Geister der Freiheit - Teil 12 von Christoph Bolleßen

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Stand 26. Juni 2023: Die Texte in Geister der Freiheit von Christoph wurden bisher von durch Kathrin und Jean-Paul transkribiert. Herzlichen Dank für die tolle Arbeit! Ab jetzt werden Nachfolger gesucht. Bei Interesse bitte bei François melden.
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«Mit dieser Vortragsreihe möchte Christoph in ruhiger und freier Rede, interessierten Menschen einige Leitgedanken der Anthroposophie Rudolf Steiners anschaulich darstellen und zugänglich machen. Zur weiteren Vertiefung in die Thematik empfehlen sich unter anderem die Schriften "Theosophie" (GA 9) und "Die Geheimwissenschaft im Umriss" (GA 13).»

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Geister der Freiheit Teil 12
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Geister der Freiheit Teil 12 (6. Schöpfungstag, Pflanze & Mensch)

Begrüssung und Rückblick

Hallo und herzlich willkommen zum zwölften Teil von "Geister der Freiheit" hier auf dem Kanal Kulturepochen.

Ja, wir waren beim letzten Mal etwas stehengeblieben dabei, dass wir den sechsten der sieben Schöpfungstage aus dem ersten Buch Mose angeschaut haben. Und erinnert euch, es war oder ist eine etwas längere Passage, und wir waren ungefähr bis zur Hälfte gekommen.

Wir hatten uns die Bildung der zwei menschlichen Geschlechter angeschaut. Wir hatten gesagt, dass es ab einer gewissen Verdichtungsstufe aus dem Geistigen heraus für den Menschen nicht mehr möglich war, für den ja nun ätherischen Menschen, der aus der Seelenwelt in Richtung Ätherwelt hinabsteigt, könnte man sagen, dass in diesen Bereichen des menschlichen Wesens, die in das untere Seelische und damit natürlich auch in die Ätherwelt hinabsteigen, der physische Leib als unterstes Glied sich beginnt zu bilden, dass es hier langsam nicht mehr möglich ist, dass der Mensch in seiner Eingeschlechtlichkeit weiterbesteht, sondern diese unteren Wesensglieder, das heißt also der physische Leib vor allen Dingen muss sich zukünftig eingeschlechtlich, das heißt hier also abwechselnd männlich und weiblich inkarnieren.

6. Schöpfungstag

Und wir haben von Rudolf Steiner die Information, dass dies auch abwechselnd geschieht. Wir werden also alle abwechselnd mit einem männlichen physischen Leib und mit einem weiblichen physischen Leib geboren. Allerdings haben wir auch die Möglichkeit, mehrmals hintereinander in einem weiblichen oder männlichen Leib zu inkarnieren, aber maximal sieben Mal in Folge. So ist die Angabe Rudolf Steiners dazu.

Und ebenso teilt er uns mit, dass es schon im Ätherischen so ist, dass Menschen mit einem männlichen physischen Leib einen weiblichen Ätherleib haben und umgekehrt, Menschen mit einem weiblichen physischen Leib einen männlichen Ätherleib haben. Und somit bemerken wir bereits, dass diese strikte Geschlechtertrennung eigentlich ein Wesensmerkmal des Physischen ist und dass wir beide Kräfte, beide Qualitäten in uns tragen.

Und von daher könnte man sagen, dass auch, wenn heute unter den Geschlechtern, unter Männern und Frauen ein gewisses Unverständnis manchmal vorhanden ist, man da vielleicht auch den einen oder anderen Machtkampf austrägt, so muss man von einer höheren Perspektive aussagen: Wem es an Verständnis für die andere Qualität wirklich mangeln sollte, wird dann in einem der nächsten Leben durchaus auch in den Genuss kommen, dieses Geschlecht selber tragen zu müssen.

Und von daher lohnt es sich, die höhere Perspektive auch hier einzunehmen und sich klarzumachen, es handelt sich um zwei wichtige, gleichwertige Qualitäten. Und es kann also aus geistiger Sicht überhaupt nicht darum gehen, das eine dem anderen vorzuziehen. Und ich glaube, in der heutigen Zeit kann man das durchaus auch in beide Richtungen sagen.

Ich würde gerne mit euch diesen Text zum sechsten Schöpfungstag, diese Passage noch einmal ganz lesen, um wieder in den Text zurückzufinden:

"Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen hervor nach ihrer Art: Vieh und kriechende Tiere und wilde Tiere der Erde nach ihrer Art. Und es geschah so.

Und Gott machte die wilden Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere auf dem Erdboden nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.

Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich.  Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen.

Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie.

Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan, und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen.

Und Gott sprach: Siehe, hiermit gebe ich euch alles Samen tragende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem Samen tragende Baumfrucht ist: Es soll euch zur Nahrung dienen,

aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in dem eine lebende Seele ist, habe ich alles grüne Kraut zur Speise gegeben. Und es geschah so.

Und Gott sah alles, was er gemacht hatte. Und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag."

Ja, in diesem zweiten Teil der Schilderung hier finden wir Angaben, die mit der Speise des Menschen zu tun haben. Wir haben also hier:

"Hiermit gebe ich euch alles Samen tragende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist und jeden Baum, an dem Samen tragende Baumfrucht ist. Es soll euch zur Nahrung dienen. Und die Tiere sollen also das grüne Kraut zur Speise haben. "

Und ich möchte noch einmal in Erinnerung rufen, dass wir uns also hier in diesen Schilderungen noch nicht in einer physisch materiellen Welt befinden, sondern dass wir uns immer noch in einer seelisch-ätherischen Atmosphäre befinden, das heißt übersinnlich.

Die Unterscheidung zwischen den Pflanzen  

Und wie können wir diese Angabe hier nun verstehen? Es gibt ja einige Deutungen, die sagen: Hier ist ganz eindeutig gesagt, der Mensch soll sich pflanzlich ernähren, dass also die Speise sich hier auf Lebensmittel in unserem heutigen Sinne beziehen. Allerdings bleibt dann die Frage, kann es so etwas wie Lebensmittel, wie wir sie heute kennen, in diesem Stadium der Entwicklung eigentlich geben oder ist hier vielleicht auch etwas im übertragenen Sinne damit angedeutet?

Und dazu würde ich ganz gerne noch einmal ganz kurz eingehen auf das Pflanzliche an sich. Hier wird ja unterschieden zwischen dem grünen Kraut und dem Samen tragenden Kraut, dem Frucht tragenden Kraut und Bäumen, die Früchte tragen.

Und wir haben zunächst einmal im Pflanzenreich eine relativ große Gruppe von Pflanzen, die es nicht bis zu einer Blüte bringen, die also immer grün bleiben und sich vegetativ vermehren, könnte man sagen, die also absterben. Der obere Teil stirbt ab und treibt dann mehrjährig im nächsten Jahr wieder heraus, oder die sich auch fortpflanzen, allerdings nicht in dieser Blüte, so wie wir es heute kennen, wo die Bestäubung erfolgen muss, und diese Farbenpracht der Blüten also ein ganz deutliches Kennzeichen dieser Pflanzengattungen ist.

Und der Baum ist ja nun auch ganz eindeutig anders beschaffen als das grüne Kraut. Und wenn wir uns nun das Pflanzenhafte anschauen, das sich ja auf der Alten Sonne gebildet hat zum ersten Mal, welche Qualitäten bzw. welche Kräfte hat das Pflanzenartige und zunächst einmal das grüne Kraut? Das grüne Kraut sprießt und sprosst in der Regel sehr, sehr schnell.

Es hat also diese beiden Qualitäten, dass eine hohe Triebkraft vorhanden ist, eine hohe Regenerationskraft, und dass aber die Blüte ausbleibt, ein starker Wuchs, könnte man sagen, aber die Blüte bleibt aus.

Und bei den Blühpflanzen ist es in der Regel so, dass an der Stelle, wo eine starke Betonung oder eine Betonung auf der Blüte liegt und auf dieser Samen tragenden Blüte, dass in diesem Moment die Pflanzen im Gegensatz zum grünen Kraut eigentlich eher fragiler werden. Das heißt, die Robustheit, die Wüchsigkeit nimmt ein wenig ab.

Der physische Leib und der Ätherleib und das Astralische der Blühpflanzen  

Und an dieser Stelle haben wir einen Hinweis. Es gibt auch die Angabe von Rudolf Steiner, dass eben die Blühpflanzen – eine Pflanze hat ja eigentlich nur, wenn man so will, einen physischen Leib und einen Ätherleib, wobei die Betonung bei der Pflanze ganz stark auf dem Ätherleib liegt – so haben doch die Blühpflanzen eine so hohe Entwicklung, könnte man sagen, dass sie mit ihrer Blüte an das Astrale heranreichen.

Sie werden vom Astralischen geküsst. So nutzt Rudolf Steiner das Bild. Und in dem Moment, wo das Astralische wirklich an die Pflanze herankommt – die Pflanze hat keinen eigenen Astralleib, aber das Astrale kommt sehr nah an die Blüte heran – und in dem Moment haben wir eine Farbäußerung im Pflanzenreich.

Es ist sehr oft nur ein Weiß, könnte man sagen. Es ist ja noch keine richtige Farbenpracht. Die Farbe Weiß ist sehr verbreitet unter den Blühpflanzen. Und trotzdem muss man sagen, ist das Weiß in dem Sinne eine ungeheure Wandlung, als die Pflanze ansonsten eigentlich nur Grüntöne kennt.

Somit ist das also schon ein starker Kontrast, eine unglaubliche Erweiterung des Spektrums und man könnte das auch als Farbgebung oder als Farbeinschlag durchaus bezeichnen, auch wenn es sich um eine weiße Blüte handelt.

Und so haben wir die Blühpflanzen, die also ans Astralische, ans Astrale heranreichen. Und gleichzeitig findet im Inneren der Blüte etwas statt, das ganz stark mit der Metamorphose zu tun hat, zunächst einmal.

Die Blüte ist von ihrer Gestaltung, von ihrer Darbietung etwas ganz anderes als der Rest der Pflanze. Wir haben im Zentrum dieser Blüte etwas wie eine Interaktion mit dem Umkreis. Das heißt, durch Bestäubung, durch Einflüsse, Kräfte, die aus der Natur auf diese Blüte einwirken, hat im Gegensatz zur vegetativen Vermehrung die Generationenfolge über die Blüte und über den Samen die Eigenschaft, dass hier eine Entwicklung in die Zukunft hinein möglich ist, aber nicht als bloße Kopie desjenigen, was in den vorigen Generationen vorliegt, sondern es verändert sich. Es kommen ganz leise, ganz langsam kommen neue Einflüsse herein, und diese Einflüsse sind kumuliert gesehen sehr gravierend.

Man sieht es natürlich nicht in der Generationenfolge von Jahr zu Jahr. Da machen die Pflanzen, sofern sie am gleichen Ort wachsen, einen relativ gleichen Eindruck. Aber wenn man doch die Generationenfolge länger beobachtet, so sieht man, dass durch äußere Einflüsse abhängig, die Pflanze sich sehr stark verändern kann.

Das heißt, in dem Moment, wo die Pflanze an das Seelische immer mehr heran ragt, haben wir zwei Effekte. Zunächst einmal die Wüchsigkeit, die Robustheit, das in sich geschlossen Sein der Pflanze nimmt ab. Es findet eine Öffnung statt in höhere Reiche, eine Öffnung für umgestaltende Kräfte aus dem Umkreis. Und das wiederum hat die Fähigkeit, sich in die Generationenfolge, in das Erbgut, wie man heute sagt, der Pflanze einzubringen.

Der Einfluss der toten Menschenseelen auf das Pflanzenreich 

Und wenn wir jetzt den Schwenk wieder versuchen zum Menschen, was haben wir Menschen denn mit dieser Eigenschaft der Blühpflanzen zu tun?

Da haben wir die Angabe Rudolf Steiners, dass wenn wir Menschen durch die Pforte des Todes hindurchgehen, dann arbeiten wir aus einem nicht verkörperten Zustand heraus an den Naturreichen, das heißt also, die toten Menschen wirken nach der Aufgabe ihres Leibes auch am Pflanzenreich.

Das heißt also überall dort, wo Blumen blühen, haben wir also tote Menschenseelen der toten Menschen, deren Gaben, deren Impulse, die sie während des letzten Erdenlebens für sich errungen haben, nun zu Willensimpulsen werden, die Welt für die nächste Inkarnation so umzugestalten, dass höhere Ziele, die mit dem eigenen Leben zusammenhängen zunächst einmal, aber mit entsprechender Ausrichtung auf das Geistige auch die anderen Menschen betreffen. Das heißt, man könnte sagen, in dem Moment, wo wir nach dem Tode in diesem Zustande zu uns kommen, dass wir erleben, wir haben jetzt die Möglichkeit, die Erde mit umzugestalten. In dem Moment ist es wichtig, dass auch im Pflanzenreich Möglichkeiten da sind, Möglichkeiten, Türen geöffnet werden, dass diese Einflussnahme auch möglich ist.

Und das heißt, das grüne Kraut, das ja hier den Tieren auch zur Speise dienen soll, das hat diese Eigenschaften weniger, sich zu öffnen. Und das ist ein Hinweis darauf, dass das grüne Kraut und auch die Tiere letztendlich zunächst einmal noch nicht so stark an das Freiheitliche, an das Individuelle heranreichen, interessanterweise, wie die Blühpflanzen und die Menschen.

Das heißt, auch wenn wir als Menschen sehr, sehr eng mit den Tieren verwandt sind, besteht also eine ebenso wichtige Verwandtschaft mit dem Pflanzenreich. Das heißt, die Pflanzen sind also das Tor für uns, um nach dem Tode auch an der Erde mitzugestalten.

Wir gestalten auch am Tierreich. Aber ich würde mich an dieser Stelle gerne an dieser Passage orientieren. Warum sind die Samen tragenden, die Frucht bildenden Pflanzen unsere Speise? Und Speise ist natürlich hier so gemeint, dass wir uns laben an den Eigenschaften der Pflanzen, an den Früchten dieser Pflanzen, allerdings noch nicht in einem physisch-materiellen Sinne, sondern es handelt sich um seelische Speisen.

Und wenn wir die Bäume anschauen: Die Bäume sind natürlich im Pflanzenreich, könnte man sagen, die Königsklasse, der Baum, der sich über die Erdoberfläche deutlich heraushebt und der nach seiner Stammbildung sich umstülpen darf und eine eigene Wiese, eine eigene Blumenwiese dem Himmel darbieten darf. Das ist also quasi noch mal eine gesteigerte Form: Vom grünen Kraut zur Blühpflanze zum Baum.

Und Rudolf Steiner sagt, dass letztlich eigentlich jedes Pflanzenwesen, jede Pflanze Baum werden möchte. Und so haben wir im Baum, in diesem mehrjährigen, lange Zeit überdauernden und über die Wurzeln sehr starke geistige Kräfte kultivierenden Pflanzenkönig, den Baum, könnte man sagen, ein Prinzip der höchsten Vollendung im Pflanzenreich, dem alle Pflanzen letztendlich zustreben.

Die Verwandtschaft zwischen Pflanze und Mensch  

Und wenn wir uns jetzt anschauen, warum sind Mensch und Baum oder Mensch und Pflanze so miteinander verwandt? Warum ist es so wichtig für uns Menschen, diese Verbindung auch zum Pflanzenreich zu haben? Dann können wir sagen, die Pflanze besteht ja aus Wurzel, Stängel, Blatt und Blüte. Die Wurzel einer Pflanze ist das geistige Zentrum. Und die Blüten sind sozusagen die Fortpflanzungsorgane.

Die Wurzel befindet sich bei den Pflanzen in der Erde und die Fortpflanzungsorgane streckt sie in den Himmel. Sie streckt ihre Fortpflanzungsorgane der Sonne und dem Himmel entgegen.

Bei uns Menschen ist es genau umgekehrt. Bei uns Menschen ist das geistige Zentrum der Kopf. Und den Kopf haben wir nicht in der Erde, sondern wir richten unseren Kopf gen Himmel und richten unsere Fortpflanzungsorgane nach unten Richtung Erde.

Und so ist es auch zu erklären, dass Rudolf Steiner die Pflanzen als Himmelswesen bezeichnet, als Himmelsgeschenke für die Erde, und dass Tiere und Menschen irdische Wesen sind von ihrer Leiblichkeit her.

Und die Pflanze streckt ihre Wurzeln in Richtung Erdmittelpunkt, das heißt die Pflanze sucht ihr geistiges Zentrum, ihr Ich dort, wo der Christus lebt. Die Pflanze ist ein Sinnbild dafür, das Lebendige auszudrücken mit ihrem ganzen Wesen.

Und wir hatten ja gesagt, dass wir zunächst einmal in der Erde sagen können, dort sind die irdischen Kräfte, die vom Mond stark beeinflusst werden. Und wir haben im Himmel die Sonnenkräfte. Und wenn sich die Pflanze nun so ausrichtet, dass sie die irdischen Kräfte mit ihrem Geistigen durchdringt bzw die Kräfte der Erde zu ihrem geistigen Zentrum macht und ihre Fortpflanzungsorgane dem Himmel öffnet, dann sehen wir, wie stark die Pflanze eigentlich mit dem Göttlichen verbunden ist. Sie ist ganz der Schöpfung hingegeben.

Und bei uns Menschen – es tut mir leid, ich überziehe heute schon wieder – bei uns Menschen ist es so, dass es bei uns genau umgekehrt ist. Unser geistiges Zentrum ist in Richtung Himmel ausgerichtet und unsere Fortpflanzungsorgane nach unten in das Irdische. Und hier haben wir wieder diese Ambivalenz des Entgegengesetzten, könnte man sagen, der Mensch als Geschöpf, das sich aber aus dem Schöpfungskontext emanzipiert.

Das Tier ist in der Mitte. Das Tier ist in der Waagerechten. Das Tier ist nicht aufrecht. Die Pflanze ist aufrecht und der Mensch ist aufrecht. Das Tier ist waagerecht angeordnet zur Erde. Es befindet sich also in der Mitte.

Und nun gilt es für uns Menschen anhand der Pflanze etwas zu erkennen, nämlich die göttliche Tugend, könnte man sagen, sich hinzugeben dem Göttlichen, nicht in Unruhe zu verfallen, nicht zu stark im eigen Sein, im abgeschlossen Sein vom Umkreis zu verfallen, dass wir uns dem Himmel öffnen.

Unser Ich in der Mitte zwischen Himmel und Erde  

Die Fortpflanzungsorgane sind unser Blick in die Zukunft hinein, könnte man sagen, unsere Ausrichtung in die Zukunft. Und auch wenn sie bei uns Menschen zum Irdischen hin ausgerichtet sind, so gilt es doch für uns zu erkennen, dass der Himmel eigentlich unsere Zukunft ist, und dass es darum geht, mit unserem geistigen Zentrum diese Himmelskräfte auf die Erde zu holen, und dass wir unser höheres Ich in beide Richtungen suchen.

Es ist nicht im Himmel, es ist nicht in der Erde, sondern es ist in der Mitte. Aber diese Mitte muss aktiv von uns gebildet werden. Sie ist nicht einfach da. Es ist nicht ein Ausbalancieren zwischen Irdischem und Himmlischen, so eine Art gleicher Anteil 50/50, wir hatten es schon angesprochen, sondern wir müssen diese Mitte immer wieder suchen, uns selbst herstellen.

Und was uns dabei hilft, wenn wir unsere Mitte suchen, ist natürlich das Herz, unsere Verbindung zur Sonne, zum Licht. Aber wenn wir Christus nachfolgen wollen, dann müssen wir eben auch in diese Dunkelheit des Irdischen herabsteigen, um dann die finsteren Seiten unseres Wesens auch kennen zu lernen und sie zu erlösen.

Und das ist damit gemeint, dass wir als Menschen die Frucht tragenden Kräuter und die Frucht tragenden Bäume, die sollen uns zur Speise dienen, das heißt, wir sollten uns immer am Höheren orientieren, unseren Blick nach oben richten, nicht die Tierreihe vollenden, in dem wir uns als Geschöpf Gottes sehen oder nur als Geschöpf Gottes sehen. Geschöpfe Gottes sind wir von Geburt an, aber Kinder Gottes müssen wir werden. Und wir werden Kinder Gottes, indem wir uns nach dem höheren Geistigen ausrichten, uns nicht das grüne Kraut zur Speise nehmen, sondern das Frucht Tragende in die Zukunft hinein und uns selber als etwas Werdendes im Geistigen sehen.

Abschluss   

Ja, vielleicht so viel für heute. Beim nächsten Mal nähern wir uns dann dem Garten Eden und dem Sündenfall.

Ich möchte euch an dieser Stelle vielleicht noch um eines bitten: Wenn ihr Gestaltungsvorschläge habt für die Videos, die künftigen Videos, wenn ihr Themen habt, die wir miteinander besprechen sollen, wenn ihr auch Fragen habt, dann schreibt mir gerne eine E-Mail oder schreibt es in den Kommentarbereich gerne hinein.

Ich werde Themen sammeln und Fragen sammeln und möchte dann vielleicht in Zukunft in regelmäßigen Abständen auch Folgen produzieren, wo es dann um eure Wünsche, Themen, Wünsche oder Fragen oder Ähnliches geht. Und wer also da etwas äußern möchte, wendet euch an mich. Gut, ich danke euch für euer Interesse, für euer Dabeisein und sage alles Gute und bis zum nächsten Mal. Vielen Dank.

Glossar

Stand 2023-6-19: Die Beispiele bitte löschen ...
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