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Im Geiste sich finden heißt Menschen verbinden - ein Vortrag von Christoph Bolleßen
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Im Geiste sich finden heißt Menschen verbinden
Ja, sehr verehrte Anwesende, diese Begrüßung möchte ich vielleicht, wenn wir im Hinblick auf Anthroposophie und Lebenspraxis schauen möchten, ganz bewusst auswählen, denn wenn wir uns die Frage stellen, was kann Anthroposophie in dieser Welt bewirken, was möchte Anthroposophie, sind alles Fragen, die wir auch in der Gesamtausgabe Rudolf Steiners finden können. So habe ich eine Antwort, die Rudolf Steiner da formelhaft gegeben hat, heute mitgebracht und er sagt, Anthroposophie ist die Sehnsucht nach der Durchchristung der Welt und diese Sehnsucht nach Durchchristung ist vielleicht etwas, was wir alle irgendwie in unserem Inneren tragen und die Frage ist, wie können wir dieses Gefühl, diese innere Leitung, die wir da in uns tragen, wie können wir die etwas mehr uns ins Bewusstsein heben, etwas mehr in die Klarheit hineintragen und deshalb möchte ich heute versuchen, in diesem Vortrag die Lebenspraxis zum einen mit einzubeziehen und auf der anderen Seite natürlich aber auch auf Zusammenhänge zu schauen, die wir benötigen, um in der Lebenspraxis diese Dinge, die da pausenlos auf uns einwirken, denn wir erfahren von Rudolf Steiner, dass wir zu jeder Zeit, in jeder Sekunde mit unserem ganzen Wesen in der geistigen Welt darin stehen und somit ist eigentlich die Frage schon beantwortet, gibt es eigentlich so etwas wie ein Alltagsleben ohne geistige Welt oder gibt es eine geistige Welt ohne Alltagsleben, dann können wir die Frage eigentlich mit Nein beantworten. Und es war Rudolf Steiner stets ein großes Anliegen, dass er sagte, er hätte sehr gerne, dass die Menschen begreifen, dass wenn wir von esoterischem Weg sprechen, wenn wir von esoterischem Schulungsweg sprechen, dass damit eigentlich im anthroposophischen Sinne gar nicht so sehr gemeint ist, dass man sich im Dunkeln irgendwo trifft, Kerzen anzündet und irgendwelche magischen Handlungen vollzieht, sondern dass das, was die Welt heute braucht, etwas ist, was sich im Lichte des Alltags abspielt.
Und das bedeutet schon einmal, jede Geste, jeder Gesichtsausdruck, jedes Wort, jedes Gefühl und jeder Gedanke, den wir erzeugen, den wir in uns tragen, jede Tat, die wir in der Welt vollbringen, ist im Grunde ein direkter Ausdruck, wer wir sind, wo wir herkommen und was wir aktuell auf den Weg bringen in die Zukunft hinein. Und davon ist keine Lebenssituation ausgenommen, weder das kurze Danke im Supermarkt, dass wir an die Dame richten, die vielleicht an der Kasse sitzt, unser Mitmensch, der uns in der U-Bahn begegnet, unseren Ehepartner, den wir vielleicht schon länger etwas grummelig behandeln, weil er irgendetwas macht, was uns nicht passt, sind alles Dinge, die sich in der geistigen Welt abdrücken, einen Eindruck hinterlassen und wo wir letzten Endes dann auch die Verantwortung dafür übernehmen. Und um vielleicht einen kleinen Einstieg zu finden, würde ich ganz gerne auf drei Persönlichkeiten hinweisen, die mit Berlin, mit der Stadt Berlin sehr eng verknüpft sind, deren Schicksal in ihrer letzten Inkarnation.
Das ist zum einen natürlich Rudolf Steiner, wie die meisten von euch wahrscheinlich wissen, dass neben Dornach und Stuttgart Berlin ein Hauptplatz war, an dem er gewirkt hat. Und ich habe im Vorfeld mir angelesen, dass das Gebäude, wo er präsidiert hat und auch mit seiner Frau, mit Marie Steiner lange gelebt hat, dass dieses Gebäude vom Zweiten Weltkrieg verschont geblieben ist. Und dass aber die gesamte Motzstraße hier in Berlin weitestgehend zerstört wurde.
Und es gibt diese Begebenheit, dass Rudolf Steiner eines Tages mit einem Herrn, der ihn begleitet hat, durch die Motzstraße gegangen ist. Und Rudolf Steiner blieb auf einmal stehen und seine Begleitung wusste nicht, was passiert jetzt gerade. Und Rudolf Steiner sagte, wenn man daran denkt, dass das hier alles einmal nicht mehr sein wird.
Also das heißt, er hatte damals schon, auch als es die ersten Angriffe auf seine Person gab, während Vorträgen. Damals war die nationalsozialistische Bewegung im Aufstiege. Und er hatte auch mal geäußert, wenn diese Herren in Deutschland eines Tages an die Macht kommen, kann ich nie wieder deutschen Boden betreten.
Und das heißt, dieses Schicksal, das Berlin mit Rudolf Steiner verbindet, ist sehr stark. Und die zweite Persönlichkeit, die mit Berlin verbunden ist und auch in der Anthroposophie eine große Rolle spielt, ist Christian Morgenstern. Ist vielleicht einigen bekannt, ein wirklich sehr, sehr großer Dichter, der viele Werke uns hinterlassen hat, in denen wir tiefe anthroposophische Wahrheiten finden können, auf lyrische, künstlerische Art und Weise vermittelt, kann ich auch nur empfehlen, sich mal in ein Gedicht von Christian Morgenstern hineinzufinden, damit zu arbeiten.
Lohnt sich sehr. Und die dritte Persönlichkeit, weil du ja sagtest, Heike, wir treffen uns hier auch natürlich, um den deutschen Geist mit einzubeziehen, die dritte Persönlichkeit, die sehr eng mit Berlin verbunden ist, ist Georg Friedrich Hegel. Und den Herrn Hegel würde ich gerne nun auch hier mit einbeziehen, weil an dieser Persönlichkeit so spannend ist, dass er in jungen Jahren als Theologiestudent sich die Frage gestellt hat, er hatte also eine Frage an die Welt, und zwar wollte er unbedingt wissen, wie verhält es sich mit der Dreifaltigkeit Gottes.
Das war die Frage für ihn. Er wollte begreifen, wie können wir uns das klar machen, dass es also diese Einheit Gott, die durch die Kirchen ja vermittelt wird als etwas Nebulos Ganzes, wie können wir das auf der anderen Seite in Einklang damit bringen, dass wir Vater, Sohn und einen Heiligen Geist haben. Das heißt, eine trinitarische Einheit, die aber doch aus drei verschiedenen Bereichen besteht, nämlich aus dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Und ihm war klar, dass es etwas zu tun haben muss mit dem Schicksal eines Menschen, eines Erdenmenschen, denn wir sind ja nicht im Himmel, sondern wir sind ja hier unten auf der Erde, und somit muss dieses Geheimnis der Trinität etwas zu tun haben mit unserem Erdenleben, unserem Erdenschicksal. Und innerhalb dieser trinitarischen Einteilung finden wir zunächst einmal die Zahl 3. Und wenn wir nun in die anthroposophische Sicht eintauchen wollen, dann ist ja vielen bekannt, dass es den Siebener Rhythmus gibt, auch bekannt als die Entwicklungsreihe, könnte man sagen, dass also eine Entwicklung in sieben Schritten stattfindet. Das heißt, etwas, was vorher ein Ganzes war, durchläuft verschiedene Stufen, um am Ende von der Eins zur Sieben auf einer höheren Stufe wieder zu sich selbst zu kommen.
Aber nicht als Kopie dessen, was unter der Eins gestartet ist, sondern es ist etwas Neues hinzugekommen. Ich hatte das schon mal im Vortrag, aber ich mache es immer wieder gerne, weil es einfach so toll ist. Und zwar hat Rudolf Steiner dann gesagt, wir haben also diese drei Vater, Sohn, Heiliger Geist als A, B und C. Und wie kommen wir jetzt von der Drei zur Sieben? Da sagt Rudolf Steiner, wir haben jetzt sieben Möglichkeiten, diese drei miteinander zu verbinden.
Das ist also einmal der Vater in sich, der Sohn in sich und der Heilige Geist. Und nun treten diese drei in bestimmten Verbindungen auf. Das heißt, wir haben also die Verbindung A, B, wir haben A, C, B, C und A, B, C zusammen.
Und hier haben wir ganz im Sinne der trinitarischen Grundlage die Herleitung, wie wir dann auch von der Drei auf die Sieben kommen. Und wo wir schon sehen können, diese Sieben hat sehr viel mit uns zu tun, mit unserem Leben zu tun. Denken wir an die Lebensjahr Siebte.
Ist auch eine Sache, die auf Rudolf Steiner zurückgeht, was wenige wissen. Heute weiß man zum Beispiel aus der Biologie, alle sieben Jahre erneuert sich der gesamte menschliche Körper einmal. Jede Zelle wird innerhalb von sieben Jahren ausgetauscht.
Da haben wir den Siebenerhythmus zum Beispiel drin. Wir haben die Wochentage, sind sieben Stück. Und wenn wir bei den Wochentagen sind, können wir gleich eine Brücke schlagen in die Menschheitsentwicklung, was ich jetzt gerne mit euch machen würde.
Nämlich uns klar zu machen, worauf eigentlich unser heutiges Weltbild unter anderem beruht und was es auch mit der Siebenzahl zu tun hat. Vielleicht habt ihr das schon mal gehört, dass wir in unserem Sonnensystem sieben Planeten haben. Und diese sieben Planeten sind gleichzeitig interessanterweise ein Ausdruck für die Benennung unserer Wochentage.
Wir haben also den Montag, fangen wir mal mit der heutigen Wochenreihenfolge an. Der Montag ist der Mondtag. Dann haben wir den Dienstag, das ist der Mars.
Dann haben wir den Mittwoch, den Merkur. Donnerstag haben wir den Jupiter. Freitag haben wir die Venus.
Samstag Saturn. Und Sonntag die Sonne. Und diese Reihenfolge, so wie wir sie heute kennen, ist ein wenig umgestellt worden im Zuge einer materialistischer werdenden Weltsicht.
Denn diese Reihenfolge geht zurück auf die Kaldäer. Die Kaldäer waren eine wichtige Leitkultur im dritten nachatlantischen Zeitalter. Wir haben diesen Kaldäern zum Beispiel auch zu verdanken, dass es ein Zählsystem gibt, das auf der Zahl zwölf beruht.
Das heißt, die Kaldäer waren die Ersten, die aufgrund ihres Bewusstseins, ihres Gegenstandsbewusstseins gesehen haben, an unserem Leib, an unserem physischen Leib spiegeln sich die Gesetze der Sterne wieder. Die haben also damals den Sternenhimmel gegenständlich machen können, im Gegensatz zu den Kulturen vorher, und haben astronomische Berechnungen angestellt, haben dann den Tierkreis als solchen wahrgenommen und haben gesagt, hier aus diesem Tierkreis kommen wichtige Richtkräfte, die auch für unser Leben eine große Rolle spielen. Und das haben sie daran gemerkt, dass sie sich gesagt haben, wenn wir zählen, wenn wir unsere Finger sehen, diese Finger bestehen aus jeweils drei Gliedern.
Und dann haben sie so gezählt, die haben den Daumen genommen und haben dann gesagt 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12. Und schon haben wir den Tierkreis. Und damit mit den Kaldäern beginnt eigentlich, wenn man so will, so wirklich in unserer nachatlantischen Zeit die Geisteswissenschaft, würde ich sagen.
Das sind also ganz bewusste Verbindungen, die hergestellt werden zwischen dem Geistigen und dem Irdischen. Und gleichzeitig sagt Rudolf Steiner, dass eben mit den Kaldäern und den Ägyptern aber auch etwas geschieht, was uns heute eben auch beschäftigt, und das ist eben, dass wir es heute zu tun haben mit etwas, was Rudolf Steiner oft schwarze Magie nennt. Dahinter verbirgt sich aber eigentlich nicht so sehr das, was wir heute so allgemein unter schwarzer Magie verstehen, sondern schwarze Magie bedeutet einfach der Missbrauch von geistigen Kräften in einer egoistischen Art und Weise.
Und diese egoistische Art und Weise spiegelt sich dadurch besonders wider, dass man versucht, den Geist, den wir draußen im Makrokosmos abgebildet sehen, ins Irdische hineinholen, aber zu Lasten der geistigen Welt dahingehend, dass wir sie einfach immer mehr vergessen, dass wir sie immer mehr ausklammern. Und das ist ein Weg, den wir bis heute sehr stark vollzogen haben, mit einem Höhepunkt im 18. Jahrhundert, so sagt Rudolf Steiner, dass da durch die materialistische Naturwissenschaft eigentlich eine Art Höhepunkt erreicht wurde, wo wir Menschen vollkommen abgekoppelt waren von der geistigen Welt, das heißt also von dieser Sichtweise, das, was wir hier unten auf Erden vorfinden, hat eine Entsprechung im Geistigen.
Sondern heute sind wir, ich glaube, da sind wir uns einig, eher an einem Punkt, wo man sagen kann, wenn man überhaupt noch irgendetwas Geistiges finden kann, abseits des profanen Materialistischen, dann kann man schon glücklich sein. Und wenn wir nun auf unsere Aufgabe schauen, ich habe das eben so schön vernommen, dass die Aufgabe Mitteleuropas ein großes Anliegen ist. Und man kann diese Aufgabe Mitteleuropas am besten dadurch verstehen, aus meiner Sicht, dass wir uns klar machen, es geht nicht darum, die irdische Welt zu verteufeln, die geistige Welt in den Himmel zu heben oder umgekehrt, sondern es geht darum, den Himmel und die Erde miteinander zu verbinden.
Das ist eigentlich das, worum es so gesagt geht. Und wir haben als Menschen der Mitte, Mitteleuropa, diese große Aufgabe, die Kräfte, die uns von Osten und von Westen her in eine ganz bestimmte Richtung bringen wollen, dass wir diese Kräfte zunächst einmal ausgleichen. Aber der Ausgleich reicht nicht mehr aus, sondern es muss etwas hinzukommen, eine verbindende Kraft, die in diesen Ausgleich hineingeht und darin lebt.
Und diese Kraft hat zu tun mit unserem Ich. Und wir wissen, dass der deutsche Geist, so sagt Rudolf Steiner, wenn man die europäischen Völkergeister im Einzelnen anschaut, dass der deutsche Geist sehr, sehr eng mit dem Ich des Menschen verbunden ist. Und wenn wir uns nun die Frage stellen, wie können wir Anthroposophie im Alltag sichtbar machen, dann möchte ich ganz gerne darauf verweisen, dass wir uns in einer ganz bestimmten Zeit heute befinden.
Und zwar hat diese Zeit damit zu tun, dass wir, wie vielleicht einige wissen, wenn wir nun uns hier nochmal unsere siebener Reihe aufzeichnen. Ich bin kein guter Zeichner, bitte das zu verzeihen. Dann haben wir hier in dieser siebener Reihe verschiedene Inkarnationsstufen unseres Erdenplaneten.
Das heißt, dieser Erdenkosmos, in dem wir uns heute befinden, hat auch schon eine lange Historie. Also das heißt, so wie unser Planet und die anderen Planeten uns jetzt erscheinen in unserem gegenständlichen Wahrnehmungsbewusstsein, so war es nicht immer. Sondern das war eine lange Entwicklungsreihe hindurch.
Und Rudolf Steiner sagt, alles beginnt auf dem alten Saturn mit einem Wärmekosmos. Dann kommt die alte Sonne. Auf der alten Sonne entsteht das Licht.
Es kommt zur Wärme hinzu, das Licht. Hier auf dem alten Saturn haben wir die Anlage für unseren physischen Leib. Auf der alten Sonne kommt der Ätherleib dazu.
Und dann haben wir hier die dritte Inkarnationsstufe der alten Mond. Dort kommt es dazu, dass wir zu unserem physischen Leib, zu unserem Ätherleib auch einen Astralleib dazu bekommen. Und hier auf der Erde, hier geht es jetzt für uns darum, dass wir, das sieht eher aus wie Ende, Erde.
Und hier auf der Erde, dort erhalten wir nun das wichtigste Geschenk, könnte man sagen, von der von der geistigen Welt. Auf der Erde werden wir zu einem Wesen, das in der Lage ist, sich in Freiheit zu entwickeln, in Freiheit zu entfalten. Und diese Freiheit beinhaltet auch, dass der Mensch sich als Erdenmensch gegen das Göttliche stellen kann.
Das bedeutet, mit dieser Freiheit erhalten wir auch automatisch eine große Verantwortung. Und es ist dieses Verantwortungsgefühl gegenüber der geistigen Welt, das Rudolf Steiner als die unbedingte Grundlage jeglicher geistiger Entwicklung bezeichnet. Also uns das klar zu machen, wir sind nicht für uns alleine, sondern alles, was wir tun, hat Auswirkungen, wie vorhergesagt, aber es hat auch Auswirkungen auf andere Wesen.
Und wenn wir das uns mal kurz vergegenwärtigen, dann finde ich, wenn man ein bisschen Verbindung hat in seine Herzgegend, dann ersteht auch dieses Verantwortungsgefühl. Direkt. Und es geht jetzt darum, dieses Verantwortungsgefühl so lange wie möglich aufrecht zu erhalten in unserem Tagesbewusstsein.
Dass wir diese Kraft, die wir da in uns spüren, ich möchte die anderen Wesen, ich möchte die geistige Welt, ich möchte die anderen Menschen, die Tiere, die Pflanzen nicht vergessen, sondern ich möchte ein guter Mensch sein. Und ein guter Mensch, der die Güte in sich trägt, der kommt von der Wahrheit über die Schönheit zur Güte. Und wie wir von Rudolf Steiner erfahren, ist diese Erdenentwicklung besonders spannend, weil die Erde an sich in zwei Hälften sich unterteilt.
Es gibt eine Erdenentwicklungshälfte, die Rudolf Steiner als die Marserde bezeichnet. Das ist die, die wir eigentlich jetzt schon hinter uns haben. Und dann gibt es die zweite Hälfte, das ist die Merkurerde.
Und der Übergang von der Marserde zur Merkurerde, so sagt Rudolf Steiner, ist eigentlich die Mitte der atlantischen Zeit. Das heißt also, bis zur Mitte der atlantischen Zeit haben wir diesen unwahrscheinlich starken Marsimpuls. Rudolf Steiner zeichnet ihn also so ein, dass er ungefähr von hier kommt, also quasi von rechts oben nach links unten abflutet.
Und dass der Merkurimpuls, der begleitet uns in die Zukunft. Und nun ist es dazu gekommen, dass aber gerade dieser Wechsel zwischen Mars und Merkur in der atlantischen Zeit eine unwahrscheinliche Eruption verursacht hat. Die Menschen kamen durch die Vollendung der Marskraft dazu, dass sie lernten, sehr sehr starke egoistische Kräfte für sich zu nutzen.
Denn der Mars, ihr kennt das wahrscheinlich aus der römischen Mythologie, das ist der Kriegsgott, das ist der, der erobern möchte. Und es war auch sehr sehr wichtig, dass dieser Mars-Einfluss uns voll mitgenommen hat, damit wir in der Lage sind, wirklich an diesen Punkt zu kommen, wo wir sagen, ich bin ein Ich. Ich bin kein Gruppenwesen.
Ich bin nicht in einem Kollektiv gefangen, sondern ich möchte für mich allein entscheiden. Mein Leben in die Hand nehmen und nicht nur mein Leben in die Hand nehmen, sondern ich möchte auch mein Umfeld gestalten. Und da haben wir dann auch in der Geschichte der nachatlantischen Zeit durchaus noch diese ganzen Ereignisse, große Eroberungen.
Es gibt große politische Führer und Umgestaltungen, die oft auch sehr unangenehm waren, sehr blutig. Und diese Ereignisse, diese Geschehnisse nahmen also tatsächlich in der atlantischen Zeit bereits ihren Lauf. Und da sind wir bei der nächsten Sache, dass wir dann sagen, ja die Atlantier, die haben da damals Mist gebaut.
Da müssen wir uns die Frage stellen, ja wer waren denn die Atlantier? Genau, das waren auch wir. Denn es ist ja eine Kernweisheit oder Kernwahrheit der Anthroposophie, wir sind ja nicht zum ersten Mal hier, sondern so wie wir jetzt hier voreinander stehen, haben wir schon mehrere Versuche hinter uns. Und somit können wir sagen, auch wir haben damals Dinge getan, die zum Teil gut waren, die der Welt gegenüber gedeihlich gewesen sind, die uns gegenüber gedeihlich waren, aber wir haben auch Dinge getan, die nicht so gedeihlich waren.
Und da sind wir wieder beim Verantwortungsgefühl und auch beim Karma. Ich habe eben auch das Stichwort Karma gehört. Und wenn man die Frage stellt, was ist Karma, warum gibt es Karma, dann könnte man in diese Richtung sich orientieren, dass wir sagen, dass Karma hat zum einen die Aufgabe, dass wir in der Vergangenheit und auch heute noch, denn wir sind leider immer noch an dem Punkt, wo wir uns noch nicht als Ich wirklich gefunden haben oftmals.
Aber es war notwendig, dieses Karma, damit wir an den Punkt kommen, uns als individuelles Wesen aus der geistigen Welt abzukoppeln. Und was passiert, wenn wir uns aus dem großen Licht der geistigen Welt abkoppeln, wenn es um uns herum finster wird? Wir sehen unser eigenes Licht. Das ist unglaublich wertvoll.
Wenn es um uns herum, wenn da Scheinwerfer und große Lichtquellen überall sind, dann könnte man meinen, ja wer bin ich denn schon? Habe ich überhaupt Licht in mir? In dem Moment, wo es finster wird, weiß ich, da ist was. Ich sehe es. Da ist Licht aus, genau.
Jetzt haben wir unser eigenes Licht gesehen. Vielleicht, ja. Und diese Dinge, die wir da damals verrichtet haben, alleine in Gruppen, was wir auch den Naturreichen zugeführt haben, das ist natürlich nun eine Sache, die, wenn wir auf das schauen, was nach der Erde kommt, und das ist eine ganz neue Stufe, eine ganz neue Entwicklungsstufe, Inkarnationsstufe unseres gesamten Kosmos, den Rudolf Steiner nennt den neuen Jupiter, oder auch das neue Jerusalem, dann ist nun Folgendes zu sagen, wir können natürlich nicht aufsteigen, wenn wir uns mal als Fesselballon sehen, wir können natürlich nicht aufsteigen, wenn wir da noch kiloweise, tonnenweise Ballast an uns haben.
Und es gilt nun, diesen Ballast nicht abzuwerfen. Das ist ganz wichtig. Ballast abwerfen war in alter Zeit ein Weg, um sich geistig zu entwickeln.
Das hat damit zu tun, dass das Mysterium von Golgatha, die Menschwerdung Christi, der Kreuzestod, alles verändert hat. Das ist eine absolute Weltrevolution. Vor dem Mysterium von Golgatha hatten die Eingeweihten und die geistig Strebenden nur die Möglichkeit, Ballast abzuwerfen.
Das heißt, man hat sich in Klöster zurückgezogen, man hat sich in geheimen Zirkeln getroffen, man hat sich abseits der Welt, abseits der anderen Menschen auf einen gewissen Status gebracht, um geistigen Fortschritt in der Einsamkeit, könnte man sagen, zu machen. Aber das hatte natürlich zur Folge, dass dann die Müllberge einfach nur weggeschoben worden sind. Und mit dem Mysterium von Golgatha ist auch der Christus Herr des Karmas geworden.
Und das bedeutet, wenn wir nun Christus folgen, wenn wir ihm nachfolgen wollen, dann heißt das, durch den Christus in uns, uns in Freiheit dem zu widmen, was wir der Welt angetan haben. Und das meine ich jetzt nicht nur negativ, sondern auch durchaus positiv. Denn wenn wir als wache Menschen heute in der Gesellschaft mitwirken, dann müssen wir auch davon ausgehen, es gibt da Menschen, die sind gerade vielleicht in einem nicht so lichtvollen Zustand.
Und nur dadurch, dass wir einige wenige Worte, vielleicht nur eine Geste, eine Berührung vielleicht, diesen Menschen schenken, kann es sein, dass er wieder seinen Weg zurückfindet. Und das haben wir uns errungen, erarbeitet in der Vergangenheit. Also ganz wichtig heutzutage, nicht zurückziehen, muss auch sein, keine Frage.
Ich bin auch gerne alleine für mich und lese oder meditiere, was auch immer. Aber ganz wichtig ist heute, uns klarzumachen, die Erlösung der Welt liegt in der Suche nach Gemeinschaft. Und es gibt dieses wundervolle Wort in der deutschen Sprache, nämlich den Besuch.
Ich besuche die anderen. Was haben wir miteinander zu tun? Gibt es da etwas, was wir gemeinsam ausgleichen können? Gibt es da vielleicht Unstimmigkeiten, Ungereimtheiten? Haben wir Gemeinsamkeiten? Können wir unser gemeinsames Licht verstärken, um anderen zu helfen? Und das sind alles Dinge, die nur in der Gemeinschaft funktionieren. Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Und wenn es jetzt darum geht, zu sagen, worin liegt denn jetzt unsere Hauptaufgabe, unser Fokus, auf den wir uns konzentrieren sollten und wir schauen uns diese Planetenreihe an, dann können wir ableiten. Wir haben gesagt alter Saturn, physischer Leib, alte Sonne, äther Leib, alter Mond, astral Leib. Dann haben wir hier auf der Erde diesen Fokussierungspunkt, an dem wir uns zeigen, in einem Zustande, der sehr reduziert ist.
Diese stofflich-physische Hülle ist nur der allerkleinste Teil unseres Wesens. Aber es musste sein, unser anderes Wesen ein wenig auszublenden, denn wenn wir sehen würden, was wir hier hinterlassen haben, da würden wir jetzt schon alles Hand hochwerfen. Und deshalb gibt es jetzt auch wieder einen stufenweisen Aufstieg.
Die weise Weltenlenkung hat das so eingerichtet, dass wir jetzt nicht hier schon alles auf einmal präsentiert kriegen, sondern wir haben die Möglichkeit, nun zu beginnen, das, was wir hinter uns unaufgeräumt hinterlassen haben, jetzt aufzuräumen. Und hier alter Mond, alter Mond, da haben wir gesagt, da geht es um den astral Leib, den haben wir da verliehen bekommen. Und das bedeutet, wenn wir jetzt über diesen Erdenpunkt hinaus denken, das neue Jerusalem, der neue Jupiter wird auch hier wieder von uns verlangen, dass wir vor allen Dingen mit unserem astralischen gearbeitet haben.
Und das bedeutet, unsere Aufgabe heute, das ist was anderes, ich mache mal so. Unsere Aufgabe heute bedeutet also, dass wir uns zunächst einmal darüber klar werden, wir bestehen aus einem physischen Leib, aus einem äther Leib und einem astral Leib, aber der äther Leib und der physische Leib sind noch so weit vor uns verhüllt, aus gutem Grund, was das wirklich ist. Die Kräfte, die da dahinter stehen, hinter dem äther Leib und hinter dem physischen Leib, wir müssen uns klar machen, dass unsere physische Organisation die höchsten Kräfte auf dem alten Saturn beinhaltet.
Da kommen wir ganz nach oben. Und das, was wir jetzt im Moment in der Lage sind, nicht händeln, ich habe hier die Sprachpolizei sitzen, die mich immer, wenn ich versuche, ins Denglisch abzuschweifen, nein, also dass wir uns darüber bewusst werden, die Umwandlung des physischen Leibes und die Umwandlung des ätherischen Leibes, das ist etwas, was noch für uns in der Zukunft liegt. Jetzt geht es darum, unser Astralisches zu bearbeiten.
Und wenn wir uns nun anschauen, wenn wir hier den Menschen haben, so wie er heute dann vor uns steht, dann sagt Rudolf Steiner hier, das ist der physische Leib, wie wir ihn heute sehen. Und dann haben wir hier bereits über diese Grenzen hinausgehend, das ist auch etwas, was wir uns immer wieder bewusst machen sollten, ist schon der äther Leib. Das heißt also, wenn wir an einen Menschen herantreten, jetzt überschneiden sich schon die Lebenskräfte.
Und dann haben wir noch weiter hinausgehend unseren Astral-Leib. Der ist noch größer. Das heißt also, hier in diesem kleinen Raum können wir davon ausgehen, dass unsere Astral-Leiber jetzt gerade alle miteinander verbunden sind.
Und die astralische Welt ist ganz interessanterweise auch eine Welt, die Rudolf Steiner nennt die Welt der Durchgänglichkeit. Und damit meint er, ob wir wollen oder nicht, wir sind miteinander verbunden. Stichwort Verantwortung.
Und dann wird es immer größer. Wir haben also hier den astralischen Leib, der auch unter anderem Empfindungsleib heißt. Und dieser Empfindungsleib verbindet also quasi unser physisch Ätherisches, das was wir außen herum wahrnehmen, mit der Welt unserer Seele, mit unserem Bewusstsein.
Rudolf Steiner sagt also, aus dem Stoffe des Empfindungsleibes, des astralischen Leibes, da heraus sind dann gewoben die drei Seelenglieder des Menschen, nämlich einmal die Empfindungssäle, dann haben wir noch größer die Verstandes- und Gemütssäle, und dann haben wir noch größer die Bewusstseinssäle. Und wie ihr vielleicht wisst, befinden wir uns seit 1413 im Zeitalter der Bewusstseinssälenentwicklung. Das heißt also, wir laufen alle so rum, riesig ausgedehnt.
Und wenn wir das nun herunterbrechen auf die Alltagspraxis, dann können wir sagen, in der Bewusstseinssäle, darin liegt aus unserem Seelenleben das, was man auch als Meinungen bezeichnet. Das ist ja heute ein ganz großes Thema, wenn wir dann in den Talkshows bestimmter Akteure, meine Meinung, meine Auffassung, da sehen wir, in diesen Meinungen, da liegt am ehesten die Freiheit. Denn die Bewusstseinssäle, diese Meinungen sind ganz eng verknüpft mit dem ersten der drei Seelenvermögen, nämlich das Denken.
Viele von euch kennen wahrscheinlich diese Einteilung Denken, Fühlen, Wollen. Und da würde ich gerne vorausschicken, alle drei sind Seelenvermögen, sind Seelenkräfte. Denn es gibt oft die Auffassung, das ist außerhalb der Seele.
Also das Fühlen ist innerhalb der Seele, aber Denken und Wollen, das schwebt da irgendwo rum im außerseelischen Bereich, dem ist nicht so. Sondern alle drei sind Bereiche der Seele. Und dann haben wir die Verstandes- und Gemütsseele.
Darin befinden sich unsere Gewohnheiten. Und so schnell, wie wir heute unsere Meinung ändern können, indem wir neue Gedanken fassen, neue Informationen erhalten, wenn wir auf die Ebene der Gewohnheiten gehen, dann wird es schon schwieriger. Und da sagte Rudolf Steiner, das ist auch eine Erkenntnis, die er hat, also, oder die er erfahren musste, dass er sagte, die Menschen ändern so sehr gerne ihre Meinungen, aber mal eine schlechte Gewohnheit sich abzugewöhnen, das ist fast unmöglich.
Obwohl es so wichtig ist, in der anthroposophischen Arbeit genau in diesen Bereich reinzukommen. Aber die Gewohnheiten sind eher unfrei. Und dann kommen wir auch darauf, kann man sich ja die Frage stellen, das dritte Glied heißt ja Empfindungssäle.
Und dann fällt uns auf, sowohl die Bewusstseinssäle als auch die Empfindungssäle haben eine Bezeichnung. Aber die Verstandes- und Gemütsseele hat zwei. Das heißt, dieses Wesensglied der Seele befindet sich im Spannungsfeld zwischen Bewusstseinssäle und Empfindungssäle.
Und das heißt, wenn wir den Teil der Verstandes- und Gemütssäle nehmen, der sich auf den Verstand, auf das Denken bezieht, dann haben wir den Bezug zur Bewusstseinssäle. Und die Gemütssäle, die richtet sich nach unten, wenn wir so wollen, in den Bereich der Empfindungen. Und in der Empfindungssäle walten unsere Affekte und Triebe.
Und in diesem Bereich sind wir unfrei. Allerdings, es wäre ja zu schön, zu einfach. Allerdings muss man sagen, dass genau hier, in diesen unteren Bereichen, da haben wir die größten Päckchen noch abzuarbeiten.
Also in der Bewusstseinssäle, dort sagt Rudolf Stein, ist der Mensch heutzutage am ehesten veranlagt, in die Freiheit zu kommen. Er sagt nicht, wir sind dort schon frei, in der Bewusstseinssäle, im Denken. Sondern wir haben die Anlage dazu, am ehesten im Denken die Freiheit zu erringen.
Aber dann geht es los. Was habe ich denn für Gewohnheiten, was habe ich denn für Gepflogenheiten, wenn ich die mal mit dem Denken betrachte, wirklich betrachte. Denn das ist eine ganz wichtige Sache, wenn wir jetzt sagen, wir denken eine Sache, zum Beispiel hier, so bin ich und so möchte ich gerne sein.
Dann ist das Wichtige, wenn wir anthroposophisch diese Sache behandeln, dass wir nicht nur immer hin und her springen zwischen diesem Bild und diesem Bild. Also, dass ich dann sage, ja, ich bin jetzt halt ein unsozialer Typ, ich ecke oft an, aber ich sehe mich dann hier, dass ich mal so ein richtig geselliger, freundlicher Mensch bin. Sondern die wichtige Arbeit findet hier statt.
Wie komme ich von A nach B? Und zwar Schritt für Schritt. Und jeder Schritt muss durch Bewusstsein hindurch getragen werden. Es muss konkret werden.
Also, nicht nur, wenn ich dann mal im Himmel bin und wieder von den Engelchen zurückkomme, dann bin ich ein anderer Mensch. Sondern jetzt konkret sagen, okay, gestern meine Wortwahl, die war nicht ganz so toll. Die Art und Weise, wie ich meinen Mitmenschen etwas gesagt habe, ist verbesserungswürdig.
Wie könnte ich es denn beim nächsten Mal besser sagen? Wie könnte ich meine Mimik beim nächsten Mal gestalten, dass der andere nicht direkt denkt, oh, was ist denn jetzt los? Und das muss uns im Denken begleiten, denn wir sollten wissen, dass genau an diesem Punkt das Denken erst wirklich zum Denken wird. Nämlich in dem Moment, wo wir in dieses Denken nicht nur ein Abbild neben das andere stellen, sondern indem wir in diesem Vollzug von A nach B den Willen hineinholen. Um das zu tun, brauchen wir Willenskraft.
Und wenn wir das uns vor Augen führen, dann kann man schon sehen, wenn ich nun bestimme, ich möchte mich hier vom Ungeselligen zum geselligen Menschen entwickeln und ich arbeite jetzt konkret daran, wie ich das tue, Schritt für Schritt, dann kommen wir automatisch in diesen Bereich rein, ohne dass wir große Veranstaltungen machen wollen, wo ist jetzt eigentlich mein Wille, wie komme ich da hin, kann mir jemand eine Landkarte geben, sondern es passiert direkt. Weil wir über das Denken, über das Wahre, da sind wir beim deutschen Geist, haben wir das Ziel vor Augen und sagen, da will ich hin. Und schon ist der Wille mit drin und wird umgewandelt.
Also das heißt, indem wir anfangen, klar zu denken und dieses Denken in ein Werdendes zu verwandeln, nicht in A und B nebeneinander, sondern es ist ein Werden, ein Prozess, ein Weg. In dem Moment haben wir gleich den Willen beim Schlawittchen und sagen, hier mein Lieber, da geht es lang. Und warum das so wichtig ist, ich kann im Prinzip heutzutage keinen Vortrag halten, ohne auch kurz auf die Widersacher zu sprechen zu kommen.
Wir müssen sehen, dass sich also gerade in diesen Bereichen hier sehr, sehr viele Widersacherwesen in uns befinden. Die sind überall. Bruder Steiner sagt, die leben in uns wie die Maden im Käse.
Und die sind da nicht, sage ich mal, mit einem Brecheisen reingekommen, sondern wir haben die eingeladen. Wir haben also in unzähligen Situationen, und das geht schneller, als man denkt. Kassiererin verrechnet sich, oh, das war gut.
Und schon hat der Lucifer und der Ariman, die arbeiten ja immer zusammen, haben sie uns gekriegt. Eindruck in der geistigen Welt, zack, da hast du wieder eine Delle bekommen und die muss ausgebeult werden. Und das heißt also, die Widersacher sind nicht irgendwo außerhalb, sondern sie sind direkt in uns.
Sie sind direkt mit uns verbunden. Bruder Steiner sagt sogar, was ich sehr gewagt finde, aber ich finde es toll und treffend, dass wir alle in einer Liebesbeziehung mit Lucifer und Ariman stehen. Wir haben die also eingeladen in unser Wesen, weil sie uns Tore und Schritte ermöglicht haben, die dann zu unserem persönlichen Vorteil gedient haben.
Also wir sind immer mittendrin, wir sind immer im Zentrum. Und vielleicht weiß es der eine oder andere, wir haben nun diese herausragend wichtige Erkenntnis durch die Anthroposophie, dass wir uns nun an einem Punkt befinden seit der bewusstseinsseelen Entwicklung, dass von Seiten der Widersacher etwas angestrebt wird, nämlich dass die Erde ihr Entwicklungsziel nicht erreichen soll. Also die Widersacher haben die Aufgabe, uns ins Wanken zu bringen, dass wir nicht dem Christus folgen.
Und das bedeutet in unserer Zeit, dass wir uns klar machen, genauso wie diese Erde geworden ist, Schritt für Schritt, muss sie sich nun wieder auflösen. Das heißt, der Geist ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und nun muss die Erde wieder Geist werden. Und so banal das klingt, aber es beginnt wirklich im Seelenleben eines jeden von uns, dass wir allzu oft dieses Lebendige, das Aufsuchen der lebendigen Kraft, der Sicherheit, das heißt des Einzementierten, ich habe es schon immer so gemacht, ich bin halt wie ich bin, kommt für mich nicht in Frage, was auch immer, was wir da so in uns tragen.
Das muss aufgelöst werden. Nicht grundsätzlich, aber wir müssen uns selber überprüfen, hänge ich da an etwas, was nicht mehr zeitgemäß ist. Und das ist schmerzvoll.
Das erleben wir als schmerzvoll oft, weil das eben bedeutet, dass ich mich auf neue Dinge einstellen muss. Und derjenige, der sich auf neue Dinge gar nicht einstellen will, das ist der Herr Arimann. Der möchte alles geordnet, mechanisiert haben, weil ihm das seelisch Lebendige ist ihm fremd.
Und es ist leider so, dass wir uns heutzutage auch damit konfrontiert sehen, Rudolf Steiner hat eher weniger dazu geäußert, weil es auch nicht ohne ist. Er hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass dieses arimanische Reich sehr weit in die Tiefe geht. Und dass heutzutage leider, muss man sagen, aber vielleicht auch gerade als Weckruf für uns, dass nun alle, auch die tiefsten, die höchsten arimanischen Kräfte nun freigesetzt sind, die wirken.
Und das heißt, wenn wir nun hinschauen, dass wir vorher eben Wesenheiten hatten, die in der Lage waren, unseren Astralleib zu durchdringen, uns zu verführen, die luziferischen Wesen, dann hatten wir die arimanischen Wesen in unserem ätherischen Organismus, die man könnte sagen mit der Lügenhaftigkeit zu tun haben. So haben wir es eben jetzt leider auch mit Wesenheiten zu tun, die direkt in der Lage sind, unseren geistigen Kern anzugreifen. Das wären die sogenannten Asuras.
Und dann gibt es eben noch ein Wesen. Und dieses Wesen ist in der Lage, dafür zu sorgen, dass wir dem Christus komplett entsagen. Dass wir unsere Freiheit, die uns geschenkt worden ist, durch den Christus aufgeben und diese schöpferische Energie an dieses Wesen abgeben.
Und das ist das Wesen, was sich hinter der Zahl 666 verbirgt. Und ich glaube, es ist nicht vermessen zu sagen, dass wenn wir heute in unserer Zeit schauen, was um uns herum geschieht, dass wir sagen können, wir sind höchst gefährdet durch alle möglichen Einflüsse, dass versucht wird, uns zum einen wieder in Kollektive zusammenzufassen. Das heißt, Gruppenseelenhaftigkeiten aus der Vergangenheit wieder aufleben zu lassen, wo eine große Autorität oben steht, alle Menschen gleich schaltet und die Menschen sich dann gegenseitig kontrollieren.
Moment mal, die Schuhe, wissen wir aber, die trägt man heute nicht. Und dann sagt man, oh ja, stimmt. Aber keiner stellt die Frage, warum trägt man die denn heute nicht mehr.
Ja, weil es verboten ist. Ja, von wem denn? Das heißt, diese große Autorität, die wie aus dem Nebel heraus auf uns wirkt, der Staat, Experten haben es gesagt. Also man sieht, man möchte uns Schritt für Schritt dahin bringen, dass wir freiwillig durch sogenanntes konkludentes Handeln unsere persönliche Freiheit immer mehr aufgeben, zugunsten eines Zusammengehörigkeitsgefühls.
Ich glaube, ein guter Freund von mir ist in der DDR aufgewachsen, der erzählt mir das immer wieder, wie man dann auf einmal wie so innerlich aufblüht, je mehr man sich an die Vorgaben hält. Dann kommen die anderen und sagen, oh toll, das machst du aber super. Aber das ist nicht echt.
Also er meinte, man fühlt auch gleichzeitig, wie man eigentlich immer mehr abgleitet, immer mehr von sich selber wegkommt, seine Freiheit aufgibt. Das ist die eine Tendenz. Und dann natürlich die andere Tendenz ist, dass wir einfach immer mehr dazu gebracht werden, uns in uns abzuschließen.
Dass wir sagen, ach, was interessiert mich die Welt, mein Kaffeetisch, meine Wohnung, mein Haus, und da wird ein Zaun drum gebaut. Was also ebenso nicht so gut wäre für die Entwicklung. Ich komme jetzt nochmal hier drauf zurück.
Das heißt also, die Bearbeitung auf diese Art und Weise, ich will es auch nicht zu lang machen, denn dann fällt es. Das heißt, wenn wir so an unserem Seelischen arbeiten, dann tun wir etwas sehr Wichtiges. Nämlich, wir wandeln unsere Seele um in etwas, das Rudolf Steiner das Geist selbst nennt.
Das Geist selbst ist ein höheres Wesensglied. Rudolf Steiner nennt das die obere Dreiheit. Wenn wir also sagen, physischer Leib, ätherleib, astralleib ist die untere Dreiheit.
Das ist das, was wir von der göttlichen Welt geschenkt bekommen haben. Dann ist die obere Dreiheit etwas, was vollständig von uns selber erarbeitet werden muss. Und es beginnt mit der Bildung des Geistes selbst.
Das ist der durchchristete Astralleib. Dann der Lebensgeist. Das wäre der durchchristete Ätherleib.
Und schließlich der Geistesmensch. In diesem Zustand, wenn alles gut läuft, werden wir in der Lage sein, bis in die kleinsten, äußersten Teile unseres physischen Leibes, also nicht dieser stoffliche Leib, den werden wir dann nicht mehr haben, sondern der physische Leib ist ebenso wie der Ätherleib und der Astralleib zu einem gewissen Teil auch übersinnlich. Aber diese physische Form, dieser Leib, den wir übersinnlich an uns tragen, den werden wir dann bis in die kleinsten Ausarbeitungen mit unserem Bewusstsein, mit unserem Ich durchdrungen haben.
Und ich würde gerne zum Abschluss eine weitere Persönlichkeit ansprechen, die jetzt nicht unbedingt mit Berlin so viel zu tun hat, aber die im deutschen Geistesleben überhaupt nicht wegzudenken ist. Und das ist Johann Wolfgang von Goethe. Ich würde sagen, in seinem Werk Faust, an dem er fast 60 Jahre gearbeitet hat, also das ist schon bemerkenswert.
Und der zweite Teil, der Tragödie zweiter Teil, sollte auf seinen Wunsch hin erst veröffentlicht werden, wenn er über die Schwelle gegangen ist. Und dieser zweite Teil des Faust-Dramas, das eigentlich gerade für uns, mitteleuropäische, für uns deutsche Menschen, ein Monumentalwerk, ein monumentaler Ausdruck dessen ist, was wir jetzt vorher alles besprochen haben, dieses Ringen um die Zukunft, dieses Ringen um die eigene Aufgabe. Wie bekomme ich das eigentlich in den Blick, was da vor mir liegt, wo meine Aufgaben sind? Dann sagt Rudolf Steiner, die letzten Worte der Tragödie zweiter Teil von Faust ist der sogenannte Chorus Mysticus.
Und da heißt es in dieser Reihenfolge, alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. Das Unzulängliche, hier wird's Erreichnis. Das Unbeschreibliche, hier ist's getan.
Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan. Und Rudolf Steiner sagte, das ist eine unglaublich klare Sicht Goethes auf die Aufgabe von uns Deutschen. Nämlich indem er sagt, in diesem ersten der vier Teile, alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis, da spiegelt sich die Tätigkeit der Bewusstseinsseele.
Die Bewusstseinsseele, wenn wir uns die alten Ägypter vorstellen, wie diese Menschen in der Welt standen und in sich gespürt haben, wir müssen dieser geistigen Welt einen Dienst erweisen. Wir kommen aus der geistigen Welt, aber diese irdische Welt, die hat damit zu tun. Also ein erstes Aufkeimen dieses Bewusstseins, Himmel und Erde zusammenzubringen.
Denken wir an den Pyramidenbau. Diese Menschen haben sich damals, ohne mit der Wimper zu zucken, in den Dienst gestellt, so eine Pyramide zu bauen. Auch wenn es das eigene Leben gekostet hat.
Und diese Verbundenheit mit der geistigen Welt, so nah am Empfindungsleib, so nah an den Empfindungen, an den Affekten, das kann uns klar werden, wenn wir sagen, alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. Alles, was wir hier in dieser physischen Welt wahrnehmen, denn dahinter steht ein gewaltiger geistiger Überbau. Aber es ist noch nicht klar, sondern es ist nur ein Ahnen, eine Empfindung.
Und dann kommt das unzulängliche Hierwirtserreichnis. Das ist die Verstandesseelentätigkeit. Das hat damit zu tun, dass Rudolf Steiner sagt, dass in der Verstandes- und Gemütsseele dort leuchtet unser Licht zum ersten Mal so auf, dass es uns bewusst wird.
Während in der Bewusstseele, das muss ES heißen, das heißt in der Empfindungseele, Verzeihung, in der Empfindungseele, dort wird das dumpf gespürt. Unser Ich nimmt die Tätigkeit auf, er greift diesen Astralleib. Und in der Verstandesseele, dort kommt zum ersten Mal dieses Bestreben, ich möchte ein individueller Mensch werden.
Und das heißt, das, was vorher unzulänglich war, da sind wir nicht rangekommen mit den Fähigkeiten der Empfindungseele, da kommen wir nicht hin. Aber durch die Entfaltung der Verstandesseele wird das Unzulängliche zum Erreichnis. Und das ist ganz spannend, weil nämlich Rudolf Steiner darauf aufmerksam macht, dass in den gesamten Goethe-Übersetzungen wird das mit Ereignis übersetzt.
Weil man davon ausgegangen ist, der Goethe hatte einen Frankfurter Dialekt und er meinte eigentlich Ereignis. Aber Rudolf Steiner sagt, nein, es muss Erreichnis heißen. Und dann kommt die Bewusstseinsseele, das Unbeschreibliche, was hier gefühlt wird.
Hier war es Empfindung, hier wird es Gefühl und hier wird das Unbeschreibliche getan. Bollen, Empfindungseele, fühlen, Verstandesseele und hier im Denken, da wird es getan. Da sind wir mittendrin in dem, was wir heute zu tun haben.
Wo alles beginnt. Und dann der finale Satz, das Ewigweibliche zieht uns hinan. Und damit ist gemeint das Geist selbst.
Jetzt kann man sich fragen, warum ist das Geist selbst ewigweiblich, wobei ich hier darauf aufmerksam mache, das Ewigweibliche. Es ist nicht ewigweiblich, sondern es ist das Ewigweibliche. Das hat mit dem zu tun, was wir am Anfang gesagt haben.
Die Trinität unterteilt sich in Vater, Sohn und Heiligen Geist. Und der Heilige Geist ist auch die Mutter. Ich höre sehr oft, hatte ich im Kommentarbereich bei mir auf dem YouTube-Kanal schon, immer dieses Vater, Sohn, alles vermännlicht.
Die Mutter ist auch dabei. Hier sehen wir, wie Goethe das schon in so schöne Worte fassen konnte, was vor uns liegt. Und wo wir viele Möglichkeiten haben anzusetzen, Erkenntnisarbeit, Gewohnheiten angehen, Affekte anschauen, den Willen ins Denken holen immer wieder und die Geisterkenntnis anstreben.
Das heißt, alles was wir tun, ist Teil der geistigen Welt. Wir sind nicht abgesandt. Und dann würde ich gerne schließen mit einem Wahrspruch von Rudolf Steiner, der das vielleicht noch ein bisschen herausstellen kann, noch ein bisschen verstärken kann.
Und der lautet, im Denken Klarheit, im Fühlen Innigkeit, im Wollen Besonnenheit. Erstreb ich diese, so kann ich hoffen, dass ich zurecht mich finden werde, auf Lebenspfaden, vor Menschenherzen, im Pflichtenkreise. Denn Klarheit entstammt dem Seelenlichte.
Und Innigkeit erhält die Geisteswärme. Besonnenheit verstärkt die Lebenskraft. Und alles dies erstrebt in Gottvertrauen, lenket auf Menschenwegen zu guten, sicheren Lebensschritten.
Danke vielmals.
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