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Die Apokalypse des Johannes - 141. Vortrag von Wolfgang Peter: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Theologie - der Glaube, der den Einblick in die geistige Welt verloren hat 0:22:41 === | |||
Theologen glauben, was durch die Schrift überliefert ist - die Berichte der Apostel, das Alte Testament etc. Aber sie '''können nicht durch eigenes Geistiges schauen''' sich vergewissern, was stimmt und was nicht. So können sie sich nicht die gravierenden Unterschiede im Neuen Testament im Matthäus-Evangelium und im Lukas-Evangelium über die Geburtsgeschichte der beiden Jesusknaben erklären. Das Hellsehen war bereits zur Zeitenwende verdorben und von den Widersachern besetzt. Die Überlieferung wurde mehr und mehr verstandesmäßig logisch interpretiert und beruhte nicht mehr auf einer geistigen Schau. | |||
SW: die Theologie hat keinen Einblick mehr in die geistige Welt – die Widersacher verdarben das Hellsehen | |||
=== Verfall der alten Mysterien 0:25:30 === | |||
Obwohl sich die Mysterien zur Zeitenwende in einem Verfall befanden und nicht mehr funktionierten, blühten sie da und dort noch auf. Ihre Praktiken wurden unter strengster Geheimhaltung und niemals öffentlich durchgeführt. Dies war nur einem engen geschulten Kreis von Priestern vorbehalten. Darum war auch die Empörung groß, als der Christus ganz öffentlich die Erweckung des Lazarus durchführte, die als '''Totenerweckung''' beschrieben wird. | |||
SW: Verfall der alten Mysterien | |||
=== Die erste, durch den Christus öffentlich durchgeführte Einweihung: Die Erweckung des Lazarus 0:27:45 (volltranskribierter Abschnitt) === | |||
Dazu wurden dann eingeweiht führende Persönlichkeiten des Volkes. Das war bei den Ägyptern so: Der Pharao musste das durchmachen. Das war mit schweren Übungen verbunden, die wirklich auch den Einzuweihenden an den Rand des Todes gebracht haben, wirklich ihn dann gebracht haben bis in diesen dreieinhalbtägigen Todesschlaf hinein. Und dann kam die Erweckung. Und das hat der Christus einfach öffentlich gemacht mit dem Lazarus. Das Bemerkenswerte dabei ist, dass der Lazarus selber in diesen Zustand verfallen ist. Also nicht der Christus hat ihn in den Zustand versetzt, sondern er ist selber in diesen Zustand hineingefallen, das heißt in diesen todesähnlichen Zustand, also in '''einen Tiefst-Trance - Zustand,''' könnte man sagen. Im Grunde ist es ein Tiefst-Trance - Zustand. Also wo die Möglichkeit gegeben ist, '''dass sich die höheren Wesensglieder so lockern vom physischen Leib''', dass eben zumindest für diese drei-, dreieinhalb Tage ein gewisser Einblick in die nachtodliche Welt möglich ist. Also in diesen Zustand ist der Lazarus selber verfallen, einfach weil er sich so intensiv beschäftigt hat mit dem, was der Christus gegeben hat, auch mit der Kraft, mit der er in der Welt gestanden ist. Das hat er so stark aufgenommen, dass er von selber in diesen Zustand gefallen ist. Obwohl der Christus zu dem Zeitpunkt gar nicht in seiner Nähe war. Er war ja weit weg, also relativ weit weg. Und das Interessante ist ja, dass der Christus erfährt: Ja, dein Freund Lazarus ist gestorben, oder ist schwer krank. Dann sagt der Christus: Die Krankheit ist nicht zum Tode. Und wartet noch zwei Tage, bis er dort hingeht, weil er genau weiß, dann ist der Zeitpunkt, ihn zu erwecken. | |||
SW: der Tiefst-Trance-Zustand des Lazarus - dreieinhalbtägiger Todesschlaf | |||
== Schlüsselwörter == | == Schlüsselwörter == |
Version vom 21. Februar 2023, 17:35 Uhr
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»
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Vorschau
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Themenschwerpunkte des 141. Vortrages (27. Dezember 2022)
Gehalten am 27. Dezember 2022/ Zusammenfassung am 19.2.2023
Begrüßung und 39. Wochenspruch 0:00:40
An Geistesoffenbarung hingegeben
Gewinne ich des Weltenwesens Licht.
Gedankenkraft, sie wächst
Sich klärend mir mich selbst zu geben,
Und weckend löst sich mir
Aus Denkermacht das Selbstgefühl.
Diese Wochenspruch ist für unsere Zeit sehr bedeutsam. Ein starkes Selbstgefühl kann in uns nun erwachen. Wir fragen uns: Wer bin ich wirklich? Dazu sollte etwas vom Weltenwesen, vom Licht des Weltenwesens in unsere Gedanken-Kraft hineinkommen. Ein wirkliches Aufwachen im selbständigen Denken ist nun erforderlich, um nicht im vorherrschenden Strom der Meinungen mitgerissen zu werden.
Das anthroposophische Gemeinschaftswesen muss entstehen aus den Beiträgen einzelner Individuen 0:04:26
Anstatt sich einer Gruppen-Meinung anzuschließen, ist es wichtig, individuelle neue Perspektiven zu finden. Und das Gemeinschaftswesen Anthroposophie muss entstehen aus den Beiträgen der einzelnen Individuen. Wenn ich eine Gruppen-Meinung über mich bestimmen lasse, führt das zu einer Widerstandskraft gegenüber einer heilsamen Entwicklung.Heutige Gemeinschaften sind meist alte Gemeinschaften. Sie sind geprägt von einem einzelnen Individuum, das über die Gruppe wacht und der Rest fügt sich ein. Das ist keine moderne Gemeinschaft. Rudolf Steiner bezeichnet das als einen intellektuellen Sündenfall, weil die Einfügung in das System vom Kopf her bestimmt wird.
SW: alte Gemeinschaften werden vom Kopf her bestimmt – moderne Gemeinschaften werden getragen von Individuen
Die Unterstützung des Christus ist vollkommen freilassend 0:07:49
Im Herz-Denken ist im Gegensatz zum Kopf-Denken eine geistige Wahrnehmung Wahrnehmung da, die sich die Frage stellt: wer bin ich? Ich bin ein Individuum und das werde ich durch die Fehler, die ich mache, sowie deren Aufarbeitung. Wenn ich mich darum bemühe, aus den Fehlern etwas Fruchtbares zu machen, dann bin ich tätig im christlichen Sinne. Die Kraft, die uns dabei unterstützt, ist die Christuskraft, wenn wir es wollen.
SW: die Unterstützung des Christus ist vollkommen freilassend
Der intellektuelle Sündenfall 0:13:50
Zwar sind wir in der Lage sind, Pläne zu entwerfen. Daran haben wir viel gelernt. Dadurch sind wir zu uns selbst gekommen. Aber das reicht noch nicht, um wirklich geistig tätig zu werden. Heute besteht aber die große Gefahr, dass wir Sklave dieser Pläne zu werden, obwohl sie uns eigentlich dienen sollten. Dinge, die aus Überlegungen entstanden, müssen in der Situation konkretisiert werden, in der man schöpferisch wird. So hat Rudolf Steiner zwar Ideen entwickelt zu Dreigliederung des sozialen Organismus. Aber er hat nie einen fertigen Plan gemacht.
SW: der intellektuelle Sündenfall - Dreigliederung des sozialen Organismus
Liebe kann nur aus Freiheit entstehen 0:18:11 (Volltranskribierter Abschnitt)
Weil die ganze Geschichte: Geburt beider Jesusknaben, des Erdenlebens des Christus, der sich dann später anschließt an das Ganze, ist verursacht oder bedingt durch den Sündenfall. Hätte es den Sündenfall nicht gegeben, hätte es das Erdenleben des Christus nicht gegeben. Hätte es den Sündenfall nicht gegeben, gäbe es die Freiheit des Menschen nicht. Gäbe es die Freiheit des Menschen nicht, könnte der Mensch nicht wirklich Liebe entwickeln. Denn Liebe kann nur aus Freiheit entstehen. Wirkliche Liebe ist etwas, was ich völlig aus der Freiheit heraus, das heißt ohne Vorbedingung, ohne mich an irgendetwas anzuschließen, sondern aus meiner schöpferischen Intuition heraus in mir schöpferisch erzeuge und verschenke. Mich eigentlich verschenke dadurch an die Welt. Das ist ganz konkret und das ist eine ganz konkrete Kraft, die ich damit verschenke. Das kann auf erster Ebene eine seelische Kraft sein. Das kann auf weiterer Ebene mit der Hilfe des Christus auch eine wirkliche Lebenskraft sein, die bis in die Gesundheit und dergleichen hineinwirkt.
Und Menschen, die das in sich entwickeln, wirken nicht nur seelisch wohltuend, sondern auch heilsam auf ihre Umgebung. Einfach schon alleine dadurch, dass sie da sind. Wir müssen gar nicht viel machen, da muss gar kein großer Hokuspokus sein. Und umgekehrt viele physische Erkrankungen, aber vor allem auch viele soziale Erkrankungen, weil es im Sozialen nicht stimmt, stammen daher, dass das eben nicht der Fall ist. Da ist genau das Gegenteil der Fall. Die Egoismen, die da sind, wirken eben auch ausstrahlend, oder schädigend. Es ist so häufig, dass Menschen andere Menschen seelisch geradezu aussaugen. Das ist heute fast der Standardfall. Es ist heute in so vielen Familien der Fall. Die Familie war einmal ein Hort des Geistigen im Grunde. In den Zeiten, als alles noch auf der Blutsverwandtschaft beruhte, ging es immer darum, dass die Familie oder die Großfamilie, der Stamm oder das Volk eine gewaltige Kraftquelle war. Heute wird alles, was dieses Gruppenmäßige ist… es neigt dazu, eine Gegenkraft zu werden. In einzelnen Fällen kann es auch anders laufen, aber es ist nicht mehr der Regelfall.
Daher erlebt man auch, dass viele Probleme, die Menschen haben, Probleme sind, die aus ihrem engeren familiären Umkreis kommen in Wahrheit. Müssen wir oft sehen, dass da karmische Verwicklungen natürlich auch dahinterstehen, die aber nicht erkannt werden und die immens leidvoll sind. Die eben bis in schwere Krankheitserscheinungen hineingehen. Und das heißt: Alles, auch die Familienbande müssen heute erneuert werden, indem sie ganz freie geistige Beziehungen werden. Und damit völlig gleichgestellt sind, auch den Beziehungen vielleicht zu Menschen, mit denen man nicht blutsverwandt ist. Und wahre Gemeinschaften können heute das miteinander vereinbaren.
SW: Liebe kann nur aus Freiheit entstehen – der Sündenfall
Theologie - der Glaube, der den Einblick in die geistige Welt verloren hat 0:22:41
Theologen glauben, was durch die Schrift überliefert ist - die Berichte der Apostel, das Alte Testament etc. Aber sie können nicht durch eigenes Geistiges schauen sich vergewissern, was stimmt und was nicht. So können sie sich nicht die gravierenden Unterschiede im Neuen Testament im Matthäus-Evangelium und im Lukas-Evangelium über die Geburtsgeschichte der beiden Jesusknaben erklären. Das Hellsehen war bereits zur Zeitenwende verdorben und von den Widersachern besetzt. Die Überlieferung wurde mehr und mehr verstandesmäßig logisch interpretiert und beruhte nicht mehr auf einer geistigen Schau.
SW: die Theologie hat keinen Einblick mehr in die geistige Welt – die Widersacher verdarben das Hellsehen
Verfall der alten Mysterien 0:25:30
Obwohl sich die Mysterien zur Zeitenwende in einem Verfall befanden und nicht mehr funktionierten, blühten sie da und dort noch auf. Ihre Praktiken wurden unter strengster Geheimhaltung und niemals öffentlich durchgeführt. Dies war nur einem engen geschulten Kreis von Priestern vorbehalten. Darum war auch die Empörung groß, als der Christus ganz öffentlich die Erweckung des Lazarus durchführte, die als Totenerweckung beschrieben wird.
SW: Verfall der alten Mysterien
Die erste, durch den Christus öffentlich durchgeführte Einweihung: Die Erweckung des Lazarus 0:27:45 (volltranskribierter Abschnitt)
Dazu wurden dann eingeweiht führende Persönlichkeiten des Volkes. Das war bei den Ägyptern so: Der Pharao musste das durchmachen. Das war mit schweren Übungen verbunden, die wirklich auch den Einzuweihenden an den Rand des Todes gebracht haben, wirklich ihn dann gebracht haben bis in diesen dreieinhalbtägigen Todesschlaf hinein. Und dann kam die Erweckung. Und das hat der Christus einfach öffentlich gemacht mit dem Lazarus. Das Bemerkenswerte dabei ist, dass der Lazarus selber in diesen Zustand verfallen ist. Also nicht der Christus hat ihn in den Zustand versetzt, sondern er ist selber in diesen Zustand hineingefallen, das heißt in diesen todesähnlichen Zustand, also in einen Tiefst-Trance - Zustand, könnte man sagen. Im Grunde ist es ein Tiefst-Trance - Zustand. Also wo die Möglichkeit gegeben ist, dass sich die höheren Wesensglieder so lockern vom physischen Leib, dass eben zumindest für diese drei-, dreieinhalb Tage ein gewisser Einblick in die nachtodliche Welt möglich ist. Also in diesen Zustand ist der Lazarus selber verfallen, einfach weil er sich so intensiv beschäftigt hat mit dem, was der Christus gegeben hat, auch mit der Kraft, mit der er in der Welt gestanden ist. Das hat er so stark aufgenommen, dass er von selber in diesen Zustand gefallen ist. Obwohl der Christus zu dem Zeitpunkt gar nicht in seiner Nähe war. Er war ja weit weg, also relativ weit weg. Und das Interessante ist ja, dass der Christus erfährt: Ja, dein Freund Lazarus ist gestorben, oder ist schwer krank. Dann sagt der Christus: Die Krankheit ist nicht zum Tode. Und wartet noch zwei Tage, bis er dort hingeht, weil er genau weiß, dann ist der Zeitpunkt, ihn zu erwecken.
SW: der Tiefst-Trance-Zustand des Lazarus - dreieinhalbtägiger Todesschlaf
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X