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Die Apokalypse des Johannes - 179. Vortrag von Wolfgang Peter
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»
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Rohtranskription des 179. Vortrages
+++ dies ist eine Rohtranskription. Wenn du wissen willst, WIE eine fertige Transkription ausschaut, dann schau dir z.B. als Muster die 10. Folge an. Melde ich gerne übers Kontaktformular bei uns, wenn du bei der Textarbeit MitTun möchtest. Wir freuen uns auf dich! +++
179. Folge Die Apokalypse des Johannes Dr. Wolfgang Peter Anthroposophie Rudolf Steiner
Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum 109. Vortrag zur Apokalypse, also bald haben wir 180. Dazu der 24.
Wochenspruch. Sich selbst erschaffen stets, wird Seelen sein sich selbst gewahr. Der Weltengeist erstrebet fort, in Selbsterkenntnis neu belebt und schafft aus Seelen Finsternis des Selbstsinns Willensfrucht.
Also da steckt eigentlich eine ganze Menge drinnen. Also sich selbst erschaffen stets, wird Seelen sein. Also das Seelensein soll sich selbst erschaffen, also in Wahrheit ist es das Ich, das drinnen wirkt und immer mehr das eigene Seelensein erschafft.
Das ist das Thema, was wir jetzt eh schon öfter angesprochen haben, dass es jetzt immer mehr geht uns wirklich das Seelische bewusst zu eigen zu machen. Weil wir nehmen ja mal mit unserer Inkarnation Seelenkräfte auf, umhüllen uns halt dann mit dem Astralleib, da ist viel auch aus der elterlichen Strömung drinnen dabei, auch aus dem volksgemäßen, was an Seelenkraft, an astralischem da ist, aber das ist alles noch nicht eigentlich unser eigenes. Also das ist schon mal die Kunst unser eigenes, immer mehr unser eigenes Seelenleben zu entwickeln.
Das ist etwas, was so richtig jetzt erst beginnt zu greifen in Wahrheit. Wir haben natürlich schon unbewusst gearbeitet an unserem Seelischen, also auch in den vergangenen Inkarnationen, aber da kriegen wir es noch nicht so bewusst mit, was wirklich jetzt unser eigenes ist und was wir einfach übernommen haben. Und das heißt, in unserem Alltagsbewusstsein ist halt so eine Mischung da, von natürlich eigenem, was drinnen lebt, aber auch von vielem, was wir übernommen haben.
Und was wir aber vielleicht oft für unser eigenes halten und sagen, na so muss das sein, in Wahrheit muss gar nicht so sein. Sondern das ist einfach das, was wir übernommen haben und daher irgendwie für selbstverständlich halten, aber in Wahrheit drängt alles jetzt dahin, dass wir unser Seelisches immer bewusster selber mitgestalten. Und nicht einfach zur Kenntnis nehmen, so ist es, so bin ich halt, sondern uns zu begreifen als ständig Werdende und dass unser Ich da eine Aufgabe hat.
Und das ist hier gemeint mit sich selbst erschaffend stets. Also das heißt eigentlich, dass das Ich in Wahrheit also schaffend im Seelischen wirkt und damit, wenn es bewusst passiert, erwerben wir uns, gestalten wir schon unser Geist selbst. Also gerade Bewusstseinsseele, dazu gehört als andere Seite eigentlich das sogenannte Geist selbst.
Also das Geist selbst ist seelisches, im weitesten Sinn australisches sogar, das wir selbst schöpferisch aus unserem Ich gestaltet haben. Das also nicht einfach bloß Übernommenes ist, sondern das Selbstgestaltendes ist, das damit aber auch die Seelenwelt als solche bereichert im Grunde, weil so in der Art die Nuancen, die wir individuell dann dazu bringen, gibt es eigentlich noch gar nicht. Also die Seelenwelt ist etwas ganz, ganz Weiches.
Und was wir im Alltagsbewusstsein erleben ist, wenn ich es jetzt sehr scharf ausdrücke, ein müder Abglanz davon. Weil es hat erstens einmal eine nicht wirkliche Realität, nämlich das Spiegelbild, das wir in unserem Bewusstsein erleben, das hat eigentlich keine Realität. Das ist etwas sehr Verwaschenes.
Ja natürlich, wir lassen uns miterweisen von dem irgendwo, aber was wir so erleben an Seelenstimmungen, gerade in dem Teil, den wir uns nicht selber erarbeitet haben und den wir nur als Spiegelbild im Grunde erleben, als halbbewusstes Spiegelbild im Grunde, das hat nicht wirklich Kraft. Das hat nicht wirklich Kraft. Also Kraft und Wirklichkeit gewinnt es dadurch, dass das Ich darin tätig wird.
Dann stehen wir nämlich auch mit unserem Erleben mittendrin in einer Wirklichkeit und nicht in einem bloßen Spiegelbild. Weil diese Wirklichkeit eben etwas ist, was wir tätig erschaffen und wenn wir mit dem Bewusstsein dabei sind, also das heißt beobachten, was da passiert, wie wir unsere Seelenwelt gestalten, also mit dabei sind, dann spüren wir auch die Wirklichkeit des Ich, die einmal gestaltend drinnen wirkt, aber im Gegenzug erfassen wir dann auch erst so wirklich die Wirklichkeit des Seelischen selber. Also dann ist es eben nicht mehr bloß Spiegelbild, sondern dann ist es mehr.
Dann tauchen wir viel intensiver ein im Grunde. Also das heißt, je mehr wir bewusst das Seelische ergreifen, desto wirklicher wird es in Wahrheit. Also viele haben ja so ein bisschen eine Sorge, wenn ich da jetzt so mit Bewusstsein hineingehe, störe ich das Ganze nicht und verliere ich nicht die Wirklichkeit, verliere ich mich nicht dann in irgendwelchen Spinnereien sozusagen.
Ja, aber eben das Ich macht keine Spinnereien. Wenn ich versuchen wollte, aus unserem Verstandesdenken heraus jetzt herumzupuschen im Seelenleben, da wird wahrscheinlich nichts herauskommen. Daher ist meistens das, man hat gute Vorsätze, man weiß, ja so würde ich das gerne anders machen und funktionieren tut es meistens nicht.
Weil funktionieren tut es dann, wenn wirklich gestaltender Wille dahinter lebt. Also die gescheiten Gedanken dazu, was ich mir alles vornehme, die guten Vorsätze sozusagen, müssen den Willen ergreifen. Also wenn der Wille dann anspringt und ich dann wirklich schaffend etwas hervorbringe, dann tut sich was.
Dann verändert sich wirklich etwas. Aber ansonsten, wenn ich nur gescheite Ideen darüber habe, tut sich eigentlich sehr wenig. Also das ist ja ein bekannter Ausspruch, die Menschen wissen immer alles, wie es besser zu machen wäre, aber sie tun dann erst recht das Schlechtere, weil es nicht die Kraft hat.
Wenn es aus dem Ich herauskommt, ist es eigentlich plötzlich überhaupt keine Frage mehr. Weil es ist der Wille des Ich und es tut einfach. Ende.
Und dann ist es im Grunde überhaupt nicht mehr schwer. Also das ist der Sprung, wo man sich oft vielleicht 50 Jahre oder 60 Jahre seines Lebens quält damit, irgendwelche Unarten, wo man sagt, eigentlich, das ist nicht so toll diese Eigenschaft, die ich habe, da müsste ich Arbeiten trauen und es geht aber im Grunde oft nichts weiter. Weil es nicht aus dem Ich herauskommt.
Das Ego meint, das gefällt mir nicht so an mir selber, aber es hat nicht die Kraft zu tun, weil es im Grunde nicht in der Wirklichkeit verankert ist. Im Grunde sind es Spiegelbilder. Und das Spiegelbild gibt mir zwar ein Abbild von mir selbst, aber es kann selbst nichts tun.
Das Spiegelbild kann mir keine Ohrfeige geben von sich aus. Und mich zurecht drücken sozusagen. Es schaut mich nur an, genauso wie ich hineinschaue.
Und das ist einmal das Problem. Sich selbst erschaffen, stets wird Seelen sein, sich selbst gewahr. Also da muss wirklich die Aktivität hineinkommen, aus dem Ich heraus.
Und das ist zunächst einmal wirklich Willensentfaltung, das ist wirklich Willenskraft, die drinnen steckt. Und die ist halt so schwer oder noch schwerer, als wenn ich Gewichte stemmen muss oder was. Zu arbeiten am Seelischen ist eigentlich noch viel, viel schwerer, als äußerlich Willenskraft zu entwickeln.
Dass ich halt irgendwelche Gewichte stemme oder laufen gehe oder sonst was, gehört auch eine gewisse Überwindung dazu. Aber das Seelische, eben weil es Spiegelbild ist, weil wir es gar nicht in der Wirklichkeit greifen, fuchteln wir immer, ist es eine Spiegelfechterei im Grunde. Wir fuchteln im Spiegel herum.
Und das ändert im Grunde nichts. Es geht darum, in die Substanz hineinzukommen, in das, was zugrunde liegt, in die Willensubstanz einzutauchen. Und Ich ist vor allem auch einmal Willensubstanz.
Wir werden das heute im Vortrag noch ganz genau besprechen, wir sind ja dabei jetzt noch, bevor wir wieder ganz in den Apokalypse-Text einsteigen, aus dem Johannes-Evangelium die sieben Ich-Bin-Worte. Ein bisschen uns aufzuschlüsseln, was steckt da dahinter. Weil das sind diese Ich-Bin-Worte, die gehen uns auch ganz, ganz viel an.
Weil jeder muss zu sich Ich-Bin sagen. Und nicht nur sagen, sondern es auch realisieren, dieses Ich-Bin. Und das Ich ist durch seine Tätigkeit.
Und das heißt, da finden wir auch Anregungen drinnen in diesen sieben Ich-Bin-Worten. Und was da drumherum ist, wo wir uns, wie soll ich sagen, mal einen gewissen Leitfaden suchen können, wie wir die Sache angehen. Und uns bewusst machen, welche Kräfte in dem Ich drinnen stecken.
Und das Zweite ist also, das Ich kommt aus dem Willen heraus, ist im Grunde pure Willenskraft. Und darum wissen wir auch von unserem Ich so wenig, weil wir vom Willen am wenigsten wissen. Wir haben immer nur Willensvorstellungen.
Ich will das, ich will jenes, ich möchte dieses. Das ist alles Vorstellung. Das ist Spiegelbild.
Und das kommt nur ein Gefühl dazu. Ich will es wirklich sehr, sehr gerne haben. Und ich lächle schon danach.
Und trotzdem, das Gefühl hat zwar schon ein bisschen mehr Wirklichkeitscharakter als das abstrakte Denken. Das hat überhaupt, das ist Null. Das ist reines Spiegelbild.
Kann sehr gescheit sein, aber es hat von sich aus keine Kraft. Daher ganz klar, dass heute Menschen, die sehr stark im Verstandeswissen drin sind, dem Geist eigentlich überhaupt nichts zutrauen, weil sie denken, Geist, das ist die Gescheitheit, die Intelligenz, der Verstand. Aber das Denken allein tut noch nichts.
Ich muss es irgendwie umsetzen, sozusagen. Aber das wirkliche Ich und auch das wirkliche Denken in Wahrheit schon, das hat Kraft. Das ist Willenskraft.
Das ist die Quelle eigentlich. Es ist tun, weil es ist gar nicht vorhanden, wenn es nicht tut. Das Ich besteht darin, ständig zu tun.
Ständig sich selbst zu schaffen, das ist eine ununterbrochene Tätigkeit. Es ermüdet dabei überhaupt nicht. Das Ich kann nicht ermüden, das ist unermüdlich.
Das heißt, weil es lebt, das ist pure Tätigkeit. Es ist im kleinen Maßstab das, was man über das Göttliche gesagt hat, aber es ist ja auch der göttliche Funke, im Lateinischen heißt es actus purus. Das heißt reine Tätigkeit.
Aber es ist nicht blinde Tätigkeit, sondern in der Tätigkeit, die ist gestaltend. Das ist nicht einfach irgendwo bildlich gesprochen reinhauen und etwas zertrümmern, sondern es ist gestaltende Tätigkeit. Daher am ehesten, am leichtesten ist es dort zu erleben, wo man künstlerisch tätig ist.
Und wo man wirklich künstlerisch tätig ist, das heißt man macht es nicht aus dem Kopf, das heißt man setzt sich, was könnte ich denn jetzt für ein Kunstwerk gestalten? Aha, jetzt grübele ich einmal und lasse mir etwas einfallen, das ist es ja nicht. Das Künstlerische lebt davon, dass ich es anpacke und zu tun anfange. Und im Tun, ja natürlich habe ich vielleicht vorher eine Idee dazu, wo es hingehen soll, aber konkret wird es dort, wo ich die Sachen beginne anzugreifen oder zu sprechen oder zu singen oder zu tanzen, wie auch immer, und die Feinheiten entstehen im Tun.
Dort entfaltet sich die Kreativität. Kreativität, Schöpferkraft. Kreativ heißt ja schöpfen, schaffen.
Das ist also die kreative Kraft, die wirklichkeitsschaffende Kraft schlechthin. Also wenn man sagt, was ist Wirklichkeit, dann ist es genau diese Ich-Kraft, beziehungsweise ihr großes Pendant, die göttliche Schöpferkraft, von der wir heute die Kleinausgabe haben. Kleinausgabe in dem Sinn, dass wir erst lernen müssen, mit dieser Kraft umzugehen.
Weil ihrer Substanz nach, ihrer Wesensart nach, ist sie gleich mit der göttlichen Kraft. Nur die ist halt schon viel länger tätig und ist uns weit voraus, in dem, was sie gelernt hat, zu können. Wir fangen einmal noch sehr klein an, machen auch durchaus Fehler dabei, ganz klar, aber es gibt keine Grenze.
Es gibt im Grunde keine Grenze, nur wir müssen, wie wir es oft schon gesagt haben, halt einfach Schritt für Schritt. Man kann nicht einfach hinspringen in was, was wir vielleicht erst in Jahrtausenden oder vielleicht sogar erst auf der nächsten kosmischen Inkarnation unserer Erde entwickeln können. Da haben wir einen Riesenweg vor uns.
Aber es geht darum, da jetzt anzufangen. Also wirklich die Sachen bildlich gesprochen in die Hand zu nehmen und zu gestalten. So wie wenn man einen gestaltlosen Ton jetzt nimmt und dem etwas einformt.
Etwas, was aus mir kommt, dem das eingestalte und daraus was mache. Und eben nicht noch einen fixfertigen Plan heraus, sondern ich beginne zu gestalten und im Gestalten wird es immer mehr, zeigt mir eigentlich im Tun immer mehr, wohin der Weg geht, weil ich einen geistigen Impuls hineinsetze. Und da geht es eben gar nicht darum, wie es ja eine Zeit lang in der bildenden Kunst sehr stark war, dass man halt Äußeres nachbildet, nach Modell oder was.
Das war zweifellos eine notwendige oder ist eine notwendige Phase in der Entwicklung der bildenden Kunst. Aber das eigentlich wirklich Künstlerische ist dort, wo ich etwas gestalte, was es draußen als Vorbild überhaupt noch nicht gibt. Sondern wo ich neue Formen entwickle.
Sei es im Ton, sei es im Stein, in dem ich meißle, was entsteht, was so noch nirgendwo da ist. Und trotzdem in sich eine gewisse Gesetzmäßigkeit hat, wo man dann sagt, und man wirklich auch als Künstler dann selber bemerkt, ja, das stimmt. Das stimmt, weil im Tun erlebe ich eigentlich, wo läuft es hin und dann merke ich, ob meine Fähigkeit mitkann mit dem, wo es hinläuft, weil der Wille kommt aus dem Geistigen.
Aber die Frage ist noch, kann ich es mit meinen Händen wirklich umsetzen, gelingt es mir es umzusetzen oder kann ich es als Sänger mit meiner Stimme umsetzen oder ist mein Werkzeug noch nicht genug ausgebildet dazu, dann wird es noch nicht so perfekt werden. Aber der Willensimpuls, der kommt ganz aus dem Geistigen, der hat eigentlich die Vollkommenheit. Aber scheitern tut man oft daran, es halt wirklich dann hineinzusetzen in die Welt.
Weil dann müssen wir es ins Seelische hineinbringen, dann müssen wir es in den Ätherleib hineinbringen und dann müssen es sogar, auch beim Sprechen, aber auch beim künstlerischen Gestalten, müssen die Hände was tun, muss der Kellkopf was tun, die Stimmbänder was tun und das Werkzeug muss sich halt fügen, diesem Willensimpuls. Und das spießt sich halt manchmal auch. Und dann merke ich sehr genau, wenn ich wach genug dabei bin, entspricht es der Anforderung, die eigentlich mein Ich stellt oder ist es noch nicht ganz durchgedrungen.
Weil eigentlich muss ich durch bis zum Physischen in Wahrheit hinunter. Sei es das Physische des eigenen Körpers, in der Sprache, im Gesang, in der tänzerischen Bewegung, in der Eurythmischen Bewegung, da spielt sich sehr viel im Ätherischen ab. Aber natürlich muss der physische Leib auch irgendwo mitgehen und er muss die Bewegungsformen, die Vollendung der Bewegung suchen, sozusagen, irgendwo.
Weil gerade Eurythmie ist wirklich eine der größten und schwersten Künste wahrscheinlich, auch weil es die neueste ist und wir noch wenig Erfahrung haben und wir arbeiten sehr stark da mit dem Ätherischen. Ich meine, darum kann Heil-Eurythmie sehr, sehr, sehr stark wirken, weil da wirkliche Lebenskräfte in Bewegung kommen. Aber in dem Moment, wo es also zu sehr noch schämer macht, zu mehr aus dem Kopf her anfangen zu machen, also aus dem Verstand heraus, Leute, aha, wie muss ich denn jetzt die Bewegung machen, dann wird es genau das Gegenteil.
Dann wird es also extrem aweimanisch zum Beispiel. Und das strahlt es aus. Also in der Eurythmie ist das ganz, ganz schwer.
Und die kann eine unheimlich belebende Kraft haben und sie kann auch genau das Gegenteil haben. Wenn es einfach das Ich es nicht schafft, das bis hinunter zu tragen, und dann fängt es schon an, also der Kopf ergreift es, dann kommt der Ich-Impuls eigentlich gar nicht mehr durch, also wenn es der Verstand ergreift. Nämlich der Verstand, der sagt, so steht es im Buch, so muss es sein, so habe ich es gelernt.
Ich muss es in dem Moment, wo ich die Bewegung mache, selbst erschaffen. Und dann wird es ja richtig werden. Und Rudolf Stein hat das ganz deutlich gesagt, nein, es ist nicht so, er hat ein paar Beispiele vorgezeigt und Anregungen gegeben, aber im Grunde gibt es x Varianten, wie man es machen kann, x Varianten, wie es noch niemand gemacht hat.
Und natürlich noch was anderes ist, wenn es ein ganzes Ensemble macht, wo das natürlich abgestimmt sein muss irgendwie, dann muss ich die Impulse der anderen auch noch mitnehmen. Also das ist die höchste Kunst, dass dann eine Gemeinschaft von Menschen diese Bewegungen macht. Natürlich hat man sie einstudiert, aber das ist eigentlich das falsche Wort, man hat sie gemeinsam geübt, man hat versucht, etwas Gemeinsames zu finden, dann ist es ideal.
Aber dann ist es mit Sicherheit nicht ein fixfertiges Bild, eine fertige Vorstellung, die vorher schon fertig ist und in die fügt sich alles ein. Dann kann es ganz mechanisch werden, selbst wenn es perfekt gemacht ist. Und dann strahlt es nicht Lebenskraft aus, sondern eigentlich den schmerzvollen, den tötenden Impuls, der das Arimanische hat.
Die Ätherkräfte sind da unheimlich sensibel, weil der Ariman hat ja sehr viel mit dem Ätherischen zu tun, und der ist da ein starker Widerpart. Und bedient sich dabei natürlich auch sehr viel der Verstandeskräfte. Das heißt, ich muss eigentlich im Verstand leer sein, aber im Bewusstsein stark sein.
Das heißt, ich miterlebe dessen, was passiert, wenn ich die Bewegung mache, dass ich sie wirklich miterlebe. Dass sie aus meinem seelischen Erleben kommt, und dass ich spüre, fügt sich die Bewegung, die dann erscheint, wirklich genau in mein Erleben hinein oder hackt da irgendwas drinnen. An dem kann ich den Maßstab sozusagen, wie nahe ich der Sache gekommen bin.
Und wenn man es oft und oft gemacht hat, oft und oft gescheitert ist, auch bei der Übung, dann gibt es hier und da die glücklichen Momente, wo das eins zu eins zusammen stimmt. Und wo das einfach dann durchfließt, wirklich vom Ich über den Astralleib, also über das Seelische, über die Ätherkräfte bis hinein in die physische Bewegung. Und dann strömt aber das alles mit, dann strömen die Ätherkräfte hinaus, dann strömt auch das Seelische mit.
Aber das ist jetzt nicht persönliche Emotion, die dabei ist, sondern das ist wirklich, wie soll ich sagen, kosmisch-astralisches. Also, dass die kosmische Harmonie in sich trägt. Weil das ist ja auch das Besondere bei der Eurythmie, das ist ganz was anderes als zum Beispiel Ausdruckstanz oder so.
Beim Ausdruckstanz geht es um das ganz persönliche Erleben. Da geht es eigentlich um die Persönlichkeit, die sich ausspricht. Das heißt, das ist eigentlich das niedere Ich oder das Ego oder was, das aber jetzt zur Darstellung kommt.
Und das kann auch was sehr, sehr Wichtiges sein. Also, dass das herauskommt und dass das sich wirklich bis in die kleinste Bewegung ausleben kann. Weil dort lernt man sehr das Ego kennen.
Und das kann gestaltend wirken. Und Ego ist ja nicht grundsätzlich was Schlechtes. Wir haben ja jetzt die ganze Zeit gesagt, wir brauchen es ja auch.
Und der Ego, das, wie soll ich sagen, das aber auch bereitwillig dem Ich folgt und eben wirklich dann uns zu einer Persönlichkeit macht, sodass unser Geistiges, unser Ich eigentlich durchtönt, bildlich gesprochen, durch unser Seelisches. Weil das Wort Persona kommt ja von der griechischen Maske Personare, die halt so einen kleinen Schalterwichter drinnen hat, weil man durch diesen Schalterwichter eigentlich gesprochen hat. Davon kommt unser Wort Persona.
Personare heißt hindurchklingen. Und das Ego ist was ganz Wunderbares und Kraftvolles und Notwendiges, wenn es sich eben wirklich zum Sprecher macht, das Ich, das dahinter steht. Weil damit das in die Welt hinauskommt, muss das Ich halt eben den Astralleib ergreifen und den Ätherleib sogar ergreifen und sogar bis ins Physische hinein, in die Bewegungsformen zumindest hinein, es ergreifen.
Und da sind wir noch sehr angewiesen darauf, einmal zunächst auf das, was wir mitbekommen haben. Nur mit der Zeit, je mehr das Ich tätig ist und gestaltend drinnen wirkt, umso mehr machen wir uns auch unsere Wesenshüllen langsam nach und nach zu eigen. Und primär jetzt in unserer Zeit mit der Entwicklung der Bewusstseinsseele, die aber als andere Seite das Geist selbst hat.
Das gehört eigentlich zusammen. Die Bewusstseinsseele, die nur jetzt nach außen gerichtet ist auf die sinnliche Welt, das ist zu wenig. Das ist nur die eine Seite.
Die andere Seite ist, ja was, Bewusstsein für die geistige Welt. Also das heißt, wenn wir jetzt wahrscheinlich in der Mehrheit sagen würden, naja, aber die geistige Welt, dass ich die dauernd irgendwo erleben würde, so wirklich konkret, könnte man noch nicht so wirklich sagen, dass das bei der Mehrheit der Menschen der Fall ist. Aber wenn wir Bewusstseinsseele entwickeln und aus dem Ich aktiv heraus sind, ist also die grundlegende Folge davon, dass wir eigentlich in der geistigen Welt genauso wach werden wie in der sinnlichen Welt.
Und dass wir sogar beides zusammen haben können. Ohne es jetzt zu vermischen, aber wir erleben die geistige Seite und die sinnliche Seite. Das ist also ganz was anderes, als in irgendwelchen Visionen zu schwelgen oder zu träumen, die richtig oder falsch sein können, also falsch heißt verzerrt sein können.
Egal, aber selbst wenn sie richtig sind, also der Sache entsprechen, wenn ich nicht wach mit dem Ich dabei bin, ist es was trotzdem vom Bewusstseinsgrad traumartiges. Das ist ein vergangener Zustand. Also wer heute darauf wartet, auf die großen Visionen, die ihn vielleicht noch überkommen irgendwie, dann ist das was ganz Altes und die Gefahr ist sehr groß, dass es, weil es was Altes ist, eigentlich heute nicht mehr gesund ist.
Also heute gehört das Ich-Bewusstsein dazu und wir stehen, und darum ist ja Rudolf Steiner mit der Geisteswissenschaft in die Welt hineingetreten, weil das Zeitalter bereits mit Beginn des 20. Jahrhunderts im Grunde begonnen hat, dass die geistige Welt für uns aufgehen kann. Es sind eigentlich keine äußeren Hindernisse mehr da, dafür.
Nur wir kommen halt noch nicht so ganz nach. Aber das was Rudolf Steiner gemacht hat, wird in einer nicht so fernen Zukunft allgegenwärtig sein, in gewisser Weise. Ich meine er ist halt der große Pionier des Ganzen.
Aber so selbstverständlich, wenn wir halt in die Welt hinausschauen und die Sinneswelt erfassen können und uns die Gegenstände genau betrachten können, das ist ja auch noch nicht so alt, dass wir das gehabt haben. Ich meine das fängt in der griechisch-lateinischen Zeit an. Vorher war das alles noch sehr nebulos.
War vermischt mit traumartigen Hellseen irgendwo. Daher hat jede Pflanze, jedes Tier, sogar tote Gegenstände, Steine oder sonst was, hat mich immer noch verfolgt mit einem gewissen visionsartigen Bild irgendwo. Das heißt, die Wahrnehmung der Welt war ganz anders.
Wenn wir weiter zurückgehen in die frühere atlantische Zeit, hatte man überhaupt nur diese traumartig visionären Bilder. Man konnte sich sicher in der Außenwelt bewegen, aber man hat sie nicht so erlebt wie wir. Das kann man sich wieder so schwer vorstellen.
Da sind Menschen, die sich gut orientieren können in der Außenwelt. Man denkt sich, die haben die Welt so gesehen wie wir. Haben sie nicht.
Sie haben visionäre, seelenhafte Bilder gehabt. Die haben ihnen vor allem vermittelt, ist mir das zuträglich? Ist da Gefahr? Ist da was Richtiges? Daher haben sie instinktiv gegriffen zu der richtigen Nahrung, bei der Heilung zu den richtigen Pflanzen, die vielleicht helfen können, wenn eine Erkrankung da ist, weil die Pflanze es ihnen gesagt hat. Sie haben es aber nicht gesehen, wie wir die Pflanze gesehen haben, sondern sie haben einfach ein visionäres Bild erlebt.
Durchaus mit Sinnesqualitäten vermischt, ein bisschen wie ein Traumbild. Das ist aufgestiegen und es war ganz klar, ob das positiv ist oder was Negatives, Bedrohliches ist. So haben die Menschen einmal die Welt erlebt.
Ab der Mitte der Atlantis beginnt sich das dann langsam zu ändern, aber immer noch ist es doch da, dass die geistige Wahrnehmung begleitet die Menschen. Es tritt zwar schon immer mehr die Sinneswelt hervor, dass man sie wahrnimmt, das ist in der urpersischen Zeit ganz deutlich. Zuerst einmal interessanterweise, dass man den Himmel sinnlich zu sehen beginnt.
Das heißt wirklich die äußeren Konstellationen, die Sterne draußen beginnt zu sehen, während das Untere noch dunkel ist. Das heißt, es wird erlebt im Grunde so, wie da ist früher gewesen dieses visionäre, sehr lichtvolle, strahlende Erleben, seelische Erleben und es legen sich jetzt so dunkle Konturen drüber. Das ist die Sinneswelt.
Erst bei den Griechen im Grunde, also nicht einmal nur bei den Ägyptern. Erst bei den Griechen so richtig fängt es an, dass das, was der Sinnesglanz ist, dass das stärker wird als das Visionäre, was dahinter steht. Das fängt an so in der Zeit, als die griechische Philosophie auftaucht.
Also nicht gleich zu Beginn der griechisch-lateinischen Zeit, sondern eh auch da noch ein bisschen später, als das Verstandesdenken erwacht. Das tötet nämlich in gewisser Weise das alte Visionäre. Das löscht es aus.
Und heute natürlich leben wir in einer Zeit, in der der Verstand sehr stark ist und der löscht uns eigentlich die geistige Wahrnehmung aus, die wir im Prinzip von der Zeit her, in der wir leben, schon haben könnten. Aber wir leben noch so stark nach diese Verstandes- und Gemütsseele. Heute ist mehr einseitig nur Verstandesseele großteils geworden.
Die wirkt dann besonders stark. Und da greift dann noch, der greift sehr stark der Ahrimann dann auch und wirkt abtötend. Und das löscht im Grunde die geistige Wahrnehmung aus, die wir schon haben könnten.
Wir müssten nur, unter Anführungszeichen, das reine Verstandesdenken weiterentwickeln zum lebendigen Denken. Weil dahinter, auch hinter dem abstrakten Verstandesdenken, wie kommen denn unsere Verstandesbegriffe zustande? Eigentlich entsteht alles aus einem lebendigen Denken heraus. Das heißt, sich metamorphosierende Formen, die im Ätherischen da sind, die im Zusammenhang miteinander stehen, das hat Goethe so stark erlebt, das hat er in der Natur erlebt, er hat erlebt die Urpflanze, die in allen Pflanzen wirkt.
Das heißt, das ist aber die Ätherische Pflanze im Grunde. Das ist das Lebensgrundprinzip eigentlich. Weil gerade in den Pflanzen ist es am erweinsten da.
Bei den Tieren kommt dann das Astralische dazu noch. Aber bei der Pflanze habe ich es eigentlich mit dem rein Ätherischen zu tun. Natürlich ergreift es auch das Physische, sonst wird es nicht äußerlich erscheinen, aber die eigentliche Tätigkeit darin ist die Lebenskraft.
Das Ätherische, die Liebeskraft in Wahrheit auch. Nicht umsonst sprechen die Blumen ja auch eine Seelensprache. Aber nur das Seelische ist nicht in ihnen drinnen, aber sie bilden es ab.
Und jede Blume erregt eigentlich, also gerade die Blütenpflanzen, die rein grünen noch nicht so richtig, aber bei den Blütenpflanzen ist es so, dass sie, ja gerade dort, wo sich die Blüte bildet, werden sie bereits ergriffen vom Astralischen. Und die Ätherkräfte machen daraus sozusagen ein Bild dieser Seelenkräfte. Also wer jetzt noch ein äußeren Abbild der Seelenkräfte sucht, braucht dann nur zu den Blütenpflanzen hingehen.
Dort sieht er sie eigentlich. Und um selber sehend zu werden, einmal von mir aus in der ätherisch-astralischen Welt sehend zu werden, müssen wir nur den Prozess, den äußerlich die Pflanze macht, in dem sie halt die Blüte bildet, das müssen wir in unserer Seele machen. Also im Zusammenspiel von Ätherleib und Astralleib.
Und das Ich ist aber das Gestaltende, das steckt dahinter. Aber es geht hinunter, also bis zum Ätherleib, weil das lebendige Denken kommt aus dem Ätherleib, es ist eine Tätigkeit, die im Ätherleib da ist. Und die Verstandesbegriffe, die Trockenen, die wir haben, entstehen dadurch, dass das eigentlich, indem sich es am Gehirn spiegelt, wird es abgedötet.
Und dann fallen sozusagen die starren Begriffe heraus. Die sind tot im Grunde. Das heißt natürlich, wenn ich es zurückverfolgen kann, wie es aus dem Ätherischen kommt, kann ich schon erkennen, woher das kommt.
Aber dann sehe ich, dass da nur eine Einseitigkeit herauskristallisiert ist. Das ist unser heutiges Problem im Verstandesdenken. Wir haben enge, scharfe Begriffe.
Das war gut, weil die konnten wir mal mit unserem Bewusstsein überschauen. Weil in alter Zeit hat man bewegte Imaginationen, Visionen erlebt, aber das Bewusstsein war trotzdem nicht stark genug, um klar zu erfassen, was da ist. Um wirklich jedes Detail sozusagen bewusst wahrzunehmen.
Es hat uns mitgenommen, es hat uns irgendeine Gesamtausgabe gegeben, Aussage gegeben, aber die großen Eingeweihten nach harter Schulung haben mehr davon erkennen können. Aber im Grunde war unser waches Bewusstsein, unser Ich-Bewusstsein ja damals noch sehr schwach ausgebildet. Und es ist eben was anderes, ob sich etwas im Astralischen, im Seelischen spiegelt als Bild, da ist natürlich Bewusstsein drinnen.
Und ich erlebe es, aber ich stehe eigentlich irgendwie staunend davor und nehme es halt einfach zur Kenntnis, so wie wir heute die Sinneswelt zur Kenntnis nehmen. Aha, schaut halt so aus die Pflanze. Und ich habe nicht den Eindruck, dass ich jetzt mitbeteiligt bin, dass es so ausschaut.
In Wirklichkeit sind wir mitbeteiligt. Wir sind mitbeteiligt, wie es man eh schaut, an allem, was in der Natur draußen ist, dass wir das alles mitgeformt und aus uns heraus gesetzt haben. Aber wir sind sogar in der Wahrnehmungstätigkeit mitbeteiligt.
Und einer erlebt halt mehr daran, einer weniger. Natürlich sind dem enge Grenzen gesetzt, weil es ins Physische hereingestorben ist. Und da bewegt sich nicht mehr so viel.
Goethe konnte noch in der Pflanze ganz normal die Urpflanze mitschauen. Und ihr kennt vielleicht die Episode, da gibt es das berühmte Gespräch zwischen Schiller und Goethe, die eigentlich sehr gegensätzlich waren. Sie haben zeitweise auch gar nicht gut miteinander verstanden.
Aber sie waren jedenfalls gemeinsam in einer Naturforscherversammlung. Da ist auch über die Pflanzenwelt gesprochen worden. Und es ist besprochen worden, dieses sehr abstrakte Klassifikationsschema, das linäische System, nach dem man Pflanzen bestimmt.
Und wo die halt zerpflückt werden. Und je nachdem, wie viele Teile von dem und dem drinnen sind, kann man es genau einordnen. Das ist ja heute zur Perfektion getrieben.
Sowohl Goethe als Schiller haben das beide als schrecklich empfunden. Das ist ja nur ein totes abstraktes Zeug, das da ist. Auch wenn es noch so nützlich ist für die äußere Forschung.
Aber damit verstehe ich von der Pflanze gar nichts. Goethe hat sich sein Leben lang sehr intensiv mit den Pflanzen beschäftigt. Hat die auch selber gezüchtet.
Und dann vor allem auf seiner italienischen Weise beobachten können, wie sich die Pflanzen ein- und derselben Art verändern, wenn sie ins Hochgebirge, ins höhere Gebirge kommen, oder wenn sie dann in die wärmeren Gegenden kommen. Es gibt noch immer dieselbe Pflanzenart, aber sie ist anders ausgestaltet. Weil sie unter den anderen Bedingungen anders wird.
Wenn sie in die Höhe getragen wird, in diese karge Umgebung, wird die Pflanze karger sozusagen und kompakter irgendwo. In der Wärme unten kann sie sich ausbreiten, dann fängt sie zu wuchern an stärker. Mit dem hat er sich sehr genau beschäftigt und hat dann erzählt im Gespräch dem Schiller das Bild der Urpflanze, die in allen Pflanzen lebt.
Und der Schiller war hellauf begeistert davon, weil natürlich hat Goethe das sehr lebendig geschildert, und hat gesagt, da haben sie eine wunderbare Idee gefunden. Und dann wird Goethe ganz böse und sagt, das kann man lieb sein, dass ich Ideen habe, ohne es zu wissen, und sie noch dazu mit Augen sehe. Weil er sieht einfach die Urpflanze da drin.
Das ist nicht eine Idee, so müsste man sich das denken, dass das sein könnte, sondern er erlebt sie unmittelbar. In jeder Pflanze, die er anschaut. Erlebt er die Urpflanze, die eigentlich jetzt halt einfach in der Pflanzenart eine Metamorphose in die Richtung macht, das heißt eine Gestaltverwandlung in die Richtung macht.
Bei einem sind die Blütenblätter mehr ausgearbeitet, bei der anderen sind die Laubblätter mehr, oder sie sind spitz, sie sind hart, sie werden stacheln oder sonst irgendwas. Die Urpflanze ist so lebendig, dass jede Pflanze daraus entstehen kann. Und er sieht eigentlich mit der Pflanze, wie die Urpflanze gestaltend wirkt und diese Einseitigkeit erzeugt, wodurch es jetzt diese ganz bestimmte Pflanzenart wird.
Und das erlebt er mit, das sieht er. Das ist für ihn nichts Ausgedachtes, er sieht es. Selbst in seiner Farbenlehre spricht er von der sinnlich-sittlichen Wirkung der Farben.
Also es ist ein sinnlich-geistiges Erlebnis. Das ist für ihn kein Gegensatz oder keine Kluft dazwischen, sondern das gehört zusammen. Bitte? Ah, danke.
Wie das passiert, ich habe jetzt gar nichts angehört. Danke, dass du mich darauf hinweist. Entschuldigt.
Ja, es ging um die Urpflanze von Goethe. Ich weiß jetzt nicht, wann der Ton ausgesetzt hat. Also er hat das Ineinander, Miteinander erlebt, ganz selbstverständlich.
Das heißt, Goethe muss auch die Sinneswelt anders erlebt haben, als wir es heute meistens erleben. Wir schauen, was glotzen es äußerlich an, beschreiben es halt irgendwie und dann machen wir uns gescheite Gedanken dazu. Das, was der Schiller nennt eine großartige Idee, das ist für den Goethe etwas, was er sieht.
Unmittelbar mit sieht. Theoretisch kann das jeder. Nur da muss man ganz aus dem Ich heraus tätig sein.
Weil um die Urpflanze zu erleben, muss ich sie eigentlich nur aus meinem Ich heraus gestalten. Und sie hineingestalten sozusagen im Grunde in jede Pflanze, die ich da sehe. Dann erlebe ich genau dasselbe, was in der Wirklichkeit aber auch passiert, weil die Urpflanze das ist, was in allen wirkt.
Ein Grundprinzip, das aber in unerschöpflich vielen Variationen dann äußere Erscheinungen bilden kann. Unbegrenzt im Grunde. Und es ist immer dasselbe Prinzip.
Damit sieht man aber natürlich auch sofort oder sieht Goethe den Gesamtzusammenhang. Während unser Verstandesdenken nimmt eigentlich irgendeinen kargen, toten Rest, erlebt er nicht mehr das Urprinzip, aus dem es heraus entstanden ist, sondern hat einzelne Splitter, die er jetzt begrifflich irgendwie gefasst hat und aus dem setzt er irgendwie das Ganze zusammen. Und übersieht oft aber auch den viel größeren Zusammenhang.
Weil in der Urpflanze ist die gesamte Pflanzenwelt drinnen. Die gesamte Pflanzenwelt. Und das heißt, um die eine Pflanze, die jetzt hier vor mir steht, erfassen zu können, brauche ich eigentlich die gesamte Pflanzenwelt und selbst noch die, die es noch gar nicht gibt.
Das heißt, die Pflanzenformen, die noch in der Zukunft entstehen werden. Die möglich sind. Er sagt das ganz deutlich, der Goethe, dass ich mit meiner Urpflanze etwas habe, mit dem ich sozusagen auch Pflanzen erfinden könnte, unter Anführungszeichen, die es noch gar nicht gibt, die aber in sich stimmig sind, die lebensfähig wären.
Also er kann Pflanzenformen erleben, die findet man gar nicht auf der Erde. Noch nicht. Oder vielleicht wird man es auch nie finden, weil von den unendlich vielen Möglichkeiten, die drinnen sind, werden sicher nur endlich viele im Laufe der Erdgeschichte entwickelt werden.
Aber da ist Potenzial drinnen. Das ist schöpferische Kraft, die da drinnen ist im Grunde. Und ein Grundprinzip.
Die Grundidee sozusagen Urpflanze. Aber wie erreiche ich das? Darum wird der Goethe so böse, dass der Schiller das jetzt eine Idee nennt. Da habe ich jetzt einen gescheiten Einfall gehabt.
Das ist lächerlich. Die gesamte, und damit will ich ihn nicht bitte schimpfen, das ist kein Angriff, aber die gesamte botanische Wissenschaft weltweit alles zusammengenommen ist, ist nichts gegenüber dem Erleben der Urpflanze. Nichts.
Gar nichts. Das sind Splitter. Und da sind Bibliotheken gefüllt und Datenbanken, bis wohin auch immer.
Und das ist der winzigste Teil, von dem erfasst, was das Wesen der Pflanze ist. Goethe kann das erleben. Wie detailreich man es erlebt, ist dann auch noch eine Frage.
Aber er erlebt auf jeden Fall das, wie er die Pflanze, die er konkret vor Augen hat, versteht dadurch, dass er eigentlich durch seine Willenskraft diese Urpflanze verwandelt in die Pflanze, die da jetzt vor mir steht. Das ist die Tätigkeit, die er macht. Das heißt, er schöpft aus diesem Urprinzip heraus und gestaltet es hinein in diese Pflanze, die da ist.
Und dadurch versteht er sie. Weil es genau das ist, was in der Natur passiert, die wirkliche geistige Kraft, die dahinter steht, hinter dieser Urpflanze oder die diese Urpflanze ist, macht das draußen in der Wirklichkeit sozusagen und er im geistigen Erleben, im sinnlich-sittlichen Erleben. Und damit ist der Goethe ganz nah, ganz früher, eigentlich bevor das Kali-Yuga, das finstere Zeitalter, endet, der ganz konkret in die geistige Welt hineinschaut, in gewissen Bereichen, gerade in dem Pflanzenbereich zum Beispiel.
Dort schaut er hinein. Das ist ganz selbstverständlich für ihn. Und das entfremdet ihn überhaupt nicht, der Sinneswelt gar nicht.
Das ist eine Harmonie drinnen. Weil für ihn die Sinneswelt eigentlich gar nicht separiert ist davon, von der geistigen Kraft, die gestaltend dahintersteckt. Das wird so wichtig sein zum Beispiel in der Zukunft, aber auch jetzt für die Medizin beispielsweise, weil in uns gestaltet ja auch ein Urprinzip.
Es ist halt nicht die Urpflanze in uns, aber es ist ein ätherisches Urbild auf jeden Fall, das unseren physischen Leib immer wieder regeneriert, immer wieder heilt eigentlich, weil es ist ein ständiger Heilvorgang notwendig, weil auch ununterbrochen ein Krankheits- oder Zerstörungsprozess in uns herrscht. Das ist ganz normal. Was wir im äußeren Sinn dann als Krankheit bezeichnen, ist eigentlich nur, dass die eine Seite die Krankmachende dann irgendwo die Überhand gewinnt und sie selbstständig macht und das Ätherische nicht mehr mitkommt, das zu heilen.
Oder sie schwer tut zumindest. Aber im Prinzip sind wir ununterbrochen sowohl gesund als krank. Wir haben die gesundmachenden Kräfte in uns und wir haben die krankmachenden Kräfte in uns.
Wir hätten zum Beispiel überhaupt unser Bewusstsein nicht entwickeln können, wenn wir nicht auch diese krankmachenden Kräfte, die zerstörenden Kräfte hätten. Und das hängt zusammen mit dem Astralleib, der ins Ätherische eingreift, der aber jetzt von unserem Ego ergriffen ist, der von den Widersacherkräften ergriffen ist, die drin wirken, also wo das unharmonisch ist, weil bei uns unser Astralleib ist ja leider Gottes oder nein, es ist eine gewisse Notwendigkeit drin, aber es ist die Tatsache, die Seelenwelt, also die Astralwelt, hat die kosmische Ordnung in sich. Das ist die göttliche Ordnung, die eigentlich den ganzen Kosmos trägt.
Das haben wir eigentlich in unseren Seelenkräften auch drin, in unserem Astralleib drin. Nur, es hat sich als Ego abgeschnürt, weitgehend abgeschnürt, holt sich zwar jede Nacht die Erfrischung irgendwo, es ist auch notwendig, aber es hat sich weitgehend abgeschnürt und es ist halt mit den Widersachern, namentlich einmal mit den Luzifer in Berührung gekommen und dadurch ist da sehr viel an zerstörerischen Kräften hineingekommen, aber zugleich auch bewusstseinsweckenden Kräften. Weil Gottes Bewusstsein erwacht, so wie wir als Erdenmenschen gebaut sind, in den Zerstörungsprozessen.
Nur dort, wo Zerstörungsprozesse stattfinden, fangen wir an aufzuwachen. Wenn wir es einmal gelernt haben an dem Punkt, dann können wir das mitnehmen irgendwann, dann haben wir das Bewusstsein auch in der geistigen Welt, wo wir jetzt nicht angewiesen sind auf die Zerstörungskräfte, aber lernen tun wir es dadurch, dass wir im Grunde während unseres Erdenlebens ununterbrochen daran arbeiten, unseren Organismus zu zerstören. Und jedem von uns gelingt es früher oder später, dem einen früher, dem anderen später.
Und dann kommen wir wieder und machen das genauso wieder weiter. Und das werden wir machen bis letztlich zu unserer letzten Inkarnation. Und dann werden wir so weit sein, dass wir gelernt haben, das Bewusstsein auch in voller Helle zu behalten, wenn wir nicht mehr diese Zerstörungsprozesse machen.
Das ist der Zeitpunkt, wo wir den ersten Tod erlitten haben, in der Diktion der Apokalypse. Der erste Tod ist die letzte Inkarnation, der Tod in der letzten Inkarnation, die wir auf Erden haben. Weil im Grunde unser Sterben besteht aus einer Summe von Toden in jeder einzelnen unserer Inkarnation.
Und erst wenn wir sozusagen den vollständigen Tod durchgemacht haben, das heißt eigentlich, dann haben wir genug Bewusstsein entwickelt, dass wir nicht mehr darauf angewiesen sind, einen physischen Körper zu runieren und bewusst zu werden. Das heißt, unser Bewusstsein, das ist aber nicht das eigentliche Ich-Bewusstsein noch, sondern die zerstörerischen Kräfte hängen am stärksten mit dem astralischen zusammen. Also das Ich, je mehr das Ich jetzt in Tätigkeit kommt und selber sozusagen bewusst wird, indem es den Astralleib jetzt nicht zerstörende Kräfte hereinbaut, sondern selber anfängt, etwas Nicht-Zerstörerisches hineinzubauen.
Ich sage es jetzt vorsichtig so. Ich kann ja nicht sagen, wirklich etwas Heilendes hineinzubauen, weil da müsste man bis in den Ätherleib hinunterarbeiten. Das tun wir natürlich auch schon.
Zum Beispiel dort, wo wir lebendig denken, das heißt, wo wir anfangen, so in die Richtung zu gehen, was Göthe vorgelebt hat, und das aber jetzt allen Welterscheinungen gegenüber. Das heißt, wo wir im Grunde in ein imaginatives Erleben hineinkommen, das aber durchaus zusammenfließt mit dem, was in der sinnlichen Welt ist. Also das ist nicht einfach abgehoben von irgendwo, sondern mit dem können wir wirken in der Welt und verständig wirken auch sozusagen.
Aber jetzt verständig nicht im Sinn des abstrakten Verstandes, sondern im Grunde, indem wir aus unseren eigenen Ätherkräften lebendige – ich nenne es jetzt halt einmal Bilder oder Formen oder wie immer man es nennen will – schaffen, die harmonisieren eigentlich das zunächst einmal, was in unserem Organismus drinnen ist, die uns wirklich verständlich machen, das Lebendige draußen zu verstehen in der Welt, indem wir eben wirklich aus diesem imaginativen Bild heraus die äußere Erscheinung hervorgehen lassen in unserem seelisch-geistig-sinnlichen Erlebnis. Alles zusammen. Ich meine, auf die Art, wenn ich das äußerlich anklotze und jetzt sage, aha, die schauen so aus und die schauen so aus und dann zerlege ich es, wie passt das zusammen, dann habe ich eben nur das tote awemanische Verständnis.
Ich muss in mir ein Bild entwickeln, das letztlich ich hineinführe in dieses Bild, sodass ich, wenn wir bei der Pflanze bleiben, aus der Urpflanze genau konkret die Pflanze entwickeln kann, die vor mir steht. Und dann verstehe ich sie plötzlich, weil ich den ganzen Prozess durchmache und das ist viel mehr, als die ganze, wenn ich es analysiere, bis in die Moleküle hineinschaue, was da drin ist, welche DNA da drin ist und welche Stoffe da drinnen sind. Das ist viel, viel mehr.
Da ist viel, viel mehr Inhalt. Ich meine, man hat klarerweise noch kein Bewusstsein, wie reich eine Imagination sein kann und wie gewaltig das Bewusstsein aber dann ist, weil das kann man locker überschauen. Locker.
Goethe konnte das locker, Rudolf Steiner konnte das locker überschauen. Und hat trotzdem eben eine Fokussierung drinnen, dass er eben aus der Urpflanze, und das ist ja nur ein Teil dieser ganzen gestalteten Ätherwelt, die drinnen ist, aber in der Pflanzenwelt kommt es halt am deutlichsten auch zum äußeren Ausdruck, aber da hängt alles mit allem zusammen. Der ganze Kosmos, die ganzen Lebenskräfte des ganzen Kosmos sind notwendig dazu, dass diese Pflanze hier entstehen kann.
Und das muss ich alles sehen. Damit seht ihr, da kann ich analysieren, die Pflanzen, da was ich will. Da kann ich jetzt den Boden mal noch ausschauen und auch analysieren und das Umfeld, das da ist, was ist das gegen den ganzen Kosmos.
Verstehen wäre ich die Pflanze, wirklich verstehen wäre ich sie, nur wenn ich imaginativ den ganzen Kosmos erlebe und eigentlich die ganzen Ätherharmonien, die Klangharmonien, den Lebensäther, der da drinnen ist, das ganze Kosmos in mir so zum Bild formen kann, dass schließlich dann die eine spezielle Erscheinung herauskommt. Das mache ich. Ergreife die ganze Imagination und forme sie, bis sie sozusagen deckungsgleich wird mit der einzelnen Erscheinung draußen.
Forme sie hinein. Dann habe ich die Pflanze verstanden. Und das bei allem, das kann man sich so wahnsinnig schwer vorstellen.
Und das ist eigentlich gar nicht schwierig. Da könnte man jetzt das Mephisto-Wort dazu sagen, zwar ist das leicht, doch ist das Leichte schwer. Wenn es gelingt, wenn ich eintauchen kann, so wie ein Goethe in die Urpflanze, dann geht das fast von selber.
Das ist keine Anstrengung. Und das ist das Tolle, dass das aber Schiller dann später auch wirklich erkannt hat, was Goethe da tut. Und er sagt dann in Bezug, weil Goethe hat sich ja nicht nur mit den Pflanzen beschäftigt, mit der Metamorphose.
Das ist ja ein toller Gedanke. Metamorphose heißt, da gibt es ein Grundprinzip, das verwandelt sich in die eine Art, in die andere Pflanzenart. Das ist immer in Wandlung begriffen.
Das ist ein Urbild, das sich aber in unendlich viele Gestalten verwandeln kann, die aber alle in sich stimmig sind. Die alle sozusagen lebensfähig sind dadurch. Und so geht es aber im Tierreich auch.
Die Tierformen kann ich so verstehen. Und dann erkennt der Goethe ganz deutlich, na ja klar, was ist der Faktor, der alles zusammenhält? Was ist eigentlich das Urtier? Eigentlich die Menschengestalt. Aber die ideale Menschengestalt sozusagen.
Das heißt die ätherische Menschengestalt. Und die einzelnen Tiere sind Ausschnitte davon sozusagen, sind einseitige Ausprägungen. Am harmonischsten ist es im Menschen gestaltet.
Und damit kommt er ganz klar zu dem Zusammenhang zwischen den Tieren und den Menschen. Und war ja zu seiner Zeit noch ganz klar die Lehre, ja gut, aber der Mensch, weil er ja von Gott erschaffen wurde, hat sicher die Tiere auch, aber trotzdem ist er ganz was anderes. Und dann hat man herumgeritten in der Naturwissenschaft der Goethe-Zeit, ja wo finde ich denn den springenden Punkt, wo ist der Mensch ganz anders? Und dann sind sie auf eine verrückte Idee gekommen, es gibt bei den Tieren einen sogenannten Zwischenkieferknochen.
Das ist also ein Knochen, wo die Zähne eigentlich drinnen stecken, also gerade die vorderen Zähne da. Das hängt an einem eigenen Knochenstück, das drinnen ist. Und es gab aber das Dogma, bei Menschen gibt es diesen Zwischenkieferknochen nicht.
Und dann haben sie gesagt, das ist der Unterschied, das ist der Beweis, dass der Mensch kein Tier ist sozusagen, dass er von der Gestalt her eigentlich nichts mit denen zu tun hat. Und gegen das hat sich der Goethe absolut gewehrt. Nur er hat halt auch nicht, wie dann später manche gesagt haben, dass der Mensch vom Affen abstammt, im Gegenteil.
Er hat eigentlich eher umgekehrt gesagt, die Tierformen erklären sich vom Menschen her. Auch wenn er entwicklungsgeschichtlich als letztes auf der Erde erschienen ist, aber als Entwicklungsprinzip ist eigentlich schon die ganze Zeit dabei. Und das heißt, die einzelnen Tierformen sind einseitige Ausprägungen dessen, was im Menschen in größtmöglicher Harmonie drinnen ist.
Natürlich auch noch nicht ganz perfekt. Das heißt, es wird sich auch die Menschengestalt noch verändern, bis hin zu unserem ersten Tod, das heißt bis zu unserer letzten Inkarnation auf Erden. Wird sich die Menschengestalt noch verändern? Hat sich verändert in der Vergangenheit und wird sich auch in der Zukunft noch verändern? Es wird schneller gehen natürlich, weil wir haben ja öfter schon davon gesprochen, dass 6., 7., 8. Jahrtausend für die Menschen zumindest, die geistig aktiv sind, dann sie so weit sind, dass sie einer irdischen Inkarnation im physischen Bereich nicht mehr bedürfen.
Dass sie so weit sind, dass sie ein volles, waches Ich-Bewusstsein auch aufrechterhalten können, ohne einen physischen Leib zu zerstören. Beständig. Wir können es jetzt im Moment nur, indem wir den physischen Leib runieren.
Wenn wir ins imaginative Denken hineingehen, verbessern wir eh schon was. Aber mit unserem Verstandesdenken, das wir ja trotzdem immer noch brauchen, das heißt, ich habe ja öfter gesprochen vom Opfer des Intellekts, aber da muss man was zu opfern haben, also man muss ihn beherrschen. Und in jeder Inkarnation, das wird schon so bleiben bis zu unserem ersten Tod, das heißt bis zu unserer letzten Inkarnation.
Aber dann sind wir so weit, dass wir dieses Werkzeug dazu nicht mehr bedürfen und sogar noch ein viel wacheres Bewusstsein, als wir es jetzt haben, aufrechterhalten können, auch ohne unsere physische Leiblichkeit. Das ist ja was ganz Besonderes, weil unsere Bewusstseinsart, unser Bewusstsein ganz anders zustande kommt, als bei den geistigen Hierarchien, die über uns stehen. Wir haben ja öfter schon davon gesprochen, also gerade bei den Engelwesenheiten aller Stufen.
Das Charakteristische ist, sie haben das, was wir Innenleben nennen. Also wo ich sage, jetzt besinne ich mich einmal, ja wer bin ich, was soll ich tun, ich grüble nach über irgendetwas, das kennen die überhaupt nicht. Das gibt es dort nicht.
In dem Moment, wo sie sich sozusagen in ihr Inneres wenden, also das heißt abwenden vom äußeren Tätigsein, natürlich nicht mit Händen, aber halt geistig tätig sein, in dem Moment, wo sie sich sozusagen von dieser Tätigkeit zurückziehen und sich auf ihr Inneres besinnen, dann kommen sie nicht in ihr Inneres, sondern ins Geisterfüllung von oben. Dann ist aber gerade dort ihr Selbsterleben vollkommen ausgelöscht. Dann empfangen sie das, was von der Gottheit her unterströmt, sozusagen Impulsen, was an Aufgaben da ist, und sie nehmen eben die Aufgaben auf, die ihnen zugedacht sind im Grunde.
Und beginnen sie dann umzusetzen, gehen dann wieder, wenn man es jetzt so nennen will, sie gehen nach außen, natürlich nicht so heimlich zu sehen, aber sie gehen in Tätigkeit über, und in dieser Tätigkeit erleben sie sich am Tun, im Tun am Tun. Aber so ein Bewusstsein wie wir haben, in der Art haben sie es nicht. Wenn sie ein ganz starkes Bewusstsein haben, das verbunden ist mit dem Tun, da spüren sie ganz deutlich, ich bin es, der das tut, und sie merken ganz genau, wie weit es ihnen gelingt, das zu tun, was die Gottheit von ihnen wollte, und wie weit es auch misslingt.
Es ist nicht so, dass die Engelwesenheiten auch alles zusammenbringen, was sie zusammenbringen sollten. Also sie machen auch Fehler, ihre Kräfte erreichen vielleicht manchmal nicht, und es gelingt nicht alles. Das ist ja im Übrigen ein Grund, warum, vor vielen, vielen Vorträgen habe ich das schon einmal angesprochen, wenn man noch an warum überhaupt fragen will, aber warum die Gottheit sich entschlossen hat, das unterste, kleinste Geiste gewesen, also uns, diesem Wesen die Möglichkeit der Freiheit zu geben.
Das heißt, den schöpferischen Impuls direkt aus sich heraus, aus ihrem bewussten Eigenerleben heraus, sozusagen tätig werden zu lassen. Weil die Erfahrung die war, die ganze Schöpfungstätigkeit kommt eine gewisse Grenze dadurch, dass von oben, von der Spitze sozusagen, von der Trinität, wenn man so will, von der Gottheit selbst, die Impulse hinunter fließen durch die Kette der ganzen geistigen Hierarchien. Und keiner, keine dieser Wesenheiten können aber Perfektes umsetzen, was da von oben fließt.
Und zwar, das geht so weit, dass im Grunde der Impuls, der da herunterströmt, ja mit der Zeit, ich will nicht sagen an Kraft verliert, aber die Wesenheiten, die ihn aufnehmen sollten, die tätig werden sollten, ihn immer weniger erfassen können, ihn sozusagen, wenn ich es menschlich ausdrücke, ihn missverstehen oder ungenügend umsetzen und es passieren immer mehr Fehler. Also die geistige Welt ist auch nicht perfekt. Naja, klar, weil auch die Engelwesenheiten, die über uns sind, die sind alle in Entwicklung begriffen und Entwicklung heißt, dass ich fähiger werde.
Darum geht es ja in der Entwicklung. Und es ist eben so, dass die Wesenheiten durchaus eben nicht alles umsetzen können, was an Impulsen von der Gottheit kommt. Sie können es einfach noch nicht.
Manche mehr, manche weniger, auch wenn sie sich noch so bemühen, es gelingt nicht alles. Und daher ist der große, wie soll ich sagen, neue Schöpfungsgedanke, der ja eigentlich unserer ganzen kosmischen Entwicklungskette zugrunde liegt, aber so richtig startet eben jetzt während unserer Erdentwicklung, weil alles was vorher war, ist Vorbereitung, dass jetzt in der Mitte dieser sieben großen kosmischen Entwicklungsstufen der Mensch entstehen kann, der die besondere Charakteristik hat, dass er die Freiheit entwickeln kann, das heißt, dass er unmittelbar aus seinem Ich heraus die Schöpfertätigkeit entfalten kann. Und das können so die Wesenheiten über uns nicht.
Sie können nur das übernehmen, was da herunterrieselt sozusagen über die ganzen Stufen der Hierarchien und was aber im Grunde schon unten immer mehr verdünnt wird, wo nimmer der ganze Impuls drinnen ist. Er verliert an Kraft sozusagen. Also selbst wenn die unten wollen und eh total sozusagen fleißig sind und emsig sind, aber was bei ihnen ankommt, das ist der Impuls nicht mehr so klar genug.
Nicht mehr klar genug, sodass die Gefahr besteht, dass sie eigentlich das Ziel, dass die Gottheit in Wahrheit da herunterströmen lässt, wenn es menschlich ausdrückt, missverstanden wird. Und dadurch Taten entstehen, die eigentlich kontraproduktiv sind. Das heißt aber, die Engelwesenheiten haben eben nicht diese Art des Bewusstseins wie wir.
Wir können sie einfach in unser Inneres zurückziehen. Engelwesenheiten können zum Beispiel nicht meditieren. Sie ziehen sie jetzt in sich zurück und leben jetzt nur im inneren Bewusstsein.
Ich tauche ins Geistige ein. Sie können es vielleicht im Sinne der alten Meditation, des alten geistigen Erlebens, wo das Ich ausgeschaltet ist. Weil gerade wenn sie ins Innere tauchen, ist auch das Ich der Engelwesenheiten vollkommen ausgeschaltet.
Es kriegt nichts mit, überhaupt nichts davon. Sondern es wirkt in ihnen der Impuls, der von oben kommt und erregt in ihnen dann einen Willensimpuls. Und erst in dem Moment, wo sie in die Tätigkeit gehen, erwachen sie wieder.
Also sie schlafen eigentlich in gewisser Weise in dem Moment, wo sie innerlich erfüllt werden, wo diese Geisterfüllung da ist, die herunterströmt auf sie. Und erwachen tun sie erst, wenn sie in die Tätigkeit gehen. Aber wir können in uns selbst aufwachen.
Ja, die Engel, um bei denen noch kurz einmal zu bleiben, die regulären Engelwesenheiten entwickeln daher auch kein Ego-Bewusstsein. Weil dazu braucht sie die eigene Innenwelt. Bis zu einem gewissen Grad haben das aber die gefallenen Engel.
Also die luziferischen Wesenheiten. Da fängt es an. Daher ist aber in gewisser Weise der Luzifer von der Bewusstseinsart eigentlich uns näher oder verwandter in Wahrheit als zum Beispiel die Engelwesenheit, die uns leitet.
Und die in gewisser Weise auch bestaunt, was sie da bei uns abspielt. Weil da etwas ist, was der Mensch in sich erlebt. Die Engelwesenheit kennt das in der Art nicht.
Und dadurch, dass uns die Engelwesenheit, also Gott wirklich unser begleitender Engel, mitgeht mit uns, erhält er durch den Menschen im Grunde auch eine Offenbarung von etwas, was sonst niemand da droben kennt. Also gerade die begleitende Engelwesenheit, die bekommt da sehr viel mit. Und wenn ich es jetzt in menschlichen Begriffen ausdrücken darf, staunt nur, was da möglich ist, was der Mensch da hat.
Das ist ganz eigenartig. Und natürlich sieht die Engelwesenheit, dass das eine gewisse Verwandtschaft hat, gerade mit dem Luziferischen irgendwo, dass die das ansatzweise auch haben. Das ist aber bei Menschen in einer viel stärkeren und reineren Form im Grunde da ist.
Aber dass natürlich das Luziferische hineinfährt auch in das Ganze und dass der Luzifer ja irgendwo so an die Freiheit heranschwammt, aber sie noch nicht ganz hat, nur sie verstehen es selber in Wahrheit nicht, was das ist, die Freiheit. Das lernen die Engelwesenheiten von uns. Und das im Grunde bis weit hinauf.
Weil oben die Trinität, die Gottheit hat diese Freiheit und selbst die Seraphim haben sie in dieser Art nicht. Denn sie leben ganz im Anblick Gottes heißt es, aber dann sind sie eben gar nicht bei sich. Das ist nicht so, dass da erfüllt sie die Gottheit und aus dem heraus werden sie tätig.
Aber das in sich, sozusagen die Gottheit in sich zu erleben, können sie nicht. Wir können das. Jedenfalls ist es uns ja möglich.
Und wie soll ich sagen, das wirkliche Ich-Bewusstsein, also dieses Ich-Bewusstsein, das eben möglich ist, seit die Gottheit Mensch geworden ist, das heißt seit dem Erdenleben des Christus, damit hat das eigentlich begonnen. Aber warum ist die Gottheit Mensch geworden? Damit das Göttliche in jedem einzelnen Menschen erwachen kann. Wirklich erwachen kann.
Dazu musste dieser Impuls wirklich in einen Menschenleib heruntersteigen und all das mitmachen. Bis zu dem spannenden, tragischen, aber großartigen Erlebnis zugleich. Also eben dieses Erlebnis des Christus am Kreuz, wo er mit gleicher Berechtigung diesen Ausspruch Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Oder wie hast du mich verlassen? Und zugleich heißt es Mein Gott, mein Gott, wie hast du mich verherrlicht? Es ist so interessant, weil da eine aramäische Wendung drinnen ist, die so oder so interpretiert werden kann.
Und in Wahrheit sind beide Sachen zugleich da. Weil es ist einerseits total auf sich selbst gestellt zu sein, ganz auf sich, also das heißt absolute Verlassenheit, nur auf sich selbst gestellt zu sein. Und in dem Moment, wo ich aber das erlebe, ich bin nur auf mich gestellt, erlebe ich in mir lebt die ganze Gottheit.
Und ihr ganzes schöpferisches Potential. Der Christus erlebt es natürlich ganz voll. Aber wir sollten, er ist zu uns gekommen, damit wir langsam das nacherleben.
Also auch erleben im Grunde. Und damit sollte man es jetzt zuwenden, wirklich diesen sieben Ich-Bin-Worten, in denen kommt das alles jetzt heraus. Also in den sieben Ich-Bin-Worten, die im Johannesevangelium drinnen sind.
Also ihr wisst ja, die Geschichte fängt ja eigentlich schon früher an, weil ja schon der Jahwe sich dem Mose offenbart, als Ich-Bin, der Ich-Bin. Wenn man es so flüchtig ausspricht im Deutschen, ich bin, wer ich bin, ich bin, wer ich bin, ich bin, der ich bin. Was denn sonst? Aber es geht darum, ich bin der Ich-Seiende, das Ich-Wesen schlechthin.
Also das Göttliche ist das Ich-Wesen schlechthin. Und das heißt, es geht darum, dass das aber diese Art des Ich-Seins, dass die eben auch dem Menschen verliehen ist. Und dass alles darum geht, dass wir das entwickeln, dass wir uns also bewusst werden, dass in uns dieser höchste göttliche Funke drinnen ist.
Und das ist eben eine andere Ich-Qualität, wie gesagt, als die Hierarchien, die zwischen uns und der Gottheit dazwischen stehen. Das ist etwas, was wir gemeinsam haben mit der höchsten Quelle. Was unser Engel nicht gemeinsam hat, die Erzengel nicht gemeinsam haben und so weiter.
Das ist das, was Entwicklung in der Welt heißt. Weil es läuft eben nicht so, na gut, jetzt sind wir Menschen, in der nächsten kosmischen Inkarnation sind wir dann so weit, dass wir zu Engelwesenheiten aufsteigen und so weiter. Und jeder dient sich hoch.
Nein, aber wir sind grundverschieden. Wir werden einen engelartigen Charakter haben. Klar, schon auf dem neuen Jerusalem werden wir einen engelartigen Charakter haben.
Aber das ist nur eine sehr äußere Ähnlichkeit. Weil unser Ich ganz anders geartet ist. Eben durch die Freiheit, die drinnen ist, die der Engel nicht hat.
Und wir werden nicht das haben, dass wir einfach die Geisterfüllung von oben haben, die unser eigenes Ich-Bewusstsein komplett auslöscht. Das heißt, wo wir für uns kein Bewusstsein mehr haben, sondern ganz im Gegenteil. Wir werden die Gottheit in uns erleben.
Und wir werden erleben nicht das Strömt, was von oben herunter ist, sondern die Gottheit spricht in mir sozusagen. Und ich spreche, weil ich Teil der Gottheit bin. Wie auch immer.
Und wo kein Unterschied ist zwischen unserem Willen und dem göttlichen Willen. Aber nicht im Sinne eines, wie soll ich sagen, Kadavergehorsams, Gott befiehlt und ich tue, sondern der göttliche Wille und der eigene Wille wird eins. Wird eins.
Das Ich kann, wenn es wirklich das Ich tätig ist und nicht halt jetzt das Ego tätig ist, das von den Widersachern beeinflusst wird, kann nicht anders als Ausdruck des göttlichen Willens zu sein. Und trotzdem ist es zugleich unser freier Wille. Das ist das große Paradoxon.
Es ist ganz frei dieser Wille und es ist zugleich ganz göttlicher Wille. Es ist kein Unterschied drinnen. Und interessanterweise liegt es gerade da in unserer Freiheit.
Man kann genauso sagen, dass in dem Punkt folgen wir der Gottheit oder die Gottheit folgt uns. Es gibt keinen Unterschied dazwischen. Aber das ist nur in dem Moment, wo wir wirklich aus dem freien Ich heraus tätig sind.
Ansatzweise können wir das hier und da einmal heute schon. Es geht jetzt im Grunde nur darum, einmal sich dessen bewusst zu werden. Ihr seht, es ist eine riesige Dimension, um die es da geht.
In dem kleinen Wörtchen Ich, das wir so lässig dauernd gebrauchen, tagein, tagaus, steckt so, so viel mehr. Das ist ja ein Grund, warum Rudolf Steiner immer wieder darauf hinweist, dass es im Deutschen so schön ist, dass das Wort Ich eigentlich die Initialen des Jesus Christus sind. Wo man es halt mit I vorn schreibt.
Wie es im Lateinischen ja durchaus gemacht wird. Und dass das eben nicht zufällig ist. Also dass gerade in die deutsche Sprache das Wort Ich hineingekommen ist, da liegt sehr, sehr viel drinnen.
Da ist eine tiefe Weisheit drinnen, dass sich das so entwickelt hat. Aber wollen wir das jetzt gar nicht historisch verfolgen, sonst kommen wir ganz ab. Also diese Ich-Bin-Worte, die betreffen den Christus.
Er spricht von sich, aber er spricht auch von uns. Von jedem einzelnen Ich. Es geht in erster Linie darum, dass wir uns dessen bewusst werden.
Dass uns das alles auch betrifft. Wir haben das letzte Mal schon besprochen, ich bin das Brot des Lebens. Wir haben dann angeknüpft an die Szene, die vorher ist, wo der Christus über das Meer schreitet, wandert, über das Meer, beziehungsweise wo es in anderen Evangelien die Stillung des Sturmbewegten Meeres gibt.
Äußerlich ist gemeint der See Genesaret, aber in Wirklichkeit ist gemeint die stürmische See, die in unserer Seele herrscht. Also das stürmische Australische. Das ist gemeint.
Das Erste, was das Ich können muss, es muss in sich, in seiner Seele, einerseits auch im stürmischsten Gewoge, sicher drüber gehen können und sogar die Kraft haben, dieses wilde, australische Seelenmeer zu stillen. Das heißt, wenn da die Emotionen, der Zorn, die himmelhoch jauchzende Freude, das zu Tode betrübt, hineinkommt, das Ich muss es stillen können. Man muss die Seele zu dem machen, was in Wahrheit ihre eigentliche Aufgabe ist, die ganze göttlich-geistige Welt wieder zu spiegeln.
Solang da drinnen sich das bewegt, was das Ego angeht, das jetzt seine Lust und Unlust hat und seine Sympathien und Antipathien hat und von ihnen hin und her hergeworfen wird, solang kann sie nichts spiegeln von der wirklichen geistigen Welt. Ich muss sie zu dem Spiegel der großen Seelenwelt machen. Dann wache ich auf für die Astralwelt einmal.
Das heißt, die erste Ebene des geistigen Erlebens, des seelisch-geistigen Erlebens. Dann wache ich auf dafür. Dann wird das Bild ganz klar.
Ich muss wieder einmal nur meine Seelenwelt stillen können. Das heißt, ich muss bis in die kleinste Erwägung mir gehorchen und wenn das Ich sagt, jetzt werde Spiegel, es geht jetzt nicht um deine Wünsche und Sonstiges, es geht nicht darum, ob es dir jetzt gut geht oder ob es dir jetzt wieder ein bisschen schlecht geht, jetzt hast du mir zu folgen und erfülle deine eigentliche Aufgabe, wegen der du da bist. Spiegle die ganze große Seelenwelt.
Spiegle sie. Das ist schwer genug. Das sind Dinge, die durchaus schon sogar vor dem Erdenleben des Christus auch den Griechen bekannt waren.
Das war praktisch ein stehender Begriff, die Meeresstille der Seele zustande zu bringen. Das ist die Voraussetzung für den Eingeweihten in den Mysterien, dass er zum geistigen Erleben kommen kann, zu einem richtigen geistigen Sehen kommen kann. Wo die Wogen drinnen sind, da sehe ich vielleicht das Luziferische irgendwo und das kann immer noch sehr beseeligend wirken und sehr spannend sein und sehr aufregend, aber es ist halt das Luziferische Bild der Welt, der Astralwelt und nicht das, was drüber steht noch.
Und da geht es bis in die höchsten Höhen hinaus. Und wenn das der Fall ist, wenn diese Astralwelt, also unsere kleine Astralwelt, das heißt unser Astralleib, unser seelisches, wenn man es noch kleiner nimmt, weil das Seelische ist ein Teil des Astralischen, dann entwickle ich jedenfalls ein Bewusstsein, wenn ich diese Meeresstille herstellen kann, dann entwickle ich ein Bewusstsein, ohne dass zerstörerische Kräfte hineinkommen. Also es ist so paradox, unser Ego-Bewusstsein entsteht dadurch, dass wir im Grunde unser ganzes Leben und unser ganzes Wesen zerstören.
Es ist Unharmonie im Astralischen drinnen, die überträgt sich auf die Äther-Kräfte, die hängen in den Seilen. Also wenn man im Tag, was in unserem Tagleben durch unser hauptsächlich astralisches Bewusstsein hindurchzieht, dadurch wird der Äther-Leib die Lebenskräfte vollkommen erschöpft im Grunde. Er ist fix und fertig im Grunde.
Wenn uns der Schlaf langsam, Gott sei Dank, gefangen nimmt, dann ist der Äther-Leib fix und fertig im Grunde. Er hat alles an Urbildern, aus denen heraus er gestalten soll, praktisch verloren. Es ist erschöpft, es ist alles verzerrt, erschöpft.
Darum muss ich in der Nacht und im Tiefschlaf sogar in praktisch vollkommener Bewusstlosigkeit unser Astral-Leib hinausgehen, muss sich wieder Erfrischung holen von der großen Seelenwelt und dann diese Kräfte, weil sie in Wahrheit ganz harmonische Kräfte sind, dem Äther-Leib übergeben. Aber da sind sie eben jetzt die Kräfte der großen Astral-Welt, der holt die Bilder herein und gibt sie dem Äther-Leib. Was wir halt tun mit unserem kleinen Astralischen ist, wir zerstören alle Bilder im Äther-Leib und ersetzen sie durch alles das, was uns in der Sinneswelt anzieht, abstößt, auferregt, freut, jauchzen lässt, weinen lässt, sonst was lässt, aber ganz im Dienste unseres Egos irgendwo.
Und das zerstört die ganzen kosmischen Bilder. Aber wenn es uns gelingt, diese Meeresstille herzustellen, das heißt, unsere Seele so zu machen, dass sie spiegelt die große Seelenwelt. Auch im wachen Bewusstsein.
Das heißt, auch wenn unser Astral-Leib nicht wirklich in uns ist, also nicht so wie im Schlaf teilweise herausgehoben ist, sondern wo wir wirklich bei uns sind, dass man da das in der Seele herstellen kann. Dann entwickeln wir bereits ein Bewusstsein, das nicht zerstörerisch ist. Das heißt, dann erhält unser Äther-Leib, dadurch, dass wir dieses reine seelische Bewusstsein, dieses, das ein absolutes Spiegelbild ist, des ganzen Kosmos, trotzdem aber ein individuelles Spiegelbild, weil wir sehen es sozusagen aus unserer Ich-Perspektive heraus.
Und das ist durchaus legitim. Aber was dann hereinkommt, was dann in unserem astralischen Leib zerstört, die Lebenskräfte nicht, sondern im Gegenteil, wir holen nur zusätzlich sogar im wachen Zustand Bilder herein. Und das heißt, unser Äther-Leib wird dadurch indirekt auch gekräftigt.
Wir können vielleicht noch nicht so ganz bewusst im Ätherischen selber arbeiten, aber allein die Bilder, die wir im Seelischen hereinholen jetzt, in dieser Meeresstille der Seele, das ist etwas, was den Äther-Leib erfrischt, ihm Kräfte gibt, ihn sozusagen nähert mit den kosmischen Urbildern. Und das braucht der Äther-Leib, von dem ist er abhängig. Und daher kommt es, nach dieser Szene mit dem Meer, mit dem Wandeln auf dem See Genesaret, also das heißt, auf der Seelenwelt zu wandern, ganz sicher zu wandern drauf, dann gesunden die Lebenskräfte, die Äther-Kräfte.
Und daher heißt es dann, ich bin das Brot des Lebens. Das heißt, wenn ich diese Voraussetzung erfüllt habe, in meiner Seele solche Ruhe erzeugt zu haben, dass ich ganz klar die kosmische Seelenwelt abbilden kann, dann ist keine Zerstörung mehr da, sondern ganz das Gegenteil. Der Äther-Leib wird via Batterie aufgeladen, sozusagen mit schöpferischen Bildern.
Und wie es dann so weiter heißt, wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Aber das ist eben nicht im äußeren Sinn gemeint, sondern es ist eben im Sinn dieser Lebenskräfte gemeint. Und wichtig ist jetzt nur, dass wir Bewusstsein für das Ganze bekommen, wirklich bewusst dabei sind, sonst funktioniert das Ganze nicht.
Das heißt, wir müssen ein Bewusstseinslicht in uns erzeugen, das in gewisser Weise eben auch anders ist als dieses Bewusstseinslicht des Egos, des kleinen Ich-Bewusstseins, das wir haben, das auf den Zerstörungskräften beruht. Wir brauchen also dieses Licht, das aus der höchsten Welt im Grunde kommt, das geistige Licht, das von dort kommt. Und darum sagt der Christus, ich bin das Licht der Welt.
Weil wo kommt dieses Licht her? Es kommt aus der göttlichen Quelle. Es kommt aus dem Christus, der ja Teil des Göttlichen ist oder ein Aspekt des Göttlichen ist. In Wahrheit, die Trinität ist ja zugleich auch eine Dreieinigkeit.
Es sind zwar drei Personen, die erscheinen, aber das sind eigentlich Erscheinungen. Das sind drei Masken, wenn man so will. Aber dahinter steckt das eine Göttliche im Grunde.
Und dieselbe Kraft müssen wir aus unserem Ich entwickeln. Ich bin das Licht der Welt. Das muss jedes Ich auch zu sich sagen.
Das heißt, das Bewusstseinslicht, das wirkliche Ich-Bewusstseinslicht, ist gleicher Art wie dieses Licht, das der Christus in die Welt getragen hat. Und von dem es aber am Anfang des Johannes-Evangeliums heißt, das Licht schien in die Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen. Damit sind wir gemeint.
Aber es geht darum, dass wir es ergreifen. Dass wir es wirklich ergreifen, dass wir dieses göttliche Licht auch aus unserem Ich heraus strahlen lassen. Dann haben wir es ergriffen, uns zu eigen gemacht, um es noch genauer zu sagen.
Wir müssen selber lernen, zu strahlen sozusagen. Diese Lichtkraft aufbringen. Und es heißt ja dann auch so schön im Nachsatz so zusammengefasst, wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Diese Lichtkraft ist zugleich Lebenskraft. Da sind wir jetzt eine Stufe weiter. Die erste Stufe war, dass wir unser Seelisches in den Griff kriegen und den klaren Spiegel machen.
Jetzt ist sogar schon der Appell dran, mit der Lebenskraft zu arbeiten. Zu merken, dass dieses Bewusstseinslicht, das da aufleuchtet jetzt, dieses wirkliche Ich-Bewusstsein, das uns aufleuchtet, das also nicht beruht auf den Zerstörungskräften. Das nicht beruht daher namentlich auf den Zerstörungskräften, die wir ununterbrochen in unserem Gehirn anrichten, wenn wir verstandesmäßig denken oder wenn wir sinnlich wahrnehmen.
Da haben wir es immer mit Zerstörungsprozessen zu tun. Aber das imaginative Licht, das heißt dort, wo uns die geistige Welt nicht hell wird, hell wird dadurch, dass wir sie beleuchten. Es ist eigentlich gar nicht so, dass wir uns vorstellen dürfen, die geistige Welt scheint und scheint und wir machen die geistigen Augen auf und dann sehen wir es.
Wir sehen gar nichts, wenn wir nicht das Licht ausstrahlen. Dann sehen wir die geistige Welt. Wir müssen das Licht ausstrahlen.
Es kommt uns ein Licht entgegen, aber wir sind so geblendet davon und so blind geworden dadurch, oder werden blind dadurch, wenn wir nicht unser eigenes geistiges Licht gleicher Stärke dem entgegenstellen können. Wenn uns das Licht entgegenkommt und wir ihm entgegenkommen mit der gleichen Stärke, dann fangen wir an, das Licht nicht mehr wahrzunehmen im Geistigen. Dann ist es immer noch in gewisser Weise ein Spiegelbewusstsein.
Aber jetzt spiegeln wir uns nicht am physischen Leib. Das heißt dort nämlich, wo alles ins Absterbende hineingeht. Weil gerade dort, wo bei uns die vollen Lebensprozesse im Gang sind, dort können wir gar nichts spiegeln.
Da sind wir am bewusstlosesten. Daher zum Beispiel gerade die Leber, die ja nicht umsonst Leber heißt, das hat was mit Leben zu tun. Sie lebt uns eigentlich, die Leber.
Die ist von essentieller Wichtigkeit für uns. Sicher sind alle Organe wichtig, aber ohne Leber geht gar nichts. Da sind die ganzen Lebensprozesse drinnen.
Im Gehirn oben spielen sehr viele Abbauprozesse eine Rolle. Das heißt, Leber wäre man nicht bewusst. Die dient nicht als Bewusstsein.
Selbst wenn man jetzt eine Erkrankung hat, eine Trinkerleberzirrhose kriegt oder was, die Leber spürt man nie. Wenn man was spürt, dann spürt man die Entzündungen und Veränderungen, die rundherum da sind, wo das von der Leber ausstrahlt. Die Leber selber spürt gar nichts.
Das ist alles nur kein Bewusstseinsorgan. Aber jetzt, wenn wir ins imaginative Bewusstsein hineinkommen, sind wir nicht mehr angewiesen darauf, dass wir das, was auf uns zukommt, mit dem abbauenden Bewusstsein, mit dem Gehirnbewusstsein erfassen, sondern wir erfassen es unmittelbar mit dem Ätherleib selber. Wir spiegeln im Ätherleib.
Dadurch entstehen diese lebendigen Bilder, die immer in Bewegung sind. Wie die Urpflanze von Goethe. Dieses Bewusstsein ist viel weicher, die Urpflanze ist viel weicher als alles, was in allen botanischen Bibliotheken zusammensteht und was alle Botaniker, die mit den Verstandeskräften gearbeitet haben, je gedacht haben.
Die haben gespiegelt am Gehirn. Goethe hat gespiegelt an seinem Ätherleib. Dann erlebt er das, und das Faszinierende dabei ist, wer nur einmal in einer Imagination herangekommen ist, spürt das, erlebt das zumindest irgendwie.
Die Imagination ist so reich, ich würde jederzeit scheitern, das in Worte zu fassen, nur genügend zu fassen. Auch ein Rudolf Steiner konnte das nicht. Das liegt nicht daran, weil er unfähig war, sondern weil es einfach nicht geht, weil es ist eine unerschöpfliche Fülle.
Schon auf dieser ätherischen Ebene ist die schöpferische Lebenskraft des ganzen Kosmos als eines da drinnen. Ich kann nicht etwas herausschneiden. Ich kann mein Bewusstsein ein bisschen fokussieren auf etwas.
Aber im Grunde man überschaut das Ganze. Im Hintergrund ist es, auch selbst wenn ich mehr auf ein Einzelnes fokussiere, verliere ich nie das Bewusstsein, wie es mit dem Ganzen zusammenhängt. Das ist aber auf dieser imaginativ ätherischen Ebene, wenn es funktioniert, eigentlich gar keine Kunst mehr.
Das ist ganz selbstverständlich. Das lässt sich aber nicht einmal annähernd vollständig in unsere Totenverstandesbegriffe übersetzen. Das sind armselige Splitter davon.
Armselige Splitter. Wir haben es gebraucht, um unser Bewusstsein, das wir jetzt haben, damit zu entwickeln. Dazu war das ganz, ganz wichtig.
Aber dass wir die Welt wirklich verstehen in ihrem großen Zusammenhang, wie wirklich alles zusammenwirken muss, damit das Einzelne überhaupt entstehen kann. Der Schiller von dem Gespräch, das ich eingangs erwähnt hatte, wo der Schiller dem Goethe gesagt hat, das mit der Urpflanze ist eine großartige Idee, die sie da gefunden haben. Der Schiller hat diese Idee noch als Verstandesidee aufgefasst und hat sie interessant einmal gefunden.
Der Goethe hat sie geschaut und erlebt in ihrer Gesamtheit. Was ein Verstandesbegriff daneben ist, das ist so armselig wie nur irgendwas. Wir versuchen dann mühsam, Zusammenhänge zu erkennen.
Wie hängt das eine mit dem anderen zusammen? Im imaginativen Erlebnis ist das von Haus aus zusammen. Es ist eins. Ich kann eigentlich gar nichts heraussondern.
Ich kann nur meinen Blick mehr dorthin wenden. Aber ich verliere nie aus dem Bewusstsein, dass das alles zusammengehört, um jetzt das eine Punkt zu verstehen oder zu erfassen, zu erkennen. Das hat aber später der Schiller sehr deutlich erkannt am Goethe, dass er das hat und sagt, sie nehmen eigentlich die ganze Natur zusammen, um sich daraus den Menschen aufzubauen.
Er sagt dann auch, dass das eine gewaltige Aufgabe ist und sie werden nicht in ihrem Leben gehofft haben, in ihrem Leben fertig zu werden damit, das sozusagen zu schildern, wie das ist, weil man es nicht schildern kann. Weil es ist alles. Das ist die ultimative Wissenschaft, wenn man so will.
Nur die kann man in keiner Bibliothek, in keiner Datenbank noch so groß speichern. Aber man kann sie im Bewusstsein erfassen. Das konnte Goethe, ein Beispiel der Urpflanze.
Nicht in allen Bereichen, aber in dem Bereich konnte er es. Und das konnte in anderer Art Rudolf Steiner. Aber es alles auszusprechen, in unsere Begriffe zu übersetzen, kann kein Mensch.
Das geht einfach nicht, weil es ist unerschöpflich. Das Unerschöpfliche kann immer nur in Bruchstücken ausgesprochen werden. Weil dazu muss ich es in unsere irdischen Begriffe übersetzen, in unsere irdischen Worte gleiten und damit ist es schon weg.
Aber ich kann zum Beispiel im künstlerischen Gestalten oder wo kann ich aus dem Ganzen heraus tätig werden. Und dann liegt zum Beispiel sehr viel drinnen in der Art, weniger in dem was sage ich. Das sind halt dann die irdischen Begriffe.
Aha, die Worte versteht man und man kann sich zusammenräumen, was er gemeint hat. Aber da liegt das Wenigste drinnen von dem was das Eigentliche ist. Hoppla, was ist da jetzt passiert? Habe ich jetzt euch alle verloren irgendwo? Ich muss nochmal einsteigen.
Ja, es sind alle wieder da. Ich bin doppelt drinnen. Ich denke, das könnte ich ausweisen.
Ich hoffe, ihr hört mich wieder. Lucia, bin ich online? Bist du da? Ja, wunderbar. Es ist plötzlich was weg.
Irgendwie spinnt das jetzt in letzter Zeit. Seit es da diese Neuerung gibt, bin ich ein bisschen unglücklich damit. Es war eingefroren für uns.
Aha, verstehe. Es war für mich, es ist dann nur mein Einstiegsbild gekommen, das Foto da, das am Anfang da ist von meinem Google-Konto. Ich habe mich nicht einmal mehr selber gesehen.
Na gut. Ja, also dieses Bewusstseinslicht. Da geht es um ein Bewusstseinslicht, das wirklich den großen Zusammenhang erfassen kann.
Auch wenn wir es nicht in Worte aussprechen können, aber man kann es erfassen. Und man kann daraus tätig werden, man kann gestaltend werden. Wenn ich sage künstlerisch, das ist ja nicht nur Kunstwerke im engeren Sinn zu schaffen, sondern es geht um die ganze Lebenskunst im Grunde.
Also es geht darum zum Beispiel, angenommen jetzt, wenn der Steiner seinen Vortrag hält, wie spricht er die Worte aus? Da kann die ganze Seele drinnen liegen, da kann das ganze ätherische Formen drinnen liegen. Nicht in den Begriffen, die er ausspricht, sondern wie er sie ausspricht. Wenn das Publikum schon so weit wäre, imaginativ das mitzubekommen, was er in der Art, wie er spricht, wie der Klang der Stimme ist, wie der Rhythmus ist, wie die Pausen sind, wo eigentlich das ganze drinnen lebt, was die Begriffe nur abstrakt und auszugsweise abbilden.
Wenn ich in das eintauchen kann, dann habe ich genau die Imagination vor Augen, die Rudolf Steiner auch vor Augen hat, dabei. Dann würde ich wirklich das ganze erfassen können. Dort sind wir noch nicht.
Aber dort kommen wir hin. Es wird nicht so lange dauern, dass wir dort hinkommen. Wir stehen also im Aufbruch dieses Zeitalters seit Beginn des 20.
Jahrhunderts. Wir müssen nur noch lernen, unsere Finsternis ergreifen zu lassen von dem Licht. Das heißt nicht, die Finsternis hat es nicht ergriffen.
Dieses Ich bin das Licht der Welt. Das heißt, sich bewusst zu machen, von mir geht in meinem freischaffenden Tun, dieses freischaffende Tun des Ich, das ist dieses Licht, das ausstrahlt. Das müssen wir hervorbringen.
Dann leuchtet für uns die geistige Welt auf und dann ist die Imagination da. Das ist eigentlich immer eine Imagination. Wenn man sagt, es gibt verschiedene Imaginationen, heißt das eigentlich nur, dass ich meinen Fokus mehr auf einen Detail drauflege, aber immer im Hintergrund spüre, dass es mit dem Großen und Ganzen verbunden ist.
Dass es nicht einmal nur ein Teil davon ist, weil Teil hieß es schon, man könnte es irgendwie herausziehen, kann man eigentlich nicht. Es ist verbunden mit dem Ganzen. Es ist nur mein Fokus mehr darauf und das andere wird ein bisschen verschwommen.
Ich sehe nur die gröberen Züge und ich fasse das Detail mehr ins geistige Auge. Aber im Grunde ist es ein riesiges Panorama. Ich konnte Rudolf Steiner natürlich nicht hören, wie er damals gesprochen hat und es gibt keine Tonaufzeichnungen, Gott sei Dank oder leider, weiß ich gar nicht.
Natürlich, weil es eine Aufzeichnung verfälscht. Trotzdem. Aber es kann trotzdem etwas rüberkommen.
Gut, aber wir haben es auf jeden Fall nicht. Aber wenn die Menschen, die Zuhörer so weit gewesen wären, was damals noch nicht sein konnte und auch heute noch nicht so einfach ist, aber wenn sie sozusagen den Begriff oder den Begriffsinhalt dessen, was er sagt, einmal ausblenden hätten können und die Art, wie er es sagt, sich durch ihre eigene innere Lichtkraft zur Imagination gestalten hätten können, dann hätten sie genau die gleiche Imagination erlebt, die der Steiner erlebt. Sie hätten den gleichen Fokus gehabt, aber trotzdem aus ihrer Ich-Perspektive.
Natürlich. Aber sie hätten sich fokussiert auf das, was der Steiner herausgehoben hat. Dann wären wir noch herausgegangen und alle, die das konnten, hätten miterlebt diese Imagination.
Der Text wäre eigentlich unwichtig gewesen. Und noch schwerer ist es natürlich, aus den gedruckten Texten heraus das nachzuerleben. Weil im Gedruckten steht natürlich überhaupt, da stehen die Worte, die kennt man, die Begriffe, was das bedeutet, versteht man.
Das ist eigentlich schon der beste Weg, es misszuverstehen, nämlich die Imagination, aus der das geflossen ist, nicht zu erleben. Trotzdem ist der Rhythmus, der Duktus, der Worte, die aufeinander folgen, auch wenn es natürlich nicht immer hundertprozentig richtig mitstenografiert wurde. Aber es reicht, wenn man es mit dem Eigenlicht beleuchtet, vorsichtig der Imagination näher zu kommen.
Und dann ist der geschriebene Text im Grunde nur ein Hilfsmittel, um an die Imagination heranzukommen, um die es eigentlich geht. Dann können wir auch sagen, ich bin das Licht der Welt. Auch wenn es nur kleiner ist.
Trotzdem hat es mit der ganzen Welt zu tun, weil eben die Imagination dieses Licht grundsätzlich die ganze Welt umfasst. Weil da nichts getrenntes gibt. Wir können halt schärfer und klarer sehen oder noch verschwommener sehen.
Da gibt es sicher Unterschiede. Man muss sich dazu denken, es ist ein bewegtes Bild. Bild ist ein relativer Ausdruck, weil man es nicht mit einer Traumvision eigentlich verwechseln darf.
Oder überhaupt einer Vision verwechseln darf. Das ist auch wieder im Grunde nur ein zwar notwendiges Mittel, aber um es kommunizieren zu können. Es ist ein gerechtfertigtes Mittel, aber man darf nie glauben, es ist so.
Das ist schon eine Verzerrung eigentlich. Es ist ein rein seelisch-geistiges Erlebnis. Und seelisch-geistig ist nicht sinnlich.
Punkt. Das heißt, es hat nicht sinnliche Farben, es hat nicht sinnliche Formen. Man kann es nur vergleichen mit den Farben und den Formen des Sinnlichen.
Sonst kann ich gar nicht darüber reden. Sonst kann ich eigentlich nur schweigen. Darauf hoffen, wir setzen uns alle jetzt hin und konzentrieren uns auf das Thema und dann erleben wir es alle.
So weit sind wir schon überhaupt noch nicht. Das heißt, dass es wortlos im Grunde geht. Das wird auch einmal gehen.
Man versammelt sich, man muss gar nicht viel miteinander absprechen, aber man versammelt sich, um gemeinsam ins Geistige zu gehen. Man fokussiert sich dann im gemeinsamen Tun aber auf einen bestimmten Punkt, den man mehr in den Fokus fasst. Das Ganze erfasst man zwar immer mit, aber man muss angemessen unserem kleinen Bewusstsein trotzdem immer mehr in den Fokus fassen.
Man muss trotzdem einen Fokus auf einen beschränkten Bereich legen. Aber zu sehen trotzdem, wie das mit dem Ganzen zusammenhängt. Aber das Detail kommt deutlicher heraus.
Dann bin ich in dem drinnen, ich bin das Licht der Welt. Der Christus überschaut voll und ganz das Große in allen Details. Das ist der Unterschied bei uns.
Wir haben auch immer das Ganze, aber es ist so, dass der größte Teil einmal unscharf wird, nur Konturen, Flecken zeigt, wo wir zwar schon spüren, das, wo jetzt unser Fokus ist, hängt mit dem, dem, dem zusammen. Aber wenn ich das Detail anschaue, dann müsste mein Fokus dort hinwenden. Dann kann ich sehen, was von dort alles ausgeht.
Ich muss also herumwandern drinnen. Der Christus hat das alles gleichzeitig präsent. Das ist der ganz kleine Unterschied.
Nein, es ist ein riesiger Unterschied natürlich. Da ist viel noch zu entwickeln drinnen. Es ist schon ein bisschen über der Zeit, aber ein letztes noch, aber nur ganz kurz.
Dieser wunderschöne Ausspruch Johannes 10, 9 Ich bin die Tür. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden. Er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Ich bin die Tür. Das Ich ist das Tor, die Tür in die geistige Welt. Wirkliches Ich-Erleben fängt dort an, wo ich damit zugleich die geistige Welt erlebe.
Es ist untrennbar miteinander verbunden. Das Ich ist das Tor, das dort hineinführt. Das ist die Schwelle sozusagen.
Das Ich ist die Schwelle. Gerade unser Ich, wo wir uns auch nach außen wenden können an die Sinneswelt und das Geistige ganz vergessen können. Wir können aber ganz ins Geistige gehen und wir können, wie es am Beispiel Göthe geschildert habe, beides zusammenschauen.
Ist, wenn es funktioniert, denkbar einfach. Interessanterweise. Man tut es einfach.
Die große Schwierigkeit ist nur, diese Willenskraft zu entwickeln. Da geht es um Willenskraft. Da geht es nicht um Gescheitheit, um Verstandeswissen.
Das kann sogar manchmal störend sein. Darum sagte ich, man muss das Opfer des Intellekts bringen. Also alles, was ich mir früher verstandesmäßig gedacht habe, einmal zur Seite stellen, sodass es mich nicht stört, sich nicht hinein mischt und dann wirklich frei aus dem Nichts heraus gestalten.
Und indem ich gestalte, mein Licht gestalte, erhellt sich mir die geistige Welt, wie sie da ist. Aber ich muss tätig werden. Das heißt, das geistige Schauen ist zugleich eine schöpferische Tätigkeit, durch die sich mir das Ganze enthüllt.
Was nicht heißt, dass ich jetzt die ganze geistige Welt mache. Aber ich muss die gleiche Willenskraft im Grunde, auch wenn sie im ganz Kleinen ist, aufbringen, die diese ganze Seelenwelt geschaffen hat. Nur dadurch kann ich sie sehen.
Das heißt das Licht entwickeln. Um es sehen zu können, muss ich es schaffen können. Auch da stehen wir.
Wir stehen an der Schwelle der Tür. Die Tür ist eigentlich offen. Es geht jetzt nur darum, den Mut zu finden, durchzutreten durch diese Türe.
Wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden. Diese Art des Bewusstseins, die können wir nie wieder verlieren. Wir müssen nicht ununterbrochen drinnenbleiben, aber die können wir immer wieder hervorholen.
Egal, ob wir jetzt verkörpert sind auf Erden oder nicht. Dann haben wir wirklich das Ich-Bewusstsein voll und ganz entwickelt. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden.
Er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Wir können uns dann in beiden Welten bewegen, wir können sie sogar verbinden miteinander. Wir können auf der Schwelle stehen, dort hinschauen, da hinschauen, beides zusammenschauen.
Das ist die Perspektive, um die es geht. Damit möchte ich Schluss machen für heute. Wir sind jetzt wenigstens zu drei der Ich-Bin-Worte gekommen, vier haben wir noch vor uns.
Es wird sich der Gang zum Text der Apokalypse noch ein bisschen einen Vortrag oder so hinauszögern. Aber es steckt so viel in den einzelnen Details drin. Nach dem, was wir heute gesprochen haben, ist es ja kein Wunder, weil es mit allem zusammenhängt.
Wenn man nur eine Kleinigkeit bespricht, blitzen überall die Lichter, was auch noch dazugehört, was man eigentlich erwähnen müsste, um ein bisschen ein Gespür dafür zu kriegen. Aber wir haben Zeit, darüber zu sprechen. Was wir hier machen, ist nicht nur in ein paar Vorträgen den Inhalt der Apokalypse uns klar zu machen, sondern den Bezug zu noch viel weiteren Gebieten zu suchen.
Das, was man in diesem Sinne machen kann, das hat Rudolf Steiner so großartig in seinen Vorträgen über die Apokalypse gemacht, das kann man eigentlich nicht toppen. Das macht gar keinen Sinn, dass ich das versuche, nachzumachen. Das kann man lesen und denken, das ist sehr klar.
Trotzdem kann man ein Leben lang daran studieren, versuchen, selber dort hineinzukommen, selber zu entdecken, wo geht das überall hin. Das kommt ja nicht von ungefähr, dass sich das bei mir immer so verbreitet und so weit wird, weil das ganze Panorama dahinter steckt. Aber wenn Rudolf Steiner das jetzt in 10, 12 oder 14 Vorträgen bespricht, kann er einen winzigen Ausschnitt geben.
Das sind ein paar Dinge, aber die sind wahnsinnig wichtig, weil es eine Orientierungshilfe gibt. Da ist das wie so wichtig, welche Punkte sind das. Aber im Grunde das Ganze dazwischen, dass wir wirklich zu der Imagination oder zu einer Ahnung dieser Imagination kommen, da müssen wir selber jetzt anfangen, zu malen, zu zeichnen, zu imaginieren.
Das ist aber eine schöpferische Willenstätigkeit. Die wirkliche Imagination im Sinne einer modernen Geisteswissenschaft besteht nicht darin, dass ich von einer Vision überfallen werde, die mich heimsucht und dann sage, ich habe es erfahren, sondern da muss ich aktiv werden. Ich muss sie gestalten und dann ist sie da.
Da bin ich bei jedem Schritt dabei und merke dann, wie soll ich sagen, in dem Tun auch ganz genau, sie ist gelungen oder da ist noch was nicht gelungen, da bleibt sie mir dunkel nach der Imagination. Dann habe ich noch nicht genug Gestaltungskraft gehabt, um eben dort auch gestaltend zu wirken und dann hält sich mir das nicht auf. Wie gesagt, wir auf dem Niveau, wo wir heute stehen und noch lang stehen werden, können eh nur einen Teil davon wirklich ganz klar in den Fokus fassen, aber trotzdem, es bleibt der Zusammenhang immer mit dem Ganzen.
Aber so wirklich ein scharfes, detailreiches Bild, wenn ich den Ausdruck dafür zum Vergleich nehmen darf, können wir halt einmal für den begrenzten Teil zunächst nur machen. Aber dort müssen wir hinkommen, aber das müssen wir selber machen, da müssen wir selber aktiv werden. Da müssen wir auch selbst alles loslassen, was wir gelernt haben, und darüber selbst das loslassen, was wir bei Steiner gelesen und gelernt haben.
Und da ist es wichtig, dass wir uns an seinen Texten geschult haben und die Orientierung gefunden haben, aber dann müssen wir selber leuchten. Wenn wir selber nicht leuchten, dann ist es Vorübung, sagen wir es einmal so natürlich, weil Rudolf Steiner ihm sehr genau die Orientierungspunkte herausgehalten hat. Ich sage immer, was er uns gegeben hat, ist die Landkarte, und die ist sehr präzise.
Nur es ist langsam an der Zeit, dass wir die Landkarte nehmen und jetzt hinausgehen in die geistige Welt und uns mit Hilfe dieser Landkarte dort orientieren, indem wir anfangen, selber ins lebendige Denken hineinzugehen, das heißt loszulassen, alles, was ich für Lehrsätze gelernt habe, und es ist egal, ob es äußere Lehrsätze oder anthroposophische sind, es loszulassen und selber schöpferisch zu leuchten, schöpferisches Licht der geistigen Welt entgegenzubringen und sie dadurch erkennen zu können. Wir können nur das erkennen, was wir selber schöpferisch hervorbringen können. Aber dadurch erkennen wir, wie die geistige Welt da ist.
Es ist alles so paradox irgendwo und ist ganz anders, als wie wir es empfinden, zumindest gegenüber der Sinneswelt, ich mache die Augen auf und sie ist da. Aber ich habe auch schon öfters gesagt, selbst da ist es nicht ganz so einfach, weil wir können uns halt nicht mehr so daran erinnern, aber wir müssen als Kind sehen lernen. Das heißt nichts anderes, als wir müssen das Bild gestalten lernen, was wir da sehen.
Da sind wir mitbeteiligt. Trotzdem ist etwas da. Wir müssen nicht Fantasiegebilde gestalten, sondern wir müssen etwas gestalten, was dem äußeren Sinnlichen entspricht.
Da hat die Menschheit lange gebraucht, um das wirklich zu lernen. Darüber haben wir anfangs gesprochen, dass das anfangs noch ganz anders war, das Erleben. Jetzt können wir zumindest die äußere Welt relativ exakt mit unseren Sehkräften abbilden, sozusagen.
Daher erfassen und erkennen, wie sie tatsächlich in ihrer Realität ist. Aber ohne unsere Aktivität geht das nicht. Nur als Kind haben wir es nicht bewusst gelernt, sondern wir haben es unbewusst gelernt, aber da haben wir sehen gelernt.
Viele bleiben dann irgendwo einmal stehen bei dem, was sie gelernt haben. Andere können das Sinnliche sehen, weiterlernen, weiterlernen und dann immer mehr sehen. Wo hundert andere vorbeigehen und ihnen nichts Besonderes auffällt, fällt dem einen, der weiter trainiert hat, viel mehr auf.
Und der andere sagt, das habe ich gar nicht gesehen, wo ist denn das? Und selbst wenn man eh schon mit dem Finger darauf weist, fällt es ihm noch immer nicht wirklich auf. Also es ist sozusagen Lesen zu lernen in dem. So ist es natürlich in noch höherem Maße beim imaginativen Schauen.
Das müssen wir auch lernen und wir müssen aktiv dabei sein. Anders kann es nicht funktionieren. Ja, in diesem Sinne wollen wir es für heute erruhen lassen und werden mal schauen, wie wir das nächste Mal mit den restlichen vier Ich-Bin-Worten weiterkommen.
Aber das ist jetzt wirklich so ein Kern der ganzen Geschichte. Es zeigt uns, wir haben eine Kraft in uns, mit der wir das alles eigentlich können. Wo das Potenzial jedenfalls dazu drinnen ist.
Unser Ich ist die Tür in die geistige Welt. Ich bin die Tür. Also wo suche ich die Schwelle der geistigen Welt? Hier, bei mir, in meinem Ich.
Ja, ich kann auch sagen, dort ist es, wie auch immer. Es ist hier nur ein Fokus. Dem Ich ist nichts verschlossen im Grunde.
Nur, wir müssen es halt erst erwachen dafür, so wirklich. Und darum bemühen wir uns halt. Danke.
Bis zum nächsten Mal, meine Lieben. Tut mir leid, dass das zwischendurch mit dem Bild wieder ausgefallen ist. Aber ich glaube, es war nicht zu lange, die Pause.
Danke fürs Dabeisein auch allen im Livestream. Gute Nacht. Gute Nacht, meine Lieben.
Danke, Baba. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.
Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X