Das Menschenrecht zwischen Ost und West - Ein Vortrag von Stephan Eisenhut

Aus AnthroWorld
Stephan Eisenhut am 4. Mai 2024 im Rudolf Steiner Haus in Frankfurt am Main. Hier geht's zum Film

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Transkription des Vortrags

Vorbemerkung zum Stil unserer Transkription auf anthro.world:

Der Text wurde beinahe zu 100% "naturbelassen". Sprich der originale Vortragsduktus entspricht dem transkribierten Text fast 1:1. Jetzt könnte man die Frage haben:

"Hätte man sich bei der Transkription nicht mehr Mühe geben können, damit das gesprochene Wort als Text schlüssiger und besser zu lesen ist?"

Also, viel mehr Arbeit würde uns die "Glättung des Textes" nicht machen. Aber die Frage ist: Was geht durch eine Glättung in Wirklichkeit verloren?

Kleine Ungereimtheit im Lesefluss, sei es nicht zu Ende gesprochene Sätze, sei es Versprecher, lassen den Leser unmittelbarer am ursprünglichen Werdeprozess im Raum andocken, vermitteln eine Ahnung, ein Stück Atmosphäre, in welcher die Worte gesprochen wurden. Kleine Irritationen sind ggf. sogar eine Einladung für den Leser sich die Textstelle im Film noch mal aus dem Zusammenhang heraus genauer anzuschauen (man braucht nur auf die jeweiligen Überschriften klicken und gelangt punktgenau in das Kapitel).

Wir wünschen viel Freude beim Lesen und studieren!

Begrüßung 0:00:06

Stephan Eisenhut Das Menschenrecht zw. Ost und West - Wie Europa seinen geistigen Vermittlungsauftrag neu ergreifen kann

Guten Abend. Ich freue mich sehr, dass jetzt doch einige Menschen zu einem Thema gekommen sind, das vielleicht etwas nicht zu professionell angekündigt wurde, was aber doch ein sehr, sehr wichtiges Thema gerade in der Gegenwart ist. François Hagdorn filmt heute. Das war die Bitte beim letzten Mal, weil nicht alle, die hier teilnehmen wollten, konnten heute teilnehmen. Das darf im Nachhinein noch angeschaut werden und ich werde das dann auf der Webseite vom Daniel Dunlop Institut veröffentlichen.

Einführung ins Feld der Menschenrechte am Beispiel der Pressefreiheit 0:00:59

Menschenrecht ... , das Menschenrecht zwischen Ost und West. Wie Europa seinen geistigen Vermittlungsauftrag neu ergreifen kann. Mit den Menschenrechten das ist ja so eine Sache: Der Westen hält sehr viel darauf, dass die Menschenrechte dort deklariert worden sind und dass sie überall in der Welt, so hofft man zumindest, auch eingehalten werden.

Man freut sich, oder man betont, wie wichtig einem die Pressefreiheit in der westlichen Welt, in Europa und auch in Amerika, also im "freien Westen", ist. Und weil die Pressefreiheit so ein hohes Gut ist, wurde gerade jetzt im März vom EU-Parlament ein extra Gesetz erlassen, damit diese Pressefreiheit weiter gut gesichert ist. Da gab es eine Pressemeldung. Also das ist die Webseite vom Europäischen Parlament.

Ich habe das mal... also es ist immer schön, finde ich, diese Sachen anzuschauen. Das Medienfreiheitsgesetz: Mehr Schutz für Journalisten und Pressefreiheit in der EU. Manchen wird vielleicht so das Gefühl kommen:

"Oh, steht da etwas anderes dahinter? Was wollen die?"

Aber wenn man sich jetzt mal ansieht, was in dieser Presseerklärung beschrieben wird, dann hat man wirklich den Eindruck: Ja, hier werden unsere Journalisten geschützt. Also, Behörden dürfen jetzt Journalisten nicht mehr willkürlich dazu drängen, ihre Quellen offenzulegen. Das klingt doch gut. Also, dass keine Sanktionen der EU erfolgen, die Büros nicht durchsucht werden oder die redaktionelle Unabhängigkeit der öffentlichen Medien - das ist ganz wichtig. Also man versucht zu verhindern, dass sie für politische Zwecke missbraucht werden usw..

Also Transparenz der Eigentumsverhältnisse. Was? Wir wollen doch nicht, dass die Medien von großen Kapitalgebern aus dem Hintergrund beherrscht werden und dann einseitig Meinungen verbreiten. Also, wir freuen uns wirklich, dass die EU uns jetzt davor schützen will. Und gerechte Zuweisung staatlicher Werbung. Also, nicht, dass irgendeine NGO, die wiederum Geld vom Staat bekommt, eventuell bestimmte Plattformen so ausstattet, dass sie ungeheuer stark agieren kann. Nein, das soll ganz gerecht verteilt werden. Also, wir fühlen uns hier wirklich als Bürger, die die Pressefreiheit als ein wirklich hohes Gut ansehen, durch dieses Gesetz voll angesprochen.

Und dann geht es noch zum Schutz der Medienfreiheit in der EU vor großen Plattformen. Also nicht, dass plötzlich der YouTube-Kanal gesperrt wird von so einer Plattform, nur weil man eventuell Dinge verbreitet, die bestimmte andere gesellschaftliche Gruppen nicht so in dieser Weise akzeptieren.

Kritik am Medienfreiheitsgesetz 0:04:50

Also dieses Medienfreiheitsgesetz ist im März erlassen worden. Aber erstaunlicherweise erhebt jetzt der Bundesverband der Digital Publisher und Zeitungsverleger Einwände und sagt: "Das ist vielleicht doch nicht so ein großer Anlass zum Jubel." Und was er deutlich macht, ist, dass dieses Gesetz eigentlich mehrfach mit den Grundsätzen der Pressefreiheit brechen würde. Denn es werde insbesondere eine behördliche Aufsicht über die Presse etabliert, bei der auch noch die Kommission mitreden wolle. Also, aha, da scheint wohl noch ein anderer Hintergedanke dahinter zu stehen. Und, wenn man so in die Medienlandschaft guckt?

Der Verfassungsschutz spricht neuerdings vom Tatbestand der "Delegitimierung des Staates" 0:05:57

Ich weiß nicht, vermutlich waren wenige von ihnen in der letzten Zeit auf der Webseite des Bundesverfassungsschutzes, denn der beobachtet natürlich auch, vor allen Dingen seit der Corona-Zeit, mit einer gewissen Sorge die kritischen Stimmen in Deutschland. Seit einem Jahr spricht man von einer verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates[1]. Das ist jetzt eine Webseite, also das habe ich einfach so auf der Webseite vom Bundesverfassungsschutz gefunden. Da steht dann:

"Verschiedene Akteure instrumentalisierten das Protestgeschehen gegen Corona-Schutzmaßnahmen, um losgelöst von jeder sachbezogenen Kritik eine tatsächlich verfassungsfeindliche Agenda zu verfolgen. Das äußert sich unter anderem in einer aggressiven Agitation gegen Repräsentanten und Institutionen des Staates, um dessen Legitimität systematisch zu untergraben."

Und jetzt sehen Sie daneben dieses Schild: Diese Politik vernichtet uns alle. Also, da scheint offensichtlich ein Delegitimierer am Werk zu sein, der öffentlich das kritisiert, was die Repräsentanten des Staates in einer Demokratie tun. Und das geht noch weiter. Also hier spricht man vom Phänomenbereich - das ist neu - der verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates.

Und dann geht es ja noch weiter: Jetzt im Zuge des russischen Angriffskrieges – wie man sagt – könnten auch Menschen Auffassungen entwickeln, die eigentlich nicht dem Narrativ der Regierung entsprechen. Die könnten auf die Idee kommen, ihre Meinung auch kund zu tun und sagen, das verhalte sich aber ein bisschen anders. Ist das jetzt auch eine Delegitimierung des Staates?

Unterschiedliche Auffassungen, was bei Meinungsfreiheit erlaubt ist 0:08:31

Ja, und jetzt hat sich auch der Chef des Bundesverfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, in der FAZ in einem Artikel im April zu Wort gemeldet. Und da schreibt er: Die Meinungsfreiheit ist kein Freibrief für Verfassungsfeinde[2].

Jetzt habe ich einen solchen Verfassungsfeind gefunden. Das ist dieser Herr hier: Rupert Scholz war CDU-Politiker, also Parteikollege von Herrn Haldenwang und gleichzeitig Herausgeber eines Grundgesetzkommentars, der als Standardwerk gilt. Er ist Staatsrechtler. Er war auch Verteidigungsminister in den 90er Jahren mit sehr konservativen Ansichten.

Und jetzt meldet er sich in der FAZ in einem Leserbrief zu Wort und verkündet solche Dinge. Da sagt er zum Beispiel:

"Ein Verfassungsschutzpräsident, der behauptet: "Die Meinungsfreiheit ist kein Freibrief", verkennt die maßgeblichen freiheitlichen Grundlagen unserer Demokratie, die naturgemäß auch die Kritik an Regierung und staatlichem Handeln gewährleistet. Jenseits des Strafrechts gibt es keine Einschränkung der Meinungsfreiheit, die in Artikel 5 unseres Grundgesetzes garantiert ist und zum Kernbereich der Verfassung gehört."

Und dann setzt er noch einen drauf.

"Ein Verfassungsschutzpräsident, der sich anmaßt, solche Schranken über den Rahmen des Strafrechts hinaus quasi via Beschlüsse durch Beobachtung oder willkürliche öffentliche Kommentierung einzuführen, verletzt die Verfassung. Er überschreitet dabei auch die eigenen, gesetzlich abgesteckten Kompetenzen."

Das sagt der Herausgeber eines Grundrechts-Kommentars! Wenn die Bundesregierung keine Konsequenzen aus dem Verhalten dieses hohen Beamten zieht, lässt sich selbst Zweifel an ihrem Demokratieverständnis aufkommen.

Also, das sagt nicht irgendein "Corona-Leugner" (Anmerkung: Wie Repräsentanten des Staates in der Corona-Krise gerne Menschen mit abweichender Meinung bezeichnet haben), sondern jemand, der selbst Repräsentant dieses Staates war. Und er hat sich auch noch gegenüber Frau Faeser in ähnlicher Weise geäußert, die die Verfolgung einer "Delegitimierung des Staates" sich auf die Fahnen geschrieben hat, also die Bundesinnenministerin. In einem Bild-Interview sagt Rupert Scholz: Was Frau Faeser hier verfolgt, ist pure Ideologie und verfassungswidrig. Sie delegitimiert die Meinungsfreiheit, das Kernrecht unseres demokratischen Rechtsstaates! Und dann sagt er sehr deutlich: Wir gehen hier auf Verhältnisse wie in der DDR zu. Also, harte Worte, aber nicht jetzt von irgendwem, sondern jemand, der aus dem sehr konservativen Flügel der CDU kommt.

Die Erklärung der Menschenrechte von 1789 und das Deutsche Grundgesetzes 0:12:38

Ich habe mal hier die Erklärung der Menschenrechte von 1789. Das ist ja eine Errungenschaft der Französischen Revolution. Also man sieht das als eine Grundlage der Menschenrechte an und in der Verfassung, Artikel 1 Deutsches Grundgesetz:

"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt".

Und dann im zweiten Unterpunkt:

"Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt."

Also, da darf man nicht so ohne Weiteres dran gehen. Und das ist ja ein Punkt wo sich jetzt Rupert Scholz drauf beruft und insbesondere da noch auf den Artikel 5, der die Meinungsfreiheit gewährleistet. Also, das sind unveräußerliche Rechte.

Eigentum soll Freiheit gewährleisten - die Virginia Declaration of Rights von 1776 0:14:25

Aber wenn man jetzt noch etwas zurückgeht in das Jahr 1776, da gibt es die Virginia Declaration of Rights, das ist so ein Vorläufer der amerikanischen Verfassung, und dies ist eben deswegen sehr interessant, weil da wirklich ganz stark dieser Aufklärungsgeist, der damals in den Menschen herrschte. Und Sie müssen wissen, dass sich in dieser Zeit die einzelnen Staaten, also hier Virginia, versuchten - oder sie haben es geschafft, dann auch sich vom englischen Mutterland abzukoppeln. Und ein maßgeblicher Hintergrund war, dass sie enorme Abgaben auf das Land, das der Krone gehörte, zu leisten hatten. Und sie wollten freie Menschen sein. Und jetzt wird da erklärt, also wie in der Präambel eine Erklärung der Rechte von den Vertretern der guten Bevölkerung von Virginia in vollständiger und freier Versammlung zusammengetreten, abgegeben über die Rechte, die ihnen und ihrer Nachkommenschaft als Grundlage und Fundament der Regierung zusteht. Also der Ausgangspunkt ist: Es treffen sich freie Menschen und sie treffen eine Vereinbarung. Und diese Vereinbarung ist die Grundlage der Regierung. Das heißt, diese Rechte sind dem Staat übergeordnet und der Staat selbst oder der Vertreter des Staates, der hat eben Diener dieser Vereinbarung zu sein und darf nicht versuchen, sie aufzuheben! Und dann heißt es auch gleich im Artikel 1:

"Alle Menschen sind von Natur aus in gleicher Weise frei und unabhängig und besitzen bestimmte angeborene Rechte, welche sie ihrer Nachkommenschaft durch keinen Vertrag rauben oder entziehen können, wenn sie eine staatliche Verbindung eingehen."

Also der freie Mensch verbindet sich durch Verträge, geht eine staatliche Verbindung ein, aber er muss es so machen, dass die Freiheit des Einzelnen immer gewahrt wird. Er darf auch jetzt keine Änderungen machen, die die Nachkommenschaft betreffen. Und zentral ist jetzt eben das, was gesichert werden muss:

"Der Genuss des Lebens und der Freiheit, die Mittel zum Erwerb und Besitz von Eigentum. Also ich habe schon im zweiten Satz das Eigentum und das Erstreben und Erlangen von Glück und Sicherheit."

Auf dieses Glück und Sicherheit, auf die Art, wie der Westen das interpretiert, möchte ich nachher noch ein wenig blicken. Ich will nur deutlich machen, das taucht hier auf.

Also ich mache das alles mit Bildern. Ich begleite das mit Bildern, weil ich versuche dadurch natürlich ... die Gedanken, die jetzt kommen, sind sehr komplex. Aber es sind so viele Gesichtspunkte, dass ich so ein bisschen das damit festhalten will. Ich ordne Sie mir auch damit selber, aber das hat auch einen Nachteil. Und trotzdem arbeite ich jetzt mit diesem Instrument.

Schutz des Eigentums - eine Menschenrechtsfrage für den politischen Staat 0:17:25

Aber ich habe jetzt mal ein Bild genommen, das habe ich aus den Glasfenstern des Goetheanum. Sie haben hier ein Elternpaar, das ein Kind erwartet, also ein Wesen aus der geistigen Welt senkt sich hernieder und macht dann seinen Entwicklungsweg auf die Erde. Und wenn das solche Bürger jetzt von dem Staat Virginia sind, dann die da die Eltern sind, dann haben sie für ihr Eigentum gekämpft, dass sie freie Menschen sind und Eigentum besitzen. Und selbstverständlich wollen sie dieses Eigentum auch weitergeben. Das heißt, dieses Kind wird Erbe des Landes, was diese Menschen bearbeiten. Und das war für diese Menschen, für die Erklärung der Menschenrechte immer wichtig, dass man sich klargemacht hat:

Wenn ich auf der Erde leben will, dann habe ich nicht nur als Besitz meinen eigenen Leib, sondern ich brauche etwas zum Eigentum, was mir ermöglicht, meine Subsistenzmittel

auch selber in Freiheit zu beschaffen. Werde ich dessen beraubt, werde ich Sklave oder Knecht eines anderen.

Deswegen hat das Eigentum einen so hohen Stellenwert bei den Menschenrechten. Aber wir begeben uns damit jetzt in das Gebiet des politischen Staates, weil der Staat soll dieses Eigentum schützen. Und er macht jetzt Gesetze. Also er soll zum Beispiel Gesetze machen, dass dieses Land dann auch vererbt werden kann. Das sind also Recht- und Machtverhältnisse. Das Ganze lebt also in dem Rechtsleben der Menschen, in dem Rechtsempfinden der Menschen, wird gerade in Virginia so empfunden:

"Ja, das ist richtig, weil das sichert unsere Zukunft."

Also man hofft, dass diese Gesetze den Menschen entsprechen und eben auch den Menschenrechten entsprechen. Aber selbstverständlich, und das ist auch in der Französischen Revolution so, man denkt gar nicht darüber nach. Aber dieses, Eigentum an Land, das soll selbstverständlich verkäuflich sein! So macht man die Gesetze dann auch!

Ungewollte Dynamiken durch gut gemeinte Gesetze 0:20:02

Das hat Folgen. Also man merkt, da sind aber die irdischen Interessen jetzt drin und diese Folgen muss man verstehen, weil man kann Gesetze machen - aber in der Folge stellt sich eine Dynamik ein, die man gar nicht gewollt hat, die genau das aufhebt, was man eigentlich erreichen wollte! Also eigentlich, um ein Gesetz zu machen, kann ich das nicht nur aus irdischen Interessen heraus machen, ich muss auch eine Einsicht in das geistige Wesen des Menschen bekommen.

Menschenrechte sind Abwehrrechte gegen den Staat 0:20:43

Und hier liegen große Erkenntnisse voraus, auch Herausforderungen. Also eigentlich brauchen wir ein Geistesleben, das in der Lage ist, eine Einsicht in das geistige Wesen des Menschen überhaupt zu ermöglichen. Die Menschenrechte, sie sind ja dem geistigen Wesen des Menschen zugeschrieben und sind nicht Bestandteil des Staates, sondern sie sind Abwehrrechte gegen den Staat.

Sie müssen also immer geistig angegriffen werden, und das heißt, eigentlich ist die Empfindung da:

"Der Mensch ist mehr als ein rein irdisches Wesen, der ist schon da, bevor er geboren wird."

Das liegt in der Empfindung. Aber ich werde gleich zeigen, es wird nicht wirklich so artikuliert. Man richtet sich sehr stark auf den rein irdischen Bereich, und der hat mit dem politischen Staat zu tun.

Besitzergreifen - Rechtsleben ist ein rein irdisches Element 0:21:46

In den letzten Seminaren sind wir darüber auch sehr stark, dass eben das Rechtsleben bei Steiner beschrieben wird als das rein irdische Element. Das hat einen Hintergrund.

Also im rein Irdischen geht es tatsächlich um die Aneignung von Dingen oder das Besitzergreifen. Da ist so eine Geste. Also im Begreifen ist auch eine Besitzergreifen.

Und das ist auch auf der anderen Seite unser Denken: Da geht es um Aneignung von Wissen, an dem Pol. Wir wollen eine Sache auf den Begriff bringen. Das ist auch so eine Geste, die wir auf dem Boden des rein irdischen Lernens ausbilden können, Dinge klar auf den Begriff zu bringen.

"Ich" und "Welt" stehen sich als Gegensatz gegenüber 0:22:38

Und dadurch entsteht eben der Gegensatz von Ich und Welt. Ich bringe die Dinge auf den Begriff. Gleichzeitig steht mir die Welt gegenüber. Und die große Frage ist nun: Welche Verbindung besteht zwischen Ich und Welt?

Und darüber haben eben gerade die Philosophen der Aufklärung sehr viel nachgedacht. Genau die Philosophen, die dann auch die Menschenrechte artikuliert haben. Und Philosophen kommen dann auf solche Begriffe wie eine allgemeine Ichheit Also das Ich des Menschen liegt in einem geistigen Wesen, und in diesem geistigen Wesen ist eigentlich auch die Welt begründet. Aber die Welt, die auf Sinneswahrnehmung beruht. Dadurch, dass ich hier auf dem Erdenleben bin und mir die Welt so gegenüberstellen kann, dadurch kann ich auch Persönlichkeitsbewusstsein entwickeln, und zwar ein Bewusstsein, das auf seine Menschenrechte beharrt. Wenn ich nämlich kein Persönlichkeitsbewusstsein habe, kann ich auch keine Menschenrechte artikulieren. Ich muss mich aus meiner selbstgewählten Unmündigkeit befreien. Aber das hat mit dem Ego zu tun.

Und einer der großen Philosophen ist Immanuel Kant, der genau das formuliert hat. Für Kant war aber das Problem, dass dieser obere Bereich, der ein geistiger Bereich ist, so unmittelbar dem denkenden Erkennen gar nicht zugänglich ist. Aber man könnte darauf schließen. Das heißt, dieser Bereich liegt im Transzendenten - also wir sehen in der Welt die Dinge, die werden uns durch die Sinneswahrnehmung vermittelt. Aber was diesen Dingen zugrunde liegt, da komme ich nicht dran. Also das Ding an sich, das liegt in einer transzendenten, über der irdischen Welt befindlichen Welt. Aber ich kann nur darauf schließen. Ich kann die nicht beobachten. Also das Ding an sich ist nicht zu erfassen. Und auch die Wirklichkeit meines eigenen Ich-Wesens liegt im Transzendenten. Da kann ich auch nur drüber schließen.

Der Mensch ist eine freies Wesen 0:25:12

Und jetzt denken wir uns mal, dieser Immanuel Kant wäre dem Goethe begegnet. Ich glaube, er ist nie dem Goethe begegnet, weil er nie aus Königsberg rausgekommen ist. Und ich glaube, Goethe ist nie nach Königsberg gereist. Aber nehmen wir mal an, er wäre diesem Goethe begegnet und hätte ihn jetzt so gesehen: Ah, da ist der Goethe! Und dann gibt es den Goethe an sich. Also der ist ja die Erscheinung des Goethes. Und dieser Goethe, der hat auch ein transzendentes Ich, genauso wie ich. Und das liegt eigentlich jedem Menschenwesen das denken kann zugrunde, dass das so ein transzendentes Ich vorhanden ist. Und aus diesem Transzendenten leitet er dann die Freiheitsrechte, die Freiheit des Menschen, ab. Der Mensch ist ein freies Wesen. Das ist wie eine Setzung.

Und die Gleichheit, der Staat, das ist sozusagen das rein irdische Element - ja, das muss durch den Staat geschützt werden, damit wir uns jetzt nicht im Leben ... also wir machen Vereinbarungen, damit wir uns nicht gegenseitig alle umbringen, schützen wir uns durch Rechte. Aber entscheidend ist, dass die Freiheit des Einzelnen immer gewahrt ist.

Immanuel Kant: Freiheitsrechte sind Abwehrrechte 0:26:33

Und aus dieser Freiheit leitet Kant die Menschenrechte ab. Und deswegen artikuliert er:

"Freiheitsrechte sind Abwehrrechte des einzelnen Menschen gegenüber dem Staat."

Und da liegt jetzt natürlich ein Problem:

"Kann der Staat eigentlich diese Rechte schützen, wenn er selbst doch Adressat dieser Rechte ist? Nämlich abzurechnen, dass Regierungsvertreter übergriffig werden und die Freiheit des Menschen in Frage stellen"

- das wussten die damaligen Menschen sehr gut. Diese Erfahrung haben sie gehabt, dass es immer Eliten gab, die die Tendenz haben, den Staat in ihre Dienste zu stellen und damit die anderen zu Knechten ihrer Interessen zu machen. Und dem wollte man etwas entgegenstellen. Aber die Frage ist:

"Wie gelingt es, dass das nicht unterlaufen wird? Und legt man nicht eventuell selbst durch nicht gründlich durchdachte Rechte, also festgelegte Rechte oder Gesetze, die Grundlage dafür, dass die Sache sich wieder selbst negiert?"

Und da ist die Sache mit dem Eigentum, die ja von Anfang an auftaucht. Dieses Eigentum, das rutscht natürlich gleich runter in den Bereich des Irdischen. Denn da geht es um materielle Interessen. Jeder, also der Landbesitzer, hat einfach ein materielles Interesse an diesem Land. Und das ist ja auch nicht unberechtigt, solange er es bearbeiten will und damit Leistungen für andere erstellen will. Aber es kann vererbt werden. Man hat ja noch einen Grund, aber auch verkauft werden! Besser: Insbesondere kann es aber auch verkauft werden!

Land wird zur Kapitalanlage weil man es vererben und verkaufen kann 0:29:05

Heute haben wir ein Problem. Viele Biohöfen haben das Problem, dass die Kinder, oder eines der Kinder nicht mehr den Hof übernehmen will. Und dann entstehen vielleicht noch hohe Kosten für die Altersversorgung usw. Dann verkauft man den Hof. Man bekommt heute sehr, sehr viel Geld, und zwar das Geld, wenn man heute Land verkauft, hat das bestimmte Gründe, der Verkaufswert des Landes liegt weit, weit über dem Ertragswert. Also das, was ich durch Arbeit an dem Land erzielen kann. Und dann kaufen dieses Land natürlich große Agrarholdings. Da stehen dann sehr reiche Handelsketten dahinter. Der Anteil wird immer größer, weil das ist eine Kapitalanlage.

Wenn Gesetze die Gleichheit (versehentlich) aufheben: Spekulation, Rendite Subventionsabschöpfung und Kaufzwang - aber kein wirklicher Mehrwert 0:30:07

Aber gleichzeitig muss es natürlich auch etwas bringen. Dann spezialisiert man sich zum Beispiel auf Energiesaaten. Man kauft das für irrsinnige Preise, weil es eine Wertanlage ist. Dann macht man aber etwas, was wiederum doch einen möglichen Ertrag für die Dauer, die man das Land hat, erzielt, weil irgendwann will man es vielleicht zu noch höheren Preisen verkaufen. Und diese Energiesaaten rechnen sich nur durch die Subventionen. Das heißt, die großen Agrarholdings und auch die Einzelunternehmer, die wirklich sehr viel Land haben, deren Geschäftsmodell ist die Subventionsabschöpfung.

Weil die Gesetze sind wiederum so gemacht und das ist ein Wahnsinn, weil eigentlich kann man zeigen, dass der Energieinput in etwa dem Energieoutput entspricht. Wenn wir jetzt E5 oder E10 tanken, wo wir ja verpflichtet sind, denn das Zeug muss ja irgendwie verkauft werden. Würden wir nur reines Biodiesel oder Biosprit ... es wird vielleicht auch nicht gehen, aber ich glaube, es würden viel weniger Menschen abnehmen. Also das sind immer die Gesetze, die die Nachfrage dafür schaffen. Aber diese ganzen Mechanismen, die heben die Gleichheit eben wieder auf. Und jetzt geht es noch weiter.

Geitesleben ist eine Sache des Staates geworden - Antastung der Würde des Menschen 0:31:37

Jetzt haben wir Entwicklungen, die dazu führen, dass das Geistesleben selbst immer mehr eine Sache des Staates geworden ist. Also Geistesleben entsteht nicht mehr durch freie Bürger untereinander, die sich frei verständigen, sondern der Staat sagt:

"Ich beaufsichtige das Geistesleben. Ich bin auch dafür zuständig, dass die Fähigkeiten entwickelt werden, damit möglichst tüchtige Bürger unseres Landes entstehen, die dann auch dazu beitragen, dass der Staat wiederum möglichst viele Steuern bekommt durch die Tüchtigkeit. Also soll alles der Staat machen."

Artikel 7 des Grundgesetzes:

"Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates."

Also ich sage im Paragraph 1 wird die Würde beschrieben. In Paragraph 7 steht: Das ist kein Grundrecht, das ist etwas, was eigentlich die Würde des Menschen in Frage stellt. Und das machen sich die Menschen nicht klar. Also überall haben wir solche Dinge, wo die Dinge nicht wirklich durchdacht sind, weil man die Dynamik nicht kennt, weil man eigentlich auch dieses geistige Gebiet überhaupt nicht mehr versteht.

Land darf keine Ware werden und ein Recht ist keine Leistung 0:33:00

Man kann ja nur darauf schließen, dass deutlicher wird: der Bereich, der jetzt in der Neuzeit immer mehr sich vordringt, ist der Bereich des Wirtschaftslebens, der sich auch durch die Technik immer mehr vernetzt.

Jetzt werden die Fähigkeiten ausgebildet, jetzt ist das Land da, jetzt kann ich an dem Land Arbeit aufwenden - da muss ich eine Leistung erstellen. Und was dann daraus erzeugt wird, das kann ich im Wirtschaftsleben verkaufen, das wird zu einer Ware.

Und das hat auch eine Berechtigung, weil es trifft auf das Bedürfnis von anderen Menschen. Und die das kaufen, erstellen in der Regel eine Gegenleistung. In der Regel, es sei denn, sie werden aus anderen Verhältnissen heraus subventioniert.

... Also unsere Leiblichkeit ist bedürfnisbedürftig, und da sind wir noch tierähnlich, weil jedes Tier hat auch Bedürfnisse. Jetzt sagt man aber auch: Das Land kann verkauft werden. Und damit macht man das Land zur Ware. Aber eigentlich ist es ein Recht, was gesetzlich so bestimmt ist. Und jetzt sagt man: Dieses Recht hat auch einen Wert, aber ein Wert kann nur die Leistung haben, die jemand erstellt. Ein Recht ist ja selber keine Leistung. Und dieser Wert, der gründet eben in einem geistigen Wesen des Menschen. Und die Frage ist:

"Schaffen wir ein Wirtschaftsleben? Können wir ein Wirtschaftsleben entwickeln, was sich so gestaltet, dass wir immer darauf hin arbeiten, welche ... was steht hinter dem was ein Mensch tut für uns, sodass wir es auch so entgelten können, dass eben dieses Menschenwesen sich durch die Gegenleistung, die es von uns erhält, würdig in die Welt hinein stellen kann. Das wäre eine Bewusstseinssache."

Aber stattdessen sollen die Rechte Wert haben. Sie haben aber keinen wirklichen Wert, weil sie ja nicht aus dem geistigen Wesen des Menschen hervorgehen, sondern sie gehen aus der Begierde, aus dem, was von unten her aufsteigt, hervor, was mit der Tiernatur des Menschen zusammenhängt. Also es sind Scheinwerte! Das geht wunderbar. Ich bewerte das Recht, weil ich das Interesse habe, dieses Land vielleicht später noch teurer zu verkaufen.

Kant und Goethe: Abstrakte Gedanken ohne Wirklichkeit versus Gedankenleben 0:35:48

Jetzt möchte ich wieder mit dem Goethe kommen. Goethe war ja zu Kants Lebzeiten ein Skeptiker von Kant, weil er wusste, was. Er wusste wir bilden hier oben Gedanken. Gut, aber das sind abstrakte Gedanken. Und diese Gedanken, die haben eben keine Wirklichkeit. Also wo suche ich denn die Wirklichkeit des Gedankens? Und Goethes Natur war so, dass er wusste: Es gibt ein Gedankenleben. Es gibt ein Gedankenleben, und diese Gedankenleben, ich habe es jetzt mal bildlich hier dargestellt, das die Wirklichkeit hat, das ist im Umkreis des Menschen.

Und ich, Goethe, kann da eintauchen und kann aus diesem Gedankenleben, aus diesem Lebendigen heraus etwas heraus gestalten. Ich kann es selbst wieder in die Abstraktion bringen. Aber eigentlich ist mir die Abstraktion unangenehm. Die will ich immer wieder überwinden, weil die hat keine Wirklichkeit.

Und er wusste: Dieses Gedankenleben, was man entwickeln kann, das wurzelt auch in der allgemeinen Menschenwesen selber. Aber das ist alles sehr lebendig, und das ist in einer Region, da verliert sich unser Bewusstsein. Wir können es eben so schwer erfassen, weil mit unserem irdischen Bewusstsein wollen wir eben alles festziehen, wollen es auf den Punkt bringen, abstrakt werden lassen.

Also Goethe hat ein Geistesleben erzeugt, das aus der Freiheit, aus der wirklichen Freiheit des Menschen erfolgt. Und Kant war mit seinem Denken ... der hat das abstrakt formuliert, aber der kam nicht in die Wirklichkeit der Freiheit rein.

Schiller, der Schüler von Kant, war ein idealer Spiegel für Goethe 0:37:38

Jetzt gab es aber eine Persönlichkeit, die für Goethe, als er sie dann wirklich kennengelernt hat, ungeheuer wichtig war. Es war sehr wahrscheinlich die wichtigste Persönlichkeit seines Lebens, zumindest was seine geistige Arbeit betraf. Und das war Friedrich Schiller. Und der kam von Kant, der hat den Kant durchdacht und verwandelt. Schiller konnte sozusagen ganz stark auch in die Abstraktion runtergehen und aus der Abstraktion denken. Aber er konnte sich ganz auf das einlassen, was Goethe beschrieben hat. Also er tauchte ganz ein und konnte es dann mit seiner Art des Denkens spiegeln, und das konnte eben Goethe nicht. Und deswegen war er so interessiert, dass Schiller ihn spiegelt im Denken. Also entspann sich jetzt ein zehnjähriger Dialog zwischen den beiden. Goethe, war es immer ungeheuer wichtig war, denn Goethe hat gemacht, dass Schiller es beurteilt. Und Schiller hat Goethes auch seine Werke zur Verfügung gestellt, sie waren aufeinander angewiesen.

Und dann, nach zehn Jahren Schiller und Goethe, war das eine Tragik. Ihm fehlte derjenige, der ihn spiegelt. Steiner sagt, da bewirkt etwas ... da wirkt etwas durch die beiden hindurch. Und jetzt sage ich mal im Prinzip: Goethe konnte nicht die Dreigliederung des sozialen Organismus artikulieren, aber er konnte sie in Bildern, im Märchen, in einer bildhaften Weise beschreiben. Aber Steiner taucht in diese Art ein und merkt: Wenn wir das Eigentumsrecht denken.

Eigentumsrecht im Fluss des sozialen Lebens 0:39:42

Wir müssen es auf solch einem lebendigen Denken heraus, was Goethe und Schiller entwickeln - da können wir ein Eigentumsrecht daraus formen, das nicht ein Abstraktes ist, sondern das den Lebensverhältnissen angepasst ist. Und das nennt er den Kernpunkten: Eigentumsrecht im Fluss des sozialen Lebens.[3]

Also man merkt, da wird etwas aus dem Geistigen herausgegriffen. Und das hieße jetzt eben: Das Eigentum ist eine erweiterte Leiblichkeit. Wir brauchen Eigentum im Leben, wir müssen ausschließen können. Aber wenn das Leben zu Ende geht, müssen wir gucken, wie der Übergang gestaltet wird. Nicht, dass das Eigentumsrecht am Ende zur Grundlage der Knechtschaft für andere wird. Das wollten doch die freien Bürger von Virginia verhindern.


Jetzt muss ich doch noch mal gucken, den unteren Bereich angucken, weil der wird immer dominanter heute. Also die Frage ist: Wie kommen wir zu einem Gedankenleben?

Exkurs in die Geheimwissenschaft im Umriß von Rudolf Steiner 0:40:49

Und jetzt möchte ich einen Exkurs machen. Meine Frau hat darüber geschimpft, (Anmerkung: ... dass ich alles in diese PowerPoint-Bilder bringe, denn es wird dadurch das Geistige ja völlig in die Abstraktion gebracht) weil ich ja alles hier in diese Bilder mache. Also es ist ja völlig in die Abstraktion gebracht. Aber ich mache jetzt einen Durchgang durch die Geheimwissenschaft, weil ich will nur was zeigen.

Es geht sozusagen mir eigentlich nur darum zu deuten, dass Steiner immer, wenn er in den Lebensbereich geht, Rhythmen formuliert und dass die Rhythmen verstanden werden müssen. Die Rhythmen tragen unser Leben, und die ganze Geheimwissenschaft im Umriss, die ja zunächst mal, wenn man unvorbereitet liest, ungeheuer merkwürdig ist. Aber es sind Beschreibungen von Rhythmen.

Alter Saturn 0:41:41

Also da spricht er vom Alten Saturn, da tritt ein Weltkörper in Erscheinung, der nur aus Wärme besteht. Und dann gibt es da ganz viele Unterrhythmen. Da gehe ich aber jetzt nicht durch, das wird so lang, und dann geht das wieder zurück in ein Pralaya. Also es tritt etwas in Erscheinung und geht wieder in die Unendlichkeit, verschwindet aus dem sichtbaren Raum.

Alte Sonne 0:42:08

Und dann kommt die Alte Sonne. Und da tritt nicht nur die Wärme auf, das ist in einem ersten Zyklus, sondern im nächsten Zyklus tritt ein Element dazu, das er die Luft nennt. Und dann zieht sich das wieder zurück in den Pralaya.

Alter Mond 0:42:24

Und dann kommt der nächste Schritt, der nächste Rhythmus: Alter Mond. Und jetzt tritt neben der Luft auch noch das Element des Wassers auf. Und jetzt müssen Sie wissen, da gibt es ganz viele Unterrhythmen. Das geht nicht einfach mal so, sondern da entsteht unendlich viel. Steiner beschreibt sehr viel, aber auch nur im Umriss, weil er weiß, wie viele Rhythmen da sind. Aber mir ist so das Bild gekommen: Wenn man in diese Rhythmen eintaucht, wenn man das lernt und das ist sehr schwer ... wir stehen alle am Anfang in dieses rhythmische Element ... , wenn man zum Beispiel in der Musik Stücke hört, die sind sehr komplex, aber es klingen ganz viele Rhythmen zusammen und ergeben trotzdem eine Harmonie. Also man ist da in einem Bereich und dann zieht sich das wieder zurück.

Erdenentwicklung 0:43:16

Und dann erst kommt die Erdentwicklung und die steigt runter bis zu der festen Erde. Also dass etwas fest wird, das hatten wir in den vorigen Zuständen nicht. Auf dem alten Mond gibt es Verholzungszustände, aber richtig ins Mineralische hinein, das tritt erst auf der Erde auf. Und das ist die Besonderheit hier. In dieser Phase sind wir jetzt. Also innerhalb dieses Organismus, dieses planetarischen Zustandes, bilden wir selber unsere Leiblichkeit und treten auch in die Erscheinung. Dann werden wir alt und gehen wieder aus der Erscheinung raus. Also ist auch ein rhythmisches Element.

Weltenzeitalter 0:43:57

Aber jetzt gibt es Weltenzeitalter, die aus tritt etwas wieder in Erscheinung bis zu Atlantis, und die Atlantis ist dann wieder untergliedert in sieben untere Rhythmen. Also aus der Atlantis weiß man heute höchstens von Platon oder Homer, also dass da in alten Schriften drüber berichtet wird. Aber die heutige Wissenschaft sagt ja: "Moment mal, wovon spricht der denn? Das kann man noch gar nicht sehen!"

Steiner sagt, geistig kann man es sehen, und es sind Rhythmen. Es tritt etwas in die Erscheinung, und indem es in die Erscheinung tritt, da wirkt ungeheure Weisheit, die das hervorbringt. Und dann geht es wieder aus der Erscheinung heraus, und das, was erschienen ist, da wirken Niedergangskräfte. Also, wenn wir alt werden, wirken in unserem Leib auch immer mehr Niedergangskräfte, und am Ende ist der Leib zerstört. Aber das ist nur der Leib, in dem wir erscheinen. Also muss man sich klarmachen, dass die Niedergangskräfte sich auf das leibliche Element beziehen.

Und jetzt geht es in die Epoche nach Atlantis. Von dem großen Rhythmus ist es eigentlich schon der Beginn eines Niedergangs. Das heißt, eigentlich gehen wir jetzt schrittweise, also die Menschen, die Grundlage des Menschen, geht wieder in Richtung eines Pralaya zurück - aber noch sehr, sehr lange. Aber dieser Bereich ist eben sehr wichtig.

Jetzt kommt aber wieder ein Aufbauprozess, und dann spricht er von einer Urindischen ... man findet dann schon auch Hinweise in der äußeren Geschichte. Urpersische Epoche, die ägyptische Epoche. Und dann, sehr wichtig für diese Frage, die wir heute behandeln mit den Menschenrechten, die griechisch-römische Epoche. Und in diesem ... Entfaltung, dieses Rhythmus, wird wieder Weisheit eingeschrieben.

Überwindung des Niedergangs Dank dem Mysterium von Golgatha 0:46:10

Und jetzt beginnt der Niedergangsbereich. Würde diese weitere Entwicklung, sagt Steiner, nicht ein großes Ereignis stattgefunden hätte, hätte die Menschheit keine Möglichkeit, ihre Entwicklung weiterzuführen. Und das ist das Mysterium von Golgatha: Tod und Auferstehung Jesus Christus - ein geistiges Ereignis. Der Tod wird überwunden. Und diese Überwindung des Todes, das ist jetzt die große Herausforderung für uns. Also, das beginnt jetzt in der gegenwärtigen Epoche mit den Niedergangskräften, gleichzeitig die Todeskräfte verstehen zu lernen.

Atlantische Epoche: Ungeheurer Kulturimpuls in China durch Luzifer 0:46:59

Jetzt taucht etwas auf, was mit unserem Thema zusammenhängt: Ost und West. Steiner beschreibt zum dritten Jahrtausend in der europäischen Entwicklung, wo die ägyptische Kulturepoche war, da wäre in China ein großes Ereignis stattgefunden hat, was mit der Entfaltung von einer ungeheuren Weisheitskraft zusammenhängt. Und parallel jetzt in der Gegenwart kommt ein polares Ereignis. Also es spiegelt sich um dieses Mysterium von Golgatha.

Das sind wichtige Sachen, aber sie sind, wenn sie so in ihrer Einseitigkeit auftauchen, nicht unbedingt erfreulich. In China wirkt etwas aus der atlantischen Epoche, diese ungeheure Weisheit, die da entfaltet wurde, die entfaltet sich in China durch eine Persönlichkeit, Steiner nennt es, er spricht da von einer Inkarnation eines hohen geistigen Wesens, er nennt es Luzifer, das eben ganz stark mit der Weisheit verbunden ist, aber eigentlich auf dem Mondenzyklus nicht ganz das Ziel erreicht hätte, was es erreichen sollte und jetzt die Menschen braucht, um das nachzuholen. Es ist ein ungeheuer umfassendes Wesen. Und das gibt in der chinesischen Kultur einen ungeheuren Kulturimpuls. Aber er ist wie rückwärts gewandt.

Niedergangskräfte der Atlantis äußern sich durch die bevorstehenden Inkarnation Ahrimans 0:48:45

Es wird atlantische Weisheit noch mal wiederholt, und parallel tritt jetzt etwas auf, und das hat mit den Niedergangskräften in der Atlantis zu tun, das sich jetzt in der Gegenwart geltend macht. Und da spricht Steiner: Wir sind jetzt gerade in einer Zeit, wo die Inkarnation Ahrimans bevorsteht, und das hängt mit den Kräften des Todes zusammen.


Jetzt muss ich das noch mal verrücken (die Folie der Präsentation), weil jetzt kommt also, jetzt muss man erst mal sehen. Die siebte, noch nicht zu erreichen ... Steiner sagt (sinngemäß):

"Es gibt noch weitere Epochen in diesem Zyklus. Die siebte Epoche ist die amerikanische Epoche. Da werden aber die Niedergangskräfte am stärksten sein."

Jetzt kann man natürlich sagen: Also, entschuldigen, wie kann man so etwas wissen? Aber ich sage mal so: Ich bin jetzt 60 Jahre. Für mich ist es nicht so schwierig nachzuempfinden, dass ich in 20 oder 30 Jahren nicht mehr da sein werde. Dass da sozusagen das, was meine Leiblichkeit ist, immer gebrechlicher wird und sich auflöst. Die Frage ist nur, was das für mein geistiges Wesen bedeutet?

Und dazwischen ist jetzt noch die slawische Epoche. Also man merkt, dieses amerikanische, was von der siebten Epoche, da wirkt etwas wie herein aus der Zukunft.

Taotl - Schwarze Magie aus den mexikanischen Mystrien 0:50:17

Jetzt bringt Steiner etwas, was kaum jemand heute kennt. Er sagt, es gibt auch mexikanische Mysterien, und die waren zurzeit des Mysteriums von Golgatha ungeheuer stark. Und die greifen etwas aus der Atlantis wieder auf. Da gab es die höchsten Mysterien, die nennt er die Tao-Mysterien, wie er auch heute noch in China, ... Tao Te King ... also dieses Kulturgut lebt in der Erinnerung. Und es gab jetzt in den Niedergangszeiten ein Abkömmling, ein hohes geistiges Wesen in Mexiko, der Taotl. Da steckt das Tao drin und der hätte schwarzmagische Mysterien begründet. Die eben darauf beruhen, auf Morden, auf Menschenopfer, grausame Menschenopfer. Der Eingeweihte wurde durch das Ermorden eines Menschen bei lebendigem Leib zu bestimmten Erlebnissen gebracht. Und dadurch, durch diese Art der Erlebnisse, wurde überhaupt etwas veranlagt, was mit den Kräften der Mechanisierung in der Gegenwart zusammenhängt.

Aber dieser größte Eingeweihte dieser Mysterien wurde von einem, da gab es auch Gegenbewegungen gegen diese Schwarzmagischen Gruppen, und da gab es einen großen Führer, der hießt Vitzliputzli und der hat den dann überwunden. Und parallel zu der Kreuzigung auf dem Golgatha-Hügel, wo der "Herr des Lebens" wer "der Weg, die Wahrheit und das Leben" ist, der Herr des Todes gekreuzigt. Also eine enorme Spiegelung, die da Steiner beschreibt. Aber man merkt, da sind Rhythmen ... er macht auf Kräfte aufmerksam, die da wirksam sind. Und warum bringe ich das jetzt alles?

Wie äußert sich Rudolf Steiner über die Menschenrechte? 0:52:34

Na ja, ich habe mich mit den Menschenrechten befasst bei Steiner - wie sieht er das? Und ich bin da auf eine Stelle gestoßen, die würde ich Ihnen gerade gern mal vorlesen. Also, er schreibt da:

"Ich habe über den gründlichen Gegensatz zwischen Westen und Osten im vorigen Jahr von den verschiedensten Gesichtspunkten aus gesprochen. Habe sie zum Beispiel aufmerksam darauf gemacht, wie der Westen über das Geburtsproblem und die Forderung nach Menschenrechten spricht."[4]

Und jetzt also eine Aussage, die sich auf das Jahr 1916 bezieht. Das ist jetzt in dem Vortrag vom 13.10.1917. Und wenn man jetzt nachguckt, was meint er da? Dann stößt man auf den Vortrag vom 24.09.1916. Und da werde ich gleich was zu sagen. Und da habe ich nämlich nachgeguckt, wie spricht er genau über die Menschenrechte? Er spricht eigentlich gar nicht da über die Menschenrechte, sage ich Ihnen gleich. Jetzt beschreibt er aber weiter:

"Sehen Sie sich die westlichen Weltanschauungen an: Herkommen, Geburt, das ist der hauptsächlichste naturwissenschaftliche Begriff, der dort herrscht. Daher entstand im Westen die Herkommenslehre, die Darwinsche Lehre. Man könnte auch sagen, die Geburten- und Vererbungslehre auf philosophischen Gebiete, auf praktischem Gebiete ist die Anschauung von den Rechten der Menschen."[5]

Dann habe ich danach geguckt, und da fand ich dann erst mal in diesem Zusammenhang erst mal Vorläufer ... also ganz viele, Sachen, die ich jetzt hier in einem kurzen Exkurs eingeführt habe. Ja, jetzt möchte ich noch mal zurückkommen und das, was er da aufsucht, jetzt in der Gegenwart verständlich zu machen, wie das mit der Frage der Menschenrechte zusammenhängt.

Der Löwe als Vermittler zwischen Adler und Stier 0:54:41

Es gibt sozusagen den Adler. Da entwickeln wir ein Gedankenleben, das sich in die Lüfte erhebt. Und dem gegenüber steht die Stoffwechselregion. Und in alten Zeiten hat man sie mit dem Symbol des Stiers beschrieben. Und es ist interessant, es gibt in England einen Künstler[6], der von 1921 bis 1975 gelebt hat, und der hat einen Minotaurus gestaltet. Schauen Sie sich mal diesen Minotaurus an! Diese geballte Kraft, aber ganz auf die Leiblichkeit zugewendet. Und wenn man genau hinsieht, der hat auch einen erigierten Penis. Also es ist alles auf das untere Zentrum konzentriert.

Und dann gibt es etwas ... vor 35.000 Jahren, schätzt die Wissenschaft, in einer Höhle in Asselfingen (Schwäbisch Alb) in einer Höhle, hat man so eine 32 Zentimeter hohe Statue gefunden, einen Löwenmenschen. Das sind Polaritäten, und das hat mit dem unteren Menschen zu tun.

Steiner beschreibt nämlich: Der obere Mensch, der Kopforganismus, der ist weitgehend entwickelt, der ist veranlagt worden auf dem Alten Saturn. Da muss zwar auch eine Entwicklung stattfinden, aber was wirklich verwandelt werden muss, ist der untere Leib. Und das hat mit dem Löwen und dem Stier zu tun - im Bilde gesprochen. Also der Löwe hängt nämlich mit dem mittleren Menschen zusammen. Aber auch der mittlere Mensch muss entwickelt werden. Und dazwischen steht eben der Mensch, das sogenannte Viergetier, das auch in alten Zeiten in der Sphinx in anderer Form wieder auftritt.

Das Triebproblem und das Glücksproblem des Westens 0:56:33

So, jetzt der Westen. Jetzt beschreibt Rudolf Steiner in diesem besagten Vortrag vom September 1916: Der Westen hätte eben zwei Probleme zu lösen. Das erste wäre das sogenannte Triebproblem, und das Triebproblem würde in dem Glücksproblem münden. Also, warum mündet das Triebproblem in dem Glücksproblem?

Jetzt denken Sie an die Erklärung von Virginia. Ich habe es noch eingeblendet:

"Das Erstreben und Erlangen von Glück und Sicherheit."

Der westliche Mensch will Glück und Sicherheit im Leben haben. Aber er bezieht es aufs irdische Leben. Hier im irdischen Leben will ich erfolgreich sein, will durch meine Leistung groß werden. Mein Leben soll glücken, und letztendlich drückt sich das durch Reichtum aus. Bei einigen ist es vielleicht aber gar nicht so klar, woher der Reichtum kommt? Und das zweite Problem, das das Problem der Sinneswahrnehmung. Haben wir schon bei Kant gesehen. Der moderne naturwissenschaftliche Weltmensch reduziert die ganze Welt auf die Sinneswahrnehmung. Und dieses wiederum sei mit der Frage der Geburt oder der Herkunft verbunden. Und wenn ich jetzt den Menschen nur als sinnliches Wesen, als rein irdisches Wesen angucke, dann gucke ich ihn mehr oder weniger in seiner Tiernatur an. ... Wenn ich ein Viehzüchter bin ... waren ja viele, dann denke ich:

"Welche Rasse ist denn die beste?"

Also dieses Denken führt in den Rassismus hinein. Das muss man sich klarmachen. Weil es gibt nichts Geistiges. Jetzt ist die Frage: Kann man wiederum die Reaktion darauf, ... nein, es gibt überhaupt keine Rassen - aber das ist eventuell gar nicht naturwissenschaftlich sachlich in der Beobachtung: Es gibt Unterschiede der Menschen! Aber bestimmen sie wirklich sein Menschenwesen? Dafür müsste ich das Problem der Herkunft lösen und müsste wirklich beginnen, das Menschenwesen nicht im Irdischen, sondern im Geistigen zu suchen. Also den oberen Bereich brauche ich dazu. Und Steiner sagt eben, dieses Glücksproblem, das löse ich eben nur dadurch, dass ich das Problem des moralisch Guten lösen kann. Und in unseren letzten Seminaren haben wir, also gerade, wo es darum geht, wo beginnt Rudolf Steiner zum ersten Mal über die Dreigliederung zu sprechen, 1917 vor Studenten, Akademikern in Zürich, und er zeigt eben, dass es wichtig ist, in dieses Bereich des moralisch Guten hinein zu kommen. Aber dann muss ich bestimmte Erkenntnismethoden für ausbilden. Die sind aber nicht entwickelt. Und die Frage der Geburt und Herkunft, die muss ich eben in der geistigen Herkunft lösen. Also damit muss ich die Frage der Vorgeburtlichkeit stellen. Erst dann komme ich dazu, Gründe zu finden, auf denen ich das Menschenrecht wirklichkeitsgemäß artikulieren kann.

Und jetzt der Osten. Der Osten hat meiner Meinung nach sehr viel mit diesem Löwenmenschen zu tun von der Veranlagung. Also Steiner beschreibt das zwar nicht, aber das habe ich dazu gefügt. Er schreibt jetzt erst mal, wie der Osten sehr stark mit dem Problem des Todes ringt. Und die Todeskräfte erlebt er gerade von Westen kommend. Aber die Frage des Problem des Todes hängt eben auch damit zusammen: Ja, was bin ich denn, wenn ich diesen Leib abgelebt habe? Lebe ich dann noch? Solowjow zum Beispiel sagt dann ja, ... ähnlich wie bei Thomas von Aquin ... das Leben hätte ja keinen Sinn, wenn es kein Leben nach dem Tod gäbe und ich nur ein irdisches Wesen wäre, dann wäre ich ja gar nicht vom Tier zu unterscheiden. Und deswegen glaube ich an das Göttliche. Und da ist man im Entschluss. Auch da ist man noch im Gedankenleben, das auf ein Göttliches schließt.

Das Problem des Bösen und die Flucht in geistige Gefühle 1:00:26

Und jetzt das zweite Problem, das der Osten löst bzw. vierte Problem in dieser Reihe ist das Problem des Bösen. Wie komme ich mit dem Bösen in der Welt, das objektiv vorhanden ist ... also, wenn man die gegenwärtigen Verhältnisse beobachtet, wer nicht sagt, es gibt ein Böses in der Welt, der schaut nicht in die Welt! Der Osten empfindet das gerade in der jetzigen Situation besonders stark! Wie löse ich das Problem des Bösen? Und das hat mit dem Sündenproblem zu tun.

Und da ist auch so eine Tendenz: Lieber gar nicht sündig werden. Lieber ganz zurück in die geistige Welt. Also eigentlich verdunkelt sich der Bereich: Ich will nicht rein. Ich gehe sozusagen in eine geistige Welt, entwickle religiöse Gefühle an den Fragen, aber gehe nicht wirklich in die Verwandlung rein.

So, jetzt ist aber für den Westen diese geistige Welt auch ... der Westen hängt eben sehr stark mit dem Triebproblem zusammen. Also, wir haben ein Gedankenleben, und wenn ich nur ein Gedankenleben abstrakt habe, richtet sich meine Triebnatur darauf, und ich unternehme etwas in der Welt. Aber das Gedankenleben hat dieses ergreifende Besitz ergreifen wollen.

Und jetzt kommen diese Zerstörungsimpulse, diese Besitzergreifungsimpulse, die kommen aus dem Stier, aus dem Taurus. Also in diesem Zusammenhang fand ich es sehr interessant, dass Bundeswehrsoldaten darüber diskutierten, wie man mit der deutschen Taurus-Rakete die Brücke von Kertsch im Osten zerstört. Also, bitte, der Name rein: Der Stier, der unverwandelte Stier. Also, da muss was verwandelt werden.

Weil ich ja nicht nur auf Rudolf Steiner, sondern ich finde, man muss auch ein bisschen in die moderne Literatur reinschauen. Ich habe da vor einiger Zeit mir ein Buch besorgt von Rudolf Brandner, das ist noch ein lebender Philosoph, der ist1955 geboren. Das Buch heißt: Die Ideologie der Menschenrechte und das Ethos des Menschseins. Und was ich interessant fand, dass dieser Brandner Philosophie, Psychologie und Indologie studiert hat. Also er spricht Sanskrit. Er hat auch in Indien gelernt, habe ich gesehen. Er hat aber über Aristoteles promoviert. Also er ist wirklich ein ausgezeichneter Kenner. Und er hat über Heidegger, über den philosophischen Begriff der Geschichtlichkeit habilitiert. Hat sich dann aber vor 20 Jahren aus der Uni wegen dieser starken Restriktionen herausgezogen. Also interessante Persönlichkeit, aber eigentlich, der Haltung nach müsste ich ihn in den Osten stellen von der Denkhaltung. Aber er reflektiert das westliche Denken und auch das Denken in seinen Vollzugsschritten und macht da sehr scharfe Beobachtungen. Er geht auf diesen Kant’schen, der sich anfangs entwickelt hat, Gedanken in der Begründung der Menschenrechte aus der Freiheit rein. Und das ist erst mal positiv. Menschenrechte sind Abwehrrechte gegenüber dem Staat. Das sind Freiheitsrechte, die grundlegenden. Das ist aller Ausgangspunkt.

Durch ideologisches Denken werden Menschenrechte von transnationalen Weltstaaten in der Hand kleiner Eliten regiert 1:05:08

Und dann merkt er aber, (Zwischenruf aus dem Publikum ...) ... Kant hat die Freiheitsrechte artikuliert. Kant aus dem Persönlichkeitsbewusstsein heraus als Abwehrrechte gegenüber dem Staat. Also da knüpft er dran an, durchaus, aber jetzt merkt er was: Was passiert in der Neuzeit? Was passiert zum Beispiel durch die UN-Charta 1948? Das ist eine zweiter Phase - Man überträgt jetzt diese Menschenrechte, den Schutz der Menschenrechte an eine transnationale Organisation. Davor hat Steiner auch schon vorgewarnt ... Also eine transnationale Organisation, und die soll jetzt die Menschenrechte bewachen, gewissermaßen. Aber eigentlich ist es eine Art Überstaat, den man jetzt schafft. Also der Überstaat soll jetzt das Menschenrecht schützen, obwohl er aus der gleichen sozusagen Denkhaltung heraus gedacht wird wie der Staat. Und warum sollen jetzt nicht ideologische Gruppen den Überstaat okkupieren, um ihre Interessen wiederum durchzusetzen? Also, und dann zeigt er, es gibt ganz viele Entwicklungen gerade vom Westen, solche überstaatlichen transnationalen Einrichtungen zu schaffen, die aber auf eine Art Weltstaat herauslaufen. Und da er: Das ist alles Ideologie.

Umgeformte Menschenrechte werden in Anspruchsrechte gewandelt -es entsteht eine Therapiegesellschaft 1:06:43

Das hat keine Wirklichkeit, was da formuliert wird, sondern eigentlich werden jetzt schrittweise die Menschenrechte umgeformt. Und sie werden dem Bürger schmackhaft gemacht. Weil eigentlich werden jetzt nicht Abwehrrecht gegenüber dem Staat festgelegt und man versucht, zu gucken, wie kann man die aufrechterhalten? Sondern man kriegt Leckerlis, man kriegt, Anspruchsrechte an dem Staat. Also Grundeinkommen, nennt er zum Beispiel. Es werden alle möglichen Rechte formuliert, die der Einzelne gegenüber der Gemeinschaft einfordern kann. Und was da jetzt durchkommt, darüber wachen eigentlich kleine Eliten. Also das Ganze ideologisiert sich. Und er sagt, das führt auf der Ebene des sozialen Lebens immer mehr dazu, dass wir zu einer Therapiegesellschaft werden.

Und es ist wieder die Freiheitsrechte und das der Grund, woraus die Freiheit erzeugt wird, wird nicht aufgefunden. Warum ich ihn in den Osten verlege? Er reflektiert eben diese ganze alte Weisheit. Er ist da sehr, sehr gut. Aber er findet gewissermaßen keine Verwandlung. Sondern er geht eigentlich wieder zurück an das alte Wissen. Das kann er gut artikulieren, aber es ist kein Verwandlungsmoment da drin, weil er sich mit diesen Fragen der Verwandlungskräfte nicht auseinandersetzt. Und das will eben die Geisteswissenschaft der Anthroposophie. Wirklichkeit erzeugen wir durch Verwandlung. Und da ist jetzt eben die Frage wieder erstmal:

"Wie verwandeln wir unser Denken? Wie entwickeln wir den Adler, der in den Umkreis geht, so wie Goethe das konnte? Wie schaffen wir das? Wie schaffen wir daraus Lichtkräfte zu nehmen, die den Taurus, sozusagen der Erde verbunden, aus der Willensregion, der aus der Blutsregion etwas gründen will, den verwandeln, den durchlichten, dass da eine andere Kraft entsteht? Das heißt, wie entwickeln wir den mittleren Menschen?"

Und das ist eine Frage, die im östlichen Raum auf größes Interesse stoßen würde. Weil der Löwenmensch wird angesprochen, und der Löwenmensch ist eigentlich weiblicher Natur. Und der Löwenmensch, ist wie eine Katze sozusagen. Der Stier ist eben die Polarität zwischen Kopf und Trieb, männlich. Und das weibliche Element, als leibliches Element, ist eben den Innenraum betonend und das Gebären können. Und der mittlere Mensch kann aus sich heraus des Geistes Kind gebären. Deswegen habe ich hier als Bild diese Madonna reingenommen. Das ist ein Bild, was auftaucht in der Geschichte von Raffael, wunderbar gestaltet. Aber man kann diese Motive des Gebärens eines geistigen Kindes schon in den im Mysterium von Eleusis sehen. Da gibt es den Iakchos-Knaben. Aber das ist alles zukünftig.

Durch gemeinsames Wirken im Sozialen das geistige Kind gebären - empfänglich werden für das Hindurchwirken von Höherem 1:10:22

Jetzt in der Zeit des Niedergangs sind wir Menschen aufgerufen, unser Denken so zu verwandeln, dass wir etwas Neues gebären, auch wenn das Äußere niedergeht. Aber um es sozial wirksam werden zu lassen, muss wieder was hinzukommen. Und das ist eben, was Steiner exemplarisch immer wieder gerade in seinen Vorträgen zum inneren Aspekt des sozialen Rätsels beschreibt, anhand dieses Beispiels von Goethe und Schiller, dass nicht der Einzelne aus sich heraus die Kraft hervorbringen kann, die dann Gesellschaft umwandeln wird, sondern es müssen immer zwei oder mehr sein, die etwas in sich entwickeln, die ein geistiges Kind gebären, gleichzeitig empfänglich werden und durch die etwas hindurch wirken kann. Das heißt, es wirkt noch etwas Höheres. Und das hilft dann auch viel mehr Menschen, in eine Verwandlung hineinzukommen.

Das war auch Steiner dann 1923 so wichtig, dass eine geistige Zusammenarbeit zum Beispiel in Zweigen zwischen den Anthroposophen stattfindet, damit diese Qualität erzeugt wird. Aber das ist eben eine enorme Herausforderung, weil jeder ist eben auch daran angerufen das, also wir sind in dem rein irdischen Element angekommen, das heißt, eigentlich sind wir alle Römer, Kopfmenschen, phantasielose Kopfmenschen. Und wir müssen wieder in die Phantasiekräfte eintauchen, die entwickeln, lernen, erst mal sozusagen den Adler entwickeln, der dann auch zur Friedenstaube werden kann. Steiner beschreibt eben die Jordan-Taufe, die Taube ist der verwandelte Adler.

Also, um diese geistige Qualität, wenn die in Mitteleuropa entwickelt wird, die könnte auch dann den religiösen Gefühlen des Ostens etwas entgegensetzen, was er als berechtigt ansehen kann. Weil das ist ein gemeinschaftsbildendes Element, was aber aus dem Irdischen heraus entwickelt wird und nicht aus einem Changieren zwischen alten Gemeinschaften, die noch blutsgebunden sind, und religiösen Idealen, die nicht zusammengebracht werden.

Also dass wir Kräfte aus diesem geistigen Leben herausrufen, und aus diesen geistigen Kräften können wir überhaupt nur den Schutz gegenüber dem übergriffig werdenden Staat entwickeln. Und wenn heute eine Frau Baerbock nach China fährt und einen Xi Jinging über Menschenrechte aufklären will, dann wird er vermutlich es sehr schwer haben, diplomatisch zu bleiben. Weil er wird es ihr nicht abnehmen, weil da ist dieses ganze ideologische bis zur Absurdität gesteigert.

Also aus diesem politischen kommt wirklich nicht das verwandelnde Element. Wir müssen diese neue Kraft entwickeln lernen. Und das ist eben, ja, es ist eine enorme Herausforderung. Aber das würde zu wirklichen Vermittlungen führen. Ja, so weit.

Glossar

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A

ABWEHRRECHT

AMERIKANISCHE EPOCHEAMERIKANISCHE EPOCHE


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

B

BESITZERGREIFEN

BÖSE, PROBLEM DES BÖSEN

  • Das Vorhandensein des Bösen ist eine unbestreitbare Tatsache. Wie löse ich das Problem des Bösen? Das hat mit dem Sündenproblem zu tun. Aber die Flucht in religiöse Gefühle bewirkt nicht die Verwandlung. Auf abstrakte Gedanken richtet sich unsere Triebnatur, aber dieses Gedankenleben hat was Besitzergreifendes. Lösung des Problems, siehe bei 1:10:22 - das Denken muss verwandelt werden | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 1:00:26

BRANDNER, RUDOLF

BUNDESVERFASSUNGSSCHUTZ

  • Der Bundesverfassungsschutz beobachtet gem. Darstellung auf eigener Webseite im Jahr 2024 mit Sorge ein neue Phänomen (auch Phänomenbereich genannt) kritische Stimmen, welche die Legitimität des Staates in Frage stellen. Begriff: Deligitimierung des Staates | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:05:57

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

C


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

D

DARWINSCHE LEHRE

DENKEN, LEBENDIGES

  • Ein Denken, das aus dem Geistigen herausgegriffen wird und sich den Lebensverhältnissen anpasst. Dieses Denken ist nicht abstrakt (Kant) sondern lebendig. Es ermöglicht die Formung eines Eigentumsrechts, das im Fluss des sozialen Lebens steht. | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:39:42

DENKEN, VERWANDELN

  • Entwas sozial wirksam werden lassen, etwas Neues gebären, auch wenn das Äußere niedergeht - da muss man auf das Zusammenspiel von Goethe und Schiller schauen, wo nicht aus dem Einzelnen, sondern das geistige Kind kommt von etwas Höherem, was hindurch wirkt | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 1:10:22

DELEGITIMIERUNG

DING AN SICH

  • Bei Immanuel Kant ist das "Ding an sich" nicht zu beobachten, es liegt in einer transzendenten Welt über der irdischen Welt. Aber ich kann nur darauf schließen, dass es sie gibt. Und auch die Wirklichkeit meines eigenen Ich-Wesens liegt bei Kant im Transzendenten | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:22:38

DREIGLIEDERUNG

  • Rudolf Steiner spricht erstmalig 1917 vor Studenten in Zürich über die Dreigliederung. Um das Glücksproblem zu lösen sei es wichtig in den "Bereich des moralisch Guten" hinein zu kommen. Dafür müssen erst bestimmte Erkenntnismethoden ausgebildet werden | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:56:33

DYNAMIK, UNGEWOLLT

  • Im der irdischen Welt werden Gesetze häufig ohne Einsichten ins geistige Wesen des Menschen gemacht. Das kann ungewollte Dynamiken mit sich bringen, nämlich Konsequenzen die man gar nicht gewollt hat (z.B. Schutz des Eigentums führt zur Grundstücksspektulationen - und das Land, im Falle der Landwirtschaft, steht nicht denjenigen zur Verfügung, die Landwirtschaft betreiben wollen) | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:20:02

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E

EIGENTUM

  • Durch nicht gründlich durchdachte Gesetze legt der Staat die Grundlage, dass sich eine Sache selber negieren kann. Einerseits soll Eigentum ja Freiheit der Subsistenz sichern. Freiheitsrechte leiten sich ab von der geistigen Herkunft des Menschen. Problem: Jedoch rutscht das Eigentum in den materiellen Bereich des Irdischen | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:26:33

EIGENTUMSRECHT IM FLUSS DES SOZIALEN LEBENS

  • Ein Eigentumsrecht, das aus dem lebendigen Denken herausgeformt wird, wie es Goethe und Schiller entwickelten. Es ist kein abstraktes Eigentumsrecht, sondern eines, das den Lebensverhältnissen angepasst ist. Da wird was aus dem Geistigen herausgegriffen, Eigentum als erweiterte Leiblichkeit. Im Buch "Die Kernpunkte der sozialen Frage" nennt sich das: Eigentumsrecht im Fluss des sozialen Lebens | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:39:42

ERDENTWICKLUNG

  • Der Phase der Erdenentwicklung geht die Entwicklung von Alter Saturn, Alte Sonne und Alter Mond voraus. Erst mit ihr geschieht eine Verfestigung ins stofflich- mineralische, vorher nicht. Mit der Erdenentwicklung bildet auch der Mensch die Leiblichkeit | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:43:16

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F

FREIHEITSRECHTE


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G

GEDANKENLEBEN

  • Ein lebendiges Gedankenleben, wie von Goethe beschrieben, das Wirklichkeit hat und im Umkreis des Menschen existiert. Goethe konnte aus diesem Gedankenleben schöpfen und gestalten, im Gegensatz zu abstrakten Gedanken (von E. Kant), die keine Wirklichkeit haben | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:35:48

GLEICHHEIT

  • Immanuel Kant leitet die Freiheitsrechte des Menschen ab aus der Freiheit des Menschen im Transzendenten Bereich. Die Gewährleistung der Gleichheit der Menschen im irdischen Bereich muss durch den Staat geschützt werden. Entscheidend ist die Wahrung der Freiheit des Einzelnen | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:25:12

GLEICHHEIT AUFHEBEN


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H

HALDENWANG, THOMAS


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I

IAKCHOS-KNABE

ICH und WELT

IDIOLOGIE

  • In einem Bild-Interview (2024) sagt Rupert Scholz im Zusammenhang mit der Verfolgung der Deligitimierung des Staates: "Was Frau Faeser hier verfolgt, ist pure Ideologie und verfassungswidrig. Sie delegitimiert die Meinungsfreiheit, das Kernrecht unseres demokratischen Rechtsstaates!" Und dann sagt er sehr deutlich: "Wir gehen hier auf Verhältnisse wie in der DDR zu." | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:08:31

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J


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K

KANTS DENKEN

KAUFZWANG

KRAFT, NIEDERGANGSKRAFT


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L

LEIBLICHKEIT, ERWEITERTE

LÖWENMENSCH

LUZIFER IN CHINA

  • In China wirkt als polares Ergeignis zur Gegenwart Luzifer als Inkarnation eine hohen geistigen Wesens. Das war gem. Steiner im 3. Jahrtausend, zu Zeiten der Ägyptischen Kultur. Es brachte einen ungeheuren Kulturimpuls - aber wie rückwärts gewand. Dieses Wesen hatte während des Mondenzyklus nicht sein Ziel erreicht und braucht jetzt die Menschen zum nachholen | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:46:59

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

M

MEINUNGSFREIHEIT

  • Rupert Scholz kontert in einem FAZ Leserbrief vom 6. April 2024 scharf die Aussage vom Chef des Bundesverfassungsschutzes, Thomas Haldenwang: "Ein Verfassungsschutzpräsident, der behauptet: "Die Meinungsfreiheit ist kein Freibrief", verkennt die maßgeblichen freiheitlichen Grundlagen unserer Demokratie, die naturgemäß auch die Kritik an Regierung und staatlichem Handeln gewährleistet | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:08:31

MENSCHENRECHTE

  • Menschenrechte sind dem geistigen Wesen des Menschen zugeschrieben: "Der Mensch ist mehr als ein rein irdisches Wesen, der ist schon da, bevor er geboren wird." Sie sind nicht Bestandteil des Staates. Sondern Abwehrrechte gegen den Staat | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:20:43
  • Steiner spricht im Zusammenhang von Menschenrechte ... "wie der WEsten über das Geburtsproblem und die Forderun gnach Meschenrechten spricht".

MENSCHENRECHTE, ERKLÄRUNG

MENSCHENRECHTE, UMFORMUNG

  • Die Übertragung von Menschenrechtsfragen an transnationale Organisationen wie die UN haben keine Wirkichkeit. Abwehrrechte gegen den Staat werden in in Anspruchsrechte an den Staat (z.B. Grundeinkommen) umgeformt, die Menschen bekommen Leckerlis. Über das Gesamte wachen Eliten. Auf Ebene der sozialen Lebens entwickelt sich eine Therapiegesellschaft | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 1:06:43

MEXIKANISCHE MYSTERIEN

  • Die mexikanischen Mysterien waren zur Zeit des Mysteriums von Golgatha ungeheuer stark. Sie greifen etwas aus der Atlantis auf. In Mexiko tritt der Taotl auf, Begründer schwarzmagischer Mysterien: Menschenopfer, die Eingeweihten zu bestimmte Erlebnisse führten. Dabei wurden Kräfte der Mechanisierung der Gegenwart veranlagt | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:50:17

MINOTAURUS

MOND, ALTER

MYSTERIUM VON GOLGATHA

  • Steiner sagt, wäre den damaligen einsetzenden Niedergangskräften nicht das Mysterium von Golgatha (das geistige Ereignis von Tod und Auferstehung Jesu Christi) entgegen gesetzt worden, hätte die Menschheit sich nicht weiter entwickeln können. Die Herausforderung unserer Zeit: Die Überwindung des Todes | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:46:10

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PERSÖNLICHKEITSBEWUSSTSEIN

POLARITÄTEN DES MENSCHEN

  • Gem. Rudolf Steiner wurde der obere Mensch, der Kopforganismus, bildlich der Adler, auf dem Alten Saturn veranlagt, und ist heute weitgehend entwickelt. Der untere Leib, bildlich der Stier, ist noch zu verwandeln. Der Löwe hängt mit dem mittleren Menschen zusammen muss auch entwickelt werden. Dazwischen steht der Mensch, das sogenannte Viergetier, das in alten Zeiten als Sphinx auftritt | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:54:41

PRALAYA

PRESSEFREIHEIT


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R

RECHT-UNVERÄUSSERLICH

RECHTSLEBEN (i.S. der Dreigliederung)


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S

SATURN, ALTER

SCHEINWERT

SCHILLER, FRIEDRICH

  • Eine Persönlichkeit, die für Goethe von ungeheurer Bedeutung war, insbesondere für seine geistige Arbeit. Schiller war ein Schüler von Kant und konnte abstrakte Gedanken durchdenken. Aber er konnte sich ganz auf das einlassen, was von Goethe kam | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:37:38

SCHILLER UND GOETHE

SCHILLER SPIEGELTE GOETHE

SCHILLERS TOD

SLAWISCHE EPOCHE

SONNE, ALTE

SOLOWJOW, WLADIMIR SERGEJEWITSCH

  • Wenn es nach dem Tod kein Leben gäbe, würde sich der Mensch nicht vom Tier unterscheiden. Deshalb beschließt Solowjow, geb. 1853 in Moskau, an etwas Göttliches zu glauben. Aber da ist man noch im Gedankenleben, das auf ein Göttliches schließt | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:56:33

SOZIALES RÄTSEL

  • Steiner spricht in seinen Vorträgen zum inneren Aspekt des sozialen Rätsel am Bespiel des Zusammenspiels von Goethe mit Schiller: Es bildet sich etwas Neues, ein Geistiges Kind wir geboren, etwas Höheres. Das hat verwandelnde Kraft für Menschen. Aber sowas kann nicht aus dem einzelnen Menschen alleine hervorkommen | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 1:10:22

STAAT

SUBSISTENZMITTEL

  • Neben dem eigenen Leib benötigt der Mensch auch etwas zum Eigentum, was ermöglicht Subsistenzmittel aus eigener Freiheit zu beschaffen. Deshalb ist der Schutz des Eigentums (durch den Staat) auch so wichtig. Ohne Eigentum wird der Mensch Sklave oder Knecht eines anderen | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:17:25

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T

TAOTL

  • Höchste Mysterien, Tao-Mysterien, aus den mexikanischen Mysterien (stark zu Zeiten des Mysteriums von Golgatha). Taotl war in den Niedergangszeiten ein Abkömmling. Er begründete schwarzmagische Mysterien, die auf grausamen Menschenopfern beruhten, z.B. Menschen bei lebendigem Leib morden bracht edem Eingeweihten Erlebnisse - das hängt zusammen mit den Kräften der Mechanisierung dr Gegenwart | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:50:17

THERAPIEGESELLSCHAFT

  • Zur Gewährleistung von Menschenrechten bedarf es Abwehrrechte gegen den Staat. Durch die Übertragung von Menschenrechtsfragen an transnationale Organisationen entstehen Überstaaten in der Hand von Eliten. Menschenrechte werden in Anspruchsrechte umgeformt und es entwickelt sich eine Ideologisierung. Auf Ebene des sozialen Lebens entwickeln wir uns zur Therapiegesellschaft | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 1:06:43

TODESKRÄFTE

  • Die Überwindung des Todes ist jetzt die große Herausforderung für uns, jetzt in der Epoche mit Niedergangskräften, gleichzeitig Todeskräfte verstehen lernen 0:46:10
  • Wir sind jetzt gerade in einer Zeit, wo die Inkarnation Ahrimans bevorsteht, und das hängt mit den Kräften des Todes zusammen | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:48:45

TRANSZENDENT

TRIEBPROBLEM UND GLÜCKSPROBLEM

  • Rudolf Steiner sagte 1916, der Westen hätte zwei Probleme zu lösen, das Triebproblem, welches im Glücksproblem mündet. Die Sicht von E. Kant reduziert die Sinneswahrnehmung auf die Herkunft und mündet im Rassismus. Wenn das Glück nur im materiellen gesucht wird, wird die geistige Herkunft des Menschen negiert. Das Menschenrecht lässt sich wirklichkeitsgemäß nur mit der Vorgeburtlichkeit lösen | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:56:33

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U


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V

VERWANDLUNGSKRAFT

  • Wirklichkeit erzeugen wir durch Verwandlung, z.B. wie entwickeln wir den mittleren Menschen (steht für den Osten), damit aus dem Löwenmenschen mit gewandelten Kräften des Westens das Geistes Kind (Bild der Madonna von Raffael) hervorkommen kann? Verwandlungskräfte findet man in der Geisteswissenschaft der Anthroposophie. Die Lösung erfolgt nicht durch das zurück gehen auf altes Wissen | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 1:06:43

VITZLIPUTZLI


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W

WARE, LAND ALS WARE

WELTSTAAT

WELTENZEITALTER

  • Es tritt mit Rhythmen etwas in Erscheinung, und dann geht es wieder aus der Erscheinung heraus- dort wirken Niedergangskräfte. Stephan Eisenhut nennt als Beispiel das in Erscheinung treten der Polaris, Hperboräis, Lemuris bis zur Atlantis (mit 7 Unterstufen). Das Vorgenannte ist für Naturwissenschaftler nicht gegeben, gem. R. Steiner aber geistig eine Tatsache. Was erschienen ist, darauf wirken dann Niedergangskräfte für das wieder austreten aus der Erscheinung | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:43:57

WERT VON RECHTEN

  • Land ist ein Recht. Aber Land kann verkauft werden. Also kann ein Recht Ware werden. Dieses Recht hat einen Wert: Aber ein Wert kann nur eine Leistung haben, die jemand erstellt. Ein Recht selber ist keine Leistung. Und der Wert gründet in einem geistigen Wesen des Menschen | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:33:00

WÜRDE DES MENSCHEN, ANTASTUNG DER

  • Artikel 7 des Grundgesetzes stellt das gesamte Schulwesen unter die Aufsicht des Staates. Dies wird als eine Antastung der Würde des Menschen betrachtet, da es die freie Entfaltung des Geisteslebens einschränkt und staatliche Kontrolle über Bildung und Persönlichkeitsentwicklung etabliert | Eisenhut, S. Das Menschenrecht zw Ost u West, 2024, 0:31:37

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Einzelnachweise

  1. https://www.verfassungsschutz.de/DE/themen/verfassungsschutzrelevante-delegitimierung-des-staates/verfassungsschutzrelevante-delegitimierung-des-staates_node.html
  2. https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/thomas-haldenwang-meinungsfreiheit-ist-kein-freibrief-fuer-verfassungsfeinde-19623960.html
  3. Steiner, R. Die Kernpunkte der sozialen Frage, GA 23, S. 125f.https://steiner.wiki/GA_23
  4. Steiner, R., GA 171 S. 92 ff.
  5. Steiner, R. 13.10.1917, Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt, Der Sturz der Geister der Finsternis, GA_177, S. 143
  6. Michael Ayrton (1921-1975), Minotaurus/ Yorkshire Sculpture Park