Die Apokalypse des Johannes - 51. Vortrag von Wolfgang Peter, 2021

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 51. Vortrag -
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Transkription des 51. Vortrages

Begrüßung und Einführung: 1. Wochenspruch des Seelenkalenders

Alles läuft! Meine Lieben, ich begrüße euch zum 51. Vortrag! Und wir fangen heute beim Seelenkalender mit dem ersten Wochenspruch wieder an, weil ihr wisst, es beginnt am Ostersonntag die neue Runde zu laufen. Ist ein ganz wunderschöner Wochenspruch, auch wenn jetzt bei uns das Wetter nicht ganz danach ist, so wie es da steht, weil da steht nämlich Frühling. Das war halt nicht zu bemerken, es war eher eisig und kalt, aber Frühling und Osterstimmung.

"Wenn aus den Weltenweiten

Die Sonne spricht zum Menschensinn

Und Freude aus den Seelentiefen

Dem Licht sich eint im Schauen.

Dann ziehen aus der Selbstheit Hülle

Gedanken in die Raumesfernen

Und binden dumpf

Des Menschen Wesen an des Geistes Sein."

Zur Winterzeit (Höhepunkt um Weihnachten) ist das geistige Licht am stärksten in uns, zur Sommerzeit (Höhepunkt Johanni) ist unser Geistiges stärker draußen in der Sinnenwelt

Also wir stehen da jetzt so richtig am Umschlagpunkt vom letzten Spruch zum diesigen Spruch jetzt von dieser Woche, weil bis dahin war eigentlich drinnen dieses Geistige im Inneren. Nicht wahr, Höhepunkt am stärksten zur Winterzeit, also Weihnachtszeit, da ist das geistige Licht am stärksten in uns, am stärksten mit dem Selbstbewusstsein verbunden. Und dann nämlich, wenn es Richtung Frühling geht, dann geht es langsam schrittweise immer mehr dazu, dass jetzt das Geistige von außen in der Sinneswelt erleuchtet, erglänzt, sich wirksam zeigt und dass unsere Gedankenmacht vor allem da hinaus zieht langsam.

Aber damit auch das Selbstbewusstsein so langsam ein bisschen dumpfer wird, mehr ein bisschen träumend wird in dem draußen. Jetzt noch nicht so ganz, aber es ist auf dem Wege dorthin und erreicht dann seinen Höhepunkt zur Johannizeit, also Sommer, Sonnenwende. Da sind wir eigentlich ganz draußen mit dem Bewusstsein. Und dann beginnt es eh schon wieder gegen Herbst so langsam in den Menschen hinein sich zu ziehen.

Also das ist dieser große Gang durch das ganze Jahr hindurch, wo sich eben von Woche zu Woche diese Seelenstimmung ein bisschen ändert. Also es ist eine Art seelisches Mitschwingen mit dem Seelischen, das auch in der Natur wirkt. Und natürlich auch dem Geistigen, das dahinter steckt. Das steckt also in diesen Sprüchen mittendrin irgendwo.

Ostern und der Erzengel Raphael - Merkur, Merkurstab

Und wir hatten ja auch jetzt am Freitag gelesen die Osterimagination. Und da ist ja auch irgendwie sehr stark angedeutet dieser rhythmische Prozess, der in der Natur draußen ist, mit den Jahreszeiten, wie sich das ändert. In dem Fall jetzt mit der Osterzeit mit dem Raphael, der der Erzengel ist, der mit der Osterzeit ganz besonders zusammenhängt. Er ist ein ganz wichtiger Erzengel, weil er zu tun hat mit den Heilkräften in uns. Also mit dem Merkurial im Prinzip, daher auch der Merkurstab, der dazugehört. Das Thema wird uns nämlich heute auch beschäftigen ein bisschen, weil der Merkurstab kann auch in vieler Hinsicht gelesen werden, dieses Bild.

Der Merkurstab - ein Bild mit zwei sich windenden Schlangen und in der Mitte die aufgerichtete Ich-Kraft

Aber prinzipiell ist es einmal dieser Stab mit den zwei Schlangen, die sich herumwinden. Und wenn man es sich genauer anschaut, ist es eine lichte und eine dunkle Schlange. Dann ist es so ganz das Exakte. Und diese lichte und diese dunkle Schlange, die spritzen Gift da oben in die Schale hinein. Und aus diesem Gift aber wird irgendwie Heilkraft. Aber dazu ist eben nötig diese Stange in der Mitte, diese Aufrichte in der Mitte, die Ich-Kraft. Also diese Stange in der Mitte, das ist eigentlich unsere Ich-Kraft, wo das geistige Licht durchgeht. Und das Ich vermag also sozusagen sich die Medizin zuzubereiten, indem sie rhythmisch aus diesen beiden Schlangen, der dunklen und der hellen Schlange, sich sozusagen ihr Gift zur Medizin mischt.

Weil diese dunkle und die helle Schlange, in Wahrheit, wenn man es genau nimmt, sind es die Widersacherkräfte, die luziferische und die ahrimanische Kraft. Und da sieht man, bis in den Heilprozess hinein sind sie durchaus auch nützliche Gesellen, die beiden. Aber sie müssen sich halt winden um dieses Ich herum. Und sie dürfen nicht mit uns Schlitten fahren. Wenn sie das Ich schnappen und nach beiden Seiten ziehen, dann läuft etwas schief. Also das Ich muss ihr Orientierungspunkt sein, an den sie sich wenden dürfen. Dann wirken sie in unserem Sinne und letztlich auch in ihrem Sinne. Der Punkt ist ja, dass diese Widersacher ebenso nicht ganz immer den Überblick haben, was sie eigentlich tun sollen. Und das ist das Problem.

Und dass sie eigentlich in Wahrheit ja auch den Menschen irgendwie in Wahrheit fürchten. Weil sie nämlich nicht ganz durchschauen, was tut der eigentlich. Irgendwie ist er einer nicht ganz koscher. Weil der Ahriman kann ihn nicht in seine Berechenbarkeit einfangen so ganz. Und der Luzifer kann ihn nicht ganz hinausziehen in die Höhen, wo er will, wo er ganz träumerisch schwebt. Sondern das Ich balanciert da immer irgendwo dazwischen. Zwischen dem Verfestigenden und diesem Auflösenden. Und keiner der Widersacherkräfte kann also gerade diese Kraft verstehen, die das Gleichgewicht ausübt in Wahrheit dazwischen.

Die beiden Schlangen repräsentieren die beiden Widersacherkräfte, Luzifer und Ahrian, die uns dazu dienen das wache Selbstbewusstsein zu entwickeln

Aber das würde ihnen gerade guttun, wenn sie sich eben im rechten Sinn einspannen lassen in die Tätigkeit, um den Menschen dabei zu dienen hier dieses ganz wache Selbstbewusstsein zu entwickeln. Dieses Selbstbewusstsein, das dann aber mit der Standfestigkeit, mit der notwendigen, auch sich ins Geistige erheben kann. Aber ohne einfach davonzuschwirren und wieder unbewusst zu werden oder halbbewusst zu werden. Oder nur im Ego bewusst zu werden. Sondern eben dieses Bewusstsein hinauf zu tragen bis in die höchsten geistigen Höhen. So weit hinauf es halt geht schrittweise. Dann sind wir richtig. Weil dann finden irgendwann einmal die Widersacherkräfte auch wieder den Anschluss an diese geistige Quelle, aus der das Ich eigentlich stammt und von der sie jetzt aber abgedreht sind. Weil sie halt, wie R. Steiner oft sagt, abkommandiert wurden zu ihrer Aufgabe.

Ich meine, sie haben sich qualifiziert dadurch, indem sie in bestimmter Weise zurückgeblieben sind in ihrer Entwicklung, verglichen mit den Genossen sozusagen mit den Engelwesenheiten, beziehungsweise Erzengelwesenheiten, zu denen sie gezählt haben zunächst einmal. Zugleich aber auch manche spezielle Eigenschaften wesentlich stärker entwickelt haben, als die regulären Engel- und Erzengelwesenheiten. Also was zum Beispiel dazu führt, dass die ahrimanischen Wesenheiten eigentlich in gewisser Beziehung, in manchen Eigenschaften höher stehen als Erzengel, nämlich auf der Urengelstufe.

Und da spielen jetzt dann auch die Asuras hinein, die eigentlich auch zurückgebliebene Urengel sind. Und damit sind sie zum Beispiel stärker als der Michael. Und das ist der große Punkt. Also der Herr kann in Wahrheit der Michael diese ahrimanischen und gar die asurischen Wesenheiten nicht besiegen. Der Mensch kann sie erlösen, mit Hilfe des Christus, der durch das Ich wirkt. Also der Mensch konnte es noch nicht in vorchristlicher Zeit, als diese Ich-Kraft des Christus noch nicht im einzelnen individuellen Menschen wirksam werden konnte, sondern eben nur in der Gruppe, im Gruppen-Ich. Aber mit dem Mysterium von Golgatha beginnt das langsam, dass das Christus-Ich sozusagen im Menschen-Ich erwachen kann und wirksam werden kann da drinnen. Und das ist eben eine Kraft, die Widersacher erlösen kann. Und das ist etwas anderes, als sie bekämpfen, als sie sozusagen niedermachen, klein halten oder was.

Und wir werden jetzt in den folgenden Abschnitten der Apokalypse, also deutlich bis ins 19. Kapitel hinein, wir stehen jetzt noch immer im Grunde am Anfang des 14. Kapitels, aber da kommen jetzt sehr, sehr dramatische Szenen, eben auch in was bedeutet nämlich die Auseinandersetzung mit den Widersachern und vor allem mit den Folgen, die entstanden sind durch die Wirkungen der Widersacher im Menschenreich. Also wir müssen natürlich uns selber auch mal in Schwung bringen und befreien von diesen Kräften, beziehungsweise mithelfen anderen, die es aus eigener Kraft zunächst noch nicht schaffen. Aber mithelfen kann man dann aber auch immer nur, gerade bei den anderen Menschen, indem man ihnen bessere Bedingungen schafft, unter denen sie es dann selber können. Das ist das Einzige, was man tun kann. Niemand kann dem anderen seine Aufgaben abnehmen. Das geht einfach nicht. Das liegt im Wesen des Ich, dass jeder Mensch, also namentlich das, was in seinen astralischen, in seinen seelischen Kräften Schaden genommen hat durch die Wirkung der Widersacher, das kann jeder Mensch nur selber auflösen, erlösen sozusagen.

Aber was wir zum Beispiel selber nicht können, ist das, was in den Ätherkräften verdorben ist, alleine ausbessern. Dazu brauchen wir wirklich die Christus-Kraft und dazu ist die Gnade der Christus-Kraft da. Mit dem Seelisch-Astralischen müssen wir eigentlich selber fertig werden. Das ist unsere Aufgabe. Damit bereiten wir nämlich gerade durch diese Arbeit, bereiten wir vor den nächsten großen kosmischen Zustand, in den sich unsere Erde verwandeln wird, wenn wir unsere Erdenaufgabe erfüllt haben. Also erfüllt haben, das heißt wirklich das Ich und das wahre Ich-Bewusstsein voll und ganz entwickelt haben. Damit das aber überhaupt möglich ist, müssen wir eben auch an unserem Seelischen arbeiten und damit entsteht aber, wenn wir das wirklich mit klarem Ich-Bewusstsein machen, schon eine ganze Menge von dem, was wir auch das Geistselbst nennen.

Das Geistselbst sind die verwandelten astralischen Kräfte, von denen die Seelenkräfte ein Teil sind. Also Rudolf Steiner erklärt das ja und ich habe das auch schon in den Vorträgen erwähnt, dass das, was wir als Astralleib bezeichnen in der Anthroposophie, eben ganz bewusst ist der Name ja gewählt, weil er wirklich etwas mit der kosmisch-astralischen Welt zu tun hat, also mit der Sternenwelt da draußen zu tun hat. Und das ist eben auch eine große Welt, die auch ein Seelisches in sich trägt.

Die Astralkräfte sind seelische Kräfte, die walten im ganzen Kosmos (Erdensphäre bis Sonnensphäre)

Also das heißt, die astralen Kräfte sind die seelischen Kräfte, die im ganzen Kosmos walten. Insbesondere sehr stark walten bis zur Sonnensphäre hinaus, aber in Wahrheit natürlich noch weit darüber hinaus, weil der ganze Kosmos hat genauso wie der Mensch ein Seelisches und ein Geistiges. Aber was halt unser Planetensystem betrifft, wirken so dominant und vorherrschend diese astralen Kräfte bis zur Sonnensphäre. Wenn man es jetzt rechnet, gesehen von der Erde aus, also geozentrisch betrachtet, haben wir die eigentliche Erdensphäre, dann kommt die Mondensphäre dazu, dann kommt die Merkursphäre, dann die Venusphäre und dann geht es zur Sonnensphäre.

Geozentrisches versus heliozentrisches Weltbild

Das ist ein bisschen anders als im heliozentrischen, als im modernen Weltbild, wobei modernes Weltbild, die Ägypter hatten es auch schon und vor der griechisch-lateinischen Zeit war es eigentlich das übliche Weltbild, das heliozentrische, die Sonne als Mittelpunkt, um die sich im Grunde alles dreht oder die zumindest das geistige Zentrum ist, sagen wir es einmal so, weil man hat überhaupt nicht gedacht, da dreht sich irgendwas irgendwo herum. Die Sonne wanderte als Herrscher über die Erde. Bei den Ägyptern gab es tatsächlich noch das Bild, die Erde ist eine Scheibe. Im Mittelalter, wie man oft denkt, in Wahrheit nicht mehr. Das ist eigentlich falsch. Das war noch so vereinzelt, dass noch welche dran gehangen sind. Aber da dachte man sich sehr wohl, also die Erde als Globus, als Kugel irgendwie gedacht, aber eben im Zentrum aber natürlich der Welt stehend. Also geozentrisch im wahrsten Sinne des Wortes.

Bei den Ägyptern war es so, dass sie wirklich also die Erde so mehr oder minder als Scheibe sich vorgestellt haben und oben ist eben die kosmisch-himmlische Welt und da ist die Sonne, die darüber wandert, ist die, die alles Schöpferische da herunterbringt auf die Erde, aber sie geht in der Nacht durch das finstere Reich, durch das Totenreich durch. Das ist eigentlich sozusagen das unterirdische Reich. Und da kündigt sich dann auch schon an, diese Geschichte mit der Unterwelt, dass es ja etwas oben ist, etwas unten ist und mit dieser Unterwelt verbunden sind natürlich eben auch die Widersacherkräfte.

Im geozentrischen Weltbild des Mittelalters ist das, was halt unter der Erdscheibe bei den Ägyptern war, halt ins Innere der Erde gerutscht. Und dann ist halt die Hölle, das finstere Reich, ist im Erdinneren irgendwo und je tiefer es hinunter geht, desto schlimmer werden die Kräfte bis zum Erdmittelpunkt, das ist sozusagen das Zentrum, dort sind die stärksten negativen Kräfte auch drinnen. Was allerdings auch im mittelalterlichen Weltbild ist ein Gegenpol, aber dadurch gefunden hat, dass der Christus mit dem Mysterium von Golgatha absteigt in diese Tiefe bis hinunter zum Kern.

Und das heißt, der Erdkern oder der Erdmittelpunkt ist damit, aus der geistigen Sicht des Mittelalters, das was beides in sich hat, nämlich das Finsterste, das Gefährlichste, eben bis hinunter zu diesen Kräften des zweihörnigen Tieres, von dem wir ja auch schon gesprochen haben, also Sorat, von dem ich euch erzählt habe, dass das eigentlich eine Wesenheit ist, die genau genommen mit unserer Erdentwicklung nichts zu tun hat, die so irgendwie kreuzt diese Bahn der Erdentwicklung in gewisser Weise. Weil Sorat ist eine Wesenheit, die schon da war, bevor nicht nur unsere Erdentwicklung begonnen hat, sondern eben auch die früheren Inkarnationen der Erde.

Kosmologie: Unser physischer Leib wurde auf dem Alten Saturn angelegt. Er stammt aus der Seelenwärme (nach außen gerichteter Wille) hoher geistiger Wesenheiten

Weil wir haben davon gesprochen, ja, unsere Erde mit dem ganzen Kosmos dazu ist eine, nämlich die mittlere von sieben Entwicklungsstufen. Also man müsste sehr, sehr, sehr groß denken. Die Entwicklung, mit der der Mensch mitgeht irgendwo. Und wo er jetzt in der mittleren Stufe so weit war, dass er ein eigenständiges, geistiges Wesen wurde, was er vorher noch nicht war. Es wurde vorbereitet. Also vorher wurden vorbereitet eben seine leiblichen Hüllen, als erstes interessanterweise der physische Leib, nur darf man sich nicht vorstellen, jetzt so mineralisch, stofflich, aus harter Substanz bestehend, wie man es sich heute denkt, sondern er war am Anfang Wärme. Etwas, was man heute fast gar nicht kennt, weil selbst Wärme geht halt meistens mit dem Luftelement mit oder mit dem Wasserelement. Es geht mit den anderen Elementen mit, aber in Wahrheit geht es da um ätherische Wärme am Anfang. Und aus dem wird der physische Leib geboren. Also eigentlich anfangs sogar Seelenwärme, seelische Wärme.

Dieser erste kosmische Zustand, da gab es nichts so wie unsere Stoffe, wie wir heute sie kennen, sondern ein Kosmos, der entsteht aus einem geistigen Funken, aus einem geistigen Feuer heraus und aus dem kommt Seelenwärme als erstes. Seelenwärme, die entsteht aus der Willenskraft hoher geistiger Wesenheiten. Also man könnte sagen, das ist das Willensopfer, das hohe geistige Wesenheiten gebracht haben. Und ihr Wille, den sie sozusagen veräußerlicht haben, nach außen gestellt haben, sich verschenkt haben damit, das war diese Urwärme, die da ist. Eine geistige, seelische Wärme wird ätherische Wärme, die könnte man immer noch nicht mit einem Thermometer fassen, abgesehen davon, dass es damals keinen Thermometer gegeben hat. Und aus dem wird dann aber im dichtesten Zustand dieses Urkosmos, den Rudolf Steiner den Alten Saturn nennt, aus gewissen Gründen.

Das hat aber nicht direkt etwas mit unserem heutigen Saturn zu tun, aber es war ein riesiges Gebilde, also wenn man sagt ein Wärmegebilde, das so groß war, als würde es heute die ganze Saturnbahn umfassen. Darum kommt der Name, daher kommt der Name. Und jetzt kommt noch dazu die doch schwierigere Vorstellung, man muss sich diesen alten Saturn in der meisten Zeit, bis auf die allerdichteste, als nicht räumlich, sondern bloß zeitlich vorstellen. Ja, na klar, wenn es eine seelische Wärme ist, die ist nicht räumlich. Ja, selbst wenn es ätherische Wärme wird, die ist auch nicht räumlich, weil das Ätherische hat was mit der Zeit zu tun. Mit zeitlichen Rhythmen, mit der Beziehung von früheren zu späteren, wie das zusammenwirkt.

Und im Astralischen spielt das Zeitliche auch eine gewisse Rolle, allerdings ganz anders als bei uns, in dem im Australischen, im Seelischen eigentlich das immer aus der Zukunft uns entgegenkommt. Das Seelische ist etwas, was uns aus der Zukunft entgegenkommt. Das sozusagen, was wir werden können, werden sollen, aber als wirksame Kraft jetzt im Augenblick.

Und die Gegenwart ist immer zusammengestoßen, also so wie wir jetzt heute leben, aber das gab es im alten Saturn noch ganz wenig, ist einerseits die Bürde der Vergangenheit. Das ist unsere Zeit, die läuft. Da schmeißt man dauernd unsere Packerln hinter uns, die bleiben liegen und wir müssen es mitschleppen irgendwo, aber das ist Vergangenheit im Grunde.

Aber es kommt uns auch die Zukunft entgegen. Das, was wir werden können, als Möglichkeit. Was dann konkret auswirkt, muss man schauen.

Aber das war dieser alte Saturn, also nur in der mittlersten, dichtesten Phase, wo dann wirklich physische Wärme herauskommt, da geht es auch ein bisschen ins Allmächtige hinein. Und dann kann man sagen, ja, das war ein großes Gebilde. Also das, was unserer Erde heute entspricht, war damals so groß wie jetzt die ganze Saturnbahn, also ziemlich groß.

Also einen schönen Teil unseres ganzen Sonnensystems umfassend. Also das ist der Bereich, der uns betrifft, könnte man sagen, aber umgeben natürlich auch von einer kosmischen Welt, kosmischer Wesenheiten, Welten, aus denen halt heute unsere Sterne und so weiter geworden sind. Das gehört alles dazu.

Das gehört alles wie gewaltig das ist und wie viele Entwicklungsschritte da durchlaufen werden. Das ist riesig groß, weil wir haben ja auch schon davon gesprochen, jeder dieser planetarischen Zustände oder kosmischen Zustände, wenn man es so nennen will, macht sieben Lebenszustände durch. Sieben Lebenszustände und nur der mittlerste dieser Lebenszustände, den nennt man den mineralischen Zustand.

Aber mineralisch ist da auch noch ganz geistig gemeint. Weil jeder dieser Lebenszustände, wir versuchen das jetzt in den nächsten Vorträgen öfter ins Spiel zu bringen, dass man nämlich da wirklich den großen Überblick hat, jeder dieser sieben Lebenszustände macht wieder sieben Formzustände durch. Und Formzustände heißt, dass es aus einem noch ganz ungeformten, aber immens schöpferischen Geistigen kommt in ein geformtes Geistiges.

Bei uns könnte man das vergleichen einmal mit einer riesen schöpferischen Idee. Das ist noch das Ungeformte, aber die kann ich noch nicht fassen. Ich weiß noch nicht, wie das wird.

Aber jetzt beschäftige ich mich damit und daraus wird langsam ein riesiges Gedankengebäude, ein geordnetes. Dann ist es in den geformten Zustand übergegangen. Und aus dem geht es über ins Astralische, ins Seelische.

Es wird sozusagen Empfindung, es webt zwischen Sympathie und Antipathie. Das sind nämlich die Grundkräfte des Seelischen in Wahrheit. Sympathie und Antipathie.

Antipathie heißt immer, ich ziehe in mich zurück. Das heißt, das ist die Kraft, die einzelne seelische Gebilde schafft. Eine sehr notwendige Kraft.

Das ist also jetzt gar keine moralische Wertung damit verbunden, sondern einfach, ich will in mir sein. Ich will bei mir sein. Ich will mein eigenes Seelisches haben.

Ich will nicht einfach schwimmen im großen astralen Kosmos nur als verlorenes Fünkchen irgendwo, sondern ich will auch in meinem Seelischen zu mir selbst finden. Ich will für mein Ich, wenn wir es jetzt aus menschlicher Perspektive betrachten, ich will ein Seelenhaus sozusagen, ein eigenes Seelenhaus haben. Und das ist nicht nur legitim, das ist dringend notwendig.

Also Antipathie ist eine notwendige seelische Gestaltungskraft. Und das ist ja aber auch im zwischenmenschlichen Leben so. Wenn ich nur vor Mitleiden und Mitempfinden zerfließe und ganz in meiner Umwelt aufgehe, dann werde ich jegliche Kraft in mir verlieren irgendwo.

Also ich muss mich auch abgrenzen können. Es sollte und müsste eben der rhythmische Wechsel sein, zwischen dem mich in mir sammeln, Kraft aufbauen, seelische Kraft aufbauen. Ja, heute können wir das bereits bis zu einem gewissen Grad, dass durch unser Ich, nämlich sogar, wenn es wirklich aus dem geistigen Ich eine Impulse hereinkommt, dann kann ich Seelisches aus dem Nichts schaffen.

Irgendein Mikro bitte ist offen, das stört, bitte schließen. Also das ist ja das ganz Großartige, das Tolle, bitte achtet, es ist noch immer ein Mikro unten. Und zwar, warte, wer ist es? Ich sehe es jetzt nicht.

Ich kann leider nicht sehen, wer es ist, aber eins ist offen. Weil wir haben eine ziemliche Rückkopplung. Bei mir ist es das ganz unten.

Ja, jetzt dürfte es weg sein. Also durch den Einschlag des Ich in dieses eigene, zunächst einmal wirklich in das eigene Seelische, also das was ich durch Antipathie mir als eigenes genommen habe, geraubt habe von mir, das könnte man natürlich sagen, wenn ich es schöner sagen würde, geliehen habe. Und durchaus mit der Einwilligung der geistigen Wesen, die über uns stehen, dass wir das machen.

Das war ja notwendig. Meine ganze planetarisch-kosmische Entwicklungsstufe diente nur dem, dass wir sowas eigenes, astralisch-seelisches bekommen. Also damals war es noch rein astralisches, weil da konnte das Ich noch nicht darin arbeiten, weil das gab es damals noch gar nicht, das menschliche Ich.

Also war es wirklich was rein astralisches, seelisches. Da sehen wir, wo der Unterschied ist. Aus dem astralischen wird etwas seelisches.

Wenn das Ich zu arbeiten beginnt an diesem astralischen Gebilde, das jetzt ihm gehört sozusagen. Zeitweise zumindest ihm gehört. Also was er sich geliehen hat aus der astralen Welt heraus.

Wobei man sich das natürlich jetzt nicht so wie ein völlig abgeschlossenes Ding vorstellen darf. Ein Ding ist es überhaupt nicht. Aber es geht darum, dass in dem eigenen astralischen Bereich jetzt das Ich zu arbeiten anfängt.

Also zunächst einmal gestaltend daran wirkt. Das hat schon in der Vorzeit begonnen, dass wir irgendwo arbeiten können daran. Also seit des Ich da drinnen wohnt mit der Erdentwicklung kann es arbeiten da drin.

Aber es konnte zunächst einmal nichts neues seelisches erschaffen. Und das großartige, was reinkommt, was im Grunde seit der Zeitenwende oder seit dem, besser gesagt seit dem Mysterium von Golgatha im Prinzip möglich ist, fängt bei Einzelnen schon früher an. Man darf das nie so auf den Termin setzen.

Das fängt bei Einzelnen früher an und bei manchen noch viel, viel später. Es ist sogar so, dass so ein richtiges Aufwachen des Ich da drinnen, dass es jetzt bei mehr Menschen anfängt, aktiv da drin zu arbeiten, ist erst so im Jahr 333 n. Chr. Also Mitte der griechisch-lateinischen Zeit eigentlich.

Das ist die genaue Mitte da nämlich. Aber mit dem wirklichen geistigen Arbeiten jetzt, so wie es vor allem jetzt in unserem Zeitalter, wir stehen jetzt im Zeitalter der Bewusstseinsseele bereits. Also Seelisches hat drei Glieder.

In der ägyptischen Zeit fängt es an, dass man arbeitet an der Empfindungseele. Die Empfindungseele oder die Empfindungseele aufbaut im Grunde. Meine Keime sind natürlich schon früher gelegt worden, aber jetzt so richtig die Arbeit fängt an in der ägyptisch-kaltäischen Zeit.

Ich baue mir die Empfindungseele. Die Empfindungseele, die lebt ja in den Sinneseindrücken, aber noch sehr gedankenlos darin, zumindest was die breite Masse betrifft. Also ich genieße, erlebe irgendwie die Sinneseindrücke, stelle mich gar nicht so wach ihnen gegenüber, aber meine Seele schwingt mit dem, was draußen ist.

Ja, eigentlich sogar, ich ziehe mein Seelisches in gewisser Weise aus dem Beseeltsinnlichen, was um mich ist, herein. Das kann man sehr deutlich verfolgen. Darum gab es zum Beispiel, und gibt es ja heute noch, und das gab es eben schon besonders auch bei den Ägyptern und bei den Hebräern und so weiter, die Klageweiber.

Jetzt ist jemand gestorben. Und das ist ja eigentlich, wir sagen, das tut uns weh innerlich. So wurde das nicht erlebt ursprünglich.

Der einzelne Mensch konnte gar nicht klagen. Er hat es so innerlich, so wie wir es heute erleben, gar nicht erlebt, sondern er konnte es erst erleben, wenn draußen um ihn die Menschen sind, die jetzt jammern und klagen und das vielleicht eine ganze Woche lang oder länger, je nachdem. Dann wird dieses Erlebnis, das von außen kommt, hineingezogen und wird verinnerlicht und das ist etwas, was die Empfindungssäle bildet.

Allmählich bildet. Ich meine, es gibt ja heute noch Reste davon, in manchen Kulturen oder so. Da wird es dann mehr traditionell gepflegt irgendwo, aber der ursprüngliche Sinn war tatsächlich, dass etwas, was ich im Außen erlebe, weil der Mensch war eben ursprünglich mit seinem astralischen, seelisches, sage ich jetzt noch gar nicht, aber sein astralisches ist da draußen.

Sein Astralleib ist eigentlich riesengroß, der geht da hinaus, daher spürt er, was seelisch in seiner Umwelt ist und das war sein seelisches, in dem er schwimmt. Aber es war eben doch nicht sein seelisches, sondern er war Teil dieser Gruppensäle, seines Volkes, seines Stammes, seiner Familie, wie auch immer. Durchaus mit den Sinneseindrücken, mit den Sinnesqualitäten auch, die da drinnen sind und leben, zog das hinein langsam.

Das passiert während der ägyptischen Zeit im Grunde. Und nur die ganz Fortgeschrittenen, die eben eine entsprechende Geistesschulung durchgemacht haben, die konnten schon so etwas wie eine Art Verstandestätigkeit entwickeln. Die anderen haben deswegen nicht dumm gehandelt, aber mehr, man könnte sagen, aus Instinkt heraus, mit einer totalen Sicherheit oft.

Aber nicht, ja das ist so und das ist so, aha, verstehe. Nein, sondern ich tue es, weil ich es so empfinde und weiß, es ist richtig. Da steckt sehr viel Intelligenz drin, weil man muss ja denken, das Astralische ist eigentlich unheimlich weise, solange es nicht verdorben ist zumindest.

Aber der Punkt ist natürlich auch, je mehr es hineingezogen ist in den Menschen, umso mehr hatten die Widersacher und zunächst einmal vor allem die luziferischen Widersacher die Möglichkeit da einzugreifen und das ein bisschen in eine andere Richtung zu bringen. Und eben zu bringen es immer mehr, ja ja, hol dir das, und das war ja ein guter Impuls, hol dir das hinein, das gehört dir, das ist deins, das ist deine Freude, dein Schmerz auch. Aber es gehört dir, das ist dein Schatz.

Und dann kommt natürlich immer mehr der Egoismus hinein, nicht mehr dieses sozusagen frei Atmen. Und es geht immer mehr weg von dem, was an seelischem in der Natur belebend eigentlich wirkt. Und hohe astrale Kräfte, wenn man in der urpersischen Zeit, also das ist die Zeit noch bevor die ägyptische Kultur entsteht, wo es äußerlich noch nicht jetzt so wirklich viele Denkmäler davon sozusagen gibt, da wurde noch nicht die Empfindungssäle, sondern überhaupt erst der Astralleib so richtig ausgebildet.

Da waren wir aber ganz draußen und da hat man ganz stark empfunden, ja ja, diese astralen Kräfte, von wo kommen sie? Von der Sonne, von der Sonne kommen sie. Dort ist der große Sonnengeist, ich sage es jetzt bewusst ein bisschen komisch, Aura Mastero, die mächtige Aura der Sonne, die erreicht bis zu uns daher und in der leben wir eigentlich. Und in der ist unendliche Weisheit drinnen, in diesem Astralischen.

Aber eines haben gerade die Perser gemerkt in dieser urpersischen Zeit, ja aber aus der Erde kommt eine dunkle Kraft, die will mir diese Weisheit verdunkeln und mit der muss ich erringern. Das ist also diese starke Lehre von Licht und Finsternis. Und das sind jetzt gerade nicht die luziferischen, sondern die arimanischen Kräfte.

Das sind die, die Finsternis erzeugen, weil der Luzifer ist Licht, absolutes Licht, blendendes Licht, verführerisches Licht. Und der Ariman ist der Dunkle, der Kalte, der Abtötende irgendwo, der Tod. Bis dahin war der Tod nicht als etwas Schreckliches empfunden worden.

Im Gegenteil, was kann schöner sein als der Tod? Ich gehe in das geistige Erreiche, in meine Heimat hinein. Also ich gehe dorthin, wo ich mich eigentlich eh immer fühle, irgendwie bis zu einem gewissen Grad, aber halt nicht mehr so ganz, wie es einmal war, als ich noch nicht körperlich war. Aber eigentlich lebe ich noch ganz da draußen.

Und dort gehe ich hin, wo ich eigentlich eh sein will. Und ich gehe halt weiter, nicht nur in die Welt der Bäume und der Luft und bis zur Sonne und vielleicht weiter, weiß Gott wo. Dort ist meine Heimat.

Das hat man in der urindischen Zeit, also noch vor der urpersischen Zeit, ganz stark empfunden. Und es lebt in der indischen Kultur bis heute irgendwo drinnen. Ich meine, darum gibt es keine trauer Gewänder, keine schwarzen wie wir, sondern lichte Gewänder, weiße Gewänder.

Er geht ins Licht hinein. Also das kann ja nichts Schlimmes sein, sozusagen in Wahrheit. Aber in der urpersischen Zeit merkt man, da ist unten was Finsteres.

Finstere Kräfte, die sind ganz anders als diese lichtvollen Kräfte. Diese lichtvollen Kräfte, in denen vielleicht sogar etwas Luziferisches mitwirkt. Das will ich jetzt gar nicht ausschließen.

Aber nein, da ist noch eine zweite Kraft, die von unten wirkt und die verfinstert mir das. Aber gerade diese verfinsternde Kraft, das merkt man dann stark in der ägyptischen Kultur drinnen, gerade nämlich bei den Eingeweihten auch. Ja, diese verfinsternde Kraft, die bringt aber so etwas wie Denken hervor.

Bewusstsein. Bewusstsein für die Weisheit, die von draußen kommt. Aber ich habe es ein bisschen modern durch die Sonnenbrille gesehen.

Ich kann mir das abdunkeln. Es würde mich blenden. Es würde nämlich mein Geistiges ausschalten, was in der ägyptischen Einweihung ja durchaus gemacht wurde.

Aber trotzdem, der Pharao war dann der, wenn er wirklich als Höchster Eingeweihter in einer gewissen Weise eben sein Leben gut vollzogen hat, dann hat er nach dem Tod, nach dem Tod, also nicht im Erdenleben noch, aber nach dem Tod, das Verliehen bekommen, was die Ägypter Ach nannten. Das Geistige. Das eigentlich Geistige.

Was mehr ist, es ein bloßes Seelisches, sondern ein Geistiges sogar. Das Wort Ach ist ja wunderschön eigentlich, weil wenn man ein bisschen horcht, klingt es ja bis auf das A, das drinnen ist, an das Ich. Aber und es ist so toll, wie da die Sprache wirkt, weil das A, A hat mehr dieses Öffnen, dieses Staunen, dieses sich hingeben.

Also es ist ein Ich, das aber noch so ganz etwas ist, was ich entgegennehme, empfange. Es ist noch nicht so ganz meins, aber ich merke, da bekomme ich ein Geschenk, weil ich eben mein ganzes Leben gearbeitet habe, daran auch mit diesen dunklen Kräften umzugehen. Und gerade die haben mir auch die Denkkraft, den Verstand nämlich gegeben.

Wobei das natürlich noch viel viel geistiger war, als es dann später in der griechischen Zeit halt dann bei viel mehr Menschen war, wo dann die Philosophie herauskommt. Aber trotzdem, es war schon ein abgedunkeltes Geistiges. Aber das war notwendig.

Also schon mal Sonnenbrille aufsetzen, vielleicht noch nicht so eine stark getönte. Bei den Griechen ist sie schon stärker getönt, beim Platan noch ein bisschen weniger, beim Aristoteles ist es schon fast so eine Blindenbrille, wo man nicht durchsieht. Und heute weiß ich nicht, heute haben wir die verspiegelte Brille, die alles zurückwirft eigentlich.

Und wo ich im Grunde, man müsste eigentlich innen auch ein Spiegelbild drauf, ein Spiegelbelag machen, wo ich mich eigentlich nur selber sehe. Weil unser heutiger Intellekt ist in Wahrheit ein Denken, wo wir nur immer unsere eigene geistige Tätigkeit sehen. Oder die Spuren davon, sagen wir es besser so, die Spuren davon.

Also im Grunde dient unser ganz heutiger Intellekt nur dazu, dass die Menschen ganz stark sagen können, ja ich bin aber ein Ich. Meistens eh nur ein Ego, aber ein Ich ist schon dahinter. Und ich arbeite daran.

Ich meine, die ganzen Wissenschaften, wenn ich nehme jetzt, und da sage ich nichts Böses darüber, aber der eigentliche Sinn der ganzen Naturwissenschaften zum Beispiel, ist nicht, dass sie uns sehr viel über die Natur sagen. Weil sie sagen uns nur das, was abgestorben ist in der Natur. Das heißt, das ist eigentlich das, was aus der Natur, Naturer kommen von nass Zähnen, die geboren werden, also lebendig sein, von dem sind wir weg in der Naturwissenschaft.

Das heißt, das ist eigentlich der Leichnam, der Verfall der Natur. Also in Wahrheit, über die Natur sagt uns die Naturwissenschaft wenig. Aber es ist ein wunderbares Werkzeug, dass der Mensch seine geistige Tätigkeit spürt, seine Theorien ausspinnt, seine Gedanken spinnt und in der Auseinandersetzung mit anderen sich verteidigt dagegen.

Das fängt so stark in der Hochscholastik an, da ist ja ganz deutlich dieses Prinzip in der Scholastik, Rede gegen Rede und dann versucht man irgendwo den Ausgleich zu finden. Und selbst wenn man alleine philosophiert oder religiös denkt, theologisch denkt, aber das ist auch eine Art spezielle Philosophie, weil sie geht auch nur mit dem Verstandesdenken. Da geht es ums Abwägen.

Großartig bei Thomas von Aquin, wenn man das liest. Wo er wirklich versucht, alle Argumente aufzusammeln, die er halt findet in der Literatur oder wo er die gehört hat oder sonst wie. Alle Autoritäten zählt er da auf, die dafür sind und auf der anderen Seite alle, die dagegen sind.

Und dann kommt, ich aber sage. Das Ich urteilt jetzt, wägt ab und zieht daraus sozusagen die Summe. Die Summe der Theologie.

Aber das in jedem einzelnen Absatz. Und da wird jede Feinheit betrachtet. Und er versucht dabei wirklich gerecht zu werden, den verschiedensten Strömungen in Wahrheit.

Natürlich kriegt es dann trotzdem eine ganz bestimmte individuelle Färbung. Das lässt sich gar nicht vermeiden, aber weil jedes Ich ein Individuum ist. Wir müssen also nicht immer dem Objektivitätswahn anhängen.

Das ist auch so eine interessante Geschichte in der Naturwissenschaft. Sie wollen immer objektiv sein. Bei der Subjektive, da mischt sich doch das einzelne Ich oder Ego oder sonst was ein.

Das hat da keinen Platz. Ich will doch die Welt erkennen, wie sie wirklich objektiv ist. Und genau in Wahrheit beschäftigen sie sich die ganze Zeit mit sich selbst.

Das ist das Eigentliche, um was es geht. In Wahrheit geht es immer um das Subjekt, aber das sehen sie nicht. Das ist das Einzige, was sie nicht sehen.

Aber trotzdem, sie lernen sehr viel daran. Das eigene Denken stößt an den Phänomenen der Außenwelt und sie bändigen will eigentlich mit seinem Denken. Nur damit lerne nicht die Außenwelt kennen, ist es nur der Spiegel, der mir vorgehalten wird, in dem ich mich spiegeln kann.

Das ist im Wesentlichen die Naturwissenschaft und das, was herauskommt, ist ihre Frucht letztlich. Frucht ist ihr Ergebnis, sagen wir es besser so, nämlich die Technik. Naturwissenschaft ist in Wahrheit Technikwissenschaft und mit der Technik, und ich meine das jetzt wieder durchaus positiv, auch wenn es natürlich viel negative Auswüchse gibt, aber in der Technik, das ist die erste wirkliche Schöpfung, die wir als Menschen selbstständig in die Welt hineinsetzen.

Das kommt nicht vom lieben Gott oder von sonst wem da oben, das ist unsere Schöpfung und das ist die Schöpfung, für die wir die alleinige Verantwortung haben. Und die notwendig ist, dass wir sie hinausstellen, damit wir unser Ich wirklich ganz selbstbewusst entwickeln können. Aber mehr als im Toten basteln können wir halt noch nicht.

Es wird einmal mehr werden, aber jetzt ist es der Punkt, wo wir ganz aufwachen können einmal für unser Ich, halt zumindest für die irdische Seite unseres Ich, so wie wir es halt da jetzt erleben können. Aber das ist ein weiter Weg und da sind wir natürlich ganz im Bunde mit den arimanischen Kräften und wir müssen ihnen danken, dass wir sie haben. Wir könnten diesen Totenintellekt nicht ohne den Herrn Ariman und seinen Charme haben.

Und wir brauchen ihn, ganz dringend. Und wir brauchen ihn auch im geisteswissenschaftlich-anthroposophischen Bereich, weil sonst bin ich sofort in der Gefahr, dass mich der Luzifer holt. Weil wenn der Luzifer nur wirft, da interessiert sich wer für das Geistige, na komm zu mir, komm zu mir, ich drehe alle Lampen auf in allen Farben und lasse blinken und so weiter.

Also husch! Und da ist man sehr schnell oben. Also das ist die Gefahr jeder geistigen esoterischen Bewegung, wenn man es so nennen will, dass die sofort abzieht ins Luziferische. Und es gibt genug geistige Schulungswege, die sehr schnell dort hineinführen zu irgendwelchen Erlebnissen.

Aber dann ist man wunderbar im Luziferreich drinnen. Das geht sehr, sehr schnell. Und darum soll jeder dankbar sein, wenn er nicht schnell zu irgendwelchen Visionen oder sonstigen kommt.

Weil der Luzifer, der macht nämlich auch diese wunderschönen Visionen, die auch so einen sinnesartigen Charakter haben. Und ich habe ja oft schon gesagt, wirkliche Imaginationen, also eine wirkliche Geistesschau ist ein rein seelisches Erlebnis, aber kein sinnliches. Und der Luzifer gleitet es aber schon immer sehr schön in sinnesfreudige Bilder hinein.

Und die sind sehr bunt und sehr lebendig, sehr beeindruckend natürlich und spannend. Und man ist richtig high davon und gut drauf. Aber nur dorthin führt es uns halt nicht, wo wir eigentlich hin sollten.

Also da bleiben wir in dieser luziferischen Schicht einfach hängen irgendwo. Und kommen eben zu den wirklichen australischen Kräften, zu diesen hohen, weisheitsvollen australischen Kräften, kommen wir nicht einmal annähernd hin. Ja, ich meine, der Luzifer hat uns viel Gutes gebracht.

Die ganze bildende Kunst, die wir hatten in der Vergangenheit, die sich entwickelt hat, das kommt alles zunächst einmal irgendwo mit aus dem luziferischen Reich. Er holt es also da auf eine niedrere Ebene herunter, sodass wir damit umgehen können und uns gestalten können. Und trotzdem, wenn wir künstlerisch auch heute tätig sind, spielen wir einmal mit dem Herrn Luzifer irgendwo mit diesen Kräften.

Die gehören dazu. Also das, wo Schönheit leuchtet, nämlich Schönheit im Sinnlichen, das ist der luziferische Glanz letztlich. Immer.

Und deswegen wollen wir es aber nicht missen und sollen wir es auch nicht missen. Wir sollen nur wissen, woher es kommt. Und wir müssen sozusagen dahinter schauen.

Darum ist aber tatsächlich, und das ist das Interessante in der Kunst in unserer Zeit, ich bin ja das letzte Mal auch schon ein bisschen darauf eingegangen, dass wir eigentlich hinter dem Sinnesschein beginnen zu schauen, was dort das Eigentliche ist. Das heißt, dass wir anfangen, nicht mehr nur die Schönheit an dem Seelischen zu erleben, das Draußen, zum Beispiel in höchster Vollkommenheit, in den griechischen Statuen, in der griechischen Architektur. Ich meine, das ist ja wirklich atemberaubend, wie die Säulen.

Ich meine, das sind nicht einfach so gerade Säulen, da schauen sie aus auf den ersten Blick, aber die haben eine leichte Bauchigkeit drinnen, weil sie gestaltet sind aus dem Gefühl, aus der Empfindung dafür, da lastet etwas drauf und das staucht das Ganze zusammen und daher ist es nicht einfach eine gerade Linie, sondern das ist gebraucht. Sonst könnte sie das gar nicht tragen. Also genau das, was wirklich statisch gesehen passiert, das hat man empfunden, das hat man in die Gestaltung eingebaut.

Das ist ganz, ganz, ganz zart. Da muss man schon sehr genau schauen auf diese Dinge, das ist drinnen. Also da ist ein unheimliches Gefühl für dieses Lasten und Tragen und so weiter drinnen.

Also auch dieses Wechselspiel zwischen Leichte und Schwere und eben dem Schweren den Charakter der Leichtigkeit dadurch zu geben. Das ist nicht eine Säule, bei der man das Gefühl hat, da lasten Tonnen drauf, sondern gerade so wie es ist, gibt es im Ganzen trotzdem eine Leichtigkeit. Er weckt den Eindruck der Leichtigkeit.

Das ist das, was das Luziferische wunderbar kann. Das sucht überall diese Leichtigkeit, die helle und Leichtigkeit und das Bunte auch. Ich meine, die Marmorstatuen, wie man heute ja ahnt oder weiß, waren ja nicht einfach so weiße kalte Marmorstatuen, sondern die waren ja bunt auch, die waren ja gemalt auch.

Das ist das so, wie wir es heute haben, weil die Farben sind längst verwittert und heute schaut das halt alles einfach wie weißer oder weißlicher Marmor aus. Aber das wurde durchaus farbig gestaltet. Also ganz sinnesfreudig, Schönheit im Sinnlichen, das ist das Luziferische.

Heute ist aber auch die bildende Kunst auf dem Weg, dieses unmittelbar Sinnliche zu überwinden oder zumindest langsam geringer zu machen. Ich meine, das ist das ein bisschen, was der Strada schildert im ersten Mysterientrauma im achten Bild. Da steht der Maler Johannes Thomasius vor einem Gemälde.

Er hat ein Gemälde von Kapesius gemalt, dem Freund von Dr. Strada und er sieht das erste Mal seinen Freund wirklich, nämlich so wie er als seelisch-geistige Wesenheit ist. Durch das Bild, durch und zwar wirklich im Sinne von durch, weil es sind eben nicht die Farben, die auf der Leinwand bieten. Man müsste wahrscheinlich dieses Gemälde, wenn man es jetzt wirklich für die Bühne oder was malen wollte, dass das auch dort steht, dürfte man sicher kein vollkommen naturalistisches Gemälde malen.

Das wäre falsch. Für unsere Zeit wäre das falsch. Ich meine, nicht auch bei den alten Meistern, weil es ja in Wahrheit auch so war, Rembrandt oder sowas, dass in der Farbgebung drinnen, es eigentlich darauf ankommt, nicht nur auf das Äußere, was ich da sehe, sondern die erzeugen einen gewissen seelischen Eindruck.

Und der führt mich zu dem, wer bist denn du, der da porträtiert ist? Nämlich nicht nur äußerlich wie ein geschöntes Verbräucherfoto, sondern wer bist du seelisch, wer bist du geistig? Aber es ist halt noch sehr, sehr stark angefabelt, sage ich mal. Ein moderner Maler würde das ganz anders malen. Der schaut ja gar nicht so aus, wie ich ihn im Leben kenne.

Wenn er es gut macht, sieht er die Seele dessen, der dort ist. Die Farben leiten ihn dorthin. Und er schaut durch und sieht in Wahrheit dann das Seelische.

Weißt du, der Maler, instinktiv zumindest erlebt hat, vielleicht nicht in einer vollbewussten Imagination, aber er sieht die Seele dessen und was da seelisch an Kräften drinnen wirkt, das versucht er jetzt mit Farben auszudrücken. Und das ist das Gemälde. Vielleicht kommt man gar nicht einmal darauf, dass das ein Mensch ist, der da abgebildet ist.

Und es ist trotzdem einer. Und wenn er es richtig gesehen hat, ist es die Seele des Menschen. Wenn er kein Kölner ist, dann sind es ein paar Farbpotzen, die drauf sind.

Und der Laie kann es vielleicht zunächst gar nicht unterscheiden. Der eine macht Farbpotzen, der andere macht auch Farbpotzen. Aber bei den einen sind es halt irgendwelche willkürlichen Potzen, beim anderen sind es genau die Akzente, die er gesehen hat im Seelischen.

Erlebt hat im Seelischen. Und die er jetzt in die Farben umsetzt. Und er sagt, da ist was rotes drinnen.

Und da ist was ganz Feines, ein rosafarbenes oder sonstiges. Wie auch immer. Und wenn das alles richtig sitzt, dann spricht es von der Seele des Menschen, der dort ist.

Dann ist es eigentlich ein Seelenportrait. Und dann muss es nicht einmal annähernd wie ein Kopf ausschauen. Dann kann es ganz anders ausschauen.

Dann ist es ein Bild seiner Seele. Und das ist genau der Schritt, wo wir dann anfangen, das Luziferische zu überwinden. Wo wir durch das Sinnliche durchschauen.

Und nicht wie der Strahl, der sagt, ich möchte durchbohren und weiß nicht, in den Farben ist es nicht, dahinter ist es auch nicht, aber wo ist es denn? Ja, dann erlebe ich dessen Seele in meiner Seele. Mit meinem Seelischen erlebe ich dessen Seele, tauche in sie ein. Und das Bild ist der Vermittler, das ist der Augenöffner sozusagen.

Also da wird gerade fast ein Einweihungsvorgang eröffnet für dieses spezielle Gebiet, dass der eine Mensch in die Seele des anderen schaut. Durch das Bild. Und dahin geht die Kunst daher.

Weg vom Naturalismus, wie sich Arschl Steiner immer wieder betont hat. Der Naturalismus, da bin ich eigentlich auf einem gewissen Tiefpunkt. Hatte aber natürlich seine Berechtigung, weil man muss denken, gerade durch die naturalistische Kunst sind wir auch wach geworden für die Sinneswelt.

So ganz wach. Ich meine natürlich, es waren schon die Ägypter ein bisschen wach und die Griechen waren noch wacher, weil sie haben ja totale Lust gehabt da an dem Sinnlichen draußen. Darf man aber nicht glauben, dass sie es schon genauso erlebt haben wie wir.

Man denkt sich immer, ja die Stadträte, die haben ja so genau hingeschaut, darum ist das ja ganz echt, diese Statue. Aber der hat noch erlebt, der Grieche zum Beispiel, diese Lebenskräfte, diese Bildekräfte, die im menschlichen Körper wirken, die aber eben nicht eigentlich das physische sind, sondern das ätherische sind. Das physische bildet und gestaltet.

Unser Körper entsteht nicht durch einen Bildhauerprozess, sondern da ist etwas Lebendiges, was sich formt. Und die Kraft, die das formt, das sind die Lebenskräfte, die Bildekräfte. Und der Grieche konnte die sehr stark erleben, entweder im künstlerischen, gestalterischen und daher ein besonderes Schwergewicht eben auch auf die bildende Kunst.

Wenn man nimmt, was zum Beispiel Gesang war, was Musik war, ist im Vergleich zu unserer heutigen noch relativ einfach. Das schwebt noch so an der Grenze. Da fängt es erst gerade an, einzuziehen in den Menschen.

Pentatonik zum Beispiel. Pentatonik ist noch so an der Grenze. Es ist noch nicht ganz drinnen.

Es ist zwar nicht ganz im Kosmos draußen, also wenn ich nur in Oktaven die Musik hätte, dann wäre ich ganz draußen, dann bin ich weit weg. Aber bei der Pentatonik, bei der 5, fängt es gerade an, einzuziehen. Das heißt, es ist ein Erlebnis, sehr stark.

Auch in der Musik da, das ist die Hülle, meine Hülle, wie sie gebaut wird aus dem Ätherischen. Da kommen gestaltende Kräfte und die bauen mich, aus denen wird meine Gestalt. Das ist schon in der Musik eben genauso auch drinnen, das Erlebnis.

Aber da ist noch nicht dieses so starke, ganz verinnerlichte, wie wir es jetzt dann insbesondere mit dem Durmol-Erlebnis haben. Das wäre für einen Griechen noch scheißlich gewesen, es war sogar noch im Mittelalter scheißlich. Im Wesentlichen für die ganze griechisch-lateinische Zeit, zu der einem auch das Mittelalter zählt.

Das ist ein Bogen, der geht bis, der Steiner sagt, etwa 1413. Und dann beginnt unsere Zeit, die sogenannte Neuzeit oder das Bewusstseinsseelenzeitalter. Und diese Ätherkräfte sind es ja im Übrigen auch, deren wir uns bedienen, wenn wir denken.

Die sind es auch. Allerdings sollte es auch der Herr Arimann und seine Scharen mitwirken und dem einen gewissen absterbenden Charakter verleihen. Also wo es ein bisschen zu sterben beginnt, aber gerade dadurch dann immer mehr persönlich erfahren wird.

Die Persönlichkeit spielt dann schon eine große Rolle. Vor allem in der spätantiken Zeit, man braucht nur schauen, Hellenismus, wenn man sich die hellenistische Kunst anschaut, die Statuen oder so, die werden plötzlich nicht mehr so ideal gestalten, sondern da wird es schon ein bisschen äußerlich. Das sind so ganz individuelle Gestalten mit ihren kleinen Mängeln auch, die drinnen sind.

Weil so eine Statue von einem Apollo oder was, die ist magierlos. Das ist, perfekter geht es sozusagen nicht. Hat aber dadurch auch einen Höhepunkt, der erreicht, der höher geht es auf dem Gebiet nimmer.

Und damit ist es zu Ende. Also alles, was weitergeht, muss im Grunde schon dann was anderes angehen. Und das andere angehen ist im Hellenismus, jetzt kommt da schon ein Falter rein, auf einmal ist das vielleicht ein alter Mann sogar oder ein älterer Mann, nicht ein Jüngling.

In der Blüte der griechischen Zeit hat die Statue, die man vielleicht aufs Grab gestellt hat, war als Jüngling dort, als was sonst, als die ideale Gestalt. Und wirklich die ideale Gestalt, die ihm tatsächlich entspricht, die er zwar nie, wahrscheinlich nie gehabt hat, körperlich, physisch, aber die sozusagen als ätherisches in ihm lebt. Und das konnte der Grieche noch erleben.

Und aus diesem Erleben heraus wird aber geboren auch das Denken, die Philosophie. Zuerst noch sehr gestaltend, bei den Vorsokratikern oder so ist es bei den meisten noch sehr gestaltend. Der Platon erlebt es noch, er erlebt es noch, diese gestaltenden Kräfte, das sind die Ideen und die schaue ich, die erlebe ich einfach.

Das sind diese gestaltenden Kräfte, die überall in der Natur wirken, die in mir gestaltend wirken, die in allem drinnen sind. Und der Aristoteles kann es schon kaum mehr erleben, nur mehr sehr wenig. Bei dem ist es schon, da wird es schon, fängt schon an tot zu werden, aber dafür kann ich jetzt anfangen, aus dem Toten zusammenzusetzen Begriffe.

Ich habe die Logik, kann das auseinander teilen, ich habe es in der Sprache drinnen und da spielt schon die Grammatik und das alles sozusagen eine große Rolle, wie das Subjekt und Objekt in der Sprache zusammenhängt, da haben wir es ja dann schon langsam. Ich meine, eh erst anfänglich in der griechischen Sprache und im Lateinischen, aber das kommt dann immer mehr. Und das heißt, diese Phase, wo wir so stark mit dem Ätherischen arbeiten, das ist die Entwicklung der Verstandes- oder Gemütsseele, oder und-Gemütsseele, wie es Steiner nennt.

Und das ist ein sehr guter Ausdruck, weil es eine Art gefühltes Denken trotz allem noch ist. Also vor allem so Platon und auch Vorsokratiker. Erst bei Aristoteles, der macht eigentlich schon ein Vorgriff auf unsere Zeit in gewisser Weise.

Da ist schon viel drinnen, weil da ist es schon in Wald viel toter, viel trockener. Ich meine, man darf nur lesen, die Schriften von Platon und von Aristoteles, bei Aristoteles, das ist schon manchmal ziemlich trocken. Nicht alles, nicht alles, aber natürlich dort, wo es um die logischen Schriften geht, das ist halt schon ein bisschen staubtrocken.

Und die Lateiner greifen das dann noch stärker auf. Ich meine, an Platon orientieren sie sich viel weniger, aber der Aristoteles, das ist gut. Und was kann ich damit? Ich kann meinen Standpunkt vertreten.

Ich kann ihn im Senat vertreten und vor Gericht vertreten und im Grunde dieses intellektuell logische Denken ist ein juristisches Denken. Ich vertrete mit logischen, also das heißt mit wörtlichen Argumenten, in klare Worte gefassten Argumenten. Logos ist ja das Wort eigentlich, daher kommt die Logos.

Also mit klaren Worten kann ich meinen Standpunkt vertreten und wenn ich das besser kann als der andere, dann kriege ich vor Gericht reden. Und das geht so und das lebt bis heute in unserem Intellekt drinnen. Das heißt, dort lernen wir die Geschicklichkeit, wie wir den eigenen Standpunkt in der Welt vertreten können.

Und sagen, ich habe recht. Es geht eigentlich nicht um wahr oder unwahr oder so, sondern es ist meine Wahrheit jedenfalls. Die Wahrheit, die mir dient, die mir passt.

Aber vielleicht nicht die Einzige. Weil Oma Steiner dann irgendwo in seinen philosophischen Büchern sagt, die Wahrheit ist ein freies Erzeugnis des Menschengeistes, das es nicht gäbe, wenn man es nicht selber hervorbräuchte. Ja, natürlich.

Also gar kein Vorwurf dazusagen, das ist notwendig. Und da muss man sehr ehrlich sein. Weil wenn jemand sagt, ja, nein, meine Egoistik, das muss alles weg, ich schwebe in irgendwas, dann ist er meistens erst recht egoistisch, weil dann will er nur schwelgen in irgendwas.

Er muss ganz klar werden und er muss wissen, okay, ich sehe die Welt so, und das hat einen bestimmten Grund. Vielleicht kommt er daraus, warum er die Welt so ansieht und nicht wie der andere. Aber er kann vielleicht, wenn er dann ein bisschen beweglicher wird, sagen, ich verstehe, aber auch warum der die Welt aus einem anderen Blickwinkel anschauen muss und dass das für ihn auch gut ist.

Deswegen werde ich seine Wahrheit nicht für mich übernehmen. Ich habe halt eine andere Aufgabe im Leben und andere Fähigkeiten und andere Möglichkeiten. Also wird das für mich nicht passend sein.

Aber ich verstehe, dass er den Weg braucht und dann müssen wir halt schauen, wie wir uns arrangieren können. Aber zunächst einmal geht es den Worten ziemlich heftig zu und man schaut, dass möglichst nur der eigene Standpunkt gilt und den sollten möglichst alle tun. Also es ist dann auch ein Machtanspruch, der sich damit natürlich verbindet.

Aber da gehen wir also mit Ätherkräften um, das haben wir ja im letzten Vortrag schon angesprochen. Die Denkkräfte sind im Grunde, es steckt natürlich Höheres Geistiges auch noch dahinter, aber im Kern sind sie Ätherkräfte. Die selben Kräfte, die unseren Organismus bilden, formen, regenerieren, fortpflanzen sogar.

Also es sind sogar die höchsten Kräfte dabei, die Fortpflanzungskräfte, von denen wir etwas in unserem Denken jetzt soweit ins Bewusstsein haben zumindest, dass wir damit umgehen können bis zu einem gewissen Grad. Wobei wir es aber eh immer erst dort erfassen, wo es abstirbt, wo das eigentliche Denken zum Gedanken wird. Und mit den Gedanken lässt sich dann schön logisch bauen.

Das sind dann wie Legosteine, wie Bauglötzchen, mit denen ich schön bauen kann, meine Burgenhäute oder sonstiges, was immer ich will, Gedanke. Mit fertigen Begriffen. Begriff ist ja auch schon interessant, hat was mit Greifen zu tun.

Eigentlich kommt das Denken, hat sehr viel damit zu tun, dass wir mit den Händen auch Formen erleben können. Und überhaupt, wenn man lebendige Formen erleben kann, dass wir überhaupt eine Form erleben können, hat mit dem Greifen zu tun. Nicht immer nur mit dem Greifen der Hände, das ist die gröbste Form, aber wir greifen mit den Augen.

Ich meine, wenn die Griechen teilweise gesagt haben, sie sehen beruft darauf, dass da aus dem Auge sozusagen geistige Fangarme hinausgerichtet werden, mit denen ich die Welt ergreife, dann haben sie eigentlich ganz recht. Man darf sich natürlich nicht irgendeinen komischen Hauch da vorstellen, der herausgeht, das ist ein Scherzchen. Aber wir tasten wirklich mit den Augen die Dinge ab.

Darum erleben wir die Formen. Und das ist also nicht die Aufgabe des Lichtsinnes eigentlich, sondern des Bewegungssinnes, der mit dem Auge mitgeht. Das kann man heute wunderbar naturwissenschaftlich zeigen.

Man kann diese Augenbewegungen aufzeichnen, dann sieht man, die Blicke zeichnen das, was sie sehen. Und sie zeichnen besonders deutlich das heraus, was einen halt interessiert. Das heißt beim Gesicht zum Beispiel meistens die Partie.

Der Kopf ist dann oft, der Schädel zu klein, weil der ist nicht so interessant. Also, weil die Augen bilden eigentlich genau die Mittellinie. Das ist oft, wenn man nicht geübt ist im Zeichnen, ist das oben alles viel zu klein, so als wäre da der Bagger drüber gefahren, der Caterpillar.

Aber wir tasten, wir zeichnen, wir malen mit unseren Augen. Dadurch sehen wir überhaupt Formen. Sonst war das irgendeine undefinierte Farbwolken für uns, Farbgebilde.

Und wenn wir etwas nicht gleich identifizieren können, ist es anfangs so. Wir nehmen nicht, was ist denn das eigentlich? Es ist ja auch, ein paar Farben kann ich erkennen, aber was ist das denn? Es hat keine scharfe Kontur, weil ich es nicht erkenne. Ich muss mich erst einstellen darauf und dann merke ich, aha, ja, das ist quasi nicht ein Wildschwein, das da durchmarschiert.

Aber zuerst ist es noch etwas undefinierbares. Dann muss ich aber erst gelernt haben, meine Blicke zu führen, dann erkenne ich es langsam. Weil ich selber eigentlich nachbilde mit meinen Blicken.

Und das ist aber die Grundlage wieder fürs Begreifen. Weil was es bildet, was es auch führt, ich bilde ja schon durch die Blicke. Und wenn ich diese Bilderbewegung ins Bewusstsein hebe, wird der Begriff daraus.

Dann begreife ich die Form, die da eigentlich. Seht ihr, das ist der Ursprung einmal. Ja, bitte.

Ich merke in der Gestalttherapie, wie der haptische Sinn, dass wir mit dem Auge alles abtasten. Wir checken alles mit dem Auge ab. Und begreifen, so wie du sagst.

Aber der haptische Sinn kommt fast zu kurz. Und in der Gestalttherapie, durch Berühren, durch meinen Griff auf etwas hin, bin ich selber berührt. Und das ist auch genau dieses Ich.

Jeder hat genau seinen ganz spezifischen Art, wie er etwas angreift. Wie er die Hand gibt, wie er auf etwas zugeht. Und das kommt leider oft ein bisschen zu kurz.

Ja, ja, absolut. Und das geht ja weiter. Das ist auch mit unseren Schritten, wie man den Boden berührt.

Man beobachtet ja die Menschen. Manche treten so ganz leichtfüßig auf, fast nur mit vorne, keine Last auf die Ferse. Andere treten eher der richtig nieder.

Also da ist weniger Befühlen, als einfach, da ist meistens etwas sehr stark Willensmäßiges drin. Ich trete eigentlich nieder und da wächst kein Graushalm mehr. Sozusagen ist eine andere Sache.

Anderer geht ganz vorsichtig darüber, schwebt fast darüber sozusagen und befühlt die Erde nur ganz leicht. Darum sind die Griechen eben noch barfuß gegangen, die meiste Zeit. Gerade beim Platon steht das so oft, wie der sagt, dass es bloßfüßig geht.

Ich weiß nicht, was das in einer philosophischen Abhandlung interessiert ist, ob der jetzt bloßfüßig geht oder Bergschuhhauen hat. Das gab es damals noch nicht in der Form. Aber nein, es macht einen Unterschied, weil es drückt aus, welches Verhältnis dieser Sogare das wirklich zur Erde hat.

Und er befühlt die Erde und dadurch versteht er sie. Er fängt es an. Also mit diesen Bewegungen des Begreifens, des Betretens, des Befühlens, des Betastens, an dem bildet sich sehr stark das Gespür aus für die Bildekräfte, die da drinnen sind, die das auch in der Natur draußen formen, die meinen Organismus geformt haben, mit dem ich das befühle.

Und in diesen Lebenskräften, die das formen, weil die formen in der Natur, die hat eben niemand gemeißelt, sondern die sind gewachsen, die haben sich gebildet durch diese Lebenskräfte und die befühle ich im Grunde mit meinen Lebenskräften. Und dadurch spüre ich es und dadurch kommt dieses zunächst einmal die Idee, die der Platon sieht, noch irgendwie spürt, weil er besonders das Betasten mit den Augen eine Rolle spielt. Und das Wort Idee hängt dann wirklich tatsächlich sprachlich Idein und Widein, Sehen, das hat einen Zusammenhang, Video und so.

Also das Sehen, das hat was mit der Idee zu tun. Die Idee ist was Gesehenes. Es ist etwas, wodurch ich eigentlich dadurch sehe, erst die Dinge, als die Dinge, die sie sind.

Dazu muss ich meine Blicke leiten, dadurch muss ich meine Schritte leiten, mein Tasten leiten, mein Fühlen leiten, dadurch werden sie mir als so gegenständlich, aber er spürt nur, ich baue das auf, aber das entspricht dem, was draußen ist irgendwo. Und dann kann er ganz deutlich sagen, die Idee lebt aber auch da drinnen, ganz klar. Und ich kann sie nachbilden und dadurch nehme ich sie wahr, dass ich das kann.

Und aus dem kommt eigentlich dieses Denken noch heraus. Und dann kann ich das natürlich auch in ein Wort formen und beim Aristoteles ist eben eigentlich schon immer das Wort da, da lebt es drinnen, aber das Bewusstsein für das, wie ich im Sehen eigentlich diese Formen nachbilde, mitbilde, damit es mir überhaupt gegenständlich wird, das erlebt er schon immer. Und das erlebt aber der Platon noch.

Also das heißt, wenn wir reden von Ideenschau oder so, oder was aus dem alten Hellsehen irgendwo kommt, dann kann man sich das ruhig also einmal sehr gut veranschaulichen an diesem Prozess des sinnlichen Sehens, weil da spielt es eine Rolle, das sinnliche Sehen ist ja nur das Endergebnis von einem Prozess, wo der früher halt noch mehr gesehen hat. Nicht nur das, was jetzt schon stoffliche Form angenommen hat, sondern dann sieht er halt noch mehr von diesen Bildekräften, die dem die Formen gegeben haben und die ja eigentlich viel größer sind als das, was da jetzt als rein physisch-sinnliches dasteht. Dann sieht er auch die Kräfte, die da herum sind, die dahinter sind sozusagen.

Aber letztlich, dass wir so eine Sinneswahrnehmung haben können, dazu muss ich wenigstens die Kräfte zunächst erleben, die das geformt haben und die ich nachforme, denen ich nachgehe. Und davon ist aber heute das Bewusstsein im Großen und Ganzen fast völlig weg. Ich meine, außer bei so Menschen, wie es eben Goethe war mit seiner Metamorphosen-Mehre und dergleichen.

Der hat eben verzichtet auf dieses jetzt so dieses egoistische Eigendenken, wo ich sage, also denken geht es einmal hauptsächlich darum, einen Standpunkt zu verteidigen. Das hat ihn zumindest in seinen Naturstudien nicht interessiert. In anderen Fällen sicher hat es ihn auch sehr stark interessiert, weil er war sicher nicht jemand, der sich irgendwo herumschubsen hat lassen, sondern er hat schon sehr klar gesagt, was er will und was er nicht will.

Und er war da sicher kein einfacher Mensch. Wenn er gesagt hat, so ist es, dann ist es so. Wurscht, aber jedenfalls gerade gegenüber der Natur, die er beobachtet hat, den Pflanzen, die er beobachtet hat, hat er das ganz ausgeschaltet und hat sich ganz eingelassen auf diese Formen.

Eigentlich ja so, wie es früher einmal war, aber trotzdem halt mit einem neuen Bewusstsein, wie es halt jetzt etliche Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende später ist. Und daher kann man es dann noch sehr viel wacher machen. Das ist aber trotzdem kein Naturalismus, der an der fertigen Form hängen bleibt, sondern wo er sich hineinfühlt in das Werden dieser Form, also in die Bewegung.

Das ist nämlich das Ätherische. Nicht die fertige Form, die kann ich natürlich auch abrasten. Da ist ja eine Bewegung, eine Blickbewegung ist dieses Lebendige noch irgendwie drin, aber eigentlich müsste das ganze herum noch dazunehmen, wie das aus seiner ganzen Umwelt geworden ist, weil das als Pflanze in einer bestimmten Landschaft so und nicht anders wächst und vielleicht, wenn es ein bisschen höher steht und wo schaffere Felsen und ein bisschen trockener ist, aber es ist trotzdem, es ist immer noch eine Tanne oder was, aber sie kriegt einen anderen Charakter, ob sie unten wo wächst oder irgendwo hoch oben am Berg.

Und das konnte er spüren, also wie sich die Formen verändern und da sieht er, wie die ganze Umgebung mitwirkt, gestaltend mitwirkt. Das hat einen Einfluss. Das ist nicht nur, in der Pflanze tut sich was.

Das könnte biochemisch jetzt nachvollziehen. Nein, das ist viel zu wenig. Im Gegenteil, auch die biochemischen Reaktionen, die da drinnen sind, verändern sich, formen sich nach dem, was die ganze Umwelt mit einbringt.

Und da ist jetzt die Landschaft nur das Allernächste. Jetzt müsste ich noch weitergehen, was tut der ganze Kosmos da oben dazu? Was macht der Gang der Sonne? Welche Rolle spielt der Mond dabei? Welche leise variierende Rolle spielen vielleicht die anderen Planeten noch? Ansätze dazu gibt es ja auch in der Naturforschung, in der Chronobiologie, wo man zumindest die Grabenarhythmen, also Sonne, Mond, das auf jeden Fall drinnen berücksichtigt und sieht, wie das in den Organismen wirkt. Also da ist schon was da.

Da ist schon was da. Übrigens, da waren viele Impulse, kamen da in Wahrheit aus dem Anthroposophischen Bereich, oder einige. Und geht natürlich dann teilweise auch bis in die materialistische Richtung, aber zu Recht auch hinein, dass man sagt, so jetzt will ich aber finden, was ist biologisch gesehen, ja sogar biochemisch gesehen, was ist da in der Pflanze drinnen? Welche Moleküle zum Beispiel sind da drin, die reagieren auf das? Oder die vielleicht sogar ein eigener Taktgeber sind? Das ist schon interessant.

Das ist jetzt noch nicht die fertige Antwort auf alles, weil Sie müssen mal sehen, warum diese, oder wie diese Moleküle ursprünglich, nämlich deswegen entstanden sind, weil sie etwas von diesen Gestaltungskräften da draußen abbilden drinnen. Das sind alles so Dinge, die man untersuchen müsste. Man kann das wirklich bis in die Molekularbiologie hineintreiben.

Aber da darf ich eben dann nicht nur ins Mikroskop schauen oder in den Analysator, der mir jetzt die Sequenzen auch zeigt, da von dem Eiweiß oder was immer da drinnen ist, sondern ich müsste hinausschauen, welche Kräfte, wo sind die Rhythmen da draußen, die dem diese Gestaltung, diese Funktion gegeben haben. Und wie sich das jetzt im Ganzen der Pflanze auch widerspiegelt, nämlich drinnen. Wir haben das ja letztens einmal auch versucht, habe ich versucht zu zeigen, die Dreigliederung des Menschen mit dem Nerkensystem, rhythmischem System, Stoffwechselsystem, Stoffwechselgliedmassensystem, als die drei großen Funktionskreise, die seelisch mehr mit dem Denken, also denken wir weniger jetzt mit der Kniescheibe oder so, sondern eher mit dem Oben.

Zumindest die Kniescheibe denkt anders, sagen wir so. Nein, es ist interessant, weil wir haben da eine große Schädelkapsel, wir haben Reste einer Kapsel da hinten, die Schulterblätter. Das sind nur Fragmente, aber ist eigentlich auch was und wir haben da Kniescheibe auch was.

Das sind Fragmente von einem eigentlichen Schädel, der aber physisch jedenfalls nicht entsteht, aber der geistig gesehen da ist, das ist alles nicht nur so, naja es ist ja auch sehr funktionell, ja das ist es schon, aber entsteht es eigentlich aus ganz anderen Gründen heraus. Das sind nur so Bilder. Man darf sich nie denken, dass die Natur draußen, die Formen, die in der Natur entstanden sind, dass die so entstanden sind, wie es heute der Techniker täte, wenn er was plant.

Dann überlegt er, ja wie kann ich denn das basteln, dass das gut funktioniert. So entsteht die Natur. Da kommt ein Impuls aus dem Geistigen zuerst einmal, geht ins Seelische hinein und der sucht sich jetzt in einer bestimmten Form auszudrücken.

Und indem die ins Physische hinein geht, entstehen da Zusammenhänge, die aber ihren Ursprung aus dem Geistig-Seelischen haben. Und das funktioniert aber dann auch. Hat eine bestimmte Funktion und die Funktion ergibt sich als Folge dessen.

Da hat nicht wer konstruiert, ich will diese bestimmte Funktion erzeugen. Sondern da ist ein seelisch-geistiger Impuls da, der sich ausleben will, der bis ins Sinnliche hereinkommt und aus dem dann sich auch eine bestimmte Funktion ergibt als Folge. Und darum hat das Tier das.

Und das ist das, was ich schon so oft sage, stellt sich bitte ja auch nicht. Ein göttlicher Schöpfungsplan. Also der liebe Gott hat in seinem Büro, in seinem göttlichen Büro, da eine Schublade voll mit Konstruktionszeichnungen sozusagen von allen Lebewesen und allen, was es auf Erden gibt.

Und das wird jetzt schön brav von irgendwem gebastelt da unten. Von irgendwelchen fleißigen Elementarwesen von mir aus oder so, die da schuften müssen nach dem Plan. Nein, überhaupt nicht.

Ich meine, ich habe das das letzte Mal, glaube ich, war das gesagt. Der Schöpfungsplan ist eigentlich ganz einfach. Er ist ganz einfach.

Es geht darum, ein geistiges, ein freies geistiges Wesen zu erschaffen, das eben frei ist, sogar gegenüber der höchsten Schöpfungsquelle. Das ist gut so. Wir wissen alles.

Und das erklärt in gewisser Weise oder aus dem ergibt sich die ganze Entwicklung nicht nur unserer Erde, sondern eben auch dieser kosmisch-planetarischen Entwicklungsstufen, die unserer Erde vorangegangen sind. Wenn wir es so locker ausdrücken wie die früheren Inkarnationen unserer Erde. Und es gibt auch die Perspektive auf die späteren, weil in ätherischen, in Formen Zeit immer so zu verstehen ist, dass es ein Zeitorganismus ist.

Früheres hat mit späteren zu tun, hängt zusammen und ist in gewisser Weise schon wirksam darin. Wir müssen weg. Das ist eines der wichtigsten Dinge schon, wenn man einen Schritt mehr vom physischen wegkommen will ins ätherische, dass man weg geht von unserem einfach linearen Zeitverlauf, der so immer in die Zukunft hingeht, von der Vergangenheit in die Zukunft, wo wir immer nur unsere fertigen Trümmer nach hinten schmeißen, von denen wir dann ein bisschen was in der Erinnerung hervorholen können.

Das ist das, was wir normal heute halt unter Zeit verstehen. Aber im ätherischen ist es so, dass es Zusammenhänge gibt. Es ist ein Zeitorganismus.

Das heißt, das was für uns jetzt zu verschiedenen Zeiten in Erscheinung tritt, hängt mit früheren, aber auch mit zukünftigen Ereignissen zusammen und Gestaltungskräften. Und das wirkt ineinander, ganz gesetzmäßig. Also die einfachste Gesetzmäßigkeit ist das, was ganz am Anfang der Entwicklung steht, hängt mit dem zusammen, was als letztes herauskommt.

Das heißt, im Uranfang, im Keimzustand ist schon sozusagen etwas zu ahnen vom Endzustand, der herauskommt. Das ist auch der Grund, warum man überhaupt aus einer Geistesschau oder aus einer geistigen Erkenntnis heraus über diese Dinge, die noch vor uns liegen, reden kann. Weil da denkt man sich, woher weiß der das? Woher kommt das? Das ist ja noch nicht da.

Wie gibt es denn das? Und jetzt heißt es noch, die Entwicklung soll ja zur Freiheit des Menschen führen. Also dann kann es ja nicht schon feststehen, wo bin ich frei, wenn die Autobahn eh nicht verlassen werden kann. Ich bin voll auf Schiene, Gleitschiene wo ich draufhänge irgendwo und kann gar nicht einmal entgleisen womöglich.

Nein, so ist es ja nicht. Sondern es ist zwar vielleicht eine gewisse Richtung gegeben und wenn du von der Richtung abweichst, dann musst du halt rechnen, dass da ist links und rechts ein Graben, wo du runterfällst. Kannst du auch machen.

Aber dann hast du halt einen Absturz hinter dir und das ist die Frage, ob du wieder raufgrabeln kannst. Aber es ist eine ziemlich breite Autobahn, die da ist sozusagen, aber links und rechts sind die Gräben. Also es ist aber nicht festgelegt, sondern es ist nur intendiert eine gewisse Richtung.

Und was da passiert, gestaltet sich frei und trotzdem kommt was aus der Zukunft entgegen und es wirkt was noch aus der Vergangenheit. Und das Ätherische ist, dass das das eigentlich verbindet, in jedem Augenblick verbindet. Das was bereits aus unserer Sicht gewesen ist, mit dem was noch werden soll oder werden kann.

Und da im Moment hier ist das freie Spiel. Da wird jetzt, schaut und das ist überhaupt nicht vorhersehbar, da wird gestaltet. Ja, warum erzähle ich so viel von diesen lang vergangenen Zeiten und von denen, die so weit in der Zukunft sind, dass uns scheinbar nichts angeht.

Ich erzähle es deswegen, weil es mit unserer Aufgabe jetzt zu tun hat. Die wir jetzt erfüllen können, die wir erfüllen sollten, um vorzubereiten, nämlich diesen Zustand, wo wir jetzt gerade in der Apokalypse stehen. Wir hatten ja jetzt mehrmals schon gesprochen über diesen Zeitpunkt, wo diese 144.000 Auserwählten, die sind, die die neue Menschheit erschaffen oder die mitwirken daran, dass eine neue Menschheit entsteht.

Der Urbeginn einer neuen Menschheit, so steht es wörtlich drinnen. Und das wird aber jetzt geschildert zu einem Zeitpunkt, auch das hatten wir schon gesprochen, wo die Erde aus dem physisch ätherischen Formzustand, war jetzt kurz einmal angedeutet, wir haben sieben Verkörperungen dieser Erde, wenn man so will, oder sieben kosmische Verkörperungen. Jede dieser Verkörperungen macht sieben Lebenszustände durch.

Das ist etwas sehr Bewegliches, etwas Veränderliches, was im mittleren Zustand klarere Formen annimmt, also der mineralische Zustand ist eben auch ein Lebenszustand in dem Fall. Und jeder dieser sieben Lebenszustände macht sieben Formzustände durch. Vom rein schöpferisch Geistigen über das bereits in klaren, menschlich ausgedrückt, gedankengefasste Geistige.

Dann wird es seelisch, astralisch, Sympathie, Antipathie, über das haben wir gesprochen. Und dann wird es erst physisch. Dann wird es erst physisch.

Und dann tritt es unter Umständen sinnlich in Erscheinung, wenn die Widersacherkräfte auch noch eine Rolle spielen dabei. Weil sonst wäre nämlich selbst das Physische aus unserer Sicht heute etwas Übersinnliches. Und es gibt genug übersinnliche physische Wesen, die dauernd da um uns sind.

Also die Elementarwesen, die in der Natur Schafe entwirken, haben alle einen physischen Leib, aber keinen stofflichen. Keinen stofflichen. Das heißt also, wenn ich jetzt die Zwerge sehen will, dann sehe ich sie in Wahrheit nicht wie stoffliche Gestalten.

Wenn ich das so erlebe, das kann auch bei Kindern der Fall sein, namentlich so in den ersten Lebensjahren, und sehe sie wirklich so wie sinnliche Zwerge entstehen, dann ist das aber eigentlich schon ein sinnliches Bild, das sie da überlegen, in dem es sich ausdrückt. Beim Kind geht das noch sehr schnell, fast selbstverständlich, so wie es beim alten Hellsehen auch der Fall war. Das alte Hellsehen war eben so, man hat das Seelische, das alles umschwebt, auch nämlich die ganze Pflanzenwelt, die ganze Pflanzenwelt, das umschwebt von dem Seelischen, aus dem kommen dann die Ätherkräfte heraus, die es formen, aber dass es wirklich seine fertige Gestalt kriegt, dazu sind die Astralkräfte, das Seelische sehr wichtig in der Natur.

Das konnte der alte Hellsee ja noch erleben, und er hat es aber dann ab einem gewissen Zeitpunkt, wo eben schon das Sinnliche aber mehr durchkommt, weil ursprünglich hat man nur das Geistige gesehen, oder das Ätherisch-Seelische gesehen, dann kommt immer mehr, weil der Aremann verdunkelnd wirkt, dann kommt mehr das Sinnliche herein. Und dann gibt es so eine Übergangsphase, wo ich das so miteinander habe, und das, was aus dem Seelischen kommt, sich in ein sinnliches Bild gleitet. Und dann sehe ich halt die Zwergeln mit langem Bart, mit großem Kopf, aber die sind in der Gestalt, in stofflicher Form nicht vorhanden, sie sind in der Gestalt nicht einmal in physischer Form vorhanden.

Auch da sind die Formen in Wahrheit anders, aber sinngemäß ist es trotzdem richtig. Weil es drückt sich darin aus, dass sehr starke intelligenzartige Kräfte drinnen wirken, und zwar so wirklich aufs Irdische gerichtete Intelligenzkräfte. Das ist, wenn man sagt, ja eigentlich in der Natur draußen, wenn man sich das wirklich anschaut, wie die einfachste Zelle gebaut ist.

Und das Zusammenspiel, das da drinnen ist, ist ja hochintelligent, würden wir aus unserer Sicht sagen. Und man muss denken, wie wenig wir selbst mit den äußeren Naturwissenschaften noch wissen davon. Und ich habe gesagt, wir sehen sowieso nur das Tote davon.

Also wir sehen immer den Leichnam, aber selbst an dem Leichnam sehen wir noch irgendwie, wie das alles zusammenwirkt, da drinnen in der einfachsten Zelle, da sind unsere ganzen elektronischen Klumpen da drinnen. Primitivst Dinge, primitivst Dinge in Wahrheit. Also das ist lächerlich im Vergleich dagegen, wie viel Intelligenz in diesem Sinne gemeint, und ich meine wirklich sozusagen Verstand des Intelligenz geronnen ist, da drinnen.

Aber eben nicht, weil der liebe Gott so gescheit war, und das geplant hat, und die haben es fleißig ausgeführt, sondern da ist halt das Ergebnis, das rauskommt. Diese Intelligenz, die sich bildet dabei, in dem das entsteht, das sind diese zum Beispiel gnomenhaften Elementarwesen. Die sind das.

Die lassen diesen Seelenimpuls, der da kommt, der von der Quelle oben herunterfließt, über die ganzen Hierarchien, die hohen Engelwesen, die niederen Engelwesen, bis halt dann irgendwann bei den Zwergern sozusagen, bei den Gnomen ankommt, die machen die Intelligenz, die in den Naturdingern drinnen wirkt. Die wirkliche Intelligenz, die drinnen wirkt. Aber es ist halt dann noch mehr drin, das sind halt dann die anderen Elementarwesen, die Sülfen, wo mehr das Fließende drinnen ist.

Da ist diese Lebendigkeit des Ätherischen drinnen. Also das, was das Leben eigentlich ausmacht. Aber alle, die auch die Wasserelementarwesen, die Luftelementarwesen, die Feuerelementarwesen, die sind alle physisch.

Aber nicht stofflich. Also mit einem Messinstrument wäre ich nichts feststellen können. Und trotzdem sind sie physisch, in dem Sinn, weil sie in ihren ganzen Bewegungen das physische Formen.

Die helfen damit. Und das sind auch die, man kann sagen, die gestaltenden Naturkräfte. Das sind sie.

Aber eben nicht so simpel genommen, wie man es jetzt in der Physik haben, als mechanische Kräfte, Schwerkraft wirkt und Elektrizität oder sonst irgendwas. Ja, das gibt es schon auch. Aber das sind genau die Dinge, die reinkommen durch die Widersacherkräfte.

Die brauchen wir auch. Die machen es stofflich dann. Das kann die Physik dann messen.

Also die Physik in Wahrheit misst nicht das eigentlich physische und das kommt gar nicht heran, sondern sie misst das physische, das stofflich geworden ist durch das Zusammenspielen der luziferischen, alemanischen Kräfte und so weiter. Ja, sowas sind dann eh schon die, die das zersplittern wieder. In einer gewissen Weise.

Aber zu zersplittern zu einem Art Staub, der sich nicht mehr eignet, geistig gestaltet zu werden im Extremfall. Aber da ist physisches drinnen. Ihr seht, wie fein man diese Dinge unterscheiden muss.

Und wenn dieser physische Zustand durchgemacht wurde, der gerade bei unserer Erdentwicklung insbesondere auch so stark stofflich geworden ist durch die Widersacher, auf den früheren planetarischen Stufen war das nicht so stark stofflich, weil da waren die Widersacher noch nicht so aktiv. Daher gab es zwar physisches, aber nicht so stoffliches, wie wir es heute haben. Also das heißt, es ist ein Kosmos, der ganz anders ist.

Darum spreche ich ja immer wieder ganz bewusst auch von kosmischen Zuständen. Steiner nennt es eben oft die planetarischen Zustände, weil es um unser Sternen-, unser Planetensystem vor allem geht. Aber man muss wissen, da hängt das ganze Ding dran.

Und da herrschen dann andere Gesetzmäßigkeiten, die sind hinein. Da gibt es so eine stoffliche Physis nicht in der Art, die ist viel feiner. Also ihr seht ja, das ist halt das, was uns wirklich die Geisteswissenschaft, und jetzt nenne ich es bewusst so, weil Steiner nennt eben oft ganz bewusst die Anthroposophie auch Geisteswissenschaft, wo man diese vielen feinen Unterschiede erkennen lernt.

Und die machen es aus. Und das ist, wie ich sage, physisch, stofflich ist eh das Gleiche. Dann verbaue ich mir schon den Blick auf viele Dinge, wenn ich da nicht fein differenziere.

Also zum Beispiel die physische Auferstehung des Christus. Wie kann man sich das vorstellen? Jetzt grabe ich da wieder aus dem Graben raus, so mit all den Dingen. Dann kommt einem das als moderner Mensch ziemlich komisch vor.

Denkt man sich, so richtig gut vorstellen kann ich mir das nicht. Auch die Theologen können sich das nicht vorstellen. Dann sagen sie auch ganz ehrlich, ja eigentlich, wir haben in der ganzen Theologie keine Vorstellung davon, wie das ist, aber wir vertrauen darauf, dass es sein wird.

Das ist also die Maximalaussage, die gemacht wird. Ist fast wörtlich so von Ratzinger, von Benedikt XVI., den ich, muss ich sagen, durch seine Schriften sehr schätzen gelernt habe, weil er ehrlich ist. Auch ehrlich ist in dem, was er nicht weiß.

Und wirklich erwinkt um diese Dinge. Aber man sieht auch, wie viel fehlt. Und zwar an ganz elementaren Dingen.

Jetzt wird man sich ja denken, das ist eine Frage, die müsste im Christentum brennend sein. Was ist da? Aber es wird eben nicht angestoßen, das ist das Problem der ganzen Glaubensgemeinschaften, bis auf Ausnahmen. Also die Christengemeinschaft versucht da einen anderen Weg zu gehen.

Aber wo eigentlich der Weg zu einer geistigen Erkenntnis dessen, was wirklich dahinter steckt, im Grunde gar nicht erwünscht ist. Sondern Glaube, die Offenbarung hast du, es gab ein paar, die waren wissend, die haben das halt niedergeschrieben. Das können wir zur Kenntnis nehmen, also die Evangelien nehmen zum Beispiel.

Und wir können aber im Grunde nur mehr interpretieren, was die eigentlich gemeint haben. Weil wenn man ja ehrlich ist, wir haben ja viele Passagen kennengelernt, auf den ersten Blick sind sie ziemlich kryptisch. Also man denkt sich, was will er denn eigentlich sagen damit? Was ist denn gemeint damit? Ich kann es mir nicht richtig vorstellen.

Weil sinnlich kann ich mir es nicht so richtig vorstellen. Und denke mir, das kann nicht funktionieren. Und dann stehe ich aber schon an irgendwo.

Es ist eben der Versuch, das habe ich oft gesagt, wirkliche Imaginationen, also ein wirkliches seelisches, rein seelisches Erlebnis, in dem sich Geistiges ausspricht, zu übersetzen in ein sinnliches Bild, weil man es sonst gar nicht kommunizieren kann. Unsere Sprache gibt es noch nicht her. Weil zum Beispiel die Sprache, die wir für unsere Gefühlsnuancen angenommen haben, die ist viel zu schwach und viel zu unscharf, um diese ungeheuren Reichtum und die ungeheure Präzision der Seelenwelt, allein nur der Seelenwelt, zum Ausdruck zu bringen.

Das ist viel viel reicher. Und wir haben praktisch nicht die Worte dafür, das auszudrücken. Vielleicht kannst, ja es gibt eine, aber es ist eben keine Sprache, die Musik.

Die kann viel mehr ausdrücken. Aber da ist es eben Musik und der Herr hat Musik an, was sehr imaginatives eigentlich war. Sie malt auch.

Weil sie erregt in der Seele eigentlich jetzt nicht Inspirationen primär an, sondern einmal Imaginationen. Könnte sie anregen. Bilder, die daraus entstehen.

Das muss man mal versuchen. Dieses Seelenerlebnis, sich klar zu Bewusstsein zu führen, dass die Musik in mir auslöst. Dass sie anstößt.

Da muss ich sozusagen so weit kommen und da sind wir wieder, wieder bei der modernen Kunst. Wo nicht mehr alles so voll durchkomponiert ist, in der gewohnten, auf der gewohnten Harmonienlehre und sonstiges. Sondern wo das eigentlich ja fast scheinbar zu zerfallen beginnt.

Wo Töne angeschlagen werden. Jetzt lass ihn wirken. Jetzt lass ihn wirken.

Und dann ist er äußerlich verklungen und wenn die Zeit lang genug ist, dass er äußerlich komplett verklungen ist, dann kann ein nächster Ton kommen. Aber in dir seelisch klingt er noch. Und mit dem mischt sich jetzt das, was zunächst von außen kommt, aber auch seelisch wird.

Und die zwei Töne kommen in ein Wechselgespräch miteinander. Wenn ich das erleben kann anfangs, differenziert erleben, also nicht nur, es ist schön oder nein, das klingt grauslich, das klingt dissonant oder sonst wie. Nein, sondern wenn ich erleben lerne, welche Seelenstimmungen das sind und wie die im Fortschritt des Musikstücks, wie sich das immer ändert.

Wie da ganzes Gespräch eigentlich entsteht. Wie das ein Bild langsam wird. Weil man sieht, das hängt aber alles miteinander zusammen.

Das ist nicht wurscht, was am Anfang war. Sondern das hat schon einen Bezug aufs Ende und auf die Mitte und sonst irgendwo. Und dann kann das mit der Zeit ein Seelenpanorama werden.

Ein ganzes seelisches Bild sozusagen. Wo jedes seinen Platz, jede seine Ordnung und nicht einfach irgendwie, ja super, schön, toll. Sondern einfach ein differenziertes Erlebnis da ist.

Und der Imagination ist nichts anderes. Es ist ein ganz reich differenziertes seelisches Erlebnis. Aber dazu fehlen mir die Worte.

Um es in Worte zu gleiten, die dem annähernd gerecht werden. Selbst wenn ich es versuche, natürlich Dichter versuchen es dann in ein Gedicht hineinzupacken. Und da ist natürlich wesentlich mehr darin als in einer Prosa-Sprache.

Weil er dann nicht nur arbeitet mit den Begriffen, die er verwendet. Sondern welche Worte er wählt. Da spielt der Klang eine Rolle.

Welche Wirkung haben die einzelnen Buchstaben sozusagen. Also die einzelnen Laute, die dabei sind. Weil die Konsonanten haben Formkräfte.

Also das heißt, da ist etwas Ätherisches irgendwo mit dabei. Und die Vokale haben eben dieses rein seelische in verschiedenen Abstufungen. Das seelisch-farbige, wenn man so will, drinnen.

Und dann, wenn ich jetzt eigentlich das Gedicht hernehmen würde und sage, ich lasse mich nur mehr auf die Laute ein. Die Folgen und welche Formen bauen die. Welche dunklen, hellen, farbigen Seelenstimmungen erzeugen, die in mir farbig ist.

Aber jetzt nur im übertragenen sind man. Dann merke ich, dass vielleicht so ein Gedicht das auch anregen kann. Aber eigentlich durch die Musik, die drinnen ist.

Gar nicht durch den Gedankeninhalt als erstes. Sondern durch das, was an Stimmung drinnen ist, die aber Form geworden ist. Nämlich sprechende Form geworden ist in dem Gedicht.

Ich kann den Inhalt mit ein paar anderen Worten auch sinngemäß wiedergeben. Und sie haben nichts von der Wirkung. Die ist überhaupt nicht da.

Dann kann ich hingehen als Germanist und interpretieren das Gedicht. Ja, was hat er denn gemeint? Was will er denn damit ausdrücken? Und ja, das hat uns heute auch noch was zu sagen. Ich sage, das ist mein privates Erleben aus der Schulzeit.

Ich kannte das immer, die Interpretationen von Gedichten. Und am Ende war immer der Gegenwartsbezug. Ja, das hat uns heute noch sehr viel zu sagen.

Wenn du das da untergeschrieben hast, dann war das schon ein Pluspunkt auf jeden Fall. Ja, naja, ist halt so. Hat sich keiner daran gedacht, was anderes hinzuschreiben.

Wenn ich hinschreibe, das ist ein Kasten, das geht mir nichts an. Das habe ich mir bei manchen Sachen nämlich durchaus gedacht. Aber ich gestehe, ich habe mir nicht getraut, das hinzuschreiben.

Ich habe mir gedacht, so ein toller Formulierer war ich eh nicht in Deutsch. Ich bin keiner, der sich leicht tut mit Schreiben in Wahrheit. Da bin ich viel zu sehr ein Düftler.

Da braucht ich eine Woche, wo es in einer Stunde fertig sein sollte, dass ich zufrieden bin damit. Das wird halt dann nichts. Dann habe ich wenigstens versucht, diese Standardsätze, die müssen wenigstens drin sein, weil da weiß ich, das kommt gut an.

Aber da ist ja nichts mehr drinnen von dem, was dem Dichter eigentlich geht. Ich habe es öfter schon erzählt, der Schiller hat gesagt, ich erlebe eine Melodie. Aber er war kein aktiver Musiker.

Er war nicht wirklich musikalisch. Aber er sagte, er erlebt eine Melodie und dann suche ich mir irgendeinen Stoff, irgendeine Geschichte, wo ich das Gefühl habe, mit der kann ich das machen. Aber die Geschichte ist eigentlich nicht das Wichtige.

Sondern es ist ein Hilfsmittel, dass ich die Worte finde, die Klänge finde, die Laute finde, die das ausdrücken, um das man eigentlich geht. So müsste man mal Kunst anschauen. Dann komme ich mal in den seelischen Hintergrund.

Ich bin noch gar nicht so hoch da in seinen geistigen Hintergrund. Aber der spielt natürlich mit eine Rolle. Aber das erzähle ich euch alles eben deswegen, nicht weil ich jetzt über Kunst schwafeln will, sondern ich erzähle es euch deswegen, weil der Zeitpunkt, wo wir jetzt stehen, der Übergang ist in der Apokalypse nämlich, wo wir stehen.

Aber auch wir in dem, was wir von unserem Entwicklungsniveau her können eigentlich schon oder können sollten, um vorzubereiten, dass dann in der Zukunft das alles gut bei sich geht. Also das heißt, eine Arbeit am seelischen, am ätherischen. Weil hier geht es um den Übergang im Großen, wo die ganze Erde aus dem physisch ätherischen Zustand in den astralischen Zustand übergeht.

Also der physische Formzustand, haben wir gesagt, ist der vierte, der mittlere dieser sieben Formzustände. Also schöpferisch geistiges, große Idee, aber nicht ausgeformte Idee. Dann wird es seelisch, dann wird es physisch und dann löst es sich wieder auf in ein seelisches, das aber jetzt natürlich einen höheren Charakter hat, weil es durch diese ganzen Erfahrungen durchgegangen ist.

Und dann geht es aus dem seelischen wieder in ein geformtes, geistiges, gedanklich geistiges, wenn man es mit irgendwas aus dem Menschenleben vergleichen will. Und dann geht es über in einen neuen Schöpferimpuls, der eigentlich jetzt schon den nächsten Lebenszustand jetzt anstößt. Weil die sieben Formzustände sind erschöpft und in Wahrheit ist der siebente Formzustand, also was jetzt die Summe dessen gezogen wurde, was da entwickelt wurde, schon vorbereitetes Neue, die nächste Lebensstufe.

So komplex ist die Weltentwicklung. Also die ist mindestens so komplex, wie das, was man in den Naturwissenschaften heute draußen hat. Und man muss dazu sagen, ich meine, der Steiner war jetzt einer, der das gegeben hat in über 6000 Vorträgen und in Schriften drinnen.

Und das ist aber ein Haucherl noch von dem, was es gibt natürlich. Das muss uns auch klar sein, dass das der Anfang ist von etwas, was einmal so erreicht wird, ich hoffe nicht nur an Bibliotheken, aber an Erkenntnissen, wie das, was wir heute haben. Ich meine, heute verdoppelt sich das Wissen, ich weiß nicht, ich glaube alle paar Jahre ist es auf jeden Fall schon, dass es das Doppelte wird.

Und es wird immer schneller und schneller und es kratzt erst an der Oberfläche selbst des Toten Physischen. Es kratzt an der Oberfläche. Und das heißt, was der geistige Hintergrund ist, ist noch viel reicher.

Also das heißt, es waren noch viel mehr Bibliotheken. Nur, das Schöne ist, wenn wir dort hinkommen, die Imaginationen erleben zu können, mit der Zeit dann auch, eben weil wir auch an dem ätherischen Mitarbeiten, also dass sie erstens klare Formen kriegen, dass diese Formen uns etwas sagen. Formen, das ist alles jetzt im übertragenen Sinn gemeint.

Aber diese seelische Erlebnisse, das nicht einfach nur so in der Stimmung halt ist, die zwar identifizieren, aber keine Details sehen kann. Sondern wo das ganz differenziert ist, ein Seelenpanorama eben. Und dieses Seelenpanorama, das kann ich einmal erleben.

In der Imagination bin ich drinnen, wenn ich dieses Seelenpanorama erleben kann. Und das heißt aber noch nicht, dass ich großartig verstehe, was heißt denn das eigentlich, was bedeutet das. Ich kann jetzt sagen, okay, zum Beispiel bei dem Menschen in seinem seelisch-australischen ist so und so viel drin.

Das liegt wie ein Bild vor mir. Dann ist das, was man nennt, die Aura zu sehen von mir aus. Also die Austral-Aura zu sehen.

Und dann kriege ich was mit. Und der Maler, von dem wir vorher gesprochen haben, der vielleicht etwas davon halbbewusst auffängt und das dann durch seine Pinselstriche versucht, irgendwie hinzugeben, sodass der, der es anschaut, in eine ähnliche Seelenstimmung versetzt wird. Aber das sind natürlich nur ein paar Spritzer davon.

Das Seelenpanorama ist viel weicher. Aber deswegen weiß ich noch nicht, was bedeutet das eigentlich alles. Wenn das jetzt anfängt, wirklich zu sprechen zu mir.

Zuerst zu klingen. Aber das Klingen ist eigentlich nur die eine Seite des Imaginativen. Da habe ich gesagt, Musik kann sehr leicht in Imaginationen übergehen.

Nein, nein, ich habe es bewusst jetzt in die Imaginationen. Und zwar nämlich der Aspekt, Gefühlsstimmungen oder ein Seelenpanorama kann ich am besten mit Musik ausdrücken. Ich würde sagen, das ist das beste Mittel, am unmittelbarsten.

Und wenn ich das jetzt, und wir wissen ja bei der Musik, Verstehen ist nicht das primäre Element. Wie verstehe ich Beethovens Neunte? Ja, natürlich, es kann wieder irgendein Musikkritiker oder Musikgelehrter kommen, der erklärt mir alles, was ich verstehen kann, aber nicht verstehen will eigentlich in dem Fall, was mir das alles zudeckt. Aber wenn ich mich ganz einlasse auf diese Stimmung, und das ist eben bei der Musik das Tolle, dass die so reich gestaltet sein kann.

Und ich das alles erlebe. Und wenn ich jetzt gut im Erleben bin, dann kann ich das aber überschauen. Für mich ist der Anfang schon völlig weg, wenn ich am Ende bin, sondern er wirkt eigentlich noch da.

Ein guter Musiker kann das. Der sieht immer das Ganze eigentlich drinnen. Er erlebt es.

Und dann merkt er auch, wo die Dinge richtig hinkören. Ich meine, das Interessante ist, ihr wisst ja, mit dem Singen habe ich es nicht so. Das ist immer ein bisschen schräg, die Töne, die bei mir rauskommen.

Weil im Moment, wenn ich meine Stimme erhebe, dann bin ich völlig unsicher. Aber das Interessanteste, am sichersten bin ich dort, wenn ich eigentlich, nicht weil ich es jetzt gelernt habe, jetzt kommt der nächste Ton so, sondern ich weiß, er kann nur so sein. Weil ich das empfinde.

Also das heißt, wenn ich es eigentlich sozusagen im Singen richtig weiter komponiere, solange ich es aus dem Gedächtnis nachmache, fahre ich immer daneben. Da fahre ich ganz daneben. Wenn ich sozusagen im Tun weiß, es kann nur der sein.

Das erlebe ich mit. Dann ist es im Tun, ich weiß, der ist jetzt zumindest nahe dem anderen Richtigen, sagen wir es vorsichtig so. Dann geht es.

Und ich bin überzeugt, ein Mensch wie Mozart, der einmal das hört, der erfasst den Geist dieses ganzen Stückes. Auf einmal. Und dann ist es sozusagen unter Anführungszeichen ein leichtes, das einfach niederzuschreiben.

Weil er braucht nur das, was er als Ganzes erfasst hat, dessen Gesetzmäßigkeit er erlebt hat, bald jetzt seriell nacheinander aufschreiben. Aber er hat es als Ganzes. In jedem Moment.

Und so ist es nämlich bei einer Imagination. Ich meine, wenn es schildern muss, muss ich es in der Zeit auseinanderlegen. Im unmittelbaren Erlebnis kann man eine Imagination in Nullzeit praktisch haben.

Im Augenblick. Und das kann unendlich reich sein. Nur leider sprechen kann ich nicht in Nullzeit darüber.

Und ich kann überhaupt nur ein Hundertstel oder Tausendstel von dem, was ich eigentlich erlebe, herausholen. Aber das ist dann so, wie das Notenniederschreiben. Und auch die Noten, die am Papier stehen, sind ja auch nicht das Gerüst.

Weil dann kommt es jetzt darauf an, der Interpreter, wie er lebt denn das? Welche Feinheiten er außen bringt er rein? Das ist eben nicht der starre Takt, alles genau gleich, sondern es sind die kleinen Variationen, die drinnen sind. Das ist nämlich das da, wo dann noch so viel Mehrreiches rauskommt, was das tote Gerüst eigentlich noch gar nicht aussagt. Sondern, wo ganz individuell ein Mensch jetzt den Zugang zu der Welt gefunden hat und was dort jetzt den Aspekt, den er in dem Moment erlebt, aber aus dem Bereich, aus dem die Musik geholt ist, und das jetzt darunter bringt, dem Publikum zum Gehör bringen kann.

Und das tote Gerüst alleine nicht, also wenn ein Computer das spielt, das spielt sich eine merkwürdige Melodie, aber es ist tot. Es ist dann auch nicht mehr als die Tonfolge, die da ist. Die kann auch gewisse Gefühle auslösen, aber in dem musizierenden Instrument sind sie nicht drinnen.

Ja, also darum geht es jetzt in unserer Zeit, dass wir in diesem seelischen Erleben wach werden können und ich versuche es jetzt bewusst mit diesen Beispielen aus der Kunst und so weiter nahe zu bringen, damit ich zeigen kann, das ist nicht so ferne. Weil erleben tun wir alle was, zum Beispiel bei der Musik oder wir erleben bei den Farben eines Bildes etwas und das ist halt noch sehr schwach und das ist ein Abglanz nur von dem, was in der reinen Imagination ist, aber es ist etwas da und besonders in Kunstwerken ist etwas drinnen, kann etwas drinnen sein. Und wenn ich mich in das vertiefe und dann versuche, wirklich die Stimmung und den Ablauf dieser Stimmung festzuhalten und den sinnlichen Klang, den sinnlichen Ton, die sinnliche Farbe fallen lasse und nur das in mir ganz bewusst anschaue, was webt in mir nach, wenn der Ton eigentlich äußerlich schon weg ist.

Und wie spricht er mit dem nächsten Ton, der kommt und wenn ich ein paar Töne gehört habe, vielleicht spricht er mit dem, der kommen muss. Irgendwann muss einer kommen, da bereitet sich etwas vor. Das ist nämlich genau das, was ich an die Komposition spüre, weil die aus einer Realität heraus geschaffen ist und dann muss ein bestimmter Ton kommen.

Auf den drängt eigentlich alles schon hin. Und das sind so Dinge, an denen man das üben kann, bewusst ins imaginative hereinzukommen. Verstehen und nichts weiter.

Ich weiß zwar, was wohin gehört und das kann ich überschauen, aber was das jetzt wirklich bedeutet, ja ich kann sagen, ja es ist eine schöne Stimmung oder es ist eine schaurige Stimmung oder sonst was, aber mehr weiß ich halt noch nicht, was das ist. Ich weiß nicht, von welchem geistigen Wesen zum Beispiel das spricht. Ein Wort spricht von einem geistigen Wesen.

Es ist das Porträt eines bestimmten geistigen Wesens oder einer Wesensgemeinschaft vielleicht. Warum werden die Gänger und so oft, da steht das halt, jubilieren im Himmel und singen. Es ist ein Versuch, das ins Bild zu kleiden, weil sie der Imagination auch so erscheinen.

Also dieses Klingen ist nicht immer der Hinweis auf die Inspiration, als wenn man sagt, okay der Ton, das ist dann Inspiration. Aber die Musik kann sehr wohl auch eben Imagination sein und das kann einem helfen, vielleicht jetzt so von dem, nämlich vom Sehen wegzukommen. Weil es ist immer so große Gefahr, Imagination mit sinnlichen Bildern zu verwechseln und mit Traumbildern, die sich ja auch meistens in sinnliches Kleiden, das wir irgendwo am Tag vorher wahrgenommen haben und es ist nur so verzerrt, dass wir es nicht wieder erkennen.

Aber da kleidet es sich zu sehr in Sinnliche hinein. Bei der Musik ist es leichter, von dem wegzukommen, in ein seelischeres hineinzukommen. Und darum wähle ich das jetzt bewusst als Weg zum Imaginativen oder wo man sich herantasten kann.

Also wir haben alle diese Fähigkeiten, sie gehört nur weiter ausgebildet. Und weiter ausgebildet heißt wacher, bewusster dabei zu werden. Und dann komme ich dazu, dass eben solche Texte, wie sie hier in der Apokalypse drinstehen, wie müsste ich die eigentlich lesen? Ich lese einmal, da habe ich einmal das sinnliche Bild dazu, in das es gekleidet ist.

Dieses sinnliche Bild regt in mir bestimmte seelische Erlebnisse an, die mich beklemmen, die mich befreien, die mich erheben, die mich seelisch dunkel machen, die mich hell machen, die mich strahlend machen, die mich seelisch leicht oder seelisch schwermütig machen. Und dann vergesse ich den ganzen Inhalt, der da steht und versenke mich nur in diese Stimmung, die da entstanden ist. Und dazu muss ich es aber oft lesen, dass ich merke, das ist aber ein Seelenstimmungsorganismus, wenn ich so will.

Das ist nicht willkürlich der Wechsel, die Veränderungen, die da drinnen sind, sondern die bilden ein Ganzes. Und wenn ich das so lange studiere, dass ich nur mehr jetzt dann nach einer Zeit die Sätze völlig ihrem Inhalt noch vergesse und nur mehr die Stimmung vor mir habe und den Ablauf, den gesetzmäßigen Ablauf dieser Stimmung, dann komme ich in die Imagination hinein. Dann komme ich in die Imagination hinein.

Und dann könnte ich aus der Imagination, das von mir aus selber, in sinnliche Bilder wieder gleiten und vielleicht sogar ein bisschen anders, als da drinnen steht. Ich würde nichts machen. Ich würde vielleicht ein anderes Ausdrucksmittel sogar finden.

Ich würde sagen, ich komponiere es jetzt. Oder ich male es. Und es würde sich die Stimmung austilgen.

Und eben gerade, wenn es gemalt ist oder komponiert ist, dann ist es plötzlich von dem Inhalt, den ich in Worten verstehen kann, befreit. Und das heißt, ich muss eigentlich die Imagination, aus der das geschrieben ist, finde ich erst, wenn ich die Worte vergessen kann. Das sind nur die Grücke, die mich hinführen.

Und dann ist aus den paar Satzln, die da stehen, ist es so ein Panorama. Und wenn ich aus dem dann schöpfe, dann kann ich meine eigene Apokalypse schreiben. Im Grunde.

Und ich hatte das vor vielen, vielen Vorträgen relativ am Anfang ein paar mal erwähnt. Es geht nicht darum, jetzt die Apokalypse zu lesen oder die Apokalypse zu verstehen, sondern selber Apokalyptiker zu werden. Weil Apokalypsis heißt Enthüllung.

Und das heißt, dass für mich der Vorhang fehlt, der sich vor diese zunächst einmal imaginative Ebene zieht. Nämlich das ist halt der sinnliche Vorhang oder der Vorhang gar der Buchstaben da. Das ist, ist es schon der ganz abstrakte Vorhang.

Und das heißt aber, damit ich dorthin komme und jetzt kommt der entscheidende Punkt und mit dem möchte ich dann für heute es einmal stehen lassen. Es kommt der entscheidende Punkt, damit ich diese Fähigkeit mir bewusst erwerbe, diese Schritte durchgehe, damit habe ich mich aber seelisch, mein Seelisches weiterentwickelt. Ich bin wacher geworden darin.

Also mit der Kraft meines bewussten Ich habe ich erstens einmal dem Seelischen eine Ordnung verliehen, die eben wirklich aus dem hohen Seelischen geholt ist, hereingeholt ist durch den Apokalyptiker Johannes da einmal in diesen Text hinein. Dann streife ich mit der Zeit, wenn ich wirklich vertraut bin mit dem Text, die Buchstaben, die er geschrieben hat ab und sage, die reichen mir jetzt aus. Du hast mich damit dorthin geführt, dass ich jetzt selber etwas von dem erlebe, was du erlebt hast.

Und aus dem heraus, und ich finde vielleicht noch andere Facetten, die vielleicht da gar nicht eingegangen sind in die paar Worte, weil das sind ein paar Eckpfeiler. Das sind so ein paar Landmarken sozusagen, die stehen, die umreißen in etwa dieses imaginative Gebiet, in das ich mich bewege. Und wenn ich in dem imaginativen Gebiet bin, fange ich an selber dort herum zu spazieren, sozusagen bildlich gesprochen.

Ich versuche das mit meinem Seelischen zu erleben. Und dann kann es, und der Schritt ist aber wichtig, egal ob es jetzt wirklich wer mir erzählen will oder es nur einmal für mich festhalten will, ich hole es herunter wieder. In Sprache zum Beispiel oder in ein gemaltes Bild oder in Musik hinein.

Und so etwas passiert auch. Der große Unterschied zu dem, der jetzt Geistesforscher werden will, ist, dass er diesen Prozess ganz bewusst miterlebt. Bei einem wirklichen Künstler ist es immer der Fall, der holt immer etwas von dort herein.

Und es setzt sich um, nur dieser Prozess, diese Trennung zwischen der eigentlichen Imagination und dem, was jetzt sinnlich daraus wird, die kann er nicht so wachvollziehen. Da ist eine Stimmung, ein Gefühl, das ist da irgendwo und es setzt sich dann um und es fließt ihm in die Feder oder in den Pinsel oder in sonst etwas. Und dann weiß er, ein guter Künstler, weiß das sofort, ist das, hat das wirklich das zum Ausdruck gebracht, was ich erlebe? Oder stimmt es noch nicht ganz? Und ein wirklicher Künstler hadert dann auch mit sich, weil ganz gelingt es ihm nie.

Es hat immer ein paar Macken drinnen und man kann sich dem nur annähern. Und vor allem ist es ja so wahnsinnig schmerzlich. Der ganze Erreichtum wird auf etwas ganz Karges reduziert.

Ich meine, die tollsten Kunstwerke sind auch nichts gegen die Imagination, die dahinter steht und die der Künstler zumindest gefühlt hat irgendwo. Und der Geistesforscher ist der, der diese Imagination nicht nur dumpf gefühlt hat und dann in ein Bild oder in eine Musik oder was übersetzt hat, sondern der im rein geistigen Selbst oder im rein seelischen, sagen wir es so, im rein seelischen wach genug bewusst ist, um es da zu erleben zunächst einmal, ohne es zu versinnlichen und dann ganz bewusst den Schritt macht, es in ein sinnliches Bild oder eine sinnliche Sprache, in ein symbolisches Bild, wie auch immer, zu übersetzen. Dann ist er ein Mensch, der aus dem seelischen Erlebnis etwas herunterholt in die Welt.

Dann ist er das, was man Geistesforscher nennen kann und Wert für unsere Welt und für unsere Entwicklung hat, aber gerade dieses Herunterholen können. Weil nach dem Tod oder was leben wir sowieso in diesen Bildern drin, da haben wir auch kein Problem mehr damit. Also in diesen Seelenbildern sozusagen, in denen leben wir dann.

Da kostet uns das keine Anstrengung, in meiner Anstrengung kostet es uns vielleicht, dass wir, wenn wir uns auf Erden seelisch nicht sehr entwickelt haben, sind wir auf einem engeren Bereich beschränkt, wo wir uns bewegen können und der hängt tatsächlich mit uns selber zusammen. Im Extremfall sind wir ganz einsam und isoliert, merken unser Seelisches und merken halt dann sehr schmerzlich, was alles nicht passt. Da muss dann sowieso vieles herausgerissen werden, weil sonst kann es nicht höher hinauf, was nicht für das Höhere taugt, muss hinaus und dann merkt man sehr schmerzlich, dass vielleicht zu wenig überbleibt und es sehr kalt wird.

Das kann alles sein irgendwo. Aber die Entwicklung, die geistige Weiterentwicklung machen wir durch, wenn es uns gelingt, das zu erleben und es hereinzuholen. Es in eine Sprache, egal ob musikalisch, bildlicher oder wörtlicher Sprache zu fassen, mit der wer anderes anfangen kann.

Die wörtliche Sprache und da kommen wir dann wirklich schon in die Inspiration, da kommt natürlich auch das mit, was ich verstehen kann. Dazu muss ich dann die Inspiration haben. Dann kann ich das hineinlegen, dass es gedankenklar ist und trotzdem aber nicht abstrakt, logisch als geschlossene Form, wo ich sage, okay, jetzt habe ich die Formel verstanden, wenn ich die verstanden habe, weiß ich alles darüber.

Das Interessante ist bei den Schilderungen, die man, und das kann ja nicht anders sein, wenn das seelische Erlebnis, die Imagination so viel reicher ist und ich das in ein paar Sätze quetsche, dann muss ich das meiste eigentlich fehlen davon. Das ist eine grobe Skizze und das ist eben das, was auch so wehtut. Aber das gibt natürlich auch jetzt jedem anderen die Möglichkeit, es in ganz andere Sätze zu fassen.

Und die können genauso richtig sein. Ja, es gibt sogar demselben Menschen die Möglichkeit, aus der Imagination jetzt eine andere Perspektive herauszuholen. Und die widerspricht scheinbar vielleicht, nämlich von den Sätzen her, dem, was ich vor ein Jahr gesagt habe.

Da braucht man nur die Gesamtausgabe durchlesen, es ist eigentlich immer eine andere Perspektive. Und auf den ersten Blick, jetzt weiß ich nicht, da hat er es so gesagt und dort sagt er das genaue Gegenteil. Was stimmt jetzt? Beides.

Und beides ist aber nur ein winziger Aspekt von dem Ganzen. Und nur, was unsere Zeit ausmacht, ist, wir sind nah dran, dass jeder an das, wenn er will, herankommen kann. Es ist nicht so fern.

Darum sage ich das. Und nur wenn uns das jetzt langsam gelingt, dann werden wir da später, wenn wirklich die ganze Erde vom physisch Ätherischen ins Astralische übergeht, dann wird das was reiches dort werden. Da müssen wir aber jetzt schon die Kräfte aufbauen.

Und das heißt, da müssen wir so an unserem seelisch-astralischen arbeiten, dass es eben, ja, unser Astralleib, unser Seelenleib, also das heißt das, was wir geraubt haben oder verliehen bekommen, wie immer wir es nennen wollen, aber was herausgerissen ist aus dem großen kosmischen Zusammenhang, dass das zu einem inneren Bild des ganzen Zusammenhangs wird und dadurch in Harmonie steht. Also ein individualisiertes Bild, nicht einfach ein Abzipitel. Aber das trotzdem im Grunde die ganze seelische Außenwelt widerspiegelt.

Weil dann ist mein Astralisches in Harmonie mit dem Ganzen. Zumindest im Genügenden. Ein bisschen Dissonanzen dürfen auch immer sein.

Gerne die Musik auch einnehmen. Der Meier-Schräger-Ton ist gerade in der heutigen Musik überhaupt. Und das jetzt hier heute, gestern schon, können wir das eigentlich.

Das ist ganz, ganz nahe. Und natürlich bis es soweit ist, dass ich sowas niederschreiben kann, wie es jetzt der Apokalyptiker Johannes niederschreibt oder Steiner gegeben hat, das ist noch x-Stufen weiter, keine Frage. Aber anfangen irgendwo.

Und nicht glauben, es ist sowas völlig Fremdes, was ich mir gar nicht vorstellen kann, wie ist denn das. Und dann warte ich dauernd auf irgendwas, wenn ich mir es falsch vorstelle. Und das kommt Gott sei Dank eh nie.

Bis ich irgendwann merke, okay, das weiß ich irgendwie nicht. Dann kann es endlich einmal angehen, dass ein bisschen was reinkommt und man eigenständig mit den Dingen umgehen kann. Und das heißt selber Apokalyptiker werden.

Enthüller werden. Der enthüllt was hinter dem oder in dem Sinnlichen drinnen ist. Und was unser Leben bestimmt und was die Zukunft baut.

Das heißt Apokalyptiker sein. Und wenn man das hat, dann kann man auch anders mit den Widersacherkrebsen umgehen. Und das jetzt dann sehr viel gehen wird.

Wieder. Aber nimmer heute. Weil wie ich an der Uhr sehe, wie das früher so ein Sendung ging, der Pink Panther.

Wer hat an der Uhr gedreht? Ist das wirklich schon so spät? Und so weiter. Ja, es ist schon so spät, meine Lieben. Also ich entschuldige mich wieder einmal für die Länge und danke euch fürs dabei sein.

Und wünsche euch noch eine schöne Osterzeit. Die geht ja noch weiter. Aber ein langes vor uns.

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X