15. Wochenspruch Anthroposophischer Seelenkalender

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Seelenkalender - 15. Wochenspruch - dazu Gedanken von Wolfgang Peter

Der 15. Wochenspruch im Text

Ich fühle wie verzaubert

im Weltenschein des Geistes Weben,

Es hat in Sinnesdumpfheit

Gehüllt mein Eigenwesen,

Zu schenken mir die Kraft,

Die ohnmächtig sich selbst zu geben

Mein Ich in seinen Schranken ist.

Schlüsselwörter aus Wolfgangs Erläuterungen zum 15. Wochenspruch

Wir sind noch immer sehr weit draußen und unser Bewusstsein ist in Sinnesdumpfheit gehüllt - was von draußen kommt, schenkt mir Kraft für mein kleines Ich - unser Ich ist die Welt - wir leben mit unserem Ich im Geistigen der Welt und dort ist uns bis zu den höchsten Wesenheiten alles zugänglich, wenn wir uns bewusst verbinden - Johannes Scottus Eriugena: der Engel und ich - unsere Tat aus dem freien Willen ist unsere individuelle Tat und die Tat der geistigen Welt - auch Herr Einstein ist in unserem Ich gegenwärtig

Gedanken von Wolfgang zum 15. Wochenspruch (Film)

Link zur 36. Folge Lesekreis Theosophie (Rudolf Steiner: GA 009)

Gedanken von Wolfgang zum 15. Wochenspruch (Text)

Quelle: Transkription des Abschnittes zum 15. Wochenspruch aus Folge 36 Lesekreis Theosophie (Rudolf Steiner: GA 009)

Ich begrüße euch mit dem 15. Wochenspruch. Also wieder ein neuer heute:

Ich fühle wie verzaubert

im Weltenschein des Geistes Weben,

Es hat in Sinnesdumpfheit

Gehüllt mein Eigenwesen,

Zu schenken mir die Kraft,

Die ohnmächtig sich selbst zu geben

Mein Ich in seinen Schranken ist.

Also, wir sind noch immer sehr weit draußen. Unser Bewusstsein ist ein bisschen in die Sinnesdumpfheit gehüllt, also unser Eigenwesen vor allem, und gerade das aber, was von draußen kommt, dieses Geistes Weben oder wo, schenkt mir die Kraft, die wir uns aus unserem Inneren nicht selber geben können - aber die Kraft, die dann das "Ich in seinen Schranken" ist. Also, das große Ich ist draußen. Das können wir aber zunächst einmal noch nicht wach ergreifen. Aber von dort wird uns geschenkt das, was wir dann im Inneren uns bewusst machen können - als Bild zunächst einmal. Aber zu danken haben wir es dem da draußen. Nur da ist es halt schwer, sich dessen bewusst zu sein. Aber es ist so ein starker Appell zu wissen, unser Ich ist da draußen, unser Ich ist die Welt - ist in der Welt. Ja, ist die Welt, in gewisser Weise, halt auf spezielle Art. Aber das Wachwerden da drinnen, das ist halt viel kleiner, aber zu verdanken haben wir das dem, was von draußen kommt. Also, wir leben in dem Geistigen der Welt, kann man sagen. Dort ist unser wirkliches Ich. Und da ist alles zugänglich, weil, wenn ich im Ich mich bewusst verbinde mit den höchsten geistigen Wesenheiten - angenommen, ich schaff' das - dann sind die in meinem Ich vorhanden und sind Teil meiner Ich-Kraft. In dem Moment, wo ich mir einmal bewusst werden kann, dann arbeiten sie bewusst mit mir.

Es ist so… Wir müssen da total weg von dem "Ach, die geistigen Wesen sind nebeneinander, die kann ich so schön… (Wolfgang tippt mit dem Finger von einem Punkt zum andern, als ob er eine Briefmarke neben die andere kleben würde) Aha, da, da, da, da…" Das geht nicht. Wie so im Kleinen… Also, wie es der Johannes Scottus Eriugena so schön sagt: Der Engel ist, weil ich ihn denke, und ich bin, weil mich der Engel denkt. Aber so gilt es für alle Hierarchien. In dem Moment, wo ich es bewusst ergreifen kann, bin ich es auch - bis hinauf, letztlich in der allergrößten Dimension bis zum Christus-Ich. Das ist dann das "nicht ich, sondern der Christus in mir". Aber da ist gemeint nicht das kleine Ego da drinnen. Aber unser wirkliches großes Ich hat die Dimension bis dorthin - bis zum höchsten Göttlichen. Nur, es ins Bewusstsein zu bekommen, ist halt der Punkt. Und damit hängt zusammen: Wenn wir aus unserem freien Willen etwas tun, dann tut das zugleich mit uns - oder selbstverständlich - die ganze geistige Welt, alle geistigen Wesen, die da mit involviert sind. Es ist zugleich unsere individuelle Tat und es ist die Tat der geistigen Welt.

Es ist so schwer vorstellbar, weil wir immer das nebeneinander denken. Aber das betrifft jetzt so stark auch unser Thema da (im Lesekreis Theosophie). Wir hatten das ja da schon so irgendwo drinnen mit dem Allgemein-Geistigen - und wo sind wir? Ja, da gibt es die Trennung nicht. Auch das Geistige vom Herrn Meier und vom Herrn Müller und vom Herrn Einstein oder von sonstwem ist in unserem Ich gegenwärtig, wenn wir es bewusst ergreifen können. Also, so groß ist die Dimension - und was noch alles damit zusammenhängt. Lassen wir's mit der Erläuterung, lesen wir's noch einmal. Es ist eben mehr fürs Gemüt, es wirken zu lassen. 15. Spruch:

Ich fühle wie verzaubert

im Weltenschein des Geistes Weben,

Es hat in Sinnesdumpfheit

Gehüllt mein Eigenwesen,

Zu schenken mir die Kraft,

Die ohnmächtig sich selbst zu geben

Mein Ich in seinen Schranken ist.

Also, von dort (Wolfgang weist vor sich nach oben) das Geschenk - zumindest das kleine Ich da in seinen Schranken. Aber von dort kommt's.

Der 38. Wochenspruch als Spiegelspruch zum 15. Wochenspruch im Text

Ich fühle wie entzaubert

Das Geisteskind im Seelenschoß,

Es hat in Herzenshelligkeit

Gezeugt das heil'ge Weltenwort

Der Hoffnung Himmelsfrucht,

Die jubelnd wächst in Weltenfernen

Aus meines Wesens Gottesgrund.