Das Denken als Weg - 1. Lektion - Videokurs von Hans Bonneval, 2020

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Veröffentlicht am 15. Juni 2025 von Hans Bonneval. Hier klicken um zum Video zu gelangen

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Transkription der 1. Lektion für Das Denken als Weg

+++ dies ist noch ein maschinelles Rohtranskript. Gerne kannst du mitTun- melde ich übers Kontaktformular bei François+++

Begrüßung und Einführung 00:00:15

Liebe Menschen, dies ist die Schule für Neues Denken nach Rudolf Steiner mit dem Grundkurs. Der Kurs heißt genau das Denken als Weg zu einer spirituellen Welterkenntnis und mein Name ist Hans Bonneval und los geht es mit der ersten Lektion. Wir wollen das Neue Denken üben bei gleichzeitiger Einführung in die Anthroposophie, in die spirituelle Wissenschaft Rudolf Steiners.

Die Begriffe heute sind Wort, Gedanke, Sinn und Kommunikation. Das Neue Denken kann man provozieren, indem man sich Fragen vorlegt, die man aus dem Gedächtnis so nicht beantworten kann.

Altes vs. Neues Denken 00:00:58

Vereinfacht ausgedrückt kann man sagen, das alte Denken, das ist das Lernen und Wiederhergeben und Kombinieren des Gelernten. Das neue Denken ist schöpferisch, das ist das produktive Denken, das ist dasjenige, was in Gang gesetzt wird, wenn man nichts im Archiv hat, wenn man nicht auf schon Gewusstes zurückgreifen kann, wenn man Neues finden muss.

Dieses Denken sollte eigentlich das vorherrschende Denken heute sein, ist es aber leider nicht und das ist schon ein gewisses Problem, auf das die Anthroposophie im Besonderen hinweist. Ich empfehle denjenigen, die diesen Kurs machen wollen, dringend sich Schreibzeug zurechtzulegen und sich durchaus an die Anweisung zu halten, das Video anzuhalten, wenn eine Frage gestellt wurde von mir.

Denn derjenige, der sich erst mal meine Antwort anhört und dann selber überlegt, wie er das wohl beantworten würde, der betrügt sich um den Erfolg dieser Übung. Die Übung kommt nicht zustande, wenn man meine Antwort schon kennt. Die Übung kommt nur zustande, wenn man selber nicht weiß, wie man die Frage beantworten soll und jetzt suchen geht.

Dieses Suchen, das ist das neue Denken, das wir üben wollen. Die erste Frage, die hier zu stellen ist, das ist, was ist ein Wort? Was sind Worte? Nicht, wie sind Worte, was gibt es da alles, sondern was sind Worte, wozu benutzt man sie, weshalb gibt es sie? Bitte jetzt das Video anhalten und selbst versuchen, die Frage zu beantworten.

Begriff: Wort 00:03:19

Was ist ein Wort? Selbstverständlich ist ein Wort eine Laut, eine laute Kombination und sie gehört zur Sprache. Es gehört zur Sprache, also ein Wort. Die Sprache besteht in Worten und damit verständigen sich die Menschen. Das ist alles richtig, nur man versteht es trotzdem noch falsch, weil man in der Regel meint, das Wort selbst würde eine Information transportieren.

Das tut es nicht. Die Worte enthalten nicht irgendetwas, sondern sie sind bloße Namen. Namen für Objekte, Namen für Gedanken. Also, ich lese ein Wort und muss dann denken, was das bedeutet. Das heißt, Lesen und Denken sind zwei Prozesse, die man aber in der Regel nicht getrennt bemerkt.

Also, das Wort enthält nicht den Sinn, sondern der Gedanke. Wenn ich einen Gedanken gefasst habe und möchte ihn mitteilen, dann fasse ich ihn in Worte. Das sind Namen für bestimmte Gedanken. Also, der Gedanke, der erst bringt mich zum Verstehen, der bringt mich zum Erkennen, nicht das Wort schon.

Also, die Antwort auf die Frage wäre korrekterweise, Worte sind Namen für Objekte oder für Gedanken. Die nächste Frage, die jetzt zu beantworten wäre, ergibt sich aus dieser Antwort und das ist der Gedanke. Was sind Gedanken? Und bitte wieder jetzt die Stopp-Funktion benutzen und so lange warten, bis man eine schlüssige Antwort gefunden hat, was dann wohl Gedanken sind.

Begriff: Gedanke 00:05:56

Gedanken sind keine Worte, sondern Worte sind nur Namen für Gedanken. Der Gedanke ist erst dann da, wenn ich ihn denke. Das geschieht allerdings bei Menschen so automatisch, so hintergründig, dass man es gar nicht extra bemerkt. Man denkt, ja, wieso? Wenn ich irgendetwas denke, habe ich doch sofort die Worte.

Ja, aber das sind zwei Prozesse. Nur, man erlebt das Getrenntsein nicht so richtig. Also, der Gedanke ist es, der mich verstehen lässt. Was enthält der Gedanke? Der Gedanke enthält Sinn. Wenn ich einen Sinn erfasst habe, dann verstehe ich die Sache.

Ich höre also einen Namen, denke und dadurch habe ich den Sinn einer Sache. Und natürlich sind Worte eben in der Kombination oft erst schlüssig. Nicht nur einzelne Worte haben einen Sinn, sondern ihr Zusammenhang ergibt einen größeren Sinn, der dann gedanklich gefunden wird.

Begriff: Sinn

Also, der Gedanke erfüllt mich mit Sinn. Der Gedanke ist ein Sinnträger. So können wir diese Frage beantworten. Aber jetzt müssen wir auch noch wissen, was ist Sinn? Und das ist die nächste Frage. Das ist schon ein recht schwieriger Begriff, also vielleicht ein bisschen mehr Zeit lassen beim Beantworten. Aber jetzt wieder die Stopp-Funktion.

Sinn ist die Bedeutung, die ein einzelnes Objekt in der Welt hat. Sinn ist, wie ein einzelnes in der Welt drinnen steht, wie es zum Rest der Welt gehört. Man kann sagen, das Verhältnis oder die Bedeutung zum Rest der Welt macht den Sinn eines Einzelnen aus.

Ich kann da ein paar Beispiele nennen. Sagen wir, eine Schraube und eine Mutter sind zunächst mal zwei Objekte. Das kleine Kind hat zwei Objekte und weiß nichts von dem Sinn. Sie sind erst mal ohne einen erkennbaren Sinn für das kleine Kind.

Jetzt kommt das ältere Geschwister und steckt die Schraube in die Mutter und dreht sie da hinein. Ah, jetzt entsteht schon mal ein vorläufiger Sinn. Und vielleicht ist das ältere Geschwister auch schon so weit, dass es aus dem Baukasten dann zwei Teile nimmt und mit der Schraube sie verbindet und festdreht.

Und jetzt erscheint vielleicht auch für das kleine Kind schon der eigentliche Sinn. Aha, eine Schraube ist ein Befestigungselement für lose Teile. Jetzt ist der Sinn plötzlich da, der vorher beim Anblick für das kleine Kind noch überhaupt nicht zu sehen war.

Und man kann auch zum Beispiel folgendes Beispiel nehmen, ein Foto vom Firmenjubiläum. Da sieht man 20 Mitarbeiter stehen vor dem Tor der Firma und da steht dann Kraus und Co. oder man kann einfach ihren Sinn in der Firma nicht erkennen. Man sieht lauter Menschen, Männer und Frauen und was sie für eine Bedeutung in der Firma haben, sieht man nicht.

Dann nimmt man vielleicht dieses Foto und geht irgendwann später diese Firma mal besuchen und dann sieht man schon am Eingang diesen einen da, der auf dem Foto da links steht, den sieht man am Eingang sitzen und erkennt, aha, das ist der Pförtner.

Jetzt hat man seinen Sinn in der Firma erfasst. Dann hinter ihm steht der Chauffeur, der hat so eine Mütze auf oder hat sie in der Hand. Der wartet darauf, dass er den Chef irgendwo hinfährt oder dass er eine Botenfahrt zu machen hat. Das erkennt man auch. Schon allein, wie das sich so äußerlich ausnimmt.

Dahinter sieht man in einem Glas hinter einem Fenster, da sieht man die Telefonistin sitzen, die hat Kopfhörer auf und ist da am Reden und so. Und so erkennt man nach und nach, wenn man durch diese ganze Firma geht, die Bedeutung der einzelnen Menschen auf dem Jubiläumsfoto, da hat man ihren Sinn in dieser Firma.

Also das als Beispiel zur Erklärung dessen, was der Sinn eigentlich ist. Der Sinn ist dasjenige, was wir durch das Denken finden wollen und wenn wir den Sinn einer Sache erfasst haben, dann sind wir auch zufrieden. Also die Erkenntnis des Menschen ist an die Sinnerfassung gebunden.

Sinn ist also die Bedeutung in der Welt des Einzelnen. Und damit haben wir schon einen sehr wichtigen Begriff, gerade auch für die Anthroposophie erfasst. Das muss man sich öfter durch den Kopf gehen lassen, das kann man jetzt nicht sofort abhaken und sagen, ja, das habe ich, sondern das wird länger dauern, bis sich das so durchsetzt im Einzelnen.

Ach so, jetzt habe ich das verstanden, ach so, ich habe den Sinn erfasst. Der Mensch in seinem seelisch-geistigen durchdringt sich mit dem Sinn. Er ist sozusagen selber der Sinn und insofern hat er verstanden, worum es sich handelt.

Jetzt kann man aus diesen drei Begriffen, die wir da angeschaut haben, noch eine vierte Frage entwickeln, um diese drei Begriffe noch einmal anzuwenden. Wort, Gedanke, Sinn. Ich stelle also deshalb noch mal eine Frage und zwar, wie funktioniert Kommunikation oder wie funktioniert ein Gespräch zwischen zwei Menschen?

Begriff: Kommunikation 00:13:05

Und das zu beantworten mit diesen drei Begriffen, mit Wort, Gedanke, Sinn, das ist die nächste Aufgabe. Also jetzt bitte wieder das Video anhalten und selber versuchen aufzuschreiben, wie man diese drei Begriffe in der Kommunikation der Menschen wiederfindet.

Die meisten Menschen würden sagen, Kommunikation, ja das ist, dass sich Menschen austauschen. Ja, was tauschen sie denn aus? Ja, sie tauschen Sinnen aus. Der eine hat einen Gedanken, eine Idee und die Idee sagt ihm, das solltest du dem anderen mitteilen.

Also er hat einen Sinn erfasst und dieser Sinn ergibt, dass das dem anderen mitgeteilt werden sollte. Das ist eben auch ein Sinn. Und dann fasst er das in Worte, schreibt sie entweder auf oder spricht sie aus dem anderen gegenüber.

Das heißt, er fasst jetzt die Gedanken in Namen, er gibt ihnen die Namen der Sprache, die er spricht. Der andere hört das dann oder liest es und entwickelt aus den Namen wieder die Gedanken und mit den Gedanken hat er den Sinn dessen, der ihm etwas sagen wollte, der ihm etwas mitteilen wollte.

Also das ist, wie Kommunikation funktioniert, wenn wir nur diese drei Begriffe anwenden. Wort, Gedanke, Sinn. Das Wort ist schon das Hilfsmittel, sich zu verständigen, nur das Wort enthält nicht den Sinn, sondern den muss man denken. Sinn ist etwas, was Menschen nur denken können.

Es können auch Computer oder solche Geräte keinen Sinn aufzeichnen. Auch auf einem Papier, da stehen Namen für Gedanken, da stehen keine Gedanken drauf. Der Gedanke ist der Sinn, den kann ich nur durch Denken erfassen. Und das ist das Geheimnis, über das die Anthroposophie aufklärt und dem wollen wir nach und nach näher kommen. So viel für die erste Lektion.

Glossar

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Literaturangaben

Bonneval, Hans: Das Denken als Weg zu einer spirituellen Welterkenntnis, ISBN: 978-3-7497-7333-5

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