Grundlagen Anthroposophie Teil 13 von Christoph Bolleßen

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«Mit dieser Vortragsreihe möchte Christoph in ruhiger und freier Rede, interessierten Menschen einige Leitgedanken der Anthroposophie Rudolf Steiners anschaulich darstellen und zugänglich machen. Zur weiteren Vertiefung in die Thematik empfehlen sich unter anderem die Schriften "Theosophie" (GA 9) und "Die Geheimwissenschaft im Umriss" (GA 13).»

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- Grundlagen Teil 13 -
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Grundlagen Anthroposophie Teil 13 (Resonanz, Die Zahl 13) _ Rudolf Steiner.mp3

Transkription der Grundlagen Anthroposophie Teil 13 [Resonanz, Die Zahl 13]

Begrüßung und Rückblick 0:00:27

Hallo und herzlich willkommen zu diesem 13. Teil von Grundlagen Anthroposophie hier auf dem Kanal Kulturepochen.

Ich würde diesen 13. Teil heute gerne ein wenig anders gestalten. Wir haben bisher einen recht strikten Kurs verfolgt, das war auch durchaus meine Absicht, einen roten Faden zu spinnen, der vom alten Saturn beginnend bis zur Erdenentwickelung sich ein wenig stringent durch diese Folgen zieht. Und nun sind wir ja bei der Erdenentwickelung angelangt, und da wird es sehr viel zu besprechen geben. Aber ich möchte gerne an dieser Stelle beginnen, weil es ja doch sehr viel Begriffsarbeit war, die wir in den vergangenen Folgen miteinander verrichtet haben, für viele von euch wahrscheinlich sehr, sehr viele neue Worte, neue Formulierungen und auch Vorgänge, an die man sich vielleicht erst einmal ganz langsam gewöhnen muss, sich diese Dinge einmal ganz langsam ins Innere zu führen und diese sich dann auch ein wenig entfalten lassen.

Anthroposophisches Wissen vom Kopf ins Herz führen 0:02:36

Es soll in der Anthroposophie, wenn auch vielleicht manchmal der Eindruck entsteht, nicht darum gehen, wie Rudolf Steiner es formuliert, sich bloßes Wissen über geistige Dinge anzueignen, sondern es geht darum, wo man diese Dinge ja zunächst einmal aufnimmt, man hört sie, man liest sie. Dann bleiben sie im Kopf, werden dort gewissermaßen zu einem intellektuellen Gefüge und müssen natürlich oder sollten natürlich auch entsprechend intellektuell aufbewahrt werden, das heißt, dass es wirklich auch zu einem Wissen wird, das ist natürlich ganz wichtig. Allerdings sollte es eben nicht dabei bleiben. Denn die Kopfarbeit, die reine Kopfarbeit hat auch eine gewisse Trockenheit, eine gewisse Abgeklärtheit, die auch durchaus notwendig ist.

Es geht im zweiten Schritt darum – eigentlich sollten der erste Schritt und der zweite Schritt schön ineinander übergehen, ineinander überfließen – , dass man, wenn man diese Inhalte aufgenommen hat, diese Inhalte mit dem Herzen ebenfalls aufnimmt und sich klar macht, auch wenn wir zunächst einmal mit einer sehr klaren Terminologie, mit klaren Formulierungen versuchen, diese Dinge uns greifbar zu machen, dass es dann darauf ankommt, dass es nicht bei dieser intellektuellen Kühle bleibt, sondern dass wir es hinunter führen ins Herz und in unserem Herzen in Verbindung mit dem Kopf diese Dinge lebendig werden lassen, seelisch lebendig.

Seelenbilder in uns selbst erzeugen und in uns lebendig machen 0:05:29

Ihr erinnert euch, dass diese Seelenbilder entstehen. Das ist dieser Astralzustand, dieses Astralbewusstsein. Und die Neuerung ist in unserem Fall, dass wir diese Astralbilder selbst in uns erzeugen, selbst in uns lebendig machen. Wir nehmen die Formulierungen von Rudolf Steiner, diese kunstvollen Wortgebilde, die auch gespickt sind mit ganz neuen Begriffen, Wortkreationen, wir nehmen sie auf und führen sie hinunter ins Herz.

Was bedeutet das? Zu fühlen oder sich bemühen darum zu fühlen, dass hinter all diesen recht komplexen und schwer zu begreifenden Dingen, dahinter steht etwas sehr, sehr Berührendes. Wir können als Menschen dadurch, dass wir eben Geistwesen sind, die über eine Seele, einen Astralleib verfügen, diese geistigen Erkenntnisse, astralisch verlebendigen in uns. Das ist sehr, sehr wichtig, dass wir das tun, darauf weist Rudolf Steiner mehrfach hin, nicht durch die Anthroposophie Wissen anhäufen, auf das man dann immer wieder zurückgreifen kann, maschinenartig, sondern dieses Wissen immer wieder zum Herzen führen, immer wieder in seelische Bilder verwandeln, damit sie sich dort entfalten und in uns etwas auslösen, was auf unserem geistigen Wege sehr, sehr wichtig ist.

Ein Beispiel 0:07:58

Zum Beispiel Demut. Wenn wir heute hinausschauen in die Welt, wie viele Dinge sind für uns völlig selbstverständlich? Zum Beispiel, wenn wir morgens aufwachen, der Tag beginnt, die ersten Sonnenstrahlen erhellen den Himmel, die Nacht geht in den beginnenden Tag über. Und wir haben in der Regel in Deutschland, ich denke mal, dass es fast überall so ist, dass wir zum Beispiel Vögel haben, die im Morgengrauen mit ihrem wundervollen Gesang beginnen, und sich das klarzumachen, wir stehen in der Welt darinnen, diese Vorgänge, die wir in den letzten Videos alle versucht haben, uns einmal klarzumachen. Diese Vorgänge sind abgelaufen, aber sie laufen auch immer noch ab.

Mitfühlend in Resonanz mit der Welt treten 0:09:09

Die Welt besteht immer noch aus Opfertaten geistiger Wesen, von den ganz hohen Wesen angefangen bis zu den Wesen, die uns direkt umgeben, zum Beispiel die Singvögel, das Tierreich. Und, dass es für den gesamten Weltenablauf nicht unerheblich ist, dass wir mitfühlen, dass wir zum Beispiel, wenn eine Amsel in der Nähe unseres Hauses, unserer Wohnung beginnt zu singen, dass wir das wahrnehmen und dass wir in unserer Seele davon berührt werden.

Diese Wahrnehmung und dieses berührt werden hat wiederum eine Ausstrahlung in unser Umfeld. Wir treten in Resonanz mit dem, was uns umgibt, und diese Resonanz ist buchstäblich lebenswichtig für die gesamte Erde und darüber hinaus. Wenn wir Menschen in Resonanz mit der Welt treten, und damit ist eigentlich die gesamte Welt gemeint, damit ist gemeint unsere Mitmenschen zunächst mal die uns nahestehen, unsere Familie, unsere Freunde, aber dass wir auch versuchen, in Resonanz zu gehen mit den Menschen, die vielleicht etwas weiter entfernt sind, dass wir Anteil nehmen und uns einfach mal kurz Zeit nehmen, es muss nur eine Sekunde sein, vielleicht zwei Sekunden, dass wir einfach auch mal, wenn uns ein Ereignis berührt, das wir in den Nachrichten vernehmen oder wenn wir etwas hören, da ist einem Menschen etwas zugestoßen oder ein Mensch hat auch etwas Schönes erlebt, dass wir da versuchen, in Resonanz zu gehen , das in unserer Seele mitzufühlen, mitzuerleben und an der Stelle, wo es positive Dinge sind, diese zu verstärken, uns mit zu freuen, vielleicht und an der Stelle, wo es eher schwierige Dinge sind, dass wir versuchen, dort gute Seelenkräfte hinein zu lenken, dass wir dem anderen alles Gute wünschen, dass wir dem anderen einen schönen Tag wünschen. Wenn diese Haltung dahinter ehrlich ist und eine Kraft hat, eine seelische Kraft hat, dann ist es einen schönen Tag zu wünschen sehr effektvoll und sehr zuträglich für den anderen Menschen oder die anderen Menschen.

Das heißt, Anthroposophie möchte nicht die Menschen zu verkopften Wesen machen, sondern die Anthroposophie möchte, so wie ich sie verstehe, klares Wissen über die geistige Welt ins Seelische hinein führen, so dass wir tatkräftig in Resonanz mit der Welt gehen, jeden Tag, jede Minute.

Und wir hatten ja gesehen, dass wir auf unserer Menschheitsstufe, dass wir uns sozusagen gerade in der Mitte befinden zwischen zwei Klassen von Wesen, die einen sind die Engel, die Angeloi, die also eine Stufe über uns stehen, geistige Wesen, die unter anderem die wichtige Aufgabe übernehmen, dass jeder Mensch einen Schutzengel hat, das heißt diese Engel nehmen sich also ganz besonders der Aufgabe an, jeden von uns zu führen, zu geleiten durch die Inkarnationen hindurch, ohne uns in unserem freiheitlichen Entwicklungsspektrum einzuschränken. Und dann gibt es aber noch zahlreiche andere Engelwesen, die auch ihre Aufgaben im Naturgeschehen zum Beispiel übernehmen.

Und die andere Gruppe von Wesen, denen wir sehr, sehr nahe sind, das sind die Tiere. Und dieses Tierreich, wir werden auf diese Dinge noch zu sprechen kommen in den Vorträgen, aber heute ist es mir wichtig, das vielleicht einfach noch mal klarzumachen, dass wir mitfühlend werden, dass wir in Resonanz gehen mit dem, was uns umgibt und dass das sehr, sehr wichtig ist.

Es ist nicht so, dass wir nur Konsumenten von Eindrücken sind, die auf uns wirken durch die Sinne und dass wir dann als Konsumenten einfach diese Sinneseindrücke mehr oder weniger bewerten nach Sympathie und Antipathie zum Beispiel, sondern dass es wirklich darauf ankommt, mit einer geistigen Klarheit in Resonanz zu gehen mit unserer Umgebung, mit allen Wesen unserer Umgebung. Und da sind wir beim anthroposophischen Ansatz. Unsere Umgebung besteht aus zahllosen verschiedenen Wesenheiten, die alle ihre Aufgabe übernehmen im Weltgeschehen, damit wir unser Menschsein, unsere Menschheitsstufe hier gedeihlich in Freiheit oder zur Freiheit hin muss man sagen, absolvieren können. Und diesen Horizont immer mehr zu erweitern, das ist sehr, sehr wohltuend und erweitert auch das Mitfühlen, die Fähigkeit mitzufühlen, mit in Resonanz zu gehen, mit der Welt immer weiter in größeren Umkreisen. Das ist sehr, sehr schön. Es ist einfach unfassbar wertvoll.

Und doch sagt Rudolf Steiner, ist es auch ebenso wertvoll, dass wir uns klarmachen, welche Wesen mit uns unmittelbar zu tun haben? Er hat diesem Umstand einen der absoluten Kern- und Schlüssel-Vorträge, meiner Meinung nach, gewidmet. Was tut der Engel im Astralleib des Menschen? Da verweist er eben darauf, dass man als Geistesforscher, als geistig strebender Mensch, durchaus die Frage stellen kann oder könnte, was tun in diesem Augenblick, jetzt und hier die Seraphim? Erinnert euch, das sind die Engelwesenheiten, die unmittelbar an der Trinität leben. Aber Rudolf Steiner sagt, diese Frage ist sehr, sehr komplizierter Natur. Man kann diese Frage nicht so einfach beantworten, weil diese Wesen so weit über uns stehen, so hohe Aufgaben erfüllen, dass es eben für uns in unserer Situation, in unserer Lage nicht so einfach ist, damit in Resonanz zu gehen, was gerade die Seraphim tun.

Und deshalb ist es zielführender, ist es naheliegender und auch für unsere geistige Entwicklung fruchtbarer, zunächst einmal die Frage zu stellen, was tun denn jetzt im Moment die Engel? Was erfüllen sie für Aufgaben? Wie können wir mit den Engeln in eine Beziehung treten? Und er verweist eben auch sehr deutlich darauf, dass es den Engeln nicht egal ist, ob wir von ihnen wissen und ob wir an sie denken, sondern, indem wir in Resonanz gehen, an die Engel denken, leuchtet auch in ihnen etwas auf, was für ihre Existenz sehr wichtig ist. Wir werden das noch im Detail besprechen.

Und ebenso ist es mit der Tierwelt und auch für die Pflanzenwelt und auch für die Mineralwelt, dass wir als Menschen die sich bemühen, immer mehr geistige Klarheit zu erreichen, dass wir gute Gedanken, aufbauende Gefühle in die Naturreiche hineinsenden. Da ist das Tierreich natürlich prädestiniert, dass wir einfach mal hinausgehen in den Wald, spazieren gehen und uns versuchen, dort hineinzufühlen, dass in dieser Natur überall Wesen sind. Wir werden später auch noch auf das Thema Elementarwelt, Elementarwesen zu sprechen kommen, die sind auch noch da.

Das heißt, überall sind wir umgeben von Wesen mannigfaltigster Art, die alle ihren Dienst tun im Weltgeschehen, im Weltengefüge. Und wir haben natürlich auch eine Aufgabe, wir Menschen, und eine von diesen Aufgaben muss man sagen, eine davon ist zunächst mal, dass wir der Welt Aufmerksamkeit schenken, uns mit unserer Seele, mit der Welt verbinden, dass wir mitfühlend werden und Interesse zeigen für die anderen Wesen, Dankbarkeit entwickeln für ihre Arbeit, für ihren Dienst und das Ganze durchwärmt von unserem Herzen.

Die Zahl 13 0:22:41

Und ich hatte ja eingangs gesagt, diese 13. Folge unserer Reihe, die scheint mir sehr gut geeignet, um diesen Einschub heute zu machen. Ich möchte vielleicht kurz auf die Zahl 13 eingehen in diesem Zusammenhang. Wir hatten ja die zwölf als wichtige Zahl der Menschheitsentwicklung, die vor allen Dingen im Zusammenhang steht mit dem Tierkreis, mit den Wesen des Tierkreises, der sich in zwölf Hauptsternbildern uns offenbart.

Und dann haben wir die Zahl 13, die ja heute in unserem Verständnis ein wenig schlecht wegkommt, sage ich mal, sie gilt als Unglückszahl. Warum das so ist, da werden wir auch noch hinkommen, das hängt mit einem ganz bestimmten Ereignis vor einigen 100 Jahren zusammen, als Freitag, der 13., und damit eben auch die Zahl 13 diesen Charakter des Negativen, des Unglücks bekam.

Aber die 13 hat auch eine sehr, sehr positive Bedeutung, nämlich das Bild der Zwölf, die durch den 13. geeint werden, das heißt der Christus und seine Jünger. Der Kreis der Zwölf und in der Mitte der 13. und dieser 13. eint die zwölf. Und mit diesem Bild der 13 gelingt es aus meiner Sicht sehr, sehr gut, diese Herzenswärme zu erzeugen, nicht die 13 weiterhin als Symbol des Unglücks zu nehmen, sondern wir haben die Fähigkeit, diese 13 umzuwandeln, zu verwandeln in ein höchstes Geistiges, in ein höchstes Positives. Wir haben auch die Fähigkeit, die 13 negativ zu sehen. Aber wir können sie ebenso verwandeln in etwas sehr, sehr hohes Positives.

Und an der Stelle wird vielleicht auch so ein klein wenig deutlich, wie wichtig unsere Rolle ist im gesamten Geschehen. Wir haben die Fähigkeit, die Dinge entweder in die eine Richtung oder in die andere Richtung zu lenken. Und das gilt auch, wenn wir in Resonanz treten mit der Welt, mit unseren Menschen, Mitmenschen, mit den Tieren, mit den Pflanzen, mit den Elementarwesen und sogar auch mit der mineralischen Welt. So ist es immer geboten, die Herzenswärme überall hin mitzunehmen, das Verständnis, die liebevolle Zuwendung überall mit uns zu tragen, im Inneren diese kleine Flamme nicht verlöschen zu lassen und dieses innere kleine Flämmchen im Herzen zu nähren durch geistige Wahrheiten. Denn diese geistigen Wahrheiten sorgen dafür, dass dieses kleine Flämmchen im Herzen immer größer wird, immer mehr ausstrahlt und somit buchstäblich die Welt verändern kann.

Abschluss 0:28:18

Und diesen Appell heute an euch zu richten, das war mir sehr wichtig wie gesagt, weil es sehr viel Theorie war in den letzten Folgen. Und heute wollte ich einfach diesen Bogen noch mal bilden und bedanke mich wie immer bei euch fürs Dabeisein. Und beim nächsten Mal geht es dann weiter mit der Erdenentwickelung, unserem wunderschönen Heimatplaneten. Und ich wünsche euch eine gute Zeit und bis zum nächsten Mal. Vielen Dank.

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