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Tod - die andere Seite des Lebens (Lesekreis)
«Tod - die andere Seite des Lebens», dieser Lesekreis beschäftigt sich mit thematischen Auszügen aus verschiedenen Werken Rudolf Steiners (GA 159, GA 182, GA 153, GA 16, GA 79 und evtl. weitere).
Gerade weil sich dieser Lesekreis mit dem Thema Tod beschäftigt, gestaltet sich dieser sehr lebendig, aus den Teilnehmern selbst heraus und sucht die Verbindung zur der anderen Seite.
- Organisator: Renate
- Startdatum: 17. April 2023
- Wochentag: Montags
- Uhrzeit: 19:15 Uhr (ca. 60 Minuten)
- Ort: online (Der Jitsi-Link wird den Teilnehmern per Email mitgeteilt)
- Anmeldung: Bitte per Email bei Renate melden: Renate Walter <erdwerke.urnen@gmail.com>
- Besonderes: Der Lesekreis wird nicht live-gestreamt, Aufzeichnungen bzw. Zusammenschnitte davon sollten zukünftig zyklisch online verfügbar werden. Der Lesekreis ist eine freie Initiative von Menschen und präsentiert sich hier autark auf Basis der technischen Gegebenheiten von Anthro.World.
Wie bei den bisherigen Lesekreisen, ist uns wichtig, auf Augenhöhe zu begegnen. Ob zum ersten Mal oder zum wiederholten Male - wir versuchen dem Text in ganzer Frische zu begegnen, diesen lebendig und unvoreingenommen aufzunehmen und zu individualisieren. Gegenseitiges Belehren und Besserwisserei sind uns fremd. Wir freuen uns darauf, gemeinsam die Klippen zu erklimmen und die Sandhänge herunterzurutschen.
«In Geistgefilde will ich senden Die treue Liebe die wir fanden Um Seele der Seele zu verbinden Du sollst mein Denken liebend finden Wenn aus Geistes lichten Landen Du suchend wirst die Seele wenden Zu schauen, was in mir du suchest.»[1] |
Aufbau des Lesekreis
Gedanken eines "Brückenbaus" in unserem michaelischen Zeitalter von Susanne
Ringende Geisteskräfte
Streben in Stoff.
Sie finden nicht den Stoff,
Sie finden sich selber.
Sie schweben über Natürlichem,
Sie leben in sich selber
Michael-Kraft-atmend.[2]
Laufendes Protokoll vom Lesekreis erstellt von Candida
Montag, 17.April 19:15 Uhr
Zum Besprechen und Kennenlernen🔑
Eine Idee unseren Lesekreis formal zu gestalten ist:
Die jeweils vorherrschende "Stimmung" der 12 Tierkreiszeichen als Meditation voranzustellen.
Da wir jahreszeitlich eben im Widder sind, können wir mit diesem ersten der zwölf Stimmungen
beginnen und mit den folgenden 11 durch das Jahr gehen.
Den Tierkreis in den kommenden 12 Monaten in dieser Art zu durchschreiten empfinde ich auch als
eine stimmige Form einer 'Lebenszeitbestimmung' für unseren Lesekreis;)
Susanne wird morgen hierzu einige einleitende Worte finden))
WIDDER
Erstehe, o Lichtesschein,
Erfasse das Werdewesen,
Ergreife das Kräfteweben,
Erstrahle dich Sein-erweckend.
Am Widerstand gewinne,
Im Zeitenstrom zerrinne.
O Lichtesschein, verbleibe!
Ich bin gespannt, wie sich alles entwickeln wird und freue mich auf diese Erfahrung mit euch!
Liebe Grüße Renate
Liebe Renate, liebe Candida,
heute habe ich endlich Zeit gefunden, den gewählten Vortrag aus der GA159 zu lesen.
Liebe Candida, du hast mit dem Vortrag vom 17.6.1915 wirklich einen ganz hervorragenden
Vorschlag gemacht; der Vortrag eignet sich aus meiner Sicht sehr, sehr gut zum Einstieg in unser
Thema!!!
Ich finde, dass er so vielseitigen Stoff bietet, dass wir nicht nur wenige Seiten herausziehen sollten,
sondern den größten Teil des Vortrags im Laufe von mehreren Treffen gemeinsam lesen und
besprechen sollten.
Ich habe mal das gelb markiert, was ich weglassen würde. Das ist natürlich nur mein Vorschlag; ihr
mögt ganz anders entscheiden.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Susanne
Ihr Lieben,
Für diejenigen in der Gruppe, die letztes Mal nicht dabei sein konnten und für Roswitha II, unsere
neue Teilnehmerin - sei herzlich willkommen🌺 -
hiermit eine kurze Zusammenfassung des Treffens am Montag, 17.04.:
Sechs Teilnehmer (Candida, Susanne, Stefan, Eva, Roswitha und ich)
2
haben Rücksprache gehalten miteinander und sind auf recht schnellem Wege zu dem Entschluss
gekommen, ab nächsten Montag, 24.April, 19:15 Uhr, mit dem Arbeitskreis "Tod - die andere Seite
des Lebens" auch zu starten.
Und zwar beginnen wir auf Vorschlag von Candida mit einem Vortrag "Erfahrungen des Menschen
nach dem Durchgang durch die Todespforte" vom 17. Juni 1915 aus der GA 159 "Das Geheimnis des
Todes".
Dieser 27- seitige Vortrag kann vorher Zuhause gelesen werden. Ein "Kann", nicht ein "Muss". Einige
Teilnehmer haben den Wunsch den Gesamtkontext zu erfassen, in dem R. Steiner seine Aussagen zu
unserem Thema machte.
Aussagekräftige Abschnitte werden dann für das nächste Jitsi-Treffen festgelegt und markiert
(Besprechungs-Unterteam: Candida, Susanne, ich), dort gelesen und besprochen.
Inhaltlich wollen wir uns eine chronologische Übersicht des Lebens nach dem Tod erarbeiten. Dazu
werden wir Vorträge von Rudolf Steiner herausfiltern und so verfahren wie mit dem o.g. Vortrag bzw.
Vortragszyklus.
Arbeitskreis deshalb, da wir die Idee haben, in PDF Form die gelesenen Beiträge und Abschnitte,
Erweiterungen und Vertiefungen zusammenzustellen und am Ende unseres "Jitsi-Lebens"
(voraussichtlich 12 Monate) als Büchlein der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.
Die Frage: wie, wer, wann online gehen, haben wir auf die lange Bank geschoben.
Übereinstimmend war der Konsens: kein Zeitdruck; sich die Sache entwickeln lassen; Vertrauen im
Umgang mit der Thematik entwickeln.
Dann ließe sich mit mehr Selbstvertrauen noch mal auf die Möglichkeit eines anderen Formates
schauen.
Soweit zum letzten Mal.
Für das nächste Mal:
In dieser Mail ist der benannte Vortrag als PDF angehängt mit der Empfehlung von Candida
ab Seite 325 bis mindestens Seite 331 zweiter Abschnitt zu lesen.
Damit wir dann zusammen ins Gespräch kommen können.
Liebe Grüße Renate
Liebe Alle,
wie gestern besprochen, schicke ich euch den Text zu den 12 Seelenstimmungen, die uns durch das
Jahr in Verbindung mit dem Tierkreis führen.
Der anliegende PDF ist ein Ausschnitt aus der GA040 (Wahrspruchworte). Es gibt handschriftliche
Aufzeichnungen von Rudolf Steiner, die bei einigen Sprüchen "kleine" Abweichungen aufweisen.
(Z.B. beim Widder "Vom Widerstand" statt "Am Widerstand" und "verrinne" statt "zerrinne"; für
mich persönlich "passt" die handschriftliche Fassung noch besser.)
Zur Erinnerung: Die jeweils 7 Zeilen sind den Planeten zugeordnet in der Reihenfolge
Sonne, Venus, Merkur, Mars, Jupiter, Saturn, Mond.
Liebe Grüße und eine gute Woche
SusanneGA040 12
Seelenstimmungen.pdf
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Montag 24.04.2023GA159 1915_0617
Geheimnis des Todes mZ.pdf
STIER
Erhelle dich, Wesensglanz,
Erfühle die Werdekraft,
Verwebe den Lebensfaden
In wesendes Weltensein,
In sinniges Offenbaren,
In leuchtendes Seins-Gewahren.
O Wesensglanz, erscheine!
Gelesen GA 159 ab Seite 325, zweiter Abschnitt – Seite 328 erster Abschnitt.
Ausgetauscht über:
-Unsere Erfahrung in der physischen Welt reicht nicht bis zu unserer Geburt man kann nur auf sie
schließen.
-Der durch die Pforte des Todes gegangene sieht von seiner Seite aus den Tod als das Allerschönste,
weil es der Moment ist wo das Geistige das Materielle besiegt.
-Dieser Moment des Todes ist wichtig, um ein sich besinnen auf sein Selbst (sein Ich) sein
Selbstbewusstsein zu gewinnen.
-Hinweis auf das Thema Selbsterkenntnis, um nach dem Tod das Bewusstsein auf den Moment des
Todes zu erleichtern.
Hier kann weitergeforscht werden aus der GA 16 „Ein Weg zur Selbsterkenntnis“ – 8 Meditationen
auf diesem Weg.
Montag 01.05.2023
STIER
Erhelle dich, Wesensglanz,
Erfühle die Werdekraft,
Verwebe den Lebensfaden
In wesendes Weltensein,
In sinniges Offenbaren,
In leuchtendes Seins-Gewahren.
O Wesensglanz, erscheine!
Gelesen GA 159 von Seite 328 zweiter Abschnitt bis 330 erster Abschnitt
Ausgetauscht über:
-Das Seelenauge (Zeichnung von Rudolf Steiner) Umkehrungsprozess in der geistigen Welt
-Wir sehen die Engelwesen in der geistigen Welt nicht wie wir hier eine Blume z.B. sehen, sondern
4
wir werden von den Engelwesen gesehen, gedacht, gewusst.
-Nur Menschenseelen können wir wahrnehmen und sie uns.
-Nochmal das wichtige Erlebnis, dass wir auf unseren Tod schauen – wichtig um ein fortdauerndes
Bewusstsein unserer selbst zu haben.
-Hinweis auf unser jetziges Bewusstsein, das wir jede Sekunde erneuern durch unser Ich (Blut) das
durch die Atmung ständig vernichtet und neu gebildet wird.
-Wichtiges Thema: Hilfe für den Toten, wenn wir über ihn sprechen, über seine Eigenschaften,
Erlebnisse die er hatte, damit fördern wir die Kräfte seiner Selbsterkenntnis, damit sein Bewusstsein
in der geistigen Welt mehr und mehr erwacht.
Abschluss-Spruch Text von 1916:
In Geistgefilde will ich senden
Die treue Liebe die wir fanden
Um Seele der Seele zu verbinden
Du sollst mein Denken liebend finden
Wenn aus Geistes lichten Landen
Du suchend wirst die Seele wenden
Zu schauen, was in mir du suchest.
Außerdem hatte Susanne mit dem Gedanken eines "Brückenbaus" in unserem michaelischen
Zeitalter spontan folgenden Spruch Rudolf Steiners zitiert, den ihr in der GA040 findet:
Ringende Geisteskräfte
Streben in Stoff.
Sie finden nicht den Stoff,
Sie finden sich selber.
Sie schweben über Natürlichem,
Sie leben in sich selber
Michael-Kraft-atmend.
Weitere schriftliche Impulse:
Liebe Renate, liebe Susanne,
im Anhang schicke ich euch ein mindmap das ich mir zu meiner besseren Übersicht gemacht habe.
Ich arbeite gerne mit mindmap, da ich dann einen besseren Überblick habe über das was zum Thema
passt. Bei dem vielen Lesen und Notieren entsteht bei mir sonst ein Durcheinander.
Es gibt natürlich noch viel mehr Schriften von Rudolf Steiner die sich mit dem Thema beschäftigen,
ich wollte nur mal eine erste kleinere Sammlung zum Thema für mich aufzeichnen die ich gelesen
habe. Ich dachte ich teile es mit euch, vielleicht hilft es ja für die nächsten Wochen.
Natürlich geht erst mal vor, was wir in der Gruppe erarbeiten und was spontan beim Lesen auch von
euch und den anderen Mitlesenden
kommt und Sinn macht für das weitere Lesen.
Liebe Grüße und ich freue mich auf später
Candida
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All ihr Lieben,
für unseren Lesekreis gibt es einen neuen Impuls von Susanne und zwar Vorträge aus der GA 150.
Ich schicke euch meine Antwort-Email an Susanne, daraus könnt ihr entnehmen, mit welchen
Vorträgen wir uns darin beschäftigen könnten.
Ich finde diese Vorträge passen wunderbar als Ergänzung bzw. Vorbereitung zum Thema Beziehung
zwischen uns und den Toten wie z.B. in der GA 182. Deshalb möchte ich euch vorschlagen, wenn wir
mit dem jetzigen Vortrag aus der GA 159 fertig sind, dass wir dann den 3. Vortrag aus dieser GA 150
lesen „„Sinneserleben und Erleben der Welt der Verstorbenen“, denn dort wird so schön erklärt, was
es mit unseren Sinnen auf sich hat, wenn wir durch die Pforte des Todes gegangen sind.
Die Vorträge hat Susanne aus den entsprechenden PDF herausgeschnitten und gelb das
gekennzeichnet was wir nicht lesen, alles andere aber schon.
Außerdem kommt von Susanne noch der Impuls für die GA 261 „Unsere Toten“ – Gedenkworte,
diese finde ich auch sehr berührend. Ich sende diese im Anhang mit.
Für diejenigen von euch die auch gerne auf einem mindmap alles im Überblick haben möchten,
schicke ich mein erweitertes mindmap auch noch mit. Ich habe schon begonnen ein zweites
anzulegen, für Themen die noch irgendwann kommen könnten, aber dies ist noch nicht aktuell.
Falls von euch ein anderer Wunsch besteht oder ihr andere Ideen habt bitte einfach mitteilen.
Ich hoffe ich habe alle im Verteiler, bitte kontrolliert es und sagt mir Bescheid, wenn ich jemanden
vergessen habe.
Liebe Renate du siehst, deine Idee mit diesem Thema einen Lesekreis zu bilden fällt auf fruchtbaren
Boden.
Ich freue mich, mit euch gemeinsam dieses wichtige Thema was uns Rudolf Steiner vermittelt hat,
tiefer erfahren zu dürfen.
Herzliche Grüße euch allen CandidaGA 150 daraus 3
Vorträge.pdfmindmap Stand
04.05.23.docxGA 261 Unsere
Toten.pdf
Montag 08.05.2023
STIER
Erhelle dich, Wesensglanz,
Erfühle die Werdekraft,
Verwebe den Lebensfaden
In wesendes Weltensein,
In sinniges Offenbaren,
In leuchtendes Seins-Gewahren.
O Wesensglanz, erscheine
Gelesen von Seite 331 zweiter Abschnitt bis Seite 334 ...Nicht ertragen-
Können des Geisteslichtes.
7
Ausgetauscht über:
-Rudolf Steiner schildert wie ein Verstorbener den Kontakt suchte um seine Empfindungen nach dem
Tode auszudrücken
-eigene Erfahrung mit Verstorbenen
-Das geblendet sein von der Fülle der geistigen Welt
-Zuviel an Bewusstsein (hier wollen wir noch weiter forschen)
Abschluss-Spruch:
Du warst unser
Und unser wirst du sein
Wenn jetzt des Geistes Licht
Deinem hingebungsvollen
Seelenauge strahlt.
Es wird deiner
Gedanken edle Kraft
In Geisteswelten suchen
Liebe, die wir treu
Dir bewahren wollen.
Notizbuch 1917
Weitere schriftliche Impulse
Ihr Lieben,
gestern hatten wir auf Seite 333 über das „zuviel Bewußtsein“ gelesen und uns darüber
ausgetauscht. Textauszug: ... „denn wenn man den Ätherleib abgelegt hat, so ist man eigentlich
gleich ganz drinnen in der geistigen Welt. Man kann das nicht alles überschauen, man muß erst seine
Kraft, die man mit gebracht hat, anpassen der geistigen Welt; man muß sich herabstimmen. Man
sieht zuviel nach dem Tode; das Bewusstsein ist da, man muss es erst herabstimmen bis zu den
Kräften, die man erworben hat. Es ist eigentlich nicht ganz richtig gesprochen, wenn man sagt, man
wache nach einiger Zeit zum Bewusstsein auf, sondern man muss sagen, man habe zuviel
Bewusstsein und müsse es herabstimmen bis zu dem Grade, den man ertragen kann“.
Ich habe dann gesagt, dass ich gelesen habe, dass dadurch, dass der Ätherleib sich nach dem Tode
vom physischen Körper gelöst hat, die Kraft die er braucht um den physischen Körper zu erhalten frei
wird und deshalb die ganze Erinnerungskraft vor dem Menschen steht. Im Ätherkörper ist ja das
Gedächtnis.
Ich denke aber, dass das mit dem „zuviel Bewusstsein und dem strahlenden, blendendem Licht“
sich auf den späteren Zustand bezieht, wenn zusätzlich auch der Astralleib nach der Kamalokazeit
abgelegt wird und beide Extrakte, der von Ätherleib und Astralleib dann mit dem ICH in der
eigentlichen geistigen Welt dem Devachan sind. Dann kommt das mit dem strahlenden blendenden
Licht und mit der absoluten Freiheit.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, wir müssen uns noch weiter austauschen und lesen, dann lichtet
sich unser Bewusstsein mit der Zeit auch.
Hier die Quelle:
GA 108 „Beantwortung von Welt-und Lebensfragen durch Anthroposophie“
Dritter Vortrag: Das Leben zwischen zwei Wiederverkörperungen
S. 53f
8
„Wenn der Mensch durch den Tod geschritten ist, so hat er zunächst ein Gefühl, daß er in eine Welt
hineinwächst, in der er immer größer und größer wird, und daß er nicht mehr wie in dieser physischen
Welt außerhalb aller Wesenheiten sich befindet, nicht allen anderen Dingen gegenübersteht, sondern
gewissermaßen innerhalb derselben, als ob er in alle Dinge hineinkrieche. In dem Zeitpunkte
unmittelbar nach dem Tode fühlen Sie kein Hier und Da, sondern ein Überall; es ist, als wenn Sie selbst
hineinschlüpften in alle Dinge.
Dann tritt eine Gesamterinnerung an Ihr ganzes vergangenes Leben ein, welches mit allen
Einzelheiten wie ein großes Tableau vor Ihnen steht. Dieses Erinnern läßt sich nicht vergleichen mit
einem noch so guten Erinnern des früheren Lebens, wie Sie das Erinnern im Erdenleben kennen,
sondern dieses Erinnerungstableau steht mit einem Male in ganzer Große da.
Auf was beruht das? Es liegt daran, daß der ätherische Leib in Wahrheit der Träger des Gedächtnisses
ist. Solange noch im Erdendasein der ätherische Leib im physischen Körper darinnen steckte, mußte er
durch das Physische wirken und war an die physischen Gesetze gebunden. Da ist er nicht frei; da
vergißt er, denn da tritt beiseite alle Erinnerung, die nicht unmittelbar zum allernächsten gehört, was
der Mensch gerade erlebt. Im Tode aber, wie vorhin erläutert wurde, wird der ätherische Leib, der
Träger des Gedächtnisses, frei. Er braucht nicht mehr durch das Physische zu wirken, und daher treten
die Erinnerungen in ungebundener Weise plötzlich auf“.
Seite 57f
„Geradeso wie für den eigentlichen Menschen nach dem Austritt des ätherischen Leichnams ein
Extrakt, eine gewisse Essenz für alle Ewigkeit zurückbleibt, so bleibt auch für ihn nach dem Austritt
des astralischen Leichnams für alle Ewigkeit eine gewisse Essenz zurück als Frucht der letzten
Verkörperung.
Und jetzt beginnt für den Menschen die Zeit des Devachan, der Eintritt in die geistige Welt, in die
Heimat der Götter und aller geistigen Wesenheiten. Wenn der Mensch in diese Welt eintritt, dann
erlebt er ein Gefühl, das man vergleichen kann mit der Befreiung einer Pflanze, die in einer engen
Felsspalte wuchs und plötzlich ans Licht emporwächst. Denn wenn der Mensch in diese Himmelswelt
einzieht, erlebt er in sich die vollkommene geistige Freiheit, und er
genießt fortan die absolute Seligkeit. Denn, was ist eigentlich die Zeit des Devachan? Sie können sich
davon eine Vorstellung machen, wenn Sie erwägen, daß der Mensch hier die Vorbereitung
trifft zu einem neuen Leben, zu einer neuen Wiederverkörperung. In der physischen Welt, in dieser
unteren Welt, hat der Mensch so viel erfahren und erlebt, und diese Erfahrungen hat er ja mit
hinübergenommen. Er hat sie wie eine Frucht des Lebens in sich aufgenommen, was er nun frei in sich
verarbeiten kann. Er bildet sich nun in der Devachanzeit ein Urbild für ein neues Leben. Das geschieht
während einer langen, langen Zeit. Das ist ein Schaffen am eigenen
Sein, und jedes Schaffen, jedes Produzieren ist mit Seligkeit verknüpft. Daß jedes Produzieren, jedes
Schaffen mit Seligkeit verknüpft ist, davon können Sie sich eine Vorstellung machen, wenn Sie ein
Huhn betrachten, das ein Ei ausbrütet. Warum tut es das? Weil es eine Lust empfindet, das zu tun. So
ist es auch für den Menschen eine Lust, im Devachan schaffend die Frucht des vergangenen
Lebenshineinzuweben in den Plan zu einem neuen Leben“.
Ich finde in dem ganzen dritten Vortrag aus der GA 108 ist eine gute kurze Zusammenfassung
geschildert, was geschieht nach dem Tod und der nächsten Verkörperung. Also es lohnt sich, wer
diesen Vortrag für sich mal lesen möchte.
Liebe Grüße
Candida
9
Montag 15.05.2023
STIER
Erhelle dich, Wesensglanz,
Erfühle die Werdekraft,
Verwebe den Lebensfaden
In wesendes Weltensein,
In sinniges Offenbaren,
In leuchtendes Seins-Gewahren.
O Wesensglanz, erscheine
Vor dem Lesen Ausgetauscht über:
-Aufnahme weiterer Leseteilnehmer (?)
-Video-Aufnahme unseres Lesens (ohne Diskussionsbeiträge) und Bereitstellung in Anthroworld,
zeitlich begrenzt auf 20-30 Min. Start evtl. am 29.05.23 (Pfingstmontag)
-Roswitha wird ein zeitliches Probelesen machen und uns mitteilen wie viele Seiten wir ca. lesen
können bei 20 Minuten.
Gelesen von Seite 333 ...Man kann sagen... bis Seite 335 ... Das ist ganz
besonders schön und tief ergreifend.
Nach dem Lesen nochmals Austausch:
-Thema: Wie Verstorbene zum orientierenden Bewusstsein kommen, durch die Teilnahme an
geisteswissenschaftlichen Versammlungen (Rudolf Steiner beschreibt ein Beispiel)
-Wir haben die Frage bewegt, ob es gut ist, wenn wir Lesen, dass wir dann auch in unsere Gruppe
die Verstorbenen einladen und sie danach wieder liebevoll verabschieden. Wir haben es als sehr
sinnvoll erkannt. Hinweis auf mindmap und die GA 182 „Der Tod als Lebenswandlung“ Vortrag 5,
Seite 104-109.
GA 182 „Der Tod als Lebenswandlung“
5. Vortrag: Das sich Aufbäumen der Menschen gegen den Geist
Hamburg, 30. Juni 1918
Seite 104 - 109
Wir sind ja öfter an die Frage herangetreten, die uns alle interessieren m u ß :
Woher es denn eigentlich komme, daß in der Gegenwart noch verhältnismäßig
wenig Menschen den Zugang finden zur geistigen Erkenntnis der
Weltenordnung. Von den allerverschiedensten Gesichtspunkten aus kann diese
Frage beantwortet werden.
Wir wollen heute eines Gesichtspunktes gedenken, der uns dann gewisse
Gedanken nahebringen kann, die vielleicht gerade in der gegenwärtigen Zeit in
uns aufzunehmen ganz wichtig sein kann.
10
Wenn wir des Menschen Verhältnis zur geistigen Welt ins Auge fassen, so
interessiert uns natürlich verschiedenes auf diesem Gebiet.
Eines, das uns ganz vorzüglich interessiert, ist das Verhältnis, in dem der
Mensch stehen kann zu jenen Menschenseelen, die aus seinem Kreise heraus,
aus dem Kreise heraus, mit dem er karmisch verbunden ist, durch des Todes
Pforten gegangen sind, also sich bereits im geistigen Reiche aufhalten. Das
Verhältnis zu den sogenannten Toten wird immer wieder und wiederum ein
höchstes Interesse abgeben für das Verhältnis des Menschen zur geistigen
Welt. Gerade an diesem Verhältnis zeigt sich ganz besonders, wie prinzipiell
anders die Anschauung der geistigen Welt an den Menschen herantritt als die
Anschauung der physisch-sinnlichen Welt. Ich habe es ja öfters erwähnt: Wenn
sich der Mensch der geistigen Welt gegenüberstellt, so kommt es sehr häufig
vor, daß er geradezu radikal brechen muß mit den Vorstellungen, die er sich
über das physische Dasein gebildet hat; radikal brechen deshalb, weil die Dinge
und die Vorgänge der geistigen Welt oftmals gerade durch entgegengesetzte
Begriffe erfaßt werden müssen als die Dinge der physischen Welt. N u r darf
man nicht glauben, daß man zu einer Erkenntnis der geistigen Welt kommen
kann, wenn man sich etwa vorstellt, daß man die physische Welt nur einfach
auf den Kopf zu stellen, alles umzukehren brauche. Das ist nicht der Fall. Es
muß jedes einzelne besonders erfahren, besonders untersucht werden. Aber
gerade wenn es sich um das Verhältnis des Menschen zu den sogenannten
Toten handelt, da liegt - für die Anschauung zunächst wenigstens - die Sache
allerdings so, daß wir den gewöhnlichen, den physischen Begriffen
entgegengesetzte Begriffe uns aneignen müssen.
Der Geistesforscher kann zunächst nur erzählen, wie die Dinge sind. Dasjenige,
was er insbesondere aber über das Verhältnis zu den sogenannten Toten zu
erzählen hat, das ist in der Wirklichkeit bei jedem Menschen mehr oder
weniger vorhanden, nur bleibt es, wenn der Mensch nicht ein Geistesforscher
ist, im Unterbewußten. Ich werde also Dinge erzählen, die für Sie alle
vorhanden sind. Ich werde von Verhältnissen zu den sogenannten Toten
sprechen, in denen Sie alle drinnenstehen. N u r liegt das Drinnenstehen
zunächst im Unbewußten. Geisteswissenschaft hat die Dinge ins Bewußtsein
heraufzuholen.
Nehmen Sie einmal an: Derjenige, dem sich die geistige Welt geoffenbart hat,
steht einem bestimmten Toten gegenüber. Da zeigt sich, daß, wenn wir uns
sprechend an den Toten richten, wir dies dann selbstverständlich nicht mit
physischen Worten tun, sondern in Gedanken. Wenn wir uns denkend-
sprechend an den Toten wenden, dann tritt, wenn das Verhältnis zum Toten
ein reales, ein wirkliches ist, das Empfinden ein: Das, was man selbst den Toten
fragt, oder was man dem Toten mitteilt, das kommt von ihm. – Nicht wahr, aus
dem physischen Leben sind wir gewöhnt, uns die Sache so vorzustellen: Wenn
11
wir irgend jemanden etwas fragen, ihm etwas sagen, so hören wir uns selbst
sprechen, wir richten die Worte an ihn. Gerade umgekehrt ist es, wenn wir in
das Verhältnis zum Toten treten. Da haben wir, wenn wir ihm etwas mitteilen
wollen und das Verhältnis ein wirkliches sein soll, das Gefühl: Wir selbst
sind ́innerlich in aller Ruhe. Denn wenn dasjenige, was wir zu fragen oder
mitzuteilen haben, wirklich an ihn herankommt, dann scheint es uns für die
Anschauung so, als ob die Worte, also die Gedanken, von ihm zu uns kämen. Da
spricht er zu uns. Und was er uns sagt, das steigt aus den Tiefen unserer
eigenen Seele als eine Antwort oder als Mitteilung herauf. Das Verhältnis, das
ich eben geschildert habe, das ganz umgekehrt ist zum Verhältnis, in dem wir
stehen zu einem Menschen auf dem physischen Plan, das ist natürlich etwas,
worauf der Mensch deshalb im gewöhnlichen Leben nicht leicht aufmerksam
wird, weil es ganz anders ist als das, woran er gewöhnt ist. Würde es der
Mensch nicht so außergewöhnlich schwer damit haben, sich an Ungewohntes
zu gewöhnen, so würden viel mehr Menschen erzählen können von ihrem
Verhältnis zu den Toten. Nehmen Sie einen besonderen Fall. Sie stehen ja
immer in Verhältnissen zu irgendwelchen karmisch mit Ihnen verbundenen
Toten. Wenn Sie dieses Verhältnis zu einem besonders innigen, zu einem
besonders realen gestalten wollen, dann tun Sie gut, vorerst eine wichtige
Regel ins Auge zu fassen, nämlich, daß abstrakte Gedanken, abstrakte
Vorstellungen am wenigsten Bedeutung haben für die geistige Welt. Alles, was
im Abstrakten bleibt, das reicht nicht hinüber in die geistige Welt. Also wenn
Sie nur in abstracto, sagen wir, an den Toten denken, wenn Sie - man kann das
auch so sagen - abstrakt den Toten lieben, so kommt nicht viel hinüber.
Dagegen wenn Sie stark dieses Verhältnis an Konkretes anknüpfen, dann
kommt es hinüber. Ich meine so: Sie erinnern sich zum Beispiel an eine
bestimmte Situation, in der Sie, als der Tote noch lebte, mit ihm waren. Sie
stellen sich ganz genau gegenständlich vor: So stand oder saß er Ihnen
gegenüber, so gingen Sie mit ihm auf einem Spaziergang. Sie stellen sich ihn in
ganz konkreten Situationen vor, malen sich aus, wie es war, was er gesagt hat,
was Sie zu ihm gesagt haben, malen sich aus den Ton seiner Stimme und
versuchen - was ja das Schwierigste ist - , die Gefühle, die Sie ihm gegenüber
gehegt haben, wiederum in Ihrer Seele gegenwärtig werden zu lassen. An
Bestimmtes, das Sie mit ihm erlebt haben, knüpfen Sie an. Und dann versuchen
Sie, von da ausgehend, sagen wir, etwas zum Toten zu sagen, was Sie, wenn er
noch lebte, aus irgendeiner Situation heraus sagen würden, was Sie ihn fragen
wollen, was Sie ihm sagen wollen. Und das machen Sie so durch, wie wenn er
noch da wäre, wiederum ganz konkret. Das reicht hinüber. In dem Augenblick,
in dem Sie das Gefühl haben: Jetzt teile ich dem Toten etwas mit -, oder: Jetzt
frage ich den Toten noch etwas - , da wird die Verbindung sich allerdings nicht
unmittelbar herstellen. Man muß in dieser Beziehung mit der Zeit rechnen. Die