Herbsterwachen - Michael-Zeit - Teil 2 von Christoph Bolleßen: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Begrüßung 00:00:38 ===
=== Begrüßung und Ausblick auf das Thema des Videos 00:00:38 ===
Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zu diesem neuen Video zum Herbst, zur Michael-Zeit.
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=== Einführung in den Herbst 00:00:58 ===
Ja, ich hatte ja beim letzten Mal in diesem Einführungsvideo, welches eine Art Wiedereinstieg nach der Sommerpause gewesen ist, angedeutet, dass ich gerne mit den Betrachtungen zum '''Herbst''' mit euch beginnen würde. Der Herbst, als eine ganz besondere Jahreszeit, ist verbunden mit einer besonderen Wesenheit und auch mit einem besonderen Jahresfest, dem '''Michaeli-Fest'''.  
Ja, ich hatte ja beim letzten Mal in diesem Einführungsvideo, welches eine Art Wiedereinstieg nach der Sommerpause gewesen ist, angedeutet, dass ich gerne mit den Betrachtungen zum Herbst mit euch beginnen würde. Der Herbst, als eine ganz besondere Jahreszeit, ist verbunden mit einer besonderen Wesenheit und auch mit einem besonderen Jahresfest, dem Michaeli-Fest.  


=== Das Michaeli-Fest in unserer Kultur 00:01:53 ===
=== Das Michaeli-Fest in unserer Kultur 00:01:53 ===
Rudolf Steiner sagt, dass Michaeli das Fest der Zukunft für die Menschheit werden muss. Wenn wir in unseren heutigen Kontext hineinschauen, welche Feste in unserer heutigen Kultur besonders hervorgehoben werden, dann können wir, glaube ich sagen, dass gerade das Michael-Fest zu Michaeli zu denjenigen gehört, die bisher noch wenig Beachtung finden. Und ich kann mir vorstellen, dass es unter anderem auch damit zu tun hat, dass wir die Hintergründe und die Intention dieses Festes, seine Bedeutung für die Menschen, etwas in den Hintergrund geraten ist, dass viele Menschen den Kontakt zu diesem Jahresfest nicht mehr in sich fühlen können. Und auch hier erhalten wir eine wunderbare Brücke, die wir bauen können durch die Angaben Rudolf Steiners zu diesem wichtigen Jahresfest und zu dieser äußerst bedeutungsvollen Jahreszeit, dem Herbst, können wir ein wenig näher – seelisch-geistig – an diese Zeit heranrücken. Wir können uns ein wenig mehr mit ihr verbinden. Im Hinblick auf die Betrachtungen, die wir nun anstellen werden bis Ende dieses Monats, bis Ende September, möchte ich gerne zunächst einmal den Herbst ein wenig hervorheben, diese Jahreszeit des Herbstes, die auf mich schon als Kind einen besonderen Eindruck gemacht hat.
Rudolf Steiner sagt, dass Michaeli das '''Fest der Zukunft''' für die Menschheit werden muss. Wenn wir in unseren heutigen Kontext hineinschauen, welche Feste in unserer heutigen Kultur besonders hervorgehoben werden, dann können wir, glaube ich, sagen, dass gerade das '''Michael-Fest zu Michaeli''' zu denjenigen gehört, die bisher noch '''wenig Beachtung''' finden. Und ich kann mir vorstellen, dass es unter anderem auch damit zu tun hat, dass die Hintergründe und die Intention dieses Festes, seine '''Bedeutung für die Menschen''', etwas in den Hintergrund geraten ist, dass viele Menschen den Kontakt zu diesem Jahresfest nicht mehr in sich fühlen können. Und auch hier erhalten wir eine wunderbare Brücke, die wir bauen können durch die Angaben Rudolf Steiners zu diesem '''wichtigen Jahresfest''' und zu dieser äußerst '''bedeutungsvollen Jahreszeit''', dem Herbst, können wir ein wenig näher – seelisch-geistig – an diese Zeit heranrücken. Wir können uns ein wenig mehr mit ihr verbinden. Im Hinblick auf die Betrachtungen, die wir nun anstellen werden bis Ende dieses Monats, bis Ende September, möchte ich gerne zunächst einmal den Herbst ein wenig hervorheben, diese '''Jahreszeit des Herbstes''', die auf mich schon als Kind einen besonderen Eindruck gemacht hat.


=== Die Qualität des Herbstes im Jahresverlauf der Natur 00:04:38 ===
=== Die Qualität des Herbstes im Jahresverlauf der Natur 00:04:38 ===
Der Herbst ist, wenn wir ihn uns einmal genauer anschauen, insofern eine besondere Jahreszeit, weil sie auf der einen Seite zunächst einmal eine gewisse Traurigkeit in sich trägt, eine gewisse Melancholie in uns auslöst. Und diese Melancholie wird ausgelöst dadurch, dass wir mit unseren äußeren Sinnen, mit unseren fünf naturwissenschaftlich anerkannten Sinnen wahrnehmen, dass die Natur um uns herum, das heißt besonders die Pflanzenwelt, in einen Absterbeprozess hineingerät. Wir erleben also im Frühling eine ausbordende, überbordende, sprießende, sproßende Natur, die sich sehr schnell in ein frisches Grün hineinkleidet. Die Blätter sprießen, die Bäume entwickeln neue Triebe, und es ist ein Wachstumsimpuls, der uns im Frühling begegnet und der in uns eher eine euphorische Stimmung auslöst, während wir im Herbst einfach spüren: Der Sommer, die Leichtigkeit des äußeren Lebens, endet.
Der Herbst ist, wenn wir ihn uns einmal genauer anschauen, insofern eine besondere Jahreszeit, weil sie auf der einen Seite zunächst einmal eine '''gewisse Traurigkeit''' in sich trägt, eine gewisse Melancholie in uns auslöst. Und diese Melancholie wird ausgelöst dadurch, dass wir mit unseren äußeren Sinnen, mit unseren fünf naturwissenschaftlich anerkannten Sinnen wahrnehmen, dass die Natur um uns herum, das heißt besonders '''die Pflanzenwelt, in einen Absterbeprozess hineingerät'''. Wir erleben also im Frühling eine ausbordende, überbordende, sprießende, sproßende Natur, die sich sehr schnell in ein frisches Grün hineinkleidet. Die Blätter sprießen, die Bäume entwickeln neue Triebe, und es ist ein '''Wachstumsimpuls, der uns im Frühling begegnet''' und der in uns eher eine euphorische Stimmung auslöst, während wir im Herbst einfach spüren: Der Sommer, die Leichtigkeit des äußeren Lebens, endet.


An die Stelle dieses äußerlichen, leichten Lebens tritt etwas hinzu, das wir beschreiben könnten, durchaus als Ernst, als Ernsthaftigkeit. Wenn wir uns vielleicht zurückversetzen in die Lage der Menschen, die noch vor einigen hundert Jahren bei uns in Deutschland gelebt haben, dann können wir uns sehr gut vorstellen, dass sie in den Zeichen der Natur den heraufziehenden Herbst als etwas sehr Ernsthaftes, vielleicht sogar ein wenig bedrohlich, empfunden haben. Man wusste, wir müssen nun vorsorgen. Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass der Winter naht und mit dem Winter verbunden ist, dass das Leben in der Natur karger und in gewisser Beziehung auch härter für uns werden wird.
An die Stelle dieses äußerlichen, leichten Lebens tritt etwas hinzu, das wir beschreiben könnten, durchaus als Ernst, als '''Ernsthaftigkeit'''. Wenn wir uns vielleicht zurückversetzen in die Lage der Menschen, die noch vor einigen hundert Jahren bei uns in Deutschland gelebt haben, dann können wir uns sehr gut vorstellen, dass sie in den Zeichen der Natur den heraufziehenden Herbst als etwas sehr Ernsthaftes, '''vielleicht sogar ein wenig bedrohlich''', empfunden haben. Man wusste, wir müssen nun vorsorgen. Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass der '''Winter naht''' und mit dem Winter verbunden ist, dass das '''Leben in der Natur karger''' und in gewisser Beziehung auch härter für uns werden wird.


=== Der Herbst als Impuls für das menschliche Innenleben 00:08:06 ===
=== Der Herbst als Impuls für das menschliche Innenleben 00:08:06 ===
Gleichzeitig ist aber genau diese Traurigkeit, diese Ernsthaftigkeit ein Impuls, der die Menschen dazu bringt, in ihr Inneres hineinzugehen, in ihre Innenwelt hineinzuschauen und aus sich heraus Wege, Lösungen und Strategien zu entwickeln. Wie können wir, wenn wir aus der sommerlichen Leichtigkeit, aus dem Getragen-Sein durch die Natur herausfallen mit der Herbstzeit, wie können wir nicht nur überleben, was ja zunächst einmal äußerlich gesehen der erste Weg, das erste Ziel ist: Wie erfrieren wir nicht, wie verhungern wir nicht, wie verdursten wir nicht im Winter, aber darüber hinaus? Ist es auch ein starker Kulturimpuls, der durch den herannahenden Herbst ausgelöst wird.
Gleichzeitig ist aber genau diese Traurigkeit, diese Ernsthaftigkeit ein '''Impuls, der die Menschen dazu bringt, in ihr Inneres hineinzugehen''', in ihre Innenwelt hineinzuschauen und aus sich heraus Wege, Lösungen und Strategien zu entwickeln. Wie können wir, wenn wir aus der sommerlichen Leichtigkeit, aus dem Getragensein durch die Natur herausfallen mit der Herbstzeit, wie können wir nicht nur überleben, was ja zunächst einmal äußerlich gesehen der erste Weg, das erste Ziel ist: Wie erfrieren wir nicht, wie verhungern wir nicht, wie verdursten wir nicht im Winter? Aber darüber hinaus? Ist es auch ein '''starker Kulturimpuls''', der durch den herannahenden Herbst ausgelöst wird.


Das heißt, die Menschen wissen, wir sind im Winter für eine gewisse Zeit auf uns selbst zurückgeworfen. Und wie können wir dieses Losgelöst-sein vom mütterlichen Schoß der Natur, wie können wir diese Zeit zu einem menschlichen Dasein verwandeln, das nicht in erster Linie durch die natürlichen Vorgaben gestaltet ist, sondern durch unser eigenes Denken, Fühlen und letztlich Wollen, das heißt durch Taten, die dieses Leben ermöglichen, in Form von Erfindungen, in Form auch von Kultur, Regelungen, Zusammenleben der Menschen durch Künste, Angebote, die man sich schafft, dass man zusammenkommt, gemeinschaftliches Leben gestaltet.
Das heißt, die Menschen wissen, wir sind '''im Winter für eine gewisse Zeit auf uns selbst zurückgeworfen'''. Und wie können wir dieses Losgelöstsein vom mütterlichen Schoß der Natur, wie können wir diese Zeit zu einem menschlichen Dasein verwandeln, das nicht in erster Linie durch die natürlichen Vorgaben gestaltet ist, sondern durch '''unser eigenes Denken, Fühlen und letztlich Wollen''', das heißt durch Taten, die dieses Leben ermöglichen, in Form von Erfindungen, in Form auch von Kultur, Regelungen, Zusammenleben der Menschen durch Künste, Angebote, die man sich schafft, dass man zusammenkommt, gemeinschaftliches Leben gestaltet.


=== Der Herbst in verschiedenen Regionen der Erde 00:11:06 ===
=== Der Herbst in verschiedenen Regionen der Erde 00:11:06 ===

Version vom 20. November 2023, 22:23 Uhr

Stand 24. September 2023: Du kannst dich hier für die Gestaltung am Transkript mit einbringen: Absätze und Überschriften erstellen, und Verlinkungen mit anthrowiki.at erstellen. Wenn du hier MitTun willst, dann schreibe bitte über's Kontaktformular. Danke! VG François

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Begrüßung und Ausblick auf das Thema des Videos 00:00:38

Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zu diesem neuen Video zum Herbst, zur Michael-Zeit.

Ja, ich hatte ja beim letzten Mal in diesem Einführungsvideo, welches eine Art Wiedereinstieg nach der Sommerpause gewesen ist, angedeutet, dass ich gerne mit den Betrachtungen zum Herbst mit euch beginnen würde. Der Herbst, als eine ganz besondere Jahreszeit, ist verbunden mit einer besonderen Wesenheit und auch mit einem besonderen Jahresfest, dem Michaeli-Fest.

Das Michaeli-Fest in unserer Kultur 00:01:53

Rudolf Steiner sagt, dass Michaeli das Fest der Zukunft für die Menschheit werden muss. Wenn wir in unseren heutigen Kontext hineinschauen, welche Feste in unserer heutigen Kultur besonders hervorgehoben werden, dann können wir, glaube ich, sagen, dass gerade das Michael-Fest zu Michaeli zu denjenigen gehört, die bisher noch wenig Beachtung finden. Und ich kann mir vorstellen, dass es unter anderem auch damit zu tun hat, dass die Hintergründe und die Intention dieses Festes, seine Bedeutung für die Menschen, etwas in den Hintergrund geraten ist, dass viele Menschen den Kontakt zu diesem Jahresfest nicht mehr in sich fühlen können. Und auch hier erhalten wir eine wunderbare Brücke, die wir bauen können durch die Angaben Rudolf Steiners zu diesem wichtigen Jahresfest und zu dieser äußerst bedeutungsvollen Jahreszeit, dem Herbst, können wir ein wenig näher – seelisch-geistig – an diese Zeit heranrücken. Wir können uns ein wenig mehr mit ihr verbinden. Im Hinblick auf die Betrachtungen, die wir nun anstellen werden bis Ende dieses Monats, bis Ende September, möchte ich gerne zunächst einmal den Herbst ein wenig hervorheben, diese Jahreszeit des Herbstes, die auf mich schon als Kind einen besonderen Eindruck gemacht hat.

Die Qualität des Herbstes im Jahresverlauf der Natur 00:04:38

Der Herbst ist, wenn wir ihn uns einmal genauer anschauen, insofern eine besondere Jahreszeit, weil sie auf der einen Seite zunächst einmal eine gewisse Traurigkeit in sich trägt, eine gewisse Melancholie in uns auslöst. Und diese Melancholie wird ausgelöst dadurch, dass wir mit unseren äußeren Sinnen, mit unseren fünf naturwissenschaftlich anerkannten Sinnen wahrnehmen, dass die Natur um uns herum, das heißt besonders die Pflanzenwelt, in einen Absterbeprozess hineingerät. Wir erleben also im Frühling eine ausbordende, überbordende, sprießende, sproßende Natur, die sich sehr schnell in ein frisches Grün hineinkleidet. Die Blätter sprießen, die Bäume entwickeln neue Triebe, und es ist ein Wachstumsimpuls, der uns im Frühling begegnet und der in uns eher eine euphorische Stimmung auslöst, während wir im Herbst einfach spüren: Der Sommer, die Leichtigkeit des äußeren Lebens, endet.

An die Stelle dieses äußerlichen, leichten Lebens tritt etwas hinzu, das wir beschreiben könnten, durchaus als Ernst, als Ernsthaftigkeit. Wenn wir uns vielleicht zurückversetzen in die Lage der Menschen, die noch vor einigen hundert Jahren bei uns in Deutschland gelebt haben, dann können wir uns sehr gut vorstellen, dass sie in den Zeichen der Natur den heraufziehenden Herbst als etwas sehr Ernsthaftes, vielleicht sogar ein wenig bedrohlich, empfunden haben. Man wusste, wir müssen nun vorsorgen. Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass der Winter naht und mit dem Winter verbunden ist, dass das Leben in der Natur karger und in gewisser Beziehung auch härter für uns werden wird.

Der Herbst als Impuls für das menschliche Innenleben 00:08:06

Gleichzeitig ist aber genau diese Traurigkeit, diese Ernsthaftigkeit ein Impuls, der die Menschen dazu bringt, in ihr Inneres hineinzugehen, in ihre Innenwelt hineinzuschauen und aus sich heraus Wege, Lösungen und Strategien zu entwickeln. Wie können wir, wenn wir aus der sommerlichen Leichtigkeit, aus dem Getragensein durch die Natur herausfallen mit der Herbstzeit, wie können wir nicht nur überleben, was ja zunächst einmal äußerlich gesehen der erste Weg, das erste Ziel ist: Wie erfrieren wir nicht, wie verhungern wir nicht, wie verdursten wir nicht im Winter? Aber darüber hinaus? Ist es auch ein starker Kulturimpuls, der durch den herannahenden Herbst ausgelöst wird.

Das heißt, die Menschen wissen, wir sind im Winter für eine gewisse Zeit auf uns selbst zurückgeworfen. Und wie können wir dieses Losgelöstsein vom mütterlichen Schoß der Natur, wie können wir diese Zeit zu einem menschlichen Dasein verwandeln, das nicht in erster Linie durch die natürlichen Vorgaben gestaltet ist, sondern durch unser eigenes Denken, Fühlen und letztlich Wollen, das heißt durch Taten, die dieses Leben ermöglichen, in Form von Erfindungen, in Form auch von Kultur, Regelungen, Zusammenleben der Menschen durch Künste, Angebote, die man sich schafft, dass man zusammenkommt, gemeinschaftliches Leben gestaltet.

Der Herbst in verschiedenen Regionen der Erde 00:11:06

So ist diese Herbstzeit, die wir im Prinzip nur dort finden, wo wir aus den tropischen Bereichen der Erde um den Äquator herum herausfallen. Das heißt, wir haben in den tropischen Regionen der Erde gibt es äußerlich gesehen eigentlich keine Jahreszeiten, wobei auch da - wir wissen das aus der Geografie, aus der Klimatologie - dass sich also unmittelbar um den Äquator herum bereits erste Anzeichen von Jahreszeiten abzeichnen. Das heißt, es gibt also wirklich einen Ort auf der Erde, an dem es überhaupt keine Jahreszeiten, überhaupt keine Wechselwirkungen in der Natur gibt, die sind eher selten.Aber besonders ausgeprägt sind diese Jahreszeiten eben hier in Mitteleuropa. Auf der Südhalbkugel finden wir dies natürlich in gespiegelter Form in den Regionen, die ebenso entsprechend weit vom Äquator entfernt sind.

Vergleich des Jahresverlaufs zur Weltenentwicklung 00:12:52

Wenn wir nun ein wenig in die geistige Betrachtung der michaelischen Herbsteszeit einsteigen, möchte ich auf etwas hinweisen, was die Entwicklung eines Jahres – das heißt Frühling, Sommer, Herbst und Winter – in gewissem Sinne auch in der Weltenentwicklung sich abzeichnet.

Wir haben, wenn man so will, wenn wir nun bei unserer Erde bleiben, das heißt die vierte Inkarnation unseres Planeten, ihr wisst, es gibt aus der Erdenperspektive, die wir von Rudolf Steiner geschildert bekommen, ist es uns möglich zurückzublicken auf drei vorhergehende Inkarnationen unseres Planeten: Die erste war der alte Saturn, die zweite die alte Sonne, die dritte der alte Mond. Die vierte Inkarnation ist schließlich die Erde, unser heutiger Heimatplanet.

Der Wendepunkt der Erdenentwicklung 00:14:37

Es gibt, wenn wir dann die Mitte der Erdenentwicklung als den Punkt betrachten, an dem die Dinge maßgeblich sich ändern, und wir hatten ja bereits angesprochen, dass dieser Punkt genauer genommen in der Mitte bis Ende der atlantischen Zeit zu finden ist, dass wir aber aufgrund der zeitlichen Lage des Mysteriums von Golgatha von Rudolf Steiner erfahren, dass dieses Ereignis, die Menschwerdung Christi, den Zeitpunkt eigentlich bezeichnet, den wir als den Wendepunkt nicht nur für die Erdenentwicklung, sondern auch für die gesamte Weltentwicklung bezeichnen können. Und so können wir sagen, dass die erste Hälfte, das heißt die Zeit vor dem Mysterium von Golgatha, man könnte sagen die Zeit beschreibt, die man mit Blick auf die Jahreszeiten als Frühling und Sommer bezeichnen könnte. Wie ist dieser Vergleich zu verstehen? Mit jeder Inkarnation, auch die eines Planeten, ist es so, dass sich aus dem Zustand der äußeren Ruhe - wir hatten diesen Zustand als Pralaya bezeichnet, das bedeutet, in der äußeren Erscheinung ist nichts wahrzunehmen. Es findet eine geistige Regsamkeit statt. Und mit Beginn des Manvantara beginnt sich diese vollzogene geistige Entwicklung im Äußerlichen zu zeigen. Das heißt, nach dem alten Mond beginnt der Erdenzustand, die Erde bildet sich. Und dieser gewaltige Impuls aus der geistigen Welt, der dafür sorgt, dass sich die Erde so bildet, wie wir sie heute kennen, dieser Impuls trägt, entwickelt, entfaltet seine volle Kraft ungefähr bis zur Mitte des Erdendaseins.

Erdenentwicklung von der Mitte aus betrachtet 00:18:28

Wir erfahren also von Rudolf Steiner, dass die einzelnen Entwicklungsstufen unseres Planeten am besten geistig betrachtet werden können, wenn man sie immer von Mitte einer Entwicklung bis zur nächsten Mitte einer Entwicklung ins Auge fasst. Weil sich etwas vollziehen muss, was auch für die Erde gilt: Während die erste Hälfte unseres Erdendaseins davon geprägt ist, dass die Vergangenheit in Erscheinung tritt und das, was in die Zukunft hineinragt, sich zunächst ganz klein und dann bis zur Mitte hin immer stärker beimengt. Und dass es ab diesem Mittelpunkt so ist, dass das Vergangene sich immer mehr zurückzieht. Der Schöpfungsimpuls aus der Vergangenheit klingt immer mehr ab. Und das, was fortan die Entwicklung in die Zukunft hinein beeinflussen wird, ist das, was unmittelbar in diesem Fall von uns Menschen geschöpft wird.

Der Übergang zu menschlichen Schöpfungsimpulsen in der Mitte des Erdendaseins 00:20:17

Das bedeutet also, alles, was wir Menschen kraft unserer Seelenvermögen in die Welt hineinbringen, wird maßgeblich die Zukunft beeinflussen. Der Schöpfungsimpuls aus der Vergangenheit, der vom alten Mond herübergekommen ist, wird immer schwächer werden, und wir werden am Ende der Erdenzeiten einen Zustand haben, in dem der Schöpfungsimpuls aus der Vergangenheit ganz aufhören wird. Und das übrig bleiben wird, was wir Menschen aus der Erde gemacht haben. Es wird dann im neuen Jupiter-Dasein natürlich noch Einflüsse aus der Vergangenheit vor der Erdenmenschheit geben. Man muss sich also auch hier den Weg vom alten Saturn bis zum Vulkan so vorstellen, dass auch hier Schöpfungsimpulse aus der urfernen Vergangenheit nachwirken bis zu dieser siebten und vorerst letzten Stufe unseres Weltensystems.

Aber grundsätzlich kann man sagen, dass die Mitte des Erdendaseins einen gravierenden Wendepunkt in der gesamten Weltentwicklung darstellt, nämlich dass wir Menschen aufgerufen sind, unsere schöpferischen Fähigkeiten nun zu entfalten. Wir haben von Rudolf Steiner die Angabe, dass dieser Punkt ganz konkret in eine Zeit hineinfällt, die ungefähr im dritten nachchristlichen Jahrhundert beginnt. Im dritten nachchristlichen Jahrhundert übergeben die Elohim die Regentschaft an die Geister der Persönlichkeit, an die Archai, die Urengel. Dieses Ereignis ist äußerst wichtig, denn wir wissen ja, dass die Urengel, die Geister der Persönlichkeit die ersten Wesen sind, die innerhalb unseres Weltensystems, das heißt auf dem alten Saturn, ihre Menschheitsstufe erlebten und also mit der sich langsam heranbildenden Erdenmenschheit, mit uns, in einer Verbindung stehen. Die Elohim stammen noch aus einer Weltenentwicklung, haben ihre Menschheitsstufe in einem Entwicklungsstadium erlebt, das - ihr wisst, diese Schwierigkeit, wenn man jetzt sagt vor dem alten Saturn, dass das eine sehr ungenaue Bezeichnung ist, denn mit dem alten Saturn ist die Zeit, wie wir sie kennen, erst entstanden. Das heißt, die Elohim stammen aus einem Zustand jenseits von Raum und Zeit existiert. Dort haben sie ihre Menschheitsstufe durchgemacht. Im dritten nachchristlichen Jahrhundert kommt es eben dazu, dass die Geister der Persönlichkeit fortan die Geschicke der Erdenmenschheit leiten.

Das Konzil von Konstantinopel und seine Auswirkungen 00:25:14

Die Auswirkungen davon bekommen wir also auch recht schnell zu spüren, wenn man das so sagen kann. Es kommt Im Jahre 869 nach Christus zu einem Vatikanischen Konzil von Konstantinopel, in dem etwas beschlossen wird, etwas angeordnenet wird,Entscheidungen getroffen werden, bei dem etwas beschlossen, etwas angeordnet wird. was uns bis heute sehr stark beeinflusst. Das heißt also, die Gedanken der Menschen wurden damals so weit von der Trägerschaft der Elohim emanzipiert, dass die Widersachermächte, in diesem Fall besonders die ahrimanischen, dafür sorgen konnten, dass sich die Gedanken der Menschen materialisierten und sich immer mehr auf das Gegenständliche, auf das Physisch-Stoffliche hin orientierten. In diesem Konzil von Konstantinopel wurde das Menschenwesen von einer ursprünglichen Trichotomie – das heißt eine Erscheinungsform des Menschen als physischer Leib, als Körper, Seele und Geist – reduziert auf die Erscheinungsform Körper und Seele.

Man hat den göttlichen Geist nicht länger in den Menschen verortet, sondern man hat den göttlichen Geist in den Himmel zu Gott verortet. Wir kennen alle den Ausspruch "Essen hält Leib und Seele zusammen". Hier drückt sich dieser damalige Beschluss besonders gut aus. Der Mensch als körperliches Wesen und der Mensch als seelisches Wesen – Ora et labora – geht auch in diese Richtung, dass wir Menschen unser Dasein fortan körperlich und seelisch erleben und dass die geistigen Einflüsse nur durch die Religion, aus dem Himmel, aus den göttlichen Höhen an die Menschen vermittelt werden. Der Mensch hat aus sich heraus in sich keinen Zugriff auf diese Sphären.

Und ich möchte an dieser Stelle auch betonen, dass es sich bei diesen Denkmodellen, bei dieser Weltsicht nicht um das Christentum allein handelt, das diese Weltsicht vertreten hat, sondern wir finden diese Betrachtung des Menschen und der Welt in nahezu allen heute bestehenden Religionen. Darauf werden wir an anderer Stelle noch genauer eingehen. Jedenfalls ist dieser Vorgang der Emanzipation der menschlichen Gedanken, des menschlichen Seelenlebens von den Trägerschaften der Elohim insofern für uns auch bedeuten, weil sie gleichzeitig einläuten, dass die Erde fortan nicht länger in einem Zustand des Aufblühens ist.

Die Schönheit der Absterbeprozesse des Herbstes 00:30:04

Der Schöpfungsimpuls aus der Vergangenheit wird mit der Übergabe der Regentschaft von den Elohim an die Geister der Persönlichkeit geringer, ist dieser Schöpfungsimpuls auf dem Rückzug. Das Bedeutet, fortan ist die Erde in ihrer Herbsteszeit. Es beginnt ein Absterbeprozess. Wir werden aber diesen Sterbeprozess in unseren Betrachtungen jetzt nicht als etwas Negatives allein betrachten. Der Herbst birgt natürlich eine gewisse Traurigkeit in sich. Wir wissen, der Sommer ist zu Ende und die Natur stirbt, um es salopp auszudrücken. Aber gleichzeitig entfaltet sich eine völlig neue Art von Schönheit. Wenn wir die Herbstwälder betrachten, dieses Farbenmeer, das ganz besondere Sonnenlicht, das wir in dieser Form nur im Herbst vorfinden. Und wir wissen von Rudolf Steiner, dass mit dieser besonderen Qualität des Sonnenlichtes im Herbst es uns möglich macht durch entsprechende Schulung wahrzunehmen, wie die Elementarwesen aus den himmlischen Höhen zurückkehren ins Innere der Erde hinein. Diese Wahrnehmungen, so sagt Rudolf Steiner, dieses Miterleben des Absterbens der Natur bei gleichzeitiger Erlebnisqualität dieser aufkeimenden Schönheit des Herbstes, das ist die Haltung, die wir Menschen für die Michael-Zeit brauchen.

Des Aufblühen des inneren Menschen 00:33:05

Wir als geistig-seelische Wesen machen diesen Absterbeprozess der Erde nicht mit. Stattdessen blüht in dem Moment, wo für unsere körperliche Seite das Leben draußen in der Natur unwegsamer wird, sind wir in der Lage durch die menschliche Kulturleistung, durch unser innerliches Arbeiten und Gestalten der Welt, erleben wir ein Aufblühen. Und dieses Aufblühen, dieser Weg des inneren Menschen durch die Herbsteszeit in den Winter gipfelt dann schließlich in der Weihnachtszeit, zu der wir noch kommen werden..

Aber wichtig für den Herbst und damit auch langsam in Verbindung mit der Michael-Qualität ist, dass wir Menschen lernen, aus unserer inneren Ich-Kraft heraus uns aufzurichten. Im Frühling werden wir aufgerichtet durch das Sprießende, Sprossende der Natur, und diese Stütze wird uns im Herbst genommen. Nun gilt es, diese Stütze, diese Aufrichtekraft, aus uns selbst heraus, mithilfe des Michael, des michaelischen Kraftwerdens, heraus zu generieren.

Von der äußeren zur inneren Reinheit 00:35:41

Ich möchte heute eine Stelle aus der Bibel mit euch teilen, und zwar aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 23, und ich würde sagen ab Vers 25. Dort heißt es: "Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel. Inwendig aber sind sie voller Raub und Unenthaltsamkeit. Blinder Pharisäer, reinige zuerst das Inwendige des Bechers, damit auch sein Auswendiges rein wird. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr gleicht übertünchten Gräbern, die von außen zwar schön erscheinen, inwendig aber voll von toten Gebeinen und aller Unreinheit sind. So scheint auch ihr von außen zwar gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit."

Aus meiner Sicht ist das eine entscheidende Stelle mit einer wichtigen Appellfunktion an uns heutige, spirituelle Menschen. Denn wir erfahren hier eine Art Paradigmenwechsel, der beschrieben wird, dass der religiöse Zugang zur Geistigkeit, zu den Mysterien, im Wesentlichen bedeutet hat, im Außen durch kultische Handlungen diese Verbindung aufzunehmen. Dass es aber nun mit dem Erscheinen des Christus auf der Erde einen Wechsel geben muss zwischen dem Äußerlichen, der äußerlichen Reinheit, so wie es zum Beispiel auch der Essener Orden praktizierte, hin zu einer inneren Reinheit.

Was wir hier noch erfahren, ist noch einen Schritt weiter in die Zukunft: Nämlich hier wird gesagt: In dem Moment, wo das Innere von uns – den Becher, die Schüssel, das Gefäß ist unser Wesen, sind wir selbst – in dem Moment, wo dieses Gefäß von innen gereinigt wird, wird auch das Äußere gereinigt. Hier haben wir also einen Verweis darauf, dass alles das, was wir innerlich gestalten, in uns selbst, sich widerspiegeln wird uns erscheinen wird im Außen.

Verabschiedung und Dank 00:41:22

Die Schöpferkraft des Menschen ist aktiviert. Und wie wir diesen Weg mit Hilfe der Michael-Kraft gehen können und auch das Wesen des Michael ein wenig näher zu beleuchten, dazu möchte ich euch gerne im nächsten Teil einladen und - mit Blick auf die Uhr - sage ich für heute: vielen herzlichen Dank fürs Dabeisein, fürs Mitverfolgen der Videos. Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass wir uns beim nächsten Video gemeinsam wieder begegnen. Vielen Dank!


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