Geister der Freiheit - Teil 11 von Christoph Bolleßen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Geister der Freiheit Teil 11 ()==
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=== Begrüssung   ===
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Hallo und herzlich Willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zum neunten Teil unserer Reihe "Geister der Freiheit".
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==Geister der Freiheit Teil 11 (Genesis, 6. Schöpfungstag)==


Nachdem wir uns beim letzten Mal ein wenig genauer dem Mysterium der Himmelfahrt gewidmet haben, steht heute eigentlich aufgrund der zeitlichen Anordnung der Feiertage der nächste Einschub ins Haus, bevor wir in unserem normalen Kontext mit den Schöpfungstagen fortfahren.
=== Begrüssung und Einleitung  ===
Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zum elften Teil von "Geister der Freiheit".


=== Einleitung und Fragen zum Pfingstfest    ===
Ja, nach dieser kleinen Pfingstsendung, die aus zwei Teilen bestand, möchte ich wie angekündigt heute gerne wieder anknüpfen an unseren normalen Kontext. Wir befinden uns in der Betrachtung der Schöpfungsgeschichte, der '''sieben Schöpfungstage aus dem''' [[A:1. Buch Mose|ersten Buch Mose]], und wir haben den Weg des Menschen verfolgt durch die ersten fünf Schöpfungstage hindurch.
Und zwar soll es heute um das [[A:Pfingstfest|Pfingstfest]] gehen. Und einleitend zu diesen Betrachtungen heute möchte ich auf etwas eingehen, das unmittelbar mit dem [[A:Mysterium von Golgatha|Mysterium von Golgatha]], mit dem [[A:Jahresfeste#Ostern|Osterfest]], mit der [[A:Christi Himmelfahrt|Himmelfahrt]] und auch mit Pfingsten verbunden ist, damit zu tun hat.


Ich bin im Kommentarbereich auch auf diese Szene, auf dieses Ereignis noch einmal hingewiesen worden. Und dieses Ereignis würde ich hier gerne einleitend zu unseren Betrachtungen hinzunehmen.
Wir haben gesehen, wie sich dort die '''Naturreiche''', das heißt die [[A:Tiere|Tiere]] am fünften Schöpfungstag, die [[A:Pflanzen|Pflanzen]] am vierten Schöpfungstag bilden, und dass die ersten drei Schöpfungstage eine Art a'''ufgehobene Wiederholungsphase der drei''' [[A:Elementarreiche|Elementarreiche]] sind und dass bis zu diesem fünften Schöpfungstag einschließlich das Geschehen so aufzufassen ist, dass alles das, was sich vom Alten Saturn bis zur Endphase des Kosmos, der Weisheit des Alten Mondes abgespielt hat, nun '''auf einer höheren Stufe wieder erscheint''' und die Elohim in ihrem Schaffen als Geister der Form dabei sind, diesen Erden-Kosmos zu gestalten, und dass aber noch nicht der Zeitpunkt gekommen ist, wo der Mensch die Erde zart betritt, sondern dass wir nun zunächst einmal bei den Tierformen sind.


Und zwar handelt es sich um die Szene, in der der [[A:Thomas (Apostel)|Jünger Thomas]], der auch bekannt geworden ist als der ungläubige Thomas, seine Bekundung könnte man sagen, die Annahme der Auferstehung Christi davon abhängig macht, dass er im Gegensatz zu den anderen Jüngern '''einen Beweis einfordert, dass Christus auferstanden ist''', und er möchte also gerne die Wundmale sehen. Er braucht einen Beweis dafür, dass sich die Auferstehung vollzogen hat.
Wir hatten am fünften Schöpfungstag die Schilderung, dass die [[A:Tiere|Tiere]] nun von den Elohim hervorgebracht wurden, das Tierreich.


Und ich hatte ja gesagt, dass wir im Hinblick auf die Himmelfahrt, auf das Himmelfahrtsereignis diese Aussage von Christus haben, dass er Maria Magdalena sagt "Frau, rühr mich nicht an" oder "halte mich nicht fest", – das ist auch eine andere Übersetzung – "denn ich bin noch nicht aufgestiegen zum Vater". Und in dieser Szene mit Thomas macht es ja den Anschein, dass er die Berührung seines Auferstehungsleibes zulässt. Wie kann man das nun in Verbindung bringen? Ich fürchte, ich kann euch da heute auch keine eindeutige. Lösung dieses Sachverhalts bieten.
=== Der sechste Schöpfungstag ===
Und ich würde vorschlagen, wir schauen uns jetzt mal gemeinsam diesen '''sechsten Schöpfungstag''' genauer an und lesen ihn:<blockquote>"Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen hervor nach ihrer Art: Vieh und kriechende Tiere und wilde Tiere der Erde nach ihrer Art. Und es geschah so.


Das Einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass wir zunächst einmal die '''Angabe im Johannesevangelium''' finden, dass sich dieses Ereignis mit dem "ungläubigen" Thomas zeitlich gesehen nach dem Ostersonntag, und zwar ist dort die Rede von '''acht Tagen nach diesem Abend der Auferstehung,''' dass sich dort diese Szene mit Thomas abspielt.
Und Gott machte die wilden Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere auf dem Erdboden nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.


Und ich habe in diesem Kontext auch noch einmal nachgeschaut, dass es also insofern mit dem Zeitlichen noch ein wenig undurchsichtiger wird, dass man also im theologischen Kontext auch davon ausgeht, dass, wenn früher gesagt wurde, am achten Tage nach diesem Ostersonntag, dann meinte man auch, dass die Sonntage nach dem Ostersonntag als Tage gezählt wurden.
Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich.  Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen.


Das heißt also, '''man''' '''hat früher das Pfingstfest als den Abschluss des Osterfestes angesehen'''. Und dieses Pfingstfest, dieser '''Pfingstsonntag, ist acht Wochen nach dem Ostersonntag'''. Und ihr seht, dass diese Zeitangaben ein wenig undurchsichtig für unser heutiges Bewusstsein sind. Und ich kann zu der Szene mit Thomas nur vermuten, dass sich '''diese Szene unmittelbar vor der Himmelfahrt abgespielt hat'''.
Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie.


Denn wenn es wirklich der achte Tag in diesem theologischen Kontext gewesen wäre, dann würde das ja bedeuten, dass dieses Thomas Ereignis zu Pfingsten stattgefunden hat. Und das würde sich aber wieder ein wenig widersprechen mit dem Himmelfahrtsereignis. Also wie gesagt, ich kann diese Dinge heute nur in den Raum stellen, und ich denke, '''diese Zeitangaben sind im Grunde etwas relativierter zu sehen.'''
Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan, und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen.


=== Das Pfingstfest - das Fest der freien Individualität   ===
Und Gott sprach: Siehe, hiermit gebe ich euch alles Samen tragende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem Samen tragende Baumfrucht ist: Es soll euch zur Nahrung dienen,
Ja nun zum Pfingstfest oder wie Rudolf Steiner auch sagt, das '''Fest der freien Individualität'''. '''Was geschieht an''' '''diesem zehnten Tag'''? Hier haben wir wieder die [[A:10 (Zahl)|Zehn]], die Null und die Eins, die Eins aus dem Ei. Da wird gesagt, dass an diesem zehnten Tage, an diesem Pfingsttage die Jünger beisammen sind und dass sie auf einmal ein Brausen verspüren, ein Brausen wahrnehmen. Das heißt also, mit der Luft hat es etwas zu tun, mit dem Wind, und dass im Zuge dieses Brausens auf die Jünger der Heilige Geist hernieder geht. '''Die Jünger empfangen also den Heiligen Geist zehn Tage nach der Himmelfahrt'''.


==== Der Empfang des Heiligen Geistes   ====
aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in dem eine lebende Seele ist, habe ich alles grüne Kraut zur Speise gegeben. Und es geschah so.
Und dieses Empfangen des [[A:Heiliger Geist|Heiligen Geistes]] löst etwas in den Jüngern aus. In der Bibel wird gesagt, dass sich '''feurige Zungen''' in den Jüngern regen. [[A:Zungenreden|Feurige Zungen]], die also die Jünger anregen, in Sprachen, die sie eigentlich gar nicht sprechen können zu predigen. Das heißt also, die '''Botschaft des Auferstandenen zu verkünden''' an wesentlich größere Menschengruppen. Eigentlich könnte man sagen, die Verkündigung soll an alle Menschen fortan stattfinden. Das heißt also, '''die Jünger sprechen auf einmal in vielen Sprachen und verbreiten so Gottes Wort unter den Menschen'''.


Und hinzu kommt das '''Bild des Heiligen Geistes in Form einer Taube'''. Dieses Bild ist auch bekanntermaßen in der Ikonographie und in der christlichen Malerei öfter verwendet. Nun wollen wir uns vielleicht einmal anschauen aus geisteswissenschaftlicher Sicht, wie wir diese Ereignisse zu deuten haben.
Und Gott sah alles, was er gemacht hatte. Und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag."</blockquote>Ja eine etwas längere Passage, und ich denke, was uns sofort auffällt, ist, dass an diesem sechsten Schöpfungstag, bevor der Mensch genannt wird, '''noch einmal ganz stark das Tierreich fokussiert wird'''. Und das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn wir hatten ja schon gesagt, dass die menschliche Gestalt, um die es ja letztlich geht, die menschliche Gestalt, die dann am Ende in der Lage sein soll, ein '''Erden-Ich''' zu tragen, ein Erden-Ich aufzunehmen, steht natürlich bestimmten Einflüssen, Gestaltungseinflüssen aus dem Tierreich auch nah. Und es sind Elemente auch für die menschliche Gestalt dort entnommen.


Beginnen wir vielleicht zunächst einmal mit dem '''Symbol der Taube'''. Die [[A:Taube|Taube]] ist ein Vogel, ein Wesen aus dem Vogelreich und dieser Taube wird im Volksmund Sanftheit zugesprochen. Und wir können das auch sehr gut beobachten. Die Tauben sind im Gegensatz zu anderen Vögeln eher ein wenig schüchtern, könnte man sagen, und sind sehr sanft. Sie greifen also keine anderen Vögel an, und sie haben auch in ihrem Wesen finde ich, immer etwas Unschuldiges, daher auch die Friedenstaube.
==== Die Vorbereitung auf die Zweigeschlechtlichkeit   ====
Und es ist interessant, dass hier drei Arten von Tieren genannt werden: Zunächst einmal das '''Vieh''', dann die '''kriechenden Tiere''' und die '''wilden Tiere'''. Die wilden Tiere könnte man hier auch übersetzen als '''Raubtiere'''.


Und wenn in diesem Falle der '''Heilige Geist in der Gestalt einer Taube''' hier auftaucht, im Kontext des Pfingstereignisses, dann erinnern wir uns daran, dass wir das Vogelartige '''das Adler Prinzip''' im Zusammenhang sehen können mit der '''Kopforganisation des Menschen'''. Das heißt also, der Heilige Geist geht von oben in die Leibeshüllen der Jünger ein, steigt hinab und geht zunächst einmal in die Kopforganisation. Und was finden wir in diesem [[A:Adlermenschen|Adlermenschen]]-Anteil, dort in diesem Kopfbereich? Da finden wir natürlich die Vorgänge des Denkens.
Und so haben wir, wenn wir es jetzt auf den Tierkreis anwenden wollen, dann haben wir hier einmal die Kuh, das Vieh oder '''der Stier, die Kuh'''. Dann haben wir die kriechenden Tiere, das wäre die '''Schlange'''. Und wir haben die wilden Tiere, die Raubtiere, das wäre der '''Löwe.''' Und diese '''beiden Sternbilder Stier und Löwe''', die stehen jetzt in einem ganz besonderen Zusammenhang mit der Entstehung des Menschen und vor allen Dingen auch mit dem, was vorbereitet worden ist auf dem Alten Mond.


Und ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, '''dass das''' [[A:Gehirn|Gehirn]] '''als Organ nicht die Gedanken hervorbringt''' – das sagt Rudolf Steiner immer wieder –, sondern '''das Gehirn ist ein Spiegelapparat,''' an dem sich die Gedanken, die aus der geistigen Welt sich in uns abspielen, uns dann zu Bewusstsein gebracht werden können. '''Es findet nicht das Denken im Gehirn statt'''. Und wenn wir nun diesen Rückschluss ziehen, dass der Adler natürlich ein Greifvogel ist, ein Raubvogel, dann ist aus meiner Sicht hier diese '''Umwandlung von Adler in Taube''' zunächst einmal ein '''Besänftigen des Denkens'''.
Wir hatten das kurz besprochen, dass sich die weisheitsvolle Entwicklung des Mondes schon darauf vorbereitet, dass der Mensch, die menschliche Gestalt fortan in ihren unteren Bereichen, das heißt '''im Physischen und im Ätherischen''', nicht mehr eingeschlechtlich sein wird, sondern dass '''es fortan''' [[A:Geschlechtertrennung|zwei Geschlechter]] '''geben wird'''. Das kristallisiert sich hier heraus.


Es heißt, der Heilige Geist kommt nicht in einer überwältigenden Form, sondern er '''erreicht die Jünger''' '''mit Sanftmut.''' Das ist auch für uns heute nicht unerheblich, wenn es auch für uns heute darum geht, zu unterscheiden, welche Impulse, die da in unsere Seele kommen, welchen Charakter haben die?
Und wir haben die Angabe Rudolf Steiners, dass also gerade der Stier, die [[A:Stiermenschen|Stiermenschen]] und die [[A:Löwenmenschen|Löwenmenschen]] mit diesen beiden Prinzipien '''männlich und weiblich sehr stark zu tun haben'''. Und zwar ist es so, dass also zunächst einmal, um die Begrifflichkeiten männlich und weiblich zu klären, wir haben in diesem Begriff männlich, könnte man auch sagen: Im '''männlichen Prinzip''' drückt sich vornehmlich das Formende, das '''Formgebende''' aus, während sich im '''Weiblichen''' vorwiegend '''das Ausdehnende, das Fruchtbare''' zum Ausdruck bringt. Wir haben das, in der Pflanzenwelt kann man das sehr schön sehen, '''dass eine Pflanze aus zwei Kräften besteht''', wenn man so will, die Gestalt einer Pflanze. Darin drücken sich zwei Prinzipien aus: Einmal das Vegetative, das Ausdehnende, das Fruchtende, Sprossende, das wir an dieser Stelle als weiblich bezeichnen möchten, und dann kommt eben das männliche Prinzip hinzu, und das ist '''das formgebende Prinzip''',


Und in der Regel erkennt man die '''guten Impulse''' daran, dass sie '''sich ganz leise ankündigen''', im Gegensatz zu den Impulsen, die also eher diesen überwältigenden, diesen strengen Charakter haben, die sich in unserer Seele also aufdrängen. Wir haben überhaupt keine andere Möglichkeit als uns denen zu ergeben, dass es also oft diese Seelen Impulse sind, die mit solch einer Wucht in uns eingehen, dass man bei denen dann häufig ein bisschen vorsichtig sein muss, dass da in der Regel schon die Widersacher mit im Spiel sind.
Und ich hoffe, dass ich von Anfang an deutlich machen kann, dass es hier nicht, wenn wir von männlich und weiblich reden, dass '''beide Geschlechter gleichwertig''' nebeneinanderstehen. Man kann nicht sagen, das Formgebende steht über dem Fruchtbaren, das Männliche steht über dem Weiblichen. Das ist überhaupt nicht so, sondern es ist so, dass weder ohne das Männliche noch ohne das Weibliche die menschliche Gestalt soweit erst einmal nicht denkbar wäre.


Und so ist dieses Symbol der Taube, die dann als Heiliger Geist in die Jünger hinab geht, '''gefolgt von den feurigen Zungen, von der Begabung''', könnte man sagen. Das [[A:Feuer|Feuer]] '''ist auch die''' [[A:Wollen|Willenskraft]], die sich durch das Empfangen des Heiligen Geistes in den Jüngern regt. Sie möchten das Wort Gottes verkünden. Und diese '''Kraft der feurigen Zungen sorgt nun dafür, dass sie in der Lage sind, Sprachbarrieren zu überwinden.'''
Und nun ist es bis zu einem gewissen Punkt noch so, dass die Menschen, sofern sie noch '''in einem höheren Astralischen''' verweilen, dass es da '''noch möglich ist, beide Geschlechter in sich zu tragen''', dass es aber nun im Zuge der Verdichtung in die Leiblichkeit hinein, ins Materielle hinein so ist, dass sich diese Zweigeschlechtlichkeit herausbildet, und dass dadurch eine neue Qualität in die Menschheit kommt, die zunächst einmal auch eine sehr wichtige Aufgabe hat.


Und diese Kraft des Überwindens der Sprachbarrieren hat mit Sicherheit auch etwas zu tun damit, dass das Empfangen und auch das Senden, das Predigen, könnte man sagen, des '''Wortes Gottes jenseits des Verstandes''' stattfindet. Das heißt also, dieses Feuer, das da im Inneren entsteht, dieses Willensfeuer, die frohe Botschaft unter die Menschen zu bringen, das hat mit Sicherheit auch nicht nur mit dem [[A:Verstand|Verstand]] zu tun. Das hatten wir beim letzten Mal schon angedeutet.
==== Die Weisheit des Alten Mondes ist Gestaltungskraft für die Erde   ====
Und zwar haben wir gesagt, dass von der Entwicklungsstufe des Alten Mondes eine '''Weisheit kommt, die die tragende Kraft, die tragende Gestaltungskraft der Erde ist vom Alten Mond herüber'''. Und wir haben von Rudolf Steiner die Angabe, dass auf dem Alten Mond diese Weisheit durch die schaffenden Wesen und auch durch die Menschen, die damals ja oder wir damals ja auch schon aktiv waren, dass diese Weisheit des Alten Mondes zunächst einmal zum Beginn der Entwicklungsstufe des Alten Mondes von außen nach innen, das heißt also von der Peripherie der Sphäre des Alten Mondes nach innen in die Sphäre hineingewirkt hat. Rudolf Steiner beschreibt, dass die Weisheit herein geträufelt wird und dass nun die Wesen, die im Inneren des Alten Mondes leben, und damit sind alle Wesen gemeint nicht nur die Menschen, dass die diese Weisheit immer mehr aufnehmen. Die Weisheit wird also immer mehr vom Umkreis zum Mittelpunkt. Und mit dem Ende des Alten Mondes ist es nun so, dass diese Weisheit ganz im Inneren der Gestaltung der Erde zum Vorschein kommt. '''Dem Erdenkosmos liegt diese Weisheit des Alten Mondes zugrunde'''.


==== Der Heilige Geist im Zusammenhang mit dem Astralleib des Menschen  ====
==== Die stufenweise Entstehung der Liebe auf der Erde     ====
Und nun empfangen die Jünger den Heiligen Geist. Und '''wie können wir diesen Heiligen Geist nun ein wenig genauer beschreiben?'''
Und was ja nun die Aufgabe der Erdenmenschheit sein wird, unsere Aufgabe sein wird, ist, dass wir nun auf der Erde die Liebe kultivieren. Das bedeutet, es ist ein ähnlicher Ablauf wie mit der Weisheit auf dem [[A:Alter Mond|Alten Mond]]. '''Die Liebe beginnt sich in der Erdensphäre anzuordnen.''' Aber es ist keine fertige Liebe, sondern es sind '''erste Keime''', '''erste Impulse der Liebe'''. Und diese '''Liebesimpulse beginnen nun von außen nach innen zu wirken'''. Das heißt, die Liebe wird der Erde und auch den Menschen eingeträufelt.


Dazu wäre zunächst einmal wieder die Wesenheit des Menschen kurz zu betrachten. Und so finden wir im dreigliedrigen Menschen – das heißt [[A:Physischer Leib|physischer Leib]], [[A:Ätherleib|Ätherleib]] und [[A:Astralleib|Astralleib]] und der Astralleib dann als der Träger des Ich – die '''Qualität des Heiligen Geistes in erster Linie einmal im astralischen Leib'''. Der Heilige Geist steht also im direkten Zusammenhang, könnte man sagen, mit dem Astralischen des Menschen. Und wir hatten ja auch gesagt, dass der Christus im Zuge der Himmelfahrt die Astralsphäre der Erde, und diese Astralsphäre der Erde umschließt, ja im Grunde genommen alles, was auf der Erde ist, alles, was wir an Objekten, an Wesen auf der Erde wahrnehmen, hat auch Astralisches, natürlich, denn alles kommt aus der geistigen Welt, verdichtet sich, wie wir das in den Grundlagenvideos angesprochen haben, dann immer mehr bis ins Physische hinein. Und das heißt, die Astralsphäre der Erde, alles, was die Erde umschließt, auch die astralische Sphäre der Erde selbst, macht der Christus zu seiner geistigen Welt, zu seinem Devachan.
Und im Zuge dieses Einträufelns ist es natürlich so, dass dann die Liebe verschiedene Stufen durchmachen soll bis zum Ende der Erdenentwicklung, damit auf dem [[A:Neuer Jupiter|Neuen Jupiter]], das ist die Nachfolgestufe der Erde, dass da ähnlich wie beim Alten Mond die Weisheit als Grundlage des Erdenkosmos vorhanden ist, dass es bis zum Ende des Erdenkosmos mit Beginn des Neuen Jupiter dann die Liebe sein wird, die die vornehmliche Gestaltungskraft des Jupiterkosmos sein wird.


Und das steht natürlich im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist. Dieser '''Heilige Geist erfasst''' nun könnte man sagen, '''das Astralische''', zunächst einmal der Jünger hier in dieser Pfingstszene und löst eben aus, dass eine '''Umkehr''' stattfindet, oder man könnte auch sagen, etwas Neues beginnt durch die Astralität der Menschen zu wirken.
Und an dieser Stelle, sagt Rudolf Steiner, ist '''die erste Stufe der Liebe''', die von außen eingeträufelt wird, ist die [[A:Sexualität|geschlechtliche Liebe]], zunächst einmal im Tierreich auch, aber auch im Menschenreich. Und damit es eine geschlechtliche Liebe geben kann, braucht es natürlich auch '''zwei Geschlechter, die sich gegenseitig ergänzen''', '''die sich gegenseitig auch anziehen'''. Und somit haben wir an dem Punkt, an dem wir eben stehengeblieben waren, nun '''zwei Arten von Menschen'''.


Und hier haben wir ein kleines Sinnbild, eine bildliche Beschreibung davon, was wir im Zuge der Himmelfahrt schon angesprochen hatten. In dem Moment, wo wir mit unserem Ich, das ja zunächst einmal zu großen Teilen aus unserem Ego besteht – ich möchte auch hier den Begriff "Ego" nicht zu negativ werten, wir kommen aus dem Ego, unser Ich Erlebnis hat seine Wurzeln in diesem Ego, wir werden darauf noch genauer zu sprechen kommen – wo dieses Ich zu sich selbst kommt, das Christus-Ich in sich erkennt, in dem Moment wird es möglich für die Kraft des Heiligen Geistes, aktiv zu werden, und der Wunsch entsteht, aus diesem höheren Ich heraus, unser '''Wesensglied Astralleib umzugestalten'''. Das hatten wir auch vormals bereits erwähnt.
==== Die Stiermenschen - das männliche Geschlecht   ====
Man könnte sagen, die Stiermenschen, die entwickeln sich zum männlichen Geschlecht. Und diese Stiermenschen tragen vor allen Dingen '''Willenskraft''' in sich. Das finde ich, kann man sich ganz gut klarmachen, dass das Formgebende, das Formende dem Willen, der [[A:Wollen|Willenskraft]] sehr nahesteht.


Und dieser Vorgang beginnt nun auch bei den Jüngern, indem sie Gottes Wort verkünden, indem sie beginnen zu predigen. Auch diesen Begriff des Predigens würde ich an dieser Stelle eher sehen, dass sie '''beginnen, mit ihrer Christus Erkenntnis zu leben''', dass sie ein Beispiel den anderen Menschen geben, was sie erkannt haben. Denn Predigen bedeutet nicht nur auf einer Kanzel stehen und sprechen, sondern Predigen bedeutet aus meiner Sicht vorleben, nicht nur die Worte, sondern auch die Gedanken, die Bewegungen, die Handlungen, die Taten, kann alles zum Predigen dazugehören.
Es heißt also '''aus den Stiermenschen entsteht das männliche Geschlecht.''' Und Rudolf Steiner beschreibt, dass '''diese Stiermenschen die ersten sind, die sich nicht mehr selbst befruchten können,''' dass also diese Stiermenschen diejenigen sind, die im Zuge der Verdichtung ins Ätherische hinein, aus dem Astralischen ins Ätherische hinein, durch diese Starrheit, die damit verbunden ist - wir hatten ja gesagt, dass, je weiter wir emporsteigen in Richtung Geist und die Seelenwelt passieren, je weiter wir nach oben kommen in Richtung Geist, dass da also die. Atmosphäre, könnte man sagen, immer leichter wird, immer schneller und immer lebendiger wird. -während wir dann hinab sehen in Richtung physische Welt, dass es da zu einer Art '''zunehmenden Starrheit''' kommt. Und somit waren diese Stiermenschen eben nicht mehr in der Lage, sich selbst zu befruchten und selbst Nachkommen hervorzubringen. '''Und aus diesen Menschen bildet sich dann das männliche Geschlecht heraus.'''


==== Die sieben Gaben des Heiligen Geistes  ====
==== Die Löwenmenschen - das weibliche Geschlecht   ====
Und es gibt eine sehr interessante Beschreibung dieser Qualität des Heiligen Geistes, der da in diesem Pfingstmoment, in diesem Pfingstereignis dann auf die Jünger und auch auf die gesamte Menschheit hernieder geht. Und da wird gesprochen von den [[A:Heiliger Geist#Gaben%20des%20Heiligen%20Geistes|sieben Gaben des Heiligen Geistes]], die ich finde, auch für uns eine sehr gute Hinweisqualität darauf haben, wie wir denn unser Leben immer mehr in eine geistige Richtung bringen können. Ich werde in den Kommentaren und auch in Zuschriften immer wieder gefragt, wie ist das denn möglich? Wie kann ich mich denn durchchristen? Und hier haben wir in diesem Pfingstereignis und in den sieben Gaben des Heiligen Geistes, finde ich auch ein weiteres Bausteinchen, wie wir dazu kommen können.  
Und dann haben wir auf der anderen Seite die '''Löwenmenschen'''. Die Löwenmenschen bilden das '''weibliche Geschlecht'''. Und was bei den Löwenmenschen besonders ausgebildet ist, ist die '''Vorstellungskraft'''. Und das liegt natürlich auch sehr nahe, dass die Vorstellungskraft in diesem astralischen Zustand, wir haben ja gesagt, dass die Menschen auf dem Alten Mond eine sehr starke Bildhaftigkeit in ihrer Wahrnehmung hatten, dass wir also ein '''Bildersehen''' haben '''ohne Sinnesorgane''', das sind seelische Bilder, die in uns aufsteigen auf dem Alten Mond. Und dieses Vorstellen hat natürlich etwas Ausdehnendes, ein Bild, das sich formt, hat immer etwas Ausdehnendes. Das ist wie eine Fläche, die bereitet wird, die ausgebreitet wird, um dem Formgebenden das Gefäß zu bieten, könnte man sagen. Das heißt, die Stiermenschen bringen starke Willenskräfte mit, formgebende Kräfte, d'''ie Löwenmenschen, die weiblichen, bringen starke Vorstellungskräfte mit.'''


Und zwar wird zunächst einmal gesagt, die erste Gabe des Heiligen Geistes ist die '''Weisheit'''. Die zweite Gabe ist die '''Einsicht'''. Die dritte Gabe ist der '''Rat.''' Die vierte Gabe ist die '''Stärke'''. Die fünfte Gabe ist '''Erkenntnis.''' Die sechste Gabe ist '''Frömmigkeit''' und die siebte Gabe '''Gottesfurcht'''.
==== Die Vorbereitung auf die Gestaltung des Menschen   ====
Und somit ist also hier im ersten Teil des sechsten Schöpfungstages noch einmal genannt, dass diese Ereignisse auch wichtig sind, um '''die Gestalt des Menschen vorzubereiten'''.


Und wie können wir nun versuchen, diese sieben Gaben zu beschreiben? Wir haben hier wieder diesen wunderbaren Kanon der Sieben. Und wir hatten das ja in den vormaligen Videos schon gesagt, dass in dieser '''Siebenheit''' auch immer eine gewisse '''Verwandtschaft''' besteht zwischen der '''Sieben und der Eins''', der '''Sechs und der Zwei,''' der '''Fünf und''' der '''Drei''' und dass '''die Vier''' mehr oder weniger '''für sich steht''' und '''diese Zweiheit, dieses Spiegelhafte sich selbst an sich vollziehen muss'''.
Und nun geht es weiter und Gott sprach: '''"Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich".'''  


===== Die erste Gabe "Weisheit" ''' ''' =====
Das ist der Punkt, an dem etwas sehr Entscheidendes passiert. Ihr merkt das vielleicht auch an der Sprache, nämlich ist hier die Rede: "Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild."
Und wenn wir mit der [[A:Weisheit|Weisheit]] beginnen, dann bezieht sich das also zunächst mal aus meiner Sicht auf die Entstehung unseres '''Astralleibs auf dem alten Mond'''. Der [[A:Alter Mond|alte Mond]] wird auch genannt der Kosmos der Weisheit und vieles, was auf dem alten Mond entstanden ist, ist auf der Erde in eine aufgehobene Stufe hineingekommen. Das heißt also, viele Dinge, die auf dem alten Mond hervorgebracht wurden, wirken auch heute nach.


Wir haben die '''Weisheit als starke Kraft im Naturgeschehen z'''um Beispiel. Wenn wir heute in die Welt schauen, dann ist die Weisheit eine sehr tragende Kraft in den Naturgesetzen zum Beispiel oder auch in der Organisation der Flora und Fauna. Die einzelnen Beziehungen, die sich in der Natur ergeben Räuber-Beute-Symbiosen und so weiter. Das heißt also, die Weisheit ist ganz klar auch durch den '''starken Bezug zur Aktualität''' hier die erste Gabe.
Hier wird also zum ersten Mal gezeigt, dass Gott, wir haben ja gesagt, dass im Hebräischen das Wort Elohim verwendet wird und dass das auf einen '''Plural''' hindeutet, und '''hier haben wir zum ersten Mal auch in der deutschen Übersetzung eine Mehrzahl.'''  


===== Die zweite Gabe "Einsicht"   =====
Und hier ist nun der Punkt, wo sich die Elohim - wir hatten das ganz am Anfang besprochen - '''die sieben Elohim''' '''gemeinsam mit dem Christus zu''' [[A:Jahve|Jahve]] '''Elohim vereinigen'''. Sie vereinigen ihre Kräfte. Jeder von ihnen bringt unterschiedliche Fähigkeiten, Qualitäten mit, die sie vorher angewendet haben, jeder einmal mehr im Vordergrund, der andere eher im Hintergrund.
Dann haben wir die zweite Gabe, das ist die '''Einsicht.''' Und [[A:Einsicht|Einsicht]] ist wirklich ein wunderbares Wort. Denn Einsicht bedeutet zum einen oder kann bedeuten, dass ich einen Fehler, den ich gemacht habe und vielleicht vorher nicht bemerkt habe, dass '''dieser Fehler mir bewusst gemacht wird durch innere Prozesse oder auch durch äußere Hinweise''' und dass ich aufgrund dieser Kraft der Einsicht dann mich bemühen kann, meinen Fehler zu korrigieren.


Und auf der anderen Seite bedeutet Einsicht auch '''Einblick haben'''. Und das bedeutet im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist – der beginnt in unserer Aktualität zu wirken – bedeutet das auch, die bewusste Einsicht in die geistige Welt anzustreben. Und diese Einsichten in die Bewertung unseres Denkens, Fühlens und Wollens miteinfließen zu lassen.
Und nun findet diese Vereinigung statt, dass sie '''als feste Einheit gemeinsam mit dem Christus nun diese menschliche Gestalt angehen'''. Es ist also so weit, dass die Erde vorbereitet ist, allerdings noch nicht im Physisch-Stofflichen, sondern diese Ereignisse spielen sich immer noch in einem Übersinnlichen ab.


===== Die dritte Gabe "Rat" ''' ''' =====
Und auch hier sehen wir "lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich": Das heißt, auch die Elohim haben ein Bild, das sie selbst gestalten mithilfe des Christus und auch mithilfe der Grundlagen, die vom Alten Mond herübergekommen sind. Es ist also eine, man könnte sagen, Zusammenstellung aus vielen Faktoren. Und es ist ein kreativer Prozess, der viele Dinge zusammenbringt.
Und die dritte Gabe ist der [[A:Rat|Rat]]'''.''' Das ist auch sehr interessant. Dieses Rat Halten und Rat Geben bedeutet im Prinzip auch, sich Zeit zu nehmen, über die Dinge nachzudenken: Habe ich die richtigen Worte gewählt? Habe ich über diesen und jenen Sachverhalt richtig gedacht? Habe ich etwas übersehen? Habe ich vielleicht vorschnell gehandelt? Dieses Rat Halten mit sich selbst, vielleicht auch mit anderen Menschen oder auch mit der geistigen Welt, mit unserem Schutzengel.


Wir können Fragen stellen, und wenn wir diese Fragen aus dem Herzen an die geistige Welt richten, dann wird, wenn wir wach sind, wenn wir aufmerksam sind – denn wie gesagt, diese leisen Töne aus der geistigen Welt, die überhört man sehr schnell – da auch eine Antwort kommen.
'''"Die Menschen sollen also herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen.'''


===== Die vierte Gabe "Stärke" ''' ''' =====
'''Und Gott schuf den Menschen als sein Bild. Als Bild Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau."'''  
Und dann sind wir bei der vierten, der mittleren Gabe könnte man sagen. Das ist die '''Stärke'''. Und [[A:Stärke|Stärke]] ist natürlich etwas, das man deuten kann sowohl im Weltlichen als auch im Geistigen. Und ich möchte hier an der Stelle auf diese Spiegelung der Stärke verweisen.


Wir brauchen, wenn wir geistig strebende Menschen sein wollen aus meiner Sicht '''die Stärke in unserer Mitte''', die sich nach beiden Richtungen unseres Lebens hin erstreckt, zunächst einmal '''in das Irdische, in das Weltliche hinein,''' dass wir uns im Weltlichen bemühen, uns nicht vereinnahmen zu lassen von vielen Geschehnissen, die einem oft viel abverlangen, dass wir uns ärgern, dass wir uns ungerecht behandelt fühlen, was ja auch oft der Fall ist. Man kann sich auch oft ärgern. Man wird auch häufig ungerecht behandelt, aber dass uns '''die Verbindung unserer irdischen Existenz mit der geistigen Seite''' von uns dann '''die nötige Stärke verleiht''', über diesen Dingen stehen zu können, uns nicht aus der Reserve locken zu lassen.
Hier haben wir das, dass es nun immer mehr in die Richtung geht: Wir hatten ja gesagt, es gibt vier Einflüsse bzw. fünf, den Drachen möchte ich jetzt hier noch außen vorlassen, zunächst einmal, aber es gibt '''vier [[A:Tierkreis|Tierkreis-Bilder]],''' '''Tierkreis-Kräfte''', die auf den Menschen einwirken: '''Der Adler, der Löwe, der Stier und der Wassermensch'''. Und diese Gestalt, die sich da herausbildet, soll ja dann der Mensch sein. '''Der Wassermensch ist der maßgebliche Impuls, der uns dann deutlich über das Tierreich''', könnte man sagen, '''hinaushebt.''' Der Wassermensch ist für uns das maßgeblich Gestaltende am Ende. Und trotzdem sind die Einflüsse des Adlers, des Stiers und des Löwen in uns und üben ihren Einfluss deutlich aus.
 
Und auf der anderen Seite brauchen wir diese irdische Stärke, wiederum dieses '''mit beiden Beinen in der Welt stehen''', um '''auch im Geistigen eine gesunde Stärke erlangen''' zu können. Denn die Gefahr in der Beschäftigung mit dem Geistigen besteht natürlich auch darin, dass man sich allzu schnell, gerade heutzutage in dieser vielfältigen Angebotswelt, '''Illusionen hingibt'''. Und da ist die Erdung im Irdischen sehr wichtig, was von Rudolf Steiner auch immer wieder betont wird.
 
Es geht nicht darum, die Naturwissenschaft von der Geisteswissenschaft ablösen zu lassen, sondern '''wir brauchen beides. Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft''' '''sollen sich begegnen als gleichwertige Quellen der Erkenntnis''' und somit also '''Stärke im Geistigen und Stärke im Irdischen'''. Was jetzt nicht heißt, dass wir jetzt alle ins Fitnessstudio gehen müssen und Gewichte stemmen, sondern es bezieht sich eher auf das Meistern der weltlichen Einflüsse, uns immer wieder daran erinnern, wer wir sind. Wir sind Geistwesen, und das Irdische ist dem Geistigen letztendlich unterzuordnen.
 
Das bedeutet, wir haben alle Möglichkeiten, wenn wir unser Geistiges ergreifen, die irdischen Herausforderungen zu überstehen und sie sogar zu verwandeln in etwas Wertvolles, was wir dann wiederum für unsere geistige Stärke verwenden können.
 
===== Die fünfte Gabe "Erkenntnis" ''' ''' =====
Dann haben wir die fünfte Gabe '''die Erkenntnis'''. Das Streben nach [[A:Erkenntnis|Erkenntnis]] ist im Irdischen besonders wichtig. Ich finde, eine gute Allgemeinbildung bringt uns in vielfältiger Art und Weise weiter. Interesse zeigen auch für scheinbar uninteressante Dinge, die vielleicht trocken und zunächst einmal auch nicht besonders förderlich für die eigene Lebensgestaltung erscheinen, ist es doch immer geboten, sich nicht ganz zu verschließen, wann immer man Kapazitäten hat. Wann immer das Leben bestimmte Themenbereiche an einen heranträgt, sollte man vielleicht, wenn man noch ein Fünkchen Aufmerksamkeit aufbringen kann, sich dem zuwenden.
 
Denn man weiß nie, wozu bestimmte Erkenntnisse im späteren Verlauf der Entwicklung noch einmal dienlich sein können. Somit ist '''das Streben nach Erkenntnis sowohl im Irdischen als auch im Geistigen hier durchaus von Bedeutung.'''
 
===== Die sechste Gabe "Frömmigkeit" ''' ''' =====
Dann haben wir die sechste Gabe, das ist die '''Frömmigkeit'''. Wie haben wir diese [[A:Frömmigkeit|Frömmigkeit]], die ja heutzutage auch ein wenig eindimensional gesehen wird, auch eher negativ konnotiert ist, zu verstehen. Frömmigkeit bedeutet im geisteswissenschaftlichen Kontext zunächst einmal '''Ehrfurcht''' '''vor den Geheimnissen der geistigen Welt''', dass wir, wenn wir unseren Blick richten auf die geistige Welt, es da zahlreiche Geheimnisse gibt, die unserem normalen Alltagsbewusstsein verborgen sind.
 
Und mit dieser Haltung, wir möchten gerne diese Geheimnisse für uns enthüllen, wir möchten gerne dahinterkommen, wie diese Geheimnisse sind. Dazu braucht es eben eine ehrfürchtige Haltung, damit wir nicht willkürlich und wie soll man sagen, egoistisch und auch vielleicht ein bisschen unangemessen versuchen, in die geistige Welt einzudringen, sondern darauf zu warten, dass wir den nächsten Schritt machen dürfen und nicht mit dem Vorschlaghammer die Türen einschlagen – das ist mit Sicherheit kein guter Weg – also Ehrfurcht vor den Geheimnissen der geistigen Welt, '''behutsam, sanft wie die Tauben an die Sache herangehen.'''
 
===== Die siebte Gabe "Gottesfurcht" ''' ''' =====
Und schließlich die siebte Gabe, die [[A:Gottesfurcht|Gottesfurcht]]'''.''' Dieses Wort, diesen Begriff würde ich an der Stelle auch etwas positiver darstellen wollen. Landläufig ist dieser Begriff heute auch eher negativ behaftet. Man versteht heute darunter, dass man sich klein machen soll, dass man vor der göttlichen Autorität im Grunde genommen sein eigenes Sein aufgeben muss und quasi nur Geboten und Verboten zu folgen hat.
 
Das ist hiermit mit Sicherheit im geisteswissenschaftlichen Kontext nicht gemeint, sondern ich interpretiere es so: '''Gottesfurcht bedeutet an dieser Stelle''' auch wieder ein '''ehrfürchtiges Hinschauen auf das Mysterium der Trinität,''' die Dreifaltigkeit oder auch die Dreieinigkeit Gottes als Vater, Sohn und Heiliger Geist, dass wir stets ehrfürchtig und auch eingedenk dieser undurchdringlichen Eigenschaft der Dreiheit, die aber gleichzeitig eine Einheit ist, dass wir uns das immer wieder vor Augen führen, wenn wir über das Göttliche sprechen – wie geheimnisvoll diese Trinität ist und wie vorsichtig man sein muss, wenn man sich dieser Trinität annähern möchte.
 
Und wenn wir da auch in der '''Haltung der Ehrfurcht''' verbleiben, dann sind wir auch da, geschützt vor Einflüssen der Widersacher, die uns dann vielleicht das eine oder andere Mal hinreißen wollen zu einem Urteil oder einer Kategorisierung, einer Ableitung, wie auch immer, die dann eigentlich nur unvollständig sein kann. Wenn wir in der Ehrfurcht bleiben, dann ist es möglich, behutsam immer wieder auf die Trinität zu schauen.
 
===== Die Zusammenhänge dieser sieben Gaben     =====
Und nun würde ich ganz gerne noch kurz auf die Zusammenhänge eingehen. Wir haben gesagt, '''eins und sieben stehen im Zusammenhang'''. Das heißt also in diesem Falle die '''Weisheit und die Gottesfurcht.''' Da kann man das vielleicht, was ich vorher gesagt habe, ganz gut in diesem Kontext sehen. '''Weisheit im Geistigen braucht die Ehrfurcht vor der geistigen Hochgewalt'''. Das ist ein Begriff, den Rudolf Steiner verwendet hat. Diese geistige Hochgewalt steht so weit über uns, dass wir mit unseren begrenzten Fähigkeiten eigentlich nur staunen können, wie ein Kind, das zum ersten Mal den Ozean sieht oder einen hohen Berg.
 
Diese Gefühle sind nicht unerheblich für uns, dass wir uns die bewahren, immer, wenn wir dem Geistigen gegenübertreten. Denn nur in dieser Seelenhaltung der Gottesfurcht, so wie wir sie eben definiert haben, daraus entsteht dann auch die Weisheit.
 
Und ebenso ist das bei der '''Einsicht und der Frömmigkeit.''' Das heißt, wenn wir uns die Ehrfurcht vor den Geheimnissen der geistigen Welt und der Trinität bewahren, dann öffnen sich auch, wenn unsere Motive für unsere geistige Entwicklung frei sind von egoistischen Motiven, von egoistischen Bedürfnissen, dann entsteht auch aus der Frömmigkeit die wahre Einsicht, nämlich in die Geheimnisse der geistigen Welt.
 
Und schließlich haben wir dann noch '''Rat und Erkenntnis'''. Das würde ich an der Stelle so sehen, dass immer, wenn wir eine Erkenntnis haben, dass wir, bevor wir diese Erkenntnis als gesetzt ansehen, dass wir immer noch mal versuchen, die Kraft des Rates anzuwenden. Das heißt im anthroposophischen Kontext, dass man zum Beispiel die Dinge mit in die Nacht nimmt, dass man wartet, ob sich ein bestimmtes Urteil, die Sicht auf einen bestimmten, auf einen bestimmten Sachverhalt vielleicht noch einmal verändert, kommen neue Aspekte hinzu, die das Urteil der Revision unterziehen müssen.
 
Und letzten Endes ist dieser Rat natürlich auch im Geistigen, nicht nur im Irdischen, so zu sehen, dass man sich mit anderen Wesen, mit anderen Menschen, vielleicht aber auch mit Tieren, mit Pflanzen beraten kann – man kann durchaus ein Ratserlebnis auch mit einer Pflanze haben, sogar mit einem Mineral –, wenn wir uns Fragen stellen über bestimmte Sachverhalte. Und wir erblicken, wie sich ein Tier gerade verhält, wie eine Pflanze sich im Raum organisiert. Die Blütenfarbe, der Duft der Blüte oder auch die Formation eines Berges oder eines Hügels kann uns in dem Moment ein Auslöser sein, um eine Erkenntnis zu haben bzw. eine Erkenntnis zu erweitern.
 
Und im weiteren Verlauf ist es auch möglich, sich natürlich mit geistigen Wesen zu beraten, also einfach diese Offenheit in beide Richtungen. "Liebe irdische Welt, liebe geistige Welt, wie kann ich in dieser Erkenntnis weiterkommen?" ist immer eine sehr segensreiche innere Haltung.
 
Ja, und über die Stärke haben wir ja schon gesprochen, '''irdische und geistige Stärke zu erlangen ist mit Sicherheit der Kern des Pfingstfestes.'''
 
=== Die Seligpreisungen aus dem Matthäus Evangelium    ===
Und im Kontext des Pfingstfestes möchte ich gerne noch etwas lesen, und zwar aus dem '''Matthäus Evangelium, und zwar die''' [[A:Seligpreisungen|Seligpreisungen]]. Ich finde, die passen sehr schön in den Pfingstkontext hinein.<blockquote>"Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg, und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
 
Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel.
 
Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.
 
Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben.
 
Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden.
 
Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren.
 
Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
 
Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen.
 
Glückselig, die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel.
 
Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen.
 
Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln. Denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren."</blockquote>Ja, das Predigen, das Verbreiten der frohen Botschaft, einstehen für das Geistige, das ist mit Sicherheit heute ein ganz zentraler Punkt.
 
=== Abschluss   ===
Ich schaue auf die Uhr. Ich habe heute sehr überzogen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das. Aber ich möchte gerne noch mit einem '''Spruch von Rudolf Steiner''' für heute schließen, der lautet:<blockquote>"Bewusstsein erfülle mich, dass ich Tempel sein muss dem Welten-Schöpfer-Wort.
 
Mein Auge lerne sehen in der Finsternis.
 
Mein Mund lerne sprechen in schweigender Ruhe.
 
Mein Herz lerne fühlen in Geistes-Reine.
 
Ich sehe Sonnengeist und Menschenseele.
 
Ich spreche Gottes Wort zu Erdenohren.
 
Ich fühle Geistesstrom im Menschenblut.
 
Ausgelöscht sind in mir persönliche Eitelkeiten.
 
Ausgebrannt ist der persönliche Ehrgeiz.
 
Hinweggebannt sind die zornmütigen Impulse durch meinen Willen."</blockquote>In diesem Sinne wünsche ich Euch frohe Pfingsten und freue mich, wenn Ihr beim nächsten Mal dann wieder bei den Schöpfungstagen mit dabei seid. Danke sehr. Alles Gute.  


=== Abschluss ===
Ich schaue auf die Uhr. Ich hatte versprochen, dass ich mich an den 30 Minuten Rahmen wieder halten werde. Und damit würde ich sagen, hier fahren wir beim nächsten Mal fort. Ich danke euch fürs Dabeisein, hoffe, ihr seid beim nächsten Mal wieder mit von der Partie, und bis zum nächsten Video wünsche ich euch alles Gute. Vielen Dank!
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Aktuelle Version vom 13. Januar 2024, 23:08 Uhr

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«Mit dieser Vortragsreihe möchte Christoph in ruhiger und freier Rede, interessierten Menschen einige Leitgedanken der Anthroposophie Rudolf Steiners anschaulich darstellen und zugänglich machen. Zur weiteren Vertiefung in die Thematik empfehlen sich unter anderem die Schriften "Theosophie" (GA 9) und "Die Geheimwissenschaft im Umriss" (GA 13).»

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Geister der Freiheit Teil 11 (Genesis, 6. Schöpfungstag)

Begrüssung und Einleitung 

Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zum elften Teil von "Geister der Freiheit".

Ja, nach dieser kleinen Pfingstsendung, die aus zwei Teilen bestand, möchte ich wie angekündigt heute gerne wieder anknüpfen an unseren normalen Kontext. Wir befinden uns in der Betrachtung der Schöpfungsgeschichte, der sieben Schöpfungstage aus dem ersten Buch Mose, und wir haben den Weg des Menschen verfolgt durch die ersten fünf Schöpfungstage hindurch.

Wir haben gesehen, wie sich dort die Naturreiche, das heißt die Tiere am fünften Schöpfungstag, die Pflanzen am vierten Schöpfungstag bilden, und dass die ersten drei Schöpfungstage eine Art aufgehobene Wiederholungsphase der drei Elementarreiche sind und dass bis zu diesem fünften Schöpfungstag einschließlich das Geschehen so aufzufassen ist, dass alles das, was sich vom Alten Saturn bis zur Endphase des Kosmos, der Weisheit des Alten Mondes abgespielt hat, nun auf einer höheren Stufe wieder erscheint und die Elohim in ihrem Schaffen als Geister der Form dabei sind, diesen Erden-Kosmos zu gestalten, und dass aber noch nicht der Zeitpunkt gekommen ist, wo der Mensch die Erde zart betritt, sondern dass wir nun zunächst einmal bei den Tierformen sind.

Wir hatten am fünften Schöpfungstag die Schilderung, dass die Tiere nun von den Elohim hervorgebracht wurden, das Tierreich.

Der sechste Schöpfungstag

Und ich würde vorschlagen, wir schauen uns jetzt mal gemeinsam diesen sechsten Schöpfungstag genauer an und lesen ihn:

"Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen hervor nach ihrer Art: Vieh und kriechende Tiere und wilde Tiere der Erde nach ihrer Art. Und es geschah so.

Und Gott machte die wilden Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere auf dem Erdboden nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.

Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich.  Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen.

Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie.

Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan, und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen.

Und Gott sprach: Siehe, hiermit gebe ich euch alles Samen tragende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem Samen tragende Baumfrucht ist: Es soll euch zur Nahrung dienen,

aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in dem eine lebende Seele ist, habe ich alles grüne Kraut zur Speise gegeben. Und es geschah so.

Und Gott sah alles, was er gemacht hatte. Und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag."

Ja eine etwas längere Passage, und ich denke, was uns sofort auffällt, ist, dass an diesem sechsten Schöpfungstag, bevor der Mensch genannt wird, noch einmal ganz stark das Tierreich fokussiert wird. Und das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn wir hatten ja schon gesagt, dass die menschliche Gestalt, um die es ja letztlich geht, die menschliche Gestalt, die dann am Ende in der Lage sein soll, ein Erden-Ich zu tragen, ein Erden-Ich aufzunehmen, steht natürlich bestimmten Einflüssen, Gestaltungseinflüssen aus dem Tierreich auch nah. Und es sind Elemente auch für die menschliche Gestalt dort entnommen.

Die Vorbereitung auf die Zweigeschlechtlichkeit  

Und es ist interessant, dass hier drei Arten von Tieren genannt werden: Zunächst einmal das Vieh, dann die kriechenden Tiere und die wilden Tiere. Die wilden Tiere könnte man hier auch übersetzen als Raubtiere.

Und so haben wir, wenn wir es jetzt auf den Tierkreis anwenden wollen, dann haben wir hier einmal die Kuh, das Vieh oder der Stier, die Kuh. Dann haben wir die kriechenden Tiere, das wäre die Schlange. Und wir haben die wilden Tiere, die Raubtiere, das wäre der Löwe. Und diese beiden Sternbilder Stier und Löwe, die stehen jetzt in einem ganz besonderen Zusammenhang mit der Entstehung des Menschen und vor allen Dingen auch mit dem, was vorbereitet worden ist auf dem Alten Mond.

Wir hatten das kurz besprochen, dass sich die weisheitsvolle Entwicklung des Mondes schon darauf vorbereitet, dass der Mensch, die menschliche Gestalt fortan in ihren unteren Bereichen, das heißt im Physischen und im Ätherischen, nicht mehr eingeschlechtlich sein wird, sondern dass es fortan zwei Geschlechter geben wird. Das kristallisiert sich hier heraus.

Und wir haben die Angabe Rudolf Steiners, dass also gerade der Stier, die Stiermenschen und die Löwenmenschen mit diesen beiden Prinzipien männlich und weiblich sehr stark zu tun haben. Und zwar ist es so, dass also zunächst einmal, um die Begrifflichkeiten männlich und weiblich zu klären, wir haben in diesem Begriff männlich, könnte man auch sagen: Im männlichen Prinzip drückt sich vornehmlich das Formende, das Formgebende aus, während sich im Weiblichen vorwiegend das Ausdehnende, das Fruchtbare zum Ausdruck bringt. Wir haben das, in der Pflanzenwelt kann man das sehr schön sehen, dass eine Pflanze aus zwei Kräften besteht, wenn man so will, die Gestalt einer Pflanze. Darin drücken sich zwei Prinzipien aus: Einmal das Vegetative, das Ausdehnende, das Fruchtende, Sprossende, das wir an dieser Stelle als weiblich bezeichnen möchten, und dann kommt eben das männliche Prinzip hinzu, und das ist das formgebende Prinzip,

Und ich hoffe, dass ich von Anfang an deutlich machen kann, dass es hier nicht, wenn wir von männlich und weiblich reden, dass beide Geschlechter gleichwertig nebeneinanderstehen. Man kann nicht sagen, das Formgebende steht über dem Fruchtbaren, das Männliche steht über dem Weiblichen. Das ist überhaupt nicht so, sondern es ist so, dass weder ohne das Männliche noch ohne das Weibliche die menschliche Gestalt soweit erst einmal nicht denkbar wäre.

Und nun ist es bis zu einem gewissen Punkt noch so, dass die Menschen, sofern sie noch in einem höheren Astralischen verweilen, dass es da noch möglich ist, beide Geschlechter in sich zu tragen, dass es aber nun im Zuge der Verdichtung in die Leiblichkeit hinein, ins Materielle hinein so ist, dass sich diese Zweigeschlechtlichkeit herausbildet, und dass dadurch eine neue Qualität in die Menschheit kommt, die zunächst einmal auch eine sehr wichtige Aufgabe hat.

Die Weisheit des Alten Mondes ist Gestaltungskraft für die Erde  

Und zwar haben wir gesagt, dass von der Entwicklungsstufe des Alten Mondes eine Weisheit kommt, die die tragende Kraft, die tragende Gestaltungskraft der Erde ist vom Alten Mond herüber. Und wir haben von Rudolf Steiner die Angabe, dass auf dem Alten Mond diese Weisheit durch die schaffenden Wesen und auch durch die Menschen, die damals ja oder wir damals ja auch schon aktiv waren, dass diese Weisheit des Alten Mondes zunächst einmal zum Beginn der Entwicklungsstufe des Alten Mondes von außen nach innen, das heißt also von der Peripherie der Sphäre des Alten Mondes nach innen in die Sphäre hineingewirkt hat. Rudolf Steiner beschreibt, dass die Weisheit herein geträufelt wird und dass nun die Wesen, die im Inneren des Alten Mondes leben, und damit sind alle Wesen gemeint nicht nur die Menschen, dass die diese Weisheit immer mehr aufnehmen. Die Weisheit wird also immer mehr vom Umkreis zum Mittelpunkt. Und mit dem Ende des Alten Mondes ist es nun so, dass diese Weisheit ganz im Inneren der Gestaltung der Erde zum Vorschein kommt. Dem Erdenkosmos liegt diese Weisheit des Alten Mondes zugrunde.

Die stufenweise Entstehung der Liebe auf der Erde    

Und was ja nun die Aufgabe der Erdenmenschheit sein wird, unsere Aufgabe sein wird, ist, dass wir nun auf der Erde die Liebe kultivieren. Das bedeutet, es ist ein ähnlicher Ablauf wie mit der Weisheit auf dem Alten Mond. Die Liebe beginnt sich in der Erdensphäre anzuordnen. Aber es ist keine fertige Liebe, sondern es sind erste Keime, erste Impulse der Liebe. Und diese Liebesimpulse beginnen nun von außen nach innen zu wirken. Das heißt, die Liebe wird der Erde und auch den Menschen eingeträufelt.

Und im Zuge dieses Einträufelns ist es natürlich so, dass dann die Liebe verschiedene Stufen durchmachen soll bis zum Ende der Erdenentwicklung, damit auf dem Neuen Jupiter, das ist die Nachfolgestufe der Erde, dass da ähnlich wie beim Alten Mond die Weisheit als Grundlage des Erdenkosmos vorhanden ist, dass es bis zum Ende des Erdenkosmos mit Beginn des Neuen Jupiter dann die Liebe sein wird, die die vornehmliche Gestaltungskraft des Jupiterkosmos sein wird.

Und an dieser Stelle, sagt Rudolf Steiner, ist die erste Stufe der Liebe, die von außen eingeträufelt wird, ist die geschlechtliche Liebe, zunächst einmal im Tierreich auch, aber auch im Menschenreich. Und damit es eine geschlechtliche Liebe geben kann, braucht es natürlich auch zwei Geschlechter, die sich gegenseitig ergänzen, die sich gegenseitig auch anziehen. Und somit haben wir an dem Punkt, an dem wir eben stehengeblieben waren, nun zwei Arten von Menschen.

Die Stiermenschen - das männliche Geschlecht  

Man könnte sagen, die Stiermenschen, die entwickeln sich zum männlichen Geschlecht. Und diese Stiermenschen tragen vor allen Dingen Willenskraft in sich. Das finde ich, kann man sich ganz gut klarmachen, dass das Formgebende, das Formende dem Willen, der Willenskraft sehr nahesteht.

Es heißt also aus den Stiermenschen entsteht das männliche Geschlecht. Und Rudolf Steiner beschreibt, dass diese Stiermenschen die ersten sind, die sich nicht mehr selbst befruchten können, dass also diese Stiermenschen diejenigen sind, die im Zuge der Verdichtung ins Ätherische hinein, aus dem Astralischen ins Ätherische hinein, durch diese Starrheit, die damit verbunden ist - wir hatten ja gesagt, dass, je weiter wir emporsteigen in Richtung Geist und die Seelenwelt passieren, je weiter wir nach oben kommen in Richtung Geist, dass da also die. Atmosphäre, könnte man sagen, immer leichter wird, immer schneller und immer lebendiger wird. -während wir dann hinab sehen in Richtung physische Welt, dass es da zu einer Art zunehmenden Starrheit kommt. Und somit waren diese Stiermenschen eben nicht mehr in der Lage, sich selbst zu befruchten und selbst Nachkommen hervorzubringen. Und aus diesen Menschen bildet sich dann das männliche Geschlecht heraus.

Die Löwenmenschen - das weibliche Geschlecht  

Und dann haben wir auf der anderen Seite die Löwenmenschen. Die Löwenmenschen bilden das weibliche Geschlecht. Und was bei den Löwenmenschen besonders ausgebildet ist, ist die Vorstellungskraft. Und das liegt natürlich auch sehr nahe, dass die Vorstellungskraft in diesem astralischen Zustand, wir haben ja gesagt, dass die Menschen auf dem Alten Mond eine sehr starke Bildhaftigkeit in ihrer Wahrnehmung hatten, dass wir also ein Bildersehen haben ohne Sinnesorgane, das sind seelische Bilder, die in uns aufsteigen auf dem Alten Mond. Und dieses Vorstellen hat natürlich etwas Ausdehnendes, ein Bild, das sich formt, hat immer etwas Ausdehnendes. Das ist wie eine Fläche, die bereitet wird, die ausgebreitet wird, um dem Formgebenden das Gefäß zu bieten, könnte man sagen. Das heißt, die Stiermenschen bringen starke Willenskräfte mit, formgebende Kräfte, die Löwenmenschen, die weiblichen, bringen starke Vorstellungskräfte mit.

Die Vorbereitung auf die Gestaltung des Menschen  

Und somit ist also hier im ersten Teil des sechsten Schöpfungstages noch einmal genannt, dass diese Ereignisse auch wichtig sind, um die Gestalt des Menschen vorzubereiten.

Und nun geht es weiter und Gott sprach: "Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich".

Das ist der Punkt, an dem etwas sehr Entscheidendes passiert. Ihr merkt das vielleicht auch an der Sprache, nämlich ist hier die Rede: "Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild."

Hier wird also zum ersten Mal gezeigt, dass Gott, wir haben ja gesagt, dass im Hebräischen das Wort Elohim verwendet wird und dass das auf einen Plural hindeutet, und hier haben wir zum ersten Mal auch in der deutschen Übersetzung eine Mehrzahl.

Und hier ist nun der Punkt, wo sich die Elohim - wir hatten das ganz am Anfang besprochen - die sieben Elohim gemeinsam mit dem Christus zu Jahve Elohim vereinigen. Sie vereinigen ihre Kräfte. Jeder von ihnen bringt unterschiedliche Fähigkeiten, Qualitäten mit, die sie vorher angewendet haben, jeder einmal mehr im Vordergrund, der andere eher im Hintergrund.

Und nun findet diese Vereinigung statt, dass sie als feste Einheit gemeinsam mit dem Christus nun diese menschliche Gestalt angehen. Es ist also so weit, dass die Erde vorbereitet ist, allerdings noch nicht im Physisch-Stofflichen, sondern diese Ereignisse spielen sich immer noch in einem Übersinnlichen ab.

Und auch hier sehen wir "lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich": Das heißt, auch die Elohim haben ein Bild, das sie selbst gestalten mithilfe des Christus und auch mithilfe der Grundlagen, die vom Alten Mond herübergekommen sind. Es ist also eine, man könnte sagen, Zusammenstellung aus vielen Faktoren. Und es ist ein kreativer Prozess, der viele Dinge zusammenbringt.

"Die Menschen sollen also herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen.

Und Gott schuf den Menschen als sein Bild. Als Bild Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau."

Hier haben wir das, dass es nun immer mehr in die Richtung geht: Wir hatten ja gesagt, es gibt vier Einflüsse bzw. fünf, den Drachen möchte ich jetzt hier noch außen vorlassen, zunächst einmal, aber es gibt vier Tierkreis-Bilder, Tierkreis-Kräfte, die auf den Menschen einwirken: Der Adler, der Löwe, der Stier und der Wassermensch. Und diese Gestalt, die sich da herausbildet, soll ja dann der Mensch sein. Der Wassermensch ist der maßgebliche Impuls, der uns dann deutlich über das Tierreich, könnte man sagen, hinaushebt. Der Wassermensch ist für uns das maßgeblich Gestaltende am Ende. Und trotzdem sind die Einflüsse des Adlers, des Stiers und des Löwen in uns und üben ihren Einfluss deutlich aus.

Abschluss

Ich schaue auf die Uhr. Ich hatte versprochen, dass ich mich an den 30 Minuten Rahmen wieder halten werde. Und damit würde ich sagen, hier fahren wir beim nächsten Mal fort. Ich danke euch fürs Dabeisein, hoffe, ihr seid beim nächsten Mal wieder mit von der Partie, und bis zum nächsten Video wünsche ich euch alles Gute. Vielen Dank!

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