Der Hüter der Schwelle (Mysteriendramen) - ein Vortrag von Wolfgang Peter

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Vorwort

Der promovierte Chemiker Wolfgang Peter aus Österreich und Gründer des Portals https://anthrowiki.at ist Waldorfpädagoge, Praktiker und Ausbilder in der Sprachgestaltung und spielt mit seiner Theatergruppe https://mysteriendramen.at mit Begeisterung u. a. die Mysteriendramen von Rudolf Steiner. Am 19. Juli 2024 hielt Wolfgang am Starnberger See im Haus Freudenberg einen Einführungsvortrag für den dritten Teil der Mysteriendramen (Der Hüter der Schwelle), welches seine Theatergruppe am folgenden Tag aufführte.

Transkription des Vortrages zum 3. Mysterien-Drama (von Rudolf Steiner): Der Hüter der Schwelle

(Transkription von Elke, August 2024)

Mysteriendramen spielen sich mitten im Leben ab und gehen uns alle an 0:00:40

Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue mich auch hier wieder im Haus Freudenberg zum zweiten Mal zu sein, wieder mit einem Mysteriendrama. Aber Mysteriendramen spielen sich mitten im Leben ab, mitten im Leben. Es geht eigentlich uns alle an. Es ist in Wahrheit nicht etwas, was ganz fern ist, in einem fernen Tempel, wo nur eine ausgewählte Schar von Menschen da sein darf, sondern es spielt sich bei jedem Menschen im Alltag ab.

Und die Mysteriendramen zeigen eigentlich nur auf, was da im Hintergrund, im Geistigen, im Seelischen läuft, von dem wir vieles normalerweise nicht mitbekommen. Und die Mysteriendramen helfen aber, vieles davon bewusst zu machen. Vor allem, ich habe das selber gemerkt, wenn man beginnt sie einzustudieren, sie zu spielen, damit zu leben, also über einen längeren Zeitraum zu leben - wir leben jetzt seit 2010 im Grunde, oder sogar ein bisschen länger damit - immer wieder aus verschiedenen Perspektiven das zu sehen, den Text durchzusprechen, den Text von den anderen zu hören, und dann kommt man mit der Zeit immer mehr drauf: Ja, das betrifft einem aber selber auch! Das ist nicht irgendwas, was weit weg ist, sondern das betrifft uns alle irgendwo.

Ich möchte Ihnen so ein bisschen einen Überblick geben über das dritte Drama. Das ist meinem Empfinden auch besonders dramatisch. Es heißt auch "Der Hüter der Schwelle", und der Hüter der Schwelle heißt, wir kommen dort heran, an die Schwelle heran, wo der Blick zum Geistigen, zum wirklich Geistigen sich öffnet. Und wo man Dinge im Bewusstsein dann zu erkennen, zu erfassen lernt, die halt vorher im Unbewussten da sind, wo man sich vielleicht täuscht darüber, ganz eine andere innere Meinung und Haltung dazu hat, aber da wird jetzt, wenn man es auf gut Deutsch sagt, einmal Klartext gesprochen.

Also da wird man konfrontiert, auch eben vor allem mit den eigenen Unvollkommenheiten, aber auch mit den eigenen Möglichkeiten. Und mit den eigenen Unvollkommenheiten konfrontiert zu werden, ist eigentlich unheimlich heilsam. Das zieht sich auch durch alle Mysteriendramen eigentlich darin. Es kündigt sich schon im ersten Drama an. Im zweiten Drama ist es deutlich, vor allem beim Johannes Thomasius, da begegnet er das erste Mal seinem Doppelgänger. Und der Doppelgänger zeigt einem halt dann - na ja - die Schattenseiten, die man auch hat. Und die sind gewaltig. Und es wird auch dort schon sehr deutlich, im zweiten Drama, das wir eben voriges Jahr hier gespielt haben, dass dieser Johannes Thomasius ja eigentlich noch einen Weg zu gehen hat, wirklich zu sich selbst zu kommen. Weil er zehrt eigentlich ganz von den Kräften der Maria - auch eine Geistesschülerin, also ein Mensch - mit einem Wort, der auf dem geistigen Entwicklungsweg ist. Das sind wir eigentlich alle, ob wir es wissen oder nicht. Entweder sind wir durch Schicksal, durch die Dinge, die uns passieren, oder wir gehen halt bewusst und systematisch einen Weg. Aber es ist auch der Weg, der uns das Schicksal führt, hat auch ein gewisses System. Weil wir treffen immer auf die Prüfungen, auf die Aufgaben in Wahrheit, die uns angehen und zu denen wir in gewisser Weise auch bereit sind. Das heißt nicht, dass es leicht ist, sie zu bestehen, aber das Schicksal führt uns dorthin, wo wir Aufgaben lösen können -wenn wir wollen. Wir können natürlich auch scheitern und wir können das fünfmal scheitern, sechsmal scheitern, wie auch immer. Aber irgendwann kommen wir einen Schritt weiter. Also um das geht es in diesen Mysteriendramen.

Das Mysterienwesen gehört heute, anders als in der Vergangenheit, mitten in unsere Welt 0:04:38

Jetzt hier im dritten Mysteriendrama, der Hüter der Schwelle (Der Hüter der Schwelle), beginnt es schon mit einem großen Umschwung und das zeigt eigentlich, wie das ganze Mysterienwesen eigentlich mitten in unsere Welt hineingehört. Weil es beginnt in einem Mystenbund, so wird es im Text genannt, also ein Rosenkreuzerorden oder wie auch immer. Aber er ist jetzt bereit, seine Pforten zu öffnen für alle, die sich interessieren dafür. Und es werden dazu zwölf Bürger und Bürgerinnen, also sechs Bürger, sechs Bürgerinnen eingeladen in diesen Kreis, einmal sozusagen eine Einführung in die Geisteswissenschaft zu bekommen. Sie sind eingeladen in diesen Tempel, der vorher nur einem engen Kreis vorbehalten war. Und das geht heute in Wahrheit nicht mehr. Heute sind die Mysterien öffentlich.

Im Griechenland waren sie noch ganz, ganz streng verschlossen. Und auf Mysterien-Verrat, also wenn man etwas zu einem Nicht-Eingeweihten sagte, dann stand die Todesstrafe drauf. Im Grunde steckt das auch dahinter, zum Beispiel hinter der Hinrichtung des Sokrates, der sich gestellt hat. Er hätte leicht entfliehen können, aber er hat gesagt, mein ganzes Leben... studiert die Welt, die geistige Welt, die Welt, wo man nach dem Tod hingeht. Warum soll ich mir jetzt fürchten davor? Es ist Zeit zu gehen. Es ist Zeit, diese Welt, diese andere Hälfte der Welt, die uns hier normalerweise nicht bewusst ist, auch anzusehen. Und wir sind heute in Wahrheit einen großen Schritt weitergekommen. Gerade Rudolf Steiner hat eben durch seine Geisteswissenschaft einen Weg aufgezeigt, wie im Grunde jeder Mensch, wenn er sich anstrengt, wenn er sich bemüht, den Weg wirklich finden kann, die andere Hälfte der Welt, die geistige, die seelische Seite der Welt, zumindest anfänglich in Umrissen selbst kennen zu lernen und vor allem sie verstehen zu lernen. Also nicht nur... ach, es kommt eine Vision über mich und ich bin jetzt ganz erstaunt über diese Vision, aber ich verstehe nichts. Sondern heute heißt es ganz bewusst, Schritt für Schritt zu gehen, ganz mit dem eigenen Ich dabei zu sein.

Erstes Bild: Der Mystenbund öffnet seine Pforten - Vorstellung der Geistesschüler 0:07:05

Und da tun sich manche Geistesschüler in diesem Drama noch ziemlich schwer. Also der eine ist der Johannes Thomasius, der sich schwertut und eben immer am Rockzipfel der Maria (Mysteriendrama) eigentlich hängt, die ihn inspiriert und ihm sagt, ja, das ist gut, das ist weniger gut. Also es ist sehr bequem, der Weg. Aber das ist schon im zweiten Drama - musste der Schnitt kommen. Maria hat empfunden, sie muss sich von ihm trennen, weil es tut ihm nicht gut, dass er immer nur auf mich hört. Er muss seinen eigenen Weg finden. Und sie trennt sich von ihm, jedenfalls in allen spirituellen Belangen. Und das war im zweiten Drama für den Johannes Thomasius eigentlich ziemlich dramatisch. Er hat sein Künstlerdasein aufgegeben, weil er gesagt hat, ich kann nicht mehr schaffen, wenn sie mich nicht inspiriert und mir sagt, ob das gut oder schlecht ist, ob ich auf dem richtigen Weg ist. Das konnte er nicht mehr, aber er hat sich in die Geisteswissenschaft vertieft.

Also er hat das Denken geschult und ist damit sehr weit gekommen. Und er hat sein Denken geschult, vor allem im Zusammenhang mit einer zweiten Person, mit Professor Capesius - auch eine wichtige Gestalt in den Dramen. Capesius ist Historiker, Geschichtsprofessor, unterrichtet auch an einer Universität, aber hat eben auch diese geistige Vertiefung, die er sucht, die ihm aber eigentlich auch unheimlich ist irgendwo. Also im zweiten Drama war das schon am Anfang so, er studiert geisteswissenschaftliche Schriften, er hört auf den großen Geisteslehrer Benedictus und es schaudert ihn, als er dann wirklich anfänglich etwas geistig zu erleben beginnt. Dann zuckt er gleich zurück, dann glaubt er, Stimmen zu hören... ich bin jetzt verrückt geworden, wo bin ich jetzt hingeraten? Also er geht sehr vorsichtig heran an die ganze Geschichte.

Aber auf jeden Fall trotzdem, Johannes Thomasius erlernt das strenge Denken bei diesem Professor Capesius und ist so weit gekommen, dass er tatsächlich ein bahnbrechendes Werk über die Geisteswissenschaft, über das Wesen des Geistigen überhaupt geschrieben hat. Und zwar noch dazu in einer nicht hochtrabenden wissenschaftlichen Sprache, sondern so, dass es jeder Mensch verstehen kann. Also das ist wirklich... wer das lesen will, kann es auch bei einigem guten Willen verstehen. Und das hat diesen Mystenbund, um den es jetzt am Anfang des dritten Dramas geht, bewogen, seine Pforten zu öffnen. Weil jetzt ist eine Sprache gefunden, wie man das wirklich an jeden Menschen, der dafür offen ist, der hereinkommen will, es wirklich weitergeben kann. Und man sieht im ersten Bild dann des dritten Dramas, wie sich eben diese sechs Bürger und sechs Bürgerinnen versammeln und sehr unterschiedlich diese Einladung aufnehmen.

Also manche sind beglückt darüber, froh, dass sich der Tempel öffnet und dass es da sicher interessante Dinge zu entdecken gibt und zu erkennen gibt. Andere sind sehr skeptisch, also abwehrend, die halt mehr nur am Äußeren hängen irgendwo. Also es ist so, diese zwölf Personen sollen so repräsentieren, ja einen Querschnitt über die Menschen unserer Zeit. Also mit ihren verschiedenen Haltungen, die sie haben. Vielleicht wissen Sie das auch, Rudolf Steiner hat von zwölf grundlegenden Weltanschauungen gesprochen. Es gibt natürlich noch viele, viele x-kleine Perspektiven dazwischen, aber mit diesen Zwölfen ist einmal so im Groben das Gesamte abgedeckt irgendwo, was man haben kann. Und das entspricht ja diesen zwölf Menschen, also Bürgerinnen und Bürgern, die kommen und die diskutieren halt im Grunde im ersten Bild, also was sie von der ganzen Sache halten.

Doktor Strader, Träger des Willenselements, wird mit Ahriman, dem Herrn des intellektuellen, nüchternen, toten Denkens konfrontiert 0:11:21

Und dann ist auch dabei aber Dr. Strader, auch ein Geistesschüler, also ein Mensch, der bewusst geistig strebt, auch selber aber noch keine eigenen geistigen Erfahrungen hat, aber doch das Geistige kennengelernt hat im allerersten Drama. Dort war nämlich eine Seherin, ein Medium eigentlich. Also nicht jemand, der mit einem modernen, imaginativen Schauen an die Dinge herangeht, sondern eine Vision überfällt sie und aus der spricht sie. Sie bekommt vielleicht selber im Sprechen gar nicht mit, was sie da sagt, aber es spricht durch sie die höhere Welt. Und diese Seherin heißt Theodora. Sie wird im dritten Drama auch eine ganz wesentliche Rolle spielen. Und gerade Dr. Strader, der eigentlich ein sehr nüchterner Denker war, ein Techniker, ein strenger Techniker, er sollte zwar eigentlich Priester werden nach dem Wunsch seiner Eltern, von denen er aber dann später erfahren hat, dass es seine Zieheltern waren, dass er so ein Waisenkind war. Das hat sich dann später herausgestellt. Aber er ist jedenfalls Techniker, er ist nicht ins Kloster gegangen, wie das die Eltern wünschten, sondern kurz vor der Priesterweihe ist er noch ausgewichen und hat sich ganz aufs technische Fach gestürzt. Hat ein sehr präzises, nüchternes naturwissenschaftliches Denken. Ist daher mit einer geistigen Kraft auch in Verbindung oder wird konfrontiert mit ihr, die Rudolf Steiner als Ahriman bezeichnet. Also der Herr des intellektuellen, nüchternen toten Denkens irgendwo drinnen. Und er hat öfter Auseinandersetzungen mit dieser Kraft drinnen.

Als Vorbild für Professor Capesius diente Rudolf Steiner sein hoch verehrten Lehrer Karl Julius Ströer 0:13:15

Professor Capesius ist auch Wissenschaftler, hat aber mehr so einen künstlerischen Ansatz drinnen. Also ist sehr beseelt in seinen Dingen. Rudolf Steiner hat für diesen Professor Capesius als eines der Vorbilder zu dieser Figur auch seinen sehr hoch verehrten Lehrer Karl Julius Ströer genommen, der ihm also vor allem auch die Welt von Goethe besonders nahegebracht hat. Und mit dem hat sich ja dann Steiner in der Folge sehr intensiv beschäftigt. Und zwar vor allem hat sich Steiner ja beschäftigt mit den naturwissenschaftlichen Schriften Goethes. Das konnte der Ströer nicht. Da hat er gesagt, von dem verstehe ich nichts. Da habe ich keine Beziehung dazu. Diese Art von wissenschaftlichem Denken habe ich nicht. Ich habe mehr einen künstlerischen Zugang dazu. Aber selbst die Farbenlehre, wie sie Goethe schildert, ich kann das nicht beurteilen. Und dadurch ist ja dann der sehr junge Steiner Herausgeber der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes geworden und später dann auch noch Weimar für die große Weimarer Ausgabe berufen worden.

Die geistige Welt lebt in uns und um uns. Wir stehen in einer Zeit, wo wir neben dem nüchternen, intellektuellen Denken bewusstes und klares imaginatives Denken entwickeln können 0:14:30

Also wir haben jetzt Professor Capesius und Dr. Strader, auch zwei wichtige Figuren, sehr wichtig. Dr. Strader tritt jetzt auch im ersten Bild auf. Hat aus seinen Studien, seinen technischen Studien, aber zugleich aus dem, was er mittlerweile auch über die Geisteswissenschaft gelehrt hat, weil er ist mittlerweile in gewisser Weise auch Schüler des Benedictus. Benedictus ist der große Geisteslehrer aller der Personen, die da in den Dramen mitspielen im Grunde. Also er ist der, der das tiefste Verständnis für das hat und Anregungen geben kann den anderen Menschen.

Mehr kann man ja eigentlich nicht tun. Man kann niemand feste Regeln geben. Genauso von A bis Z muss das durchbeten. Es sind Anregungen im Grunde, weil gerade die Dramen sprechen das eben deutlich aus. Den eigenen geistigen Weg muss man letztlich selber finden und selber gehen. Es gibt viele Wege, die man gehen kann. Es gibt viele wichtige, es gibt viele Irrwege und man muss zwar die Anregungen alle nehmen, eben auch die von Rudolf Steiner, die er ja sehr reichlich gegeben hat, aber die Bücher von Steiner sind kein Kochrezept. Wie werde ich Geistesforscher oder wie werde ich gar Hellseher oder irgend sowas. Nein, es sind Anregungen. Es macht Mut, dass jeder in sich diese Kräfte erkennen kann.

Und ich habe den Eindruck, wir stehen heute in einer Zeit drinnen, wo das so wirklich ganz heftig anklopft. Und es wird einmal so selbstverständlich sein, wie wir heute das normale, intellektuelle, nüchterne Denken haben, so wird auch ein gesteigertes, aber jetzt bildhaftes, imaginatives Denken bei mehr und mehr Menschen kommen, das genauso bewusst und genauso klar ist, wie unser intellektuelles Denken, aber das Einblicke, Erfahrungen aus der geistigen Welt bringt. Die geistige Welt lebt in uns und um uns. Sie ist überall da und es wird für die Zukunft immer wichtiger werden, sie zu entdecken einfach, weil dann kann man frei und bewusst umgehen damit. Wenn man das nicht kann, muss man halt auch damit rechnen, dass da vielleicht im Unterbewussten alles Mögliche gärt, dass sich da Fehler, Verfehlungen aus dem eigenen Wesen hineinschleichen in das Ganze und ob man es weiß oder nicht, wirken tun diese Sachen. Und sie wirken unter Umständen nicht gut für einen selbst und vor allem auch vielleicht für die Mitwelt nicht so gut. Und da habe ich so die Befürchtung, da passiert sehr, sehr viel, was man aber so von außen halt nicht erkennt. Aber viele Dinge, wo Menschen in Leid kommen, in Krankheit verfallen oder so, hat mit Umständen zu tun, damit es in der näheren Umgebung ein Mensch oder mehrere Menschen da sind, die mit ihren irregeleiteten oder fehlerhaften seelischen, geistigen Regungen einfach Schaden bringen unter die Menschen.

Wenn wir bewusst an uns arbeiten, dann können wir in uns heilsame Kräfte durch die Ich-Kraft entwickeln. Darin lebt die Christus-Kraft, aus der wir wirken können 0:17:50

Wir können aber auch das Gegenteil bewirken. Wenn wir bewusst an uns arbeiten, dann können wir in uns auch heilsame Kräfte entwickeln. Nicht wahr? Wir stehen in der Zeit drinnen, wo es langsam, langsam beginnt ernst zu werden mit dem Christusleben, in uns das zu erleben mit dem Christentum überhaupt. Das Christentum steht eigentlich am allerersten Anfang. Bis jetzt ist alles Vorbereitung. Es wird da sein, so richtig, wenn wir ganz bewusst aus dieser Christuskraft heraus und zugleich aus unserer Ich-Kraft, weil der Christus lebt in uns, dass wir aus dem wirken können. Dass wir heilsam wirken können. Ich meine das jetzt nicht nur im medizinischen Sinn, sondern überhaupt, dass wir eine heilsame Ausstrahlung sozusagen an die Menschen weitergeben können. Und dass wir auch entdecken können, an uns selber zunächst einmal, wo ist etwas Unheilsames noch da und dem müssen wir arbeiten. In diesem dritten Drama wird das sehr dramatisch, weil, naja, kommt ein bisschen später, will nicht vorgreifen. Ein bisschen Spannung gehört dazu.

Doktor Strader hofft, durch eine neue Erfindung Technik und Geistesstreben miteinander zu versöhnen. Es wird in Zukunft eine Technik entstehen, die mit der geistigen Entwicklung des Menschen kompatibel sein wird 0:19:07

Gut, also das erste Bild, die Bürger besprechen sich und Dr. Strader steht in der Mitte, der Techniker, der jetzt auch spirituelles Denken bis zu einem gewissen Grad entwickelt hat. Und er hat einen Apparat entwickelt. Einen Apparat, mit dem es jedem Menschen möglich sein soll, in seiner Wohnstatt, in seiner Wohnung zu Hause, Kräfte in Bewegung zu bringen, die auch die anderen Menschen fördern. Also, wie genau der Strader-Apparat funktioniert - es gibt einige Beschreibungen dazu, aber so genau weiß man es bis jetzt noch nicht. Es wird aber kommen. Es wird kommen, dass eine Technik entsteht, die nicht einfach dem Geistigen so weit entfernt steht, dass eigentlich keine Verbindung möglich ist. Es wird eine Technik entstehen können, neben vielleicht auch vielen Verfehlungen, die mit dem Menschen, mit der geistigen Entwicklung des Menschen kompatibel ist, sie sogar fördern kann. Und Rudolf Steiner spricht einmal sogar von einer Zusammenschmiedung des Menschen mit dem Maschinenwesen, die kommen wird.

Jetzt ist nur die Frage, in welcher Form. Also werden wir Sklave des Maschinenwesens oder werden wir Herr des Ganzen und lernen es benützen? Da sein wird es in irgendeiner Form. Das zeigt Rudolf Steiner ganz deutlich. Und daher ist gerade diese Geschichte mit dem Strader-Apparat so ein kleiner Splitter vielleicht, aber so ein Beispiel, wo es in die Zukunft hingehen wird. Und Strader berichtet eben von seinem Apparat und dann gibt es auch wieder zustimmende Stimmen und ablehnende Stimmen, wie auch immer bei den Bürgern.

Zweites Bild: Thomasius steht seinem eigenen Werk kritisch gegenüber. Der immer stärker wirkende Einfluss Luzifers würde ihn und auch sein Werk verderben. Dies nicht erkannt zu haben, sei ein unverzeihlicher Fehler des Mystenbundes 0:21:05

Bis dann endlich ein dreifaches Klopfen ertönt. Dann kommt noch immer niemand, dann ertönt etwas später noch einmal ein dreifaches Klopfen und jetzt ziehen die Herren dieses Mystenbundes ein, die ja eigentlich eingeladen haben. Die sind also bis jetzt noch nicht dabei gewesen. Und sie begrüßen also diese Bürger und erzählen eben jetzt auch, warum sie den Tempel geöffnet haben. Eben weil Johannes Thomasius ein Buch geschrieben hat, das über geistige Dinge in allgemein verständlicher Form spricht. Und damit verlassen dann eben die Bürger diesen Raum und die Tempelbrüder erwarten jetzt, dass der Johannes Thomasius kommt. Und er kommt. Und kommt nicht. Sie warten, schauen schon auf die Uhr nervös. Er kommt nicht, er verspätet sich. Also endlich kommt er. Wir werden es nicht eine Viertelstunde ausdehnen, sondern es wird eh ein bisschen schneller kommen. Aber es wird eine Pause da sein, bis er endlich kommt. Und jetzt wird er herzlichst begrüßt und man sagt ihm, wie froh man ist, dass er dieses Werk geschrieben hat und was damit alles Gutes geleistet werden wird.

Und dann sagt der Johannes: "Stopp, alles falsch! Ich konnte das auch fast bis jetzt glauben, nur auf dem Weg zu euch ist mir Ahriman erschienen. Und er hat mir gezeigt, was mit meinem Werk... (ein Hund bellt...) ja, du hast ganz recht. Wenn der Ariman kommt, muss ich bellen. Das gehört dazu. Ja, also Ahriman ist ihm erschienen und hat ihm gesagt, dass alle Früchte seines Werkes gehören ihm, Ariman. Du arbeitest eigentlich in meinem Dienst und du wirst dem nicht entkommen. Du kannst machen, was du willst. Du hast dich mit deiner Art des Denkens auf meinen Weg begeben. Und wunderbar, es gelingt dir wunderbar, damit alle Menschen zu begeistern und auch auf diesen Weg zu bringen, im Grunde. Das hat also Johannes Thomasius erkennen müssen. Und das sagt er jetzt den Tempelbrüdern. Und er macht ihnen sogar den Vorwurf:

Ihr seid doch die Meister dieses Tempels. Ihr sollt in den geistigen Welten lesen. Er hätte doch wissen müssen, dass dieses Werk durch einen anderen Menschen verrichtet werden musste! Ja, da stehen lauter Wahrheiten drinnen. Aber ich werde durch mein geistiges Wesen, weil ich eben dem Ariman jetzt verfallen bin, werde einfach was Schlechtes daraus machen. Und das könnt ihr gar nicht verhindern. Und dass euch das nicht aufgefallen ist, das nimmt euch eigentlich die Berechtigung, den Tempel weiterzuleiten.

Phhh! Und damit geht er. Und die Tempelbrüder ziehen auch schnell davon. Es wird sich so jetzt unser Werk nicht weiter fortsetzen lassen. Große Ernüchterung! Im Übrigen, bevor er das ausgesprochen hat der Johannes Thomasius, wird ihm noch feierlich die Maria wieder zugeführt, wenn man so will. Also er darf wieder mit ihr vereinigt sein, weil er ja so geläutert ist und so weiter. Also er begegnet auch Maria wieder. Aber jedenfalls, den Mystenbund hat er in ärgste Bedrängnis gebracht. Also ein Scheitern wieder. Und nicht nur seines, sondern auch gleich des Mystenbundes auch irgendwo mit zunächst. Oder es scheint so jedenfalls.

Drittes Bild: Maria begegnet im Reich Luzifers der Seele des Capesius. Er erinnert sie, dass sie ihm durch ihr Karma vieles schulde und von Luzifer die Tilgung dieser Schuld erbitten möge 0:25:00

Das Nächste ist, wir begeben uns in Luzifers Reich. Luzifers Reich - dort geistert sehr gerne Luzifer natürlich herum, aber auch Capesius. Professor Capesius, der ja dieses künstlerische Denken in sich hat und der das - ja - natürlich sehr erhebend findet alles, was er da erleben darf. Aber nur so mit der profanen äußeren Welt, mit der kommt er nicht zu Rande. Und er zieht sich eigentlich immer mehr zurück und er ist im Grunde wirklich in einem fast geistesabwesenden Zustand. Er sitzt da, schaut in die Luft hinein, lebt in Wahrheit in der Seelenwelt, in der Welt Luzifers irgendwo drinnen, aber auf Erden will er gar nicht sein. Und überhaupt das Körperliche, uhhh - dieses bedrängt ihn so, mit dem will er nichts zu tun haben. Er will eigentlich nur da oben schweben.

Und er begegnet dann in der Seelenwelt Maria. Maria sagt ihm, ja aber das Wichtigste für den Menschen ist doch, dass er Erdenmensch ist. Hier wird er Mensch und da gehört der Körper dazu. Also was willst du denn eigentlich? Aber uhhh - er weist das streng zurück und spricht sie sehr harsch an dann auch und sagt, du bist schuld, dass in einer früheren Inkarnation Johannes Thomasius, auch in einer früheren Inkarnation ich, dass wir voneinander getrennt wurden. Weil nämlich im zweiten Drama hat sich herausgestellt, in einer mittelalterlichen Inkarnation, da hat es auch so einen Templerbund gegeben - das sind im Übrigen in der nächsten Inkarnation dann genau die Mystenführer, die dort drinnen sind.

Und da war Capesius eben auch ein Templerritter dort, hat eben um diesem Bunde zugehören zu können, hat er seine Familie sitzen lassen, ist davongezogen auf Abenteuer hinaus in die Welt irgendwo und hat damit eben auch seinen Sohn, der später dann als Johannes Thomasius wiedergeboren wird, auch verlassen, hat die Schwester des Johannes Thomasius verlassen, also die zweite Tochter, die eigentlich geboren wurde, da ist der Vater schon davongezogen, die Mutter ist aus Gram gestorben. Da hat er selber einiges angestellt, dieser Capesius. Aber er wirft jetzt Maria vor, du hast mich von meinem Sohn getrennt, warum? Maria war im Mittelalter ein Mönch, ein strenger christlich-katholischer Mönch, der mit scharfem Blick durchschaut, wie Templerritter... da herrscht das Böse drinnen. Überhaupt, diese Templerritter haben der Kirche um ein Spottgeld einen Boden abgekauft, wo sie jetzt reiche Schätze heben. Die Kirche fordert das zurück, ihr habt das zu Unrecht genommen. Und der Johannes Thomasius in der früheren Inkarnation war Schüler dieses Mönches, also Schüler von Maria, also man sieht, er hängt an der Maria schon länger, egal ob sie als Maria da ist oder ob sie als Mönch da war.

Naja, jedenfalls, der Mönch damals hat dem Johannes Thomasius ganz klar gesagt, was die Tempelbrüder machen, das ist mit unserer christlichen Lehre nicht vereinbar. Und der Johannes Thomasius hat dann gesehen, ja, ich muss es. Mein Denken zwingt mich eigentlich, mich von meinem Vater abzuwenden. Da kann es keine Versöhnung geben. Hier steht Gedanke gegen Gedanke, und entweder so oder so. Ich muss mich trennen. Und weil, er hat nämlich in diesem Tempelbruder eben seinen Vater wiedererkannt und hat ihn sehnsuchtsvoll gesucht, seit der Vater davongegangen ist. Er hat ihn endlich gefunden und sagt, ja, ich muss mich aber jetzt selber wieder trennen von ihm, weil was er denkt, was er für richtig hält, das kann ich nicht für richtig halten: Da steht Gedanke gegen Gedanke. Es kann nur entweder das eine oder das andere richtig sein.

Bevor nicht genügend Menschen die Fähigkeit entwickelt haben, verschiedene Perspektiven einnehmen zu können, gibt es keinen Frieden 0:29:34

(Ein Hund bellt...) Ist der Ahriman schon wieder da? Er ist immer bei uns. Ist das nicht das Problem unseres Denkens heute auch noch? Entweder das ist wahr oder das ist wahr. Und es gibt eine Gruppe von Menschen, die ganz fanatisch für das eine sind und sich nichts anderes vorstellen können und die anderen sagen, nein, das ist ganz böse, das ist ganz falsch. Wir erleben das eigentlich immer wieder. Immer wieder, dass da etwas unversöhnlich ist, dass das Denken so eingleisig ist, dass wir nur entweder das eine oder das andere als richtig denken können. In Wahrheit ist die Wahrheit vielfältig. Und trotzdem ist sie eine. Es gibt so einen wunderschönen Spruch von Goethe:

"Kenn ich mein Verhältnis zu mir selbst und zur Außenwelt, so heiß ich's Wahrheit".

Und so kann jeder seine eigene Wahrheit haben und es ist doch immer dieselbige. Na, was heißt das? Es heißt, jeder hat seine individuelle Perspektive, von der er die Dinge anschaut. Und der andere schaut es halt von einer ganz anderen Seite an und kommt daher zu ganz anderer Schilderung, ein und derselben Sache. Erst alles zusammen würde das Ganze ausmachen. Aber das ist noch ein weiter Weg, bis wir wirklich lernen, alle, alles, alle Perspektiven selber zu erforschen, zu durchdringen, zu schauen und nicht je nach unserer schicksalsmäßigen Veranlagung halt an dem einen oder an dem anderen uns festzuklammern. Also da haben wir fleißigst zu tun, sage ich noch. Dann würde vielleicht einmal die Basis sein, dass es sowas wie Friede oder Verständnis auf der Welt wirklich geben könnte. Bevor dass nicht genügend Menschen diese Fähigkeit entwickelt haben, verschiedene Perspektiven einnehmen zu können, zu sagen, ja, wenn ich mich auf deinen Standpunkt stelle, hast du ganz recht. Aber schau, ich habe einen anderen Weg, daher muss ich die Dinge so machen, aber du kannst sie so machen. Also es gibt immer verschiedene Möglichkeiten. Und was für einen gut ist, ist für den anderen vielleicht gerade das Gegenteil davon. Ist nicht gut.

WAHRHEIT GOETHE In Wahrheit ist die Wahrheit vielfältig. Und trotzdem ist sie eine. Es gibt so einen wunderschönen Spruch von Goethe: "Kenn ich mein Verhältnis zu mir selbst und zur Außenwelt, so heiß ich's Wahrheit" | Die Prüfung der Seele_3. Mysteriendrama_Vortrag Wolfgang Peter vom 19.7.2024 | 0:29:34

Im neuen geistigen Erleben ist immer Beweglichkeit drinnen - wo es nicht mehr Vision ist, die uns überkommt, sondern wo es so klar ist, vielleicht noch klarer als heute unser Verstandesdenken 0:32:01

Daher immer vorsichtig sein mit den guten Ratschlägen, die man anderen gibt. Ja, vielleicht hat es für einen selber wunderbar gepasst, man kann es ja erwähnen und erzählen, aber nicht: Du musst das machen, das hilft da, was anderes gibt es gar nicht! Der braucht vielleicht ganz was anderes. Es ist immer diese Beweglichkeit drinnen. Also das ist der Weg zu einem neuen geistigen Erleben, wo es nicht mehr Vision ist, die einem überkommt, sondern wo es so bewusst ist, so klar ist, ja vielleicht noch klarer ist, als heute unser Verstandesdenken. Dass wir uns bewegen können, eben die Dinge geistig herumgehen zu können, sie von allen Seiten betrachten zu können und nicht an einer Einseitigkeit kleben zu bleiben. Das ist ganz wichtig.

Johannes Thomasius wird zwischen Luzifer und Ahriman hin- und hergerissen. Unter dem Einfluss Luzifers ist er weiter auf der Suche nach einer geistigen Quelle und begegnet der Seherin Theodora 0:32:50

Ja, aber gehen wir zum Capesius zurück. Er schwebt eigentlich die meiste Zeit im Reiche Luzifers herum, will von seinem Körper nichts wissen und das heißt, auf Erden ist er eigentlich, man müsste sagen, völlig weggetreten. Er sitzt da und nimmt im Grunde die Menschen um ihn herum nicht wahr, muss also im Grunde betreut werden. Und nur hier und da spricht er wie aus einer Eingebung heraus, was er halt da im luziferischen Reich, im Seelenreich erfährt. Das ist das dritte Bild, im dritten Bild spielt sich das ab. Das sind also die wesentlichen Szenen drinnen.

Was noch sehr wichtig ist: Im dritten Bild kommt auch der Johannes Thomasius wieder vor. Er will in die geistige Welt hinein, er will weiterkommen. Es erscheint ihm auch wieder der Doppelgänger, sein eigener Doppelgänger. Er schildert, wie er sich in den letzten Jahrzehnten, Jahren... eigentlich Jahrzehnte ist übertrieben, aber es liegt zwischen dem ersten und zweiten und dann dem dritten Drama liegen etwa 13 Jahre dazwischen. Es ist eine ziemliche Entwicklungszeit dazwischen. Johannes Thomasius sagt jetzt im Grunde, ich muss dich, den Doppelgänger, vor Luzifer sprechen hören, um mich selber wirklich kennenlernen zu können. Also das heißt, Johannes Thomasius taucht jetzt auch in Luzifers Reich auf und der Luzifer freut sich, weil er hat schon ein bisschen Sorge, dass der Johannes zu sehr dem Ahriman in die Fänge gerät und er will ihn ja auch haben. Also sie zerren beide an ihm - ja und uns allen zerren sie beide, einer links, einer rechts und wir müssen halt in der Mitte balancieren irgendwo. Ist halt schwierig. Der Johannes schafft es noch nicht so richtig. Und er ist bitte das Musterbild des Geistesschülers! Er ist der Prototyp des Menschen, der ehrlich geistig streben will, aber halt noch nicht ganz so weit ist, die Kräfte wirklich zu beherrschen, die da drinnen sind. Und die sind nicht ohne.

Und so wird er hin und her gerissen: Zwischen Luzifer, der ist am Anfang viel stärker gewesen, aber jetzt kommt nur der Ahriman dazu. Und je kräftiger der zieht, umso mehr zieht der Luzifer auf die andere Seite. Also da haben wir einiges zu tun, um da diesen Seiltanz zu bestehen. Weil wir gehen eigentlich auf einem ganz dünnen Seil zwischen diesen beiden Abgründen oder wie auch immer: luziferisch-ahrimanisch. Und Luzifer führt ihm jetzt eine Seele vor, die ihn, nämlich den Thomasius, geistig nähren könnte, weil er sucht noch immer. Er hat noch immer nicht die Kraft gefunden, aus sich selbst das wirklich zu schöpfen, sondern er braucht eine Quelle, an der er ziehen kann, die ihm sagt, was richtig ist, was falsch ist, was gut ist. Er wagt es selber noch nicht zu entscheiden. Und gerade das ist sein Fehler. Dadurch verfällt er eigentlich dem Luzifer, der ihm halt genau das einflüstert, was Luzifers Intentionen dient. Und er sagt ihm, ja, also gut, die Maria, die hat sich getrennt, da kann ich nichts machen, aber da ist doch diese Seherin Theodora, von der ich am Anfang schon kurz erzählt habe. Also eigentlich eine visionäre Seherin - aber dieser Seele musst du dich nähern. An ihr, sie kann dir die Kräfte geben, die du brauchst!

Und das wird zum Verhängnis, der Theodora. Es ist tatsächlich so, dass der Johannes jetzt sich an Theodora klammert, versucht zu klammern, dort hinzukommen. Auch dann - man muss dazusagen, er hat zwar diesen kleinen Hüter der Schwelle oder den Doppelgänger, den hat er gesehen. Vorm großen Hüter, der ihn jetzt wirklich in die große geistige Welt hinausführt, vor dem ist er noch nicht gestanden. Das hat er bis jetzt noch nicht gewagt. Also diesen einen Schritt da über die Schwelle. Und Maria sagt ihm das auch, also du hast alles Mögliche gesehen, da hat der Luzifer geholfen dazu, aber wirklich über die Schwelle bist du noch nicht gegangen. Das heißt, du kannst nicht wissen, ob das Wahrheit ist, was du siehst, oder nicht. Und im Zuge dessen muss das schon Thomasius auch erkennen, also die Götter wollen in der Wahrheit nur den Menschen nahen. Also das heißt, wenn sie in ihrer wirklichen Erscheinung da sind... aber der Luzifer, bei dem ist es anders. Der bleibt immer er selbst, ob wahr, ob falsch der Mensch ihn schaut. Also halte mich an den Luzifer. In jedem Fall ist das richtig, was er sagt, denkt er halt, der Thomasius. Und sagt, also diese Theodora, an die muss ich geistig herankommen.

Und damit beginnt eigentlich das Verderben der Theodora. Zumindest also im äußeren Leben. Es ist dann, also nach dem dritten Bild ist die erste Pause.

Viertes Bild: Luzifer hat durch falsche Liebesmacht Johannes Thomasius an Theodora gebunden. Dadurch wurde ihr Leben aufgezehrt 0:38:58

Es beginnt dann nach der Pause im vierten Bild mit dem siebenten Hochzeitstag von Theodora und Doktor Strader. Doktor Strader hat nämlich Theodora schon vor mehr als 13 Jahren kennengelernt, als eben auch so eine Versammlung war und da diese Theodora in Trance verfallen ist und visionäre Worte gesprochen hat, die den Doktor Strader tief beeindruckt haben, von ihrem Inhalt her. Und überhaupt dieses ganze Geschehen, was da passiert ist, also wie ihr Blick anders geworden ist, das hat ihn fasziniert. Und so im Laufe der Jahre hat er sie lieben gelernt und umgekehrt. Also sie haben geheiratet dann, sind jetzt sieben Jahre verheiratet. Und er sagt, durch dich habe ich so viel über das Geistige gelernt. Du hast mir so viele Anregungen gegeben. Dadurch konnte ich auch meine Maschine bauen letztlich. Also ohne deine Hilfe hätte ich das nicht gekonnt. Und nur schade findet er und das bedauert er, dass die Theodora ihr Schauen verloren hat.

Und das musste ich doch bedrücken, denkt er. Nein, sagt sie, das bedrückt mich nicht. Das ist gekommen. Ich habe es nicht selber bewusst herbeigerufen und es ist gegangen, ohne dass ich was dazu getan habe. Das bedrückt mich nicht. Vielmehr bedrückt mich, dass jetzt in der aller letzten Zeit dieses Schauen wiedergekommen ist. Aber in einer stark verwandelten, in einer bedrohlichen Form. Ich fühle es wie eine dunkle Kraft, die mich bedrängt. Und ich weiß nicht, woher das kommt. Ich kann es nicht erkennen. Und in dem Moment kommt wieder die Schau über sie und sie sieht jetzt, wo diese Quelle ist, die so störend auf sie wirkt. Es ist Johannes Thomasius, der zehrt an ihr. Der saugt sie sozusagen seelisch so aus, dass sie stirbt daran. Sie stirbt daran.

Rudolf Steiner sagt, dass die naturhaften Geistkräfte (z.B. von Felix und Felicia Balde) noch ihre Berechtigung haben, solange wir noch nicht das imaginative, bewusste, moderne Schauen haben 0:41:23

Im nächsten Bild, im fünften Bild sieht man dann, das ist die Begräbnisfeier im Grunde. Und man trifft sich nachher, es ist Professor Carpesius dabei auch. Es ist dabei Felix und Felicia Balde, die beide natürliche, naturhafte Geisteskräfte haben, von denen Rudolf Steiner auch sagt, es sind Kräfte, die ganz wichtig sind, auch wenn sie nicht wirklich moderne Kräfte sind. Aber man kann damit Dinge entdecken, die wir mit dem modernen, ganz bewussten, imaginativen Schauen noch nicht erfassen können. Es wird eine lange Zeit noch geben müssen, wo auch diese alten Kräfte da sind. Sie haben ihre Berechtigung, dass sie in der Welt auch erhalten bleiben. So lange, bis sie sich dann auch einmal irgendwann umwandeln werden und dann halt alle Menschen einen modernen Weg gehen. Aber eben gerade an viele Sachen mit den Naturkräften oder so kommt man anders kaum heran heute. Es hängt teilweise sogar mit körperlichen Eigenschaften, physischen Eigenschaften zusammen, physischer Anlage.

Das alte Hellsehen hatte ja sehr viel auch mit der physischen Vererbung zu tun, ganz stark. Und als diese engen Blutskräfte dann im Laufe der Zeit zurückgegangen sind, also mehr Mischehen entstanden sind. Früher war ja eigentlich am Anfang der Menschheit alles fast Inzucht. Kleine Stämme, kleine Gruppen und innerhalb derer hat man sich gehalten. Das war in der Anfangszeit der Menschheit noch etwas, was eine Höherentwicklung bewirkt hat. Aber man sieht schon in der ägyptischen Zeit, wo das eigentlich auch noch angestrebt wurde - also die Pharaonen haben ihre Schwester oder was geheiratet, um eben gerade diese hellsichtigen Kräfte zu stärken. Aber es ist dann sehr bald schon in die Dekadenz gekommen. Es hat nicht mehr funktioniert. Also die Zeit ist halt vorbei irgendwo. Aber diese Kräfte wirken trotzdem in manchen Menschen noch nach und sind aber eben auch noch wichtig für unsere Zeit, bis wir es halt auf neuem Weg uns erwerben können.

Fünftes Bild: Theodoras Beerdigung - Johannes darf durch seine bereits entwickelten Seherkräfte Theodora nicht in den Geisterreichen wiederfinden, ehe er seine falsche Begierde nach ihr vollkommen überwunden hat 0:43:48

Ja jedenfalls, also Felix und Felicia Balde sind auch bei der Beerdigung dabei und Dr. Strader natürlich selber. Und das Interessante ist, Capesius ist ja geistig scheinbar völlig weggetreten. Also sie führen ihn halt mit irgendwo. Ja gehen und so kann er schon, aber er kriegt eigentlich nichts mit, was äußerlich passiert. Aber er fängt zu sprechen an, was denn da mit Theodora los ist, was sie sozusagen dem Strader noch zu sagen hat und das vermittelt er irgendwo. Und sie sagt etwas ganz deutlich: Johannes Thomasius darf nicht fallen. Du musst alles dazu tun, dass er seinen Weg findet. Das muss getan werden. Also nicht, sie verurteilt ihn nicht, sondern es darf eigentlich nicht passieren, dass dieser Johannes Thomasius strauchelt. Und er ist aber drauf und dran, sie in der geistigen Welt noch zu fassen. Das muss man sich denken: Er saugt so an ihrer Seele, an ihren Seelenkräften, dass sie stirbt und das ist auch noch nicht genug. Wenn sie drüben ist - er hat nicht die geringsten Gewissensbisse, zu sagen: Ja dort, dann finde ich dich dort drüben noch!

Und dort, befreit von allem Erdenwissen, wirst du mir erst recht das Licht spenden, an dem ich mich nähren kann.

Also Wahnsinn eigentlich im Grunde! Und solche Dinge passieren im Leben, ohne dass die Menschen mitkriegen. Es passiert. Das ist, ich möchte sagen, nicht alltäglich vielleicht, aber es kommt häufig in unserem Leben vor. Und die Mysteriendamen sollen ein bisschen ein Licht darauf werfen, dass man vielleicht einmal auch wachsam wird, was sie so wirklich abspielt. Wir sehen noch immer erst die Oberfläche der Dinge und man kann mehr dahinter sehen.

Ja, ich muss sagen, mich hat das auch erst so tief ergriffen und erschüttert, als ich dann jetzt in letzter Zeit eben eingesprungen bin für die Rolle des Johannes Thomasius. Hat ja früher jemand anderer gespielt. Ich musste jetzt den Text lernen. Und wenn man den Text lernt und dann lebt damit, dann wird einem vieles noch viel deutlicher. Da kann man es hundertmal schon gelesen haben, das ist noch was anderes, als wenn man ihn mit sich herumträgt im Inneren. Und er immer wieder kommt und dann - pff - plötzlich die Augen aufgehen, wo das überall in der Welt sich im Grunde abspielt. Das ist nichts, was weit, weit weg ist. Das ist mitten unter uns drinnen. Also das heißt, das dritte Drama ist ein Seelendrama, ein Geistesschicksalsdrama, das sich weiß Gott wo überall abspielt.

Sechstes Bild: Capesius erkennt, dass Gedanken Elementarwesen sind 0:46:49

Ja, Johannes Thomasius ist soweit dann auch im siebenten Bild. Ich springe jetzt gleich einmal ins... Nein, das sechste Bild ist auch noch sehr wichtig. Übrigens bitte, wenn die Zeit davonläuft, laufen sollte, bitte stoppen Sie mich irgendwann. Ich bin berüchtigt, dass ich später erst ende meistens. Ja, sechstes Bild ist insofern ganz wichtig, als dort, nicht der Johannes Thomasius, sondern Professor Capesius lernt etwas. Das ist vielleicht der wesentlichste Punkt da drinnen, dass er etwas lernt. Capesius hat nämlich immer die Schwierigkeit gehabt. Ja, er will etwas Geistiges schauen. Dann studiert er die ganzen Meditationssprüche, die Beschreibungen, die der Geisteslehrer Benediktus ihm gegeben hat. Dann hat er schon erste Erlebnisse gehabt. Er sieht die Seelenkräfte wesenhaft ihn umschweben. Da wird ihm unheimlich dabei. Das war schon im zweiten Drama.

Aber jetzt lernt er erkennen, dass meine eigenen Gedanken.... sind etwas Wesenhaftes. Ich kann sie nicht nur da drinnen denken, ich kann sie geistig schauen. Aber ich weiß, es sind meine Gedanken. Es ist nicht irgendetwas Undurchschaubares, was kommt, sondern ich kann zuschauen, wie meine Gedanken Wesenhaftes eigentlich formen. Im Grunde Elementarwesen. Das tun wir im Denken ununterbrochen. Jeder Gedanke ist ein Elementarwesen, lebt in uns weiter, lebt in anderen Menschen vielleicht weiter, denen wir erzählen davon. Da lebt etwas drinnen. Wir denken immer nur, das ist unsere Hirnkastel-Tätigkeit - das da oben. Das ist aber nur das Spiegelungsapparat, das uns das ins äußere Bewusstsein, ins sinnlich-physische Bewusstsein bringt. Aber dahinter, die eigentliche Wahrheit ist, da stehen Geisteswesen dahinter. Und ich bilde mit jedem Gedanken so etwas. Und die können einen ahrimanischen Charakter kriegen, die können einen luziferischen Charakter kriegen. Oh, das wäre schon etwas zu erkennen, wenn ich etwas denke, ob das luziferisch ist oder ob das ahrimanisch ist? Kann beides seine Berechtigung haben. Ich muss es nur im Gleichgewicht haben. Sie müssen mir folgen und nicht ich ihnen. Solange ich sie aber nicht schauen kann, bin ich ihnen ausgeliefert im Grunde. Bitte, wer denkt sich, ich habe einen Gedanken, ja, wird vielleicht luziferisch sein - na, vielleicht ahrimanisch. Nein, das muss ich ganz konkret erleben. Dann weiß ich es.

Man wird oft gefragt, wie erkenne ich denn das? Ja, ich muss so weit kommen, dass ich mir die Erscheinung dieser Wesenheiten, dass ich das, was ich in Gedanken forme, dass ich das selber schauen kann. Beobachtung des Denkens auf höherer Stufe. Rudolf Steiner spricht von der Beobachtung des Denkens schon in seiner Philosophie der Freiheit (GA4), als etwas ganz Wichtiges, dass ich mir selber zuschauen kann, was ich denn da eigentlich tue. Und wenn ich es ins imaginative Bild bringen kann, dann bin ich mir bewusst, ich forme dieses Bild. Es ist auch nicht so, dass das fertig kommt wie eine Fotografie oder eine Videoaufzeichnung, sondern ich forme es. Aber gerade indem ich es forme und ganz mit meinem Bewusstsein dabei bin, weiß ich auch, was da passiert. Und dann sehe ich, aha, da kommt aber jetzt was Luziferisches rein. Aha, da kommt was Ahrimanisches dazwischen. Die ringen miteinander, in mir ringen sie. Und dann kann ich es ganz konkret mitverfolgen. Dann habe ich nicht mehr nur abstrakte Gedanken, sondern ich lerne auch zu schauen, ganz bewusst zu schauen, aber innerlich zu schauen: Welche Kräfte bringe ich damit in Bewegung? Ist es eben was Ahrimanisches? Ist es was Luziferisches? Ist es was Luziferisches? Und ist es im recht ein Gleichgewicht? Kann ich dieses Gleichgewicht herstellen oder gehen die mit mir durch? Einmal zieht mich der eine dahin, einmal der andere dorthin und ich bin eine Marionette. Oder stehe ich fest da und halte sie an den Zügeln und sage: "Tut's was für mich!" Sie sind beide... können sehr, sehr nützlich sein.

Also es heißt nicht, Luzifer pfui und Ahriman noch doppelt pfui, sondern: Tut's etwas für uns! Dann arbeiten wir eigentlich an ihrer Erlösung sogar. Und man muss ja denken, diesen beiden Kräften haben wir es zu verdanken, dass wir zumindest die Möglichkeit haben, freie Menschen zu werden, die sich aus sich selbst heraus entscheiden. Eben nicht fragen: Lieber Gott, sag mir was ich tun soll. Oder wenigstens: Erzengerl, sag mir, was ich tun soll. Oder wenigstens die Maria soll mir sagen... oder die Theodora... was ich tun soll. Nein, ich muss es finden. Dann ist wirklich erst der Geist in mir wirklich tätig geworden. Das ist der Geist nämlich. Der ist wirklich schöpferisch. Da geht es nicht um Wissen, das ich aus Büchern nehme, sondern dann geht es um die unmittelbare Erfahrung aus der Beobachtung meines eigenen geistigen Tuns.

Und das erlebt der Professor Capesius in diesem sechsten Bild. Das ist also ganz was Wichtiges. Wird sich dann auch zeigen, dass er damit dann wieder für die Erdenwelt auch gewonnen ist. Er findet zurück. Und später wird der Benedictus sagen, ja für ihn war es halt notwendig, dass er eine Zeit lang so als Traummännlein herumgelaufen ist, weggetreten war, das alles erfahren hat auf seine Art. Aber jetzt hat er wieder zur Erde zurückgefunden und steht ganz anders jetzt da. Also es kann ganz unterschiedlich sein. Es kann eben auch passieren, jemand strebt geistig, dann kommt eine Zeit, wo mit dem nichts Gescheites anzufangen ist. Er sitzt immer nur und schwebt in höheren Welten, sagt aber gar nichts Gescheites darüber. Aber er bereitet sich vor. Und das ist beim Capesius der Fall.

Siebentes Bild: Begleitet von Maria erscheint Thomasius. An dem strengen Hüter der Schwelle vorbei will er sich zu Theodora drängen, die er jenseits der Schwelle weiß, doch dieser hält ihn zurück 0:53:40

Ja, siebentes Bild ist dann.... ja übrigens nach dem 6. Bild ist wieder Pause, zweite Pause. Siebentes Bild: Es geht jetzt mit dem Johannes Thomasius an die Schwelle und später auch über die Schwelle. Er ringt also mit dem großen Hüter der Schwelle (Die beiden Hüter der Schwelle), also wo er jetzt wirklich nicht nur sein Eigenes sieht, sondern das ganze Panorama der geistigen Welt. Und Maria hat ihm deutlich vorgeworfen, ja du bist immer wieder an die Schwelle herangekommen, aber darüber gekommen bist du noch nicht. Also es wird Zeit, dass du das einmal tust. Ja und der Hüter stellt sich mächtig entgegen dem Thomasius und will ihn nicht hineinlassen, weil der Zug müsste ja noch andere Kräfte entwickeln. Und der Thomasius will es aber jetzt erzwingen. Er will hinein. Er will hinein. Also schimpft sogar richtig auf den Hüter irgendwo. Und vor allem sagt er ganz deutlich, warum will ich über die Schwelle, weil dort ist die Theodora jetzt und die muss ich haben. Und der Luzifer hat mir sie zugeteilt, also ich muss sie haben. Darum will ich dorthin. Also er lässt noch immer nicht locker. Sie ist jetzt eh schon tot und jetzt ist sie in der geistigen Welt. Er lässt nicht locker, er hängt dran. Und läuft Sturm dagegen.

Aber er kommt zunächst einmal nicht drüber, er hat jetzt eine - ja, Vision, könnte man sagen. Er erlebt etwas. Er erlebt eine Gestalt, einen würdevollen Greis, der ihn fasziniert. Den er offensichtlich in einer früheren Inkarnation gesehen hat oder wie auch immer. Er kann es zunächst noch gar nicht genau sagen. Jedenfalls dieser Greis war zunächst einmal in jungen Jahren ein tapferer Krieger, also ein Kämpfer. Und hat sich ausgezeichnet, hat auch viel Blut vergossen und alles. Aber dann später musste er sich also auch im Kampf geschlagen geben und schimpflich wurde er davon geschickt. Dann ist er in seine Heimat gekommen. Hohn und Spott erfuhr er dort. Und Hass hat er entwickelt in seiner Seele auf seine ganzen Mitbürger irgendwo, weil sie ihn überhaupt nicht mehr geschätzt haben. Das hat er schwer verwinden können. Und sinnt auf Rache. Aber dann merkt er, dieser Greis mittlerweile, der er geworden ist, in meinem Leben werde ich meine Rache nicht mehr ausführen können.

Und er bezwingt sich selbst. Er kämpft nieder, stolz und ruhmbegierig und wird Geistesschüler eines Lehrers, der in der Stadt einen kleinen Kreis von Geistesschülern um sich versammelt hat. Und davon ist der Johannes Thomasius jetzt ganz fasziniert, diesen Greis zu schauen. Und er sagt, ich war wohl selbst Schüler dieses Greises, einst in alten Tagen. Und Maria ist auch dabei. Alles spielt sich in der geistigen Welt aber eigentlich ab. Und sie sagt ihm, wer weiß, ob der heute auch noch auf der Höhe steht, wie du ihn jetzt erlebst. Könnte alles ganz anders sein. Nein, natürlich. Er hört nicht. Und wird sogar ganz erbost. Er schimpft auf die Maria. Warum sprichst du solche Worte?

Bewegen hier Gedanken anders sich, als an den Orten, die der Mensch gewohnt ist?

Was du daherredest, das kann ja nicht stimmen. Das ist der bewundernswürdigste Mensch, den es überhaupt gibt. Und ich bin sein demütiger Schüler oder will es sein. Ich war es mit Sicherheit in der Vergangenheit. Und ich möchte ihn wiederfinden.

Achtes Bild: Im kalten Reich Ahrimans 0:57:38

Naja, ist zunächst noch keine Rede davon, dass er ihn wiederfindet. Es geht ins achte Bild hinein, ins Reich Ahrimans. Eiseskälte dort, düstere Stimmung. Wer findet sich dort ein im Reich Ahrimans? Ja, zuerst einmal zwei der Tempelführer, also des Mystenbundes, nämlich der Chef selber sozusagen und sein Mitarbeiter, sein größter Mitarbeiter. Und sie tauchen ein in das Reich Ahrimans, weil hier im Reich des Todes sind die Saaten für die Zukunft zu finden. So schwelgt also der Führer dieses Mystenbundes. Dem anderen, seinem Begleiter, kommt das jetzt schon irgendwie alles ein bisschen komisch vor und sagt, ich weiß nicht, ob du immer die Dinge richtig siehst. Es gibt eine gewisse Skepsis drinnen. Klärt sich aber jedenfalls nicht weiter.

Dr. Strader im Todesreich des Ahriman, in das ihn der Wink Benedictus' geführt hat. Während die schlafenden Seelen sprechen, kommentiert Ahriman ihre Worte und Strader wird klar, in welchem Ausmaß sie Ahriman verfallen sind 0:58:48

Nur der Ahriman im Hintergrund zieht halt seine Fäden und amüsiert sich darüber, dass die eh keine Ahnung haben davon, was er wirklich im Hintergrund macht mit ihnen, der Ahriman. Na ja und dann kommt Dr. Strader, also zuerst aber noch unsere sechs Bürgerinnen und Bürger, die wir vom Anfang her kennen. Sie kommen in das Reich Ahrimans, allerdings im Tiefschlafzustand. Also das heißt, äußerlich gesehen würde sich das in der Nacht im tiefen Schlaf abspielen. Da schweben sie jetzt auch im Reich, oder kleben besser gesagt im Reich Ahrimans irgendwo da unten. Kriegen aber alles das nicht bewusst mit. Also es spielt sich alles im Unterbewussten ab.

Und noch jemand kommt - Dr. Strader! Er ist aber bewusst. Er ist bewusst. Er bekommt das mit. Er weiß, wo er ist. Er sieht auch geistig diese Gestalten, die da sind, die aber offensichtlich nicht ganz bei sich sind, die also ganz weggetreten sind. Er bekommt das mit. Kann das also studieren, die Wirkung Ahrimans auf diese zwölf Personen. Nur einmal muss ihm der Ahriman kurz die Ohren zuhalten, sozusagen. Da kriegt Strader dann auch ein Stückchen nicht mit. Und dort wird im Übrigen dann auch ganz klar gesagt, erklärt der Ahriman sehr schön, was er alles vorhat. Aber dann gesteht er, bis jetzt ist mir ja noch nichts davon gelungen. Also er macht Mords Brimborium, aber wirklich so großartig weitergekommen ist er noch nicht. Also es hat fast einen witzigen Zug irgendwo drinnen, das zu sehen. Die Widersacher kochen sozusagen auch nur mit Wasser oder was auch immer.

Johannes Thomasius wird im Reich Ahrimans, an der Seite Marias, auf sich selbst zurückgeworfen. Er erkennt sich selbst und kann seine Illusion loslassen 1:00:45

Ja, dann ziehen also die Bürger ab. Ahriman ist noch da und jetzt kommen Maria und Johannes Thomasius im Geistigen, also im Reich Ahrimans dort auch an. Und Johannes besteht immer noch darauf, er will seine Theodora sehen und ich werde sie sehen können. Und weil nämlich der Hüter hat gesagt, ja, ich eröffne dir jetzt die Geisteswelt, geh hinein. Aber es stellt sich heraus, das Erste, was er sieht, ist das Reich Ahrimans. Nicht die Theodora, sondern das Reich Ahrimans ist das Erste, was er sieht. Und ja, der Ahriman sagt, ja, du wirst die Wahrheit erst erkennen können, wenn du sie freudelos anschaust. Nicht aus deinem Enthusiasmus, aus deiner Begeisterung, aus deinen subjektiven Gefühlen heraus, sondern schau einmal sozusagen die objektive Wahrheit, wie es wirklich ist. Und da sträubt er sich,

...also soll ich freudelos das Wesen schauen, das zu schauen ich heiß begehre...

Ja, du müsstest sie so auf Neudeutsch cool, ganz cool angehen, ganz kühl, ganz nüchtern angehen. Naja, und er sieht auch wieder, Maria steht daneben, ich sehe ihn wieder, den Greis in dem langen Kleide und es muss, es darf nur Theodora sein. Und ja, jetzt verdichtet sich das Bild zur Wirklichkeit. Es ist - ich selbst! Das heißt, der Greis, von dem er so geschwärmt hat, war er selbst in einer früheren Inkarnation. Er war verliebt in sich selbst, nichts anderes. Das ist also die große Ernüchterung, die dann kommt. Und damit ist das Thema, dass er der Theodora nachläuft, vorbei. Also da muss er erkennen, dass das wirklich nur seine Fantastereien im Grunde waren, denen er nachgejagt hat. Und eben die Angst, sich auf sich selbst zu stellen im Grunde. Da wird er auf sich selbst zurückgeworfen und sieht, ja, der Greis, der war ich selber und so vollkommen, wie man es eingebildet hat, war er offensichtlich nicht, sonst wäre ich jetzt weiter. Also somit kommt der Johannes Thomasius weiter.

Neuntes Bild: An der Seite von Maria erkennt Johannes Thomasius, dass sich der Mensch nicht aus Eigenliebe in schwärmenden Gedanken verlieren darf, dass sich nur der dem Menschenwerden wirksam widmen kann, der sich den Mächten anvertraut, die Maß und Zahl in Ordnung und in Wirrnis bringen 1:03:30

Neuntes Bild, da gibt's einige Besprechungen noch zwischen Benedictus und seinen Geistesschülern. Auch der Johannes und Maria besprechen sich. Johannes hat jetzt endlich erkennen gelernt, was ihm die Geistesschülerschaft, also dass er den Benedictus und auch jetzt wieder Maria als Geisteslehrer, als seine beiden Geisteslehrer, dass er das befolgt, aber trotzdem selber seine eigenen Kräfte entwickelt. Und er sieht, dass jetzt dadurch in ihm ein zweiter Mensch erwacht ist, der mit seinem noch sehr schwachen Erdenmenschen eigentlich nichts zu tun hat, sondern der etwas Höheres in ihm selbst ist.

Wir haben das alles. Wir haben unseren Alltagsmenschen und wir haben hoffentlich auch ein bisschen was, was drüberstehen kann und sich zumindest in wichtigen Lebensmomenten über den kleinen Alltagsmenschen erheben kann und dann vielleicht in einem wichtigen Moment was Großes leisten kann, was nichts mit seinen persönlichen Wünschen, Befürchtungen oder sonst was zu tun hat, sondern es einfach tut, weil es für die Welt jetzt notwendig und wichtig ist. Und das erkennt der Thomasius jetzt im neunten Bild und ist dann auch bereit im zehnten Bild wirklich wieder zu diesem Mystenbund zu gehen.

Zehntes Bild: Amtsübergabe im Tempel des Mystenbundes - Die Zeichen der Zeit verkünden deutlich, dass alle geistigen Wege sich vereinen sollen 1:05:04

Dort hat sich nämlich jetzt auch eine große Umstellung ergeben, dass ihm Thomasius am Anfang ihnen gesagt hat, ihr habt eigentlich nicht mehr das Recht, den Tempel zu führen. Das hat sich jetzt in gewisser Weise, ja zu dem gewandt, dass sie ihre Ämter abgeben. Also die Führer dieses Mystenbundes geben ihre Ämter ab und der Erste, der das Amt des Führers des Mystenbundes, also des Leiters dieses Bundes übernehmen darf, ist Johannes Thomasius. Jetzt ist es soweit. Und der Führer des Mystenbundes wird dann im vierten Drama eine ganz andere Aufgabe bekommen, auch eine wichtige. Und zwar eine sehr praktische im äußeren Leben.

Und der Capesius wird aufgenommen, ist auch also ganz wichtig. Strader ist wichtig für die ganze Geschichte. Also es gibt dann sozusagen den großen Schluss im zehnten Bild, wo eine Amtsübergabe, wenn man so will, stattfindet, aber womit ein geistiger Wandel drinnen ist. Und wo Menschen jetzt kommen, die doch schon bewusste geistige Fähigkeiten entwickelt haben, die offensichtlich die Leiter des Mystenbundes noch nicht so hatten. Die hatten noch ein altes Schauen im Grunde. Und das hat nicht mehr ausgereicht. Aber sowohl Capesius, als auch Johannes, als auch Strader - eben weil er das Reich Ahrimans sehen konnte und auch sehen konnte, ja warum sehe ich da die zwölf Bürger? Ja das sind im Grunde der Geist aller menschlichen Möglichkeiten, im Groben zumindest. Und ich lerne die Zusammenhänge verstehen. Ich sehe, wie der Ahriman mit diesen Menschen spielt. Ich sehe, was er dem Luzifer gibt. Also der Ahriman ist ja köstlich geradezu irgendwie. Also sieben behält er für sich und fünf, die er nicht so wirklich brauchen kann, die überlässt er seinem Bruder Luzifer. Also es wird immer schön brüderlich geteilt.

Fragen kann man sich eigentlich immer nur selbst beantworten. Jede Frage, die man hat, heißt, ich habe etwas entdeckt. Ich weiß nur noch nicht genau, wie es funktioniert. Und zum eigenen wird es dann, wenn ich selber die Antwort finde 1:07:30

Ja, das ist im Groben die Geschichte, um die es morgen gehen wird. Damit... ich weiß nicht, wie wir mit der Zeit stehen. No bitte! Eine Stunde haben wir gemacht. Ich glaube, lassen wir es gut sein damit. Wenn Sie Fragen haben noch dazu, gerne, stehe ich gerne zur Verfügung. Oder Sie lassen es auch wirken in sich. Ich sage immer, die Fragen kann man sich eigentlich immer nur selber beantworten. Jede Frage, die man hat, heißt, ich habe etwas entdeckt. Ich weiß nur noch nicht genau, wie es funktioniert. Und zum eigenen wird es dann, wenn ich selber die Antwort finde auf die Frage. Also ich habe das selber oft erlebt, also mit einer Frage zu leben, in Dingen, die mir jahrelang ganz klar scheinbar waren und wo ich nicht gezweifelt habe, dass ich eh schon alles verstanden habe, weil ich plötzlich über etwas stolper und denke, ja gar nichts ist klar! Überhaupt nicht! Eigentlich habe ich das Gefühl, ich habe noch gar nichts verstanden.

Das ist ja alles nur das Kleingeld rundherum. Da ist ja noch eine Kernfrage drinnen, die ganz spannend ist, die ganz wichtig ist, die entscheidend ist. Also das sind Glücksmomente des Lebens, wo so wirklich eine große Frage auftaucht und plötzlich alles, ja vielleicht auch schwankt ein bisschen. Nicht sicher, ich weiß eh schon alles, ich kann alles! Sondern wo ich merke: Phhhh.... dann ist ein nächster Schritt möglich. Und um das geht es. Und wir können alle. Diese kleinen Schritte kann jeder machen im täglichen Leben. Es geht nicht um Dinge, die so großartig sind, dass man sagt, das werde ich nie schaffen. Das sind Ausnahmen, die sind auch wichtig für die Menschheit. Aber das Wichtigste sind die kleinen Schritte, die jeder Einzelne macht. Um das geht es. Und das sollen die Mysteriendramen zeigen in Wahrheit. Das steckt meiner Ansicht nach wirklich dahinter. Es ist eine Anregung, Mut zu machen, selber sich damit zu beschäftigen.

Ohne einen falschen Mystizismus oder sowas, braucht man alles gar nicht. Sondern sich einleben in die Dinge, dann wird man etwas entdecken einfach. Und das wird einem Fragen aufwerfen und mit denen wird man einen Schritt weiterkommen. Und zwar wirklich auch im praktischen Leben. Und das geht es. Weil wenn es dort nicht funktioniert, hat das alles keinen Sinn. Wenn ich im Tempel alles herunterbeten kann, noch so brav, nützt mir das nichts. Wenn ich im Alltag um die Ecke, wenn ich einkaufen gehe, oder wen ich sehe auf der Straße und mit dem schon wieder in Konfrontation komme, nützt mir das gar nichts. Dort! Dort entscheidet es sich. Im Alltag entscheidet es sich. Wie ich den anderen Menschen begegne, welche Impulse ich ihnen geben kann. Kleine. Es hat nichts mit Überheblichkeit zu tun. Genauso auch, dass ich bereit bin, Impulse von anderen aufzunehmen. Und sie nicht gleich wieder, nein, ist ja anders, als ich es gewohnt habe, wegstoßen. Das heißt ja nicht, dass ich es mit Haut und Haar machen muss. Aber es ist eine Anregung, ich entdecke eine andere Perspektive und mache selber was draus. Was noch Neueres, was Anderes. Es geht nicht darum, wir können einander.... jeder muss sein Leben selber leben, seinen Entwicklungsweg selber gehen. Aber die Begegnungen sind so wichtig und schön, weil sie Anregungen geben.

Und sie zeigt, schau, da ist auch noch ein Weg. Und dann gehe ich und sehe, du könntest dich jetzt da abbiegen auch. Und gehen in ein Neuland hinein. Zum Glück machen wir Menschen das sowieso, nur wir machen es noch sehr viel unbewusst. Wir nennen das heute das Schicksal, das uns führt oder sonst was. Aber letztlich soll es dahin kommen, dass wir uns möglichst selbst führen. Dann wird aus der Möglichkeit der Freiheit so langsam die Wirklichkeit der Freiheit. Und auf das wartet die geistige Welt. Und das zeigen uns die Mysteriendramen.

Ich glaube, damit lasse ich es jetzt wirklich gut sein. Ich danke Ihnen, dass Sie so dabei waren. Gerne! (Applaus).

Glossar

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A


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B

BENEDICTUS


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C

CAPESIUS


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D

DENKEN

DOKTOR STRADER

.... dann ist auch dabei... Dr. Strader, auch ein Geistesschüler,.... der bewusst geistig strebt, auch selber aber noch keine eigenen geistigen Erfahrungen hat, aber doch das Geistige kennengelernt hat im allerersten Drama | Peter, W. Die Prüfung der Seele_3. Mysteriendrama, 2024, 0:11:21


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E


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F

FELIX UND FELICIA BALDE


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G

GEDANKEN

GOETHE

GRIECHENLAND


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H

HÜTER DER SCHWELLE


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I

IMAGINATION


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J

JOHANNES THOMASIUS


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K


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L


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M

MARIA

MYSTENBUND

MYSTERIEN

MYSTERIENDRAMEN VON RUDOLF STEINER


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N


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O


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P

PHILOSOPHIE DER FREIHEIT (GA4)

  • Rudolf Steiner spricht von der Beobachtung des Denkens schon in seiner Philosophie der Freiheit (GA4) .... etwas ganz Wichtiges, dass ich mir selber zuschauen kann, was ich denn da eigentlich tue. Und wenn ich es ins imaginative Bild bringen kann, dann bin ich mir bewusst, ich forme dieses Bild | Peter, W. Die Prüfung der Seele_3. Mysteriendrama, 2024, 0:46:49

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Q


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R

RUDOLF STEINER


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S

SOKRATES


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T

THEODORA

.... eine Seherin, ein Medium eigentlich. Also nicht jemand, der mit einem modernen, imaginativen Schauen an die Dinge herangeht, sondern eine Vision überfällt sie und aus der spricht sie..... diese Seherin heißt Theodora | Peter, W. Die Prüfung der Seele_3. Mysteriendrama, 2024, 0:11:21


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U


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V


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W

WAHRHEIT

WESENHEITEN


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X


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Y


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Z


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12 (Zwölf)

Rudolf Steiner hat von zwölf grundlegenden Weltanschauungen gesprochen | Peter, W. Die Prüfung der Seele_3. Mysteriendrama, 2024, 0:07:05

Literaturangaben

Rudolf Steiner - Vier Mysteriendramen, GA 14

Rudolf Steiner - Vier Mysteriendramen Rudolf Steiner Gesamtausgabe | Steinerverlag

Rudolf Steiner - Mysteriendramen II.: Der Hüter der Schwelle / Der Seelen Erwachen (Rudolf Steiner Taschenbücher aus dem Gesamtwerk) Amazon