Eine freie Initiative von Menschen bei anthrowiki.at, anthro.world, biodyn.wiki und steiner.wiki mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Grundlagen Anthroposophie Teil 6 von Christoph Bolleßen
| zurück zu Christoph Bolleßen |
vorige Folge ◁ ■ ▷ nächste Folge |
«Mit dieser Vortragsreihe möchte Christoph in ruhiger und freier Rede, interessierten Menschen einige Leitgedanken der Anthroposophie Rudolf Steiners anschaulich darstellen und zugänglich machen. Zur weiteren Vertiefung in die Thematik empfehlen sich unter anderem die Schriften "Theosophie" (GA 9) und "Die Geheimwissenschaft im Umriss" (GA 13).»
Videokurs |
Transkription der Grundlagen Anthroposophie Teil 6 [Alte Sonne, Kyriotetes, Erzengel, Widersacher]
Anknüpfung an Teil 5 0:00:27
Hallo und herzlich willkommen zu diesem sechsten Teil Grundlagen Anthroposophie, hier auf dem Kanal Kulturepochen.
Beim letzten Mal waren wir gekommen bis zur Entwicklung des sogenannten "Alten Saturn" und wir hatten dank Rudolf Steiner geistig mitverfolgen können, wie sich der Schöpfungsimpuls aus der Trinität heraus beginnt, herunter zu neigen, in Form eines Planes, eines Schöpfungsplanes, einer Schöpfungsidee. Und wie dann Wesen bereits "vor Ort" sind. Wir hatten ja gesagt, eigentlich kann man noch nicht von Ort sprechen und eigentlich auch noch nicht von Zeit in diesem Moment, zu dieser Zeit, sondern es sind Wesen anwesend. Das sind die Wesen der sogenannten Ersten Hierarchie, die nun in sich wiederum das Prinzip der Trinität von Bewusstsein, Leben und Form verkörpern und diesen Schöpfungsplan der Trinität entgegennehmen und weiterreichen.
Und wir hatten gesagt, dass die erste Gruppe von Wesen der ersten Hierarchie, die "Seraphim" genannt werden. Die zweite Gruppe der ersten Hierarchie wird genannt die "Cherubim" und die dritte Gruppe wird genannt die "Throne", die auch "Geister des Willens" heißen. Und durch diese Geister des Willens beginnt sich nun durch ein Opfer – ein Opfer ihrer selbst, für die Cherubim, die über ihnen stehen und ihnen diesen Plan herunter reichen – beginnt sich nun im Zuge dieses Opfers die erste Verkörperung unseres Planeten zu bilden: Der Alte Saturn. Und dieser Saturn ist zunächst einmal eine reine Wärmeverkörperung. Das Wärme-Element, ist somit in die Existenz getreten.
Zeit und Zeitlose Ewigkeit 0:03:35
Und nun ist es für unsere Entwicklung von entscheidender Wichtigkeit, an dieser Stelle vielleicht auch zu erwähnen – ich möchte da jetzt nicht zu tief eingehen darauf, das wird später noch folgen – das die Annahme der Cherubim des Opfers der Throne, dass die Cherubim das Opfer der Throne angenommen haben, das hat natürlich auch für die Cherubim eine Konsequenz. Nämlich durch das Opfer der Throne und durch die Ersterscheinung des Alten Saturn wird auch die Zeit geboren.
Das hatten wir schon gesagt, denn die große Schöpfungsidee des freien Menschen, die braucht natürlich bestimmte Ebenen, bestimmte Grundlagen, damit sich ein wirklich freies Wesen auch entwickeln kann, damit dieses Wesen auch Irrwege beschreiten kann, wenn es die freiheitliche Entwicklung mit sich bringt. Und man muss sich vorstellen, dass diese hohen, erhabenen Wesen, die stammen aus einer Entwicklung und aus einem Zustand, den Rudolf Steiner beschreibt als die "Zeitlose Ewigkeit".
Verweigerung der Annahme des Opfers der Throne 0:05:31
Und diesen Zustand mehr oder weniger zu verlassen, diesen Zustand aufzugeben und sich in eine Gestaltung innerhalb der Zeit hineinzubegeben, das klingt für uns vielleicht erst einmal nicht so schwerwiegend aber es bedeutet doch in gewisser Beziehung einen Paradigmenwechsel. Denn wenn man die Ewigkeit verlässt und sich in eine Zeitgestaltung hineinbegibt, in ein Entwicklungssystem, das der Zeit unterliegt, dann bedeutet das eben auch, dass man Zeuge wird, vielleicht auch Teil wird von etwas, was auch wieder vergehen muss, was also der Ewigkeit entrissen wird, könnte man sagen.
Nun schildert Rudolf Steiner, dass es also unter den erhabenen Wesen der Cherubim auch solche gab, die das Opfer der Throne nicht angenommen haben. Die sich also entschieden haben, in der Ewigkeit, in der zeitlosen Ewigkeit zu verbleiben. Und das hat zur Folge, dass die Throne in eine Art Resignationszustand hineinkommen.
Man kann das vielleicht nur versuchen, mit menschlichen Maßstäben zu beschreiben. Man opfert etwas, man gibt das Beste von sich, könnte man sagen und dann sind dort eben Wesen, die eine andere Idee verfolgen, die also dieses Geschenk, dieses Opfer nicht annehmen. Das tun Sie mit Sicherheit nicht aus Argwohn – und doch ist es eine Art Zurückweisung für die Throne, für einen Teil der Throne. Und diese Resignation, die erzeugt ein gewaltiges Echo in der Welt. Und dieses Echo, vielleicht ein kurzer Ausflug in die in die Erdenmenschheit hinein, dieses Echo ist heute noch in jeder Individualentwicklung des Menschen zu vernehmen. Es wird wahrnehmbar. Und zwar im Kleinkindesalter mit etwa drei Jahren gibt es in der Regel einen Ich-Einschlag. Das heißt, sie werden auf einmal und plötzlich mit ihrem Ich konfrontiert. Die Eltern spüren das in der Regel dann, wenn das Kind auf einmal beginnt merkwürdige Fähigkeiten zu entwickeln oder Verhaltensweisen zu zeigen. Das ist also im frühesten Kindesalter ein Einschlag, ein geistiger Einschlag, der eigentlich, wenn man die gesamte Entwicklung des Kindes nimmt, gar nicht so richtig hineinpasst, denn das Ich entwickelt sich erst oder wird erst in späteren Jahren geboren.
Erstes Aufkeimen der Widersachermächte und die menschliche Freiheit 0:09:35
Und man sieht also, da ist so eine Art Durcheinander, könnte man sagen, was damals, zu diesem Zeitpunkt, in dem die Throne sich geopfert haben, dort passiert ist. Und diese Erschütterung, dieses Durcheinander, das hatte zur Folge, dass es zukünftig in der Menschheitsentwicklung nicht nur aufbauende Dinge geben wird, die also.– wie soll man das sagen? – positiv, aufbauend, sympathisch und freudvoll sind, sondern es wird ab diesem Zeitpunkt auch Dinge geben und Wesen geben, die versuchen, diesen Schöpfungsplan oder auch diese Menschheitsidee zu durchkreuzen und auf einen anderen Kurs zu bringen.
Das muss man jetzt nicht so verstehen, dass man den guten alten "Teufel" aus der Kiste holt und sagt: "Das ist der Böse!" Und auf der anderen Seite sind die Guten – so einfach ist es nicht. Sondern wir müssen hier schon erkennen, dass diese Mächte, die da entstehen und sich später auch weiterentwickeln – viele von euch werden wissen, dass ich von den "Widersacherkräften" spreche – dass diese Wesen enorm wichtig sind für unsere Entwicklung hin zur Freiheit. Denn ein Wesen, das nicht wirklich vor die Wahl gestellt wird, sich auch für das Böse zu entscheiden, könnte man sagen, für das Falsche zu entscheiden, ist nicht frei.
Wir erkennen also unsere Freiheit, wir entwickeln unsere Freiheit also nur wirklich, wenn wir die Möglichkeit haben, uns für das eine oder für das andere zu entscheiden. Und ein Weg von beiden hat dann oft zur Folge, dass es zunächst einmal vielleicht auch ein erstmal nicht so gedeihlicher Weg ist. Aber aus diesen Umwegen lernen wir sehr wichtige Dinge und vor allen Dingen erkennen wir durch diese Umwege, was Freiheit wirklich bedeutet. Und so geschieht dieses nicht annehmen des Opfers der Throne durch einen Teil der Cherubim.
Die Archai als "Kinder" der Throne 0:12:55
Ich würde jetzt gerne weiter zunächst den Strang verfolgen, dass wir sagen: Der Alte Saturn entwickelt sich, er formiert sich zu einer Wärmekugel. Zunächst geistige Wärme, die dann später immer weiter in Richtung physische Wärme sich hinein entwickelt. Und wir hatten ja gesagt, dass sich an der Peripherie dieser Wärmekugel des Alten Saturn dann die Anlage der Menschenleiber anordnen wie bei einer Brombeere, wie Rudolf Steiner das so schön beschreibt.
Und nun vollzieht dieser Alte Saturn seine Entwicklung und wir haben ja gesagt, dass es auf dem Saturn auch Wesen gab, die ihre Menschheitsstufe durchmachen, das heißt sie bekommen einen Impuls von Individualität. Ihre Individualität zu erkennen, bis zu einem bestimmten Maße. Und diese Wesen, die damals ihre Menschheitsstufe durchgemacht haben, sind heute die sogenannten "Urengel" oder "Archai" oder auch "Zeitgeister". Wir hatten gesagt, dass mit dem Entstehen des alten Saturn auch die Zeit gebildet wurde. Die heutigen Archai, die Urengel, erleben ihre Menschheitsstufe am Wesen der Zeit besonders stark und deshalb sind sie heute dafür verantwortlich, Zeitgeister zu sein.
Die Zustände "Manvantara" und "Pralaya" 0:15:06
Und nun kommt dieser Saturn in die Phase, wo er wieder vergeht. Es ist also ein weiteres wichtiges kosmisches Gesetz, dass es mit der Geburt der Zeit auch immer zu einem Entstehen, Werden und dann auch wieder zu einem langsamen Vergehen bis zum Tod oder bis zu einem bestimmten Ende kommt.
Das heißt, es gibt also zwei Zustände: Die Existenz in das Physische hinein, in die Verdichtung hinein – das nennen wir in der Anthroposophie "Manvantara". Das ist auch ein Sanskrit-Begriff. Vielleicht vergleichbar mit dem Ausatmen. Dinge werden nach außen geleitet und treten in Erscheinung.
Und dann gibt es den gegenüberliegenden Zustand, das polare Gegenbild, könnte man sagen. Das nennen wir ihn der Anthroposophie "Pralaya". Das Wort stammt ebenfalls aus dem Sanskrit. Dies könnte man vergleichen mit dem Einatmen – die Dinge ziehen sich aus der stofflichen Verkörperung zurück. Und so wird der Alte Saturn zunächst Manvantara – ausgeatmet. Er erscheint als Wärmesphäre und schließlich zieht er sich wieder zurück ins Geistige, verschwindet. Es kommt ein Pralaya, eine Ruhephase, könnte man sagen, physisch gesehen.
Die Geister der Weisheit und die Alte Sonne 0:17:11
Und nun kommt die nächste Stufe des göttlichen Schöpfungsplanes. Diese Sphäre, dieser Alte Saturn tritt wieder in Erscheinung. Es beginnt wie bei der Saturnentwicklung, es beginnt sich die Wärmesphäre wieder zu bilden. Und wir hatten ja gesagt, dass die Erste Hierarchie, die drei Gruppen von Wesen, Gruppen der Ersten Hierarchie bereits vorhanden waren zu dieser Zeit. Und die dritte Hierarchie, die Urengel zum Beispiel, zu den Wesen gehören, die sich erst im Zuge der Weltentwicklung gebildet haben. Neben der Ersten Hierarchie gab es aber noch die Wesen der Zweiten Hierarchie. Und diese Wesen kommen jetzt mit ins Spiel. Das heißt, wir haben die Erste Hierarchie mit den Seraphim, den Cherubim und den Thronen. Und, wenn man so will, "unterhalb" der Throne befinden sich jetzt die Wesen der Zweiten Hierarchie.
Die erste Gruppe der Zweiten Hierarchie sind die sogenannten "Kyriotetes" oder "Geister der Weisheit" genannt. Und diese Kyriotetes, diese Wesen der Zweiten Hierarchie, sind also nicht mehr wie die Wesen über ihnen direkt mit der Trinität verbunden. Sie können also nicht die Gottheit direkt schauen, sondern sie haben vielmehr den Drang in sich bzw. diese tiefe Verbundenheit zur Ersten Hierarchie, besonders zu den Thronen und möchten die Direktiven der Ersten Hierarchie ausführen, möchten sie also weiterführen, weitertragen, weiter verwirklichen.
Und nun treten zu diesem wiedererscheinenden Saturn die Wesen der Kyriotetes hinzu. Und diese Kyriotetes bringen jetzt etwas völlig Neues mit in die Entwicklung. Sie haben Fähigkeiten, neue Fähigkeiten. Und diese Kyriotetes haben zur Auswirkung, dass die Willenssubstanz, das Opfer der Throne, dass sich auf dem alten Saturn bis zur Wärme verdichtet hat, dass sich diese Willenssubstanz der Throne nun erneut verdichtet bis zum Luftartigen, zum Gasförmigen, zum Gasartigen.
Die Entstehung des Lichtes, der Erzengel und des menschlichen Ätherleibes 0:21:00
Und in diesem Moment, wo die Kyriotetes diesen Alten Saturn, diesen wiedererstandenen Alten Saturn weiter verdichten zur sogenannten Alten Sonne – das ist die zweite Verkörperung unseres Planeten – im Zuge dieser Verdichtung durch die Kyriotetes kommt es dazu, dass das Licht entsteht.
Man kann sich das vielleicht mit unseren menschlichen Maßstäben sehr gut vorstellen, wenn man Wärme – wir machen jetzt einfach mal dieses Gedankenspiel – man hat jetzt Wärme vor sich und würde diese Wärme verdichten, man würde diese also zusammenpressen. Ich finde, dann kann man erahnen, dass da irgendwie aus dieser Wärme etwas anderes wird. Dass zur Wärme ein Zustand hinzu kommt und dass diese Wärme beginnt, zu leuchten bzw. Licht zu sein. Eigentlich ist Licht an sich noch nicht leuchtend, sagt Rudolf Steiner, Licht ist unsichtbar. Wir können das Licht selber nicht wahrnehmen, sondern wir können nur die Dinge wahrnehmen, die durch das Licht erleuchtet werden.
Und so braucht es jetzt neben der Zeit auch eine weitere Hülle, damit dieses Licht sichtbar werden kann, das die Kyriotetes aus dem Geschenk der Throne, aus dem Opfer der Throne gemacht haben. Und in diesem Moment bilden sich wieder neue Wesen, nämlich die "Kinder" der Kyriotetes.
Die Archai, die Urengel, die Zeitgeister, waren die Kinder der Throne. Und nun kommen die "Kinder" der Kyriotetes hinzu. Das sind die heutigen "Erzengel". Und diese Erzengel ordnen sich in dem neu entstandenen Raum an. Das ist also dadurch, dass die Kyriotetes den Alten Saturn zusammendrücken, verdichten, bilden sich der Raum und das Licht. Und nun entstehen innerhalb dieser Licht-Raum Hülle der Alten Sonne die Erzengel und wenden sich aus dem Inneren dieser Sonnenkugel mit ihrem Blick nach außen, in Richtung Peripherie, in Richtung Kyriotetes und strahlen das Licht, dass von den Kyriotetes, den Geistern der Weisheit ausgeht, zurück und in diesem Moment beginnt die Alte Sonne zu leuchten.
Und zum wärmeartigen Element ist nun das gasförmige oder Luftelement hinzugekommen. Und wenn wir auf den Menschen blicken, auf uns, dann sind auf der Alten Sonne die Anlagen für unseren Ätherleib, für unseren Bildekräfteleib entstanden. Das heißt: Auf dem Alten Saturn erhalten wir die Anlage für unseren physischen Leib und auf der Alten Sonne bekommen wir die Anlage für unseren ätherischen Leib. Der ätherische Leib, der Bildekräfteleib ist derjenige, der die Physis, die stoffliche Seite, den physischen Menschen mit Kräften so gestaltet, dass er seinem Aussehen nach dem geistigen Kern des Menschen entspricht. Wir sehen das an den heutigen Menschen. Wir haben alle bis zu einem gewissen Grade ein gleiches Aussehen, eine gleiche Gestaltung im Menschen, sind bis zu einem gewissen Grade alle gleich gestaltet.
Und irgendwann beginnt es dann, dass man erkennt: Mensch A ist eben dieser und der Mensch B ist jener. Und das drückt sich an ganz individuellen Merkmalen aus, die aus dem geistigen Wesenskern des Menschen heraus mitgestaltend wirken. Aber grundsätzlich ist der Ätherleib derjenige, der das Physische mit Kräften durchzieht, permanent. Und das Physische dann in eine ganz bestimmte Form bringt.
Abschluss 0:27:18
Ja, vielleicht so viel für heute. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Euch bedanken für die vielen Abos, die dazugekommen sind und auch für die schönen Kommentare, die mich sehr freuen. Ich finde es wunderbar, mit euch in Kontakt zu treten und ihr könnt mir natürlich auch jederzeit, wenn ich an der einen oder anderen stelle vielleicht nicht klar genug erkläre oder wenn ihr Anregungen habt, Feedback, freue ich mich immer über eine Nachricht, einen Kommentar, wie auch immer. Okay, dann vielen Dank fürs Dabeisein und bis zum nächsten Mal.
Alle Folgen auf einen Blick
|
vorige Folge ◁ ■ ▷ nächste Folge |
| zurück zu Christoph Bolleßen |