Pfingsten 2024 - Ein Vortrag von Chrisoph Bolleßen

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+++ dies ist eine Rohtranskription, die noch überarbeitet wird. Wenn du dich mit Textarbeit u.ä. engagieren möchstest, dann schaue bei mitTun nach +++

[00:00:40] Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen. Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer. Und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zu diesem neuen Video. Ja, heute möchte ich mit euch ein wenig das Pfingstgeschehen, das Pfingstereignis, besprechen. Deshalb einleitend diese kleine Passage aus der Apostelgeschichte, die dieses Pfingstereignis, den Kern des Pfingstereignisses, für uns ausdrückt. Pfingsten, das Fest, das wir feiern am zehnten Tage nach der Himmelfahrt Christi. Dieses Ereignis, wo der Christus in der Wahrnehmung der Jünger in den Himmel auffährt und dort von einer Wolke aufgenommen wird. Und er sagt ihnen in diesem Zuge: "Bleibt noch zusammen und wartet noch ein wenig ab, und ihr werdet bald eine Kraft in euch verspüren." Und diese Kraft, die kommt nun auf die Gemeinschaft der Jünger hernieder. Sie kündigt sich zunächst durch dieses gewaltige Brausen an. Und schließlich ist hier die Rede von feurigen Zungen. Und diese feurigen Zungen, die dann durch die Jünger sprechen, in einer Sprache, die alle Menschen mit dem Herzen verstehen können, das bezeichnen wir als das Pfingstereignis, die Ausgießung des Heiligen Geistes über die Jünger Christi. Und wie auch das Ereignis der Himmelfahrt ist diese mystische Tatsache auch heute nicht mehr so stark in den Menschen vorhanden, die Kenntnis darüber, obwohl es, wenn wir näher hinschauen, dieses Pfingstereignis und dieses Himmelfahrtsereignis ausgesprochen wichtige christliche Feste sind. Und wie beim letzten Mal möchte ich auch in diesem heutigen Beitrag einige Angaben Rudolf Steiners mit hinzunehmen.

[00:05:09] Um dieses Pfingstereignis in einen anthroposophischen Zusammenhang hinein zu stellen. Was können wir nun für eine tiefere Sinnhaftigkeit in diesem Pfingstereignis erkennen? Rudolf Steiner bezeichnet dieses Pfingstereignis auch als die Befreiung des Menschengeistes. Und wir hatten ja in unseren Betrachtungen zur Himmelfahrt schon einmal ins Auge gefasst, dass diese Himmelfahrt ein Weg ist, den der Christus beschreitet, indem er zunächst einmal in der Zeit vor der Himmelfahrt, in der Zeit vor dem Osterereignis, herabsteigt aus den hohen geistigen Höhen der geistigen Welten, schließlich inkarniert, zum Menschen wird, dann den irdischen Tod erleidet, ihn aber überwindet, um dann wieder aufzusteigen in die Höhen der geistigen Welten hinein. Und wenn wir diesen Weg nun einmal verfolgen? Ich möchte zunächst einmal noch in die Vergangenheit gehen, in die erste oder in die ersten nachatlantischen Kulturepochen, die wir bezeichnet hatten als die altindische. Dies war die erste, dann die altpersische, die ägyptisch-chaldäische, schließlich dann die römisch-griechische, die lateinische Zeit und dann die fünfte nachatlantische Epoche, die unsrige, die wir als die angloamerikanisch-germanische Kulturepoche bezeichnen. In diesen ersten nachatlantischen Kulturepochen, so erfahren wir von Rudolf Steiner, vollzieht sich eine gewaltige Entwicklung vor allem im Seelenleben des Menschen. Die Menschen im alten Indien waren in ihrer Leiblichkeit noch so organisiert, dass sie über ihren Ätherleib, über ihre ätherische Organisation, direkt verbunden waren mit den Offenbarungen der geistigen Welten. Sie konnten mehr oder weniger noch in sich hören, die Klänge, die direkten Klänge der geistigen Welt. Wir wissen, dass die heiligen Schriften des Hinduismus, die Veden, Gesänge waren, die zunächst einmal überhaupt nicht aufgeschrieben wurden. Eine physische Schrift, wie wir sie heute kennen, gab es damals noch nicht. Das heißt, die Menschen tauschten, um an die Mysterien heranzukommen, an die geistige Welt, an ihr teilzunehmen, taten die Menschen dies, indem sie Gesänge miteinander austauschten.

[00:09:26] Diese Gesänge waren Abbilder der Klänge, die sie aus den geistigen Welten vernehmen konnten. Und es war eben der direkte Anschluss an diese geistigen Welten, der hervorging aus ihrer Konstitution heraus. Das heißt, der Ätherleib der alten Inder ragte noch in die geistige Welt hinein. Und der Zustand, der sich daraus ergibt, bedeutet, dass hier ein eigenes Seelenleben, ein persönliches Sein außerhalb der geistigen Welt nur sehr rudimentär vorhanden war, im Gegensatz zu heute. Und wenn wir nun voranschreiten, wenn wir dann in die altpersische Zeit hineingehen, so setzt etwas ein, das der Mensch zunehmend in sich fühlte. Es beginnt sich eine neue Welt zu gestalten, nämlich eine Welt, die man bezeichnen könnte als die eigene Innenwelt, das eigene seelische Erleben separiert sich zunehmend von den Eindrücken, die von der Außenwelt direkt an die Menschen herangetragen wurden. Das bedeutet, es gibt dann, beginnend in der urpersischen Zeit in gesteigerter Form, dann in der ägyptisch-chaldäischen Zeit. Die ägyptisch-chaldäische Zeit ist eigentlich diejenige, in der zum ersten Mal den Menschen dieses "zwei Welten in zwei Welten" darinnen stehen. Zum einen in der Außenwelt, in der das Göttliche erlebt werden kann. Das Göttliche wirkt aus der Außenwelt auf den Menschen. Und zum anderen wirkt das Göttliche aber auch aus meiner Innenwelt heraus. Das heißt, fortan hat der Mensch zwei Perspektiven, zwei Zugänge, könnte man auch sagen, zum Geistigen, zum Göttlichen, was man als äußerlichen Zugang und als innerlichen Zugang bezeichnen könnte. Und dieser Zustand steigert sich dann bis zum Mysterium von Golgatha. Und was mit diesem Entwicklungsweg einhergeht und was dann mit dem Mysterium von Golgatha eine gewaltige Veränderung im Leben der Menschen hervorruft, so erfahren wir von Rudolf Steiner, dass diese innere Entwicklung des Menschen, dieses Aufleben des Persönlichen, des eigenen Seelenerlebens, sich darin spiegelt, dass wir sagen können, es handelt sich bei diesem inneren Erleben des göttlich Geistigen um einen Ablauf in der Zeit.

[00:13:36] Unser Seelenerleben erstreckt sich im Zeitenwesen, im Zeitlichen. Wenn wir sagen: "Gestern war ich traurig, heute bin ich fröhlich." So lässt sich diese Zustandsbeschreibung nur innerhalb der Zeit darstellen. Und das deutet darauf hin, dass die menschliche Seele oder das Seelische an sich, Rudolf Steiner nennt das Seelische ja auch die Welt der Verwandlung oder die Welt der Metamorphose, dass dieses Metamorphosieren in erster Linie an ein Zeitgeschehen gebunden ist. Das heißt, die Seelenwelt ist die Zeit, ist die Welt des zeitlichen Geschehens, der Verwandlung, des Nacheinanderseins. Und aus dieser Tatsache heraus ergibt sich, dass, wenn wir in diese Kulturepochen, in die griechisch-lateinische Zeit, in die ägyptisch-chaldäische Zeit, in die urpersische Zeit hineinschauen, dass wir es dort zu tun haben mit einer starken Betonung der Abstammung, wie wir es in den Videos auch bereits öfter ausgedrückt haben. Es wurde großen Wert darauf gelegt, die Herkunft eines Menschen zu klären. Man könnte sagen, man hat seine Herkunft auch gerne vor sich hergetragen. Das trifft zumindest auf die zu, die von höherer Abstammung waren. Das heißt, durch alle Zeiten hindurch, sogar auch noch bis in die Neuzeit hinein, wenn wir in unsere Vergangenheit schauen, wo dann eine adlige Abstammung einen Menschen durchaus noch auf einen höheren gesellschaftlichen Stand gehoben hat. Dieser Zusammenhang ergibt sich aus dieser Betrachtung heraus, dass im Zuge der Entwicklung des menschlichen Seelenlebens der eigenen Innenwelt dieses Nacheinander, das eine stammt vom anderen ab, dass wir es deshalb auch heute noch finden, dass die Abstammung und die Herkunft des Menschen eine recht starke Betonung erfährt. Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir diese innere seelische Entwicklung, dass der Mensch sich auf den Weg gemacht hat, die eigene Seelenwelt zu erkunden, die eigene Seelenwelt zu entwickeln, dass wir diesen Umstand, diesen Impuls maßgeblich zu verdanken haben, einem Wesen, das uns vor allen Dingen als Widersacher bekannt ist, nämlich Luzifer.

[00:17:22] Luzifer ist also derjenige, der den Menschen den Anstoß gegeben hat, sich von der äußerlichen Wirkung des göttlich Geistigen zu emanzipieren und neben dem äußerlich Geistigen eine eigene innere geistige Welt, wenn wir genau sind, müßten wir sagen, eine innere Seelenwelt zunächst einmal, in Angriff zu nehmen. Das bedeutet, wenn wir auf die Zeit schauen vor dem Mysterium von Golgatha, vor der Himmelfahrt und vor der Ausgießung des Heiligen Geistes, dem Pfingstereignis, so haben wir es zu tun mit einer Entwicklungsgeschichte des Menschen, die sich vornehmlich im Zeitlichen abspielt, die stark in Verbindung steht mit Abstammung, mit Familie, mit Volk, mit Blutszusammenhängen. Und dass wir in diesem Zuge auch in der Anthroposophie und in den Mysterien dieser alten Zeiten es immer wieder zu tun haben mit der Zahl sieben. Eine Entwicklung innerhalb des Zeitlichen bildet sich grundsätzlich ab an der Zahl sieben. Wir haben die sieben Kulturepochen, wir haben die sieben Zeitalter, wir haben auch die sieben heiligen Rishis, die großen Lehrer der Menschheit. Das heißt, die Zahl sieben war durch die alten Mysterien hindurch die Zahl, die vor allen Dingen für das seelische Entwickeln des Menschen stand und in den Mysterien große Beachtung findet. Und nun nähern wir uns dem Mysterium von Golgatha. Wir nähern uns der Menschwerdung Christi, das Erscheinen des Christuswesens auf Erden. Und plötzlich kommt eine neue Zahl ins Spiel, die eine sehr große Rolle spielt, und zwar ist es nicht mehr die Sieben, sondern es ist die Zahl zwölf. Es sind nicht sieben Jünger um den Christus, sondern zwölf. Und ich hatte ja beim letzten Mal im Hinblick auf das Himmelfahrtsgeschehen schon einmal versucht, diese Zahl zwölf mit hinzu zu nehmen. Wenn wir auf die Zahl zwölf schauen, dann haben wir vor allen Dingen, vielleicht die meisten von uns, gleichsam diese Verbindung zum Tierkreis im Bewusstsein.

[00:21:14] Zwölf Tierkreiszeichen. Und warum hat der Tierkreis nun zwölf und nicht sieben Repräsentanten? Nun, wir erfahren von Rudolf Steiner, dass ebenso wie die Zahl sieben das zeitliche Geschehen, die zeitliche Entwicklung verkörpert, so ist es die Zahl zwölf, die den Raum, das Räumliche widerspiegelt. Und die Zahl zwölf, wenn wir das nebeneinanderstellen, diese beiden Zahlen, so spüren wir instinktiv, dass das Geschehen um den Tierkreis, die zwölf Jünger Christi, dass diese Zahl den Eindruck macht, als stünde sie über dem zeitlichen Geschehen. Und dieses Gefühl ist durchaus angebracht. Denn Rudolf Steiner bezeichnet die Seelenwelt ja als die Welt der Verwandlungen, der Metamorphose. Und die geistige Welt bezeichnet Rudolf Steiner als die Welt der Dauer. Das heißt, das Dauerhafte steht zunächst einmal über dem sich Wandelnden. Man könnte auch sagen, die Gültigkeit der Tierkreiskräfte oder ihre Stellung innerhalb des Weltgeschehens steht über dem des Seelischen. Und wenn nun in diesem Pfingstereignis die Rede davon ist, dass sich der Heilige Geist in Form von feurigen Zungen auf den Kreis der Jünger niederlegt, ich hatte versucht, im letzten Video dies anzudeuten, dass, wenn wir den Christus nun sehen, in seinem Aufstieg in die höchsten geistigen Höhen, dass wir irgendwann an den Bereich kommen, der jenseits liegt, der sogenannten Akasha-Chronik. Die Akasha-Chronik, die Region der Akasha-Chronik, besteht aus Feuer-Luft. Und in dieser Akasha-Chronik wird alles abgebildet, jedes einzelne, was sich innerhalb des Weltgeschehens abspielt, vor allen Dingen auch diese Dinge, die, wenn wir so wollen, unterhalb der geistigen Welt, das heißt in der Seelenwelt, sich abspielen. Aber diese Feuer-Luft kann auch ein Vehikel sein für uns Menschen, dass wir in den geistigen Ebenen, die über oder oberhalb der Akasha-Chronik liegen, dass wir auch ebenso Impulse aus diesen Regionen heruntertragen können. Und auch hier geht der Christus uns diesen Weg voraus.

[00:25:59] Durch sein Erscheinen signalisiert er uns, wie er sagt: "Geht unter die Menschen und sagt: Es ist Zeit." Ja, aber nun ist der Augenblick gekommen, wo aus den Kindern des Luzifer, das heißt aus dem Menschen, der geworden ist, aus seiner Abstammung, aus seiner Besinnung auf die Ahnen, der Anschluss an Familie, Volk usw., dass nun der Augenblick gekommen ist, wo sich das Menschenwesen vom Kind des Luzifer erheben kann, zum Bruder Christi. Das heißt, aufsteigt in seiner Entwicklung von einem zeitlichen Nacheinander zu einem brüderlichen Nebeneinander, räumlich. Der Christus ist somit das Wesen, das alle Menschen auf eine gleiche Stufe hebt: Brüder, Geschwister, nicht mehr Vater, Sohn, Mutter, Tochter, Großvater, Enkel. Nicht die Abstammung ist in diesem christlichen, räumlichen Dasein das Maßgebende, sondern das Allgemeinmenschliche. Und an dieser Stelle sollten wir aus meiner Sicht betonen, dass damit nicht gemeint ist: Alle Menschen sind gleich, und damit die hohe Stellung des Individuellen, des Individuums aushebeln. Sondern hier handelt es sich darum zu sagen: Alle Menschen sind gleichwertig, brüderlich auf einer Stufe, gemeinsam, gleichwertig. Denn wenn wir an dieser Stelle diesen Punkt nicht machen, so könnte, wie es leider heute sehr verbreitet ist, politisch, religiös, soziologisch, so könnte der Eindruck entstehen, der Mensch muss wieder zurück, sich unterwerfen unter Blutszusammenhänge, unter hierarchische Strukturen, denn schließlich sind ja alle Menschen gleich, sollen gleich sein. Aber das ist in meinen Augen eine Falle der Widersacher. Denn was in unserer Zeit heute damit verbunden ist, mit dieser Richtung, dass das Individuum, die Ichkraft jedes einzelnen Menschen ausgelöscht werden soll. Und das ist in diesem Pfingstereignis nicht gemeint, sondern die Gleichwertigkeit aller Menschen, eine Verständigung aller Menschen über das Herz. Die feurigen Zungen, das Feuer, das Willenselement, verhilft den Menschen dazu, dass sie sich gegenseitig, auch wenn sie in fremden Zungen sprechen, zu verstehen.

[00:31:26] Und das bedeutet eine Überwindung von allem, was uns in alter Zeit recht geleitet hat: Familie, Volk, Gruppenhaftigkeit in irgendeiner Form, in denen die individuellen Fähigkeiten der Menschen noch nicht so stark ausgeprägt waren, das Individuelle im einzelnen Menschen noch nicht so tragfähig sein konnte. Aber nun seit 1413, seit dem Beginn des Bewusstseins-Seelenzeitalters, ist das Ich des Menschen tragfähig. Und diese Tragfähigkeit, die sollten wir in Anspruch nehmen. Auch wenn die Versuchung groß ist, auch heute sich in gruppenseelenhafte Tragfähigkeit zurückzuziehen, die Arbeit an der eigenen Individualität dadurch abzugeben: Die Gruppe wird mich schon tragen, der Gruppengeist wird mich leiten, meine Religion wird mich leiten, mein Großvater wird mich leiten, meine Mutter, mein Vater wird mich leiten, mein großer Bruder wird mich leiten. Für den heutigen mündigen Menschen ist das kein Weg, sondern nur, wenn wir lernen, uns auf unsere eigene Individualität zu stellen und so einen eigenen Weg zu gehen und dabei den Christus in unsere Mitte zu nehmen, dann wird der Weg in eine gedeihliche Zukunft führen. Denn es gibt, wenn wir die sieben heiligen Rishis als die großen Lehrer der Menschheit ins Auge fassen, so gibt es Wesen, zu denen auch diese sieben heiligen Rishis aufgeschaut haben. Und diese Wesen sind die zwölf Bodhisattvas. Hier haben wir diese Erhöhung der mystischen Zuständigkeiten. Die sieben heiligen Rishis blicken auf zu den zwölf Bodhisattvas. Das sind die höchsten Eingeweihten der Menschheit. Und diese zwölf Bodhisattvas sind aufgrund ihrer Fähigkeiten in der Lage, sich jenseits der Akasha-Chronik in der Welt der Vorsehung zu treffen und nun ihrerseits zu lernen. Aber nicht, indem der Christus ihr Lehrer ist. Darauf weist Rudolf Steiner ganz deutlich hin: Christus ist kein Lehrer. Denn ein Lehrer ist jemand, der eine Weisheit empfangen hat und diese dann weitergibt an seine Schüler.

[00:36:27] Der Christus ist also nicht der Lehrer, der eine Lehre weitergibt, sondern der Christus ist die Lehre. Er ist das Leben. Er ist das Objekt, so beschreibt es Rudolf Steiner. Er ist das geistige Objekt, das die zwölf Bodhisattvas, wenn sie ihr Bewusstsein entsprechend erhöhen, gemeinsam schauen. Sie schauen die Wesenheit des Christus an, was er ist. Und indem sie sein Wesen schauen, werden sie zu Lehrern des Christus. Nicht in dem Sinne, dass Christus von ihnen belehrt wird, sondern der Christus macht sie zu Lehrern, indem sie sein Wesen schauen, was der Christus ist. Und so sind die zwölf Bodhisattvas, diese zwölf höchsten Eingeweihten der Menschheit, in direkter Verbindung mit dem Tierkreis, den zwölf Tierkreiszeichen, hinter denen hohe geistige Wesenheiten stehen, die Wesen der ersten Hierarchie, vornehmlich der Cherubim. Wir hatten das auch hier öfter gesagt. Und diese bilden einen Kreis, eine räumliche Anordnung innerhalb der Welt der Dauer. Nun, sagt Rudolf Steiner, in dem Moment, wo die Dauer in das Zeitliche eingreift, entsteht Gut und Böse. Und so haben wir in dem Moment, wo das Dauerhafte, die Dauer, in das zeitliche Geschehen eingreift, eine Aufspaltung, die sich aber nicht innerhalb der Welt der Dauer vollzieht. In der Welt der Dauer gibt es kein Gut und kein Böse. Aber in dem Moment, in dem die Dauer in das Zeitliche eingreift, werden aus den zwölf sieben. In dem Rudolf Steiner sagt, fünf bleiben gut, zwei bilden sozusagen eine Art Grenzregion, aber in ihnen ist noch Gutes. Und dort, wo Gutes ist, muss es auch als solches benannt werden. Das heißt, wir haben sieben Vertreter des Guten und schließlich dann fünf, die in die Finsternis fallen. Das sind die höchsten geistigen Hintergründe der Zahl sieben und der Zwölf. Und das heißt, der Christus ist derjenige, der den Menschengeist befreit.

[00:41:21] Beziehungsweise dem Menschengeist die Möglichkeit gibt, sich zu befreien, indem er uns von der Kenntnis der Sieben in die Kenntnis der Zwölf hineinführt. Das Alte muss erfüllt werden mit Neuem, mit Höherem. Wenn wir den Christus in uns stärken, werden wir nicht länger Kinder sein, sondern Brüder. Eine Brüderlichkeit zwischen den Menschen, die sich über alle sonstigen Konventionen hinwegsetzt, unabhängig von Herkunft, Volkszugehörigkeit, gesellschaftlichem Stand, Hautfarbe, Geschlecht. All diese Dinge werden durch die Tat des Christus auf Golgatha, durch die Himmelfahrt und schließlich im Pfingstereignis aufgehoben. Mir scheint, dass gerade diese Gedanken zu den Hintergründen in den geistigen Verbindungen, die hinter dem Pfingstfeste stehen, dass wir die zurzeit sehr gut gebrauchen können. Ja, in diesem Sinne, so viel für heute. Ich wünsche euch frohe und friedvolle Pfingsttage, bedanke mich sehr herzlich, dass ihr heute dieses Video mitverfolgt habt, bedanke mich sehr für eure Zuschriften, Kommentare und auch besonders bei denjenigen, die eine Spende an mich richten. Schaut gerne in die Termine in der Videobeschreibung, es sind einige Vorträge noch geplant in diesem Jahr, zu denen ihr herzlich eingeladen seid. Der Eintritt ist bei allen Vorträgen frei. Und wer eine Spende entrichten möchte, kann dies gerne tun, ebenso wie ich es hier bei den Videos handhabe. Ich wünsche euch alles Gute und freue mich, wenn ihr beim nächsten Mal dabei seid, hier auf dem Kanal oder wenn ihr zu einem der Vorträge kommen möchtet. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

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Glossar

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