Die Philosophie der Freiheit - 16. Folge Videokurs von Jac Hielema

Aus AnthroWorld

Stand 28. Juni 2023: Eva hat mit viel Fleiß und Gefühl die Transkriptionen vom Videokurs mit Jac erledigt. Vielen Dank, Eva, ganz toll! Wir kommen dem Buchprojekt somit einen ganz großen Schritt näher!

Mit dem nächsten Schritt werden Glossare (nicht nur Stichworte, sondern auch kurze Ausführungen von den Begriffen) für jeden Vortrag von Jac erstellt und die einzelnen Glossare werden in ein Gesamtglossar münden. BITTE MELDEN, wenn du bei dieser Arbeit MitTun möchtest. Übrigens, die Glossararbeit steht auch an für die Apokalypsevorträge von Wolfgang und für die Vorträge von Christoph Bolleßen.

... Für Weiteres bitte bei François melden. Danke!

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«... Die Philosophie der Freiheit hat mich gerettet, hat es mir ermöglicht, mein Leben und meine seelische Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen, hat meinem Leben einen Sinn und eine Kohärenz gegeben. ...»[1]

Videokurs

- 16. Folge -
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Transkription von der 16. Folge vom Videokurs

Intro 0:00:00

Die Bestimmung des Menschen. Weltzweck, Lebenszweck.  Zitat: „Das Leben im Allgemeinen hat keinen Sinn, nur ich, wir Menschen geben unserem Leben einen Sinn, indem wir…, im Grundsteinspruch steht: „Übe Geist erschauen… Das gibt dem Menschen den freien Willen. Fühle hinein in die Zukunft.

Einleitung 0:01:20

Liebe Menschen, wir sind jetzt wieder dabei ein Kapitelchen - ich sage Kapitelchen, es sind nur 5 Seiten - der Philosophie der Freiheit zu bearbeiten. Kapitel elf: Weltzweck und Lebenszweck und als Untertitel: Bestimmung des Menschen. Wie gesagt, alle Kapitel bauen aufeinander auf. Was Steiner in diesem Kapitel sagen will, hat für uns heute aktuelle Bedeutung, aber wie er es ausdrückt entspricht dem 19. Jahrhundert. Das muss man ein bisschen herausfiltern.

Wiederholung und Weiterführung 0:02:25

Nochmals, wir sind Teil eines Ganzen und das Ganze ist nicht nur ein großer Raum, sondern umfasst auch alle Zeit. Wir sind auch ein Teil der Ewigkeit. Das ist wichtig, weil es in diesem Kapitel um die Bestimmung des Menschen, Weltzweck und Lebenszweck geht.

Die Natur unterliegt gesetzmäßiger Entwicklung 0:03:02

Im 19. Jahrhundert glaubten viele Wissenschaftler, dass ein Gott die Welt geschaffen hat und dass alles einen Zweck hat. Steiner sagt hingegen in diesem Kapitel, wenn wir die Natur anschauen ist sie eigentlich das Organische, in der die Lebens- und Todesprozesse, die Auf- und Abbauprozesse sich immer nach den gleichen Regeln abspielen. Organismen, die entstehen, entwickeln sich gesetzmäßig und vergehen dann wieder. Unser physischer Leib entsteht, wird geboren; wir machen als physischer Leib eine gesetzmäßige Entwicklung durch, werden alt und sterben. So ist es einfach.

Welchen Einfluss haben Seele und der Geist? 0:04:05

Die organisch-physischen Leiber enthalten seelisches Leben - nicht nur Menschen, sondern auch die Tiere - und geistiges Leben, d.h., die ganze Welt ist durchzogen mit Bewusstsein. Bewusstsein ist nicht nur in meinem Kopf, sondern ist überall, auch in diesem Tisch. Also dieser Tisch ist die Verwirklichung der Idee des Tisches. In Teil eins haben wir uns in eine Kanne vertieft und haben erfahren, wie wir mit dem Wesen der Kanne kommunizieren können. Alles ist durchzogen mit Bewusstsein.

Wir Menschen sind Teil einer Ewigkeit und hier - bei Weltzweck und Lebenszweck - geht es darum, dass man einen Unterschied macht zwischen den organischen Prozessen - die Erde als Organismus, die entsteht, sich gesetzmäßig entwickelt was aus der Vergangenheit in die Zukunft hinein geht - und geistigen Prozessen, die uns aus der Zukunft entgegen strömen.

Als Beispiel - unsere Gesellschaft 0:05:36

Zum Beispiel: Wir leben jetzt in der Welt, so wie wir in einer bestimmten Gesellschaft leben, die wir in einer bestimmten Weise organisiert haben. Wir haben sie nicht gut organisiert. Die Menschheit hat die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Ökonomie nicht gut organisiert. Woher wissen wir das? Ja, wir zerstören die Erde und der Unterschied zwischen arm und reich wird immer größer. Wir haben unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft nicht gut organisiert. Aber irgendwann in der Zukunft werden wir die Gesellschaft gut organisiert haben, eben menschen- und erdenwürdig. Sie ist jetzt noch nicht da, aber wenn wir wollen, wird es eine in der Zukunft geben. Wir erleben quasi die Schatten einer vollkommenen Gesellschaft, die von einem großen Licht beschienen wird und durch ihren Schatten uns die noch unvollkommene Gesellschaft erleben lässt. So strömen uns aus der Zukunft geistige Prozesse entgegen. So kann man unsere heutige peinliche Gesellschaft ansehen. Peinlich für sehr viele Menschen und für die Erde.

Gegenwart = Das Zusammentreffen der Zukunfts- und Vergangenheitsströmung 0:07:23

Was ich damit sagen will, ist, dass wir nicht nur als physisch-organischer Leib in einem Zeitstrom aus der Vergangenheit in die Zukunft, sondern dass wir auch in einer geistigen Ewigkeit leben, wo aus der Zukunft heraus sich immer höhere Wesen, immer perfektere Formen verwirklichen können. Wir als Mensch und als Seele stehen in diesen beiden Zeitströmungen. Es ist sehr wichtig, zu erfassen, dass der Monismus das Ganze enthält, also auch die Zeit: Vergangenheit, Zukunft und die Gegenwart.

Spiritueller und materieller Dualismus entspricht zweckmäßigem Denken in der Natur 0:08:31

Wir haben über diese spirituellen oder materialistischen Dualisten gesprochen. Sie denken sich entweder einen Gott oder kleinste Teilchen außerhalb der Wirklichkeit. Sie denken sich Zweckmäßigkeit in der Natur - also Gott hat die Erde geschaffen, und darum entwickelt sie sich so und so und so … oder um zu überleben (Darwinismus), werden nur die materiellen Prozesse weitergehen, die das Überleben möglich machen. Alles, was nicht überlebt, das muss absterben. Das sind darwinistische Gedanken.

Es gibt keine Zweckmäßigkeit außerhalb des menschlichen Denkens! (R. Steiner)

Aber Steiner sagt in diesem Kapitel: Es gibt keine Zweckmäßigkeit außerhalb des menschlichen Lebens. In der Natur gibt es nur gesetzmäßige Entwicklung. …

Beispiele - Wir sind immer Teil eines Ganzen! 0:09:56

Wie ist „Geheimwissenschaft im Umriss“ entstanden? Weil wir als Seele Teil eines Ganzen sind. Wir, ich kann, du auch - wir haben es bis jetzt noch nicht geschafft - aber wir können seelisch ganz zum Anfang zurückgehen und dann noch mal erfahren, was wir schon alles erlebt haben. Es ist jetzt nicht bewusst vorhanden, aber wir können uns das wieder bewusst machen. R. Steiner hat es sich bewusst gemacht. Wir sind Teil eines Ganzen. Ich bin auch Goethe. Ich bin du. Ich kann mich so in Goethe einleben oder in Steiner einleben oder wen auch immer. Als Christus am Kreuz gestorben ist, waren ja zwei von diesen Verbrechern. Ich kann mich auch in diese beiden einleben, sie gehören auch zum Ganzen. Ich kann nachvollziehen, was sie gedacht und gefühlt haben, also ich als Jac Hieleman kann es jetzt nicht, aber wenn ich mich übe und entwickle, kann ich überall hingehen.

Mir ist es schon mal gelungen - ich habe mich ein Weilchen in Aristoteles und Plato vertieft und ich weiß, dass ein Gespräch stattgefunden hat zwischen Plato und Aristoteles. Plato wollte seine Schule weitergeben, und wollte die Führung an Aristoteles geben. Aber Aristoteles hat abgelehnt. Da ist dann ein Schnitt in Platos Schule. An verschiedenen Stellen ist beschrieben, dass dieses Gespräch stattgefunden hat, aber was da genau gesagt worden ist, wird nicht mitgeteilt. Ich wollte das mal wissen, also habe ich mit vorgestellt, dass die beiden zusammen sind, ich wusste, dass es stattgefunden hat und was sie gesagt haben. Da habe ich tatsächlich Erfahrungen gehabt. Also ich glaube, ich weiß, welcher Dialog da stattgefunden hat. Dann kann man immer noch sagen, es ist meine eigene Phantasie und irgendwie stimmt das, es ist meine eigene Phantasie. Aber man kann ja reale Sachen phantasieren und man braucht diese Phantasiekräfte, um sich in das andere einzuleben, um sich das andere zu eigen zu machen.

Aber wir, jeder Mensch, jede Seele, wir sind Teil eines Ganzen und wir werden uns dessen immer mehr bewusst. Wir können uns dann zu Geisteswissenschaftlern entwickeln, indem ich eine Frage stelle, wie z.B. was haben Aristoteles und Plato da und dort zu jenem Zeitpunkt über jenes Thema gesprochen…, dann macht meine Seele die Reise dorthin und kann das dann nachvollziehen und miterleben, weil ich als Seele ein Teil des Ganzen bin. Darüber muss man sich klar werden.

Der Zeitstrom (Vergangenheit und Zukunft) als Grundlage für Ursache und Wirkung 0:13:13

Für uns jetzt in diesem Kapitel, Weltzweck und Lebenszweck sind wir physisch ein Teil des Erdenorganismus und stehen in dem Zeitstrom von Vergangenheit in die Zukunft. In der Vergangenheit waren die unvollkommenen Organismen, die sich immer mehr zu vollkommenen Organismen entwickelten und letzten Endes konnte sich der Mensch in einem physischen, menschlichen Leib inkarnieren. In diesem Strom hat man Ursache und Wirkung, Kausalität nacheinander. (Video 14:17) Es passiert etwas in der physisch-sinnlichen Welt und das wiederum verursacht wieder etwas, hat eine Wirkung in der physisch-sinnlichen Welt. Ursache und Wirkung. (Video 14:31)

Zweckmäßigkeit oder zweckmäßiges Handeln 0:14:29

Der Mensch aber kann sich die Zukunft denken. Er kann innerlich denken, heute Abend will ich um 19:00 Uhr dort an diesem Ort sein. Da habe ich einen Termin mit einer Person. Und wenn ich dort sein will und bin jetzt hier, dann muss ich mir Gedanken machen. Alles muss ich bedenken, was ich tun muss, um dort an diesem Ort um 19:00 heute Abend diese Person zu treffen. Ich hoffe dann, dass diese Person sich auch Gedanken macht, dass wir uns da treffen können. Das heißt also, die Ursache für mein Handeln liegt in der Zukunft und die Zukunft wirkt auf mein jetziges Handeln. Das ist Zweckmäßigkeit, das ist zweckmäßiges Handeln.

Beispiel - zweckmäßiges Handeln 0:15:43

Zum Beispiel: Wir wollen einen Video-Kurs machen. Da brauchen wir Mittel. Da brauchen wir Zeit und wir organisieren das so, dass wir die Arbeit machen können, damit wir ein Produkt geschaffen haben, kreiert haben. Das ist Zweckmäßigkeit. Man könnte auch sagen Finalität: die Ursache meines Handelns ist in der Zukunft. Man sieht mich wirken, man sieht mich handeln, aber das zielt auf eine zukünftige Verwirklichung einer Vorstellung.

Gibt es den Sinn des Lebens? 0:16:22

Steiner sagt nun: In der Natur, also außerhalb des menschlichen Lebens, gibt es keine Zweckmäßigkeit. Es gibt dann auch keinen Sinn. Steiner sagt sogar - und darüber wird viel diskutiert -

Zitat: „Alle solche Wendungen wie, die Geschichte ist die Entwicklung der Menschen zur Freiheit oder die Verwirklichung der sittlichen Weltordnung, etc… sind von monistischen Gesichtspunkten aus unhaltbar.

Es gibt also keine Wesen außerhalb der Menschen, die uns zwingen, zweckmäßig zu handeln.

Was ist der Sinn des Lebens? 0:17:25

Nur der Mensch selber gibt seinem Leben Sinn, indem er sich selbst Zwecke stellt. Und was sind das? Das sind Begriffe und Ideen, das sind Vorstellungen, die er verwirklichen will. Darum wird sein Handeln zweckmäßig. In der Natur gibt es also keine Zweckmäßigkeit, sondern nur Gesetzmäßigkeit. Wir können natürlich diese Gesetze kennenlernen.

Beispiel - Landwirtschaft und Kulturland 0:18:01

Wenn man Landwirt ist und man sein Land - ein sehr bestimmter Boden -bearbeitet, weiß man, wie der Boden beschaffen ist, wie man ihn fruchtbar machen kann, wie feucht das Klima ist, wie die Pflanzen wachsen. Man kann auch die Gesetzmäßigkeit, wie Pflanzen wachsen, ob sie mehr oder weniger Sonne brauchen, etc. beurteilen. Das kann man alles erkennen. Das kann man sich zu eigen machen. Und als Mensch, als Landwirt, wenn man auf dem Lande, auf dem Boden, mit den Pflanzen, mit den Tieren auf dem Hof lebt, dann macht man sich das zu eigen und kann zu Intuitionen kommen, wie: Wenn ich das Land fruchtbar erhalten will, darf ich hier nächstes Jahr nicht wieder Kartoffeln anbauen, dann muss ich etwas anderes anbauen, etc.. Die Qualität der Landschaft wird erhöht, wenn man aus Liebe heraus handelt. Die Landschaft wird schön, blüht auf, weil der Mensch sein Bewusstsein, seine Zweckmäßigkeit darauf bezieht. Wenn man die Landschaft der Natur überlässt, entwickelt sie sich auch gesetzmäßig, aber dann kriegt man einfach eine andere Landschaft. Der Mensch kann sie auf ein höheres Niveau bringen. Das ist die Aufgabe eines biologisch-dynamischen Bauern. Das ist die Aufgabe eines Landwirts, der sich die Philosophie der Freiheit zu eigen macht.

Das ist dieses Kapitel. Wenn Menschen suchen: „Mensch, was ist der Sinn des Lebens?“ Den gibt es nicht im Allgemeinen. Der Mensch kann nur sich selbst - also seinem eigenen Leben - Sinn geben. Das kann man dann natürlich auch zusammen machen. Man kann - wenn man zusammenarbeitet, dann bildet man ein Ganzes, dann hat man gemeinsame Intentionen und kann zweckmäßig zusammenarbeiten, dass man etwas schafft, etc.

Beispiel - Wer gibt dem Menschen den Sinn des Lebens? 0:20:47

In Holland gibt es die Möglichkeit sich unter bestimmten Umständen selbst zu töten, nämlich wenn das Leben keinen Sinn mehr hat und aussichtslos erscheint. Ich habe mal ein Essay gelesen, wo eine Journalistin 15 dieser Kandidaten interviewt hat. Sie hat gefragt: „Wieso leidet ihr?“ „Ist dein Leben sinnlos?“ Und so weiter. Nach einem Jahr hat sie diese Menschen nochmal interviewt. Von den 15 lebten immer noch zwölf und die meisten hatten sich selbst neue Ziele gesteckt und das Leben hatte plötzlich wieder Sinn. Und sie war eigentlich erstaunt. Also es gab Leute, die hatten keinen Sinn mehr im Leben gesehen, aber dann sind sie jemandem begegnet und haben sich verliebt und blühten wieder auf. Oder eine andere hatten keine Lust mehr zu leben, aber da hat jemand die Initiative ergriffen, dass die Alten, dass man in einem Chor singen konnte, da hat sie sich da angeschlossen und jetzt singt sie und das Leben hat wieder Sinn. Das ist ja sehr wichtig, dass - egal, wie alt man ist, wie schmerzhaft das Leben durch Krankheiten ist -man sich selbst immer wieder neue Ziele stecken kann und dadurch dem Leben Sinn gibt.

Der Sinn des Lebens und die Freiheit 0:22:59

Das Leben an und für sich hat keinen Sinn, was eigentlich logisch ist, da es sonst keine Freiheit geben würde. Trotzdem glauben jetzt immer noch die sogenannten materialistischen oder diese spirituellen Dualisten, dass sich die Natur irgendwie zweckmäßig entwickelt und dass man als Mensch - ich habe früher dasselbe auch gedacht - nur Gottes Plan kennenlernen muss und wenn man Gottes Plan kennengelernt hat, soll man nach Gottes Plan seinem Leben Sinn geben. Aber Gott hat keinen Plan für mich. Man könnte sagen, dass sich Gott selbst ja für mich hingegeben hat, damit ich meine eigenen Pläne schaffen darf. Das ist das, was Steiner in diesem Kapitel sagt:

Zitat: „Man kann dem eigenen Leben Sinn geben, damit man sich selbst Ziele setzt und diese Vorstellungen auf sich wirken lassen, um dadurch in Handlung zu kommen, damit diese Ziele realisiert werden.

Die Natur entwickelt sich gesetzmäßig.

Nachtrag Karma - Ursache und Wirkung 0:24:33

Jetzt reden wir eigentlich von Karma. Karma ist ja auch Lehrer von Ursache und Wirkung, aber im ganz Großen angeschaut und hier ist das die erste Stufe vom Weltzweck und der Bestimmung des Menschen.

Ich hatte auch so ein Erlebnis: Ich war eines Tages an dem Punkt, wo ich in zwei Richtungen hätte gehen können, da wurde ich krank und ich musste durch diesen ganzen Krankheitsprozess gehen. Als es mir wieder besser ging, da war eine Möglichkeit weg, da konnte ich nur noch in die eine Richtung gehen. Etwas Größeres hat mich davor behütet diesen einen Weg zu gehen, ich konnte nur noch den anderen einschlagen. So kann man in seinem Leben sehr viele Sachen erleben.

Wenn man die Karmavorträge von Steiner liest, hat er immer wieder Übungen in der Richtung, dass man sich selbst als Teil eines Ganzen denkt. Also ich selbst bin immer auch derjenige, der mir einen Stein auf den Kopf wirft, dass ich so ein Unfall habe und dass dann ein Weg verschlossen wird und dass man das Gefühl kriegt, dass „Ich“ ist ja nicht hier im Körper drinnen, dass „Ich“ ist ja überall und dass „Ich“ verursacht dann „ich will das“ - mein größerer Wille will, dass ich dieser Person begegne oder einen Unfall habe oder Glück habe. Ich kann ja auch Glück haben und man muss natürlich offen dafür sein.

Ich habe einen Freund, der auch mit diesen Übungen lebt. Manchmal begegnet er einer anderen Person, der er schon lange nicht begegnet ist und er weiß, er muss diese Person treffen, aber er will nicht. Die Engel haben die Begegnungen geschaffen und dann läuft er doch noch davon und dann bemerkt er, dass später nochmal eine Begegnung stattfindet.

Wenn man in Amsterdam - es ist eine große Stadt mit 800 000 Einwohnern - einmal einer Person begegnet, dann kann man sagen, das ist Zufall. Aber wenn man innerhalb einer Woche dreimal derselben Person begegnet, ist das kein Zufall mehr. Da muss man einfach zu demjenigen gehen und fragen: „Ja, wie geht's? Und was haben wir zu tun miteinander?“ etc. Das bin auch ich wieder! Man kann auch sagen: „Das bin ich nicht“, aber mein Wesen, mein Wesen umfasst ja die ganze Engelhierarchie und Vater, Sohn und Heiliger Geist. Im Vaterunser - wir haben schon darüber gesprochen - Steiner hat ein esoterisches Vaterunser kreiert. Das bete ich oft. Im alten Vaterunser sagen wir: „Vater unser im Himmel“ (unser Vater, der im Himmel ist), aber Steiner fängt an: „Unser Vater, der war, ist und sein wird in meinem allerinnerlichsten reinen Wesen… also im tiefsten meines eigenen Wesens ist Gott da. Also mein „größeres Ich“ verursacht, dass ich jemandem begegne oder einen Unfall habe oder Glück habe, etc.

Wenn man zurückgeht zu diesem Kapitel „Bestimmung des Menschen“ und auf der einen Seite diese gesetzmäßige Entwicklung, woran man teilnimmt als physischer Leib und auf der anderen Seite sich immer mehr bewusst macht, was mein eigener Stern ist, was ich zu verwirklichen habe, also sich immer mehr die eigene Bestimmung klar macht, dann wird man bemerken - also auf der einen Seite hat man Kausalität, auf der anderen Seite hat man Finalität oder Zweckmäßigkeit - dass in der Gegenwart eine Synchronizität stattfindet. Steiner spricht nicht über Synchronizität, aber meine Erfahrung ist, dass wenn man als Seele, immer besser in dieser Zeitströmung steht dann findet auch immer mehr Synchronizität statt, dass man im rechten Moment den richtigen Menschen begegnet, etc.. Das kann man also üben.

Francois: Ich habe manchmal die innere Stimme - der Körper sagt dann so: Mach dich mal locker, entspann dich mal, morgen ist auch noch ein Tag. Und dann sagt eine Stimme: „Nee, du musst jetzt den Jac anrufen. Ja, jetzt.“ Und dann weiß ich schon, wenn ich das tue, dann geht das Leben weiter auf. Ich sage mal Synchronschwimmen, dann kann alles Gute passieren. Und wenn ich das nicht mache, dann ist es, als ob sich ein Abgrund öffnet, dass eigentlich nichts mehr synchron ist, weil man ja weiß, okay, wenn ich das heute nicht tue, dann werde ich morgen auch was anderes nicht tun. Und dann? Dann zerfällt alles zu Pudding und Chaos.

Jac: Ja, aber man wieder anfängt, sich selbst als Teil des Ganzen zu sehen, geht es auch ziemlich schnell gut.

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A

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B

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E

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P

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Q

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R

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S

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T

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U

URSACHE UND WIRKUNG

  • Der Zeitstrom (Vergangenheit und Zukunft) als Grundlage für Ursache und Wirkung: Für uns jetzt in diesem Kapitel, Weltzweck und Lebenszweck sind wir physisch ein Teil des Erdenorganismus und stehen in dem Zeitstrom von Vergangenheit in die Zukunft. In der Vergangenheit waren die unvollkommenen Organismen, die sich immer mehr zu vollkommenen Organismen entwickelten und letzten Endes konnte sich der Mensch in einem physischen, menschlichen Leib inkarnieren. In diesem Strom hat man Ursache und Wirkung, Kausalität nacheinander. Es passiert etwas in der physisch-sinnlichen Welt und das wiederum verursacht wieder etwas, hat eine Wirkung in der physisch-sinnlichen Welt. Ursache und Wirkung. [16 | 0:13:13]
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W

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X

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Y

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Z

ZWECKMÄßIGKEIT

  • Zweckmäßigkeit oder zweckmäßiges Handeln: ... Alles muss ich bedenken, was ich tun muss, um dort an diesem Ort um 19:00 heute Abend diese Person zu treffen. Ich hoffe dann, dass diese Person sich auch Gedanken macht, dass wir uns da treffen können. Das heißt also, die Ursache für mein Handeln liegt in der Zukunft und die Zukunft wirkt auf mein jetziges Handeln. Das ist Zweckmäßigkeit, das ist zweckmäßiges Handeln. [16 | 0:14:29]
  • Beispiel - zweckmäßiges Handeln: Wir wollen einen Video-Kurs machen. Da brauchen wir Mittel. Da brauchen wir Zeit und wir organisieren das so, dass wir die Arbeit machen können, damit wir ein Produkt geschaffen haben, kreiert haben. Das ist Zweckmäßigkeit. Man könnte auch sagen Finalität: die Ursache meines Handelns ist in der Zukunft. [16 | 0:15:43]
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Einzelnachweise

  1. Ausschnitt aus einem Zitat von Jac Hielema vom 25. März 2023, welches als Testimonial zur GA 4 gemeint war