber zehn Minuten später habe ich mein Abendessen am Tisch und dann ist es zumindest schon wieder einmal für einige Zeit weg, die Erschütterung. Es bewegt meine Seele nicht tiefgehend.

Nämlich nicht tiefgehend, dass vielleicht aus mir oder vielleicht aus einem anderen Menschen ein Impuls kommen kann, der vielleicht irgendetwas verbessern kann an der Situation. Vielleicht nicht an der jetzigen Situation, aber für die Zukunft was zumindest bringen. Ich meine, dass diese Konflikte, die äußerlich passieren, dass man so was nicht von heute auf morgen einstellen kann oder abstoppen kann, dessen muss man sich auch bewusst sein. Selbst wenn Waffenstillstand oder sogenannter Friede dann wieder herrscht, es verlagert sich höchstens woanders hin. Bis die Welt so friedlich funktioniert, das wird auch kommen! Und es werden die Widersacher dazu beitragen. Weil das stört ab einem gewissen Zeitpunkt auch ihre Ordnung. Jetzt hilft es ihnen noch bis zu einem gewissen Grad, die Menschen von ihrem Weg abzubringen, das heißt von ihrem individuellen Weg.

Menschen, die den individuellen Weg, den Weg mit dem Christus gehen, lassen sich auch von den zartesten Dingen erschüttern, ohne handlungsunfähig zu werden 1:22:54

Aber irgendwann werden sie genug Menschen haben, die den Weg der Widersacher gehen wollen, und sie werden ihnen den Weg angenehm machen. Aber die, die ihren individuellen Weg gehen, mit dem Christus ihren Weg gehen, die werden immer mehr gerade dadurch gehen können, dass sie sich von den zartesten Dingen erschüttern lassen. Ohne dabei umzufallen, ohne dabei handlungsunfähig zu werden. Sondern gerade dadurch genau präzise herausfinden. Wo kann ich etwas tun? Ich, mit meinen ganz individuellen Fähigkeiten? Wo ist meine Aufgabe, die niemand anderer erfüllen kann? In Wahrheit kann jeder Mensch etwas beitragen, was nur er beitragen kann durch seine Individualität. Und da geht es eben um die Impulse, die der Welt gegeben werden. Das wirkt vielleicht nicht heute, nicht morgen - aber übermorgen, in 20, 30, 50 Jahren. Es ist ein Impuls in die Welt gekommen - wie soll ich sagen - das Weltenschiff... das ist halt ein sehr großes Schiff. Und da kann ich nicht wie bei einem kleinen Motorboot das Ruder herumreißen. Wenn ich da anfange, was zu bewegen, geht das sehr, sehr langsam. Die Geschichte hat einen großen Atem und das sind unter Umständen Jahrhunderte. Und der Impuls muss gar nicht sichtbar für die Welt sein, der jetzt hereinkommt, der jetzt einen Anfang setzt für etwas, was sich vielleicht in 100, 200 Jahren auszuwirken beginnt.

Und wenn man zurückschaut auf die Menschheitsentwicklung, ist das immer wieder passiert. Und die Dinge haben sich geändert. Und, ja sicher, es ist nicht alles perfekt. Aber wir haben heute schon darüber gesprochen, zu perfekt soll's auch nicht werden, nämlich, dass es die Präzision eines Uhrwerks bekommt. Noch dazu eines Uhrwerks, das gar nicht mehr kaputt gehen kann sozusagen, das immer wie geölt, wie geschmiert läuft - das wäre Ahrimans Welt. Es wird immer wieder Spannungen geben - das können fruchtbare Spannungen sein. So sollte es sein. Also die Begegnung mit anderen Menschen aber auch zu spüren, da kommt ganz was anderes. Sich erschüttern lassen dadurch, dass das ganz anders ist. Weil das bringt ja eigentlich die eigene Welt in komplette Unordnung, wenn ich das wirklich ernst nehme. Und das darf man, soll man auch spüren. Soll natürlich nicht so sein: Ich stoß dich zurück, du hast sicher unrecht, weil es erschüttert mich. Nein! Sei froh, dass du erschüttert werden kannst, und wenn du es nicht gleich wirst, dann schau, dass du es wirst! Weil im Grunde bei jedem, was auf dich zukommt, ist Grund, erschüttert zu werden. Sowohl bei den positiven Begegnungen als auch bei den Begegnungen mit den - na ja, Scharen der Widersacher und ihren menschlichen Gefolgschaften.

Jene Aufgabe erkennen, anderen Menschen Impulse zu geben, für das Geistige aufzuwachen und sich nicht von den Widersachern leiten zu lassen 1:26:56

Also das heißt, für die Zukunft wird es noch immer mehr sein. Wir werden lernen müssen, auf feinste Regungen... und sich durch feinste Regungen erschüttern zu lassen. Und zwar wirklich in die Tiefe hinein erschüttert zu lassen. Auch eben von dort, wo es nicht von selber passiert einfach, sondern wo man es einfach zur Kenntnis nehmen würde es moderner Mensch. Wir sind als moderne Menschen unheimlich abgebrüht in einer gewissen Weise. Nämlich abgebrüht nicht fürs eigene Leid - da sind wir eh so wehleidig wahrscheinlich wie noch nie. Aber was das Leid der Anderen betrifft, wir können gescheit darüber reden. Aber, dass es uns in der tiefsten Wurzel unseres Ichs trifft, als Alarmzeichen: Da schreit eine Aufgabe für dich. Das ist es, was wir lernen sollen und lernen können daran.

Und darum denke ich mal, wir müssen die Apokalypse heute so lesen, dass wir diesen Zorn Gottes überhaupt erst empfinden lernen. Zu sehen, es ist die Liebe Gottes. Aber Zorn entsteht dadurch, dass eben da Menschen sind, die der Hilfe bedürftig sind. Und wir sind es zunächst, die daran leiden, leiden sollen oder leiden wollen - sollen, weil wir es wollen. Leiden daran, dass der Mensch, dem es so prächtig geht mit seinen Widersachern, die ihn führen, dass einem das in der Seele weh tut. Der leidet nicht. Wir sollten eigentlich leiden aus freiem Entschluss heraus. Nicht, weil es uns einfach überkommt, sondern weil wir sehen, weil wir geistig erkennen, was da läuft. Dass da ein Mensch ist, der eigentlich ein glückliches Leben führt, seiner eigenen Einschätzung nach. Aber gerade ein glückliches Leben führt, weil er brav den Widersachern folgt, brav auf ihren Weg einschwenkt und dort mitgeht. Und zu leiden daran, wenn man so etwas sieht, zu empfinden, da wartet eigentlich eine Aufgabe auf mich. Eine Aufgabe, diesen Menschen einen Impuls zu geben, wo er aufwacht für das eigentlich Geistige, das nicht von den Widersachern gespeist wird, geleitet wird und das zugleich auch aber wahrscheinlich dann irgendwann dazu führen wird, dass er nicht mehr so ganz glücklich mit seinem Leben ist. Sondern spürt, da muss sich was ändern. Wo er unzufrieden wird mit dem, wie's läuft. Und wo vielleicht äußerlich sogar manche Dinge schief zu laufen scheinen. Aber das Schieflaufen ist eigentlich der gerade Weg, auf den man kommt. Wenn man vorher geglaubt hat, die luziferische oder ahrimanische Autobahn ist der Weg zum Ziel. Und jetzt geht's plötzlich auf einen stolprigen Pfad. Und es kann unangenehm sein. Es kann so erscheinen, als wäre der Mensch dann zehn Jahre später nicht mehr so glücklich als er war. Aber in Wahrheit ist er seinem eigenen Ich und dem Geistigen, das darin wirkt, der Christuskraft und den Hierarchien einen Schritt näher gekommen, zumindest. Es sind ganz subtile Dinge. Also, da fängt's an.

Mitleid empfinden für Mitmenschen, die scheinbar gar nicht leiden 1:31:25

Na ja. In der Apokalypse wird es also jetzt relativ dramatisch geschildert eben, diese Ausgießung des 7. Zornesschale. Also die Liebe Gottes ergießt sich auf die Menschen und jetzt kommt ein imaginatives Bild, wie die Menschen reagieren. Wir hatten das schon gelesen, aber ich möchte es trotzdem noch einmal lesen, damit wir ein bisschen stärker an den Text der Apokalypse herankommen.

Also das siebente goss seine Schale aus in die Atmosphäre. Da ertönte eine mächtige Stimme aus dem Tempel, vom Throne her. Es ist geschehen, und es zuckten die Blitze. Es ertönten die Stimmen, Donner rollten, und ein großes Erdbeben erdröhnte, wie es noch keines gegeben hatte, solange Menschen auf der Erde leben. Ein so urgewaltiges Erdbeben war es.

Ist bitte ein sinnliches Bild für eine Welt, die bereits nicht mehr sinnlich vorhanden ist. Das spielt sich bereits im astralischen Bereich, in der Seelenwelt selbst. Also das sind Schilderungen, die sich in der Seelenwelt abspielen, aber die gekleidet sind in äußere sinnliche Bilder. Also es ist nicht gesagt, dass jetzt kein Äußeres mehr grundsätzlich nicht mehr gibt. Aber auch die Szene spielt sich auf der Ebene der Seelenwelt ab. Als ein urgewaltiges Erdbeben, ein Seelenbeben, könnte man auch sagen.

Und die große Stadt fiel in drei Teile auseinander, und die Städte aller Völker sanken in Trümmer.

In drei Teile fiel es auseinander. Also die Stadt Babylon - Babylon ist im Grunde die ganze Erde zu dem Zeitpunkt. Also jedenfalls alle die Bereiche der Erde, wo Menschen sind, die brav den Widersachern folgen. Überall dort ist Babylon. Überall dort herrscht zunächst einmal vor allem Luzifer. Die luziferischen Kräfte, aber natürlich im Untergrund die ahrimanischen mit dabei. Aber dort spielt sich das ab.

Und Babylon, die Große, tauchte vor dem Gedanken der Gottheit auf.

Babylon, die Große, also jetzt in weiblicher Gestalt. Diese Seelenkraft ist es. Es ist also die Seele, die Erdmenschheits-Seele, die Erden-Seele, die gebildet ist dadurch, dass die Widersacher in ihr wirken. Also dieser Teil ist es. Dieser Teil. Man könnte sagen, der große Doppelgänger der ganzen Menschheit, wenn man so will - oder die Doppelgängerin, wie in dem Fall. Das Seelische wird meistens im weiblichen Bild dargestellt.

Und Babylon, die Große, tauchte vor dem Gedanken der Gottheit auf. Ihr sollte der Kelch mit dem Wein des göttlichen Willens als Kelch des Zornes dargereicht werden.

Also der Emil Bock übersetzt jetzt teilweise sehr frei vom griechischen Original, aber sehr treffend. Also da ist es der göttliche Wille. Also das, was wir vorhin genannt haben, die göttliche Liebe ist zugleich der göttliche Wille. Liebe kommt aus einer Willenstat heraus. Und alle Inseln verschwanden und Berge waren nicht mehr zu finden, und große Hagelschloßen, wie Zentner schwer zu sein schienen, schlugen aus dem Himmel auf die Menschen nieder. Also Hagelregen, da prasselt's, das ist das Bild. Man muss sich wirklich so große Brocken vorstellen, als Bild. Das ist aber nur das sinnliche Bild.

Und die Menschen stießen Verwünschungen aus gegen die göttliche Welt wegen der Qualen, die ihnen der Hagel bereitete. Übergroß waren diese Qualen.

Ja, so sieht es ein Mensch wie Johannes zum Beispiel . So sieht es ein Mensch, dessen geistiges Auge erwacht ist, dessen geistiges Bewusstsein stark genug ist. Sieht nämlich ein Leid, das diese Menschen, die dort getroffen werden, unter Umständen gar nicht selber spüren. Die fühlen sich eigentlich wohl in dem. Aber der Mensch, dessen geistiger Blick im richtigen Sinne geöffnet ist, sieht, was eigentlich mit diesen Menschen geschieht. Dass sie eigentlich immer mehr, immer mehr in das Reich der Widersacher hineingezogen werden, letztlich also in diesen Trichter ganz hinunter gezogen werden, dort wo diese Wesenheiten, die mit dem Sorat-Prinzip zu tun haben, wo die laueren. Das ist sozusagen der Abfluss. Dort soll's hineinfließen. Und das heißt also, der Johannes, der diese Schilderung macht, konnte dieses Leiden miterleben - dieses Leiden, das zukommt auf uns. In welchem Ausmaß, ist ganz offen. Aber die Gefahr ist jedenfalls sehr groß, dass ein Teil der Menschheit auf jeden Fall davon betroffen wird. Die also auf den Zug der Widersacher aufspringen, auch wenn die Entwicklung komplett offen ist. Aber wahrscheinlich, dass gar niemand dort hineingezogen wird, zählt zu den unwahrscheinlicheren Sachen. Da müssen wir uns zumindest sehr anstrengen. Jetzt im Moment ist schon ein starker Zug den Abfluss hinunter. Also der Drache schraubt sich immer weiter hinunter, Spirale für Spirale. Also das heißt, die große Kunst ist, dass wir tiefes Mitleid empfinden für Menschen, die scheinbar gar nicht leiden. Die sich nämlich wohlfühlen auf ihrem Weg in den Abgrund hinein. In ein. Das kommt also noch zu dem Mitleid, das man hat, wenn ich sehe, da hat jemand total Schmerzen oder ist seelisch unglücklicher. Natürlich soll man mit dem auch Mitleid haben. Das ist ja nicht gesagt, dass das jetzt weggeschaffen wird. Aber das Neue, was dazu kommt, ist, seelisch geistig so empfänglich zu sein, dass man ein Gespür dafür kriegt, wo in einem anderen Menschen - und das ist heute praktisch bei allen irgendwo der Fall, auch bei uns selbst, dass die Widersacher ziehen daran.

Und dass das unter Umständen und in der Zukunft immer mehr auch eben auch so sein wird, dass die Menschen aber sich wohlfühlen dabei, dass es ihnen nicht schlecht geht dabei. Zumindest empfinden sie es nicht. Und für die, die der Blick offen ist, eben auch für das Reich der Widersacher, also zu sehen, was da alles passiert, die werden Mitleid entwickeln für das, was bei den Menschen passiert, denen es äußerlich scheinbar scheinbar ganz gut, oder sehr gut geht sogar. Exzellent gut geht, reich, glücklich sogar, nicht einmal deprimiert - weil viel Reiche sind ja deprimiert. Ist ja nicht so, dass die immer glücklich sind - aber wurscht, wo alles bestens läuft. Und wo man trotzdem sieht: Aha! Da ist ein Zug zu den Widersachern da. Und dann so eine seelische Dramatik zu erleben.

Das Tier mit den sieben Häuptern und zehn Hörnern - seine Bedeutung (Apokalypse, Kap.17) 1:40:30

Das heißt also, zu erleben, dass das, was so schön als Seelisches aussieht, dass das eigentlich die Hure Babylon ist, dass die da dahintersteckt. Und vor der nicht die Augen zu verschließen, auch wenn sie noch so schön geschminkt sozusagen kommt. Sondern das zu erkennen. Und mit dieser Hure Babylon in Verbindung - wir kommen jetzt zum 17. Kapitel. Da wird geschildert die große Babylon und ihr Sturz. Und da begegnet uns jetzt wieder ein scharlachrotes Tier und dieses Tier hat sieben Köpfe und zehn Hörner. Das kennen wir schon. Wir sind das erste Mal begegnet diesem Drachen, dieser Drachen-Gestalt im 13. Kapitel, wo geschildert wird, die Frau oder das Weib mit der Sonne bekleidet den Mond zu ihren Füßen ein Knäblein gebärend. Und die wird verfolgt von diesem Ungeheuer, von diesem Drachen mit den sieben Häuptern und den zehn Hörnern. Und sie flüchtet in die Wüste. Und immer, wenn sich das Scharlach, die scharlachrote Farbe oder überhaupt die rote Farbe hängt es irgendwie mit dem Luziferischen auch stark zusammen.

Das ist also genau... eigentlich ist der Drache ja der Gefährlichere oder das gefährlichere Prinzip, das Ahrimanische. Aber es kommt jetzt in diesem luziferischen Anstrich auf jeden Fall daher. Das heißt, da ist was stark Luziferisches dabei. Das ist der große rote Drache. Es gibt ein berühmtes Gemälde von...? Na, jetzt ist er weg. Ich werde darauf kommen: William Blake. William Blake - ich weiß nicht, ob ihr ihn kennt - englischer Maler, hat sehr mystische Bilder gemalt, in einem ganz unverwechselbaren Stil. Es gibt eine ganze Illustration von Dantes Göttlicher Komödie zum Beispiel. Aber auch zu biblischen Themen, zur Apokalypse gibt es einige Bilder. Und es gibt eben auch ein Bild mit dem großen roten Drachen. Und dieser Drache mit den mit den sieben Häuptern und den zwölf Hörnern - erinnern wir uns noch einmal, was bedeuten diese sieben Köpfe?

Was bedeuten die zehn Hörner? Da gibt Rudolf Steiner ganz klare Angaben dazu: Die Köpfe sind etwas, was im Ätherischen veranlagt ist. Eine Art Organbildung im Menschen, die im Ätherischen veranlagt ist. Das heißt alle Ätherkräfte zum Beispiel, die das Herz, die die Leber formen, die das Gehirn formen, sind Köpfe im Ätherischen. Und Köpfe sind sie insofern: Am Kopf ist am stärksten sichtbar - jetzt am äußeren Kopf - die Individualität des Menschen. Ja, sicher, man kann einen Fingerabdruck machen. Aber wenn ich den Fingerabdruck anschaue, dann muss ich schon sehr erfahren sein, um da irgendwas herauszulesen. Und dann ist es - weiß ich auch noch nicht so wirklich - Handlesen. Ich meine, es gibt Menschen, die können das bis zu einem gewissen Grad, aber die lesen sicher nicht die Linien drinnen. Sondern, die sehen die Hand, greifen sie vielleicht auch an und spüren dann etwas von der Individualität.

Aber im Antlitz des Menschen, das heißt bis in seine Falten hinein natürlich, aber auch in seine Mimik oder so - da lebt am stärksten die Individualität. Ich meine, wenn wir wen erkennen, machen wir eher ein Porträtfoto und nicht ein Foto von seiner Kniescheibe. Die ist auch individuell natürlich, aber macht's ein bissel schwer. Weil am Kopf können wir es am deutlichsten erkennen. Und daher ist es aber sehr richtig, den Kopf zu nennen, weil auch unser Herz ist in Wahrheit ganz individuell. Unsere Leber, unsere Nieren sind ganz individuell. Nur sehen wir es da schwieriger. Wenn ich so eine Leber anschaue und frage: Von wem ist denn die Leber da? Ist ein bisschen schwierig und daher doch einfacher, ins Gesicht zu schauen. Ich weiß nicht, die Ärzte, die zur Leber auf Zimmer 7 gehen, sehen vielleicht wirklich nur die Leber. Ich wünsche ihnen, dass sie die Individualität des Menschen darin sehen und erkennen können. Dann ist es toll. Das wäre was für die Zukunft! Also wirklich in den einzelnen Organen oder als Mediziner zu lesen die Individualität, die da jetzt vielleicht nicht ganz so eingreifen kann in das Organ, wie es sein sollte. Wie kann ich, wie kann ich dem Ich dabei helfen, dass es da wieder richtig eingreifen kann? Also die Häupter sind das, was individuell im Ätherischen gestaltet wird, individualisiert. Es ist kosmische Kraft, aber sie wird individualisiert. Ihr kennt die Zusammenhänge mit der Planetenwelt und den Organen oder so, das Herz das Sonnenorgan schlechthin, Nieren haben was mit der Venus zu tun und so fort. Aber das wäre bei allen Menschen gleich. Das Grundprinzip ja! Aber es individualisiert sich. Das heißt, es ist nicht genau gleich. Das ist das ganz Wichtige, dass es nicht genau gleich ist.

Das Tier mit den sieben Häuptern suggeriert eigentlich, dass es bei allen gleich ist. Und tatsächlich In der Vergangenheit war die Individualisierung noch nicht so stark. Weil diese sieben Häupter gehen auf die atlantische Zeit zurück, wo diese Organe in der menschlichen, aber in der menschlichen Grundform erst angelegt wurden im Ätherischen. Also, das heißt, die erste Zeit, wo die Menschen überhaupt noch ganz stark in der Gruppenseele waren, bis in die äußere Gestaltung hinein bezeichnet, wo es also die verschiedenen Tiermenschen gab, Tiermenschen, Löwenmenschen, Adlermenschen. Und dann wo es sich beginnt zu harmonisieren im Bild des Wassermanns, im Bild des Menschen selbst. Dann haben wir mal 4 Stufen und dann folgen noch 3 bis zum Untergang der Atlantis, wo es immer menschlicher wird. Also drei Stufen, wo schon jetzt wirklich die menschliche Gestalt sich aufzurichten beginnt und und der Mensch dann herauf tritt. Aber da gibt es auch noch drei Stufen. Also das ist das im Ätherischen. Und dieses Erbe tragen werden mit uns mit, das ist in uns noch da. Und soll aber immer mehr individualisiert werden. Wenn es so auftaucht, wie in der atlantischen Zeit und so bleibt, dann ist was falsch dran. Dann wird es eben dieser Drache mit den sieben Häuptern. Und die Frage ist, was manifestiert sich aus dem im Physischen - es sind ja wirklich auch physische Organe draus geworden: Das sind die Hörner. Die Hörner sind das Physische. Also das ist nicht nur das da oben, sondern auch das Herz ist ein Horn des ätherischen Herzens. Das physische Herz ist das Horn des ätherischen Herzens usw.

Die Menschheit war sich lange Zeit der Geschlechtertrennung nicht bewusst 1:49:58

Nur wieso gibt es da jetzt zehn Hörner? Zehn Hörner, aber nur sieben Häupter? Das hat etwas mit der Geschlechtlichkeit des Menschen zu tun. Es hat zweifellos schon am Beginn der atlantischen Zeit - die Geschlechtertrennung hat ja schon in der lemurischen Zeit begonnen. Der Punkt ist, dass sich der Mensch, die Menschheit oder die werdende Menschheit lange, lange Zeit sich dieser Geschlechtlichkeit aber nicht bewusst war. Das Bewusstsein fängt erst an... na ja, so wie es bei den Tieren ist. Ja sicher, es gibt Kater. So wie einer, der immer bei mir im Zimmer herum marschiert und sich gut auf der weißen Couch macht, weil er kohlschwarz ist. Die Tiere sind sich der Geschlechtlichkeit nicht bewusst. Natürlich, es gibt den Geschlechtsverkehr und die Zeugung bei den Tieren. Ganz klar. Aber sie sind sich dessen nicht bewusst. Nicht so, wie wir das interpretieren: Aha, ich bin der Kater Sowieso - das ist aber eine fesche Katze! Interessant. Nein, dieses Bewusstsein ist nicht dabei. Es ist ein natürlicher Instinkt, der sie dazu treibt, zu bestimmten Zeiten den Fortpflanzungstrieb in Gang zu setzen. Sie erleben natürlich dabei etwas, schon. Aber wir dürfen uns das nicht zu menschlich vorstellen. Wenn die Konstellation passt, dann läuft es eben ab und dann ist es auch wieder erledig. Und auch eben nur zu bestimmten Zeiten. Beim Menschen ist die Zeugung zu jeder Zeit möglich im Grunde. Und dadurch ist das mit ein Grund, warum es uns auch viel bewusster wird, eben viel mehr aus dem Traumzustand herausgehoben wird, den es bei den Tieren noch hat. Und was es auch am Anfang der atlantischen Zeit noch hatte. Erst, nachdem diese Gruppenseelenhaftigkeit verlassen ist, wenn Stier, Löwe, Adler, Wassermann - also die Menschen, die sich aufrichten, aber sie ist sich zunächst auch noch nicht dessen bewusst. Aber dann die nächsten drei Stufen sind sich der Geschlechtlichkeit bewusst, werden sich der Geschlechtlichkeit bewusst. Und dann erleben sie wirklich in zwei verschiedenen Weisen in zwei unterschiedlichen physischen Leibern, erleben sie die Geschlechtlichkeit. Und das heißt, es gibt dann nicht nur drei Stufen, sondern jede dieser drei letzten Stufen in der Atlantis haben eine männliche und eine weibliche Variante. So erklärt es Rudolf Steiner.

In der Menschheitsentwicklung spielt vieles ineinander, was eigentlich von der Entwicklung zeitlich weit auseinander liegt. So haben wir im Physischen Kräfte, die wir nicht kennen, weil wir sie noch nicht gebrauchen können 1:55:23

Und das hat durchaus etwas für sich, weil gerade dort, wo dieses Bewusstsein erwacht - also Bewusstsein im Allgemeinen erwacht, Bewusstsein für sich selbst, ab dem Zeitpunkt, nicht früher - ist eben das Bewusstsein für die Geschlechtlichkeit da. Vorher ist es nicht da. Ich meine - ihr werdet jetzt sagen, die ein bisschen mit Anthroposophie vertraut sind oder auch mit der biblischen Geschichte: Na ja, aber die Vertreibung aus dem Paradies oder so... wann war denn das eigentlich? War das nicht schon mitten in der lemurischen Zeit, wie Steiner sagt? Ja, ja! Aber fürs Bewusstsein schaut es anders aus. Also diese Vertreibung aus dem Paradies in der lemurischen Zeit war noch mit einem ganz anderen Bewusstseinszustand verbunden als jetzt in der atlantischen Zeit. Also die biblische Schilderung... da spielt vieles ineinander, was eigentlich von der Entwicklung zeitlich weit auseinander liegt. Man darf sich das nicht so vorstellen: Aha, ja, Paradies. Aha. Dann fliegen sie raus, usw. Dass das alles so beisammen liegt. Wir wissen ja auch wie gewisse Entwicklungsphasen, auch für das Bewusstsein, das damit verbunden ist, ist etwas für das, was eigentlich schon geschehen ist. Aber das Bewusstsein dafür taucht erst sehr, sehr viel später auf. Sehr, sehr viel später.

Wir haben jetzt schon eine ganze Menge Fähigkeiten bis ins Physische hinein, von denen wir noch gar nichts wissen, weil wir sie nicht gebrauchen können - noch. Wir werden erst sehr viel später uns dieser Fähigkeiten bewusst werden, obwohl wir sie im Grunde schon haben. Wir können sie nur nicht bewusst handhaben, weil wir eben noch nicht erwacht sind dafür. Sie blitzen dann immer wieder mal durch und dann gehen auf einmal irgendwelche Dinge, wo man sich denkt: Wie habe ich das jetzt geschafft? Ich weiß es gar nicht. Wir machen so viele Dinge, geschickt und gut - und wissen gar nicht, wieso wir das zusammengebracht haben. Ein Künstler oft, der weiß das ja nicht vorher, was da passiert. Seine Hände wissen es. Sie können es, sie tun es, sie gestalten es. Und dann sieht er es und sagt: Ja, das ist es jetzt! Es passt.

Aber wir werden hoffentlich jetzt in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter noch einige Fortschritte da machen, uns der Dinge bewusst werden, die wir eigentlich schon haben. Und dadurch können wir sie dann auch immer mehr in Freiheit gebrauchen. Jetzt passiert es in gewisser Weise oder wir können Situationen herbeiführen, wo es passiert. Ein Maler weiß das auch. Manchmal geht er ins Atelier und es läuft und es fließt. Und dann gibt es Tage, wo er nichts weiterbringt. Es geht nicht. Es will nicht. Es kommt nicht. Also wir können noch nicht so frei über diese Fähigkeit verfügen. Es wird aber mehr kommen, wenn wir uns geistig entwickeln.

Weil dann ist zum Beispiel sowas möglich wie diese, in den Mysteriendramen, die Schilderung, wo der Johannes Thomasius das Bild von Capesius malt und dessen Freund Strader, so erschüttert ist, weil er erstmals die Seele seines Freundes im Grunde sieht, aus dem Bild ihm entgegen leuchten. Und was er an dem lebenden Menschen selber noch gar nicht gesehen hat. Aber der Thomasius hat es geschafft, es in das Bild hineinzulegen. Und das ist ja das Interessante, dass ein Künstler in ein Portrait das herausbringen kann, was noch kein Mensch an dem anderen gesehen hat, was aber genau dessen Wesen ausspricht. Das zeichnet einen guten Künstler aus. Kann sogar ein Fotograf sein, durch den richtigen Blickwinkel, das richtige Licht und sonst... kann er was einfangen, was einzigartig ist und was den Menschen charakterisiert. Und was den anderen Menschen, obwohl sie dauernd ihm begegnen, nicht aufgefallen ist. Bis jetzt.

Und das heißt, wir werden aber mit der Zeit lernen, immer mehr uns dieser Geistigkeit bewusst werden, die in uns steckt, in uns lebt, in der Tiefe der Seele, in der Tiefe des Ätherischen, ja sogar in der Tiefe des physischen Leibes drinnen sitzt und was wir... in glücklichen Momenten kommt's halt heraus. Aber wir werden lernen, mehr davon zu wissen. Und immer früher aufzuwachen sozusagen, bei einer immer höheren Stufe. Ich meine, jetzt sind wir annähernd so weit, dass man, wenn wir Glück haben, aufwachen, in dem Moment, wo es passiert. Da kriegen wir wenigstens das mit: Okay, jetzt ist es aber richtig, jetzt passiert es. Aber das ist das letzte Zipfel im Grunde davon. Wir werden früher aufwachen. Und dann haben wir noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Thomasius wird geschildert in den Mysteriendramen als jemand, der etwas mehr gesehen hat davon und das hineinbringen konnte. Das heißt, er ist eine Spur früher aufgewacht. Und wenn wir einen geistigen Entwicklungsweg gehen, dann werden wir früher aufwachen.

Jetzt möchte ich euch noch... heute möchte ich mal nicht so lange überziehen. Schauma, ob ich es schaffe. Ich möchte den Anfang vom 17. Kapitel lesen. Und dort werden wir dann das nächste Mal weiter tun, weiter bohren. Ein bissl habe ich euch ja schon erzählt: Die Hure Babylon ist drinnen. Und der rote Drache kommt, der scharlachrote Drache mit den sieben Häuptern und den zehn Hörnern. Aber lesen wir es:

Da kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, und sprach zu mir: Komm! Ich will dir das Urteil über die große Hure zeigen, die auf vielen Wasserströmen sitzt, mit der die Könige der Erde Unzucht getrieben haben und von deren unreinem Wein die Bewohner der Erde trunken sind. Und er führte mich auf dem geistigen Plane in eine Wüste. Da sah ich auf einem scharlachroten Tiere ein Weib sitzen. Das Tier war über und über bedeckt mit Namen der Geistverwünschung und hatte sieben Köpfe und zehn Hörner. Das Weib war mit purpurroten und scharlachroten Gewändern bekleidet, dazu mit Gold und Edelsteinen und Perlen glänzend geschmückt. Sie hielt in der Hand einen goldenen Kelch voll von Gräueltaten und unreinen Wesen, die ihrer Unzucht entstammten. Und auf ihrer Stirne stand ein Name geschrieben, ein Mysterium. Die große Babylon, die Mutter aller Hurerei und aller Gräueltaten auf Erden.

Es ist das Bild. Das erste Bild einmal, mit dem wir uns weiter beschäftigen werden. Mehr will ich dazu heute gar nicht sagen. Da stecken eine ganze Menge Dinge drin. Hinter dem Bild.

Dank und Verabschiedung 2:02:30

In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Abend. Ich glaube, wir haben den Flug in den Abgrund bis jetzt ganz, ganz gut bewältigt, ohne gleich zu krass abzustürzen. Danke fürs Dabeisein und bis zum nächsten Mal, meine Lieben. Ich wünsche euch noch eine schöne Woche. Gute Nacht! Bis zum nächsten Mal. Danke auch im im Livestream, den Leuten, die dabei sind. Ich schalte jetzt ab. Tschüss, gute Nacht! So, jetzt haben wir ein Echo drin - doppelt ist zu viel. Ba ba!

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Glossar

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 [Gesamtglossar]

A

AHRIMAN

ALTER SATURN

  • Am Alten Saturn lief noch alles nach einem göttlichen Plan ab [102 | 0:19:53]

APOKALYPSE DES JOHANNES

  • Apokalypse, 17. Kapitel [102 | 1:14:50]
  • Ausgießung der Zornesschalen, Apokalypse, 17. Kapitel [102 | 1:14:50]
  • seelische Erschütterung wird durch die Bilder in der Apokalypse ausgelöst [102 | 1:21:10]
  • das Tier mit den sieben Häuptern und zehn Hörnern (Apokalypse, 17. Kapitel) [102 | 1:40:30]
  • der scharlachrote Drache mit den sieben Häuptern und den zehn Hörnern (Apokalypse, 17. Kapitel) [102 | 1:55:23]
  • Hure Babylon (Apokalypse) [102 | 1:55:23]

ASURAS

  • asurische Wesenheiten sind bestrebt, den Menschen berechenbar zu machen [102 | 0:23:41]

ÄTHER-Kräfte

  • Ätherkräfte sind Bildekräfte, die alles Lebendige gestalten [102 | 0:14:40]

ATLANTIS

  • Geschlechtertrennung, im Bewusstsein seit Beginn der atlantischen Zeit, physisch schon in der lemurischen Zeit [102 | 1:55:23]
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B

BEWUSSTSEIN

  • Bewusstsein und Lebenskraft sind Gegenpole [102 | 0:02:01]
  • Lebenskraft dämpft auch unser Bewusstsein [102 | 0:02:01]
  • Bewusstsein ist nicht mit den Lebenskräften verbunden sondern mit den Abbaukräften [102 | 0:03:40]
  • Mineralien haben ein mineralisches Bewusstsein [102 | 0:03:40]
  • Schlafbewusstsein der Pflanzen [102 | 0:03:40]
  • Bewusstseinszustände, die jahreszeitlich wechseln, werden in den Seelensprüchen von Rudolf Steiner fühlbar gemacht [102 | 0:07:04]
  • alles klare Bewusstsein ist gemilderter Schmerz [102 | 0:08:53]
  • Bewusstsein wird dünner, je größer der Raum [102 | 0:08:53]
  • Verstandesbewusstsein [102 | 0:14:40]
  • Geschlechtertrennung, im Bewusstsein seit Beginn der atlantischen Zeit, physisch schon in der lemurischen Zeit [102 | 1:55:23]

BEWUSSTSEINSSEELENZEITALTER

  • im Bewusstseinsseelenzeitalter werden wir uns der Dinge bewusst werden, die wir schon haben, sie aber noch nicht anwenden [102 | 1:55:23]
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C

CHRISTUS

  • kristallbildende Kräfte hängen mit der Ich-Kraft, der Christus-Kraft zusammen [102 | 0:03:40]
  • wer mit dem Christus geht, lässt sich leichter erschüttern und bleibt doch handlungsfähig [102 | 1:22:54]
  • den individuellen Weg mit dem Christus gehen [102 | 1:22:54]

COMPUTER

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D

DANTE ALIGHIERI

  • Dantes Ausgabe der Göttlichen Komödie mit Illustrationen von William Blake [102 | 1:40:30]

DENKEN

DOPPELGÄNGER

  • Doppelgänger-Kräfte ziehen Johannes Thomasius zur Seherin Theodora [102 | 0:45:09]
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E

EGO

  • Luzifer wirft Johannes Thomasius vom Ich weg zurück auf die Ego-Kräfte [102 | 0:36:53]

ERLÖSUNG

EVOLUTION

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F

FREIHEIT

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G

GEISTESWISSENSCHAFT

  • Geisteswissenschaft, Rudolf Steiner [102 | 0:40:31]
  • nach Rudolf Steiner ist die Veröffentlichung der Geisteswissenschaft an drei Voraussetzungen gebunden [102 | 1:06:53]
  • Geisteswissenschaft muss sich entwickeln, weil sie für die jeweilige Zeit passen muss [102 | 1:00:50]
  • Geisteswissenschaft muss lebendig bleiben, sie wird von jedem Menschen anders aufgefasst [102 | 0:40:31]
  • Johannes Thomasius (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) bringt ahrimanische Präzision in ein geisteswissenschaftliches Werk [102 | 0:36:53]

GEISTIGER WEG

  • je weiter man fortschreitet am geistigen Weg, desto größer ist die Gefahr, vom individuellen Weg abzuirren [102 | 0:52:28]
  • die Risiken am geistigen Weg, aufgezeigt in den Mysteriendramen von Rudolf Steiner [102 | 1:03:27]

GESCHLECHT

  • Geschlechtertrennung, im Bewusstsein seit Beginn der atlantischen Zeit, physisch schon in der lemurischen Zeit [102 | 1:49:58]

GOETHE

GOTT

  • Nicht einmal die Gottheit selbst kann voraussehen, wie die Entwicklung weitergeht. Selbst Theologen sprechen davon, dass das alte Bild von der Allmacht und Allwissenheit Gottes nicht mehr haltbar ist [102 | 0:17:31]
  • Ausgießung der Zornesschalen im 16. Kapitel der Apokalypse: Die göttliche Liebe ergießt sich  in die geistige Atmosphäre der Erde [102 | 1:14:50]
  • Wer geistig tätig ist, leidet daran, wenn andere Menschen die Liebe Gottes nicht annehmen können [102 | 1:14:50]

GRIECHISCH-LATEINISCHE ZEIT

  • Erworbenes Verstandesdenken in der Griechisch-Lateinischen Zeit [102 | 0:14:40]
  • Ideal in der Griechisch-Lateinischen Zeit: Das höchste Geistige ist ewig und unveränderlich [102 | 0:17:31]
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H

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I

ICH

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J

JOHANNES THOMASIUS

  • Johannes Thomasius (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) [102 | 0:28:03]
  • Johannes Thomasius (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) bringt ahrimanische Präzision in ein geisteswissenschaftliches Werk [102 | 0:36:53]
  • Johannes Thomasius (Mysteriendramen, Rudolf Steiner), verzichtet darauf, eigene geistige Kräfte zu entwickeln [102 | 0:45:09]
  • Johannes Thomasius (Mysteriendramen, Rudolf Steiner), wird von Doppelgänger-Kräften zur Seherin Theodora geleitet [102 | 0:45:09]
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K

KRISTALL

  • Kristallbildende Kräfte hängen mit der Ich-Kraft, der Christus-Kraft zusammen [102 | 0:03:40]

KOSMOS

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L

LEBENSKRAFT

  • Bewusstsein und Lebenskraft sind Gegenpole, denn Lebenskraft dämpft auch unser Bewusstsein [102 | 0:03:40]

LEIB

  • Durch den physisch mineralischen Leib haben wir die Antenne im Grunde fürs ganze Universum, nur wissen wir halt zurzeit noch nichts davon [102 | 0:08:53]

LEID

  • Leid verspüren, wenn Menschen die Liebe Gottes nicht annehmen können [102 | 1:14:50]

LEMURISCHE ZEIT

  • Geschlechtertrennung bestand physisch schon in der Lemurischen Zeit, ist erst seit Beginn der Atlantischen Zeit im Bewusstsein [102 | 1:55:23]

LUZIFER

  • Luziferische und ahrimanische Kräfte ins Gleichgewicht zu bringen ist unsere Aufgabe [102 | 0:56:32]
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M

MARIA

  • Maria (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) stellt ihre Seelenkräfte Johannes Thomasius zur Verfügung [102 | 0:45:09]

MYSTERIENDRAMEN (RUDOLF STEINER)

  • Johannes Thomasius (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) [102 | 0:28:03]
  • Johannes Thomasius (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) bringt ahrimanische Präzision in ein geisteswissenschaftliches Werk [102 | 0:36:53]
  • Johannes Thomasius (Mysteriendramen, Rudolf Steiner), verzichtet darauf, eigene geistige Kräfte zu entwickeln [102 | 0:45:09]
  • Johannes Thomasius (Mysteriendramen, Rudolf Steiner), wird von Doppelgänger-Kräften zur Seherin Theodora geleitet [102 | 0:45:09]
  • Professor Capesius (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) [102 | 0:28:03]
  • Theodora (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) [102 | 0:28:03]
  • Rosenkreuzer (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) [102 | 0:28:03]
  • Maria (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) stellt ihre Seelenkräfte Johannes Thomasius zur Verfügung [102 | 0:45:09]
  • Felix Balde (Mysteriendramen, Rudolf Steiner) [102 | 0:56:32]
  • die Risiken am geistigen Weg, aufgezeigt in den Mysteriendramen von Rudolf Steiner [102 | 1:03:27]

MINERALIEN

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N

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 [Gesamtglossar]

O

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 [Gesamtglossar]

P

PFLANZEN

PHYSIK

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 [Gesamtglossar]

Q

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 [Gesamtglossar]

R

RUDOLF STEINER

  • Durch die Seelensprüche aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner bekommen wir ein Gefühl für den Wechsel der Jahreszeiten und den damit einhergehenden Wechsel des Bewusstseinszustandes [102 | 0:07:04]
  • Rudolf Steiner berichtet: die Veröffentlichung der Geisteswissenschaft ist an drei Voraussetzungen gebunden [102 | 1:06:53]
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 [Gesamtglossar]

S

SCHWARZE MAGIE

  • Seeelenkräfte in das Reich Sorats zu ziehen ist eine Vorstufe zur Schwarzen Magie [102 | 0:52:28]
  • Zwang auf andere Menschen auszuüben führt in den Abgrund der Schwarzen Magie [102 | 1:03:27]

SEELENKALENDER

  • Durch die Seelensprüche aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner bekommen wir ein Gefühl für den Wechsel der Jahreszeiten und den damit einhergehenden Wechsel des Bewusstseinszustandes [102 | 0:07:04]

SEELE

  • Das Entwickeln eigener Seelenkräfte bildet ein Gegengewicht zu den ahrimanischen Kräften [102 | 0:45:09]
  • Durch die Bilder in der Apokalypse wird eine seelische Erschütterung ausgelöst [102 | 1:21:10]
  • In der atlantischen Zeit hatten die Menschen eine Gruppenseele   [102 | 1:40:30]

SCHÖPFUNG

  • Die Schöpfung wird durch das, was jeder Mensch individuell aus seinem Geistigen dazu beiträgt, bereichert [102 | 1:14:50]

SORAT

  • Soratischen Wesenheiten haben wir zu verdanken, dass sich die Erde aus der Sonne herausgelöst hat [102 | 0:23:41]
  • Seeelenkräfte in das Reich Sorats zu ziehen ist eine Vorstufe zur Schwarzen Magie [102 | 0:52:28]
  • Das Reich Sorats ist ein tot-mechanistisches, berechenbares Reich [102 | 0:52:28]

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T

THEISMUS

  • Das Theistische Prinzip ordnet unerklärliche Phänomene dem Einfluss eines unbekannten Gottes zu [102 | 1:06:53]

THEODORA

  • Theodora, die Seherin aus den Mysteriendramen von Rudolf Steiner schöpft ihr Geistiges aus alten, halbbewussten Kräften [102 | 0:45:09]
  • Doppelgänger-Kräfte ziehen Johannes Thomasius zu Theodora (Mysteriendramen von Rudolf Steiner) [102 | 0:45:09]

THEOLOGIE

  • Nicht einmal die Gottheit selbst kann voraussehen, wie die Entwicklung weitergeht. Selbst Theologen sprechen davon, dass das alte Bild von der Allmacht und Allwissenheit Gottes nicht mehr haltbar ist [102 | 0:17:31]

TIER

  • das Tier mit den sieben Häuptern und zehn Hörnern (Apokalypse, 17. Kapitel) [102 | 1:40:30]
  • Tiere werden vom natürlichen Instinkt gelenkt [102 | 1:49:58]

TRANSHUMANISMUS

  • Transhumanisten leiten die Ahrimanisierung des Menschen bereits ein [102 | 0:33:09]

TRAUMBEWUSSTSEIN

  • Untertags haben wir im Gefühlsleben ein Traumbewusstsein (Tagträumen) [102 | 0:08:53]

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V

VERSTAND

  • Das Verstandesdenken haben wir in der Griechisch-Lateinischen Zeit erworben [102 | 0:14:40]
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W

WIDERSACHER

WILLIAM BLAKE

  • Bild: Der große rote Drache, Dantes Ausgabe der Göttlichen Komödie mit Illustrationen von William Blake [102 | 1:40:30]

WOCHENSPRUCH

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X

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Z

ZORNESSCHALEN

  • Die Ausgießung der 7. Zornesschale, Apokalypse, 17. Kapitel [102 | 1:14:50]
  • Die Liebe Gottes ergießt sich auf die Menschen, die Ausgießung der Zornesschalen, Apokalypse, 17. Kapitel [102 | 1:26:56]
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Themenbezogene Leseanregungen

-Die Mysteriendramen Rudolf Steiners

-Apokalypse des Johannes, 16. Kapitel: Die sieben Engeln mit den Schalen des Zornes

-Apokalypse des Johannes, 17. Kapitel: Die große Stadt Babylon und ihr Fall

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X