Die Apokalypse des Johannes - 208. Vortrag von Wolfgang Peter

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Version vom 27. April 2024, 15:00 Uhr von Toschi (Diskussion | Beiträge) (Mit 208. Vortrag begonnen 27.04.2024)
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 208. Vortrag -
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Transkription 208. Vortrag

208. Folge _ Die Apokalypse des Johannes _ Dr. Wolfgang Peter _ Anthroposophie _ Rudolf Steiner.mp3 [00:00:44] Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum zweihundertachten Vortrag zur Apokalypse und zum Einstieg. Der zweite Wochenspruch. Der passt jetzt ganz zu dem Wetter, das zumindest wir hier in Wien und Umgebung haben. Es ist fast sommerlich warm, kann man sagen. Darum bin ich auch so leicht gekleidet.

Ins Äußre des Sinnesalls Verliert Gedankenmacht ihr Eigensein, Es finden Geisteswelten Den Menschensprossen wieder, Der seinen Keim in ihnen, Doch seine Seelenfrucht In sich muss finden.

Das ist auch ein sehr, sehr bedeutsamer Spruch eigentlich, weil er auch irgendwie, finde ich, sehr schön beschreibt also den Übergang vom, ja, sinnlich-wachen Eigenbewusstsein da halt, für die Welt hinaus zu dem, wenn man sich hinaushebt in die höheren Welten irgendwo hinein auch. Und es kommt also sehr deutlich heraus, also was man alles abstreifen muss dabei. Also zum Beispiel Gedankenmacht verliert ihr Eigensein und wir sollten jetzt weggehen von unserem grüblerischen, analytischen Eigendenken, das wir haben, das heißt, wir beurteilen, was bedeutet dieses, was könnte jenes bedeuten und so, damit werden wir nie an eine geistige Wahrheit erlebend herankommen. Es ist aber dieses Denken sehr wichtig, um einmal zum Beispiel geisteswissenschaftliche Schriften zu studieren. Da brauche ich auch dieses Eigendenken. Da soll ich jetzt nicht nur träumen in dem, was ich da lese, sondern soll wirklich versuchen, mit meinem eigenen Verstand zu begreifen, was da drinnen steht. Und das kann man, wenn es richtig formuliert ist, also wenn es eben auch in dieser Gedankenklarheit auch, des Eigendenkens formuliert ist. Also das heißt, da lernen wir schon eine wichtige Botschaft, wenn man auch geistig wahrnehmend ist. Ja wie schildere ich das? Ich muss es so schildern, dass ich die Sache in ganz klare Gedanken, eigene Gedanken formen kann, also dieses geistig erlebte, wo ich wirklich das Eigendenken komplett ausschalten muss. Da muss ich warten, dass es, ja, in mir denkt, dass sich die geistige Welt in mir erlebt. [00:03:40] Und auch wenn ich das Bild, und darüber haben wir schon gesprochen, das imaginative Bild muss ich eigentlich selber aufbauen, aber ich muss es aufbauen aus dem, was mir die geistige Welt gibt, nicht aus dem, wie ich mir denke, wie die geistige Welt vielleicht sein könnte oder sein sollte oder sein müsste. Das muss ich vergessen können. Richtige Meditation 00:04:06 Das fängt schon an, wenn man etwa in die Meditation hineingeht. Meditation, eine der Übersetzungen, was das bedeutet, heißt deshalb: beschauliches Nachdenken. Aber was ist mit Nachdenken gemeint? Mit Nachdenken ist nicht gemeint, dass ich mir jetzt meine Gedanken dazu mache. Also nehmen wir an, einen einfachen Meditationssatz, den Rudolf Steiner oft gegeben hat: Im Lichte strahlt Weisheit oder im Lichte lebt die Weisheit. Kann man in verschiedenen Variationen machen. So, jetzt wie meditiere das? Sicher nicht, indem ich jetzt nachgrübeln ja, was könnten das bedeuten? Ja, was bedeutet denn Weisheit? Was ist es? Wo finde ich Weisheit und was kann das bedeuten, dass das im Lichte strahlt? Wie soll das zugehen? Das soll ich mir eigentlich sparen, ich muss eigentlich nur leben können in dem Satz, ohne mir eigene Gedanken darüber zu machen, ohne mir eigene Gedanken darüber zu machen. Wenn, dann fange ich an zu philosophieren über den Inhalt und das soll ich nicht. Philosophie führt mich nicht zum geistigen Schauen. Sie führt weg vom geistigen Schauen. Also die Zeit, wo in der griechischen Antike die Philosophie entstanden ist, ist die Zeit, wo es weggeht vom unmittelbaren geistigen Erleben im Grunde. Und es hat einen Sinn gehabt. Es hat den Sinn gehabt, dass der Mensch sein Eigendenken entwickelt und gerade dadurch seiner selbst immer mehr gewahr wird. Also dieses: Ich denke, in diesem ich denke zu erwachen und eigentlich nur die Erinnerung zu haben, [00:06:07] da war einmal oder da waren einmal Menschen, die geistig es auch erlebt haben, aber ich erlebe es nicht mehr. Aber ich kann etwas Neues, ich kann Gedanken entwickeln. Ich kann sogar logische Gedanken entwickeln, also die in ihrem inneren Zusammenhang von mir vollkommen überschaubar sind. Und die sind aber eigentlich bildlos. Sie sind abstrakt, wenn man will. Und wenn ich ein Bild dazu habe, dann höchstens noch ein Bild für die äußere, sinnliche Welt. Und dazu ergänzen sich dann die Gedanken, die ich mir zunächst einmal mache, wo ich also aus meinem Ich heraus tätig bin. Aber ich nehme zunächst nicht geistig wahr. Das kann man in der Philosophiegeschichte sehr deutlich verfolgen. Also das logische Denken im Wesentlichen geht los mit Aristoteles. Der ist der erste, der das so wirklich ausformuliert. Und der ist ganz eindeutig der, der also absolut nicht hellsichtig ist. Er sieht die geistige Welt nicht, aber er weiß viel über sie aus der Überlieferung heraus. Das hat er sehr wohl studiert. Da ist ein gewisser Bruch dringend zwischen Platon und Aristoteles. Platon war ja auch Lehrer des Aristoteles bzw Aristoteles sein Schüler. Und da Platon hat noch sehr stark gelebt, indem er Ideen wahrnehmen konnte. Das ist das eine, Emerson. Bereits abgekämpfte Formen des Wahnsinns. Aber immerhin, es ist noch etwas erschaut. Gedanken. Jetzt folgt wieder Wegschauen. Gedanken aus. Man kann sie eigentlich mit unseren Worten gar nicht ausdrücken. Also das heißt auch alles, was dann Platon niedergeschrieben hat in seinen vielen Dialogen, wo er ja eigentlich schon seine Erlebnisse auch schildert, aber anhand der Person des Sokrates, des Sokrates, wo er noch einer zum Beispiel, der ganz stark, also dieses geistige Schauen hatte, der Platon hat Scheine eine abgeschwächte Form davon gehabt, und der Aristoteles, sein Schüler, hat es überhaupt nicht mehr.