Die Philosophie der Freiheit - 8. Folge Videokurs von Jac Hielema: Unterschied zwischen den Versionen

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==Kurzschrift Eva==
==Kurzschrift Eva==
Erkennen der Welt Kapitel 5
Man kann das, was Steiner in diesem Kapitel geschrieben hat auf die Übungen in Modul 7 beziehen. Wir werden heute den Verlauf des Erkenntnisprozesses besprechen. Wenn man etwas erkannt hat, weiß man Bescheid über den Prozess, über die Sache etc.. Wenn man sich den Prozess der Erkenntnis zu eigen gemacht hat, kann man ihn voll nutzen, um zu fruchtbaren Erkenntnissen zu gelangen, die wiederum zu fruchtbaren Handlungen führen. Alles was der Mensch schafft ist auf Ideen, Erkenntnissen aufgebaut.
Goethe: „Nur was fruchtbar ist, ist wahr.“ Es entsteht etwas Gesundes.
Unidee: Adam Smith: Die unsichtbare Hand in der Wirtschaft, alle sind am eigenen Wohl (Egoismus) interessiert, dadurch regelt sich der Markt durch Angebot und Nachfrage. Tut weh.
Menschen sind innerlich unsicher und wollen Sicherheit erlangen. => Sie suchen sie in der physischen Welt. Alle Philosophen und Idealisten haben die Sicherheit in der Außenwelt gesucht. Viel ist gewonnen, wenn wir sie in der Innenwelt suchen.
In der sinnlichen Welt können wir keinen festen Punkt finden (Kapitel 3)
Kant, Schopenhauer, Nietzsche etc. haben recht, wenn sie sagen, dass sich zwischen Wahrnehmung/Beobachtung und einer Aussage über die reale Welt sich das Denken (Vorstellung) schiebt, aber deshalb ist die Welt nicht meine Vorstellung.
Wichtig ist die Beziehung zwischen Welt als Wahrnehmung (naiv) und wie wir über die Welt denken (Vorstellung).
Gedankenfehler: Die Welt wird als fix und fertig erlebt und ich mache mir innerlich ein Foto davon. IST DAS SO?
In Wirklichkeit ist die Außenwelt immer alles in Veränderung, Entwicklung, im Prozess. Es gibt keinen festen Punkt im Außen. (Baumübung .. alles ändert sich von Moment zu Moment)
Im Kapitel 3 haben wir festgestellt, dass wir selbst als ICHE, als denkende Geister die festen Punkte sind. Warum sind wir das? Wenn ich innerlich einen eigen erzeugten Gedanken anschaue, beobachte, dann erfahre ich in der denkenden Tätigkeit den Sinn dieser Tätigkeit in sich selbst. Mit den Übungen (wichtig üben, üben, üben!)  merkt man, dass man eine sich selbst schaffende Kraft, ein sich selbst schaffender Geist ist. In meiner Denktätigkeit schaffe ich mich selbst. Ich bin dann nicht nur ein kreatives Wesen, sondern auch ein liebendes Wesen. Wenn ich meine eigenen Gedanken anschaue, dann schöpfe ich den Sinn und das Dasein aus sich selbst. Ich weiß, wie ich als Denkender zustande komme in der denkenden Aktivität. Darüber muss man sich klar werden und immer wieder üben.
Erkenntnisprozess von Anfang bis zu Ende:
Wann fängt der Erkenntnisprozess an? Er fängt vor dem Denken an. In dem Moment, wo wir anfangen zu denken, hat der Erkenntnisprozess schon angefangen, weil wir von uns selbst erst bewusst werden nach dem Anfangspunkt.
Wenn wir gedanklich zurückgehen bevor wir anfangen zu denken, gibt es keinen Unterschied zwischen mir und der Welt. (Neugeborenes Baby -> Bewusstseinseinschlag -> Trennung Subjekt / Objekt; Innen und Außen.)
Übung: Vorstellung als ich noch nicht getrennt von der Welt war. (Baby) -> Einheit, d.h. ich bin mir selbst noch nicht bewusst.
Der Anfang vom Erkenntnisprozess ist die Einheit (ich bin unbewusst Teil der Einheit). Wir können den Punkt, an dem wir anfangen zu denken nur rückwärts anschauen. Trennung Innen- und Außenwelt.
Was passiert, wenn denkendes Bewusstsein in Erscheinung tritt? Ich <-> Objekte, die rätselhaft erscheinen, weil wir nicht diese Elemente sind. Dann tauchen Fragen auf.
Wir bilden dann Begriffe und Ideen.
Die Idee des Gedankens, dass er mittels Bildern oder Worten auftaucht und eine Idee oder Begriff beinhaltet. Wikipedia und (Axel)
Was ist ein Begriff, eine Idee?
Es sind Gedanken der Aufklärung über die Beziehungen von diesem Teil zu den anderen Teilen in der Welt oder zum Ganzen in der Welt.
Wo ist der Begriff, die Idee bevor ich sie gedacht habe?
Heute denkt man, dass das nur im Individuum in der Seele passiert als Abbild (Foto) der fixen und fertigen Welt.
Aber die Wirklichkeit verändert sich ständig. Wenn wir uns einen Begriff von einem Baum gebildet haben anhand des Baumes in der Wirklichkeit, haben wir die Idee des Baumes in uns aber die Idee oder der Begriff gehört zum Baum. Wenn man die Idee einer Sache erfasst hat, dann fühlt man schaffende Kraft darin. Die Idee will zur Erscheinung kommen. Sie will sich zeigen. Zunächst zeigt sie sich als Bild in der Seele des Menschen, aber auch im Stoff in der sinnlichen Welt. Sowohl die physische Erscheinung des Objekts als auch das Bild davon in der menschlichen Seele sind Erscheinungsformen des Wesens oder der Idee des jeweiligen Objekts.
Steiner aus Kapitel Erkennen der Welt: Nicht an den Gegenständen liegt es, daß sie uns zunächst ohne die entsprechenden Begriffe gegeben werden, sondern an unserer geistigen Organisation. Unsere totale Wesenheit funktioniert in der Weise, daß ihr bei jedem Dinge der Wirklichkeit von zwei Seiten her die Elemente zufließen, die für die Sache in Betracht kommen: von Seiten des ''Wahrnehmens und des Denkens.''
Also einmal physisch erscheint uns der Baum und mittels des Denkens können wir uns die Idee des Baumes eigen machen. Aber der Baum und seine Idee sind unzertrennlich miteinander verbunden. Der Baum gestaltet diese Idee des Baumes.
Übung: sich selbst in eine Landschaft denken und in die Dinge denken, die man dort sieht. Und nur wir Menschen auf der Welt können uns das mittels unseres Gehirns bewusst machen und in uns das erzeugen. Plato und Aristoteles haben herausgefunden und erlebt, dass das Gehirn ein Wahrnehmungsorgan ist. Das Gehirn nimmt die Ideen wahr, die in der Welt walten. Der Unterschied zwischen uns und den alten Griechen ist, dass wir aktiv denken müssen um uns die Ideen eigen zu machen.
Anfang des Erkenntnisprozesses Einheit.
Steiner: Wäre unser Dasein so mit den Dingen verknüpft, daß jedes Weltgeschehen zugleich unser Geschehen wäre, dann gäbe es den Unterschied zwischen uns und den Dingen nicht.
Dann schlägt denkendes Bewusstsein in uns ein: Wir erleben die Welt nicht mehr als Einheit, obwohl sie noch genauso wie vorher da ist.
Steiner: Diese Absonderung ist ein subjektiver Akt, bedingt durch den Umstand, daß wir nicht identisch sind mit dem Weltprozeß, sondern ein Wesen unter anderen Wesen.
'''Erkenntnisakt:''' Ich gliedere das Einzelne durch denkende Bestimmung in den Weltenzusammenhang ein. Beispiel: Die Milchkanne hat Funktion des Flüssigkeitstransportes und des Verteilens von Flüssigkeit.
Wie kommt man auf solch eine Idee? Alles was wir benutzen dient der Erleichterung unseres physischen Lebens -> Absonderung unseres Körpers.
Endzustand des Erkenntens nach Steiner:
Den Ausgleich, die Vereinigung der beiden Elemente, des Inneren und des Äußeren, soll die Erkenntnis liefern.
Die Wahrnehmung ist also nichts Fertiges, Abgeschlossenes, sondern die eine Seite der totalen Wirklichkeit. Die andere Seite ist der Begriff. Der Erkenntnisakt ist die Synthese von Wahrnehmung und Begriff. Wahrnehmung und Begriff eines Dinges machen aber erst das ganze Ding aus.
Es gibt nur ein denkendes Bewusstsein, das in jedem Menschen erscheint. Und die Objekte sind mit den Begriffen untrennbar verbunden. Daher sind die Ideen und Begriffe für alle gleich, aber jeder hat eine individualisierte Vorstellung von den Begriffen und Ideen, die er sich zu eigen macht und es gibt unendlich viele Erscheinungen des einzelnen Begriffes oder der einzelnen Idee. Das Wesen bleibt gleich und wenn ich es erkenne, dann lebt es in mir. Ich weiß um die Funktion, Herstellung etc. Je mehr desto reicher ist der Begriff oder die Idee. Eine Idee hat daher Schöpfungskraft, daraus kann man Neues erzeugen.
Wesen und Erscheinung: Was passiert im Erkenntnisprozess? Eine Erscheinung tritt uns entgegen, dann werden wir denkend - durch Bildung von Vorstellungen und Begriffe - diese Erscheinung in das Weltenganze eingliedern. Die Idee ist und bleibt ewig in uns und dann können wir daran später dieselbe Wesenheit sofort erkennen. Dadurch ist der feste Punkt in uns und nicht außerhalb von uns. Je mehr Erkenntnisse wir machen, desto mehr machen wir uns die Welt innerlich zu eigen.
Goethe: Wir sind Teil der Natur, aber die Natur ist auch in uns. Durch den Erkenntnisprozess machen wir uns innerlich die Welt zu eigen. Die Begriffe und Ideen leben dann in uns als Wesen. Wir selbst sind eine Erscheinungsform unseres eigenen Wesens in Tat und Handlung, was wir selbst bestimmen.
'''Abschlusssatz:'''
Wir können erst mit voller Kraft tätig sein, wenn wir das der Welt angehörige Objekt kennen, dem wir unsere Tätigkeit widmen.
Wenn wir uns den Erkenntnisprozess zu eigen gemacht haben, dann sind wir in der Lage fruchtbare Ideen zu gestalten aufgrund derer wir handeln können und etwas Fruchtbares für die Welt schaffen können. Dadurch werden wir immer mehr Mensch.
Aufgaben: Lese das Kapitel
Übung auch aus Modul 7. Minute 50 Modul 8
# Schritt: Objekt was der Mensch gemacht hat und nimmt es gut wahr mit allen Sinnen.
# Schritt: Augen schließen und innerlich einen Raum schaffen in den wir eine Vorstellung des Objektes stellen vor das innerliche Auge. Leise drehen, etc. spielen damit in der Vorstellung. Bin frei zu tun in der innerlichen Welt und erlebe mich selbst als Denker, in der denkenden Tätigkeit. Ich beobachte diese Vorstellung, die ich ja innerlich denke. Erlebe Freude und Freiheit wie ein Kind spielen.
# Schritt: Lieblingsobjekt vorstellen. Ich öffne mein Herz. Meine Liebe zum Objekt wächst. Wenn herz ganz warm und offen ist und vor mir das Objekt schwebt was ich haben will, dann lasse ich das Bild los. Dann schaue ich, ob im leeren Raum sich die Kanne von selbst zeigt. Dann erscheint ein Bild, und ich schaue es mir an und schaue was es mit mir macht und ich lasse auch dieses Bild wieder gehen. Ich kann dem Objekt auch eine Frage stellen z.B. „zeige mir deinen Ursprung“. Ich schaue was da kommt, erlebe es und lass es wieder gehen. So kann man mit allem in Verbindung treten.
==Transkription von der 8. Folge vom Videokurs==
==Transkription von der 8. Folge vom Videokurs==



Version vom 28. März 2023, 15:30 Uhr

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«... Die Philosophie der Freiheit hat mich gerettet, hat es mir ermöglicht, mein Leben und meine seelische Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen, hat meinem Leben einen Sinn und eine Kohärenz gegeben. ...»[1]

Videokurs

- 8. Folge -

Stand 28. Juni 2023: Eva hat mit viel Fleiß und Gefühl die Transkriptionen vom Videokurs mit Jac erledigt. Vielen Dank, Eva, ganz toll! Wir kommen dem Buchprojekt somit einen ganz großen Schritt näher!

Mit dem nächsten Schritt werden Glossare (nicht nur Stichworte, sondern auch kurze Ausführungen von den Begriffen) für jeden Vortrag von Jac erstellt und die einzelnen Glossare werden in ein Gesamtglossar münden. BITTE MELDEN, wenn du bei dieser Arbeit MitTun möchtest. Übrigens, die Glossararbeit steht auch an für die Apokalypsevorträge von Wolfgang und für die Vorträge von Christoph Bolleßen.

... Für Weiteres bitte bei François melden. Danke!


Kurzschrift Eva

Erkennen der Welt Kapitel 5

Man kann das, was Steiner in diesem Kapitel geschrieben hat auf die Übungen in Modul 7 beziehen. Wir werden heute den Verlauf des Erkenntnisprozesses besprechen. Wenn man etwas erkannt hat, weiß man Bescheid über den Prozess, über die Sache etc.. Wenn man sich den Prozess der Erkenntnis zu eigen gemacht hat, kann man ihn voll nutzen, um zu fruchtbaren Erkenntnissen zu gelangen, die wiederum zu fruchtbaren Handlungen führen. Alles was der Mensch schafft ist auf Ideen, Erkenntnissen aufgebaut.

Goethe: „Nur was fruchtbar ist, ist wahr.“ Es entsteht etwas Gesundes.

Unidee: Adam Smith: Die unsichtbare Hand in der Wirtschaft, alle sind am eigenen Wohl (Egoismus) interessiert, dadurch regelt sich der Markt durch Angebot und Nachfrage. Tut weh.

Menschen sind innerlich unsicher und wollen Sicherheit erlangen. => Sie suchen sie in der physischen Welt. Alle Philosophen und Idealisten haben die Sicherheit in der Außenwelt gesucht. Viel ist gewonnen, wenn wir sie in der Innenwelt suchen.

In der sinnlichen Welt können wir keinen festen Punkt finden (Kapitel 3)

Kant, Schopenhauer, Nietzsche etc. haben recht, wenn sie sagen, dass sich zwischen Wahrnehmung/Beobachtung und einer Aussage über die reale Welt sich das Denken (Vorstellung) schiebt, aber deshalb ist die Welt nicht meine Vorstellung.

Wichtig ist die Beziehung zwischen Welt als Wahrnehmung (naiv) und wie wir über die Welt denken (Vorstellung).

Gedankenfehler: Die Welt wird als fix und fertig erlebt und ich mache mir innerlich ein Foto davon. IST DAS SO?

In Wirklichkeit ist die Außenwelt immer alles in Veränderung, Entwicklung, im Prozess. Es gibt keinen festen Punkt im Außen. (Baumübung .. alles ändert sich von Moment zu Moment)

Im Kapitel 3 haben wir festgestellt, dass wir selbst als ICHE, als denkende Geister die festen Punkte sind. Warum sind wir das? Wenn ich innerlich einen eigen erzeugten Gedanken anschaue, beobachte, dann erfahre ich in der denkenden Tätigkeit den Sinn dieser Tätigkeit in sich selbst. Mit den Übungen (wichtig üben, üben, üben!)  merkt man, dass man eine sich selbst schaffende Kraft, ein sich selbst schaffender Geist ist. In meiner Denktätigkeit schaffe ich mich selbst. Ich bin dann nicht nur ein kreatives Wesen, sondern auch ein liebendes Wesen. Wenn ich meine eigenen Gedanken anschaue, dann schöpfe ich den Sinn und das Dasein aus sich selbst. Ich weiß, wie ich als Denkender zustande komme in der denkenden Aktivität. Darüber muss man sich klar werden und immer wieder üben.

Erkenntnisprozess von Anfang bis zu Ende:

Wann fängt der Erkenntnisprozess an? Er fängt vor dem Denken an. In dem Moment, wo wir anfangen zu denken, hat der Erkenntnisprozess schon angefangen, weil wir von uns selbst erst bewusst werden nach dem Anfangspunkt.

Wenn wir gedanklich zurückgehen bevor wir anfangen zu denken, gibt es keinen Unterschied zwischen mir und der Welt. (Neugeborenes Baby -> Bewusstseinseinschlag -> Trennung Subjekt / Objekt; Innen und Außen.)

Übung: Vorstellung als ich noch nicht getrennt von der Welt war. (Baby) -> Einheit, d.h. ich bin mir selbst noch nicht bewusst.

Der Anfang vom Erkenntnisprozess ist die Einheit (ich bin unbewusst Teil der Einheit). Wir können den Punkt, an dem wir anfangen zu denken nur rückwärts anschauen. Trennung Innen- und Außenwelt.

Was passiert, wenn denkendes Bewusstsein in Erscheinung tritt? Ich <-> Objekte, die rätselhaft erscheinen, weil wir nicht diese Elemente sind. Dann tauchen Fragen auf.

Wir bilden dann Begriffe und Ideen.

Die Idee des Gedankens, dass er mittels Bildern oder Worten auftaucht und eine Idee oder Begriff beinhaltet. Wikipedia und (Axel)

Was ist ein Begriff, eine Idee?

Es sind Gedanken der Aufklärung über die Beziehungen von diesem Teil zu den anderen Teilen in der Welt oder zum Ganzen in der Welt.

Wo ist der Begriff, die Idee bevor ich sie gedacht habe?

Heute denkt man, dass das nur im Individuum in der Seele passiert als Abbild (Foto) der fixen und fertigen Welt.

Aber die Wirklichkeit verändert sich ständig. Wenn wir uns einen Begriff von einem Baum gebildet haben anhand des Baumes in der Wirklichkeit, haben wir die Idee des Baumes in uns aber die Idee oder der Begriff gehört zum Baum. Wenn man die Idee einer Sache erfasst hat, dann fühlt man schaffende Kraft darin. Die Idee will zur Erscheinung kommen. Sie will sich zeigen. Zunächst zeigt sie sich als Bild in der Seele des Menschen, aber auch im Stoff in der sinnlichen Welt. Sowohl die physische Erscheinung des Objekts als auch das Bild davon in der menschlichen Seele sind Erscheinungsformen des Wesens oder der Idee des jeweiligen Objekts.

Steiner aus Kapitel Erkennen der Welt: Nicht an den Gegenständen liegt es, daß sie uns zunächst ohne die entsprechenden Begriffe gegeben werden, sondern an unserer geistigen Organisation. Unsere totale Wesenheit funktioniert in der Weise, daß ihr bei jedem Dinge der Wirklichkeit von zwei Seiten her die Elemente zufließen, die für die Sache in Betracht kommen: von Seiten des Wahrnehmens und des Denkens.

Also einmal physisch erscheint uns der Baum und mittels des Denkens können wir uns die Idee des Baumes eigen machen. Aber der Baum und seine Idee sind unzertrennlich miteinander verbunden. Der Baum gestaltet diese Idee des Baumes.

Übung: sich selbst in eine Landschaft denken und in die Dinge denken, die man dort sieht. Und nur wir Menschen auf der Welt können uns das mittels unseres Gehirns bewusst machen und in uns das erzeugen. Plato und Aristoteles haben herausgefunden und erlebt, dass das Gehirn ein Wahrnehmungsorgan ist. Das Gehirn nimmt die Ideen wahr, die in der Welt walten. Der Unterschied zwischen uns und den alten Griechen ist, dass wir aktiv denken müssen um uns die Ideen eigen zu machen. Anfang des Erkenntnisprozesses Einheit. Steiner: Wäre unser Dasein so mit den Dingen verknüpft, daß jedes Weltgeschehen zugleich unser Geschehen wäre, dann gäbe es den Unterschied zwischen uns und den Dingen nicht.

Dann schlägt denkendes Bewusstsein in uns ein: Wir erleben die Welt nicht mehr als Einheit, obwohl sie noch genauso wie vorher da ist.

Steiner: Diese Absonderung ist ein subjektiver Akt, bedingt durch den Umstand, daß wir nicht identisch sind mit dem Weltprozeß, sondern ein Wesen unter anderen Wesen.

Erkenntnisakt: Ich gliedere das Einzelne durch denkende Bestimmung in den Weltenzusammenhang ein. Beispiel: Die Milchkanne hat Funktion des Flüssigkeitstransportes und des Verteilens von Flüssigkeit.

Wie kommt man auf solch eine Idee? Alles was wir benutzen dient der Erleichterung unseres physischen Lebens -> Absonderung unseres Körpers.

Endzustand des Erkenntens nach Steiner:

Den Ausgleich, die Vereinigung der beiden Elemente, des Inneren und des Äußeren, soll die Erkenntnis liefern.

Die Wahrnehmung ist also nichts Fertiges, Abgeschlossenes, sondern die eine Seite der totalen Wirklichkeit. Die andere Seite ist der Begriff. Der Erkenntnisakt ist die Synthese von Wahrnehmung und Begriff. Wahrnehmung und Begriff eines Dinges machen aber erst das ganze Ding aus.

Es gibt nur ein denkendes Bewusstsein, das in jedem Menschen erscheint. Und die Objekte sind mit den Begriffen untrennbar verbunden. Daher sind die Ideen und Begriffe für alle gleich, aber jeder hat eine individualisierte Vorstellung von den Begriffen und Ideen, die er sich zu eigen macht und es gibt unendlich viele Erscheinungen des einzelnen Begriffes oder der einzelnen Idee. Das Wesen bleibt gleich und wenn ich es erkenne, dann lebt es in mir. Ich weiß um die Funktion, Herstellung etc. Je mehr desto reicher ist der Begriff oder die Idee. Eine Idee hat daher Schöpfungskraft, daraus kann man Neues erzeugen.

Wesen und Erscheinung: Was passiert im Erkenntnisprozess? Eine Erscheinung tritt uns entgegen, dann werden wir denkend - durch Bildung von Vorstellungen und Begriffe - diese Erscheinung in das Weltenganze eingliedern. Die Idee ist und bleibt ewig in uns und dann können wir daran später dieselbe Wesenheit sofort erkennen. Dadurch ist der feste Punkt in uns und nicht außerhalb von uns. Je mehr Erkenntnisse wir machen, desto mehr machen wir uns die Welt innerlich zu eigen.

Goethe: Wir sind Teil der Natur, aber die Natur ist auch in uns. Durch den Erkenntnisprozess machen wir uns innerlich die Welt zu eigen. Die Begriffe und Ideen leben dann in uns als Wesen. Wir selbst sind eine Erscheinungsform unseres eigenen Wesens in Tat und Handlung, was wir selbst bestimmen.

Abschlusssatz:

Wir können erst mit voller Kraft tätig sein, wenn wir das der Welt angehörige Objekt kennen, dem wir unsere Tätigkeit widmen.

Wenn wir uns den Erkenntnisprozess zu eigen gemacht haben, dann sind wir in der Lage fruchtbare Ideen zu gestalten aufgrund derer wir handeln können und etwas Fruchtbares für die Welt schaffen können. Dadurch werden wir immer mehr Mensch.

Aufgaben: Lese das Kapitel

Übung auch aus Modul 7. Minute 50 Modul 8

  1. Schritt: Objekt was der Mensch gemacht hat und nimmt es gut wahr mit allen Sinnen.
  2. Schritt: Augen schließen und innerlich einen Raum schaffen in den wir eine Vorstellung des Objektes stellen vor das innerliche Auge. Leise drehen, etc. spielen damit in der Vorstellung. Bin frei zu tun in der innerlichen Welt und erlebe mich selbst als Denker, in der denkenden Tätigkeit. Ich beobachte diese Vorstellung, die ich ja innerlich denke. Erlebe Freude und Freiheit wie ein Kind spielen.
  3. Schritt: Lieblingsobjekt vorstellen. Ich öffne mein Herz. Meine Liebe zum Objekt wächst. Wenn herz ganz warm und offen ist und vor mir das Objekt schwebt was ich haben will, dann lasse ich das Bild los. Dann schaue ich, ob im leeren Raum sich die Kanne von selbst zeigt. Dann erscheint ein Bild, und ich schaue es mir an und schaue was es mit mir macht und ich lasse auch dieses Bild wieder gehen. Ich kann dem Objekt auch eine Frage stellen z.B. „zeige mir deinen Ursprung“. Ich schaue was da kommt, erlebe es und lass es wieder gehen. So kann man mit allem in Verbindung treten.

Transkription von der 8. Folge vom Videokurs

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Einzelnachweise

  1. Ausschnitt aus einem Zitat von Jac Hielema vom 25. März 2023, welches als Testimonial zur GA 4 gemeint war