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Grundlagen Anthroposophie Teil 2 von Christoph Bolleßen: Unterschied zwischen den Versionen
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[00:21:39] Das heißt, die Tatsache, dass der Mensch sich Fragen stellen kann, dass die Fragen im Menschen auftauchen über das Höhere, über das Übersinnliche, ist ein klares Indiz dafür, dass der Mensch diese Grenze und vielleicht darüber hinaus erkunden soll. Ja. So viel vielleicht für den Moment. Ich bedanke mich sehr herzlich bei euch fürs Dabeisein und sage hoffentlich bis zum nächsten Mal zum Dritten Teil. Danke! | [00:21:39] Das heißt, die Tatsache, dass der Mensch sich Fragen stellen kann, dass die Fragen im Menschen auftauchen über das Höhere, über das Übersinnliche, ist ein klares Indiz dafür, dass der Mensch diese Grenze und vielleicht darüber hinaus erkunden soll. Ja. So viel vielleicht für den Moment. Ich bedanke mich sehr herzlich bei euch fürs Dabeisein und sage hoffentlich bis zum nächsten Mal zum Dritten Teil. Danke! | ||
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Version vom 4. Februar 2023, 14:10 Uhr
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Videotutorial mit Christoph Bolleßen |
Rohtranskription (muss noch händisch aufbereitet werden)
[00:00:26] Hallo und herzlich willkommen bei Kulturepoche! Zu diesem zweiten Video Grundlagen Anthroposophie. Bevor wir beginnen, möchte ich gerne noch mal ganz kurz auf den ersten Teil zurückkommen. Da hatte ich die Anregung bekommen bei dem Höhlengleichnis von Platon. Da geht es, wenn man genau genommen die Sache anschaut, nicht um einen Menschen in dieser besagten Höhle, sondern es sind tatsächlich natürlich mehrere Menschen. Und das Höhlengleichnis an sich ist auch wesentlich komplexer, als ich es in dem Video geschildert und dargestellt habe. Aber ich hoffe, dass der Sinn des Ganzen und diese Verbindung zum Begriff Anthroposophie trotzdem deutlich geworden ist und dass sie mir diesen Kleinen, diese kleine Unachtsamkeit nachsehen möge. Ja, wir waren ja ausgegangen. Beim letzten Mal davon, dass der Mensch, also der entgegen gewendete. Ist. Und gleichzeitig dieses entgegen gewendet sein aus einem Entwicklungs Vorgang heraus sich ergeben hat. Das heißt der Mensch. Ist immer mehr, könnte man sagen, zum entgegen gewendeten geworden. Und dieses entgegen gewendet sein. Das hat also gerade für uns in unserer Zeit natürlich noch mal eine viel, viel größere Bedeutung als für die Menschen von vor einigen 1000 Jahren. Und wenn wir sagen, wir schauen auf die Menschen zurück vor einigen 1000 Jahren, dann möchte ich an der Stelle vielleicht einen nächsten Grundgedanken der Anthroposophie aufgreifen. Nämlich, dass wir sagen die Menschen von damals. Das waren also nicht fremde Menschen. Sondern das waren auch wir. Sprich in diesen vorhergegangenen Entwicklungsstadien der Menschheit. Da waren ganz konkret wir alle. Mit dabei und haben unseren mehr oder weniger kleinen Teil auch dazu beigetragen, dass die Verhältnisse von damals. Gestaltet wurden und die natürlich auch bis heute nachwirken. In unserer Zeit. Das, finde ich, ist auch ein ganz, ganz grundlegender Gedanke, den man sich klar machen sollte. Wenn wir also sprechen von den Römern, von den Ägyptern, von den Griechen, dann sprechen wir da am besten nicht so, dass wir sagen, das waren ja irgendwelche ganz anderen Menschen, die es heute nicht mehr gibt, sondern ja, wir sollten eher an den Gedanken so herangehen, das sind wir selber gewesen, die damals für bestimmte Verhältnisse gesorgt haben.
[00:04:00] Und dieser Gedanke von Reinkarnation, das bedeutet also Wiederverkörperung. Der ist eben ganz entscheidend. Um in der Anthroposophie sich zurechtzufinden. Und viele von euch haben wahrscheinlich den das Wort den Gedanken der Reinkarnation schon einmal gehört bzw haben sich vielleicht auch schon mal mit verbunden. Und an der Stelle ist es vielleicht noch mal wichtig herauszustellen, wenn wir in der Anthroposophie von Reinkarnation sprechen. Dann hat das eine andere Bedeutung. Als in den. Kulturen des Hinduismus und des Buddhismus. Und das müssen wir im Prinzip auch wieder hineingestellt verstehen in diesen Entwicklungs gedanken der Menschheit. Nämlich. Dass die Reinkarnation, so wie wir sie heute verstehen. Entscheidend verbunden ist mit dem sogenannten Ich des Menschen. Der Ich, des Das Ich des Menschen ist der Wesenskern. Unser innerstes Selbst, könnte man sagen. Und dieses innerste Selbst. Hat sich auch im Laufe der Zeiten entwickelt. Und wurde geboren. Könnte man sagen, dass wir. Dass wir also vollständig über die. Fähigkeiten, Kapazitäten, Qualitäten dieses Ich verfügen konnten. Das ist in der Menschheitsgeschichte noch ein relativ junges Ereignis. Nicht mehr ganz jung, aber im Verhältnis zur gesamten Menschheitsentwicklung ist es noch sehr, sehr neu. Und in Bezug auf die Reinkarnation ist es so, dass wenn wir im Buddhismus im Hinduismus von Reinkarnation hören, dann wäre an der Stelle der Begriff der Seelenwanderung. Eigentlich eher angebracht. Und zwar entstammen diese Kulturen einer Zeit, wo eben jenes Ereignis. Durch das der Mensch den Zugriff auf seine volle Ich Tätigkeit auf seine Ich Fähigkeiten bekommen hat. Dieses Ereignis war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollzogen. Das heißt. Die weisen Eingeweihten, die im Hinduismus, im Buddhismus. Von Reinkarnation gesprochen haben. Die haben damals noch nicht. Das erfassen können, was wir heute erfassen können. Sprich. Es handelte sich damals um. Eine Lehre. Von dem immer wiederkehrenden Inkarnieren der menschlichen Seele.
[00:07:43] Und ab dem bestimmten Zeitpunkt. Und das ist die Menschwerdung Christi. Das Jahr Null, das Mysterium von Golgatha. Wie Rudolf Steiner es nennt. Ab diesem Zeitpunkt. Wird die Seele des Menschen, könnte man sagen, um einen ganz entscheidenden, eigentlich den entscheidendsten Teil erweitert. An dieser Stelle wird der moderne Mensch zu einem wirklichen, vollwertigen Geistwesen, könnte man sagen. Wobei das natürlich nicht heißen soll, dass die Eingeweihten von damals das nicht haben sehen können. Sie wussten, es steht etwas Großes bevor. Das Mysterium von Golgatha. Aber sie hatten eben noch nicht den Blick. Auf die Dinge so, wie er heute möglich ist. Heute haben wir alle Zugriff auf unser Ich, wenn wir das anstreben. Und das war eben damals noch nicht vollumfänglich der Fall. Das heißt also die. Überlieferungen der Seelenwanderung unterscheiden sich noch mal etwas von denen der Reinkarnation, wie wir es im heutigen anthroposophischen Sinne verstehen würden. Das heißt also, Reinkarnation ist Teil der Menschheitsentwicklung. Für uns sehr, sehr wichtig, das zu begreifen. Dass der Sinn des Menschen nicht darin bestehen kann, dass wir einmal auf die Erde kommen, in einem physischen Leib wohnen, Erfahrungen machen auf der Erde und dann gehen. Und dieses Ereignis des Erdenlebens bleibt sozusagen ohne Konsequenzen. Konsequenzen jetzt natürlich auch im positiven Sinne, denn wir lernen auf der Erde. In dieser materiellen Welt lernen wir Dinge, die in der geistigen Welt, in einer nicht Verkörperung, in einer nicht Ein Körper Führung nicht so ohne Weiteres gelernt werden können. Und das heißt? Dieser Entwicklungs gedanke beinhaltet eben auch, dass der mensch sehr, sehr oft immer wiederholt in ein Erdenleben hineingeht, in eine Verkörperung hineingeht. Mit der Geburt. Dann eine gewisse Zeit auf Erden in einem physischen Leib verbringt und dann durch den Tod, durch die Schwelle über die Schwelle des Todes geht, um dann in einer geistigen Existenz die Erlebnisse des verkörperten Daseins zu verarbeiten und sich dann.
[00:11:08] Von einer höheren Perspektive aus für die nächste Inkarnation entsprechende Aufgaben vorzunehmen. Und das ist natürlich erst mal ein vielleicht für einige befremdlicher Gedanke. Aber ich finde, wenn man denen vorurteilsfrei. Einmal auf sich wirken lässt. Es gibt ja viele Menschen, die auch Erinnerungen haben. In ihnen steigt, wenn sie einen gewissen Ort besuchen, wenn sie mit einem bestimmten Menschen zusammentreffen. Dann steigt in ihnen etwas auf, was von einer Bekanntheit zeugt. Nach dem Motto Mir kommt es so vor, als hätte ich diesen Menschen schon mal getroffen oder als wäre ich an diesem Ort schon einmal gewesen. Es kann sich um Sinnestäuschungen handeln, aber es sind mit Sicherheit auch viele Situationen dabei. Wo also eine karmische. Das wäre das nächste Wort in diesem zusammenhang. Eine karmische Verbindung besteht. Karma bedeutet. Das Schicksal, dass ein Mensch bzw mehrere Menschen miteinander haben, indem sie in einem verkörperten Leben miteinander interagieren, indem sie in einem verkörperten Leben miteinander zu tun haben. Und dieses Karma, dieses Schicksal ist also nicht gebunden an ein Erdenleben, sondern dieses Karma wird mitgenommen, könnte man sagen, in das nächste, vielleicht in das übernächste, vielleicht sogar in mehrere Leben. Um als. Lerneffekt, könnte man sagen, aus der Vergangenheit. Wieder aufzutauchen. Und es gibt ja heutzutage diese eher dramatische Darstellung des Karma, dass also, wenn ich jetzt jemand mal im vergangenen Leben auf den Fuß getreten habe, dann im nächsten Leben, tritt er mir dann auf den Fuß. Ja, das könnte man so sagen. Aber das ist natürlich nur eine sehr reduzierte Sichtweise. Denn es geht ja beim Karma. Beim Schicksals Weben geht es ja um viel mehr. Es geht um. Geistig seelische Fähigkeiten. Die wir uns aneignen und. Die zu erlernen viel, viel größere Zeiträume unter Umständen braucht als eine Inkarnation auf Erden. Und wenn man sich auf diese Art und Weise an die Sache heran tastet, geistig, dann finde ich, findet man auch sehr schnell eine Zustimmung in der Seele, dass diese Lehre von Reinkarnation und Karma durchaus sinnvoll ist oder sinnhaft ist.
[00:14:35] Und im Prinzip geht es. Um Sinnhaftigkeit an sich andauernd. Denn die geistige Welt? Besteht letzten Endes nur aus Sinn. Es geschieht also im Universum, im Kosmos. Im Prinzip nichts Sinnloses. Und die Gestaltung der Zeiträume ist dabei, wie wir ja auch aus der Naturwissenschaft wissen, sehr, sehr großzügig mitunter. Also bestimmte Entwicklungsziele dauern sehr, sehr lange. Gerade in im Universum, im Kosmos. Was die Planeten angeht, was die Sonnen angeht, die Sterne usw. Also das heißt, wir als Menschen sind auch in diese größeren, in diese längeren Rhythmen eingebunden. Und erscheinen immer wieder. In aufeinanderfolgenden Inkarnationen in der physisch mineralischen Welt. Und das ist eben ein Teil zunächst einmal unserer eigenen Individual entwicklung. Aber auf alle Menschen hin gesehen, ist das auch ein Teil der gesamten Menschheitsentwicklung und auch der Weltentwicklung. Denn nicht nur wir Menschen. Erscheinen. Vergehen. Erscheinen. Vergehen, sondern auch. Unser Planet. Die Erde. Und sogar unser Sonnensystem. Und. Wie es anzunehmen ist. Auch das gesamte Universum, die gesamte materielle Schöpfung unterliegt diesen Zyklen von Werden und Vergehen. In der Natur ist es ja genauso. Wir haben hier in Mitteleuropa die. Das große Privileg, dass wir alle vier Jahreszeiten in einer recht ausgeprägten Form sehen können, wahrnehmen können. Und wir haben da zunächst einmal den den Winter als den Zustand, in der die vegetative Natur sich völlig zurückgezogen hat. Man könnte sagen, wie sie abgestorben ist, wie sie dann im Frühjahr wieder ersteht. Den Höhepunkt des Werdens im Sommer erreicht und dann im Herbst wieder beginnt abzusterben und im Winter dann wieder den Tod gefunden zu haben, um dann im Frühjahr wieder neu zu erstehen. Das heißt, wir haben überall um uns herum Hinweise, Indizien auf diese Zyklen von Entwicklung. Entwicklung. Stirb und werde. Und dieses Stirb und Werde eben nicht nur als Wiederholung, als stetige Wiederholung des immer Gleichen, sondern in dem Moment, wo wir sterben und wieder erscheinen, erscheinen wir ein kleines Stück weiterentwickelt, könnte man sagen.
[00:18:26] Und dieses Weiterentwickeln ist eben der Grund dafür, dass der Mensch zwangsläufig irgendwann an den Punkt kommen. Kann soll. Dass er bereit ist. In der Höhle aufzustehen und sich umzuwenden. Um zu schauen. Woher kommt das geistige Licht? Woher komme ich? Was ist das Leben? Was ist Realität? Diese großen Fragen, die. In der Menschheit emporgestiegen sind und die ja auch heute noch nicht durchaus noch nicht vollumfänglich beantwortet worden sind. Aber die. Willenskraft. Und dieser Impuls? Dass der im Menschen vorhanden ist. Das ist laut Rudolf Steiner ein ganz, ganz entscheidendes Indiz dafür, dass der Mensch ein Geistwesen ist. Und dass der Mensch die Aufgabe hat, das Geistige zu erforschen. Er sagt das sehr schön mit einem Bild in den anthroposophischen Leitsätzen, wo er beschreibt, dass ein Fisch in einem Gewässer. Irgendwann einmal bis an den Rand des Gewässers schwimmt. Und am Rande dieses Gewässers merkt er Hier kann ich nicht weiter. Und dann macht der Fisch eigentlich folgendes Er dreht um und schwimmt wieder hinaus ins Gewässer vom Ufer weg. Das heißt, es ist eine Natur Gegebenheit für den Fisch. Seine Realität endet am Ufer dieses Gewässers und er wendet sich um, schwimmt wieder ins Wasser und. Das kümmert ihn nicht weiter. Beim Menschen ist es so! Der Mensch kommt an die Grenze der Sinneswelt. Er bemerkt an diesem An dieser Stelle geht es nicht so weiter, wie ich es bisher in meinem Leben kannte. Aber der Mensch wendet sich eben nicht um und kehrt in die Sinneswelt zurück, sondern an dieser Grenze zum Übersinnlichen entstehen Fragen. Zum Beispiel. Was ist das Leben? Wie viele Sterne am Himmel gibt es denn? Wer hat die Sterne geschaffen? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Diese Fragen entstehen zwangsläufig im Menschen. Während sie in der Tierwelt, um bei dem Beispiel des Fisches zu bleiben, nicht entstehen.
[00:21:39] Das heißt, die Tatsache, dass der Mensch sich Fragen stellen kann, dass die Fragen im Menschen auftauchen über das Höhere, über das Übersinnliche, ist ein klares Indiz dafür, dass der Mensch diese Grenze und vielleicht darüber hinaus erkunden soll. Ja. So viel vielleicht für den Moment. Ich bedanke mich sehr herzlich bei euch fürs Dabeisein und sage hoffentlich bis zum nächsten Mal zum Dritten Teil. Danke!
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