Werde Apokalyptiker für geistiges Erwachen. Die Zeit ist reif - ein Interview von Marion Selzer mit Wolfgang Peter, 2025

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Werde Apokalyptiker für geistiges Erwachen. Die Zeit ist reif - ein Interview von Marion Selzer mit Wolfgang Peter, 2025. Link zum Video

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Transkription vom Interview vom 10. Dezember 2025 (Veröffentlichungsdatum)

Einleitung: Was bedeutet Apokalypse? 00:00:52

Marion Selzer:

Dann hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe bei inspiriert sein TV. Heute bin ich wieder im Gespräch mit Dr. Wolfgang Peter. Hallo Wolfgang, schön, dass du da bist.

Wolfgang Peter:

Hallo Marion und servus, grüß dich, ich freue mich, bei dir zu sein.

Marion Selzer:

Wir hatten ja schon mal ein Interview zusammen gemacht und da hatten wir ein bisschen mehr, also da hast du dich ja vorgestellt, dein Weg zur Anthroposophie und also da, wer dich noch nicht kennt, dem empfehle ich einfach dieses Video. Das war nämlich schon sehr spannend. Und heute haben wir uns überlegt, dass du erst mal gerne so ein bisschen darlegen möchtest, was für dich die Apokalypse bedeutet, allein dieser Begriff, weil viele fühlen sich ja abgeschreckt davon und du machst ja jede Woche unermüdlich seit vielen Jahren dazu sehr spannende und ich finde auch initiierende Vorträge. Ja, was verstehst du an dem Begriff, wie würdest du ihn definieren?

Wolfgang Peter:

Ja, anders als es meistens aufgefasst wird, weil Apokalypse wird meistens verbunden mit Schrecknisse, Weltuntergang, also sehr dramatische Ereignisse, vor allem äußere Zerstörung und weiß Gott was. Aber eigentlich heißt das Wort Apokalypse, ja, wenn man es ins Deutsche übersetzt, so viel wie Offenbarung, Enthüllung, wenn man so will. Und zwar wovon Enthüllung? Enthüllung der geistigen Welt, Wahrnehmung der geistigen Welt, Begegnen der geistigen Welt. Und zwar nicht nur in einem Glauben, der noch nicht schauend ist, sondern in eine geistige Erfahrung hineinzukommen.

Das scheint wahnsinnig weit weg zu sein für die meisten Menschen – was soll jetzt hellsichtig werden oder was soll es sein? Aber grundsätzlich einmal sind wir ja selber geistige Wesen, nicht wahr, als Menschen, hoffe ich doch zumindest, sonst wären wir keine. Und wir begegnen ununterbrochen anderen geistigen Wesen in Form anderer Menschen, denen wir im Leben begegnen. Also das heißt, wir leben schon alleine dadurch mitten in einer geistigen Welt. Es geht nur darum, diese Seite des Daseins bewusster mal ins Auge zu fassen. Nicht nur die Außenseite sozusagen zu sehen, sondern sich wirklich geistig zu verbinden, zum Beispiel mit dem anderen Menschen. Dann erkenne ich mehr, mehr vielleicht als mir sagt als Sympathie oder Antipathie, die ich zu einem Menschen habe, die oft ganz unterschiedliche Gründe haben kann. Vielleicht ist aus einer karmischen Vergangenheit irgendwas, okay, ich erkenne ihn zwar nicht bewusst wieder, aber unbewusst, das Unbewusste spricht und sagt: "Mit dem habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, mag ich nicht." Also alles Mögliche.

Und daraus entstehen viele Konflikte im sozialen Bereich. Im Sozialen haben wir heute große Probleme in Wahrheit. Große Aufgaben zu lösen und ich glaube, man kann sie nur lösen, wenn man anfängt, den anderen Menschen wirklich zu erkennen in seinem wahren Wesen. Ein bisschen zumindest. Ein wenig.

Soziale Beziehungen und geistige Kräfte 00:03:32

Wolfgang Peter:

Also das heißt, über diese Stufe der Sympathie und Antipathie – und das sind aber die Grundkräfte des Seelischen, Sympathie, Antipathie und dazwischen pendelt es immer hin und her – kann dann einmal auf die eine Seite sich ganz stürzen oder auf die andere. Also es gibt da die totale Sympathie irgendwo, die vielleicht auch nicht immer so förderlich ist, wo ich mich an einem Menschen dranhänge und sage: "Der gibt mir alle Ideen, das ist gut, wenn ich mit dem zusammen bin, ist alles gut, alles in Ordnung." Ja, aber letztlich müssen wir selber unser Leben gestalten.

Und das passiert ja auch heute oft, dass Menschen sich, wie soll ich sagen, nähren in gewisser Weise von der geistigen, seelischen Kraft eines anderen Menschen. Unbewusst. Es wird beiden nicht bewusst. Aber es werden Kräfte abgezogen, die der andere vielleicht jetzt gar nicht so freiwillig gibt. Da strömt halt schon etwas aus, ist sich aber dessen gar nicht bewusst. Und dann kann das auch gar nicht so gute Beziehung daraus entstehen, die zwar vielleicht beide Seiten zunächst einmal mit Wohlgefallen aufgreifen, aber sie sind für die Entwicklung nicht förderlich. Weil einfach Kräfte, wie soll ich sagen, angezapft werden, die nicht freiwillig geschenkt sind, die aber dann den anderen auf Dauer entkräften. Irgendwo dem, der sie nimmt, aber auch nicht wirklich förderlich ist. Er ist zwar vielleicht im Moment, steht er stark da im Leben und glaubt, er hat ganz starke Kräfte, aber es sind nicht seine Kräfte. Und er hat sie auch nicht zu seinen Kräften gemacht.

Das funktioniert nämlich im Grunde nur dann, wenn der andere es wirklich ganz bewusst, aus Freiheit heraus verschenkt an den anderen. Dann können diese Kräfte förderlich sein, dann sind sie nämlich so, dass sie ganz freilassend sind für den anderen. Wir sind eben ganz individuelle Wesen und wenn wir etwas an Kraft bekommen, müssen wir es uns erst wirklich zu eigen machen. Das heißt, zu unserem eigenen machen. Niemand kann etwas in heilsamer Weise übernehmen, wenn er es unverändert von wem anderen übernimmt. Und wenn es die beste und schönste Kraft ist. Wenn sie nicht der eigenen Individualität angeglichen wird, das heißt verwandelt wird bis zu einem gewissen Grad, wirkt es heute nicht mehr förderlich, sondern eher schädlich.

Das Bewusstseinsseelenzeitalter und die Freiheit 00:06:02

Wolfgang Peter:

Weil wir sind heute im sogenannten Bewusstseinsseelenzeitalter. Das ist unsere ganze Kulturepoche, nennt Rudolf Steiner so. Die hat begonnen mit Ende des Mittelalters, Anfang der Neuzeit und geht jetzt noch eine ganz schöne Zeit fort. Wir sind eigentlich erst im ersten Drittel dieser Zeit drinnen. Und da geht es darum, ganz zu sich selbst aufzuwachen. Zu erkennen: Wer bin ich? Und zwar nicht nur in einem einzelnen Erdenleben, sondern wenn man jetzt den geistigen Hintergrund dazu nimmt, können wir erkennen, dass wir vielleicht auch viele Erdenleben durchgegangen sind.

Ich sage jetzt bewusst vielleicht, weil für viele ist das heute noch absurd irgendwo. Sie denken, man wird halt geboren und irgendwann stirbt man und dann ist sowieso nichts mehr. Die nächste Überlegung ist, wenn es nach dem Leben weitergeht, nach dem irdischen Leben, wie ist das dann? Ist man dann ewig im Himmel? Das sind wirklich schwierige Fragen. Oder gibt es die Möglichkeit zu einem nächsten Erdenleben herunterzukommen? Nicht bis in alle Ewigkeit vielleicht, aber doch viele Male auf Erden zu kommen, weil man bestimmte Dinge gerade im irdischen, sinnlichen, physischen Dasein nur erlernen kann. Vor allem wirklich, sich ganz auf sich selbst zu stellen. Frei zu werden.

Das ist nämlich das Privileg der irdischen Geburt, auf Erden zu leben. Man könnte es aber auch bezeichnen mit dem "von allen guten Geistern verlassen", im Endeffekt einmal zu sagen: "Jetzt stehe ich da und muss schauen, wie werde ich mit meinem Leben fertig?" Und niemand sagt mir dauernd, wo es lang geht, wie ich tue, sondern ich muss. Ich kann aber auch entscheiden selber. Das heißt, wir sind in einer Freiheit drinnen. Jean-Paul Sartre hat gesagt, wir sind zur Freiheit verdammt sogar. Das heißt, es erfordert auch wirklich eine gewisse eigene Aktivität, weil Freiheit heißt nämlich: Ich mache, was mir gerade heute Spaß macht. Das kann ich schon machen aus meiner Freiheit heraus, aber ob mich das weiterbringt, ist halt eine andere Frage. Also das heißt, wenn ich weiterkommen will, wenn ich mein Schicksal bis zu einem gewissen Grad bewusst selber gestalten oder wenigstens mitgestalten will, dann muss ich halt selbst Ideen entwickeln, wie mein Leben funktionieren soll, wie ich mich selber führe durch das Leben.

Wir sind in der Vergangenheit bis zu einem gewissen Grad, natürlich auch noch heute, hatten wir viel Unterstützung aus der geistigen Welt. Wenn man es jetzt mehr irdisch ausdrückt, könnte man sagen, im Unterbewussten wirken oder im Überbewussten, wie man es auch nennen will, wirken Kräfte, die uns führen und die sicher viele Menschen kennen. Wo Situationen im Leben sind, die man nicht bewusst aufgesucht hat, aber die ganz entscheidend fürs Leben waren und die eine Weichenstellung bewirkt haben. Ja, das passiert nicht so zufällig einfach. Das ist nicht nur ein Würfelspiel, sondern da steckt mehr dahinter. Aber da sind wir halt oft geführt worden durch eine höhere Wesenheit, die uns begleitet, die uns zeigt, wo wir eigentlich hinwollen, in Wahrheit, ohne es noch zu wissen. Aber heute, im Bewusstseinsseelenzeitalter, kann immer mehr die Fähigkeit erwachsen uns und weiter wachsen, dass wir wirklich wissen, was wir wollen. Nämlich in einem höheren Sinn, nicht nur: "Ich möchte auf Urlaub fahren im Sommer" oder "Ich möchte Generaldirektor werden" oder "Ich möchte eine Villa haben" oder so was, sondern tiefere Dinge. Die tieferen Dinge, die einem dann vielleicht sogar über Inkarnationen hinausblicken können, zurückblicken können, langsam spüren. Weil das ist nämlich damit verbunden, wenn man sich dessen bewusst wird. Dann leuchtet langsam mehr auf: Wo komme ich wirklich her und wo will ich hin?

Und das liegt in meinem Willen aber darin. Wo will ich hin? Nicht, wo will mich der liebe Gott hinführen oder der Christus hinführen oder der Engel hinführen, sondern wo ich selber bewusst genug bin, dass ich sage: Dort will ich hin, weil ich dort meine Fähigkeiten, die ich mir vielleicht im Laufe von vielen Inkarnationen angeeignet habe, am besten einsetzen kann für die Weltentwicklung und damit auch für mich selbst. Aber das hat immer auch was zu tun, dass man der Welt etwas gibt.

Aber der interessante Gegenschlag in unserem Bewusstseinszeitalter ist andererseits natürlich auch, dass wir uns ganz auf uns selbst konzentrieren, aber oft nicht damit unser wirkliches Ich, das heißt unseren geistigen Kern, sondern unser Ego [meinen], das bloß der Abglanz davon ist. Das brauchen wir aber auch, um eigenständig zu werden. Aber wir sind trotzdem mehr als bloßes Ego. Also "das will ich haben, das möchte ich tun, das gehört mir und so weiter, das brauche ich". Sondern wo ich einmal anfange: Was habe ich an Fähigkeiten entwickelt im Laufe vieler Inkarnationen, was kann ich der Welt geben dadurch? Und dadurch selber auch weiter wachsen, weil indem ich etwas geistig in mir produziere, was für die Welt wertvoll ist, wachse ich ja selber auch. Also das heißt, da ist es dann das geistige Wachstum, nicht nur das äußere physische, körperlich oder sonst wie, wie auch immer.

Erkennen von sozialen Dynamiken und Karma 00:12:20

Marion Selzer:

Und wenn du sagst, es gibt viele soziale Probleme heute, weil sich viele an der Kraft anderer andocken und sich besichern. Ich glaube, da fühlen sich bestimmt einige angesprochen, die sich jetzt fragen: Warte mal, woran erkenne ich, dass ich das mache und woran erkenne ich, dass jemand an mir hängt? Und die Gegenlösung zu überlegen, wo könnte ich mich freiwillig verschenken – das was du jetzt gerade gesagt hast – wäre das die Lösung, die Synthese?

Wolfgang Peter:

Naja, es ist ein Weg dorthin. Ich meine, es wird nicht gleich, wenn man es jetzt erkannt hat, wird es nicht gleich morgen funktionieren. Es ist ein Weg, den man beginnen kann. Und ja, also ich denke, sonst werden wir ein friedliches Zusammensein auf der Erde niemals bekommen, oder mehr zumindest. Es wird bis zum Schluss Schwierigkeiten geben, weil nicht alle diese eigene Ich-Kraft wirklich so ergreifen, dass sie ganz bewusst aus ihr agieren. Aber wenn der Weg mehr in diese Richtung hingeht, dann kann man erkennen: Aha, den mag ich nicht, weil das sind meine Sympathien, Antipathien. Vielleicht komme ich dann mit der Zeit auf: Ah, da gibt es karmische Verbindungen aus der Vergangenheit, die halt noch nicht so ganz heilsam waren, wo der mir vielleicht was angetan hat, oder ich ihm. Das kann durchaus ein ganz starker Grund für Antipathie sein, den mag ich nicht. Warum? Er tut eigentlich gar nichts, er ist eh ganz friedlich, aber ich mag ihn trotzdem nicht. Ja, vielleicht weil ich ihm in der Vergangenheit was angetan habe, was ihn geschädigt hat. Und eigentlich jetzt der, ohne es zu wissen, wartet darauf, dass ich einen Impuls ihm gebe, der ihm hilft, die Schwierigkeiten vielleicht zu bewältigen, die dadurch mit entstanden sind, weil ich ihn geschädigt habe in der Vergangenheit.

Also da spielt so viel mehr im Untergrund, als uns heute bewusst ist. Und da ist das Wort Apokalypsis, Apokalypse, Enthüllung, Offenbarung zum Beispiel schon einmal sehr angebracht. Diese Dinge zu erkennen, nicht blind da durchzustolpern und sagen: "Ah, Katastrophe, wenn ich den schon sehe, und mein ganzes Leben kommt ins Chaos, wenn der in der Nähe ist", sondern ich beginne es zu durchschauen. Das heißt, das, was noch verborgen ist, wird enthüllt. Die wahren Gründe, die wir meistens dafür halten, sind nämlich gar nicht die wahren. Wir sagen, der, dem sein Gesicht freut uns nicht, oder der hat ein Temperament, das mir ganz unsympathisch ist. Das ist Oberfläche, in Wahrheit. Das ist nicht das Entscheidende. Ob der ein Choleriker oder ein Phlegmatiker oder sonst was ist, und das halt mit meinem Temperament nicht zusammenpasst, das ist nur die Oberfläche. Aber mit der kann man noch nicht wirklich so viel lösen. Sicher auch ein bisschen, wenn ich das schon erkenne: Choleriker muss halt so sein, wie er ist, und ich als Phlegmatiker bin anders. Na ja, gut, dann müssen wir uns halt irgendwie arrangieren.

Weil das hat ja auch alles Ursachen in der Vergangenheit. Es ist alles nicht so zufällig. Dass das nur wie eine Art Würfelspiel wäre, wenn wir geboren werden mit den und den Eigenschaften, mit den und den Fähigkeiten, und auch mit den und den Unfähigkeiten, das hat alles eine lange Vergangenheit hinter sich. Und das selber mit der Zeit zu erkennen, im Bewusstseinsseelenzeitalter ist das vom Prinzip her möglich. Überhaupt seit dem Zeitpunkt, von dem Rudolf Steiner gesagt hat, das Kali-Yuga, das finstere Zeitalter, ist zu Ende gegangen, mit Ende des 19. Jahrhunderts. Und mit dem 20. Jahrhundert ist es eigentlich möglich, diese Dinge zu erkennen, für im Grunde jeden Menschen, der sich ein bisschen anstrengt. Man muss selber tätig werden. Es wird einem nicht geschenkt, als visionäres Sehen – das ist in Einzelfällen vielleicht noch, wenn man es sich aus der Vergangenheit mitbringt – aber es kann jeder heute im Grunde neu anfangen. Und auf eigene Art die geistige Welt erkennen, sprich einmal die geistige Beziehung zu seinen Mitmenschen, da fängt es an.

Geistiges in der Natur und Goethe als Vorläufer 00:17:09

Wolfgang Peter:

Und dann geht es aber weiter, wenn man die Natur betrachtet, Naturwesen zu erkennen, die man nicht mit Augen sieht, aber wo man sieht: Bei allem, was Pflanzenwachstum, was Tiere sind und so weiter, da steckt noch mehr dahinter. Da ist eine starke geistige Aktivität, die aber nicht darin besteht, dass die Pflanze jetzt philosophiert über ihr Pflanzendasein oder so, sondern das sich eben manifestiert darin, wie sie sich gestaltet in der Welt. Welche Form sie sich gibt, wenn sie in ein anderes Klima vertragen wird, verschleppt wird sozusagen, wie sie sich verwandelt. Also die Dinge, die Goethe zum Beispiel in seiner Metamorphosenlehre so schön beschrieben hat, aber da steckt Geistiges dahinter.

Und das hat Goethe zum Beispiel auch, das war ihm bewusst, dass das dahinter ist, auch wenn er es nicht visionär geschaut hat, aber er hat ja so schön gesprochen vom sinnlich-sittlichen Erkennen, damit meint er das sinnlich-übersinnliche Schauen. Im Sinnlichen mit auch das Übersinnliche zu schauen. Und das hat ja im Grunde auch Rudolf Steiner ganz stark aufgegriffen, weil ein Kernstück seiner anthroposophischen Lehre, die er entwickelt hat, oder seiner Weltanschauung, die er damit entwickelt hat, wenn man es so nennen will, war die Sinneslehre. Er spricht von zwölf Sinnen, die der Mensch hat. Auch die Wissenschaft kennt heute mehr als die klassischen fünf Sinne. Und er hat ganz deutlich davon gesprochen, dass aber die sinnliche Wahrnehmung auch weitergeführt werden kann, sodass man hinter das Sinnliche oder über das Sinnliche hinauskommt. Aber im Grunde sind dieselben Sinnkräfte dahinter. Das werde ich in den nächsten Apokalypse-Vorträgen noch deutlicher machen, ganz konkret.

Und das war ja auch das, was Rudolf Steiner so an Goethe interessiert hat, dass er genau diesen, wie einen vorbereiteten Schritt dahingetan hat. Er hat noch nicht so die volle Imaginationskraft entwickelt, aber doch deutliche Ansätze. Also zum Beispiel namentlich der Faust II von Goethe. Wenn man die Bilder nimmt, die dort sind, schildert er dort die ganze geistige und körperliche Entwicklung der Menschheit im Wort. Das ist das eigentliche Thema. Das kriegen die meisten gar nicht mit, dass sie denken: "Was ist da, Klassische Walpurgisnacht, die ganzen Figuren aus der griechischen Mythologie tauchen auf, was sollen die da? Was wollen die da?" Aber eigentlich ist es der Versuch von Goethe, bewusst in Bildern, nicht in abstrakten Begriffen, sondern in Bildern zu schildern: Wie wird ein Mensch? Und wie entwickelt er sich? Wie geht das durch?

Das ist die Geschichte mit dem Homunculus, der in Wahrheit nicht ein Retortenbaby ist, sondern genau das Gegenteil davon. Er ist ein Seelenflämmchen in Wahrheit. Er ist ein pures Seelenlicht und er wäre so gern verkörperlicht. Und diesen ganzen Weg, den schildert der Weg durch Faust II, also diese ganze klassische Walpurgisnacht. Also das heißt, da ist etwas drinnen. Er ist noch nicht stark genug, seine eigenen Bilder voll durchzugestalten. Er bedient sich daher der griechischen Mythologie und erkennt aber deutlich, dass in den Bildern dort Wahrheiten drinnen liegen. Und derweil bedient er sich aber jetzt in ganz freier Art und Weise. Es ist eben trotzdem nicht eins zu eins griechische Mythologie, sondern er nimmt die Bilder und mit denen schildert er das, was er wirklich erlebt. Wie wird man Mensch auf Erden zunächst einmal? Und wie geht es dann weiter?

Ich meine, das ist ja eigentlich für jedes Menschenleben und für jedes Menschenwerden ist der ganze Faust ja ein Musterbild. Ich nehme nur her, am Anfang noch im Prolog im Himmel heißt es: "Irrt der Mensch, solange er strebt." Also wir sind strebend, wir tun aus eigenem Antrieb, aus eigenem Willen etwas und wir machen immer wieder Fehler dabei. Ununterbrochen. Aber dann Ende Faust II: "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen", sagt die geistige Welt nachher als Antwort. Und der Faust ist halt der, der durchgeht und bis zum Schluss immer gravierendere Fehler sogar macht in gewisser Weise. Und trotzdem kommt er weiter.

Das heißt, das ist aber auch ein bisschen ein Bild für unsere Zeit oder überhaupt für die geschichtliche Entwicklung der Menschheit. Wir haben ewig Fehler gemacht, wir werden noch lange viele Fehler machen, aber wir können daraus lernen. Und wir können es sogar nicht nur in einem Leben lernen, sondern in wiederholten Erdenleben. Das ist eigentlich auch ein Gedanke, der heute interessanterweise auch im Westen mehr Menschen schon etwas sagt als Möglichkeit. Also die überhaupt über irgendwas nachdenken noch, was vielleicht über das bloße Erdenleben hinausgehen könnte. Aber es gibt durchaus genug Untersuchungen. Eigentlich mehr Leute, die an Wiedergeburt glauben als einfach: "Na gut, dann bin ich in der geistigen Welt und komme nie wieder daher." Sondern vielen erscheint es plausibel: "Ja, ich komme immer wieder zu neuen Aufgaben und dadurch kann ich mich entwickeln irgendwo." Das ist ihnen bewusst, halbbewusst, wie auch immer. Aber es ist durchaus präsent auch in Österreich, in Deutschland und so weiter. Durchaus. Also das sind gar nicht so wenige Menschen, die das irgendwie in Erwägung ziehen zumindest.

Schicksalsmomente und das eigene Ich 00:24:05

Wolfgang Peter:

Und Apokalypse, Offenbarung, Enthüllung, heißt einen nächsten Schritt zu machen, sich mit dem noch bewusster vertraut zu machen. Nicht nur zu glauben, es könnte so sein, sondern Symptome, wie soll ich sagen, einmal zu erkennen, die sehr deutlich dafür sprechen: Wo tauchen in meinem Leben solche Schicksalsmomente auf? Und ich glaube, das hat fast jeder irgendwo im Leben, dass es Schlüsselsituationen gab im Leben, die er aber gar nicht so bewusst aufgesucht hat. Und wo aber eine Weiche gestellt wurde. Man selber hat sie gestellt und sie ist anders, als man es sich vorher gedacht hat. Vielleicht. Da erkennt man aber etwas von dem eigenen Ich. Dort ist es viel mehr als in dem Sinne: "Ja, ich habe mir den Plan gemacht und so, das hat auch alles funktioniert, wunderbar." Das ist mehr das Ego.

Aber dort, wo wir einmal abbiegen und sagen: "Nein, nein, ich will raus aus dem, das alles ist nichts für mich. Ich muss woanders hin." Und jetzt – vorher war es ja nicht – nach Afrika und werde dort Entwicklungshelfer oder sonst irgendwas. Und lerne kennen, dass ich dort meine Fähigkeiten entfalten kann, von denen ich vorher noch gar nicht wusste, dass ich sie habe. Also das heißt, es ist zugleich auch eine Offenbarung der eigenen Ich-Kraft. Man lernt sich in seinem wirklichen Kern kennen. Also die Chance besteht auf jeden Fall jetzt immer mehr. Und es ist schon klar, es sind noch wenige, denen es so wirklich ganz bewusst geworden ist, aber es ist ein ganz dünner Hauch mehr Blatt Papier dazwischen, dass der Durchbruch kommen kann, dass mehr Menschen das Erkennen, wachsam werden für diese Schicksalssituationen und die beginnen einem immer mehr zu erzählen.

Eben wirklich, wo komme ich her und wo will ich hin in der Zukunft. Und zwar deswegen, weil ich dann erkenne, ich habe ja Fähigkeiten darin. Viele unterschätzen sie auch total. Ich meine, auch die, die sagen: "Ich bin eh so toll und bin der Größte", aber eigentlich dann... das ist gar nichts Besonderes, das ist gar nicht das, um was es geht, wo sie sich als der Größte fühlen. Oft ist das viel bescheidener aussehend, aber viel stärker in Wahrheit.

Und ich denke, wir werden in der Zukunft immer mehr darauf angewiesen sein, immer bewusster unseren Lebensweg zu gehen. Sonst werden wir immer mehr Schwierigkeiten haben, ihn zu bewältigen. Oder wir gehen dann in die falsche Richtung, die vielleicht lange Zeit sehr angenehm ist, aber uns vielleicht am Lebensende oder nach dem Lebensende, wenn man ins Geistige geht, zeigen: Da hast aber viel versäumt drinnen, was du hättest tun können oder dich entwickeln hättest können. Also sprich dann, nächste Inkarnation wartet einiges auf dich.

Das liegt in unserer Hand. Das war ja der großartige Gedanke, den der Dichter Lessing hatte, der Gotthold Ephraim Lessing, der hat ja dieses tolle Buch geschrieben, "Die Erziehung des Menschengeschlechts". Und der Kerngedanke drinnen, er äußert ihn ganz dezidiert erst im letzten Kapitel, aber er sagt: Die ganze Menschheitsentwicklung wäre nicht möglich, wenn nicht der Mensch immer wieder geboren würde, zumindest viele Inkarnationen durchmacht. Weil es hat sicher irgendwann einmal einen Anfang und irgendwann einmal wird es auch ein Ende haben und dann gehen wir in eine ganz andere Daseinsform über. Aber weiter kommen wir individuell als Mensch dadurch, dass wir durch viele Erdenleben durchgehen. In jeder Inkarnation vielleicht eine gewisse Einseitigkeit pflegen, uns aber Kräfte dadurch aneignen, die wir dann in der Zukunft gebrauchen können.

Und bis jetzt passiert das für uns, ein irdisches Erleben, alles noch ganz zufällig. Wir stürzen in irgendwelche Schicksalssituationen und stoßen einem Unfall zu oder einem Glücksfall zu, kann es ja genauso geben. Und dann stellt sich aber immer die Frage: Was tue ich damit? Sitze ich da und jammere, es ist alles fürchterlich? Oder was kann ich tun? Selbst mit der scheinbar schlimmsten Situation. Aber umgekehrt, was noch schwerer ist: Wenn eh alles toll läuft, man ist glücklich, man hat alles, was man braucht, die Menschen in der Umgebung sind alle bestens, aber irgendwo weiß man trotzdem vielleicht dann nicht: Was tue ich mit meinem Leben eigentlich? Ja, es läuft so von selber, aber wer bin ich, warum bin ich da, was soll ich eigentlich wirklich, was will ich wirklich? Das ist ein bisschen meine Gedanken zur Bedeutung des Wortes Apokalypse.

Marion Selzer:

Also dass man praktisch einen größeren Blick dafür bekommt, wer man hier eigentlich ist, dieses geistige Wesen und dass hinter dem Materiellen eine geistige Welt steht, dass man sich dafür öffnet.

Wolfgang Peter:

Und die Zeit ist gut dafür, obwohl viele sagen, es ist so ungeistig, unser Zeitalter. An der Oberfläche ist da auch vieles, ja, aber dahinter steckt immens viel geistige Kraft bereits, weil wir als Menschheit einen langen Weg schon gegangen sind. Und natürlich sind aber damit jetzt auch Aufgaben verbunden, Hindernisse da, die wir erst bewältigen müssen, die uns jetzt auffallen, die wir uns selber vielleicht äußerlich hinstellen. Nehmen wir an, was alles mit der Technik da ist. Wir machen sie, wir stellen sie hin und wir haben dann aber auch die Probleme damit. Also wir stellen uns eigentlich Aufgaben, die wir selber lösen müssen, um uns selber besser kennenzulernen.

Künstliche Intelligenz vs. Menschliche Kreativität 00:30:46

Wolfgang Peter:

Man denke, künstliche Intelligenz, das Thema heute, ein großes, ja, ein großer Anstoß auch zu erkennen: Aber was ist der Mensch viel mehr als das? Weil trotz allem, so genial sie ist und nützlich sie auch sein kann, gar keine Frage, aber sie lebt von den abgestorbenen Resten der Gedanken, die Menschen einmal gedacht haben. Also unsere menschliche Intelligenz ist doch noch etwas ganz anderes und gerade an dem Gegensatz können wir es vielleicht noch viel besser erkennen. Weil wir werden erkennen, dass es nicht darin liegen wird, dass wir der künstlichen Intelligenz also mit ihr konkurrieren und sagen: "Na aber ich kann das ganze Wissen der Menschheit, das schaffe ich auch noch." Na Gott sei Dank nicht. Da wird sie sehr nützlich sein, aber das ist ja gar nicht die Fähigkeit, Wissen anzusammeln bis zum Gehtnichtmehr und da sozusagen unser ganzes Gehirn zuzumüllen mit Wissen, sondern wirklich selber kreativ-schöpferisch zu denken, zu handeln.

Dann bin ich im Geistigen drinnen. Ich meine, was in den Bibliotheken steht oder in den Datenbanken steht, auf die die KI zugreift, das ist abgestorbenes Geistiges. Letztlich. Ich meine, es ist nützlich, wir brauchen es auch. Klar. Aber menschliche Kreativität, die eben auch im Denken drinnen liegen sollte, ist viel, viel mehr. Also schon da will man es einmal erkennen, dort, wo ich wirklich es wage, selbst zu denken. Nicht zu sagen: "Was hat der gesagt, was hat der gesagt, aha, naja, ja das gefällt mir am besten, das halte ich für richtig." Nein, sondern wo ich selber eigene neue Gedanken entwickle, die vielleicht noch niemand gedacht hat so. Die sind die Antwort.

Die fertigen Antworten, auf das werden wir, denke ich, jetzt in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter immer mehr darauf kommen, die erzeugen eigentlich nur Schwierigkeiten auf Dauer. Wir machen uns die ganzen Probleme, die wir haben, selber, indem wir an fertigen Strukturen festhalten. "Ja, so muss es sein." Und wir ziehen es durch, bis es schon immer geht. Eigentlich bis es zerbricht. Damit ist da natürlich auch die scheinbar negative Seite der Apokalypse da, dass vieles auch zugrunde geht. Vielleicht Kriege oder sowas auch da sind, die natürlich nicht positiv in dem Sinn sind, aber sie sind ein Symptom dafür, dass wir etwas versäumt haben. Nämlich es aus eigenem zu ergreifen. Und festhalten an Gedanken aus der Vergangenheit, die natürlich in verschiedensten Weltregionen und Religionen und so weiter mit einer ganz unterschiedlichen Perspektive sind und die dann zusammenstoßen. Und die Egos, die zusammenstoßen und so weiter. Und wir das nicht durchschauen.

Aber wir könnten jetzt in unserem Zeitalter langsam anfangen, die Dinge zu durchschauen, wenn wir anfangen, selbst kreativ zu denken. Nicht zu sagen: "Aha, die Meinung teile ich nicht ganz, die auch nicht, dann mische ich es vielleicht ein bisschen zusammen." Oder: "Nein, das ist es jetzt, der hat recht." Nein. Dann muss ich das alles wegsteigern und sagen: Was sagt mein Bewusstsein, mein Denken, was sagt mein Ich dazu? Und das besteht nicht nur in dem, Gelerntes aufzunehmen, sondern selber etwas sich ins Bewusstsein zu stellen, was so noch nie da war im Grunde.

Marion Selzer:

Aber wenn ich dich gleichzeitig richtig verstehe, du hast eben Antipathie und Sympathie, die Seelenkräfte genannt. Wenn ich wirklich mit meinem Ich, also mit dem Geist, das über die Seele hinausgeht, in Kontakt kommen will: Ich befürchte, dass viele denken, sie sind mit ihrem Ich in Kontakt und dabei sind es vielleicht nur die Seelenkräfte. Deshalb sind die Nebenübungen extrem wichtig, weil ich denke jetzt jemand, der zuhört: "Ja, ich will ja wissen, wer ich bin, aber was mache ich dazu?" Und da muss ich sagen, hat Rudolf Steiner eigentlich ganz konkrete Angaben gegeben, wie man mehr über seine vorherigen Inkarnationen herausfinden kann, durch welche Fragen stellen. Und herrscht nicht, dass einem sofort alles bewusst ist. Aber das ist doch extrem wichtig, dass ich in mir die Grundbedingungen schaffe, um überhaupt die höheren Erkenntnisse, dass ich da richtig rangehe.

Wolfgang Peter:

Absolut. Absolut. Und weil da die Nebenübungen, die sogenannten, die eigentlich für jemand, die Hauptübungen schlechthin sind. Also manche werden es vielleicht nicht kennen. Es geht da um die Arbeit an sich selbst. Sich selbst Gedankenkontrolle zum Beispiel. Initiative des Handelns hineinzusetzen und so weiter. Also die eigenen Seelenkräfte bewusst in die Hand zu nehmen und nicht einfach dabei stehen zu bleiben und zu sagen: "So bin ich halt geworden, so müsst ihr mich nehmen. Und so bleibt es bis an mein Lebensende." Nein, ich kann ja lernen. Ich kann das, was bisher unbewusst, mehr oder minder oder halbbewusst passiert ist, selber lenken. Ich kann dabei auch immer wieder scheitern. "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen." Da arbeitet man aber selber mit. Mit dem eigenen Ich. Das ist vielleicht nur der nächste Nachgedanke, der dem Goethe noch nicht so hundertprozentig bewusst war. Wir müssen selber mitarbeiten. Wir arbeiten. Das ist schon, wer immer strebend sich bemüht. Aus dem kommt das. Und aus dem kommt die Erlösung. Aber das besteht eben nicht darin, dass wer jetzt irgendwas weg erwärmt und für uns das macht, sondern wir haben es gemacht. Wir. Und das können wir heute. Immer mehr eigentlich.

Familie, Volk und individuelle Entwicklung 00:37:30

Wolfgang Peter:

Sonst wird es halt sehr schwierig werden im Sozialen. In alten Zeiten war das noch viel instinktiver: der Familienzusammenhalt, der Stammeszusammenhalt, die Volksgemeinschaft. Aber mittlerweile ist es immer stärker zu einer problematischen Situation oft geworden. In wie vielen Familien ist es heute so, dass da Probleme blühen und gedeihen? Und wo man sich denkt: "Um Gottes Willen, was ist bei euch los? Seit 50 Jahren oder was funktioniert das irgendwo nicht. Und ihr geht euch selber auf die Nerven." Teilweise bis zu schlimmen Auswirkungen. Das ist lange nicht mehr das Ideal in der Familie: "Da finde ich die Geborgenheit." Ja, sicher gibt es das noch, aber es gibt da sehr viele Schwierigkeiten, die drinnen sind.

Oder wie ist es mit der Volksgemeinschaft, in die ich hineingeboren bin? Die gibt mir ja auch etwas, aber sie kann auch Hindernisse in den Weg legen. Das heißt, wie gehe ich frei damit um? Ich stehe dazu, dass ich als Wiener geboren bin in Österreich. Und das hat einen Grund. Ich bin mir bewusst, dass das einen Grund hat. Es gibt gewisse Seelenkräfte, Qualitäten mit, nur die muss ich selber ergreifen. Dann kann ich fruchtbar damit umgehen. Und genauso im Kleineren mit der Familie, das sind bestimmte Eigenschaften, und zwar nicht nur physisch-körperliche, sondern auch seelische, die ein Schatz sind, mit dem ich umgehen kann. Oder die das genaue Gegenteil sein können. Meistens beides. Beide Facetten drinnen.

Und geistig wach werden heißt vor allem auch mit diesen Dingen umgehen. Es geht am wenigsten darum, täglich seinen Engel zu sehen. Weil das ja oft auch im esoterischen Bereich geht es um das. Man meditiert, um dann halt schöne geistige Wesen zu sehen. Und das ist nicht immer der Weg, der zum Ziel führt, zum Wirklichen. Nämlich selber tätig zu werden. Weil lösen können die Probleme nur wir. Es wird niemand für uns lösen. Das muss uns bewusst sein. Auch Christus löst sie nicht für uns.

Marion Selzer:

Aber wenn du sagst, du sagst ja oft "selber tätig werden". Aber wären das so Sachen wie, zum Beispiel ich übe jetzt ganz bewusst Kritikverzicht. Oder Gleichmut. Oder ich sage mir die Frage, die Sachen, die mir zufällig unangenehm in mein Leben treten. Mich zu hinterfragen: "Was wäre, wenn ich mir das selber gemacht hätte auf einer höheren Ebene?" Also dass man da mitarbeitet, dass man dort tätig wird.

Wolfgang Peter:

Absolut. Genau das ist es. Es ist eigentlich ganz unspektakulär. Es geht darum, die Dinge, die einem sowieso im Leben zustoßen, nur bewusster zu beobachten. Manches in den Griff zu bekommen. Weil ich sage: "Jetzt habe ich den Fehler schon zum zehnten Mal gemacht. Jetzt reicht es aber." Ich muss nicht immer gleich wie eine Rakete hochgehen, wenn der oder der ein Wort sagt, das mir nicht genehm ist. Ich kann einmal mir das anschauen. Bleib ruhig dabei. Ich bin anderer Meinung. Aber du bist so. Und er hat mich beleidigt. Muss ich mich deswegen ärgern? Den ganzen Tag wieder? Nein. Dann sage ich, das ist dein Problem, nicht meines. Wenn du dich mit mir ärgerst, das Problem musst du lösen. Ich bin so, aber ich muss mir das nicht jetzt wieder zu Herzen nehmen. "Ah, der ist so böse zu mir." Muss ich ja nicht. Man merkt schon, dass man dann viel entspannter, friedlicher und produktiver lebt.

Das ist halt der Punkt. Wir haben heute die Chance, das selber bewusst unser Leben zu führen und eben auch diese Schwierigkeiten zu bewältigen. Das heißt, das, was früher uns einfach als Anlage mitgegeben ist und was uns geführt und getrieben hat in gewisser Weise, das können wir heute bewusst selber übernehmen. Und dann ist, wenn schon nichts weiterkommt – man braucht deswegen an gar nichts glauben, überhaupt nichts. Man muss an sich selber glauben in gewisser Weise, auf sich selber vertrauen. Mit den Fehlern, die man hat auch. Weil das ist ganz klar, das ist das Erste, was man sieht, dass man nicht immer der Superstar ist, der alles kann, sondern dass man selber auch genug Unsinn macht. Gut, ist eben so. Aber ich kann immer wieder ein bisschen lernen daraus und ich kann bewusst mein Leben in die Hand nehmen, arbeiten an mir. Das sind zum Beispiel diese Nebenübungen. Und die wirken ja insgesamt mit, dass gerade die Mitte, die Herzkräfte sehr gestärkt werden, ein Herzdenken entwickelt wird.

Das aber nicht heißt, ach, wir haben uns alle lieb und Bussi-Bussi und Herzerl fliegen. Nein, es ist ein tieferes Erkennen, es ist etwas, was in die Richtung auch dessen geht, was Goethe hatte: anschauende Urteilskraft. Das ist mehr als der bloß logische Verstand. Das ist, Dinge in ihrem Zusammenhang zu schauen, Ereignisse in ihrem Zusammenhang zu sehen. Die Zusammenhänge liegen uns vor der Nase, nur wir bemerken sie oft nicht. Und die Medien, die Presse und so weiter, müllt uns – Verzeihung, wenn ich das jetzt ein bisschen überspitze – so zu mit Informationen, dass wir am Ende gar nichts mehr wissen. Und das Ganze dann noch mit Fake News und weiß Gott was, die kommen, wo kein Mensch mehr unterscheiden kann, ist das echt oder nicht, bis hin zu Videos, die so echt wirken und dabei ganz künstlich generiert sind. Das ist nie passiert. Aber wenn es durch die Medien geistert, glaubt man es halt.

Man kann eigentlich auf das alles nicht mehr vertrauen, sondern man muss auf sich selber vertrauen. In der eigenen Umgebung vor allem einmal zu schauen: Was sagt mir das? Was ist da für eine Stimmung? Was spielen da für Kräfte zwischen den Menschen? Und ich selber bin das Barometer dafür. Ich spüre das ja in Wahrheit. Ich muss nur das beobachten, was ich spüre. Dann fange ich an, wirklich geistig-seelisch etwas zu schauen, zu schauen im Sinne von Zusammenhänge auch zu erkennen. Schauen ist nicht primär so, dass ich eine Vision habe im Sinne einer optischen Wahrnehmung oder so was, sondern eigentlich dieses imaginative Schauen heißt: ich überschaue Zusammenhänge. Da ist was passiert in der Welt, dort ist was, da ist was. Ich muss gar nicht auf die Details der Nachricht reingehen, aber da war was. Und diese Dinge fangen an zu sprechen zu einem, ohne dass man jetzt logisch etwas ableitet. Man erkennt Zusammenhänge. Das ist eigentlich das neue geistige Schauen.

Und das kann im Prinzip jeder entwickeln. Aber man muss dann auch verzichten auf zu viel Spekulieren. Weil diese Erkenntnis, die wirkliche imaginative Erkenntnis, das ist ähnlich wie bei einem Künstler, wenn ein Künstler ein Bild malt, zum Beispiel, oder was komponiert, er arbeitet vielleicht 20 Jahre an seinem Werk, aber irgendwann weiß er: Ja, das ist es. Das wollte ich zum Ausdruck bringen. Dann erkennt er die Wahrheit dessen. Und da gibt es keine logische Begründung dafür. Die ist ganz sinnlos. Ich meine, die Kunstkritiker, die dann gescheiter reden darüber, haben meistens keine Ahnung, was wirklich bei dem Künstler vorgegangen ist. Aber er weiß es. Und vielleicht Betrachter des Bildes oder Menschen, die die Musik dann hören oder so, spüren es vielleicht. Und werden dann vielleicht in dem Kunstwerk auch eine Anregung empfinden, die bei ihnen etwas aufweckt. Weil eben auch das Kunst mehr ist als bloß ein Zeitvertreib. Dass man halt einen netten Abend, einen spannenden erlebt und konsumiert. Sondern das sind alles Gelegenheiten, wo Menschen uns Impulse geben, die man ergreifen kann, die einen selber aufwecken können. Dann ist es nicht nur Unterhaltung, sondern es berührt mich. Wenn mich ein Theaterstück, ein Musikstück tief berührt und mich nicht loslässt die Zeit lang irgendwo, da ist was drinnen. Dann fängt es an, was aufzuwecken in mir. Das ist mehr als Zeitvertreib. Viel mehr. Damit sage ich gar nichts gegen Zeitvertreib und Ding. Aber es gehört halt dazu, das bewusst zu ergreifen.

Die Möglichkeit ist heute da. Und das kann jeder Menschheit ergehen. Es gibt niemanden, der es nicht könnte. Nur man muss was selber tun dazu. Ganz definitiv passiert es nicht von selber. In Einzelfällen vielleicht, weil man es sich im letzten Leben schon so intensiv vorbereitet hat, dass es jetzt nur mehr eine Kleinigkeit ist, dass die Fähigkeit geweckt ist. Aber im Prinzip hat es sich jeder selber erarbeitet. Und jetzt ist die Zeit gekommen, es bewusst wirklich zu ergreifen. Was über viele, viele Inkarnationen vorbereitet wurde. Mit viel Hilfe auch. Aber jetzt sind wir befähigt und eingeladen dazu, es wirklich bewusst selber zu ergreifen. Und da ist kein Hokuspokus oder sonst was dahinter, weil es kann sich jeder über die Stimmigkeit der Sache selber davon überzeugen. Durch die eigene Erfahrung, die er macht. Das ist wie bei dem Künstler, der weiß, jetzt stimmt es. Jetzt ist es da. Das ist eine geistige Wahrheit in Wahrheit. Das ist eine Erfahrung, die man dann macht. Nennen wir es Wahrheitsgefühl oder wie immer. Aber es ist nicht nur ein sentimentales Gefühl, es ist ein wirkliches Erkennen, das da ist. Da leuchtet sozusagen was auf. Aber es ist anders gewonnen, als wenn wir es mit Recht in der Technik, in der Naturwissenschaft machen, Messungen machen, studieren, in Formeln gleiten, ausrechnen und so. Mit dem kommt man in die geistige Welt nicht hinein.

Wir brauchen es fürs äußere Dasein. Und es ist gut, dass wir es machen, aber wir dürfen die andere Seite nicht vergessen. Gerade vielleicht, weil wir unsere eigenen geistigen Fähigkeiten immer mehr spezialisiert darauf haben, mit dem Abgestorbenen, mit dem geistig Abgestorbenen zu arbeiten. Sprich, mit dem Wissen der Jahrtausende auf das aufzubauen, aber das ist alles abgestorben. Das ist eigentlich tot. Jeder Gedanke, der nicht jetzt, hier und heute, aktuell gedacht wird, sondern nur mehr oder minder übernommen und nachgedacht wird. "Aha, da steht eh schon alles drin, aber ich vollziehe es nur nach." Heute ist das schöpferische Denken gefragt, dass das zugleich ein schöpferisches Schauen ist. Ein imaginatives Schauen werden kann auf jeden Fall. Sprich, ich erkenne, überschaue mit einem Schlag Zusammenhänge. Das ist es.

Und ja, da stören mich auch die Fake News in den Zeitungen. Ich kriege sie mit irgendwo. Und aus dem Ganzen, was da passiert, da steckt nämlich trotzdem ein geistiges Muster dahinter. Es geht gar nicht um die äußeren Fakten, die drinnen sind, aber dass so da und dort berichtet wird, das gibt einen gewissen Einblick über das, was wirklich dahinter steckt. Und das wird mir dann bewusst, indem ich plötzlich die Zusammenhänge sehe. Die sind dann da. Einfach. Und das ist es.

Das ist natürlich jetzt für einen anderen Menschen zunächst schwer nachvollziehbar, weil er müsste halt dann auch bis zu dem Punkt kommen, wo sich ihm das auch erhellt. Dann wird er sehen: Ich sehe es aber aus einer etwas anderen Perspektive, ich sehe noch Dinge, die hast du nicht gesehen, und manches, was du gesehen hast, sehe ich nicht. Ja, keiner wird den vollständigen Überblick haben. Aber man wird sehen, es passt. Und wir können uns verständigen darüber und sagen: Gott sei Dank, du siehst eine andere Ecke davon, die war mir bis jetzt nicht bewusst. Aber vielleicht kann ich sie jetzt auch so erkennen.

Marion Selzer:

Wir können uns gegenseitig befruchten dort drinnen einfach, dass wir wissen, hey, du hast ein Problem, ich habe ein Problem.

Wolfgang Peter:

Und dann werden wir mit dem komplexen Leben, in dem wir heute drinnen stecken, wo alle überfordert sind im Grunde mit der nachgerichteten Flut, mit der Informationsflut, fertig werden, wenn wir uns das orientieren drinnen. Weil es wird nichts nützen, wenn wir alle Zeitungen der Welt täglich zu lesen versuchen und daraus jetzt grübeln, was ist wirklich los. Das wird uns nicht helfen.

Marion Selzer:

Eigentlich brauchen wir Fähigkeiten, die wir uns selber erarbeiten müssen, wie durch die Nebenübungen, unentwegt dort dranbleiben, ob wir jetzt schon direkt eine Wirkung spüren oder nicht. Und dann merken wir, doch, je nachdem, wie du sagst, vielleicht auch mit deinem Karma, deiner Geschichte, die du mitbringst, geht das bei dem einen schneller, bei dem anderen dauert es halt vielleicht mehr, aber das macht ja nichts. Aber wir können uns, brauchen es halt. Und dann können wir die Zusammenhänge überblicken. Und dann ist das so ein genaues Wissen. Das ist dann auch eine Gewissheit, die man hat.

Wolfgang Peter:

Vielleicht irrt man sich natürlich öfter, aber da ist die wirkliche Gewissheit. Wir sind so ein bisschen befangen, natürlich, im naturwissenschaftlichen Denken ist alles anders, muss alles objektiv sein. Das heißt, ich habe eigentlich gar nichts damit zu tun, aber ich kann rausschauen, aha, so steht das dann nebeneinander. Aber ich bin gar nicht beteiligt, innerlich. Aber eigentlich Gewissheit kriege ich dann, wenn ich selber mit meinem Ich ganz in die Sache eintauche, eins werde, geradezu damit. Das gibt nämlich dann die Gewissheit. Nicht, weil es fertig da vor mir steht und eigentlich, aha, was ist das? Aber wir glauben immer, das was Objekt ist, was nicht mit mir zu tun hat, das kann ich greifen, dem kann ich mich gegenüberstellen, das ist die Wirklichkeit. Das ist aber gar nicht das, was wirkt. Weil auch hinter dem härtesten Material stecken in Wahrheit geistige Kräfte. Das habe ich in den Vorträgen immer wieder, bringe ich das, das zu zeigen. Und was jetzt Energie oder sonst wie nennt, das ist dann schon wurscht. Das ist aber eben, da steckt geistige Kraft dahinter, gestaltende Kraft, das steht dahinter und das wird dann auch irgendwo erfahrbar bis zu einem gewissen Grad.

Der Lebensrückblick und das Erfassen von Zusammenhängen 00:54:50

Marion Selzer:

Du sprichst ja auch vom Lebenspanorama und weil wir uns gerade mit so einer Gruppe intensiv um den Tod beschäftigen, da ist mir das erst so klar geworden. Man stellt sich ja Lebenspanorama, Rückblick, hat man ja schon mal gehört. Aber wenn man sich da richtig beschäftigt, wie der Steiner das ja auch beschreibt, auf einen Schlag sind alle Zusammenhänge auf einmal klar, was am vierten Leben herrscht. Und das ist ja das, was du sagst, nur das Leben ist wahrscheinlich sehr intensiv und das erschlägt uns und dann kriegt man vielleicht gar nicht so viel bewusst mit, weil es einfach zu viel ist, aber das ist das eigentlich.

Wolfgang Peter:

Ja, das ist es. Und da kann man ja schon immer während des Lebens arbeiten. Man kann ja Rückschau zum Beispiel auf sein Leben halten oder nur auf den Tag und einmal die Zusammenhänge spüren dann. Es ist einfach nur eine Art bewusst, sich das noch einmal vor Augen zu führen. Oder vor allem auch, wenn man schon länger im Leben ist, zurückzuschauen: Was waren da für Schicksalssituationen da, wo ist was passiert, was mein Leben entscheidend beeinflusst hat? Wo war etwas, was mich vielleicht damals als ganz negativ empfunden hat, was ich aber dann zwanzig Jahre später herausgefunden habe, das war gut, dass es passiert ist. Im Moment haben wir oft das ganz falsche Urteil. Das ist nicht das, was ich mir gewünscht habe. Aber vielleicht ist es das, was uns viel besser getan hat. Auch wenn es schwierig war.

Ja, und das ist ja letztlich auch das, was Rudolf Steiner wollte, dass wir uns diese Fähigkeit erwerben, das zu fördern einfach. Und darum liest man auch das Werke Rudolf Steiner, seine unermesslich vielen Vorträge, die er gehalten hat, seine Schriften, die er hinterlassen hat, nur da mit dem Ding: "Aber ich muss selber jetzt tun." Das ist Anregung. Aber es wird mir auch nichts nützen, dass ich immer Steiner zitiere und sage, Steiner hat gesagt, oder der Guru hat gesagt, oder jener Guru hat gesagt, und der hat mir gesagt, du warst im vergangenen Leben dieses oder jenes. Wenn ich es nicht selber herausfinde, nützt mir das alles gar nichts. In Wahrheit. Das kann mich höchstens irritieren, weil ich eigentlich in Wahrheit nichts damit anfange. Wenn ich selber dorthin komme, das irgendwann einmal zu erkennen, dann weiß ich aber auch, dass das Hand und Fuß hat. Weil dann spüre ich die Folgen dieses Erdenlebens in mir, die Kräfte, die ich habe dadurch. Die lerne ich erkennen. Und von denen weiß ich aber dann ganz genau, in dem Leben habe ich mir die wirklich nicht angeeignet. Also wo kommen sie her? Und dann kann auch wirklich so etwas wie ein bewusster Rückblick auf eine frühe Inkarnation kommen. Und die hat dann Wert. Wenn es einmal ein anderer, ein Seher oder sonst was sagt, du warst dieses oder jenes – vergiss es. Selbst wenn es stimmt, nützt es dir gar nichts, wenn du es nicht selber erleben kannst. Dann macht es eigentlich mehr Unsicherheit, als es einem hilft.

Marion Selzer:

Diskrepanz halt auszuhalten. Ich will es dir jetzt gerne wissen, aber ich werde es halt jetzt gar nicht.

Wolfgang Peter:

Ja, ja, natürlich.

Marion Selzer:

Und da tätig zu werden. Dass ich aber da selber mit, also dass ich eigentlich der Einzige bin, der sich erarbeiten kann. Und diesen Weg, den Prozess auszuhalten, dass ich halt erst dann dort stehe, wenn ich da stehe.

Wolfgang Peter:

Es ist halt ein Weg, ja. Wir sind halt sehr ungeduldig.

Marion Selzer:

Ja.

Wolfgang Peter:

Das wollen wir gleich jetzt und sofort. Willhaben, jetzt gleich.

Marion Selzer:

Absolut. Und du würdest aber sagen, für die Zukunft, aufgrund der Widersacherkräfte, die jetzt immer vermehrt eingreifen können, ist es eigentlich unerlässlich, dass wir diese Kraft uns selber erarbeiten, weil sonst kommen wir nicht durch die nächste Zeit, oder wie?

Wolfgang Peter:

Ja, sonst haben wir jedenfalls mehr Probleme, als wir haben müssten, sagen wir es einmal so. Der Weg wird dorthin gehen. Ich meine, die Frage ist, wenn wir jetzt schon aktiv selber werden, bewusst aus freiem Willen, sage ich, ich will mich damit beschäftigen, ich nehme mich nicht nur zur Kenntnis, so bin ich halt irgendwie, kenne mich aber eh in Wahrheit gar nicht, sondern ich lebe halt so, wie ich lebe, Punkt Ende. Sondern wenn ich anfange zu arbeiten an mir, lerne ich natürlich auch meine Hürden, meine Hindernisse, meine Schwächen, kenne aber auch meine Stärken. Und dann fange ich an, wirklich bewusst mein Leben bis zu einem gewissen Grad selber zu formen, und im Einklang aber auch mit dem Schicksal, das man sich mitgebracht hat. Nicht aus irgendeinem spintisierenden Wunsch, das möchte ich auch gern sein, oder auch gern machen, weil es halt grad schick ist oder sonst was, sondern wirklich meinen individuellen Weg bewusst gehe.

Das ist unser Bewusstseinsseelenzeitalter. Das ist auch wieder Apokalypse, Offenbarung, Enthüllung. Wer bin ich denn eigentlich? Was will ich denn eigentlich? Weil wir wissen es normalerweise im Alltag nicht. Unser Ego weiß sehr gut, was es haben will. Immer natürlich, dass es gut und schön ist, und so weiter, und natürlich auch keine Schwierigkeiten. Ich sage es manchmal: "Du musst dir eine neue erste Aufgabe lösen." Du kannst das ja noch nicht, du willst irgendetwas erreichen, aber dazu musst du etwas lernen. Das ist uns aber oft nicht so wirklich bewusst. Das heißt, wir führen uns schon oft selber in schwierige Situationen, um dort die Kraft zu entwickeln, an der Bewältigung dieser Situation, die wir brauchen, um weiterzukommen.

Es ist halt eine andere Lebensauffassung. Es ist halt nicht nur: "Ach, ich möchte einfach ein glückliches Leben führen, Punkt." Na ja, klar, das wünscht sich jeder irgendwo, es soll alles schön und gut sein, aber die Praxis zeigt, dass das nicht so einfach ist. Vor allem ist nicht alles, was uns zunächst als Glück erscheint, auf längere Sicht auch wirklich so glücklich für uns. Es kann auch ein Weg sein, der uns wegführt von uns selber und uns in größere Schwierigkeiten bringt. Das heißt, es geht auch um eine viel bewusstere Lebensführung, in den Feinheiten. Nicht nur in den äußeren Lebensplanungen, sondern auch im Umgang mit mir selber und mit meinen Mitmenschen. Dass das nicht nur: "Ach, der Chef ist halt nicht zum Aushalten, ist fürchterlich, warum bin ich da? Nein, ich kündige jetzt, ich gehe woanders hin." Mit Sicherheit findet man dort einen Chef oder einen Vorgesetzten, der genau dieselben Schwierigkeiten macht. Und so geht es halt dann immer weiter, bis man es irgendwann hoffentlich durchschaut hat, dass das mit einem selber was zu tun hat. Man zieht das an, weil man eine gewisse Aufgabe halt noch nicht bewältigt hat. Und den anderen setzt man sich geradezu selber her, damit er einem dauernd zeigt, da ist was. Ist eigentlich eine Hilfe in Wahrheit, aber nicht die von der angenehmen Sorte.

Aber eben, indem man selber solche Übungen wie die Nebenübungen macht, ja, da tritt man die Flucht nach vorne an, sozusagen. Man übt sich schon, bevor noch die ganz dramatische Situation da ist, wo ich gar nicht mehr auskann. Wo ich mich selber, mein Ich, nämlich in eine Situation führe, wo ich nicht mehr entkommen kann. Was das Ich, das mit Sicherheit eh schon vorher 5, 6, 7, 8 mal probiert hat, tut auch was, aber das Ego sagt, hab mich gern im Grunde. Unser Wiener Volksdichter Johann Nestroy hat das so schön gesagt. "Jetzt will ich wissen, wer stärker ist, ich oder ich? Das kleine Ich oder das große Ich?" Und in der Regel ist das kleine Ich der Platzhirsch. Und das muss aber nicht sein. Es ist gar nicht der Kampf zwischen Höherem und Niedermönchen [? vermutlich: Niederem], es ist eine Erziehungssache einfach. Das Ego gehört ein bisschen erzogen. Weil wir sollen es ja, und dann wird es wirklich zu dem, was Rudolf Steiner als Geistselbst bezeichnet, zu was Höherem, wenn wir es selber aus der Ich-Kraft heraus geformt haben. Gemäß unserer Individualität, gemäß unserer einzigartigen Fähigkeiten, die wir haben. Weil jedes Ich ist einzigartig, individuell. Und bringt was mit, was in der Welt nicht da wäre, wenn wir es nicht hineinbringen würden. Ja, da ist was drinnen. Das kleine Ich ist wichtig, um das hier in der Welt umzusetzen. Aber es gehört halt die höhere Aufgabe dazu, die höhere Führung. Aber das sind wir selber, das ist eben nicht unser wirkliches Ich.

Marion Selzer:

Aber hast du gerade gesagt, dass wir dieses kleine Ich umgestalten in das Geistselbst?

Wolfgang Peter:

Ja, weil das ist ja im Seelischen drinnen. Das ist ja im seelischen Geist eigentlich. Und wir gestalten es um. Und dann ist es nicht mehr Ego, sondern dann ist es das Ich mit seinem Seelischen, das es sich selber gestaltet hat und immer weiter gestaltet. Bewusst.

Widersacherkräfte: Luziferisch und Ahrimanisch 01:05:14

Wolfgang Peter:

Und beim Ego ist das Problem, dass dann halt andere geistige Wesen mitgestalten, die nicht immer freundlich gesinnt sind uns. Das wäre jetzt dann noch ein weiteres Thema, dass es auch geistige Wesen gibt, höhere geistige Wesen, die aber nicht positiv auf uns einwirken, also nicht unsere Entwicklung fördern, sondern ihr hemmend entgegentreten. In der einen oder anderen Weise. Also eben, was Rudolf Steiner nennt, die luziferischen Wesenheiten, im Gegensatz zu den ahrimanischen, jetzt grob gesprochen. Also die einen sehr lichtvoll in Wahrheit, Freude, Schönheit, lichtstrahlend, aber ohne dieser wirklichen geistigen Substanz drinnen, die im Ich zum Beispiel wirklich drinnen ist. Also das heißt, da ist zu viel Leichtigkeit drinnen. Zu viel Erdenflucht drinnen. Also geh eigentlich in einem unreifen, in einem seelisch noch nicht ausgereiften Zustand, geh hinauf in die geistige Welt, da ist es viel schöner. Du kannst halt die ganzen Schwierigkeiten unten ersparen. Das ist das Luziferische.

Aber gerade dadurch, dass wir durch die Schwierigkeiten, sprich durch die Aufgabenstellungen, die wir uns eh selber gestellt haben, indem wir in der Vergangenheit halt gescheitert sind an bestimmten Sachen. Gut, dann stellen wir es uns als Aufgabe, letztlich für eine nächste Inkarnation es dort durchzuziehen. Und dann kommt dieses Problem auf uns zu. Und dann bringen wir vielleicht irgendwann einmal in der nächsten, übernächsten Inkarnation die Kraft auf, das Problem zu bewältigen. Das Problem nämlich, das damit zusammenhängt, dass ich in meinem Seelischen irgendwo eine Beeinträchtigung habe. Wo also diese luziferische Kraft zum Beispiel stark mitwirkt.

Oder wo gar dann, heute gibt es auch sehr stark die andere Seite, die ahrimanische Kraft, die finstere Kraft, die überhaupt das Seelische zurückdämmt, zerstört bis zu einem gewissen Grad. Also uns seelenlos fast macht. Also die uns so etwas, sag ich mal, auf den Weg führt, dass wir selber so etwas wie eine künstliche Intelligenz werden. Im Grunde, ohne etwas zu empfinden.

Marion Selzer:

Siehst du da eine Kombination auf uns zukommen? Ich habe gehört, der Elon Musk, der verspricht jetzt seinen Chip im Gehirn. Und er sagt, er kann ja die Gelähmten wieder gehend machen. Aber die nächste große Funktion, die dadurch ermöglicht wird, wäre Telepathie. Also der Sinnliche hat Luziferische und Ahrimanische total miteinander vereint. Wo siehst du das jetzt auf uns zukommen?

Wolfgang Peter:

Ja, ja, das wird auf uns zukommen. Das wird auch sicher Realität werden. Ich meine, es ist die Frage, wer sich darauf einlässt. Aber es werden sicher nicht so wenige sein. Gut, dann haben wir wieder Aufgabe, mit dem fertig zu werden. Wir brauchen schon immer die, wie soll ich sagen, die Ohrfeigen ganz handfest. Wir müssen es ausprobieren. Wir sind wie die kleinen Kinder, wir müssen hingreifen und es tun. Und wenn es heiß ist am Herd, dann haben wir uns halt jetzt die Finger verbrannt. Das ist dann schmerzlich. Aber in der Gefahr schwebt man ständig irgendwo.

Also wir werden es nicht verhindern können, dass das kommt. Aber wir können individuell entscheiden, wie wir damit umgehen. Ob wir damit überhaupt umgehen und einen Bogen darum herum machen, oder vielleicht doch, weil wir sagen, aber mein Ich ist stärker als das. Weiß ich nicht jetzt, keine Ahnung, das wird die Zukunft weisen. Aber die Sachen kommen mit Sicherheit. Ich meine, sie sind ja schon fast da im Grunde. Und das heißt, da wird noch viel, viel mehr kommen.

Aber auch das wird letztlich dazu führen, dass wir uns noch mehr dessen bewusst werden, wer wir denn eigentlich sind. Nämlich mit unserem Ich, ein geistiges Wesen. Weil das ist diese ganze künstliche Intelligenz, Robotik und was alles kommt, die Chips, die implementiert werden oder was, das ist alles, was tot ist. Das hat mit dem Ich nichts zu tun. Geist ist ganz was anderes. Und wir lernen auch uns als geistiges Wesen letztlich erst dadurch kennen, dass wir auch dem Ungeistigen begegnen. Ich meine, es gibt in Wahrheit nichts ganz Ungeistiges, aber halt Geistiges anderer Stufe, sagen wir mal so.

Das sind alles Erfahrungen, durch die wir durchgehen müssen. Und wir denken immer, wir wollen möglichst morgen schon die ideale Welt haben, wo es keine Probleme mehr gibt. Eigentlich wäre das aber auch wieder das Schrecklichste, weil dann wäre keine Entwicklung mehr da. Wenn nichts, alles eh gut läuft, erstens, wer würde es machen? Wir schaffen es ja offensichtlich im Moment gar nicht. Also wer soll es machen? Der liebe Gott. Und wir sitzen dann da drin gemütlich und sagen schön, ich kann zwar nicht alles, ich verstehe nichts davon, aber ich sitze im Paradies. Dann sind wir im Anfangszustand, wo wir eigentlich laut Bibel rausgeworfen wurden aus dem Paradies. Um selber, selber gestalten zu dürfen, aus Freiheit heraus, das ist ja das Große.

Wir sind nicht nur, ich sage es jetzt sehr ketzerisch, aber wir zählen nicht zum Privatzoo des lieben Gottes, der sich das hält, dass da schön die von ihm geschaffenen Geschöpfe sind und die dürfen nach seinen Regeln da auf der Wiese spielen oder was auch immer. Sondern wir sind eigentlich aufgerufen, Mitgestalter zu werden, ganz extrem Mitgestalter zu werden. Auch auf die Gefahr hin, dass wir sehr viel Blödsinn machen zwischendurch, viele Fehler machen. Aber es liegt in unserer Hand, wie die Zukunft wird. Diese Freiheit ist uns gegeben, dass wir das mitgestalten können.

Offensichtlich müssen wir alle Dinge ausprobieren, bis zu einem gewissen Grad zumindest. Und vielleicht lernen wir ein bisschen schlauer zu werden, bevor es ganz in die Katastrophe mündet, dann eine neue Wendung dem zu geben. Aber darum kommen diese Dinge auf uns zu. Oder es ist das Positive daran, dass wir daran lernen können. Und wahrscheinlich nur daran lernen. Weil sonst liegen wir gemütlich im Liegestuhl sozusagen und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen, als Bild genommen. Aber wir sind der, der wir sind, dadurch, dass wir selber an uns arbeiten, dass wir uns selbst gestalten, das ist Ich. Das Ich schafft sich selbst. Das ist als Impuls uns einmal gegeben worden, aber in seinem weiteren Bestand existiert es dadurch, dass es sich selber schafft. Gestaltet und umgestaltet. Endlos. Nie. Das macht unsere Ewigkeit dann aus irgendwo.

Und Gottes Willen, nicht nur eine Lebensaufgabe, sondern viele Inkarnationen und wenn man dann schaut, was Steiner noch schreibt über zukünftige kosmische Inkarnationen, also wo auch unsere Erde vergehen wird, aber eine neue Welt entstehen wird und wir wieder dabei sind. Das heißt, es geht nicht nur über verschiedenste Erdenleben, sondern über verschiedenste kosmische Entwicklungsstufen. Ewig.

Marion Selzer:

Also wir kommen nie irgendwo an, sozusagen.

Wolfgang Peter:

Wir kommen nie irgendwo an. Wir kommen nie irgendwo an. Es geht immer weiter. Was wird das dann? Das wird ein endgültiger Friedhof, wenn wir am Ende ankommen.

Marion Selzer:

Aber das bedeutet doch auch, dass die Trinität sich auch weiterentwickelt, oder? Das ist für mich auch ein relativ neuer Hinweis.

Wolfgang Peter:

Ja, natürlich. Das ist auch eine neue Idee.

Marion Selzer:

Und auch durch uns. Also durch alles, aber auch durch den Menschen.

Wolfgang Peter:

Ja, wir sind mitbeteiligt. Und wir sind jetzt in der Phase drin, wo wir auch langsam das erkennen können. Früher sind wir viel unbewusster geführt worden. Wir haben vieles nicht mitbekommen. Das war auch notwendig, weil wir noch nicht stark genug waren dafür. Vor allem die Bewusstseinskräfte noch nicht genug hatten. Aber jetzt fängt es langsam an. Und jetzt kann uns immer mehr bewusst werden, wer wir eigentlich sind. Als Menschheit insgesamt, aber eben auch jeder als Individuum. Und da wird sehr bald dazugehören, dass wir einen Einblick bekommen, uns eröffnen, uns selber diesen Einblick eröffnen in frühere Inkarnationen. Dann wird es keine Glaubensfrage mehr sein, kann ich glauben oder nicht, sondern es wird eine Erfahrung sein. Und die wird konkrete Auswirkungen haben in der Art, wie ich heute mein Leben gestalte.

Marion Selzer:

Ich meine, wenn wir sterben, kriegen wir ja diese Einblicke. Aber wahrscheinlich auch nicht immer bewusst. Die Frage ist ja, wie kann ich sie wieder mit hierher bringen? Wie kann ich die Erinnerungen, ich meine, im Schlaf erinnere ich mich, wie wenn ich kurz weg bin und dann kommt das nochmal. Und im Tod stelle ich mir das auch so vor. Bis zu einer gewissen Sphäre oder bis zum gewissen Grad kann man vielleicht noch ich-bewusst bleiben. Oder wechselt vielleicht auch. Aber das Ziel ist ja, bewusst bewusst zu bleiben, ohne dass dieses Kontinuitätsbewusstsein meines Ichs bleibt [verloren geht?]. Das ist doch auch ein Ziel, oder?

Wolfgang Peter:

Das ist ein Ziel, aber dazu gibt es eben diese ganzen Übungen. Es fängt mit den Nebenübungen an. Es fängt dann mit den Rückschauübungen auf das eigene irdische Leben an, wo man vor allem dann Schlüsselsituationen erkennt, die führen einen aber dann zurück zu früheren Inkarnationen letztlich. Das wird nicht gleich sein, ich brauche nicht glauben, jetzt mache ich zwei Monate die Übungen, und jetzt weiß ich es dann. Es wird kommen, wann es kommt. Einer entwickelt sich schneller, einer langsamer. Das ist egal. Wenn man dranbleibt, kommt es früher oder später. Und das ist eigentlich dann ganz unspektakulär. Es ist einfach klar. Dann steht halt eine frühere Inkarnation vor einem. Man weiß, woher die Aufgaben für heute gekommen sind. Man wird dann sicher nicht sentimental zurückschauen, sondern man durchschaut nur: "Aha, darum passiert mir das." Und jetzt weiß ich, da muss ich nicht immer ausweichen, sondern die Aufgabe muss ich bewältigen. Die will ich ja eigentlich bewältigen. Weil ich früher einmal gescheitert bin daran. Weil es halt nicht immer auf den ersten Anlauf funktioniert.

Marion Selzer:

Ich kenne Leute, die sagen, sie machen die ersten Nebenübungen schon länger, oder sie denken, es hat mit der ersten Nebenübung zu tun, dass sie im Traum bewusster werden. Dass sie merken, oh ich träume ja. Sie beziehen auf die Nebenübung ein. Jetzt ist meine Frage, es gibt ja auch andere Techniken, dass ich luzides Träumen gezielt übe, Castaneda und was weiß ich. Aber das würdest du nicht empfehlen, sondern du würdest eher Nebenübungen als Nebeneffekt, wann immer es kommt [empfehlen].

Wolfgang Peter:

Oh Gott, das ja. Es gibt natürlich genug Übungen, mit denen man sehr schnell irgendwelche Erlebnisse haben kann. Sagen wir mal so. Nur es fehlt dann die Beurteilungsmöglichkeit. Und es können sich sehr leicht auch andere geistige Wesenheiten, luziferische zum Beispiel, hineinmischen, die ein sehr wohlgefälliges Bild der Situation zeigen, aber gerade die eigentliche Aufgabe, um die es geht, verhüllen. Man hat ein Erlebnis, aber die Frage ist, habe ich die Urteilsfähigkeit, zu sagen, ja, das stimmt, oder ist es bis zu einem gewissen Grad vorsichtig ausgedrückt, zumindest eine sehr einseitige Perspektive. Also diese Widersacherkräfte zeigen einem schon etwas, was da ist, aber aus einer Perspektive, die uns dann nicht aufmerksam macht, was unsere eigentliche Aufgabe wäre, um selbst in Freiheit weiterzukommen. Sondern es wird eine andere Perspektive, die ist sehr schön, schön deswegen, weil sie ohne Anstrengung zu haben ist, aber wo Aufgaben sind, ist auch immer eine gewisse Anstrengung da, und das zeigen uns die luziferischen Kräfte zum Beispiel eher nicht.

Sie locken uns ins Licht, schön, wir sind glücklich für eine Zeit, aber eben nur für eine Zeit, weil da nicht eine wirkliche Entwicklung angestoßen wird, kommen die Probleme, vor denen wir ausweichen wollten, immer wieder. Das ist halt das Geniale des Schicksals, des Karmas, die Probleme kommen so lange, bis sie gelöst sind, unter Garantie. Und es wird schwerer mit der Zeit. Je länger man es versäumt, desto schwieriger wird es eben, den Knoten aufzulösen. Also das heißt, der beste Weg, das Schicksal einfacher zu machen, aber unnötige Schwierigkeiten zu vermeiden, ist, energisch anzufangen, die kleinen Schicksalswinke mitzubekommen. Aufmerksam zu werden, und das ist zum Beispiel Lebensrückschau, Tagesrückschau, wenn man merkt, ein bisschen blickt: "Wie war denn das in der Situation, da habe ich einen ziemlich tödlich beleidigt, was war denn da, warum habe ich das gemacht, wie, wo?" Dass es mir überhaupt auffällt, ist schon der Weg, das Problem zu bewältigen.

Man zerstört ja nicht nur beim Anderen etwas dadurch, sondern auch bei sich selber. Man nimmt sich selber Kräfte, man glaubt zwar, ich war jetzt der Stärkste und ich habe gewonnen, aber in Wahrheit ist die Schädigung, trifft mich selber, und wenn ich das durch Inkarnationen mitschleppe, dann wird das immer größer, das Problem, wenn es nicht gelöst wird. Und eben gerade die luziferischen Kräfte sagen: "Nein, musst ja nicht, musst ja nicht, schau, da komm zu mir, da bist bald im Paradies wieder", im luziferischen Paradies halt. Und das ist also bei weitem nicht das, was wir erreichen können, wo wir wirklich unsere Kräfte entfalten können.

Es wird nämlich dann, wenn wir wirklich den Weg gehen würden, bleibt es nicht so schön und rosig, weil das ist selbst im Irdischen so, was hat Goethe immer gesagt: "Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von glücklichen Tagen." Stellen wir uns einmal wirklich vor, wie das wäre, wir sind im Paradies, alles wird gemacht, wir pflücken nur von den Bäumen herunter, und alles ist da, aber was tue ich mit meinem Leben eigentlich? Nur essen, trinken, schauen in die Welt, es gibt keine wirklichen Aufgaben mehr. Ich weiß nicht, ob das uns so beglücken würde. Da wir ein Ich haben, wollen wir schaffen, schöpferisch tätig sein eigentlich, etwas erschaffen, etwas machen, die Welt verändern eigentlich. Und das ist dort nicht, wir sind so glücklich, dass wir nichts mehr tun. Also eigentlich in eine komplette geistige Trägheit verfallen, und ja, im Seelischen von mir aus ist es recht angenehm, mag ja sein, aber wir kommen nicht weiter. Und irgendwann beginnt man das zu spüren.

Es ist halt eben der kleine Anfang, wenn wir hier im Leben anfangen, das eigene Leben zu beobachten, diese Übungen, diese Anregungen nimmt, sie dann eher individuell ausgestaltet, wie man sie am besten braucht. Ja, die Nebenübungen, es gibt die sechs Nebenübungen, die man durchmacht, aber jeder macht sie auf seine Art. Ist auch richtig so, muss er ja. Ich kann nicht die Übungen für den anderen machen, ich muss meine machen, mit meinen Problemen, mit meinen Fähigkeiten arbeiten. Und das ist doch eigentlich auch schön, das macht auch das Leben lebenswert, selbst wenn es manchmal ein bisschen schwierig ist.

Also ich bin völlig überzeugt, der absolute Paradies-Zustand, wo wir sitzen und uns erfreuen an allem, was uns geschenkt wird, das wird uns gar nicht befriedigen. Das wäre wahrscheinlich eine schlimmere Hölle als die andere, die dunkle. Also auf jeden Fall denke ich mir, ich möchte selber entscheiden, wo ich da hingehe, aber dort ist dann die Entscheidung nicht mehr da. Aber jetzt können wir selber entscheiden, was zu tun.

Apokalypse als Offenbarung im eigenen Leben 01:24:07

Wolfgang Peter:

Und das heißt, diese Zusammenhänge, die geistigen, langsam seelischen Zusammenhänge, karmischen Zusammenhänge mitzukriegen. Sie sind eh vor unserer Nase da. Es ist ein sinnlich-übersinnliches Erschauen, es gehört beides zusammen, es betrifft vor allem heute als Thema unser soziales Zusammenleben. Also ich sehe die Menschen, aber sie sind geistige Wesen, ich sehe sie auch äußerlich, ich begegne ihnen sinnlich, ich kann sie hören, sehen und riechen oder nicht riechen. Aber es hat noch einen geistigen Hintergrund und der führt weit, vielleicht über viele Inkarnationen zurück. Das können wir im Prinzip heute und das können wir langsam herankommen. Und dann können wir viele Probleme, die sich stellen, einfach aus wirklicher Erkenntnis lösen. Dass wir die Zusammenhänge erkennen. Nicht nur: "Die Schwierigkeit ist wieder da", sondern auch: "Wo kommt sie her, was ist die Ursache, was mangelt mir, damit es immer wieder kommt?"

Das ist auch Apokalypse, Offenbarung, Enthüllung. Darum habe ich meine Vorträge eben so benannt. Vielleicht halb unbewusst, weil zuerst ist mir das Thema gestellt worden, was machen wir denn als Nächstes, das war vor der Corona-Zeit, was machen wir denn als Nächstes, dann war nichts. Dann war die Frage, was mache ich, dann sind die Online-Geschichten gestanden und dann war das Thema eigentlich sofort da für mich. Das sollten wir jetzt angehen. Einmal eben uns beschäftigen mit der Apokalypse, so wie sie im Buch steht oder wie sie, genauer gesagt, noch in der geistigen Welt steht. Vielleicht, von dem Rudolf Steiner viel hereingeholt hat und was man ein bisschen weiterforschen kann. Aber jetzt heißt es vor allem, das im eigenen Leben umzusetzen.

Apokalyptiker werden, was Rudolf Steiner vor allem den Priestern der Christengemeinschaft ans Herz gelegt hat. Ihr müsst Apokalyptiker werden. Aber das heißt dem nichts anderes, als den Menschen zu helfen, selber die geistige Wahrheit zu schauen, zu erleben, zu erfahren. Also das heißt nicht, ich predige und ihr müsst das glauben im Sinne von "Ja, der Pfarrer hat es gesagt, dann wird es schon stimmen, in der Bibel steht es auch", sondern aus eigener Erfahrung es beurteilen können. Die eigene Erfahrung zu bekommen. Apokalyptiker werden, um auch anderen den Weg zu eröffnen, zum Apokalyptiker zu sein. Der geistige Hintergrund des Daseins enthüllt sich langsam.

Das wird nur passieren, wenn wir es wollen. Sonst nicht. Das Alte kehrt, wenn nur, in ungesunder Form zurück. Dass irgendwelche Leute Visionen bekommen, sie wissen nicht woher und warum, es ist nicht durch ihre Lebensarbeit zu ersehen, sicher hat es Wurzeln in der Vergangenheit, aber sie sind wie ein Sprachrohr für die geistige Welt und sie verstehen nichts von dem, was sie schauen. Oder es sind sowieso die luziferischen Wesen, die ihnen irgendwelche Bildchen zukommen lassen. Alles, was wahr ist, auch an sich, haben keine Frage, die uns dazu verleiten, sich völlig falsch einzuschätzen. Darum muss man auch ein bisschen aufpassen mit Schulungen, die nicht so wirklich voll und ganz auf das Bewusstsein des Menschen appellieren, sondern die mehr tranceartig sind, die mehr in sowas verfallen, weil dann kann ich es nicht beurteilen. Eine Schauung kann ich auf die Art schnell erleben, eine sehr opulente Vision oder etwas, das ich habe. Aber ob da eine Wahrheit drinnen ist, oder ob es eine Täuschung ist, das kann man selber nicht beurteilen.

Man vertraut halt auf den Guru dann oder sonst wo. In der ferneren Vergangenheit konnte man das auch, aber heute bin ich mir da nicht mehr so sicher. Mir wäre jedenfalls sehr unwohl, wenn ich dieses Urteilsvermögen nicht selber entwickeln könnte. "Ich habe die Vision bekommen, wird schon stimmen und die richtet mein Leben dann noch aus." Aber ich verstehe es gar nicht in Wahrheit. Auch wenn man mir vielleicht jetzt 100 Sachen erklärt dazu, die ich aber nur zur Kenntnis nehmen kann, ohne es selbst mich von der Wahrheit überzeugen kann. Und von der kann ich mich nur überzeugen, wenn ich selber aus eigenem herankomme. Das ist die wirkliche Gewissheit.

Wenn man nimmt die Evangelisten zum Beispiel, was sie schreiben – ich meine sie schreiben etwas, weil sie solche Erlebnisse hatten. Es ist gar nicht nur eine äußere Geschichte, die sie schreiben. Das sind ja nur Bilder für das, was seelisch-geistig dahintersteht. Und da waren so erste Ansätze dazu da. Das sind ja auch erst Jahre oder Jahrzehnte teilweise noch nach dem Erdenleben des Christus niedergeschrieben worden. Viele haben es erst in hohem Alter niedergeschrieben. Und das ist nicht einfach nur Schilderung der äußeren Erlebnisse, sondern sie sind vor allem auch Bilder für das, was sich geistig dabei abgespielt hat. Das sind halt Menschen gewesen, die der Menschheit ein bisschen vorangegangen sind, dass sie das konnten.

Aber heute sollten das immer mehr Menschen können. Die Möglichkeit dazu ist da. Das ist auch das Besondere des anthroposophischen Geisteswegs. Dass Rudolf Steiner ganz darauf geachtet hat, dass es jeder Mensch ganz bewusst ergreifen muss eigentlich und sich dadurch aber selber ein Urteil bilden kann. Dass nirgendwo etwas ist, was suggestiv ist, was ich als Glaube zur Kenntnis nehmen muss. Auch wenn zugegebenermaßen viele Anhänger von Rudolf Steiner es aber so genommen haben. Sie wollten gar nicht selber tätig werden. Der Steiner hat es gesagt. Also wird es schon stimmen. Aber das ist eigentlich ein völliger Missbrauch von dem, was Steiner getan hat. Das soll eine Anregung sein. Aber du musst selber dorthin kommen. Nur du selbst kannst dich von der Wahrheit überzeugen. Du musst so weit kommen, dass du sie erkennst. Wege dazu kann ich dir anbieten, zeigen. Aber gehen wir es selber. Und wahrscheinlich auf irgendeinem verschlungenen Pfad, auf den noch niemand gegangen ist, weil es nämlich dein individueller Pfad ist. Aber das geht. Zumindest der erste Schritt geht. Da ist noch nicht viel, aber es werden weitere Folgen.

Ja, das ist so ein bisschen das Anliegen, das ich damit habe. Und ich möchte auch schon überhaupt nicht, dass mir irgendwer was glaubt oder was. Mitdenken. Selber sich beschäftigen damit. Sehen, dass eine andere Perspektive noch auf die Welt gibt. Nicht nur die äußere. Dass wir auch auf uns selbst schauen müssen, was spielt sich im Seelischen, Geistigen bei uns ab. Dadurch erkennen wir auch besser, was sich im Seelischen, Geistigen bei anderen abspielt. Und das wird wichtig sein für das soziale Zusammenleben und so weiter. Es ist eigentlich ganz unspektakulär, aber sehr nachhaltig. Im positiven Sinn.

Marion Selzer:

Wolfgang, ich denke, du könntest wahrscheinlich noch stundenlang weiterreden.

Wolfgang Peter:

Ich könnte noch stundenlang reden, aber ich habe mir gerade gedacht, wir wollen es nicht übertreiben.

Marion Selzer:

Du hast so einen schönen Bogen, finde ich, wieder geschlossen. Für mich kommt da so raus, auch diese Offenlegung des Geistigen. Was steckt hinter dem Material? Wir müssen den Weg selber gehen. Und diese Urteilsfähigkeit... du hast ja Herzdenken genommen. Ich meine, die Tuschiyang sagt ganz oft, diese Wandlung in das Geistselbst ist dieses Unterscheidenkönnen. Und du bestätigst das jetzt. Wir müssen dem noch nicht immer folgen können. Ja, das ist manchmal noch ein bisschen schwer, aber wir müssen nicht anfangen. Wo du gesagt hast, diese übergeordnete Erkenntnis, diese Zusammenhänge, die werden klar. Das ist natürlich schwer nachzuvollziehen, wenn man gerade nicht steht, aber wenn man anfängt, diese Übung auf seine individuelle Weise zu praktizieren, dann kommt man hin.

Wolfgang Peter:

Dann kommt man hin. Egal, wie klein die Schritte sind.

Marion Selzer:

Ich denke, ich spreche für viele. Ich will mich einfach herzlich bedanken, dass du diesen Pfad des Apokalyptiker-Seins aufgenommen hast. Für mich und ich weiß auch für viele andere, da den Weg eröffnest, den Zugang, dass du genau das umsetzt, was du predigst. Wirklich da von Herzen danke.

Wolfgang Peter:

Ja, ich sage vor allem auch dir danke. Du hast ja jetzt begonnen, meine Apokalypse-Vorträge zu machen. Die zwei jetzt schon zusammenzufassen, in eigenen Worten zu ergreifen, in eigenen Worten es zu schildern. Und das finde ich genial. Das ist genau das, was ich gut finde. Erstens wirst du anderen zuhören, es eröffnen, weil meine Vorträge sind manchmal wirklich sehr lang. Aber lohnt sich. Du erwarbst es ein bisschen und vor allem, du ergreifst es selber. Und das ist ein Vorbild dafür, was ich mir eigentlich überhaupt wünsche, wie man umgeht mit diesen Dingen. Selber ergreifen. Es in eigene Worte fassen, in eigenen Gedanken fassen. Und sich dadurch an die Wahrheit... ja, man kommt dann an die Wahrheit heran, das eigene Erkennen: Ja, das stimmt. Das stimmt. In meinem Leben stimmt das. Das funktioniert. Und der Kreis wird dann mit der Zeit größer. Aber wir können es nur durch das eigene Tun wirklich uns von der Wahrheit überzeugen. Und es braucht keinen Guru, dem man nachrennt. Und als solcher wollte Steiner auch nie gesehen werden. Er hat halt nur erzählt und von Wegen, wie man zu eigenen Erfahrungen kommen kann. Und zwar soliden Erfahrungen. Weil nur irgendeine Vision zu sehen, muss noch gar nichts bedeuten. Die kann sehr schön und toll sein, aber ob sie ihm hilft, ist noch eine ganz andere Frage.

Marion Selzer:

Also, vielen Dank für die Ermutigung, Wolfgang. Dass jeder in der Lage ist, an sich selber zu arbeiten. Wir müssen es wollen, aber wir schaffen das irgendwie Schritt für Schritt für Schritt.

Wolfgang Peter:

Schritt für Schritt, ja. Es soll eine Einladung, eine Ermutigung sein. Es muss ja jeder entscheiden, was er tut oder nicht tut. Aber es ist eine Möglichkeit, das kennenzulernen. Dass diese Möglichkeit besteht, weil sich, glaube ich, vielen noch nicht bewusst ist, so wirklich.

Abschluss und Verabschiedung 01:36:20

Marion Selzer:

Absolut. Und wer mehr über dich oder mehr über deine Erzählungen lauschen will, der kann ganz viel Material auf YouTube finden. Ich glaube, jetzt sind es ja schon 294 Vorträge.

Wolfgang Peter:

294 Folgen haben. Das sind die 295.

Marion Selzer:

Und ein Ende nicht in Sicht. Jeden Dienstagabend, 19 bis 21 Uhr oder länger. Man kann auch live dabei sein, bei YouTube über den Livestream oder bei euch auf der Seite beim AnthroWiki. Es hat, glaube ich, einen Monat ausgeschrieben.

Wolfgang Peter:

Ja, und man kann es natürlich auf YouTube danach schauen. Man kann es in Portionen abrufen. Machen viele. Man kann jederzeit einsteigen. Man muss nicht alle 294 gehört haben, um den Nächsten zu verstehen. Die wichtigen Sachen kommen immer wieder. Wiederholung ist da sowieso ein großes Thema.

Marion Selzer:

Ja. Dann herzlichen Dank, Wolfgang. Schön, dass du wiedergekommen bist. Ja, gerne.

Wolfgang Peter:

Hat mir große Freude gemacht. Ich danke dir für die Einladung. Vor allem natürlich auch für deine Videos, die du eigenständig machst. Das hat mir einfach eine große Freude.

Marion Selzer:

Danke schön, Wolfgang.

Glossar

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Links

Mehr über die Arbeit von Marion und Jens findest du auf der Webseite inspiriert-sein.de und dem youtube Kanal https://www.youtube.com/@inspiriert-sein

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