Braucht der moderne Mensch die Anthroposophie - ein Vortrag von Christoph Bolleßen, 2024

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Rohtranskription

Begrüßung und Einführung in das Thema 0:00:48

Ja, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Anwesende, böse Anwesende, ich freue mich sehr hier am Niederrhein zu sein. Vielleicht weiß es der eine oder andere, dass ich hier meine gebürtigen Wurzeln habe und deshalb war es für mich heute ein ganz besonderer Termin. Daneben ist es Hochsommer und im Hochsommer ist es ja eigentlich so, dass wir von geistiger Arbeit lieber ein bisschen mehr Abstand nehmen möchten und deshalb ist es für mich heute wirklich was ganz Besonderes und dass so viele Menschen gekommen sind. Vielen herzlichen Dank, dass ihr euch, dass Sie sich die Zeit nehmen, um an Themen zu arbeiten, gemeinsam, die ja heute, sage ich mal, mit dem allgemeinen Tagesgeschehen nicht so viel zu tun haben. Ich habe das Thema gewählt, braucht der moderne Mensch die Anthroposophie als Frage. Es handelt sich ja um eine geschlossene Frage, diese Frage kann man mit Ja oder Nein am Ende beantworten, wenn man das möchte. Ich werde heute eine dementsprechende Antwort, Ja oder Nein, nicht geben. Ich hoffe, dass der Vortrag unserer heutigen Arbeit für jeden dann am Ende dazu beitragen kann, dass er diese Frage für sich beantworten kann.

Frage nach dem Beginn der Moderne 0:02:22

Ausgehend von dieser Frage, braucht der moderne Mensch die Anthroposophie, ist ja die erste Anschlussfrage, die sich an diese Frage dann angliedert: Was ist eigentlich der moderne Mensch? Und wenn wir da die äußerliche Geschichtsschreibung befragen, nach der kulturellen Moderne, nach den modernen Menschen, so haben wir erstaunlicherweise da einen Diskurs, der nicht ganz so klar ist. Es gibt die Herangehensweise, die sehr verbreitet ist, dass wir von der kulturellen Moderne sprechen, von modernen Menschen ab dem Zeitpunkt der Industrialisierung, das heißt im späten 18. Jahrhundert beginnend, dass wir ab da von einem modernen Menschen sprechen können. Es gibt aber auch interessanterweise Ansätze, dass man sagt, die Moderne beginnt in dem Moment, wo die Renaissancezeit heraufzieht, das heißt im 15. Jahrhundert. Das ist besonders interessant für uns als anthroposophisch orientierte Menschen, weil genau in dieser Zeit zwischen dem 15. Jahrhundert und dem 19. Jahrhundert ganz entscheidende Dinge geschehen, die die äußere Geschichtsschreibung uns wenig darlegt, die aber aus geistiger Sicht sehr interessant sind. Und ich möchte versuchen, heute einige von diesen Punkten, die wir da vor uns haben, einmal zu beleuchten.

Friedrich Schiller - ein großer deutscher Geist 0:04:08

Die Jugend Friedrich Schillers 0:04:08

Und beginnen möchte ich mit einem großen deutschen Geist, der genau in dieser Zeit zwischen der Renaissance und dieser beginnenden Industrialisierung gewirkt hat, und zwar Friedrich Schiller. Friedrich Schiller ist eine Persönlichkeit, die, glaube ich, wie keine andere die Freiheit des Menschen fokussiert hat in seinem Werk. Schiller war ein junger Mann, der zunächst einmal von seinem strengeren Vater her zu einer militärischen naturwissenschaftlichen Ausbildung gebracht wurde. Das heißt, er wurde zunächst Mediziner, spürte aber schon früh in sich, dass er eine künstlerische Ader hat. Und was sehr glücklich sein Schicksal hat verlaufen lassen ist, dass er durch diese naturwissenschaftliche Ausbildung, diese medizinische Betrachtung des Menschen nicht etwa in seiner künstlerischen Fähigkeit gehemmt wurde, sondern im Gegenteil, diese deterministische Weltsicht der Naturwissenschaft hat ihn eigentlich darin bestärkt, dass er gesagt hat, wir können den Menschen nicht als biologische, deterministische Maschine greifen, sondern um den Menschen so zu sehen, wie er wirklich ist, fehlt etwas.

Vergebliche Suche nach der Freiheit des Menschen in der Religion und Politik 0:05:51

Und wie können wir nun dieses fehlende Element, woher können wir das, was da fehlt, schöpfen? Und zur damaligen Zeit war es dann neben der Naturwissenschaft eigentlich nur die Religion, das heißt, religiöse Quellen haben eine Art Gegengewicht gebildet zu diesem deterministischen naturwissenschaftlichen Ansatz. Aber auch hier fand Schiller die Würde des Menschen, das, was wir heute als Würde des Menschen betrachten, nämlich seine persönliche, individuelle Freiheit, fand Schiller auch hier in den Religionen nicht wirklich abgebildet. Und so sagte Schiller, dieses Element, um das es uns geht, wenn wir zum modernen Menschen aufsteigen wollen, dieses Element hat mit der Freiheit zu tun. Und wie kommen wir nun dieser Freiheit des Menschen, der Freiheit des Einzelnen auf die Spur? Und Schiller suchte dann zunächst einmal neben seiner lyrischen Tätigkeit auch Anschluss an die damaligen politischen Strömungen. Das heißt, in diesem heraufziehenden 19. Jahrhundert finden wir uns in einer Zeit, in der die große französische Revolution in Europa kurz bevorsteht. Und Friedrich Schiller ist zunächst jemand, der diese französische Revolution unterstützt. Er ist also mit diesem Gedanken der Revolution, der Befreiung des Einzelnen, dem Aufstieg des Bürgertums, das sich zumindest auf Augenhöhe zum Klerus und zum Adel erheben möchte, ist er hoch begeistert und während sein Freund Johann Wolfgang von Goethe von Anfang an eine gewisse Skepsis gegenüber dieser Revolution an den Tag legt. Und das bedeutet, Schiller gibt dieser politischen Freiheitssuche des Menschen zunächst Raum, erkennt dann aber, dass die Politik nicht das geeignete Mittel ist, um den Menschen so zu formen, wie sich Schiller das vorstellt.

Schiller findet die Möglichkeit zur Freiheit des Menschen in der Kunst 0:08:03

Er sagt also, die Politik neigt dazu, die Formung des Menschen auch in eine Richtung zu bringen, mit der wir dann in Zukunft nicht zur persönlichen Freiheit kommen. Und so entschließt Schiller sich, die sogenannten ästhetischen Briefe zu verfassen, ästhetische Erziehung des Menschen. Das bedeutet, dieser Rückzugsort, in dem der Mensch seine Freiheit erleben kann, ist für Schiller die Kunst, das Spiel. Er sagt also, wenn wir an unsere eigene Seele herankommen wollen, dann ist es notwendig, dass der Mensch sich künstlerisch betätigt. Denn nur in der Kunst haben wir die Möglichkeit, in einem geschützten Raum so zu arbeiten, dass wir auf der einen Seite näher zu uns kommen und auf der anderen Seite der Welt etwas Persönliches von uns schenken können. Das heißt, er nimmt in diesem Moment wieder Abstand von der Politik. Er ist dann auch bei den Revolutionsgarden in Frankreich in Ungnade gefallen, weil man merkte, dass er nicht mehr so dahinter steht, als dann die Guillotinen in Frankreich am Fließband Menschen enthauptet haben. Und er dann durchaus auch seine Bedenken äußerte gegenüber diesen Verhältnissen hat man ihn dann im Prinzip über Nacht wieder zur Persona non grata erklärt und es ist gut, dass er nicht nach Frankreich gereist ist, denn zunächst hatte man ihm die Ehrenbürgerschaft verliehen und dann kam über Nacht dieser Wechsel. Das heißt, wenn Schiller sich damals entschieden hätte, nach Frankreich zu reisen, dann wäre er mit Sicherheit mit dem Kopf unterm Arm wieder zurückgekommen.

Der Graf von Saint Germain wirkte im Hintergrund 0:10:08

Der Versuch des Grafen von Saint Germain, die Französische Revolution zu verhindern 0:10:08

Und genau in dieser Zeit der herannahenden französischen Revolution sagt uns die äußere Geschichte wenig über eine bemerkenswerte Persönlichkeit, die uns gerade im anthroposophischen Kontext interessieren sollte, eine Persönlichkeit, die hinter den Kulissen in den Jahren vor 1789 durch die Adelshäuser ging und versuchte, geistige Impulse zu senden, dahingehend, dass die französische Revolution verhindert werde. Das heißt, es gab diese Bestrebung dieser Persönlichkeit, es war der Graf von Saint Germain, er versuchte mit allen Mitteln hinter den Kulissen diese Revolution abzuwehren, abzuwenden, was ihm nicht gelungen ist. Aber diese Persönlichkeit soll uns heute noch ein bisschen mehr interessieren. Hier kommt Rudolf Steiner ins Spiel. Wir erfahren von Rudolf Steiner, dass der Graf von Saint Germain eine Inkarnation gewesen ist einer sehr hoch entwickelten Seele. Der Graf von Saint Germain erschien in der Zeit zuvor zunächst als Christian Rosenkreuz. Und vor Christian Rosenkreuz hatte er ebenso eine Inkarnation als Johannes der Evangelist.

Bis heute wirken die alten Kräfte, die vorrevolutionäre Zustände anstreben 0:11:52

Das heißt, wir sehen also in dieser Zeit des modernen, heraufziehenden Menschen haben wir es mit geistigen Strömungen zu tun, die ungeheuer stark waren. Eine Auseinandersetzung, könnte man sagen, zwischen den Kräften, die die Menschheit in eine gedeihliche Entwicklung hineinführen wollten und entsprechend verhärtenden Kräften, die mit der Politik, mit dem Geldsystem, mit dem Adel ein wenig die Verhältnisse beibehalten wollten, wie sie eben aus alter Zeit heraufgekommen sind, nämlich eine Gesellschaft, die besteht im Grunde aus Herren und Sklaven. Und Rudolf Steiner sagt eben, dass diese Menschen, die sich diesen Gedanken verschrieben haben, die mit diesen geistigen Kräften arbeiten, dass die also nach wie vor die Menschheit in einen Zustand wieder hineinversetzen wollen, der vor der französischen Revolution liegt. Man möchte also wieder diese Stände, Herren und Sklaven, möchte man wieder herstellen. Und diese Kräfte sind aus meiner Sicht auch heute noch sehr stark im Wirken. Ich denke, jeder von uns hat vielleicht diese Kräfte in seinem Leben schon einmal kennengelernt. Und das ist etwas, was wir uns ins Bewusstsein rufen sollten, dass wir hier nicht über Dinge sprechen, die einmal in der Vergangenheit sich ereignet haben und nun abgeschlossen sind, sondern im Gegenteil, dass diese Kräfte in der Vergangenheit Fahrt aufgenommen haben und bis heute unser Leben mitbestimmen.

Christian Rosenkreuz versuchte den Dreißigjährigen Krieg zu verhindern 0:13:40

Und dieser Graf von Saint Germain, vorher Christian Rosenkreuz, hat in der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg schon einmal versucht, das Schicksal der europäischen Menschheit und damit auch der gesamten Menschheit in eine andere Bahn zu lenken durch den Rosenkreuzerimpuls. Christian Rosenkreuz ist also, man könnte sagen, der Urheber dieser Kräfte, die mit dem Rosenkreuzertum nach Europa gekommen sind. Und die Aufgabe dieses rosenkreuzerischen Impulses war es damals, den Dreißigjährigen Krieg zu verhindern. Auch das ist leider gescheitert. Der Dreißigjährige Krieg zog über Deutschland und über Europa, hat sehr viele Opfer gekostet und hat eben auch wieder ein geistiges Aufblühen der Menschen weitestgehend verhindert. Dieser Rosenkreuzerimpuls musste dann in den Untergrund verschwinden. Es wurde dann zunächst über die Freimaurerei, wurden bestimmte Tendenzen tradiert. Die Rosenkreuzer selber verschwanden, bis dann Rudolf Steiner kam.

Der Kampf gegen die Freiheit 0:15:08

Rudolf Steiner als hoher Eingeweihter, der laut eigener Aussage von Christian Rosenkreuz und Meister Jesus, das ist die zweite Persönlichkeit des Westens. Wir haben zwölf sogenannte Meisterpersönlichkeiten, von denen sich sieben inkarnieren. Wir haben zwei im Westen, zwei in der Mitte, zwei im Osten und eine Persönlichkeit geht durch, so sagt es Rudolf Steiner. Und er sagt, er wäre also von den beiden Meistern des Westens, das heißt Christian Rosenkreuz und Meister Jesus, der sehr stark mit der Zarathustra-Kraft zusammenhängt, wäre er initiiert worden. Jetzt können wir uns die Frage ein wenig stellen aus anthroposophischer Sicht: Warum ist denn dieser moderne Mensch, dieses Hinübergehen einer Gesellschaft weg von gesellschaftlichen Ständen hin zu einer individuellen Freiheit, warum ist das denn so hart umkämpft? Was hängt denn damit zusammen? Und an dieser Stelle möchte ich eine Zahl ins Spiel bringen, die wir von Rudolf Steiner genannt bekommen als eine apokalyptische Entwicklungszahl.

Die Entschlüsselung der Zahl 3 4 4 0:16:48

Und man liest diese Zahl nicht 344, sondern man liest sie 3-4-4. Und wie können wir diese Zahl nun entschlüsseln? Wir gehen davon aus, dass wir uns zurzeit befinden auf der vierten Inkarnationsstufe unseres Sonnensystems, nämlich dem Erdenkosmos. Dieser Erdenkosmos, dem gingen drei voraus, der alte Saturn, die alte Sonne, der alte Mond. Und dieser Erdenkosmos besteht nun aus sieben sogenannten Lebensstufen oder auch Lebensrunden genannt. Und von diesen sieben Lebensrunden befinden wir uns jetzt in der vierten und die heißt Mineralreich. Die ersten drei Lebensstufen, die uns vorangegangen sind, die werden bezeichnet als das erste, zweite und dritte Elementarreich. Das sind im großen und ganzen Qualitäten, die wir aus den Zuständen alter Saturn, alte Sonne und alter Mond herüberbekommen haben. Und leben heute tun wir im Mineralreich. Die folgenden heißen Pflanzenreich, Tierreich und Menschenreich. Das sage ich an der Stelle immer ganz gerne dazu, dass wir uns also nicht im Menschenreich befinden. Das Menschenreich kommt erst noch. Was wir jetzt hier erleben ist das Mineralreich. Und in diesem Mineralreich gibt es nun sieben Formzustände. Das heißt, das Geistige verdichtet sich zunächst aus dem Bewusstsein in die Lebensstufen und dann in die Formzustände. Und diese sieben Formzustände sind auch wieder so gegliedert, dass wir uns im vierten befinden. Dieser Formzustand, unser aktueller, der wird physisch genannt. Und dieser physische Formzustand gliedert sich nun wieder auf in sieben Zeitalter. Und diese sieben Zeitalter gliedern sich wiederum auf in sieben Kulturepochen.

Und wenn wir jetzt diese Zahl des Menschen, diese Entwicklungszahl des Menschen entschlüsseln wollen, so erleben wir, dass die Drei bezieht sich auf die drei Formzustände, die uns vorangegangen sind. Drei Formzustände sind uns vorangegangen, nämlich Arupa, das heißt ungeformtes Geistiges, der Rupa-Zustand, geformtes Geistiges, der dritte Zustand nennt sich Astral, seelische Bilder und der vierte Zustand ist physisch. Das heißt die Drei bezieht sich auf die drei vorangegangenen Formzustände. Die Vier bezieht sich auf die vier uns vorangegangenen Zeitalter. Das erste Zeitalter ist die Polaris, das zweite Hyperborea, das dritte Lemuria und das vierte das Atlantische Zeitalter. Diese Vier sind uns vorausgegangen und das bedeutet diese erste Vier. Und schließlich haben wir dann die zweite Vier. Diese steht für die Kulturepochen, die uns vorausgegangen sind, derer wir ebenfalls Vier haben. Die erste nachatlantische Kulturepoche ist die altindische Zeit, die zweite die altpersische Zeit, die dritte ägyptisch-chaldäisch, die vierte griechisch-lateinisch und das bedeutet die zweite Vier sind die vier uns vorausgegangenen Kulturepochen.

Die Bedeutung des Mysteriums von Golgatha 0:22:10

Und das bedeutet diese 3-4-4 deutet darauf hin, dass nun ein Mensch vor uns steht, ein Wesen, das mehr oder weniger vollständig von den göttlichen Hierarchien verantwortet ist. Das heißt, wir haben einen physischen Leib, an dem über sehr lange Zeit gearbeitet wurde von den Hierarchien, wir haben einen Ätherleib, an dem sehr lange gearbeitet wurde, wir haben einen Astralleib, der bereits geformt wurde und nun kommt 3-4-4, nun kommt etwas hinzu, nämlich in der Hälfte der vierten Kulturepoche der griechisch-lateinischen Zeit, dort findet statt das Mysterium von Golgatha. Und ab diesem Moment, so betont es Rudolf Steiner immer wieder, das ist das Mittelpunktereignis der gesamten Menschheitsentwicklung. Ab diesem Punkt ist im Grunde genommen nichts mehr, wie es vorher war. So radikal müssen wir das sehen. Das heißt, mit dieser 3-4-4 endet etwas und weist uns gleichzeitig darauf hin, dass wir hier zu suchen haben eine Tat eines Wesens, die mit unseren Vorstellungen gar nicht fassbar ist. Ein so hohes geistiges Wesen wie der Christus begibt sich hinein in die unglaubliche Enge eines physisch- mineralischen Leibes. Und das bedeutet, er opfert sich hinein in diese Hülle und rettet damit die gesamte Menschheit, die gesamte Erde, unser gesamtes Sonnensystem und wahrscheinlich auch große Teile des Universums.

Seit dem Mysterium von Golgatha kommen wir in die Eigenverantwortung 0:24:50

Und warum ist das nun für uns so entscheidend? Wie ihr wisst, befinden wir uns nun post der vierten Kulturepoche. Seit 1413, seit diesem 15. Jahrhundert, stehen wir nun in einer Art Eigenverantwortung. Es zieht seit dieser Zeit hinauf das sogenannte Bewusstseinsseelenzeitalter. Und dieses Bewusstseinsseelenzeitalter kennzeichnet sich dadurch, dass mit der Bewusstseinsseele zum ersten Mal eine Verantwortung auf uns zurückfällt, nämlich dass wir für die zukünftige Unsterblichkeit unserer Seelen selbstverantwortlich sind. In der Vergangenheit war es so, dass hohe geistige Wesen, zahlreiche Hierarchien, die da beteiligt sind, uns nach dem Tode, wenn wir den Körper verlassen, mehr oder weniger bildhaft gesprochen an der Hand nehmen und uns dann durch das nachtodliche Leben hindurchführen und dann ein höherer Mensch zustande gekommen ist, der aber nicht von uns selbst verantwortet wurde, sondern in einer Art Gemeinschaftsarbeit unter der Führung der Hierarchien. Wir kennen die drei höheren Wesensglieder Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Und Rudolf Steiner verweist darauf, dass also erst seit dem Bewusstseinsseelenzeitalter wirklich von diesen Wesensgliedern gesprochen werden kann, dass wir zuvor eigentlich sprechen müssen von einem Seelenselbst, einer Lebensseele und einem Seelenmenschen. Und da verweist er eben darauf, dass nun ab dem Zeitalter der Bewusstseinsseele wir in viel stärkerem Maße selbst aktiv werden müssen, um unser eigenes Wesen, aber auch die Welt in eine gedeihliche Zukunft überzuführen.

Die Geburt unseres höheren Ich 0:27:30

Denn noch etwas ist geschehen mit dem Mysterium von Golgatha. Das Mysterium von Golgatha, der Kreuzestod Christi, ist gleichzeitig eine Geburt, nämlich die Geburt unseres höheren Ich. Bis zum Mysterium von Golgatha vollzieht sich die Entwicklung des Ich noch relativ nah an unseren Leibeshöhlen. Rudolf Steiner nennt also den Bereich in der Nasenwurzel. Dort ist ein Brennpunkt des Ich. Und mit dem Mysterium von Golgatha wird dieses Ich nun geboren. Das heißt, es ist zunächst Mittelpunkt geworden. Und durch das Mysterium von Golgatha muss dieser Mittelpunkt nun Umkreis werden. Und was eben vorher diesen Bereich ausgefüllt hat, so sagt Rudolf Steiner, der ist nun in gewisser Hinsicht leer geworden. Aber wie wir wissen, bleibt nichts leer, sondern es muss wieder gefüllt werden, dieser Leerraum. Und dieser Leerraum, den zu füllen, ist eine Aufgabe des modernen Menschen. Und diesen Punkt würde ich heute gerne auch besonders betonen, dass wir uns vor Augen halten müssen, dass das Füllen dieses Raumes heute nicht mehr geschehen kann auf diese Art und Weise, wie es vor dem Mysterium von Golgatha geschehen ist.

Vom Luftseelenprozess zum Lichtseelenprozess 29:34

Vor dem Mysterium von Golgatha spricht Rudolf Steiner von einem sogenannten Luftseelenprozess. Das heißt, die Menschen damals vor dem Mysterium von Golgatha haben sich durch Konzentration und durch bestimmte Atemtechniken in die Lage versetzen können, die göttlichen Gedanken, die göttlichen Kräfte über den Atem, über die Luft in sich aufzunehmen. Und durch das Aufnehmen über die Luft haben sich dann diese göttlichen Kräfte, diese göttlichen Gedanken so entwickelt, dass der Mensch wie unter einer Art Leitung der höheren Hierarchien stand. Dieser Prozess ist heute obsolet. Das heißt, wenn wir heute eine Renaissance, könnte man sagen, von vielen Yoga-Wegen zum Beispiel erleben in der westlichen Welt, dann ist aus geistiger Sicht ein wenig Vorsicht geboten. Damit soll jetzt nichts gegen Yoga gesagt sein. Es ist einfach nur so, wenn wir heute diese Techniken anwenden, dass wir zum einen Gefahr laufen, unser Ich zu vernachlässigen, im schlimmsten Fall sogar Gedanken aufzunehmen, die dann nicht mehr von den regelrechten Hierarchien kommen. Stattdessen soll nach dem Mysterium von Golgatha dieser Luftseelenprozess zu einem Lichtseelenprozess werden. Das heißt, in diesen Hohlraum hinein soll nun uns leuchten das Christuslicht und diesen Raum erhellen. Und dieses Christuslicht nehmen wir auf unter anderem durch ein Denken, das durch anthroposophische Schulung in ein lebendiges, in ein schöpferisches Denken verwandelt wurde. In dem Moment, wo wir das Denken transformieren, in dem Moment, wo wir Seelenarbeit, so wie es Rudolf Steiner in mannigfaltiger Art und Weise uns hinterlassen hat.

Unsere neue Art zu denken 0:32:25

Wenn wir diese Seelenarbeit durchführen, dann werden unsere Gedanken immer mehr durchleuchtet von etwas, was aus der geistigen Welt kommt. Es findet sozusagen eine Öffnung der Gedankenwelt statt, die sich nicht weiter nur auf das Sinnliche konzentriert, sich abschließt gegen alles, was aus dem Ätherischen, aus dem Übersinnlichen ebenso in die Gedanken einfließen möchte, sondern es wird heutzutage einfach nur so gearbeitet, dass Gedanken, die ja eigentlich rein aus der Ätherwelt kommen, sterben an uns heran, könnte man sagen. Diese Gedanken sind Elementarwesen, die sogenannten Salamander. Diese Salamander verwandeln sich in Gedankenleichen, so drückt es Rudolf Steiner aus, und diese Gedankenleichen werden dann an unseren physischen Organismus herangetragen und dann von den Gnomen, das sind die Elementarwesen des Festen, entgegengenommen. Und durch die Arbeit der Salamander und der Gnome werden uns diese Gedanken dann physisch erlebbar. Und wenn wir nun unser Denken dahingehend öffnen, dass wir sagen, wir reagieren jetzt nicht nur in der Art und Weise, wie der alte Mensch vor dem Mysterium von Golgatha die Welt gesehen hat, nämlich sich die Welt sinnlich zu erschließen, sondern wir arbeiten uns, ohne dabei in eine Art überschwängliche Euphorie zu verfallen, wir räumen uns selbst immer mehr die Möglichkeit ein, kann ich vielleicht noch etwas erkennen, was jenseits der sinnlichen Eindrücke an mich heran möchte. Kann ich es schaffen, mich langsam für solche Eindrücke zu öffnen? Durch die Seelenarbeit zum Beispiel, durch die Arbeit mit Mantren von Rudolf Steiner, durch die Nebenübungen, aber auch durch genaues Beobachten, wenn wir im Alltag uns bewegen, uns selber immer wieder klarzumachen, bin ich jetzt gerade wach, habe ich jetzt gerade die Hand geschüttelt und war dabei wirklich wach oder habe ich es einfach gemacht, weil ich es immer mache. Ein Kollege zum Beispiel oder eine Kollegin, die man jeden Tag bei der Arbeit sieht, wie begrüße ich die eigentlich oder ihn? Bin ich in diesem Moment wirklich wach oder begebe ich mich da schon so halb ins Träumen oder halb ins Schlafen? Das sind die Momente, für die wir immer mehr aufwachen sollten.

Wachheit und Offenheit gegenüber anderen Menschen 0:35:29

Denn in dieser Gedankenklarheit, in dieser Wachheit, dort finden wir dann diesen Übergang von diesem Luftseelenprozess zu diesem Lichtseelenprozess. Wir sehen alles in einem klaren Licht. Die gesamte Welt wird immer heller durch unsere eigene Wachheit. Das heißt also, mit dem Denken beginnt es, wir brauchen den Verstand, aber auch dieser Verstand muss eine Metamorphose durchmachen, dass wir uns nicht nur bemühen, die mechanischen äußeren Dinge der Welt irgendwie zu durchdringen und abzuspeichern, sondern dass wir uns immer wieder offen halten, auch wenn wir die Dinge schon kennen, wir glauben sie zu kennen, wenn wir die Dinge schon kennen, uns immer wieder diesen Sachen zu nähern und es für möglich zu halten, dass ich noch nicht alles an diesem Phänomen erkannt habe. Ganz besonders in der Begegnung mit Menschen. Wenn man immer wieder das Gefühl hat, jetzt treffe ich gleich wieder den oder die und dann weiß ich wieder, es wird sofort schlimm werden. Dass man sich die Frage stellt, warum ist das denn eigentlich so? Welche Gründe könnte das haben? Hat es vielleicht mit mir zu tun? Hat es vielleicht, und jetzt kommen wir zu der erweiterten Sicht auf das Leben, hat es vielleicht Ursachen, die gar nicht in diesem Leben wurzeln? Denn das ist jetzt ein weiterer wichtiger Punkt, die Sichtweise auf das Leben wieder zu erhellen, den anderen Menschen als jemanden zu sehen, der mit mir zusammen schon öfter in dieser Welt inkarniert war. Rudolf Steiner sagt ganz klar, wenn sich heute Menschen treffen, ist das niemals zufällig. Man kann sagen, jeder der heute in irgendeiner Form miteinander in Beziehung steht, hat schon gemeinsames Karma.

Spontanität erhebt sich über Determinismus 0:38:00

Und diese Verdunkelung, die wir da erleben, warum ist uns das nicht bewusst? Warum verhüllt uns dieser Schleier der Gnade, wird er auch genannt, warum verhüllt er uns die Sicht auf unsere Vorleben? Und das ist eine Betrachtung, die nicht ganz so einfach ist, die anzunehmen, aber sie gehört nun doch dazu, dass sie uns zum einen einfach die Möglichkeit gibt, hier in diesem Leben losgelöst von allem, was vorher war, jeden Tag neu anzufangen. Das ist etwas, was auch Friedrich Schiller sehr stark fokussiert hat. Die Spontanität erhebt sich über den Determinismus. Ich weiß, dass ich jetzt hier stehe und zu euch spreche, ich kann aber auch jetzt so machen. Das war nicht geplant. Und das ist diese Spontanität. Das heißt, wenn wir in allen Lebenslagen, in denen wir uns befinden, haben wir jeden Moment die Möglichkeit, neu anzufangen. Ich kann einem Menschen, mit dem ich vielleicht zerstritten bin, und das mag auch gute Gründe haben, dass man sich zerstritten hat, ich kann immer sagen, ich durchbreche jetzt diesen deterministischen Strom und reiche dem anderen Menschen die Hand.

- Ja, dürfen wir die gleich, also gleich kommt eine Fragerunde. Ja, ist das okay? Achso, du meinst das als spontane... Ich verstehe. Sehr gut, super. Ja, ja, ja, wunderbar. Perfekt, perfekt. Ja, ja, genau. Also das ist diese Spontankraft, die jeder von uns hat. -

Und die können wir überall im Leben anwenden, um sofort eine neue Note, eine neue Richtung einzuschlagen. Das geht von Berufsleben über Beziehungen über Verstrickungen im Alltag jeglicher Art. Und dahinter verbirgt sich diese Ich-Kraft, diese Spontanität, die wir haben, die Dinge heute neu zu machen.

Das Rosenkreuz als Symbol 0:40:50

Und wenn wir das nun einmal mitnehmen, und ganz besonders auch Friedrich Schiller, ich persönlich, je mehr ich mich mit ihm beschäftige, desto dankbarer bin ich ihm eigentlich auch dafür, wie stark er da die Kraft angesetzt hat, um die Menschen dafür zu öffnen. Dann vielleicht noch als Gedanke hinzu, dass wir ausgehend vom rosenkreuzerischen Impuls, der ja auch für die Anthroposophie, für Rudolf Steiner ein wirklich grundlegender gewesen ist, dass wir uns da noch mal so richtig klar machen, lassen wir uns nicht zu phliströsen Säulen machen, sondern verwenden wir unsere Spontankraft, glauben wir an das Leben, glauben wir an den Christus. Und das starke Symbol, das uns dorthin begleiten kann, ist folgendes: Rudolf Steiner sagt, wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass die Widersacherkräfte als allererstes, um den modernen Menschen vom Weg abzubringen, sich eingemischt haben in die religiösen Quellen. Und wenn wir nun, ich persönlich möchte jetzt nicht zu stark auf den Vatikan und so weiter fokussieren, die anderen beiden sogenannten Weltreligionen haben mindestens genauso viel auf sich geladen. Aber an dieser Stelle einfach dieser Verweis darauf, dass man die Menschen heute, die im christlichen Glauben verankert sind, mit einem Symbol konfrontiert, das in gewisser Hinsicht dem, was da kommen soll, das Christentum als ein Kommendes nicht entspricht. Und zwar spreche ich da vom Kreuz, das Symbol des Kreuzes. Hier sagt Rudolf Steiner, das ist ein ganz entscheidender Schritt, den wir als moderne Menschen vollziehen sollten, nämlich, dass wir dem Kreuz etwas hinzusgesellen, nämlich die Rosen. Der Kreuz des Todes Christi ist ein Tod, ja, aber gleichzeitig ist es auch eine Geburt, ein Lebendiges, was daraus entsteht. Und das heißt, wenn wir uns heute einfach mitnehmen, dass wir sagen können, das Kreuz von Rosen umwunden trägt uns in die Zukunft hinein. Nicht der sterbende Christus am Kreuz ist unser Symbol. Denn auch das erfahren wir von Rudolf Steiner, dass Symbole sind wirksam. Das ist zum Beispiel eine Sache, die heute auch leider häufig angewendet wird, dass die Menschen mit Symbolen konfrontiert werden. Symbole machen Eindruck auf uns, aber es wird uns nichts darüber gesagt, was bewirken denn diese Symbole. Wir haben Symbole überall und alle wirken sie auf uns, in Firmenlogos, in Zeitschriften und diese Symbole, wenn wir sie anschauen, die wirken. Und das heißt, wenn wir dann in den Kirchen oft das Kreuz ohne die Rosen haben, dann macht das auch einen Eindruck auf unsere Seele. Hingegen, wenn wir nun dem Kreuze die Rosen zugesellen, wann immer wir das Kreuz sehen und uns sagen, in diesen Rosen steckt die Spontanität, die Ich-Kraft, über die jeder von uns verfügt, dann ist die Zukunft aus meiner Sicht eine andere, als sie im Moment noch zu sein scheint.

Unsere zukünftigen Aufgaben als Menschheit 0:45:45

Und wir haben noch viel zu tun, wir haben noch viel vor uns. Wir erfahren ja von Rudolf Steiner, dass 1899 ein dunkles Zeitalter zu Ende gegangen ist. Das sogenannte Kali-Yuga ist zu Ende gegangen. Das heißt, wir haben dieses lichte Zeitalter vor uns. Auf der anderen Seite gehört es auch zur geistigen Wahrheit dazu, dass dies nur ein sogenanntes kleines Kali-Yuga gewesen ist. Das heißt, das große Kali-Yuga, das gerade abläuft, das dauert noch von Mitte der atlantischen Zeit, das ist genau da, wo wir alle im Grunde uns gegen den Geist gewendet haben. Das ist nicht weiter schlimm, da können wir sagen, da sitzen wir alle in einem Boot. Und wir können es auch wieder gut machen und aus dieser Wiedergutmachungskraft entstehen dann Kräfte, die bisher in der geistigen Welt noch ihresgleichen suchen, wenn wir es ergreifen. Und dieses große Kali-Yuga wird noch dauern bis zur Mitte der Siegel-Zeit, das heißt des nächsten Zeitalters, des Zeitalters der sieben Siegel. In diesem Zeitalter werden die Kulturepochen, die wir jetzt erleben, entsiegelt werden. Das bedeutet, dort werden wir dann mit dem konfrontiert, was in diesen Kulturepochen, die wir jetzt gerade durchmachen, vor allen Dingen unbewusst von uns gelebt wurde.

Die Folgen unseres Tuns 0:47:35

Und das ist vielleicht als letzter Gedanke noch, dass wir uns klar machen, dass Wachbewusstsein, das was wir unmittelbar durch die Sinne erfahren, was wir tun, die Rückwirkungen unserer Handlungen, die gehen noch viel tiefer. Wir stehen jederzeit mittendrin in den drei Elementarreichen, wie wir hier gesagt haben. Erstes, zweites, drittes Elementarreich, auch darin stehen wir und verrichten dort unsere Eindrücke. Und diese Dinge, die wir dort tun, die hängen natürlich sehr stark davon ab, was wir hier im Wachbewusstsein wirklich auch bewusst vollziehen. Das heißt die Führung des Wortes, die Führung der Gedanken, meine Ausrichtung, Rosenkreuz zum Beispiel oder das Kreuz ohne Rosen. Welches Ziel, welches Telos habe ich im Leben? Worauf ziele ich hin? Erkenne ich es an oder suche ich danach, meinen Anschluss an die geistige Welt zu finden in meinem Leben? Dann muss ich es tun. Es kommt niemand und nimmt uns mehr an der Hand. Das ist die große Botschaft des Bewusstseinsseelenzeitalters. Oder entscheide ich mich noch, man könnte sagen noch mal auf den Wecker zu drücken und mich noch mal umzudrehen. Geht auch. Es ist alles möglich. Der freie Wille ist entfaltet. Allerdings müssen wir dann damit rechnen, dass die Pakete, die wir dann in der Welt schon hinterlassen haben, die klopfen dann. Also zunächst mal werden sie sachte klopfen und dann wird das Klopfen immer lauter werden. Man kennt das ja vielleicht, wenn man mal nicht zum Abwasch gekommen ist. Zuerst mal sind es zwei Teller, dann sind es fünf Teller, dann sind es zehn Teller und wenn man dann am Ende das ganze Chaos vor sich hat und muss dann den Abwasch machen, dann denkt man sich, hätte ich mal mit den zwei Tellern angefangen. Und so in dieser Form, vielleicht um das auch nicht zu ernst zu sehen, der Weltenhumor, immer wieder ein Verweis im Menschheitsrepräsentanten, in dieser Skulptur, der Weltenhumor, der soll uns immer die Kraft geben, die Dinge locker zu sehen, die Dinge anzugehen. Wir haben immer wieder durch unser Ich die Möglichkeit dazu. Und zu tun haben wir, wie gesagt, alle genug. So viel für den Moment.

Austausch mit dem Publikum - Fragerunde 0:51:06

Gerne, wenn es Fragen oder Anregungen gibt, gerne. Ich habe hier so ein Mikrofon, das würde ich gerne herumreichen. - Applaus - Danke. Wer möchte?

Thema: Weiterer Zeitplan im Weltenplan

Frage aus dem Publikum: Erstmal herzlichen Dank für deinen Vortrag. Und ich habe jetzt die Frage, wann war das nochmal, wann die sieben Siegel zeitmäßig geöffnet werden?

Christophs Antwort: Das mit den sieben Siegeln wird beginnen am Ende der siebten nachatlantischen Kulturepoche. Das heißt ungefähr im achten Jahrtausend nach Christus. Dort enden dann die nachatlantischen Kulturepochen durch den sogenannten Krieg aller gegen alle. Das wird ein astraler Krieg sein, wie wir von Rudolf Steiner erfahren. Und dieser Krieg, wie soll man das sagen, dieser Krieg wird hoffentlich ein Krieg in Gerechtigkeit werden. Gerechtigkeit ist etwas, was auch, so erfahren wir von Rudolf Steiner, mit der Ich-Kraft zu tun hat. Gerechtigkeit bedeutet, dass wir mithilfe unserer Ich-Kraft unsere Seelenvermögen, Denken, Fühlen und Wollen in ein angemessenes Verhältnis zueinander bringen. Das heißt, wenn wir das geschafft haben, wird dieser Krieg aller gegen alle ganz anders ablaufen, als wenn wir nicht mit unserer Seele arbeiten. Ich finde, wir können heute schon sehen, dass so eine Art Vorstufe des Kriegs aller gegen alle gerade in vollem Gange ist. Dass das auch bewusst herbeigeführt wird, weil nun eben klar ist, dass die Anzahl der Menschen, die bewusst schon Seelenarbeit vollziehen, noch nicht so groß ist. Und nach diesem Krieg aller gegen alle beginnt dann das Zeitalter der Siegel-Epoche. Dann kommt noch das Posaunen-Zeitalter. Dann haben wir erstmal nur einen Formzustand. Dann kommen noch drei weitere Formzustände. Dann haben wir eine Lebensrunde. Dann kommen noch drei Lebensrunden. Und dann kommt dieser Übergang zum neuen Jerusalem, zum neuen Jupiter. Aber wir nähern uns natürlich immer mehr diesem Jupiterbewusstsein an. Das ist ja eigentlich das, was dieses Mysterium von Golgatha letztlich auslöst. Dass sich also ab sofort der Erdenkosmos in einer Art Dekadenz befindet, der aber dann zugunsten des Aufbaus des neuen Jupiter dann eben diese Dekadenz muss sein, diese Todeskräfte, dieses Auflösende muss sein, damit der neue Jupiter dann irgendwann entstehen kann.

Thema: Tiefe des Vortrags für Gäste, die noch nicht so tief im Thema sind 0:55:30

Anmerkung aus dem Publikum: Ich glaube, ich kann auch so sprechen. Ich habe eine Anmerkung. Und zwar wurde der Vortrag angekündigt, dass es auch für Leute geeignet ist, die sich noch nicht so viel mit Anthroposophie beschäftigt haben. Deswegen habe ich auch Gäste mitgebracht. Und ich habe innerlich so gedacht, es ging ja schon ganz schön tief in die anthroposophischen Themen rein und fragte mich, was da jetzt überhaupt verstanden wurde. Da habe ich mich gefragt, ob das jetzt richtig war, die Leute einzuladen. Würde mich mal interessieren. Ich weiß nicht, ob andere auch noch dabei sind, die eben noch nicht so tief in der Materie waren und jetzt vielleicht sich überfordert fühlen. Ich habe ein bisschen Angst, auch abgeschreckt von der Anthroposophie.

Christoph: Das hoffe ich nicht. Es muss keine Frage sein, es kann auch gerne mal einfach eine Rückmeldung sein. Also wer sich äußern möchte, gerne.

Aus dem Publikum: Also ich würde mich kurz darauf äußern, zu deiner Anmerkung, dass wir nicht nur das sehen dürfen, was wir hier im Physischen aufnehmen, sondern dass das Geistseelenselbst, ich komme ja ein bisschen von einer anderen Schule, deshalb rede ich ja anders, dass wir trotzdem in geistigen Impulsen verstanden werden, unabhängig davon, ob unser physisches Gehirn begreift, was jetzt am Vortrag rüberkam. Also das darf man nicht vergessen. Und da die Leute hier sind, war es doch irgendwo gewollt, dass sie hier sind, so denke ich dann.

Christoph: Super, dem habe ich nichts hinzuzufügen. Ich weiß nicht, wer zuerst war.

Thema: Spontanität lockert auf 0:57:20

Anmerkung aus dem Publikum: Ob man jetzt drin ist in der Anthroposophie oder nicht, dennoch ist ja die Frage, ist das, was Sie hier geschildert haben relevant? Also hat es eine Relevanz für mein Leben jetzt? Und das war ja die interessante Frage, also braucht der moderne Mensch die Anthroposophie? Und auch wenn ich schon zehn Bücher gelesen habe und so weiter, diese Frage stellt sich ja immer wieder. Und wenn ich das dann für mich beantworte, dann kommt die nächste Frage gleich hinterher. Was mache ich denn jetzt? Und was ich so schön fand, die Sache mit der Spontanität. Wenn wir das jetzt alle nochmal mit uns erzählen, was hat denn das eigentlich aufgemacht? Also als Sie geglopft haben an der Tür, war das eine gewisse Überraschung. Und als dann der Witz dahinten kam, dann haben alle ein Lachen gehabt. Und das hat die ganze Sache aufgelockert. Also Spontanität scheint aufzulockern, ein Lächeln in eine Gruppe zu bringen und eine Überraschung. Das heißt, meine Gradlinigkeit im Denken wird mal kurz angetippt und geschleudert und man kommt in etwas anderes rein. Und dann kann auch ein neuer Gedanke kommen und das Spiel. Also ich bin auch ein totaler Fan von unserem Schiller. Und eigentlich müsste der überall gelesen werden, besonders in den Schulen und auch in den Waldorfschulen. Und das Thema Spiel und die Kunst. Also die anthroposophische Kunsttherapie, die geht den Bach runter. Also das sind doch aktuelle Dinge, wo wir vielleicht ein bisschen was tun könnten.

Vielen Dank. Ja, absolut. So, dann mal.

Thema: Großer Reichtum aber schwieriger Zugang 0:59:54

Anmerkung aus dem Publikum: Das passt ganz gut, mein Anschluss, weil der Titel war ja "Braucht der moderne Mensch die Anthroposophie?" Und dann kam gleich die Frage, wo ging denn die Moderne los? Und dann waren wir da 15. Jahrhundert und bei mir war die Frage "Brauche ich die Anthroposophie?" Genau was gerade gesagt worden ist, wie finde ich die Verbindung zur geistigen Welt? Und da gibt es ja viele Angebote und da sind wir manchen viel näher, die körperorientiert sind, so irgendwie mich mit mir zu verbinden oder die Spontanität zu erleben. Und in der Anthroposophie, wie es oft ist, ist gleich dieser geistige Zugang oder so ein Überbau, das erschlägt mich. Oder ich bin von Natur aus, sage ich, spielerisch und Bildungsverweigerer. Das war, wie komme ich mit Hausaufgaben abschreiben am besten durch? Und merke einfach, es braucht viel Arbeit und was da aber für ein Reichtum drin steht, aber der Zugang ist so schwierig für mich. Oder auch in Gruppen, dann genau das vermisse, die Herzensoffenheit, das ein bisschen fröhlich ist miteinander, sondern dann ist es in anthroposophischen Gruppen gleich oft ernst und so geistig. Ich bin von der katholischen Kirche enttäuscht zu sein, meine Freiheit ist ein Gefängnis und ich möchte kein neues Gefängnis, also die Welt ist gelegt. Oder wenn ich so erschlagen bin, wie viele unterschiedliche Richtungen, Angebote es auf YouTube gibt und wenn doch alle jetzt vom Rudolf Steiner geistigen Weltbesitz gehört sind, warum gestalten die nicht die tolle Welt? Die anthroposophischen Schulen, was ist da für eine Freiheit? Wenn die Kunst geht jetzt den Bach runter, wo liegt es denn da im Argen? Was kann man machen? Wie entsteht das Leben, das ich mir wünsche mit anderen? Mit Spiel und Freude, aber auch die Tiefe dabei ist.

Christoph: War das eine Frage jetzt? Ich würde es eher mal so beispielsweise reinbringen. Und eben auch die Frage, wenn welche neu da sind, Ich höre viele Vorträge schon lange und ich bin von dem Vortrag - an einem Punkt steig ich dann aus - oder überfordert, weil die Begriffe für mich noch nicht leben. Das ist wirklich eine lange Arbeit, aber für mich liegt da was drin. Ich sehe, das ist so eine Tiefe und es braucht seine Zeit und ich sehe einfach...

Christoph: Ja, danke schön. ...mitgeben. Danke sehr.

Thema: Wie kann man junge Menschen begeistern 1:02:19

Anmerkung aus dem Publikum von einer Mutter: Ja, also ich kann mich den Vorgängern eigentlich nur anschließen und ich sehe das jetzt aus einer ganz anderen Sicht, nämlich aus der mütterlichen. Ich habe drei Kinder geboren, davon ist der Große 27 und die Töchter sind 16. Also zu dem Ersten, womit es anfing, ob man jetzt alles davon wissen muss. Wir gehen den Weg jetzt mit unseren Töchtern seit ca. drei Jahren, ausgelöst durch diesen äußeren Anstoß, den wir da eben bekommen haben und eben das Denken unserer Töchter, die uns da auf einen Weg geführt haben. Wir gehen zum Beispiel nicht mehr in die Schule. Und ich verstehe bis heute nicht alles von dem, was mir erzählt wird. Was aber die Vielfalt macht, ich höre nicht nur Ihnen zu, sondern noch vielen anderen Vortragenden. Und die Essenz daraus ist immer das, was ich bei jedem Einzelnen mitnehme. Was mich umtreibt, ist das Erleben. Also wir haben über die Zeit eine kleine Jugendgruppe gegründet, die sich in der Nähe von Berlin in regelmäßigen Abständen trifft. Das wird im Moment etwas weniger, weil die Kinder erwachsener werden und jeder seinen eigenen Weg sucht. Und dennoch ist die Verbindung zwischen diesen Jugendlichen geblieben. Auch über die Anthroposophie, die sie beigebracht bekommen haben und die sie uns dann auch als Eltern wieder weitergegeben haben. Die das manchmal mit einer unfassbaren Leichtigkeit dann da ihre Notizen aufschlagen und sagen, ja guck mal, das ist doch so und so. Also so ganz einfach, spielerisch. Der Gedanke, der mir eben kommt, das ist das, was die Vorredner auch gesagt haben, also auch das waldorfpädagogische System, was über die Jahre gewachsen ist, gibt das gar nicht her, was können wir jetzt machen. Das ist irgendwo ein neues Erleben der Anthroposophie.

Also wir waren auch schon in Kreisen mit alteingesessenen Anthroposophen, sage ich jetzt mal, auch hier in Krefeld. Und meine Töchter haben als Gegenzug gesagt, irgendwie ist das so verstaubt, was die da denken. Weil sie das ganz anders jetzt über diese drei Jahre erfahren haben eben von so jungen und dynamischen Menschen. Oder wir haben eben auch eine Familie in Bayern, die sich sehr, sehr anthroposophisch engagieren und die da sehr in der Tiefe drin sind und das auch mit einer gewissen Leichtigkeit wiederleben. Und ich denke dann immer, mein Gott, wie schön ist das, dass meine Töchter das erfahren dürfen. Ich sehe aber zum Beispiel an meinem Sohn, der zehn Jahre älter ist, dass da eine totale, wie so eine Sperre auch noch ist. Wir umschleichen uns so ein bisschen. Ich lasse ihn seine eigenen Erfahrungen sammeln, die am Ende auch da münden. Vielleicht soll ich noch mit 16 jetzt schon irgendwo greifen. Aber langsamer, weil er eben so viele Decken oben drauf hat. Durch das, was da immer so oben reingekommen ist. Meine Gedanken zu solchen Vorträgen ist dann immer, wie kann man es schaffen, mehr an die jungen Menschen heranzutragen. Also dieses neue, ich sage das jetzt mal so, weil es sich für mich so anfühlt, dieses neue anthroposophische Denken, das sich da jetzt den Weg bahnt. Wie schafft man es, da noch mehr Substanz zu bieten und die Menschen noch mehr, die jungen Menschen noch mehr aufeinander zuzubewegen. Weil dieses kleine Trüppchen, was wir haben, das sind zehn junge Menschen. Das sind zwei Jungs und der Rest sind Mädchen. Also das ist immer ganz lustig, das zu beobachten, aber man merkt, es ist den jungen Menschen zu wenig Austausch. Es bräuchte eigentlich mehr und einen größeren Rahmen in dem Alterssegment. Das sind so die Gedanken. Was können wir eben hier und jetzt machen, um das einfach noch mehr an unsere jungen Menschen heranzutragen.

Christoph: Ja, ist natürlich eine sehr spannende Frage. Da sollte man aus meiner Sicht auch nicht zu viel Eigenes, also die Fahrt, die ich selber aufgenommen habe, dass ich jetzt schon auf den Erkenntnisweg möchte, dass man da nicht auch die jungen Menschen zu stark überfordert. Weil die spüren das. Oder sagen wir mal, es kommt immer mehr dazu, dass die jungen Leute spüren, sie möchten ihren eigenen Willen entfalten. Und leider sind die Gefängnisse heutzutage, wo dann der eigene Wille zurückgedrängt wird zugunsten eines Fremdwillens. Das ist heute ein Phänomen, das sehr stark ausgeprägt ist. Also wenn man sich zum Beispiel die Berichterstattung anschaut in den Medien weitestgehend, da haben wir, oder dann in der Werbung, da ist es ja dann auf eine sehr starke Art und Weise, dass also an allen Ecken und Enden versucht wird, den eigenen Willen zu ersticken. Und dann den dann zu ersetzen durch etwas, was eigentlich meine Motivation ist. Ich habe Interessen und die möchte ich dann über andere durchsetzen. Und ich glaube, das wird eine sehr starke Herausforderung sein, dass man da die jungen Leute frei lässt, gleichzeitig aber Angebote schafft, wo sie in Freiheit dann auch hinkommen können. Und das war zum Beispiel auch eine meiner Ideen, als ich dann mit dem YouTube-Kanal begonnen habe, dass ich gedacht habe, das ist genau dieses Prinzip. Man stellt es einfach hinein und wer den Weg findet, kann es sich anschauen. Und wer es nicht möchte, der kann es auch erstmal zurückstellen. Man erlebt ja teilweise schon, dass gerade die Menschen, die halt besonders gegen den Geist arbeiten, also die dann gar nichts hören wollen von Christus, von Rudolf Steiner oder so, dass es in der Regel dann die Leute sind, die kurz davor stehen, dass sie eine große Veränderung in ihrem Leben durchmachen. Aber da darf man nicht zu stark anschieben, sondern einfach geduldig sein. Und es ist noch nicht alles verloren, wir haben alle Möglichkeiten, würde ich mal sagen. Aber danke für den Beitrag. So, jetzt hier, glaube ich, als nächstes. Bitte.

Thema: Übungsfeld im Alltagsleben 0:1:09:16

Frage aus dem Publikum: Ja, danke. Ich möchte gerne noch kurz anschließen auf diese Frage mit den jungen Menschen. Ich habe die Erfahrung gemacht, einmal mit meinen eigenen Töchtern, aber auch eben, ich arbeite mit einer künstlerischen Biografie-Arbeit und da kommen auch immer mehr junge Menschen, die eben Fragen aufwerfen. Und ja, auch die Weihnachtspädagogik oder die Anthroposophie, die ist ja nicht für Anthroposophen, Anthropos, die heißt halt für Menschen, die ist für jeden Menschen. Und dann ist so die Frage, kann ich mich irgendwo darin wiederfinden? Wo finde ich das im Leben? Und für mich ist das auch so eine schmale Gratwanderung. Spreche ich über die Anthroposophie oder spreche ich aus ihr heraus? Habe ich das schon so irgendwie verinnerlicht, dass ich aus dem, wie ich spreche, also wie ich denke, wie ich fühle und eben daraus mein Handeln gestalte, dass sie daran etwas erkennen können und dann ihre Fragen entwickeln. Und dann darf ich vielleicht etwas dazugeben. Also das ist etwas, was ich tatsächlich auch unter Schmerzen, gerade mit den eigenen, die einem ja doch nahestehen, erlebten habe. Und dann noch mal eine andere Frage zu deiner, du hast es ja praktisch uns jetzt auf den Weg mitgenommen, wie wir uns menschheitlich entwickelt haben und Bewusstseinsseelenzeitalter angesprochen. Ich erlebe es sehr stark, dass wir eben auch in der Biografiearbeit sehr in diesem Seelischen, also sind wir noch mehr in dem Empfindungseele und Verstandes- und Gemütsseele und dass es mit der Bewusstseinseele eben noch recht schwierig ist. Und da eben nicht nur, wenn es vom Denken gesprochen wird, dass es über den Verstand geht, sondern wie kommen wir dann auch ins Tun? Und das ist auch, glaube ich, die große Krux, die eben doch auch viele Anthroposophen, wenn man dann hört, ja, die sind immer so im Verstand und das ist so drösch. Ja, wie kommen wir denn wirklich ins Üben miteinander? Dass wir wahrnehmend üben, diese Spontanität und dieses Dazwischen an dem Phänomen. Also dass wir da doch, glaube ich, viel, viel, viel mehr auch uns zusammen tun dürfen und miteinander ins Tun tun dürfen. Aber meine Frage an dich, erlebst du das auch so mit der Entwicklung, dass es eher vielleicht noch Seelen, Empfindungseelenentwicklung ist, sodass wir uns da noch sehr drin aufhalten?

Christoph: Ja, also, ich meine, man sollte natürlich nicht vergessen, die Bewusstseinseelenentwicklung ist ja noch relativ jung. Also, und ich denke, wir hätten durch diese Weimarer Wunderjahre, die sich damals zugetragen haben, auch, und welche genialen Gedanken und welche großen Geister sich da dann auch tatsächlich geäußert haben. Es hätte schon mehr passieren sollen, vor allen Dingen auch durch den Impuls Rudolf Steiners. Es ist zunächst mal noch nicht so offensichtlich passiert. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass genauso wie beim Dreißigjährigen Krieg, der nicht verhindert werden konnte, dann eben die Französische Revolution so abgelaufen ist, wie sie abgelaufen ist, dass wir hier in Mitteleuropa auch wirklich diese zwei Weltkriegskatastrophen zu verzeichnen haben. Rudolf Steiner hat ja alles getan, um den Ersten Weltkrieg abzuwenden. Auch hier war er nicht erfolgreich, sozusagen, wie Christian Rosenkreuz und Saint Germain vorher auch. Also, es scheint so zu sein, dass wir hier diesen Weg des Leids irgendwie brauchen, und dass aber gerade aus diesem Leid dann größere Kräfte als vorher erwachsen können. Ich würde sagen, konzentrieren wir uns darauf, was wir haben. Wir haben diesen gewaltigen Impuls aus der Anthroposophie. Wir haben noch hier Zustände in unserem Land, wo wir relativ frei agieren können. Und in diesem Zusammenhang einfach im Alltag, aus der Anthroposophie heraus versuchen, den Alltag zu bereichern, sage ich jetzt mal. Also, dass wir, wie wir mit den Menschen sprechen, das ist zum Beispiel, das ist für mich so das A und O. Wie verhalte ich mich meinem Nächsten gegenüber? Also, berücksichtige ich ihn? Respektiere ich ihn auf Augenhöhe? Oder lasse ich dann irgendwelche Machtverhältnisse walten, zum Beispiel? Gerade auch in der Berufswelt ist das ja sehr stark noch. Und ich glaube, dass diese Bühne des Alltags, die ist mindestens genauso wichtig, wie jetzt zu sagen, wir schließen uns zusammen oder wir treffen uns. Das sollte man wirklich nicht unterschätzen. Weil gerade diese flüchtigen Begegnungen im Alltag, das sind genau die Dinge, wo das Schicksal dann anklopft und wo wir erkennen können, wenn wir wach genug sind, da gibt es etwas für mich zu tun. Also, wir gehen durch einen Laden und jemand räumt die Regale ein, da fällt ein Glas Tomatensauce runter, meine Schuhe sind mit Tomatensauce besudelt. Wie reagiere ich dann? Werde ich jetzt zornig, zum Beispiel? Und lasse dann meinen Unmut an denjenigen, der die Regale einräumt, ab? So ist es dann unverschämt und ich möchte den Geschäftsführer sprechen oder wie auch immer. Oder denke ich, Moment mal, nichts in der Welt geschieht ohne Grund. Jetzt gerade ist die Prüfung. Jetzt ist eine Prüfung. Nicht, wenn ich heute Abend im Lesekreis sitze, sondern jetzt ist die Prüfung. Und mitten im Leben, ganz genau. Das ist ein Mittelfeld für uns. Ja, richtig. So würde ich das mal formulieren.

Thema: Dem Kreuz die sieben Rosen hinzufügen 1:16:00

Frage aus dem Publikum: Also mir wäre nochmal ganz wichtig, dieses Kreuz. Das ist ja jetzt der Weg gewesen, der uns vor Augen geführt hat, was mit dieser Bewusstseinseelenentwicklung, mit dem Ich, zu tun hat. Und jetzt ist dieses schwarze Kreuz. Und es war ja dann dein Entscheidung, dass du gesagt hast, das können wir jetzt so lassen. Und wir können aber jetzt auch diese sieben Rosen dazulegen. Und ich finde, so vom Bild her gesehen ist das, dass ich mir erst mal Pflanzen vorstelle und die Rose hat ja natürlich nochmal einen ganz besonderen Ausdruck. Das müsste man dann vertiefen. Aber dann ist die Frage, was verändert jetzt? Was wird dadurch verändert mit den Rosen? Und ich habe immer mit Josef Beuys in Erinnerung, weil ich mit ihm zu tun hatte. Und da wird einfach so deutlich, dass er irgendwann das normale Kreuz, hat sich immer für Kreuze interessiert in der Kunst, und hat sie gemacht und gemacht und irgendwann hat er gemerkt, das geht nicht mehr. Und da ist diese Auferstehungsfrage mit diesen Rosen. Mich hat das mal so fasziniert, dass ein Pfarrer gesagt hat, Auferstehung, das entsteht aus dem ätherischen Leib des Menschen. Das ist ja das, was in uns die Rosen bewerten, sage ich jetzt mal. Und Auferstehung erfolgt eben daraus. Und Auferstehung heißt aufstehen, Aufstand machen heute. Das hat mich direkt angesprochen, wo ich dachte, ja, weil wir immer nicht aufstehen und bequem bleiben. Das finde ich jetzt nur noch so interessant.

Christoph: Ja, vielen Dank. Dankeschön.

Thema: Notwendigkeit für neues Denken 1:18:31

Anmerkung aus dem Publikum: Nein, aber ich denke auch, ich habe jetzt schon mehrere Treffen hier mitgemacht und ich denke, wenn man sich den Zustand der Welt anguckt, dann denke ich schon, wir brauchen ein neues Denken. Weil, wie gesagt, wenn man tiefer reinrutscht und sich die Hintergründe anguckt, weil wir auch schon öfter hier mal so besprochen haben und wir wissen ungefähr, welche Kräfte und Mächte wir können, dann denkt man, das kann nicht so sein, das darf nicht so weitergehen, das kann nicht so weitergehen. Und deshalb denke ich, wir brauchen ein anderes Denken, um da gegenzuhalten. Und wie gesagt, diese Kräfte, die momentan oder immer noch momentan halten, ja, ich weiß im Moment auch nicht, man kann sie erstmal nicht abstellen und welcher Plan dahinter ist, den kennen wir auch nicht, es gibt ja auch so einen Weltplan. Und diese Kräfte sind ja auch schon seit Urzeiten zugange und wirken und ich denke, dieser Ansatz hier ist ja okay, aber ich brauche dann auch so kleine Bausteine. Ich kriege jetzt auch die ganzen Kräfte erstmal an den Kopf geschmissen und denke, ja, wann mache ich damit? Also ich denke, uns fehlen dann so viele Anleitungen, so kleine Schritte, ein Schritt weiter, noch ein Schritt weiter, Erklärungen und solche Sachen. Und wenn man dann auch zu einem entstaubten Denken kommt, aus diesen alten Strukturen der Anthroposophie, kann man vielleicht auch mal sich weiterentwickeln und auch da ein neues Denken angehen vielleicht. Das wäre es.

Christoph: Ja, vielen Dank. Da ist die Zeit vorbei. Nein, nein, wir haben Zeit, also von meiner Seite.

Thema: Große Bedeutung des Christus 1:20:19

Anmerkung aus dem Publikum: Ja, ich fange mal ganz kurz an zu erzählen von meiner Woche. Ich hatte mir die Woche freigenommen, um heute hierher kommen zu können, wo ich normalerweise arbeite, und dachte, was fängst du jetzt mit dieser Woche an, mit dieser Zeit an? Du könntest ja mal die Bücher, die du bisher so gelesen hast, ich bin ungefähr ein Jahr dabei, nochmal überfliegen, als Stichwort heraussparen. Ich bin dann sehr schnell an Grenzen gestoßen, habe mir dann erklärt, ebenso wiederholen kann man in der Anthroposophie nichts. Man muss es wirklich miterleben, sonst geht das direkt hier raus Ich habe also gemerkt, das ist eine ganz ernste Sache, du kannst jetzt nicht so vorgehen, wie du das früher in der Schulzeit vielleicht gemacht hast, vor Klausuren oder so, schaffst mal das Wichtigste raus, lernst das, du sitzt, so es geht. Und worauf ich jetzt hinaus will, ich habe gemerkt, dass was mit diesem Druck, den ich da von früher her wiedererkannt habe, der Leistungsdruck, der noch in mir steht, das musst du doch jetzt verstehen, das hast du doch schon schreibbar gelesen, hast auch unterstrichen, als ich das damals gelesen hatte, wieso kommt das jetzt nicht sofort wieder raus, wieso musst du das wieder erarbeiten, diese Ungeduld in mir selber, dieser Leistungsdruck, den konnte ich auffangen, indem ich zu Christus gegangen bin. Das ist eigentlich seit 10 Jahren mein Ding, nur habe ich bisher, weder in der katholischen Kirche, noch in fundamentaler Bibelschule, noch in esoterischen Kreisen, die Antwort gefunden, was hat denn der Christus tatsächlich gemacht? Ja klar, man hört das immer, er ist für uns gestorben, er ist auferstanden, aber was ist Auferstehung? Was steht denn da? Er steht dann neu auf. Und wieso hat er das gemacht und wie funktioniert das eigentlich? Also mein Bewusstseinsseele ist so stark, ich will diese Antworten wissen. Ich will mich nicht von irgendeiner Sonntagspredigt mal so nett in gutes Gefühl reinversetzen lassen, sondern ich möchte das wirklich packen und möchte das nie selber rücken lassen. Dieses Ich, dieses Ich, das Ich, das diese Freiheit will, das spüre ich in mir. Und ich habe nirgendwo, außer jetzt in der Anthroposophie, Quellen, Stellen gefunden, wo ich das Gefühl habe, okay, da kommt was, da ist es, da kriegst du es zu packen. Vielleicht nicht unmittelbar, spontan, aber doch, wenn man sich Mühe gibt, man weiß, da ist es. Und man holt was raus. Ich hol was raus. Ich habe dieses Licht auf jeden Fall stärker als je zuvor. Und ich hoffe, es wird stärker. Es fühlt sich so an, als würde es zunehmend stärker, auch weil natürlich Wellen drin sind und Probleme und alles. Und ich wollte nochmal betonen, je wichtiger ich finde, dass du den Christus um die Mitte stellst, und das ist der Anker. Und alles andere ist auch in der Anthroposophie überwältigt, eventuell. Wir müssen uns echt an Christus halten, vor allem was wir machen, auch beim Studium der Anthroposophie, da sind wir da auch am Ende. Vielen Dank für diese Schwerpunkte.

Ja, sehr gerne. Danke. Ja.

Thema: Symbol des Rosenkreuzes 1:23:41

Anmerkung aus dem Publikum: In Bezug auf die Symbolik nochmal, was du gesagt hast, mit diesem Kreuz, mir ist da echt nichts aufgefallen, nur so für mich persönlich. Ich bin weder getauft, noch christlich erzogen oder sonst irgendwas. Das, was ich glaube, glaube ich für mich. Und mit dem, was ich vielleicht so im Außen mir unterhöre oder lese, und gehe in den Abgleich, ob das für mich stimmig ist oder nicht. Und ich suche schon seit Jahren für mich ein Symbol, das Kreuz, irgendwie um das für mich selber auszudrücken. Und bin schon durch sämtliche Läden und hab geguckt und hab aber noch nichts gefunden. Als du das jetzt erzählt hast, mit dieser Symbolik und dieses Kreuz, was diese Schwere uns ja immer wieder vor Augen geführt hat, das konnte es gar nicht sein. Also diese Leichtigkeit erhält jetzt diese Symbolik für mich, mit diesen Rosen dazu. Wo ich dann gesagt habe, deswegen konntest du das noch nicht finden. Es war nicht vollkommen. Und das finde ich gerade richtig gut für mich. Weil sich das wirklich in mir drin stimmig anfühlt, wenn ich das höre und den Weg zurückgehe und denke, immer wieder habe ich was gesucht. Auch überlegt, vielleicht schmiede ich mir sowas mal selbst. Kann man ja machen, das kommt man dann ins Künstlerische. Und hab aber nie für mich ein Sehen vor Augen gehabt, wo ich jetzt gesagt hätte, so könnte ich das tun. Also danke für dieses Bild, was du da jetzt mitgegeben hast. Das finde ich sehr angenehm.

Christoph: Sehr gerne.

Thema: Christus als Licht und Liebe - aber wesenhaft und persönlich 1:25:40

Frage aus dem Publikum: Könnte man auch sagen, Christus ist die Liebe und das Licht?

Christoph: In gewisser Beziehung schon. Es kommt nur darauf an, vieles, was ich erlebe, was in der modernen Esoterik gepflegt wird, das macht auf mich einen unpersönlichen Eindruck. Es ist ja auch ein Kern der Anthroposophie, dass man sagt, es ist alles wesenhaft. Und der Christus ist für mich, dieser Schritt von Jesus zu Christus zu gehen, bedeutet für mich eben auch, dass wir nichts, was in der Welt ist, unpersönlich zu sehen haben. Sondern hinter allem, was wir wahrnehmen, hinter allem stehen Wesen. Und es gibt keine unpersönlichen Energien oder sowas.Ich finde, in dem Moment, wo man das so sieht, Licht und Liebe, dann steht das hier irgendwo außen so unpersönlich vor mir. Und die Anthroposophie möchte eben Integration. Alles ist wesenhaft. Und so gesehen ist der Christus Licht und Liebe, aber er ist es als Wesen.

Thema: Qualität der Farben Schwarz und Rot aus künstlerischer Sicht 1:27:43

Frage aus dem Publikum: Ich hatte eigentlich eine andere Frage, aber ich knüpfe jetzt nochmal da dran an und hab dieses Bild vor mir, das schwarze Kreuz und die roten Rosen. Und im Kreuz habe ich ja die Vier und bei den Rosen habe ich zwar fünf Blätter, aber es sind sieben Stück. Sieben Rosen. Das Kreuz. Da lege ich mir schon die, wie ich das anordne. Wenn ich das malen würde, wo setze ich die Sieben hin bei den Vieren?

Christoph: Ja, das ist nicht so einfach, genau.

Weiter aus dem Publikum_ Und wenn ich jetzt mal an die Farben gehe, und vielleicht hat das ja einer schon mal gemacht von den Anlesenden, schwarz gemischt. Also nicht schwarz aus der Tube holen, sondern schwarz mischen. Und wie kriege ich das hin? Und ich kriege das hin, indem ich gelb, rot und blau, also die Grundfarben, ineinander rühre. Also ich sage jetzt rühre, weil es geht wirklich um Materie. Es geht jetzt nicht um farbiges Licht, sondern es geht um Pigmente. Und wenn ich das zusammen rühre, dann kriege ich meistens so einen Braun. Die Kinder machen das unheimlich gerne. Und dann sollte keine Mutter sagen, was schmierst du hier rum? Sondern das ist ja ein Experiment, was das Kind erfreut.So, und dann habe ich da so eine braune Soße und dann muss ich ganz differenziert dosieren, um dann noch mehr dunkles Blau dazuzukriegen und vielleicht noch ein Kaminrot und so weiter. Also dass ich dann wirklich zu schwarz komme. Das ist schwer.Aber das Tolle ist, was ich dann erlebt habe, als ich Kunst studiert habe und das gemacht habe, dass eben in diesem Schwarz, was ich auch leicht als Kohle bekommen kann, alle Farben drin sind. Und eben auch die lichtvollen Farben. Also wenn man das einfach noch mit dazu nimmt, diesen Kreuz. Also das ist sozusagen total geronnen in den Prozess, bis zu einem Ende gekommen. Hier. Und wenn ich dabei bleibe, dann ist es halt auch ein Ende. Und dann ist es fast schon eine Frage, wie soll ich das dann mit der Auferstehung getan. So, und wenn ich jetzt Rot dazu nehme, dann kann man Schillers Freund, den Goethe, der hat ja eine Farbenlehre geschrieben, die er übrigens als das wichtigste Buch, also nicht der Faust, sondern seine Farbenlehre war für ihn das wichtigste Werk. Das kennt auch kaum einer. Er hat auch an unseren Universitäten, an den Staatlichen nicht gelernt. Und er beschreibt, wie es zu Rot kommt. Dass Rot der zu Ende gebrachte Lichtprozess ist. Nämlich von weißem Licht zu gelb, zu orange, zu rot. Und dann ist auch ein Ende. Aber das ist ein Ende, was, wenn jeder denkt, was verknüpft damit Rot, die totale Lebendigkeit. Das Feuer ist ja auch Licht. Es ist ja nicht nur Flamme, sondern Licht, Wärme, Feuer. So, und wenn wir über diese Schiene rangehen, über die Kunst, und das vielleicht sogar tatsächlich am Küchentisch mal machen, zu Hause, mit irgendwelchen Adverenzen, dann kommt man auch zu was.

Christoph: Absolut. Vielen Dank. Das war mal eine gute Anregung aus dem Farbenverständnis. Das Rot der Rose hängt natürlich auch, aus der geistigen Betrachtung heraus, auch mit dem menschlichen Blut zusammen. Das würde jetzt hier, also da geht es in der Rosenkreuz-Meditation, da thematisiert Rudolf Steiner diese Dinge. Aber vielen Dank. Das war sehr spannend. Das war jetzt die einfache Macht.

Thema: 1:32:30

Anmerkung aus dem Publikum: Weil jetzt alle so viel vom Kreuz reden. Da habe ich vielleicht auch noch eine kleine Geschichte zu. Ich habe mal irgendwann einen Spruch gelesen, dieses Kreuz ist quasi das Gefängnis, wo der Mensch drin hängt. Der Querbalken ist der Raum, und der senkrechte Balken ist die Zeit. Daran ist die ganze Menschheit gekreuzigt. Also für mich steht dieses Kreuz als Symbol für die Menschheit, die an Raum und Zeit gebunden ist und festgenagelt ist. Und ich sehe auch diesen Gekreuzigten, der uns dann immer präsentiert wird, ja, so ein bisschen als drohender Zeigefinger. Du armer kleiner Mensch. Und vor allem kommt dann auch wieder dieser Schuldkomplex dazu, der uns dann immer wieder eingeredet worden ist. Du bist schuld daran, dass der kleine Mann jetzt da gekreuzigt worden ist. Und ich habe ein ganz tolles Erlebnis gehabt, da haben ich mich erschrocken in Österreich in einem Dom irgendwo, wie ich mal, rumgelaufen und da stand dieser Spruch in Stein gemeißelt auf einer Tafel, dass wir Menschen schuld sind an seinem Tod, dass der jetzt am Kreuz hängt. Und bei den Katholiken ist es ja so, ich weiß auch bei den Evangelien auch, da hat er in jedem Haus halt ein Kreuz zu hängen. Das heißt, wir werden immer wieder daran erinnert, an unsere Schuld. Du armer kleiner Mensch, du bist schuld, du bist schuld, du bist schuld. Also dieses Kreuz ist für mich immer ganz schlimm, und wenn ich jetzt höre, ich werde es mal mit Rosen versuchen, werde ich mal daran arbeiten.

Christoph: Danke sehr, danke. Gut, dann sage ich herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und ein schönes Wochenende noch. Vielen Dank.

Applaus!!!

Glossar

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I


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K


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L


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M


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N


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