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Grundlagen Anthroposophie Teil 20 von Christoph Bolleßen
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«Mit dieser Vortragsreihe möchte Christoph in ruhiger und freier Rede, interessierten Menschen einige Leitgedanken der Anthroposophie Rudolf Steiners anschaulich darstellen und zugänglich machen. Zur weiteren Vertiefung in die Thematik empfehlen sich unter anderem die Schriften "Theosophie" (GA 9) und "Die Geheimwissenschaft im Umriss" (GA 13).»
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Transkription der Grundlagen Anthroposophie Teil 20 [Materie, Ätherformen, Geistige Welt]
Begrüssung und Anbindung an Teil 19 0:00:26
Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kultur Epochen zum 20. Teil der Reihe Grundlagen Anthroposophie.
Wir waren beim letzten Mal in die Regionen der Erdenentwickelung vorgedrungen, wo es immer mehr in Richtung physische Welt geht, in Richtung physisch-sinnliche Welt hinein. Und an diesem Punkt würde ich heute gerne anknüpfen, denn nach diesem langen Weg, den wir nun auszugsweise betrachtet haben und der dann in der planetarischen Entwicklungsstufe, die wir als Erde bezeichnen, hinmündet, kommen wir natürlich jetzt an den Punkt, wo wir als heutige Menschen uns die Frage stellen können, wir haben jetzt gehört, die Schöpfung nimmt ihren Entwicklungsweg aus den geistigen Höhen hinunter in die Materie. Wir haben diesen Weg mal ganz neutral als Abstieg des Geistigen in die Materie bezeichnet, und wir waren jetzt an dem Punkt, wo wir gesagt haben, die Erdenentwickelung gliedert sich in die sieben sogenannten Lebensstufen. Und wir haben gesagt, die erste Lebensstufe wird als das erste Elementarreich bezeichnet, die zweite Lebensstufe als das zweite Elementarreich und die dritte Lebensstufe als das dritte Elementarreich.
Materie und Mineralreich 0:02:40
Und dann folgt eben die vierte Stufe, das sogenannte Mineralreich. Und innerhalb dieses Mineralreiches kommt es dann zur Bildung unserer, wenn wir jetzt die genaue Terminologie verwenden wollen, zu dieser physisch-sinnlichen Welt, wie sie uns umgibt. Und diese physisch-sinnliche Welt ragt bis zu einem gewissen Teil in den Stoff, in den sinnlichen Stoff hinein, das würde ich ganz gerne vorwegnehmen. Wenn wir also jetzt von allen physisch-sinnlichen Dingen sprechen, Phänomene, Erscheinungen, dann müssen wir immer im Hinterkopf behalten, dass auch die Minerale und alle Lebewesen in dem Sinne ohnehin sich nur bis zu einem gewissen Teil in diese physisch-materielle Verdichtung hineinbegeben haben. Andere Teile der Lebewesen und auch der Minerale ragen hinein in übersinnliche Bereiche. Wir hatten gesagt, dass das Übersinnliche gar nicht so weit entfernt ist, sondern das Übersinnliche, was nicht mehr mit unseren physischen Sinnen wahrnehmbar ist, beginnt im Prinzip schon mit den Vorgängen des Lebendigen, mit den Vorgängen der Lebenskräfte, der Bildekräfte.
Ätherformen 0:04:39
Und wir hatten dann schon einmal kurz herausgestellt, dass wir uns, wenn wir sagen, wir haben es mit etwas Physischem zu tun, dass damit eigentlich zunächst einmal gemeint ist, dass dieses Physische auch Anteile im Übersinnlichen hat, weil das Physische im Prinzip immer einhergeht mit etwas Ätherischem. Wir hatten ja die Ätherarten kennengelernt, zunächst ausgehend von Wärmeäther, dann zum Lichtäther, zum Klangäther, zum Lebensäther. Diese vier Ätherarten hatten wir kennengelernt und was diese vier Arten eben ausmacht, ist die Eigenschaft, dass sie die Kraft haben bis in gewisse Bereiche hinein gestaltend zu wirken.
Und so ist es eben auf der Erde der Fall, dass wir also neben dem Wärmeätherischen, neben dem Lichtätherischen, neben dem Klangätherischen auch das Lebensätherische haben und dass dieses Lebensätherische in der Lage ist, ätherische Formen zu bilden die dann bis ins Physisch-Sinnliche hineinwirken können, sich formieren können. Aber an dieser Stelle wird es dann interessant. Wir müssen da noch mal genauer hinschauen, denn es ist also nicht so, dass dieser Prozess des physisch-sinnlich Werdens im Prinzip von selbst abläuft, sondern es kommt da zu Vorgängen, die wir als geistig strebende Menschen genauer ins Auge fassen sollten, und zwar, wenn wir uns die Frage stellen, was ist Materie? Dann gibt uns Rudolf Steiner die Andeutung, den Hinweis, dass er sagt, die Materie sind die Trümmer des Geistes.
Geistige Welt 0:07:31
Und wie haben wir das nun zu verstehen? Wir haben gesehen, dass die Regenten der Erdenentwickelung zunächst einmal die Elohim sind, die Geister der Form aus der Hierarchiestufe der Exusiai, und dass diese sieben Elohim eine Gruppe von besonderen Geistern der Form sind. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch andere Geister der Form gibt. Also diese Elohim bilden sozusagen die Kerngruppe um den Christus, die dann die Aufgabe haben, dem Menschen sein Ich zu schenken, uns Erdenmenschen unser Ich zu schenken.
Aber im Zuge der Erdenentwickelung sind auch andere Geister der Form beteiligt, die nicht zu den sieben Elohim gehören, und die verrichten auch ihr Schöpfungswerk, und diese Geister der Form arbeiten mit dem Ätherischen in erster Linie, mit der Äthersubstanz, die sich eben ergibt aus den Ätherarten, die wir vorhin beschrieben haben. Und das tun sie natürlich nicht allein, denn wir müssen uns vorstellen, dass der Erdenmensch, der freie Erdenmensch ist im Prinzip das zentrale Projekt unserer Entwicklungsstufen. Und man kann sich natürlich vorstellen, dass an diesem großen Projekt, an dieser großen Aufgabe natürlich nicht nur die Elohim mitwirken wollen, nicht nur die Urengel, die Erzengel und die Engel, sondern auch die Hierarchiewesen über den Elohim und über den Geistern der Form. Das heißt, wir haben es also hier auf der Erde nicht so zu denken, dass wir sagen, die Throne waren jetzt zum Beispiel in erster Linie verantwortlich für den Saturn, die Kyriotetes waren verantwortlich für die alte Sonne, und die Dynameis waren verantwortlich für den alten Mond. Das ist zwar von einem gewissen Standpunkt aus richtig, aber auch diese Hierarchiewesen beteiligen sich natürlich im Zuge der Erdenentwickelung und haben auch hier ihre Aufgaben. Es ist also nicht so, dass ihr Wirkungsbereich und ihr Schaffen, ihr Tun, dann auf den jeweiligen vorhergehenden planetarischen Stufen aufhört, sondern auch hier, im Zuge der Erdenentwickelung, sind alle diese Wesen beteiligt und übernehmen wichtige große Aufgaben.
Regelrechte und abnorme Geister der Form 0:11:06
Und die Elohim sind eben die, die jetzt mit der Äthersubstanz arbeiten und an diesem Übergang vom Physischen ins Physisch-Sinnliche haben wir nun etwas Bemerkenswertes zu berücksichtigen, das Rudolf Steiner uns schildert. Er sagt nämlich, dass die regelrechten Geister der Form zunächst einmal dafür sorgen, dass unser Sonnensystem, das heißt also die Planeten, der gesamte Kosmos, der mit unserer Erde verbunden ist und natürlich auch die Erscheinungen auf der Erde, damit arbeiten die Elohim, indem sie diese Äthersubstanz entsprechend anordnen. Aus der Hierarchie der Geister der Form gibt es eben auch solche, die abnorm sind, die zurückgeblieben sind, und das bedeutet, wir haben die regelrechten Geister der Form, und wir haben die abnormen Geister der Form, und beide Klassen von Wesen könnte man sagen, sind also an diesem Erdengeschehen, an der Erdenentwickelung beteiligt. Und nun ist es so, dass sich die regelrechten Geister der Form zuwenden dem Licht, das getragen wird, geistiges Licht zunächst einmal, das getragen wird von den Seraphim und Cherubim. Die sind also im Zuge der Erdenentwickelung diejenigen, die die Lichtkräfte sozusagen von innen nach außen in die Schöpfung des Kosmos hineinlenken. Und die Elohim arbeiten sozusagen mit diesem Licht, sie stellen sich in diesen Lichtstrom der Seraphim und Cherubim und gestalten nun die Ätherformen des Kosmos.
Und an dieser Stelle kommen nun die abnormen Geister der Form und arbeiten von außen, von der Peripherie, wenn wir uns das so vorstellen. Die regelrechten Elohim bauen diese Ätherformen von innen nach außen auf, können uns das vielleicht am ehesten vorstellen, wenn wir so eine Planetensphäre uns denken, wo mit den Lichtkräften der Seraphim und Cherubim diese Formen von innen nach außen gestaltet werden und diese abnormen Geister der Form kommen nun von außen und wirken nach innen, also quasi entgegengesetzt dieses Kraftstromes der regelrechten Elohim. Und dann prallen diese beiden Kräfte aufeinander und dann kommt es laut Rudolf Steiner dazu, dass diese ätherische Form zerbricht.
Entstehung von physischen Planeten 0:15:27
Und an dieser Stelle, wo diese beiden Kräfte aufeinanderprallen, kommt es im Anschluss an das Zerbrechen der Ätherform dann zu einer Einstülpung, da kann man sich vorstellen, dass diese Kräfte von außen dann in diese Ätherform eindringen und eine Einstülpung verursachen und an dieser Stelle, wo diese Einstülpung passiert, geschehen nun zwei Dinge. Zunächst einmal wird das Licht, die Lichtkräfte, die von den regelrechten Elohim weitergeleitet wurden, diese Lichtkräfte werden an der Stelle der Einstülpung zunächst einmal reflektiert, und ihr erinnert euch, dass immer da, wo Licht reflektiert wird, dass da das Licht an dieser Stelle sichtbar wird, diesen Vorgang hatten wir auf der alten Sonne einmal kurz beschrieben. Und an dieser Stelle, wo diese Einstülpung nun vorliegt, und dieses Licht reflektiert wird, dort entsteht der physische Planet. Wenn wir jetzt mal beim Beispiel der Planetensphäre bleiben, meinetwegen der Saturn, dann haben wir an dieser Stelle, wo dieser Bruch in die Ätherform des Saturn hineinkommt, dort entsteht der heute physisch-sinnliche Saturnplanet, den wir mit den Teleskopen, mit unserem Sehsinn wahrnehmen können.
Das ist das Erste, was passiert, die ätherische Form zerbricht dadurch, dass die beiden Elohim Kräfte aufeinander prallen, Licht wird reflektiert und es entsteht durch diese Reflexion die Einstülpung, die sichtbar wird, und wir sehen eine physische Erscheinung, wir sehen eine materielle Erscheinung vor uns. Und das Zweite ist, dass durch diese Einstülpung auch Licht gefangen wird, Licht eingefangen wird und dieses Eigenlicht wird sozusagen dem Inneren dieser Sphäre zur Verfügung gestellt und wirkt in den Naturreichen, in den Elementarreichen der Planeten. Und in diesen eingestülpten Formen, in diesen Einstülpungen des Ätherischen, dort können dann ahrimanische Wesen ihren Wohnsitz nehmen, so beschreibt es Rudolf Steiner.
Das heißt, wir haben es hier auch noch einmal recht deutlich, wie wir in den Widersacher Videos gesehen haben, auch die ahrimanischen Wesen sind Teil der Entwicklung. Nur sie sind eben nicht regelrecht in der Entwicklung unterwegs, sondern ihr merkt sicher, dass die Widersacher Kräfte, die haben, immer etwas mit absondern, wir hatten das ja auch im Sündenfall, da wird also immer etwas abgesondert und verliert ein stückweit die Anbindung an das Gesamtgöttliche, könnte man sagen, was aber auf der anderen Seite auch notwendig ist, damit andere Dinge der Entwicklung gesund ablaufen können.
Materie als Trümmerhaufen des Geistes 0:20:19
Und so haben wir dann jetzt, wenn wir noch mal auf die Frage zurückkommen, was ist Materie, dann haben wir eben geisteswissenschaftlich jetzt dieses revolutionäre Bild Rudolf Steiners, dass man sagen kann, diese Materie, diese physisch-sinnliche Materie ist im Grunde Illusion, es sind Kräfte, gegensätzliche Kräfte, die aufeinander geprallt sind. Dadurch ist etwas zerbrochen.
Man könnte sich das vielleicht vorstellen am Beispiel eines Spiegels. Wenn wir einen großen Spiegel vor uns haben, eine große Spiegelfläche, die also sehr, sehr fein poliert ist und die makellos vor uns steht, dann ist es sehr, sehr schwer, diesen Spiegel zu sehen. Das hat man in den Spiegellabyrinthen auf dem Jahrmarkt, wo die Menschen dann manchmal gar nicht mehr wissen, ist das jetzt eine Spiegelung oder geht es da wirklich weiter? Aber in dem Moment, wo ein Spiegel zerbricht, wird der Spiegel als solcher sichtbar, wir sehen dann Risse im Spiegel, wir sehen dann wirklich Splitter, einzelne Teile dieses Spiegels, die wir vorher nicht wahrnehmen konnten, weil sie als Gesamtfläche harmonisch zusammengefügt waren. Ist vielleicht kein so gutes Beispiel, aber es fällt mir gerade ein mit dem Spiegel.
Also das heißt Materie als Trümmerhaufen des Geistes. Da haben wir jetzt so ein bisschen den Charakter des Physischen etwas genauer gefasst. Das Physische an sich geht eben bis zu den Ätherformen und wenn diese Ätherformen zerbrechen, dann entsteht physisch sinnliche Materie, die aber letztlich einen illusionären Charakter hat.
Freiheit der Elohim in der Schöpfung 0:23:15
Als letzten Punkt für heute vielleicht noch die Frage, woher nehmen denn die Elohim, die Geister der Form, diese ätherischen Formen, die da entstehen? Es ist natürlich zum Teil ihr Werk, ihr schöpferisches Werk, aber wie wir ja wissen, hat ja alles eine Vorgeschichte, alles entsteht aus einem sich entwickelnden Aufheben heraus und somit sind die Elohim natürlich nicht völlig frei in dem, was sie da erschaffen.
Seelenwelt, Akasha Chronik, Devachan 0:24:04
Und da würde ich vielleicht ganz kurz heute mal zum Einstieg eingehen wollen auf die Anordnung, auf die Struktur, die wir vorfinden, wenn wir genau betrachten, es wurde ja jetzt sehr viel schon gesprochen von geistiger Welt, von Seelenwelt, von Ätherwelt, dass wir im Zuge der kommenden Vorträge auch ein bisschen daran arbeiten, uns ein Bild zu verschaffen, wie ist denn eigentlich diese übersinnliche Welt gestaltet und strukturiert? Und da würde ich heute vielleicht zunächst einmal darauf kommen, dass wir, ausgehend von unserer physisch-ätherischen Welt, das heisst unsere physisch sinnliche Welt, die aber immer noch durchdrungen ist von Lebenskräften, von Ätherkräften, dass wir da aufsteigen in eine Welt, die darüber liegt, die man entweder als Ätherwelt oder auch als untere Seelenwelt bezeichnen könnte. Warum das so ist, warum das deckungsgleich ist, darauf kommen wir noch.
Das heißt also, wir haben über uns die Welt, die gleichzeitig auch die niedere Seelenwelt ist. Dann geht es weiter hinauf in die Regionen der oberen Seelenwelt oder der oberen Astralwelt. Darüber liegt das sogenannte niedere Devachan. Devachan ist der Begriff für das Geisterland. Hier beginnt also die Welt des Geistigen, der Geister. Wir sind aber in diesem niederen Devachan noch nicht in dem, was man als die geistige Welt bezeichnet, sondern vom niederen Devachan ausgehend darüber kommen wir in den Bereich, den wir die Akasha Chronik nennen und in dieser Akasha Chronik, das ist das Weltengedächtnis, sind also alle Taten, alle Gedanken, also alles, was unsere Welt umfasst, ist in dieser Akasha Chronik gespeichert, wie in einem großen Gedächtnis.
Und wir finden unterhalb der Akasha Chronik, das heisst im niederen Devachan, dort finden wir die sogenannten Urbilder, das heißt, wir haben also zunächst einmal die Urbilder des Seelischen, die sind also direkt unterhalb der Akasha Chronik. Dann haben wir die Region, in der wir die Urbilder des Lebendigen finden und darunter haben wir die Region der Urbilder des Physischen. Und aus diesem niederen Devachan kommen die Schöpfungsinformationen könnte man sagen, mit denen die Elohim arbeiten, die Urbilder. Sie erinnern sich an die Taten, das hatten wir kurz angesprochen, sie erinnern sich an die Taten der höheren Hierarchien der vorhergehenden kosmischen Entwicklungsstufen. Und diese Erinnerungen kommen eben aus dem Bereich der Urbilder. Diese Urbilder kommen aus der Akasha Chronik. Und über der Akasha Chronik, dort beginnt die eigentliche geistige Welt, das sogenannte höhere Devachan und über diesem höheren Devachan gibt es noch weitere Bereiche, die möchte ich aber heute erst einmal noch außen vorlassen
Abschluss 0:29:01
und möchte mit Blick auf die Uhr an dieser Stelle für heute Danke sagen fürs Dabeisein. Und ich freue mich aufs nächste Mal. Vielen Dank.
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