Die Apokalypse des Johannes - 152. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 152. Vortrag -
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Vorschau

Eine weitere Auseinandersetzung mit den Themen Mann, Frau, Geschlechter, Liebe. Letztere ist mehr als ein emotionaler Zustand, der derzeit meist von Ego-Kräften gelenkt wird. Wahre Liebe gibt Lebens-, Erkenntnis- und Gesundheitskräfte. Sie ist die Basis für funktionierende Gemeinschaften, wo Menschen einander beschenken. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Ur-Bilder, die uns das Alte Testament vermittelt. Aus dem Buch der Könige (AT) und der Geschichte um den Propheten Elias erfahren wir deren tiefe Bedeutung, welche uns bis heute den Weg weisen.

Schwerpunkte des 152. Vortrages

Gehalten am 14.3.2023/ Zusammenfassung am 17.4.2023

Begrüßung und 50. Wochenspruch 0:01:02

Dann - rein ins Vergnügen! Meine Lieben, jetzt muss ich schnell rechnen. Ich begrüße euch ganz herzlich zum 152. Vortrag zur Apokalypse! Jetzt muss ich schon verdammt aufpassen, dass ich mich nicht verzähle. Und dazu gibt es den 50. Wochenspruch. Das heißt, wir sind schon auf der Zielgeraden Richtung Ostern, weil da geht es dann mit dem 1. Wochenspruch wieder weiter. Also 52 Wochensprüche gibt es insgesamt, also zwei haben wir noch vor uns und dann geht es eigentlich schon in den Osterspruch hinein. Und da nehmen wir jetzt im 50. noch eine ganze Menge mit. Ich lese ihn einfach einmal.

Es spricht zum Menschen-Ich,

Sich machtvoll offenbarend

Und seines Wesens Kräfte lösend,

Des Weltendaseins Werdelust:

Da ist sie wieder - wir haben sie schon mal gehabt vor Kurzem. Also die Werdelust spricht uns jetzt direkt an. Jetzt klopft sie direkt bei uns an und was sagt sie?

In dich mein Leben tragend

Aus seinem Zauberbanne,

Erreiche ich mein wahres Ziel.

Also das heißt, die Werdelust erreicht ihr wahres Ziel dann, wenn sie in uns hinein ihr Leben trägt. Dann kommt sie, sie wird sie aus ihrem Zauberbann erlöst sozusagen und erreicht ihr eigentliches Ziel. Sie ist dort am Platz, wenn wir sie aufnehmen können. Ich lese es gleich noch einmal als Ganzes - ohne Unterbrechung:

Es spricht zum Menschen-Ich,

Sich machtvoll offenbarend

Und seines Wesens Kräfte lösend,

Des Weltendaseins Werdelust:

In dich mein Leben tragend

Aus seinem Zauberbanne,

Erreiche ich mein wahres Ziel.

Also es ist jetzt wirklich die Zeit, diese Werdelust und die ganze lebendige Schaffenskraft, die damit verbunden ist, dass wir die wirklich aufnehmen. Das ist doch das Beste, auch um ein lebendiges Denken zu entwickeln, um überhaupt Lebenskraft in uns zu entwickeln.

In einer funktionierenden Gemeinschaft strömt Lebenskraft von Mensch zu Mensch 0:02:55

Lebenskraft, die auch so wichtig ist im sozialen Leben. Alles Soziale, also jede soziale Gemeinschaft, beruht primär darauf, dass es wirklich eine Äther-Gemeinschaft ist, eine Lebens-Gemeinschaft im wahrsten Sinne. Da lebt etwas, da strömt etwas an Lebenskräften von einem zum anderen, dann ist es erst wirkliche Gemeinschaft. Sonst ist es eine Versammlung einzelner Leute, die aber einander fremd gegenüberstehen. Aber Lebenskraft strömt von Mensch zu Mensch. Das bildet eigentlich eine Gemeinschaft.

Darum haben wir es auch heute so schwer, wirklich funktionierende soziale Gemeinschaften zu bilden, weil wir sehr abstrakt im toten Verstand sind. Und der ist das Asozialste, was es gibt! Das haben wir schon öfter gesprochen. Damit schimpfe ich nicht über den Verstand, er ist ein wichtiges Werkzeug. Aber wenn er - wehe! - wenn er so selbstständig losgelassen wird, dann ist er eigentlich eine ganz, ganz starke, antisoziale Kraft. Denn ihr werdet es bemerken, wenn man ganz ehrlich ist: Mit dem Verstand geht es darum, den eigenen Standpunkt zu festigen und den anderen zu widerlegen. Letztlich also Sieger sozusagen im Duell zu sein, das ist der äußere Kampf - jetzt mit inneren Mitteln gekämpft. Ist schon ein Fortschritt, ist immer noch besser, als wenn wir mit dem Schwert diskutieren. Das Zeiten gab es auch. Aber dafürtragen wir halt keine körperlichen Wunden davon, aber oft sehr starke seelische Wunden. Und also vieles was, was heute so an Mobbing und dergleichen läuft, bedient sich immer wieder auch der Waffe des Verstandes, um den anderen einfach niederzumachen, ihn klein zu machen und sich dafür selber groß zu fühlen. Es ist ein Phänomen unserer Zeit einfach, werden wir nicht so schnell abstellen können. Aber es sollte einem mal bewusst werden, was da ist. Und Gemeinschaft besteht aber gerade eben darin, was der eine dem anderen an Lebenskraft eigentlich schenkt. In Summe kann dabei jeder nur gewinnen. Aber wir geben's halt so ungern her. Weil wir uns unserer eigenen Lebenskraft auch gar nicht bewusst sind, die in uns steckt. Und mit dieser Lebenskraft verbunden ist ja gerade der Christus. Der Christus ist am unmittelbarsten in der Lebenskraft, in unserem Ätherleib, in den Äther-Kräften anwesend, in unserem Lebensgeist, dann auch drinnen.

Gemeinschaft, Lebenskraft strömt von Mensch zu Mensch

Äther-Gemeinschaft ist Lebensgemeinschaft im wahren Sinn

Verstand ist ein wichtiges Werkzeug, aber auch eine starke antisoziale Kraft

Lebenskraft verbindet uns mit dem Christus

Christus ist in unseren Äther-Kräften anwesend

weiter bei 0:05:45

Liebe ist Lebens-, Erkenntnis- und Gesundheitskraft 0:05:46

Mit der Liebe ist immer auch ein entsprechend seelisches Empfinden verbunden. Reine Emotion aber hat wenig Substanz und ist in Wahrheit eher egoistisch. Echte Liebe schenkt Lebenskraft, Gesundheitskraft, aber auch Erkenntnis-Kraft. Dabei bedienen wir uns des lebendigen, wirklichen Denkens. Wo wirkliche Liebe ist, wirkt sie gesundend und bewusstseinserweiternd zugleich.

Was tut das Denken in uns? Es baut das Gehirn 0:09:46

Die künstliche Intelligenz sammelt Gedanken, die Menschen gedacht haben. Sie übernimmt in gewisser Weise die Funktion unseres Gehirns. Sie ist eine Art Erweiterung des Gehirns. Das Gehirn ist aber ein reines Spiegel-Instrument. Es produziert in Wahrheit gar nichts. Geformt wird es durch unser Denken. So ist das Gehirn eigentlich unterbrochen in Umgestaltung. Was tut das Denken in uns? Es baut das Gehirn. Das wiederum reflektiert in unser Bewusstsein und das nehmen wir dann als Gedanken wahr. Anstatt lebendig zu denken, vermitteln die heutigen Bildungsanstalten dasjenige, was andere gedacht haben. So werden wir selbst zu einer künstlichen Intelligenz, indem wir einfach nur mehr Wissen reproduzieren und neu zusammenstellen. Dadurch verlieren wir die Fähigkeit, wirklich selbst kreativ zu denken. Wenn wir wirklich selber denken, dann sind wir aus dem Ätherischen tätig.

Wege zum lebendigen Denken 0:14:02

Lebendiges Denken kommt aus dem Willen heraus. Dabei ist zusätzlich körperliche Bewegung sehr sinnvoll. Es gibt in der Anthroposophie 2 Wege, die helfen, Lebendiges denken auf künstlerischem Weg zu entwickeln: die Sprachgestaltung und die Eurythmie. Eurythmie ist die lebendige Bewegung, in der sich wirklich geistiges sinngemäß ausdrückt und sichtbar wird. Sprachgestaltung zeigt die Bewegung der Sprache. Wobei es weniger um den Inhalt geht, sondern um die Art, wie ich mit der Sprache, mit jedem Laut, mit jedem Vokal, mit jedem Konsonanten umgehe, sodass jedes Wort zu einem Bild, zu einem Erlebnis wird. Heute werden Begriffe kurz und knapp definiert. Aber damit ist das eigentliche des Begriffs überhaupt nicht erfasst. Sein Leben beginnt damit, wie er mit dem ganzen Umfeld in Zusammenhang steht. Was wir mit dem Verstand nicht können, können wir sehr wohl mit dem lebendigen künstlerischen Bewusstsein imaginativ überschauen.

Auswirkungen des abstrakten Denkens 0:19:59

Der abstrakte Verstand wirkt zerstörend auf die Lebenskräfte und die Liebekräfte. Der Verstand, das ist der Tod in uns. Er bewirkt lebensvernichtende Kräfte. Trotzdem brauchen wir ihn, weil es zugleich bewusstseinsbildende Kräfte sind. Das ist ein Paradoxon. Es bedeutet dass zum Leben auch immer der Tod dazugehört. Und es bedeutet für uns, dass wir zum lebendigen Denken umkehren, damit wir wirklich Bewusstsein erlangen können.

Der Kampf ums Dasein- die Auslese in der Natur ist natürlich 0:33:36

So wie der Mensch beim Streben strauchelt und Umwege geht und dadurch das Ich um eine Stufe höher stehen kann, so macht es im Grunde die Natur auch. Die Natur lernt verschwenderisch an ihrem Scheitern, sodass man wie Darwin von einem Kampf ums Dasein sprechen kann. Aber weder im Tier- noch im Pflanzenreich ist es ein blutiger Kampf. Der Kampf zwischen Raubtier und Beutetier dient dazu, ein Gleichgewicht in der Natur zu erhalten. Außerdem ist es ein ganz normaler Prozess in der Natur, dass Tiere und Pflanzen im Laufe der Zeit aussterben. So ist auch die Natur entstanden. Das widerspricht nicht den Aktivitäten des Artenschutzes, weil der Mensch derzeit in der Natur einen Ausrottungsprozess betreibt. Aber generell steckt dahinter ein schöpferischer, geistiger Entwicklungsprozess, an dem der Mensch mit Hilfe der höheren Hierarchien in der Zeit zwischen Tod und neuer Geburt ganz stark mitbeteiligt ist. Von dort kommen jede jene Impulse, die die Natur verändern.

Elias existierte vorwiegend im Astralischen 0:43:04

Elias ist zwar in engster Verbindung mit der Volksseele der Hebräer, aber sein Astralleib ist noch viel grösser als der eines einzelnen Menschen. Er ist noch gar nicht richtig auf der Erde angekommen, sondern lebt zum größten Teil in der Seelenwelt und wirkt in den Astralleib des hebräischen Volkes hinein. Dort wo er stärker wirkte, wurden sie zu Sprechern des Elias auf Erden. Daher gibt es diesen Elias als wirkliche Verkörperung in einem einzelnen Menschen eigentlich nicht. Damals enthielt noch nicht jeder Körper ein Ich. Das Ur-Ich der Menschheit wirkte nur in einzelne körperliche Gestalten hinein, die anfangs noch gar nicht menschenähnlich waren.

Die allererste Inkarnation des Menschen 0:43:04

Die erste Inkarnation beginnt damit, dass dieses Ur-Menschen-Ich, das als Opfergabe der Elohim der Menschheit geschenkt wurde und eigentlich den Zündfunken für die Menschheit als solches gesehen werden kann, sich in der gesamten Erden-Sphäre verkörpert. Zunächst im Wärme-Element, wie es im 1. Kapitel der Genesis geschildert wird. Genau hier beginnt die erste Inkanation. Dann Verkörperung im Luft-Element -  geschildert am Beginn des zweiten Kapitels der Genesis - im Garten Eden (Paradies) - als Jahve Elohim dem Adam den lebendigen Odem einhaucht. Damit wird der Mensch zum Wärme-Luft-Wesen, erfüllt den ganzen Erden-Monden-Raum und geht sogar noch über die heutige Monden-Sphäre hinaus. Selbst Astronomen wissen heute, dass die Atmosphäre der Erde deutlich über die Mondbahn hinausreicht. Dort können noch Spuren der Erdatmosphäre gemessen werden.

Der Schöpfungsplan ist offen. Er besteht nur in einem Rahmen, in dem der Mensch die Möglichkeit erhält, sich zu einem freien Wesen zu entwickeln 1:00:47 (Volltranskribierter Abschnitt)

Im Schöpfungsplan liegt die Kurzformel drinnen und die reicht eigentlich, dass ein geistiges Wesen entsteht, das die volle Freiheit entwickeln kann. Das ist der Schöpfungsplan. Nicht mehr und nicht weniger. Und die Wege dorthin, die müssen jetzt im Laufe der ganzen Entwicklung entwickelt werden. Und die sind nicht vorprogrammiert.

Die Möglichkeit der Entwicklung zu einem freien geistigen Wesen

Und genau das ist das Großartige eigentlich am Schöpfungsprozess, dass das selbst für die höchste Schöpfungsquelle Neuland ist, völliges Neuland, das da betreten wird. Auf den Stufen, die der Erdenentwickelung vorangegangen sind, die aber auch zu unserer Gesamtentwicklung, eben zu diesen sieben kosmischen Entwicklungsstufen gehören, dort gab es das noch nicht. Da gibt es eine gewisse Vorplanung, die sich durchzieht. Die zielt aber dahin, bei der Erdentwicklung es möglich zu machen, dass ein freies geistiges Wesen entsteht. Dazu werden gewisse Schritte in die Wege geleitet. Aber die Erdentwicklung selber besteht eben gerade darin, dass da kein fertiger Plan mehr vorliegt. Der einzige Plan besteht darin, dass das freie Wesen entstehen soll. Alles bis dahin war Vorbereitung dafür. Da war diese Zielrichtung schon da , da gab es auch schon geplante Schritte, um in der Richtung hin zu kommen.

Der Plan wird jetzt immer unbedeutender

Aber jetzt auf der Erdentwicklung geht es in die Freiheit. Und das heißt, der Plan wird immer unbedeutender. Es bleibt nur der große Rahmen: Das freie Wesen soll entstehen. Und die Details? Sind offen. Sind komplett offen. Das ist das Großartige eigentlich der Erdenentwicklung, dass das alles offen ist. Und das sollte uns eigentlich Zuversicht geben, weil wir gefordert sind, aber eben auch ermächtigt sind in gewisser Weise, und immer mehr ermächtigt werden, genau an dem zu arbeiten. Und daher wird die ganze Erden-Schöpfung auf den folgenden Stufen immer mehr in unsere Hand gelegt, so dass wir die kreative Quelle sind, die den Weg bestimmen. Und was wir an Kräften dazu brauchen, sofern wir sie noch nicht haben - und die meisten haben wir noch nicht - wird uns zur Verfügung gestellt. Aber dann stellen sich gerade die höheren Hierarchien in unseren Dienst. In unseren Dienst, nicht umgekehrt. Wir stehen im Dienst der Hierarchien oder auch nur der Gottheit. Die Gottheit legt vieles in unserer Hand.

Das große Vertrauen der Gottheit in uns

Das ist das große Vertrauen, das die Gottheit in uns setzt. Und das ist im Kern damit gemeint, wenn ich jetzt das Vaterunser zum Beispiel hernehme oder die Aussprüche - Aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe - oder wie es auch der Christus ausspricht. Aber gerade indem wir die Freiheit ergreifen, entsteht der Wille der Gottheit, bzw. tun wir dem Willen der Gottheit Genüge. Man interpretiert falsch, wenn man glauben würde, das bedeutet, wir hätten jetzt etwas auszuführen, was uns die Gottheit befiehlt. Die Freiheit kann man niemandem befehlen. Man kann niemandem befehlen: Sei frei! Ich kann nur den Raum geben für die Freiheit. Sozusagen: Ich als Gottheit, als das größte Ich, bin bereit, das anzunehmen, was die Menschen aus ihrem Gestaltungswillen jetzt tun. Aus ihrem Gestaltungswillen heraus. Und jetzt werdet ihr sagen: Da sind wir doch total überfordert!

Der göttliche Wille vollendet sich durch uns, indem wir aus freiem Willen heraus tätig werden. Das ist der Wille der Gottheit

Und natürlich, wir sind jedenfalls sehr, sehr hoch gefordert. Es geht um kleine Schritte, es geht um nichts Großes und wir machen zu 99 % Fehler und vielleicht zu 1 %, was Richtiges. Alles das wird riskiert. Und wird immer mehr riskiert werden in der Zukunft. Zum Schluss kehrt es sich um, sodass 99 % wir machen und 1 % von oben noch geregelt wird als Unterstützung. Also das heißt, der göttliche Wille vollendet sich durch uns, indem wir aus dem freien Willen heraus tätig werden. Das ist der Wille der Gottheit - dass wir unseren freien Willen entfalten. Es ist ganz wichtig, das voll und ganz zu durchschauen. Und weil wir immer noch in dem Denken drinnen sind:“ Ihr da oben sagt es“. Die Zeit ist endgültig vorbei seit dem Mysterium von Golgatha, mit der Folge des Mysteriums von Golgatha, wo das Göttliche die höchste Schöpferquelle Mensch geworden ist.  Ab dem Zeitpunkt geht es dorthin, dass die Menschen aus Freiheit heraus die Zukunft gestalten sollen.

Unser Seelisches umgestalten und bereit sein für Neues

Der Raum wird uns gegeben mit jeder Unterstützung, die da ist. Aber die Impulse, die Willensimpulse, müssen von uns kommen. Wir können ja im Grunde nicht viel mehr tun, als willentlich in unser Seelisches hinein zu arbeiten, schöpferisch. Und  so fangen wir an, die Welt verändern, fangen wir an, unsere Pläne zu entwickeln. Aber auch diese Pläne sollten so sein, dass sie immer wieder bereit sind für Neues und immer wieder bereit sind, Pläne auch umzustoßen und in eine neue Richtung zu gehen. Es wird in der Zukunft sicher auch die Technik zumindest von dem Teil der Menschheit, die auf dem richtigen Weg und nicht auf dem Weg der Widersacher ist - im Grunde ist niemand von uns frei davon…. Es ist bei manchen stärker wirksam, bei manchen weniger. Und die, die aber wirklich aus der Freiheit heraus schöpferisch sind, sind halt stärker aus dem eigenen Ich heraus tätig. Die anderen überlassen sich mehr den Impulsen der Widersacher. Oft auch ohne sie zu durchschauen. Es ist ja sehr, sehr schwer. Aber man kann auf jeden Fall Impulsen folgen, die uns irgendwer von oben gibt. Dann folgen wir eigentlich nicht dem freien Ich. Das heißt nicht, dass wir uns nicht mit dem, was andere Menschen aus ihrer Kreativität heraus wollen, solidarisieren, verbinden können. Aber es muss aus der Freiheit heraus sein. Und das sollte niemals so sein, dass ich sage: Da sitzt jemand, der gescheiter ist als ich (und da rede ich gar nicht vom lieben Gott!), der soll mir sagen, wo es lang geht.

Das Ich ist der unfehlbare Richter

Wir sind gefordert, es in unseren Taten selbst zu beurteilen. Wir sind es, die aus der Freiheit heraus den Impuls bringen sollen und wir sind zugleich unser eigener Richter. Nicht Gott richtet über uns. Wir richten. Unser wirkliches Ich richtet über uns - über sich selbst, in gewisser Weise. Das heißt, es richtet. Und das ist der strengste Richter, den es gibt. Weil das wirkliche Ich erkennt, ob das, was wir da jetzt als kleiner Mensch, das heißt das Ego, was wir in die Welt setzen, ob das seinem Impuls, dem wirklichen Impuls des Ich entspricht oder nicht. Das Ich erkennt es sofort. Und es erkennt sofort, wo das Ego hereinspielt, eigensüchtig wird und sich nicht in den Dienst stellt. Also das heißt, die Freiheit ist nicht dem Ego gegeben. Das muss ich auch dazu sagen: Das Ego sollte dem folgen, was das Ich sagt.

Äußere Bilder als innere, seelische Bilder verstehen 1:16:08

Wolfgang liest weiter aus dem AT, Buch der Könige, 17. Kap., 2-3

2 Da kam das Wort des HERRN zu ihm: 3 Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt. 4 Und du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich hier um innere Bilder handelt. Der Jordan, der der Lebensstrom des heiligen Landes ist, symbolisiert hier den Lebensstrom, der dieses Land durchströmt und aus dem heraus die Lebenskraft des israelitischen Volkes letztlich gespeist wird. Der Bach Krit fließt diesem Lebensstrom zu. Der Bach, der Strom, das Wasser stehen für das Ätherische oder auch das Astralische, was oft mit Wasser-Kräften in Zusammenhang gebracht wird. wobei das Astralische eigentlich mehr zu tun hat mit den Luft-Kräften. Also die Seelenkräfte hängen mit dem Luft-Element zusammen – es bringt Wasser in Bewegung. Der geistige Hintergrund ist jener, dass die Ätherkräfte gespeist werden durch das Astralische, das es in Bewegung bringt und das sich darin abbildet. Dasselbe passiert auch bei uns jede Nacht. Wenn der Ätherleib und der Astralleib hinausgehen, lädt sich der Astralleib mit den kosmischen Ur-Bildern, also dem wirklich reinen Astralischen im Kosmos auf und trägt sie hinein in die Äther-Kräfte. Damit wird der Ätherleib erfrischt.

Das Erwachen des Ich-Bewusstseins beim Kind 1:22:00

Dieses erste Erlebnis des Kindes, wo es Ich zu sich sagt, ist zugleich das Erwachen des Verstandes-Bewusstseins. Damit ist das Nacherleben der geistigen Welt ganz weg. Davor wusste das Kind nichts von sich. Es war Teil der Welt, die es erlebte. Nun erlebt es so: Ich bin auf der Erde angekommen und ich bin ein Ich. ich bin etwas ganz Eigenes. Ich bin anders, als die Dinge und Menschen um mich herum. Ich kann Vertrauen in etwas Eigenes setzen, auch wenn ich von allen guten Geistern verlassen bin. In mir ist eine unerschöpfliche Quelle, zu der ich absolutes Vertrauen habe. Dennoch können Kinder bis ins Schulalter hinein geistige Erlebnisse haben, zum Beispiel Elementarwesen erleben. Das wird in Zukunft wieder stärker passieren, begleitet mit dem Bewusstsein: Ich bin etwas Eigenes. Dieses erste Ich-Erlebnis ist dann immer da. Und damit fängt ein neues Wahrnehmen, ein neues Hellsehen an: Mein Leben wird anders sein als das alle anderen Wesen um mich herum, weil ich mit ganz bestimmten Fähigkeiten und Aufgaben in die Welt gekommen bin, die nur ich bewältigen kann. Und wenn ich es nicht mache, fehlt etwas. Dazu brauche ich auch Impulse anderer Menschen, mit denen ich mich verbinde.

Die Bedeutung der „Raben“ im Buch der Könige, AT 1:29:45

Wolfgang liest weiter aus dem AT, Buch der Könige, 17. Kap., 2-3

2 Da kam das Wort des HERRN zu ihm: 3 Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt. 4 Und du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen…

Raben kommen in Märchen Sagen und in der Mythologie immer wieder vor. Man denke an die beiden Raben Odins. Sie sind Boten der Seelenwelt und tragen etwas aus der Seelenwelt herunter oder dorthin hinauf. Auch wir Menschen können „Raben“ werden: Wenn wir über Geistiges sprechen und es dem Seelischen eines anderen Menschen übergeben können, so dass dieser es auch aufnehmen kann und seine Seele genährt, damit versorgt wird.

…und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen…

Die Ätherströme (Wasser) alleine reichen nicht aus, sondern es müssen auch immer Bilder aus der Seelenwelt (Raben) aufgenommen werden.

Die Bedeutung von „Brot“ und „Fleisch“ im Buch der Könige, AT 1:36:06

Wolfgang liest weiter aus dem AT, Buch der Könige, 17. Kap., 5-6

5 Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN und setzte sich nieder am Bach Krit, der zum Jordan fließt. 6 Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends, und er trank aus dem Bach.

Hier wird weiter in imaginativen Bildern geschildert, was in Elias vorgeht. Fleisch ist aus den astralischen Kräften geboren, die in uns Trieb-und Begierde-Kräfte, aber auch Bewusstseins-Kräfte werden. Und mit dem Brot, das aus dem Getreide gewonnen wird, ist eigentlich das Brot des Lebens gemeint. Der Christus sagte ja: „ Ich bin das Brot des Lebens.“, ein Hinweis darauf, dass durch die Äther-Kräfte, die in den Pflanzen im Getreide leben, der Brotlaib entsteht. Darin wirkt diese Christus-Kraft, nämlich die Kraft, Ätherisches immer wieder neu zu beleben, neu zu durchleben. Hier wird darauf hingewiesen, wie Elias diese Kräfte auch wirklich aufnimmt.

Die Bedeutung des Seelenbildes „Witwe“ im Buch der Könige, AT  1:38:32

Wolfgang liest weiter aus dem AT, Buch der Könige, 17. Kap., 7-9

7 Und es geschah nach einiger Zeit, dass der Bach vertrocknete; denn es war kein Regen im Lande. 8 Da kam das Wort des HERRN zu ihm: 9 Mach dich auf und geh nach Sarepta, das zu Sidon gehört, und bleibe dort; denn ich habe dort einer Witwe geboten, dass sie dich versorge.

Witwe ist ein ganz besonderes Bild, das immer wieder in spirituellen Texten verwendet wird - in der Bibel im Alten Testament, auch im Neuen Testament. Witwe bedeutet „Die vom Geist verlassene Seele“. Also, die verhungerte Seele des Menschen, die vom Geistigen verlassen ist.

Die Frau als Bild für die Seele, der Mann als Bild für den Geist 1:40:42

Das Männliche und das Weibliche, das im Menschen angelegt ist, sind Kräfte die zusammenwirken sollen. Die Frau ist das Bild für die Seele, der Mann das Bild für den Geist. Das Zusammenwirken beider Kräfte findet auch in jedem einzelnen Menschen statt. Rudolf Steiner berichtet, dass am Anfang der Mensch in einer wenig körperlichen Form da war, nämlich teilweise im Luft-Element oder im Wasser-Element. Der Mensch hatte noch beide Geschlechter in sich. Die Geschlechtertrennung geschah durch den Sündenfall. Die Zukunft muss dorthin gehen, dass jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau, in sich die weibliche und die männliche Seite findet. Das wird vor allem dann eine große Bedeutung haben, wenn wir nicht mehr in dieser Form auf Erden verkörpert sein werden. Wie die Entwicklung der Menschheit dann weitergeht, wird davon abhängen, dass jeder Mensch möglichst harmonisch diese beiden Seiten - mit denen aber auch spezifische Fähigkeiten verbunden sind - in sich trägt. Daher muss heute jeder Mensch - egal ob Mann oder Frau -  die geistigen und die seelischen Kräfte in gleichem Maße in sich entwickeln. Der Geist muss stark genug sein, dass er das seelische Befruchten immer wieder erneuern kann.

Fürchte dich nicht! - ein Hinweis auf eine Engel-Erscheinung 1:55:59

Wolfgang liest weiter aus dem AT, Buch der Könige, 17. Kap., 10-14

10 Und er machte sich auf und ging nach Sarepta. Und als er an das Tor der Stadt kam, siehe, da war eine Witwe, die las Holz auf. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir ein wenig Wasser im Gefäß, dass ich trinke! 11 Und als sie hinging zu holen, rief er ihr nach und sprach: Bringe mir auch einen Bissen Brot mit! 12 Sie sprach: So wahr der HERR, dein Gott, lebt: Ich habe nichts Gebackenes, nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Und siehe, ich habe ein Scheit Holz oder zwei aufgelesen und gehe heim und will’s mir und meinem Sohn zubereiten, dass wir essen – und sterben.

Essen und sterben. Also eine letzte Mahlzeit. Mehr ist nicht da. Sind. Die letzten Reste der alten Kräfte sind noch da, aber sie sind am Versiegen.

13 Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mach’s, wie du gesagt hast. Doch mache zuerst mir etwas Gebackenes davon und bringe mir’s heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach auch etwas backen. 14 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der HERR regnen lassen wird auf Erden.

Der Ausspruch "Fürchte dich nicht!" deutet immer auf eine Engel-Begegnung hin. Das Ich des Elias ist noch nicht wirklich verkörpert, sein Wesen überragt das Leibesgefäß, durch das er sich offenbart. Denn eigentlich lebt er seelisch im ganzen hebräischen Volk. Er ist schwer zu fassen und erscheint wie eine engelartige Erscheinung, die immer erschreckend ist. Elias lebt in jener Sphäre, die das ganze Wettergeschehen tatsächlich mitbestimmt. Es geht hier nicht um eine äußerliche Dürre, sondern es ist ein Bild, das gebraucht wird, um diese überragende Wesenheit des Elias zu charakterisieren, in dessen Macht es noch steht, das Luft- und Wasserelement zu beherrschen. Die Witwe und ihr Sohn, diese von allen guten Geistern verlassenen Seelen, die geistig am Verhungern sind - für sie wird gesorgt. Das vermittelt Elias, denn in ihm wirken die Jahve-Kräfte. Damit wird eine Hoffnung angedeutet, die sich auch erfüllen wird.

Themenbezogene Leseanregungen

-Buch der Könige, 17.Kapitel https://www.bibleserver.com/LUT/1.K%C3%B6nige17

-Elias https://anthrowiki.at/Elija

Schlüsselwörter

Lebenskraft ist mit dem Christus verbunden - Liebe ist Lebens-, Erkenntnis- und Gesundheitskraft - die künstliche Intelligenz sammelt Gedanken, die Menschen gedacht haben - kreatives Denken ist das tätige Ätherische - lebendiges Denken kommt aus dem Willen heraus - das Lebensvernichtende ist auch bewusstseinsfördernd - die Auslese in der Natur ist natürlich - Elias existierte vorwiegend im Astralischen - die allererste Inkarnation - die Atmosphäre der Erde reicht noch heute deutlich über die Mondbahn hinaus - der Schöpfungsplan ist nicht vorprogrammiert - die Möglichkeit, dass ein freies geistiges Wesen entsteht - das Ich ist der wahre Richter - das Astralische versorgt das Ätherische nachts mit kosmischen Ur-Bildern - das Erwachen des ich Ich-Bewusstseins beim Kind - Vertrauen haben in das Eigene - der ursprüngliche Mensch war eingeschlechtlich - die Geschlechtertrennung geschah durch den Sündenfall - der ursprüngliche Mensch war eingeschlechtlich - die Geschlechtertrennung geschah durch den Sündenfall -

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X