Die Apokalypse des Johannes - 181. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 181. Vortrag -
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181. Folge Die Apokalypse des Johannes Dr. Wolfgang Peter Anthroposophie Rudolf Steiner (1)

Meine Lieben, ich begrüße euch beim 181. Vortrag zur Apokalypse und dazu gibt es den 26. Wochenspruch, den Michaelsspruch, die Michaelsstimmung, den kennt ihr sicher eh alle.

Natur, dein mütterliches Sein, ich trage es in meinem Willenswesen. Und meines Willens Feuermacht, sie stelet meines Geistes Triebe. Dass sie gebären Selbstgefühl, zu tragen mich in mir, zu tragen mich in mir.

Also ich lese es noch einmal, steckt sehr viel drinnen. Natur, dein mütterliches Sein, ich trage es in meinem Willenswesen. Das heißt also, diese ganze Naturkraft eigentlich, was dahinter steht, und Naturkräfte sind eben nicht nur physikalische Kräfte äußerlich genommen, sondern die ganzen gestaltenden Kräfte, die in der Natur, in den Pflanzen, in den Tieren, ja sogar in den Steinen gestaltend wirken, alle diese Kräfte trage ich in meinem Willenswesen.

Ja, es wird jetzt nicht da eine Pflanze heraussprissen bei mir, oder oben da der Osterhase heraushüpfen, aber die Kräfte sind alle da, die leben in meinem Willen. Sie werden nicht physische Gestalt, sie werden vielleicht ein bisschen, wenn wir lebendig denken, ätherische Gestalt, durchaus, und sie sind im seelischen vor allem da, da wirken sie drinnen. Also das heißt, was unsere Seelenkräfte zum Beispiel sind, das sind, wir können draußen die Abbilder davon sehen, in der ganzen Natur, in allem, weil auch um die Pflanzen herum spielt Australisches, in Waldgau bei den Blütenpflanzen, da wird es ganz besonders deutlich, und bei den einfacheren Pflanzen, bei den Farnen, da sieht man es nicht so deutlich, aber es wirkt auch dort.

Weil sonst wird es endlos wuchern in die Weite, alles hinaus. Und das geht weit hinaus bis in den ganzen Kosmos, weil wir gerade beim Fremdwort waren, beim Astralleib, dann kann man ja gleich sagen, Aster sind die Sterne, die der ganze Kosmos eigentlich lebt. Die Kräfte, die den ganzen Kosmos gestalten, auf der Erde, in unserem Sonnensystem und weit darüber hinaus, das haben wir im Prinzip in unserem Willenswesen.

Das heißt, in dem, wo wir tätig werden, sei es wirklich äußerlich tätig werden, sei es aber auch im reinen Denken, bewusst denkend, bewusst gestaltend im Denken tätig zu werden, da wirken diese Kräfte mit. Ich meine, wir könnten nicht einmal die normale Naturwissenschaft entwickeln, wenn nicht das in uns leben würde. In Wahrheit kommt das aus der geistigen Seite, die in der Natur drin lebt, und wir formulieren es halt dann in sehr abstrakten Gedanken heute.

Aber in Wirklichkeit stehen da Imaginationen dahinter, geistige Kräfte, die draußen wirklich auch die Natur gestaltet haben, und wir können sie deswegen erkennen, weil wir aus unserem Willen das auch formen können. Und wenn wir das, was wir in unserem Denken jetzt formen, entgegenhalten, dem, was wir von außen durch die Sinne bekommen, dann merkt man halt irgendwie, das passt zusammen. Und dann erkennen wir die Gesetzmäßigkeiten, die drinnen sind.

Aber wir erkennen sie nur dadurch, dass wir es auch in unserem gestaltenden Willen drinnen haben. Das ist das Interessante. Ich meine, die fertigen Gedanken sind ja das Spätprodukt.

Aber das kommt aus einer gestaltenden Willenstätigkeit. Wenn es gut geht, fühlt man auch etwas dabei. Das heißt, man erlebt etwas Seelisches dabei.

Man erlebt nicht nur abstrakt, tot, beziehungslos sozusagen, sondern man erlebt auch die seelische Ebene mit dabei. Und dann stirbt es ab zum fertigen Begriff und Gedanken. Und bei dem bleibt die Wissenschaft heute biegen.

Das hat den Vorteil, dass es sehr klar und sehr abgegrenzt ist, aber damit kann ich nur das Tote verstehen. Das lebendige, wie sagt der Götte so schön im Faust, künstliches Bedarf geschlossenen Raum. Natürlichem genügt das Weltall kaum.

Das heißt, wenn ich irgendetwas, was lebt, was natürlich im Leben entspringt, aus dem Leben herauskommt, um das zu verstehen, muss ich eigentlich das ganze Weltenall miteinbeziehen, um es überhaupt verstehen zu können. Und indem ich nur das Kleine zerlege und schaue, wie stimmen die Einzelteile zusammen bis in die Moleküle hinein, dann verstehe ich das Wichtigste nicht. Dann verstehe ich nur das, was hineingestorben ist, in das Feststoffliche.

Das ist aber die letzte Spur. Natürlich in der Spur steht wie in einer Schrift auch noch was drinnen, in dem sich das ausdrückt, aber es ist der Endpunkt eigentlich, eine Entwicklung, die dahintersteht. Und wie ein Lebewesen, sei es Pflanze, sei es Tier, wird ja selbst der Kristall, der auch aus dem Lebendigen heraus entsteht im Grunde, bis er endlich einmal kristallisiert, aber vorher in der Flüssigkeit, in der Mutterflüssigkeit, dass der es herauskristallisiert, da sind Lebensprozesse drinnen.

Ich habe euch das eh schon oft erzählt mit den Fensterblumen, da sieht man das so schön, wenn das Wasser beginnt zu kristallisieren am Fenster, weil es halt draußen kalt ist, dann entstehen doch diese typischen Pflanzenmuster, Farbenmuster oder irgend sowas, es ist nicht eine Rose direkt oder sowas, aber es sind Wachstumsgestalten eigentlich. Und das ist ganz typisch, weil auch jeder Kristall aus so einem Wachstumsprozess hervorgeht. Nur irgendwann ist er zu Ende und dann erstarrt er mehr oder weniger.

Auch nicht zu 100 Prozent, aber zu einem großen Teil. Und dann ist er erst tot geworden. Und so ist es mit unserem Denken auch, dass es eigentlich aus dem Willen heraus entspringt, in dem Willen liegt das Geistige, das in ganzen Welten alle lebt.

Das haben wir drinnen. Nur wir können es halt nicht gleich außen in der Welt umsetzen und ganze Kosmen bewegen, aber wir können es in unserem Bewusstsein bewegen, in unserem Denken bewegen. Und aus dem heraus gestaltend denken.

Auch Wissenschaftler, die wirklich produktiv sind, die nicht nur eine fertige Theorie anwenden in den verschiedensten Bereichen, sondern die Produktiv Neues finden, die wissen das auch. Weil es anders gar nicht geht, das muss ich aus einer tieferen Ebene schöpfen. Und diese tiefere Ebene ist, die tiefste, aus der es wirklich entspringt, ist die Willensebene.

Nur von unserem Willen wissen wir normalerweise nichts. Wir verwechseln das nur damit, dass wir natürlich im Kopf den Gedanken haben, ich will das, ich will jenes und so weiter. Ich will jetzt Rad fahren.

Aber dass ich das zusammenbringe, das Radfahren, dass ich da drauf sitze, ja da muss ich es einmal üben, dann bin ich oft vielleicht umgestürzt damit oder sehr wackelig herumgefahren. Aber irgendwann geht es. Wissen wir wirklich, wie es geht? Wir können es.

Aber wir wissen es nicht, wir wissen nicht einmal, wie wir gehen. Wenn wir das wirklich genau wüssten, dann könnte man heute schon Roboter bauen, die wirklich perfekt wie ein Mensch gehen. Und interessanterweise, das funktioniert nicht.

Unser Denken können uns mittlerweile, unser abstraktes Denken können uns zu einem nicht so unbeträchtlichen Grad bereits nachahmen. Es ist nichts anderes als ein Nachahmen. Kein Computer, keine künstliche Intelligenz denkt, aber sie ahmt das menschliche Denken nach.

Und das kannst du dann interessanterweise unter Umständen viel schneller und viel besser und mit viel größeren Datenmengen, als es ein Mensch kann. Das heißt, der Zeitpunkt, wo diese abstrakte Form des Denkens, wo uns da die Maschinen überflügeln, die steht vor der Tür oder ist fast schon da. Aber es ist eine Imitation des menschlichen Denkens.

Selbstständig denkt der Computer die Software gar nichts. Und sie erlebt auch nichts dabei, weil sie hat null Bewusstsein und wird es auch nie bekommen. Weil dazu gehört noch was anderes dazu.

Ich meine, dazu gehört eben, dass wir neben dem physischen Gehirn auch das ätherische Gehirn haben. Also dort, wo wirklich diese lebendig gestalteten Kräfte da sind, die wir heute in der Wissenschaft erst anfänglich greifen können. Ich meine, es sind durchaus, selbst auch außerhalb des anthroposophischen Bereichs, Ansätze da und dort, da spricht man nicht von Ätherkräften oder Ätherleib, aber man sieht in den Formen, die entstehen, in der Chaos-Theorie ist vieles drinnen, in den Fraktalen, was da für künstlerische Figuren entstehen, nach mathematisch fassbaren Gesetzmäßigkeiten.

Nach Mathematik, da steht der Zahlen-Äther dahinter, der mathematische Äther, der Klang-Äther, wenn man so will. Das heißt, die Sphärenharmonie, die steckt dahinter, davon kommt unsere Mathematik an, darum passt es auf unsere Welt irgendwo draußen. Nur das verschlafen wir alles, dass wir es aus dem Bereich eigentlich holen, weil wir merken es halt erst, wenn es am Hirnkastl abstirbt zum fertigen Gedanken.

Dann ist es ein toter Kristall geworden, sozusagen. Und die kann man dann schön separat hinlegen, nacheinander, und dann kriegt man eine logische Reihe, sozusagen. Da hat man lauter so Kristalle, die hintereinander liegen.

Aber das alles ist entstanden aus einer lebendigen Bewegung heraus. Dasselbe, was unseren Körper regeneriert, aber eben nicht nur, sondern es bleibt gerade beim Menschen ein gewisser Teil, gar nicht so ein geringer Teil über, dass wir mit dem arbeiten können, um in unserer Seele zu gestalten. Das heißt, es geht nicht nur in die Gestaltung des Körpers.

Der Ätherleib regeneriert einerseits unseren Körper, aber ein Teil der Kräfte ist frei, wird frei, also beim Kind etwa so um das siebte Lebensjahr herum. Also dann, wenn Schulbeginn ist, dann ist es frei, dass der Körper für seine Entwicklung nicht mehr alle diese Lebenskräfte braucht, sondern dass er seinen Teil verwenden kann, um sich Bildung anzueignen. Aber jetzt im wirklichen Sinne, nicht nur etwas auswendig lernen, sondern wirklich zu bilden, zu gestalten, im Zeichnerischen, im Schreiben.

Man kann sagen, warum macht man Schreiben noch heute, weil es wird ja eh alles getippt. Viele Menschen schreiben heute gar nicht mehr mit einem Stift oder so. Und trotzdem, allein das zu tun, selber zu malen, aus dem Malen heraus eigentlich die Schrift zu entwickeln und dabei zu sein, wie das entsteht, da werden meine Bildekräfte errege.

Wenn ich da auf der Tastatur herumklopfe, wird relativ wenig an Bildekräften erregt. Da werden also eher abbauende Kräfte. Das ist eigentlich ein Zerhacken des Ganzen.

Ja, es gehört in unsere Zeit. Ich will es jetzt gar nicht verteufeln, aber dann müssen wir halt schauen, wie wir auf andere Art unsere Lebenskräfte, unsere Bildekräfte fördern. Und wenn wir sie auch in diesem sozusagen seelisch-geistigen Prozess, also das wir im Seelischen bilden und gestalten, dann hat das aber trotzdem auch eine positive Rückwirkung auf die Lebenskräfte, auf die Ätherkräfte, die auch unseren Körper regenerieren, die ihn gesund halten, die ihn heilen, wieder bei Bedarf.

Das hat durchaus eine Rückwirkung. Und zwar wirklich, was ich im Bewusstsein erlebe, wo ich mit meinem Willen aktiv dabei bin, selbst dabei bin, in dem Gestalterischen. Wir werden heute noch einmal auf diese Ich-Bin-Worte des Christus kommen, da steckt genau das auch drinnen.

Das sind Dinge wieder, die eigentlich ganz alltäglich sind, und da kann man immense Kräfte entfalten. Da kann ich wirklich entfalten, das was jetzt steht, und meines Willens Feuermacht, jetzt steht da auch Feuermacht, mein Wille, das sind vulkanische Kräfte geradezu drinnen, gewaltige Kräfte drinnen. Die Frage ist, ob wir sie einsetzen, deswegen müssen wir nicht äußerlich toben oder was, oder äußerlich als Vulkan ausbrechen, als Choleriker vielleicht, als großer Vulkan.

Das kann auch einmal notwendig sein. Nein, es sind vor allem gestaltende Kräfte, mit denen wir unsere Seele auch gefallen gestalten können. Das war ja jetzt die letzte Zeit das ganz große Thema, dass wir jetzt drinnen stehen in dem Zeitalter, wo wir aus unserem Ich heraus immer bewusster unser Seelisches, unser Ego, unsere astralischen Kräfte, bewusst durch das Ich lenken und leiten, sodass sie dienen der Aufgabe, wegen der wir uns auf der Erde inkarniert haben.

Dadurch kommen wir überhaupt erst darauf, wenn wir jetzt eine Umfrage starten würden, wie viele wissen von sich ganz gewiss, ich bin mit einer Aufgabe aus dieser Welt gekommen. Wahrscheinlich werden die meinen, ja ich habe eh einen Beruf oder was und den mache ich gern. Aber das sind die Äußerlichkeiten.

Die Aufgabe, wegen der man hergekommen ist, die kann man erstens in verschiedensten Berufen, in verschiedensten Situationen verwirklichen. Und da geht es eigentlich nur darum, dass ich die Kräfte, die ich in meinem Ich bereits entfaltet habe durch frühere Inkarnationen, dass ich die erstens einsetze in der Welt, für die Welt. Ihr wisst, wir haben oft davon gesprochen, dass ich kann sich eigentlich nur verschenken.

Also das ist ein Teil, wo man nur verschenken kann. Wo ich die Welt bereichere durch das, was in dieser speziellen Qualität wirklich nur ich kann. Es können andere Menschen Ähnliches, aber diese individuelle Nuance, die drinnen ist, die dem die besondere Note gibt, die macht ja den Reichtum der Welt aus.

Wir haben jetzt 8 Milliarden Menschen auf der Erde. Wir sind schon ein bisschen drüber. Und jeder ist einzigartig.

Jeder ist einzigartig. Manche leben vielleicht noch ein bisschen mehr im Kollektiven, aber keiner ist mehr so, dass er nur kollektiv ist, nur Gruppenseele ist. Die haben wir natürlich auch noch.

Aber es geht darüber hinaus, dass jeder von uns einzigartig ist. Und das muss sich eben nicht immer in spektakulären Sachen äußern, wo jetzt die ganze Welt darauf schaut und den bewundert oder sonst was. Kann ja bewunderungswürdig sein, aber es kann auch die kleinste Kleinigkeit, einfach wie ein Mensch mit einem anderen Menschen umgeht.

Und das ist fast noch das Wichtigere. Weil wenn das zu wenig funktioniert in der Menschheit, dann funktioniert es im Sozialen nicht. Und da müssen wir eigentlich immer wieder kreativ sein, immer wieder schöpferisch sein und sind es auch, aber halt noch nicht so voll bewusst.

Wenn ich einem anderen Menschen begegne, dass ich bei dem wirklich was erreiche, mit dem zu einer Verbindung komme, die für beide verruchtbar ist und es nicht nur Auseinandersetzungen gibt, dazu ist eine schöpferische Tätigkeit notwendig. Da arbeitet unser Ich mit. Das Ego schaut, dass es Seines behauptet.

Das ist seine Aufgabe. Es ist nichts Schlechtes, aber oft ist es heute so, dass nur das Ego dann sagt, so, um mich geht es einmal in Wahrheit. Selbst dann, wenn ich dem anderen scheinbar helfen will, aber eigentlich tue ich es, weil ich mich besser fühle dabei.

Ich bin der Tolle, der Gute, der Helfer, der für alle was tut. Und da kann ich mir ein Krönchen aufsetzen, sozusagen. Und werde von anderen beglatscht dafür.

In allen gemilderten Varianten. Es ist oft viel in Wahrheit Eitelkeit drinnen, die ein Zeichen des Egos ist. Das Ego hat auch das, ach, wie toll bin ich.

Es kann auch die andere Seite haben, ach, wie schlecht bin ich. Und beides ist nicht gut. Das Ich weiß, es ist auf dem Weg, es kann manches und sagt, ich habe den Willen, es einzusetzen in der Welt und es der Welt zur Verfügung zu stellen.

Und natürlich brauchen wir unser Einkommen und alles fürs Leben, nur das, was wirklich aus dem Ich kommt, was wirklich unsere Aufgabe ist, das ist gerade das, was man nicht verkaufen kann. Das kann man nur verschenken. Das kann man geben.

Ja, ich kann Arzt sein und kann etwas geben. Ich kann etwas verlangen dafür, durchaus. Aber das, was ich durch meine besondere Fähigkeit vielleicht an Impulsen, die für den anderen heilsam sind, geben kann, das kann ich in Wahrheit nur verschenken.

Deswegen kann ich trotzdem eine Rechnung anstellen. Das ist schon klar, weil ein Arzt muss auch von etwas leben. Aber da kann ich nicht sagen, wie viel gebe ich jetzt, wie viel ist für das Geld drinnen.

Da kann ich nicht kaufmännisch rechnen. Das kann ich nur ganz geben oder gar nicht geben. Das geht nicht anders.

Und in dem lebt unser Ich. Unser Ich lebt vor allem im Willen drinnen. Das ist auch die Michael-Botschaft.

Im Willen, im Mut daher auch. Mut heißt einmal, zu sich zu stehen. Vertrauen auch zu sich selbst zu haben.

Nicht Misstrauen gegenüber sich selbst. Man erlebt es auch immer wieder, dass Menschen sich selbst gegenüber misstrauisch sind. Sich selber nicht trauen.

Aber das hängt auch mit dem Ego zusammen. Den kann man manchmal auch nicht trauen. Das schiebt uns manchmal auf die Bahn, wo das Ich eigentlich gerade nicht hin will.

Aber dann muss ich bewusst aus dem Ich heraus agieren. Dann merke ich das. Dass das Ego mich wieder irgendwo hinleitet, wo ich aber jetzt eigentlich gar nicht hin will.

Und dann kann man die Zügel anziehen. Ich weiß, das ist schwierig. Und man scheitert ununterbrochen daran.

Macht nichts. Aber genau an dem lernen wir es. Wenn wir es eh schon so schnippen könnten, dann wären wir halt schon sehr viel weiter.

Aber wir sind eben erst auf dem Weg. Das macht aber nichts. Gerade durch dieses Schritt-für-Schritt-Gehen erarbeiten wir uns das.

So wie das kleine Kind gehen lernt. Es fällt x-mal hin, haut sich an, blärt vielleicht, aber es lässt sich nicht daran hindern, wieder aufzustehen und wieder zu probieren, in die Höhe zu kommen. Unermüdlich.

Da wirkt nämlich am stärksten unser Ich. Am stärksten wirkt in der Kindheit unser Ich. In den ersten drei Lebensjahren.

Auf das werden wir heute noch intensiver kommen. Der Schritt heute ist nur, das mitzubekommen. Wenn wir das mitbekommen, dann haben wir eine gründliche Erkenntnis von unserem Ich.

Was das alles schon getan hat und welches Potenzial das drin ist. Dass einem einmal klar wird, was das heißt überhaupt, als Mensch auf zwei Beinen gehen zu können. Das ist nicht selbstverständlich.

Nicht umsonst kann es außer uns niemand so wirklich. Auf Erden zumindest. Weil das nur ein Ich-Wesen kann.

Ein individuelles Ich oder Gruppen-Ich allein reicht dazu nicht aus. Da muss ein individuelles Ich drinnen sein. Wir finden nichts daran, weil es für uns so selbstverständlich ist.

Wir wollen gehen und gehen einfach und marschieren die Treppe auf, Treppe ab. Es funktioniert irgendwie. Irgendwann sind wir vielleicht müde, aber wir haben gar kein Problem damit.

Weil wir es nicht mitkriegen, was wir da eigentlich für eine gewaltige Leistung vollbringen. Was eigentlich rein physikalisch gesehen ist, das ist der größte Widersinn, dass irgend so ein Wesen auf zwei wackeligen Beinen im Grunde aufrecht balanciert. Das ist statisch gesehen das Instabilste, was es gibt.

Die Tiere, die stehen immer richtig auf ihren vier Haxen oder was. Ein Pinguin kann watscheln auf seinen Hinterläufen irgendwo, aber das hat nie diese in sich zentrierte Haltung, die der Mensch haben kann, wenn er zwei Beine geht. Die Menschenaffen schaffen das auch nicht so elegant.

Das ist alles schwerfällig. Das ist schon irgendwo nahe an dieser menschlichen Qualität angestreift, weil in Wahrheit haben wir ja oft besprochen, dass die Naturreiche, also das Tierreich, aber auch das Pflanzenreich, selbst das Mineralreich, etwas ist, was einmal aus den Menschen herausgesetzt wurde, sozusagen aus der menschheitlichen Entwicklung herausgesetzt wurde. Und bis wir dann wirklich so als auferrichtetes Wesen kommen, wir kommen erst sehr spät in dieser Gestalt.

Aber es wirkt drinnen gestaltend, aber eben in den ganzen Naturreichen kommt es nie bis zu dieser letzten Vollendung, dass das Ich wirklich im Einzelwesen anwesend ist. Und das ist die Voraussetzung dafür, dass wir wirklich auferrecht gehen können. Das ist nicht einfach nur Automatismus.

Wenn jetzt vielleicht die Hirnforscher, die Nervenforscher glauben, das sind ein paar Verschaltungen da, die sind sicher notwendig dazu, aber das alleine reicht nicht. Und daher, weil auch diese Verschaltungen, die uns dann helfen dabei und die uns unterstützen, erwerben wir ein Beispiel anderer Menschen. Also Kinder, die nicht unter Menschen aufwachsen, das kommt ja nicht so oft vor, aber es gab diese berühmten Wolfskinder oder so, die grabeln auf allen Vieren.

Und dann natürlich schlechter ist die Tiere. Aber sie schaffen es nicht, sich aufzurichten. Und in einem späteren Lebensalter schaffen wir das auch gar nicht mehr.

So wirklich. Es kann dann sein, dass das irgendwie, aber dann ist es eher affenartig von der Bewegung her und bekommt nie diese Eleganz des Sich-Selbst-Tragens. Bis in die Körperhaltung.

Da spricht unser Ich drin. Das ist das Bild schlechthin. Das ist das große I im Ich, das da steht.

Dass wir uns selber tragen können. Also das heißt, wir tun es. Wir tun es.

Als kleines Kind haben wir es gelernt und ab dem Zeitpunkt tun wir es. Und da ist unser Ich wirklich voll und ganz dabei. Nur wir kriegen es nicht mit.

Nicht wirklich. Nicht wirklich. Weil gerade im Willen, wir am meisten schlafen.

Noch. Das ist die unbewussteste Ebene. Daher funktioniert ja selbst dieses Aufrecht-Gehen oder so.

Ihr kennt den Begriff Schlafwandler. Das gibt es ja wirklich. Dass Menschen in der Nacht, ohne dass sie es wissen, aufstehen, marschieren herum, gehen vielleicht, das berühmte Bild, auf der Dachkante irgendwo spazieren.

Und mit völliger Sicherheit. Mit völliger Sicherheit. Das ist ganz interessant.

Er hat die Augen offen, aber bewusst erlebt er gar nichts. Er kriegt gar nichts mit. Null.

Das heißt, da ist etwas tätig drinnen, dass das alles kann, aber es wird verschlafen. Komplett verschlafen. Und wenn wir im Alltag spazieren gehen, sehen wir zwar die Welt, aber wie dieses Gehen eigentlich funktioniert und passiert, kriegen wir nicht mit.

Welche Muskeln da alles sich bewegen, was sich da alles tut, wie wir unbewusst den Boden spüren. Jetzt mit unseren globigen Schuhen geht es ein bisschen schwieriger. Früher, wenn man mehr bloßfüßig gegangen ist, dann sind die griechischen Philosophen gern bloßfüßig gegangen, weil sie den Boden gespürt haben.

Gefühlt haben. Das hat sie inspiriert. Sie haben mit jedem Schritt etwas gespürt von der Erde.

Was die Erde ist. Da war es noch so, dass aber auch nicht vollbewusst, sondern traumbewusst etwas heraufkam, was ihnen erzählt hat von der Erde. Dann haben sie es irgendwann in relativ abstrakte Gedanken gefasst.

Bei den Griechen eh noch relativ lebendig im Vergleich zu dem, wie es heute ist. Aber sie haben etwas verstanden davon, weil sie über die Erde gegangen, geschritten sind, die Erde befühlt haben. Fühlen ist das Nächste.

Im Fühlen träumen wir aber nur. Im Fühlen sind wir auch noch nicht ganz wach. Heute sind wir halt ganz auf das Abgestorbene, weil es stirbt dann in den Gedanken hinein, aber der größte Teil ist nicht im Bewusstsein drin, sondern nur dieses letzte Erwestern.

Unsere gescheiten Gedanken aller Menschen zusammengenommen sind Erwesteln. Erreste. Erreste von dem, was in jedem Menschen drinnen in Wirklichkeit von unserem Ich tätig ist.

Da ist unser Ich dabei. Überall. Dass wir es überhaupt können.

Der Michaels Gedanke heißt unter anderem auch, werde dir dessen bewusst. Werde dir bewusst, welche Feuermacht da drinnen ist in dem Willen. Das ist gewaltig.

Das ist in Wahrheit gewaltig. Nicht, dass jetzt eine äußere Explosion oder was kommt, aber eine Fähigkeit, eine gewaltige Fähigkeit steckt da drin. Und das ist unser Ich, das das modelliert und formt.

Die individuelle Eigenart des Schrittes, des Ganges. Jeder Mensch hat seinen eigenen Gang und den kann man eigentlich nicht wirklich fälschen. Ein guter Schauspieler kann sich dem annähern, wenn er ein Vorbild gut studiert oder was.

Und vor allem sich hineinleben kann in den Menschen. Es ist eine tolle Übung, sowas zu versuchen, sich nur, wenn man nimmt die vier Temperamente, sich einmal in das hineinzuversetzen, wie geht ein Choleriker anders. Das ist noch sehr allgemein, aber immerhin.

Und ich bin vielleicht selber ein totaler Phlegmatiker. Jetzt versuche ich einmal, wie geht ein Choleriker, der bei jedem zweiten Ding irgendwo schon in die Luft geht oder was. Aber selbst wenn er normal auf der Straße geht, geht er anders.

Geht er anders als ein Phlegmatiker. Das an sich selbstbewusst mitzuerleben. Wie gehe ich wirklich? Man lernt es leichter, indem man die anderen beobachtet.

Da sieht man es von außen noch. Das von innen her zu spüren, das heißt so ein bisschen aufwachen im Willen sogar. Etwas zu spüren, was sich da eigentlich tut.

Drinnen das mitzukriegen. Da liegt unsere Individualität drin. Da liegt drinnen, was wir uns vorgenommen haben.

Wir gehen zu unserem Schicksal hin. Wir gehen zu der Bananenschale, auf der wir ausrutschen. Wir gehen dort vorbei, wo der Zettel hängt, wo irgendwas draufsteht, was unser Leben entscheidend verändert.

Da steht vielleicht irgendein Kurs drauf oder irgendwas. Nein, das mache ich jetzt. Ich weiß gar nicht so sehr, wieso.

Aber es ist interessant, mache ich. Und das Leben wird anders. Ich gehe einen anderen Lebensweg vielleicht deswegen.

Weil mich das, was ich dort kennenlerne, so begeistert. Solche Dinge passieren ununterbrochen. Dort ist immer das Ich tätig.

In allem, was die Routine, die Alltagsroutine ist, kann man dem Ego überlassen. Das soll es machen, das macht es gut. Das interessiert das Ich nicht so sehr.

Das ist die tiefere Schicht, die darunter liegt. Die Art, wie wir etwas machen. Da liegt diese Willensmacht drin.

Wir sind alle Künstler, indem wir uns selbst gestalten. In unseren Bewegungen, in der Art, wie wir sprechen. Sogar in der Art, wie wir atmen.

Das Sprechen hängt mit dem Atmen ja sehr zusammen. In der Art, wie wir gehen. Da liegt unsere ganze Individualität drinnen.

Wir brauchen es eigentlich nur mehr bewusst mitbekommen. Und wir wüssten sehr klar und deutlich, wer wir wirklich sind. Warum wir da heruntergekommen sind.

Jetzt, zu der Zeit, an dem Ort. Und was wir uns vorgenommen haben für dieses Leben. Zu leisten für die Welt, aber auch für uns selbst.

Das eine hängt mit dem anderen eins zu eins zusammen. Je mehr wir uns verschenken, desto reicher werden wir. Das ist das Prinzip des Geistes.

Je mehr der Geist sich verschenkt, schaffend wird, das heißt nämlich verschenken, desto fähiger wird er selber. Das heißt, desto reicher wird er selber. Wenn ich die Tätigkeit nur mäßig ausübe, dann komme ich halt nur mäßig weiter.

Je mehr ich da tue, desto mehr wachse ich geistig gesehen. Wirklich und wirklich geistig. Das Ich wächst dadurch.

Natürlich mit, weil das Ich dann umso fähiger wird, das eigene Seelische zu bearbeiten. Damit wächst das Seelische auch und wird immer mehr wirklich meines. Man muss sich denken, wenn man sich inkarniert auf Erden, hat man sich natürlich mit Hilfe der ganzen geistigen Wesenheiten, die uns unterstützen, bestimmtes Astralisches ausgewählt, um unseren Seelenleib, um unseren Astralleib zu bauen.

Man hat sich die Lebenskräfte ausgesucht nach einem gewissen Plan, aber die sind trotzdem alle noch nicht unsere. Weil wir haben sie noch nicht geschaffen. Wir haben im Grunde noch gewählt, aus dem, was am besten passt.

Der Weg geht aber dorthin, dass wir sie wirklich selber immer mehr gestalten. Jetzt als allererstes das Seelische. Da leben die Kräfte des Denkens, des Fühlens und des Wollens drinnen.

Am intensivsten aber ist es das Wollen. Da ist ganz das Ich drin. Von dem aus fängt es an.

Da ist aber gerade in dem Teil, wo unser Wollen drinnen ist, das ist am größten der unterbewusste Teil. Das passiert einfach. Dass wir so gehen können, da ist das Ich drinnen, aber es braucht natürlich auch dieses Astralische, also diesen Empfindungsleib, der in uns drinnen ist, dass wir das können.

Aber erst wenn wir wirklich merken, wie unser Ich in diesen Seelentiefen, in diesen bis jetzt unterbewussten Seelentiefen, tätig ist, dass wir unseren individuellen Schritt zusammenbekommen. Unsere individuelle Art zu sprechen. Nicht nur hat jeder Mensch eine charakteristische Stimmlage, dann gibt es ja eine Stimmerkennung.

Das kann man erkennen dran, wirklich die Individualität. Es ist aber nicht nur der Klang, sondern die besondere Art zu sprechen, der gewisse Rhythmus, der drinnen ist. Die Pausen, die man macht, länger, größer.

Es ist etwas ganz, ganz Individuelles drinnen. Trotzdem, die Sprache verbindet uns auch, so dass der andere auch verstehen kann und trotzdem ist ein ganz individuelles Element drinnen, in den feinen Nuancen. Und gerade in diesen feinen Nuancen, dort spricht unser Ich unmittelbar durch.

Das heißt, wenn man wach genug ist, auch an anderen Menschen gegenüber, dann erkennt man den Menschen nicht an den Worten, die er mal sagt, vom Inhalt her. Da kann man viel erzählen, das habe ich gemacht im Leben und das und dieses macht mir Freude, nein, das mag ich gar nicht. Und ich kann die ganze Lebensgeschichte erzählen, wirklich erkennen, kann ich ihn aus der Art, wie er spricht.

Wenn ich mich auf das einlasse, den Rhythmus der Sprache, den er hat, der ganz unverwechselbar ist, von dem, was ich mitkriege. Und das sagt unter Umständen ganz etwas anderes, als was der Sinngehalt seiner Worte ausdrückt. Weil er selber gar nicht sich kennt.

Selbst wenn er ehrlich spricht, wenn sich einer verstellt und nicht ehrlich ist, sondern etwas vormachen will, das ist noch leichter zu entdecken in Wahrheit. Aber selbst wenn der glaubt, er spricht eher ganz, dann spricht er meistens aus seinem Ego heraus und kriegt das gar nicht mit, die feineren Sachen. Weil er es selber nicht mitkriegt.

Aber unter Umständen, wenn man wach ist, kann man sehr vieles erkennen. So kommt man drauf. Und dasselbe mit der Gestik.

Gestik und Sprache sind da sehr viel Anregung dazu, um eine frühere Inkarnation eines Menschen zu ahnen. Sie einzuschwingen darauf. Da lebt es drinnen.

Weil das Ich bringt sich ja etwas mit. Es bringt sich Fähigkeiten mit aus der letzten Inkarnation. Und die leben jetzt in dem Menschen drinnen.

Also die Frucht des letzten Lebens oder aller vergangenen Leben und natürlich im Seelischen dann aber auch all der Verfehlungen, die wir gemacht haben, das wirkt da drinnen mit. Also davon kann man auch etwas spüren. Aber die Karma-Päckchen, die sind im Seelischen drinnen.

Das Ich ist das Geistige. Das heißt, man kann aber erkennen, was hat das Ich gelernt, was kann es sozusagen. Das spricht durch die Art, wie er spricht, wie er gestikuliert.

Da darf man sich aber nicht hinstellen, dass man sagt, jetzt grübel ich nach. Was ist denn auffällig bei der Art, wie der spricht? Da muss ich eigentlich mein kleines Denken ausschalten. Ich muss einfach nichts anderes als ganz bei dem sein, in dem ich ihm zuhöre.

Ganz bei ihm sein. Und dann fange ich eigentlich an, es in meinem Willen zu spüren. Ich spüre den anderen in meinem Willen.

So funktioniert Intuition. Dass sich mein Wille einschwingt, ohne dass ich jetzt äußerlich tätig wäre. Aber innerlich, es wird halt nur im Seelischen tätig, dass ich das, was der macht, mitmache.

Und ich werde ganz der andere Mensch. In gewisser Weise. Das heißt nicht, dass ich mich verliere.

Aber es sind so Momente, wo ich immer wieder eintauche in den anderen, mich verliere, dann komme ich wieder ganz zu mir. Das brauche ich mir jetzt bewusst zu machen. Was habe ich denn da erlebt? Das geht zack, zack, hin und her.

Ich glaube, ich habe das eh schon ein paar Mal gesagt. Das ist das Grundphänomen im sozialen Zusammensein. Dass wir uns hineinversetzen in den anderen, das mitnehmen, dabei kommen wir fast, weil wir im Willen schlafen, in den Schlafzustand hinein.

Aber indem wir es wieder zurücknehmen, können wir was mitkriegen davon. Und uns anregen lassen. Wir machen es eigentlich innerlich im Seelischen, dann leben wir den anderen auch in uns ein bisschen mit.

Und dadurch lernen wir ihn kennen. Bis in seine früheren Inkarnationen unter Umständen. Es ist im Grunde ganz einfach.

Man muss sich nur auf den anderen einlassen. Und wach dabei bleiben. Oder immer wieder zum Aufwachen kommen.

Man muss sich loslassen können, wirklich ganz nett dastehen. Nein, das ist schon wieder ein Unsinn, was man da erzählt. Das kann ja nicht stimmen.

Nein, so sehe ich das überhaupt nicht. Dann kriege ich überhaupt nichts mit von dem anderen. Dann bin ich nur bei mir, bei meinen Sympathien und Antipathien und Vorlieben und Vorurteilen.

Dann kriege ich null mit vom anderen. Null ist nicht ganz wahr, weil 100%ig lässt es sich eh nicht verhindern. Aber zu wenig halt.

Aber wenn ich mich wirklich vorurteilslos einlasse, auch gar nicht irgendwas bewerte oder kommentiere, weil der Mensch sowieso nicht mal kennenlernen will. Weil der Mensch ist sowieso, er ist, wie er ist. Das muss ich einmal zur Kenntnis nehmen.

Da brauche ich mich nicht ärgern darüber oder sonst irgendwas. Oder in irgendeine Euphorie kommen, weil er so toll ist. Sondern einfach mich einlassen darauf und das mit meinem Willen erfassen.

Mit meinem gestaltenden Willen. Mit ihm mitgestaltet zu werden. Dann lebt etwas von ihm in mir.

Aber ich komme ja wieder ganz wach auch zu mir. Ich verliere mich deswegen überhaupt nicht. Was ich jetzt so aufschlüssele, passiert aber dann, wenn man wach genug ist, eben intuitiv, das ist das, was man Intuition ist.

Man weiß es einfach. Man weiß es, weil man es eigentlich seelisch getan hat. Aus dem heraus weiß man es.

Es geht also nur darum, das ins Bewusstsein ein bisschen zu kriegen. Und das ist Teil des Michaelischen. Ich meine, Michael, er ist nicht umsonst jetzt auch in unserer jetzigen Phase des Bewusstseinsseelenzeitalters der führende Erzengel.

Wir stehen ja im Michael-Zeitalter drinnen. Und das soll genau dazu dienen, dass dieses Bewusstsein aufwacht. Jetzt nicht nur für die äußere Welt.

Für die sind wir schon sehr stark aufgewacht. Aber jetzt geht es eigentlich darum, hinter das Äußere zu schauen. Ins Innere zu gehen.

Ins Innere des anderen Menschen. Ins Innere der Tiere, der Pflanzen. Wir sind ja sogar des Minerals, des Lichtes, der Farben gekommen, da sozusagen hinein zu kriechen und intuitiv von innen her zu erfassen, was ist es.

Licht hat auch Innerlichkeit in Wahrheit. Es hat nicht nur etwas Äußeres. Es hat den äußeren Glanz.

Das ist mehr das luziferische Element. Aber da steckt noch mehr dahinter. Ich bin das Licht der Welt, war einer der Aussprüche.

Dann bekomme ich vielleicht eine Ahnung davon, dass da die ganze weltschöpferische Kraft drinnen liegt. Der Weltengestalter, der Christus, der Demiurgos, der Weltenbaumeister, der Vishwakarman, wie ihn die Inder genannt haben, der Alltätige. Die Vaterseite des Göttlichen, die hält sich eigentlich immer im Hintergrund, im Untergrund.

Da ist aber im Übrigen die Willensquelle da, die alles trägt. Das ist auch der Vatergrund in uns. Darum auch dann, wie heißt es da in den Sprüchen, ich werde es dann später noch ausführlicher behandeln.

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Dieser ganz tolle Spruch. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.

Aber man kommt zum Vater durch den Christus. Der Christus hat was zu tun mit den Lebenskräften. Lebenskräfte, die zugleich Liebeskräfte sind.

Davon haben wir auch schon öfter gesprochen, dass Liebe nicht nur ein Gefühl ist, sondern es ist mehr. Es ist Lebenskraft, die man verschenkt. Die wirklich Anregung gibt dem Leben des anderen, des geliebten Menschen.

Sonst ist es nur die halbe Seite. Liebe hat was mit Lebensspenden zu tun. Damit meine ich nicht nur im äußeren Sinn, dass man Nachwuchs bekommt.

Es hängt schon auch damit zusammen. Aber in Wahrheit ist das überall dort, wo eine liebevolle Beziehung zwischen Menschen da ist, beschenken sie einander mit Lebenskräften. Weil jeder aus seinem Ich heraus, gerade mit der Hilfe des Christus, auch etwas Einzigartiges im Bereich der Lebenskräfte schafft.

Das gilt es zu verschenken an die Welt. Wenn ich sage, ich liebe die Welt, ich liebe die Menschen, dann heißt das, ich versuche etwas von diesem Einzigartigen, was wirklich nur dieser eine individuelle Mensch in dieser Nuance hervorbringen kann. Vielleicht tausende andere etwas Ähnliches, aber es ist eine Spur anders.

Und vor allem, das ist ja ein schöpferischer Prozess im Bereich der Lebenskräfte, der auch angesichts der Menschen, mit denen ich zusammen bin, passiert. Es ist ja nicht so, dass ich da fertig was in einer ätherischen Schublade habe, sondern es wird im Moment der Begegnung mit dem anderen Menschen geschaffen. Und immer wieder neu geschaffen.

Auch wo wirkliche Liebe ist, kann es sein, dass die Liebe einmal vergeht, und dann schenke ich nichts mehr. Dann ist vielleicht immer noch sogar Emotion da, aber diese lebensspendende Kraft ist nimmer dabei. Man muss jetzt nicht gleich große Wunder davon erwarten.

Nicht gleich jetzt, ich liebe, und du bist gesund und geheilt. Ja, vielleicht kommt das einmal. Wenn wir uns anstrengen, werden wir dem Ziel näher kommen.

Vor allem in der nächsten Kulturepoche. Da haben wir noch ein bisschen Zeit. Aber jetzt gilt es, das vorzubereiten.

Und vor allem einmal bewusst zu werden, welches Potenzial da drin ist. Es ist klar, dass wir das nicht gleich morgen können werden, aber es fängt damit an, sich bewusst zu werden, welches Potenzial da in uns vorhanden ist. Einfach dadurch, dass wir ein Ich haben.

Dass wir auch zu uns sagen können, ich bin. Weil diese ganzen Ich-Bin-Worte, die der Christus spricht, die sollen wir alle auch auf uns selbst anwenden. Es gilt für jedes wirkliche Ich-Wesen, dass so wie der Christus Mensch geworden ist.

Also aufpassen. Für jedes geistige Wesen, das so wie der Christus Mensch geworden ist. Es haben zum Beispiel nicht so ohne weiteres könnten die Engelwesenheiten das so sagen.

Sie haben auch ein Ich, natürlich. Aber dieses Ich, das der schöpferischen Freiheit fähig ist, haben sie nicht. Davon haben wir schon gesprochen.

Das muss man sich auch immer wieder bewusst machen. Das sind Wesenheiten, die viel höher stehen als wir, die eine viel längere und größere geistige Erfahrung und auch geistige Kraft haben als wir. Und trotzdem die Freiheit, aus dem Nichts heraus zu schaffen, haben sie nicht.

Und der Mensch hat das. Ohne diese Fähigkeit wäre das menschliche Ich gar nicht denkbar. Eine lange Evolution war notwendig, dass das möglich wurde.

Darum sind wir durch drei kosmische Inkarnationen unserer Erde durchgegangen, um das jetzt während unserer Erdentwicklung hervorbringen zu können, dieses freie Ich. Das freie Aus dem Nichts heraus in ganz individueller Weise schaffen kann und damit das Geistige der Welt vermehrt. Wirklich was dazu bringt.

Die Engelwesenheiten aller Hierarchien nehmen entgegen aus der Quelle von oben. Der Mensch ist das Einzige mit seinem Wunzi-Ich, das noch wenig Erfahrung hat, noch wenig seine Kräfte geübt hat, aber immerhin, es hat die Freiheit. Und da blitzt immer wieder etwas Kleines heraus und wird getragen in die geistige Welt.

Etwas, was kein Engel kann in der Form, was keine, die Götter nicht können. Und als Götter werden meistens bezeichnet die mittleren drei Stufen der geistigen Hierarchien, also die Geister der Form, die Geister der Bewegung, die Geister der Weisheit. Die können Sonnensysteme schaffen und unterhalten und steuern und lenken.

Aber sie sind angewiesen auf das, was aus der göttlichen Quelle von oben fließt. Wir sind auch noch vielfach auf das angewiesen, aber wir schicken etwas entgegen. Aus unserer Freiheit heraus.

Der Fortgang der Schöpfung ist noch lange nicht zu Ende, aber da fließt jetzt etwas von oben und eine gleichartige Kraft kommt dem von unten entgegen. Dadurch wird das Weltgeschehen gestaltet. Da ist unser Ich dabei.

Jedes Menschen-Ich ist da dabei. Diese Dimension, die wir haben, muss man sich erst einmal zu Bewusstsein bringen. Wenn du die Psychologen fragst, dann leugnen sie meistens fast, dass es ein Ich gibt.

Der Mensch hat so viele Iche, so viele Persönlichkeiten. Im Ego gibt es alles Mögliche. Darum haben wir es doppelt geändert bis in Hülle und Fülle.

Wir haben in Wahrheit nicht nur einen, sondern da wurrelt es drinnen. Jeder will etwas anderes. Jeder versucht, unser Ich in die Richtung zu ziehen, die diesem Teil-Ego genehm ist.

Aber vom Ich hat man noch kaum eine Ahnung. Da ist die göttliche Kraft selbst drinnen. Es ist göttliche Kraft.

Die erstmals in der ganzen Weltentwicklung, über die ganzen kosmischen Entwicklungsstufen, die Vollmacht erhalten hat, in gleicher Art zu wirken wie die große göttliche Quelle. Nur der kleine Haken ist, wir müssen es erst lernen, mit der Kraft umzugehen. Die Schöpferkraft in uns ist wesensgleich mit der größten denkbaren göttlichen Kraft.

Nur wir sind am Anfang des Lernens und die Gottheit oben hat schon ein bisschen mehr Erfahrung damit. Ein bisschen viel mehr Erfahrung damit. Da ist schon ein Riesenunterschied noch drinnen.

Aber von der Art her ist nirgendwo eine Grenze gesetzt. Die Grenze ergibt sich immer nur temporär, dadurch, dass wir immer mehr dazu lernen müssen, aus unserem Ich bewusst tätig zu werden. Dann wird das Lernen so wichtig angehen.

Wir lernen es unbewusst, zum Beispiel als Kind, wenn wir gehen lernen, wenn wir sprechen lernen, wenn wir denken lernen. Wenn das beginnt, dann kommt vielleicht das erste Mal für das Kind intuitiv die Erkenntnis, ich bin ein Ich. Ich bin was anderes als alles andere in der Welt.

Ein großartiges Erlebnis, aber mehr ist es noch nicht. Ich bin was eigenes. Wir machen das alle durch.

Oft kann man sich nicht erinnern dran. Bei manchen Kindern ist es so stark, dass sie sich erinnern dran. Muss nicht sein, das ist kein Qualitätskriterium für das Ich.

Aber es ist jetzt die Zeit reif, und das ist auch dieser michaelische Gedanke, dass wir uns dessen bewusst werden, was wir da haben. Also des Willens Feuermacht, um die es geht. Des Willens Feuermacht.

Sie stehlet meines Geistes Triebe. Das sind aber halt nicht die australischen Triebe, die von unten kommen. Das sind geistige Triebe.

Triebe ist ja im Übrigen was anderes als Begierde. Triebe, das hat was in Wahrheit mit Lebenskraft zu tun. Man sagt ja bei den Pflanzen, Pflanzentrieb.

Das ist eigentlich Wachstumskraft. Das ist das, was im Rosenkreuz drin ist. Die Rosen, die sich verwandeln.

Wo das Blut rot verwandelt wird, weil in der Rosenkreuzmeditation man das Kreuz mit den sieben roten Rosen, also das schwarze Kreuz mit den sieben roten Rosen. Die Rosen sind ein Bild für die australischen Kräfte, die da drinnen sind. Die im Blut auch getragen sind, die egoistischen Kräfte.

Das sind eben nicht die Ich-Kräfte. Das Ich wirkt natürlich auch sehr stark durchs Blut. Ja, es wirkt natürlich, aber es wirkt eben auch das Australische in dem Ganzen drinnen.

Wenn der Choleriker, wenn er blutrot im Kopf wird, vor lauter Zorn, oder wenn er bleich wird vor Zorn, dann schießt es in die andere Richtung. Kann beides sein. Aber dann ist da sehr stark das Ego auch beteiligt, dass das hin und her schießt.

Aber es geht darum, dass das Ich das in die Hand bekommt, eigentlich das, was wir im Vorspann besprochen haben, bei der Rede, wenn man spricht, in einem Lesekreis oder sonst wo, in einer Übungsgruppe, egal ob es online oder offline ist, aber dass man sich bewusst wird, was spreche ich da, was lasse ich raus, was nicht. Nicht, dass es einfach nur passiert, sondern aufwache bei dem, was da passiert. Dann kriege ich etwas mit.

Und in der Rosenkreuz-Meditation, ohne die jetzt im Detail zu schildern, vielleicht werden Sie wahrscheinlich auch kennen, wenn sie funktioniert, dann verwandelt sich dieses Meditationsbild, das schwarze Kreuz, also das tote Holz sozusagen, mit den roten Rosen, wo eigentlich ja noch die Triebkraft drinnen ist, da ist eigentlich auch drinnen die Triebkraft des Australischen, wie sich das verwandelt zu einem weißen Kreuz mit grünen Rosen. Das heißt, wo vorher das Tote war, vollkommen durchgeistig, durchlichtet wird, dann wird es zum weißen Kreuz. Und die roten Rosen, also in der Farbe Rot drückt sich eben Gottes Begierdenhafte auch unter anderem aus, das verwandelt sich zu diesem neutralen Grün, zu dem begierdelosen Grün.

Einfach. Weil das Ich handelt nicht aus Begierden heraus. Das Ich ist nicht das, was die Gelüste nach dem oder dem hat, sondern es tut etwas, weil es es tun will.

Ich meine, da ist es schon gut, dass unser Ego uns unterstützt, weil sonst würde man vielleicht auch aufs Essen vergessen. Weil das ist dem Ich eigentlich nicht so besonders wichtig. Da ist es schon gut, wenn das Ego auch dann da ist und sagt, bitte, jetzt habe ich aber Hunger und jetzt muss ich stärken.

Das Ich vergisst das gern, das sieht über das hinweg. Da gehört dann schon viel dazu, dass es so wach genug ist, dass es wirklich bis in seine ganze Verdauungstätigkeit oder was mitkriegt davon, dass es nicht nur einfach Hungergefühl ist, sondern dass es wirklich diesen Bedarf des Körpers wahrnehmen kann. Und auch was das für uns als Geisteswesen bedeutet, eben für die Augen, ist die Aufgabe hier auf Erden, die wir hier vollbringen.

Also da sind überall riesige Tore, wo eine Welt auftaucht, die eigentlich ununterbrochen da ist und in der wir längst drinnen leben, von der wir aber heute, wage ich zu sagen, in der Mehrzahl noch nichts oder nur sehr wenig mitbekommen. Und da fängt Anthroposophie an. Es geht nicht nur darum, um die Engel-Hierarchien aufzählen zu können.

Es ist gut, dass man sich in dieser Gemeinschaft der geistigen Wesen auch zu Hause findet und dass man da Namen und Begriffe dafür hat, aber eigentlich entdecken muss man es in sich, was da alles passiert, was da alles an Kräften da ist. Und dann merkt man, welche geistigen Wesenheiten uns nämlich dabei unterstützen. Dann kriegen wir eine Ahnung davon, wie die durchaus mithelfen, dass zum Beispiel unser ganzer Körper funktioniert, dass unser Leben funktioniert.

Sicher, unser Ich ist da hergekommen, aber wie ich schon eingangs sagte, aber unseren Seelenleib, unseren Astralleib, haben wir uns nicht wirklich selber gemacht. Wir haben uns die beste Möglichkeit ausgesucht. Unseren Ätherleib haben wir uns ausgesucht, aber nicht selber gemacht, zum größten Teil.

Und unseren physischen Leib schon gar nicht. Wir haben schon einen Plan entwickelt, aber wir sind angewiesen darauf, aus welcher Vererbungsstolmung das kommt. Und da haben wir uns die bestmöglichste herausgesucht.

Und dann wirkt tatsächlich bei der Inkarnation noch unser Ich mit, dass das jetzt so ein bisschen durcheinanderrührt, die Anlagen, sodass man aus dem Vorhandenen etwas schaffen kann, was dem Ich am besten angemessen ist. Aber das erleben wir halt alles meistens nicht bewusst. Auch nicht, wenn wir drüben sind.

Da unterstützen uns viele geistige Wesenheiten. Das kriegen wir noch nicht mit. Und erst, wo wir es bewusst werden, wird es wirkliche, echte Fähigkeit, das Ich.

Wird es wirklich eigene Fähigkeit. Weil es lebt in unserem göttlichen Funke. Und was es zu unserem Ich macht, ist, dass wir ihn bewusst ergreifen lernen.

Es ist Göttliches. Aber unser individuelles Ich ist es in dem Maße, in dem wir das ergreifen lernen. Bewusst ergreifen lernen.

Bewusst aus dem agieren lernen. Das ist Michaelisch. Der Michael weist uns den Weg.

Und deswegen stehen wir jetzt auch in dem Michael-Zeitalter drinnen, weil es jetzt gilt in den wahrscheinlich etwa insgesamt 400 Jahren, das dauert. Davon ist schon eine ganz schöne Strecke abgelaufen. Weil 1879 hat es begonnen, dieses Michael-Zeitalter.

Und es wird etwa, schätzen wir tiefe, 400 Jahre dauern. Also das ist so zwischen 350 und 400. Aber es ist ziemlich anzunehmen, dass die Michael-Epoche eine längere, also eine relativ lange Erzengel-Epoche sein wird.

Aber in diesem Zeitfenster sollten so viele Menschen wie möglich sich der Kapazität und der Kraft ihres eigenen Ichs zumindest anfänglich bewusst geworden sein. Und so weit jedenfalls, dass man erkennt, welche Dimension da drinnen liegt. Und natürlich, was da alles noch zu lernen ist, weil wir mit dieser Kraft umgehen lernen müssen.

Unser Ich wird es eben in dem Maße, in dem wir es bewusst handhaben lernen. Das ist der Punkt. Es ist uns verliehen, es ist die göttliche Kraft, uns ist geschenkt, ein Funken der göttlichen Kraft und es ist uns verheißen, dass wir ihn uns zu eigen machen dürfen.

Aber das geht auf einem langen Weg, Schritt für Schritt. Ein Weg, der geht, soweit wir das jetzt überhaupt überschauen können, bis zur letzten kosmischen Inkarnation unserer Erde. Und dann fängt etwas Neues an.

Und dann sind wir gefragt, als bereits relativ hohe geistige Wesenheiten, was fangen wir jetzt an mit dieser Ich-Kraft. Dann sind wir nämlich soweit, im Großen schöpferisch tätig zu werden. Weltschöpferisch zu werden.

Mit der Gottheit zusammen. Und wie so ein Kosmos dann ausschauen wird, der so geschaffen wird, wo dann unten auch geistige Wesenheiten in wir Menschen stehen, mit einer so bewussten, freien, geistig-schöpferischen Kraft. Es wird auf jeden Fall ganz, ganz anders werden, als wir es jetzt kennen.

Mehr kann man dazu gar nicht sagen. Weil es auch erst geschehen muss. Aus der Freiheit heraus.

Und die Freiheit, auch noch einmal deutlich unterstrichen, bedeutet eben auch, dass die Gottheit ihre Allmacht aufgegeben hat. Sie sagt, ich gebe einen Teil meiner Macht an euch Menschen ab. Mit der ihr frei gestalten könnt.

Und da greife ich nicht ein. Und was aus dem Ich heraus gestaltet ist, kann dem göttlichen Ansicht der geistigen Welt nicht widersprechen, aber es kann einfach eine neue Facette hineinbringen. Und wenn ich sage, es kann nicht widersprechen, ist das vielleicht irrtümlich ausgedrückt.

Man müsste besser sagen, es will dann nicht widersprechen. Oder es sieht sich im Einklang. Aber es bringt durchaus neue Facetten hinein, die nicht aus dem Willen der Gottheit entspringen.

Sondern die von uns kommen. Das heißt, wir sind in Wahrheit schon ab jetzt, seit wir als Menschen auf der Erde inkarniert sind, hat das langsam begonnen. Aber dass das Ich es bewusst ergreifen kann, sich selbstbewusst ergreifen kann, wurde eingeleitet durch das Mysterium von Golgatha.

Dann gibt es die weitere wichtige Stufe des Jahr 333, wo die Zeit anfängt, dass man den Impuls wirklich in sich ergreifen kann. Aber trotzdem, es liegt noch sehr viel vor uns. Es liegt noch sehr viel vor uns, uns dieser Feuermacht meines Willens sich dessen bewusst zu werden.

Dann können wir es in Freiheit nützen. Man kann in Freiheit nur nützen, wenn man mit Bewusstsein dabei ist, was sich da abspielt. Der Rudolf Steiner in seiner Philosophie der Freiheit hat immer gesagt, Willensfreiheit.

Mit dem sollte man eigentlich nicht anfangen. Beim Willen schlafen wir total und wo wir schlafen, da sind wir gerade nicht frei. Dann wirkt unser Ich irgendwo da drinnen und geht eh seinen Weg, aber wir in unserem Bewusstsein wissen von den Möglichkeiten des Ichs eigentlich gar nichts.

Wir verschlafen es eigentlich. Das heißt, man muss aufwachen für die Erkenntnis. Wenn ich beginne zu erkennen mein Ich und weiß, was will ich wirklich? Was sind meine Fähigkeiten, die ich schon entwickelt habe? Was ist der Weg, den ich gehen will? Aber das sind keine abstrakten Entscheidungen aus dem Kopf heraus.

Die Erkenntnis bekomme ich dadurch, dass ich den Weg gehe und das aber bewusst mitbekomme. Es ist ganz diametral entgegengesetzt zu dem, wie man es normal im Alltag macht. Man denkt sich, das könnte ich tun und wäre gescheit, wenn ich das so und so mache.

Im Geistigen ist es genau umgekehrt. Es ist der Wille da, der tut es. Und es geht jetzt nur um die Frage darum, kriege ich das bewusst mit oder verschlafe es? Wenn ich es ganz bewusst mitkriege, dann ist die Tat eine vollkommen freie.

Solange man im Unklaren bleibt, aus welcher Wurzel kommt das eigentlich heraus, weil ja eben oft auch das Ego in Wahrheit dabei ist und das irgendwo hinbewegt, dann habe ich keine Freiheit. Dann weiß ich nichts davon. Daher so dumm ist es nicht, dass viele Gehirnforscher sagen, Freiheit, das gibt es ja gar nicht.

Ein Mensch ist bestimmt. Dann sehen sie eben das Ich nicht. Das ist ein deutliches Zeichen, dass sie das Ich überhaupt nicht sehen.

Das ist aber gut, weil an dem wachen wir auf. An dem wachen wir auf, dass da was fehlt. Das Wichtigste fehlt da.

Das Ich kann man eben nicht aus dem Hirnkastl heraus erklären. Auch wenn unser Ich wesentlich dabei ist, das alles zu bauen. Das Kind arbeitet ja immens stark am Hirnkastl oben und gestaltet es in ganz individueller Weise.

Natürlich ist der Aufbau ähnlich bei allen Menschen. Die Sehrwinde ist bei allen hinten. Im Groben.

Aber im Feinen ist es ganz individuell. Noch individueller als die Fingerabdrücke. Das ist ganz individuell durchfurcht in den Feinheiten.

Zwar ein grobes Muster, das für alle Menschen ähnlich ist, oder gleich sogar ist, aber im Detail gigantische Unterschiede. Gigantische Unterschiede. Das Kind ist wie ein großer Bildhauer.

Wenn wir geboren werden, haben wir wesentlich mehr Nervenzellen da oben, als dann später. In den ersten drei Jahren meißeln wir geradezu heraus. Das kommt weg, weg, weg.

Brauchen wir nicht, brauchen wir nicht, wollen wir nicht. Es schöpft sich aus dem Vollen heraus und meißelt alles weg, was für dieses individuelle Ich nicht brauchbar ist. Das macht unser Ich, das kann das.

Nur wir sind noch nicht mit dem Bewusstsein dabei. Daher ist es trotzdem noch nicht so ganz unser Eigenes geworden. Das wird auch am längsten dauern, das bewusst mitzubekommen, wo es bis ins Physische hineingeht.

Das ist das Schwerste. Da heißt der schöne Spruch, niemand kommt zum Vater als durch mich. Die Vaterkräfte sind nämlich die, die insbesondere hinter dem Physischen stehen.

Neben den arimanischen und so weiter. Wir haben ja oft schon davon gesprochen, physisch und stofflich ist nicht ganz dasselbe. Dass das Physische verstofflicht wird, hängt mit den arimanischen Wesen zusammen.

Eigentlich wäre auch das Physische nur übersinnlich wahrnehmbar. Darum hat man es ja heute so schwer, über diese Welt zu sprechen, weil das ist die Welt, die heute für viele, obwohl wir schon wieder in einem lichten Zeitalter drinnen leben, man soll es nicht glauben, kriegen es auch die wenigsten mit, was da los ist. Weil wir es komplett verschlafen.

Nur wir leben in dem lichten Zeitalter. Das heißt, es wird, selbst wenn wir uns nicht mehr anstrengen, es wird nicht aufzuhalten sein. Nur es ist die Frage, ist das Ich wach dabei, oder kriegen wir dann nur irgendwelche Visionen, die aus dem Australischen, aus dem Ätherischen irgendwo aufsteigen, die so ein bisschen was Mediales haben, wo man es nicht aus dem Ich heraus im Griff hat.

Aber es drängt. Und darum, Michael, Zeitalter, es drängt diese Erlebnisse, die kommen werden, für alle Menschen kommen, für die meisten Menschen kommen werden, früher oder später. Es drängt, Michael, uns dazu, dass wir das bewusst in die Hand nehmen können.

Weil sonst sind wir dem ausgeliefert. Sonst wirken da heute die arimanischen, die luziferischen, sonstige Wesenheiten hinein. Und wir werden nicht mehr wissen, was wir da eigentlich erleben.

Weil das Erleben der geistigen Welt wird so selbstverständlich dazukommen, wie wir die äußere Welt erleben. In dieser Art war das noch nie da. Es war, als die atlantische Zeit übergegangen ist, dann in die ersten Kulturepochen, also in die urindische Kultur, die urpersische Kultur hinein.

Vorher gab es ein unbewusstes Hellsein, da war aber Gottes Ich eben nicht dabei. Das war das Normale und die Sinneswelt. Obwohl wir schon Sinne hatten, damals hat man gar nicht wirklich wahrgenommen.

Jedenfalls gar nicht so wie wir jetzt. Man hat visionäre Bilder gehabt in Farben, die uns etwas erzählt haben von dem, was wir da begegnen. Aber wir haben nicht die Bäume gesehen, durch die wir durchgeschlafen sind.

Wir haben nicht die Tiere gesehen, so wie wir sie heute sehen. Sondern wir haben ihre Seelenausstrahlung, sprich ihre Aura gesehen. Und die hat uns erzählt, ob das gefährlich ist, ob das essbar ist, wie auch immer.

Und so bei den Pflanzen, bei den Heilpflanzen. Das heißt, es war ein ganz anderes Erleben. Und über das hat sich dann aber mit der Zeit das sinnliche Äußere gelegt.

Und es gab dann eine gewisse Zeit so einen Übergangszustand, wo man schon im Äußeren wach war, wo aber trotzdem auch das geistige Erleben noch durchgescheint ist. Und es wird eine Zukunft haben, wo wir wieder beide Seiten sehen. Und zwar beide Seiten jetzt voll wachbewusst.

Das ist die Aufgabe unseres jetzigen Bewusstseinseinseitalters. Noch draußen sind wir schon relativ wach geworden. Da hat es in den letzten zwei Jahrhunderten gewaltige Fortschritte gegeben.

Bis ins Kleinste alles bewusst anzuschauen und zu registrieren. Und dasselbe wird kommen aber für die geistige Seite. Aber wenn wir nicht gelernt haben, bewusst aus unserem Ich das zu ergreifen, dann wird uns das sehr verwirren.

Dann wird das alles durcheinanderfließen. Wir werden nicht mehr wissen, war das jetzt außen, war das eine Vision, um was geht es? Weil wir dann auch die geistigen Wahrnehmungen nicht in seiner reinen Gestalt bekommen, sondern ist es mit sinnlichem Durchsetz, durch Woben und wir werden es nicht trennen können. Nicht wirklich trennen können.

Also da ist eine große Gefahr, dass dann die Leute wirklich irgendwo mit Schukel werden. Dass sie sich nicht mehr zurechtfinden im Leben. Vor allem, weil wir ja schon genug Karma-Päckchen mitschleppen, weil wir genug Doppelgänger-Kräfte in uns haben.

Wir haben ja brav durch viele Inkarnationen gearbeitet, dass die immer mehr aufgepäppelt wurden. Und im Grunde haben wir jetzt erst so richtig die Chance, die aufzuarbeiten. Ich wage zu sagen, bis in unser Zeitalter hinein haben wir mehr Karma angehäuft, als wirklich aufgelöst.

Gerade die Dinge aus sehr frühen Inkarnationen oder so, wo wir auch noch, aber halt nicht aus dem Ich heraus, aber aus den Ego-Kräften heraus ziemlich große Kräfte hatten, die aber eben dann in den Dienst des Egoismus gefallen sind. Und mit denen wir ganz schön ordentlich was ruiniert haben in der Welt. Zerstört haben in der Welt.

Und da hilft uns auch die Ausrede nicht. Da war ja das Ich noch so klein und konnte nicht. Ist schon richtig.

Es war noch viel zu schwach, den Einhalt zu bilden, aber trotzdem wurde im Seelischen was zerstört. Und diese Zerstörung muss für den weiteren Fortgang der Welt repariert werden. Und unsere Verfehlungen kann niemand anderer reparieren als wir selber.

Also bitte nicht zu vergessen, dass das Christuswort, oder was über den Christus gesagt wird, dass er die Sünden der Welt auf sich genommen hat, heißt nicht, alle Fehler, die wir gemacht haben, das wird schon der Christus richten. So ist es eben gerade nicht gemeint. Es ist gemeint, dass der Christus all die Schäden, die draußen passiert sind an der Welt, soweit es möglich ist, ausgleicht.

Aber was in unserem Seelischen zerstört ist, und was damit aber auch letztlich in der Seelenwelt zerstört ist, weil unser Seelisches ist Teil der Seelenwelt, gehört dazu. Das müssen wir selber in Ordnung bringen. Der Christus wird unsere Seele nicht reparieren können, weil sonst wäre sie nicht mehr unsere.

Wir müssen es tun. Wir müssen es tun. Da ist wirklich ein Müssen drinnen.

Wenn wir das nicht tun, wenn wir es nicht tun, dann ist die Gefahr vorhanden, oder was heißt die Gefahr, die ist schon sehr nahe und ist vielfach auch schon bis zu einem gewissen Grad Realität, dass wir zum Beispiel, wenn wir über die Schwelle des Todes gehen, dass wir dann als relativ seelenlose Menschen da durchgehen. Weil alles Seelische, was sich nur bezieht auf die Außenwelt, auf die sinnliche Welt, das ist weg. Das ist einmal weg.

Man braucht nicht glauben, der Tote, der da drüben ist, dass der jetzt noch eine gewisse Zeit wirkt, das ist zwar noch nach, aber dass der noch solche seelischen Empfindungen hat, oder so wie hier. Das ist weg. Das ist weg.

Außer man hat gearbeitet aus dem Ich heraus an seinem Seelischen und hat sich etwas von dem Seelischen dadurch wirklich zu eigen gemacht, indem man es schöpferisch so gestaltet hat, dass es dem eigenen Ich entspricht, dass es eine Schöpfung, eine Neuschöpfung des Ich ist. Im Grunde kann man aufarbeiten, geht ja letztlich in letzter Konsequenz auch nur so, dass wir Zerstörtes Seelisches auflösen und Neues aus unserem Ich heraus erschaffen. In der Phase sind wir jetzt schon drinnen, dass wir das können, bis zu einem anfänglichen Grad.

Das ist das, was man nennt das Geist selbst des Menschen. Das Geist selbst ist eigentlich ein seelisches, ein astralisches, das von unserem Ich selbst geschaffen wurde. Bewusst geschaffen wurde.

Bewusst geschaffen wurde. Und es ist hoch an der Zeit, dass wir lernen, bewusst mit dem umzugehen. Das ist auch Michael Gedanke.

Weil sonst wird es eben passieren, dass die Menschen relativ seelenlos durch die Welt durchgehen nach dem Tod. Und auch immer seelenloser hereinkommen. Ich hatte das schon oft erzählt, was wir an seelenkräften, die wir einsammeln müssen für unsere Inkarnation.

Wir sammeln das ja ein auf dem Weg, wenn wir herunterkommen auf die Erde. Das sind seelische, astralische Kräfte drin, die ganz mit dem großen Kosmos verbunden sind. Aber das ist nur ein Teil.

Wir brauchen welche, die erdentauglich, die ganz besonders erdentauglich sind. Wir brauchen auch etwas aus der Astralsphäre, die ganz erdennah ist. Und die ist schwarz.

Ziemlich schwarz. Weil sie einfach vergiftet ist durch die ganzen Egoismen, die über das Ziel hinaus schießen, die sich in der Menschheit angehäuft haben über viele, viele Inkarnationen. Es beginnt schon in der atlantischen Zeit, wo der große Egoismus ausbricht.

Mitte der atlantischen Zeit. Wir haben von dem Sündenfall gesprochen. Als die Göttersöhne, die Töchter sahen, dass sie schön waren usw.

Da fängt es besonders stark an. Da kommt es immer mehr in den Egoismus hinein. Das sind seelisch-astralische Kräfte, die niemand auflösen kann als wir.

Aber die lagern gerade im erdnahen Bereich. Die sind im Erdbereich entstanden und da bleiben sie. Sie können nicht in die höhere Seelenwelt.

Weil sie für dort nicht tauglich sind. Dort werden sie zerstörerisch. Das ist geradezu Gift für die Seelenwelt.

Im Grunde läuft die Seelenwelt dort richtig, wo Ströme fließen, die das Seelische miteinander verbinden. Die einzelnen Wesen miteinander verbinden. Das ist der Sinn, dass sie in eine Harmonie miteinander kommen, in ein Zusammenkommen.

Im Egoismus drinnen ist das Trend. Aber je mehr man sich auf das stützt, im Leben nach dem Tod ist man ganz isoliert. Ich lebe zwar in der Welt mit anderen Seelen, die dort sind, aber ich komme nicht an sie heran.

Ich spüre vielleicht dumpf, da sind sie irgendwo, aber ich komme nicht heran. Und jetzt habe ich in mir aber auch noch alles verloren, was sich nur auf die Erdenwelt bezogen hat. Das habe ich abgelegt.

Das ist nämlich das Erste, was ausgeschieden wird, was abgelagert wird in der Astralsphäre in unmittelbarer Umgebung unserer Erde. Das wird dort abgelegt, das können wir nicht mit hinaufnehmen. Wir können nur mit den Seelenqualitäten aufsteigen, die der jeweiligen Region angemessen sind.

Wenn die dort nicht reinpassen, dann muss man es ablegen. Da sind wir noch gar nicht im eigentlichen Geisterland drinnen, in der wirklich geistigen Welt, weil die geht noch über das seelisch-astralische hinaus. Nicht räumlich gesehen, aber von der Qualität her, das ist eine ganz andere Ebene.

Aber was macht jetzt ein Mensch, der den größten Teil seines Seelischen in der erdenahen Sphäre ablegen muss? Dann bleibt nicht sehr viel über. Das heißt, er ist auch innerlich sehr seelisch verarmt und vielleicht noch isoliert von den anderen. Das ist dann kein erfreuliches Schicksal.

Das Ich braucht ja auch im Leben nach dem Tod, es braucht das Seelische, das es mitnimmt, um wirklich aktiv sein zu können, aktiv bewusst sein zu können. Das Ich alleine für sich ist reine Tat, aber es muss eben etwas tun und es tut etwas, indem es im Seelischen sich abdrückt, im Seelischen formt, dort tut. Dadurch wird sich das Ich seiner bewusst.

Und wenn das Seelische aber zu spärlich ist, dann wird es halt sehr schwer da drüben. Das heißt, man geht dann sehr unbewusst durch und das Einzige, was man mitkriegt, ist, man ist isoliert vom Rest der Welt und das Ich kann nichts tun. Es will, aber es kriegt nicht genügend Bewusstsein, um da wach durchzugehen.

Das ist eine große Gefahr heute. Und ist oft auch schon so, dass Menschen, die ganz im Ego verhärtet sind, dass die durch den Tod gehen und dann einen großen Teil von dem Weg, durch den sie gehen, im Grunde nichts bewusst mitkriegen. Dann können sie eigentlich aus eigener Ich-Kraft gar nicht entsprechend mitarbeiten, sich die neue Inkarnation vorzubereiten.

Dann müssen das eben andere geistige Wesenheiten übernehmen, die uns natürlich so und so unterstützen, aber gerade die individuelle Note müsste man eigentlich selber reinbringen. Sonst kriegen wir halt trotzdem vielleicht das Bestmöglichste irgendwo, aber das ist eben viel zu wenig, um die Individualität auszudrücken in dem Seelischen. Wir gehen auch einem Seelentod entgegen und die Unsterblichkeit der Seele ist keineswegs von sich aus und unhinterfragt selbstverständlich.

Gar nicht. Es war es in alten Zeiten, weil es getragen wurde durch höhere geistige Wesenheiten, die uns unterstützt haben, aber heute ist es unsere Verantwortung, die Seele so zu pflegen, dass da wirklich ein nennenswerter Teil mitgeht und nicht der größte Teil abgelegt werden muss. Und was abgelegt werden muss, sind die Teile, die verdorben sind in gewisser Weise, indem wir uns den Widersacher-Einflüsterungen zu sehr hingegeben haben.

Das sind aber gerade die Teile, die uns in der nächsten Inkarnation viel Mühe machen. Wir haben uns aber wenig Kräfte mitgebracht, um damit fertig zu werden. Das ist das große Problem.

Wir sollten eigentlich in dem Leben zwischen Tod und neuer Geburt sehr aktiv da mitarbeiten. Die Zeit ist längst da, wo ein Ich so durchgehen sollte, nicht ganz bis zur welten Mitternachtsstunde, wo die Umkehr wieder zum Abstieg herunter ist, aber bis fast in diese höchsten Sphären, dass wir wach durchgehen. Dann können wir kräftig gestalten die nächste Inkarnation.

Das ist ein starkes Thema im dritten Mysterientrauma von Rudolf Steiner. Und die wenigsten, selbst von den Geistesschülern, die dort geschildert werden, die Maria ist eigentlich die Einzige, die da so durchgeht, dass sie sich dann auch noch in der irdischen Inkarnation erinnern kann daran, was sie da erlebt hat. Dann schaut das Erdenleben aber anders aus.

Dann kann ich viel bewusster meinen Weg gehen. Dann kann ich mir viele unnötige Umwege ersparen. Es werden eh noch genug Umwege trotzdem bleiben, weil das Ich immer noch wahnsinnig viel zu lernen hat.

Und man lernt eigentlich immer, indem man einen Weg probiert, merkt, da geht es nicht, dann probiere ich es anders. Nein, das ist es auch noch nicht. Ich meine, das Ich ist, auch wenn die Gottheit ihre Allmacht und Allwissenheit aufgegeben hat, deswegen sind wir noch nicht allmächtig und allwissend geworden.

Wir sind noch ganz klein. Und auch wenn das Ich diese Schöpferkraft in sich hat, es muss probieren. Es muss anfangen, probieren.

Weil gerade irgendwas vorher berechnen kann ich da sozusagen nicht als Ich. Es ist wirklich schöpferisch, künstlerisch gestaltet. Das heißt, das Leben zum Kunstwerk zu machen.

Das Leben zum Kunstwerk zu machen. Man selbst ist das Kunstwerk. Das heißt, das Ich gestaltet am seelischen mit der Hilfe des Christus und ein bisschen schon mit eigener Kraft sogar am ätherischen.

Das heißt, überall dort, wo wir wirklich lieben, die Menschen, andere Menschen, die Natur, die Welt, was auch immer, ist ja dort, wo wir wirklich Lebenskräfte erschaffen und verschenken. Erschaffen und verschenken ist das Gleiche. Das ist eben völlig frei von der Egoismuskraft.

Das ist auch nicht etwas, was ich bei mir behalten muss. Ich werde trotzdem selber an Lebenskraft reicher. Aber ich verschenke.

Ich verschenke zehnmal so viel und ich werde trotzdem aber reicher als ich vorher war in meiner eigenen Lebenskraft. Also es ist da nie eine Verarmung dabei, sondern im Gegenteil. Aber das können wir tun.

Und an dem eben lernt das Ich immer wieder. Nimm dein Seelisches in die Hand. Mach es zu deinem eigenen.

Und das Ego ist eben noch nicht das eigene. Es ist ein Schatten davon, aber ein Schatten, der in den Klauen der Widersacher ist. Die haben durchaus nützliche Aufgaben auch.

Man muss jetzt gar nicht schimpfen. Sie machen auch vieles gut. Nur es wird unser Eigenes erst dann, wenn wir es bewusst ergreifen können.

Ich glaube, ich habe es das letzte Mal schon zitiert aus dem zweiten Mysterientrauma. Johannes Thomasius spricht, was er, nämlich der Luzifer, der im vollen Menschenwesen schafft, ist Lebenserreichtum, der die Seele bildet. Das ist durchaus etwas Positives.

Also wir brauchen das. Und das können wir auch dankbar annehmen. Nur dabei darf es nicht stehen bleiben.

Dieser Lebenserreichtum wird natürlich vom Luzifer auch benützt dazu, uns abzuziehen. Er macht uns eigentlich sehr offen für das Geistige, für eine bestimmte Variation des Geistigen, für das luziferisch-Geistige, das mit dem Erdenleben letztlich nichts zu tun haben will, sondern sich möglichst wieder lösen will davon. Damit wird aber die Ich-Entwicklung behindert, weil die geht nur, wenn wir uns wirklich damit erinnern können.

Hier lernen wir die Freiheit. Hier. Die Gottheit macht eben nicht das, was der Luzifer macht.

Der Luzifer inspiriert uns, er führt uns. In der Vergangenheit war das notwendig. Aber er hindert uns daran, wirklich aus voller Freiheit, aus individueller Freiheit zu gestalten, weil das kann er nicht so wirklich.

Es ist gar keine Bosheit, dass er das vernichten will. Im Gegenteil, gerade die luziferischen Wesenheiten hatten einen Ansatz von Freiheit, aber zu mehr hat es nicht gereicht. Und mehr kann er uns auch nicht geben.

Die luziferischen Kräfte meinen immer, man könnte sagen, sie meinen es eigentlich ehrlich. Es ist gar nicht so, dass sie uns betrügen wollen. Sie meinen, was wir aus unserem Ich heraus schaffen, das ist alles so klein.

Wir sind doch so unfähig. Lass dich doch beschenken von mir. Das kannst du alles von mir haben.

Und das reicht nicht mehr. Es war gut im Anfang der Menschheitsentwicklung, dass wir überhaupt diesen Seelenerreichtum aufgebaut haben. Aber der Luzifer lässt nicht mehr zu, dass wir das als eigenem Schöpfer in die Hand nehmen und um und weiter gestalten.

Er möchte uns ganz für sein Erreicht gewinnen, wo diese Freiheit eigentlich nicht drin ist. Das ist paradox. Dabei sind gerade die luziferischen Wesenheiten so an die Freiheit herangeschwammt.

Und waren damit die Vorgänger und haben auch dadurch uns den Weg bereitet. Weil sie uns abgeschnitten haben von dem von oben. Der Luzifer möchte sie im Grunde an die Stelle der Gottheit setzen.

Und er weiß natürlich, dass er viel mächtiger ist als wir im Prinzip. So viel ich auch nicht weiß. Im Prinzip sind die eigentlichen, der Ausgangspunkt der luziferischen Wesenheiten sind gefallene Engelwesenheiten.

Die stehen als Stufe über uns. Es gibt dann natürlich auch luziferische Wesenheiten der höheren Hierarchien. Aber das eigentliche Potential ist das, was gerade als Stufe höher steht als wir.

Im Grunde will der Luzifer nichts anderes, als dass er oder sie, weil es ist ja geschlechtslos wie auch immer, dass er unsere Gottheit oder sie unsere Gottheit wird. Und dafür wird er uns beschenken mit allen möglichen Schönen. Und durchaus, nur diese Riesendimension, die die Gottheit mit uns vorhat, uns also bis in höchste Bereiche zu führen, in Freiheit, das heißt wirklich als freier Schöpfer mitzuarbeiten am künftigen Schöpfungswerk, das hätte man beim Luzifer nicht.

Er wird uns halt die schönen Lichter schicken schon. Und wir dürften ihn anbeten vielleicht oder weiß ich nicht, wie auch immer und dankbar sein für seine Geschenke, aber ja nicht frei werden da drin. Nur der Luzifer wird erkennen irgendwann, dass der leise Ansatz zur Freiheit, den er schon mitbekommen hat, dass er selber die wirkliche Freiheit und damit auch die Chance wirklich in immer höhere Dimensionen aufzusteigen und dann als eine reguläre Kraft an der Schöpfung mitzuarbeiten irgendwann einmal.

Nachdem wir es ihm vorgemacht haben im Übrigen. Das heißt, es wird noch lang dauern, bis diese Wesenheiten so weit sind. Aber sie haben das Potenzial, also Erlösung des Luzifer heißt in letzter Konsequenz, dass er die Freiheit bekommt.

Es ist nicht nur sein Sturz, sein Fall in eine relativ niedere Sphäre, dass das aufgehoben wird, sondern das Neue ist, dass die luziferischen Wesenheiten teilhaftig werden können der Freiheit, die vom Menschen ausgeht. Dauert noch, nicht gleich heute. Aber da geht etwas auf, von dem sie eigentlich profitieren können, diese luziferischen Wesenheiten und gerade dadurch sich wieder in die regulären Hierarchien einordnen können, aber jetzt mit einer ganz neuen und größeren Qualität, als sie alle anderen darüber haben.

Das heißt, der Luzifer kann durchaus ein aufsteigender Stern werden im Geisteshimmel und selbst als freies geistiges Wesen mitarbeiten. In anderer Weise könnte das auch bei den Arimanischen sein, wenn sie durch unseren Einfluss einer Erlösung zugeführt werden. Es ist allerdings wesentlich schwieriger.

Aber das Mittel dazu ist, einfach die arimanischen Kräfte gründlichst kennenzulernen, sie beherrschen zu lernen, auch selber, sprich auch das ganze arimanische Denken, wirklich zu erlernen und dann aber aus dem Schöpferisch etwas Neues zu machen. Und irgendwann einmal gerade dadurch aber auch diese arimanischen Wesenheiten, dieser Kraft, über die wir verfügen, ihr das zugänglich zu machen, dass sie selber das erwerben können. Dann haben auch die arimanischen Wesenheiten eine Zukunft.

Wir haben schon oft darüber gesprochen, die luziferischen, die arimanischen Wesenheiten, vielleicht auch die asurischen, da ist es schon sehr schwer, die können erlöst werden. Und sie haben alle mitsammen im Grunde ihre Aufgabe dadurch erhalten von der Gottheit, wie Rudolf Steiner oft sagt, abkommentiert worden zu der Aufgabe, weil sie halt besonders geeignet waren dazu, den Menschen die Freiheit letztlich zu ermöglichen, gerade durch ihren Widerstand. Der musste kommen, sonst hätte der Mensch nicht frei werden können oder sich auf den Weg begeben.

Ich sage es jetzt bewusst, weil wir sind am allerersten Anfang. Rudolf Steiner, seine Philosophie der Freiheit hat er geschrieben, relativ kurz vor Anbruch des lichten Zeitalters. Durchaus, eben aus dem Bewusstsein heraus, dass was jetzt die kommende Kulturentwicklung bedeutet, ist, dass der Mensch seine Freiheit erkennt.

Das heißt, mit Bewusstsein schöpferisch werden kann, aus dem Nichts heraus schöpferisch werden kann, dass seine Taten wirklich seine Taten sind. Und die Wesenheiten, die ihm das mit ermöglicht haben, sind aber eben auch die Widersacherwesenheiten, also gerade die arimanischen und die luziferischen, bis zu einem gewissen Grad auch die asurischen. Wir werden das wahrscheinlich im nächsten oder übernächsten Vortrag noch genauer anschauen, weil dann werden wir in den Text der Apokalypse noch intensiver wieder hineingehen.

Und da werden wir ja sehen, wie das mit den ganzen Widersacherkräften ist. Wir sind eben stehen geblieben bei dem Sturz der Babylon, Sturz Babylons oder der Hure Babylon, wie auch immer. Die hat sehr viel damit zu tun, mit dem, was wir als Menschen, wie weit wir als Menschen an uns selbst arbeiten, also namentlich an unserem Seelöschen.

Mit dem hängt das sehr zusammen. Das werden wir noch sehr viel genauer beleuchten, auch die Hintergründe dessen. Wir haben einiges schon darüber gesprochen, aber noch nicht alles.

Aber es gibt dann noch stärkere Widerstände, die zu überwinden sind. Wir gehen dann wirklich bis in die finstersten Tiefen hinunter. Und alles das lässt sich aber bewältigen aus der Kraft des Ich heraus.

Man muss auch sehen, die Auseinandersetzung mit diesen Kräften, der werden wir nicht entkommen. Die sind da und sie greifen nach uns. Ob wir es wissen oder nicht.

Man kann sagen, von dem will ich nichts hören. Ich will lieber etwas Schönes hören. Das will ich nicht sehen, das wird uns aber nichts nützen.

Die Kräfte sind da. Und frei können wir damit umgehen und uns wirklich wehren gegen sie. Bzw.

vielleicht sogar mehr als wehren, sondern sie sogar erlösen irgendwann und sie zu guten Kräften umzuwandeln. Aus der geistigen Perspektive kann man auch nicht so einfach schwarz-weiß und gut und schlecht, gut und böse. In der geistigen Welt schaut das eigentlich anders aus.

Es wird nur ein Riesenproblem, wenn man diese Kriterien, die man dort anwenden muss, dass es das eigentlich so gar nicht gibt. Es sind einfach Kräfte, die da sind und es sind Kräfte, die unterschiedliche Ziele haben. Unterschiedliche Fähigkeiten, unterschiedliche Ziele.

Man darf sich die Widersacher auch nicht so vorstellen. Er sitzt da, er will, er ist auch im Schaden, was es gibt. Das stimmt ja eigentlich gar nicht.

Sie haben andere Ziele. Und zwar deswegen, weil sie von der göttlichen Quelle eigentlich abgetrennt sind und nur mit dem operieren können, was sie sich, bevor sie abgetrennt wurden, von der Gottheit mitgenommen haben. Im Schöpfungsplan ist er unheimlich schöpferisch kreativer.

Da ist vieles, was diese arämanischen oder luziferischen Kräfte eben noch nicht mitbekommen haben. Von oben und der Zugang zur Quelle ist ihnen aber versperrt. Sie haben einfach ein großes Paket mitbekommen, aber das ist Vergangenheit.

Sie haben Kräfte der Vergangenheit. Und sie können also die neuen Kräfte nicht rege machen. Das können sie nicht.

Der Mensch kann es im Prinzip aus der Freiheit seines Ich heraus, aber dazu muss er sich dessen bewusst werden. Und dann können wir aber etwas, wie ich es vorher erzählt habe, gerade bei diesen Widersacherkräften, auch bei ihnen die Freiheit wecken. Wenn wir sie erlösen, wird ihnen die göttliche Quelle wieder zugänglich.

Und nicht nur das, sie kann aus ihrem Kern heraus zugänglich werden. Das heißt, dass sie an der Freiheit teilhaftig werden können. Aber das kann ihnen nur der Mensch verschaffen.

Das heißt, sie steigen nicht einfach wieder, aha, sie waren gefallene Engel, wenn man so will, jetzt steigen sie wieder in ihre ursprüngliche Position auf und alles ist wie vorher. Nein, dadurch, dass sie das in gewissem Sinne auch Opfer gebracht haben, als Widerbad zu dienen und sozusagen zu ermöglichen überhaupt, dass der Mensch sich auch von der Gottheit lösen kann, um sie dann in sich zu entdecken. Dieselbe Kraft, aber jetzt aus eigenem Willen heraus mit dieser Kraft tätig werden zu können.

Das haben ihm die Widersacher ermöglicht. Die Gottheit hätte es nicht machen können. Dazu brauchte es also diese Widersacherwesenheiten, die sich da dazwischenlegen.

Und wo man könnte sagen, die Gottheit gerade so ein Reich geschaffen hat, an das die Gottheit selber nicht mehr heran kann. Dort operieren die Widersacher. Und dort operiert ein gewisser, eigentlich auch unser Ich, wir sind in diese Fähre hineingezogen worden.

Also das heißt, es ist nicht so, dass einfach von selbst die Gottheit durch uns will. Wir müssen uns mit ihr verbinden. Aber wir haben unseren Eigenwillen.

Und daher die große Tat des Christus, der wirklich das als, wie soll ich sagen, weltsymbolisch ausdrückt, indem er sich in die Hände der Menschen begeben hat. Mit dem Kreuzestod, mit der Kreuzigung, mit dem ganzen Leidensweg auch auf dem. Und das heißt, sich vollkommen seiner göttlichen Macht begeben.

Und das ist als absolute Ohnmacht, göttliche Ohnmacht. Doch das geht er durch, um den Menschen die Macht über sich selbst zu geben, über sein eigenes Ich. Ja, wir werden das nächste Mal, wir sind jetzt heute doch nicht, wie angekündigt, dazu gekommen, noch das Fertig zu besprechen mit dem Ich.

Bin-Worten des Christus, vielleicht schaffen wir es das nächste Mal. Aber ihr wisst, warum tue ich das so lange? Weil wir wirklich jetzt auf die schwierigen Seiten der Apokalypse stoßen werden. Und manches davon ist schon leise irgendwo im Laufe dieser vielen Vorträge sicherhin durchgetönt, aber es wird jetzt dann pur auf uns zukommen, bevor wir das neue Jerusalem ins Auge fassen dürfen und das sich sozusagen auf uns herabsenkt, das von oben herunterkommt und dem wir entgegenkommen.

Aber da heißt es noch, also kennenlernen, was alles an Widerständen da ist, wie stark diese Kräfte sind, das eben auch im Sinne der Freiheit, dass nichts fix vorherbestimmt ist, also der gute Ausgang ist nicht garantiert, weil es die Gottheit selber nicht garantieren kann, sondern er ist nur dann garantiert, wenn wir entsprechend fleißig mitarbeiten an dem Ganzen. Und wir brauchen uns nicht fürchten von einer unbewältigbaren Aufgabe, er wisst, wie es oft zitiert ist, den Satz von der Mantel, den liebe ich, der Unmögliches begehrt, aber das ist immer ein kleines Schrittel, das genügt, das ist ein Schritt über die Grenze hinaus. So wird das Ich immer reicher, indem es immer sich selbst überwindet und dadurch mehr wird, dadurch wächst.

Das liegt im Wesen des Ich drinnen. Ja, ich sage danke für heute, ich lese euch noch einmal den schönen Michael-Spruch, der ist so kraftgebend eigentlich, da steckt das alles drinnen irgendwo. 26.

Wochenspruch Natur, dein mütterliches Sein, ich trage es in meinem Willenswesen und meines Willens Feuermacht, sie stelet meines Geistes Triebe, dass sie gebären Selbstgefühl zu tragen mich in mir. Selbstgefühl ist auch was ganz Wichtiges. Selbstbewusstsein ist das eine, aber Selbstgefühl ist auch was ganz Wichtiges.

Wir müssen uns fühlen, unser wirkliches Ich fühlen. Wir müssen es wollen, aus dem kommt es eigentlich, über das haben wir die ganze Zeit gesprochen. Wir müssen es aber auch fühlen und wir sollten auch sehr mitfühlend mit uns selber sein.

Genauso schlecht, wie es ist, wenn uns der Lucifer sagt, ach wir sind so schön, wir sind so toll. Genauso kommen wir auf einen Abweg, ach ich kann nichts, ich bin so klein, ich scheitere immer wieder. Nein, das Maß des Scheiterns sagt gar nichts.

Das sagt gar nichts. Überhaupt nichts. Das heißt nur, dass ich auf dem Weg bin und da jetzt durchkämpfe.

Viele Dinge brauchen Inkarnationen, bis sie funktionieren. Und man denkt sich, da sitzen fünf Leute herum, die kennen das alle aus dem kleinen Finger. Dann wäre es auch gut zu schauen, was kann denn ich ganz besonders, was die alle nicht können.

Jeder hat das. Jeder hat dieses Einzigartige. Ganz spezielle Fähigkeiten.

Andere sind ein bisschen schwächer ausgeprägt. Wir sind bei wem anderen stärker ausgeprägt. Schon gar nicht darf man sich blenden lassen durch die äußere Position, durch die äußere Erscheinung von einem Menschen.

Das heißt noch lang nicht, dass der so viel weiter ist als ich, weil ich halt in meinem kleinen Kammerl oder in meinem kleinen Bereich drinnen sitze und denke, ich habe nichts weitergebracht. Es geht nicht um das, was im äußeren Sinne groß oder klein erscheint. Jemand, der immer wieder das rechte Wort findet, das er wem anderen sagt und ansonsten gar keinen besonderen Beruf hat, nicht erreicht ist, nicht besonders ausschaut oder sowas, der hat vielleicht mehr erreicht als viele, viele Millionen andere.

Das gehört auch zu dem Weg dazu, einmal zunächst Selbstgefühl zu entwickeln. Ich tue etwas, ich kriege mit, dass ich es tue. Ich fühle etwas dabei.

Ich fühle auch, wie das wirkt auf den anderen. Das heißt, ich beginne zu spüren, was strahle ich denn da aus und welche Wirkung hat das in dem anderen? Viele Menschen machen das, ohne es mitzukriegen. Da passiert auch wirklich viel und das Ich kommt trotzdem weiter.

Wir treten halt in die Zeit und darum ist die Anthroposophie in die Welt gekommen, dass wir das auch bewusst mitkriegen. Dann kriegen wir diese ganzen seelischen, geistigen, ätherischen Dinge, die da mitströmen dabei, haben wir eine Chance, wacher mitzukriegen. Es geht nicht ums Äußere, sondern es geht darum, welche tiefere Qualität steckt hinter diesem Äußeren.

Also welche Seelenkräfte schwingen mit meinen Worten mit? Welche Lebenskräfte gehen mit? Haben wir gesagt an die Seele? Das sind Liebeskräfte und wenn ich das Christentum wirklich in seiner Tiefe verstehe, sollte das das Selbstverständliche werden. Egal welchen Menschen gegenüber. Egal ob man sympathisch ist oder antipathisch ist.

Das heißt nichts anderes, als dass sich unsere Seelenkräfte vielleicht nicht so gut vertragen, weil sie gegensätzlich sind. Das muss aber der Sache keinen Abbruch tun. Das kann für mich nur Bewusstsein wecken, ja, seine Seelenkonfiguration ist anders, ich bohre ein bisschen tiefer, der hat eine ganz andere Lebensaufgabe als ich.

Und für die ist das vielleicht notwendig oder nützlich. Vieles, wo man sich sonst im Leben spontan ärgert, wird einem dann nicht mehr so sehr aufregen. Man sieht, der hat natürlich auch seine Schwächen, ich habe sie genauso, dann kann ich leben damit.

Und ich kann ihm sogar Liebeskräfte zuschicken, ich schenke ihm etwas sozusagen von meinen Lebenskräften. Das ist so ein bisschen drin, dass man doch ein Ich-Bin-Wort hat. Ich bin der gute Hirt.

Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Das heißt nicht, dass ich jetzt gleich sterbe oder was. Das heißt, ganz wörtlich zu nehmen, ich gebe etwas von meiner Lebenskraft hin an den anderen.

Dann liebe ich ihn. Und zwar ganz konkret, sodass das auch eine Wirkung hat. Dann gebe ich Lebenskräfte an ihn hin.

Und das sollte mehr und mehr kommen. Dann würde die Welt oder wird die Welt anders ausschauen. Es wird nicht global und alle wird nicht gelingen, das braucht man nicht zu sagen.

Da kann man es wahrscheinlich keiner Illusion hingeben, aber es geht darum, dass es so viele wie möglich sind. Und an dem müssen wir selber arbeiten. Es kann keine Gottheit für uns herstellen, den Zustand, den müssen wir selber herstellen.

Und wir können es, wenn wir wollen und wenn wir das Bewusstsein dafür erwerben. Also, ein letztes Mal den Spruch, weil er so schön ist. Ich finde den wirklich unheimlich kräftig und er drückt am meisten vielleicht von allen Sprüchen genau das aus.

Natur, dein mütterliches Sein, ich trage es in meinem Willenswesen. Und meines Willens Feuermacht, sie stehlet meines Geistes Triebe, dass sie gebären Selbstgefühl zu tragen mich in mir. Also, man kann sich selbst tragen, in sich selbst.

Na, das 27. ist das jetzt nicht. Na, 27, es steht im Hefterl jetzt daneben.

Der Gegenspruch ist... Nein, nein, der ist der Nächste. Die sind nämlich zusammen. Ah, das ist der 27.

In meines Wesens Tiefen dringen erregt ein ahnungsvolles Sehnen, dass ich mich selbst betrachtend finde als Sommersonnengabe, die als Keim in Herbstesstimmung wärmend lebt, als meiner Seele Kräfte trieb. Ja, den werden wir das nächste Mal dann auch intensiver uns anschauen. Und die Ich-Bin-Worte noch einmal.

Vor allem die letzten. Also dieses Ich bin die Auferstehung und das Leben, ich bin der ganz Wichtige, ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben und ich bin der wahre Weinstock. Kurz habe ich es ja am Ende des letzten Vortrags schon einmal angedeutet, kurz umrissen, aber ein paar tiefere Worte dazu, glaube ich, sind noch notwendig.

Also man kann da sehr, sehr viel darüber sprechen. Wir werden sicher nicht alles ausloten, weil sonst brauchen wir noch 10 Vorträge. Aber was halt für den Fortgang als Stärkung auch zum Blick in die Abgeründe hinunter im Grunde.

Und auch halt zum Verständnis des Textes, der manchmal durchaus merkwürdig einem erscheinen kann. Aber das nächste Mal. Ich danke euch fürs Dabeisein und für die viele Geduld.

Bis zum nächsten Mal, meine Lieben. Danke schön, gute Nacht. Gute Nacht, gerne.

Vielen Dank im Livestream auch. Bis zum nächsten Mal. Danke Wolfgang, wunderbar.

Danke euch. Danke auch. Gerne, meine Lieben.

Gute Nacht. Bis zum nächsten Mal. Gute Nacht.

Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X