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19. Wochenspruch Anthroposophischer Seelenkalender
Stand 29. März 2023: Die Texte im Seelenkalender von Dr. Wolfgang Peter sind bislang nur für einige Wochensprüche von uns verarbeitet und verlinkt worden (To-dos in Reihenfolge: Text aus der automatischen Transkription exakt prüfen, Absätze machen, Überschriften machen, Links erstellen). Es ist eine Frage der Ressourcen. Fühlst du dich angesprochen einen oder mehrere Texte hier im anthro.world mit zu verarbeiten? Die tiefe Aufmerksamkeit auf den Inhalt wird sicherlich deiner eigenen Schulung nützen. Und mit deiner Hilfe kommt das Projekt von Wolfgang, von uns allen, besser in die Welt! Die Einarbeitung in die hier verwendete mediawiki Software ist einfacher als man meinen könnte... Für Weiteres bitte bei François melden. Danke!
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«Der Anthroposophische Seelenkalender spricht vor allem die Seele an, und hat Bezug zu den jahreszeitlichen Stimmungen. Wir ergänzen die Sprüche mit Erläuterungen von Dr. Wolfgang Peter (Auszüge aus verschiedenen Vorträgen und online-Lesekreisen). Weitere Informationen findest du hier in der Übersicht.»
19. Wochenspruch
«Geheimnisvoll das Neu-Empfang'ne |
Für den 19. Wochenspruch aus dem Seelenkalender wird hier nachfolgend die 121. Folge der Apokalypse des Johannes wieder gegeben.
Themenschwerpunkt
Alle Ausführungen des Vortrags geleiten uns in die Tiefen vom 19. Wochenspruch des Anthroposophischen Seelenkalenders und beziehen dabei auch das in den letzten beiden Wochen aufgegriffene "Weltenwort" sowie das "Welten-Keimeswort" mit seinem an uns gerichteten Schöpfungsauftrag wieder eng mit ein:
Es wird für uns immer wichtiger zu erkennen, dass wir, indem wir an uns selbst arbeiten, an der Welt arbeiten, um so letztlich die uns geschenkte Naturwelt in eine Kulturwelt umgestalten zu können, ohne dabei den Einflüssen der Widersachermächte zu erliegen.
Bei all dem stehen wir in fortwährenden Auseinandersetzungen zwischen unserem Alltags-Ich, das sich nur allzu gern dem für unsere geistige Entwicklung unabdingbaren Schmerz entziehen möchte, und unserem wirklichen Ich, dem jegliches Verständnis für die eng gesteckte Sichtweise unseres Egos fehlt.
Im Leiden an der Welt, das so nur in unserer irdischen Verkörperung möglich ist, lernen wir Einfühlungsvermögen und können auf unserer Engelstufe mit dem aus dem freien Ich entwickelten individuellen Mitleid und der individuellen Liebe, die in der Überwindung jeglicher Geschlechtertrennung noch weiter wachsen kann, etwas völlig Neues dauerhaft mitnehmen in die geistige Welt und sie dadurch bereichern.
Bevor wir dieses Ziel erreichen, haben wir mit der Auflösung all unserer irdisch-karmischen Verfehlungen und ihrer Wandlung in Liebe schenkende Lebenskräfte allerdings noch gewaltige Aufgaben zu bewältigen, bei denen wir aber auf die Hilfe des Christus bauen dürfen.
Im Rahmen des geheimnisvollen Prozesses der Gedächtnisbildung kann es uns gelingen, durch stetes Umgestalten unserer Erinnerungen bis zum geistigen Kern unserer Erlebnisse im Sinne einer imaginativen Verdichtung vorzudringen und so Veränderungen an unserem Ätherleib zu bewirken.
Im Ich sind wir immer Werdende: Dies gilt es weiter und weiter auszudehnen - bis auf die ganze Natur draußen.
Gedanken von Dr. Wolfgang Peter zum 19. Wochenspruch
Video |
Meine Lieben, ich begrüße euch zum 121. Vortrag zur Apokalypse. Und dazu gibt es den 19. Wochenspruch:
«Geheimnisvoll das Neu-Empfang'ne
Mit der Erinn'rung zu umschließen,
Sei meines Strebens weitrer Sinn:
Es soll erstarkend Eigenkräfte
In meinem Innern wecken
Und werdend mich mir selber geben.»
Was bedeutet das? Na ja, wir haben jetzt schon die ganze Zeit darüber gesprochen, dass wir eigentlich jetzt aus dem, was draußen ist, etwas aufnehmen in uns, meistens relativ unbewusst aufnehmen - also, von den geistig-seelischen Kräften auch, die draußen sind, durchaus mit den Sinneseindrücken das auch mitnehmen und dass in all dem drinnen das Weltenwort wirkt, das heißt, die gestaltende Kraft, die in der Natur ist. Aber dieses Weltenwort hat ja auch was mit uns zu tun. Es zieht diese Kraft in uns ein. Dieses Weltenwort wird in uns… das haben wir das letzte Mal gehört, im 18. Wochenspruch: Welten-Keimeswort. Also, es ist nicht einfach so, dass da jetzt Geistiges hineinrinnt - und wir brauchen jetzt nur aus dem nehmen und es ist alles fertig da, sondern es sind eigentlich Keime in uns, aus denen wir etwas ganz individuell schaffen können, sollen - müssen, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Also, es ist ein Welten-Keimeswort in uns. Das ist ganz wichtig. Wir haben nicht einfach jetzt das ganze Potenzial, das im großen Weltenwort drinnen ist, schon in uns zur Verfügung wirklich, sondern wir haben Keime dazu in uns und wir müssen etwas draus machen, wenn wir weiterkommen wollen. Das ist das ganz Wichtige.
Und jetzt im 19. Wochenspruch, ist ganz interessant, es geht jetzt drum, dieses Empfangene mit der Erinnerung zu umschließen. Ich habe euch schon gesagt, es ist oft so: Man nimmt Geistiges auf; gerade wenn man einen modernen geistigen Entwicklungsweg geht, dann überfällt einen nicht gleich eine große Vision oder so was, sondern man hat vielleicht nur ein zartes Ahnen von dem, dass man berührt wurde von etwas Geistigem - auch von etwas Wider-Geistigem unter Umständen, also auch von den Widersachern. Beides drückt sich oft als untergründiges Ahnen aus. Es kann aber mit der Zeit, wenn man geistig arbeitet, reifen und sich dann zur Imagination verdichten, zum Beispiel. Kann bis dorthin kommen. Das ist also eigentlich der Idealfall, wenn wir also den neuen modernen Weg gehen, wo dieses geistige Erlebnis wirklich losgelöst ist von der Körperlichkeit. Also, das ist das Paradoxe, dass wir gerade jetzt in der Zeit, wo wir in gewisser Weise so ganz tief im Körper drinnen stecken, so ganz in der materiellen Welt stecken und auch die große Aufgabe unseres Bewusstseinsseelenzeitalters, im Grunde, die Umgestaltung, ja, der ganzen Erde ist… das ist die ganz große Aufgabe in Wahrheit: so, dass wirklich kein Stein auf dem anderen bleibt, dass keine Pflanze so bleibt, wie sie war, kein Baum so bleibt, wie er war - über längere Zeiträume gesehen. Wo also die ganze Erde umgestaltet wird - und es ist jetzt der entscheidende Punkt, dass die Naturwelt immer mehr zur Kulturwelt wird. Das heißt also, etwas durch den Menschen Umgestaltetes - und mit höheren geistigen Kräften dann letztlich einmal versehen, als sie aus sich selbst bis jetzt machen konnte. Also, die Natur ist uns in vielem in ihrer Weisheit noch weit überlegen, aber sie ist nicht vollkommen. Sie ist bei weitem nicht vollkommen. Sie ist vor allem auch deswegen nicht vollkommen, weil ja sehr stark auch in der Natur drinnen die Wirkung der Widersacherkräfte ist, die also das auf einen anderen Weg bringen. Und weil auch in der Naturwelt ganz stark wirken alle die Verfehlungen, die wir in der Vergangenheit schon begangen haben. Die wirken.
Wir haben gesprochen darüber - also Johannizeit - wenn wirklich die Hochsommerzeit beginnt, dann schaut der Erzengel Uriel mit einem, naja, sehr scharfen Blick auf die Erde und auf uns herunter und sieht in der Erdenwelt all die Fehler, die dadurch entstanden sind, dass wir, ja, sage ich mal, uns nicht richtig verhalten haben. Wobei: was ist richtig, was ist falsch? In alten Zeiten war es noch sehr viel "falsch" einfach: verstoßen gegen die göttliche Ordnung, wie sie ursprünglich hereingekommen ist. Jetzt sind die Fehler immer mehr darin zu sehen, dass wir versäumen, diese Welt weiterzuführen, weiterzuentwickeln. Damit haben wir ein ganzes Konglomerat von Fehlern, die sich in der ganzen Erde eigentlich ausdrücken. Das sieht gerade dieser Erzengel Uriel sehr deutlich. Er sieht, sozusagen, der Erde an unsere Verfehlungen, unsere Versäumnisse auch. Jetzt sollen wir beginnen - langsam, immer bewußter - individuell schöpferisch tätig zu werden. Und indem wir das werden, geben wir Impulse für die geistige Weiterentwicklung auch der Erde, also aller Naturreiche im Grunde - bis letztlich irgendwann einmal auch ins mineralische Reich hinein, nämlich von innen her.
Wir gestalten es jetzt noch relativ von außen her - in der Technik oder so - um. Das ist aber nur das Spiegelbild einer noch viel tiefer gehenden Umwandlung, die auch einmal bis dort hineingeht, also ins Mineralreich, ins Pflanzenreich, ins Tierreich. Na ja, und wir selbst gestalten uns auch. Das ist eigentlich die Quelle des Ganzen: Indem wir an uns selbst arbeiten, arbeiten wir an der Welt. Je tiefer wir in uns hineinarbeiten, desto mehr arbeiten wir auch an der Welt. Im Ich selbst haben wir es einmal nur im Grunde - "nur" unter Anführungszeichen - mit uns selbst zu tun. Das Ich besteht drin, im Grunde, sich in jedem Augenblick - in jedem zeitlosen Augenblick - sich neu zu erschaffen. Wir sind also eigentlich immer wieder neu, im Grunde. Also das ist das, was der Christus im Großen sagt: "Ich mache alles neu." Ich mache alles neu. Wir können’s das auf uns Menschen überlegen, unser Ich: Ich mache alles neu. Ich mache jedenfalls mich selbst ununterbrochen neu - trotzdem ist eine Kontinuität da. Aber es ist nicht einfach ein Fortrollen des Vergangenen, sondern eine Neuschöpfung, die im nächsten Augenblick schon wieder ein bissel sich verändert hat. Das ist das Wesen des menschlichen Ichs.
...
Aber ich schau auf die Uhr. Es ist Zeit aufzuhören. Ich les euch jetzt zum Abschluss noch einmal den Wochenspruch. Also, beim Transkribieren habt's ihr jetzt einfach: für den Wochenspruch nehmt's eins zu eins Verweis auf den Vortrag, es geht alles drum. Ist auch eine Möglichkeit. Also, 19. Wochenspruch:
«Geheimnisvoll das Neu-Empfang'ne
Mit der Erinn'rung zu umschließen,
Sei meines Strebens weitrer Sinn:
Es soll erstarkend Eigenkräfte
In meinem Innern wecken
Und werdend mich mir selber geben.»
Werdend. Werdend. Als Ich sind wir immer Werdende. Und das immer weiter auszudehnen - und erweitern auf unsere Körperhüllen und schließlich auch auf die ganze Natur draußen. Um das geht's.[1]
Der 34. Wochenspruch als Spiegelspruch
«Geheimnisvoll das Alt-Bewahrte
Mit neu erstandnem Eigensein
Im Innern sich belebend fühlen:
Es soll erweckend Weltenkräfte
In meines Lebens Außenwerk ergießen
Und werdend mich ins Dasein prägen.»
Alle Sprüche auf einen Blick
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Wortverzeichnis
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | [Stichwortverzeichnis]
E
EIGENKRÄFTE
ERINN´RUNG
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | [Stichwortverzeichnis]
I
INNERN
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | [Stichwortverzeichnis]
N
NEU-EMPFANG´NE
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | [Stichwortverzeichnis]
S
STREBENS
Literatur
- Rudolf Steiner: Anthroposophischer Seelenkalender. 52 Wochensprüche, Rudolf Steiner Verlag 2015, ISBN 978-3727452291
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ghislaine und Susanne: Transkription vom 121. Vortrag Apokalypse des Johannes