Grundlagen Anthroposophie Teil 25 von Christoph Bolleßen

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«Mit dieser Vortragsreihe möchte Christoph in ruhiger und freier Rede, interessierten Menschen einige Leitgedanken der Anthroposophie Rudolf Steiners anschaulich darstellen und zugänglich machen. Zur weiteren Vertiefung in die Thematik empfehlen sich unter anderem die Schriften "Theosophie" (GA 9) und "Die Geheimwissenschaft im Umriss" (GA 13).»

Videokurs

- Grundlagen Teil 25 -

Stand 19. Juni 2023: Die Texte in den Grundlagen Anthroposophie von Christoph wurden mit intensiver Fleißarbeit durch Kathrin und Jean-Paul (Schweiz) transkribiert, formatiert, und mit schönen Grafiken versehen. Als nächster Schritt steht die Arbeit an den Glossars an, sprich es werden zu wichtigen Begriffen kurze Textangaben gemacht. Wenn du uns hier unterstützen möchtest, dann freuen wir uns über dein Zeichen. Danke! VG François

Transkription der Grundlagen Anthroposophie Teil 25 [Ostern, Gründonnerstag, Das letzte Abendmahl]

Hallo und herzlich Willkommen hier auf dem Kanal Kultur Epochen zum 25 Teil unserer Reihe Grundlagen Anthroposophie. Ihr hört es vielleicht ein wenig an meiner Stimme. Es findet gerade ein kleiner Frühjahrsputz statt. Ein wenig Ausscheidung. Aber das soll nicht daran hindern, weiterhin mit euch hier geistige Inhalte zu bewegen. Und wir haben ja beim letzten Mal einen kleinen Blick gewagt in die Welt des unter physischen. Wir hatten uns diese unter physischen Reiche, in denen die Widersacher Kräfte aktiv sind, einmal etwas angeschaut im Zuge der Erstellung unserer speziellen Landkarte der geistigen Reiche. Und ich würde heute ganz gerne aufgrund der besonderen Zeit, in der wir uns gerade befinden wir gehen ja nun auf die Ostertage zu, auf die Osterzeit. Und diese besondere Zeit, diesen Impuls würde ich ganz gerne nutzen, um einen kleinen Einschub zu machen und eventuell einmal Bezug zu nehmen, etwas näher einzugehen auf die Umstände dieses Oster Ereignisses, dass wir jedes Jahr nicht ohne Grund im Frühling feiern. Wir hatten ja in den vorigen Vorträgen schon einmal uns vor Augen geführt, dass der Frühling das Frühjahr ein einen ganz besonders starken Bezug zu den Sohnes Kräften, zu den Christus Kräften hat und dass dieses Osterfest eben nicht ohne Grund an diese Stelle des Jahres gesetzt wurde oder dort stattfindet. Und. Wenn man den Winter als als eine Phase der Vergeistigung, in dem also äußerlich Regsamkeit eigentlich nichts groß zu finden ist, dafür aber eine innerliche, innerliche, eine innere Regsamkeit stattfindet. Vielleicht auch so ein bisschen analog zu den Begriffen man, wann Tara dieses in die Schöpfung, in die Materialität hineingehen. Und Prahler, ja, das ist dann der so gesehen der Winter, wo dann im Äußeren alles zur Ruhe kommt und sich die Dinge mehr im Inneren abspielen. So ist natürlich dann das Frühjahr für dieses Osterfest, für dieses Oster Ereignis besonders gut verwendbar. Und es steht ja ohnehin alles in einem großen kosmischen Zusammenhang und ist nicht zufällig an diese Stelle versetzt worden. Nun, wenn wir uns diese Ostertage einmal genau anschauen, so beginnt ja die Osterzeit zunächst einmal mit dem Gründonnerstag. Das wäre also dann nächste Woche Donnerstag in. In diesem Jahr 2023. Und an diesem Gründonnerstag findet etwas sehr Entscheidendes statt, nämlich das letzte Abendmahl, gefolgt vom Karfreitag, an dem sich ja dann das Mysterium von Golgatha vollzieht, die vollständige Menschwerdung Christi und dann auch der Kreuzestod, die Kreuzigung. Dann folgt der Ostersamstag mit der. Mit dem Verbleib im Grab und der damit verbundenen Höllenfahrt. Und dann am Ostersonntag die Auferstehung. Und diese Ereignisse würde ich ganz gerne einmal genauer anschauen mit euch. Auch hier wieder der Vermerk Schaut euch die Dinge bei Rudolf Steiner an in seinen Werken. Ich kann hier, weil ich gerne diese Videos weiterhin frei sprechen möchte, werde ich mit Sicherheit viele, viele Details und reichhaltige Verweise Rudolf Steiners jetzt nicht hier sagen können. Das ist einfach mein Kapazitäten geschuldet. Aber ich versuch's vielleicht ein wenig und zu machen für euch. Und vielleicht beginnen wir mit der. Persönlichkeit des Jesus von Nazareth. Der beginnend mit seiner Taufe im Jordan durch Johannes den Täufer. Nun, als liebes Gefäß könnte man sagen zur Verfügung steht für den Christus Geist, der sich beginnend mit der Jordan Taufe bis zum Tod am Kreuze, dann vollständig in die Leibesfülle des Jesus von Nazareth hinein versenkt, hinein inkarniert. Und mit der Jordan Taufe beginnt also dieser Christus Jesus. Auf Erden zu wirken, und er beruft also seine seine Jünger um sich. Zwölf an der Zahl. Und in dieser Zeit passiert natürlich unwahrscheinlich viel. Ich möchte dann an diesen Punkt springen, wo sich also dieses Mysterium von Golgatha, diese Kreuzigung anbahnt. Und das ist eben an diesem Vorabend vor der Kreuzigung. An dem wird ein ein Abendmahl abgehalten, und zwar in einem in einem Saal, in einem Speisesaal, im Obergeschoss, einer ärmlichen Wohnung oder eines ärmlichen Hauses. Diese, diese Speise Säle in den römischen Häusern im Obergeschoss waren also in der in der Regel eher für die ärmlichen Leute und für die Sklaven. Dort fand also das letzte Abendmahl mit den zwölf Jüngern statt. Und um das Ganze etwas einzubinden und auch richtig zu verstehen ist. Es ist mir an der Stelle auch ein besonderes Anliegen, noch einmal darauf hinzuweisen, dass diese Urkunden, diese heiligen Schriften. Aus den drei Weltreligionen und natürlich auch die christlichen. Rudolf Steiner weist immer wieder darauf hin, dass dass es also im Laufe der Zeit, im Laufe der Jahrhunderte immer mehr dazu gekommen ist. Im Zuge unserer. Wissenschaftlichen Sicht auf die Welt, die man auch als materialistische Sicht bezeichnen könnte. Es ist also immer wieder dazu gekommen ist, mehr und mehr diese heiligen Texte in einem äußerlich weltlichen Sinne zu verstehen. Das heißt also, immer mehr wegzukommen von dieser Bildersprache, die dort enthalten ist und man immer weniger versucht hat, diese Bilder in einem höheren Sinne zu deuten. Sondern immer mehr dazu übergegangen ist, diese heiligen Schriften, wie gesagt, eher pragmatisch, weltlich zu verstehen. Und dass das also hier an dieser Stelle nicht so sein soll, sondern wir wollen versuchen, die dort enthaltenen Dinge so zu verstehen, dass sie immer auf etwas geistig Seelisches hindeuten. Und um das jetzt in diesen Kontext zu bringen Das letzte Abendmahl findet statt in einer Zeit, in der die Welt in einer Phase ist, wo sich die Menschen in eine sehr sehr starke Verstandes Kultur hineingebracht haben. Bzw. Es war der damalige Zeitgeist, dass die menschen sich die Welt mit ihren verstandes kräften erschlossen haben. Und das wurde vorbereitet durch die griechen, die griechische Kultur, die also sehr sehr weichen stellende Neuerungen in die Menschheit gebracht hat. Allerdings war dieser griechische Verstandes Geist war noch sehr stark verbunden mit dem künstlerischen Element. Das heißt, die Griechen hatten also noch eine lebendige Verbindung in die geistigen Welten. Sie hatten also sehr viel noch, was sie imaginativ. Inspiriert, tief intuitiv aus den geistigen Welten heraus vernehmen, wahrnehmen konnten. Und das spiegelt sich also noch wider in dieser Weichheit, in dieser außerordentlich ordentlichen künstlerischen Betonung der griechischen Kultur. Wohingegen dann zurzeit des Mysteriums von Golgatha diese Leitkultur übergegangen war, auf die auf die Römer und auch auf die Hebräer. Und dort war dieses Verstandes Denken schon wieder sehr, sehr stark ausgetrocknet, könnte man sagen. Also es war nicht mehr so künstlerisch, nicht mehr so weich, lebendig, sondern sondern es war wirklich eine sehr, sehr starke Trockenheit vorhanden. Das wird auch deutlich anhand der Umgebung, in der das Ganze spielt. Jerusalem, das sind ja sehr, sehr trockene, steinige, heiße Gebiete. Und dementsprechend herrschte dort auch wirklich eine zur damaligen Zeit eine sehr, sehr starke trockene Verstandes Kultur. Und. Mitten dort hinein. Kommt nun dieser Christus Geist. Und dieser Christus Geist kommt in die Menschen, um anzukündigen, dass sich die Zeiten ändern werden, dass sich die Zeiten ändern müssen. Denn wir haben mit der Ausbildung der Verstandes Kultur haben wir erreicht, dass die Lebendigkeit des geistigen. Auf ein absolutes Minimum reduziert wird. Und wir hatten ja schon gesagt, dass das eben sehr wichtig ist in der Entwicklung des Menschen. Denn solange wir unser, unser Geistesleben nicht einmal völlig ausgetrocknet haben, das heißt, dass wir also nicht automatisch, könnte man sagen, von Natur aus naturgegeben diese Impulse aus der geistigen Welt immer vor uns haben, immer mit uns tragen, dass sie uns immer wieder heimsuchen, ereilen. Wenn das nicht einmal gestoppt wird, dann hat die Menschheit keine Gelegenheit, völlig auf sich allein gestellt zu sein. Und dieses völlig auf sich allein gestellt sein ist eben die Voraussetzung dafür, dass wir die Freiheit entwickeln können. Und demnach war es also genau um dieses, um diese Zeit des Mysteriums von Golgatha. War es also so weit, dass die Menschen von innen, könnte man sagen, völlig ausgetrocknet waren durch ihr permanentes Verstandes denken? Und genau in dieser Zeit kommt nun der Christus auf die Erde. Und bringt die Zeitenwende, verkündet die neue Zeit. Und das geschieht nun in großen Bildern, in sehr eindrucksvollen Bildern, die wir immer wieder auf unsere Seelen wirken lassen können, die eben mit diesem Osterfest und dann später auch mit der Himmelfahrt und mit dem Pfingst Ereignis natürlich zu tun haben. Aber beginnen können wir mit diesem Gründonnerstag und dem letzten Abendmahl, wo ja im Wesentlichen zwei Dinge stattfinden. Zum einen die Verwandlung. Von Brot und Wein in das Fleisch. Und das Blut Christi. Was bedeutet das für uns? Die Verwandlung von Brot in das Fleisch Christi und die Verwandlung des Weines in das Blut Christi weist darauf hin, dass sich der Christus mit der gesamten Erde verbinden wird. Das heißt also das Brot als ein Erzeugnis aus dem Getreide ein eine Kulturleistung auch des Menschen. Er nimmt die Gaben des Feldes und macht daraus das Brot, das heißt also die Gaben der Erde, in dem Fall das Brot. Und auf der anderen Seite die Kräfte aus dem Traubensaft. Wir haben ja sowohl beim Getreide als auch bei den Weintrauben haben wir eine sehr starke Verbindung zu den Sonnen kräften. Das Getreide braucht ebenso starke Sonnen Kräfte wie auch die Trauben, damit sie zu guten Erzeugnissen werden zu guten Erden Gaben werden. Und durch diesen starken Bezug dieser beiden Lebensmittel, könnte man sagen, macht Christus deutlich Dies wird absofort mein Fleisch und mein Blut sein. Das heißt, ich verbinde mich mit dem gesamten Erden Planeten. Er wird also von nun an. Mit allem, was unsere Erde umfasst, fest verbunden sein. Und das zweite, das sich ereignet und was eben auch mit diesen Dingen zu tun hat. Ist, dass sich einer der Jünger. Nämlich der Judas. Sich dazu entschließt, während des Abendmahls die Gemeinschaft zu verlassen und den Christus zu verraten. Und dieser Vorgang hat eine Vorgeschichte. Es ist nämlich so Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von euch daran Es gibt in den Evangelien gibt es eine Stelle, wo der Christus Jesus in der Wüste vom Teufel. In dem Falle ist es, wenn wir aus anthroposophischer Sicht genauer draufschauen, der Ahriman, wo er also von Ahriman versucht wird. Er wird eigentlich von sowohl von Luzifer als auch von Ahriman als auch von beiden zusammen versucht. Aber hier soll jetzt der Fokus besonders auf den arianischen Christen liegen. Und dort ist es so, dass ihn diese Widersacher Kräfte auffordern Wenn du Gottes Sohn bist, dann verwandle doch diese Steine hier in Brot. Und Jesus kann auf diesen, auf diese Versuchung nur reagieren, indem er etwas aus der Heiligen Schrift zitiert. Ebenso die zweite Versuchung. Da wird ihm gesagt Wenn du Gottes Sohn bist, dann spring doch hier vom Tempel herunter und Gottes Engel werden dich doch dann auffangen. Auch hier widersteht er, indem er etwas. Aus der Vergangenheit zitiert, aus der Heiligen Schrift. Und dann kommt schließlich die dritte Versuchung. Wo ihm angeboten wird Wenn du dich mir unterwirft, werde ich dir die ganze Welt zu Füßen legen. Und daraufhin sagt der Christus Jesus dann weiche von mir, Satan! Und es sagt auch wieder etwas aus den heiligen Schriften. Und hier bekommen wir von Rudolf Steiner die Information, dass es an dieser Stelle dem Christus Jesus nicht möglich war, die Widersacher zu bezwingen, sondern er konnte sie nur von sich fernhalten. Und das hatte aber zur Folge, dass sich die ahrimanischen Kräfte jemanden aus seinem engsten Kreis aus dem zwölfer Kreis nehmen konnten, um in diesem Judas zu wirken, ihre Kräfte zur Geltung zu bringen. Und das hatte dann zur Folge, dass dieser Judas, geblendet von der Aussicht, er würde eine hohe Belohnung erhalten, wenn er den Jesus von Nazareth verraten wird. Das ist also auch ein Zusammenspiel wieder der einzelnen Widersacher. Auf jeden Fall geblendet vom vom irdischen Reichtum und von dieser Versuchung des Verrates um des eigenen Vorteils willen. Dieser Versuchung erliegt der Judas, und er geht dann am Abend dieses letzten Abendmahls zu den entsprechenden Menschen und sagt. Was gebt Ihr mir, wenn ich ihn Euch ausliefere? Und jetzt muss man natürlich auch dieses Ereignis wieder auf der einen Seite als einen Sieg könnte man sagen der Widersacher Kräfte betrachten. Auf der anderen Seite ist es natürlich dem Judas zu verdanken, dass das Mysterium von Golgatha überhaupt stattfinden konnte. Da haben wir dann an dieser Stelle wieder diese Ambivalenz, diese. Dieses Dilemma für den Verstand? War es denn jetzt eine Katastrophe oder war es ein Segen? Es ist beides. Und in dieser, in diesem Spannungsfeld. Dort kann die Auferstehung stattfinden. Dieses Spannungsfeld wird sich dann am Karfreitag und am darauffolgenden Samstag Sabbat noch einmal sehr dramatisch weiterentwickeln. Aber mit Blick auf die uhr würde ich dann sagen Nehmen wir einmal diesen Gründonnerstag. Als Einleitung zu dem, was dann folgt. Und ich wünsche euch eine. Jetzt fängt meine Stimme wieder etwas an! Ich nehme einen Schluck Wasser. Ich wünsche euch eine gute und Tiefe vor Osterzeit. Ich glaube, gerade in unserer jetzigen Lage ist jeder Gedanke, jeder Versuch, mit diesem Ereignis innerlich sich zu verbinden, innerlich Kontakt aufzunehmen. Ist sehr, sehr wichtig. Und somit wünsche ich euch bis zum nächsten Mal alles Gute und wir sehen uns im nächsten Teil.

Vielen Dank.

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