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==Leserstimme von Ruben für die GA 135 «Wiederverkörperung und Karma»==
[[Datei:Ruben Leserstimme.jpg|thumb|250px|Ruben Bollmann]]<blockquote>''«Um meinen Umgang mit den Vorträgen aus dem Band „Wiederverkörperung und Karma“ schildern zu können, muss ich etwas voraus schicken.''
''Das eine ist, dass ich schon als Kind mit dem damals selbstverständlichen Gefühl lebte, bereits oft auf der Erde gelebt zu haben. Doch dann wollte ich mit 18 Jahren dieses Gefühl, das so als Grundstimmung in mir lebte, auch verstehen. D.h. ich wollte wissen, ob mit der Wiedergeburt als eine realistische Tatsache in der menschlichen Entwicklung gerechnet werden kann. Das Gefühl gab mir zwar auf seine Weise darüber eine Gewissheit. Aber ich wollte nun eine sichere für mein Denken erlangen. Sollte sich allerdings denkend heraus stellen, dass Wiederverkörperung ein unrealistischer Gedanke wäre, so sagte ich mir, dass ich in diesem Falle dann die Wiedergeburt aus meinem Leben heraus streichen wolle. Und so habe ich mir intensiv über diese Frage Gedanken gemacht. Ich wollte diese Frage wirklich prüfen und habe sie daher nicht leichtfertig genommen. Schließlich konnte ich diese Frage nach langen Gedankengängen beantworten. Und zwar mit einem eindeutigen „Ja“.''
''Damit war aber nur die Grundlage für eine Perspektive eröffnet, die weite „Räume“ hinter sich birgt. Aber diese Grundlage war für mich notwendig. Und so konnte ich in einem weiteren Schritt mich langsam auf diese weiten „Räume“ zu bewegen. Und auf diesem Weg spielt nun das Band „Wiederverkörperung und Karma“ (Vorträge Rudolf Steiners von 1912) eine wichtige Rolle. In diesem Band werden Übungen geschildert, um zu einer Erkenntnis des konkreten Karma zu gelangen. Mit diesen Übungen zu beginnen, war für mich ganz selbstverständlich, da ich durch die im Denken gewonnene Grundlage mir den Weg frei machen konnte zu konkreter Erkenntnis. Man wird sich vielleicht fragen, was denn mit meiner früheren Gefühlsgewissheit geworden war. Da muss ich sagen, dass ich sie durch mein Denken umgewandelt habe. Mein früheres Gefühlsleben war noch naiv. Durch die Ausbildung meines Denkens gewann es aber an Innerlichkeit. Das hat natürlich einen Prozess durchlaufen. Durch das Denken werden Gefühle, die von selbst auftreten wollen, mehr zur Ruhe gebracht. Aber immer stärker werden solche Gefühle so nach und nach, die durch die aktive Tätigkeit im Denken entzündet werden. Und mit solchen Gefühlen kann ich viel klarer, reiner in der seelischen Welt wahrnehmen, als mit Gefühlen die von selbst auftreten. Denn letztere haben eine Eigenkraft in sich, wodurch sie in der Seele sich selbstbehaupten und dadurch nicht wirklich fähig sind, sachgemäß etwas Innerliches wahrnehmen zu können. Und bei den Übungen, die Rudolf Steiner in den Vorträgen des Bandes „Wiederverkörperung und Karma“ beschreibt, geht es ganz wesentlich darum, aus dem '''anschauenden Denken''' heraus '''gefühlsmäßige Wahrnehmungsorgane''' zu bilden.''
''Nun habe ich, bevor ich diese Vorträge, um die es hier geht, las, schon einige Jahre zuvor die Übung der „inneren Ruhe“ geübt (-diese Übung wird recht zu Beginn des Buches „[[a:GA 10|Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? (GA10)]]“ beschrieben). Und die neuen Übungen, die ich aus den hier gemeinten Vorträgen gewann, schlossen sich ganz selbstverständlich an diese Übung der „inneren Ruhe“ an. Denn, schaue ich in dieser „inneren Ruhe“ auf etwas, das ich getan habe, auf die Art, wie ich mich verhalten habe und darauf, wie ich es gegebenenfalls besser machen wollen würde, so lerne ich in den hier gemeinten Karma-Übungen, einen inneren Blick dafür zu bekommen, woher bestimmte Situationen kommen, wodurch meine Veranlagungen geworden sind. Ich möchte nun meine durch die Übungen gewonnenen Erlebnisse in Form von Gedanken schildern. '''Es ist wirklich ein erhebendes Gefühl, wenn man erlebt, wie sich das Denken zur seelischen Anschauung vertieft'''. Auch die Frage nach dem '''Umgang mit Täuschung und Wahrheit''' '''ist ein sehr intimer'''. Denn hier, auf diesem Weg ist Wahrheit nicht ein schnell aufgefasstes Ergebnis einer Anschauung, sondern sie wird zum Entwicklungsprozess. Was ich im Denken hier als Ursache für bestimmte Ereignisse und Eigenschaften erblicke, sind zunächst einmal '''Seelenstimmungen''' und noch nicht so schnell eine räumliche oder zeitliche Verortung. '''Ich gehe hier ganz vom seelischen Erleben aus'''. Und hierbei handelt es sich zunächst einmal um zarte, seelische Stimmungen, die man erst mit der Zeit klarer und bestimmter wahrnehmen kann. Und in der Zeit bis dahin wird das seelische Auffassungsorgan, das im wahrnehmenden Denken entzündet wird, ausgereifter werden. Wichtig ist, dass dieses Auffassungsorgan in einem Denken herangebildet wird, das in sich ruhen kann und klare Gedanken hervor zu bringen vermag. Denn hierdurch '''wird das im Denken heranwachsende Wahrnehmungsorgan ein sicheres werden können'''. Das Denken geht zunächst nicht auf das Besondere, sondern auf das allgemeine Gesetz. Wenn es sich aber in letzterem sicher bewegen gelernt hat, kann es das konkrete, Besondere aus der gewonnenen geistigen Warte aus, tiefer betrachten lernen, als es die profane Anschauung vermag. Und genau diese Eigenschaft des Denkens machen wir uns bei den hier gemeinten Karma-Übungen zunutze - und vertiefen sie. '''Der hier geschilderte Übungsweg ist ein ganz spezifischer für die anthroposophisch orientierte Geisteswissenschaft'''. Andere esoterische Wege, die es in Wahrheit weniger auf die sachliche Erkenntnis, sondern mehr auf das unmittelbare Erlebnis abgesehen haben, gehen nicht so intensiv auf das Denken ein. Das macht diese anderen Wege für viele Menschen attraktiver. Ich habe das Bedürfnis nach wahrhaftiger Erkenntnis. Aus dem heraus habe ich die Herangehensweise der Geisteswissenschaft geprüft und muss feststellen, dass sie meinem kritischen Prüfen standhält. Und wie ich an ihr gezweifelt habe! Aber ich habe sie auch immer wieder aufs Neue geprüft. Ein Ergebnis dessen habe ich hier oben versucht ein wenig zu skizzieren.''
''Man wird sich berechtigter Weise fragen können, was es für einen Sinn haben soll, Einblick in das Karma zu erlangen. Darauf möchte ich antworten: In der äußeren Welt kann man einen solchen Sinn gar nicht finden, da wir es hier mit inner-seelischen Angelegenheiten zu tun haben. Aber auch hier wird man nicht sofort einen Erfolg sehen. Und gerade darin liegt, auch wenn es paradox erscheint, der Sinn. Denn wenn wir unsere seelischen Kräfte anstrengen und dennoch keinen sofortigen Erfolg erzielen, so werden gerade hierbei unsere inneren Kräfte gesteigert. Und das zahlt sich nicht nur in einer Zukunft aus, sondern hier und jetzt. Ich stehe dadurch anders im Leben, kann tiefer in mir ruhen. Ich kann hierbei nur dadurch wirklich durchhalten, weil ich Einsicht gewonnen habe in die Wahrheit solcher Gesetzmäßigkeiten wie die von Reinkarnation und Karma. Diese Einsicht steht notwendig im Mittelpunkt der anthroposophischen Geisteswissenschaft. Denn sie verleiht Einblick in die geistige Wirklichkeit der menschlichen Entwicklung, die doch in den ganzen Kosmos eingebettet ist. Ich habe hier andeutend geschildert, wie wir uns vom Denken, wo wir allgemeine Gesetzmäßigkeiten anschauen, zur konkreten Anschauung seelischer Bewegungen und letztlich Wesen hindurcharbeiten können. - Habe ich hier auch allgemeine Gedanken geäußert, so waren sie doch auch ganz persönlich gemeint.»''
Ruben Bollmann, 13. Mai 2023
[[Rudolf Steiner - Leserstimmen|<u><big>Weitere Leserstimmen hier</big></u>]]</blockquote>
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Version vom 16. Mai 2023, 15:15 Uhr

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Leserstimme von Ruben für die GA 135 «Wiederverkörperung und Karma»

Datei:Ruben Leserstimme.jpg
Ruben Bollmann

«Um meinen Umgang mit den Vorträgen aus dem Band „Wiederverkörperung und Karma“ schildern zu können, muss ich etwas voraus schicken.

Das eine ist, dass ich schon als Kind mit dem damals selbstverständlichen Gefühl lebte, bereits oft auf der Erde gelebt zu haben. Doch dann wollte ich mit 18 Jahren dieses Gefühl, das so als Grundstimmung in mir lebte, auch verstehen. D.h. ich wollte wissen, ob mit der Wiedergeburt als eine realistische Tatsache in der menschlichen Entwicklung gerechnet werden kann. Das Gefühl gab mir zwar auf seine Weise darüber eine Gewissheit. Aber ich wollte nun eine sichere für mein Denken erlangen. Sollte sich allerdings denkend heraus stellen, dass Wiederverkörperung ein unrealistischer Gedanke wäre, so sagte ich mir, dass ich in diesem Falle dann die Wiedergeburt aus meinem Leben heraus streichen wolle. Und so habe ich mir intensiv über diese Frage Gedanken gemacht. Ich wollte diese Frage wirklich prüfen und habe sie daher nicht leichtfertig genommen. Schließlich konnte ich diese Frage nach langen Gedankengängen beantworten. Und zwar mit einem eindeutigen „Ja“.

Damit war aber nur die Grundlage für eine Perspektive eröffnet, die weite „Räume“ hinter sich birgt. Aber diese Grundlage war für mich notwendig. Und so konnte ich in einem weiteren Schritt mich langsam auf diese weiten „Räume“ zu bewegen. Und auf diesem Weg spielt nun das Band „Wiederverkörperung und Karma“ (Vorträge Rudolf Steiners von 1912) eine wichtige Rolle. In diesem Band werden Übungen geschildert, um zu einer Erkenntnis des konkreten Karma zu gelangen. Mit diesen Übungen zu beginnen, war für mich ganz selbstverständlich, da ich durch die im Denken gewonnene Grundlage mir den Weg frei machen konnte zu konkreter Erkenntnis. Man wird sich vielleicht fragen, was denn mit meiner früheren Gefühlsgewissheit geworden war. Da muss ich sagen, dass ich sie durch mein Denken umgewandelt habe. Mein früheres Gefühlsleben war noch naiv. Durch die Ausbildung meines Denkens gewann es aber an Innerlichkeit. Das hat natürlich einen Prozess durchlaufen. Durch das Denken werden Gefühle, die von selbst auftreten wollen, mehr zur Ruhe gebracht. Aber immer stärker werden solche Gefühle so nach und nach, die durch die aktive Tätigkeit im Denken entzündet werden. Und mit solchen Gefühlen kann ich viel klarer, reiner in der seelischen Welt wahrnehmen, als mit Gefühlen die von selbst auftreten. Denn letztere haben eine Eigenkraft in sich, wodurch sie in der Seele sich selbstbehaupten und dadurch nicht wirklich fähig sind, sachgemäß etwas Innerliches wahrnehmen zu können. Und bei den Übungen, die Rudolf Steiner in den Vorträgen des Bandes „Wiederverkörperung und Karma“ beschreibt, geht es ganz wesentlich darum, aus dem anschauenden Denken heraus gefühlsmäßige Wahrnehmungsorgane zu bilden.

Nun habe ich, bevor ich diese Vorträge, um die es hier geht, las, schon einige Jahre zuvor die Übung der „inneren Ruhe“ geübt (-diese Übung wird recht zu Beginn des Buches „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? (GA10)“ beschrieben). Und die neuen Übungen, die ich aus den hier gemeinten Vorträgen gewann, schlossen sich ganz selbstverständlich an diese Übung der „inneren Ruhe“ an. Denn, schaue ich in dieser „inneren Ruhe“ auf etwas, das ich getan habe, auf die Art, wie ich mich verhalten habe und darauf, wie ich es gegebenenfalls besser machen wollen würde, so lerne ich in den hier gemeinten Karma-Übungen, einen inneren Blick dafür zu bekommen, woher bestimmte Situationen kommen, wodurch meine Veranlagungen geworden sind. Ich möchte nun meine durch die Übungen gewonnenen Erlebnisse in Form von Gedanken schildern. Es ist wirklich ein erhebendes Gefühl, wenn man erlebt, wie sich das Denken zur seelischen Anschauung vertieft. Auch die Frage nach dem Umgang mit Täuschung und Wahrheit ist ein sehr intimer. Denn hier, auf diesem Weg ist Wahrheit nicht ein schnell aufgefasstes Ergebnis einer Anschauung, sondern sie wird zum Entwicklungsprozess. Was ich im Denken hier als Ursache für bestimmte Ereignisse und Eigenschaften erblicke, sind zunächst einmal Seelenstimmungen und noch nicht so schnell eine räumliche oder zeitliche Verortung. Ich gehe hier ganz vom seelischen Erleben aus. Und hierbei handelt es sich zunächst einmal um zarte, seelische Stimmungen, die man erst mit der Zeit klarer und bestimmter wahrnehmen kann. Und in der Zeit bis dahin wird das seelische Auffassungsorgan, das im wahrnehmenden Denken entzündet wird, ausgereifter werden. Wichtig ist, dass dieses Auffassungsorgan in einem Denken herangebildet wird, das in sich ruhen kann und klare Gedanken hervor zu bringen vermag. Denn hierdurch wird das im Denken heranwachsende Wahrnehmungsorgan ein sicheres werden können. Das Denken geht zunächst nicht auf das Besondere, sondern auf das allgemeine Gesetz. Wenn es sich aber in letzterem sicher bewegen gelernt hat, kann es das konkrete, Besondere aus der gewonnenen geistigen Warte aus, tiefer betrachten lernen, als es die profane Anschauung vermag. Und genau diese Eigenschaft des Denkens machen wir uns bei den hier gemeinten Karma-Übungen zunutze - und vertiefen sie. Der hier geschilderte Übungsweg ist ein ganz spezifischer für die anthroposophisch orientierte Geisteswissenschaft. Andere esoterische Wege, die es in Wahrheit weniger auf die sachliche Erkenntnis, sondern mehr auf das unmittelbare Erlebnis abgesehen haben, gehen nicht so intensiv auf das Denken ein. Das macht diese anderen Wege für viele Menschen attraktiver. Ich habe das Bedürfnis nach wahrhaftiger Erkenntnis. Aus dem heraus habe ich die Herangehensweise der Geisteswissenschaft geprüft und muss feststellen, dass sie meinem kritischen Prüfen standhält. Und wie ich an ihr gezweifelt habe! Aber ich habe sie auch immer wieder aufs Neue geprüft. Ein Ergebnis dessen habe ich hier oben versucht ein wenig zu skizzieren.

Man wird sich berechtigter Weise fragen können, was es für einen Sinn haben soll, Einblick in das Karma zu erlangen. Darauf möchte ich antworten: In der äußeren Welt kann man einen solchen Sinn gar nicht finden, da wir es hier mit inner-seelischen Angelegenheiten zu tun haben. Aber auch hier wird man nicht sofort einen Erfolg sehen. Und gerade darin liegt, auch wenn es paradox erscheint, der Sinn. Denn wenn wir unsere seelischen Kräfte anstrengen und dennoch keinen sofortigen Erfolg erzielen, so werden gerade hierbei unsere inneren Kräfte gesteigert. Und das zahlt sich nicht nur in einer Zukunft aus, sondern hier und jetzt. Ich stehe dadurch anders im Leben, kann tiefer in mir ruhen. Ich kann hierbei nur dadurch wirklich durchhalten, weil ich Einsicht gewonnen habe in die Wahrheit solcher Gesetzmäßigkeiten wie die von Reinkarnation und Karma. Diese Einsicht steht notwendig im Mittelpunkt der anthroposophischen Geisteswissenschaft. Denn sie verleiht Einblick in die geistige Wirklichkeit der menschlichen Entwicklung, die doch in den ganzen Kosmos eingebettet ist. Ich habe hier andeutend geschildert, wie wir uns vom Denken, wo wir allgemeine Gesetzmäßigkeiten anschauen, zur konkreten Anschauung seelischer Bewegungen und letztlich Wesen hindurcharbeiten können. - Habe ich hier auch allgemeine Gedanken geäußert, so waren sie doch auch ganz persönlich gemeint.»

Ruben Bollmann, 13. Mai 2023

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