Die Apokalypse des Johannes - 139. Vortrag von Wolfgang Peter: Unterschied zwischen den Versionen

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Und dadurch entsteht ein evolutionäres Weltbild, das weit über unseren Erdenkosmos hinausreicht und eben bis zu dem oft schon zitierten Alten Saturn zurückgeht, einer reinen Wärme-Welt. Wo er zeigt, wie Stufe für Stufe nicht nur die geistigen Gesetze entwickelt werden und sich durchaus verändern, auch weiterentwickeln. Wie sich die Naturgesetze langsam entwickeln, wie eigentlich die Grundlage unserer heutigen Naturgesetze und damit auch der Naturkonstanten, die ich anfangs angesprochen habe - und die, wenn sie nur ein bissel an der 10. oder 20. Nachkommastelle anders wären, den ganzen Kosmos im Grunde zu einer sehr langweiligen Sache machen würden, weil es nur ein paar Kraftpunkte gäbe, die im Grunde nichts Konstruktives miteinander tun könnten.
Und dadurch entsteht ein evolutionäres Weltbild, das weit über unseren Erdenkosmos hinausreicht und eben bis zu dem oft schon zitierten Alten Saturn zurückgeht, einer reinen Wärme-Welt. Wo er zeigt, wie Stufe für Stufe nicht nur die geistigen Gesetze entwickelt werden und sich durchaus verändern, auch weiterentwickeln. Wie sich die Naturgesetze langsam entwickeln, wie eigentlich die Grundlage unserer heutigen Naturgesetze und damit auch der Naturkonstanten, die ich anfangs angesprochen habe - und die, wenn sie nur ein bissel an der 10. oder 20. Nachkommastelle anders wären, den ganzen Kosmos im Grunde zu einer sehr langweiligen Sache machen würden, weil es nur ein paar Kraftpunkte gäbe, die im Grunde nichts Konstruktives miteinander tun könnten.
Dass das aber so ein Kosmos geworden ist, wie er heute ist und die Naturgesetze und Naturkonstanten gerade dazu passen, ist ein Ergebnis der alten Monden-Entwicklung, die unserer Erdentwicklung vorangegangen ist. Darum nennt '''Steiner den Alten Mond auch den Kosmos der Weisheit.''' Weil dort die Weisheit überhaupt erst, die sich nämlich in allen Naturerscheinungen findet, entwickelt wurde und erst ganz am Ende dieser Entwicklung überhaupt wirklich da war in der Vollkommenheit, dass es dann möglich wurde, eine ganz neue Welt zu erschaffen mit den Gesetzmäßigkeiten, die wir jetzt haben.


SW: es gibt keinen Gott, der alles regelt – Rudolf Steiners evolutionäres Weltbild, das weit über unseren Erdenkosmos hinausreicht
SW: es gibt keinen Gott, der alles regelt – Rudolf Steiners evolutionäres Weltbild, das weit über unseren Erdenkosmos hinausreicht

Version vom 16. Februar 2023, 18:14 Uhr

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 139. Vortrag -
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Vorschau

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Themenschwerpunkte des 139. Vortrages (13. Dezember 2022)

Gehalten am 13.12., Zusammenfassung am 14.2. -

Begrüßung und 36. Wochenspruch 0:00:39

(der WS wird wiederholt, damit der 37. WS auf den 21. Dez 2022 fallen kann)

In meines Wesens Tiefen spricht

Zur Offenbarung drängend

Geheimnisvoll das Weltenwort:

Erfülle deiner Arbeit Ziele

Mit meinem Geisteslichte,

Zu opfern dich durch mich.

Der Christus bringt die Schöpfung hervor 0:02:48

Das Welten-Wort ist identisch mit dem Christus. So heißt es auch im Johannes -Evangelium:

Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

Der Vatergott steht im Hintergrund. Er ist der Welten-Urgrund, der die Substanz eingibt und das trägt. Aber die gestaltende, formende Kraft ist der Christus. E ist das Welten-Wort.

SW: der Christus ist das Welten-Wort und bringt die Schöpfung hervor

Das Menschenwort als schattenhafter Abdruck des Welten-Wortes 0:03:56

Durch die gewohnheitsmäßige Verwendung der Sprache erleben wir im Alltag nicht wirklich mit, was alles passiert, wenn wir sprechen. Was da alles lebt in jedem einzelnen Wort, in jedem einzelnen laut drinnen sind ganze Welten.

Eurythmie: Sich erleben im Hervorbringen von Sprache durch Bewegung 0:08:09

In der Eurythmie und Sprachgestaltung kann man erleben, wie diese Schöpferkraft im Bewegungsorganismus drinnen sitzt. In der Sprachgestaltung kann man erleben, wenn man sich ganz auf die Sprache legt, dass der ganze Körper mittun will. Er will die eurythmischen Bewegungen machen.

SW: Eurythmie als Ausdruck der Sprache durch Bewegung

Die materialistisch orientierte Wissenschaft lehrt uns, die Vielfalt und Schönheit des Kosmos zu sehen

Wenn wir etwas gelernt haben ganz besonders in diesem Jahrhundert, ist es zu sehen, wie reichhaltig die Welt im All ist und wie viele einzigartige Welten es da draußen geben muss, die  im Detail noch gar nicht erforscht sind. Dazu brauchen wir die messtechnisch orientierte Wissenschaft. Sie lehrt uns zu sehen, wie schön,  wie groß, wie vielfältig der ganze Kosmos ist.

SW: die materialistisch orientierte Wissenschaft lehrt uns, die Schönheit des Kosmos zu sehen

Die geistige Seite und die sinnlich-materialistische Seite zusammen schauen (Volltranskribierter Abschnitt) 0:18:09

Also die Welt ist ganz, ganz reich da draußen. Und alle diese Welten sind mit Wesen bevölkert. Womit ich nicht sage, dass das jetzt unbedingt Wesen sein müssen, die wie wir in einem Körper herumlaufen. Aber jede Sonne, jeder Stern da draußen, den wir im Himmel sehen - und mit den modernen Teleskopen sehen wir verdammt viele Sterne, kann ich euch jetzt gar nicht sagen, es sind Billiarden auf jeden Fall - also riesige Zahlen. Allein in unserer Milchstraße - das ist das größere Sternensystem, dem wir mit unserer Sonne angehören. Das hat so einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren. Also das Licht braucht 100.000 Jahre, um von einem Ende zum andern zu kommen. Aber das ist eine von Quadrilliarden Galaxien, die es da draußen gibt. Und die alle haben auch so annähernd diese Anzahl von Sternen. Und das ist nur der Bereich des sichtbaren Universums. Weil wir sehen nur das, von wo das Licht schon zu uns gekommen ist. Das Licht braucht nämlich, obwohl es so rasend schnell ist, Zeit,  um zu uns zu kommen. Und es gibt Bereiche des Weltalls, die so weit weg sind, dass das Licht niemals mehr zu uns kommen wird. Und der Kosmos dehnt sich noch dazu aus, es ist noch immer in ständiger Entwicklung begriffen. Und er dehnt sich aus, sogar beschleunigt aus. Das ist ganz interessant.

Es gibt ja heute in der Naturwissenschaft die so genannte Urknalltheorie. Ja, was heißt das, der Urknall? Im Grunde heißt es nichts anderes, als dass eine große Blase entsteht, ein großer Raum sich aufbläht, in dem sich was tut. Die Physik, die Astronomen, Astrophysiker usw. können natürlich nicht sagen, warum das passiert ist. Sie können es aber ziemlich gut durch ihre Messdaten verfolgen, bis auf winzigste Sekundenbruchteile, nachdem dieser Knall passiert ist. Also ich weiß ja jetzt nicht auswendig, auf wie viel Stellen genau, also Bruchteile von Sekunden wirklich.

Und das zeigt sich aber darin, dass das Weltall heute noch in Ausdehnung ist als Folge dieses Urknalls. Aber das Überraschende ist: Man denkt sich, na ja, es dehnt sich halt aus. Und irgendwann wird sich das einbremsen. Schon allein durch die Schwerkraft, durch die Masse der Planeten, der Sonnen, der Sterne müsste das doch irgendwann sich einbremsen? Ja, aber das Gegenteil ist interessanterweise der Fall! Wie man heute aus den Daten ablesen kann, dehnt sich seit 5 Milliarden Jahren das Weltall schneller wieder aus. Es hat sich am Anfang ganz schnell ausgedehnt. Innerhalb einer kurzen Zeit hat es einen sehr großen Radius eingenommen. Dann ist es gemütlicher gegangen. Das war im Übrigen dann die Zeit, wo die ersten Sterne entstanden sind. Dann hat es sich wirklich sehr stark eingebremst. Die Expansion ging aber weiter. Und plötzlich, plötzlich beginnt eine neue Beschleunigungsphase. Man rätselt heute herum, was das alles ist. Man spricht von der dunklen Energie, die die Triebkraft davon ist. Dunkel heißt sie vor allem deswegen, weil man sie nicht sieht, nicht einmal mit den Messgeräten erfassen kann. Man nimmt sie nur rein hypothetisch an, um sich zu erklären, dass dort diese ganze Geschichte passiert. Also es ist sicher vieles noch spekulativ, aber der Vorteil oder die Tugend der modernen Naturwissenschaften ist, dass sie aber wirklich trotzdem versucht, auf Fakten zu bauen und nicht einfach ins Blaue hinein zu spekulierte. Und immer versucht, durch Beobachtungen zu schauen: Stimmen diese Beobachtungen mit den Theorien überein? Wir haben eben als Menschen überhaupt zwei Zugänge zur Welt. Das ist so ganz wichtig. Das eine sind die Sinne oder ihre Verlängerung durch Fernrohre, Mikroskope, Messinstrumente, künstliche Sinnesorgane sozusagen. Dadurch können wir heute im UV-Bereich wahrnehmen oder Bilder aufnehmen. Genauso im Röntgenstrahlbereich. Denn die Röntgenstrahlen sind auch etwas Lichtartiges, nur viel energiereicher, viel durchdringender. Und wir können heute das Weltall auch im Röntgenlicht "sehen", unter Anführungszeichen. Und da zeigen sich ganz interessante Strukturen, die man im Licht-Bereich nicht sieht. Also eine ganz reiche Welt, die da entstanden ist.

Wir können ihre stoffliche Zusammensetzung sehr gut verfolgen eben durch die so genannte Spektralanalyse, über die wir schon die letzten Male gesprochen haben und wovon Rudolf Steiner sagte: Es geht zurück auf eine Aussage von Christian Rosenkreutz - also keine Aussage wahrscheinlich im persönlichen Gespräch - sondern als geistige Übermittlung: Dass, wenn drei Dinge durch die Wissenschaft entdeckt werden, dann muss, dann muss das, was vorher Geheimwissenschaft war, Schritt für Schritt an die Öffentlichkeit gebracht werden. Denn dann kann, muss oder soll die fruchtbare Zusammenarbeit letztlich dieser beiden Bereich beginnen. Also, das heißt, man darf nicht denken, die Geisteswissenschaft – na, die wirds den Materialisten zeigen, wir widerlegen euch hinten und vorne! Darum gehts nicht! die Materialisten haben auf ihre Art recht. Sie haben ein beschränktes Blickfeld. Aber auch das Blickfeld des Geistesforschers ist so gesehen beschränkt, weil um die physische Seite des Ganzen, die materielle Seite zu sehen, bleibt auch dem Hellseher nichts anderes übrig, als sich der Teleskope, Mikroskope oder sonstiger Instrumente zu bedienen. Und wir Menschen sind darauf angelegt, von zwei Seiten die Erkenntnis zu bekommen. Und dann erst, indem wir diese beiden Hälften zusammenführen, kommen wir zur eigentlichen Wirklichkeit. Denn sonst bleibts immer im Unbestimmten irgendwo schweben, im Unsicheren schweben. Und daher, wenn jetzt die Naturwissenschaft in gewisser Weise der Vorreiter ist, die sinnliche Seite oder die messbare, die äußere räumliche, zeitlich fassbare Seite zu erforschen, dann brauchen wir, um mit diesen Funden, diesen wirklich wunderbaren Funden, die die Naturwissenschaft macht, um mit denen aber überhaupt sinnvoll etwas anfangen zu können, brauchen wir die andere Seite, die geistige, die dazu gehört.

Dann erst erkennen wir nämlich, was das Ganze wirklich bedeutet im großen Welt-Zusammenhang. Und dann werden wir mit vielen dieser Dinge, die jetzt auf dem Weg dorthin… um eben die Teleskope, die Mikroskope und weiß Gott was alles zu bauen, wird ja unheimlich viel Technologie entwickelt. Ich denke heute, auch um den Kosmos zu verstehen, müssen wir heute wissen, wie funktioniert‘s bis ins kleinste Atom hinein, bis in die Elementarteilchen hinein? Wie ist die Materie zusammengesetzt? Wie tritt sie in Wechselwirkung? Ohne dem kann ich mir den Kosmos draußen rein naturwissenschaftlich nicht erklären. Und das ist heute die große Crux, eh schon seit Jahrzehnten fast, kann man sagen: Wie bringe ich das Verständnis des kleinsten, also der atomaren oder subatomaren Dimension mit dem Verständnis des größten, des ganzen Kosmos letztlich zusammen? Und da gibt es heute eben die zwei großen Theorien unserer Zeit in der Physik. Das eine ist die Relativitätstheorie von Einstein, die im Grunde sehr präzise Vorhersagen macht über die großen Dimensionen des Kosmos: Wie sich der strukturiert, was da passiert. Er hat so viele Dinge vorhergesagt dadurch, die dann später entdeckt wurden. Und Rudolf Steiner war nie sehr glücklich mit der Relativitätstheorie. Er hat sie nämlich auch in gewisser Beziehung relativiert. Aber er hat auch gesagt: Ja, für die äußere Betrachtung wird man nicht umhin können, das anzunehmen, auf das einzugehen.

Und eines dieser Dinge ist eben zum Beispiel: Die Lichtgeschwindigkeit ist eine Konstante, unabhängig davon, wie schnell sich die Lichtquelle bewegt. Also das heißt, das Licht bewegt sich mit etwa 300.000 Kilometern pro Sekunde, Also das ist so lang, dass das Licht vom Mond zu uns ungefähr eine Sekunde braucht. Von der Sonne braucht es acht Minuten. Und vom nächsten Stern - Proxima Centauri, das ist der uns nächstgelegene Stern - der ist knapp über vier Lichtjahre entfernt. Lichtjahre heißt, dass das Licht knapp über vier Jahre braucht, um überhaupt zu uns her zu kommen. Also wenn aus irgendeinem Grund der Stern plötzlich verschwinden sollte, dann sehen wir es hier mit sinnlichen Augen erst nach vier Jahren. Und die weiter entfernten Sterne, da schauen wir weit, weit in die Vergangenheit. Wenn wir in den Sternenhimmel schauen, schauen wir eigentlich in die Geschichte des Kosmos hinein, immer tiefer hinein. Je weiter wir blicken, desto mehr blicken wir in die Vergangenheit. Was sich gegenwärtig dort tut, können wir auf sinnlichem Wege ebenfalls gar nicht erfassen.

Ja, es sind große Entdeckungen, aber es sind Einseitigkeiten. Und wie gesagt, diese ganzen Messungen, die dazu notwendig sind und auch um diese Aufnahmen zu machen, die ganze Technik hat natürlich vieles, vieles an Nebenprodukten hervorgebracht, die wir heute in abgespeckter Version auch verwenden, im Alltag, die aber natürlich auch die Kriegstechnik vorangetrieben haben. Deswegen werden diese Forschungszentren auch sehr gerne vom Staat finanziert, die Staaten, die es sich leisten können, weil da viel für militärische Dinge letztlich entwickelt wird, was man eins zu eins dort auch brauchen kann. Es ist also alles eine sehr zweischneidige Sache. Das Internet zum Beispiel, das wir heute haben, wurde entwickelt im Kernforschungszentrum CERN. Einfach als internes Kommunikationsprotokoll, dass man mit den ganzen Kollegen, die aber dann weltweit irgendwo sitzen, in Kommunikation treten kann. Heute hat das Internet die Welt erobert und wir unterhalten uns auch auf diesem Wege. Ja, zweischneidig, alles zweischneidig. Man kann es missbrauchen oder für etwas Gutes gebrauchen. Es ist beides möglich. Und damit man wirklich beide Seiten realisieren kann, muss man die geistige Seite und die sinnlich-materialistische Seite zusammen schauen.

SW: Ausdehnung des Weltalls – Urknalltheorie – Relativitätstheorie –

Es gibt keine reinen Fakten 0:42:51

Um einen Gegenstand erfassen zu können, muss die Erkenntnis von zwei Seiten kommen: die Sinnesdaten sind das eine und das andere ist das Denken, das die Gesetzmäßigkeiten dessen erfasst, was in den Sinnesdaten drinnen ist und dadurch auch das Bild der Welt formt. Ohne Denken würden wir einen Gegenstand nicht als solchen erleben. Und wir würden auch nicht die Geschicklichkeit entwickeln, ihn zu ergreifen. In unserem Bewusstsein müssen wir diese beiden Seiten zusammenbringen. Und gerade durch diesen Akt des Zusammenbringens, an dem wir beteiligt sein müssen, spüren wir uns als Ich.

SW: es gibt keine reinen Fakten

Die Weisheit des Körpers im Zusammenhang mit Mathematik 0:47:46

Geräte der Robotik-Technik und Computer können komplizierteste Rechenaufgaben lösen. Aber ein Roboter schafft es nicht, ein Tuch zusammenzulegen. Weil in Wahrheit die Weisheit, die in unserem Bewegungsorganismus drin ist, viel größer ist, als unser Intellekt. Mathematik können wir deshalb betreiben, weil uns etwas von der eigenen Knochen-Mechanik ins Bewusstsein kommt. Wir geometrisieren und rechnen ununterbrochen, indem wir unsere Arme und Finger bewegen.

SW: die Fähigkeit zur Mathematik kommt durch die Knochen-Mechanik in unser Bewusstsein

Wir sind heute noch im Nachbereiten der griechisch lateinischen Zeit 0:50:55

Ansätze zum bewussten Erfassen von Tätigkeiten gab es schon in der griechisch-lateinischen Zeit. Zwischen den verschiedenen Zeitaltern gibt es keine klare Grenze. Wir sind jetzt im Bewusstseinsseelen-Zeitalter noch im Nachbereiten der griechisch-lateinischen Zeit. Denn heute ist die Verstandestätigkeit das Werkzeug schlechthin. Das heißt, unser moderner Intellekt ist im Wesentlichen die Blüte der griechischen-lateinischen Zeit, aber noch nicht die wirkliche Vorschau auf das, was dann in unserer eigentlichen Bewusstseinsseelenzeit kommen wird. So ist es kein Wunder, dass die heutige Hirnforschung vor einem Rätsel steht, wenn sie glaubt, dass das Denken etwas mit dem Gehirn zu tun hat.

SW: zwischen den verschiedenen Zeitaltern gibt es keine klare Grenze

Das zweite rosenkreutzerische Prinzip: Die materialistische Evolutionslehre 0:58:07 (Volltranskribierter Abschnitt)

Das Zweite ist die materielle oder materialistische Evolutionslehre. Und die Evolutionslehre- im Anschluss an Goethe, Darwin, Haeckel und dergleichen und was sonst noch alles gekommen ist, ist eine der ganz großen Neuerungen, die wirklich in unserer Zeit passiert sind im Bewusstseinsseelenzeitalter. Eine der ganz großen Neuerungen, die im Grunde ein ganz anderes Bild der Welt entwerfen, als es bis dahin bis zum Ende des Mittelalters üblich war. Und das hat ganz, ganz große Auswirkungen darauf, wie wir die Welt sehen. Nicht ohne Grund war Rudolf Steiner ein feuriger Vertreter der Evolutionslehre. Er hat zwar bedauert die Einseitigkeit, dass sie nur rein materialistisch gesehen wird. Aber als solches hatte er sie begrüßt. Und zwar begrüßt auch mit dem Hintergrund, über den wir ja auch schon öfter gesprochen haben, dass eine Welt, in der Gott alles von oben regelt, das heißt - die geistige Welt führt uns auf jedem Schritt und in jeder Bewegung, in höchster Weisheit natürlich und in höchster Liebe klar, aber doch mit einer Allmacht, der wir uns nicht entziehen können. Dann ist in dieser Welt die Freiheit nicht möglich. Noch bevor Rudolf Steiner mit der Anthroposophie an die Öffentlichkeit getreten ist, hat er nicht umsonst seine Philosophie der Freiheit geschrieben. Und es ist nicht nur das Bekenntnis, sondern auch eine philosophische Hinführung dazu, den Menschen als freies, selbstverantwortliches Wesen zu erkennen, das das eigentliche Wesensmerkmal des Menschen ist.

Und in Wahrheit ist das etwas, was mit dem ganzen Denken, Empfinden, mit der ganzen Lehre, die aus der Vergangenheit gekommen ist, der religiösen Lehre, die aus der Vergangenheit gekommen ist, nicht kompatibel. Das große Ideal in der griechisch-lateinischen Zeit war das Göttliche, wie immer man es nennen wollte, das höchste Geistige - es ist ewig und unveränderlich. Entwickeln, verändern - das ist nur etwas für die niederen Bereiche. Aber das eigentlich Göttliche oben ändert sich nicht. Gott ist so vollkommen - mehr als vollkommen geht ja gar nicht. Man könnte sagen, schon das wäre eine Unvollkommenheit, wenn es sich nicht mehr entwickeln kann. Ist jetzt eine Spitzfindigkeit.

Aber der große Umschwung ist der, dass Rudolf Steiner diese Entwicklungslehre versteht, aufgreift, sich einsetzt dafür und sagt: Jetzt bleiben wir nicht beim Materialismus stehen, sondern wir schauen, wie das in der geistigen Welt ausschaut und kommen dazu, die gesamte geistige Welt bis hinauf zum höchsten Göttlichen in Bewegung, in Entwicklung zu sehen. Und das hat er mit einer Konsequenz durchgezogen, die bis jetzt kein vergleichbares Beispiel wo gefunden hat. Es ist vorbereitet worden natürlich durch das, was auch schon in der Theosophischen Gesellschaft drinnen war. Da gibt es schon Ansätze dazu. Aber nicht mit der Konsequenz, mit der Steiner selbst ein evolutionäres, geistiges Weltbild entwirft, in der Art, wie er es den Menschen präsentiert, in diese Bilder kleidet, die die Menschen verstehen können, weil er tiefer hineinsieht in die Wirklichkeit eben.

Und dadurch entsteht ein evolutionäres Weltbild, das weit über unseren Erdenkosmos hinausreicht und eben bis zu dem oft schon zitierten Alten Saturn zurückgeht, einer reinen Wärme-Welt. Wo er zeigt, wie Stufe für Stufe nicht nur die geistigen Gesetze entwickelt werden und sich durchaus verändern, auch weiterentwickeln. Wie sich die Naturgesetze langsam entwickeln, wie eigentlich die Grundlage unserer heutigen Naturgesetze und damit auch der Naturkonstanten, die ich anfangs angesprochen habe - und die, wenn sie nur ein bissel an der 10. oder 20. Nachkommastelle anders wären, den ganzen Kosmos im Grunde zu einer sehr langweiligen Sache machen würden, weil es nur ein paar Kraftpunkte gäbe, die im Grunde nichts Konstruktives miteinander tun könnten.

Dass das aber so ein Kosmos geworden ist, wie er heute ist und die Naturgesetze und Naturkonstanten gerade dazu passen, ist ein Ergebnis der alten Monden-Entwicklung, die unserer Erdentwicklung vorangegangen ist. Darum nennt Steiner den Alten Mond auch den Kosmos der Weisheit. Weil dort die Weisheit überhaupt erst, die sich nämlich in allen Naturerscheinungen findet, entwickelt wurde und erst ganz am Ende dieser Entwicklung überhaupt wirklich da war in der Vollkommenheit, dass es dann möglich wurde, eine ganz neue Welt zu erschaffen mit den Gesetzmäßigkeiten, die wir jetzt haben.

SW: es gibt keinen Gott, der alles regelt – Rudolf Steiners evolutionäres Weltbild, das weit über unseren Erdenkosmos hinausreicht

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X