Die Apokalypse des Johannes - 138. Vortrag von Wolfgang Peter: Unterschied zwischen den Versionen

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SW: Naturwissenschaft führt zum Geistigen - Naturwissenschaft ist die Triebkraft der Überwindung des Materialismus
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Version vom 12. Februar 2023, 22:44 Uhr

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 138. Folge -
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Vorschau

Ein Schwerpunkt dieses Vortrages bildet der Begriff des Welten-Wortes, seine Bedeutung und seine Kraft, wenn wir uns dessen bewusst werden. Liegt doch in jedem Wort, in jeder Sprache die Kraft des Christus, ist jedes gesprochene Wort ein Ausdruck unseres Ich. Das hat Auswirkungen auf die zwischenmenschliche Kommunikation. Wenn wir einander nicht nur oberflächlich begegnen, sondern lernen, einander bewusst zuzuhören, entsteht eine wirkliche geistige Verbindung. Auf diese Weise können in Zukunft Gemeinschaften entstehen, die von einem neuen Bewusstsein getragen sind. Zuletzt wieder der Hinweis auf die große Bedeutung der Prinzipien von Christian Rosenkreutz. Wir müssen erkennen, dass es Sinnliches ohne Geistiges nicht gibt. Genauso wie es kein Geistiges gibt, das nicht irgendwo das Potential hat, auch im Sinnlichen zu erscheinen.

Themenschwerpunkte des 138. Vortrages (Februar 2023)

Gehalten am 6.12., Zusammenfassung am 7.2.-

Begrüßung und 36. Wochenspruch 0:00:38

In meines Wesens Tiefen spricht

Zur Offenbarung drängend

Geheimnisvoll das Weltenwort:

Erfülle deiner Arbeit Ziele

Mit meinem Geisteslichte,

Zu opfern dich durch mich.

Sich des Weltenwortes bewusst werden 0:01:16

Es fängt an beim Erleben der eigenen Sprache an. Seelische Kräfte, die sich durch die Vokale ausdrücken. Formende Kräfte, die in den Konsonanten drinnen liegen. Das sind die Kräfte, die wirklich die Welt bauen. Und es heißt: Erfülle deiner Arbeit Ziele mit meinem Geistlichte. Das Geistige, was im Wort wirklich drinnen lebt, ist in Wahrheit der Christus selber. Der Christus ist das Weltenwort. Am Beginn des Johannes-Evangeliums heißt es:

Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts, was gemacht ist.

SW: sich des Weltenwortes bewusst werden  

Opfern heißt, sich verschenken 0:08:17

Die Trinität ist das, was sich selber und alles andere erschafft. Sie ist das schaffende Prinzip schlechthin. Das menschliche Ich hat dieselbe Qualität im Kleinformat. Aber wodurch finden wir uns selber? Indem wir aus dem Nichts heraus etwas schaffen und es direkt an die Welt verschenken - das heißt letztlich im Opfern. Opfern bedeutet, immer reicher zu werden und immer fähiger zu werden im Sinne von schöpferischem Schaffen aus dem Nichts heraus und es gleich wieder zu verschenken. Dabei machen wir gerade die ersten zaghaften Gehversuche.

SW: opfern heißt, Neues schaffen und es verschenken – die Trinität ist das schaffende Prinzip

Wir müssen bei uns selbst beginnen, Seelisches immer wieder zu erneuern 0:10:44

Wir sind auf dem Weg zu lernen, irgendwann einmal einen ganzen Kosmos zu erschaffen. So groß muss man den Menschen denken. Aber anfangen müssen wir ganz klein, nämlich bei uns selber - uns selber immer wieder neu zu erschaffen aus dem Geistigen heraus. Ich kann schöpferisch mein ganzes Seelisches Schritt für Schritt schöpferisch verwandeln und damit schaffe ich ein höheres Wesens-Glied, das Geistselbst. Der Christus ist immer mit dabei und begleitet uns.

SW: mich selbst immer wieder neu zu schaffen aus dem Geistigen heraus - der Christus ist an unserer Seite

Wirklichkeit und Realität ist nicht dasselbe 0:12:26

Wenn wir uns ganz bewusst daranmachen, unser Seelisches schöpferisch zu verwandeln, dann schaffen wir im wahrsten Sinne des Wortes Wirklichkeit - etwas, was wirkt. Die Wirklichkeit ist die Kraft, die die Realität überhaupt erst schafft. Ohne die Wirklichkeit, die wirkende Kraft dahinter wäre all das Gegenständliche nicht vorhanden. Und die Realität ist dabei, abzusterben, wenn sie nicht weiter von Wirklichkeit durchdrungen wird. Sie zerstäubt dann in Wahrheit zu nichts.

SW: Realität und Wirklichkeit ist nicht dasselbe - Wirklichkeit ist eine wirkende Kraft - Realität ist das Absterbende

Die sinnlich-materielle Welt besteht in Wahrheit aus nichts (Volltranskribierter Abschnitt) 0:18:30

Also Punkt, Linie und Gerade kann ich nur denken. Aber ich finde sie als gestaltendes Motiv überall in der Natur drinnen. Die Linie, das Strahlige...ja selbst ein Lichtstrahl ist in Wahrheit so etwas Ähnliches. Die Physiker sagen: Das Licht besteht aus Photonen, Lichtteilchen. Aber diese Lichtteilchen haben die Ausdehnung null. Das heißt, der Lichtstrahl ist eigentlich in Wahrheit gar nicht vorhanden in unserer Welt. Und trotzdem erhellt uns das Licht die Welt. Es ist jedenfalls im physischen Sinne, im physischen-räumlichen Sinn eigentlich gar nicht vorhanden. Es ist etwas Geistiges. Zunächst einmal die Ebene des ätherisch-Geistigen.

Aber dahinter steckt viel, viel Höheres natürlich noch, das aber eine Spur in unserer sinnlichen Welt hinterlässt und die Welt zum Erhellen bringt. Aber in Wahrheit, das Licht selber kann man nicht sehen. Das Licht kann man nicht sehen? Aber wenn ich eine Glühbirne aufdrehe, sehe ich doch das Licht? Nein, ich sehe etwas Leuchtendes. Ich sehe, dass Gott sei Dank die Glühbirnen leuchten. Ich sehe die Glühfäden drinnen, die leuchten. Aber das Licht selber sehe ich nicht. Wir sind ununterbrochen, tagtäglich mit etwas vollkommen Übersinnlichem verbunden und begegnen ihm täglich, damit wir überhaupt die sinnliche Welt schauen können. Ohne das Licht wäre es stockfinster und wir werden nichts sehen. Das heißt ein Übersinnliches hellt uns die sinnliche Welt auf in Wahrheit. Es ist nicht von unserer Welt. Es ist eine Stufe drüber, das Licht.

Und so geht es aber auch nach unten in die Stoffes-Welt. Wenn ich jetzt das Atom hernehme, das kann ich noch wirklich zerlegen. Das Atom kann man sich ja wirklich noch räumlich vorstellen. Man kann heute schon mit gewissen Tricks sogar eine Art Fotografien von Atomen machen. Das ist schon sehr grenzwertig dort. Aber man kann sich ein genaues Bild davon machen. Da ist der Raum als Begriff, der Gegenstands-Begriff noch gültig. Aber wenn ich dann weiter hineingehe in das Atom, komme ich letztlich zu den wirklichen Elementarteilchen, zum Beispiel die Elektronen, die die Hülle des Atoms bauen. Ein Atom hat einen Kern, der ist immens dicht. Also wenn wir unsere ganze Welt nur aus diesen Kernen bestünde, die Schwere wäre so stark, dass das alles zusammengedrückt würde. Und dieses Atom hat eine riesige Hülle, das nennt man die Elektronenhülle. Aber dieses Elektron ist ein Punkt. Es ist ein reiner Punkt. Das heißt, es ist eigentlich in der sinnlichen Welt gar nicht vorhanden. Und doch, diese ganzen Elektronen zusammen in der Hülle machen das aus, was wir da greifen können. Solche Zauber-Kunststückchen haben wir!

Ja, also unsere ganze Welt besteht in Wahrheit aus nichts, wenn ich es im sinnlich-materiellen Sinne nehme. Das zeigt uns die Naturwissenschaft. Das heißt, wenn man sie recht versteht, ist die Naturwissenschaft dafür der klare Beweis. Die Welt und alles, was man angreifen kann, ist in Wahrheit nicht materiell. Je genauer ich die Materie untersuche, desto mehr komme ich darauf: Sie ist nicht materiell. Sie ist anders. Sie ist eigentlich im materiellen Sinne nichts. Und das alles ist Erscheinung. Und trotzdem Erscheinung, auf die ich mich stellen kann, setzen kann, angreifen kann. Sie ist sehr real, diese Erscheinung, das ist die Realität. Aber im höheren Sinn genommen besteht diese Realität nur dadurch, dass dieses nicht sichtbare, nicht greifbare Nichts das alles trägt. Da kommen die Kräfte heraus, die all diese Erscheinungen die Erscheinung der Realität bewirken. Und in dem Moment, wo sich die Kräfte zurückziehen, fällt es ins absolute Nichts. Dann ist es weg. Dann geht es eben zurück in ein rein Geistiges. Dann verschwindet die sinnlich-materielle Erscheinung. Und das zeigt uns die Naturwissenschaft, wenn sie sich recht versteht.

Und man muss dazu sagen: Viele Physiker erkennen das. Jedenfalls die, die sich damit beschäftigen: Ja, welche Konsequenzen für unser Weltverständnis hat denn unsere Forschung? Dann kommen Sie genau zu dem Punkt. Da gibt es Hans Peter Dürr, ein Kernphysiker, eigentlich Quantenphysiker. War lange Jahre Assistent von Werner Heisenberg, einer der ganz großen Naturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Zur Quantentheorie hat er die wesentliche Grundlage gelegt. Er und Erwin Schrödinger, beide ziemlich parallel, haben das gemacht. Und eben Hans Peter Dürr war dann lange Jahre sein Assistent. Und der sagte dann ganz deutlich: Es gibt keine Dinge in der Welt. Die Welt besteht nicht aus Dingen im Grunde. Es gibt nur den Geist. Und er hatte immer eine sehr schnoddrige Art, sich auszudrücken. Er sagte: Der Geist verkalkt dann und das erscheint uns als Materie. Also, so als Bild genommen. Und das ist es. Nein! Also die Realität besteht nicht aus Dingen. Er hat ein nettes Wort dafür gefunden: Eigentlich sind es Passierchen. Es passiert etwas. Und nur dadurch, dass ununterbrochen was passiert, entsteht für uns der Eindruck: Ja, da ist sowas Festes! Aber in Wahrheit ist es nur da, weil ununterbrochen was passiert. Er hat es dann noch etwas wissenschaftlicher ausgedrückt: Na ja, man könnte es nennen Wirks, von Wirkung.

SW: Die sinnlich-materielle Welt besteht in Wahrheit aus nichts – Licht ist nicht vorhanden und erhellt trotzdem die Welt – Licht kann man nicht sehen – Quantenphysik

Naturwissenschaft führt zum Geistigen 0:31:14

Rudolf Steiner gebrauchte oft das Bild des Tunnelbaus von zwei Seiten. Am Ende des materialistisch gedachten Tunnels gibt es ein Zusammentreffen des gedachten geistig gegrabenen Tunnels. Er betonte immer wieder, das wenn man die Bedeutung der Naturwissenschaft wirklich erkennt, sie zwangsläufig zum Geistigen führt. Das heißt, die Naturwissenschaft als solche ist sicher nicht die Triebkraft des Materialismus, sondern die Triebkraft der Überwindung des Materialismus. Und das wird auf allen Gebieten kommen.

SW: Naturwissenschaft führt zum Geistigen - Naturwissenschaft ist die Triebkraft der Überwindung des Materialismus


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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X