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Menschendämmerung und Auferstehung der Menschheit - Ein Werk von Yeshayahu Ben-Aharon: Unterschied zwischen den Versionen
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sie werden vereinigt sein mit denjenigen, welche das Christentum noch in ''physischer Weise'' erlebt haben und deren bedeutendste '''Führer vereinigt waren in der Schule von Chartres.''' Diese letztern waren bisher nicht in einer Inkarnation, obwohl ich bei meinem Nahetreten dem ''Cisterzienser-Orden'' immer '''Inkorporationen''' von manchen derjenigen antreffen konnte, '''die in der Schule von Chartres''' waren. Denn im Cisterzienser-Orden begegnete man mancher Persönlichkeit, die nicht eine Wiederverkörperung eines Schülers von Chartres war, die aber Augenblicke im Leben hatte, wo sie in begeisterter Weise für Stunden, für Tage durchsetzt war von einer solchen Individualität aus der Schule von Chartres. ''Inkorporationen also, nicht Inkarnation lag da vor.'' Und Wunderbares ist da geschrieben worden, wovon man fragen muß: '''Wer ist der Schriftsteller?''' Der Schriftsteller ist nicht der Pater, der damals im Cisterzienser-Orden war, in dem blaßgelben Kleid mit der schwarzen Stola und schwarzen Binde; sondern der Schriftsteller ist in diesem Falle jene Persönlichkeit, die für Stunden oder für Tage oder Wochen in der Seele eines solchen Cisterzienser-Ordensbruders Platz gegriffen hatte. Davon hat dann noch manches nachgewirkt in solchen Aufsätzen oder Schriften, die wenig in der Literatur bekannt geworden sind. Ich selber habe ein merkwürdiges Gespräch gehabt, von dem ich auch in «Mein Lebensgang» erzählt habe, mit einem Angehörigen des Cisterzienser-Ordens, der ein außerordentlich gelehrter Mann war. Wir gingen aus einer Gesellschaft fort und sprachen über das Christus-Problem. Ich setzte meine Ideen darüber auseinander, die im wesentlichen dieselben waren, die ich immer vortrage. '''Er sagte, indem er unruhig wurde, während ich dies auseinandersetzte: Wir mögen vielleicht auf so etwas kommen; wir werden uns nicht gestatten, so etwas zu denken.''' - In ähnlicher Weise sprach er sich über andere Probleme der Christologie aus. Aber dann blieben wir - der Moment steht mit großer Lebendigkeit vor meiner Seele - in Wien, dort wo der Schottenring und der Burgring aneinandergrenzen, auf der einen Seite die Hofburg, auf der anderen Seite das Hôtel de France und die Votiv-Kirche, etwas stehen, und da sagte der Mann zu mir: «Ich möchte, daß Sie mit mir gehen. Ich werde Ihnen aus meiner Bibliothek ein Buch geben; da steht etwas Merkwürdiges drin, was an das anknüpft, was Sie jetzt eben sagten.» Ich ging mit. Der Mann gab mir ein Buch über die Drusen. Aus dem ganzen Zusammenhange unseres Gespräches mit dem der Lektüre dieses Buches erfuhr ich, daß dieser grundgelehrte Mensch, als ich, von der Christologie ausgehend, auf die wiederholten Erdenleben zu reden kam, in einer ganz merkwürdigen Weise wie entgeistert war und, als er zu sich gekommen war, sich bloß erinnerte: er hat ein Buch über die Drusen, in dem steht etwas von der Wiederverkörperung. Aus dem einen einzigen Buche wußte er das. Er war so gelehrt, daß man - er war schon Hofrat an der Wiener Universität - von ihm sagte: «Der Hofrat N. N. kennt die ganze Welt und noch drei Dörfer» - so gelehrt war er -, aber er wußte nicht mehr in seiner Leiblichkeit, als daß in einem Werke über die Drusen etwas über die wiederholten Erdenleben steht. Das ist der Unterschied zwischen dem, was die Menschen in ihrem Unterbewußtsein haben, und dem, was als die geistige Welt durch die Menschenseelen strömt. - Und dann kam das Merkwürdige, daß ich einmal in Wien einen Vortrag hielt. Dieselbe Persönlichkeit war dabei, und nach dem Vortrage machte sie eine Bemerkung, die gar nicht anders aufzufassen war, als daß der Mann in diesem Augenblicke ein volles Verständnis hatte für einen Menschen der Gegenwart und für die Beziehung dieses Menschen der Gegenwart zu seiner früheren Inkarnation. Und was er da über den Zusammenhang von zwei Erdenleben sagte, das war richtig, war nicht falsch. '''Aber er verstand gar nichts; er sprach das nur.''' | sie werden vereinigt sein mit denjenigen, welche das Christentum noch in ''physischer Weise'' erlebt haben und deren bedeutendste '''Führer vereinigt waren in der Schule von Chartres.''' Diese letztern waren bisher nicht in einer Inkarnation, obwohl ich bei meinem Nahetreten dem ''Cisterzienser-Orden'' immer '''Inkorporationen''' von manchen derjenigen antreffen konnte, '''die in der Schule von Chartres''' waren. Denn im Cisterzienser-Orden begegnete man mancher Persönlichkeit, die nicht eine Wiederverkörperung eines Schülers von Chartres war, die aber Augenblicke im Leben hatte, wo sie in begeisterter Weise für Stunden, für Tage durchsetzt war von einer solchen Individualität aus der Schule von Chartres. ''Inkorporationen also, nicht Inkarnation lag da vor.'' Und Wunderbares ist da geschrieben worden, wovon man fragen muß: '''Wer ist der Schriftsteller?''' Der Schriftsteller ist nicht der Pater, der damals im Cisterzienser-Orden war, in dem blaßgelben Kleid mit der schwarzen Stola und schwarzen Binde; sondern der Schriftsteller ist in diesem Falle jene Persönlichkeit, die für Stunden oder für Tage oder Wochen in der Seele eines solchen Cisterzienser-Ordensbruders Platz gegriffen hatte. Davon hat dann noch manches nachgewirkt in solchen Aufsätzen oder Schriften, die wenig in der Literatur bekannt geworden sind. Ich selber habe ein merkwürdiges Gespräch gehabt, von dem ich auch in «Mein Lebensgang» erzählt habe, mit einem Angehörigen des Cisterzienser-Ordens, der ein außerordentlich gelehrter Mann war. Wir gingen aus einer Gesellschaft fort und sprachen über das Christus-Problem. Ich setzte meine Ideen darüber auseinander, die im wesentlichen dieselben waren, die ich immer vortrage. '''Er sagte, indem er unruhig wurde, während ich dies auseinandersetzte: Wir mögen vielleicht auf so etwas kommen; wir werden uns nicht gestatten, so etwas zu denken.''' - In ähnlicher Weise sprach er sich über andere Probleme der Christologie aus. Aber dann blieben wir - der Moment steht mit großer Lebendigkeit vor meiner Seele - in Wien, dort wo der Schottenring und der Burgring aneinandergrenzen, auf der einen Seite die Hofburg, auf der anderen Seite das Hôtel de France und die Votiv-Kirche, etwas stehen, und da sagte der Mann zu mir: «Ich möchte, daß Sie mit mir gehen. Ich werde Ihnen aus meiner Bibliothek ein Buch geben; da steht etwas Merkwürdiges drin, was an das anknüpft, was Sie jetzt eben sagten.» Ich ging mit. Der Mann gab mir ein Buch über die Drusen. Aus dem ganzen Zusammenhange unseres Gespräches mit dem der Lektüre dieses Buches erfuhr ich, daß dieser grundgelehrte Mensch, als ich, von der Christologie ausgehend, auf die wiederholten Erdenleben zu reden kam, in einer ganz merkwürdigen Weise wie entgeistert war und, als er zu sich gekommen war, sich bloß erinnerte: er hat ein Buch über die Drusen, in dem steht etwas von der Wiederverkörperung. Aus dem einen einzigen Buche wußte er das. Er war so gelehrt, daß man - er war schon Hofrat an der Wiener Universität - von ihm sagte: «Der Hofrat N. N. kennt die ganze Welt und noch drei Dörfer» - so gelehrt war er -, aber er wußte nicht mehr in seiner Leiblichkeit, als daß in einem Werke über die Drusen etwas über die wiederholten Erdenleben steht. Das ist der Unterschied zwischen dem, was die Menschen in ihrem Unterbewußtsein haben, und dem, was als die geistige Welt durch die Menschenseelen strömt. - Und dann kam das Merkwürdige, daß ich einmal in Wien einen Vortrag hielt. Dieselbe Persönlichkeit war dabei, und nach dem Vortrage machte sie eine Bemerkung, die gar nicht anders aufzufassen war, als daß der Mann in diesem Augenblicke ein volles Verständnis hatte für einen Menschen der Gegenwart und für die Beziehung dieses Menschen der Gegenwart zu seiner früheren Inkarnation. Und was er da über den Zusammenhang von zwei Erdenleben sagte, das war richtig, war nicht falsch. '''Aber er verstand gar nichts; er sprach das nur.''' | ||
Ich will mit diesem nur andeuten, wie spirituelle Bewegungen hereinragen in die Gegenwart.|Rudolf Steiner| [[s:GA 240#32|GA 240, S. 32-34]]}} | Ich will mit diesem nur andeuten, wie spirituelle Bewegungen hereinragen in die Gegenwart.|Rudolf Steiner| [[s:GA 240#32|GA 240, S. 32-34]]}}In diesem Zitat von Rudolf Steiner wird die Problematik zwischen den beiden Strömungen sehr deutlich. Der messerscharfe Verstand eines Thomas von Aquin (Scholastik) steht der Schule von Chartres und dem was an geistigen durch die Seelen strömt. Aber eben nicht mit dem Verstand gegriffen werden kann. | ||
=== Entwicklung des zweiten Grundgedanken === | === Entwicklung des zweiten Grundgedanken === |
Version vom 1. Februar 2024, 20:05 Uhr
Die Geschichte der Michael-Bewegung seit dem Tod Rudolf Steiners - Eine esoterische Studie
Die Originalausgabe "Twilight and Resurrection of Humanity - The History of the Michaelic Movement since the Death of Rudolf Steiner - An Esoteric Study" wurde 2021 ins Deutsche übertragen von Ulrich Morgenthaler.
Buchbearbeitung, Auseinandersetzung, Entwicklung durch individuelle Erlebnisse, persönliche Gewichtungen von Stefan Müller.
Grundgedanken, Wurzelzitate
Ben-Aharon beginnt sein Werk mit zwei grundlegenden Zitaten von Rudolf Steiner. Diese Zitate spiegeln sich in diesem gesamten Werk wieder. Es sind die beiden Zentralgedanken, seiner Forschungsarbeit, um die sich das Werk von Yeshayahu Ben-Aharon dreht.
Es lohnt sich, die beiden Zitate etwas genauer zu betrachten. Denn hier sind tief verborgen die Probleme in der Kommunikation zwischen den beiden Strömungen, innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft. Und der rechten Anschauung des Christus, einmal dem unmittelbaren Erleben des Ätherischen Christus und dem Erleben seines wahren Ich´s.
Entwicklung des ersten Grundgedanken
Bei der Zuwendung zum ersten Zitat, sind bemerkenswert die drei Punkte zwischen den beiden verbindenden Sätzen. Hier liegt der eigentliche Schlüssel für die Menschen, die aus der Schule von Chartres stammen und den Menschen, die aus den Scholastikern entsprangen. Zwischen den drei Punkten des ersten Zitats, stehen bei Rudolf Steiner folgende Zeilen:
«Dann werden, am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, diejenigen kommen, von denen heute so mancher da ist, [Vertreter der Scholastik] aber vereinigt mit jenen, welche die Lehrer der Schule von Chartres waren.
Dahin zielt die anthroposophische Bewegung: beide in sich zu vereinigen. Aristotelismus in den Seelen, die vorzugsweise im alten Heidentum in Erwartung des Christentums standen und Christentum-sehnsüchtig gelebt haben, bis sie als Dominikaner das Christentum durch die Intellektualität verkünden konnten;
sie werden vereinigt sein mit denjenigen, welche das Christentum noch in physischer Weise erlebt haben und deren bedeutendste Führer vereinigt waren in der Schule von Chartres. Diese letztern waren bisher nicht in einer Inkarnation, obwohl ich bei meinem Nahetreten dem Cisterzienser-Orden immer Inkorporationen von manchen derjenigen antreffen konnte, die in der Schule von Chartres waren. Denn im Cisterzienser-Orden begegnete man mancher Persönlichkeit, die nicht eine Wiederverkörperung eines Schülers von Chartres war, die aber Augenblicke im Leben hatte, wo sie in begeisterter Weise für Stunden, für Tage durchsetzt war von einer solchen Individualität aus der Schule von Chartres. Inkorporationen also, nicht Inkarnation lag da vor. Und Wunderbares ist da geschrieben worden, wovon man fragen muß: Wer ist der Schriftsteller? Der Schriftsteller ist nicht der Pater, der damals im Cisterzienser-Orden war, in dem blaßgelben Kleid mit der schwarzen Stola und schwarzen Binde; sondern der Schriftsteller ist in diesem Falle jene Persönlichkeit, die für Stunden oder für Tage oder Wochen in der Seele eines solchen Cisterzienser-Ordensbruders Platz gegriffen hatte. Davon hat dann noch manches nachgewirkt in solchen Aufsätzen oder Schriften, die wenig in der Literatur bekannt geworden sind. Ich selber habe ein merkwürdiges Gespräch gehabt, von dem ich auch in «Mein Lebensgang» erzählt habe, mit einem Angehörigen des Cisterzienser-Ordens, der ein außerordentlich gelehrter Mann war. Wir gingen aus einer Gesellschaft fort und sprachen über das Christus-Problem. Ich setzte meine Ideen darüber auseinander, die im wesentlichen dieselben waren, die ich immer vortrage. Er sagte, indem er unruhig wurde, während ich dies auseinandersetzte: Wir mögen vielleicht auf so etwas kommen; wir werden uns nicht gestatten, so etwas zu denken. - In ähnlicher Weise sprach er sich über andere Probleme der Christologie aus. Aber dann blieben wir - der Moment steht mit großer Lebendigkeit vor meiner Seele - in Wien, dort wo der Schottenring und der Burgring aneinandergrenzen, auf der einen Seite die Hofburg, auf der anderen Seite das Hôtel de France und die Votiv-Kirche, etwas stehen, und da sagte der Mann zu mir: «Ich möchte, daß Sie mit mir gehen. Ich werde Ihnen aus meiner Bibliothek ein Buch geben; da steht etwas Merkwürdiges drin, was an das anknüpft, was Sie jetzt eben sagten.» Ich ging mit. Der Mann gab mir ein Buch über die Drusen. Aus dem ganzen Zusammenhange unseres Gespräches mit dem der Lektüre dieses Buches erfuhr ich, daß dieser grundgelehrte Mensch, als ich, von der Christologie ausgehend, auf die wiederholten Erdenleben zu reden kam, in einer ganz merkwürdigen Weise wie entgeistert war und, als er zu sich gekommen war, sich bloß erinnerte: er hat ein Buch über die Drusen, in dem steht etwas von der Wiederverkörperung. Aus dem einen einzigen Buche wußte er das. Er war so gelehrt, daß man - er war schon Hofrat an der Wiener Universität - von ihm sagte: «Der Hofrat N. N. kennt die ganze Welt und noch drei Dörfer» - so gelehrt war er -, aber er wußte nicht mehr in seiner Leiblichkeit, als daß in einem Werke über die Drusen etwas über die wiederholten Erdenleben steht. Das ist der Unterschied zwischen dem, was die Menschen in ihrem Unterbewußtsein haben, und dem, was als die geistige Welt durch die Menschenseelen strömt. - Und dann kam das Merkwürdige, daß ich einmal in Wien einen Vortrag hielt. Dieselbe Persönlichkeit war dabei, und nach dem Vortrage machte sie eine Bemerkung, die gar nicht anders aufzufassen war, als daß der Mann in diesem Augenblicke ein volles Verständnis hatte für einen Menschen der Gegenwart und für die Beziehung dieses Menschen der Gegenwart zu seiner früheren Inkarnation. Und was er da über den Zusammenhang von zwei Erdenleben sagte, das war richtig, war nicht falsch. Aber er verstand gar nichts; er sprach das nur.
Ich will mit diesem nur andeuten, wie spirituelle Bewegungen hereinragen in die Gegenwart.»In diesem Zitat von Rudolf Steiner wird die Problematik zwischen den beiden Strömungen sehr deutlich. Der messerscharfe Verstand eines Thomas von Aquin (Scholastik) steht der Schule von Chartres und dem was an geistigen durch die Seelen strömt. Aber eben nicht mit dem Verstand gegriffen werden kann.
Entwicklung des zweiten Grundgedanken
Literatur
- Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und Auferstehung der Menschheit.. Die Geschichte der Michael-Bewegung seit dem Tod Rudolf Steiners. Eine esoterische Studie. 1. Auflage. Ereignis Verlag 2021, ISBN 978-3-949064-06-7