Die Philosophie der Freiheit - 18. Folge Videokurs von Jac Hielema

Aus AnthroWorld

Stand 28. Juni 2023: Eva hat mit viel Fleiß und Gefühl die Transkriptionen vom Videokurs mit Jac erledigt. Vielen Dank, Eva, ganz toll! Wir kommen dem Buchprojekt somit einen ganz großen Schritt näher!

Mit dem nächsten Schritt werden Glossare (nicht nur Stichworte, sondern auch kurze Ausführungen von den Begriffen) für jeden Vortrag von Jac erstellt und die einzelnen Glossare werden in ein Gesamtglossar münden. BITTE MELDEN, wenn du bei dieser Arbeit MitTun möchtest. Übrigens, die Glossararbeit steht auch an für die Apokalypsevorträge von Wolfgang und für die Vorträge von Christoph Bolleßen.

... Für Weiteres bitte bei François melden. Danke!

vorige Folge ◁   ■   ▷ nächste Folge

«... Die Philosophie der Freiheit hat mich gerettet, hat es mir ermöglicht, mein Leben und meine seelische Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen, hat meinem Leben einen Sinn und eine Kohärenz gegeben. ...»[1]

Videokurs

- 18. Folge -


Kurzschrift Eva

Vorspann: Vor einem Jahr bei einem Seminar mit Studenten sagte ich, unser Geldsystem schadet der Erde. Das ist den Studenten nicht klar, dass wenn ein Bauer einen Hof kaufen muss, sich das in den Preisen niederschlägt, die er nehmen muss, um das abzubezahlen im Gegensatz zu einem der geerbt hat. Die Besitzer des Grund und Bodens und die Bank leisten überhaupt nichts bei der Produktion der Produkte und bekommen mehr als die Hälfte des kalkulierten Preises. Sie schaffen keinerlei Werte für die Gesellschaft. Und dieses Verhältnis driftet immer weiter auseinander. Grund und Boden wird immer teurer. Das wird immer mehr aufgeblasen. Wir müssen eine Gesellschaft anstreben, wo wir Grund und Boden und Kapital als etwas Gemeinsames ansehen und wenn ein Bauer Rentner wird, so geht sein bewirtschaftetes Land wieder zurück an die Gemeinschaft, die dann entscheidet (Demokratie), wer sich so verdient gemacht (dem man das zutraut) hat, dass man ihm dieses Land jetzt zur Bewirtschaftung gibt und zwar, ohne dass er dafür etwas bezahlen muss. Das wird zukünftig so sein, aber bisher ist es noch nicht so.

13. Kapitel Der Wert des Lebens / Pessimismus und Optimismus

Steiner setzt sich in diesem Kapitel mit Philosophen des 19. Jahrhunderts auseinander, aber es ist für uns noch genauso aktuell, weil sich in der Zeit in der Philosophie nicht so viel weiterentwickelt hat.

Dieses Kapitel behandelt das Thema: was macht mein Leben wertvoll? Was meinem Leben Sinn gibt, das tue ich. Ich setze Ziele in meinem Leben und diese Ziele geben meinem Leben Sinn. Und den meisten Sinn machen sie, wenn sich die Ziele ins Ganze eingliedern aus dem Bewusstsein heraus, dass ich Teil eines Ganzen bin und ich als kreativer Mensch das Ganze schöner machen will. Das gibt meinem Leben Sinn. Aber wie berechne ich meinen Wert am Ende meines Lebens? Das ist das Eigentliche, was Steiner in diesem Kapitel behandelt.

Untertitel: Pessimismus und Optimismus

Steiner fängt an:“ Zwei entgegengesetzten Ansichten begegnen wir in dieser Beziehung, und dazwischen allen denkbaren Vermittlungsversuchen. Eine Ansicht sagt: Die Welt ist die denkbar beste, die es geben kann, und das Leben und Handeln in derselben ein Gut von unschätzbarem Werte. Alles bietet sich als harmonisches und zweckmäßiges Zusammenwirken dar und ist der Bewunderung wert. Auch das scheinbar Böse und Üble ist von einem höheren Standpunkte als gut erkennbar; denn es stellt einen wohltuenden Gegensatz zum Guten dar; wir können dies um so besser schätzen, wenn es sich von jenem abhebt. Auch ist das Übel kein wahrhaft wirkliches; wir empfinden nur einen geringeren Grad des Wohles als Übel. Das Übel ist Abwesenheit des Guten; nichts was an sich Bedeutung hat.

Die andere Ansicht ist die, welche behauptet: das Leben ist voll Qual und Elend, die Unlust überwiegt überall die Lust, der Schmerz die Freude. Das Dasein ist eine Last, und das Nichtsein wäre dem Sein unter allen Umständen vorzuziehen.“

Das eine ist Optimismus und das andere ist Pessimismus. Beispiele des Optimismus sind Shaßesbury und Leibniz und des Pessimismus Schopenhauer und Eduard von Hartmann.

Schopenhauer hat ein dickes Buch „Vorstellung und Wille“ geschrieben. Eduard v. Hartmann ist heute im Hintergrund verschwunden. Er ist ein Neokant´scher Philosoph. Steiner setzt sich hauptsächlich mit ihm auseinander.

Optimisten: Wir leben in einer bestmöglichen Welt, auch wenn es schlimme Dinge gibt. Warum? Leibniz: Ein guter Gott will die beste der Welten schaffen; ein weiser kennt sie; er kann sie von allen anderen möglichen schlechteren unterscheiden. Nur ein böser oder unweiser Gott könnte eine schlechtere als die bestmögliche Welt schaffen.

Steiner geht nicht weiter auf den Optimismus ein, sondern fokussiert sich auf den Pessimismus.

Pessimissmus: Die Welt ist elend. Es ist nicht gut in diese Welt zu leben.

Schopenhauer: Ewiges Streben, unaufhörliches Schmachten nach Befriedigung, die doch nie erreicht werden kann, ist der Grundzug alles Wollens. Denn ist ein erstrebtes Ziel erreicht, so entsteht ein neues Bedürfnis und so weiter….. Stumpft sich der blinde Drang endlich ab, so fehlt uns jeglicher Inhalt; eine unendliche Langeweile erfüllt unser Dasein. Daher ist das relativ Beste, Wünsche und Bedürfnisse in sich zu ersticken, das Wollen zu ertöten. Der Schopenhauersche Pessimismus führt zur Tatenlosigkeit, sein sittliches Ziel ist Universalfaulheit.

Hartmann: Wir leben in einer schmerzvollen Welt. Gott hat diese Welt geschaffen, er ist ein leidender Gott und er hat die Menschen geschaffen, damit die Menschen ihn aus den Leiden erlösen können. Schlussfolgerung: Man solle sich selbst töten, weil soviel elend in der Welt ist und es besser ist nicht zu sein als zu sein, aber dann muss Gott wieder einen neuen Menschen schaffen um ihn (Gott) selbst aus dem Leiden zu erlösen. So müssen wir unser Begehren abtöten und uns in Gottes Plan eingliedern. Das ist das, was Hartmann sagt. Auch die heutigen Philosophen sind sich nicht darüber klar, wie man sich eigentlich verstehen soll.

In Absatz 9 fragt Steiner: Wie steht es aber mit der Begründung auf Erfahrung? Also wie kann man den Wert des Lebens in der Erfahrung begründen? Was verursacht Freude und was verursacht keine Freude? Was bestimmt den Wert des Lebens und was nicht? Was macht das Leben wertvoll? Das ist so, als ob man morgens wach wird und es ist noch nebelig und langsam verschwindet der Nebel, wenn die Sonne aufgeht. Dieses Kapitel lässt sich damit vergleichen. Was macht Freude und was nicht?

Zunächst: „Streben nach Befriedigung ist Hinausgreifen der Lebenstätigkeit über den Lebensinhalt (was man beobachten oder wahrnehmen kann)…….. Beispiele: Das Streben nach Erkenntnis entsteht, wenn dem Menschen zu der Welt, die er sehen, hören usw. kann, solange etwas fehlt, als er sie nicht begriffen hat.

Lebensinhalt ist, was man beobachten oder wahrnehmen kann und dann muss man tätig werden um das, was man wahrnimmt zu verstehen. So geht es auch um andere Formen von Begehren:

„Die Erfüllung des Strebens erzeugt in dem strebenden Individuum Lust, die Nichtbefriedigung Unlust.“

Und dann stellt sich die Frage, was erzeugt Lust und was erzeugt Unlust?

Lust Unlust
Streben nach selbstgesetzten Zielen

z.B. bei Sucht/Panik muss man sie selbst Ziele setzen lassen, indem sie sich zu etwas entschließen. „Fasse einen schlechthin ersten Entschluß.“ (Egal was, Fensterputzen etc.) In dem Moment, wenn man sich ein Ziel gesetzt hat, kommt die Ruhe. Man ist wieder man selbst.

Langeweile, weil man sich nicht die richtigen Ziele setzt, sei es aus Unwissenheit, Angst, etc. , man muss sich in der Situation mit sich auseinandersetzen. Langeweile hört auf, sobald ich ein Ziel habe.

Heutige Gesellschaft sehr viel Unlust: Zwang zum Streben nach nicht selbstgesetzten Zielen. (Schule, Staat, Arbeit, etc.) => Krankheit

Erfüllung des gesetzten Zieles noch mehr Freude Nichterreichen ist nicht schlimm, man hat sich nur kein realistisches Ziel gesetzt.
Lust am „dummen“ Glück ohne Zielsetzung.

Schöner Tag etc.

Pech. Da kann man nichts dafür.

Die Moral der Geschichte: Sich jeden Tag ein kleines Ziel setzen und Streben nach der Erfüllung dieses Ziels. Dann fühlt man schon Freude. Bei Erfüllung kann man das feiern, wenn man es nicht erfüllt, erneuert man das Ziel realistisch.

Manchmal hat man Glück, manchmal Pech. Je mehr man von innen heraus lebt, desto mehr Glück hat man, auch wenn man gemeinsame Ziel verfolgt, was noch besser ist. Es macht große Freude, wenn man mit zwei oder drei Menschen zusammen mit gemeinsamen Intentionen an einem Projekt arbeitet. Je mehr, desto mehr Glück hat man. Bei Langeweile oder aufgezwungenen Zielen stellt sich eher Pech ein.

Jetzt stellt sich die Frage, wie berechnet man den Wert des Lebens?

Wir wissen jetzt was Lust und was Unlust erzeugt. Aber wie kann man am Ende des Lebens den Wert des Lebens berechnen? Es sind seitenlange Auseinandersetzungen mit Philosophen wie Eduard v. Hartmann etc. Und alle berechnen die Lust und Unlust als Gewinn- und Verlustaufstellung. Je nachdem was überwiegt soll man sein Leben weiterleben oder es eben beenden.

Steiner sagt dazu: „Wir vergleichen die Menge der Unlust nicht mit der der Lust, sondern mit der Größe unserer Begierde.“ Also nachdem wonach wir streben. Dazu gehören auch körperliche Bedürfnisse wie Hunger etc. Es ist also keine buchhalterische Auflistung nach Aktiva und Passiva, sondern es muss ins Verhältnis eines Bruches gesetzt werden.

Wert des Lebens:           Maß des Erreichens des Zieles    E

Selbst gesetzte Ziele     Z

„Wir vergleichen die Menge der Unlust nicht mit der der Lust, sondern mit der Größe unserer Begierde.“

Das heißt also, dass unser Wohlfühlen auf zweierlei Weisen beeinflusst werden kann. Wenn wir uns selbst schwierig zu erfüllende Ziele setzen (Nenner groß), dann ist es auch schwierig Freude zu erleben, weil das Ziel so schwierig zu erreichen ist (Zähler klein). Zum Beispiel beim Ziel, die Welt zum Guten hin zu verändern ist es nur sehr wenig, was dabei herauskommt. Nur ein Bruchteil. Es geht also ums Gleichgewicht. Je mehr man sich darüber bewusst wird, dass es ein Bruch ist zwischen den selbstgesetzten Zielen und dem Maß der Erfüllung dieser Ziele, desto mehr erkennt man, welche Ziele man sich setzen kann, damit man sich wohl fühlt. Mit dieser Betrachtung seiner Selbst: wer bin ich, was kann ich, was will ich, stellt man sich zunehmend realistische erreichbare Ziele und das macht dann Freude.

Je weniger man sich selbst kennt und sich zu hohe Ziele setzt, die man dann nicht erreicht fühlt man sich zunehmend unwohl => Unlust.

Die Aufgabe ist also Selbsterkenntnis und sich demnach selbst realistische Ziele setzen, aber nicht nur für sich selbst, sondern auch Menschen zu finden, mit denen man zusammenleben oder arbeiten kann, die die gleichen Intentionen haben und das macht das Leben wertvoll. Auch dass man Raum für andere Menschen und deren Bedürfnisse schafft und diesen den Raum gibt um sich zu entwickeln. Das ist im Großen der Inhalt dieses Kapitels. Also das Wesen der Sache ist, dass man sich im Leben selbst kennenlernt und dass man von innen heraus sich selbst Ziele setzt und dann die Mittel dazu sammelt um diese Ziele zu erreichen. Das heißt nicht, dass man einfach tut, wozu man Lust hat, sondern dass man die moralischen Intuitionen, die man hat, versucht zu erfüllen. So hoffe ich, dass man beim Rückblick am Ende seines Lebens sagen kann: „Mein Leben war wertvoll. Warum? Weil ich mich selbst auf liebevolle Weise in der Welt zum Ausdruck gebracht habe.“

Transkription von der 18. Folge vom Videokurs

[00:00:01] Ich glaube, wir müssen jetzt, wo wir können, immer weiter gehen. Aber das stimmt nicht. Ich war hier. Vor einem Jahr durfte ich Studenten an einer Uni sagen, das eine Vorlesung machen. Und dann sagte ich, dass unser Geldsystem macht. Ja, äh, schadet die Erde. Und Studenten haben das nicht klar gemacht. Genau, dass sie das werden, wenn. Wenn neue Bauern einen Hof übernehmen wollen, dann müssen sie unglaublich viel zahlen. Aber das muss zurück verdient werden. Und und das muss auch in die Preise der Produkte, also die Produkte, die werden ja immer Preise. Also jetzt ist es schon, dass wenn man ein Preis von einem Produkt so viel ist, so viel geht nach den Besitzer von Grund und Boden, so viel geht nach dem Banker und Besitzer von Grund und Boden. Und den Banker leisten überhaupt nichts. Die schaffen keine Werte für die Menschheit. Und so viel geht zu den Menschen, die wirklich Leistungen schaffen und und und. Werte für die, für die Gesellschaft. Und das und dieses Verhältnis wird ja immer größer, es kommt ja immer mehr Geld in der Welt, immer mehr. Also das heißt, dass immer mehr kostet. Und ja, das nennt man, man, man, wie sagen wir das, man blast, dass das die ganze Gesellschaft auf Und wir müssen zu einer Gesellschaft, wo wir in der Tat Grund und Boden und Kapital als etwas Gemeinsames säen. Und wenn ein Bauer fertig ist mit seinem Leben als Bauer. Dann geht sein Land wieder zurück nach die Gemeinschaft und die Gemeinschaft. Das ist wirkliche Demokratie entscheidet. Jetzt weisen wir es zu, zu diese jungen Leute, weil die haben schon gezeigt, dass die fähig sind, dieses Land weiter zu bewirken. Ohne Geld wird Austausch und Zuweisung organisiert. Das wird in der Zukunft so sein. Aber. Bis jetzt ist es noch nicht so! Ja.

[00:02:28] Aber. Liebe Menschen, Jetzt sind wir dabei, den 13. Kapitel der Philosophie der Freiheit zu behandeln. Titel. Der Wert des Lebens. Und das hat auch einen Untertitel Pessimismus und Optimismus. Anfangs hatte ich gedacht, es ist ein sehr langes Kapitel, das in zwei Teile zu behandeln. Aber obwohl es ein langes Kapitel ist, inhaltlich ist es. Könnte man sagen. Ein kurzes Kapitel auch in diesem Kapitel wieder. Es ist immer noch sehr aktuell. Also Philosophie der Freiheit ist in 1000 Jahren noch aktuell. Aber davor? Steiner In diesem Kapitel setzt sich ja auseinander mit Philosophen, die im 19. Jahrhundert lebten. Und wenn man dann da ein bisschen sich hinein vertieft, was sagten die Philosophen damals? Was waren also die Menschen, mit denen Steiner sich auseinandersetzten? Seit dem 19. Jahrhundert, also den ganzen 20. Jahrhundert und jetzt schon wieder 21 Jahrhundert, ist eigentlich nicht so viel entwickelt in der Philosophie irgendwie. Wir haben viel erlebt als Menschheit. Die letzte 130 140 Jahre. Aber die Entwicklung. Wir sind nicht viel weiter gekommen. Das ist eine andere Sache. Werde ich zum Schluss Im letzten Teil will ich noch gerne darüber reden, in welcher Zeit wir leben, was eigentlich die Frage ist an individuelle Menschen und warum die Entwicklung eigentlich? Wie sagt man, dass ja nicht so gut weitergeht? Aber erst der Wert des Lebens. Wir haben schon ein Kapitel gehabt. Sinn des Lebens wälzt. Zweck und Lebenszweck, Bestimmung des Menschen Was gibt dem Leben Sinn? Und dieses Kapitel behandelt also was macht meinem Leben wertvoll? Wir haben schon gesagt Was gibt mein Leben Sinn? Das tue ich. Ich setze Ziele in meinem Leben, und die Ziele, die ich setze, gibt meinem Leben Sinn. Und es gibt meinem Leben am meisten Sinn, wenn die Ziele, die ich setze, wenn. Wenn die eingliedern im Ganzen, wenn ich das tue, aus dem Bewusstsein heraus, dass ich Teil eines Ganzen bin und dass ich das Ganze als kreative, schöpferisch erschaffende Mensch schöner machen will.

[00:06:13] Das gibt meinem Leben Sinn. Aber wenn ich dann am Ende meines Lebens bin, wie berechne ich dann meinen Wert des Lebens? Das ist eigentlich, was Steiner hier in diesem Kapitel behandelt. Untertitel Pessimismus und Optimismus. Steiner fängt ja an in diesem Kapitel. Zwei entgegengesetzten Ansichten begegnen wir in dieser Beziehung und dazwischen allen denkbaren Vermittlungsversuch. Also in dieser Beziehung. Was dein Leben wertvoll macht. Und die zwei entgegengesetzten Ansichten, das sind einerseits Pessimismus und andererseits Optimismus. Steiner sagt auch Beispiele von Vom Optimismus sind Shaftesbury und Leibniz. Das sind Philosophen also und Beispiele des Pessimismus Schopenhauer und Eduard von Hartmann. Schopenhauer ist immer noch ein bekannter Philosoph, hat ja ein dickes Buch geschrieben der Welt als Vorstellung, Einstellung und Wille. Aber Eduard von Hartmann ist heutzutage ein bisschen in der Hintergrund verschwunden, obwohl Steiner sich vor allem mit ihm auseinandersetzt, mit seiner Philosophie. Eduard von Hartmann ist ein neo Kantsche Philosoph. Also am Anfang des Kapitels erzählt Steiner Was ist dann Optimismus? Optimisten sagen Wir leben in einer Welt, den Messen, den bestmöglichen Welt. Und obwohl auch böse und üble Sachen da sind in der Welt. Wir leben dann doch in dem bestmöglichen Welt. Und warum? Ja, Gott ist gut und weise. Ein guter Gott will die beste der Welten schaffen und weiser. Und Gott ist auch ein Weiser, also kennt er der Beste wählt. Er geht weiter. Also Steiner geht nicht auf diesen Optimismus ein. Er fokussiert sich auf den Pessimismus. Pessimisten sagen Der Welt ist elend. Es ist nicht gut zu leben in dieser Welt. Schopenhauer sagt Es ist ganz klar Wir leben in einer Welt, wo nie genügend Mittel da sind, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Und am besten wäre es also Schopenhauers Meinung nach, dass wir immer weniger tun, dass wir nicht mehr begehren, dass wir nicht mehr etwas wollen.

[00:09:14] Wenn wir einfach aufhören, etwas zu wollen, dann wird die Welt sich bessern. Steiner sagt dann auch der Schopenhauers Pessimismus führt zur Tatenlosigkeit. Sein sittliches Ziel ist universal Faulheit. Okay. Und das ist eigentlich das Ende der Auseinandersetzung mit Schopenhauer. Aber Steiner setzt sich ausführlich auseinander mit Hartmann, also mit dem Pessimismus des Hartmanns. Und Hartmann sagt so etwas Wir leben in einer schmerzvollen Welt. Gott hat diese Welt geschaffen. Gott ist ein leidender Gott und er hat die Welt und den Menschen geschaffen, damit die Menschen ihn erlösen können, aus den Leiden erlösen können. Eigentlich sollte der Schlussfolgerung von Eduard von Hartmann sein, man soll sich selbst töten, weil es ja so viel Elend in der Welt Es ist besser, nichts zu sein, als zu sein. Aber dann muss Gott wieder ein neuer Mensch schaffen, um ihn aus dem Leiden zu erlösen. Wir müssen dann zwar unser Begehren töten und uns in Gottes Plan eingliedern. Das ist eigentlich, was Hartmann sagt. Das ist alles sehr, sehr spekulativ. Und wenn man auch heutigen Philosophen studiert, 20 und 21 Jahrhundert Philosophen, die haben immer noch nicht klar, wie man sich selbst in der Wirklichkeit verstehen soll. Dass man auf der einen Seite das Denken hat und auf das andere Seite der Wahrnehmungen, dass man immer versuchen muss, wenn man etwas hat, wenn man eine Idee hat, dass man in der Wirklichkeit suchen muss. Wo realisiert sich diese Idee? Oder umgekehrt, wenn man eine Beobachtung hat, von aus welchem Idee heraus wird diese Wahrnehmung geschaffen? Also am neunten Absatz fragt Steiner dann Wie steht es mit der Begründung auf Erfahrung? Also wie kann man der Wert des Lebens begründen in der Erfahrung? Was? Macht Freude und was nicht. Was bestimmt der Wert des Lebens und was nicht? Ja. Wenn man das dann so liest, also das ist meine Erfahrung, meine ich, dass die das liest auf der eine Seite.

[00:12:20] Also es ist, wie wenn man morgens früh in einer, wo noch nicht Mist, Mist da ist, sagt man das aber nicht, wenn es Nebel, wenn es neblig ist. Bei uns auf Holländisch heißt das Mist, aber auf Deutsch ist Mist ein anderes Wort. Das soll ich nicht benutzen. Morgens früh ist dann Nebel. Alles ist neblig, man kann nicht gut sehen, alles ist unklar. Und dann kommt so langsam die Sonne auf und dann verschwindet der Nebel. Diese Erfahrung kann man auch haben, wenn man Philosophie der Freiheit im Allgemeinen liest. Aber vor allem auch dieses Kapitel, wenn man so Satz für Satz, Absatz, für Absatz liest. Es ist, wie die Sonne aufkommt und der Nebel verschwindet. Was macht Freude und was? Nicht. Steiner erkennt und er begründet das auf der Erfahrung. O ja, zunächst Das Streben nach Befriedigung ist Hinausgreifen der Lebenstätigkeit über den Lebensinhalt. Das ist ein rein an Begriffe, was ich strebe nach Befriedigung, strebe nach Befriedigung. Es ist Hinausgreifen der Lebenstätigkeit über den Lebensinhalt. Da gibt es viele Beispiele. Eines der Beispiele ist. Das Streben nach Erkenntnis entsteht, wenn. Wenn dem Menschen zu der Welt, die er sehen, hören Und so weiter kann, so lange etwas fehlt, als er sie nicht begriffen hat. Also Lebensinhalt ist, was man beobachten oder wahrnehmen kann. Und man muss dann tätig werden, um auch das, was man wahrnimmt, zu verstehen. So geht es auch mit mit andere Formen von Begehren. Die Erfüllung des Strebens erzeugt Lust, wenn nicht Befriedigung, Unlust. Und dann ist natürlich die Frage Was erzeugt Lust und was erzeugt Unlust? Man könnte dann ein so ein wie sagen man das einen einen Diagramm machen oder so? Lust und Unlust. Und was erzeugt Lust? Schon das Streben erzeugt Lust, aber nicht das reine Streben, das das ohne ein Ziel haben.

[00:15:22] Man muss ja immer ein Ziel haben und es ist sehr wichtig, ob man diesem Ziel selbst gestellt hat oder nicht. Aber immer wenn man sich selbst ein Ziel stellt und man strebt in der Richtung dieses Ziel, dann hat man schon Freude. Das erlebt man schon Freude und es egal, was das Ziel ist. Ich meine, viele Leute haben viele verschiedene Ziele und wenn sie sich ein Ziel stellen, dann macht das Freude. Ich habe mal an einem Coaching Menschen gecoacht, dass es auch Deutsche begleitet in ihrem Leben und eine Person, den ich begleitete, hatte diesen Diese Medizin trinke leise. Sie hatte oft war sie depressiv und sie benützte dann so Medizin, damit sie sich nicht so depressiv fühlte. Aber sie fühlte auch wenn ich diesem Medizin benütze gebrauche, dann bin ich nicht ganz da. Sie wollte also weg davon, und sie hat mich gefragt, ob ich sie begleiten wollte. Und dann habe ich gesagt Ja, ich bin hier aber kein Arzt. Also wir müssen das dann zusammen mit einem Arzt tun, dass, wenn du immer wenige von diesen Medizin nimmst, dass ich ja und dann kann ich dich weiter begleiten. Und manchmal hat diese Frau ich habe auch meine Telefonnummer gegeben und habe gesagt Ja, wenn etwas los ist, du kannst mich immer anrufen. Und manchmal hat sie mich angerufen und dann war sie in Panik. Und dann habe ich immer gesagt Nehme einen Entschluss. Das habe ich natürlich aus Philosophie. Der Freitag. Einer meiner Lieblingssätze. Fasse schlechthin einen ersten Entschluss. Egal was. Stelle dir ein Ziel. Das kann alles sein. Das kann einen Spaziergang machen, Das kann die Fenster sauber machen, das kann man abwaschen, das kann in die Stadt hineingehen und ein Eis nehmen oder so, aber nein, mein Entschluss. Also Panik ist nicht mein Entschluss.

[00:17:39] Was willst du machen? Was willst du jetzt machen? Und dann? Und dann? Ja, ich will nehmen einen Entschluss. Und ich habe so lange gewartet am Telefon, bis sie selber einen Entschluss, sich selbst ein Ziel schon gesetzt gestellt hat. Und im Moment, wenn man ein Ziel stellt, kommt die Ruhe. Also es ist schon ein Ziel stellen. Macht, das man bei sich selbst kommt. Und wenn man dann als nächster Schritt anfängt zu streben, diesem Ziel auch zu erreichen, das macht schon Freude. Egal ob man dein Ziel auch erfüllt oder nicht. Wenn man ein Ziel erfüllt, dann hat man noch mehr Freude. Aber es kann auch sein, dass man sich ein Ziel stellt und es gelingt nicht, diesen Ziel zu erfüllen. Es ist nicht schlimm. Es ist einfach so, dass man kein realistisches Ziel gestellt hat. Aber da kann man davon lernen und ein neues Ziel vor mehr realistisches Ziel stellen und widerstreben, um das zu erreichen. Das macht alles Freude, Streben nach selbst gesteckte Ziele, die Erfüllung. Also wenn man ein Ziel erreicht. Und manchmal kommt es auch vor, dass man einfach Lust am dummes Glück hat, dass man nicht mal ein Ziel hat gestellt und dann doch Es ist ein schöner Tag, oder? Deine Kinder bringen Frühstück auf dem Bett oder alle diese Sachen. Das macht auch Lust. Das sind also die drei Faktoren, die Lust schaffen. Streben nach selbst gesteckte Ziele. Die Erfüllung der Zielen. Und du musst Glück. Was macht dann? Unlust. Das, was man da gegenüberstellen kann. Dummes Glück dagegen ist Pech. Man kann Pech haben, kann man nichts dafür, aber es kann passieren, muss man damit leben. Es kann auch geschehen, dass man sich ein Ziel gesetzt hat und es gelingt nicht, diesen Ziel zu erfüllen. Das ist schade. Muss man ein bisschen fühlen.

[00:20:05] Es ist mir nicht gelungen. Aber man kann dann ein neues Ziel stellen und wieder weiterleben. Man kann auch sich selbst kein Ziel stellen, weil man Angst hat oder weil man das nicht gelernt hat in der Schule. Und dann muss man Langeweile. Langeweile ist also eine. Eine Situation, in denen man kommt, wenn man sich selbst nicht die richtige Zielen stellen kann. Langeweile ist eine sehr gute Situation, wo man sich auseinandersetzen muss mit sich selbst. Und Langeweile hört auf im Moment, dass man sich selbst Ziele stellt. Aber was erzeugt in der heutigen Gesellschaft sehr viel Unlust. Das ist, dass man gezwungen wird zu streben nach Ziele, die anderen gestellt habe. Das fängt ja schon an in der Schule, in der Schule muss man tun, was die Lehrer sagen. Und die Lehrer stellen auch nicht ihre eigenen Ziele. Das macht der Staat. Und dann später, wenn man, wenn es gelungen ist. Durch die Schule zu gehen. Dann findet man eine Arbeit und dann kann man immer noch die eigene Ziele nicht nachstreben. Dann muss man die Ziele des Arbeitsgeber nach und das also viele Krankheit, viele Depression, viele ja Unlust, die in der heutigen Gesellschaft besteht, wird dadurch erzeugt, dass man gezwungen wird zu streben nach Zielen, die man nicht selbst gestellt hat. Also Moral von der Geschichte. Was ich bis jetzt erzählt habe, ist. Ich versuche jeden Tag ein kleines Ziel in sich selbst zu stellen und strebe nach der Erfüllung dieses Ziel. Dann hat man schon fühlt man schon Freude. Wenn man es erfüllt, dann hat man einen Grund an! Ein Fehler zu machen, geht es nicht. Es ist ein Ziel, was nicht ganz realistisch war. Auch nicht getrauert. Fühle das und erneuere also diesen diesem Ziel. Manchmal hat man Glück, manchmal hat man Pech. Ich muss sagen, je mehr man von innen heraus anfängt zu leben, je mehr man sich also strebt nach der Erfüllung selbstgestellte Ziele, braucht man nicht alleine zu tun.

[00:23:17] Man kann auch zusammenarbeiten auf gemeinsame Intentionen. Das ist sogar noch besser. Es ist. Es macht sehr viel Freude, wenn man mit zwei oder drei Leute zusammenarbeitet an einem Projekt, wo man auf gemeinsame Intentionen zusammenarbeitet. Mir ist aufgefallen, dass je mehr man das tut, je mehr Glück man hat. Und wenn man sich langweilt oder wenn man gezwungen ist zu streben nach irgendwelche Ziele. Mir ist aufgefallen, dass man dann immer mehr Pech hatte im Leben. Und das ist also der Moral des erste Stück dieses Kapitels. Dann kommt die Frage Wie berechnet man den Wert des Lebens? Also wir wissen jetzt, was Lust erzeugt und was Unlust erzeugt. Aber wenn man dann zum Schluss auf dem Sterbebett liegt und zurückblickt auf der einem Leben, wie kann man dann berechnen die Wert des Lebens, der Wert des Lebens? Man konnte seit langen Auseinandersetzungen mit Eduard von Hartmann und andere Philosophen und all diese Philosophen. Messen. Lust mit Unlust. Und wenn man mehr Lust hat als Unlust, hat man einen Grund weiterzuleben, wenn man mehr Unlust hat als Lust. Dann müsste man eigentlich sich selbst töten. Steiner sagt. In der Realität messen wir nicht Lust mit Unlust. In der Realität messen wir und gucken, wo das ist. Wir vergleichen die Menge der Unlust nicht mit der der Lust, sondern mit der Größe unserer Begierde. Also das, was wir nachstreben. Das kann auch Hunger sein, Hunger oder die körperlichen Ziele, die man sich eigentlich stellen muss. Er Jeden Tag muss man essen. Es ist also nicht 111 Buchführung, wo man Gewinne und Verluste aufzählt und abzieht. Nein, es sollte ein Bruch sein. Also, wie berechnet man den Wert des Lebens, wenn man man könnte sagen der Wert des Lebens. Wir machen ein Formel ist. Unten in der Nenner steht die Ziele, die man sich selbst stellt und oben den Maß, in dem man den Ziel erreicht hat oder nicht.

[00:26:29] Ja. Wie? Wie werde ich das da machen? Mit einem E. Man misst also nicht? Ja, jetzt hat es wieder. Wir vergleichen die Menge der Unlust also nicht mit der der Lust, sondern mit der Größe unserer Begierde. Das heißt also, dass unsere Wohlfühlen kann auf zwei Weise beeinflusst werden. Wenn wir uns sehr schwere, sehr große Ziele stellen. Dann ist es auch sehr schwierig, um Lust Freude zu erleben, wenn wir die ganze Welt verbessern wollen. Was wir wollen, was ich will, dann kann es manchmal, wenn man in die Welt guckt und. Und dann kann man, was man selber tun kann in der Welt. Ja, dann ist der Bruch. Also, ich kann vielleicht zehn tun, aber ich will die ganze Welt verbessern. Also mein Lust wert ist dann 10.000. ist 100. Ist nur 1 % oder so, oder eins. Nein, 0,01. So ist es ja. Es geht dann um Gleichgewicht. Man muss sich, je mehr man sich bewusst wird, es ist ein Buch. Mein Wert des Lebens wird bestimmt durch die Ziele, die ich mich stelle und maß von Erfüllung dieser Ziele. Durch Selbsterkenntnis weiß man, was man sich selbst als Ziele stellen kann. Und wenn man, wenn man eine gute Entwicklung macht, wenn man immer sich selbst wieder anschaut Wer bin ich? Was kann ich, was will ich? Wird man immer mehr realistische Ziele stellen und das Leben immer mehr einrichten, damit diese Ziele auch erfüllt werden? Und das macht Freude. Wenn man aber nicht so viel Selbsterkenntnis hat und immer große Ziele sich selbst stellt und und es gelingt nicht, ja, dann hat man ja immer Unlust. Die Aufgabe ist also Selbsterkenntnis und realistische Ziele stellen, aber nicht nur für sich selbst, auch Menschen zu finden, mit denen man zusammenleben zusammenarbeiten kann. Die selbe, die nicht die gleichen Intentionen haben.

[00:29:31] Und dann, ja dann geht es das, das was macht das Leben wertvoll und dass man auch Rechnungen hat mit anderen Menschen und ihre Bedürfnisse, dass man Raum schafft dafür und einander Raum gibt. Ja, so zusammenzuarbeiten um zusammen zu leben, so wie man ist. Ja, das ist im Großen der Inhalt dieses Kapitels und. Vielleicht noch einen letzten. Nochmals was ich. Was ich sagen will, ist der, der das Wesen der Sache. Ist? Ja. Dass man im Leben. Natürlich sich selbst kennenlernt. Als Assmann aber dass man von innen heraus sich selbst Ziele stellt. Und dass man so um und anfangen zu streben, die Mittel zu versammeln, das, damit man die streben kann nach nach Erfüllung dieser Ziele. Das heißt also nicht, dass man einfach tut, wozu man Lust hat. Es heißt, dass man tut, was man gut findet, also dass man von innen heraus die moralische Intuitionen, die man hat, versucht zu erfüllen. Und dann hoffe ich, dass wenn man dann alt ist und auf dem Sterbebett liegt und zurückblickt, dass man sagen kann Ja, mein Leben war wertvoll. Warum? Weil ich. Mich selbst. Auf eine liebevolle Weise in der Welt zum Ausdruck gebracht habe. Und dann kann man in Ruhe sterben. An?

Alle Folgen auf einen Blick       

Videokurs «Philosophie der Freiheit»
11 12 13 14 15 16 17 18 19
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
vorige Folge ◁   ■   ▷ nächste Folge


Einzelnachweise

  1. Ausschnitt aus einem Zitat von Jac Hielema vom 25. März 2023, welches als Testimonial zur GA 4 gemeint war