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Herbsterwachen - Michael-Zeit - Teil 5 von Christoph Bolleßen
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Herbsterwachen - Michael-Zeit | Teil 5
Begrüßung und Rückschau 00:00:39
Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zum fünften Teil unserer kleinen Herbst-Video-Reihe über die Michaeli-Zeit. Ja, wir haben beim letzten Mal einen kleinen Exkurs gemacht in Themenbereiche, die vielleicht recht weit gefasst sind. Aber aus meiner Sicht ist diese Michaeli-Zeit , die ja nun in vollem Gange gerade ist, aus vielerlei Hinsicht so weit wie möglich zu fassen.
Der Herbst, wir haben es erwähnt, als Zeit, in der wir aus dem getragen sein durch das sommerliche Geschehen in der Natur ein Stück weit hinaus fallen aus diesem himmlischen, leichten Zustande. Und wir im Herbst unbedingt darauf angewiesen sind, unser Selbstbewusstsein zu finden und zu stärken. Damit wir in unserem Inneren die um uns herum sich abspielenden Sterbeprozesse nicht mitmachen. Denn auch wir sind natürlich mit Teilen unseres Wesens, vor allen Dingen unseres physischen Leibes, eng mit der Natur verbunden. Und es ist wichtig für uns zu erkennen, dass wir aus uns selbst heraus einen anderen Weg beschreiten können und dass dieser Weg mit unserem geistigen Wesenskern, mit unserem Ich zu tun hat. Und dementsprechend sind die Quellen für eine michaelische Durchdringung vor allen Dingen in unserem Willensbereich zu suchen.
Michaels Hinwendung zu unserem Eigenwillen 00:03:50
Wenn wir uns nun langsam der Betrachtung Michaels, seiner Gestalt und auch seiner Kräfte annähern, dann können wir sagen: So steht Michael in erster Linie als ein Wesen des Willens. Aber dieser Wille ist eben ausgezeichnet, nicht durch einen allgemeinen göttlichen Willen, sondern die Michael-Kraft beinhaltet eine Fokussierung auf den Eigenwillen, auf den menschlichen eigenen Willen und die Kräfte, die davon ausgehen können, wenn wir in der Lage sind, dieses Willenszentrum, das I. CH. in uns, zu erkennen und lernen, mit diesen Willenskräften eng zusammenzuarbeiten.
Hinweis auf unsere Denkkraft in der Michael-Darstellung von Martin Schongauer 00:05:21
Und wenn wir nun, wie wir es uns für heute vorgenommen haben, einmal diesen wunderbaren Kupferstich des Künstlers Martin Schongauer zur Hand nehmen, ich habe ihn vor mir platziert, und wir vertiefen uns ein wenig in die Darstellung hinein und in die Gestalt Michaels, so wie sie dort auf uns wirken kann. Dann möchte ich - wir hatten ja schon begonnen mit Michaels Haupt - vielleicht einmal an dieser Stelle beginnen. Wir hatten gesagt, Michael trägt in dieser Darstellung einen Stirnreif, ein Diadem, in dessen Mitte ungefähr im Bereich der Stirn ein kleines Kreuz aufgerichtet ist. Und wir hatten ja bereits erläutert, dass dies in einem Zusammenhang steht zunächst einmal mit der Tatsache, dass das menschliche Haupt das älteste Wesensglied an uns ist oder - Wesensglied ist an der Stelle vielleicht nicht ganz der richtige Begriff, - man könnte sagen Körperteil, der älteste Körperteil an uns ist. Und dass dementsprechend aus dieser urfernen Vergangenheit unser Haupt nun vor allem im Denken , denn die Denkprozesse spiegeln sich, wie wir in den Grundlagenvideos schon einmal beleuchtet haben, in unserem Haupte, in unserem physischen Gehirn, das dort gelagert ist, werden nicht etwa Gedanken gebildet. Das Denken ist ein ätherischer Prozess, ein übersinnlicher Prozess, der nur mithilfe unseres physischen Gehirnes in die sinnliche Wahrnehmung hinein gespiegelt wird, das heißt mithilfe unseres Gehirns werden uns die Gedankenwesen, die im Ätherischen walten und tätig sind, diese Wesen, diese Tätigkeiten der Wesen sterben sozusagen in das physische Gehirn hinein, und indem sie in diese Sphäre hineinsterben, werden sie uns bewusst und erscheinen uns leuchten uns auf als Gedanken, die wir im Sinnlichen in der Lage sind wahrzunehmen.
Eigenschaften des toten Verstandesdenkens 00:09:13
Aber nun, wie wir aus diesen Ausführungen entnehmen können, hat das natürlich einen Preis. Während die Gedankenwesen im Ätherischen, in der Ätherwelt noch lebendig sind, verlieren sie diese Lebendigkeit endgültig, wenn wir die Gedanken des Verstandes führen. Der Verstand ist eine Form sinnlichen Wahrnehmens, ins Sinnliche hinein ragende Wahrnehmung, die nur in der Lage ist, das, was vorher lebendig war, in der Atmosphäre lebendig war, diese Leichname des Ätherischen dadurch zu erkennen, dass der Verstand diese Leichname gewissermaßen seziert, das heißt auseinandergliedert. Der Verstand bedient sich des Werkzeugs, des Auseinandertreibens, des Auseinanderschneidens, des Portionierens, was nicht nur Nachteile hat.
Wiederbelebung der Gedanken in der Verstandesseele 00:11:07
Denn indem wir die Dinge zergliedern, indem wir die Dinge einteilen, kategorisieren und auch voneinander unterscheiden können, kann man mit dem Verstand in gewisser Weise auch soweit sein Bewusstsein schärfen, dass man an diesem toten Punkt, an dem man das Lebendige vor sich hat, ausgebreitet hat in verschiedenen kleinen Einzelteilen, dass dann von diesem Punkt aus es möglich ist, zu einer höheren Sicht der Dinge zu kommen, indem wir das Lebendige aus einer anderen Richtung wieder hereinlassen. Das heißt, der Verstand bringt uns so weit, dass wir anhand des Auseinandergliederns eines lebendigen Sachverhaltes, der wiederum mehr oder weniger grenzenlos an das Ganze angeschlossen ist, dass wir diesen Verstand im abgestorbenen Zustand vor uns festhalten und in diesem Todesprozess in diesem abgestorbenen Geistigen etwas hinzugeben, das seine Quelle in uns hat. Das heißt, wir geben etwas Lebendiges hinzu. Und in diesem Moment wird es wieder zu einem lebendigen Sachverhalt, der vorher tot war. Dieser Prozess findet zum ersten Mal statt in der so genannten Verstandesseele. Ihr wisst, die Seele des Menschen kann in drei Bereiche unterteilt werden. Rudolf Steiner spricht zunächst von der Empfindungsseele. Das ist der Bereich, der, wenn man so will, unserem Ich zunächst am fernsten ist. Dann haben wir die Verstandesseele. Und in dieser Verstandesseele passiert genau das, was ich versucht habe, gerade zu beschreiben. Und gleichzeitig ist die Verstandesseele der Ort in der Seele des Menschen, an dem unser Ich zum ersten Mal bewusst in Tätigkeit treten kann. Allerdings ist diese Verstandessseele auch der Ort, an dem die Vorstufe unseres wirklichen Ichs, das kleine Ich, man könnte auch sagen, unser Ego, es ist ja ein heutzutage viel strapazierter Begriff. Deshalb bevorzuge ich das Wort "kleines Ich", denn, wir haben es auch schon öfter erwähnt, dass man das Ego nicht gering schätzen darf.
Der Unterschied zwischen Gefühlen und Empfindungen 00:15:13
Das Ego ist, wenn man so will, die Basis, die notwendige Ausgangsposition, damit wir Menschen in der Lage sind, Gefühle zu haben. Im Bereich der Empfindungsseele haben wir Menschen noch nicht wirklich Gefühle, sondern wir Menschen sind im Bereich der Empfindungsseele, wie der Name sagt, eher imstande Empfindungen zu haben. Und auch wenn die Begriffe Gefühl und Empfindung heutzutage oft synonym verwendet werden, besteht doch dieser gravierende Unterschied, dass eine Empfindung noch nicht zwangsläufig den Eigenbezug in sich trägt. Eine Empfindung kann unpersönlich sein. Empfindungen sind, wenn man so will, in den meisten Menschen gleich.
Auch die Tiere haben, wenn auch nicht so hoch entwickelt wie die Menschen, haben auch eine Empfindungsseele. Und wenn wir den Blick wenden auf das Tierreich, dann sehen wir, dass innerhalb einer Art bestimmte Empfindungen in den Tieren universell auftreten. Und das hat damit zu tun, dass sie dieses Eigensein nicht haben, sondern dass das, was über den Empfindungen übergelagert ist, entstammt einer sogenannten Gattungsseele oder auch einem Gruppengeist. Und das bedeutet, wenn wir aufsteigen von der Empfindung zum Gefühl, dann hat das Gefühl, unmittelbar mit jedem einzelnen Menschen individuell etwas zu tun. Das Gefühl zu einem Sachverhalt, zu einem Kunstwerk, zu einer bestimmten Lebenssituation, zu einem Anblick, Sonnenuntergang , eine schöne Blumenwiese löst in den Menschen Empfindungen aus. Aber diese Eindrücke lösen eben auch Gefühle aus, die dann nicht mehr universal auftreten. Das bedeutet, natürlich findet jeder Mensch wahrscheinlich einen schönen Sonnenuntergang angenehm. Man gerät ins Schwärmen. Man möchte sich von diesem Anblick nicht mehr trennen. Aber auf der Ebene des Gefühls denkt der eine Mensch wahrscheinlich in Verbindung mit einem besonderen Sonnenuntergang an eine ganz andere Situation als der andere Mensch.
Der eine erinnert sich vielleicht an ein schönes Erlebnis mit den Großeltern, wieder ein anderer erinnert sich an seine erste Jugendliebe. Das heißt, je mehr wir in den Bereich der Gefühle kommen, die mit der Verstandesseele zu tun haben, je mehr individualisieren sich auch unsere inneren Aktivitäten, könnte man sagen.
Bewusstseinsseele und Wiederbelebung der Gedanken 00:20:12
Und schließlich haben wir noch das dritte Glied unserer Seele und das ist die Bewusstseinsseele. Und in dieser Bewusstseinsseele, die gerade für uns heutzutage sehr, sehr wichtig ist - ihr wisst, seit dem Jahre 1413 befinden wir uns im Zeitalter der Bewusstseinsseele und das bedeutet, wenn wir nun wieder in die Betrachtung der Michael-Darstellung einsteigen, das bedeutet, dass wir, wenn wir das Kreuz auf Michaels Haupt betrachten und die Darstellung seines Hauptes, dann sehen wir das Kreuz als den Punkt, den man auch vergleichen könnte mit den Geschehnissen auf Golgatha. Golgatha heißt auch die Schädelstätte und das bedeutet: Das, was sich dort vollzogen hat, der Kreuzestod und die Auferstehung des Christus, das ist etwas, was sich permanent heutzutage in unserem Haupte, das heißt in den Vorgängen unseres Hauptes und auch in den Vorgängen unseres Denkens vor allen Dingen vollzieht.
Es kommt zu einem Absterbeprozess. Die lebendigen Gedanken sterben in unser physisches Hirn hinein. Sie werden uns bewusst. Und nun kommt es darauf an, dass wir die lebendige Kraft des Christus hinzunehmen, indem wir nicht zulassen, dass diese in die Physis hineinsterbenden Gedanken zu einem Ende kommen, dass wir schlussfolgern, der Verstand ist das Ende aller Dinge, sondern dass uns klar wird, die physische Welt, die stoffliche Welt, die wir vor uns sehen, ist nur die eine Seite unserer Welt. Und es gibt die zweite Seite, die geistige Seite. Und nun begeben wir uns von diesem toten Punkt, von diesem Verstandesdenken aus wieder zurück in die Verlebendigung ins Geistige hinein.
Symbolik der Haare und der Flügel in der Michael-Darstellung 00:23:58
Und diese Verlebendigung ist hier in dieser Darstellung des Michael auch ausgedrückt durch seine Haarpracht, die hier dargestellt ist in Form von Locken. Locken sind unmittelbarer Ausdruck von lebendigen Willenskräften, die sich also hier um Michaels Haupt herum zeigen, in Form seiner Haare.
Und wenn wir dann weitergehen, dann sehen wir seine Flügel. Und hier haben wir eine ähnliche Entsprechung. Die Flügel sind Ausdruck dafür, dass sie zunächst einmal bei Michael im Bereich der Schultern, im Bereich des Schlüsselbeins ihren Anschluss finden. Und das Schlüsselbein, die Schulterregion des Menschen, von der eigentlich alle äußeren Bewegungsabläufe unseres Leibes, unseres äußeren Leibes ausgehen. Hier haben wir ebenfalls ein Willenszentrum, ein Zentrum, das vom Willen ergriffen wird. Und diese Willenskräfte sind verbunden mit den Flügeln, Flügel als Ausdruck für die Zusammenarbeit mit dem Luftkreis zunächst einmal. Ihr erinnert euch, dass, wenn man die Erdenentwickelung anschaut, wir es auf dem alten Saturn eine Verdichtung des Geistigen bis in die geistige Wärme hinein haben, bis ins Wärmeelement, und dass auf der alten Sonne sich die Dinge verdichten bis ins Luft-Element. Und da Michael aus der Hierarchie der Erzengel zunächst einmal stammt, die Erzengel machten auf der alten Sonne ihre Menschheitsstufe durch, das heißt hier die enge Verbindung zum Luft-Element, ausgedrückt durch die Flügel. Und die Flügel geben uns noch Aufschluss über mehr.
Wenn wir nun unseren Blick einmal nach unten richten, auf den Boden, auf den ahrimanischen Drachen, dann sehen wir, dass auch er Flügel hat. Was allerdings die Flügel des ahrimanischen Drachen und die Flügel des Michael unterscheidet, ist, dass die Flügel Ahrimans nicht über Federn verfügen. Die Flügel des ahrimanischen Drachen haben eine Flughaut und keine Federn. Und wir haben von Rudolf Steiner die Information, dass die geistigen Kräfte, wir haben über die Geometrisierung eines Kristalls gesprochen, dass wir geometrische Gesetzmäßigkeiten, geometrische Formkräfte in den Kristallen besonders gut erleben können, dass wir eine ähnlich feine geometrische Struktur auch in den Federn finden können. Das heißt, wir haben eine hohe Geistigkeit, eine hohe geistige Kraft in den Federn und diese sind in der Gestalt des Michael in seinen Flügeln sichtbar.
Symbolik der Lanze in der Michael-Darstellung 00:29:32
Und dann sehen wir weiterhin, dass Michael einen Speer, eine Lanze führt. Er führt diese Lanze mit seinen Händen. Das heißt, sein rechter Arm umklammert den oberen Teil der Lanze, des Lanzenstils, und diese rechte Hand ragt über seinen Kopf hinaus. Seine rechte Hand befindet sich oben über seinem Haupte. Und wir hatten ja gesagt, dass es gerade die Hände sind, die den Menschen auszeichnen, weil sie etwas sind, was nur auf der Erde zum menschlichen Wesen hinzugefügt wurde; das zum anderen uns damit die Hände mit der Zukunft verbinden. Und wenn Michael hier die rechte Hand hebt, dann ist das eben auch ein Ausdruck davon, den ich jetzt hier nur anschneiden kann, dass es damit zu tun hat, dass die rechte und die linke Hand natürlich unterschiedliche Qualitäten haben. Dass die Dinge auf rechte Weise zu uns kommen, hat damit zu tun. Das heißt, die rechte Hand führt die Lanze und holt die Kräfte aus der lebendigen Zukunft herein. Die rechte Hand steht über der linken Hand. Wir sehen, dass Michaels linke Hand sich ungefähr in Höhe seines Bauchnabels befindet. Dieser Umstand hat damit zu tun, dass die Bauchnabelregion ein starkes Willenszentrum wiederum ist. Und es ist die rechte Hand, die die Lanze führt, nicht die linke. Und wenn wir nun uns die Lanze einmal anschauen, die Lanze wird hier in dieser Darstellung in den Mund des ahrimanischen Drachen geführt. Aber wir sehen, dass diese Lanze nicht zusticht. Das ist an dieser Stelle noch einmal ganz wichtig zu sehen: Es geht hier nicht darum, dass hier dargestellt ist, dass der ahrimanische Drache von Michael getötet wird, sondern er wird auf den Boden geworfen. Und dann ist das Ende in dieser Darstellung erst einmal offen. Aber was wir hier sehr schön sehen können, ist, dass die Lanzenspitze in das Maul des ahrimanischen Drachen hineinragt. Und wenn wir hier an ein Bild denken, das auch wieder mit dem Mysterium von Golgatha zu tun hat, denken wir hier an die heilige Lanze.
Bezug zur heiligen Lanze bei der Kreuzigung Christi 00:34:48
Die heilige Lanze war die Waffe, die ein römischer Soldat in die rechte Seite des Christus Jesus am Kreuze hineinstach bis zum Herzen, um herauszufinden, ob der gekreuzigte Christus Jesus noch lebt. Und er sticht diese Lanze in seine Seite. Und nun ist die Lanzenspitze mit dem Blut des Christus Jesus benetzt. Wir wissen aus der Anthroposophie, dass das Blut eines Menschen etwas ganz Besonderes ist. Nämlich, dass sich im Blut des Menschen unmittelbar auch seine Ich-Kräfte befinden. Das heißt, wenn wir dieses Bild nun nehmen. die heilige Lanze benetzt mit dem Blute Christi an der Spitze und diese Lanzenspitze wird nun in den Mund des ahrimanischen Drachen eingeführt, dann ist das wieder ein Bild dafür, dass wir sagen können, der Mund, aus dem das Wort hervorgeht. Wenn wir hier das Wort nehmen, müssen wir uns vorstellen, dass das Wort etwas Schöpferisches ist. Ein Wort bildet Klanggebilde, bildet Frequenzen, Klänge, die eine Formation einnehmen und die somit Wesen hervorbringen. Durch das gesprochene Wort, durch das gesungene Wort entstehen Wesen, entsteht Schöpferisches. Wenn wir nun diese geistigen Ich-Kräfte des Christus an dieser Lanze sehen und wir dann noch hinzunehmen, dass eine Lanzenspitze aus Eisen ist und auch das Eisen hat im menschlichen Blut eine sehr wichtige Aufgabe. Das Eisen bringt das Selbstbewusstsein, die innere Stärke in das menschliche Blut hinein. Dann können wir sagen, dass Michael hier seine ganze Kraft, das heißt seinen Willen, seinen Mut und die Lanze, die benetzt ist mit dem Blut Christi, mit dem Blut des lebendigen Gottes in den Mund und damit in die schöpferische Quelle des Ahriman.
Die Erlösung der ahrimanischen Kräfte durch das Wort 00:39:37
Und was ist der Hintergrund hier? Wir hatten ja schon öfter gesagt, es darf und kann nicht darum gehen, Ahriman zu töten. Und das hat auch damit zu tun, dass Ahriman natürlich einen Ursprung hat. Und Ahriman hat seinen Ursprung tatsächlich in den Kräften des Vaters, des Vater-Gottes. Das heißt, diese ahrimanischen Kräfte, wenn wir es vollbringen, diese ahrimanischen Kräfte zu erlösen, dann erlösen wir Teile der Kräfte des Vater-Gottes. Und hier haben wir einen Verweis auf die Stelle, an der Christus sagt "Niemand kommt zum Vater, denn durch mich."
Es muss die Kraft des Sohnes, die lebendige Kraft des Sohnes einwirken auf die ahrimanischen Kräfte, um sie wieder mit Lebendigkeit zu durchdringen. Und diese Lebendigkeit? Wer kann diese Lebendigkeit in das ahrimanische Reich hineintragen? Das sind wir Erdenmenschen. Wir tragen unser christliches Ich in uns. Wir haben den Schöpferauftrag von Christus selbst erhalten. Und das heißt, im Grunde muss jeder von uns seine michaelische Mission in Angriff nehmen, damit die ahrimanischen Mächte - auch die luziferischen, aber es soll hier an der Stelle nun um die ahrimanischen besonders gehen - um diese ahrimanischen Mächte zu erlösen. Durch die Kraft des Sohnes, durch die lebendige Kraft des Wortes. Das Wort als neue Schöpfung: "Siehe Vater, ich mache alles neu." Es beginnt mit dem Denken und dann folgt das Wort. Wir tragen unsere Verbindung zu Christus, unsere Verbindung zu Michael durch das Wort in die Welt.
Und wenn wir in der Darstellung von Martin Schongauer diesen ahrimanischen Drachen am Boden liegen sehen und die Lanzenspitze in seinem Mund, dann ist das ein Bild dafür, dass wir, Teile von uns, dort am Boden liegen, dass wir auf unser Wort aufpassen. Worte können wie Waffen sein, Worte können erheben, aber Worte können auch töten, verletzen. Und indem wir uns immer mehr mit der Christus-Kraft, mit der Michael-Kraft verbinden, desto mehr verlernen unsere Worte das Verwunden und werden stattdessen zu Spendern von Lebenskraft für die Welt und für unsere Mitmenschen.
Abschluss der Betrachtung 00:45:15
Mit Blick auf die Uhr, wir sind noch nicht am Ende unserer michaelischen Betrachtungen. Ich würde gerne an dieser Stelle im nächsten Teil mit euch weitermachen und sage für heute vielen herzlichen Dank, dass ihr wieder eingeschaltet habt, dass ihr diese Gedanken mitvollzieht und lade euch herzlich ein, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein. Wir werden noch einiges zu besprechen haben über den Michael. Bis dahin alles Gute euch. Danke nochmals und bis bald.
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Glossar
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
A AHRIMANISCHER DRACHE
AHRIMANS ERLÖSUNG
AHRIMANS URSPRUNG
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B BEWUSSTSEINSSEELE
BLUT CHRISI
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C |
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
D DENKEN
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E EGO
EIGENWILLEN
EISEN
EMPFINDUNGEN
EMPFINDUNGSSEELE
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F FLÜGEL MICHAELS
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A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
G GEDANKENWESEN
GEFÜHLE
GEHIRN
GEISTIGE, das
GOLGATHA
GRUPPENSEELE/GRUPPENGEIST
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H HAARPRACHT MICHAELS
HÄNDE
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A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
I ICH
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A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
J |
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
K |
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L LANZE Michael führt eine Lanze mit seinen Händen in den Mund ds ahrimanischen Drachen. Diese Lanze erinnert an die heilige Lanze, mit der ein römischer Soldat den Christus Jesus am Kreuz in die rechte Seite stach, um zu sehen, ob er schon tot war [5 | 00:29:32] |
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
M MICHAEL
MICHAELS GESTALT
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N |
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
O |
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P |
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Q |
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
R |
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
S SCHONGAUER, MARTIN
SELBSTBEWUSSTSEIN
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T |
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U |
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
V VERSTAND
VERSTANDESSEELE
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A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
W Wort
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A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar
X |
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Y |
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Z |
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