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Transhumanismus - ein Vortrag von Dr. Wolfgang Peter am 30. August 2021
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ThemenschwerpunktEigentlich ist der Mensch ein sich entwickelndes Wesen und möchte aufgrund seiner Unvollkommenheit immer weiter gehen. Die Frage ist, mit welchen Mitteln wir diese Entwicklung begleiten. In diesem Vortrag wird die Problematik aufgezeigt, dass der Transhumanismus einen Versuch darstellt, technische Lösungen zu finden für dasjenige, was eigentlich nur geistig gelöst werden kann. Schon in prähistorischen Zeiten brachte das Auftauchen des Menschen nachgewiesenermaßen eine Abnahme des Artenreichtums mit sich. Bis heute ziehen wir durch die Natur eine Spur der Verwüstung. Das stellt uns vor die Aufgabe, in Zukunft durch die Pflege der Erde wieder die Lebenskräfte anzuregen und eine gesunde Kulturlandschaft zu schaffen. Andererseits geht der Entwicklungsgedanke weiter - über den Tod hinaus und bringt daher die Aufgabe auf Erden mit sich, nach dem Tod wieder zu kommen und die liegen gelassene Arbeit sozusagen auf neue Art wieder aufzunehmen. Das stellt die Evolution des Menschen in einen größeren, sinngebenden Zusammenhang. |
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Transhumanismus | Teil 1
Begrüßung und Einleitung 0:00:34
Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freu mich hier zu sein am schönen Loidholdhof - und dass so viele gekommen sind, find ich ganz toll. Es ist sicher ein spannendes Thema, das angesprochen wurde, und wir haben ja schon gehört, es klingt auf den ersten Blick eigentlich ganz interessant und ganz toll: Es geht um den Menschen, es geht um die Weiterentwicklung des Menschen in einer gewissen Weise - und das liegt ja im Wesen des Menschen drinnen, dass er ein sich entwickelndes Wesen ist - ewig - immer weiter. Wir sind eigentlich immer unvollkommen und haben immer nötig weiterzugehen, einen Schritt weiter. Die Frage ist, mit welchen Mitteln man es tut. Und da scheiden sich halt die Geister ganz klar.
Die Weiterentwicklung des Menschen sollte mit einem Gleichgewicht der Kräfte geschehen 0:01:12
Wir leben heute in einer Zeit, die doch großteils sehr materialistisch gesinnt ist in dem Sinne, dass einfach so die Empfindung da ist, es gibt nur die Welt, die ich mit Händen greifen kann, die ich mit Augen sehen kann. Alles andere weiß ich zumindest nicht. Das ist eine sehr verbreitete Haltung, die da ist, und es ist daher klar, dass man jetzt versucht, auch die Entwicklung des Menschen zu fördern mit den Mitteln, die man greifen, mit Augen sehen kann und so weiter. Und das heißt, das ist die eine Strömung, die eben ganz stark ist und die als Philosophie des Transhumanismus eben vor allem, ja klar eigentlich, von den angelsächsischen Ländern aus kommt, weil die ganz stark eine Begabung auch dafür haben, wie hab ich praktisch mit der äußeren Welt umzugehen. Da muss man wirklich sagen, da ist ein großes Talent da mit den praktischen Dingen da draußen umzugehen, sehr pragmatisch zu sein. Ich will nicht sagen, dass da keine Geistigkeit dahinter ist, aber es ist eine Geistigkeit, die halt ...mmm... eine eingeschränkte Richtung ist. Sagen wir es vielleicht so. So wie in manchen Bereichen, mehr in östlichen drüben, vielleicht etwas ist, was sehr erdfern irgendwo schläft im Geistigen und eben wenig Antrieb eigentlich hat, die Erde umzugestalten, sondern mehr die innere Entwicklung zu pflegen, da also in die geistige Welt hinauszugehen und die Erde zu vergessen, vielleicht irgendwo.
Innerlich dieses ganz starke Licht und die innere Kraft, den Mut entwickeln, nicht in dieser Finsternis zu verzagen 0:02:47
Beides sind Extrempole - und das Ideal, würde ich sagen, besteht darin, den Ausgleich zu finden, das Gleichgewicht zu finden, das ist so wichtig, also, für den Menschen überhaupt. Wir sind eben ein Wesen als Mensch, das zwischen Erde und Himmel steht, wenn man so will. Ja, wenn ich‘s jetzt weiter sag, sogar noch eher zwischen dem Unterirdischen, den unterirdischen Kräften, und wie man‘s früher vielleicht auch die Unterwelt noch genannt hat, weil wir diese Kräfte auch in unserem Wesen haben. Also, wir haben, sagen wir mal die dunklen, lichtfernen Kräfte auch in uns. Wir haben aber auch ganz helle Kräfte in uns. Und im Grund ist jeder Mensch aufgerufen, dazu sein individuelles Gleichgewicht zu finden. Gerade jetzt in der Gegenwart, in der wir stehen, geht es um jeden einzelnen Menschen, um jede einzelne Individualität, die ihr eigenes Gleichgewicht finden muss. Also das heißt, wir haben die zusätzliche Schwierigkeit: Es gibt keine Patentlösungen, die für alle funktionieren. Wenn man jemand was empfiehlt, für einen passt‘s, für zehn andere passt‘s überhaupt nicht. Also das heißt, wir müssen immer mehr berücksichtigen, glaub ich, die Individualität des Menschen. Und aber auch den Mut, sich auf diese eigene Individualität zu stellen und was da an schöpferischem Impuls herauskommen kann und dem auch ein gewisses Zutrauen zu geben. Also Mut haben, sich auf Absicht zu stellen. Das ist ganz wichtig. Wir gehen ja jetzt so in die Herbsteszeit hinein, in die Michaelszeit langsam schon - an der Wetterlage merkt man‘s schon a bisserl, es ist schon ziemlich frisch geworden. Also das ist die Zeit, wo wir auch äußerlich im Jahreslauf ins Dunkle, in die Kälte hineingehen und da ist es ganz wichtig, dass wir innerlich dieses Licht entwickeln, dieses ganz starke Licht und die innere Kraft, den Mut entwickeln, eben nicht in dieser Finsternis zu verzagen.
Der Transhumanismus als Versuch, eine technische Lösung zu finden für dasjenige, was eigentlich nur geistig gelöst werden kann 0:04:51
Und das ist im Großen aber auch, dass diese Problematik eben mit der der Transhumanismus zusammenhängt, als ein Versuch, eine technische Lösung zu finden, für etwas, was eigentlich nur geistig gelöst werden kann. Aber so gelöst werden muss, dass es für unsere Erdenwelt auch taugt. Nicht wahr, nicht dass es auf der anderen Seite wieder ein Abgehobensein ist im Erdenfernen, sondern hier auf der Erde die Aufgabe zu erfüllen. Weil gerade, indem wir mit der Erde arbeiten, die Erde gestalten, die Erde zu einem lebenswerten Platz machen und sich auch aber nicht einfach nur so sagen, die Natur macht schon alles für sich selbst.
Wir haben heute das Problem, dass die Natur vom Menschen einerseits total überfordert ist durch den Straßenbau, den wir machen - weiß Gott was alles. Durch die teilweise ungesunde Art, wie wir Landwirtschaft betreiben. Wo es eben so toll ist, dass es da diese biologisch-dynamische Landwirtschaft gibt. Wo ja auch ein wesentliches Ziel ist, ja, ich möchte fast sagen, die Erde zu heilen, nicht nur zum Eigennutz, dass man besseres und gesünderes Esen hat, sondern auch etwas beizutragen dazu, dass die Natur sich erholen, heilen kann, heilen im Grunde von den Wunden, die wir als Menschheit schon lange zufügen.
Das Auftauchen des Menschen brachte schon in prähistorischen Zeiten eine Abnahme des Artenreichtums mit sich 0:06:16
Es ist, ja, eigentlich eine Tatsache, die auch in der äußeren Forschung immer mehr klar wird: Der Mensch, seit er die Erde betreten hat so in annähernd der Form, die wir haben, zieht er in Wahrheit durch die Natur eine Spur der Verwüstung. Wo der Mensch hinkommt, also, man kann das heute schon nachweisen, in deutlich prähistorischen Zeiten, wo der Mensch hinkommt, nimmt der Artenreichtum ab, Tierarten gehen zugrunde, Pflanzenarten gehen zugrunde, andere Menschen vielleicht gehen zugrunde. Wir haben also irgendwie offensichtlich eine sehr schwierige Ausstrahlung auf unsere Umgebung. Wir tragen also so etwas wie - ja, wie soll ich‘s sagen - finstere Kräfte, Todeskräfte, Vernichtungskräfte in uns, in Wahrheit, und die verbreiten wir auch um uns herum. Es sind nämlich dieselben Kräfte, die uns bewusst werden lassen. Dort, wo das Leben in Fülle und Hülle wuchert und blüht, gibt‘s wenig Bewusstsein. Das sieht man im Tierreich, im Pflanzenreich sowieso.
In den Pflanzen wirkt etwas Seelisches, aber sie sind nicht bewusst. Ihre Lebenskraft formt und gestaltet 0:07:37
Pflanzen sind nicht wirklich bewusst. Also es wirkt etwas Seelisches, aber es ist nicht drinnen in der Pflanze. Es wirkt etwas Seelisches, das die Pflanze umschwebt, könnte man sagen. Und besonders dort, wo sich die Blüte bildet, wo sie die Früchte bildet, da ist etwas Seelisches, das sie umschwärmt, umfliegt. Ein äußeres Bild dafür sind wirklich die Insekten, die die Blüten dann befruchten und so weiter, die herumschweben, aber da ist etwas - und jede Blüte ist ein Bild des Seelischen, in Wahrheit. Also, grad die Pflanzenwelt, die Natur spricht unheimlich zur Seele des Menschen. Es ist - sie bildet ein Bild des Seelischen. Und sie breitet es da draußen aus, ein Bild, das wir heut oft zerstören und verschandeln, auch. Muss man sehn. Aber eben dort, wo dieses blühende Leben da ist, ist wenig Bewusstsein da. Die Pflanzen sind sich nicht bewusst dieser seelischen Kräfte, die sie umschweben, sie formen sich danach, sie gestalten sich danach. Das heißt, das, was bei uns Bewusstsein wird, wird da äußere Gestalt, äußere Form. Aber es sind im Grund dieselben Kräfte, die draußen die Natur gestalten, von denen nehmen wir etwas weg - ja, dämpfen es herab, kann man sagen, töten es sogar ab bis zu einem gewissen Grad. Aber wir spiegeln‘s ins seelische - oder können‘s ins seelische Erleben spiegeln. Und dadurch haben wir unser Bewusstsein, das die Pflanzen nicht haben. Die Pflanzen verwenden diese ganze Lebenskraft, diese Überschüsse der Lebenskraft, um sich zu formen, und auch das Seelische, das sie umspielt, geht dann in das Bild hinein, aber nicht in ein Bewusstsein hinein.
Beim Menschen wird ein Teil der lebensgestaltenden Kräfte zur Bewusstseinsbildung verwendet 0:09:25
Bei uns geht - und je älter wir werden - immer mehr ein Teil dieser Lebenskräfte, die unsern Organismus gestalten, wird zur Bewusstseinsbildung verwendet. Das fangt beim Kleinkind ganz langsam an. Am Anfang, so in den ersten drei Lebensjahren, da ist das Kind noch sehr wenig bewusst. Jedenfalls nicht so bewusst in der Regel, dass es sich dann so daran erinnern kann, was da war. Dann wacht es erst langsam auf, weil zuerst muss der Körper gebildet werden. Das heißt, die Kräfte, die später einmal fürs Bewusstsein da sind, sind am Anfang für den Körper da und es wär ganz schlecht, wenn diese Kräfte nicht am Anfang wirken könnten. Also, wenn da zu viel Bewusstsein schon am Anfang da wär, würd einfach der Körper nicht genügend ausgebildet werden. Man muss denken, das Gehirn zum Beispiel, es ist nach der Geburt lang noch nicht ausgereift, ist eigentlich noch sehr, sehr undifferenziert, im Grunde. Sicher, von der Naturanlage ist es alles einmal vorgesehen, irgendwo. Aber so, dass es wirklich ein Werkzeug des individuellen Bewusstseins wird, das braucht Zeit. Das braucht lange Zeit. Und ist im Grunde auch schon ein gewaltiger Absterbensprozess. Es gehen nämlich grad so in der ersten Zeit der Entwicklung des Menschen, geht eine Fülle von Nervenzellen zugrunde, wird eigentlich zerstört. Man kann sagen, es wird so aus dem Gehirn herausgemeißelt. Und dann bleibt etwas über, und das ist das geeignete Werkzeug. Aber alles, was so dem überschäumenden Leben dient, das wird rausgeschmissen, im Grunde, sonst würden wir nicht wach werden können. Also, das heißt, wir Menschen haben eine ganz eigenartige Beziehung zum Absterbenden, auch, zum Töten, zum tot-Machenden. Wir tragen das in uns, um bewusst sein zu können. Und daher haben wir eben auch eine gewisse Affinität zu den toten Gegenständen überhaupt, seit die Menschen so in unserer Gestalt, annähernd unserer Gestalt, die Erde betreten haben. Ich meine, geistig hat sich das schon lang vorbereitet, dass der Mensch einmal kommt. Immer kommt ja vorher aus dem Geistigen etwas, was erst viel später sich äußerlich manifestiert, dass das Schritt für Schritt geht. Aber als wir dann wirklich so in unserer Gestalt dastanden, ja, da gehen wir von Anfang an auch schon mit toten Gegenständen um, fangen an, erste Werkzeuge zu machen, Steine zusammenzuschlagen, um Feuer zu machen, oder sie abzusplittern, dass die ersten Klingen da sind - und das konnten sogar schon die frühen Menschen. Also, die nicht einmal noch Homo sapiens in unserem Sinn waren. Da beginnt‘s. Es beginnt schon, bevor sie noch unser Denken - oder annähernd unser Denken hatten .
Was ist, äußerlich gesehen, das wirklich Charakteristische für den Menschen, was ihn bis zu einem gewissen Grade doch deutlich von den Tieren unterscheidet? 0:12:33
Sie wissen ja, in der Biologie, in der Evolutionslehre gilt der Mensch ja als Tier, als vielleicht sehr begabtes Tier. Man sagt heute nicht einmal mehr die Spitze des Tierreichs. Das wär schon zu vermessen, sozusagen. Und tatsächlich, wir haben ja von der körperlichen Anlage sehr vieles gemeinsam. Das hat auch Goethe schon erkannt, dass der Unterschied zwischen Mensch und Tier nicht in einer Einzelheit liegt, sondern - im Gesamten. Der Mensch ist trotzdem durch seine geistigen Fähigkeiten etwas anderes noch. Wenn ich durch die geistigen Fähigkeiten, die er bewusst und immer bewusster handhaben kann....die gleiche Weisheit wirkt gestaltend im Tierreich, in den Tieren, in den Instinkten der Tiere namentlich, da steckt wunderbare Weisheit drinnen. Aber das einzelne Tier weiß eigentlich nicht wirklich was davon. Es ist weise, ohne es zu wissen. Und es gliedert sich ein, so lang‘s zur Umgebung passt, in die es hineingehört. Wenn die Umgebung zerstört wird, funktioniert der Instinkt auch nicht mehr richtig. Also, da sieht man, dass diese Weisheit, die in den Tieren lebt, nicht nur im Tier selber verankert ist, sondern in der ganzen Umwelt - und die gehört dazu. Und ein Tier ist eigentlich nur verständlich in der Umwelt, in der es auch lebt. Und wenn die verändert wird, wenn die umgestaltet wird - was wir heute vielfach als Menschen tun und oft halt mit wenig Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere - dann wird diese Weisheit der Tiere immer mehr beschnitten. Und sie finden sich nicht mehr wirklich zurecht, weil das ist ein Anpassungsprozess, der halt in der Natur Jahre, Jahrzehnte, Jahrtausende, Jahrhunderte, vielleicht Jahrmillionen dauert. In dieser Zeit sind diese Instinkte so ausgereift, dass diese Verbindungen einer hohen Geistigkeit mit den irdischen Gegebenheiten halt sich wirklich verwirklicht hat in den Tieren selber, bis in die Körperlichkeit hinein.
Also, das was man in der Biologie den Evolutionsprozess nennt, das keinesfalls nur Zufallsprozess ist, aber der jedenfalls sehr, sehr lange dauert - und der in diesen langen, langen Zeiträumen eine unglaubliche Fülle an Pflanzenarten, an Tierarten und so was hervorgebracht hat, und in all dem lebt ungeheure Weisheit. Eine Weisheit, zu der wir potenziell auch Zugang haben oder hätten, aber bewussten Zugang. In den Tieren, in den Pflanzen, auch - ich mein da ist eine Weisheit drinnen, wie die Pflanzen wachsen in der Natur, wo sie wachsen, diese Abstimmung, wie das alles zusammenpasst, das übersteigt das Wissen der gesamten Menschheit, das wissenschaftliche Wissen. Das Wissen, das in Bibliotheken ist, das ist eine Winzigkeit gegenüber dem, was tagtäglich in der Natur wirkt. Und wir sind aber eigentlich als Menschen berufen eben dazu, uns dessen bewusst zu werden. Die Frage ist, auf welche Art. In der Art, wie es heut in der Naturwissenschaft gemacht wird mit dem Zergliedern in lauter Details und dann versuchen, mühsam die Fäden zwischen den Details wieder zu finden, das ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Wir stehen heute vor dem großen Sprung, lebendige Weisheit ins Bewusstsein zu heben 0:16:13
Wie sagt‘s der Mephisto im Faust so schön? Dann hat er die Teile in seiner Hand, fehlt leider nur das geistige Band. Wir sind halt noch nicht so weit. Wir haben grad dieses tötende Prinzip bis heute sehr stark drinnen in unserem Verstand, in der reinen Verstandestätigkeit, wo wir logisch schließen, spekulieren, Theorien entwerfen, versuchen sie zu prüfen an der Praxis. Da haben wir eigentlich totes Denken drinnen. Das ist im Grunde abgestorbene Weisheit, aber die ist uns bewusst geworden. Wir stehen also heute vor dem großen Sprung, lebendige Weisheit ins Bewusstsein zu heben. Die Frage ist, ob uns das gelingen wird. Wir sind nämlich jetzt… Wir haben einmal gelernt, das Bewusstsein zu entwickeln am Toten. Und die letzte Blüte, die halt herausgekommen ist vor allem die Technikwelt, die wir heute haben. Das fängt schon an mit dem ersten Menschen, der sein erstes Steinwerkzeug macht - ist der Mensch nämlich interessanterweise immer auch verbunden damit, die tote, die mineralische Welt zu gestalten, zu verändern, als Werkzeug zu seinen Diensten zu machen, sei es als Behausung, sei es als Hammer, als Messer, als was auch immer. Das begleitet die Menschheit von Anfang an. Und ist eine große Aufgabe für den Menschen. Also, das heißt, das ist jetzt nicht irgendwas Schlechtes - grundsätzlich zumindest - auch wenn‘s halt vielfach schiefgelaufen ist. Aber gerade diese Auseinandersetzung mit dem Toten, die auch das Bewusstsein erzeugt, gibt dem Menschen immer mehr die Möglichkeit, sich seiner Taten, seiner Handlungen auch ganz bewusst zu werden. Und darin liegt die Möglichkeit zur Freiheit.
Ein Tier hat in diesem Sinne die Freiheit nicht. Es ist geleitet von seinen Trieben einerseits, von seinen Instinkten, die das wieder regulieren. Der Mensch kann - oder sollte - sich selbst führen können. Indem er kennt die Gesetzmäßigkeiten, aus denen er heraus handelt, indem er das überschaut, indem er das reflektieren kann, bewerten kann - und dabei aber auch immer wieder irren kann. Das Tier irrt eigentlich in dem Sinn nicht. Wenn der Instinkt nicht funktioniert, dann liegt das also im Grunde daran, dass die Umgebung, in der das Tier lebt, dann irgendwie nimmer stimmt oder nimmer funktioniert.
Verlust der natürlichen Instinkte beim Menschen. Andererseits ein Gewinnen an Eigenverantwortung - und damit der Freiheit 0:18:57
Wobei es in der Natur nicht so ist - es können natürlich einzelne Tiere zugrunde gehen. Das ist im Tierreich nicht das höchste Ziel, dass das einzelne Individuum überlebt. Das zählt eigentlich aus der Sicht der Natur relativ wenig. Sondern es geht darum, dass die Art überlebt, dass die Weisheitskräfte, die in der ganzen Art leben, dass die in der Natur tätig sind. Und fressen und gefressen werden, ist halt was Natürliches, in Wahrheit.
Beim Menschen ist es so, dass wir also diese Instinkte großteils verloren haben. Es gibt immer noch ein paar, aber wir haben sie verloren. Aber dafür sollten wir gewinnen die bewusste Verantwortung für das, was wir tun. Das sind also zwei Dinge, die zusammen gehören, Verlust der natürlichen Instinkte, andererseits Gewinnen der Eigenverantwortung - und damit der Freiheit. Und wir stehen jetzt grad im Grunde so richtig im Übergangsfeld dessen, weil unser Zeitalter, das Zeitalter der Technik - ich mein, wenn man denkt, unser Zeitalter, das so begonnen hat - Rudolf Steiner gibt 1413 ungefähr an - also unser sogenanntes Bewusstseinsseelenzeitalter, wo‘s jetzt so richtig losgeht mit dem menschlichen bewussteren Denken. Selbst in der griechischen Zeit waren die Menschen noch nicht so wach, im Allgemeinen zumindest, wie wir. Es gab natürlich immer einzelne Vorreiter, aber es war noch immer - auch wenn sie die Philosophie bereits entwickelt haben... na ja, es war naturgemäß trotzdem eine Philosophie, wo das Herz mit dabei war.
Zeitalter der Bewusstseinsseele: Emotionen trennen können vom klaren, logischen Denken 0:20:44
Dass es ganz draußen ist in der Wissenschaft, und zwar systematisch draußen, ich sag das jetzt gar nicht als Anklage - sondern das hat auch ja was Positives - aber das ist erst heute gekommen im Laufe der Neuzeit. Also Beginn der Bewusstseinseelenzeit: Also völlig trennen zu können meine eigenen Empfindungen, meine eigenen Emotionen von diesem ganz kristallklaren logischen Denken, wo ich jeden Schritt durchschauen kann. Erst dort bin ich ganz wach. Dann ist jeder Instinkt abgestellt - sondern ich weiß, warum ich etwas tue. Und daher war der Weg dorthin in dieses absolut tote Verstandesdenken, das eben die Griechen so noch nicht hatten, notwendig. Nur, es ist zugleich das Denken, das nur fähig ist, Totes hervorzubringen. Das ist das andere Problem. Also, das heißt, hervorzubringen Maschinen, Technik, weil das ist das absolut Tote - und das ist aber auch das Neue, das der Mensch in die Natur hineingebracht hat. Denn Maschinen gibt‘s eben nicht, die wachsen nirgendwo draußen. Die kommen in der Natur eigentlich nicht vor, obwohl die ganzen Prinzipien irgendwo verwirklicht sind in den Lebewesen, in den Pflanzen und so weiter. Aber es ist mehr, was dort verwirklicht ist. So das rein, absolut Tote, das haben wir hervorgebracht - und mit dem müssen wir uns auseinandersetzen.
Die angelsächsische Art, sich mit nüchternem Verstand sehr pragmatisch der Welt gegenüber zu stellen 0:22:26
Und jetzt sind eben gerade die englisch sprechenden Menschen, also die westliche Menschheit, wenn man‘s so nennen will, prädestiniert dafür, gerade mit diesen Dingen umzugehen. Die haben also diesen - ja, ich sag einmal - nüchternen Verstand, der aber jetzt auch gar nicht so sehr ins Grübeln geht, sondern der sehr pragmatisch sich der Welt gegenüber stellt und praktisch sagt: Was kann ich mit der Welt tun? Und so betrachtet er aber in gewisser Weise auch sich selbst. Das heißt, wenn der Mensch verbessert werden soll, dann muss ich ihn mit dem gleichen Denken verbessern. Also, das heißt aber jetzt auch mit einem toten Denken. Und dann sagt man sich also, der Mensch, ist im Prinzip auch eine komplizierte Maschine, weil den Rest sieht man nicht. Aber diese komplizierte Maschine ist nicht gut genug, weil die stirbt nach siebzig, achtzig Jahren, vielleicht neunzig oder hundert. Also, sie wird für unser Empfinden relativ zu schnell kaputt.
Der Traum der Transhumanisten von einer irdischen Unsterblichkeit 0:23:43
Könnte man das nicht ändern, irgendwo? Ist nämlich tatsächlich einer der großen Antriebe auch der Transhumanisten, dass sie davon - sag einmal - träumen, den irdischen Tod zu überwinden und zu einer Art Langlebigkeit, ja, fast zu einer irdischen Unsterblichkeit zu kommen. Vielleicht nicht auf alle Ewigkeit, aber vielleicht sogar, man träumt von Jahrhunderten, die man vielleicht in irgendeiner Form mit Hilfe der Technik überleben könnte. Das wird ernsthaft erwogen, solche Dinge. Ich mein, es geht schon einiges zurück. Schon relativ Anfang unseres Bewusstseinsseelenzeitalters gab‘s genug Menschen, die eben auch diese Meinung hatten, dass der Mensch auch eine Maschine ist. Zum Beispiel De La Mettrie hat das berühmte Buch geschrieben „L‘Homme Machine“ - der Mensch, eine Maschine, aber René Descartes hat vorher fast dasselbe gesagt. Und die Tiere, sowieso sind auch nur Maschinen - aber der Mensch hat noch irgendwas Geistiges drinnen. Er hat neben dieser Res extensa, das Ausgedehnte, das Maschinelle, hat er noch eine Res cogitans. Also, das ist das geistige Element. Wo immer dies sein muss - ich glaube, in der Zirbeldrüse sitzt‘s irgendwo. Ja, und keiner hat dann gewusst, wie das zusammenwirken soll.
Die Spaltung zwischen dem Geistigen und dem Materiellen im Zeitalter der Bewusstseinsseele 0:25:11
Aber seitdem gibt‘s auch diese, typisch für unsere Zeit, diese Spaltung zwischen dem Geistigen, das aber völlig vom Materiellen weg ist und das man eigentlich nicht zusammendenken kann - und auf der anderen Seite das völlig geistlose Materielle. Dass das so krass gespalten wird, ist eigentlich auch erst in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter da.
Und es sind wieder zwei Einseitigkeiten, wenn man sagt, wenn man sich das Geistige nur so vorstellt, wie das, wie wir‘s heute im Bewusstsein erleben. Also fern des Stofflichen, abgesondert, völlig über der Welt schwebend in gewisser Weise. Dann haben wir vielleicht auch nicht ganz die richtige Vorstellung davon. Aber wenn wir umgekehrt glauben, der Geist ist so, so irgendwas (W. schwenkt ein kleines technisches Gerät), was sich technisch machen lässt, ist es vielleicht auch nicht die richtige Vorstellung. Also, wenn man sich vorstellt, das Geistige ist so was wie a unsichtbares Nebelhaftes, das sich dann löst vom Körper, dann ist das … ja, nach dem Tod schwebt da halt jetzt irgendwas raus… Ja, wie immer, wie a Wolkerl oder so, das sich da entfernt oder so. Dann sitzt man genau bei diesem Descartschen Dualismus, irgendwo. Auf der einen Seite, es trennt sich, unten bleibt die kaputte Maschine, sozusagen, und irgendein Nebel trennt sich davon. Und das wirkliche Geistige ist aber eines, das überall im Natürlichen, in der Natur, im Stofflichen arbeitet, wirkt in unserm Körper ununterbrochen. Ich mein, unser wirklich Geistiges ist weniger noch in dem, was uns bewusst wird davon, sondern in dem, was wir tun, in Wahrheit.
Das wirklich Geistige ist in dem, was wir tun. Der wache Künstler kann im Tun erkennen 0:27:01
Jeder Künstler weiß das. Aus den Kopf heraus kann man nicht Kunst machen, nichtt wirklich. Es kann gescheit sein, aber Kunst braucht Erleben und braucht vor allem Tun. Das Tun ist das Inspirierende. Man muss einmal anfangen zu tun. Wenn ich mich vorher drei Wochen hinsetze und grüble, wie werd ich‘s tun, werde ich nie auf einen künstlerischen Impuls kommen. Ich muss anfangen, ich muss den Lehmbatzen einmal nehmen und anfangen zu formen. Oder ich muss den Meißel nehmen und einmal anfangen. Sicher habe ich eine gewisse Vorstellung davon, aber dann führt mich das Tun. Und wenn ich sehr wach bin als Künstler, kann ich im Tun erkennen: Ah, aber genau so ist es richtig. Und da muss ich weitergehen. Also das heißt, im Tun erfahre ich eigentlich, wo‘s weitergeht. Und als moderner Mensch kann ich das Bewusstsein dann dazu haben und durchschauen, wie die Sache zusammenhängt. Aber es ist nicht ausspekuliert, es ist nicht erklügelt.
Künstliche Intelligenz hat kein Bewusstsein 0:27:59
Das ist alles, was die Maschine nicht kann. Nicht wahr, jetzt haben wir ja heute genug Dinge, die ja schon fast als intelligent bezeichnet werden. Man spricht ja von „Künstlicher Intelligenz“. Überall ist das eingebaut schon, in den meisten Handys und Chips ist das schon irgendwo drinnen, dass es mit künstlicher Intelligenz arbeitet. Ja, aber Bewusstsein haben die Dinge nicht, werden sie auch nie haben. Von dem träumen die Transhumanisten großteils, dass vielleicht schon in naher Zukunft es so weit wäre, dass der Computer, Netzwerke zumindest also die Schwelle überschreiten, dass sie Bewusstsein entwickeln können. Das wird nicht passieren. Das Tote ist zwar ein notwendiger Spiegel für das Bewusstsein, aber es braucht auch einen Geist, der sich spiegelt. Also alle die toten Prozesse sind nur der Spiegel, aber nicht das, was sich darin spiegelt. Das ist das Interessante nämlich. Und das heißt, die Technik arbeitet nur mit dem Spiegel, nicht mit dem Geist, der diesen Spiegel in Wahrheit baut.
Das menschliche Gehirn verbraucht bis zu 30% der Körperenergien, weil das helle Bewusstsein dem Körper Kräfte entzieht und uns daher zum Tod führt 0:29:18
Im Menschen zum Beispiel, ist dieser Spiegel ja tatsächlich vor allem das Gehirn, das Nervensystem. Weil es das Organ ist, das am längsten tot ist. Das Gehirn ist ein unheimlich sensibles Organ, unheimlich empfindlich, verbraucht Unmengen an Körperenergie, um überhaupt leben zu können - und zwar Tag und Nacht, selbst wenn wir nicht bewusst sind. Also wenn wir schlafen in der Nacht, braucht‘s auch zwanzig, fünfundzwanzig, manchmal dreißig Prozent der Körperenergien - nur, dass es am Leben bleibt. Das ist eine gewaltige Menge, das ist eigentlich ein völliger Luxus. Also im Tierreich wäre das ein völliger Luxus. Denn die Tiere können es sich nicht leisten, so viel Energie zu verwenden, um ein Organ aufrecht zu erhalten, mit dem man in der Praxis eigentlich gar nichts machen kann. Weil die Tiere haben ihre Instinkte, sie würden sie gar nicht brauchen. Es ist also völlig überflüssig. Wir brauchen’s eigentlich, um immer weniger zu können im Vergleich zu den Tieren. Nicht wahr, die Tiere in ihrer Spezialisierung sind uns überall überlegen, aber ganz einseitig. Das bringen wir selber nicht zusammen.
Ich meine die Wespen haben das Papier erfunden, lange vor uns und sie machen es völlig problemlos, das geht so ganz nebenbei. Wir müssen grübeln und das wird alles nicht so gut in Wahrheit. Also die Tiere brauchen dieses starke Bewusstsein nicht. Sie haben eine Art traumartiges Bewusstsein. Man kann das eigentlich sehr deutlich - wenn man sich ein bisschen einfühlt in die Tierwelt - mitverfolgen, wie z.B. so ein Regenwurm, der jetzt da durch die Erde kriecht und da so für die Erde wohltuend ist. Er hat ein Bewusstsein, er hat sicher ein Bewusstsein. Wenn man sich hineinfühlt, kann man das richtig spüren. Aber es ist ein ganz dumpfes sich Wohlfühlen in der feuchten, warmen Erde oder ein sich nicht Wohlfühlen, wenn’s da trocken wird und kalt wird. Irgendwo aber mehr, mehr ist schon nicht, das ist das einzige. Aber selbst, selbst höhere Tiere oder so sind ganz wenige die, die die Welt mit dem stärkeren Bewusstsein erleben. Das zwar nicht so ist wie das menschliche, noch nicht, aber schon herankommt. Das können z.B. Vögel, Raben z.B. sein. Das sind sehr, sehr kluge Tiere, die können wirklich fast schon spekulieren irgendwo. Und natürlich bei den Primaten - bei den höheren gibt es auch so eine Art leichte Ansätze irgendwo dazu. Aber das sind so Grenzfälle. Aber man kann sehen in der ganzen Tierreihe - von den Einzellern, da wird man wahrscheinlich nicht sehr viel Bewusstsein voraussetzen können. Aber es ist auch eine Empfindlichkeit ist da, sie spüren etwas. Also es ist schon eigentlich ganz am Anfang des Lebens der Ansatz dazu da. Aber es ist ein weiter Weg bis zum Menschen herauf, wo es dann wirklich hell wird dieses Bewusstsein. Hell wird, aber dafür, dass Kräfte sind, die dem Körper entzogen werden. Ja nun das spiegelt sich in dem drinnen wieder, dass das Gehirn so viel braucht als Werkzeug, nur um am Leben bleiben zu können. Das würde sonst bei den Tieren in die ganzen Vitalfunktionen hineingehen. Bei uns geht’s in das Hirnkastl hinein. Und weil wir so viel verwenden, das sind im Grunde die Kräfte, die uns dem Tod zuführen.
Der Tod ist eigentlich ein guter Begleiter, weil er hat uns zu dem gemacht, was wir sind: Bewusste Wesen mit der Möglichkeit frei zu werden 0:33:13
Ja sicher, die Tiere sterben auch. Aber die Einzeller eigentlich im Grunde nicht, die teilen sich immer wieder und es geht endlos weiter. Bei den Würmern ist es nur so, dass wenn man einen mit dem Spaten versehentlich halbiert, lebt er trotzdem noch weiter. Der vordere Teil entwickelt sich weiter, ersetzt seine fehlenden Glieder wieder und er lebt wieder. Selbst der Frosch wenn er ein Beinchen verliert oder was, es wächst nach. Beim Reh geht das schon nicht mehr oder bei einer Katze. Und bei uns schon gar nicht. Also wir haben eigentlich die schlechteste Wundheilung von allen, die schlechteste Regenerationsfähigkeit, weil wir alles da hineingesteckt haben, dieses Bewusstseinswerkzeug zu erzeugen und das ist immer die Arbeit mit dem Toten. Die Arbeit und die ständige Begegnung mit dem Toten, dem haben wir so viel zu verdanken. Also eigentlich müssten wir sagen als Menschen: Ja, der Tod begleitet den Menschen ja schon die ganze Zeit und das ist gut so. Das ist eigentlich ein guter Begleiter zunächst einmal, weil er hat uns zu dem gemacht was wir sind: Bewusste Wesen mit der Möglichkeit frei zu werden. Ich sage bewusst zu werden, weil im Großen und Ganzen, sind wir es immer noch sehr wenig. Wir bilden es uns oft ein und Einbildung ist auch eine Bildung. Aber wir sind erst auf dem Wege wirklich ganz freie Menschen zu werden. Und das ist glaube ich in unserer Zeit das Allerwichtigste: Freie, eigenverantwortliche Menschen zu sein. Und eigenverantwortlich zu sein heißt eben sehr wohl überall miteinbeziehen, wie wirke ich auf die ganze Welt, auf meine Mitmenschen, auf die Natur draußen und das aus eigenem, aber individuell zu verantworten. Und das heißt, jeder muss es auf seine Art tun. Es werden nicht zwei Menschen in einer bestimmten Situation die genau gleiche Entscheidung treffen und sie kann trotzdem richtig sein. Weil wir in Verbindung stehen mit den anderen Menschen, weil wir in Verbindung stehen mit der Natur, mit einer ganz individuellen. Und jeder Mensch in einer anderen Form. Und jeder kann etwas geben seinen Mitmenschen, seiner Natur, den Tieren, den Pflanzen rundherum der Erde geben - auf seine ganz individuelle Weise. Und das ist glaube ich der Lernprozess, der jetzt vor uns liegt, der ganz, ganz wichtige.
Gewaltige Probleme mit Umweltbelastung, Klima und Artensterben. In Zukunft wird der Mensch seinen Beitrag leisten müssen, das Leben auf Erden wieder anzuregen 0:35:54
Weil, wir wissen heute gibt’s gewaltige Probleme auf der Welt mit Umweltbelastung, Klima und, und dergleichen Artensterben das in dramatischem Maße zugenommen hat in der letzten Zeit, also nur in dem Jahrtausend. Überhaupt was wir jetzt in den 20 Jahren, was wir jetzt erleben, was täglich an Arten zugrunde geht und zwar nicht nur irgendwelche exotischen Arten, sondern bei uns überall rundherum.
Hab ich gerade unlängst gelesen, die Feldhamster und so sind kurz vor dem Aussterben. Weil sie einfach durch die normale Bewirtschaftung die wir heute haben, keine Lebensmöglichkeit mehr finden. Es geht gar nicht darum, dass man sie umbringt oder irgendwas direkt tut, sondern die Art wie wir einfach Landwirtschaft heute großteils betreiben, haben sie keine Lebensbasis mehr. Und so wird die Umwelt also immer, immer mehr reduziert in der Artenvielfalt und dadurch immer anfälliger immer krankheitsanfälliger im Grunde. Denn die überschäumenden Lebenskräfte, das sind eigentlich, ja ich möchte sagen, die künstlerische Gestaltung, die gestalten immer wieder neu, bieten immer wieder neue Möglichkeiten. Und dass mal die Fülle in der Natur vorhanden war und von der heute im Vergleich zu früher viel, viel weniger da ist. Man kann sich das heute ja gar nicht mehr vorstellen, wie die Natur einmal war und nie wieder sein wird, müssen wir uns auch bewusst sein.
Wir werden nicht mehr zu dem alten Zustand zurückkehren können. Aber es könnte und sollte unsere Aufgabe sein, zu einem neuen Zustand zu kommen, der der wieder reicher wird, wo der Mensch seinen Beitrag leistet. Wo der Mensch durch seine Pflege der Erde wieder das Leben anregt, das den Todeskräften, die ja nach wie vor natürlich stark sind, entgegentritt. Wir werden den Tod auch der ganzen Erde einmal nicht verhindern können. Alles stirbt, was im Äußeren, Physischen sich verhärtet hat - muss sterben in gewisser Weise in was Geistiges und ist auch gut. Nicht wahr, der Geist des Menschen wächst eigentlich aus der Auseinandersetzung mit dem Tod. Und erst recht durch den wirklichen Tod am Lebensende, sogar. Dazu muss man jetzt natürlich sagen heute, viele Menschen können sich gar nicht mehr vorstellen, dass nach dem Tode irgendwas sein könnte. Was soll da sein? Der Körper ist weg. Ja, es gibt aber Menschen, die auch eine andere Anschauung haben, die vielleicht auch nicht so falsch ist, dass gerade dort mit dem Tod erst recht ein starkes Bewusstsein aufleuchtet.
Nicht wahr, wenn schon während des Lebens unser Bewusstsein an Absterbeprozesse gebunden ist - das sind eigentlich täglich immer nur ganz kleine und das reicht schon, dass wir ziemlich wach sind - dann muss man sich überlegen, was wäre denn, wenn dann das ganze vom Tod erfasst wird? In einem Moment im Grunde das ganze Werkzeug stirbt? Da wird ein immenser Bewusstseinsimpuls frei. So stark, so hell, dass man - ja wie soll ich das jetzt paradox sagen - geblendet ist von dem Bewusstsein. Man spürt, es ist da. Aber man kann gar keine Details wahrnehmen, weil es so eine Fülle ist. So eine unendliche Fülle ist. Gerade dort. Und stellen Sie sich vor, was das bedeutet für den Menschen: Da erst geht ihm so vieles auf, was er auf Erden begonnen hat. Das Leben hat eine Entwicklung und die geht aber über den Tod hinaus in Wahrheit. Da wird es erst so richtig interessant! Nein, ich will damit ja nicht das Erdenleben schmälern. Aber da geht die Blüte dessen im Geistigen auf, was wir uns auf Erden erarbeitet haben. Und wenn man dann vielleicht noch den Gedanken der Reinkarnation dazu nimmt, dann sagt man, mit dem Bereich da komm ich in ein nächstes Erdenleben hinein. Und kann also etwas von diesen neu gewonnenen Kräften hier wieder dem Erdendasein zukommen lassen. Meine Verantwortung übernehmen für die Erde. Für die Mitmenschen, für die Tiere, für die Pflanzen die dort draußen sind. Sie müssen mir das nicht glauben, ich stelle es als Gedanke jetzt einfach mal in den Raum hinein, dass man mal sieht, man kann auch anders denken. als es mainstream vielleicht heute ist.
Aber das wäre der Entwicklungsgedanke über den Tod hinaus, sogar. Also Evolution - wenn man so will - über die physische Ebene hinaus. Aber durchaus mit Bezug, wieder hereinzukommen und die Arbeit die man liegengelassen hat, sozusagen auf neue Art wieder aufzugreifen.
Transhumanismus: Der ganze Körper soll schrittweise durch technische Mittel ersetzt werden, die immer wieder repariert werden können 0:41:23
Wenn man den Weg der Transhumanisten geht wie sie sich’s vorstellen, dass es eine Art physische Unsterblichkeit entsteht, dann ist diese Möglichkeit nicht vorhanden. Nicht wahr, dann würden wir immer so bleiben wie wir halt sind. Ja vielleicht dann mit einem mehr maschinellen Körper, so denkt man sich das ja. Man denkt ja jetzt langsam: Gut, der menschliche Körper ist halt nicht so optimal wie er sein soll. Der ist halt zu gebrechlich und zerbrechlich in gewisser Weise, also werden wir ihn durch Technologie schrittweise ersetzen.
Im Grunde ist das die Zielrichtung auf die die Transhumanisten losgehen, dass sie sagen: Ja so schrittweise wird eigentlich der ganze Körper durch technische Mittel ersetzt. Und die können immer wieder repariert werden. Und dass ja der menschliche Geist, was immer es sein soll…, aber das Bewusstsein - da haben sie eben keine so richtige Vorstellung. Die menschliche Intelligenz, ja das Wissen, die Information, mehr kann man sich nicht vorstellen. Information also d.h. das Wissen der Welt. Ja ,das kann man ja speichern irgendwo. Und, und das kann, wenn ich die Maschine die das speichert immer wieder repariere und erneuere, dann geht das nie verloren. Dann denken sie sich halt, wenn’s nur komplex genug geworden ist, wird es halt auch bewusst sein und dann kann der Mensch auf diese technische Weise überleben, endlos praktisch. Ist gespenstisch irgendwo, natürlich der Gedanke. Aber das sind tatsächlich so Triebkräfte, die dahinter stecken auch. Ich meine, es haben sich schon in den 70iger, 80iger Jahren Menschen einfrieren lassen, kurz nach dem Tod. Also sie sind gestorben, haben sich einfrieren lassen, weil man dann oft ja irgendwann, wenn sie dann aufgeweckt werden, wenn sie schon genügend Technik und Medizin entwickelt hat, dann wird man sie wieder irgendwie reanimieren. Ja, Angst vor dem Tod, letztlich ist da eine starke Triebkraft drinnen.
Der natürliche Tod ist ein Einschlafen für die Erdenwelt und ein Erwachen für die geistige 0:43:40
Und wenn man aber als Mensch mit dem Geistigen noch rechnet, kriegt man eigentlich eine andere Einstellung zum Tod. Natürlich, es ist schlimm, wenn ein Mensch stirbt, weil es ein Verlust für die Menschen auch ist, die um ihn sind. Für ihn selber ist es nämlich in Wahrheit in der Regel am wenigsten schlimm. Der Sterbeprozess natürlich - also da kann man vieles optimieren - sag ich mal, wie man hinübergeht. Und der natürliche Tod wäre eigentlich ein wirklich für die Erdenwelt einschlafen und für die geistige erwachen. Im Grunde ohne große Probleme sonst. Die vielen Probleme, dass es oft also langwierige Krankheiten oder was vor dem Tod gibt, liegen vielfach daran, dass wir halt auf Erden nicht so leben, wie wir leben sollten für ein gesundes Leben. Das ist jetzt... ich will jetzt niemandem die Schuld dafür geben - aber die ganze Zivilisation ist auch so eben, dass sie vieles zerstört. Dass sie manchmal zu viel von diesen bewusstseinbildenden Todeskräften schon während des Erdenlebens rege macht. Unser ganzes Bildungssystem ist so. Man muss denken, es fängt schon an damit, wenn man nur trainiert wird auf den abstrakten Verstand, dann sind das Todeskräfte in uns. Sie bremsen das Leben herunter. Paradoxerweise dient das manchmal auch dazu, das Leben zu verlängern - aber nur deswegen, weil es langsamer und weniger intensiv fließt. Wir kommen also länger aus damit. Aber es hat nicht diese Intensität, die sonst vielleicht in 20 oder 30 Lebensjahren verbraucht wird. Am Anfang der Kulturepochen oder so, also am Übergang, als die Eiszeit langsam ausgeklungen ist, sind die Menschen 25, 30 Jahre alt geworden. Im Mittelalter teilweise ja oft auch nicht mehr als 40. Obwohl das höchste Alter, das möglich war, immer relativ gleich blieb. Aber das durchschnittliche Alter war sehr viel geringer. Im Grunde erst im 20. Jahrhundert ist das so exorbitant gestiegen und vor allem jetzt im 21. Jahrhundert. Also jetzt steigt es deutlich. Wir liegen weltweit sogar im Schnitt über 70 Lebensjahre, knapp über 70, und bei uns schon in der Größenordnung von 80 Lebensjahren im Durchschnitt. Da sind aber die ganzen Mengen an Menschen, die an Unfällen oder so früh sterben auch eingerechnet. Also d.h. die Lebensspanne wird länger. Das hat einen guten Sinn, weil wir länger mit den Todeskräften im Leben mehr Bewusstsein entwickeln, hier. Also wir sind eben in dem Zeitalter drinnen. Und ich möchte Ihnen schmackhaft machen, auch was wir gewinnen können davon, wach zu werden, frei zu werden. Und dass es halt ein Problem ist, so ganz auf dem Weg der Transhumanisten sich einzuschwenken und sich das zu wünschen.
Nicht alle Errungenschaften des Transhumanismus sind negativ, weenn sie eine Teilhabe des Menschen am sozialen Leben ermöglichen 0:47:02
Ich meine es wird in der Form wie sie sich es jetzt denken natürlich nicht gelingen, aber es wird ihnen eine ganze Menge gelingen. Und es sind auf dem Wege aber auch sicher wichtige und positive Dinge drinnen. Also es ist nicht etwas grundsätzlich zu Verteufelndes, das muss man auch ganz deutlich sagen. Ich meine, wenn man denkt es gibt jeute schon erfolgreiche Versuche auf technischem Weg bei Querschnittgelähmten die abgetrennten Nerven elektronisch zu überbrücken, so dass dann wieder eine gewisse Empfindsamkeit in den Gliedmaßen z.B. zustande kommt. Nicht nur das. Durch die Aktivität, die jetzt plötzlich wieder ist, beginnen die Nerven zusammen zu wachsen. Da war man ganz überrascht, dass sogar das stimuliert wird. Soll man sagen, das ist was Schlechtes? Oder dass, dass man Menschen, was ja eh schon fast Alltag ist, mit Hörgeräten, aber auch jetzt welche, die Cochlea-Implantate, die gemacht werden und die damit wieder hörfähig werden. Und wenn man damit also ein soziales Leben anderer Art ermöglicht, als das ist, als wenn Sie extrem schwerhörig sind? Sicher auch, auch taub zu sein kann eine ganz besondere Art der Lebenserfahrung sein.
Aber ist es schlecht, auf technischem Wege doch das ganze Spektrum irgendwo zur Verfügung zu stellen? Sicher noch sehr, sehr im Anfangsstadium das Ganze, also noch nicht ausgereift. Aber das wird immer besser funktionieren. Oder auch wenn man denkt, was heute die Medizin in der Chirurgie leistet. Was man nicht so leicht auf anderem Wege ersetzen kann. Also da sind ganz großartige Leistungen drinnen, die man durchaus unterstützen muss. Ich meine auch, auch dass wir diese Dinge (zeigt auf Smartphone) benutzen und weltweit kommunizieren können, ist nicht nur was Negatives, sondern durchaus auch was Positives. Es geht halt heute auch im Bewusstseinseelen-Zeitalter darum, bewusst zu werden, in bewusster Verbindung zu treten mit den Menschen weiß Gott irgendwo in der Welt draußen. Und vielleicht nicht immer, dass ich mit dem Flugzeug hin- und herfliege. Das ist auch eine Möglichkeit, aber vielleicht kann ich auch telefonieren oder eine Videokonferenz oder irgend so was machen. Kann natürlich den direkten Kontakt nicht ersetzen, aber ist im Grunde eine Vorübung dafür, trotzdem auf andere Art mit den Menschen zusammen zu kommen draußen.
Rudolf Steiner: Es wird zu einer Zusammenschmiedung des Menschen mit dem Maschinenwesen kommen 0:49:51
Also das ist nicht alles negativ. Und Rudolf Steiner sagt das ganz deutlich, es wird in der Zukunft kommen und das wird nicht aufzuhalten sein, das wird sogar notwendig sein für die Menschheit, eine Zusammenschmiedung des Menschen mit dem Maschinenwesen. So wortwörtlich drückt er es aus. Eine Zusammenschmiedung des Menschen mit dem Maschinenwesen.
Es ist jetzt die Frage, in welcher Form, welche Art von Maschinen, welche Art von Technik? Das ist jetzt nämlich auch noch eine ganz große Frage. Die Frage wird sein, für unser Zeitalter überhaupt: Können wir eine Technik entwickeln die nicht nur Todeskräfte benutzt, sondern die auch Lebenskräfte einbezieht? Das wäre der nächste große Schritt.
Es gibt leise Ansätze dazu, aber da werden wir massiv weiterarbeiten müssen. Das ist also ein ganz, ganz großes spannendes Gebiet für die Zukunft. Also zu verbinden sozusagen diese Arbeit der Lebenskräfte auch aber mit den Todeskräften. Die gehören halt auch dazu. In dem Moment, wo ich was Materielles in die Welt setzen will, sind diese Todeskräfte drinnen. Und vor allem dort, wo das feste Erdelement dabei ist. Also das wirklich fest Gewordene. Leben arbeitet immer mit dem Fließenden, mit dem Flüssigen zumindest. Und dass es wirklich beseelt wird braucht es das Luftelement dazu, z.B. als Träger. Also da gehört ein gewisser Atmungsprozess sogar dazu, in irgendeiner Form. Daher wenn heute die Transhumanisten glauben, dass mit einer Maschine ein menschenähnliches Bewusstsein sich erzeugen ließe, dann täuschen sie sich. Da gehört viel, viel mehr dazu. Da gehören diese Lebensprozesse dazu, da gehören diese Atmungsprozesse dazu, die überhaupt die organische Grundlage für unser Bewusstsein geben.
Gerade also das Seelische hängt sehr stark mit dem Atmungsprozess zusammen. Und das ist, kann man sagen, der physische Träger für das Seelische, und den braucht’s auch dazu. Da kann ich nicht nur mit den elektrischen Impulsen arbeiten. Ja, die haben wir im Hirnkastl drin. Die Nerven arbeiten mit solchen elektrischen Impulsen. D.h. dort sind wir tatsächlich am totesten. Das ist ja interessanterweise - wenn man es sich anschaut, also diese Nerven und diese Nervenwurzeln und Fasern und so - das schaut aus wie Pflanzenwurzeln. Das ist eigentlich so etwas wie eine abgestorbene Pflanze, die wir da drinnen haben. Gerade die sind interessanterweise das Werkzeug für’s Bewusstsein. Die abgestorbenen Pflanzen in uns - in uns! Denen verdanken wir das. Aber es wird also Zeit, dass wir ein bisschen Lebenskräfte entwickeln, dass wir die auch ins Denken hineinbringen. Dann werden wir Verantwortung für die Natur erst übernehmen können. Mit dem Denken, das wir heute haben, auch wenn es noch so gut gemeint ist - also selbst dort wo von Forschern, die mit Sorge sehen, was in der Natur passiert, wenn sie Lösungsmöglichkeiten vorschlagen - mit dem heute gängigen wissenschaftlichen Denken, das ein totes Denken ist, wird es trotzdem nicht funktionieren. Es wird nicht genügen.
Es ist z.B., wenn man biologisch-dynamische Landwirtschaft betreibt, etwas anderes. Weil dann führe ich wirkliche Lebenskräfte, neue Lebenskräfte der Natur zu. Und, und die Erde als ganzes wird eine gute Entwicklung dann durchmachen, wenn der Mensch der Erde wieder Lebenskräfte zuführt. Lebenskräfte die er eigentlich selbst erzeugt. Und die er nicht jetzt wieder vernichtet und abtötet, sondern gelernt hat jetzt, so bewusst zu sein, dass er auch mit den Lebenskräften arbeiten kann. Das, das ist die nächste Stufe. Wir brauchen jetzt immer noch das Tote als Spiegel, um bewusst zu werden. Was ist es, wenn wir’s schaffen uns im Lebendigen zu spiegeln? Unser Geistiges im Lebendigen bereits zu erleben? Das ist der Sprung, vor dem wir stehen. Dann können wir ein lebendiges Denken entwickeln, ein lebendiges Bewusstsein entwickeln. Das eben auch sich einfühlen kann in die Lebenskräfte, die in der Natur tätig sind. Die in den anderen Menschen tätig sind, die, die wir ausströmen können. Ja seit, seit dem Beginn des Bewusstseinseelen-Zeitalters gehen wir immer mehr in die Richtung, dass es überhaupt möglich ist.
Die Anthroposophie sieht die Christuskraft als die große geistige gestaltende Kraft, die hinter der Weltschöpfung steht 0:55:14
Vielleicht ich möchte auch noch etwas dazu sagen, es hängt zusammen, dass wir uns mit dem verbinden können was man die Christuskraft nennt. Damit will ich jetzt nicht irgend eine Religion, könnte man sagen, in den Mittelpunkt stellen. Sondern das, was namentlich wir jetzt aus anthroposophische Sicht unter dem Christus sehen, ist, ja die große geistig gestaltende Kraft, die sowohl hinter der Weltschöpfung letztlich steht, sicher dahinter noch die Vatergottheit, wenn man so will, die aber genau so steckt hinter unserer Ich-Kraft. Und dieser Impuls kann in unserem Ich aufwachen.
Ich halte ja jetzt schon längere Zeit diese Apokalypse-Vorträge und da ist mir so ein Ausspruch immer wieder so im Gedächtnis geblieben, wo über die Menschen gesagt wird. Und zwar das sagt er schon zu den Menschen, also seinerzeit der Johannes. Aber er sagt es vom Christus aus, dass der Christus ausspricht, dass die Menschen die gleiche Vollmacht des Ich entwickeln können, die Ich von meinem Vater empfangen habe. So spricht der Christus. Die gleiche Wirkensmacht. Das ist ein gewaltiges Wort, dass das im Kern unseres Ich’s drinnen liegt, irgendwo. Und damit ist eine wirkliche schöpferische Kraft gemeint. Nicht wahr, in anderen Kulturen ist ja in Wahrheit der Christus unter einem anderen Namen auch bekannt. Bei den Indern z.B. hat man ihn Vishva Karman genannt. Das hängt mit Vishnu auch zusammen. Vishva heißt so viel wie all-, allumfassend. Und Karma, Karman heißt tätig sein, der Alltätige. Das ist der, der eigentlich die Welt wirklich dann geschaffen hat, sodass sie ins äußere Dasein tritt. Die Vaterkraft, bei den Indern ist es halt der Brahman irgendwo, steht im Hintergrund, eigentlich im Verborgenen. Aber das was es herausstellt, gestaltet, ist diese Kraft des Vishva Karman. Das Alltätige. Und unser Ich ist auch ein kleines Alltätiges. Etwas was als erstes sich selbst beständig schafft. Damit besteht es. Es ist in dem Sinn nichts Geschaffenes, sondern etwas, was sich schafft. Es ist nur ein Anstoß gekommen, aber dann muss es sich selbst schaffen. Und im nächsten Schritt ein bisschen darüber hinausgehen, die Welt umzuschaffen.
Das Transhumane: Der Mensch, der am eigenen Seelischen arbeitet, immer einen Schritt über sich selbst hinausgehend 0:58:07
Das ist der nächste Schritt. Zuerst einmal, ja, das eigene Seelische. Das ist nämlich noch was anderes. Das Ich ist sozusagen der Kernpunkt, der Funke in der Seele von dem alles aus geht. Aber die Seele selbst ist noch was anderes, das Seelische. Und die erste Arbeit beginnt an sich selbst. Der Mensch ist der, der immer über sich hinausgeht. Immer hinaus schreitet, immer einen Schritt weiter. Das könnte man auch als transhuman bezeichnen. Er schreitet immer über das für ihn bis gestern Mögliche morgen hinaus. „Den lieb ich der Unmögliches begehrt“, so heißt es irgendwo im zweiten Teil vom Faust.
Der Mensch schafft das. Er hat gewisse Fähigkeiten, aber er entwickelt sich weiter und das ist der Schritt über die Grenze hinaus. Und dieses, dieses Wunderwerkzeug - nein, Wunderwerkzeug kann man nicht sagen. Dieser Funke lebt in jedem von uns. Der ist nur so schwer zu fassen. Ist er groß, breit, dick, dünn? Das passt alles nicht. Es ist reine pure Tätigkeit, die in uns drinnen ist. Und das werden solche (zeigt auf das Smartphone) Kasteln nie haben. Dies ist nicht Tätigkeit, die von innen kommt, sondern ist von außen angetrieben. Das Geistige ist ein Antrieb von innen her. Und wir können nur alles miteinander verbinden. Auch unser Geistiges hat diese Dinge letztlich (zeigt auf das Smartphone) entwickelt. Es ist auch Geistiges, das das geschaffen hat. Aber unser Geistiges kann auch unser eigenes Wesen von innen her umgestalten, nicht nur von außen her auf dem technischen Weg, sondern von innen her beginnen mit dem Seelischen über die Lebenskräfte, ja bis in’s Physische hinein. Und das kann auch immer bewusster erfolgen. Wir tun’s. Nicht wahr, wenn wir denken allein schon tut sich in unserem Hirnkastel nicht nur, dass elektrische Impulse dort fließen, sondern es wird beständig umgebaut. Wir können es noch nicht bewusst. Aber wir arbeiten da schon bis ins Physische hinein sogar. Weil das hinterlässt seine Spuren. So wie man äußerlich die Falten mit der Zeit irgendwo sieht, die ganz charakteristisch sind, weil eigentlich unsere Seele darin spricht, irgendwie. Man sieht ob ein Mensch viel Leid erlebt hat oder viel Freude in seinem Leben. Das sieht man irgendwo im Gesicht. Und je älter man wird, desto mehr sieht man es halt. Und das ist eigentlich die Biografie. Steht irgendwo da drinnen, wenn man es lesen kann. Und das ist eigentlich, ja, sicher man will immer jungendlich glatt bleiben, aber eigentlich steht da noch keine Biografie dort drinnen. Es ist eigentlich was Schönes, wenn die Biografie sichtbar wird. Sie wird sichtbar nicht nur in den Falten, sie wird sichtbar in jeder Bewegung, die wir machen. Es verändert sich auch im Laufe der Zeit, es entwickelt sich weiter. An all dem können wir arbeiten und in all dem drückt sich aus die einzigartige Individualität des Menschen.
Heilung heißt, dass die Lebenskräfte des Menschen angeregt werde. Medizinische Leistungen sind meist "Reparatur" 1:01:19
Aus dieser Individualität heraus kann man nicht nur für sich etwas tun, sondern es verschenken in gewisser Weise, weitergeben an die anderen Menschen. Wenn es aus einem lebendigen Denken, aus einem lebendigen Fühlen heraus kommt, dann ist das eine wirksame Kraft für die anderen Menschen, aber auch für die Natur. Es macht einen großen Unterscheid aus welcher Gesinnung heraus, aus welcher Haltung ich tätig werde im Leben draußen. Wenn da das Richtige aus der Seele mitströmt, ja aus meinen Lebenskräften mitströmt, dann werde ich etwas Heilsames tun. Wenn es nur das Tote drinnen hat, dann will ich vielleicht zwar auch heilen, aber eigentlich repariere ich nur. Das ist ein großer Unterschied.
Es gibt vieles Bewundernswertes in der Medizin z. B. gerade Chirurgie habe ich schon erwähnt, auch „Chirurgie“ mit Hilfe von Medikamenten. Das ist nämlich im Grunde auch nichts anderes, als eine verfeinerte Art der Chirurgie. Da wird Großes geleistet. Heilung ist das nicht. Es ist Reparatur, das ist ein Unterschied. Heilung heißt, dass ich wirklich die Lebenskräfte des Menschen anrege, dass ich Kräfte gebe, die seine Lebenskräfte so anregt, dass sich das Ganze wieder regeneriert. Das wäre eigentlich der gesunde Prozess, dass diese eigenen Lebenskräfte immer wieder zur Heilung führen. Sicher, irgendwann geht das Leben auch zur Neige, dann klingt das aus, aber in einer harmonischen Weise. Es wird einmal die Medizin in der Zukunft ganz anders sein, als wir sie heute kennen. Heute brauchen wir halt diese Krücke, auch um gerade daran bewusst zu werden. Es ist auch ein Mittel, um bewusst zu werden an den ganzen Sachen, an den ganzen Sachen, die einerseits funktionieren, aber auch an den anderen, die nicht funktionieren. Wir lernen sehr viel daran einfach. Das ist wichtig.
Wissen Sie, diese Lebenskraft, die man ausströmt, das ist Liebe. Liebe ist viel mehr als ein Gefühl der Zuneigung, der Verbundenheit - das gehört auch dazu. Aber das ist zunächst Gefühl, etwas Seelisches, was in mir ist. Liebe ist noch mehr. Liebe ist Lebenskraft, die man spendet. In Wahrheit, in einer partnerschaftlichen Beziehung, in einer Ehe, wo dieses innige Vertrauen da ist, aber dieser innere Austausch auch in den Lebenstätigkeiten ist, in den Lebensgewohnheiten, die man gemeinsam entwickelt, wo man gemeinsam zusammen findet - da ist ein unheimlicher Austausch von Lebenskräften da. Darum ist es dann auch so schlimm, wenn ein Partner stirbt, weil, auch wenn man seelisch damit zu Rande kommt, dieser Austausch an Lebenskräften ist weg. Den muss man auf neue Art wieder finden, daher muss man dann wirklich rechnen damit, dass man diese Phase bewältigen muss. Da kann man noch so viel wissen vom Geistigen: Ja, ich weiß, du bist eh drüben, ich kann es vielleicht sogar erleben irgendwo. Aber die Lebenskräfte sind fortgegangen.
Das "Opfer des Intellekts" (Rudolf Steiner): Lebendiges Denken und Fühlen entwickeln 1:05:17
Das heißt, wie können wir diese Lebenskräfte entwickeln? Wie können wir ein lebendiges Denken entwickeln? Lebendiges Fühlen entwickeln? Ein Denken entwickeln, das weggeht vom bloß logischen Ableiten. Dabei sage ich nicht, dass wir das einfach streichen sollen. Ich bin eh zu blöd für die Logik, also bin ich prädestiniert fürs lebendige Denken. Das wird in der Regel nicht funktionieren. Rudolf Steiner gebraucht so ein schönes Wort, es spricht vom „Opfer des Intellekts“. Und opfern kann man aber nur etwas, was man hat. Was ich nicht habe, kann ich nicht opfern. Wer viel davon hat, kann viel opfern, viel loslassen einfach davon. Er kann diese Kraft benutzen, um bewusst zu werden und dann loslassen und in ein bildhaftes Denken hineinkommen, das sich eben der eigenen Ätherkräfte bedient, die da drinnen sind. Und trotzdem wach bleibt dabei. Wie tut man das?
Na, Goethe hat das z. B. ganz instinktiv sage ich einmal, in der Art gemacht, wie er sich mit der Natur verbunden hat. Wie er z. B. die Pflanzenwelt, die Tierwelt beobachtet, betrachtet hat. Eben ohne irgendwelche Theorien zu entwickeln, sondern mitzuleben, einfach mitzuleben und innerlich nachzuleben, was er da beobachtet, sozusagen die Pflanze draußen betrachten, beobachten. Jahrelang, immer wieder, wie sie sich entwickelt, wie sie sich verändert und im eigenen Erleben es immer wieder nachzuschaffen, bis das in mir ganz lebendig wird. Bis ich diese Wachstumsbewegung, diese Lebensbewegung dieser Pflanze, dieses Tieres ganz nachvollziehen kann. Dass ich selber Rose werden kann, dass ich selber Lilie werden kann, Schneeglöckchen werden kann in meinem inneren Erleben. Die Brücke finde zu dem Lebewesen da draußen. Als Naturwissenschaftler steht man immer der objektiven Welt gegenüber, es muss ja in der Naturwissenschaft - mit Recht - alles objektiv sein, mir gegenüber stehen und ich schaue von außen darauf und sage: Aha, so schauen die Blätter aus.
Goethe erlebte die Urpflanze - das Bildungsprinzip das hinter allen Pflanzen steht 1:08:06
Das ist einmal eine Vorstufe, um überhaupt wach zu sein. Aber dann muss ich langsam hineinkrabbeln in die Blätter mit meinem Bewusstsein, mit jeder Form von Anfang mitzuschwingen, sie mitzutanzen, es ist ja eigentlich: Formen entstehen aus der Bewegung heraus. Heute kann man das ja fast sichtbar machen mit Zeitrafferaufnahmen - wo man sieht, wie eine Blüte sich öffnet, entfaltet, wie eine Pflanze wächst. Goethe konnte das ohne Zeitrafferaufnahmen. Er konnte in sich diese ganzen Stadien verbinden zu einem inneren Erleben, zu einem inneren Bild. So kam er dann zu dem Begriff der Urpflanze, die er wirklich innerlich erlebt hat. Das ist das Bildungsprinzip das hinter allen Pflanzen steht. Das ist das Prinzip, das die Blätter baut, aber auch die Blütenblätter baut, usw. Er konnte es innerlich erleben. Beschreiben kann man das eigentlich gar nicht leicht. Das ist etwas, was man innerlich erleben kann. Natürlich für die Wissenschaft a bissl schwierig, weil das kann ich nicht in die Bibliothek stellen. Goethe hat zwar auch darüber geschrieben. Aber das eigentliche, was er erlebt hat, das muss man entweder selber nacherleben - die Urpflanze zum Beispiel - dann hat man sie. Ansonsten grüble ich erst einmal darüber, was hat der Goethe da eigentlich gemeint damit?
Wenn ich anfange es nachzuerleben und mir das nur bei einem Zipfel gelingt, dann weiß ich, was er erlebt hat. Das wird für die Zukunft, glaube ich, ganz wichtig sein, dass wir uns so in die Natur einleben können, aber auch in das Leben eines Tieres, eines anderen Menschen. In die Art zum Beispiel wie ein Mensch geht, ja auch wie seine Gesichtszüge geformt sind - mich einleben in das und beiseite stellen meine eigenen Sympathien und Antipathien. Die können die verschiedensten Ursachen haben, das kann karmische Ursachen haben aus einem früheren Leben, es kann aus sonstigen Kollisionen entstehen. Es gibt genug Ursachen, warum Menschen aneinander krachen oder sich total sympathisch sind. Aber einmal ganz neutral herangehen, gegenüberstehen - aber dann diese Kluft überbrücken und mich hinein leben. Nicht in das, was er mir erzählt. Das ist gar nicht so wichtig. Sodass ich sage, der ist so gescheit, ja toll, das ist gar nicht das Interessante. Das Interessanteste ist, wie bewegt er sich? Wie geht er? Wie ist seine Art zu sprechen? Gar nicht der Inhalt. Aber geht das flüssig? Ist das lebendig? Spricht er sehr trocken? Sehr klar? Da sind Dinge, die sehr viel über den Menschen aussagen. Dann lernt man die Menschen kennen.
Beim Menschen ist es in Wahrheit noch am einfachsten. Es wird schon schwieriger bei den Tieren und es ist noch schwieriger bei den Pflanzen. Also das heißt, anfangen müssen wir eigentlich mit den Mitmenschen. Und es gehört aber dazu natürlich auch, dass der andere es zulässt bis zu einem gewissen Grad. Es werden heute in der Gesellschaft sehr viele Masken getragen - es ist ein Bild für unsere Zeit überhaupt. Aber es geht auch um die Masken unseres Verhaltens. Ich bin z. B. Geschäftsführer und lege ein bestimmtes Verhalten im Betrieb an den Tag, wie es sich eben gehört für einen Geschäftsführer, damit mir auch alle folgen usw.. Aber damit erkenne ich den wahren Menschen dahinter in Wahrheit nicht, oder nur sehr wenig. Es geht darum, hinter diese Maske zu schauen. Hilfreich ist, wenn es der andere auch zulässt, es also eine Begegnung von Mensch zu Mensch wird, wenn man sozusagen diese Hüllen fallen lässt. Es ist wichtig erst die äußeren Hüllen fallen zu lassen. Und dann ist es gerade eine Vorschulung dafür, dasselbe bei den Tieren zu leben, wo es schon schwieriger ist und erst recht dann bei den Pflanzen draußen.
In der Natur das fortgestalten, was vielfach durch die Entwicklung aus der Vergangenheit zerstört wurde, was aber Anlage für eine Zukunft darstellt 1:12:50
Sehen Sie, dann gehen wir über unser Menschliches hinaus, ins Pflanzenreich, ins Tierreich, ins Mineralreich, sodass wir mit unserem Verständnis, aber auch mit unserer Willenskraft gestaltend dort eintauchen können. Und in der Natur das fortgestalten, was als Anlage drinnen ist, was jetzt vielfach durch unsere Entwicklung aus der Vergangenheit zerstört wurde, aber was Anlage für eine Zukunft ist. Sodass wir jetzt dann... die Erde ist im Prinzip über ihren Höhepunkt hinaus. Das muss uns nicht schrecken - es wird nicht gleich morgen aus sein. Sie hat schon ein paar Milliarden Jahre hinter sich, also auch äußerlich gesehen noch einige Zeit vor uns. Aber da hängt es davon ab, dass der Mensch mit Verständnis dabei ist. Dass er diese Anlagen weiter entwickelt, aufgreift, die in der Natur aus eigener Kraft nicht mehr herauskommen können. Sondern die wir hineinbekommen können durch unsere Schöpferkraft. Oder durch die Schöpferkraft, die durch das ICH fließt. Kunst ist eine Vorbereitung dazu. Kunst ist nicht nur etwas fürs nette und ästhetische Empfinden, es ist viel mehr, es ist eine Vorübung dafür, dass wir überhaupt mit lebendigen Kräften arbeiten.
Denn im Leben kommen wir nur mit dem technischen Verstand nicht aus. Er reicht nicht aus. Daher wird die ganze Umwelt- und Naturkatastrophe, die in Wahrheit da ist - mit dem toten Verstand alleine werden wir das nicht bewältigen können. Wir können sicher manches verzögern und verbessern. Es gibt vieles Offensichtliche, was man verbessern kann, aber das alleine wird nicht ausreichen. Wir brauchen mehr. Das müssen wir lernen. Das können wir lernen. Jeder kann das lernen.
Aus der Fülle schöpfen, durch mein Wesen durchführen und es dann wieder zurückgeben, in verwandelter, weiter entwickelter Form 1:15:06
Es ist ja dann ganz interessant, wenn in dieses Denken hinein... was eben in ein technisches Denken, in eine künstliche Intelligenz nie hinein kommt, nämlich Inspiration. Inspiration durch das, wenn ich erkenne, was wirkt an Geistigem da drinnen, ich kann das aufgreifen und kann das weiter gestalten, weiter befruchten. Aber im Sinne von schöpferisch sein - heißt, ich schöpfe aus der Fülle, führe es aber durch mein Wesen durch und gebe es dann wieder zurück, aber in verwandelter, hoffentlich erhöhter Form, in weiter entwickelter Form. Das ist es, was die Welt heute braucht. Das ist das, was wir Menschen einander geben können.
Das ist die erste Stufe. Daher der erste Schritt, für die Natur etwas zu tun, heißt etwas zu tun in unserer sozialen Gemeinschaft. Das ist nämlich die Vorübung dazu. Das ist die erste Stufe - wenn wir es dort schon nicht schaffen, dann werden wir es in der Natur erst recht nicht schaffen. Wir müssen miteinander zurande kommen. Nämlich zurande kommen in dem Sinn, dass wir wirklich tätige Liebe in diesem höheren Sinne leben können, indem wir Lebenskräfte einander zuströmen. Geradezu. Anfangs werden es kleine Tröpfchen sein. Kunst ist einfach die Vorbereitung dazu. Wen man es aus der richtigen Haltung, aus der richtigen Gesinnung macht, eben wirklich Künstler ist und aus diesen Lebenskräften schöpft. Nicht aus dem Kopf etwas konstruiert - es gibt heute viel Kunst, die in Wahrheit sich nur als Kunst gibt, die in Wahrheit aus dem Verstand heraus geschaffen ist.
Ja können kann die künstliche Intelligenz das heute auch schon. Es gibt heute schon Malprogramme zum Beispiel, das sagt man: male mir ein neues Bild von Van Gogh. Ja, geht! So dass selbst Kunstexperten, wenn sie nicht die Farbe analysieren, ob es schon alt ist, sondern rein nach der Pinselführung her, von dem nicht sagen können, ob das echt ist oder nicht. Weil das Programm kann alle die Gesetzmäßigkeiten, die der bestimmte Künstler in seiner Eigenart in alle seine Bilder hineingelegt hat, das kann das Programm analysieren und nach dem Beliebiges gestalten. Das ist gar kein Problem. Wirkliche Kunst ist das nicht. Es ist eine Reproduktion im Grunde mit Variation. Durchaus. Aber das ist noch nicht wirkliche Kunst. In der wirklichen Kunst kommt immer wieder ein neuer Impuls hinein. Etwas, was so noch nicht da war. Viele Künstler haben ein und dasselbe Bild immer wieder gemalt, und keines gleicht dem anderen genau. An dem entwickelt es sich gerade. Immer wieder fast dasselbe, aber eine neue Nuance, noch eine neue Nuance und noch eine und vielleicht am Ende sagt er: „Jetzt habe ich es erreicht!“ Und dann stirbt er vielleicht sogar. Weil es nichts mehr für ihn zu erreichen gibt. Weil es vollendet ist.
Auch so ein Gedanke. Wir als Menschen, sind wir doch froh, dass wir nie vollendet sind. Wenn es vollendet ist, ist es ein Endpunkt. Komplett ein Endpunkt. Wir als Menschen haben das Privileg immer unvollendet zu sein. Und das Privileg immer wieder irren zu können, Fehler machen zu können, aber aus diesen Fehlern zu lernen. Und das ist ein anderes Lernen, als wie die künstliche Intelligenz lernt. Die ist bis zu einem gewissen Grad auch lernfähig. Aber da ist kein innerer Impuls, keine Lebenskraft, die ausgestrahlt wird. Seelisch ist sowieso nichts dabei. Bei uns ist das alles drinnen. Da lebt unsere Individualität drinnen. Was die Technik hervorbringt, ist kollektiv.
Transhumanismus | Teil 2 (Fragen aus dem Publikum)
Frage zur "moralischen Technik" 1:19:36
Wolfgang: Haben Sie Fragen grundsätzlich dazu? Dass auch Sie ganz aktiv einbezogen sind! Fragen zum Transhumanismus? Zur Zukunftsentwicklung? Was so in das Thema hineinpasst oder auch was nicht hineinpasst.
Frage einer Zuhörerin zur Aussage R. Steiners: „Die Zusammenschmiedung des Menschen mit den Maschinenwesen“? Frage zur „moralischen Technik“
W.: Es ist die große Frage, wie das passiert! Man darf eben nicht ausgehen davon, dass das alles so ist, wie es heute praktiziert wird. Es wird eben gerade darum gehen, die Technik in Richtung einer moralischen Technik weiterzuentwickeln, d. h. einer Technik, die gerade davon abhängen wird, dass der Mensch zum Beispiel diese Ätherkräfte ausströmt und dass die Maschine nur dadurch überhaupt funktioniert. Das wird nur gehen, wenn auch eine entsprechende moralische Gesinnung da ist, sonst funktioniert das nicht. Es gibt dazu heute schon mehrere Ansätze und Versuche, aber mir ist nichts bekannt, was schon wirklich hundertprozentig funktioniert. Aber es sind Ansätze da!
Frage zum Keely-Motor 1:21:26
Frage einer Zuhörerin nach dem Keely-Motor?
W.: Ja, der Keely-Motor, das war schon zu Rudolf Steiners Zeiten am Ende des 19. Jahrhunderts. Da gab es diesen John Ernst Worrell Keely in Amerika, der einen Motor entwickelt hat, der eben nicht auf der herkömmlichen Antriebstechnik funktionierte, sondern, wie genau, das weiß eigentlich keiner so richtig. Er wurde vielfach für einen Scharlatan gehalten, was er wohl nicht war, aber er hatte natürlich ein großes Problem: die Maschinen haben nur funktioniert in seiner Gegenwart (Gelächter im Publikum). Jetzt wollten sie schon eine große Aktiengesellschaft gründen, aber da ist es blöd, wenn die nur in seiner Gegenwart funktioniert (wieder Gelächter im Publikum). Eine individualisierte Technik auch. Das wird, denke ich, kommen. Diese „Zusammenschmiedung des Menschen mit den Maschinenwesen“ ist in diese Richtung gemeint. Es könnte auch natürlich in die falsche Richtung laufen. Dann ist es nicht so gut. Es liegt halt immer an uns Menschen, weil es beide Kräfte braucht, einerseits diese todbringenden Kräfte, also die Abbaukräfte und andererseits die Lebenskräfte, das wichtige ist, dass sie im Gleichgewicht sind. Also auch nur etwas Lebensspendendes alleine im Übergewicht wäre auch nicht gesund. Das muss man auch dazu sagen. Es geht um das richtige Gleichgewicht. Nur lebensspendende Kräfte alleine wäre auch zu viel. Das Leben muss begrenzt werden. Wenn Leben z. B. zu sehr zu wuchern beginnt, dann ist es ein Krebswachstum im Grunde. Das ist überschäumendes Leben das immer weiter geht. Und nicht eben diesen Sterbensprozess hat, in eine Form zu sterben, dass es eine bestimmte Aufgabe dann erfüllen kann und sich auf die auch begrenzt.
Frage zur Verbindung Mensch-Maschine 1:24:08
Frage einer Zuhörerin zum Phänomen: wenn man mit der Maschine lieb ist, dann geht sie wieder?
W.: Ein Physiker, ein Nobelpreisträge steht auf Ihrer Seite, der war nur allerdings das Gegenteil davon. Das war der Physiker Wolfgang Pauli, hat Quantentheorie mit entwickelt sehr wesentlich, hat den Aufbau der Atome genau geschildert, wie das heute ist. Er hat aber noch eine Eigenschaft gehabt, er hat durch sein ganzes Lebensschicksal sehr viele Imaginationen und geistige Erlebnisse auch gehabt, hat anfangs nichts damit anfangen können, war dann mit dem C. G. Jung in Verbindung, der ihm dabei geholfen hat das ins Bewusstsein zu heben, der erstens einmal eine wichtige Begegnung war, was er immer wieder gesagt hat: „Er sieht den Geist der Materie und er geht um mit ihm, aber er mag ihn irgendwie nicht, wechselseitig nicht.“ Der Pauli war verschrien, wenn er irgendwo in einer Universität ins Labor gekommen ist, dann ist sicher eine Maschine ausgefallen. Da gibt es eine ganz nette Anekdote, ich glaube, in Heidelberg war es, nein Verzeihung, in Göttingen war es, an der Universität, ein großes Experiment war angesagt, alles scheint zu funktionieren, plötzlich macht es Wumm und die ganze Apparatur zerreißt es. Alle schreien „Pauli, Pauli“, aber der Pauli war gar nicht da (Gelächter im Publikum), dann hat sich herausgestellt nachher, er ist just genau zu der Minute mit dem Zug durch Göttingen durchgefahren (großes Gelächter im Publikum). Wenn es nicht stimmt, ist es jedenfalls gut erzählt. Ja, aber es gibt eine Verbindung des Menschen mit der Maschine, das ist richtig! Jeder gute Autofahrer, der Rennfahrer, er spürt sein Auto. Er spürt es als Ganzes. Er bewegt es wie seinen eigenen Körper. Er spürt es geradezu was da hinten sich abspielt.
Frage zum Herzschrittmacher 1:26:57
Frage einer Zuhörerin zum Herzschrittmacher? Wie kann denn der Mensch das begleiten?
W.: Beim Herzschrittmacher ist es das Problem, dass er natürlich einen starren Takt drinnen hat, das Herz aber eigentlich einen lebendigen Rhythmus. Nur, das Problem ist, wenn das Herz oder der Mensch aus sich heraus nicht mehr fähig ist diesen Rhythmus zu halten. Das ist sicher für denjenigen Menschen eine Schicksalsaufgabe jetzt dieses Wechselspiel zwischen der einerseits völlig aus dem Rhythmus geratenen Herzfrequenz und dem strengen Taktgeber des Herzschrittmachers da die Balance zu finden, also d. h. es ist eigentlich auch ein gewisser Lernprozess. Der aber natürlich nicht da oben im Kopf stattfindet, sondern der ganz aktuell im Tun stattfindet. Das heißt, er muss es schaffen, die Herzkräfte lebendig genug zu halten, um diesen starren Takt abzufangen, aber auch nicht ganz ins chaotische Tun reinzukommen. Das ist das Problem, dann braucht man einen Herzschrittmacher, wenn der Rhythmus ins Chaos geht.
Anmerkung eines Zuhörers: Aber das ist unterbewusst.
W.: Ja, es ist unterbewusst, ja, aber gerade dort, das ist der Punkt, ist die ICH-Tätigkeit ganz stark. Wir dürfen nicht glauben, dass ICH-Tätigkeit immer nur das ist, was uns bewusst ist davon. Im Gegenteil, es ist das sogar der kleinste Teil davon. Für die Zukunft wird es immer wichtiger, dass wir es bis dorthin bringen, ins helle Bewusstsein. Aber zum Beispiel unser ICH liegt drinnen in der Art, wie wir gehen, in der Art, wie wir unsere Bewegung machen, man merkt das, im Haus bei uns, da ist nur einer, der über mir wohnt, da ist es nicht schwer. Aber Sie kennen das sicher auch, man hört jemand die Treppe raufkommen und weiß genau, wer das ist. Man erkennt ihn am Gang. Man könnte nicht sagen, wieso, was es ist, woran es liegt, man könnte es nicht genau beschreiben, aber man weiß es genau. Weil die Individualität drinnen liegt. So ist es aber nicht nur beim Gang, so ist es bei der Herzbewegung, bei allem, beim Atemrhythmus, bei allem ist es drinnen. Und da liegt wirklich viel mehr vom ICH drinnen als von dem, was sich einer über sich selber denkt. Wenn er sagt, ja, ich bin Akademiker und habe einen tollen Job, das ist alles nicht das ICH. Das sind die Randerscheinungen. Kann eh gut sein. Aber das macht es nicht aus.
Frage zur Strada-Maschine 1:29:26
Frage eines Zuhörers: Wie wäre der Denkansatz zur Strada-Maschine?
W.: Das ist jetzt eine Schicksalsfrage. Die habe ich mir auch schon oft gefragt! Ich habe mir oft schon das Modell angeschaut, es gibt ja das so ein Modell oder ein Foto davon zumindest. Die sogenannten Strada-Maschinen. R. Steiner hat vier Mysteriendramen geschrieben, d. h. ein Drama, da ist eine Menschengemeinschaft die gemeinsam einen geistig strebenden Weg geht. Da kommt ein Doktor Strada vor. Und der hat eine Maschine entwickelt, die sehr unscharf beschrieben wird. Jeder Mensch soll sie zuhause benützen können, so dass er von Zuhause aus arbeiten kann und wie auch immer, mehr geht’s nicht heraus. Aber es soll jedenfalls eine Technik sein, die mit dem sozialen Leben der Menschen gut zusammenwirkt, sie sich gut ins Leben einfügt, aber wie diese Maschine funktionieren soll, nach dem Modell, ich muss ihnen ganz ehrlich sagen, ich habe keine Ahnung. Ich hab schon viel gelesen darüber, überzeugt hat mich nichts. Es ist Vieles spekulativ, es schaut recht nett aus die Teile daran. Ich weiß es nicht. Aber mit einem hängt es sicher zusammen, es hängt eben zusammen mit dem 'Ätherkräfte fokussieren zu können', Lebenskräfte fokussieren zu können und mit Sicherheit so, dass da der Mensch dabei eine Rolle spielt, also zumindest als Vermittler dieser Lebenskräfte, von Lebenskräften, die vielleicht durch ihn durchgegangen sind. Wie man das umsetzt technisch... weiß ich noch nicht - sonst hätten wir's vielleicht schon. Ja, ich weiß es nicht, wirklich.
Frage zur Regeneration von Nerven 1:31:34
Frage einer Zuhörerin: Sie haben anfangs des Vortrags gesagt, mit der Geburt, schon mit dem Baby, sterben soundso viele Nerven ab, und das ist schon die erste Konfrontation, dass man sich so bewusst…, hab ich das richtig verstanden?
W.: Ja, ja, das ist richtig.
Zuhörerin weiter: ..und Nerven bauen sich zwar, glaub' ich, auch wieder auf, aber nicht die gleichen, oder...?
W.: Ja, es ist so, also nicht alle Nerven regenerieren sich. Es gab lange Zeit überhaupt das Dogma, dass Nervenzellen sich überhaupt nicht regenerieren können - weiß man heute, dass das falsch ist - also es gibt z.B. gerade bei den Schläfenlappen, darunter, die sog. Hippocampi. "Hippocampus" heißt auf Deutsch Seepferdchen - nur weil das so ähnlich ausschaut - das sind also Gehirnstrukturen, die da unter den Schläfenlappen liegen, und von denen weiß man, dass sie viel mit der Gedächtnisbildung zu tun haben - nicht dass dort alles gespeichert ist, aber jedenfalls sind sie notwendig für die Gedächtnisbildung. Und da ist man draufgekommen, dass sich diese Zellen sehr gut erneuern, während so oben, an der Hirnoberfläche, sterben täglich, weiß ich nicht, zehntausend, hunderttausend Nervenzellen ab, und wir lernen - ich sag' immer - wir lernen mit immer weniger Hirn auskommen.
Frage zu hyperaktiven Kindern 1:33:00
Frage einer Zuhörerin: Also, wenn ein Kind jetzt...kann es sein, dass ein Kind einfach nicht fähig ist, dass diese Nerven nicht absterben genügend, sodass es, nicht richtig auf die Erde kommen kann? Weil, ich hab' kürzlich ein Kind mit 5 Jahren oder so, der ist hereingekommen, und dann hab ich auf einmal so ein Bild gehabt, der ist von einem zum andern gelaufen, und da wollte er runterhupfen und da und da. Ich hab' so ein Bild gekriegt: Der hat lauter Antennen da - hab ich gesehen an ihm, außen dran - und alle Antennen sind aktiv und er muss jede Antenne bedienen.
W.: Ja, ja. Das ist heute gar nicht so ein seltenes Phänomen. Da ist sehr viel heut in den Sinnesreizen drinnen... - sind eben auch diese hyperaktiven Kinder dann oft auch, was reinkommt, das ist also sehr häufig heute. Und... - die Ursachen dafür... - ja, sicher, unsere hochtechnisierte Umwelt, die sehr unharmonisch ist und der die Kinder zu früh ausgesetzt werden, spielt sicher eine Rolle. Man muss sich denken, das hat ja in gewaltigem Maße zugenommen, also in den letzten Jahren und Jahrzehnten eigentlich schon. Ich meine, wenn man nimmt das Smartphone... - wie lang gibt's die? Ich weiß nicht, beim ersten Apple iPhone, das war.... - 2007 kam das da raus, und heut' kann keiner mehr leben ohne irgend so ein Zeug. Nämlich nicht nur bei uns, sondern auch in Afrika, die haben vielleicht keinen Strom, kein Wasser usw. - aber ein Handy haben sie und lässt man ihnen auch zukommen, damit sie ja an dem Netz dranhängen. Natürlich, auch die ganze Durchstrahlung mit den elektromagnetischen Wellen, Funkwellen auf allen Ebenen, spielt eine Rolle. Trotzdem, es gehört zu unserer Zeit dazu, also wir werden es nicht erreichen, dass das plötzlich weg ist. Es wird sogar mehr werden. Also es geht darum, entsprechende Gegenkräfte zu entwickeln - weil, die elektrischen Kräfte, die hängen mit den todbringenden Kräften zusammen, und wir brauchen das Gegenteil, also wir müssen einfach eine Gegenkraft entwickeln.
Anmerkung einer Zuhörerin: Können Sie dazu ein bisschen mehr sagen?
W.: Naja..., mit dem 'Gegenkraft entwickeln' sind wir schon wieder bei dem lebendigen Denken, das einmal das Erste ist, das man üben sollte - und das uns wahnsinnig schwer fällt. Wir werden natürlich auch in der Schule heute trainiert auf das Kopfdenken - das ist eigentlich komplett unnatürlich. Man müsste viel mehr aus dem Tun heraus, und dann immer mehr aber aus der Beobachtung dessen, was ich tue - an dem reifen. Aber probieren... - einfach auch die Kinder probieren lassen etwas, aber dann sie führen: Ja, was siehst du dabei, was hast du dabei erlebt... usw.
Aber nicht: Ich geb' ihnen die fertige Kurzregel, die kannst du auswendig lernen und die Kinder haben keinen Bezug dazu. Das ist sicher für den Menschen ein Gift: In seinem Gedächtnis, im Denken belastet zu sein mit Dingen, die... - ja, ich sag' einmal - die ihn in Wahrheit innerlich nichts angehen, die ihm völlig fremd sind - die sie halt aufnehmen, weil es halt gelehrt wird und man ihnen sagt, sie müssen's haben, aber sie verstehen eigentlich gar nicht warum, innerlich. Als Erwachsener benutzt man's halt dann, weil wir es so gelernt haben, aber vielfach verbinden wir auch keinen wirklichen tieferen Sinn damit - es ist halt so eine Gewohnheit, die da drinnen steckt. Und Ätherkräfte, Lebenskräfte, hängen mit Gewohnheiten auch zusammen. Also Lebenskräfte fördert man am besten dadurch, dass man sich gute Gewohnheiten..., gute Gewohnheiten! ...
- ja, man kann das Gegenteil auch machen, schlechte Gewohnheiten gibt's auch - aber: Gute Gewohnheiten... - und d.h. vor allem einen gewissen Rhythmus in das Leben hineinzubringen auch. Lebenskräfte arbeiten mit dem Rhythmus, also d.h. eben auch: Eine Technik der Zukunft, die mit Lebenskräften arbeitet, wird auf dieses rhythmische - ich möcht' sogar sagen - musikalische Element gehen. War übrigens beim Keely auch so - also er hat das musikalisch oft eingestimmt, die ganzen Sachen. Weil, es geht um diesen Rhythmus, der drinnen ist. Und Rhythmus ist aber auch eben nicht 'starrer Takt' - so wie beim Herzschrittmacher halt, der hat also im Prinzip einen starren Takt. Rhythmus... schwingt! Ist zwar am Takt dran - aber, es ist nie exakt gleich, und es ist nie vorherberechenbar, es wiederholt sich nie genau gleich, es schwingt hin und her. Auch in der Kunst... - wenn man spielt oder so, sagen manche: Ja, die sind technisch perfekt! Und es berührt trotzdem nicht. Es ist alles exakt gespielt. Es ist zu exakt, es lebt nicht. Es sind die kleinen Abweichungen - vielleicht sogar mal ein kleiner Patzer drinnen - der es echter macht und authentischer macht, als wenn's einfach... fast mechanisch runter - das kann ein Computer perfekt. Wenn ich dem eine Partitur geb', der spielt mir das vor, im richtigen Takt - präzise!, vollkommen präzise, aber es klingt... fürchterlich. Ich weiß das, weil ich hab' so ein Notensatzprogramm zuhause, es klingt fürchterlich. Trotzdem. Natürlich, man erkennt die Melodie, alles, man kann sagen: Ja exakt, es stimmt. Aber Seele sozusagen, Leben ist da nicht drinnen. Leben hat immer diese Abweichungen, diese Dynamik drin, das nie sich in genau gleicher Form wiederholt.
Frage zum Bewusstseinswandel 1:39:13
Frage einer Zuhörerin: (sinngemäß zusammengefasst): Sie haben heute auch einmal gesprochen von einem gewissen Sprung, einer Veränderung, die jetzt irgendwie ansteht....
W.: Ja. Naja, eben in dieses: Ein Bewusstsein wirklich für das bekommen, was Leben bedeutet - im Unterschied zu einer mechanischen Erklärung. Es ist ja heute auch so: Wenn in der Naturwissenschaft heute "Leben" erklärt wird, wenn man sagt, ja, das kann man naturwissenschaftlich erklären... - aber dann erklärt man gerade den wichtigsten Teil nicht. Ich meine, eben, wie ich es vorher sagte: Absterbekräfte und Lebenskräfte müssen im Gleichgewicht sein. Daher: Überall wo Lebendes ist, ist immer auch die Absterbekraft drinnen. Die kann ich mit der Naturwissenschaft, wie sie heute ist, mit der Art des Verstandesdenkens, wie wir es heute haben, erfassen - den Teil erfassen. Und das heißt in Wahrheit, die eigentliche Lebenskraft haben sie nämlich nicht. Sie erkennen nur das, was sozusagen fortrollt auf mechanische Weise. Es ist zwar einmal aus dem Leben herausgestorben, und ist sozusagen wie ein festgehaltenes Bild des Lebensrhythmus - nur, der schwingt jetzt nicht mehr lebendig. Der hat jetzt seine starre Gesetzmäßigkeit, und mit der funktioniert's nicht. Nicht einmal... - unser ganzes Planetensystem ist auch so ein lebendiges System, und daher wiederholt sich keine Konstellation jemals genau gleich wieder. Ähnlich! Immer wieder ähnlich, klar, aber niemals genau gleich. Und das ist ein Spiegelbild auch für den Zeitlauf dann irgendwo, aber im guten Sinne, es wiederholt sich nichts genau gleich, aber in ähnlicher Weise kommt es rhythmisch immer wieder. Immer wieder, und dann entwickelt sich's fort.
Frage zur modernen Architektur
Frage eines Zuhörers: Ja, wenn ich eigentlich die Architektur, die wir in den letzten Jahrzehnten - in den letzten 10, 15, 20 Jahren erleben... - ...-?-... ... wie im Starren verharrt ...
W.: Ja, absolut. Absolut, ja.
Zuhörer weiter: ...das ist völlig, das ist ein Ausdrucksbild, das ist ...-?-... dieses Kubische, dieses Starre...
W.: Das stimmt, ja. Das stimmt. Ja, ich mein', es ist halt dieses starre Prinzip, dieses Arbeiten mit dem Toten... - in einer gewissen Weise ist es halt was, was auch Aufgabe des Menschen ist, und was das Neue ist, was mit der Erdentwicklung gekommen ist. Ich mein', vorher war alles viel flüssiger, viel beweglicher - die Erdentwicklung hat eigentlich erst so richtig dieses feste, kristalline, würfelförmige Element gebracht. Und das ist der Tod, der aber überwunden werden muss. Es ist ganz interessant, dass in der Apokalypse des Johannes... - am Ende, ganz am Ende kommt dann das Bild des Neuen Jerusalem. Und das ist im Wesentlichen ein Kubus, ein Würfel - sozusagen der jetzt vollendete -vergeistigte- Würfel. D.h. es geht darum: Was lernen wir aus der Auseinandersetzung mit diesem ganz Viereckigen, Kubischen, Würfelartigen - mit dem Toten einfach.... Und das ist genau der Grund, warum wir nicht abbiegen sollten: Ja, wie umschiffen wir das, dass wir ja nicht berührt werden damit! Dann ist es auch ungesund, dann geht's an unserer Entwicklung vorbei. Also es geht darum: Sich mit dem auseinandersetzen - aber dem Leben zuzuströmen. Dann wird es heilvoll sein für die Zukunft, in dem Maße in dem wir das tun. Und darum - eben um wieder auf das Denken zurückzukommen: Ja! Sich auskennen im Verstandesdenken, nicht sagen, Logik interessiert mich nicht, was geht mich das an. Durchaus auch sagen: Ich will wach sein - jeder in seinem Feld. Nicht jeder muss jetzt ein Mathematiker oder was werden, aber das gibt es in jedem Feld.
Einerseits... - man merkt es ja, Verstandesdenken... -ich sag' immer "das Kopfwehdenken" dazu, wo man sich halt den Kopf zerbricht über Dinge - das ist schon gut. Also nur immer zu sagen - nein, ich wart' auf die Inspiration, die kommt... - ja..., ist auch nicht gesund. Die kann auch schon kommen, aber die muss man sich halt mühsam erarbeiten, und da muss man auch Knochenarbeit, im wahrsten Sinne des Wortes, Knochenarbeit leisten. Und dann trotzdem noch die Kraft zu haben, das aber loslassen auch zu können - das Opfer des Intellekts zu bringen - und dann kommt eine gesunde Inspiration herein. Dann kommt das herein, was man ja Weltendenken nennen könnte, d.h. man wird inspiriert durch die Gesetzmäßigkeiten, die Weisheit, die überall um uns herum - auch in uns, in unserem Körper - waltet. Von dem wird man nämlich inspiriert. Es ist ja alles da! Nur wir verschlafen es, wir kriegen es nicht mit.
Anmerkung einer Zuhörerin: Im Schlaf schon!
W.: Im Schlaf schon, ja!
Zuhörerin weiter: wenn man aufwacht, dann weiß man's oft. Da hat man oft super Ideen.
W.: Stimmt! Ja, ganz genau! Das ist so der letzte Rest, den man noch erhaschen kann irgendwo, und da heißt es halt: Ja, sich geistig üben - dann kann man mit der Zeit vielleicht ein bisschen mehr erhaschen.
Fragen zum Thema Impfen 1:44:57
Frage einer Zuhörerin: In den Apokalypse Vorträgen von Ihnen, das sprechen Sie über das Impfen. Und da habe ich mich sehr verwundert, weil ich mich eher so …wir leben unter Menschen, die das eher recht kritisch sehen, ähnlich wie Todesspritze oder so - und Sie sehen das eher nicht so schlimm?
W.: Na ja…Ich sag .. es trifft dasselbe zu, was wir vorher besprochen haben. Es heute natürlich zwei Strömungen. Impfungen haben in gewissen Fällen Wirkungen, die Schlimmeres verhindern. Das ist gar keine Frage. Ich weiß ja nicht, wenn man zum Beispiel jetzt in den Dschungel fährt oder irgendwo und sich gegen Gelbfieber oder sonstiges nicht impfen lässt wird man wahrscheinlich als Europäer ein Problem kriegen. Mit ziemlicher Sicherheit. Man wird durch die Impfung auch ein Problem kriegen, in den meisten Fällen. Es ist halt dann wirklich die Frage, was schlimmer ist.
Ja wie es jetzt mit der gegenwärtigen Impfung ist, ist ein ganz anderes Kapitel natürlich, ich meine erstens ist es ein, ich will nicht sagen neuer Impfstoff, das ist es nicht, weil man arbeitet an dem Prinzip seit über 20 Jahren, also es ist nicht so sensationell heraus, nur es spricht für sich, dass bis jetzt noch kein einziges Medikament auf der Basis zugelassen wurde, bis zur Corona Impfung hin. Also man durfte sehr viel auch versucht haben, auf dem Weg der Krebsbekämpfung und so weiter, auf dem Weg zu bearbeiten einerseits, also, weil es angeblich oder wirklich gewisse Viren gibt, die Krebs erregen können und vor allem aber auch weil man hofft damit, die Krebszellen selber anzugreifen und umprogrammieren zu können so zu sagen. Es ist zwar bei dem jetzigen RNA-Wirkstoff nicht so, dass das direkt in das Genmaterial eingespeist wird, das wäre eher beim einem DANN-Medikament der Fall, so etwas plant man eben auch für Krebsbehandlung, dass man eben die DNS, das Erbgut so zu sagen, entsprechend bearbeitet, dass es eben nicht mehr dann dieses Krebswachstum hat. Da war aber bis jetzt noch nichts erfolgreich, muss man dazu sagen. Also im Gegenteil, es waren eher ziemliche Nebenwirkungen, aber, die bei jeder Impfung vorhanden sind, die können schwerer oder leichter sein, je nachdem, also das ist nicht unglaublich erfolgreich im Moment.
Und wenn ich ehrlich bin, wenn ich mir anschaue, jetzt, haben sie sagt, also, wenn die Impfungen da sind, dann ist das Problem vorbei. Wir haben jetzt schon wieder höhere Zahlen als im Vorjahr und sie steigen schneller. Also merken tue ich nichts davon. Nein, aber was ich, meine Haltung zum Impfen ist, wichtig ist mir, ganz wichtig ist mir, dass es die freie Entscheidung jedes Menschen sein muss. Aber, weil es ist ein gravierender Eingriff auf jeden Fall in seine Lebenskräfte, also man muss denken, grad Impfungen, die also auf das Immunsystem gehen, das Immunsystem ist, ich möchte fast sagen, das individualisierteste System in unserem Körper, das wir haben. Das lernt ganz auf individuelle Weise, bei jedem Menschen anders, nie genau gleich und, und das ist ein Prozess, der sehr wesentlich auch ist für seine ICH Entwicklung, dass er selbst diesen Prozess, diesen Lernprozess durchmacht und wie weit da eben Impfungen, ein relativ künstlicher Eingriff, ein sehr einseitiger Eingriff ist, ist eine Frage, ich will sie für niemand entscheiden, ich möchte nur, wichtig sagen, was ich für absolut schädlich halte ist, wenn man es erzwingen wollte. Ich denke nicht, dass es sich irgendwer in Österreich traut es zu erzwingen, nur das Blöde ist halt da, der indirekte Zwang, der heute da ist, es ist halt das Fiese, Verzeihung, wenn ich das, das sage, dass man..
Anmerkung eines Zuhörers: bitte, im nächsten Bewusstsein oder in der nächsten Ebene, wahrscheinlich….
W.: Ja, ja ich behaupte sehr stark, also, wenn man ein starkes lebendiges Denken und diese Sachen entwickelt, die eben auch mit dem Immunsystem zusammenhängen, also man kann sehr viel durch geistige Arbeit für die Gesundheit auch tun, für die Lebenskräfte, aber, wenn man wirklich nachhaltig übt, gute Gewohnheiten in diesem erweiterten Sinn sich, sich aneignet, dann hat das Wirkungen, nicht nur, dass man sich seelisch besser fühlt, sondern auch wirklich bis in die Lebenskräfte hinein. Ob das alles abfangen kann, ob wir schon so weit sind, ist ein anderes Kapitel, sicher im Allgemeinen noch nicht. Aber dort sollte es hingehen.
Anmerkung einer Zuhörerin: Steiner hat doch sehr klar vorausgesagt oder prognostiziert, eine Impfung, die uns von unserem Herrn abschneiden wird.
W.: Ja.
Zuhörerin weiter: …und es spricht doch vieles dafür, dass es genau diese Genbehandlung sein könnte.
Ja, es ist wahrscheinlich ein Schritt, der in diese Richtung gehen könnte, ich sage es bewusst sehr vorsichtig. Das Thema ist also ein sehr Kontroversielles. Es ist aus geistiger Sicht ist es wirklich problematisch. Weil so ein Eingriff in das individuellste System des Menschen ist. Und - und damit einfach den Menschen weg von seinem ICH führt, irgendwo und, und wir brauchen aber heute genau das Gegenteil. Und es ist natürlich verbunden auch damit, wie das Ganze abläuft, dass der Mensch in so ein Regelwerk dann eingespannt wird, was er alles tun darf und nicht tun darf und soll und wo die Leute, die Menschen dann, und das ist das noch Schlimmere, es dann auch OK finden und einfach es verinnerlichen und dann wird es auch eine Gewohnheit. Ich überlass Ihnen zu sagen, ob das dann eine gute Gewohnheit ist oder nicht. Ich will´s nicht entscheiden, also, mir ist wichtig, dass jeder Mensch die freie Entscheidung, die wirklich freie Entscheidung darüber hat. Und dass es nicht so einen Druck über die Hintertür gibt, du darfst dann nicht mehr das und nicht mehr das, du darfst eigentlich nur mehr in deinem Kammerl sitzen, das kann´s nicht sein.
Anmerkung einer Zuhörerin: Die freie Entscheidung ist ja momentan also von mir aus gesehen fast nicht möglich, wenn’s schon, wenn ich sag ich brauch’s nicht. Aber diese Unfreiheit, die so geschehen jetzt oder diese Unwahrheiten oder die Einseitigkeiten in den Berichten oder die Zahlen, was sie von den Zahlen sagen, dass sie jetzt steigen,…
W.: Die Zahlen sind in besten Sinne Hausnummern. Muss man ganz ehrlich sagen, wenn selbst die WHO sagt z. B. die PCR-Tests alleine sagen nichts aus, sagen nichts aus, ob der Mensch eine eigentliche Infektion hat, also dann auch Symptome entwickeln wird, ob er ansteckend ist, weil man damit nicht feststellen kann, ob das aktive Viren sind oder Abgetötete. Das … und dann die ganzen Toten mit Corona oder durch Corona oder jetzt ist der PCR-Test schon nicht wirklich aussagekräftig und wenn einer, weiß ich nicht, wenn Du jetzt sagst Unfallopfer, wenn‘s Corona-positiv getestet sind, ist er auch an Corona gestorben obwohl er eigentlich, weiß ich nicht, in ein Auto reingefahren ist.
Zuhörerin weiter: Insofern ist so eine Freiheit jetzt oder so, wie wenn’s ausgewogen wäre, der Mensch könnte sich so und so entscheiden, das ist das nicht.
W.: Nein, im Moment wird alles getan, um nicht die Freiheit aufkommen zu lassen. Das ist aber wirklich der große Geisteskampf unserer Zeit auch. Also um diese Freiheit müssen wir kämpfen, sage ich mal. Jeder für sich. Und man muss sich klar sein, dass da die Verantwortung des Menschen drinnen liegt. Wir brauchen keine Menschen, die im Grunde nicht verantwortlich sind, sondern nur brav folgen. Ich meine, das haben wir oft genug erlebt, was Systeme, wo man brav zur Pflichterfüllung geht - mitlauft. Das war noch nie wirklich heilsam.
Auditorium: Und dann immer nur zuschauen, oder?
W.: Ja, immer nur zuschauen, ja. Ich meine, der Erich Fromm hat schon gesagt, der Aufruf zum Ungehorsam. Also, man darf nicht immer zu brav sein. Ich meine, man muss nicht die anderen Menschen provozieren oder so Dinge, aber…
Auditorium: Meine Tochter hat mich angerufen heute, sie ist 20 Jahre alt und .... sie muss sich jetzt impfen lassen, weil sie wollte den Druck nicht mitmachen.
W.: Ja, es ist, man sieht auch, es ist in der Gesellschaft jetzt eine totale Polarisierung entstanden und es wird auch alles getan dazu, um sie zu schüren. Und so, dass kaum mehr Vermittlung möglich ist. Und das ist eine sehr ungute Situation.
Auditorium: Aber für Sie ist es nicht so, dass es so etwas gibt wie die Sicht.....so eindeutig zum Durchführen …
W.: Nein, das ist es sicher nicht. Ich meine, sie hat Probleme und sicher größere oder kleinere Probleme, auch Rudolf Steiner sagt, ist gegenüber dem Impfen auch einigermaßen kritisch, sagt aber vor allem wenn man sich geistig entwickelt, braucht man sich nicht fürchten. Er hat sich selber auch gegen Pocken impfen lassen und tatsächlich auch also, obwohl er auch sehr kritisch darüber gesprochen hat, aber, also man kann sich schon schützen dagegen. Aber es ist, wichtig ist, der beste Schutz ist, dass man aus freier Entscheidung sagt so oder so und dann auch dazu steht - innerlich. Bitte.
Frage zur Meditation 1:55:42
Auditorium: Wie Lebenskräfte oder auch Pflanzenwachstumskräfte in der Meditation zusammenhängen, also eine Verbindung schaffen, oder?
W.: Ja, ich meine, wenn man Mediation macht, schon, wenn man versucht, das z. B. in eine Imagination hineinzukommen, bedient man sich der Ätherkräfte, der Lebenskräfte. Die sind die Kräfte, die in der Natur bilden, gestalten oder Bilder erzeugen im Bewusstsein. Also das heißt, wenn ich Konzentrationsübungen mache, Meditationsübungen, verwende ich diese Kräfte. Weil es sind ja keine starren Bilder, sondern es sind ja diese lebendig entstehenden Bilder, um die es geht. Und, und das heißt, indem ich das pflege, habe ich aber umgekehrt, die Rückwirkung auf die Lebenskräfte. Also das heißt, die Kräfte, die dann in den Organismus gehen und den gesund halten, gesundmachen. Jetzt darf man sich natürlich keine Wunder erwarten. Also jetzt meditiere ich zweimal und alles ist weg. Das wäre nett, aber so leicht ist es halt auch nicht. Und daher brauchen wir tatsächlich heute oft noch eine Unterstützung durch gewisse Heilmittel oder so - gab es ja auch in der Vergangenheit, aber es wird in der Zukunft viel mehr möglich sein, direkt. Aber das ist jetzt noch vielleicht noch in Jahrhunderten zu messen. Das ist auch nicht gleich morgen, weil das müssen wir uns erst die Fähigkeit erwerben. Weil im Grunde ist man immer selbst der Heiler. Es gibt keine andere Heilung als eine Selbstheilung in Wahrheit. Man kann sie nur unterstützen indem man bessere Bedingungen schafft, Anregungen für die eigenen Lebenskräfte sich holt. Aber tun müssen es die Lebenskräfte selber, also man kann es nur selber tun. Und da hilft dem alles geistige Streben, bei dem man gute Gewohnheiten entwickelt, weil das stärkt die Lebenskräfte.
Corona-Krise und Transhumanismus 1:57:49
Auditorium: Das Wort Transhumanismus ist doch eigentlich erst seit der Coronakrise so bewusst?
W.: Ja
Auditorium: Sehe ich das zu einfach, wenn ich sage, die Corona-Krise ist der Motor für eine Beschleunigung des Transhumanismus?
W.: Ja, es ist deutlich sichtbar einmal, dass es jetzt die ganze Elektronik-Geschichte einmal, ja also die Elektronik-Konzerne sind die großen Profiteure der ganzen Sache. Und das ist auch keine Frage, dass also wirtschaftlich da sehr viel läuft und dass genau die Unternehmen, die Großverdiener an dem sind, die eben auch den Transhumanismus letztlich, also da zählt die Medizin, die Pharma-Industrie dazu, alles was in dem Umfeld ist, Gesundheitsindustrie überhaupt. Also das sind die großen Profiteure und die Elektronik-Konzerne sind die großen Profiteure und das sind alles die Triebkräfte für den Transhumanismus. Und die Chefs dieser Konzerne oder so stehen auch ganz stark dahinter, hinter dem Konzept. Und man muss dazu sagen, ich gestehe den Menschen durchaus zu, dass sie gute Absichten damit haben. Das ist nicht so, dass sie die Menschheit ins Chaos oder ins Böse stürzen oder so, das ist es nicht. Sie sind überzeigt davon und sie tun’s. Oft ist das dann vielleicht noch schlimmer, wenn wer eh das Gefühl hat, ich tu was Böses, aber ich will es halt tun. Dann weiß er es wenigstens. Aber wenn ich einfach begeistert bin für mein Ideal, das aber Einseitigkeit ist und alles andere aus dem Weg räumt, dann wird es grimmig dann unter Umständen, weil das sind dann sozusagen Überzeugungstäter. Und Überzeugungstäter sind immer sehr gefährlich auch. Aber man muss darum auch ein Gegengewicht setzen. Das wird da sein und wir müssen damit leben und wir sollen auch.
Auditorium: Aber, wenn Sie sagen Gegengewicht, können Sie das bestätigen, dass das auf der anderen Seite zu Übergewicht führt? >
Ja, es hat heute ein totales Übergewicht. Sicher.
Frage nach gemeinsamen Lösungen 2:00:05
Frage einer Zuhörerin: …… Wie kann heute jeder Einzelne so eine Kraft entwickeln…? Ist es wie David gegen Goliath?
W: Ja. Aber man muss es gar nicht so sehen als Kampf gegeneinander, sondern wenn man in seinem Kreis mit den Leuten, mit denen man tut, es versucht anders zu machen, ist es schon ein Beginn. Wir haben oft das Problem, wie soll ich dieses Riesenweltproblem bloß lösen. Nein, das kann niemand als Einzelner lösen, aber viele, viele Menschen können kleine Schritte dazusetzen, und die machen es aus. Und genau so wie es nämlich, das ist das Interessante, diese andere Seite, es ist ja genial, wie das funktioniert. Da arbeiten Menschen zusammen, die eigentlich in Wahrheit nichts miteinander zu tun haben, die vielleicht gegnerisch äußerlich sind, und sie ziehen trotzdem, unterm Strich gesehen, am gleichen Strang. Weil dahinter, ja, eine übergeordnete Intelligenz, sagen wir mal, im Hintergrund, das, was man in der Anthroposophie das ahrimanische Element nennt. Das ist also das, was mit der toten Technik zu tun hat, wo die Inspirationen herkommen, aber die kommen da her, und kommen dorthin. Das ist ganz egal, ob die politisch sich verfeindet sind oder Gegner sind, das ist ganz egal. Die Impulse kommen herein und es passt zusammen (W. führt beide Hände zusammen), es ergänzt sich wunderbar. Und - aber im Positiven ist das genauso möglich. Im Positiven ist es genauso möglich. Ja, natürlich ist es dort auch möglich. Bitte.
Frage zur Vril-Energie 2:01:45
Frage einer Zuhörerin: Eine utopische Frage zur Vril-Energie … Herr Dr. Steiner hat gesagt, ja, dieser Roman (Vril) hat davon gesprochen, dieser Roman soll ….. ?
W: Ja, ist halt auch sehr vage, ja, ja, aber geht sicher auch in diese Richtung dieser Ätherkräfte in Wahrheit. Ich meine, so konkret ist das ja auch nirgends geworden, das ist genau der Punkt. Weil in Wahrheit müssen wir das jetzt langsam lernen, wir müssen lernen die Ätherkräfte, diese Lebenskräfte erkennen. Das fängt eben an im Denken, sie zu erleben irgendwo und aus dem tätig zu werden und dann werden wir sie auch handhaben können. Also, ich sage, das ist erst die richtige Naturwissenschaft. Wir haben bislang nur eine Technik-Wissenschaft, weil wir verstehen alles wie ein technisches Stück. Auch wenn wir an die Natur herangehen, denken wir sie eigentlich, wie wir eine Maschine denken. Das ist aber nur passend für das bereits Abgestorbene, in Wahrheit. Es gibt viel Abgestorbenes in der Welt, daher kann man viel erklären, und alles braucht dieses Abgestorbene, - wir haben das in uns. Also, wir tragen bis zum kristallinen Element etwas in uns, trotzdem sind interessanterweise gerade die Knochen andererseits aber auch etwas sehr Lebendiges. Man merkt es, wenn etwa ein Knochenbruch ist, wie das heilt, das ist ein toller Prozess. Da ist gerade die totale Auseinandersetzung zwischen Lebenskräften und Todeskräften da. Also, wir leben von dieser Auseinandersetzung.
Frage zur Beziehung der Apokalypse des J. zum Transhumanismus 2:03:28
Frage einer Zuhörerin: Wie weit lässt sich Transhumanismus in der Apokalypse des Johannes einordnen? An welcher Stelle etwa kann man sagen, das entspricht im Prinzip dieser Entwicklung?
W: Na, ja. Man kann es an verschiedensten Stellen einbauen. Es ist bei der Apokalypse, ist es, man kann sie von verschiedenen Seiten lesen. Man kann sie lesen als großen Bogen, wo sie einen Blick wirft auf die zukünftige Entwicklung der Menschheit und der Erde, sodass man es einfach chronologisch liest. Man kann aber viele Kapitel, die eigentlich chronologisch jetzt weit noch in der Zukunft liegen, wirken aber heute auch schon. Da kann man es dort auch aufgreifen. Z.B. gerade jetzt, wo wir stehen, mit der Ausgießung der sieben Zornesschalen, das passt auf unsere Zeit genauso. Also, bei diesem Kapitel mit den Zornesschalen geht es darum, dass sich da eigentlich die ganze Erde physisch schon aufgelöst hat, selbst die Lebenskräfte beginnen, sich im Kosmos aufzulösen und die Erde in einen rein seelischen Zustand übergeht. Kann man sich schon wieder nicht vorstellen, also die Erde, jetzt rein symbolisch gemeint und hat mit dem, was wir da jetzt draußen sehen, nichts mehr zu tun hat, aber mit dem, was Seelisch dahintersteckt.
Nur genau den Prozess brauchen wir im Kleinen heute, indem wir uns Seelisch einmal verbinden mit den Mitmenschen, mit der Natur draußen. Und zwar auf eine wache, bewusste Weise. Früher haben wir das mehr instinktiv gemacht. Dann ist es fast weggekommen, wo man wirklich schon gedacht hat, naja, ich sehe den anderen Menschen nur von Außen und der macht so (Geste mit der Hand wie jemand lächelt), also scheint es ihm gut zu gehen. Aber man spürt es eigentlich gar nicht. Man muss es spüren lernen wieder mehr, kann es auch ebenso mit dem Tierreich, auch mit der Natur draußen erleben, wie das Seelische die Pflanzen umspielt, da sehe ich schon gar nichts mehr, ich sehe die Pflanze, aber ich kann versuchen zu spüren, ein Seelisches das da wirkt. Es hat doch jede Blüte oder so, im Deutschen das Wort Anmut. Sie mutet einen an. Eine Rose mutet einen anders an als ein Gänseblümchen. Da ist eine ganz andere Stimmung und das ist aber nicht nur unser subjektives Erleben, das ist zwar notwendig, dass wir es uns zum Bewusstsein bringen, aber dahinter liegt ein objektiv Seelisches. Da ist eine, da wirkt eine andere Kraft, in dem Schneeglöckchen, von mir aus, als im Veilchen auch schon. Und dafür sensibel zu werden, dafür sind so schön diese Sprüche, die Wochensprüche von Steiner durch das Jahr durch, ich weiß nicht, ob es alle von Ihnen kennen, Rudolf Steiner hat für jede Woche des Jahres, also insgesamt 52 Wochensprüche geschrieben, aus der Beobachtung heraus, der Mensch macht einen gewissen Rhythmus durch. Im Sommer ist er mit seinem Seelischen mehr draußen in der Natur, gegen Herbst zu geht er wieder mehr in sich hinein, ist dann in der Tiefwinterzeit am meisten bei sich selbst drinnen und dann geht es langsam wieder hinaus. Und jetzt aber empfänglich werden, was kommt mir da Seelisch-Geistig entgegen draußen. Durchaus an dem, was ich sinnlich sehen kann, zunächst einmal. Also es ist kein Hokuspokus. Ich brauche nur einmal empfinden, wie anders mir jede Pflanze entgegenkommt, jeder Baum mir anders entgegenkommt. Aber eben nicht in der Form: na ja, Veilchen mag ich, das Schneeglöckchen, das könnt ihr euch behalten, das meine ich nicht damit. Sondern, das ist meine persönliche Sympathie und Antipathie, wenn ich die ausschalte, dann bleibt aber trotzdem noch eine andere Stimmung beim Schneeglöckchen als beim Veilchen, zum Beispiel. 2.8.35 min. Und die erleben zu können. Wenn man das oft macht, dann kriegt man etwas mit von den seelisch-geistigen Wesen, die da wirken um die Pflanze, Elementarwesen zum Beispiel.
Ich meine früher haben die Menschen das einfach erlebt in einem Art traumartigen Bewusstsein und das ist dann sehr schnell in so eine Art sinnesartige Vision gekommen. Das fällt uns heute viel schwerer, ist aber auch gut, dass es nämlich damals so einen sinnesartigen Charakter geradezu hatte, wie ein Traumbild oder so, hängt damit zusammen, dass diese Wahrnehmungsfähigkeit nämlich interessanterweise viel mehr mit dem Körperlichen verbunden war, als wir es heute können. Wir können uns heute viel mehr lösen von diesem Instrument. Und dann wird das Ganze viel feiner, viel präziser aber auch noch. Wir stehen an der Schwelle dorthin zu kommen. Wir haben das alle. Wir müssen nur ein bisserl lernen, ganz aufzuwachen dafür. Ich habe den Eindruck, es ist total, knapp unter der Oberfläche des Bewusstseins.
Frage einer Zuhörerin: sehr lange Frageausführung, (akkustisch sehr schwer zu verstehen, deshalb nur sehr bruchstückhaft!!!) Ich habe dazu eine Frage und zwar … durch die Corona-Situation sind wir ja Alle weltweit in eine Art Traumatisierung geschlitten … man hat sich nicht ausgekannt … was geschieht jetzt weltweit ... Mir fällt einfach auf, dass durch diese Situation ist sehr häufig das Kontrolldenken außer Kraft gesetzt worden, der Verstand hat bei Vielen nicht mehr mitkönnen … weil das kann man nicht mehr komprimieren … es entsteht Verwirrung ….. es entsteht auch Angst … Angst frisst Hirn….jetzt sind schon viele Menschen in einem Schwebezustand, wo ich nicht recht weiß, fallen sie zurück in die Kontrolle, in den Verstand oder ist es möglich in der Entwicklung einen Schritt vorwärtszugehen? … z. B. auch mehr der eigenen Intuition zu vertrauen, überhaupt zu lernen zu unterscheiden, was ist eigentlich …dann entsteht etwas von innen her, was man wie so ein Neuland ……was man entwickeln kann, was wie eine Knospe ist, also so etwas was mir wieder neues Geistiges …. Bei den Jugendlichen, ich habe selber eine Tochter, die sind mit der Technik viel unkomplizierter, ich sage jetzt einmal, die gehen dem Ahrimanischen entgegen wie nichts … sind auch sehr geschickt …… aber jetzt wenn z. B. .. mehr Menschen, die geimpft sind, manche fragen mich, können Sie mir helfen, weil ich vielleicht doch einen Fehler gemacht habe, ……… wie kann man das mit diesen Menschen etwas entwickeln, die danach fragen? …. Irgendetwas anderes, als impfen müssen????????? …ich fühle mich nicht mehr so stabil, ich fühle mich geschwächt …Haben sie da in ihrer Forschung bis jetzt schon mal … wo man da ansetzen könnte?
Frage zu Impfschäden 2:11:59
W.: Na ja…Hmmm. Also es, es, es ist sicher gerade wenn man in das Immunsystem oder was eingreift, hat das Ich zunächst ein bisserl ein Problem damit fertig zu werden, weil es wird einfach in einer sehr einseitigen Weise gefordert durch, gerade durch Impfungen, es ist so wie so ein Schock, das Ich will eigentlich sich langfristig damit auseinander setzen mit dem, was da ist und lernen dabei und jetzt kriegt’s einfach die volle Pulle und das ist ein gewisser Schockzustand, da ist sicher eine gewisse Lockerung da.
Empfehlung zur Praxis: Die 6 Nebenübungen von Rudolf Steiner 2:12:40
1.Gedankenkontrolle
Also.. ja ..was ich persönlich sage, was ich jedem Menschen empfehlen kann, das sind die Nebenübungen von Steiner, das aber, nächster Punkt, also das sind sechs Übungen bzw. fünf - und die sechste heißt alle Übungen ins Gleichgewicht bringen. Das Erste ist Gedankenkontrolle. Ist was ganz Einfaches eigentlich. Man nimmt sich zum Beispiel irgend einen simpelsten einfachsten Gegenstand und bleibt jetzt eine gewisse Zeit lang mit seinen Gedanken nur dabei. Das Erste was man merkt ist, dass hunderttausend Störendes hereinkommt, die Nase kitzelt, ein Schauer läuft über den Buckel weil es kalt ist oder irgendetwas. Es stören einen hunderttausend Dinge, man muss also kämpfen darum, das ist das Erste. Und zwar ganz simples, desto einfacher der Gegenstand ist, desto schwieriger ist es. Es geht nur darum Herr über die eigenen Gedanken zu werden. Was will ich denken, was will ich jetzt nicht drinnen haben, schmeiße ich raus. Es ist gar nicht so einfach.
2. Initiative des Handelns
Die zweite Übung ist Tatkraft zu entwickeln, Initiative des Handels. Man nehme sich vor, es ist eine gar nicht so leichte Übung, einmal oder von mir aus zweimal am Tag eine bestimmte, im Grunde völlig sinnlose Tätigkeit durchzuführen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Also, von mir aus, ich nehme jetzt mein Taschentuch da raus und das genau um zwölf Uhr mittags - nein jetzt haben wir nicht zwölf Uhr mittags, jetzt haben wir, weiß ich nicht, zwanzig Uhr Abends - dort hinüber und ich darf nicht vergessen darauf. Gelingt aber am Anfang kaum.
3. Gleichmut des Gefühls
Die dritte Übung ist Gleichmut des Gefühls, wenn man es so nennen will,. Aso das heißt, wenn einen irgendetwas normalerweise aufregt, einmal zu sagen: Distanz, Ruhe! Halt vor allem die Äußerung deines Gefühls einmal zurück in dir und bleib einmal ruhig und gelassen nach Außen. Es geht also nicht darum die Empfindung zu vernichten, sondern es geht nur darum nicht gleich in Rage zu kommen oder nicht in Niedergeschlagenheit, was auch immer es ist. Also das ist schon etwas, was man in der Praxis dann üben muss.
4. Positivität
Vierte Übung: Positivität. Es ist alles schlecht, alles geht schief, nichts funktioniert. Suche den EINEN guten Funken darin! Auch das Schlechteste hat irgendwo etwas Gutes. Das heißt nicht, blind sein für das andere, überhaupt nicht. Das IST alles schrecklich, es IST furchtbar aber such´ den EINEN positiven Punkt, weil das ist in Wahrheit der, an den kannst du anknüpfen, der hat Zukunft. Und das gibt Kraft. Wenn ich sage: ähh, das ist alles fürchterlich, es ist ausweglos, es ist eine Katastrophe, ja dann wird’s aber auch die Katastrophe. Wenn ich den EINEN Punkt - und das muss dann halt aber wirklich innere Überzeugung werden, dass ich das wirklich ehrlich meine. Nicht: Ja, das ist eh alles Positivität! (allgemeines Lachen im Auditorium).
5. Unvoreingenommenheit:
Und ja die fünfte Übung: könnte man bezeichnen als Unvoreingenommenheit. Wenn da irgendwer etwas sagt, was eigentlich ganz unglaublich ist, bleibe einmal offen, sage nicht ja, nicht nein, ah ah, ich nehme es einmal zur Kenntnis. Vorurteilsfrei zu werden, das ist so wichtig in der Praxis, wie zum Beispiel in der Naturwissenschaft, wir haben in der Naturwissenschaften so viele Voraussetzungen schon als Grundlage drinnen, deren man sich meistens nicht bewusst ist. Das sind aber Vorurteile. Ich will gar nicht sagen, dass sie immer schlecht sind aber schlecht ist, wenn man sich ihrer nicht bewusst ist. Weil dann denkt man, ja anders kann ich das ja gar nicht denken, es geht ja gar nicht. Man kann sehr wohl ganz anders denken. In dem Moment wo ich mir bewusst werde, dass da schon sehr viele Voraussetzungen von Anfang an dahinter stecken, dann kann ich anfangen zu disponieren, vielleicht geht es mit anderen Voraussetzungen auch, und vor allem im Alltagsleben spielt das eine Rolle. Wir haben doch alle, wir tragen unsere Sympathien und Antipathien herum, « ach, was erzählt er da schon wieder, pfff », aber offen zu sein, zu sagen, heute einmal nicht, heute schaue ich mir an, wie ist er? Mich ärgert es eigentlich total, aber es ist jetzt einmal wurscht, dass mich das ärgert, wie ist er für sich selber? Wie ist er aus seine Perspektive? Könnte man das Leben nicht so auch ansehen wie der ist? Sich einmal hineinversetzen! Das heißt nicht, dass ich mein Leben Auf Dauer so gestalten muss, aber ich kriege eine Perspektive, dass der vielleicht aus seiner Sicht für sein Leben ganz Recht hat, dass er so ist, dass es vielleicht gut ist, dass er anders ist als ich, weil wäre fad, wenn lauter Leute da sitzen, die genau so sind wie ich, das wäre nicht sehr befruchtend, befruchtend sind meistens die Leute, mit denen man die größten Schwierigkeiten hat.
6. Harmonisierung
Ja, und die sechste Übung ist, alle diese fünf Übungen ins Gleichgewicht zu bringen, das ist der kurz Über…... Da sage ich gleich dazu, in der Regel ist es wahnsinnig schwer durchzuhalten. Man fängt mit großem Enthusiasmus in der ersten Woche an, in der zweiten schafft man es dann auch hier und da noch, in der dritten habe ich es einmal gemacht und dann bringt eh nichts, funktioniert nicht. Sie sind eigentlich ganz simpel, aber die Konsequenz dabei ist schwierig. Ich kann jetzt nur sagen, bei unseren Online-Sachen haben wir so einen Arbeitskreis für die Nebenübungen, und da hat es sich wahnsinnig bewährt, dass wir jede Woche uns online treffen und jeder erzählt welche Erfahrung hat er gemacht mit seinen Übungen und alle die dabei waren haben es durchgezogen und das hat man gemerkt. Weil man merkt es, an sich ist es so, dass man bei der Übung einmal anfängt ein Monat die Erste, dann im zweiten Monat kommt die Zweite dazu, die erste geht aber nicht gleich in den Keller, sondern wird mitgemacht, so geht es über sechs Monate einmal weiter und dann jetzt im August haben wir eine Pause gemacht, jetzt werden wir sehen, was im September ist, aber man hat deutlich nach den sechs Monaten gemerkt, dass sie erstens mit Stolpern, mit Schwierigkeiten, mit allem, haben wir gesagt, ja, sagt es offen wie es ist, es ist wurscht, es ist keine Schande, wenn es nicht funktioniert, wenn du sagst, es hat fünf Mal nicht funktioniert oder sieben Mal in der Woche nicht funktioniert, ist es auch ok, es gibt niemand, der sagt « Du, Du.. » (W. hebt dabei strafend den Zeigefinger), unwichtig, weil es passiert allen, man kommt dann nämlich darauf, es passiert allen, die eine Woche ist super gegangen, die erste Übung, die geht so toll, die Zweite, na ja, einmal ist es mir gelungen, es ist auch ganz, ganz unterschiedlich, aber man kriegt ein Gespür dafür, es tun sich alle schwer dabei, aber alle profitieren was davon.
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Rudolf Steiner: Die Nebenübungen - Sechs Schritte zur Selbsterziehung, ISBN-13978-3856363024
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