Die Apokalypse des Johannes - 37. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 37. Vortrag -
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Transkription des 37. Vortrags

Begrüßung und Einleitung: 39. Wochenspruch 00:00:38

Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum 37. Vortrag zur Apokalypse. Und ich möchte beginnen mit dem Wochenspruch für die jetzige Woche. Also die jetzige Woche, in der der Jahreswechsel drinnen liegt, also Silvester und Neujahr.

"An Geistesoffenbarung hingegeben

Gewinne ich des Weltenwesens Licht.

Gedankenkraft, sie wächst

Sich klärend mir mich selbst zu geben

Und weckend löst sich mir

Aus Denkermacht das Selbstgefühl."

Drei Tage nach der Wintersonnenwende, der Zeit der längsten Nacht, der Zeit der größten Finsternis, wird am Heiligen Abend das innere Licht entzündet - ein Bild für die Ich-Kraft und daraus resultierend ein Erwecken des Selbstgefühls 00:01:21

Also es ist so jetzt der Übergang einfach von dem, dass wir zu Weihnachten dieses Licht in uns entzündet haben oder diese Zeit eben, die dunkelste Zeit des Jahres eigentlich - oder kurz nach der dunkelsten Zeit, weil der 21. ist die längste Nacht, die größte Finsternis sozusagen - und dann vom 24. auf dem 25., wird dieses innere Licht entzündet, wenn man so will. Also auch ein Bild für die Ich-Kraft, die in uns zu leuchten beginnt. Und von dem ausgehend jetzt hineingehen durch Gedankenkraft und Denkermacht das Selbstgefühl zunächst zu entzünden. Also uns unserer selbst immer mehr bewusst zu werden.

Das Ich liegt in der Zukunft, im Werdenden, im Wirkenden, der Wirklichkeit. Die Vergangenheit, das bereits Gewordene ist das Tote, das Abgestorbene 00:02:17

Und nicht zufällig steht das hier jetzt so mit diesem Wochenspruch also in der Zeit, wo wirklich der Jahreswechsel beginnt. Und dieser Jahreswechsel ist auch ein Bild für unser Ich, das immer steht zwischen dem, was war bereits, was Vergangenheit geworden ist, an das wir uns erinnern können, wo wir Erinnerungen daran haben und die Zukunft, die vor uns liegt, die in gewisser Weise offen ist. Und damit verbunden ist aber auch die Schwierigkeit, unser Ich wirklich zu erkennen und zu erleben. Weil alles das, was Vergangenheit ist, was bereits Gewordenes ist, ist es nicht. Das heißt also, an das wir uns erinnern können, das gibt uns zwar vielleicht Spuren unserer Ich-Tätigkeit, aber es ist nicht das Ich. Das Ich liegt eigentlich immer in der Zukunft. Es ist das, was die Zukunft gestaltet. Es ist die Wirklichkeit. Das Wirkende. Und das Wirkende ist etwas anderes als das Gewordene. Das Gewordene ist das Tote eigentlich das Abgestorbene. Und das neue Leben liegt in der Zukunft.

Wir sehen unser Ich in einem Spiegelbild. Jeder Spiegel braucht einen dunklen Hintergrund - das ist bei uns die Wirkung der Widersacherkräfte 00:03:42

Und das ist so ein Gedanke vielleicht zum Jahreswechsel, weil da haben wir es sozusagen im Großen drinnen, als großes Bild das zu sehen, dass wir einen Rückblick einerseits haben auf das, was geworden ist, dass aber die eigentliche Kraft, das heißt, das eigentlich tätige Geistige in der Zukunft liegt. Es ist - ja - Rudolf Steiner gebraucht dazu auch das Bild - ja - wie sehen wir denn unser Ich oder glauben es zu sehen? Wir sehen es eigentlich nur in einem Spiegelbild. Wir sehen ein Spiegelbild. Und dieses Spiegelbild ist gespickt mit all den Erinnerungen, die wir halt in unserem Leben angesammelt haben. Und jeder Spiegel braucht einen dunklen Belag. Dieser dunkle Belag verhindert, dass wir unser eigentliches Wesen sehen. Und jetzt ist die Frage: Was ist dieser dunkle Belag in Wahrheit? Der dunkle Belag ist im Grunde alles das, was wir in unserem Wesen aufgehäuft haben an dunklen Dingen. Also das heißt, durch die Wirkung der Widersacher im Grunde. Und dadurch überhaupt erst können wir zunächst einmal unser Bild, unser Erinnerungsbild abrufen. Das ist aber schon einmal die Voraussetzung dafür, dass wir zumindest wissen, wir sind ein Ich. Wenn wir dieses Bild nicht hätten, dann würden wir nicht wissen von uns, dass wir ein Ich haben. Aber das Ich selber ist nicht zugänglich dadurch. Wir wissen, dass wir es haben. Aber es ist im Grunde ein ausdehnungsloser Punkt, den wir nicht näher fassen können. Weil seine Wirklichkeit, das heißt, die Kraft, die da drinnen liegt, die liegt jenseits des Spiegels. Also hinter diesem dunklen Belag des Spiegels. Wir brauchen ihn. Nur darin lernen wir überhaupt uns zu sehen, aber halt erst im Abbild, nicht in unserer Wirklichkeit.

Wenn wir unser wahres Wesen begreifen, erleben wollen, müssen wir hinter den Spiegel kommen. In gewisser Weise geschieht das nach unserem Tod 00:05:50

Und das heißt, wir müssen einen Weg suchen, wenn wir unser wahres Wesen erleben, erfahren, ergreifen, bewusst ergreifen wollen, dann müssen wir hinter diesen Spiegel kommen. Das ist die große Schwierigkeit. In gewisser Weise kommen wir natürlich nach dem Tod hinter diesen Spiegel, weil mit dem Tod zerbricht dieser Spiegel. Dieser Spiegel ist in gewisser Weise auch unser physischer Leib, der eben zerfällt beim Tod und wo auch das alles, was wir karmisch mit uns herumschleppen, zunächst einmal aus unserem Wesen ausgeschieden wird. Nicht auf Dauer, weil wir es ja bei der nächsten Inkarnation wieder aufnehmen, aber was - wenn wir das so sagen - einmal ausgelagert wird einmal einen Moment. Beiseite gelegt wird. Dann geht der Weg in die Seelenwelt zunächst einmal hinein und dann weiter in die geistige Welt. Außer wir bleiben halt in sehr engen Sphären hängen. Das kann heute auch passieren. Also dass man nach dem Tod relativ lange irgendwo in Erdnähe hängen bleibt und noch in der relativ dunklen Schicht drinnen hängt. Und es kann natürlich auch heute sehr leicht sein, dass man nach dem Tode zwar sich selbst in gewisser Weise erlebt, aber nicht an die geistige Außenwelt heran kann. Das ist das nächste Problem. Dann ist man ganz auf sich selbst zurückgeworfen und das kann auch sehr problematisch sein. Werden wir vielleicht in den nächsten Vorträgen auch noch sehr viel intensiver darüber sprechen, weil dieses Phänomen von Toten, die in Erdensphäre gehalten werden, in der Zukunft immer bedeutsamer wird, auch immer gefährlicher wird in gewisser Weise. Weil es ist nicht gut für die Menschen, die hinübergehen und es ist gar nicht gut für die Menschen, die hier zurückbleiben.


[00:07:53] Und - auch das muss man dazu sagen, dass das teilweise von Menschen, die - das sind ganz wenige auf Erden, die das können und die das auch tun, aber doch, es wird gemacht - die also durch - ja, man könnte sagen - schwarze Magie, also durch geistige Kräfte das Versuchen zu erzwingen. Dass Menschen also in Erdennähe gehalten werden, und zwar besonders also Menschen, die halt sehr stark in der materialistischen Gesinnung drinnen sind, dort auch sehr befähigt sind, um einfach deren geistiges Potenzial hier auf Erden verfügbar zu halten. Also ganz im Dienste eben der ahrimanischen Mächte im Grunde. Das spielt eine bedeutende Rolle schon seit einiger Zeit und wird noch bedeutender werden. Also da sollte man sich bewusst sein, dass so etwas im Hintergrund auch läuft. Und das ist aber etwas, was - wie soll ich sagen - für die Menschheit insgesamt so einen dunklen Belag um die Erde herum zieht, der einerseits auch halt wie ein Spiegelhintergrund wirkt, aber uns den Einblick und den Zugang zur höheren geistigen Welt erschwert. Also das sind alles die Dinge, gegen die wir ankämpfen müssen heute. Der wir uns vor allem bewusst werden müssen. Das hängt zusammen eben mit den Themen, die wir schon besprochen haben, mit dem Tier, das aus dem Meer emporsteigt. Und noch mehr dann mit dem zweihörnigen Tier, das ihm nachfolgt. Und mit dem werden wir uns auch noch beschäftigen. Aber nicht heute!

Rückblick auf die bisher in diesem Jahr besprochenen Kapitel der Apokalypse des Johannes 00:09:36

Ich möchte heute einen Rückblick machen. Schauen wir einmal in den Spiegel hinein bezüglich der Apokalypse, was wir bis jetzt besprochen haben. Ich möchte einfach so einen Bogen, so einen groben Durchgang machen, damit wir uns den ganzen Ablauf dieses Geschehens noch einmal so ins Bewusstsein rufen. Weil wir haben jetzt natürlich einzelne Bilder sehr intensiv besprochen und es geht dann oft manchmal der Überblick verloren, ja, wo steht denn das in dem Ganzen drinnen. Also dass wir jetzt versuchen, so in einem Abend einen Durchgang durch das Ganze zu machen und sehen, wie sich die Bilder ineinander verwandeln. Wie das passiert. Weil sie haben ja einen inneren Zusammenhang.


[00:10:21] Man könnte natürlich grob einmal sagen, ja gut, die Apokalypse beschreibt im Wesentlichen einen Blick von der damaligen Gegenwart des Johannes, wo er das geschrieben hat, in die Zukunft hinein. Wobei aber ganz deutlich auch Vergangenheitsaspekte hineinspielen. Aber eben nicht so ganz in der chronologischen Reihenfolge. Aber das ist - dieser zeitliche Ablauf, diese zeitliche Ordnung der Schrift, das ist nur die oberste Schicht, die Außenseite. Das ist eigentlich schon eine Übersetzung in unser sinnlich zeitliches Erleben. In Wahrheit ist die Apokalypse eine große Imagination. Und diese Imagination ist zeitlos. Und das bedeutet aber umgekehrt auch, dass alles, was da drinnen ist, im Prinzip zu jedem Zeitpunkt hier bei uns auf Erden wirksam ist, in stärkerem, in geringerem Maße, aber es wirkt eigentlich immer das Ganze. Weil das, was hier geschildert wird aus der Perspektive des Johannes, was für ihn eigentlich die Zukunft bedeutet, das ist genau das, was die Realität des Ichs, besser gesagt die Wirklichkeit des Ichs deutlich macht im Kleinen für das menschliche Ich oder im Großen für das makrokosmische Ich, für den Christus.

Apokalypsis Jesu Christu bedeutet Wesensenthüllung Jesu Christi oder Offenbarung Jesu Christi. Das heißt, es wird das geistige Wesen des Christus enthüllt und gleichzeitig das Wesen unseres Ichs 00:12:02

Und so beginnt ja die ganze Schrift auch und danach ist sie auch genannt. Also Apokalypsis Jesu Christu. Das sind die ersten drei Worte der Apokalypse oder auf Deutsch halt übersetzt: Dies ist die Wesensenthüllung Jesu Christi oder kurz gesagt, die Offenbarung Jesu Christi. Und das heißt, es wird das geistige Wesen des Christus enthüllt im Großen und im Kleinen wird das Wesen unseres Ichs enthüllt. Das ist das eigentliche Thema.

Am Beginn stehen die Sendschreiben an die sieben Gemeinden in Kleinasien, die in Zusammenhang stehen mit den sieben Kulturepochen, die nach der atlantischen Überflutung begonnen haben. Wir stehen heute in der fünften Kulturepoche 00:12:39

Und mit dem geht er jetzt hinein und schreibt seine sieben Sendschreiben an die sieben Gemeinden in Kleinasien, von denen wir gesagt haben, dass sie in gewisser Weise korrespondieren mit den sieben Kulturperioden, die wir kennen. Also die Rudolf Steiner beschrieben hat. Das heißt, es geht auf die Zeit zurück, als wirklich die Kulturentwicklung langsam begonnen hat nach dem Ende der Eiszeit, nach dem Ende der atlantischen Überflutung. Weil als die Eiszeit zu Ende ging, wurde ja ein großer Teil der Erde überflutet und die ganzen Landmassen haben ein neues Gesicht dadurch auch bekommen, dass der Meeresspiegel ja sehr drastisch gestiegen ist. Da beginnt etwa das. Weil diese Gemeinden in Kleinasien sind eben Repräsentanten für die geistigen Impulse, die in diesen Kulturepochen gelebt haben bereits bzw. noch leben werden, weil wir stehen ja mitten drinnen noch in diesem Ablauf der Kulturperioden. Wir stehen jetzt in der fünften Kulturperiode drinnen, die also auf die griechisch-lateinische Zeit gefolgt ist. Und da stehen wir im ersten Drittel drinnen. Das erste Drittel ist noch nicht zu Ende. Es wird in etwas mehr als hundert Jahren zu Ende gehen. Ich glaube, das letzte Mal haben wir es genau ausgerechnet, 2133, wenn ich nicht irre. Also wir haben noch ein bisschen. Und das Interessante ist ja, dass, wenn das erste Drittel einer Kulturepoche etwa abgelaufen ist, dann steigt man erst so richtig ein in diese Kulturepoche. Das erste Drittel ist immer noch Nachwirken des Alten und es langsam versuchen zu transformieren, damit es dann mit dem zweiten Drittel so richtig losgehen kann. Und das letzte Drittel einer Kulturepoche soll in Wahrheit immer schon die nächste Kulturepoche vorbereiten in gewisser Weise.

Noch vor den sieben Sendschrieben beschreibt Johannes die Begegnung mit dem Menschensohn, der ihm das Schreiben der Briefe nahelegt 00:14:57

Ja, es sind also sieben Kulturepochen bzw. sieben Gemeinden. Aber bevor wir zu den Gemeinden kommen, erinnere ich noch einmal an das gewaltige Bild, das der Johannes erlebt, nämlich den Menschensohn, der ihm erscheint und ihm im Prinzip - ja - den Auftrag gibt, diese Briefe zu schreiben. Und er sieht also diesen Menschensohn, das ist zugleich also das erste Siegelbild der Apokalypse, diesen Menschensohn - ja, ich lese es einfach vor ein Stückerl, damit wir auch ein bissl wieder an den Text uns gewöhnen, den Wortlaut des Textes. Es lautet so:


"Am Tage des Herrn wurde ich in das Geistgebiet versetzt und hörte hinter mir eine gewaltige Stimme wie den Schall einer Posaune."


[00:15:52] Das ist ganz typisch für solche geistigen Begegnungen, dass die geistige Gestalt zunächst einmal hinter mir erscheint. Dass ich zuerst spüre oder höre, dass sie da ist. Und dann bei mir selbst die Entscheidung fallen muss, wende ich mich um oder nicht? Nicht wahr, geistige Erlebnisse treten im Prinzip eben nicht so vor den Augen, vor den äußeren Augen auf, wie das sinnliche Schauen. Sondern es ist eigentlich immer hinten. Das Geistige ist immer hinten. Das heißt, alles was mit dem Hinterhaupt zu tun hat, da ist das Geistige. Der Heiligenschein ist ja auch nicht vor der Nase irgendwo, sondern eher hinten. Und - es ist wirklich ganz typisch, dass man das auch so erlebt. Also dass so ein inneres Umwenden, ein bewusstes Umwenden erfolgen muss, um diese geistige Erscheinung anzuschauen, zu erleben, ihr zu begegnen oder eben auch nicht. Das ist - also gerade heute, wo wir in eine bewusste geistige Erfahrung langsam entwickeln sollen absolut notwendig. Wir werden nicht einfach überfallen, es ist zwar etwas da, es kündigt sich an, aber in uns liegt die Entscheidung, wenden wir uns um oder nicht? Das ist ganz wichtig.

Auf altem Hellsehen beruhende Offenbarungen sind heute nicht mehr zu gebrauchen und bergen die Gefahr, dass sie von den Widersachern eingefärbt sind 00:17:21

Also alle - wie soll ich sagen - Offenbarungen, die so herein schneien, dass sie mich einfach überwältigen und mir nicht diese Chance geben, mich bewusst umzuwenden oder nicht, sind heute in Wahrheit nicht zu gebrauchen. Muss man ganz deutlich sagen. Es gibt sicher Ausnahmefälle, wo es alte Kräfte sind, die halt noch einigermaßen funktionieren und auch nicht verschmutzt sind, sage ich einmal, durch die Wirkung der Widersacher, aber in der Regel in 99,9 Prozent der Fälle sind sie Sachen, die - also geistige Erlebnisse - die von den Widersachern kommen. Ohne dass sie aber als solche erkannt werden. Das muss man also auch sehen. Und daher kann man also auf altes Hellsehen heute im Grunde nichts mehr geben. Man kann daher zum Beispiel - auch das sage ich ganz deutlich einmal auf alles, was heute so modern läuft unter Channeling, also auf mediumistische Weise Bilder zu erleben, wo überhaupt das Wachbewusstsein bis zu einem gewissen Grad heruntergetrübt ist, dann kann man garantieren, dass da nur Informationen von den Widersachern kommen. Und meistens solche, die halt natürlich von Luzifer sehr schön gefärbt sind. Die also erhebend sind. Und - aber die, wenn man sich danach richtet für den weiteren Lebensweg nicht förderlich sind. Und die einen nur darüber hinweg täuschen eine Zeitlang mit einer Art geistiger Droge, über die Aufgaben, die man eigentlich hätte, die vielleicht manchmal anstrengend und schmerzvoll sind, aber die es einem für eine Zeit lang scheinbar ersparen und dafür eine Wohlfühlatmosphäre erzeugen. Und das ist also was ganz, ganz Schlechtes, weil es nämlich ein Eintrittstor geradezu für schwarzmagische Dinge ist.


[00:19:26] Also überall wo mediumistisches heute mitspielt, ist ein pures Eintrittstor für schwarzmagische Kräfte, das heißt also, für Beeinflussung durch geistige Kräfte. Aber in unrechtmäßiger Weise. Das heißt, in unfreier Weise. Wo der Mensch, der das aufnimmt, nicht die Wahl hat, sondern diesen Kräften einfach ausgesetzt wird. Und wie ich es schon eingangs mit den Toten erwähnt habe, das wird natürlich von manchen Seiten auch systematisch betrieben und gefördert. Das sind also teilweise nicht nur Dinge, die so sporadisch da und dort auftreten in der Welt, sondern dahinter steckt natürlich ein System. Und hinter diesem System stecken die Widersacher. Und die sind sehr aktiv in dieser Richtung. Und sie werden noch mehr aktiv werden. Ich sagte auch bereits, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem immer mehr Menschen durch die natürliche Entwicklung eine gewisse Hellsichtigkeit entwickeln werden. Aber sie wird nur dann eine gesunde Hellsichtigkeit sein, wenn sie mit vollem, wachen Ich-Bewusstsein ergriffen wird. Und wenn sie nicht auf einem mediumistischen Weg basiert. Das heißt, mit unbewussten oder halbbewussten Kräften aufgenommen wird. Das ist ganz entscheidend. Und da geht Anthroposophie ganz entschieden einen anderen Weg. Also das muss man auch sehen. Jetzt lege ich mich quasi an mit vielen Esoterikströmungen oder so. Aber es ist, glaube ich, für uns sehr wichtig ein Bewusstsein zu entwickeln dafür, wo der Unterschied ist. Und welche Gefahren bestehen, wenn man einen unbewussten Weg geht. Damit will ich gar keine Propaganda für die Anthroposophie machen. Es mag durchaus andere Wege geben, die auch bewusst den Weg ins Geistige suchen, aber dann sind sie sowieso miteinander verwandt. Also es gibt moderne, zeitgemäße Wege, die eine positive Chance für die Zukunft eröffnen. Und die Zeiten dafür sind eigentlich trotz oder gerade wegen der großen Schwierigkeiten, die es jetzt gibt, sehr gut. Aber es gibt genauso gut negative Kräfte, die aus der Vergangenheit kommen und die den Menschen zurückhalten wollen. Und die letztlich das Ziel haben, den Menschen in das Reich der Widersacher hineinzuziehen und den Menschen dadurch selber zu einer neuen Widersachermacht zu machen.

[00:22:08] Nicht wahr, wir müssen denken, die Widersacher, die wir jetzt haben, sind deswegen Widersacher oder waren deswegen geeignet, als Widersacher zu wirken, weil sie gewisse Entwicklungen nicht vollständig durchgemacht haben. Also in gewisser Weise in ihrer Entwicklung zurückgeblieben sind in manchen Bereichen. In anderen Bereichen sind sie sehr wohl entwickelt, vielleicht sogar weiter entwickelt als die regulären geistigen Wesenheiten. Also es ist eben so, dass geistige Wesenheiten nicht alle auf gleicher Linie gehen mit ihrem Entwicklungstempo, sondern es gibt welche, die zurückbleiben, es gibt welche, die vorangehen und es gibt vor allem diese Unterschiede. Manche Fähigkeiten bleiben vielleicht stark zurück, andere gehen weit voraus und das kann sehr gefährlich werden dann. Weil wenn zum Beispiel gerade die Dinge zurückbleiben, die - ja, wie soll ich sagen - mit den moralischen Kräften zusammenhängen, nämlich in dem Sinne, sich bewusst eingliedern zu wollen in den regulären Gang der Geistesentwicklung, das heißt, das Ziel zu erreichen, das vorgesehen ist für die Erdentwicklung. Wobei ihr wisst, es ist nicht ein fix und fertiger Plan, aber es ist eine Richtung angegeben, in der sich sehr viel und sehr breit es entwickeln kann. Aber es ist eine bestimmte Richtung vorgegeben und die Widersacher gehen eine ganz andere Richtung. Und die würde zum Beispiel für die Menschheit bedeuten, dass sie einen guten Teil ihrer Fähigkeiten nicht entwickeln kann. Und dass sie dadurch also einen geistigen Verlust erleiden würde. Und wenn wir das nicht wollen, was ich doch für viele annehme, dann müssen wir da sehr vorsichtig sein. Und die Widersacherkräfte arbeiten immer so, dass sie natürlich nicht entdeckt werden wollen. Also sie verhüllen sich. Und sie verhüllen sich aber immer mehr sogar hinter den schönen Bildern. Also sie sind nicht dort zu finden, wo an der Oberfläche das Gräuel ist - das wird immer weniger der Fall sein - sondern sie sind sehr verführerisch an der Oberfläche. Und so, dass wir das Empfinden haben, es läuft eh alles gut.

Die Widersachermächte sind: Der Luzifer, der Ahriman, die Asuras und noch tiefere Kräfte 00:24:35

Und eben ganz gefährlich wird es halt, wenn so schwarzmagische geistige Kräfte sind, die den Menschen unfrei machen und ihn in die falsche Richtung lenken. Und da stecken die Widersacher dahinter. Wenn man schon eine Verschwörungstheorie machen wollte, dann sage ich euch ganz klar, wer die Verschwörer sind. Das ist also der Luzifer, der mithilft. Das ist der Ahriman im weitesten Sinne. Es sind die Asuras. Und es sind noch tiefere Kräfte, auf die wir noch zu sprechen kommen werden. Die stecken dahinter. Und deren Marionetten sind letztlich alle anderen, die ihnen folgen. Es gibt dann nur einzelne wenige, auch menschliche schwarzmagisch Eingeweihte, die den bewussten Entschluss einmal gefasst haben, diese andere Richtung zu gehen. Der Punkt ist, wenn sie einmal diesen Entschluss gefasst haben - das habe ich schon einmal früher erwähnt - dann ist das praktisch unumkehrbar. Weil der Entschluss nimmt ihnen die Freiheit. Das heißt, sie stellen sich in den Dienst dieser Widersachermächte und legen sozusagen bildlich gesprochen den Eid ab, nicht mehr abzulassen davon. Also in wenigen Fällen ist es möglich, noch umzukehren. Aber das ist relativ unerbittlich. Sie gehen dann den Weg der Widersacher. Das hat schon begonnen also bei den luziferischen Kräften, die standen in Wahrheit auch vor der - ja - im Grunde schon freien Entscheidung, ob sie luziferische, das heißt zurückhaltende Wesenheiten werden wollen oder nicht. Aber es war eine einmalige Entscheidung. Und dann gibt es die Freiheit nicht mehr. Wie es eben auch die anderen geistigen Wesen ja nicht haben. Die ja eigentlich nur der Mensch hat oder die höchste Geistigkeit oben. Also es wird damit diese besondere Entwicklung des Menschen gefährdet durch die Wirkung der Widersacher. Aber wir brauchen sie andererseits als Reibungspunkte, als Punkt, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen, wenn wir unsere Freiheit wirklich erwerben, erhalten, ausbauen wollen. Wenn wir Freiheit wollen, müssen wir uns mit ihnen auseinandersetzen. Das ist ganz deutlich.

Das Erweckungserlebnis, das Christus-Erlebnis, des Johannes, bei dem er eine Stimme wie eine Posaune hinter sich hört 00:27:06

Und daher ist das wichtigste Tor, das uns geöffnet werden muss, das Tor, die Widersacher anzuschauen. Das heißt, das Tor hinunter. Und das ist sehr interessant, weil ich bin jetzt ausgegangen von dem Erweckungserlebnis im Grunde des Johannes, wo er also die Stimme wie eine Posaune hinter sich hört und die ihn jetzt anleitet, da die Briefe zu schreiben an die Gemeinden in Kleinasien.


"Bekleidet mit einem lang wallenden Gewand".


[00:27:38] Also ein fließendes Gewand. Das ist natürlich nur nur ein Bild. Also es ist ein Bild für - ja im Grunde - für den Ätherleib oder so etwas, wenn man will. Also es ist natürlich keine physische Erscheinung.


"Die Brust mit einem goldenen Gürtel umgürtet, mit weißem Haupt, dessen Haar leuchtet wie weiße Wolle. Und wie Schnee, mit Augen, als wären es Feuerflammen. Mit Füßen, als wären sie von Golderz, das im Feuer geglüht ist, mit einer Stimme gleich dem Rauschen großer Wasserströme. In seiner Rechten hält er sieben Sterne. Aus seinem Munde ging es hervor, wie ein scharfes, zweischneidiges Schwert."


[00:28:25] Das Wort, das aus dem Munde herausgeht - ja - das hängt mit der Ich-Kraft zusammen, die durch das Wort wirkt. Und die ist ein zweischneidiges Schwert. Das Ich ist immer ein zweischneidiges Schwert. Wir stehen immer an der Grenze zwischen zwei Bereichen. Sei es jetzt zum Beispiel die Welt der Widersacher und die Welt der regelrechten Hierarchien. Wir stehen genau dazwischen. Genau dazwischen. Immer genau dazwischen. Und es ist in jeder Minute, mit jedem Atemzug in Wahrheit bei uns immer die Entscheidung, neige ich mich dorthin, neige ich mich dahin. Und wie weit neige ich mich wohin? Das ist auch die Frage! Wir dürfen also in keinem Moment im Grunde eine der beiden Seiten vernachlässigen. Auch die Widersacherseite nicht. Und daher steht jetzt da noch was Interessantes. Also zuerst noch:


"Und sein Antlitz leuchtete wie die Sonne in ihrer ganzen Kraft."

Alpha und Omega: Für uns ist die Vergangenheit etwas Festes, die Zukunft ist offen. Im Geistigen ist alles in Zeitlosigkeit gegenwärtig 00:29:32

Also das Antlitz dieses Menschensohnes, des Christus eigentlich, den er erlebt. Also das ist das Christus-Erlebnis, das er hat. Vergleichbar etwa dem Erlebnis des Paulus, das Damaskus-Erlebnis des Paulus. Damit wäre das vergleichbar in gewisser Weise. Ja - und er fällt jetzt "wie tot nieder" zu Füßen dieser Erscheinung. Das ist also auch ganz wichtig. Er geht in einen Zustand hinein, wie wir ihn sonst nur erleben nach dem Tod. Aber jetzt ganz bewusst. Und der Christus sagt ihm jetzt:

"Fürchte dich nicht, ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige."

Der Erste und der Letzte und der Lebendige. Also das Alpha und Omega, könnte man sagen. Das wurde sogar vorher schon einmal ausgesprochen. "Ich bin das Alpha und das Omega." Das heißt aber auch wieder, der die Zeit vom Anfang bis zum Ende umspannt und zwar in jedem Moment seines Lebens in Wahrheit. Ich habe das in den letzten Vorträgen einmal mit dem Bild verglichen: Ein Lichtstrahl, der von - weiß ich nicht - von der Sonne oder von wo ausgeht oder von einem Stern und Jahrmillionen durch das Weltall geht, dieses Licht. Für das Licht vergeht keine Zeit. Für uns vergehen vielleicht wenn der Stern weit weg ist, vergehen vielleicht Milliarden Jahre, bis das Licht da herkommt. Milliarden Jahre. Nicht wahr, wenn das Milliarden Lichtjahre entfernt ist, dann dauert es sehr lang, bis das Licht herkommt. Das kann man natürlich nur mit einem Teleskop sehen, aber immerhin. Aber für das Licht vergeht kein einziger Moment. Es ist im steten Augenblick. Für das Licht ist es, wie es vor - weiß ich nicht - einer Milliarde Jahre geboren wurde und der Moment, wo es jetzt ist und noch mehr die Zukunft, die für uns zumindest na da weit vorne liegt, ist für das Licht schon da. Es ist völlig paradox! Ich weiß es. Es ist völlig paradox. Wir können es mit unserem Verstand nicht denken in Wahrheit. Weil wir haben immer dieses zeitmäßige Denken. Ja, wie ist es denn jetzt? Also die Vergangenheit ist klar. Da kann ich die Spuren der Vergangenheit lesen. Ich kann mich erinnern daran. Die Vergangenheit ist für uns festgefroren im Grunde. Ich kann nicht einfach was auslöschen - täte man manchmal gern, wenn man einen Blödsinn gemacht hat, aber geht nicht -während die Zukunft offen ist. In weiten Bereichen jedenfalls offen ist. Und wir nicht sagen können, was wird in der nächsten Minute sein? Wer weiß, vielleicht fällt in der nächsten Minute da ein großer Meteorit herunter und das war es dann. Könnte ja passieren oder sonst was. Wir wissen es nicht. Im Geistigen ist das alles in Zeitlosigkeit gegenwärtig.

Das Spannungsverhältnis zwischen unserer physischen Welt und der geistigen Welt fängt an im Ätherischen: Weil Licht bewegt sich im Ätherischen. Im Ätherischen ist ein Panorama da in jedem Moment und das ist gegenwärtig. Was im Physischen passiert ist eine Abspiegelung und die unterliegt der Zeit 00:32:47

Und trotzdem ist die Zukunft nicht vorherbestimmt. Paradox! Ich kann es euch nur schildern, als Rätsel, das man mit dem Verstand nicht nicht auflösen kann. Aber man muss dieses Spannungsverhältnis erleben, das Spannungsverhältnis zwischen unserer physischen Welt und zwischen der geistigen Welt in Wahrheit. Und das fängt an bereits im Ätherischen. Weil Licht bewegt sich im Ätherischen. Licht ist etwas Ätherisches. Und dort ist es zeitlos in gewisser Weise. Was auch heißt, freie Beweglichkeit in der Zeit. Ich kann in die Vergangenheit gehen, kann in die Zukunft gehen, überall. Kann frei spazieren. Zum Raum wird hier die Zeit. Und es ist trotzdem anders, als es hier im Physischen ist. Weil natürlich, was man im Ätherischen zum Beispiel erlebt, man erlebt ja dort nicht das physische Geschehen, sondern eben das Ätherische. Und im Ätherischen ist ein großes Panorama da in jedem Moment. Und das ist gegenwärtig. Und ich kann mich bewegen. Was Physisch passiert, ist eine Abspiegelung hier. Und die unterliegt der Zeit. Und es können sich aus diesem ganzen großen, lebendigen Zeitorganismus, der es eigentlich ist, da können sich bestimmte Dinge auf Erden im Sinnlichen manifestieren oder auch nicht. Das heißt, das Ätherische ist viel reicher. Und das erleben wir. Das erlebt das Licht, wenn man so will, wenn es sich bewegt. Es erlebt im Grunde die ganze Fülle der Möglichkeiten, die sich im Physischen realisieren könnten, die aber im Ätherischen Wirklichkeit sind. Im Ätherischen haben wir die volle Wirklichkeit. Im Physischen werden immer nur Teile davon realisiert.


[00:34:47] Und das ist das, was wir in dem Spiegel sehen, in den wir hineinschauen, von dem ich anfangs gesprochen habe. Wir sehen die Vergangenheit im Grunde, die hinter uns liegt. Wir können uns erinnern, das und das, da bin ich aufgewachsen, das habe ich gelernt, das ist mir passiert alles. Das ist alles das Tote. Und wir sehen zum Beispiel nicht mehr die ganze reiche Fülle an ätherischen Möglichkeiten, die damals in der Vergangenheit waren. Und wir sehen noch weniger die, die noch vor uns liegen. Und wenn wir hinter den Spiegel gehen, gehen wir in dieses Leben hinein. Und das ist erst die allererste übersinnliche Sphäre, wenn man so will. Und dort hineinzukommen, die Welt aus der Wirklichkeit zu denken, heißt auf erster Stufe sie aus dem Ätherischen heraus zu denken. Wenn ich sie aus dem Physischen denke, bin ich nicht an der Wirklichkeit dran, sondern da bin ich nur an dem Gewordenen dran. Und das Gewordene, das ist eine karge Linie in diesen reichen Feld, das die Ätherwelt eröffnet.

Um unser Selbstbewusstsein zu bekommen und um freie Wesen werden zu können, brauchen wir den dunklen Belag, der uns den Blick in die Ätherwelt verdunkelt. Erst wenn wir unser Ich-Bewusstsein an dem Spiegelbild gestärkt haben, werden wir reif dafür uns selbst auch an der Ätherwelt spiegeln zu können 00:35:55

Aber damit wir unser Selbstbewusstsein bekommen, brauchen wir gerade den dunklen Belag, der uns den Blick auf dieses Dahinter, wo diese Ätherwelt als nächstes auf uns warten würde, uns verdunkelt. Sonst würden wir keine freien Wesen werden. Weil wenn wir so, wie wir jetzt immer noch relativ unentwickelt sind, einfach hineingehen in diese nächste Sphäre, würden wir unser Ich-Bewusstsein verlieren. Wir müssen es erst da stärken an dem Spiegelbild. Und erst wenn das genügend gestärkt ist und wenn wir so stark geworden sind, dass wir dann - ja - uns selbst auch im Ätherischen selber spiegeln können, dann sind wir reif, dort hineinzugehen.


[00:36:51] Und das ist eine Stufe, die dann da später beschrieben wird auch in der Apokalypse, wo wir dort hineingehen. Also wo wir langsam dann aus der physischen Welt in die ätherische Welt hineingehen und dieser Übergang ist dort, wo die Zeit der sieben Gemeinden vorbei ist und es hinübergeht in die Öffnung der sieben Siegel. Da fängt es langsam an, dass die Menschheit eben übergeht vom physischen Zustand in den ätherischen Zustand, aber in gesunder Weise eben so, dass sich das Ich jetzt bereits im Ätherischen spiegeln kann und nicht mehr den physischen Spiegel braucht. Aber jetzt, während der Zeit der Kulturepochen, brauchen wir es noch. Und da kommt eben jetzt das Interessante, was der Christus hier sagt. Also:


"Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot. Dennoch trage ich das Leben der Welt durch alle Äonen."


[00:37:52] Ich war tot. Ganz wichtig! Das was der Christus gelernt hat, als erstes Wesen der höheren Hierarchien oder sogar darüber hinaus, das dieses Erlebnis haben konnte. Bis dahin hatten das nur die Menschen. Und das auch halt in unterschiedlichen Bewusstseinsgraden. Aber keine Engelwesenheit, kein Erzengel, kein Urengel, schon gar nicht die Geister der Form, kennen den Tod. Der Christus ist der, der den Tod kennen gelernt hat. Voll und ganz. Das heißt, er ist eingetaucht in dieses absolut finstere Reich. Und ganz folgerichtig sagt er jetzt auch sofort hinten nach:


"Mein ist der Schlüssel zum Reiche...."


Ja, was glaubt ihr jetzt - Fragezeichen. Zum Reiche der Himmel? Nein!


"Mein ist der Schlüssel zum Reich des Todes und der Schatten. Schreibe nieder, was du siehst..."


[00:39:11] Und so weiter. Und - das heißt für uns, wenn wir die Nachfolge Christi antreten, geht es auch darum, diesen Schlüssel zu benutzen. Und das ist nämlich genau der Schlüssel auch, der uns hilft letztlich dann durch dieses dunkle Reich, durch diesen dunklen Schatten oder diesen dunklen Belag durchzugehen und dann in das lichte, ätherische Reich vorzustoßen. Ein anderer Weg führt nicht dorthin. Für uns heute. Alles andere wäre ein alter Weg und der würde mit Auslöschung des Ich-Bewusstseins passieren.

Die Beschreibung der sieben Gemeinden beginnend mit der Gemeinde von Ephesos, die der urindischen Kulturepoche entspricht 00:40:07

Ja, es geht jetzt dann in der Apokalypse weiter. Es geht durch die verschiedenen Gemeinden durch. Das will ich jetzt gar nicht so im Detail ausführen. Kurze Sachen, also: Die erste Gemeinde von Ephesos, die ist halt noch eine sehr geistige. Dann wird es schwierig schon etwas in der zweiten Gemeinde. Smyrna, die entspricht der urpersischen Zeit. Während die erste, die Gemeinde von Ephesos, der urindischen Zeit entspricht. Da haben wir gesagt, das ist die Zeit, wo langsam jetzt sich zieht, der Schleier der sinnlichen Welt über die hellsichtige Wahrnehmung, die noch bei vielen Menschen ganz naturgemäß verbreitet war. Und die dann auch noch nachwirkt in die zweite Epoche hinein, in die urpersische Zeit, wo dann der Kampf zwischen Licht und Finsternis stattfindet. Licht und Finsternis. Ahh, jetzt wird aber dieser Belag schon langsam sehr dicht. Man sieht immer noch zumindest, dass Licht irgendwo ist, aber es ist schon langsam - wird es schon mehr Spiegelung. Es ist schon - es wird schon im Grunde ein luziferisches Licht, das man sieht.


[00:41:25] Nicht wahr, weil, wenn man so einen Spiegel hernimmt, da ist der dunkle Belag und ein Licht kommt zurück. Es ist eigentlich das luziferische Licht, das zurückgeworfen wird. Es ist nicht das eigentlich geistige Licht. Weil der Luzifer ist der, der uns sozusagen die Augen öffnet für die sinnliche Welt. Natürlich gibt es da auch Licht und wir sehen uns und so weiter. Aber das ist der Abglanz, das ist der luziferische Abglanz. Und da ist man also in der urpersischen Zeit schon hart dran. Und dann wird's finster im Grunde. Der Belag nämlich. Jetzt ist er dicht. Am Ende der urpersischen Zeit wird er dicht. Es beginnt das finstere Zeitalter. Was die Inder auch genannt haben des Kali Yuga. Das finstere Zeitalter. Das dann fünftausend Jahre dauert. Um es genauer zu sagen noch, im Indischen ist es das kleine Kali Yuga, das kleine finstere Zeitalter. Da gibt es im Hintergrund noch ein wesentlich größeres. Das heißt, auch das, was vorher Licht war und nachher Licht werden könnte, ist noch nicht das volle Licht. Da liegt immer noch was darüber. Das nur so als Randbemerkung. Also ihr seht, es ist ein endloses Arbeiten, da durchzukommen. Also jedenfalls ein sehr langes. Aber die Endlosigkeit - nein, das ist das falsche Wort - die Ewigkeit kennt das nicht. Irgendwann treten wir in den Zustand der Ewigkeit bewusst über und dann spielt die Zeit für uns keine Rolle mehr. Und Ewigkeit heißt aber nicht Endlosigkeit im Sinne einer Zeit, die von da links vom Unendlichen kommt und rechts ins Unendliche geht. Sondern es heißt: Allgegenwart des Ganzen in jedem Moment. Das ist Ewigkeit. Alles in einem Moment. Zeit- und Raumlos, alles in einem Moment. Das ist das Höchste dann natürlich. Aber Splitter davon haben wir in unserem Ich - oder haben den Zugang dazu.

[00:43:41] Ja, bei der Gemeinde von Pergamon, da ist es jetzt finster geworden. Das heißt, das Geistige ist natürlicherweise nicht mehr zugänglich. Jetzt entwickeln sich im Grunde erst so richtig diese Einweihungskulte und diese ganzen Einweihungsriten, die dazu dienen sollen, wieder oder noch einmal den Zugang zur geistigen Welt zu finden. Also alles, was in den Pyramiden und so weiter passiert, dieser dreieinhalb tägige Todesschlaf und diese Dinge, die wir ja auch besprochen haben, das fängt in Wahrheit in dieser Zeit an. Und es steht auch hier ganz deutlich zur Gemeinde von Pergamon. Da steht:

"Du wohnst, wo der Thron des Satans steht."


[00:44:29] Also da sind die Widersacher jetzt komplett präsent. Was jetzt gar nichts gegen die ägyptische Kultur sagt. Weil es war notwendig. Es war genau so notwendig, sonst wären wir nicht wirklich ganz heruntergekommenen. Und eigentlich fängt da erst in der Zeit die bewusste Entwicklung des Seelischen an. Empfindungsseele fängt an zur altägyptischen Zeit. Vorher ist es Astralleib. Ja - viel Weisheit drinnen, aber das ist maximal traumbewusst. Und da merken wir noch nicht, ich bin´s. Jetzt fängt es an in der Empfindungsseele auf unterster Stufe. Aber immerhin eine eigene seelische Innenwelt, in die ich mich zurückziehen kann oder die miterleben kann. Es ist ganz wichtig.

In der vierten Kulturepoche, der griechisch-lateinischen Epoche, die der Gemeinde von Thyatira entspricht, kommt es zu Erdenleben des Christus und dem Mysterium von Golgatha 00:45:22

Und dann, vierte Kulturepoche, griechisch-lateinische Zeit, Gemeinde von Thyatira, da jetzt das Erdenleben des Christus, der als erstes sozusagen vormacht, wie diese ganze göttliche, geistige Kraft in einem Menschen sich inkarnieren kann. Und was uns der Christus da im Großen vormacht, müssen wir im Kleinen nachmachen oder machen wir im Kleinen nach. Müssen wir gar nicht, sondern tun wir. Wo immer ein Ich vorhanden ist und dieses Ich sich seiner selbst bewusst wird, erleben wir das im Grunde. Ganz klein halt davon. Natürlich sind wir ein Mini-Abbild davon. Aber es ist dieselbe Kraft. Und daher fällt auch hier in dieser vierten Gemeinde oder vierten Kulturepoche hier dieser berühmte Ausspruch, den ich ja schon sehr, sehr oft zitiert habe:

"Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein, die ich von meinem Vater empfangen habe."

Dem Erdenleben des Christus gehen die Geburt zweier Jesusknaben voraus, dem salomonischen Jesusknaben, der der wiedergeborene Zarathustra war und dem nathanischen Jesus, der für den Christus die reinsten Leibeshüllen zur Verfügung stellte 00:46:26

Das ist das, was mit der Zeitenwende zusammenhängt beziehungsweise etwas danach mit dem Mysterium von Golgatha. Weil mit der Zeitenwende wird das ja im Grunde erst vorbereitet. Der Christus inkarniert sich erst im 30. Lebensjahr des Jesus, des leiblich gesehen nathanischen Jesus, in dem aber das Ich des salomonischen Jesus lebt. Also ihr kennt das ja schon, dass es eigentlich zwei Jesusknaben gab. Den salomonischen Jesusknaben, der der wiedergeborene Zarathustra war. Also jener große geistige Führer der urpersischen Zeit, der viele Male - zumindest siebenmal seit der Zeit - wiedergeboren wurde und dann eben als dieser salomonische Jesus kam. Der geboren wurde vor dem nathanischen Jesusknaben, also diesem Jesuskind, diesem wirklichen Jesus-Kindlein mit dem Kripperl und Ochs und Eselein, von dem ist ja beim anderen überhaupt nicht der Rede. Und dieser Jesusknabe mit dem Kripperl, der gibt aber das geeignete Leibesgefäß her. Ganz reine Leibeshüllen, die da sind.

Der salomonische Jesusknabe wurde vor dem nathanischen Jesusknaben geboren. Die Frage ist: Wie lange vorher? 00:47:49

Und der salomonische Jesusknabe, ein hoher Eingeweihter, das Ich eines hohen Eingeweihten, das da drinnen wohnt - und - der wird vorher geboren. Und ich habe es das letzte Mal auch angedeutet, er wird ja angekündigt sozusagen den Weisen aus dem Morgenland durch eine bestimmte Sternenkonstellation, die möglicherweise diese große Konjunktion war oder mit der zusammenhängt, von der wir das letzte Mal gesprochen haben, der jedenfalls früher geboren wurde als der nathanische Jesus. Das musste sein also damit - als dann der nathanische Jesusknabe dann geboren wurde, war auf jeden Fall der Kindermord, der von Herodes angeordnete Kindermord, schon vorbei.


[00:48:43] Nebenbemerkung dazu. Das lässt sehr interessante Fragen dazu aufkommen. Ja, wann wurde denn dieser salomonische Jesus, also der wiedergeborene Zarathustra, wann kam der denn wirklich auf die Erde? Es gibt in einem Vortrag von Steiner so die vage Angabe, ja, einige Monate früher. Es ist aber sehr, sehr stark offengelassen. Wenn man es jetzt vergleicht mit den historischen Fakten, die, soweit sie fassbar sind - es gibt ja nicht sehr viel - aber eines ist historisch mehr oder minder unbestritten, dass der Herodes der Große bereits im Jahre 4 vor Christus gestorben ist. Das heißt, der Kindermord muss vorher gewesen sein. Müsste vorher gewesen sein, wenn man das irgendwie zusammenbringen sollte. Und wahrscheinlich ist es auch nicht gerade am Sterbetag des Herodes passiert, sondern ein bissl früher. Und wenn man denn die große Konjunktion als äußeres Bild in der Himmelsschrift dafür sehen will, das halt die Weisen aus dem Morgenland vorhergesehen haben und vorhersehen konnten, weil das etwas ist, was periodisch immer wiederkommt - und sie waren ja auch Sterndeuter sozusagen, also sie konnten es lesen. Dann war es so - und das kann man auch heute nachrechnen natürlich - dass diese große Konjunktion im Dezember des Jahres 7 vor Christus war. Also im Übergang dann zum Jahr 6 vor Christus. Also sechs Jahre vor der Zeitenwende. Ich will dazu jetzt gar keinen Kommentar geben. Ich will es euch nur einfach erzählen.

Im zwölften Lebensjahr des nathanischen Jesus ergreift das Ich des salomonischen Jesus die Leibeshüllen des nathanischen Jesus 00:50:39

Es hätte natürlich spannende Konsequenzen, wenn man das weiter denkt. Also zum Beispiel nämlich, wenn mit dem zwölften Lebensjahr ja das Ich des Zarathustra hinüberwechselt in die Leibeshüllen des nathanischen Jesus, im zwölften Lebensjahr des nathanischen Jesus. Ja, wie ist das mit dem Ich? Wann erwacht denn das Ich so richtig zum Selbstbewusstsein? Normalerweise um das 21. Lebensjahr. Natürlich - es gibt schon im dritten Lebensjahr herum so ein erstes Aufblitzen und so, aber so richtig, dass man jetzt anfängt wirklich im seelisch Inneren das Ich zu ergreifen, das ist also das 21. Lebensjahr. Die Zeit der Großjährigkeit, wie es früher war. Heute herabgesetzt auf das 18. Lebensjahr. Für den Orient war das immer schon irgendwie passend, weil ja auch dort die Pubertät nicht mit 14 begonnen hat, sondern schon mit 12 Lebensjahren. Das heißt, es war gerade der Übergang beim nathanischen Jesus in die Pubertät hinein. Da kommt das Ich des salomonischen Jesus jetzt hinein und übernimmt sozusagen die Führung da drinnen.


[00:52:14] Wenn der salomonische Jesus 6 Jahre vor der Zeitenwende geboren worden wäre, wenn das so wäre, dann wäre er zu dem Zeitpunkt 18 Jahre gewesen. 12 plus 6 ist 18. Das heißt, er wäre genau in dem Zeitpunkt gekommen, wo sein Ich so richtig ergriffen wird. Aber jetzt in den Leibeshüllen des nathanischen Jesus. Nicht wahr, es ist wirklich schwierig nämlich zu sehen, wie das Ich hinübergehen soll zu dem anderen, wenn es noch gar nicht so wirklich voll erwacht ist. Ich geb´ euch das jetzt einfach einmal als Hypothese mit. Ich will das jetzt nicht felsenfest behaupten, aber ich habe mich mit dem Problem schon lange beschäftigt, schon bevor ich an die Konjunktion gedacht habe. Ja, wann wurde denn der wirklich geboren? Früher? Etwas früher? Wie? Wann? Und es gibt eine Konstellation. Ich wusste, dass es mit dem Herodes die Schwierigkeit gibt , dass der einfach ziemlich eindeutig 4 Jahre früher gestorben ist. Wie passt das?


[00:53:44] Also man hätte dann entweder das Problem, dass das mit der Zeitenwende falsch liegt? Dass man sich da vertan hat. Dann würde sich das ausgehen. Oder es ist einfach eine größere Zeitspanne zwischen der Geburt dieser beiden Jesusknaben. Ich will das nicht behaupten. Es wird von R. Steiner nirgendwo angesprochen. Ich habe es auch jetzt sonst nirgendwo gefunden als Idee oder was? Aber es ist etwas, was für mich eine gewisse Plausibilität hat, die drinnen liegt. Ihr müsst es nicht annehmen oder sonst was. Vielleicht wollt ihr drüber nachdenken oder euch beschäftigen damit. Nicht mehr und nicht weniger. Das wollte ich da an der Stelle, vierte Kulturepoche, Thyatira, nur kurz erwähnen noch. Als Ergänzung zu dem, was voriges Mal war.

Die fünfte Kulturepoche, die Gemeinde von Sardes, das ist die Epoche in der wir zur Zeit drinnen stehen. Hier beginnt in der Apokalypse des Johannes für uns die Zukunft 00:54:37

Ja - wir müssen schneller weitergehen. Fünfte Gemeinde, die Gemeinde von Sardes. Das ist unsere Kulturepoche. Also wo wir jetzt drinnen stehen. Das heißt, für uns fängt die Zukunft im Grunde jetzt da an. Also unsere Apokalypse startet sozusagen da. Und was steht bei uns?


"Du hast den Namen eines lebendigen Wesens und bist doch tot."


Das sind wir. Wir sind nämlich geistig ziemlich tot. Das ist unser Problem heute. Aber -.


"Strebe danach, in deinem Bewusstsein zu erwachen und erkrafte, was in deiner Seele noch lebendig ist, damit es nicht auch noch erstirbt."


Und so weiter. Und so weiter.


"Wenn du nicht zu einem höheren Bewusstsein erwachst, so werde ich wie ein Dieb kommen. Du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich komme."


Aber immerhin.


[00:55:48] "Einige wenige Namen hast du jedoch in Sardes, die ihre weißen Gewändern nicht befleckt haben. In weißen Gewändern werden sie meine Pfade gehen. Dessen sind sie würdig."

Das Denken, das in der vierten Kulturepoche begonnen hat, ist heute weitgehend abgestorben. Heute haben wir die Aufgabe die Bewusstseinsseele zu entwickeln, das heißt das Bewusstsein auch auf Geistiges zu richten und damit ins lebendige Denken hinein zu kommen. Dafür braucht es das Opfer des Intellekts 00:56:02

Also da hätten wir eine Aufgabe für uns ganz konkret. Weil ihr wisst, die Apokalypse ist einfach nicht wirklich ein Buch zu lesen, sondern eine Betriebsanleitung dafür selber Apokalyptiker zu werden. Und mit seinem Leben, mit meinem Leben die eigene Apokalypse zu schreiben. Durch die Taten, die man setzt, im Leben. Um das geht's. Das ist so ein allgemein gehaltenes Betriebshandbücherl. Wenn wir uns geistig entwickeln, also dann ist es wichtig einmal heute, dass wir die Bewusstseinsseele entwickeln, dass wir in der Bewusstseinsseele, diese auch auf Geistiges richten können. Und dass wir zumindest damit in ein lebendiges Denken hineinkommen. Das heißt, dass wir mit dem Leben denken können, nicht nur mit dem Toten. Das Denken, das in der vierten Kulturepoche begonnen hat, ist heute mittlerweile komplett abgestorben. Das ist gut, es ist notwendig, um unser Bewusstsein zu erwecken. Gerade dadurch ist unser Bewusstsein erwacht. Und Rudolf Steiner sagt es ganz deutlich und er sagt es über den Intellekt: Er ist die Voraussetzung dafür, um in die Geisteswissenschaft hineinzukommen. Daher der beste Weg ist, mit unserem Denken, wie wir es halt einmal haben, Geisteswissenschaft zu studieren als Grundlage dann für ein eventuelles eigenes geistiges Erleben. Geistiges Forschen.


[00:57:46] Aber es muss dann, damit wir wirklich zur geistigen Erfahrung kommen, auch kommen das Opfer des Intellekts. Auch das glaube ich, habe ich schon erwähnt. Und dieses Opfer ist natürlich umso wertvoller, je mehr wir von dem haben, was wir opfern können. Also Opfer des Intellekts, heißt nicht, ah, ich bin eh blöd, dann wird es eh gut funktionieren. Das ist es nicht. Wir müssen uns abrackern. Wir müssen uns abrackern, so ein Buch wie die Apokalypse auch irgendwie fassen zu wollen. Wir wollen es irgendwie verstehen. Was meint er denn? Und wir kommen an allen Ecken und Enden drauf, unser Verstand zerbröselt uns. Und trotzdem versuchen wir es. So wie ich das vorher versucht hab´, mit der Zeit und mit der Ewigkeit. Oder mit der Ewigkeit, die im Augenblick vorhanden ist. Es ist für unseren Verstand im Grunde nicht bewältigbar. Und wir müssen es aber trotzdem versuchen heranzukommen. Und wenn wir diese Grenze wirklich erleben, unser Verstand an die Grenze kommt. Dort kann der Durchbruch passieren.

Der Weg von einem lebendigen Denken in die Imagination zu kommen, dieser Weg ist für die sechste Kulturepoche vorgesehen, der Gemeinde von Philadelphia 00:58:56

Und dann muss ich schauen, ha, was kommt denn da jetzt durch? Jetzt ist nämlich plötzlich der Spiegelbelag weggekratzt und es leuchtet etwas durch. Und das dann anschauen können. Das ist das Wichtige. Dann kommen wir weiter. Und dieses Anschauen, also weiter vom lebendigen Denken wirklich ganz in die Imagination hineinzugehen, also zu einem neuen Hellsehen zu kommen, das aber ganz bewusst ist, so wachbewusst ist, wie nur heute das bewussteste Denken ist, ja sogar noch bewusster werden wird, das ist dann in der Gemeinde von Philadelphia in der nächsten Kulturepoche bzw. bei Einzelnen natürlich schon jetzt. Also Anthroposophie ist natürlich auch ein Weg, um das bis zu einem gewissen Grad vorzuziehen. Also es etwas früher zu entwickeln.


[00:59:59] Ja - und wenn das passiert ist, dann ist auch ganz richtig, dann eröffnet sich uns der Blick auf die Zukunft. Auf die Wirklichkeit. Nicht wahr, auch das ist schon wieder so ein Paradoxon, wenn man normal zu wem spricht, also wenn ich sage, die Wirklichkeit ist das, was noch nicht da ist. Dann wird jeder sagen, jetzt bist aber ganz beklopft. Also das, was noch gar nicht da ist, das ist die Wirklichkeit? Ich glaube, die Wirklichkeit ist das (Wolfgang klopft hart auf die Tischoberfläche), das ist die Realität. Die Realität ist das Gestorbene, das Tote. Aber das, was die Änderung in der Welt, die Weiterentwicklung, bewirkt, das kommt eben aus der Zukunft. Also wenn wir es jetzt aus der irdischen Perspektive sehen. Also das gerade, was noch nicht abgestorben ist. Von dort kommenden die wirkenden Kräfte. Nicht aus der Vergangenheit. Nicht aus der Kausalität, wie man es in der Physik sagt. Die Ursache, die immer vor der Wirkung ist. Im Geistigen ist es genau anders. Und da heißt es dann:


Wer überwindet,...


[01:01:15] Also für die Gemeinde von Philadelphia, die sechste Kulturepoche, also das heißt, die sogenannte slawische Kulturepoche, die in engem Zusammenhang natürlich auch stehen wird mit Mitteleuropa, aber letztlich eine Weltkultur natürlich sein wird. Also im Grunde ab jetzt geht es im Eiltempo in eine Weltkultur hinein. Die reich differenziert ist, aber irgendwann einmal nichts mehr mit Ländergrenzen auf sich hat und nichts mit Kontinentgrenzen, sondern wo das Minimum der globale Maßstab ist. Die Wirtschaft - man kann ja viel schimpfen über die Globalisierung, die damit verbunden ist, und die Zerstörung, die damit verbunden ist - und sie hat trotzdem ein Gutes, weil sie ist der Motor dieser Globalisierung. Wir entkommen ihr nicht mehr. Wir kommen immer mehr in die Situation hinein, dass wir wissen im Grunde, alles, was ich hier und jetzt und da tue, hat eigentlich globale Auswirkungen. Wie ich mich hier entscheide, was ich kaufe oder nicht kaufe, was ich konsumiere oder nicht konsumiere, hat einen Einfluss schon auf die ganze Welt letztlich heute. Wie ich mit dem Boden umgehe sozusagen, um die Nahrungsmittel zu bekommen. Das alles! Weil die Masse der Menschen macht dann sehr, sehr viel aus. Im Kleinen wie im Großen. Und es gibt heute natürlich immer die Notwendigkeit, hier vor Ort zu handeln, aber mit dem Bewusstsein für den ganzen Globus. Und da stehen noch viele, viele Aufgaben vor uns. Wenn ihr denkt, wie viele unterschiedliche Kulturen es gibt und aus denen aber nicht jetzt einfach ein Eintopf entstehen soll. Wo aber auch die Grenzen überwunden werden müssen. Und wo neue viel individualisiertere Kulturen noch entstehen, die aber Elemente aus allen Bereichen nehmen, sie verändern, verwandeln, wo alte Traditionen zu etwas Neuem werden, aber da ist was Indianisches vielleicht drin, da ist was Europäisches drin, da ist sonst irgend etwas drinnen.


[01:03:27] Und genauso werden sich die Religionen in der Form, wie wir sie jetzt kennen, in Form der konfessionellen Bekenntnisse aufhören, sondern da wird die geistige Realität hereinkommen, die sich aber in den unterschiedlichsten Facetten zeigen kann. Also da - und das sind Dinge, die wirklich sehr, sehr vor der Tür stehen. Und diesen Aufgaben müssen wir uns jetzt stellen und entwickeln diese Offenheit. Und wir wissen, wie schwer das ist. Wie unterschiedlich die Mentalitäten auch der Völker und Volksgruppen und kleiner Gruppen sind. Der eine, der muss den ganzen Tag, wenn er was am Herzen hat, muss er es herausschreien und es ist laut und Ding. Und der andere sagt, ich muss sterben, links ist ein Lärm, rechts ist ein Lärm, ich halte das nicht aus. Und mit diesen Dingen müssen wir langsam lernen umzugehen. Es ist wahnsinnig schwierig. Also im Moment sind das ja überall Konfliktsituationen in Wahrheit. Und da müssen wir drüber kommen. Damit rede ich nicht jetzt, kommt alle herein aus allen Ländern.  Aber wir müssen uns mit dem auseinandersetzen, ob wir wollen oder nicht. Es wird kommen einfach. Also die Auseinandersetzung wird da sein.


[01:04:46] Und und wenn wir jetzt in dieses geistige Zeitalter hineingehen - ja, jetzt sage ich ganz etwas Starkes - und diesen Blick hinter den Spiegel werfen, dann gibt es keinen Konservativismus mehr, dann gibt es keine Tradition mehr. Sondern alles, was früher Tradition war, muss in jedem Augenblick neu geschaffen werden. Das heißt nicht, dass alles verschwindet, also Weihnachtsfest oder so. Nur - wir müssen es in jedem Moment neu erfinden geradezu. Das ist das Wichtige. Und vielleicht noch viel mehr als das, was es bis jetzt gab. Aber es wird nichts mehr geben können, was einfach gewohnheitsmäßig fortwirkt. Das sind die toten Dinge, die herunterfallen. Das ist das, was schon bei unserer Kulturepoche gesagt wurde. Du hast den Namen eines lebendigen Wesens, aber du bist tot. In den alten Zeiten war das der tragende Grund für alles. Das Tote nämlich. Die Tradition, die sich vielleicht über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende praktisch unverändert weitergetragen hat. Weitergetragen wurde durch alte geistige Kräfte, die von Eingeweihten hereingenommen wurden und getragen wurde. Heute muss man sie individuell und in Gemeinschaften von freien Individuen immer wieder neu schöpfen. Wirklich neu schöpfen. Jedes Fest, das wir gestalten, muss in Wahrheit jedes Jahr, wo wir es gestalten, neu geschöpft werden. Dann lebt es! Ansonsten ist es etwas, was bereits tot wird und den schwarzen Belag am Spiegel verstärkt. Also wirklich hineinkommen in das aktuell Geistige. Ja, weil dann, dann heißt es:


"Wer überwindet...."


Eben in diesem Sinne.


"Den will ich zu einer Säule im Tempel meines göttlichen Vaters machen. Er soll diesen Tempel nicht mehr verlassen."


[01:07:08] Aber dieser Tempel ist eben der geistige Tempel. Und diese Säule ist auch eine geistige Säule, das ist die Ich-Kraft, die da steht. Also nicht dass ihr jetzt glaubt, jetzt redet er wieder von so einem festen, unveränderlichen Ding. Dieses einzig feste, unveränderliche oder immer wieder neu Tragende ist das Ich. Immer neu und doch immer dasselbe. Auch wieder paradox. Nicht wahr, das Ich ist immer mit sich selbst identisch und ist doch immer wieder neu. Es ist immer dasselbe. Es ist das Selbst. Und doch immer wieder neu. Sonst ist es nämlich gar nicht. Ihr kenn das Bild mit dem Phönix aus der Asche. Also wir stehen wirklich dort an der Grenze, wo das alte zerbröselt, zerstäubt und die Wirklichkeit hereinkommt. Und die Wirklichkeit erschafft sich in jedem Moment. Ja, "er soll diesen Tempel nicht mehr verlassen."


"Und ich will ihm den Namen meines göttlichen Vaters in sein Wesen einschreiben und den Namen der Gottesstadt, des Neuen Jerusalem, das sich von meinem göttlichen Vater her aus dem Himmel hernieder senkt, und meinen eigenen Namen, den neuen."

Also den Christus-Namen. Und das ist zugleich der Ich-Name. Das Wort ist ja so wunderschön, wie Rudolf Steiner öfter darauf hinweist, in dem Wort Ich sind die Initialen des Jesus Christus drinnen.

Die siebente Gemeinde ist die Gemeinde von Laodizea 01:08:52

Und wenn wir das dann geschafft haben, dann ist einmal ein bisschen Ruhe angesagt, wo sich nicht viel tut. In der Bibel ist ja auch in der Schöpfungsgeschichte der siebente Tag der Ruhe und die siebente Gemeinde ist die Gemeinde von Laodizea. Da sind zwar die, die weder warm noch kalt sind, also die lauwarm sind, so irgendwie. Da tut sich nicht mehr viel. Es ist eine gewisse Ruhephase, die da ist. Da werden keine neuen Entscheidungen im Grunde mehr fallen. Also das heißt, das hat aber auch seine Berechtigung.


[01:09:32] Also wir steuern jetzt in diesem Zeitraum der Kulturepochen auf einen Höhepunkt letztlich zu in der sechsten Kulturepoche, die also noch vor uns liegt. Das wird die eigentliche Blütezeit sein - wenn alles gut läuft - der Menschheit auf Erden. Und dann klingt es langsam aus. Und damit hängt auch zusammen - was ich ja auch schon erwähnt hatte - dass etwa ab dem sechsten, siebenten Jahrtausend die Menschheit beginnt unfruchtbar zu werden und dass damit die Inkarnationen immer mehr zurückgehen. Ich meine, sie werden schon vorher zurückgehen. Aber es wird so sein, dass dann schon gar nicht so wenige Menschen sich nicht mehr inkarnieren werden auf Erden, weil sie es einfach nicht mehr notwendig haben für ihre geistige Entwicklung. Sie können diese bereits in einem höheren Zustand, also das heißt, zunächst einmal in einem ätherischen Zustand weitermachen. Das heißt, da beginnt es bereits, dass die Menschheit in einen ätherischen Zustand übergeht und die Zeit der Inkarnationen endet. Begonnen haben sie in der lemurischen Zeit. Da fangen sie an zu enden. Wird für viele noch weitergehen im physischen Leib. Aber es wird immer schwieriger werden.

Nach der Zeit der Kulturepochen, nach den Sendschreiben an die sieben Gemeinden, werden wir gestellt vor dem Thron im Himmel 01:11:00

Ja - dann ist also die Zeit der Kulturepochen vorbei. Dann ist ein großer Einschnitt. Rudolf Steiner spricht ja davon, dass die Zeit der Kulturepochen zu Ende geht mit dem großen Krieg aller gegen alle. Von dem hier zumindest direkt gar nicht die Rede ist in der Apokalypse. Muss man auch dazu sagen, das ist gar nicht erwähnt. Wird jetzt gar nicht erwähnt. Aber etwas anderes ist. Wir sind dann gestellt vor dem Thron im Himmel. Also das heißt, wenn wir da jetzt wirklich diesen Spiegel durchstoßen haben - weil das ist nämlich genau der Punkt, wenn wir dann übergehen in den Zustand, wo wir im Ätherischen bereits unser Ich-Bewusstsein aufrecht erhalten können - dann sind wir wirklich hinter dem Spiegel. Und dann sehen wir den Thron Gottes.


"Und schon war ich ins Geistgebiete emporgehoben. Siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Throne saß eine Gestalt. Der Thronende glich in seinem Glanze einem Jaspis und einem Karneol. Und um den Thron rundete sich ein Regenbogen, der leuchtete wie ein Smaragd. Im Kreise um den Thron standen vierundzwanzig Throne, und darauf saßen vierundzwanzig Älteste in weißen Gewändern mit goldenen Kronen auf den Häuptern."

Um den Thron herum sitzen die 24 Ältesten 01:12:42

Über die haben wir gesprochen, über die 24 Ältesten. Das sind die - naja - Vorgänger des Menschen, die dem Menschen vorangegangen sind in der Menschheitsentwicklung. Wir hatten davon gesprochen - ja - die Entwicklung des Menschen, dass es bis dorthin kommen konnte, wo wir heute stehen, bedurfte einer langen, langen Vorbereitung. Und diese Vorbereitung geht noch über unser Erdendasein weiter in die Vergangenheit zurück, soweit man das zeitlich fassen kann. Nämlich in einen anderen Kosmos sogar, der dem Erdenkosmos vorangegangen ist, wir haben das genannt den Alten Mond. Und vor dem Alten Mond gab es die Alte Sonne, wieder ein eigener Kosmos in Wahrheit und den Alten Saturn. Dort beginnt es. Mit einer reinen Wärmewelt. Einem Wärmekosmos. Und auf jeder dieser Stufen haben Wesenheiten ihre Menschheitstufe durchgemacht. Menschheitstufe durchmachen heißt nicht unbedingt so herumrennen wie wir. In einer reinen Wärmewelt, wie dem Alten Saturn, ist das schwierig. Da gibt es keinen fleischlichen Körper. Da gibt es zwar einen physischen Leib, aber der physische Leib besteht nur aus Wärme. Kann man sich heute gar nicht vorstellen. Wie ist das? Und trotzdem haben dort Wesenheiten ihre Ich-Entwicklung durchgemacht. Sie haben ein Ich entwickelt, das heißt, sie wurden eigenständige geistige Wesenheiten, die sich ihrer selbst bewusst waren, die aber nicht die Freiheit hatten - und auch heute noch nicht haben - wie sie der Mensch hat. Das waren damals die Urengel. Also die heutigen Urengel haben damals ihre Menschheitsstufe durchgemacht. Und zwar gab es dabei auf dem Alten Saturn gleich sieben Stufen solcher Wesenheiten, die in sieben Entwicklungsperioden - manche eben sehr schnell, manche langsamer - sich entwickelt haben.


[01:14:51] Und in ähnlicher Weise war es auf Alten Sonne, die heutigen Erzengel, die dort ihre Menschheitsstufe, ihre Ich-Entwicklung durchgemacht haben. Wieder sieben Stufen. Ebenso auf dem Alten Mond. Die heutigen Engel. Die waren dort Menschen sozusagen. Haben ihr Ich bekommen. Wieder durch sieben Stufen. Jetzt haben wir schon 3 x 7, das ist 21. Und wir stehen heute in der Erdentwicklung in der vierten großen Runde drinnen. Das sind also noch viel größere Zeitperioden als die Kulturepochen, ja selbst als diese Hauptzeitalter, die wir besprochen haben, also atlantische Zeit noch davor und lemurischen Zeit und so weiter. Sondern das sind noch größere Zyklen, davon gibt es sieben. Und davon sind drei bereits abgeschlossen. Auch da haben Wesenheiten ihre Menschensstufe durchgemacht. Ihr Ich bekommen. Dazu zählen zum Beispiel Wesenheiten, die auf dem Alten Mond nicht fertig geworden sind, nicht ganz damit, und das jetzt nachgeholt haben während der Entwicklung. Das heißt, es sind wahrscheinlich luziferische Wesenheiten zum Beispiel. Gehören also auch da dazu. Aber auf jeden Fall sind noch drei Gruppen von Wesenheiten. Jetzt haben wir also 21 aus den früheren kosmischen Zuständen: Sieben aus dem Alten Saturn, sieben aus der Alten Sonne, sieben auf dem Alten Mond und noch drei auf der Erde. Das sind insgesamt 24. Das sind die 24 Ältesten. Und die sind ganz eng mit uns verbunden, weil die alle in gewisser Weise das gleiche Schicksal gehabt haben, geistige Wesen zu werden. Und das verbindet irgendwie. Weil wenn man schon Äonen lang und viele Kosmen lang ein geistiges Wesen ist, schaut die Welt wahrscheinlich anders aus. Das können wir jetzt natürlich noch nicht beurteilen. Aber die wissen sozusagen wie das ist, ein Ich zu werden. Und die sind uns vorangegangen. Und die sitzen da jetzt um den Thron herum.

Vor dem Thron das gläserne Meer, das mit den kristallbildenden Kräften zusammenhängt. Der Kristallhimmel bildet die Grenze. Unser Ich stammt von dort, was noch darüber hinaus ist, das Außerräumliche, Außerzeitliche 01:17:12

Davor das gläserne Meer vor dem Thron. Blitze zucken aus dem Thron. Sieben Fackeln brennen vor dem Thron. Das sind die sieben göttlichen Schöpfergeister, steht dann da drinnen. Und eben dieses gläserne Meer. Das gläserne Meer ist im Übrigen - hängt zusammen mit dem Mineralreich. Das ist nämlich das Neue, was entsteht mit der Erdentwicklung. Das gab es vorher noch nicht. Weil es gab auf dem Alten Saturn das Wärmeelement, es gab auf der Alten Sonne das Luftelement, das Gasförmige, auf dem Alten Mond, das Flüssige, bis - von mir aus - das Zähflüssige. Und erst auf der Erde beginnt es zu kristallisieren. Und zwar in Wahrheit genau zu dem Zeitpunkt, wo der Mensch - wie würde man Neudeutsch sagen - touch down macht, die Erde berührt. Das heißt, mit der ersten Inkarnation. Da fängt es an. Weil der Mensch steigt aus höheren Sphären herunter. Aus einer Wärmesphäre zunächst, aus einer Luftsphäre, das ist die typische Schilderung im zweiten Kapitel der Genesis, Jahwe-Elohim blies dem Adam den lebendigen Odem ein. Das ist nichts anders, als dass er jetzt in sein Wesen das Luftelement aufnimmt. Vorher war er nur ein Wärmewesen. Also der Adam hat begonnen als ein Wärmewesen. Dann wird er weiter ein Luftwesen. Und dann, das hängt jetzt schon mit den Folgen des Sündenfalls zusammen, wird er ein Wasserwesen, also ein flüssiges Wesen sozusagen, also wolkenartig wenn man so will. Und dann erst berührt er die Erde. Und das ist der Moment, wo die Erde anfängt zu kristallisieren.


[01:19:24] Auch das habe ich öfters erwähnt, die Ich-Kräfte hängen nämlich sehr stark mit den kristallbildenden Kräften zusammen. Die sind geradezu das äußere Spiegelbild für das, was in der Ich-Kraft drinnen ist. Und daher nicht dumm, wie es die alten Wissenden beschrieben haben, der Kristallhimmel, der die äußere Grenze sozusagen des äußeren Kosmos ist, dahinter geht es ins Außerräumliche, Außerzeitliche. Von dort stammt nämlich unser Ich. Und da ist der Kristallhimmel die Grenze. Und von dort kommen die Kräfte, die die Kristalle hier bauen und von dort bzw. von dahinter kommt unsere Ich-Kraft und der Christus letztlich, der kommt auch von dort. Also wenn man sagt, er ist von der Sonne herabgestiegen, so ist es mit der Wohnung in der Sonne ja auch schon Zwischenetappe. Er kommt eigentlich von noch viel weiter.


[01:20:26] Da könnte man jetzt viele Fragen anknüpfen: Wie schaut es denn aus mit den vielen anderen Sternen, die es da draußen gibt am Himmel? Die auch Sonnen eigentlich sind. Was passiert denn dort? Weil die sind auch Kolonien geistiger Wesenheiten. Und was spielt sich dort ab? Ist uns jetzt natürlich nicht zugänglich. Ich kann es euch auch jetzt gar nicht beantworten. Nur - man sollte sich die Frage stellen, weil doch eine der Errungenschaften unserer Neuzeit ist ja die, dass wir ein gewisses Bewusstsein bekommen haben für die Weite, die da draußen ist. Wie viele Welten da draußen eigentlich sind. Und überall entwickeln sich geistige Wesen, ob in körperlicher Statur oder Ding, das wissen wir natürlich nicht. Aber geistige Wesen entwickeln sich auf jeden Fall dort. Dazu sind die Sterne da. Und es sind Billiarden von Sternen, die es gibt. So groß ist das ganze.

Um den Thron die vier Lebewesen - hohe Tierkreiswesenheiten 01:21:37

Ja. Und dann sind um den Thron noch die vier Lebewesen. Voller Augen, vorne und hinten. Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem jungen Stier, das dritte hatte ein Antlitz wie ein Mensch und das vierte war wie ein fliegender Adler. Also die Sphinx-Tiere, wenn man so will. Es sind die vier Hauptrepräsentanten des Tierkreises auch. Wir haben die ja auch kennen gelernt jetzt in ganz anderer Form, diese Gestalten, wie wir das Tier besprochen haben, dass da aus dem Meer heraussteigt. Und da haben wir gesagt, ja gut, da haben wir eine sehr verzerrte Gestalt, nicht diese reine. Da hat dieses Tier eine Schnauze wie ein Löwe und Bärentatzen hat es und den Körper eines Panthers. Es ist irgendwie verschoben. Da sind die wichtigsten Tiergattungen harmonisch vereinigt irgendwo. Und das sind ganz hohe Tierkreiswesenheiten. Tierkreiswesenheiten sind eigentlich die Cherubim. Aber diese vier Lebewesen sind Sechsflügler. Das heißt, die sind eigentlich schon - und es ist richtig, dass es da mit sechs Flügeln beschrieben ist, weil die Cherubim werden in der Regel, um es in ein Bild zu setzen, mit vier Flügel geschildert. Und die Seraphim, also die noch höheren, die Seraphim sind nämlich die, die noch über den Tierkreis hinaus wirken - ja - im Grunde uns mit dem ganzen Kosmos verbinden. Also mit allem. Nicht nur mit der speziellen Region des Tierkreises, die sehr wichtig ist für die Gestalt des Menschen, für den Aufbau des Menschen, für das ganze Geschehen auf Erden. Aber trotzdem ist das auch nur ein Segment des Ganzen. Und es muss noch die Seraphim geben, die jetzt die Verbindung mit dem Ganzen aufrechterhalten. Und diese vier hauptsächlichen Tierkreiswesenheiten haben zumindest oder sind zumindest schon auf dem Sprung Seraphim zu werden.

Inmitten des Thrones das Lamm, das den Christus repräsentiert. Das Lamm ist das einzige, das die sieben Siegel des Buches, das der Thronende in Händen hält, öffnen kann 01:24:09

Ja - und dann erscheint das Lamm.


"Und ich schaute. Da stand inmitten des Thrones und der vier Tiere in der Mitte der Ältesten ein Lamm, als wäre es bereits geopfert. Es hatte sieben Hörner und sieben Augen."


[01:24:52] Bitte, da ist auch von Hörnern die Rede. Sieben Hörner und sieben Augen. Die sieben Hörner sind in dem Fall - ja, was ganz groß Gedachtes - es sind die sieben klassischen Planeten. Das sind die sieben Hörner. Aber es sind noch mehr, es sind zugleich - wenn man es noch größer denkt - sind es die sieben kosmischen Entwicklungsstufen der Erde. Der Alte Saturn, die Alte Sonne, der Alte Mond, die Erde, der Neue Jupiter, die Neue Venus und dann der Vulkanzustand. Nur so als Assoziationshintergrund. Also es hatte sieben Hörner und sieben Augen.


[01:25:47] "Diese waren die sieben göttlichen Schöpfergeister, denen das ganze Erdreich als Wirkstätte zugeteilt ist. Die sieben göttlichen Schöpfergeister, das sind die geistigen Kräfte, die unsere menschlichen Wesensglieder formen oder vorbereiten. Also physischen Leib, Ätherleib, Astralleib, Ich, den Zündfunken dafür zumindest geben. Und dann die höheren geistigen Wesensglieder Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Mit dem hängen also diese sieben göttlichen Schöpfergeister zusammen. Und man muss denken, das sind wirklich kosmische, göttliche Schöpfergeister, weil - auch so paradox - wir müssen den Menschen immer seines Ursprungs nach so groß oder so, nicht räumlich, aber so umfassend zu denken, wie den ganzen Kosmos.


[01:26:55] Der Adam, der geschaffen wird, ist ursprünglich der Adam-Kadmon, der kosmische Adam. Und der geht über unser Planetensystem hinaus, der geht über den Tierkreis hinaus, der umfasst alles. Nur dass wir das im Bewusstsein haben. Also ganz weit weg davon, dass man interpretiert und der Herr formte Adam aus einem Erdenkloß oder so ähnlich, dass man sich das ganz äußerlich vorstellt. Das ist viel zu winzig geraten. Der Erdenkloß ist einmal der ganze Kosmos. Da fängt es an. Der ganze Kosmos mit all den Billiarden von Sternen, die dort sind und was da an Planeten herum wurschtelt und so weiter. Das alles ist aus dem Ur-Adam-Kadmon entstanden. So groß ist das.

Das Zeitalter der sieben Siegel, die nacheinander geöffnet werden, ist das Zeitalter der Imaginationen - die vier apokalyptischen Reiter 01:27:57

Ja - und der Thronende, der auf dem zentralen Thron sitzt, der hat also ein Buch in der Hand mit sieben Siegeln. Und das Lamm ist das einzige, das diese sieben Siegel öffnen kann. Und dann werden halt der Reihe nach die sieben Siegel geöffnet. Diese Siegel, sagten wir auch, damit steigen wir zu einer höheren Erkenntnisstufe auf. Weil solange es um die Schilderungen der sieben Gemeinden ging, ging es eigentlich um Schilderungen, die sich im Physischen einmal abspielen. Dann nach der siebten Kulturepoche kommt eh der Durchbruch, wir sehen den Thron im Himmel. Da haben wir jetzt den Belag weggekratzt und wir schauen dahinter. Und dann eröffnet sich der geistige Blick und jetzt können wir die Siegelbilder dann letztlich sehen mithilfe des Lammes, das natürlich wieder der Christus ist in Wahrheit. Und dann sehen wir nicht mehr das Sinnlich-Physische, sondern wir sehen Imaginationen. Also das Zeitalter der Siegel ist das Zeitalter der Imaginationen.


[01:29:10] Und jetzt werden der Reihe nach die Siegel geöffnet. Ah - die zeigen wieder im Grunde etwas, was mit den sieben Kulturepochen zusammenhängt, aber jetzt in Wahrheit auf der imaginativen Ebene. Das heißt, was vorher in den sieben Briefen an die sieben Gemeinden geschrieben wird, jetzt wird der imaginative Hintergrund aufgerollt. Und da kommen halt zuerst einmal der Reihe nach die vier apokalyptischen Reiter. Zuerst das Bild mit dem weißen Pferd. Der ist noch was ganz Strahlendes, Reines. Er hat die Krone aufs Haupt aufgesetzt, einen Bogen in der Hand. Mit dem zweiten Pferd, mit dem roten Pferd, das würde dann entsprechen der urpersischen Zeit. Also Kampf zwischen Licht und Finsternis. Da wird es ziemlich kriegerisch. Und dem wird auch ein großes Schwert übergeben. In der dritten Epoche - geistige Verfinsterung. Schwarzes Pferd. Ägyptische Zeit. Schwarzes Pferd. Und was hat er? In der Hand hält der Reiter eine Waage und er spricht, ein Maß Weizen für ein Denar, drei Maß Gerste für ein Denar und so weiter. Also eine Waage hat er in der Hand. Jetzt fängt das Wägen an und der Handel fängt an so im Großen und diese Dinge alle. Also das ist die ägyptische Zeit. Und dann das vierte Siegel, griechisch-lateinische Zeit. Uiuiui. Ein fahles Pferd, ein fahles Pferd kommt. Und der Name seines Reiters hieß der Tod. Ja - und tatsächlich ist es ja auch so, dass eigentlich erst in der griechisch-lateinischen Zeit sich die Menschen - naja - so richtig der Tragik des Todes bewusst wurden. Bis dahin hatte man ein klares Bewusstsein, ja, man geht ins geistige Reich, man geht durch Reinkarnation durch. Das war den Vielen bekannt einfach und selbstverständlich. Jetzt wird es kritisch irgendwie. Man sieht das nicht mehr so ins Geistige hinein, man sieht nur, mit dem Tod, ahhhh, die irdische Persönlichkeit verweht. Das erlebt man nämlich. Und der Punkt ist eben, weil ja in der griechisch-lateinischen Zeit jetzt so richtig erst das Ich zu erwachen beginnt und das Ich, das ist was, was in dieser Persönlichkeit drinnen werkt und formt und arbeitet. Dann merkt man, ahhh, das ist aber weg. Die Seele, die nämlich so gebaut wird, ist durchaus nicht unsterblich. Das Geistige schon. Aber die Seele nicht zu dem Zeitpunkt. Sie war es vorher bis zu einem gewissen Grad, aber nur, war es da keine individuelle Seele, sondern eigentlich die Gruppenseele, die Volksseele oder die Stammesseele oder sonst was. Man fühlte sich geborgen in Abrahams Schoß sozusagen. Das war sicher, die vergeht nicht. Die geht zumindest über viele, viele Generationen. Ist die, lebt die, diese Seele. Die kann nicht vergehen. Weil sie nicht auf das Individuum noch eingeschränkt war, sondern einen ganzen Stamm, ja vielleicht ein ganzes Volk umfasst hat. Und man konnte dann höchstens beklagen vielleicht den Tod eines Volkes, eines Stammes, eines Ganzen. Wenn also die Erinnerung an diesen Stamm verloren geht, ja dann ist diese Volksseele auch gestorben in gewisser Weise.

Beim vierten Siegel - die griechisch-lateinische Kulturepoche repräsentierend - erwacht das Bewusstsein für den einzelnen Menschen und für das, was er aus dem Seelischen machen kann, nämlich etwas Unsterbliches 01:33:23

Aber jetzt erwacht das Bewusstsein für den einzelnen Menschen und für das, was er aus dem Seelischen macht. Das heißt also, eine persönliche - ich sage bewusst jetzt einmal persönliche - Seele entwickelt. Aber die ist - leider Gottes - weg mit dem Tod, weil die ist noch ganz stark ans körperliche Werkzeug gebunden. Also Empfindungsseele hat was zu tun mit den leiblichen Sinnen, durch die man was aufnimmt, auch mit der inneren Körpertätigkeit, die sich in Empfindungen widerspiegelt. Da ist noch nichts drinnen, was der Ewigkeit zugehören würde. Und damit entsteht da wirklich eine große Tragik. Und daher dann lieber ein Bettler in der Erdenwelt als ein König im Schattenreich. Weil - was bleibt im Schatten? Es bleibt nämlich schon etwas über. Oh ja, es bleibt schon was über. Aber gerade das, was wir nicht mögen, nämlich unsere karmischen Verfehlungen. Oje, die bleiben über. Aber sonst alles, das Positive, die Freude, die wir gehabt haben im Leben und die schönen Erlebnisse, die man alle hat. Und - weg. Es bleibt nur das Karma-Binkerl. Also das heißt, das ist nicht gerade die Unsterblichkeit, die man sich gewünscht hätte. Das ist die Bürde.


[01:34:54] Und dieses Bewusstsein tauchte also ganz stark in der griechisch-lateinischen Zeit auf. Und daher jetzt auch die Sehnsucht, wie kann dieser Tod überwunden werden? Das heißt, wie kann die Seele nämlich wieder an der Unsterblichkeit teilnehmen? Wie kann sie ihrer wieder teilhaftig werden? Und das geht eben nur dadurch, dass wirklich jetzt ganz bewusst die Ich-Kraft einzieht in die Seele und sie zu verwandeln beginnt, bewusst jetzt zu verwandeln beginnt. Und das ist erst seit der Zeitenwende möglich überhaupt. Also seit der Christus durch das Mysterium von Golgatha gegangen ist. Und damit beginnt langsam, langsam - es ist natürlich nicht mit einem Schlag für die ganze Menschheit Realität oder Wirklichkeit geworden - aber nach und nach beginnt das, dass die Menschen merken, aha, aus meinem Ich heraus kann ich etwas in meiner Seele schaffen, was unsterblich ist.


[01:36:08] Und da entstand natürlich auch sehr stark eine Kluft zwischen den - ja, auch Eingeweihten und vor allem Denkern aber auch - die noch mehr von ihrem Denken in der vorchristlichen Zeit waren, also zwar schon in der griechisch-lateinischen Kulturepoche, aber die halt noch an dem Christus-Ereignis geistig vorbeigegangen sind, die haben dieses Erlebnis noch nicht haben können, dass da in der einzelnen individuelle Seele sich etwas Unsterbliches auszubilden beginnt. Das war zum Beispiel der große Streit zwischen dann den Scholastikern und den Arabern, also denen, die aus dem Islam kommen. Die waren der Ansicht, ja, dann während der Mensch auf Erden verkörpert ist, senkt sich ein Seelisches, ein Geistiges hinein. Aber mit dem Tod geht das wieder im großen Ganzen auf. Und die christlichen Scholastiker, namentlich Thomas von Aquin sagten, nein, da entsteht ein unsterbliches Seelisches durch das Ich. Und das bleibt, das verweht nicht. Wenn auch vielleicht 90 oder 95 Prozent der Seele immer noch sterblich sind, aber da bleibt etwas. Es bleibt nicht nur der geistige Kern, sondern auch etwas von der Frucht sozusagen, die entstanden ist. Eben diese Seelenfrucht, die entstanden ist. Weil solange das nicht passiert fangen wir im Grunde irgendwie immer wieder von vorne an. Das ist so wie ich bastle was und dann ist es wieder kaputt. Aber da geht etwas durch im Seelischen.

Die Pferde der apokalyptischen Reiter sind ein Symbol für das Denken des Menschen. Die Menschheit hat das bewusste Denken zu dem Zeitpunkt begonnen, als in der Natur draußen die Pferde entstanden sind 01:38:08

Ja, die Pferde übrigens nur zur Erinnerung, sind ein Symbol für das Denken des Menschen, für den langsam sich entwickelten Intellekt. Weil ich sagte euch, es ist so, dass die Menschheit begonnen hat mit diesem bewussten Denken so ganz anfänglich genau zu der Zeit, als in der Natur draußen die Pferde entstanden sind. Als in Wahrheit, wenn man es richtig sieht, der Mensch aus seinem Wesen die Pferde herausgesetzt hat. Das hat ihm die Möglichkeit gegeben, gewisse Ätherkräfte, die das Pferd außerhalb seines Kopfes hat - das Pferd hat nämlich zwar einen physisch großen Kopf, aber es hat vor allem einen großen Ätherkopf - und genau diese Kräfte, die das Pferd da draußen hat, hat der Mensch in sich hinein genommen. Aber dazu musste er als physisches Wesen das Pferd ausscheiden. Weil sonst hätte er halt auch noch so einen Ätherkopf. Dann wäre er zwar hellsichtig, aber traumhaft hellsichtig. Und nicht selbstbewusst. Also der Mensch musste das hineinziehen. Und dieser Prozess des Hineinziehens, so dass wirklich jetzt - man kann sagen, wenn man es in ein räumliches Bild fassen will - dass der physische Leib in seiner Form deckungsgleich wird mit dem Ätherleib, das ist eben genau in der griechisch-lateinischen Zeit. Damit ist diese Entwicklung aber abgeschlossen, hat ihre Aufgabe erfüllt. Das heißt im Grunde, ab dem Zeitpunkt an ist dieser Intellekt mit der damit verbundenen Gehirnbildung eigentlich schon auf dem absteigenden Ast. Also das heißt, heute sind wir schon ziemlich ein Stückerl bergab gefahren und haben schon einen ziemlich Schuss auch darauf, also Steilhang nach unten. Trotzdem brauchen wir ihn, also ich will gar nicht schimpfen darüber. Aber es ist ein Auslaufmodell auf längere Sicht.


[01:40:28] Und - jetzt fünftes Siegel. Das würde jetzt wieder unserer Kulturepoche auf der imaginativen Ebene entsprechen. Da geht's jetzt - kein Pferd mehr als Bild. Überhaupt nicht. Es schaut also eher unangenehm aus, nämlich gerade für die, die sich geistig entwickeln.


"Ich sah unterhalb des Altars, die Seelen derer, die um des göttlichen Wortes und um ihrer Zeugenschaft willen den Opfertod erlitten hatten."


[01:41:11] Und das betrifft uns jetzt. Das betrifft uns jetzt. Also es sind die, die - ja - auch gewisse Leiden durchmachen. Aber gerade dadurch den Fortschritt machen. Und jedem einzelnen von ihnen wurde ein weißes Gewand gegeben. Und da stehen wir drinnen. Das heißt, es ist natürlich eine Zeit der Prüfungen, es ist eine Zeit der bewussten Auseinandersetzungen mit den Kräften des Todes auch, also mit dem dunklen Reich da unten. Es ist eine Zeit der Auseinandersetzung mit der ganzen karmischen Bürde, die wir auf uns nehmen. Aber gerade das ist alles die Basis dafür, dass wir höher, wirklich um einiges höher steigen können. Also sehr viel mehr, als zum Beispiel in der griechisch-lateinischen Zeit möglich war. Da konnte man geistig in Wahrheit nur verzweifeln letztlich.


[01:42:17] Ich meine, es ist immer noch eine Rückschau auf das verlorene Geistige, da hat man noch ein bissl was davon. Aber das ist im Grunde immer noch zunächst einmal eine Rückschau. Erst dann in nachchristlicher Zeit, bei den Scholastikern oder auch vorher schon, gibt es Ansätze zu was Neuem. Aber - es ist noch immer nicht ganz da. Sie kommen nicht durch. Ihr wisst es eh, ich habe euch erzählt, wie der Thomas von Aquin, der wirklich den Intellekt, der aus der griechisch-lateinischen Zeit stammt, zur höchsten Blüte gebracht hat. Also wenn man seine Argumentationen liest, die sind so logisch und so präzise und so fein und so detailreich und so besonnen, nämlich immer dieses Auswiegen der Argumente. Und wo er möglichst alles einbezieht, was ihm zugänglich ist, also jeden eigentlich zu Wort kommen lässt und dann aus dieser sorgfältigen Prüfung das Urteil fällt: Ich aber sage, es ist so und so. Also da bringt er erst die Argumente dagegen, dann die Argumente dafür und dann, dann rundet er das das Bild ab. Und das geht so präzise und mit so einem Fleiß eigentlich und es ist eine Knochenarbeit. Eine wirkliche Knochenarbeit. Genauso eine Knochenarbeit ist es zu lesen. Weil er wirklich jedem Futzerl nachgeht. Also das ist mindestens so gewissenhaft wie heute die Naturwissenschaft vorgeht. Also das ist hochsystematisch. Aber was sagt er am Ende seines Lebens, also wenige Wochen fast oder Monate sind es vor seinem Tod, also am Nikolaustag 1273. Da hat er eine große Vision. Er war bis dahin nicht hellsichtig oder was, aber da bricht die Hellsichtigkeit durch. Und dann sagt er, alles, was ich bisher geschrieben habe, ist trockenes Stroh. Und er hat nichts mehr geschrieben. Und auch nichts mehr diktiert. Er hat nämlich immer gern diktiert. Weil er war schon damals Multitasking was wir heute haben, er hat nämlich gleichzeitig manchmal vier Sekretären diktiert. Da brauchen wir uns gar nichts heute einbilden auf unser Multitasking. Das hat er schon drauf gehabt damals.

Im fünften Siegel geht es darum, den Durchbruch ins Geistige zu schaffen oder zumindest vorzubereiten und im sechsten Siegel wird der Durchbruch in die geistige Welt deutlich geschildert 01:44:54

Aber jetzt in der fünften Epoche geht es um was anderes. Es geht darum, den Durchbruch ins Geistige zu schaffen oder zumindest vorzubereiten, sodass er dann wirklich erfolgt für eine größere Zahl von Menschen in der sechsten, in der nächsten Kulturepoche. Und das ist diese Epoche, wo das sechste Siegel entsprechend geöffnet wird. Und da wird jetzt ganz deutlich geschildert dieser Durchbruch in die geistige Welt. Also in ein bewusstes geistiges Schauen hinein. Und das ist also eine ganz markante Schilderung für so einen Durchbruch, wie so was erlebt werden kann, wenn man es in ein sinnliches Bild übersetzt.

"Und ich sah, als es das sechste Siegel öffnete...."

Also das Lamm öffnet das sechste Siegel.

"Da erhob sich ein großes Erdbeben. Und die Sonne wurde schwarz wie ein härenes Trauergewand, und der volle Mond wurde blutrot, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie wenn ein Feigenbaum im heftigen Wehen des Windes seine unreifen Früchte abschüttelt. Und der Himmel wich zurück wie eine zusammengerollte Buchrolle."

[01:46:14] Das ist ein Bild, was der Goethe im Faust zum Beispiel auch verwendet. Wenn der Faust im Auftrag des Kaisers - also im zweiten Teil des Faust - Helena und Paris, diese Gestalten aus der griechischen Antike, hervorzaubert für den Kaiserhof. Und der Hofastrologe berichtet dann auch, also ein tiefes Theater scheint sich aufzustellen, die Teppiche gleiten zurück wie gerollt vom Brand, um auch damit anzudeuten, jetzt ist es der Blick geöffnet auf eine geistige Welt, die jetzt da alle im Hof, die allerdings in Trance versetzt sind, miterleben können. Ganz typisches Bild. Oft ist da auch von Blitzen oder so was die Rede, also wo der Himmel zerrissen wird sozusagen durch die Blitze und man das Gefühl hat, also es ist ganz stimmig, wenn man das in ein sinnliches Bild zusammenfasst.

"Alle Berge und Inseln bewegten sich von ihrem Platz."

[01:47:24] Alles Physische verschwindet. Weg, alles weg. Die Sonne, der Mond, die Sterne fallen herunter. Alles kommt durcheinander. Ja und so weiter und so weiter. Ja - und sogar dann zum Schluss heißt es:

"Stürze zusammen über uns und verbergt uns vor dem Angesicht des Thrones und vor dem Zorn des Lammes. Der große Tag des göttlichen Zornes ist gekommen. Wer kann vor ihm bestehen?"

Der Zorn Gottes ist die Liebe Gottes 01:47:58

Ja, ich habe es schon ein paar Mal erwähnt. Es ist ja jetzt noch ein Zukunftsblick, weil bei der Ausgießung der Zornesschalen sind wir noch nicht. Aber, ich habe schon ein paar Mal erwähnt, der Zorn Gottes ist die Liebe Gottes. Sie erscheint uns solange als Zorn, solang wir einfach den Schmerz erleben, was wir an allen niederen Dingen verlieren, um in diese Liebe Gottes eingehen zu können. Weil im Grund erscheint es uns so schrecklich, weil wir all die Laster, die wir so lieben, loswerden müssen. Und all die karmischen Sachen, die wir mitschleppen, einfach endgültig loswerden müssen. Und das ist ein schmerzlicher Heilungsprozess. Und darum erscheint uns das in diesem Zerrbild - so glauben wir es halt - aber in Wahrheit ist es die Liebe Gottes. Und das sollte uns halt klar sein, dass geistige Entwicklung immer bedeutet, mit den eigenen Schwächen fertig zu werden, sie auszuscheiden. Also nicht nur auszuscheiden, sondern sie endgültig zu verwandeln zu etwas Guten. Und das ist nicht immer lustig.


[01:49:25] Aber - wir haben "die gleiche Vollmacht des Ich, die ich von meinem Vater empfangen habe". Wir haben die Kraft dazu - wenn wir es wollen. Und das Tückische ist, es gibt einen anderen Weg der Widersacher, die sagen: Ihr könnt euch das ja ersparen! Wir nehmen euch gern mit diesen Eigenschaften. Kommt doch zu uns. Erspart euch das. Aber dann geben wir unser geistiges Wesen in Wahrheit auf und vor allem die Freiheit, die uns möglich ist, die uns in Aussicht gestellt ist. Das ist der Punkt.


[01:50:11] Ja - und gleich jetzt da, nachdem vom göttlichen Zorn die Rede ist, ist auch von den versiegelten 144.000 die Rede. Also das sind die, die schon so weit sind, dass sie wirklich voll bewusst ins geistige Reich eingehen können. 12 x 12 Tausend - das haben wir auch irgendwann mal erklärt in irgendeinem Vortrag, wie das da hinkommt - will ich nicht alles aufrollen, sonst muss ich gleich nochmal 36 Vorträge halten. Das bringts nicht, aber man kann es nachhören. Und danach kommt sogar die große Schar in weißen Gewändern und "siehe eine große Schar, die niemand sehen konnte aus allen Völkern und Stämmen und Rassen und Sprachen." Also es werden immer mehr, die auch mit diesen weißen Gewändern bekleidet sind. Also so schlecht schauts auch wieder nicht aus. Zumindest ist uns das in Aussicht gestellt. Aber verwirklichen muss es jeder für sich selbst, wenn er es haben will. Wenn er dessen teilhaftig werden will. Es liegt an jedem selbst. Aber wir haben einfach die Kraft dazu.

In der Mitte der Apokalypse des Johannes, gleich zu Beginn des 12. Kapitels, finden wir das Kraftbild: Ein Weib, mit der Sonne bekleidet, ein Knäblein gebärend, den Mond unter ihren Füßen: Ein Bild für die Ich-Kraft im Menschen, um die Seele zu verwandeln, zum Blühen, zum Fruchten zu bringen 01:51:26

Und wir werden sehen und darum habe ich auch - das war ein Grund, warum ich diesen Rückblick gemacht habe - wir sehen eigentlich ab der Mitte dieser Schilderung, also es sind elf Kapitel bis zur Mitte und dann beginnt das zwölfte Kapitel. Weil die Apokalypse hat genau 22 Kapitel. Also Elf ist der erste Teil. Mit dem zwölften Kapitel beginnt der zweite Teil. Und das ist dieses Bild, das ich euch immer wieder sehr ans Herz legen möchte:

"Das Weib, mit der Sonne bekleidet, ein Knäblein gebärend, den Mond zu ihren Füßen."

[01:52:04] Das ist das Kraftbild schlechthin. Das ist die immer wieder erfolgende Ich-Geburt. So können wir das lesen. Man kann diese Bilder immer in verschiedensten Zusammenhängen lesen. Man kann es auch lesen jetzt, dass die Erde wieder mit der Sonne vereinigt wird, wenn das da geschildert wird. Aber das Wichtigste ist eigentlich das, was es für uns, für jedes Individuum bedeutet. Und das heißt, das immer wieder sich gebären der Ich-Kraft im Menschen und sozusagen zu empfangen immer wieder neu diese Ich-Kraft und daraus das Seelische umzuformen, zu verwandeln, es zum Blühen, zum Fruchten zu bringen sozusagen.


[01:53:00] Und daher dieses schöne Wort und die -  ihr erinnert euch vielleicht an die Predigt von Meister Eckhart, die den wunderbaren Titel hat "Die Jungfrau, die ein Weib war". Und wo er ganz deutlich sagt - und das klingt jetzt vielleicht auf den ersten Blick so paradox, weil doch immer von der göttlichen Jungfrau die Rede ist oder von der Jungfrau Sophia und so weiter, also für dieses reine Seelische, das ganz reine Seelische, das ganz reine Astralische - und dann sagt aber der Meister Eckhart, ja, aber das Weib, das das, was sie empfangen hat, zum Reifen und zur Geburt bringt, ist noch viel, viel mehr. Das heißt, das Geistige, das aufgenommen wurde, das aus dem Geistigen empfangen hat, aber aus dem jetzt zunächst einmal in der Seelenwelt etwas reifen lässt. Und wirklich bis zur Geburt hinbringt. Dann macht der ganze Prozess erst Sinn. Und die Frau, die gebärt, das ist das Weib. Und zwar jetzt im besten Sinne. Heute gilt das Wort Weib so abfällig irgendwo, so war es eigentlich nicht gemeint. Sondern das Weibliche ist eigentlich die Kraft, die aus einem geistigen Impuls erst etwas macht, in dem sie reifen lässt, in dem sie etwas wachsen lässt daraus. Wenn das nicht der Fall ist, dann wäre es so, wie wenn der große göttliche Geist keine Schöpfung hervorgebracht hätte. Das wäre genau dasselbe. Und darum gehört das zusammen.

Nach dem öffnen des siebenten Siegels wird das Zeitalter der Posaunen vorbereitet (11. Kapitel der Apokalypse) 01:55:05

Ja - auf die - kleiner Rücksprung noch. Ein paar Minuten haben wir noch. Dass wir mit der Silvester-Rückschau, mit der Jahresrückschau sozusagen durchkommen. Nach den sieben Siegeln, nachdem die geöffnet sind alle, also das siebente Siegel noch dazu, da:


"entstand in der Geisteswelt ein tiefes Schweigen eine halbe Zeitenrunde lang. Und ich sah sieben Engel, die vor dem Vatergotte stehen, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben."


[01:55:42] Also hier wird das Zeitalter der Posaunen vorbereitet. Das ist also jetzt der nächste große Zeitraum. An dessen Ende die ganze Erde verschwindet. Aus dem physisch-ätherischen Zustand in einen seelischen Zustand übergeht am Ende der sieben Posaunen. Und - also wenn man es jetzt im großen Maßstab der Weltentwicklung nimmt, aber ich sagte euch ja, man kann die Bilder auch im Grunde auf jeden Augenblick beziehen, und man kann sie auf bestimmte Zeitabschnitte ganz besonders beziehen und da gibt es eben die Aussage von Rudolf Steiner und ich kann die sehr gut nachvollziehen, dass wir heute im Zeitalter stehen, wo die siebente Posaune erklingt. Für das gilt das auch.


[01:56:42] Und eben wenn diese siebente Posaune erklingt - ich will jetzt gar nicht die anderen Posaunen so durchgehen - da sind alle möglichen dramatischen Ereignisse geschildert. Naja, vielleicht ein paar Einzelheiten: Also bei der fünften Posaune zum Beispiel stürzt ein Stern auf die Erde herab und ihm - diesem Stern nämlich, der herabstürzt - wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. Und tatsächlich wird der Abgrund geöffnet und da steigen jetzt die Heuschreckenschwärme hervor. Über die haben wir gesprochen auch. Wir haben auch darüber gesprochen, dass das irgendwas mit dem Menschen zu tun hat. Weil die tatsächlich auch Menschenantlitze haben und dass das was zu tun hat mit dem Phänomen, das seit einiger Zeit in der Menschheit auch auftritt, Menschen, die ihre Gestalt nach Menschen sind, die bis zu einem gewissen Grad auch ihrem Seelischen nach Menschen sind - aber kein Ich haben. Das heißt, das Ich inkarniert sich nicht. Das ist eine Problematik, die im Zunehmen ist.


[01:57:54] Noch mehr im Zunehmen und viel weiter verbreitet ist, dass das Ich sehr an den Rand gedrängt ist und dass eine Besessenheit da ist. Sei es von ahrimanischen Wesenheiten, sei es von Toten, die hereinwirken. Tote, die in einem erdnahen Bereich sind. Ich habe am Anfang gesagt, dass das teilweise sogar von schwarzen Magiern gezielt gefördert wird. Das sind ganz wenige noch, die es auf Erden gibt. Es sind ganz wenige. Aber sie beeinflussen eine große Menge durch durchaus kultische Gebräuche, die damit verbunden sind, die aber so ganz unauffällig sein können. Da lebt vieles davon in unserer Welt rundherum, an Symbolen, an Ritualen, die scheinbar einem ganz anderen äußeren Zweck dienen, aber die die Menschen gefügig machen dafür, diesen Impulsen zu folgen, ohne dass sie es wissen. Und die es erleichtern, dass Tote, die im Grunde im Dienste der Widersacher stehen, über hier auf Erden Lebende hereinwirken können. Und sozusagen ihr Seelenpotenzial, ihre Fähigkeiten, die sie sich entwickelt haben in ihrem vorigen Erdenleben hier, hier weiter durch andere Menschen zur Geltung bringen können.


[01:59:24] Das ist eine sehr problematische Sache. Weil damit wird hier wirklich das Reich der Widersacher vorbereitet. Und es geht um die zukünftige Entwicklung, welcher Teil der Erde wird sich abspalten? Welcher Teil der Menschheit wird sich abspalten, um ein eigenes Widersacher Reich zu bilden? Und welcher Teil der Menschheit und welcher Teil der Erde kann dieses Neue Jerusalem bilden? In dem Prozess stehen wir von jetzt ab drinnen. Ganz deutlich. Und das sollte uns bewusst werden. Und auch darauf soll einfach diese Apokalypse des Johannes in Wahrheit aufmerksam machen. Das Bewusstsein dafür zu wecken.

Mit dem Kraftbild am Beginn des 12. Kapitels der Apokalypse, nämlich dem Weib, mit der Sonne bekleidet, ein Knäblein gebärend können wir gestärkt in die Auseinandersetzung mit dem Tier mit den sieben Häuptern und den zehn Hörnern hineingehen. Das Tier sind wir Menschen, wenn wir uns zu stark den Widersachern überlassen 02:00:13

Und es kommt aber auch gleich mit dem Erscheinen der 7. Posaune genau dieses Kraftbild: Das Weib, mit der Sonne bekleidet. Das ist die zentrale Kraftquelle. Und hier ist, so empfinde ich das, hier genau in der Mitte zwischen elften und zwölften Kapitel, da ist genau der Strich dazwischen, da steht dieser Spiegel. Wenn wir zurückschauen, schauen wir auf die dunkle Seite. In der spiegeln wir uns, aber halt ohne noch wirklich unsere Ich-Kraft zu begreifen und zu erfassen. Und ab dem zwölften Kapitel gehen wir durch, schauen wir durch. Schauen, ja, ich habe einmal das Ich genannt, das schwarze Loch in der Wand. Ich erkenne es, weil es ein Loch ist, aber ich sehe nicht weiters, was es ist, ich merke nur, da ist was, wo wir durchbrechen. Das wäre das andere Bild. Oder eben das Bild: Durch den Spiegel durchzugehen, den schwarzen Belag abzukratzen und durchzugehen.


[02:01:24] Und das tolle Meditationsbild dazu ist in Wahrheit dieses Weib, mit der Sonne bekleidet, ein Knäblein gebärend. Und mit der Kraft gestärkt, können wir jetzt immer mehr vor dem dunklen Hintergrund aufarbeiten. Und das sind jetzt natürlich die Geschichten, die dann in der Folge erzählt werden. Dieses Tier mit den sieben Häuptern, sieben Häuptern jetzt in dem Fall und zehn Hörner, die da sind, von dem wir jetzt schon öfter gesprochen haben, wo wir auch ein bissl eine Erklärung schon gefunden haben dafür, was es mit den sieben Häuptern zu tun hat. Noch nicht haben wir über die zehn Hörner gesprochen. Wir werden es heute auch nicht tun, wir werden es das nächste Mal anreißen. Also das nächste Mal wird dann sein bereits im neuen Jahr. Ja - und dann beginnt die Auseinandersetzung mit diesen Kräften. Und die Auseinandersetzung heißt vor allem einmal, sie zu durchschauen. Den Mut zu haben, dort hineinzuschauen und uns damit zu beschäftigen. Nämlich in dem Moment, wo wir den Mut dazu aufbringen, wächst in uns die Kraft, diese Kräfte nicht nur zu bekämpfen, sondern zu verwandeln. Und um das geht es. Weil - ich sagte ja auch deutlich bereits - das Tier sind nicht die Widersacher, sondern was wir geworden sind, indem wir uns zu sehr den Widersachern überlassen haben. Wir sind es. Und das gilt auch für das noch gefährlichere Tier mit den zwei Hörnern. Da steht es ja ganz, ganz deutlich am Ende. Das ist dieses Tier mit der Zahl Sechshundertsechsundsechzig oder 666 wenn man so will. Und da steht ganz stattlich dort: Es ist die Zahl des Menschen. Wir sind es! Also die ganze Apokalypse hängt auch zusammen mit dem, wie es der Nestroy, Johann Nestroy, der österreichische Komödiendichter so treffend gesagt hat, in seinem Stück Judith Holofernes, das natürlich auch eine Komödie war, eine Parodie auf ein Stück, das zu seiner Zeit der Hebbel geschrieben hat. Und da kommt das große Wort vor:.


"Jetzt will ich wissen, wer stärker ist, Ich oder Ich?"


[02:04:04] Das kleine Ich oder das große Ich. Also das heißt, unser Ego, in dem die ganze Last der karmischen Verfehlungen drinnen liegt oder unser wirkliches Ich. Um das geht es. Das ist unsere Menschheitsaufgabe, mit der wir uns herumschlagen müssen. Und wo wir jetzt beginnen können, immer mehr bewusst dort hineinzugehen in diese Aufgabe.

Ausklang und Verabschiedung 02:04:32

Ja, das möchte ich euch als Impuls übers neue Jahr hinaus mitgeben. Und dann werden wir nach der Jahreswende den großen Kampf mit uns selbst anhand der Apokalypse wieder aufnehmen. Danke für heute!


Zuhörer: "Dankeschön!"


Ich wünsche euch einen guten Rutsch hinüber auf jeden Fall sehr herzlich.


Zuhörer: "Danke!"


Und danke fürs Dabeisein und für die Unterstützung von euch. Ihr gebt mir viel Kraft. Danke. Und schönen Abend. Wir sehen und hören einander nächstes Jahr. Es ist der fünfte Jänner. Ich glaube, der fünfte. Ja. Servus, lieben Gruß nach Berlin. Danke, ich danke euch, dass ihr dabei seid! Und dass wir uns gemeinsam so intensiv beschäftigen können mit den Sachen. Bis zum nächsten Mal. Baba!



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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X