Die Apokalypse des Johannes - 180. Vortrag von Wolfgang Peter

Aus AnthroWorld
vorige Folge ◁   ■   ▷ nächste Folge

«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

SEELENSPRUCH von Susanne

«Licht um mich
Licht erfülle mich
Licht stärke mich
Licht befreie mich
Licht stelle mich
Auf mich selber
Ich»

Rudolf Steiner: GA 268

Video & Audio

- 180. Vortrag -
▷ Alle Vorträge zur Apokalypse von Dr. Wolfgang Peter
anthro.wiki
↘ mp3 Audio zum Runterladen
vorige Folge ◁   ■   ▷ nächste Folge


Rohtranskription des 80. Vortrages

+++ dies ist eine Rohtranskription. Wenn du wissen willst, WIE eine fertige Transkription ausschaut, dann schau dir z.B. als Muster die 10. Folge an. Melde ich gerne übers Kontaktformular bei uns, wenn du bei der Textarbeit MitTun möchtest. Wir freuen uns auf dich! +++


180. Folge Die Apokalypse des Johannes Dr. Wolfgang Peter Anthroposophie Rudolf Steiner

Das heißt Apokalyptiker werden, sehr oft das einlassen. Das ist es eigentlich, nichts anderes. Und es geht auch bei der ganzen Apokalypse nicht darum, dass ich die Apokalypse auswendig kann, sondern dass ich ein Schrittel mehr selber Apokalyptiker werde.

Das heißt, dass es eine Wesensenthüllung wird. Eine Wesensenthüllung letztlich im Großen des Christus, aber im Kleinen auch der eigenen Ich-Kraft. Und Mut zu machen, sich auf die zu stellen.

Weil das ist unsere größte Kraft, die wir haben. Und was es heute braucht, und gerade Michael-Impuls ist ja der Impuls, hab Vertrauen dazu. Wage es dich auf dich selbst zu stellen.

Und wenn man das mit der richtigen Gesinnung macht, indem man es einfach teilen will mit den Menschen, dann ist es auch nichts angriffslustiges oder irgend sowas. Oder belehren wollen. Das soll es ja alles nicht sein.

Wir sind keine Wanderprediger, die der Welt irgendwas predigen wollen. Wir erzählen von dem, was wir mit der Sache erleben. Und das muss in gewisser Weise Ich-Botschaft sein, weil wir haben ja das letzte Mal schon dieses Wort besprochen des Christus, Ich bin die Tür.

Das Ich ist die Tür, es ist das Tor in Wahrheit in die geistige Welt. Und indem wir ein Ich haben und aus dieser Ich-Kraft heraussprechen, sind wir Botschafter für die Geisteswelt in Wahrheit. Wie klein auch immer das sein mag.

Um das geht es, das ist eines der wichtigsten Dinge heute. Das hab ich eh schon gesagt, wir sind im Bewusstseinsseelen-Zeitalter und was noch ganz, ganz wenig ausgebildet ist, eben wirklich das Bewusstsein für die geistige Seite des Ich und welches Potenzial da drinnen ist. Das ist aber die wichtigste Seite der Ich-Kraft.

Sie hat andererseits die Kraft, nach außen zu wirken, sich der Welt gegenüberzustellen. Das ist schon gut, das ist die eine Seite, das brauchen wir. Aber die andere, eben nach der geistigen Welt zu schauen, da trauen wir uns noch relativ wenig.

Es kommt einem so komisch vor, manche fahren natürlich ab und fliegen davon in den Himmel, aber dann ist erst recht das Ich wieder nicht dabei, sondern das lassen sie irgendwo links liegen. Hauptsache das Australische schwingt sich in luziferische Höhen hinaus, das ist lichtvoll und schön und toll, aber eigentlich nicht mehr angebracht unserer Zeit, wenn man sich nur diesem Flug überlässt. Sondern wenn man ganz wach mit dem Ich dabei ist, dann hat auf einmal der Luzifer ja gar keine Chance.

Und der Aviman sowieso auch nicht. In Wahrheit. Dann schützt man sich auch vor den Kräften, die uns abwehgeschmackhaft machen, sagen wir mal so.

Es ist eigentlich ganz leicht. Aber es ist zwar leicht, doch es ist das leichte schwer. Das ist halt die Arbeit durch Inkarnationen, sich auf das eigene Ich zu stellen.

Ganz fest. Ohne irgendeinen Hochmut, ohne irgendwas, das hat damit überhaupt nichts zu tun. Aber dieses Vertrauen in die Ich-Kraft zu haben, weil das ist zugleich Geistvertrauen, das ist zugleich Gottvertrauen.

Das ist nicht voneinander trennbar. Wenn wir in die vorchristliche Zeit zurückgehen, war es das Vertrauen, dass da sozusagen von oben was kommt und das wird alles ins richtige Lot bringen. Aber von dort kommt es nicht mehr, weil sie nicht mehr dürfen.

Weil sie würden unsere Freiheit behindern. Jetzt heißt es nur, du hast die Chance, das aus dir heraus zu entwickeln. Da kommt es heraus.

Und dann ist jede Hilfe da, die geht mit, aber von uns muss der Impuls ausgehen. Und auf das zu vertrauen ist ganz ganz wichtig heute. Also das ist eigentlich das Kernthema der Apokalypse.

Apokalypse ist Jesu Christi. Und Jesu Christi, ihr wisst, hat die Initialen im richtigen Lateinisch geschrieben ICH. Das ist in der deutschen Sprache so genial, dass das da drinnen liegt.

Weil da vielleicht am stärksten das Bewusstsein war, dass das ein und dieselbe Kraft ist. Dass der Christus halt das große makrokosmische Ich ist. Wir sind halt nur das Kleine.

Aber von der Art her ist es dieselbe Kraft. Und es liegt alles vor uns. Wir müssen nur Schritt für Schritt halt tun.

Und können immer wieder stolpern dabei, das macht alles überhaupt nichts. In dem Moment, wo das Ich da ist, geht es, seine Schritte. Und wenn es x Umwege machen muss, es ist ganz egal.

Das macht nichts. Und das gibt eine immense Sicherheit auch im Leben. Da kann einem nicht so leicht was im falschen Sinne erschüttern.

Es soll was erschüttern aus Mitleid, aus Sorge um die Welt. Aber Sorge im Sinne von, was kann ich tun, was kann ich beitragen. Nicht sitzen und jammern, es ist alles schlecht.

Sondern einfach die Chance suchen, wo kann ich irgendwas Positives dazu beitragen. Und jeder kann. Und jeder von uns hat sich das vorgenommen für die Inkarnation.

Und wir fangen aber eben jetzt erst an uns dessen bewusst zu werden. Wir vergessen eigentlich für unser irdisches Bewusstsein den Auftrag, den wir uns selber gegeben haben. Und das Ich führt uns halt schon, es führt uns hin, aber wir merken es gar nicht, wie es uns hinführt.

Weil es im Grund vollzieht, dass Ich selber unser Karma, unser Schicksal ist. Es führt uns dorthin, wo wir unsere Fähigkeiten entwickeln können. Weil das ist der Sinn des Karmas, dass wir uns weiterentwickeln.

Dass wir Fehler, die wir gemacht haben, ausgleichen können. Und nicht nur ausgleichen, sondern in neue Kräfte verwandeln können. In Kräften, die uns stärken, aber eben auch die Welt stärken.

Weil das ist gar nicht trennbar voneinander. Weil es immer ein Verbunden ist mit etwas, was wir auf der Welt geben können. Und sei es nur durch unser Beispiel, dass wir es setzen dadurch, dass wir durch eine schwierige Situation durchkommen.

Das sind die wichtigen Botschaften, die heute in die Welt hinausgehören. Weil viele Menschen, glaube ich, suchen nach dem und sind sich unsicher über ihr Ich. Es ist so, man hat so äußere Ziele, setzt man sich sicher irgendwo, es kommt schon.

Aber hat das wirklich was mit meinem Kern zu tun? Oder mache ich es, weil man gut verdient? Oder weil es schick ist, es zu machen? Oder weil viele sagen, das ist eine gute Sache? Oder ist es wirklich das, für das mein Ich brennt? Weil das Ich ist auch das Flammenschwert. Der Michael hat das große Flammenschwert, wir haben halt nur ein kleiner aber wir tragen es in uns. Und das ist halt dieses geistige Flammenschwert.

Und das ist nicht ein zerstörerisches, sondern das ist eigentlich ein schaffendes. Und hält natürlich zugleich die Widersacherkräfte im Zaum, sodass sie folgen. Und nicht wir ihnen.

Wir gehen immer mehr in eine Zeit hinein, wo die Anfechtungen durch die Widersacher immer stärker werden. Weil es fängt so richtig an, jetzt interessant zu werden für die Widersacher. Weil solange der Mensch noch in einem, wie soll ich sagen, traumartigeren Zustand war, da konnten sie eigentlich nicht viel gewinnen.

Sie konnten sich zwar irgendwie auf eine falsche Bahn lenken, aber die großen Geisteskräfte konnten sie dadurch nicht erringen. Aber jetzt, wo wir wirklich in das Zeitalter hineingehen, wo aus uns die geistig-schöpferische Kraft eigentlich hervorbrechen muss, und zwar wirklich aus dem Ich. Nicht einfach nur durch eine Begabung, die uns ein Genius von oben gibt, sondern wo wir uns bewusst sind, der Genius bin ich.

Das hat man in der Göthezeit sehr deutlich gewusst. Da gab es ja in der Folge auch in der Romantik die Genie-Zeit. Nur da steckt das Bewusstsein dahinter, der Genius ist eigentlich das Ich.

Das bin ich. Das ist nicht irgendeine höhere Macht, die mir etwas einflüstert, sondern das ist etwas, was das Ich kreativ hervorbringt. Und mir dann in meinem Alltagsbewusstsein Botschaft davon gibt.

Aber wir könnten jetzt schon einen Schritt weiter gehen. Dass wir das ganz zur Deckung bringen können, dass wir uns ganz auch hier bewusst werden, wo die Quelle ist und wer das ist, von dem das alles ausgeht. Nämlich wir selbst.

Unsere eigene Schöpfermacht. Im ganz Kleinen. Im ganz Kleinen schon.

Also es geht nicht um ein Riesenspektakuläre Werke, sondern es geht darum, sich selbst treu zu sein. Und dazu gehört ein bisschen erkennen, wer bin ich denn eigentlich? Und wer bin ich heißt, welche Aufgabe habe ich mir da gesetzt? Wo sind meine Fähigkeiten? Wo kann ich wirklich meine Individualität einbringen? Ich weiß schon, im alltäglichen Berufsleben ist das schwer, weil dort scheint keiner neugierig darauf zu sein. Da sind äußere Anforderungen, die einem das scheinbar alles verdecken.

Trotzdem kann man überall die Möglichkeit finden, seines einzubringen. Es kommt gar nicht darauf an, dass man einen speziellen Ort finden müsste. Es ist die Art, wie man es tut.

Ob man, weiß ich nicht, Briefträger ist, oder ob man Eisverkäufer ist, oder was. Da kann was wirken auf die anderen Menschen, denen ich begegne. Und mit Menschen habe ich es immer irgendwo zu tun.

Ist ganz egal. Weil das macht's aus. Wie begegne ich den Menschen? Wie begegne ich den Tieren, den Pflanzen? Wie begegne ich der Natur? In dem allen liegt es.

Und die warten alle auf uns. Es wartet die Tierwelt, es wartet die Pflanzenwelt, die Mineralwelt ganz stark auf uns. Und es warten die oben auf uns.

Die stehen alle, die hängen da jetzt wie an einer Bank oben und schauen runter, was wir da machen. Und die anderen schauen halt von unten heraus, was wir machen. Und wir sind gefragt und wir können das jetzt.

Wir sind so weit. Wir sind so weit. Und wir brauchen nur noch ein bisschen ein Rütteln dran, dass das Bewusstsein aufflammt, wer wir eigentlich wirklich sind.

Nämlich ein geistiges Wesen, das die Schöpferkraft in sich trägt und diese in Freiheit in sich trägt. Und das ist was absolut Unvergleichliches. Eben nur vergleichlich, weil es gleicher Wesensart ist mit dem höchsten göttlichen Selbst.

Und das ist schon was Monumentales, weil das haben die Widersacher nicht. Das haben aber auch die Lichten-Hierarchien über uns nicht. Also die Positivlichten.

Aber auch der Lucifer hat's nicht wirklich. Die haben diese Möglichkeit alle nicht. Und wenn wir uns denken, die ganze Weltentwicklung über sieben große kosmische Entwicklungsstufen, wenn es einen Schöpfungsplan gibt, dann ist er nur im Grunde, die Kurzfassung ist, ein freies geistiges Wesen zu schaffen.

Die Gottheit hat bis jetzt immer wieder geistige Wesen geschaffen. Aber keines hat die Freiheit gehabt. Das war bis dato nicht möglich.

Selbst die höchsten Hierarchien, bis zu den Seraphim hinauf, sie haben die Freiheit nicht, die der Mensch als Möglichkeit hat. Und verwirklichen können wir es nur selber Schritt für Schritt. Das heißt, wir haben ein riesiges Potenzial, aber es liegt natürlich an uns, dieses Potenzial in Tätigkeit zu bringen, in Aktion zu bringen.

Also aus dem Potenziellen was Aktuelles zu machen. Das heißt, den Akt zu setzen, den schöpferischen Akt zu setzen. Ich meine, so schön in der Philosophie des Fichte drinnen, also die Tathandlung, in der Tathandlung setzt sich das Ich selbst, in dem es tut.

Also ganz charakteristisch für den Fichte, der ausgesprochener Willensmensch war, ausgesprochener Choleriker auch, also ein kleiner Gstachter eigentlich im Grunde, aber ein Energiebündel bis zum Gehtnichtmehr. Und da blitzt das alles erstmals auf, hat natürlich noch nicht den Inhalt gehabt und das Bewusstsein gehabt, die geistige Welt so zu sehen, wie es dann ein Schneider sehen konnte. Aber trotzdem, er ist durch die Tür durchgegangen.

Und wenn es dann nur das erste Schritt war und so einmal die große Zähne über die Schwelle gesetzt ist und so mit einem halben Auge hineingeschaut ist. Aber ganz klar erkannt, was diese Ichkraft ist. Was ganz Besonderes.

Und wenn man sich dessen bewusst wird, dann gehen eigentlich die ganzen, in Wahrheit irrationalen Ängste, die verschwinden. Es wird viele Herausforderungen geben, keine Frage. Aber es bleibt immer das drin, ich gehe durch das alles durch.

Und das Ich ist unzerstörbar. Das Ich trägt sich selber. Und wenn wir von dem aus zum Arbeiten anfangen, dann können wir sehr viel mehr von unserem Wesen, das uns zunächst verliehen wurde, weil die ganzen Leibeshüllen sind uns verliehen worden, dass wir sie uns zu eigen machen.

Und was wir uns zu eigen gemacht haben, geht auch nicht mehr verloren. Das geht dann hin, letztlich bis zur Auferstehung des physischen Leibes, nicht des stofflichen, aber des physischen Leibes, bis dorthin geht es, dass der unser ganz eigenes wird. Unseres.

Bis jetzt ist es uns alles verliehen, im Grunde. Und ein bisschen haben wir in der Vergangenheit schon gearbeitet daran, aber jetzt für die Zukunft werden wir immer bewusster daran arbeiten. Und es fängt an im Seelischen zu arbeiten, sich seelisch im Griff zu haben, einmal im Seelenleben Herr zu werden.

Und wenn man das nur ein bisschen anfängt zu spüren, merkt man, wie viel mehr Optionen einem im Leben offenstehen. Weil sonst das Ego, das schiebt uns gleich in eine Richtung hin und wir rennen schon. Und dann hauen wir uns den Schädel entweder an oder wir merken, das war alles wunderschön, aber eigentlich, jetzt stehe ich wieder da und es ist nichts übergeblieben, es war alles auf Luft gebaut.

Aber wenn wir aus dem Ich heraus tätig sind, was da passiert, das nehmen wir wirklich mit. Das hat Substanz, das wird unser eigenes. Das andere verweht immer mehr.

Ich glaube, ich habe im letzten Vortrag schon gesagt, was uns von unserem Seelenleben bleibt, ist das Karma, das wir haben. Der Rest verflattert. Und wir klammern uns so an unsere Persönlichkeit, die wir jetzt sind.

Wir sind viel mehr. Das ist eine Maske, die wir tragen im Grunde, durch die wir uns äußern und die wir uns eigentlich geplant, geschaffen haben aus den Erfahrungen der früheren Erdenleben. Dadurch haben wir gesagt, jetzt inkarnieren wir uns in dieser Maske sozusagen.

Aber das ist alles nicht das Ich. Unser physischer Leib ist nicht unser Ich. Unser Ätherleib ist nicht unser Ich.

Und unser Astralleib ist auch nicht unser Ich. Das heißt, unser Seelisches ist eigentlich auch nicht unser Ich. Natürlich trägt es Spuren drinnen, aber solange wir nicht ganz bewusst drinnen stehen, verweht das alles.

Und das ist die große Gefahr, dass wir dann, wenn wir uns nicht genügend bemühen, uns unserer Ichkraft bewusst zu werden, dass wir dann im Leben nach dem Tod oder zwischen Tod und einer neuen Geburt mit einem sehr dumpfen Bewusstsein hinübergehen, weil das Seelische, das wir hier hatten, zerflattert. Und wenn das Ich nicht stark genug ist, aus sich heraus tätig zu werden, aus sich heraus bewusst zu werden, das heißt, in der geistigen Welt selbstbewusst zu werden, dann dämmern wir im Grunde dahin. Und dann natürlich werden wir dann geführt irgendwo zu einer nächsten Inkarnation hin.

Und die, die uns führen, schauen eh, was will denn das Ich eigentlich wirklich, was ich aber selbst nicht weiß. Wir haben natürlich einige Hilfe, aber es wird immer kritischer. Es wird immer kritischer, weil wir dann das meiste Seelische, was wir uns erarbeitet haben im Leben oder was wir entwickelt haben, sagen wir es einmal so, legen wir ab.

Aber wenn keine Frucht daraus entsteht, dann fangen wir in der nächsten Inkarnation im Grunde fast wieder dort an. Wir haben dann nur noch das Glück, dass wir unsere Karma haben, das uns in Situationen führt, wo wir das, was wir nicht gelernt haben jetzt, dann doch lernen. Und dann entsteht was daraus.

Dann entsteht was daraus, wenn wir aus einer Schicksalssituation wirklich plötzlich eine Kraft entwickeln, von der wir nie gedacht hätten, dass wir sie haben. Und die braucht man im Kleinen wie im Großen. Es muss nicht immer gleich was ganz Dramatisches sein.

Es ist schon viel, wenn ich dort, wo ich mich bis jetzt immer geärgert habe, wenn bestimmte Menschen kommen, einfach einmal Ruhe bewahre, wenn ich mir das anschaue und sage, ich habe andere Optionen auch. Und vor allem, was bringt es, wenn ich mich ärgere darüber? Das ändert den anderen Menschen überhaupt nicht. Im Gegenteil, es wird eher eine negative Gegenreaktion erzeugen.

Das heißt nicht, dass man sich alles gefallen lassen muss. Es gibt durchaus auch Momente, wo es heißt, jetzt schlage ich aber deutlich auf den Tisch und sage, stopp, aus, Ende, Schluss. Das geht mit mir nicht.

Da ist Ende. Muss genauso sein. Es heißt nicht, dass man immer nur sanft und harmonisch sein muss und ja, wenn du meinst, dann mach halt.

Und selber verschrumpelt man immer mehr dabei. Also man muss manchmal im gewissen Sinn auch kämpfen, sich seinen Aktionsraum zu schaffen, zu erhalten, zu erweitern, weil wir ja dazu da sind, in der Welt tätig zu sein und unseres hineinzutragen. Und nicht der Herde zu folgen, irgendwo, ja, ist schon, ja, bestimmt, wird schon passen.

Also es ist ganz stark. Gerade dieser Ich-Impuls, das ist ja ganz zentral im Werk Rudolf Steiners. Also Anthroposophie ist Ich-Philosophie in der Steigerung, dass sie bis zur geistigen Wahrnehmung letztlich führt und zu einem wachsenden Bewusstsein führt, was ist denn dieses Ich wirklich.

Am besten und am wichtigsten ist es, dass man es dort auch wirklich selber spüren lernt, das eigene Ich in der Begegnung mit den anderen Menschen. Und da spürt man es in dem, was man den anderen Menschen eigentlich schenken kann. Ich meine jetzt gar nichts Äußerliches, sondern das, was sich an Seelenkraft entwickeln kann, wo eine geistige Wahrnehmung bereits des anderen Menschen da ist.

Wenn wir jetzt sprechen von Wahrnehmern der geistigen Welt und von Wahrnehmern geistiger Wesen, müssen wir uns immer bewusst sein, wir begegnen jedenfalls dauernd welchen, nämlich den Menschen, die um uns herum sind, die halt zufälligerweise, na nicht ganz zufällig, aber auch inkarniert sind gerade. Also das heißt, sie tragen halt auch eine Maske und erscheinen daher nicht in engelhafter Form sozusagen. Es ist ja sogar so, dass man sogar die Engelwesenheiten in Menschen gestaltet, mehr oder minder, mit ein paar Flügeln.

Also das ist aber auch nur Maske im Grunde, das ist es noch nicht. Und genauso ist die Körperhülle, die wir sinnlich sehen, aber auch die Lebenskräfte, die Vitalität und auch das Seelische, was beim anderen da ist, das ist alles zunächst einmal nur Hülle. Es geht darum zu begegnen von Ich zu Ich.

Dann bin ich mitten in einer geistigen Wahrnehmung bereits drinnen. Da brauche ich keine Visionen dazu oder irgendwas. Da muss nichts herumflimmern oder so.

Und je mehr ich offen dem anderen Menschen begegne und ihm sozusagen mein Ich schenke oder etwas aus meinem Ich schenke, die Tätigkeit des Ich ist immer sich zu verschenken. Das kann gar nicht anders. Das Ich besteht aus nichts anderem als aus dem Nichts zu schaffen, sich aus dem Nichts zu schaffen und sich zu verschenken.

Und sich aus dem Nichts zu schaffen und zu verschenken. Das ist das Wesen des Ich. Das ist das Wesen des Göttlichen auch.

Im Großen halt dort geht es so weit, dass es weltschöpferisch wird und wir fangen halt jetzt an ein bisschen seelenschöpferisch zu werden. In uns zunächst einmal. Und aus dieser Tätigkeit heraus können wir aber was verschenken.

Auch an die anderen Menschen, was Impuls werden kann dort. Anregung werden kann. Wir können ihnen nichts Fertiges geben, dass sie sagen, ja das nehme ich und danke und jetzt funktioniert es bei mir.

Nein, sie können es nur als Anregung nehmen und selber was daraus machen. Mehr kann man auch nicht tun. Und damit ist gerade dieses Sprechen aus dem Geistigen heraus, aus dem Bewusstsein, das heißt aus dem Bewusstsein für das eigene Ich, ist was absolut auch Freiheits schenkendes.

Das will nie belehren, das will nie jemand in eine Richtung schieben, irgendwo hin, sondern indem es selber das vorlebt im Grunde, dass es schenkt. Aus dem Ich heraus zündet es ein Funken im Anderen, facht etwas an. Und das wäre dann im Großen, natürlich erst in der nächsten Kulturepoche, die Kulturepoche soll es nennen, Menschlichkeit im Großen, Menschheitlichkeit im Großen.

Oder Steiner nennt es die Kultur der Brüderlichkeit, aber das muss man bei den Geschlechtern betrachten, beziehungsweise sehen, dass das Ich jenseits der Geschlechter steht, weil auch das Geschlecht ist eine Maske im Grunde. Also ob du Mandel oder Weibel bist, eröffnet vielleicht andere Möglichkeiten, um den Impuls umzusetzen, darum wählt man es sich ja. Aber für die Qualität des Ich, das hat mit der Geschlechtlichkeit überhaupt nichts zu tun.

Das steht sowieso darüber. Und es geht nur darum, Impulse zu geben und so wie es begonnen hat, aber halt so, dass die Menschen noch nicht das Bewusste erfassen konnten, in dem der Adam erschaffen wurde und dort der Ich-Funke gezündet wurde, von dem geht alles aus. Und trotzdem gibt es dann lauter Einzel-Iche, die alle Individualitäten sind.

Aber es ist ein Funke, der sprüht weiter und zündet und zündet und zündet und zündet und zündet und jeder nährt dann sein eigenes Feuer, sozusagen sein eigenes Flammenschwert, das er ununterbrochen aus dem Nichts herausholt und mit jedem neuen Herausholen ist schon wieder ein neues Neues drin, eine neue Fähigkeit, ein kleineres, ein größeres kommt wie zauberhaft heraus, weil wir sie machen. Und sich damit mit Vertrauen auf das zu stellen, dann lässt man sich nicht so leicht erschüttern von irgendetwas. Das heißt nicht, dass man nicht einmal niedergeschlagen ist oder sonst was, weil es ist halt nicht alles erfreulich und genauso gut wird es passieren, dass man einfach einmal himmelhoche 18 davonfliegt oder was, aber das Ich weiß es dann richtig einzuschätzen zumindest.

Ich sage jetzt fliege ein bisschen Ego, fliege ein bisschen hinaus, aber ich habe auch in der Hand, wenn es wieder Stopp ist und nicht, ich brauche das immer wieder, sonst fühle ich mich nicht gut. Weil, dass ich mich wirklich gut fühle, das muss ich aus mir heraus schaffen. Das kann mir nichts Äußeres wirklich geben.

Das kann das Ego belustigen und erfreuen, aber das Ich vertrocknet dann, wenn es sich nur von dem leiten lässt. Also wenn ich ihm keine Chance gebe, sozusagen einzugreifen. Aber das tun wir eh alle, auch wenn wir es noch nicht mitkriegen.

Das Spannende ist jetzt in unserer Zeit und darum ist ja auch Rudolf Steiner mit der Anthroposophie in die Welt getreten. Die Zeit ist reif dafür, dass dadurch, dass ich hereinkomme, dass die Tür in die geistige Welt ist, dass wir auch wirklich durch diese Tür durchgehen. Nach beiden Richtungen, hin und her.

Es könnte bald etwas ganz Alltägliches sein, dass wir einfach in beiden Welten zu Hause sind, durch die Tür hin und her schurreln, sagt man bei uns auf Wienerisch, also hin und herschießen durch das Tor. Auf der Schwelle stehen, da hinschauen, dort hinschauen, beides zusammenschauen und da entstehen dann aber auch so viele kreative Möglichkeiten, mit dem Leben umzugehen. Ich sage ganz bewusst mit dem Leben, mit dem alltäglichen Leben auch.

Die großen Sachen sind eigentlich immer nur das Abfallprodukt davon. Ich meine, Göttes Faust zum Beispiel, das Werk, das ist ein Abfallprodukt seines Lebens, das er gelebt hat, mit allen Plus und Minus, die drinnen sind. Den hat selber auch der Teufel oft geritten, keine Frage.

Aber es war eben das Ich auch drinnen. Es ist fast eine Autobiografie von ihm in gewisser Weise. Nicht in den äußeren Details, aber in dem, was er innerlich alles durchmacht, ganz klar.

In jungen Jahren hat der Funke gezündet und das war der Weg, im Grunde sein Ich zu entdecken, auf seine Art zu entdecken, dass Geistiges aber überall in der Welt drinnen wirkt. Das war ja sein ganz Stärkes, er war nicht so im eigentlichen Sinn hellsichtig. Ja, er hat sowas gesehen wie die Urpflanze, solche Dinge schon, aber das Charakteristische war für ihn, dass er sich geistig sieht im Sinnlichen.

Geistig sieht im Sinnlichen. Er sieht das Übersinnliche mit und ohne dem ist es einfach kein Ganzes. Aber er separiert das in Wahrheit gar nicht.

Also das ganz Sinnlichkeitsfreie hat natürlich in gewisser Weise auch eine höhere Qualität, aber man muss es vor allem auch sehen in dem, was uns sowieso sinnlich umgibt. Also das heißt, in der Natur, in den Menschen, die uns begegnen, die kann ich sinnlich auch anschauen und sie sind geistig gewesen. Und wenn ich das nicht erkenne, dann bin ich verzeiht, weil ich sage es jetzt unter Anführungszeichen, aber dann bin ich eigentlich unmenschlich.

Dann erkenne ich mich nicht als Mensch und daher den anderen auch nicht als Mensch, als das, was er wirklich ist. Dann erkenne ich ihn als physisches, als lebendiges Wesen. Ja, auch wenn die Wissenschaft das nicht wirklich erklären kann, was das Lebendige ist, aber es ist doch ein Unterschied, ob er tot ist oder ob er lebt.

Aber dann hört es eigentlich schon auf. Ja, die Psychologen reden von vielem, vom Seelenleben, aber ihr wisst es schon seit dem 19. Jahrhundert, die Rede ist von Seelenleben ohne Seele im Grunde.

Es sind halt alles Nervenreaktionen oder was, die man vielleicht irgendwie beeinflussen kann, aber was das Seelische eigentlich ist, was das Geistige ist, was Bewusstsein überhaupt ist, riesen Rätselfrage. Wären die Naturwissenschaftler, wenn es nicht auch die geistige Seite einbeziehen, nie darauf gekommen? Und das ist ganz interessant. Die Frage ist im 19.

Jahrhundert aufgekommen. Da gab es zum Beispiel den großen Forscher Emile DuBois-Rimond, der hat eine ganz berühmte Rede gehalten, die sogenannte Ignorabimus-Rede, wird sie genannt, wo er dann gesagt hat, wir wissen nicht und werden nie wissen. Wir werden nie wissen, warum es einer Anzahl von Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoffatomen nicht völlig gleichgültig ist, wie sie gelegen haben und liegen werden.

Das heißt, ein Bewusstsein entwickeln, wir werden das nie erkennen können. Und bis heute ist man nicht einen einzigen Schritt weiter. Man ist in der Hirnforschung viele Schritte weitergekommen.

Man kann feststellen, dass manche Gehirnzentren aktiver sind, wenn wir Bewusstsein haben. Hat tolle Anwendungen, das geht so weit, dass man sogar bei Menschen mit dem Lock-In-Syndrom, also das heißt, die wach sind eigentlich, aber das nicht kommunizieren können. Sie können nichts bewegen, nicht einmal die Augenlider bewegen, gar nichts.

Also das heißt, sie sind im tiefen Koma scheinbar und innerlich sind sie aber wach. Und sind wie in einem Gefängnis sozusagen und können nicht heraus. Aber man kann mittlerweile durch Tomografieaufnahmen feststellen, welche Hirnzentren aktiv sind und man kann den Patienten Fragen stellen und ihm eine Anweisung geben, an was er denken soll.

Also zum Beispiel, wenn Ja heißt, denk, du bist in deiner schönen Wohnung zu Hause und wenn Nein heißt, du bist, weiß ich nicht, irgendwo im Gebirge. Und das erzeugt unterschiedliche Reaktionen. Und dann hat man tatsächlich, das geht schon ganz gut, mit Ja-Nein-Fragen kann man in eine Art Kommunikation mit denen kommen.

Obwohl nicht die geringste Erregung nach außen zeigen. Sie atmen ja, aber die Augen zucken nicht wirklich, außer das unwillkürliche Zucken, aber sie können den Blick nicht steuern, gar nichts, sie können gar nichts und trotzdem sind sie eigentlich ganz wach. Also ein ärger Zustand im Grunde.

Aber schon auch die Frage, wenn man das nicht weiß, dann sagt man ja, da ist nichts mehr zu machen. Drehen wir die Maschinen ab, die ihn am Leben erhalten. Und dann kann man ihn aber auch befragen.

Wenn es so ein Login-Fall ist, also natürlich, es gibt auch ein Koma, wo gar kein Bewusstsein mehr da ist, wo es ganz weg ist. Aber in diesem Sinne sind Fortschritte gemacht worden, aber was Bewusstsein ist, wie das funktioniert, haben sie keine Ahnung. Ja, gewisse Hirnzentren sind halt aktiver.

Aber rätselhaft, wie das passiert. Heute ist ein bekannter Philosoph, David Chalmers, aus Australien glaube ich, ist er gebürtiger, der auch sagt, das schwere Problem des Bewusstseins. Er sagt, es gibt das leichte Problem, das leichte Problem ist feststellen, welche Gehirnzentren sind aktiv, wenn wir das oder das tun oder das oder jenes denken.

Das ist vergleichsweise einfach. Aber das Bewusstsein überhaupt zu verstehen, dazu gibt es nicht einmal irgendeine Idee. Daher sagen die meisten Forscher, um das kümmern wir uns gar nicht.

Weil sie natürlich vom Äußeren keinen Zugang drauf kriegen. Den Zugang zum Bewusstsein muss ich von der anderen Seite kriegen. Da muss ich wirklich letztlich ins Geistige gehen.

Weil ohne dem gibt es kein Bewusstsein. Und daher ist die Wissenschaft heute so, dass sie im Grunde maximal den schlafenden Menschen erklären kann. Und zwar den Tiefschlafenden, der nicht einmal träumt.

Bei den Träumern fängt es schon an. Es muss wirklich traumloser Tiefschlaf sein. Das kann man eigentlich neu erklären, aber mehr nicht.

Wir stehen vor diesem Rätsel des Bewusstseins in unserer Zeit. Und das wird sich nur lösen lassen, wenn unser Ich anfängt zu erkennen, ich bin die Tür. Dann taucht nämlich zu der Sinneswelt, die wir haben, noch eine ganz riesige weitere Welt auf.

Die eigentlich immer da ist, nur wo wir bis jetzt die Tür halt geschlossen gehalten haben. Und nicht einmal durchs Schlüsselloch geschaut haben. Sondern sie geht auf.

Und sie wird aufgehen. Es ist nur die Frage, wie sie aufgeht. Das kann auch so sein, dass es sehr tumultarisch zugeht und dass unser Ich da sehr durcheinandergewirbelt wird.

Und dann wir eigentlich verfallen in ein altes Hellsehen hinein. Es wird kommen. Es wird sich nicht aufhalten lassen.

Und es ist bei vielen schon da. Nur wissen sie es nicht. Und bei vielen führt es dann auch zu Warnerscheinungen und sonstige Dinge.

Das kann sich alles vermischen, weil man keine Ahnung hat, was da auftaucht. Zu Warnerscheinungen wird es dann, wenn der Körper stark involviert ist, die Bilder zu schaffen, die dann erscheinen. Dann sind es eben ungesunde Visionen.

Ganz was Ungesundes. Dann sind es Warnbilder, die man eigentlich sieht. Da kann irgendetwas Geistiges natürlich auch dahinterstecken, aber man hat keine Idee, was es ist und man ist ausgeliefert dem Ganzen.

Und dann wird es schrecklich. Und das ist auch etwas, was der Menschheit blühen könnte. Nicht gleich im nächsten Jahr, aber in der nicht so fernen Zukunft, dass immer mehr, ich sag es einmal, vorsichtig Spinner herauskommen, die irgendwelche Erlebnisse haben, mit denen sie aber nicht fertig werden, die sie nicht einordnen können, die mit dem nicht fertig werden und mit dem äußeren Leben nicht fertig werden.

Dann wird es aber schwierig. Irgendwo. Dann wird es schwierig.

Dann wird auch immer mehr die Tendenz entstehen, die Menschen müssen ja nicht alle eigentlich sehr straff geführt werden. Es muss eine sehr zentrale Ordnung geben, die alles regelt. Weil die Menschen eigentlich nicht fähig sind, sich selbst zu führen.

Und klar, wenn man nicht dieses Vertrauen zum Ich hat, kann man eigentlich zu keiner anderen verantwortlichen Entscheidung kommen. Nur kann man sie verantworten? Wenn man selber als Verantwortlicher ein geistiges Wesen ist, müsste man wissen, was das eigene Ich ist, zumindest ein bisschen, und dass das in allen Menschen lebt. Und dass der entscheidende Impuls, der den Menschen macht, dieser Freiheitsimpuls ist.

Das freie Schöpferische, das in ihm ist. Das unterscheidet ihn wirklich von allen anderen Wesen. Der Schiller sagt das auch so schön.

Und wir stehen davor also uns dessen bewusst werden zu können, wenn wir es wollen. Das kann uns niemand zwingen dazu. Aber dazu passt der 25.

Wochenspruch, der diesmal nicht am Anfang ist, sondern mittendrin. Aber er passt jetzt so schön dazu. Es ist ja der Wochenspruch vor dem Michaelsspruch, der das ja dann auch noch mehr verstärkt.

Aber das ist genau die Vorbereitung dazu. Es ist ja interessant, der Michaelsspruch ist der 26. Wochenspruch.

Das ist dann genau die Spiegelung, die diametral entgegengesetzt im Osterereignis. Das Osterereignis ist ja der Kerngedanke, also die Auferstehung des Geistes. Und da ist es jetzt die Auferstehung des Geistes.

Und das haben wir notwendig. Ich sagte es ja eben das letzte Mal schon, und heute ist es glaube ich auch schon ein bisschen durchgekommen, das Seelische, und das müssen wir uns Sorgen machen, wenn wir es nicht selbst pflegen. Und zwar Sorgen, wir müssen sorgen für unser Seelisches.

Wir dürfen es eigentlich nicht mehr so als selbstverständlich hinnehmen, aha, das habe ich halt so, ich halte mein Seelisches, nehme es halt zur Kenntnis, wie es ist, und so tue ich halt. Sondern was Bestand wirklich hat, über den Tod hinaus und mitgeht, ist das, was wir uns selber bewusst aus dem Ich erwerben. Das hat Bestand.

Alles andere, außer der karmischen Aufgabe, die wir mitnehmen, die wir halt ablagern dann im erdnahen Bereich bis zur nächsten Inkarnation, aber der Rest verflüchtigt sich. Und dann stehen wir ziemlich nackt da oben in der geistigen Welt sozusagen. Und das heißt also, aber ganz konkret, in Wahrheit, dass wir dann nicht an die anderen Menschen herankommen.

Also man könnte es auch umgekehrt sagen, wir sind dann wie in einem Panzer eingeschlossen und haben nur ein sehr dumpfes Empfinden von dem, dass wir von der Seelenwelt zunächst einmal, also reden wir einmal nur von der Seelenwelt, von der isoliert sind. Wo wir vielleicht noch spüren, da draußen sind andere Wesen, da ist etwas um uns, aber wir haben keine Ahnung, wer sind wir eigentlich und schon noch weniger, welche Wesen sind da um uns draußen. Also das ist die große Gefahr, dass wir im Leben zwischen Tod und Neuergeburt dann mit wenig wachem Bewusstsein durchgehen.

Viel weniger als in der Vergangenheit. Weil da haben uns die alten Kräfte geholfen, aber jetzt ist es uns überlassen, also unserer Seelenpflege sozusagen überlassen. Wir sind alle seelenpflegebedürftig, aber durch unser eigenes Ich.

Und von dem können wir aber auch ausstrahlend wirken auf andere Menschen. Und dort kleine Zündfunken sozusagen hineinlegen, die deren Ichkraft weckt. Wir können ja nur Anregungen geben.

Und in dem Sinne sind wir heute alle seelenpflegebedürftig. Und wenn man es aus der richtigen Perspektive sieht, auf die nächste Zukunft hin, es wird schon so sein, dass die Menschen, die nicht dieses Vertrauen in ihr Ich fassen, die dadurch auch nicht wirklich zu einer Erkenntnis ihres Ichs kommen und aus dem heraus aktiv werden. Und die Erkenntnis ist nicht, ich grübel und studiere darüber.

Die Erkenntnis kommt, indem ich schöpferisch tue aus mir. Indem ich rede mit wem anderen, wie ich wem begegne, wie ich wem die Hand gebe, wie ich einen Zettel unterschreibe, ganz egal. Also nichts Großes, nichts Dramatisches.

Überall kann das Ich wirklich voll dabei sein. Ich kann auch was hinschreiben, einfach aus dem Australischen heraus, und bin gar nicht, überhaupt nicht dabei, nicht wirklich dabei. Aber ich kann auch dabei sein.

Und mir bewusst werden, dass eigentlich das Ich dadurch spricht. Aber wenn das nicht ist, wenn das nicht genügend passiert, dann wird das Seelische immer mehr eine Behinderung bekommen, sag ich mal. Das heißt, wir können vielleicht trotzdem jetzt im äußeren Leben praktisch irgendwo tätig sein, aber das Seelische geht in Wahrheit vor die Hunde immer mehr.

Und wir werden dann, da wir ja jetzt im awimanischen Zeitalter drinnen stecken, ganz stark, dann gleichen wir uns immer mehr dem awimanischen an, das ja eigentlich seelenlos ist. Der Awiman ist ja so eine sehr spezielle Wesenheit. Also das Wirkliche, was wir Seele nennen, kennt er überhaupt nicht.

Also ihn bewegt das alles nicht. Wir haben das letzte Mal gesprochen, dass wir selbst die Hierarchien über uns nicht das haben, was wir als seelisches Innenleben haben. Weil bei ihnen ist es dann absolut Geisterfüllung von oben.

Beim Awiman ist keine Geisterfüllung von oben, er ist erfüllt mit dem, was er sich mitgenommen hat, als er sozusagen herausgeflogen ist aus der oberen Welt, wenn wir das jetzt ein bisschen locker sagen wollen. Aber er verbindet damit nichts, was ähnlich wäre dem, was unsere Seelenstimmungen, unsere Gemütsstimmungen sind. Das kennt er alles nicht.

Er kennt nur eine, das ist Schmerz. Das Einzige, was er kennt, ist Schmerz. Das heißt, wir haben ja auch schon davon gesprochen, dass Schmerz eigentlich die Wurzel in gewisser Weise des Bewusstseins ist, das wir auf Erden haben.

Hier irgendwo Bewusstsein entsteht zunächst einmal durch einen Schmerz. Und dann, wenn das Bewusstsein genug gewachsen ist, dann fängt es an durch den Schmerz sozusagen zu erkennen, immer mehr zu erkennen. Und dann wird es zum Beispiel Wahrnehmung.

Also das Auge wird eigentlich zunächst einmal durch das Licht verletzt. Und es wird ja wirklich verletzt. Wenn das Licht reinfällt, dann wird verbraucht da drin was.

Wird das Sehpurpur verbraucht und so weiter. Und wenn nicht schon die Vorstufen zum Mysterium von Golgatha passiert wären. Wir haben früher mal vor langer Zeit darüber gesprochen, wie der Christus sich mit dem späteren Nathanischen Jesus, der also der reine Teil des Adams war eigentlich, der in der geistigen Welt zurückgeblieben ist.

Also nicht der ganze Adam ist in den Sündenfall hineingeraten, sondern da blieb ein Teil zurück. Und dieser reine Teil, das heißt, dieser Menschen-Ich-Kraft im Grunde, die aber noch ganz schläfrig ist im Grunde, aber ein starkes seelisches Empfinden hatte und mitgelitten hat mit der ganzen Menschheit. Was der passiert sozusagen durch die Ereignisse des Sündenfalls.

Und gespürt hat ganz stark, was da an Versucherkräften da ist, wie stark die sind. Und daher den Christus um Hilfe gebeten hat, wenn man es jetzt in menschliche Worte fassen will, sodass der Christus sich in ihm verseligen konnte. Verkörpern kann ich nicht sagen, weil der damals noch nie inkarniert war auf Erden.

Und dann gab es diese drei großen Vorstufen des Mysteriums von Golgatha, wo der Christus bereits verbunden war mit dieser natanischen Jesuswesenheit der Späteren. Und da ist unter anderem eines abgewendet worden, dass die Sinnestätigkeit nicht so stark von den Begierden ergriffen wurde, wie es namentlich durch die luziferischen Kräfte passiert wäre. Sodass wir also mit jeder Wahrnehmung entweder ein ungeheures Lustgefühl empfunden hätten, das uns aber völlig weggespült hätte, oder ungeheuren Ekel mit jeder Farbe.

Farbe hätte man nicht beurteilen können. Schön oder weniger schön oder gefällt mir oder gefällt mir nicht. Sondern es hätte uns geradezu außer uns gebracht vor Lust und Wohlgefühl.

Oder es hätte uns zutiefst geschmerzt. Also die Farben hätten uns attackiert. Entweder hätten sie uns ganz hinausgezogen in die Welt oder ganz schmerzhaft in uns hineingestoßen.

Und zwar wirklich die tiefsten Schmerzen. Da ist, wenn ich mich jetzt mit dem Messer schneide, da ist eine Kleinigkeit dagegen. Die seelischen Schmerzen können viel stärker sein in Wahrheit.

Und in so einem seelischen Umfeld hätte sich das nie weiterentwickeln können. Da wäre es von Haus aus überrannt worden durch diese Seelenkräfte, die von einem Pol zum anderen hin und her geworfen werden. Es ist eh noch genug übergeblieben.

Aber nur das, was wir heute sagen, das sind Seelenerregungen, Emotionen, die uns wegreißen, das ist ein Zehntausendstel oder ein Hunderttausendstel von dem, was gewesen wäre, wenn diese Vorstufen des Mysteriums von Golgatha nicht passiert wären. Also dadurch ist es gemindert worden. Aber beim Awiman ist die einzige Empfindung extremer Schmerz, den er hat.

Da er doch eine mächtige Wesenheit ist, kann er irgendwie fertig werden damit. Also wenn wir diesen Schmerz erleben würden, den Awiman erlebt, wäre man wahrscheinlich ohnmächtig oder was. Das heißt, Ohnmacht kommt ja, wenn wir das Bewusstsein nicht mehr aushalten, dann schaltet sich es ab, dann koppelt sich das Ich einfach ab, dann hebt sich es heraus einfach, dann geht es nicht mehr mit.

Aber alles andere außer Schmerzerregungen kann der Awiman nicht empfinden. Das heißt, er hat ein Bewusstsein, das sehr einseitig ist, sagen wir es einmal so. Also gerade diese ganzen feinen Seelenstimmungen, die wir haben können, die hat er nicht.

Er hat kristallklare Gedanken, die hat er, gar keine Frage. Aber die sind ganz abstrakt, die sind ganz tot, ohne irgendeine Empfindung dabei, ohne irgendwas dabei. Und er hat immer irgendwo im Hintergrund, aber den Gedanken, das hängt mit dem Menschen zusammen, dass er das so schmerzhaft erlebt.

Dass er da nicht rauskommt eigentlich, weil er hat eigentlich in Wahrheit, warum er nicht rauskommt, aus dem ganzen Schmerzerleben ist, weil er sich eben aus seinem Zentrum heraus nicht selbst weiterentwickeln kann. Das ist das Problem. Jedenfalls nicht in eine höhere Richtung hinauf.

Er kann in die Dunkelheit hinuntergehen, und da merkt er auch, dass das den Schmerz lindert in gewisser Weise, aber dann ist schon wieder der Mensch da und zieht ihn sozusagen ein bisschen ans Licht. Und das vertraut er gar nicht. Und mir geht es so, dass ich abgeschnitten bin von der Quelle von oben, und dass ich nur das Schmerzhafte von unten habe sozusagen.

Dort, wo alles Geistige stirbt im Grunde. Also er starrt, wo die Schöpferkraft erstarrt im Grunde. Er hat ein gewisses Potenzial mitgekriegt, aber das ist endlich.

Das ist endlich. Aber hören wir uns den Wochenspruch an. Es ist der 25.

Ich darf nun mir gehören und leuchtend breiten Innenlicht in Raumes und in Zeiten finsternes. Zum Schlafe drängt natürlich Wesen, der Seele Tiefen sollen wachen. Und wachend tragen Sonnengluten in kalte Winterfluren.

Die kalten Winterfluren, das sind auch die Eisgefilde des Arriman. Der lebt eigentlich in einer Art Eishöhle. Das ist nicht die hitzige Höhle, das Luzifer ist ganz eisig.

Das hat der Tante ein bisschen durcheinander geworfen, weil er den Luzifer in die Eishöhle setzt. Da gibt es diese Unterscheidung noch nicht ganz. Also das ist kompliziert.

Ich will mich jetzt aber nicht verbreitern, sonst sind wir wieder ganz weit weg. Aber es gibt ganz interessante Sachen, weil es gibt auch Zwischenstationen, wo das Reich Arrimans ganz stark ist und das es eigentlich eine Gluthöhle ist. Das nur so nebenbei.

Aber der Endpunkt ist die Eishöhle unten, die ganze Erstarrung. Also ich darf nun mir gehören und leuchtend breiten Innenlicht in Raumes und in Zeitenfinsternis. Zum Schlafe drängt natürlich Wesen, der Seele Tiefen sollen wachen.

Und wachend tragen Sonnengluten in kalte Winterfluten. Also es kommt jetzt darauf an, dass wir dieses Innenlicht hinausbreiten in gewisser Weise, dass es uns Raum und Zeit erhält. Also erhält das Geistige, das im Raum um uns ist, weil in allem wirkt Geistiges, steht überall Geistiges dahinter und genauso im Zeitentlauf.

Und da ist schon was drinnen zu entdecken. Wie bewege ich mich denn im Zeitraum? Das ist eine der ganz wichtigen Dinge, auch für die nächste Zeit. Zusammenschauen, wie hängt Früheres mit Späterem zusammen? Wie nimmt Späteres Früheres voraus? Wie stellt Jetziges Aufgaben für später? Also da beweglich zu sein.

Wir sagen nicht die Realität, das ist jetzt noch der Augenblick und wenn der vorbei ist, ist die Realität wieder weg. Ja nicht gleich, dass der Tisch zerfällt, aber der Augenblick ist vorbei. Wir müssen eigentlich lernen, in der Zeit herumzuwandern.

Zu erleben zu können, wie war das? Vielleicht nicht als Baby, aber bis zum dritten Lebensjahr, da tut man sich schwer, sich zurückzuerinnern. Ich meine, man kann ein bisschen forderingen, aber das ist sehr sehr schwer. Aber was dann danach kommt, zu erkennen, wie Ereignisse in der Kindheit, in der Jugend, wie die mit etwas zusammenhängen, was viel später ist.

Ihr wisst vielleicht eh, es gibt die großen Zusammenhänge, dass das, was in der ersten Kindheit ist, mit dem im ganz hohen Alter zusammenhängt, das ist aber nur das Größte. Es gibt viel mehr Zusammenhänge. Und das zu spüren, wie wenn ich jetzt was tun soll, dann taucht etwas auf, was ich früher mal als Kind erlebt habe, als Jugendlicher erlebt habe, wie hängt das zusammen? Ah, da habe ich mir eigentlich den Impuls gesetzt, der jetzt, 40 Jahre später, äußerlich auf mich zukommt.

Aber damals war schon der Ansatz da. Und dass man das erkennt, das kann sehr hilfreich sein. Sich da frei in der Zeit bewegen zu können, ist ja auch eine gute Übung dazu, diese Rückschauübung, die man macht.

Also die abendliche Rückschauübung, was war im Tag, dass man vom jetzigen Moment gegen den äußeren Zeitverlauf zurückgeht. Man wird später auch vorausgehen können, bis in nächste Inkarnationen hinein. Also das, was wir heute kennen als Stimme des Gewissens, wird viel konkreter noch werden.

Sie wird einfach ein Impuls sein, was als Ausgleich für etwas passieren muss, was ich jetzt halt falsch gemacht habe, wo ich daneben gegriffen habe, wo ich eben karmisch etwas erzeugt habe, was in mir seelisch etwas zerstört hat. Und auch in der Welt vielleicht etwas beschädigt hat, auch die Seelenwelt beschädigt hat. Was in der Seelenwelt beschädigt ist, da kümmert sich eh der Christus drum.

Er hat die Sünden der Welt auf sich genommen. Also was draußen passiert ist, nimmt er eh sehr viel auf sich. Aber was wir an uns selbst zerstört haben, das ist nämlich das Interessante.

Das können nur wir selber in Ordnung bringen. Und zwar so in Ordnung bringen, dass eben auch den Menschen, denen seelisch geschadet wurde, dass wir Gott ihnen dann die Kräfte zuführen. Dass wir ihnen die zuführen dann.

Mit. Auch da ist der Christus durchaus dabei. Und verstärkt es noch dadurch, dass Lebenskräfte mitgehen.

Wie wir es jetzt schon oft gesprochen haben. Der Ätherleib, die Lebenskräfte, das ist der Liebeleib. Dort sind die realen Liebeskräfte, denn das sind Lebenskräfte.

Lebensschaffende, lebenserhaltende, lebensfördernde Kräfte. Im allerweitesten Sinne. Bis ins Körperliche hinein, bis ins Tiefgeistige hinein.

Dort wo lebendiges Denken ist, arbeitet es mit den Ätherkräften. Und zwar bewusst. Denken kommt immer letztlich aus den Ätherkräften irgendwo.

Da ist die formende Kraft drinnen. Aber unser heutiges Verstandesbewusstsein hat den toten Schatten davon. Schon alleine.

Wenn wir lebendig denken, das heißt eigentlich im Ätherischen bewusst werden, dann ist schon sehr viel gewonnen. Das belebt uns, aber belebt auch die anderen. Und lebendig denken, die Frage ist, wie tu ich das, welche Übungen gibt es dafür.

Ja, es gibt eine ganze Menge Übungen, keine Frage. Aber es ist alles nicht so weit weg. Ich muss nur mal loslassen von all den Stützerwedern, die ich habe.

Das habe ich gelernt, das ist so und so, das weiß ich eh, das verstehe ich eh und das kenne ich eh. Sondern nein, ich stehe vor der Situation mit einem anderen Menschen, die ist eigentlich ganz neu. Und ich habe den Mut mich darauf zu verlassen, was jetzt intuitiv durch das Ich hereinkommt.

In dem Moment, wo ich eh schon irgendwelche fünf Lösungen parat habe, fertige, kommt nichts mehr rein. Da setze ich mir einen Steuerhelm auf, wo nichts mehr durchkommt, sozusagen bildlich gesprochen. Da ziehe ich mir überhaupt die ganze Rüstung an.

Dann kommt nichts mehr rüber, weil inspiriert werde ich von den Menschen, mit denen ich es zu tun habe. Und intuitiv tauche ich in sie ein. Also ich brauche nicht jetzt, wo soll ich denn jetzt in die geistige Welt, wo ist sie, wo soll ich eintauchen.

Die geistige Welt steht in x Exemplaren vor uns, tagtäglich. Wir begegnen ihr dauernd. Sie hat nur eine Faschingsmaske auf, sozusagen, im Grund.

Selbst in der Fastenzeit. Das legen wir nie ab. Aber das Ich kann durchschauen, durch die Maske und dann ist mittendrin intuitiv beim Anderen.

Und der sagt mir, was er braucht. Und ich sage ihm, was ich ihm geben kann. Klingt einfach, ist natürlich nicht ganz so einfach, ist schon klar.

Aber wenn man dieses Erwachen in sich erleben kann zum Ich, dann fängt es an zu funktionieren. Also die Momente im Leben einmal mitkriegen, wo das Ich wirklich dabei ist. Weil das Ich ist sowieso bei vielen dabei, nur wir werden uns dessen nicht bewusst.

Es ist ja nicht so, dass das Ego das Ich ganz zur Seite schieben könnte, das Ich macht schon sehr viel. Aber es entsteht durch eine Riesenkluft zwischen unserem Alltagsbewusstsein und dem, was unser Ich wirklich will. Weil was wir im Bewusstsein haben, ist ganz was anderes, als was das Ich eigentlich will.

Es schafft es trotzdem, uns irgendwo hinzuführen, und das Ego quäkt dann oft. Da wollte ich ja gar nicht hin. Und das Ich sagt mir, genau dort musst hin.

Und damit machen wir uns aber das Leben schwer. In dem Moment, wo ich erkenne, ich will ja dort hin, ist das Ego echt geschmissen. Das heißt, es schweigt.

Es begehrt eigentlich nur dort auf, wo das Ich sich halt nicht durchsetzt, nicht aktiv wird, schläft im Grunde. Also das heißt, nicht mitkriegt. Und dann setzt das Ego dem Widerstand entgegen.

Und wir denken, dagegen kämpfe ich an. Das ist aber dann nicht unser Ich, sondern das Ego. Wir verwechseln das ununterbrochen.

Und es ist ja ganz klar, dass heute die Naturforscher, die Gehirnforscher und sonstige, mit dem Ich fangen sie überhaupt nichts an. Ja, das Gehirn, das kann man vorstellen als Naturforscher. Aber der Mensch ist eigentlich viele Persönlichkeiten.

Da kommt dann die Geschichte mit den Doppelgängern in Wahrheit. Nicht bei den Naturforschern, aber tatsächlich. Weil was wir als Persönlichkeit sind, auch als Egosinn ist eine Facette.

Aber da gibt es noch mehrere Ausgaben. Da gibt es alle möglichen Doppelgänger in Wahrheit. Im Mysterientraum haben wir so schön da dritt einen Doppelgänger auf, der Geist von Johannes Jugend, das ist auch so eine Art Doppelgänger.

Also da gibt es einen ganzen Haufen. Da wurdelt es drinnen. Wir haben nicht nur einen.

Und alle kommen irgendwann und versuchen das Steuer zu übernehmen und uns irgendwo hinzuführen. Da muss dann das Ich sagen, bitte mit mir nicht. Ihr folgt jetzt mir.

Und dann sind es eigentlich eh sofort Schmähstart, wenn das Ich das erkennt. Nämlich sich selbst erkennt und erkennt, was nicht ich ist. In dem Moment sind es so, noch ein Männchen.

Ganz brav. Aber wenn wir nichts erkennen, dann kommen sie und stürmen uns. Zum Ausgleich erweisen sie uns dann manchmal in die Höhen hinauf, in denen wir noch gar nicht wirklich fliegen können.

Das heißt, man verweht irgendwo. Aber das löst sich, wenn wir durch die Tür bewusst durchgehen. Also die Tür einmal aufmachen, das erste Mal durchs Schlüsselloch vorsichtig schauen und dann einmal ein Spalterl aufmachen und uns dort hineinwagen.

Das ist absolut in unserer Zeit jetzt im Bereich der Möglichkeiten. Und wie gesagt, es gibt eine ganze Menge Übungen dazu. Aber die wichtigste Übung ist eigentlich, wie begegne ich den anderen Menschen? Wie wach bin ich dabei? Wie bewusst lasse ich mich inspirieren, intuieren von den anderen, indem ich intuitiv eintauche? Und nicht das Ego macht sofort, ich sehe das so und so, aha, ich beurteile den so und so, wie ist er, was will er, was braucht er? Nein, sondern eigentlich geistig eins werde mit dem anderen.

Und dann wird er zu mir kommen und aus dem heraus kommt der schöpferische Impuls. Wie sage ich das Wort zu ihm? Wie sage ich guten Morgen zu ihm? Das sind so wirklich scheinbare Kleinigkeiten, die aber Wunder wirken. Stellt euch vor, eine Gemeinschaft von ein paar Leuten, eine Firma von mir oder sonst irgendetwas, wo alle so miteinander umgingen.

Das muss das Unternehmen sein, das muss das Geschäft schlechthin in der Welt machen, das muss seine Sachen hinaustragen in die Welt, das müssen die Leute, die die Hände reißen im Grunde. Weil da eine Qualität drinnen liegt, egal welches Produkt sie machen, da steht ein Verständnis drinnen für die Menschen, die das kaufen sollen. Kaufen und verkaufen ist ja nichts Schlechtes, Wirtschaftsleben ist ja was Gutes eigentlich.

Aber nicht umsonst spricht der Steiner davon, dass die nächste Kulturepoche, also diese Epoche der Brüderlichkeit oder der Menschlichkeit, der Menschheitlichkeit sein wird. Und auf der anderen Seite ist gerade in der Dreigliederung des sozialen Organismus, also Wirtschaftsleben, Rechtsleben und Geistesleben, hängt gerade das Wirtschaftsleben mit der Brüderlichkeit, mit der Menschlichkeit zusammen. Gerade das Wirtschaftsleben, also das ist ein ganz tolles Feld eigentlich.

Und ohne, dass wir das vielleicht bewusst als Menschheit angestrebt haben, die Entwicklung geht in die Richtung, in dem wir in der arbeitsteiligen Gesellschaft sind und eigentlich gar nicht anders als für andere arbeiten können. Wir arbeiten nicht für uns, wir arbeiten in Wahrheit für andere, nichts anderes. Es geht gar nicht mehr anders.

Die alte Hauswirtschaft sozusagen, wo man alles nur für sich produziert, das funktioniert, geht nicht mehr. Ich muss eigentlich für andere arbeiten. Und natürlich die Motivation ist bei den meisten, ja dann kriege ich wenigstens viel Geld, das habe ich doch dann für mich.

Aber eigentlich geht es um das gar nicht. Der eine Teil, dass ich für andere arbeite, der ist gar nicht mehr zu umgehen. Weil sonst kann ich mir das einmagern, was ich produziere.

Kann ich mir das zu Hause behalten in meiner Firma. Ich muss es hinaustragen an die anderen Menschen, in Wahrheit. Und ich muss was machen, was sie brauchen können.

Auch wenn man jetzt natürlich mit Werbemethoden versucht, ihnen was aufzuschwarzen, was sie eigentlich nicht wirklich brauchen. Das sind halt noch die Abwehrungen irgendwo. Aber im Prinzip ein wirklich funktionierender Betrieb ist der, der die Bedürfnisse der Menschen erfüllen kann auf irgendeinem Gebiet.

Und sei es ein Installateur, der ein Boot oder ein Klo installiert, das sauber und ordentlich ist und funktioniert. In dem allen liegt Geistiges eigentlich schon drinnen in Wahrheit. Das ist nicht nur banales Äußeres.

Da kann sehr viel drin. Und auch ein Handwerker, der vielleicht gar nicht an das Geistige denkt oder irgendwie. Aber wenn er einfach ein Bedürfnis hat, das ordentlich zu machen und auch schön zu machen, weil ihm das selber ein Bedürfnis ist und das so übergeben will, dann liegt schon so ein Impuls drinnen.

Wenn ich es nicht mehr will, weil ich muss halt einen Job haben, dann mache ich das halt irgendwie und spachtel das irgendwie hin und dann hängt das alles schief ein bisschen. Ja, dann ist es halt nicht so in dem Maße der Fall. Überall dort kann man was tun.

Und das ist das Tolle halt. Also das liegt drinnen in dem Ich-Bin-die-Tür. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden.

Er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Ich lese vielleicht einmal den ganzen, dass wir mal ein bisschen wieder an den Text kommen. Es ist zwar jetzt der Text des Johannes-Evangeliums, aber das steht ja in einem engen Zusammenhang in Wahrheit mit der Apokalypse.

Das ist im Grunde die Vorbereitung dazu, in gewisser Weise. Das ist nämlich dann auch genau die Vorstufe zu dem Nächsten, der sieben Ich-Bin-Worte des Christus. Also das Nächste, das wir noch nicht hatten, das dann sein wird.

Ich bin der gute Hirte. Und man muss es nur richtig deuten. Man kann es natürlich sehr, sehr verkehrt auslegen.

Weil dann natürlich mit dem Hirten… Ach so, ich wollte ja die Tür zuerst lösen. Bin ich schon vorausgeeilt. Ja, ja, passt eh.

Das ist die Vorstufe. Die stehen nämlich in einem engen Zusammenhang. Ja, ich sage euch, wer nicht durch die Türe zu den Schafen hineingeht, sondern anderswo in den Stall eindringt, ist ein Dieb und ein Mörder.

Derjenige, der durch die Türe eintritt, ist ein Hirte der Schafe. Ihm tut der Türhüter auf. Und die Schafe hören auf seine Stimme und er ruft sie alle einzeln beim Namen, und führt sie hinaus.

Und hat er sie so hinausgeführt, so geht er vor ihnen her. Und die Schafe folgen ihm nach, denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden folgen sie nicht.

Vor ihm fliehen sie, denn sie kennen die fremde Stimme nicht. Dieses Bildwort sprach Jesus zu ihnen, aber sie verstanden nicht, was er zu ihnen sprach. Naja, das wird ja jetzt dann gern so ausgelegt.

Ja, ja, natürlich, der Christus ist der Hirte, der die Verzeihung dummer Schafe halt irgendwie zusammentreibt und beisammenhält, weil sie es selber nicht können. Das ist damit gar nicht gemeint. Das ist damit gar nicht gemeint.

Nehmen wir mal nur das Erste. Die Türe zu den Schafen. Man muss durch das Tor der geistigen Welt gehen.

Also das heißt einmal alles, was nicht durch das Tor der geistigen Welt, wo man ganz bewusst durchgeht, mit vollem Bewusstsein. Also zum Beispiel nicht in irgendeinem medialen Zustand oder irgend sowas oder in einem im alten Sinne visionären Zustand. Das hilft alles nichts.

Es muss das Ich wirklich durch diese Türe durchgehen. Dann ist derjenige, der durch die Türe eintritt, ein Hirte. Der Schafe.

Aller Menschen eigentlich. Und jeder ist dieser Hirte. Jeder.

Das ist die Umdrehung dessen, und zwar ins ganz Große die Umdrehung dessen, wo halt der Kein sagt, bin ich denn der Hüter meines Bruders oder was. Sondern das Ich empfindet sich als Hüter aller Menschen. Und halt zunächst einmal derer, denen er begegnet in seinen Lebensweg.

Aber letztlich hat es Bedeutung für alle Menschen, wie er agiert. Hat er ein Bewusstsein für sein Ich und damit ein Bewusstsein in Wahrheit für die geistige Welt? Dann muss er jetzt nicht die ganze Kosmologie von Stein erkennen. Das geht gar nicht.

Das geht nicht darum, wie viel Wissen ich mir irgendwo erlesen habe davon. Also das ist natürlich wichtig und hilfreich. Aber primär geht es darum, ich stehe im Geistigen drinnen, wenn ich mich und infolge die anderen Menschen als geistiges Wesen ganz bewusst und klar erkennen lerne.

Also mir bewusst bin. Ich bin ein geistiges Wesen und du bist ein geistiges Wesen. Du bist eins.

Wir stehen also mitten in der geistigen Welt drinnen. Die ist nicht getrennt von uns. Wir sind jetzt und hier mittendrin.

Woanders brauche ich es eigentlich zunächst einmal gar nicht suchen. Und das heißt, ich lasse mich dann ein auf die anderen Menschen und ich lasse mich ein, indem ich mich gebe und sie annehme als Ich-Wesen. Und das geht sogar, wenn ich mit dem im ärgsten Streit bin.

Trotzdem geht das. Ich kann völlig anderer Meinung sein, kann sagen, bitte hör mir mit dem Unsinn auf. Für mich gilt das nicht.

Mach was du willst, aber mich lasse in Ruhe damit. Ich kann seinen Impuls verstehen, ich kann aber auch verstehen, dass das für meinen Lebensweg, für meinen Entwicklungsweg hinten und vorne nicht passt. Das muss man akzeptieren.

Zu glauben, alle müssen das Gleiche machen, dann ist die große Harmonie da. Nein, es ist wirklich oft diametral entgegengesetzt und es sind unterschiedliche Aufgaben und dann kann ich vielleicht nur helfen, dadurch, dass ich nicht störe dabei und nicht weiß, okay, mach du. Es ist nicht mein Weg, aber ich trete dich auch nicht hindernd in den Weg und lege dir lauter Steine in den Weg.

Nur weil es nicht mein Weg ist, muss es sein, verbauen irgendwo. Man passiert ja dauernd solche Dinge. Dass man sagt, ja, aber ich beweist dir, dass das alles Unsinn ist, was du machst.

Das ist nur die Frage. Es können natürlich Gedankenfehler oder was in dem sein, was ein anderer tut. Ist schon klar, wenn ich dann aufmerksam darauf mache, dann ist es was Gutes, aber dann nicht im Sinn, ich wirke da alles ab, sondern ich unterstütze dich dabei, dass du den Weg gehen kannst, den du dir gesucht hast.

Aber ich kann auch sagen, es ist nicht mein Weg. Deswegen muss ich aber nicht seinen verbauen, sondern ich kann vielleicht sogar etwas Entscheidendes, sogar Beiterung und trotzdem meinen ganz anderen Weg gehen. Also der Friede oder die Verträglichkeit kann nicht auf das aufgebaut sein, dass alle im Gleichschritt marschieren irgendwo.

Das ist es gar nicht. Beweisend wird es, dass sie trauen, wenn es ganz unterschiedliche Perspektiven sind und die trotzdem miteinander auskommen können. Und das werden sie nur, wenn sie empfinden, dass es eine Bereicherung ist, dass andere Menschen ganz andere Wege gehen, ganz andere Dinge tun, ganz anderes beitragen und erkennen lernen, dass man das letztlich auf sieben Umwegen vielleicht auch brauchen und dass es gut ist, dass dieser andere Impuls auch in der Welt ist.

Und das heißt, in dem Sinne, wenn wir das tun, weil unser Ich eben mit dem Christus verbunden ist, und zwar jedes einzelne Ich, dann folgen wir diesem Ich-Prinzip überhaupt. Und das heißt aber trotzdem nicht, dass es ein Gleichschritt ist und dass es eine Einbahnstraße ist, sondern es heißt, dass wir eigentlich jedem seines lassen müssen, was aus dem Ich herauskommt. Dass man vielleicht manchmal ein bisschen einen Hinweis geben kann, das ist mehr dein Ego, kann ja sein, aber es ist immer wichtig, das kennen wir ja aus den Nebenübungen und Positivitätsübungen, es geht weniger darum, dass alles was falsch ist abzukanzeln, sondern den positiven Funken zu wecken, indem ich was gebe.

Also wenn sich wer verirrt, muss ich ihm nicht immer sagen, was er alles falsch macht, sondern vielleicht kann ich ihm einen Hinweis geben, wo der Ansatzpunkt ist, dass er selber weiterkommt auf dem Weg. Und das ist nix bitte, was aus dem Kopf kommt. Also das ist nix, es sind nicht die guten Erratschläge, das ist etwas, was man ganz spontan sagt.

Eine Sekunde oder eine Zehntelsekunde vorher weiß man es noch gar nicht. In dem Moment kommt es intuitiv rein, der sein Ich eigentlich schreit, hallo, das brauche ich, da brauche ich was. Das macht eh so blink blink.

Und aus dem spreche ich nix anderes. Das heißt, es ist gar nicht so, dass ich ihm den Rat gebe, sondern ich weise nur darauf hin, was sein eigenes Ich will. Da können wir einander helfen.

Ganz stark. Weil wir kommen niemals darauf, wer wir sind oder was unser Ich wirklich will, wenn wir dauernd nachgrübeln darüber. Da kommen wir auf gar nix.

Außer auf ihre Wege, da machen wir es uns extra schwer. Also zu sitzen, wer bin ich, was soll ich. Da wird man nur gewahr all der Hindernisse und nicht nur gewahr, sondern man zieht sich geradezu an.

Da gehört aber auch der Mut dazu, dann ins Tun zu kommen. Irgendwo hinzugehen, wo ich jetzt vorher hunderttausend Ängste hatte, hinzugehen. Nehmt es mir als Beispiel.

Jetzt halte ich euch da durch Vorderwege. Kommen bin ich dazu, dass ich das kann, dadurch, dass ich eigentlich vorher die größte Panik hatte, überhaupt vor mehr als zwei Menschen zu sprechen. Und zwar so, dass ich wirklich wie gelähmt war.

Und vor Angst gezittert habe im Grunde. Und einfach ausgebüxt bin, indem ich dem entkommen bin. Irgendwann hat mein Ich dann registriert, so kann das nicht weitergehen.

Und an der richtigen Stelle ist es aufmerksam worden, wo es eine Möglichkeit gibt, das zu überwinden. Und dadurch bin ich zur Sprachgestaltung und dann zur Anthroposophie gekommen. Und habe sehr bald erkannt, dass das genau das ist, was ich gesucht habe.

Aber das ist oft ein ganz kleiner Funke und es zündet. Und man ist dort, wo man hin soll, wo man hin will in Wahrheit, ohne es zu wissen. Es ist das Wichtigste, diese Aufmerksamkeit auf die Momente, wo einem das, gerade von anderen Menschen oder sei es vielleicht auch nur von einem Plakat.

Bei mir war es irgendein Plakat, aber da war ich kurz. Und geh hin. Sprachgestaltung ist auch darunter gestanden.

Hat man nichts gesagt, aber da war ich, okay, war klar. Also traue ich reden vor Leuten. Und dann bin ich hingegangen.

Keine Ahnung gehabt, was mich da erwartet. Und siehe da, nach zwei Abenden habe ich Lust gehabt, vor Leuten zu reden. Lust, nicht nur keine Angst, sondern Lust, die sich sehr schnell zur Begeisterung gesteigert hat.

Und in dem Moment habe ich gewusst, ich will das. Deswegen tue ich es. Und dann gehe ich sogar ständig auf die Bühne rauf und produziere mich da draus.

Ich will es. Weil ich da ganz stark das eigene Ich spüre. Da merke ich, wie es gestalten kann, wie es tun kann.

Aufwachen drin. Aber der Impuls war der richtige Blick auf das richtige Plakat im Grunde. Und dann ist es wie eine Kettner-Reaktion gegangen.

Dann bekomme ich geschenkt das richtige Buch, das mich zur Anthroposophie führt, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Vorher Rudolf Steiner hat es. Das war mir irgendwie als Name von den Walddorfschulen ein Begriff.

Ich glaube, ich habe es eh schon x-mal erzählt. Von den Walddorfschulen. Ich habe mich nicht mehr damit verbunden, das ist halt eine Schule im Grünen im Wald.

Finde ich super, ist gut. Mehr habe ich nicht gewusst davon. Und plötzlich war ich drin und dann bekomme ich ein Buch noch geschenkt, wo genau das angesprochen war von Steiner, was mich ein Leben lang beschäftigt hat.

Seit meinem 15. Lebensjahr im Grunde, wo ich auf der Suche war, bekomme ich noch das richtige Buch und dann lande ich schon bei den anthroposophischen Vorträgen von Karl Rösslmayr dann. In einer ganz freilassenden, lebendigen Form.

Unheimlich lebendig. Unglaublich in Wahrheit. Und welche geistige und seelische Kraft da drinnen lag.

Und völlig freilassend trotzdem. Also nicht irgendwas Zwingendes. Ja, also in diesem Sinne sind wir in Wahrheit, da wir diese Ich-Kraft in uns haben, jeder Hirte für jeden anderen.

Auch. Wir sollten uns sorgen um die Menschen, die sich nicht sorgen, ja, was brauchen sie alles den ganzen Tag, und wie geht es ihnen? Nein, sondern im entscheidenden Moment in der Begegnung intuitiv erfassen, was kann ich da jetzt geben. Es gibt so viele Momente, es ist oft nur das richtige Wort.

Ein Wort kann weckend sein. Lebensentscheidend weckend sein. Vielleicht kriegt es ja gar nicht mit, weil das entwickelt sich dann und er entdeckt andere Dinge, geht auf eine Richtung und der Auslöser war ein Wort.

Richtig gesprochen sozusagen. Zum richtigen Zeitpunkt ist ein richtiges Wort gesprochen. Es passiert eh ununterbrochen irgendwo, nur wir kriegen es oft gar nicht mit.

Wir kriegen oft gar nicht mit, welche Wirkung wir auch auf andere Menschen haben. Gerade auf Menschen, denen wir ganz flüchtig begegnen. Sei es in der U-Bahn oder was, ich bin wem auf die Zähne gestiegen oder was, und wie ich dann umgehe damit.

Oder umgekehrt, wenn mir wer auf die Zähne steigt. Und es ist eine Verbindung plötzlich da. Das sind Dinge, die Weichen stellen im Leben.

Glaubt man gar nicht. Also ihr seht, es geht wirklich nicht um hochdrabende Dinge, sondern es ist wirklich auch die Geistigkeit des Alltags. Da sprüht alles von Geistigkeit herum.

Wir müssen uns nicht immer in den fernsten Fernen verlieren. Interessant wird es dort, wo es in das alltägliche Leben hineinkommt. Da fängt es an, wirklich interessant zu werden.

Es ist viel leichter, sich in großen Mythen zu bewegen. Das sollen wir, gar keine Frage. Und uns Kräfte dort holen.

Aber wirklich die Aufgabe umsetzen, tun wir da und hier und jetzt. Mit allen Mängeln und allen Fehlern, die passieren, ganz egal, aber da ist die Chance, es umzusetzen. Ganz konkret.

Also da mit dem Ich eigentlich immer wieder durch die Tür gehen. Ich bin die Türe zu den Schafen. Bitte, alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Mörder.

Also alle, die vor der Tätigkeit des Ich oder solange das Ich nicht tätig sind, sind wir eigentlich im Umgang mit den anderen geistigen Wesen, mit den anderen Seelenwesen, überhaupt mit den anderen Wesen um uns, egal ob sichtbar oder übersinnlich, nur sichtbar sind wir für sie Diebe und Mörder. Wir rauben ihnen etwas von ihrer Kraft, um uns sozusagen seelisch zu nähern irgendwo und wir zerstören etwas in ihnen. Wir zerstören etwas in ihnen.

Wir können geben, wir können aber auch zerstören. Ich meine, Schwarzmagier, wenn ich jetzt gleich eine große Steigerung nehme, nützen genau das ganz bewusst, diese Kraft. Die zerstören.

Sie zerstören also namentlich im Seelischen einmal, oft noch mehr und anderes auch. Sie zerren stark an den Lebenskräften, missbrauchen die Lebenskräfte, weil die natürlich ganz starke Kräfte sind. Also da gibt es vieles, aber im Grunde überall dort, wo wir nicht als Ich-Menschen, als wirklich bewusste Ich-Menschen den anderen begegnen, ist immer die Gefahr da, dass wir Diebe und Mörder sind.

Das heißt, wir nehmen uns etwas von dem Seelischen, wir nähern uns von dem, was anderer seelisch ausströmt, aber wir rauben eigentlich. Wir rauben, wir saugen eben aus. Und bitte, das ist heute so weit verbreitet, das seelische Aussaugen.

Es gibt heute so viele Menschen, Gemeinschaften, sei es eine Familie oder eine Arbeitsgruppe unter Arbeitskollegen, wo nicht immer wieder welche sind, die total saugen und andere, die an sich saugen lassen seelisch. Und auch das ist genauso schlecht. Und die trifft die Mitschuld, die sie auch aussaugen lassen.

Auch das Opfer ist schuldig, weil beide nicht wach sind im Ich. Da das eine Ego dominiert und saugt und das andere lässt es einfach zu. Obwohl ich irgendwo da oben eh schreit, halt, halt, halt.

Aber das Bewusstsein kriegt nichts mit und lässt das zu. Und das ist genauso schlecht und man ist eigentlich karmisch gesehen genauso schuldig, wenn man es zulässt. Und Jesus fuhr fort, ja, ich sage euch, ich bin die Türe zu den Schafen.

Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Mörder, aber die Schafe hörten nicht auf ihn. Ich bin die Türe, dann noch einmal. Wer durch mich den Zugang findet, dem wird das Heil zuteil.

Er lernt die Schwelle zu überschreiten, von hier nach dort und von dort nach hier. Deutlicher kann man es gar nicht sagen. Und er wird Nahrung finden für seine Seele, wie die Schafe Nahrung finden auf der Weide.

Der Dieb kommt nur, um zu raffen und zu töten und zu vernichten. Ich jedoch, ich bin gekommen, damit sie Leben und überströmende Fülle haben. Leben und überströmende Fülle.

Wenn wir aus dem Ich tätig sind, ist der Christus ja immer mit dabei. Und er steigert es noch, bis zu dieser Lebenskraft. Weil die Lebenskräfte können wir noch nicht so in dem Masse entwickeln, wie wir es wenigstens aus den Seelenkräften entwickeln können.

Also das heißt, wie wir an unserem Ego letztlich arbeiten und es umgestalten, sodass es für uns und für andere wohltuender wird. Weil das Ego, das gegen die anderen arbeitet, schadet sich selbst mindestens genauso. Also es ist eigentlich Seelenzerstörung, die ich betreibe.

Bei den anderen, aber auch bei mir selbst. Und das Ich wird blockiert im Grunde. Kann nicht so eingreifen.

Und es geht jetzt noch weiter. Ich bin der gute Hirte, der gute Hirte gibt sein Leben hin für die Schafe. Ja.

Indem wir in Verbindung mit dem Christus tätig werden, bewusst tätig werden, dann strömt mit dem Seelischen auch Lebenskräfte mit. Und die geben wir hin, wir geben wirklich Leben. Wir spenden Leben.

Ich jedoch, ich bin gekommen, damit sie Leben und überströmende Fülle haben. Dazu ist das Ich gekommen. Der Christus geht uns voran.

Und der unterstützt uns bei dem, was noch nicht in unseren Möglichkeiten liegt. Oder sagen wir es besser, noch nicht verwirklicht ist. Weil das ist ein weiter Weg, also wir können noch nicht alles.

Also der unterstützt uns, aber letztlich läuft es hinauf, dass wir das können irgendwann einmal. Und sei es jetzt in der nächsten oder übernächsten kosmischen Inkarnation. Also das heißt unseres ganzen Kosmos.

Nicht nur unserer jetzigen irdischen nächsten Inkarnation, sondern zum Beispiel im neuen Jerusalem. Das schaut schon anders aus. Das schaut schon anders aus.

Aber jetzt fangen wir halt an damit, im Kleinen. Aber dann wird dieses Lebensspenden noch viel stärker werden. Und es wird immer mehr unsere ganz bewusste Tat sein.

Wir können uns jetzt einfach noch nicht bewusst, jetzt hilft uns halt der Christus dabei. Der gute Hirte, ein Mietling ist nicht zu machen, er sorgt sich um die Schafe nicht. Und ich bin der gute Hirte und ich erkenne, wer zu mir gehört.

Und die zu mir gehören, erkennen mich. Wie mich der Vater erkennt und ich den Vater erkenne. Ich gebe mein Leben hin für die Schafe.

Für alle Menschen. Das heißt bitte nicht, dass ich mich jetzt gleich umbringen lassen muss, deswegen. Das ist gar nicht gemeint.

Sondern eben in dem Sinne, dass Liebekraft Lebenskraft ist. Und die gebe ich. Wenn ich aus dem Ich heraus tätig bin und insbesondere mit dem Christusbewusstsein, mit dem Bewusstsein, dass im Ich die gleiche Vollmacht ist, die der Christus hat und alles das, was wir noch nicht können, von ihm getragen wird, dann kann ich aus dem heraus wirklich Lebenskraft geben den Menschen.

Lebenskraft, die einmal die Seele des anderen lebendig macht, die dann aber wirklich sogar bis ins Ätherische hinein das lebendig machen kann. Also wo man zu einer heilsamen Quelle geradezu wird. Wir haben schon darüber gesprochen in der Vergangenheit, dass die Medizin, die Heilkunst in der Zukunft einen ganz anderen Charakter noch kriegen wird, wo sie wirkliche Heilkunst ist.

Es wird auf der einen Seite natürlich die Perfektion des technischen Heilens geben, des Reparierens im Grunde, was aber kein Heilen eben ist, sondern des Reparierens und ich will das gar nicht schlecht machen, aber es wird die andere Seite sich stärker entwickeln, immer stärker entwickeln, wo das Heilen ein seelisch-geistiger Prozess ist, der über die Ätherkräfte wirkt und genügend Ätherkräfte einfach dem anderen spenden kann, dass da ein Ausgleich drinnen ist und dass man es sogar irgendwann selber kann. Also Selbstheilung sozusagen, dass das drinnen ist. Bis das ganz ausgereift ist, wird es natürlich noch dauern, aber der Weg müsste dort hingehen.

Weil auch was ganz Wichtiges ist, dieses Heilprinzip funktioniert nur dann, wenn es ganz individuell ist, von Individuum zu Individuum und wo ich das andere Individuum intuitiv erkennen muss. Das haben wir heute in der Medizin fast gar nicht mehr drinnen. Heute verlässt man sich auf die äußeren Messdaten.

Blutuntersuchung, was, Gott, was, alles. Ich will das jetzt nicht verteufeln, wir brauchen es halt, weil wir nichts anderes kennen im Moment. Aber das ist nicht die wirkliche Zukunft.

Weil sie geht vorbei, am allerwichtigsten, dass jeder Mensch eine einzigartige Individualität ist. Ja, es gibt heute natürlich schon eine personenbezogene Medizin, wo man natürlich ein bisschen abstimmt nach den, aber wieder äußerlich gemessenen und bestimmten Daten, dass man wenigstens lernt, da muss ich ein bisschen differenzieren. Aber das ist es noch nicht, sondern das fängt erst dort an, wo man wirklich die Individualität des anderen erkennt und was der intuitiv erfasst, was er braucht.

Ich meine, gute Hausärzte früher konnten das, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Jetzt gibt es das fast nicht mehr. Weil alles ist einfach die äußere messtechnische Bestimmung im Grunde, auf die man sich verlässt und baut.

Und wenn das dann irgendeine Diagnose ergibt, wo hin und vor das alles nicht zusammen stimmt, dann stehen sie ratlos davor, was sie eigentlich tun sollen. Weil wenn das die Krankheit ist, dann müssten das die Disfaktoren sein. Nein, es ist aber nur der eine.

Und der andere, weil der überhaupt nicht reinpasst. Hm, was mache ich jetzt damit? Dann fangen wir auch herumprobieren. Und das ist eigentlich ein Lotteriespiel dann im Grunde.

Und da ist wirklich viel Potenzial drin. Ich meine, es ist natürlich auch in unserem Bewusstseinszeitalter sehr viel in Wahrheit Unsoziales in der Gesellschaft, in der Menschheit drinnen. Nicht so an der Oberfläche, aber darunter.

Weil die Menschen einander nicht als Ich-Menschen wirklich wahrnehmen, sondern maximal als Ego-Menschen. Das heißt, ihr eigenes Ego. Und ja, der hat auch ein Ego.

Das passt mir oder das passt mir nicht. Aber das geht vorbei an dem, was uns wirklich die Intuition geben könnte, das Richtige zu tun. Was wir wirklich tun können, um mit dem umzugehen, sodass es sowohl für ihn als auch für mich letztlich gut ist.

Das heißt, man kann ewig reden über Friede, Friede, Friede. Natürlich ist es schön darüber zu reden, aber deswegen wird er noch nicht. Da können wir noch so viel reden drüber.

Und wenn wir noch so viele Demos machen für den Frieden, wird er nicht passieren, wenn ich nicht in mir den anderen Menschen wirklich wahrnehme. Dann demonstriere ich für den Frieden und dann ärgere ich mich aber schon wieder über den Nachbarn, wenn ich zu Hause komme. Weil der sagt, du blöder Demonstrant! Dann kommt die Faust zurück.

Das ist witzlos. Man muss einfach aufwachen. Man muss aufwachen.

Da sind wir eh schon. Ich bin der gute Hirte. Ich bin der gute Hirte.

Der gute Hirte gibt sein Leben hin für die Schafe. Da waren wir eh schon bei dem nächsten Punkt. Wir haben mit der Tür begonnen.

Dadurch bin ich der gute Hirte, weil ich durch das Tor, durch die Türe gehe, die noch dazu bewacht ist. Wo der Türhüter steht, steht er sogar drinnen. In der Übersetzung von Emil Bock zumindest kommt das sehr deutlich heraus.

Der Hüter der Schwelle steht dort. Die Begegnung mit dem Hüter der Schwelle bedeutet natürlich auch, dass ich mir all der Menge bewusst werde, die ich mit mir herumschleppe, all der karmischen Aufgaben, die damit verbunden sind, dass ich etwas davon erlebe. Dazu muss aber das Ich wirklich sehr gefestigt sein.

Wenn es nicht sehr gefestigt ist, ist es fast sträflich erleichternd, dem zu begegnen. Wenn es dann durch etwas anderes ausgelöst wird, dann kann das in eine sehr schwere Krise hineinführen. Dann können sehr leicht gerade diese noch nicht erlösten, noch nicht bereinigten Kräfte die Führung übernehmen.

Dann gehen wir gar nicht in die Richtung, wo es hin will. Eigentlich will der Doppelgänger ja, dass wir ihn zu dem Wesen machen, das dann ganz lichtvoll ist. Und das bittet er ja eigentlich geradezu.

Nur wenn wir das alles nicht erkennen, dann erscheint er sozusagen in fürchterlicher Gestalt. Letztlich auch in vielen Schwierigkeiten, die uns dann begegnen im Leben. Das muss ja nicht gleich eine Riesenvision sein, kann es auch sein, weil dann ist es wirklich wie ein Todeserlebnis.

Dann geht man über die Schwelle und das zu erleben ist dann nicht angenehm. Da braucht man aber schon eine gewisse Festigkeit in seinem Ich, dem Stand zu halten. Sonst kann das auch ganz ungut sein.

Natürlich lauern dort auch die ganzen Widersacher und wollen uns ablenken von unserem eigentlichen Ich, dem wir uns selber ins Auge schauen sollten. Ja, naja, offiziell haben wir die Zeit überschritten schon fast, aber wir haben verspätet angefangen. Ich will wenigstens die anderen noch kurz ansprechen, wir werden es aber dann das nächste Mal noch ein bisschen ausführlicher machen.

Einmal alle sieben durch. Wir haben begonnen damit, ich bin das Brot des Lebens. Da war schon einmal die Lebensspende, die Kraft drinnen.

Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Da geht es ganz konkret um die Stärkung der Lebenskräfte, der Ätherkräfte. Ich bin das Licht der Welt.

Naja, das ist vor allem einmal das Bewusstseinslicht, aber das entsteht aus dieser Lebenskraft heraus. Wenn man denkt, am Anfang Barock des Johannesevangeliums, in ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Also aus der Lebenskraft kommt es, in Wahrheit kommt Lebenskraft, Klangäther, Klangharmonien und dann kommt die Lichtkraft heraus.

Und da ist einmal vor allem gemeint das Bewusstseinslicht. Das brauchen wir. Und wenn wir das haben, dieses Bewusstseinslicht haben, dann können wir durch die Türe treten.

Ich bin die Tür. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden. Er wird ein- und ausgehen und Weide finden.

In der geistigen Welt. Und was wir auch gerade gelesen haben, ich bin der gute Hirte. Der Hirte gibt sein Leben hin für die Schafe.

Also der wichtige Schritt, Selbstlebenskräfte zu geben, das heißt wirkliche Liebeskräfte. Und das ist mehr als Gefühl, mehr als Emotion, mehr als Bewegtsein davon. Das ist noch mehr.

Und da wird schon ganz stark unsere schöpferische Kraft appelliert. Weil die liegt drin. Ätherkräfte sind gestaltende, formende Kräfte.

Und wenn man das jetzt weiter steigert, dann geht es weiter. Ich bin die Auferstehung und das Leben. Auferstehung ist der Gedanke, das bis ins Physische hineinzutragen, nicht ins Stoffliche, aber bis ins Physische.

Das ist eigentlich eine Fernperspektive. Das fängt ganz zaghaft an, dass unser Ätherisches so stark von den Ich-Kräften schon durchformt ist, dass es sogar bis ins Physische formen kann. In das Übersinnlich-Physische.

Ich kann nicht sagen, ich bin dick oder was, also Ich-Impuls, Zauberzwecks, das ist nicht damit gemeint. Sondern unsere physisch-geistige Gestalt, unsere geist-physische Gestalt. In Wahrheit ist das, was heute in Stoffen geronnen und gefangen ist, eigentlich das höchste Geistige.

Das bietet die Unterlage, auf der wir herummarschieren und auf die wir uns äußerlich und innerlich stützen. Auch um unser Alltagsbewusstsein zu haben, stützen wir uns ganz besonders auf das Physische. Gerade das, was eigentlich schon nahe dem Tode ist.

Gerade das Hirnkastl geht immer schrammt, immer knapp vorbei dran. Es frisst unheimlich Lebenskräfte. Die sprudeln ja nur so da rauf.

Die ganzen Lebenskräfte sprudeln da rauf, um das Hirn vom Absterben zu bewahren. Aber es muss an der Grenze des Absterbens sein, damit unser Tagesbewusstsein, unser kleines Ich-Bewusstsein, sozusagen unser Ego-Bewusstsein aufleuchten kann. Da werden also eigentlich ununterbrochen Unmengen an Lebenskräften abgedötet da oben.

Das heißt, es ist langsam an der Zeit, dass wir lernen, die Lebenskräfte besser zu verwalten. Sagen wir es einmal so, etwas Besseres zu tun. Das heißt, im lebendigen Denken zum Beispiel schon aufzuwachen, das heißt im ätherischen irgendwo.

Dann ist automatisch auch die Hirnschädigung nicht so groß. So wie wir heute denken, das arimanische Denken ist eigentlich hirnschädigend, in Wahrheit. Ihr wisst, ich habe damit nicht gesagt, dass man den Intellekt verbannen muss und soll.

Man braucht das Opfer des Intellekts gelegentlich, aber wir brauchen ihn. Es ist nicht jetzt hundertprozentig und wir schweben nur mehr in Imaginationen herum. Dann werden wir unsere Erdenaufgabe auch nicht erfüllen können.

Aber um sie zu erfüllen, sind hohe Anforderungen auch an unseren Intellekt gegeben. Und da ist sehr viel Zerstörungskraft dadurch drinnen, die sich durch unseren ganzen Organismus auswirkt und einen riesigen Widerstand macht auch diesen lebendig gestaltenden Kräften. Aber die müssen wir entsprechend stärken, dann geht das.

Dadurch wird das Bewusstsein immer stärker durch diese Konfrontation, die vorhanden ist. Aber wir müssen aufpassen, dass der Todesprozess nicht die Überhand kriegt und dann werden wir irgendwann zu Gehirnautomaten. Ich würde gar nicht sagen, dass wir gleich sterben.

Das Interessante ist, wenn diese Sterbenskräfte, diese vielfach arimanischen Kräfte in uns verzögern den Lebensprozess, verzögern das Lebenstempo und wir werden dadurch relativ alt. Aber auf eine nicht so gesunde Weise. Wenn man jemand wie der Johannes, der Schreiber der Apokalypse und des Johannes-Evangeliums, der ein hohes Alter erreichte, hat dieses Alter nicht durch die arimanischen Kräfte erreicht, sondern der hat es erreicht, indem er die Lebenskräfte, die wenn sie ganz ins Körperliche gehen, den Körper eigentlich sehr schnell verbrauchen.

Das ist halt wie eine Kerze, die schnell, hell, mit großem Feuer brennt, aber bald weg ist. Was früher in alten Zeiten den Menschen gar nichts ausgemacht hat. Eigentlich haben sie das als richtig und gut empfunden.

Das ist ja unserer Zeit. Im Grunde interessanterweise fängt es so richtig an um die Zeitenwende herum, dass das Problem des Sterbens überhaupt erst so ein richtiges Problem wird. Und dass die Leute irgendwie Scheu davor empfinden, heutzutage sind sie so weit der Supf, ich glaube eh nicht anders, was ist, dann ist halt aus.

Aber dann fürchten sie sich trotzdem davor. Vor allem natürlich vom Sterben als solchen, weil das ja ein unangenehmer Prozess sein könnte, wenn sie sich hinziehen über längere Zeit. Aber in Wahrheit leben heute die Menschen deswegen im Durchschnitt länger als früher.

Nicht in der Höchstspanne, in Wahrheit, weil der Johannes ist auch gute 100 alt geworden. Es gibt immer wieder Beispiele, aber es war halt nicht der Regelfall, es waren einzelne. Aber heute beruht das Altwerden großteils darauf, dass wir so aromanisiert sind, dass einfach das Leben so langsam und so träge in uns fließt, dass es für lange Lebensspanne ausreicht.

In früheren Zeiten war es so, dass es bei vielen Menschen so war, dass es wie eine Stichflamme ist, die hell aufleuchtet und dann erlischt sie wieder. Dann ist es vorbei und die ganze Lebensaufgabe ist erfüllt da drinnen. Heute schleppt sich das im Vergleich dazu dahin.

Aber wenn man aus dem Ich-Impuls heraus tätig wird, daraus die Seelenkräfte anregt, die Lebenskräfte schon ein bisschen anregt und durch den Christus verstärkt, dann heißt das jetzt nicht, dass wir in einer Stichflamme verbrennen, sondern dass wir dann auch wirklich vital bis in ein hohes Alter sein können. Und zwar vital vor allem im Geistigen auch. Geistig vital sein.

Das heißt nicht unbedingt, dass man der große Intellektuelle sein muss. Das ist eher ein Hindernis. Dass man einfach die richtigen Worte finden, darin kreativ sein, die Intuition erfassen, den anderen Menschen, der auf mich zukommt.

Dann geht viel, selbst dann, wenn Abbauprozesse im Hirn schon sehr stark da sind. Ich glaube, ich habe euch das erzählt. Es gibt so Beispiele.

Gerade mit Nonnen hat man das sehr gut untersucht. Und da gab es eine Bibliothekarin, die hat in der Bibliothek einfach auswendig gewusst, wo was steht, ganz genau. Bis ins hohe Alter.

Sie hat verfügt, dass sie nach dem Tod abduziert wird. Sie hat der Wissenschaft ihren Körper zur Verfügung gestellt. Dann ist man draufgekommen, dass das Hirn schon schwere Schädigungen in Alzheimerrichtung hatte.

Dass da immense Abbauprozesse drinnen waren. Nur hat man bei ihr nichts davon gemerkt. Die hat präzise bis zu ihrem Tod alles gekannt, alles in der Bibliothek, genau bis aufs Kleinste.

Und kein Mensch hat gemerkt, dass die dement ist. Obwohl eigentlich eine starke Hirnschädigung schon vorlag. Da sieht man, es kommt nicht nur aufs Hirnkasten an.

Da ist auch schon wieder die äußere Diagnose, ja, schwere Schädigungen, wird gefährlich, muss nicht sein. Es hängt davon ab, wie seelisch lebendig bin ich in meinem Inneren. Damit fängt es an, damit kommen überhaupt die Lebenskräfte in Schwung.

Und dann geht das Denken und das Bewusstsein mehr über das Ätherische. Und das kann ein gesünderes Bewusstsein sein, als dass das nur daraus entsteht, dass das Hirnkasten malträtiert wird im Grunde. Weil das tut unser heutiges aromanisches Denken.

Das ist so, wie wenn man mit dem Pickel dauernd aufs Hirn einschlagen. So führen wir uns auf im Grunde. Es wird auch nicht ewig so weitergehen.

Weil dann, dann wird das Hirn noch früher kaputt werden. Es ist heute schon, ist es an einer gewissen Schwelle, wo es steht, dass einerseits durch die Aromanisierung, dadurch, dass das Leben langsamer fließt, leben wir halt länger. Aber das andere ist, dass wir die Zerstörungsprozesse immer stärker werden.

Namentlich da oben. Die positive Seite könnte sein, dass wir aber mit Lebenskräften gestaltend eben auch einwirken in unser Gehirn. Da müssen wir es aber nicht technisch wissen, welche Hirnzelle muss ich jetzt anzapfen.

Das ist aber aus dem Geistigen heraus ein Gestaltungsprozess. Wenn wir da nicht gegensteuern, dann wird irgendwann das Problem kommen, wo einerseits der Körper alt wird und frühzeitig aber schon ein Demenz einsetzt. Es wird immer früher werden, dass das einsetzt.

Körperlich ist er aber eigentlich noch fit. Im Grunde. Das droht der Menschheit.

Das Wichtigste, um mit dem umzugehen, ist also den Ich-Impuls zu entwickeln. Dadurch uns auch mit der Christuskraft zu verbinden und selber dann anfangen, in der Seele lebendig zu werden. Aus dem heraus wirklich schon anfänglich Lebenskräfte neu zu schaffen, sie zu verschenken.

Je mehr ich sie verschenke, desto reicher fließt die Quelle. Das ist das Spannende dabei. Das ist das Prinzip der Liebe oder der Lebenskraft.

Leben, das sich verschenkt, erzeugt Leben. Schafft Leben. Das gilt auch in unserem eigenen Organismus.

Wenn wir Lebenskraft erwegen, lebendig denken, lebendiges Bewusstsein entwickeln, dann entsteht dadurch ein Mehr an Lebenskräften. Dann können wir dem Gegenarbeiten, das wir eigentlich in unserem Zeitalter fast zwangsläufig da oben sehr stark zerstören. Wir brauchen trotzdem beides.

Wir brauchen auch den Intellekt und so wie er heute ist, um in unserer heutigen arimanischen Welt gewachsen zu werden, brauchen wir es. Aber das ruiniert uns oben. Das zerstört uns im Grunde.

Das heißt, wenn wir diese Kräfte benutzen, gerade wenn wir sie stark benutzen müssen, im Grunde in einer gewissen Weise, wir kommen dem gar nicht aus. Man kann sie jetzt ein bisschen zurückziehen oder weniger, aber die Arimanisierung ist da, so wie in früheren Zeiten das luziferische stark da war und gut war, dass es da war. Im Mysterien-Drama heißt es so schön, was er im vollen Menschenwesen schafft, ist Lebensreichtum, der die Seele bildet.

Wenn wir einen Luzifer nicht gehabt hätten, hätten wir da eine ziemlich dünne Geschichte. Es ist nicht nur schlecht, was er gebracht hat, nur er hat es halt immer mehr in den Dienst des Egoismus gebracht. Das heißt nicht, dass die Seelenkräfte an sich schlecht sind, die er entwickelt hat und der Reichtum, der da drinnen ist.

Das Schlechte ist, dass man es ganz für sich behalten will, nur zum Eigennutz verwenden will. So ist der Ariman notwendig für unsere künftige Entwicklung. Gerade dass immer weitere Bewusstwerdung entsteht in der Auseinandersetzung mit ihm.

Aber das hat eben Folgen. Das hat die Folge, dass es uns auch bis ins physische Werkzeug hinein ruiniert. Und den anderen Körper konserviert, könnte man sagen.

Als bei lebendigem Leib sozusagen konserviert. Wir sind halt schon sehr merkwürdige Menschen. Wir sind da oben Sterbende und unten welche, die konserviert werden.

Im Grunde fast, nicht ganz. Das heißt, wo der Lebensprozess so langsam fließt, dass das halt immer älter und älter wird in gewisser Weise, im Durchschnitt zumindest. Und dass aber trotzdem da oben das Werkzeug beeinträchtigt wird.

Gut. Ich bin also die Auferstehung und das Leben, von dem ist das jetzt ausgegangen. Also dieses auch bis ins Physische dann sogar mit Hilfe des Christus hineinwirken.

Das ist aber wirklich die Zukunftsperspektive. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.

Aber was dazu gehört, wir haben heute schon gesprochen, ich glaube, es ist Ostern, eben die Auferstehung des Leibes, ist es jetzt die Auferstehung des seelisch-geistigen. Und zwar das Bewusstwerden. Um das geht es.

Weil die große Frage ist eben heute, wenn ich ins Geistige hineingehe, sei es, indem ich mich während des Lebens wage, durch die Tür zu gehen, oder wenn ich dann halt endgültig über die Schwelle gehe, wenn ich hier nicht geistig aktiv bin, dann wird das Seelische oben zerbröseln. Bis auf die dunklen Packerl, die wir ablegen, die werden konserviert, die kommen sozusagen in die Tiefkühltruhe und warten auf uns. Aber der Rest zerflattert.

Und wir müssen eigentlich dann wieder mühsam, in der nächsten Inkarnation, zwar sicher ist, ich habe sie weiterentwickelt, aber es muss wieder sammeln Seelenkräfte von draußen und man muss halt mit denen zufrieden sein, die zu haben sind. Und die Astralwelt namentlich, also die erdnahe Sphäre, ist schwarz. Die ist verdunkelt.

Da ist eigentlich nicht mehr so viel Gutes drinnen, dass man daraus wirklich Erreich schöpfen könnte. Also wir sind eigentlich schon angewiesen, bei der Inkarnation, dass wir seelenschaffende Kraft mitbringen, bis zu einem gewissen Grad. Das heißt, Kräfte des Geistes selbst bis zu einem gewissen Grad schon entwickelt haben, dann können wir sagen, den Nebel teilen wir, aber von dir braucht man nicht sehr viel, weil ich bringe aus mir selbst schon etwas mit.

Wenigstens einen leuchtenden Kern irgendwo. Und der leuchtende Kern durchstrahlt dann das Dunkle, das ich dann trotzdem noch mitnehmen muss. Also vor allem meine eigenen Karma-Packerln, aber auch das ganze Menschheitskarma und Volkskarma und Familienkarma und was da alles mitkommt.

Wenn wir uns heute inkarnieren, kriegen wir ja sieben Rucksäcke umgehangen eigentlich. Es sind unsere eigenen, wir haben sie selber gepackt, vor Urzeiten vielfach. Und die warten aber.

Mit jeder Inkarnation kommt noch ein bisschen was dazu und hoffentlich auch was weg. Aber im Moment habe ich das Gefühl, es ist noch im Zuwachsen. Aber es wird besser werden.

Vor allem, wenn wir dann den Weg gehen, also das lese ich jetzt noch, ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, sage ich jetzt gar nichts mehr dazu, weil sonst wären wir heute überhaupt nicht mehr fertig. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. Als Konsequenz dieses Ich-bin-der-Weg-die-Wahrheit-und-das-Leben werden wir das nächste Mal ausführlich noch darüber sprechen, weil da steckt das ganze Menschenleben drinnen.

Da steckt die Kindheit einmal ganz stark drinnen, aber nicht nur die. Weil wenn ihr nicht wie die Kinder werdet und so weiter, wir müssen lernen dann auch als Erwachsene an diese Kräfte heranzukommen. Dann fangen wir an, selbst aus uns etwas zu machen.

Unseren Weg zu finden, die Wahrheit zu finden in der Art, wie ich spreche zum Beispiel. Und das Leben, das lebendige Denken letztlich. Lebensförderndes Denken, heilsames Denken.

Und das Letzte, das Sieben ist, ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. Also das heißt eigentlich nichts anderes, dass der Christus mit allen Ichen verbunden ist. Er ist der Weinstock und an dem hängen eigentlich alle, oder mit dem sind alle verbunden.

Und jeder, jede einzelne Traube hat und jede Beere, jede Weinbeere da drauf ist verbunden mit dem Christus. Er nährt sie alle und trotzdem ist jede eine Individualität sozusagen. Aber ich denke, damit lassen wir es für heute gut sein.

Ich danke euch. Jetzt dauert es doch noch, das nächste Mal sicher auch noch, bis wir wieder ganz zur Apokalypse kommen. Aber ich glaube, es lohnt sich, die Kraft brauchen wir.

Bis zum nächsten Mal, meine Lieben. Ich danke euch fürs Dabeisein. Vielen lieben Dank.

Gute Nacht. Gute Nacht. Auch beim Livestream danke fürs Dabeisein.

Bis zum nächsten Mal. Vielen Dank. Gute Nacht.

Gute Nacht. Ich glaube, ich erkannte die Stimme jetzt. Papa, meine Lieben.

Servus. Tschüss. Copyright WDR 2021



Glossar

vorige Folge ◁   ■   ▷ nächste Folge


Alle Folgen auf einen Blick

Vortragszyklus Apokalypse

2024: Folge 194. -

226 227 228 229
218 219 220 221 222 223 224 225
210 211 212 213 214 215 216 217
202 203 204 205 206 207 208 209
194 195 196 197 198 199 200 201
2023: Folge 142. - 193.
190 191 192 193
182 183 184 185 186 187 188 189
174 175 176 177 178 179 180 181
166 167 168 169 170 171 172 173
158 159 160 161 162 163 164 165
150 151 152 153 154 155 156 157
142 143 144 145 146 147 148 149
2022: Folge 90. - 141.
138 139 140 141
130 131 132 133 134 135 136 137
122 123 124 125 126 127 128 129
114 115 116 117 118 119 120 121
106 107 108 109 110 111 112 113
98 99 100 101 102 103 104 105
90 91 92 93 94 95 96 97

2021: Folge 45. bis 89.

86 87 88 89
78 79 80 81 82 83 84 85
70 71 72 73 74 75 76 77
62 63 64 65 66 67 68 69
54 55 56 57 58 59 60 61
46 47 48 49 50 51 52 53
38 39 40 41 42 43 44 45
2020: Folge 1. bis 37.
33 34 35 36 37
25 26 27 28 29 30 31 32
17 18 19 20 21 22 23 24
9 10 11 12 13 14 15 16
1 2 3 4 5 6 7 8
vorige Folge ◁   ■   ▷ nächste Folge
Alle Apokalypse Vorträge von Wolfgang Peter (Startseite)◁
Sonstige Vorträge von Wolfgang Peter ◁

Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X