Die Apokalypse des Johannes - 123. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 123. Vortrag -
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Themenschwerpunkt

Das Thema des 21. Wochenspruchs aufgreifend und als uns ermutigenden Leitfaden weiterführend steht wieder die Entwicklung des Menschen zum individualisierten, freien Ich-Wesen in seiner kosmischen Einzigartigkeit im Mittelpunkt.

Unabdingbar damit verbunden ist unsere Auseinandersetzung mit den Widersacherkräften, die sich im Verlaufe unseres Bewusstseinsseelenzeitalters immer stärker der Taktik des Einschläfern bedienen, um zu verhindern, dass wir in voller Wachbewusstheit die Begegnung mit unserem wirklichen Ich erleben und unseren mitgebrachten Aufgaben nachkommen können; sie streben vielmehr danach, uns in unserem schöpferischen Wirken unbewusst in den Aufbau des soratischen Reiches hineinzuziehen. Die darin lauernden Gefahren dürfen wir nicht unterschätzen, denn derzeit haben sehr viele Menschen die notwendige Reife erlangt, durch die für die Entwicklung des Ichs erforderliche vollkommen materialistische Inkarnation zu gehen, in der im Gegensatz zur Finsternis um das Jahr 1250 auch kein Glaube an ein Geistiges mehr tragen kann.

Damit das Neue entstehen kann, muss das Denken durch den Tod gehen und eine Auferstehung erleben, was uns in der Apokalypse mit dem Steigen in den tiefsten Abgrund versinnbildlicht wird. Dort können wir im Ich unsere Lampe finden, in deren Licht die ganze Christus-Kraft lebt und mit dem wir die regulären Widersacher zu erlösen vermögen.

Im Hintergrund schafft das Ich ununterbrochen: Es steht im leeren Raum als selbst leerer Raum und lässt aus dieser Leere stetig Neues fließen, das im Entstehen schon wieder erstirbt. Dies gilt es zu erkennen und uns wachbewusst dem Prozess zu widmen, indem wir alles von außen Aufgenommene komplett verdauen, damit ins Nichts führen und im Neuaufbau uns zu eigen machen, um mit diesem Geschenk die geistige Welt zu bereichern. Dass wir dabei immer wieder Fehler machen und scheitern, darf uns nicht schrecken und uns von unserem Streben abbringen, denn dieser Weg, auf dem wir dazu kommen können, intuitiv aus dem Geistigen zu schöpfen, kann Denken, Tun und Fühlen zeitlich zusammenfallen lassen und uns so mit der Begegnung mit unserem Ich beschenken. Wir müssen "nur" wollen...

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Transkription 123. Vortrag (von Ghislaine und Susanne am 30. August 2022)

Begrüßung und Einführung in den 21. Wochenspruch 0:00:36

Gut. Meine Lieben, ich begrüße euch zum 123. Vortrag zur Apokalypse und dazu der 21. Wochenspruch:

Ich fühle fruchtend fremde Macht

Sich stärkend mir mich selbst verleihn,

Den Keim empfind ich reifend

Und Ahnung lichtvoll weben

Im Innern an der Selbstheit Macht.

Also, es geht darum, dass diese Kräfte, dieser Keim, auch das Welten-Keimeswort, das wir von außen, aus der Welt, aus der geistigen Welt, aufgenommen haben, dass das jetzt langsam in uns zu fruchten beginnt. Also, es tut etwas und wir spüren, wie dieser Keim also reift in uns. Das, was wir also von draußen, aus der geistigen Welt aufgenommen haben, vermittelt auch durchaus durch die sinnliche Welt - ich habe das jetzt immer wieder erzählt - also dass uns unser Ich eigentlich entgegenkommt durch die ganzen Begegnungen, die wir haben: mit der Natur, mit den anderen Menschen, mit den Tieren, mit den Pflanzen; von dort kommt's - und am allerwenigsten aus dem heraus, was wir uns grübeln: "Wer bin ich? Was wäre ich? Was tue ich?" Das ist eigentlich alles nur ein sehr verzerrtes Spiegelbild, und wenn wir ehrlich sind: Das meiste, was wir in unserem Alltagsbewusstsein drinnen haben, ist das, was wir gelernt haben, an das wir uns erinnern können. Und das ist aber alles nicht das eigentlich schöpferische Element, das unser Ich ausmacht, sondern das ist ein Sammelsurium von Dingen, die wir aufgenommen haben. Und das Erste eigentlich, was wir an unserem Ich erkennen, ist, dass wir nichts erkennen. Wir wissen nur da ist - ihr wisst ja schon, ich habe, glaube ich, im ersten Vortrag vom Schwarzen Loch in der Wand gesprochen. Ich sehe nur dadurch, dass da ein Loch ist: aha, da könnte was sein. Aber ich sehe überhaupt nicht, was es ist und wie es ist. Es ist ein Zentrum, um das sich alles dreht, aber es ist umhüllt und eingehüllt und versteckt eigentlich in unserem Alltagsbewusstsein, das eben hauptsächlich ja aus den Erlebnissen, Erfahrungen, Gelerntem aus der Vergangenheit dieses Erdenlebens besteht. Und das ist bei Weitem noch nicht das, was wirklich unser Ich ausmacht. Zwar… sicher in den Erinnerungen versteckt, leben auch die Impulse, die wirklich aus unserem Ich kommen.

Und vielleicht können wir auch manchmal aufwachen dazu im Rückblick auf unser Leben: "Da gab es eine Situation, ah, da hat sich eine Weiche gestellt, und dort auch." Dort sind die Impulse, wo das wirkliche Ich sehr stark wirksam war. Immer dort, wo es anders läuft, als ich es geplant habe, als ich es mir gedacht habe, wo es eigentlich mein Leben auf den Kopf gestellt hat, vielleicht, im Kleineren oder im Größeren - wo plötzlich eine andere Wendung war, die mich in Wahrheit mir selbst näher bringt. Und ich glaube, das müssen wir immer wieder betonen, weil heute ja so viel vom Ich-Bewusstsein, vom Bewusstsein, gesprochen wird. Und natürlich, wir brauchen unser Alltagsbewusstsein, um überhaupt aufzuwachen und wir lernen's daran. Aber der Inhalt unseres Alltagsbewusstseins, von dem kann man zum größten Teil sagen: Das bin nicht Ich, das ist alles das, was ich eingesammelt habe auf meinem Weg und womit ich mich angefüllt habe, im Grunde.

Das verhangene Heiligtum der Seele… 0:04:25

Aber es gibt ein geheimes Zentrum, sozusagen. Das ist so geheim, dass man zunächst einmal selber gar keinen Zugang dazu hat - außer dass man weiß, es ist irgendwo da, aber es ist das verhangene Heiligtum der Seele. Aber die Seele ist also gefüllt hauptsächlich mit dem… Alles was sinnlich ist, hat schon mal direkt mit dem Ich nichts zu tun. Ja, wenn ich entdecke in der Sinneswelt… wenn mir was entgegenkommt, eine Blume, eine Farbe, eine Wolkenstimmung oder was, und sie beginnt zu sprechen zu mir - dann ist es was anderes. Dann beginnt sie mir was zu sagen. Aber die reinen Bilder, die da vorbeifluten, die können noch so wunderschön sein…

(Unterbrechung des Vortrags, weil das Mikrophon einer Jitzi Teilnehmerin nicht ausgeschaltet ist… Wolfgang: Na, das sind die kleinen Pannen. Das macht nichts. Die gehören dazu.)

Geisteswissenschaftlich die Welt betrachten erfordert alles umzustülpen, um es zu einer wirksamen Kraft in meinem Leben zu machen 0:05:46

Ja, also man muss wirklich umdenken. Also, wenn man geisteswissenschaftlich die Welt betrachtet, muss man eigentlich alles umstülpen. Wir denken mit unserem Alltagsbewusstsein: "Aha, dadrin bin ich und das draußen ist alles was anderes, was Fremdes." Zumindest müssen wir es mal umdrehen und sagen: Eigentlich alles, was ich dadrinnen erlebe, bin noch nicht Ich. Jedenfalls das Allermeiste davon, meine gescheiten Gedanken, die ich gewälzt habe. Ich habe gelesen, ich habe, von mir aus, von Steiner hundert Bände gelesen und kann zitieren, wo... Was hat das mit mir zu tun? Nichts. Ist alles von außen gekommen. Was ich draus gemacht habe, das ist was anderes. Wenn ich es mit eigenen Worten oder anders wiedergebe, dann fängt es an meines zu sein. Aber wenn ich, sozusagen, noch so exakt zitieren kann, hat es mit mir überhaupt nichts zu tun, hat mich eigentlich noch gar nicht erfasst und Ding, sondern ich habe es wie ein großer Sack  eingesammelt. Und das heißt, es kommt darauf an, es zu ergreifen, durchs Ich durchzuziehen, sozusagen, und dann kommt’s als was Neues, als was Individuelles heraus. Dann erst fange ich an, das Ich zu spüren, also, wo ich anfange, frei damit umzugehen.

Das heißt nicht, dass ich jetzt Steiner korrigiere und sage: "Na, also, ich sag’s halt ganz anders oder was." Sondern es geht darum, dass die individuelle Nuance dazukommt. Und wenn ich es morgen wieder sage oder morgen wieder aus dem arbeite, ist es schon wieder neu. Es ist immer wieder neu, dann lebt es aber. Und was ich nur von der Außenwelt aufgenommen habe und eins zu eins - mehr oder minder eins zu eins - wiedergebe, das hat mit mir gar nichts zu tun, da bin ich wie ein besserer Voicerecorder oder Videorecorder oder sonst was: Ich gebe was wieder, was ich aufgenommen habe. Das Entscheidende ist: Ich nehme es auf und mache es ganz neu, auch wenn es dann nachher zu 99,9 Prozent so ähnlich ist, wie es vorher war. Und trotzdem, das zehntel Prozent hat aber alles in Wahrheit anders gemacht - und hat es zu einer wirksamen Kraft in meinem Leben gemacht. Vorher ist es eine Vorbereitung vielleicht darauf, weil, man muss es sammeln einmal, um es zu verdauen. Der Begriff "verdauen" ist eigentlich da sehr gut, "verdauen" heißt, dass ich es eigentlich komplett zerlege, komplett abbaue, bis es ins Nichts hineinkommt - und aus dem baue ich es neu wieder auf. Und es ist dann - weil es ja aus einem bestimmten geistigen Impuls kommt - das wird dann ganz ähnlich dem sein, aber mit einer ganz individuellen Nuance trotz allem. Aber man kann nichts eins zu eins übernehmen, dann bleibt es äußerlich, dann ist es tot.

Und ich sage das ganz besonders, weil wir gerade in der Anthroposophie, als Anthroposophen, den Fehler nicht machen dürfen, dass wir sagen: Wir haben jetzt die ganze GA studiert und wir wissen genau, da ist das, da ist das, da ist das - und ich habe sofort das passende Zitat; das alleine reicht nicht. Das ist im Grunde noch gar nichts. Das ist genau dasselbe, wie es die äußere Wissenschaft macht: Sie sammelt Fakten, sie sammelt Aussagen von irgendwem. Ich meine, wie arbeitet man heute in der Wissenschaft? Man braucht hundert… so eine lange Literaturliste auf jeden Fall. Und man zitiert also irgendwelche anderen Autoren und dann gibt man a bissl seinen gscheiten Senf dazu. Das ist zu wenig. Das ist zu wenig. Es sind Wenige, die Großen, die plötzlich einen ganzen neuen Einschlag hineinbringen, eine ganz neue Nuance, eine ganz neue Färbung hineinbringen. Und sonst sind wir nichts anderes als bessere Automaten, die das wiedergeben, in Wahrheit. Und ich glaube, wir sollten uns dieser schockierenden Tatsache stellen, dass wir alle - und ich nehme mich überhaupt nicht aus - zum größten Teil unseres Lebens einmal aus dem bestehen. Und das sind alles noch nicht wir.

Wo sind wir wirklich? Im geistigen Prozess fallen Denken, Tun und Fühlen zeitlich vollkommen zusammen 0:10:12

Also, weil wir jetzt in den letzten Vorträgen davon gesprochen haben, dass eigentlich alles um uns uns fremd ist, irgendwo; jetzt kommt noch dazu: Das, was in uns drinnen ist, was wir alltäglich erleben, ist auch fremd. Also, wo sind wir wirklich? Wo sind wir wirklich? Irgendwo da dazwischen. Wir sind weder da noch dort drinnen, sondern es ist ein eigentlich räumlich nicht fassbarer Punkt, dieses Ich, der überall herkommen kann. Er kann kommen von außen als diese Impulse, die mich unerwartet treffen; irgendwer weist mich auf was hin, ich schaue mir das an, plötzlich: "Gotteswillen, das ist es, das hätte ich nie gedacht, aber das ist meins. Das muss ich weiterverfolgen." Ja, dann sammle ich natürlich wieder was von außen, aber irgendwann schmeiße ich das alles zur Seite und fange an, selber zu tun - und denke nicht vorher nach, wie ich es tue, sondern ich tue es einfach. Weil, wir sind auch sehr viel nach-denkende Menschen, aber wenig vor-denkende Menschen. Das ist das Prinzip des Prometheus - und das ist eine andere Art des Denkens. Das Vor-denken des Prometheus heißt nicht: Ich denk mir jetzt, wie ich es in zehn Minuten machen werde oder in einem Tag oder in einer Stunde, sondern da ist "Denken" und "Tun" eines. Denken, Tun und Fühlen fällt im wirklich geistigen Prozess zeitlich vollkommen zusammen. Es ist ein zeitloser Augenblick, in dem sich das ereignet - und wo ich, wenn ich genügend Bewusstsein entwickle, aber im Moment auch ganz bewusst überschaue, was dabei passiert. Dann beobachte ich mein wirkliches Denken, zum Beispiel. Da fängt's an. Dann fange ich an, es zu beobachten, indem ich es tue. Es ist so interessant, wie das Rudolf Steiner in der "Philosophie der Freiheit" schreibt. Da ist… Im Kapitel vorher nimmt er Bezug auf die Schöpfungsgeschichte und sagt: Ja, man kann ja das eigene Denken eigentlich auch immer nur im Nachhinein anschauen. Und für das Alltagsdenken stimmt es auch. Ich muss den Gedanken hervorbringen und dann kann ich schauen: "Aha, warte, das habe ich mir gedacht." Während ich es tue, komme ich gar nicht dazu beim normalen Alltagsdenken. Wenn ich wirklich intuitiv aus dem Geistigen schöpfe, ist es aber in einem Moment da. In einem Moment da. Der Gedanke wird geschaffen, der ist nirgendwo vorhanden, sondern er wird geschaffen in dem Moment - und ich schaue im selben Moment ihm zu, ich erlebe es vollkommen wachbewusst mit. Aber dazu brauche ich halt die Vorschulung in dem eigentlich, was in Wahrheit nicht Ich ist. An dem lernen wir es. Wir lernen es, in unserem Alltagsbewusstsein aufzuwachen.

Wir können nichts fertig übernehmen: Ergreifen, Verdauen bis auf den Nullpunkt und neu aufbauen führt uns zum Ich 0:13:09

Aber der große Schritt ist der, über das hinauszukommen. Und dann sieht man, dass eigentlich der größte Teil im Alltagsbewusstsein eben nicht Ich ist, dass es, ich will jetzt nicht sagen, Müll ist, aber was eigentlich mit uns relativ wenig zu tun hat, was fremd ist und was alles darauf wartet, ergriffen zu werden, verdaut zu werden, sodass man es sich wirklich zu etwas Eigenem macht. Um das geht's im Kern, dass alles, was wir nehmen, nichts… Wir können nichts fertig übernehmen, das ist immer nur ein Angebot, aber dann: Bitte, verdaue es. Verdauen heißt wirklich, es bis auf den Nullpunkt zu bringen und aus dem neu zu schöpfen. Man nimmt was mit - also es kommt nicht dann irgendwas völlig anderes heraus - man nimmt was mit, aber man verwandelt es. Und das geht nur, wenn ich es wirklich komplett loslassen kann - bis ins Nichts hinein mich lösen kann.

Ich habe jetzt alles gelesen und ich meine… Ihr wisst, ich habe viel Steiner gelesen, ich mache das AnthroWiki, ich bin täglich damit beschäftigt mit den Texten - und wenn ich jetzt den Vortrag mache, streiche ich das komplett aus dem Gedächtnis raus. Irgendwann, wenn ich was gesagt habe, kann ich es einmal als Kommentar hinbringen "das hat der Steiner dort auch gesagt", aber nicht aus dem kommt es heraus, sondern es kommt aus dem Verdauten heraus. Das ist das Wichtige. Also dort, wo ich es, sozusagen (Wolfgang ahmt einen Mischvorgang mit den Händen nach), völlig nehm, huit, zusammenmisch, zusammenrühr, so verdichte, dass es weg ist - und dann kommt es neu heraus. Dort ist wirklich erst der Geist und dort ist erst das Ich tätig. Vorher ist es immer nur die Schlacke. Es ist das Geronnene, das im Grunde mehr oder weniger Abgestorbene.

Lebendiges, bewegliches Denken erwerben, um Einseitigkeiten zu überwinden und ins Geistige zu kommen 0:15:05

Zum Glück, ohne dass wir es wissen, a bissel tun wir das eh auch alle, wir kriegen es nur meistens nicht mit. Weil, zum Glück, kaum ein Mensch wird irgendwas, was er wo gelesen hat oder wo er gehört hat oder was er erlebt hat, eins zu eins minutiös genauso erzählen, wie es dadrinnen steht. Er macht irgendwo einen Fehler oder er betont es auf eine besondere eigene Art - und dort liegt das Eigene drinnen. Auch vielleicht in dem, es plötzlich ganz anders zu verstehen, als es vielleicht jetzt der Steiner gemeint hat. Kann auch sein. Weil, der Steiner schildert selber die Dinge oft von einer ganz anderen Perspektive. Es ist genau dasselbe Thema, andere Perspektive - und die Aussage ist komplett gegenteilig. Einmal sagt er es so, einmal sagt er es so. Man könnte sich denken: Jetzt weißt er auch nicht, wovon er erzählt. Nein, von zwei verschiedenen Seiten schaut es eben anders aus. Und wir als Menschen, so wie wir jetzt sind, haben jedenfalls noch nicht die Möglichkeit, gleichzeitig von allen Seiten zu schauen. Wir können, wenn wir ein lebendiges, bewegliches Denken uns erwerben, dann können wir mit der Zeit herumgehen. Wir können es bewegen. Wir können einmal von der Perspektive schauen, von der anderen - und von jeder unseren individuellen Blick darauf werfen. Aber nicht alles auf einmal. Und das heißt, eigentlich müssten wir uns, wenn wir richtig und wirklich aus dem Geistigen sprechen, alle Augenblick widersprechen. Sonst bin ich einseitig. Wenn ich mir nicht eigentlich im Grunde dauernd widerspreche… ich müsste eigentlich immer sagen: "Wenn ich von der Perspektive schaue, schaut es so aus - und von der anderen: 180 Grad das Gegenteil." Und wenn ich ein bissl wenigstens mich herantasten will an die Fülle des Ichs, muss ich zumindest von den zwei Seiten schauen - und vielleicht noch da quer auch von den zwei Seiten (Wolfgang deutet einen rechten Winkel an). Dann habe ich zumindest a bissl, a bissl ein Feld drinnen. Also, wir müssen wahnsinnig beweglich werden, wenn wir wirklich ins Geistige kommen wollen.

Die Unsterblichkeit unserer Seele müssen wir uns erarbeiten 0:17:11

Und vor allem ist es ja auch wichtig, mit dem, wie es mit uns weitergeht. Ich meine, das, was wir eben im normalen Alltagsbewusstsein gesammelt haben, indem wir es von außen aufgenommen haben, das ist mit dem Tod alles weg. Völlig weg. Weil es völlig belanglos ist. Das ist, huit, futsch. Also das heißt… Daher kann man gut verstehen, wenn viele Leute heute sagen: "Naja, mit dem Tod ist alles weg." Weil, alles, was sie kennen, ist auch weg. Das ist weg. Zu 99,9 Prozent. Das zehntel Prozent, das überbleibt: weil trotzdem jeder Mensch da ein Ich hat, hat er auch diesen kreativen Akt - auch wenn er ihn nicht mitbekommt. Aber das geht weiter. Das geht weiter. Und was er von dem, aus dem heraus, in sein Seelisches, in sein Astralisches eingearbeitet hat, das nimmt er mit. Ich meine, Rudolf Steiner sagt ganz deutlich: Die Unsterblichkeit der Seele ist nicht selbstverständlich gegeben. Die muss man sich erarbeiten: Nämlich so viel, als man aus der Kraft des Ichs heraus wirklich selbst gestaltet hat in dem Seelischen. Das nimmt man mit. Das ist meines. Alles andere verschwindet. Alles andere ist weg. Also, man darf sich daher nicht vorstellen: Also, ich gehe jetzt über die Schwelle und dann irgendwie ist eh alles so, wie es war. Ich fühle mich genauso wie vorher und, ja, na meine Umgebung ist ein bisschen anders. Es ist eine komplette Veränderung. Weil das, was wir im Erdenleben kaum bewusst bemerken, als… zumindest gilt es für die meisten Menschen - vermute ich mal - heute, weil wir eben voll sind mit dem Ganzen, was wir von außen aufgenommen haben, und das überdeckt alles. Nur diese Dinge, die im Hintergrund sind, die werden wichtig dann, die kommen mit. Es ist eine ganz, ganz starke Veränderung damit verbunden. Und dort… wenn wir drauf vorbereitet sind, dann spüren wir wirklich, was die Unvergänglichkeit des Geistes einmal ist, der sowieso grundsätzlich unvergänglich ist, weil er sich selbst ununterbrochen schafft. Aber auch: man fängt dann an zu sehen, wie weit habe ich an meiner Seele gearbeitet und habe sie dazu gebracht, dass sie teilnehmen kann an dieser Unsterblichkeit - nämlich, indem ich sie schöpferisch umgearbeitet habe. Und was wir gerade aber heute sehr stark in unserer Kultur drinnen haben, ist, dass wir in Wahrheit in unserem Seelenleben wahnsinnig stark von außen - ich sage jetzt einmal - fast "programmiert" werden. Und das, was wir erleben, unsere Kulturwelt, die um uns ist und wie sie auf uns einwirkt, die ist uns so selbstverständlich und hat nichts mit uns zunächst einmal zu tun.

Ja, sicher, wir haben uns für unsere Inkarnation das ausgesucht als Aufgabenfeld. Aber solange ich nicht anfange alles, was da auf mich zukommt, zu ergreifen, zu verdauen, mir zu eigen zu machen, völlig zu erneuern, solange ist es nicht meins. Und solange es nicht meines ist, huit, ist es weg. Weg. Weg. Es hat also keinen bleibenden Wert. Und daher ist es so wichtig, eben einerseits - um das eigene Ich zu finden - eben einerseits zu sehen die Momente, wo mir schicksalsmäßig etwas von außen entgegenkommt, ganz unvermutet, wo genau was passiert, mit dem ich nie gerechnet habe, das ich vielleicht gar nicht wollte, oder am wenigsten wollte, und trotzdem mich auf meinen Weg gebracht hat. Das bin aber Ich selber, der mich auf meinen Weg bringt, auch wenn dazu vielleicht zehn Leute notwendig sind, die mir den Stoß dazu geben, aber die habe, sozusagen, Ich bestellt. Mein Ich hat sie bestellt. Weil wir karmisch verbunden sind, helfen sie mir dabei, indem sie mir halt links und rechts die richtigen Ohrfeigen geben, dass ich endlich wach werde und zur Besinnung komme. Also, diese Umstülpung, sozusagen, gegenüber dem, wie man es sich normalerweise vorstellt, die ist ganz, ganz wichtig.

Erinnerungen verändern sich im Verlaufe der Zeit, verfälschen das äußere Geschehen und können das im Hintergrund wirkende Geistige sichtbar machen 0:21:58

Und weil… unsere Kultur leidet einerseits am Materialismus, aber manchmal sage ich, der ist fast der Gesündere als die falschen seelisch-geistigen Vorstellungen. Also, wo man sich einfach in einer Illusion hüllt, als würde das, was wir im Alltagsleben, so im Alltagsbewusstsein haben, als hätte das irgendeinen einen gröberen Bestand irgendwo. Es hat einen Wert zwischendurch während unseres Erdenlebens, da ist es ein nützliches Instrument, an dem wir lernen können, mit dem wir arbeiten können, aber im Grunde hat das mit uns wenig zu tun. Und die meisten Jenseitsvorstellungen sind oft so, dass wir das alles, was wir da erlebt haben und Ding… und dass man das hinterher so mitnimmt. Ja, man erlebt nach dem Tod, in den ersten Tagen nach dem Tod, in den ersten zwei, drei, dreieinhalb Tagen nach dem Tod, erlebt man so ein Panorama, was die Erinnerungen sind. Dann geht es über und verbindet sich mit dem Weltenäther. Das sind mal die Lebenskräfte, wenn das Leben schwindet; da sind die Erinnerungen drinnen. Und in den Erinnerungen ist einmal vieles von dem drinnen, was wir von außen aufgenommen haben, aber es kann natürlich auch was sein, wo von unserem Ich da ein Impuls hineingekommen ist.

Interessanterweise dann dort auch, wie wir mit unseren Erinnerungen umgehen. Ein Typisches ist, wenn sich ein Mensch auch zurückerinnert: die Erinnerungen verändern sich im Laufe der Zeit. Wir sind eben nicht wie… eine simple Videokamera, kann alles eins zu eins wiedergeben - genauso wie es äußerlich war. Unser Erinnerungsvermögen: schon nach zehn Minuten, wenn wir es erzählen, ist es schon was anderes, als es wirklich außen gewesen ist. Es ist vielleicht noch so ähnlich; das ist oft… die Polizei oder was, bei einer Zeugenbefragung, das ist oft mühsam. Also sieben Zeugen und zehn verschiedene Aussagen, weil ein paar haben es sich nochmal überlegt: "Na, eigentlich war's anders", und wenn man das einen Monat später macht, wird es noch schlimmer. Dann gibt es x Varianten. Das ist also nicht mehr wiederzuerkennen. Aber das ist notwendig, in gewisser Weise. Das ist notwendig. Und das Interessante ist, wenn scheinbar gegenüber dem äußeren Geschehen das immer mehr verfälscht wird und man sagt, das ist ein Phantasieprodukt, was da immer mehr rauskommt, so hat sich das ja gar nicht abgespielt. Wenn ein Mensch a bissel geistig an sich arbeitet, dann kommt immer mehr das eigentlich Geistige, was da in der Situation gewirkt hat, heraus - und das Äußere wird immer unwichtiger und es wird, sozusagen, nur mehr eine Art Symbol dafür, was geistig passiert ist. Und dann kommt man dem näher.

Nur an Fakten orientierte Geschichtswissenschaft führt in die Irre: sie lässt das im Hintergrund wirkende Geistige außer Acht 0:24:56

Also daher, eine Geschichtswissenschaft, die sich nur an Fakten orientiert und sagt: "Aha, da habe ich das Dokument gefunden; das Dokument gefunden, das...", hat nichts zu tun mit dem, was als geistiger Impuls gewirkt hat. Das sind zufällige Artefakte, die zurückgeblieben sind. Und wenn noch zehn andere da geblieben sind, es sagt mir über das, was als geistiger Impuls hinter dem Ereignis war, gar nichts. Das heißt, da muss man völlig umdenken heute. Man denkt, man kann: "Ja, also da finde ich noch ein Dokument, da eine Urkunde, da habe ich eine Zeugenaussage von irgendwem, die überliefert ist", und dann fange ich an als heutiger Mensch darüber nachzudenken, wie hängt denn das alles zusammen. Und dann wird es den einen Geschichtsprofessor geben, der das so interpretiert, und der andere interpretiert es anders. Jeder glaubt, er hat Recht - und alle haben Unrecht im Grunde, weil es mit dem geistigen Hintergrund des Geschehens nichts, nichts zu tun hat. Es ist nur ein Einsammeln der Äußerlichkeiten.

Das Ich steht im leeren Raum als selbst leerer Raum und schafft ununterbrochen neu, denn das Geschaffene stirbt im Augenblick des Geschaffenseins schon wieder… 0:25:59

Und ihr seht also, wir gehen nicht nur in den Abgrund, wir gehen in den völlig leeren Raum hinein, irgendwo, wo eigentlich einem jetzt der Boden unter den Füßen fehlt. Nicht wahr, wenn wir wirklich ins Geistige gehen, ins Übersinnliche, nehmen wir einmal das ganze Sinnliche weg, es ist das ganze normale, alltägliche Innenleben weg, jetzt gehen wir im leeren Raum, im Grunde, im völlig leeren Raum. Und dort sollten wir uns finden. Das ist der Punkt. Und wenn wir uns finden, dann finden wir zugleich auf individuelle Weise die ganze Welt von der geistigen Seite wieder. Die ganze geistige Welt aus unserer individuellen Perspektive gesehen, so wie wir es ergreifen. So wie wir aus dieser geistigen Welt unserem Ich gemäß schöpfen. Das finden wir dann drinnen. Aber da müssen wir das andere alles, für einen Moment zumindest, beiseite legen können. Natürlich, wir brauchen im Alltagsleben unser Alltagsbewusstsein. Es ist ganz klar. Es hat fürs Alltagsleben eine ganz wichtige Aufgabe - und wir haben daran überhaupt erst einmal gelernt, bewusst zu werden. Aber es ist reines Spiegelbild. Es ist reines Spiegelbild, also keine Wirklichkeit im Grunde, sondern es ist ein noch dazu sehr verzerrtes Spiegelbild. Es ist eher ein Schleier fast, den man  über das wirklich Geistige drüberzieht. Aber das ist für den Anfang einmal notwendig. Weil, wenn ich von Anfang an nur in dem leeren Raum drin wäre und noch nicht die Bewusstseinskraft entwickelt habe, dann, ja, dann ist es eben nichts, dann ist nichts da. Ich muss erst die Kraft entdecken und entfalten, mit dem Ich aus dem Nichts heraus tätig zu sein. Aber das Ich ist immer etwas… Wie heißt es so schön? "Ich habe meine Sach auf Nichts gestellt." Das ist das Ich. Es steht im leeren Raum als selbst leerer Raum. Und aus dieser Leere heraus fließt immer wieder was. Aber was herauskommt, ist schon wieder, im Grunde, Produkt. Ist schon wieder etwas, was abstirbt. Das heißt, im nächsten Augenblick muss schon wieder was passieren. Das Ich tut das ununterbrochen. Und was heute in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter die Aufgabe ist: Sich dessen bewusst zu sein, bewusst zu werden, dass das Ich genau das macht, immer aus diesem Nichts heraus was holt. Wir machen es bereits. Schon seit einiger Zeit, nur wir kriegen es nicht mit, weil es durch unser Alltagsbewusstsein noch zugedeckt ist. Und das heißt, radikal alles ergreifen, verändern - und nicht die geringste Scheu haben, sich es zu eigen zu machen, zu etwas Eigenem zu machen. Es ist heute also einfach wirklich ein Fehler zu sagen: "Naja, aus heiliger Scheu trau ich mich ja nicht es anrühren; ich nehm es so eins zu eins, wie ich es bekommen hab und so geb ich es weiter." Das heißt aber, dann bin ich eben wirklich nur der Bote, der es überbringt, und ich habe damit selber überhaupt nichts angefangen. Überhaupt nichts. Sondern ich muss es  ergreifen, ich muss es verwandeln.

Also das heißt, angenommen ich kriege ein Kunstwerk geschenkt, eigentlich muss ich es jetzt a Farb hernehmen und weitermalen. Na, ist schon klar, wenn es ein Picasso ist oder was, der weiß Gott Millionen kostet, und ich fang an herumzuschmieren, wird kein gutes Geschäft sein dann. Aber ihr wisst, was ich damit ausdrücken will. Es geht drum: Ich darf es nicht so lassen. Ich kann es ja tatsächlich bei einem Kunstwerk so… In der Art, wie ich es anschaue, wie ich es sehe: auf ganz andere Art, als es sonst jemals irgendwer schon gesehen hat - auch als es der Picasso selber gesehen hat oder wer immer es ist. Es mit neuen Augen zu sehen.

Mit dem Verstandesdenken haben wir begonnen, die Welt räumlich zu ordnen: Picasso hat die Perspektive vollkommen umgestaltet 0:30:37

Ich meine, wir reden gerade von Picasso oder was, weil er einer (ist) - es gibt viele andere Beispiele auch - (der) aber die Welt anders gesehen hat. Ich meine, gerade was er gemeinsam mit dem Braque als Kubismus oder so gebracht hat, also dass er die Perspektive komplett anders gestaltet hat, das ist, weil er es so sehen konnte. Die Bilder sind richtig. Sie sind richtig gesehen. Weil er dann Perspektiven zusammen schauen kann, die man normalerweise - mit unserem normalen sinnlichen Bewusstsein - eigentlich nicht zusammen schauen kann. Aber er kann es sehen. Er kann die Perspektive, die halt für uns jetzt das Ultimative ist, wo wir glauben, ja, so ist auch die Welt, senkrecht, gerade und so, dreidimensionaler Raum, alles schaut so aus: In der Ferne ist alles kleiner, in der Nähe ist alles größer... Selbst im Mittelalter hat man die wichtigen Dinge nicht so erlebt. Ich meine, darum hat man auch keine Perspektive gemalt, sondern man hat einfach… das, was bedeutend ist, das war groß und was weniger bedeutend ist, ist klein. Und mit nah und fern, mit dem Räumlichen, hat das gar nichts zu tun. Und eben so Leute wie Braque oder Picasso oder was, haben versucht, das zusammen zu schauen, das Äußere, mit dieser ganz anderen Perspektive. Und… ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber es geht drum, einfach das Gewohnte zu verändern. Das Gewohnte zu verändern. Zu spielen damit, zu arbeiten damit. Und man weiß vorher nicht, was dabei rauskommt. Man muss anfangen, es zu tun, und im Tun merkt man: "Aha, jetzt bin ich auf einem richtigen Weg." Und wenn es dann da ist, nach zehn Bildern, nach zwanzig vielleicht, sage ich:  "Das ist es!" Das ist das, was ich erlebe dabei, indem ich es schöpferisch hervorgebracht habe.

Und so, wie wir die Welt heute sinnlich erleben, ist es ja im Grunde erstens einmal in Wahrheit auch individuell, weil jeder ein bisschen anders die Welt sieht, aber dass wir jetzt alle so heut räumlich-gegenständlich uns der Welt gegenüber gestellt sehen, ist auch ein flüchtiger Moment in der Geschichte der Menschheit. Das war nicht immer so und wird nicht immer so bleiben. Und es ist eine bestimmte, in dem Fall nicht individuelle, sondern menschheitlich-kollektive Art, im Moment so zu sehen. Das wird sicher… Das hat begonnen… naja, in der ägyptischen Zeit fängt es langsam erst an. Da man sieht… Daher bilden's halt zunächst einmal alles ganz anders ab, ich meine, nicht so wirklich räumlich, sondern alles noch diese Profilbilder, diese Scherenschnitte irgendwie fast. Erst in der spätägyptischen Zeit kommt es so richtig heraus - und zwar im Grunde deswegen, weil sie sich durch ihren Einweihungsweg auf das hin ausgebildet haben. Die ägyptische Einweihung war eine Einweihung in das Denken; das gab es zu dem Zeitpunkt als eigenständige Kraft, als separierte Kraft, noch nicht, es war eine Einweihung in das Denken. Und die bringt mit sich, gerade diese Einweihung in das Denken, die Welt so zu sehen. Wir ordnen mit unserem Verstand die Welt in dieses räumliche Raster hinein. Aber das ist… wenn wir glauben, das ist schon die Wirklichkeit, die ist einfach so, dann stimmt das nicht.

Wir sind die ganze Welt: im Anschauen die Welt schöpferisch hervorbringen und Ich und Nicht-Ich unterscheiden lernen 0:34:41

Es ist die Art, wie wir jetzt gemäß unserer Entwicklungsstufe die Welt schöpferisch im Anschauen hervorbringen. Wir denken immer noch: "Da bin ich und da draußen ist eine Welt, die ist halt, wie sie ist." Wir sind die ganze Welt. Und wie sie uns erscheint, an dem sind wir mitbeteiligt. Und wir müssen schon sehr unterscheiden den Schein und die Wirklichkeit, der wir begegnen. Die Wirklichkeit ist etwas, was uns auffordert, mit ihr zu arbeiten, zu tun und in ein Verhältnis mit ihr zu treten. Dann ist es ein Zusammenwirken mit den geistigen Wesen, die draußen sind in den Pflanzen, in den Tieren und in den höheren Bereichen, wo auch immer. Es ist immerhin ein miteinander Tun, das dann herauskommt. Und wir als Menschen - eben in der Art, wie wir unser Ich entfalten - eben auf ganz individuelle Weise. Daher: wir werden zu einer Menschheit paradoxerweise dann werden, wenn jeder Mensch die Welt etwas anders sieht und wir gerade dadurch einander Impulse geben. Heute entsteht sofort der Streit: "Na, wie du das siehst, das ist völlig falsch. Ich sag dir, wie das ist. Und so ist es. Ich seh's ja, bitte, dass es so ist." Und der Andere sagt: "Na, weil es ist ein bisschen anders." Wieso? In Wahrheit ist es immer anders. Muss es sein. Wir bringen alles schöpferisch heraus. Wir sind so festgefahren heute in diesem Gegenstandsbewusstsein, das einzig und allein zu dem Zweck da ist, dass wir unterscheiden lernen Ich und Nicht-Ich, zunächst einmal. Da brauchen wir ununterbrochen das Erlebnis: Nein, das bin nicht Ich. Und wir sind noch gar nicht am Ende damit zu erkennen, eben wo das überall ist. Ich kann natürlich sagen: "Ja, der Baum, nein, bin nicht ich." Ziehe ich mich zurück.

Meine persönlichen Sympathien und Antipathien haben nichts mit meinem Ich zu tun: die innere Wohlfühlzone, die das Ego liebt, verlassen 0:37:01

Der nächste Schritt, der jetzt eigentlich immer mehr fällig ist: Alles, was ich dadrin mir so grüble, was ich fühle, so meine: "Ha, heute bin ich nicht gut drauf." Die Befindlichkeiten oder so, das ist alles noch nicht das wirkliche, richtige Gefühl, das an der Wirklichkeit eben orientiert ist. Das sind meine nicht individuellen, sondern persönlichen Mätzchen, die ich habe. Meine persönlichen Sympathien und Antipathien, die aber mit meinem Ich nichts zu tun haben. Das ist alles unser kleines Ich, unser Ego. Und das ist ganz was anderes. Und wir haben heute noch kein Bewusstsein dafür, wo in diesem Wust von Ego, das sich so stark breitmacht heute, wo da wirklich unser Ich tätig ist - sehr verdeckt für unser Bewusstsein. Wir kriegen es meistens nicht mit. Und die beste Anregung ist zu schauen dort, wo ich sage: "Na, das mag ich nicht." Da wird es interessant. Dort, wo ich mir sofort so, so richtig wohl… Ich will nicht sagen "sofort", es gibt schon gute Sachen, die kommen, und wo ich sage: "Das ist jetzt meines." Aber das meine ich nicht. Es gibt diese, wie soll ich sagen, diese ausgedehnte Wohlfühlzone zu sagen: "Ach, das ist mir so sympathisch, das ist so schön und das ist so gut und..." Das ist alles nicht Ich. Das ist das Ego, das sich wohlfühlen möchte. Da ist der Luzifer drin, hauptsächlich. Das sind nicht wir. Da verführt er uns ununterbrochen. Und hindert uns, dorthin zu schauen, wo das Ich tätig sein kann, tätig sein muss, wenn es weiterkommen will, alles anders zu machen. Diese ganze Bequemlichkeit, diese innere Wohlfühlzone einmal - zumindest für einen Moment - wegzuschieben und zu sagen: "Warte, wo geht's wirklich hin?" Und dann geht's unter Umständen wo, wo es einmal holpert und wo es schwierig wird. Und das bewusst aufsuchen. Dann fange ich an aufzuwachen. Oder zumindest, dass ich es im Nachhinein wenigstens erkenne: "Okay, da bin ich in eine Situation gekommen, die hätte ich mir nie gewünscht, und das war fürchterlich und schrecklich, aber jetzt bin ich durch und habe ein paar Monate Abstand. Und jetzt sehe ich, Gott sei Dank ist mir das passiert. Jetzt bin ich mir einen Riesenschritt näher gekommen."

Und die Widersachermächte… Wobei hier, in dem Fall, der Luzifer einmal sehr hilft, dass lauter Illusionen drüber sind; der deckt uns das zu, indem er uns schmeichelt, indem er uns scheinbar die schönen Seiten zeigt, die aber gar nicht wirklich schön sind, weil sie Lüge sind, in Wahrheit. Wenn wir sie in ihrer wahren Gestalt sehen würden, sind sie hässlich. Sie sind nicht Ausdruck unseres wahren Wesens und auch nicht der anderen, die wir wahrnehmen, sondern es ist ein Schleier drüber, der uns einlullt, der uns bewusstlos machen will - oder bis zu einem gewissen Grad - oder eben nur dieses Oberflächenbewusstsein haben will. Bewußtseinsseele entwickeln, erschöpft sich nicht in diesem Oberflächenbewusstsein. Das ist erst der allererste Anfang.

Vom Missbrauch der Logik und großen Illusionen im Wissenschaftsbetrieb 0:40:34

Diese Art des Bewusstseins geht schon ein bisschen länger zurück. Sicher, es hat sich heute mehr, noch mehr in sich zentriert und wir sind noch mehr bei uns und wir grübeln noch mehr in uns: "Ach, ich bin so und so und habe das und das und wünsche mir dieses und jenes", und damit haben wir den Kopf voll - mehr als in früheren Zeiten. Da war es ein bisschen kollektiver, aber es ist genauso kollektiv in Wahrheit, es ist genauso kollektiv. Nur merken wir es nicht. Wir sagen: "Ach, das ist meines, das ist total meines", so wie es das Meine von hunderten, tausenden Anderen ist. Bitte, nehmt die Ereignisse der letzten zwei Jahre oder was, wie die Menschen denken und glauben zu denken, indem sie einfach eine bestimmte Meinung, die halt gängig ist und die einem angenehm ist… Weil man dann die Schmeichelei kriegt: Wenn du so denkst, bist du der Gute, also nimmt man gleich: "Ja, so bin ich, natürlich, klar! Und natürlich bin ich so und wer nicht so ist, ist schlecht." Das hat mit dem eigenen Ich nichts, aber gar nichts zu tun. Das ist großer "Nürnberger Trichter": von oben und eingefüllt. Unsere Welt ist heute auf das aufgebaut. Und drum ist es so wahnsinnig gefährlich, da sind die Widersacher drinnen. Tagtäglich kommt uns das von allen Seiten entgegen: alles das, was nicht Ich ist. Und wenn wir nicht aufwachen, dann schlucken wir das alles und glauben, das sind wir - und fühlen uns vielleicht das ganze Leben lang wohl dabei.

Nur: wenn wir dann rüberkommen, merken wir sehr schnell, dass dann nichts überbleibt - oder fast nichts überbleibt. Dann war diese Inkarnation fast vergeudet. Und… also der Luzifer gibt uns halt immer die Illusion, dass das so schön und wunderbar ist, und der Ahriman gibt uns den Intellekt dazu, der uns klar macht, dass es ja ganz logisch ist, dass das so sein muss und nicht anders sein kann; das ist ja wunderbar. Die Logik kann man für alles missbrauchen. Mit der kann man alles beweisen. Man muss nur die richtigen Fakten auswählen und sie richtig zusammenstellen, dann kann ich logisch alles beweisen. Alles. Dieses (Wolfgang zeigt auf einen imaginären Gegenstand vor ihm) und das genaue Gegenteil davon, es geht alles. Passiert ja dauernd. Passiert ja auch dauernd, aber man glaubt dann selber: "Na, das ist die Wahrheit. Ich kann es ja geradezu mathematisch ausrechnen, dann muß es doch wahr sein." Und der Andere kriegt was ganz anders raus, weil er einfach eine andere Formel, sozusagen, anwendet und sagt: "Ja, so muss es aber sein!"

Und das ist auch ein bisschen heute die große Illusion im Wissenschaftsbetrieb drinnen: Wir haben einen Teilbereich herausgefiltert… Ich meine, man muss dazu sagen, dass die Wissenschaft, ich meine damit jetzt vor allem die Naturwissenschaften, die heute hauptsächlich Technikwissenschaften sind. Und sie funktionieren in dem Sinne, dass sie tote Apparate hervorbringen können. Tote Apparate, die sogar den Schein des Denkens dann erwecken. Also, wenn man eine künstliche Intelligenz oder so was nimmt, hat es mit dem wirklichen Denken überhaupt nichts zu tun. Aber es erzeugt den Anschein davon und kann sofort - oder sehr schnell - alles, was der Mensch auf dem Gebiet kann, besser: schneller und besser. Aber mit Menschsein hat das nichts mehr zu tun. Überhaupt nicht. Das ist unmenschlich oder zumindest a-menschlich.

Unsere Illusionen verdecken uns die wirkliche Katastrophe, vor der wir stehen: der Frontalangriff der Widersacher auf unser Ich fordert unser Wachwerden - und ein Besinnen auf den 21. Wochenspruch kann dabei helfen 0:44:22

Also, wir sind einfach in so, so vielen Illusionen befangen. Und das ist der größte Abgrund, vor dem wir heute stehen. Es warten alle - ich glaube, mit so einer Riesenlust - auf die nächste Katastrophe, die über sie hereinbricht. Jetzt war’s das Virus, jetzt kommen die Blackouts und weiß ich nicht, was alles kommt. Und dieses kommt auf uns zu und dann kommt die Nahrungsmittelknappheit oder ich weiß nicht, was alles kommt, und dann kommen die Stürme, die uns forttragen werden. Keine Ahnung. Also, diese ewige Sucht nach der Katastrophe, im Grunde. Und das verdeckt uns aber alles die wirkliche Katastrophe, die sich abspielt, indem wir gar nicht auf unser Ich kommen, unser wirkliches, und nur mit der Illusion desselbigen herumlaufen. Das ist heute der Frontalangriff. Und da stecken dahinter - jetzt hinter Luzifer und Ahriman - dann vor allem die asurischen Kräfte und natürlich die soratischen Kräfte. Die wollen uns das austreiben. Die wollen uns das wirkliche Ich austreiben und gleich aber eben im Hintergrund dafür sorgen, dass wir ja, ohne dass wir es aber merken, sehr viel hereinholen durch unser Ich und ihnen übergeben. Ohne dass wir es mitkriegen. Weil, sie haben damit eine Quelle, die sie... also, sie haben damit Zugang zu einer Quelle, zu der sie normal keinen Zugang haben - aber durch den Menschen haben. Nur der Mensch soll's nach Möglichkeit nicht mitkriegen, wie da der Hase läuft. Und es wird heute zunehmend mehr von dem, was wirklich durchs Ich hereinkommt, über diese Umwege in die Richtung der Widersacher geleitet. Ich meine, ein großer Teil dessen, was wirklich Schöpferisches ist, was Erfindungsgabe jetzt im aller weitesten Sinne ist, wird eigentlich den Widersachern zugeleitet, um ihr Reich aufzubauen, um ihr Reich zu stärken. Das ist das, was zu, weiß ich nicht, 95 Prozent auf der Welt heute läuft. Und wir können aber sofort Stopp sagen, wenn wir wach werden. Dann ist die Tür sofort zu. Und wenn wir es nicht tun, dann speisen wir diese Nidersacher… (Wolfgang verbessert sich) Widersacher… - "Nidersacherkräfte" passt auch. Seht's, mit dem Versprecher kann man was Richtiges sagen. Ja, wir müssen da einfach was abblocken, indem wir wach werden. Das ist heute, hier und jetzt, gefordert, dieses Wachwerden. Und dazu gehört eben dieses Erkennen, was wir alles nicht sind. Aber zu erkennen auch, was werdend in uns sein könnte. Es ist jetzt sicher das alles schon mehr als eine Erläuterung zum Wochenspruch, aber ich lese ihn noch einmal. Der 21.:

Ich fühle fruchtend fremde Macht

Sich stärkend mir mich selbst verleihn,

Den Keim empfind ich reifend

Und Ahnung lichtvoll weben

Im Innern an der Selbstheit Macht.

An der Selbstheit Macht, vorher fremde Macht. Es kommt was, was eigentlich von außen kommt; die ganze geistige Welt kommt da von außen.

Und ja, ich sage, einerseits, unser Ich kommt uns auch von außen zu, aber in dem ist eben auch die ganze andere geistige Welt drinnen, so viele geistige Wesen, die drinnen sind, und wo ich trotzdem eben ein ganz anderes individuelles geistiges Wesen bin. Aber ich nehme diese ganze fremde Macht, die nicht Ich bin, in mein Ich, mit meinem Ich hinein, um mich stärkend mir mich selbst zu verleihn, also: "Ich fühle fruchtend fremde Macht, sich stärkend mir mich selbst verleihn." Die fremde Macht kommt, ich nehme es auf - und sie bewirkt aber, dass ich mich stärkend mir mich selbst verleihe. Ich muss aber tätig werden dabei.

Die Widersacher überschütten uns mit ihren "Geschenken" - und wir merken es nicht 0:49:23

Wenn ich das nur aufnehme… Ich kann das alles aufnehmen, die Elementarwesen, was alles kommt, schluck das hinein - und wenn ich es nicht ergreife, jetzt bewusst ergreife, und was tue damit und es eben vom Fremden zum Eigenen mache, zur Selbstheit mache, dann war's vergebene Liebesmüh. Also, auch wenn die besten Impulse von außen kommen und ich sie nicht ergreife und mir zu eigen mache, dann ist das völlig vergebene Liebesmüh. Und dann passiert halt gerne das: weil tatsächlich das, was von außen kommt, die geistigen Wesen unter Aufsicht der höheren Hierarchien - das gilt auch für die meisten Elementarwesen: Sie warten darauf, dass wir es wirklich so ergreifen wollen. Ansonsten halten sie sich zurück. Sie überschütten uns nicht. Die Widersacher neigen dazu, uns mit Dingen zu überschütten, die dann aber in eine andere Richtung gehen. Das ist das Nächste. Ich meine, sie wollen schon natürlich, dass wir aus unserer geistigen Welt was hereinholen, aber sie wollen natürlich auch, dass wir ihre Impulse verinnerlichen und glauben, das seien unsere. Und das heißt, wir stehen in der Gefahr drinnen, dass wir unverdaute Impulse aus der geistigen Welt haben, aber da sorgen die oben eh dafür, dass dass das ja nicht zu viel kommt, also sie überschütten… In früheren Zeiten kam es von oben und hat uns geholfen. Unser Ich war noch nicht wirklich erwacht, dann hat das uns geführt - und da sind wir reich beschenkt worden. Heute sind es sehr ausgewählte einzelne Geschenke - und immer wohl wissend oder hoffend, sagen wir es einmal so, dass der Mensch unten es ergreifen kann und sich zu eigen machen kann - was anderes daraus machen kann. Die Widersacher überschütten uns mit ihren Sachen und sagen: "Nimm's, eins zu eins." Und hüllen dich vielleicht gar in die Illusion, dass du das selber gemacht hast oder dass es deines ist - aber in Wahrheit werden wir mit ihren Impulsen ausgefüllt. Und das Wenige - gilt für uns alle irgendwo noch heute - was wir wirklich durch unser Ich so mehr halb bewusst als bewusst hereinholen, das versuchen sie, ohne dass wir es merken, in ihr Reich hinüberzuziehen. Und so läuft das Spiel heute. Und das läuft weltweit so, auf der ganzen Welt läuft das so. Und der entscheidende Faktor, um dem Einhalt zu bieten, liegt jetzt nicht in irgendwelchen äußeren Machinationen, die wir tun; oder jetzt kämpfen wir gegen den oder jetzt gegen den. Mag manchmal auch notwendig sein, dass man irgendwo "Stopp" sagt, aber vor allem einmal muss man bei sich selber anfangen und aufwachen und das bemerken. Das bemerken, wo wir einfach zu wenig aktiv die Dinge ergreifen.

Wir können jeden Sinneseindruck zu etwas Eigenem machen: Rudolf Steiner hat uns mit seinen Texten Wegmarken geschenkt, aus denen wir Anregungen schöpfen können 0:52:36

Wir können alles uns zu eigen machen und zu unserem machen, wenn wir es bewusst ergreifen. Alles. Jeden Sinneseindruck, alles, was wir lesen, was wir hören, können wir zu unserem machen, indem wir es ergreifen, indem wir es wirklich verdauen. Und vielleicht machen wir ganz was anderes. Angenommen, es liest Einer einmal ein Stückl - irgendein Kapitel vom Steiner - und macht nichts mit Anthroposophie draus, sondern er macht ganz was anderes. Er macht vielleicht irgendwann ein Kunstwerk, in dem der Impuls drinnen steckt, und er kann vielleicht gar nicht sagen… interessiert ihn vielleicht auch gar nicht, was dadrin gestanden ist, aber es hat eine Anregung gemacht, die ihn zu dem Kunstwerk bringt. Es ist ganz was anderes. Und das ist wertvoll dann.

Wenn er eins zu eins den Text wiedergeben kann, ist es gar nichts. Dann ist es wie ein Buch, das in der Bibliothek steht. Es ist halt ein Buch, das sprechen kann. Also, den Mut haben, alles zu ergreifen. Ja, sicher, auch mit der Scheu und mit der Vorsicht, nicht einfach wild: "Buh… (Wolfgang macht heftige Wirbelbewegungen mit den Händen) ich tue einmal was." Man muss schon eben wirklich ernsthaft arbeiten dann dran, um was draus zu machen; irgendwelche Willkürlichkeit oder Phantastereien sind es nicht. Dann fängt es erst einmal damit an: ich nehme jetzt so einen Brocken heraus - sprich, einen Satz vielleicht irgendwo - und wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich nicht, was das ist, was gemeint ist. Je länger ich mich mit Steiner beschäftige, desto mehr sage ich: "Eigentlich, verstanden habe ich es noch nicht." Noch lange nicht. Noch lange nicht. Es ist jedenfalls ganz anders, als ich es mir die ganze Zeit gedacht hatte. Und es tun sich plötzlich solche Tore auf, wo ich sage: "Mensch, hinter dem einen Satz stecken ganze Welten, die sind doch gar nicht ausgesprochen - und dort muss ich hingehen, dort, von dort muss ich es holen." Von dem ist ein Splitter da hereinkommen, dass wir so einen Meilenstein irgendwo zur Orientierung haben. Und diese Meilensteine genügen, wenn wir uns entschließen, den Weg zu gehen und dann auch durch Dickicht zu gehen - aber irgendwo finde ich wieder trotzdem den nächsten Meilenstein, der wo steht: "Aha, wart, in dem Gebiet befinde ich mich jetzt, aber dazwischen is a Stückl Urwald, von dem steht nirgendwo was, durch den muss ich durch." Und dort muss ich meinen Weg finden." Also, das Großartige… und das ist Rudolf Steiner, das sind andere, die ihm vorangegangen sind, die haben solche Wegmarken gesetzt. Aber die geistige Welt, aus der wir schöpfen können, ist unerschöpflich. Das heißt, es gibt für jeden solche Gebiete nicht nur zu entdecken, sondern auch tätig zu schaffen. Im Geistigen kann man auch nie sagen: Es ist vorhanden. Es ist nicht so wie ein Stein, der wo liegt oder so was, sondern es ist eine Tätigkeit. Es ist eine Tätigkeit. Und gewisse Dinge in der geistigen Welt passieren nur, wenn ich tätig werde. Dann verwirklicht es sich in dem Moment. Ansonsten ist es nicht da. Man darf sich nicht vorstellen: Ich kann aus der geistigen Welt in dem Sinne schöpfen, dass ich jetzt was nehme und einfach das in ein Glas gieße. Ich schöpfe was heraus, jawohl, verleibe es mir ein im wahrsten Sinne des Wortes - und verdaue es. Und dann wird's was anderes. Dann werde ich dem geistigen Impuls gerecht: Ich nehme einen Impuls als Anregung - und fange damit zu arbeiten an.

Im Kern der Anthroposophie liegt der Entwicklungsgedanke: der Mensch ist als geistige Quelle an der ganzen Evolution beteiligt und dessen gilt es sich bewusst zu werden 0:56:44

Und seht ihr, daher ist die neue "Einweihung", wenn man es so nennen will… Das ist jetzt ein großspuriges Wort, das heißt einfach: den modernen Entwicklungsweg des Menschen. Was ist Einweihung? Einweihung ist nichts anderes, als dass der Mensch bewusst versucht, seine Entwicklung voranzutreiben - und mit ihm die ganze Menschheit. Das ist es in Wahrheit. Das ist ein Entwicklungsweg, nichts anderes. Es geht nie drum: "Aha, warte, ich gehe jetzt einen geistigen Weg, dann kann ich Sightseeing in der geistigen Welt machen", kann sagen: "Da ist das, da ist das, da ist das." Völlig uninteressant. Es geht darum, was du schaffen kannst in dieser Welt, dein Beitrag um den geht's. Und jeder kann einen Beitrag dazu leisten - und dazu muss er nehmen, verdauen und Neues produzieren. So passiert das in der geistigen Welt. Und das hat Steiner eben so stark erfasst. Und drum ist das, was in der Anthroposophie drin ist… der Kern ist dieser Entwicklungsgedanke, der in allem drinnen ist, der in der ganzen Natur drinnen ist, und zwar deswegen drinnen ist, weil der Geist drinnen ist - und weil insbesondere gerade mit unserer Erdennatur der Mensch als geistige Quelle mit dabei beteiligt ist. Ich meine, im Grunde hängen wir viel, viel mehr, als man nur äußerlich sieht, mit der ganzen Evolution auch in der Natur zusammen. Die hängt sehr stark zusammen mit dem, wie wir uns entwickeln. Und heute gilt’s also, das im eigenen Kern wirklich zu fassen: Wir sind das, was wir aus uns machen. Und wir sind's aber im nächsten Moment schon wieder nicht, weil wir uns da schon wieder neu schaffen. Also, es ist nichts, was man irgendwo ins, sozusagen, bildlich gesprochen, ins Regal stellen kann, sondern es ist in dem Moment, wo es erschaffen ist, ist es eigentlich schon wieder weg und drängt nach dem nächsten Prozess. Unser Ich macht das - ununterbrochen. Es macht's ohnehin - also für sich selbst sowieso, sonst könnte es nicht bestehen als Ich - aber auch, indem es an unserem Seelischen arbeitet. Nur die Frage ist: Wird es uns bewusst oder wird es uns nicht bewusst? Es ist nämlich genau das, was im Untergrund dieses ganze Alltagsbewusstsein umarbeitet, mit dem wir - jetzt sage ich es unhöflich - zugemüllt sind und von dem wir glauben, dass wir es sind.

Unser Ich arbeitet im Hintergrund beständig daran, unseren Müllhaufen in etwas Eigenes zu verwandeln: wie können wir bewusst daran mitwirken und unsere geistigen Aufgaben wahrnehmen? 0:59:14

Im Hintergrund arbeitet aber das Ich, es arbeitet den ganzen Müllhaufen auf, sozusagen, und macht im Hintergrund eh immer wieder was Eigenes daraus. Nur habe ich die Befürchtung, dass viele diesen Prozess gar nicht bemerken, weil er halt noch sehr im Hintergrund ist. Also, wir haben noch ganz stark das Ego-Bewusstsein in uns, das eben nur im Grunde ein verzerrtes Spiegelbild ist. Sehr verzerrtes Spiegelbild. Und ich denke, das ist heute die ganz große Herausforderung, das zu erkennen langsam, mit dem Gedanken sich vertraut zu machen.

Und der erste Schritt ist eben der, den ich in den letzten Malen auch schon beschrieben habe, einmal sich zu finden in den Dingen, die uns begegnen. Das ist eigentlich noch der leichtere, das ist der leichtere Weg. Mir kommt wer entgegen, der gibt mir eine Ohrfeige oder sonst was, weiß ich nicht, es kann also durchaus was Unangenehmes sein, aber wo ich merke plötzlich: "Brrr..., das wirft mich aus der gewohnten Bahn heraus." Und ich erkenne aber: "Ah, ich muss da abbiegen." Und jeder, wenn er a bissl Leben schon hinter sich hat und zurückschaut, wird solche Punkte in seinem Leben finden, wo es einfach anders abgezweigt ist, als man sich's gedacht hat, wo das alte Sprichwort wahr wird, nicht wahr: "Der Mensch dachte und Gott lachte." Also, nein, es geht ganz, ganz, ganz anders. Und wo man dann aber zehn Jahre später merkt: "Gott sei Dank, Gott sei Dank! Das war richtig. Wenn ich den anderen Weg gegangen wäre, wäre ich immer weiter von mir weggekommen." Ich hätte vielleicht in der Illusion gelebt, "das ist ja meines" - und ich hätte mich vielleicht sogar wohlgefühlt.

Aber dann kommt trotzdem, je älter man wird, irgendwo innerlich das Gefühl: "Ah, irgendwie… irgendwas passt trotzdem in meinem Leben nicht. Ich habe jetzt gut verdient damit, ich habe Anerkennung von allen Seiten - und trotzdem, irgendwie bedeutet es mir nichts. Es hat für mich nicht wirklich innerliche Bedeutung, es ist alles Schein, im Grunde." Also, es kommt so eine gewisse Unzufriedenheit dann damit. Und ja, man kann sich dann weiter betäuben und dann halt noch mehr von außen holen, dann kann man es wieder verdrängen. Aber oft gerade erfolgreiche Leute, im äußeren Sinne "erfolgreiche Leute", spüren das dann oft irgendwann in späteren Jahren: "Aber irgendwie ist es dann doch nicht alles." Und es ist dann eigentlich sehr bitter zu sehen: Ich bin äußerlich jetzt sehr erfolgreich vielleicht sogar gewesen - und ich habe mich völlig von meinem eigenen Wesen entfernt. Und ich habe eigentlich ganz, ganz was anderes getan, als ich mir als geistige Aufgabe über vielleicht Inkarnationen weg schon vorgenommen habe. Auf diese Impulse habe ich nie gehört. Die kamen eh immer wieder. Vielleicht kommt es dann irgendwo: Da war doch was. Na, habe ich weggeschaut. Das hat mich nicht interessiert. Das hat zu wenig geglänzt, sozusagen. Und da kann man sich sehr, sehr verlaufen in seinem Leben.

Diese Gefahr ist heute wahnsinnig groß, und viele sagen: "Naja, überhaupt, ich bin halt in die Welt gestellt, ich habe mein tägliches Schicksal zu bewältigen, ich muss arbeiten, um überleben zu können, und dieses und jenes. Pfff… Ich habe gar keine Chance, es anders zu machen." Doch. Doch. Es gibt immer eine Chance, es anders zu machen. Und es geht eben nicht um das äußere Ding. Ich meine, ich kann arbeiten, wo auch immer… natürlich… Und trotzdem kann ich - vielleicht zunächst einmal daneben - Meines wirklich entwickeln und aufbauen - und dann es irgendwann vielleicht auch zu meinem Beruf oder zu meiner Berufung machen. Es gibt immer Wege dazu. Das Schwierige ist nur, das eigene Ich zu finden - und nicht die Illusion, die man davon hat. Und die Widersacher tun alles dazu, dass wir nur ein illusionäres Bild von unserem wirklichen Ich kriegen und von unseren wirklichen Wün… (Wolfgang verbessert sich), von unserem wirklichen Willen. Ich will nicht sagen "Wünsche". Die Widersacher, namentlich der Luzifer, hilft stark, dass wir… Wünsche, Wünsche…  "ich wünsche dieses und wünsche jenes und möchte gerne und…" Natürlich bin ich Feuer und Flamme dafür, aber es ist nicht der Impuls, der aus dem Kern kommt, sondern es ist was Äußerliches drinnen.

Die neue gefährliche Taktik der Widersacher unter Führung der soratischen Wesenheiten: uns im Zeitalter der Bewusstseinsseele einschläfern, sodass wir unser Leben träumend verbringen und unsere Aufgaben verpassen 1:04:22

Und warum schildere ich das so ausführlich? Weil sich dieser Kampf im Abgrund mit den Widersachern… Wo spielt sich der ab? In uns spielt sich der ab! Vor allem - heute. Da müssen wir ihn heute besonders aufnehmen. Es werden heute auch immer weniger die Impulse sein, die uns durch Schicksalsschläge von außen kommen. Das Interessante ist, dass die Widersacher mittlerweile kapiert haben, dass das nicht mehr das ultimative Mittel ist - und zwar vor allem die unteren, die soratischen Wesenheiten und asurischen Wesenheiten. Weil, die Widersacher sind ja eigentlich bestellt dazu, dass sie uns genau zunächst einmal von außen Schicksalsschläge geben, die uns in die richtige Richtung lenken sollen. Also Dinge, die uns unangenehm sind und Ding. Aber die viel gefährlichere Taktik ist - die jetzt immer mehr in den Vordergrund kommt -, dass wir eben diese Schläge nicht kriegen, die mit unserem Ich zusammenhängen würden, also, wo wir eigentlich den Widersachern dankbar sein müssten, dass die auch mithelfen dabei, uns die richtigen Prügel zu geben, wenn wir irgendwo daneben liegen. Aber die große Gefahr besteht, dass wir, sozusagen, sediert werden, eingeschläfert werden. Das ist heute... Wir leben im Zeitalter der Bewusstseinsseele. Und was ist im Zeitalter der Bewusstseinsseele das Gefährlichste? Dass das Bewusstsein gedämpft wird, dass wir dort, wo wir wach sein sollten, nicht wach sind, dass wir dort nur träumen. Und wenn wir uns in Illusionen befangen lassen, dann träumen wir eben darin, in Wahrheit. Und die Träume können halt sehr realistisch sein, in Wahrheit. Wir halten unser ganzes Leben dann dafür - und das ist doch nur der Traum unseres Lebens. Mit dem laufen wir heute sehr oft herum. Und dass wir uns in unserem wahren Wesen noch gar nicht kennen - und dass…

Ja, ich meine, sich in seinem wahren Wesen voll und ganz zu kennen, das ist ein Job über viele Inkarnationen, da haben wir noch viel, uns ganz zu kennen. Aber es ist schon gut, wenn wir einen Zipfel davon erkennen einmal und erfassen. Eben das, was  jetzt angesagt ist. Drüben wissen wir mehr, wenn wir durch den Tod gegangen sind und durch die geistige Welt, durch die Mitternachtsstunde. Da bringen wir uns ja gerade eine bestimmte Aufgabe mit, weil, alles können wir jetzt in einer Inkarnation nicht bewältigen. Also, da wir das aber auch nicht können, können wir eigentlich hier gar nicht so einfach "unser ganzes Ich in seinem Wesen erfassen und voll bewusst drin stehen". Da sind wir noch sehr, sehr, sehr weit davon entfernt. Aber der beste Weg ist, die Aufgabe, die wir uns ausgewählt haben - und mit großer Unterstützung ausgewählt haben… und - wie soll ich sagen - drüben sehr wohl wissend, dass das die richtige Zielsetzung, der richtige nächste Schritt ist; dass wir uns auf den konzentrieren, dass wir durch den durchgehen und da nicht jetzt vielleicht schon fünf Schritte weiterdenken, die aber gar nicht auf unserem Weg liegen, sondern eben auf einem anderen Weg in Wahrheit liegen, aber die viel interessanter ausschauen für unser Alltagsbewusstsein.

Es ist an der Zeit, alle unsere Masken abzulegen, die unsere Ich-Impulse verhüllen und uns daran hindern, unsere falschen Vorstellungen zu überwinden 1:08:08

Also, wirklich diese radikale Demaskierung muss das sein. Wir tragen selbst in unserem Inneren diese Masken, nicht nur den anderen Menschen gegenüber. Da ist es in der Gesellschaft sowieso. Ich meine, das meiste in den sozialen Begegnungen ist durch soziale Rollen und Masken usw. bestimmt, in Wahrheit, das ist verhüllt - und dahinter versteckt sich alles. Es sind oft natürlich - schon vom Ego her - dann vielleicht nicht so tolle Intentionen dahinter, zumindest nicht für die anderen so tolle, wie auch immer, aber es ist alles Maske. Aber selbst dort, wo man glaubt, es ist keine, ist es noch immer eine. Und das verhüllt uns unsere wirklichen Ich-Impulse. Und das zu erkennen, das ist die Aufgabe unserer Tage. Und dazu ist wahnsinnig wichtig zu lernen Dankbarkeit gegenüber den Mitmenschen, die Einem wieder einen Anstoß in eine andere Richtung geben. Das heißt, da sagt wer was, das sich mit meinem gerade nicht deckt und wo es sich gerade in einem entscheidenden Punkt spießt: Da fängt es an, interessant zu werden. Dort kann ich weiterkommen. Also das heißt, der neue Weg, Gemeinschaften zu bilden und Freundschaften zu bilden, ist nicht nur: "Ach, wir passen ja so harmonisch zusammen. Lasst uns kuscheln gemeinsam und alles ist schön." Sondern eigentlich dort, wo: "Krr, der sieht das ganz anders." Und es lässt mir aber keine Ruhe. Es lässt mir keine Ruhe.

Also, als Anthroposoph, als Geistesforscher, muss man sich zum Beispiel mit einem Materialisten zusammensetzen. Unbedingt. Unbedingt. Also, wenn in einer Anthroposophen-Runde keine strengen Materialisten drinnen sind, die sagen: "Das Geistige ist alles ein Blödsinn, das kannst dir g'halten (Hochdeutsch: das kannst du dir behalten). Ich beweise dir das", und wo er's so strikt und klar sagt, dass ich sage: "Jetzt muss ich aber wirklich schlucken. Jetzt gehen mir im Moment die Ideen aus, wie ich ihm das nahebringe." Dann hat er mich an den richtigen Punkt gebracht, weil dann muss ich mich anstrengen, dass ich da drüberkomme. - Gell? Aber wir kriegen Hilfe - von allen Seiten (einer von Wolfgangs beiden Katern streicht um ihn herum). Na, also wirklich diese Herausforderungen zu finden. Und ich meine, das muss ja jetzt gar nicht dann wirklich ein Streitgespräch oder was sein - sondern wo man wirklich ernsthaft aufeinander eingeht und sagt: "Ja, aber so kann man die Welt auch ansehen." Ich meine, die Materialisten, wenn sie ehrlich sind, sehen ja was Richtiges. Sie sehen einen richtigen Teil der Welt. Sie sehen halt nur einen bestimmten Teil der Welt, aber sie sehen ihn richtig. Und gerade der Materialismus hat heute auch… Eine der Aufgaben ist, die ganzen falschen Seelen- und Geistvorstellungen, die sich in unserer Kultur eingenistet haben, wegzufegen. Bevor die nicht weg sind, sind wir nicht offen für das wirklich Geistige und für die wirkliche Seele. Wir sind also befangen in, ja, Traditionen, die aus einem richtigen Erleben einmal entstanden sind, die aber mit der Zeit immer mehr missverstanden wurden und deren Sinn man nicht mehr kennt. Und wo dann eigentlich in Wahrheit… so dem Wortlaut nach klingt alles schön und richtig, aber wenn man es sich näher anschaut, ist es völlig, völlig falsch, es ist ein völliger Humbug. Und es geistert also so, so viel herum. Das geistert in der Interpretation der Religionen drinnen - egal welche, kann man alle nehmen, so ziemlich durch die Bank, alle -, dass es einfach völlig verzerrte Bilder von dem sind, was wirklich als Impuls dahintersteckt, dass es fehlinterpretiert wird.

Was die Materialisten im Übrigen mit den religiös oder spirituell Interessierten vielfach teilen, ist die gleiche Illusion, nämlich die Trennung von Materie und Geist, diese strikte Trennung: Das Eine ist das und das andere ist irgendwo - woanders - schwebt's so: "Aha, nach dem Tod, es hebt sich die Seele, fliegt heraus und schwebt’s da oben." Das ist dann, ja, zur Verbildlichung von mir aus, aber es ist völlig falsch das Bild. Es ist völlig falsch. Wir stellen es uns dann erst im Grunde wieder sehr materialistisch vor, also jetzt wie halt: "Ein unsichtbarer Körper fliegt da heraus und der, ja, weiß nicht, der geht dann halt da oben irgendwo spazieren."

Alle überlieferten Bilder führen zu Missverständnissen: das alte Hellsehen ist stärker an den Körper gebunden als unser heutiges Alltagsbewusstsein 1:13:02

Es ist eben ganz anders - und dieses ganz Andere erschließt sich uns heut. Und bevor diese falschen Vorstellungen, diese Krücken, nicht weg sind und wir uns neue Bilder... Wir müssen uns Bilder dafür schaffen, um überhaupt drüber kommunizieren zu können. Aber wir können praktisch keines der überlieferten Bilder mehr brauchen, weil sie einfach völlig missverstanden werden. Rudolf Steiner schreibt es ja auch so oft, ich meine… und muß aber selber es in solche Bilder kleiden, weil wir haben halt nur sinnliche Bilder. Und man muss es in sinnliche Bilder kleiden - und dann ist aber sofort das Missverständnis da: "Aha, ja, ja, eh", aber man stellt es sich eigentlich vor wie so ein verdünntes Sinnliches. Aber eigentlich schaut es trotzdem genauso aus: Also da, die Aura - wisst ihr ja, habe ich eh schon oft gesagt - so wie halt ein Christbaum drum herum, der leuchtet und blinkt in allen Farben. Das ist nur ein Bild. Wenn ich es richtig verstehe und sage: "Okay, das Bild ist etwas, an dem… also die Farbe ist etwas, an dem ich seelisch genau dasselbe erleben kann wie in dessen Aura." Aber ich streich bitte die sinnliche Farbe weg und halte nur das Erlebnis fest - dann komme ich auf die richtige Richtung. Aber wenn ich anfange, das sozusagen zuzupinseln mit den sinnlichen Farben, dann wird's schlimm. Dann ist es ein völliges Missverständnis einfach. Und das Missverständnis kann noch größer werden, weil das alte Hellsehen - oder was sich heute noch mehr im Bauch-Hellsehen erhalten hat - das bindet's automatisch dran, weil das alte Hellsehen ist viel stärker an den Körper gebunden als heute unser Alltagsbewusstsein - und vom geistigen Bewusstsein rede ich gar nicht. Aber das alte Hellsehen lebt ganz… ist der Träger… ganz, ganz die Körperkräfte, namentlich die Stoffwechselkräfte. Und das ist sozusagen - wie soll ich sagen - der geistige Wille natürlich, der in den Stoffwechselkräften drinnen ist, aber das ist noch nicht unser Eigenwille. Heute muss der Wille, der befreit ist von dem, wirken. Das heißt, wir müssen ihn heraufnehmen, ins Bewusstsein heben, im Wollen, sozusagen, wach werden. Dann sind wir im Geistigen drinnen. Und dann schaffen wir daraus Seelenerlebnisse, die den Anstrich nicht mehr brauchen mit den sinnlichen Farben. Dann erkennen wir es in seiner eigentlichen Gestalt.

Unsere Sinneswahrnehmung ist eine ins Äußere erstorbene übersinnliche Wahrnehmung 1:15:51

Und das ist ja ganz klar, ich meine, in der Vergangenheit ist die Menschheit aus einem natürlich viel unbewussteren Zustand - jedenfalls was das Ich betrifft - hereingekommen, hatte ein Erlebnis der geistigen Welt, das aber langsam hineingeführt wurde ins Körperliche und immer mehr umgestaltet wurde ins sinnliche Erleben. Und das heißt, schon im Grunde in der atlantischen Zeit fängt es an, dass auch die geistigen Erlebnisse, die hellsichtigen Erlebnisse, immer mehr einen sinnesartigen Charakter kriegen, weil in Wahrheit, was wir als Sinneswahrnehmung haben, ist heute eine ins Äußere erstorbene übersinnliche Wahrnehmung, in Wahrheit. Und dann klebt es an dem Äußeren, also so, wie wir die Farben erleben. Aber früher war das von den Gegenständen - von einer räumlich-gegenständlichen Welt - völlig losgelöst. Aus dem hat sich in unserem Erleben die räumlich-gegenständliche Welt herauskristallisiert. Und wir haben das übersinnliche Erleben - wie soll ich sagen - draufgekleistet, irgendwo, und es erscheint uns heute als die sinnliche Farbe. Also, das musste aber sein, sonst wären wir nicht hereingekommen - und wir wären nicht in dieser gegenständlichen Welt, wo uns alles Äußere mal fremd, getrennt, gegenübersteht. Das brauchen wir, um unsere Freiheit zu entwickeln. Unbedingt. Aber damit ist uns alles verdeckt einmal, alles wirkliche Erlebnis. Und jetzt sind wir auf dem Weg wieder zurück. Jetzt müssen wir die Tünche, sozusagen, wieder weglassen. Und auch, wenn jetzt ein geistiges Erlebnis kommt, eigentlich lernen - wenn es aus alten Kräften noch kommt - diese Farbtünche wegzulassen, die mit dem alten Hellsehen automatisch kommt, das sich in der Atlantischen Zeit so hinentwickelt hat, dass es ja eigentlich den Übergang zur sinnlichen Wahrnehmung geschaffen hat. Das war der Sinn, dass es einfach mündet dann in die sinnliche Wahrnehmung. Und jetzt gehen wir langsam wieder einen Weg, uns davon lösen zu können oder beides haben zu können - aber dann klar es zu trennen, zu wissen dann: "Gut, jetzt bin ich in der Sinneswahrnehmung drin, aber jetzt gehe ich eine Stufe höher, dort schaut alles ganz anders aus. Da kann ich das jetzt fallen lassen." Es wird ein Prozess sein, der längere Zeit für die Menschheit insgesamt dauern wird, so wie es in der atlantischen Zeit lange gedauert hat - noch viel länger gedauert hat - bis dieses auch rein seelisch-geistige Erlebnis wieder so langsam, Schritt für Schritt, in sinnliche Erlebnisse hereingeführt wurde. Allerdings, bei uns wird es trotzdem insgesamt schneller gehen müssen, um aus dem wieder herauszukommen. Also, weil sich das Entwicklungstempo eben unheimlich beschleunigt hat, von dem haben wir schon gesprochen. Und das kann man heute fast von Jahr zu Jahr sehen, wie das Tempo anzieht. Und das spricht einerseits dafür, dass in Wahrheit ja doch eine ganze Menge entwickelt wird.

Unser rasant gestiegenes fruchtbares geistiges Entwicklungstempo haben wir auch der Aktivität der Widersacher zu verdanken: es gilt jetzt, den Schleier der Maya wieder zu lüften 1:19:10

Aber wodurch wird es entwickelt? Und da müssen wir den Widersacher dankbar sein: durch den starken Widerstand, den wir im Moment haben. Die Widersacher haben immens begonnen Gas zu geben. Und das Interessante ist, es bringt aber im Positiven einmal das, dass damit aber auch unser fruchtbares gutes geistiges Entwicklungstempo einen Zahn zugelegt hat. Und zwar einen Mammutzahn, einen ziemlichen. Und das Interessante ist, dass wir mehr in die Richtung eigentlich schon tun, aber es bei Vielen noch unter der Schwelle des Bewusstseins ist, irgendwo. Sie tun in Wahrheit schon, aber drüber ist immer noch der Vorhang des alten Alltagsbewußtseins. Der deckt es zu. Und die eigentliche Geschichte spielt sich hinterm Vorhang ab, dort ist das Ich tätig. Und den Vorhang müssten wir mal zerreißen können. Also, diesen Vorhang in uns auch, den wir haben. Also, wir haben… die alten Inder haben gesprochen vom Schleier der Maya gegenüber der sinnlichen Außenwelt. Das haben sie ja ganz richtig geschildert, weil sie haben wirklich Schritt für Schritt erlebt, wie der Prozess kommt: "Der kommt, den erleben wir aus dem Geistigen - und immer mehr trübt sich das", und immer mehr wird dasselbe geistige Erlebnis eigentlich… das wird der Vorhang, der davor hängt. Das ist…

Die Farbe ist in Wahrheit immer noch etwas, was aus dem Geistigen kommt, aber sie ist zum Schleier geworden. Sie ist zum Schleier geworden, der uns verhüllt die - wie soll ich sagen - ahrimanische Finsternis, die dahinter ist. Im Grunde also, wenn wir die farbigen Gegenstände anschauen - selbst in der Natur, auch die schönen Sachen draußen - dann spielen ja da, damit es so materiell erscheinen kann, in allem - auch im Lebendigsten - die ahrimanischen Kräfte eine Rolle, es spielen die luziferischen Kräfte eine Rolle. Und die machen, dass das eigentlich Geistige, das das gestaltet… oder was es eigentlich ist… Weil die Pflanze ist eigentlich ein Geistiges, in Wahrheit, aber für uns wird der Schleier immer dichter - und dann erscheint sie äußerlich und nicht mehr in der eigentlichen Form, in der ich sie sehen könnte. Und das sind die Widersacherimpulse, die uns diesen Schleier weben drüber. Aber wie gesagt, dadurch entsteht auch für uns die durchaus nützliche Erfahrung: "Ich bin nicht die Pflanze, die da vor mir steht." Also dieses Trennungserlebnis, um dann drauf zu kommen: "Doch, ich bin diese Pflanze." Aber da muss ich erst wieder hinkommen. Also, der Punkt ist immer, dass die Trennung musste stattfinden. Nur jetzt sind wir auf dem Weg - oder sollten auf dem Weg sein - das wieder zu überwinden. Aber da müssen wir uns der Kluft stellen, einfach. Und wir haben heute vieles in unserer - auch in der spirituellen - Kultur drinnen, wo wir genau an dem Punkt der Trennung herumschleichen und uns hinüberschwindeln wollen vom Alten zum Neuen. Und das funktioniert nicht. Das funktioniert nicht.

Für die Entwicklung des menschlichen Ichs ist es essenziell, durch eine völlig materialistische Inkarnation durchgegangen zu sein: viele Menschen leben derzeit diese herausfordernde Inkarnation 1:22:49

Also drum das, was ich, glaube ich, schon in früheren Vorträgen erwähnt hab: jeder Mensch muß, wenn er sich geistig gesund entwickeln soll und will, durch eine völlig materialistische Inkarnation durchgegangen sein, wo das Geistige weg ist für sein Erleben, wo er es nicht fassen kann. Das ist essenziell. Das ist essenziell, durch den Punkt durchzugehen. Ich meine, es gibt jetzt zwei Wege. Es gibt die, die dann steckenbleiben drinnen, weil das ist natürlich auch… Diese Inkarnation ist eine, die die Menschen sehr gut vorbereiten, weil es ist natürlich ein sehr gefährlicher Punkt. Es ist die Gefahr, dass man dort dann wirklich hängenbleibt, in die Fänge der Widersacher gerät und dann endgültig ihren Weg geht. Und das passiert heute vielfach. Und wenn dann schwarzmagische Kräfte auch noch dahinterstecken, dann wird also ganz bewusst… das ist, was Rudolf Steiner nennt "die Unzucht des Geistes mit der Materie". Dort hängenzubleiben, das ist das große Angebot der Widersacher. Eben: "Komm, wenn du sagst, diese materielle Welt, das ist alles, dann haben wir ein Angebot für dich." Und das Angebot ist sehr gut von ihnen. Vor allem, weil du die andere Seite in dem Moment nicht siehst, weil du gerade für diese materialistische Inkarnation dir ausgesucht hast, eben völlig blind und taub für das Geistige zu sein. Völlig blind und taub. Es geht um diese Blindheit und Taubheit, um dieses Erleben eigentlich, hautnahe Erleben, dass das weg ist. Ja, so weg ist, dass ich nicht einmal weiß, dass es weg ist, weil ich keine Erinnerung mehr daran habe, nichts, nichts mitbringe, also wirklich eben in diesen Abgrund hineinsteige. Das ist… Für die Entwicklung des menschlichen Ichs ist es unerlässlich, dass wir durch so eine Inkarnation durchgehen.

Und jetzt gibt es natürlich viele Menschen - auch aus der Vergangenheit - die sich spirituell stark entwickelt haben und die aber auch dann scheuen, durch das durchzugehen. Und dann wird's gefährlich. Dann wird's gefährlich. Dann wird’s also… Gerade Menschen, die große geistige Fähigkeiten eigentlich sich in früheren Inkarnationen erworben haben, die sind klarerweise am interessantesten für die Widersacher, weil in Wahrheit wollen sie ja das geistige Potenzial des Menschen nutzen. Und auch wenn der Mensch jetzt in eine ganz materialistische Inkarnation hineinkommt: er hat aber sich Kräfte in früheren Inkarnationen entwickelt. Weil, das ist ein Zeichen eines gewissen Entwicklungsgrades, überhaupt so eine materialistische Inkarnation leben zu können. Der ganze Weg der Kultur ging einmal dorthin, das überhaupt zu können. Das, ja, geht einmal weit noch über das Mysterium von Golgatha hinaus sogar, dass wir das müssen. Und wir sind jetzt hier ganz offensichtlich in der Blüte dieses Zeitalters auch drinnen, dass viele Menschen heute genau durch das durchgehen müssen, weil sie es wollen, weil sie es im Geistigen gewollt haben, weil sie gesagt haben: "Ich bin mit meiner geistigen Entwicklung jetzt reif dafür, durch diese materialistische Inkarnation durchzugehen." Und darum lauern jetzt so die Widersacher.

Ja, natürlich, wir können sagen, jetzt war 1998: war drei Mal die 6-6-6; was so viel heißt, wie wirklich Frontalangriff aller Widersacher, im Grunde. Also, vor allem auch der soratischen Wesenheiten im Hintergrund, also ein ganzer Impuls dafür, die Menschheit versuchen zu gewinnen für diesen ganz anderen Weg, den die soratischen Wesenheiten gehen wollen. Und aber zugleich ist es das Zeitalter, in dem sehr, sehr viele Menschen sich die geistige Reife entwickelt haben, überhaupt durch so eine rein materialistische Inkarnation durchgehen zu können. Und im Prinzip: also niemand strebt diese Inkarnation an von sich aus, wenn er nicht soweit ist, dass er sagt: "In der Inkarnation muss ich das schaffen da durchzugehen, um dann in der nächsten Inkarnation voll ins Geistige durchzubrechen." Und dazu muss ich mich hier nämlich durch diese materialistische Inkarnation von jeder Illusion über das Geistige befreien, um das Geistige in seiner wahren Gestalt erfassen zu können. Alles, was aus der Vergangenheit kommt: da das alte Hellsehen hat letztlich einen luziferischen Charakter und den müssen wir abstreifen - und das geht nur in der vollen Kollision mit den ahrimanischen Kräften.

Ahriman mit dem umgeschmiedeten geistigen Schwert besiegen 1:28:44

Und daher brauchen wir eine Inkarnation, wo wir sagen: "Ahriman, du, ich gehöre dir in dieser Inkarnation. Sei mein Lehrmeister. Du und nur du. Und sonst niemand. Weil ich in meinem Ich stark genug bin, um es mit dir aufzunehmen." Wie in den Mysteriendramen - ich habe das schon mal erwähnt - ich habe jetzt den Spruch nicht bei Seite, wie es die Maria da sagt (2. Mysteriendrama, 11. Bild), dass wir uns das alles, was man mit dem Verstandeswissen ergreifen kann, zum Schwert schmieden, zum geistigen Schwert schmieden, mit dem man dann den Ahriman besiegen kann; das heißt, eigentlich das ganze äußere logische, tote, materialistische Denken aufnehmen können und als Schwert nützen können. Und dann mit der Waffe dem Ahriman sagen: "Da kommst du nicht mit. Dort, wo das wirkliche Geistige ist, dort kommst du nicht mit. Und ich weiß, du willst es von mir. Du wirst es auch bekommen, aber anders als du es glaubst, nämlich indem ich dich dann einmal erlöse." Aber das kapiert er noch nicht, aber… Weil in Wahrheit, haben die ahrimanischen Wesen ja Angst vor den Menschen. Weil sie ihnen irgendwo… Da ist was drinnen im Menschen, was unbegreiflich ist, was sie nicht fassen können. Das scheint zwar eh noch so schwach und klein zu sein, aber es ist die ständige Irritation: "Da ist eine Quelle drinnen, an die wir nicht heran können. Und die könnte unsere ganze Welt sprengen." Wird sie auch! Und das wird die Erlösung der ahrimanischen Mächte sein. Aber sie fürchten sich davor, weil sie es nicht durchschauen können. Sie können nicht durchschauen, was da passiert. Und das ist das Problem drinnen. Also… Und man muss halt sagen, man muss unserer jetzigen Zeit also wirklich so…

Zur Auferstehung des Denkens im Bewusstseinsseelenzeitalter muss das Denken durch den Tod gehen: mein Ich ist die Lampe, die die Widersacher erlösen kann 1:31:03

Es ist ja etwas sehr, sehr Zweischneidiges. Also man sieht einerseits, dass im Grunde wirklich ein großer Teil der Welt im krassen Materialismus versinkt, nämlich vom Denken her. Es ist jetzt gar nicht nur das Äußerliche davon. Das ganze Denken. Das Ärgste dran ist ja eigentlich, dass das Denken materialistisch wird, dass man nur dieses äußere Schließen, logische Schließen im Äußeren, hat, dieses tote Denken hat. Nur: das Neue muss kommen aus der Auferstehung, indem er durch diesen Tod durchgeht. Das ist der Punkt. Ich meine, das ist für uns als Menschheit, für zumindest einen bestimmten Teil, also die wirklich jetzt im Bewusstseinsseelenzeitalter auf der Höhe der Zeit, sozusagen, sind, also auf der Ebene eben, die Auferstehung im Denken durchzumachen einmal. Aber dazu muss man durch den Tod gehen - und das muss ehrlich sein. Das ist, sozusagen… das muss mit allem Drum und Dran sein. Das heißt, es muss verbunden sein mit dem Verlöschen des Bewusstseins fürs Geistige. Dem wirklichen Verlöschen. Finster.

Das ist das Steigen in den Abgrund hinunter. Das ist einer der Aspekte, die hinter diesen Bildern in der Apokalypse stehen: in diese absolute Finsternis zu gehen, bis es so finster ist, dass nichts mehr leuchtet, gar nichts mehr, und man dann im tiefsten Punkt drauf kommt: "Halt, mein Ich ist die Lampe, die das erhellen kann. Und mein Ich ist stärker." Weil diese Finsternis, diese ahrimanische Finsternis und was noch alles dahintersteckt, die ist ja wirklich aussaugend. Also, eigentlich saugt sie das Licht auf und vernichtet es im Grunde. Und jetzt ist die Frage: "Bin ich Quelle, die stark genug ist, obwohl der Ahriman das sozusagen - und die Asuras und die Soratischen - das in sich hineinsaugen und sich mästen im Grunde daran. Oder bin ich so stark, dass ihr euch überfresst's dran?" Plop,  zerplatzen's. Als Bild jetzt genommen. Ich füttere sie so, dass sie zerplatzen und plötzlich - das wäre dann die Erlösung - plötzlich in ihrer reinen Gestalt dastehen, die sie ursprünglich hatten, bevor sie - zumindest also was die luziferischen, ahrimanischen und asurischen Wesenheiten betrifft - bevor sie zu ihrer Widersacherolle bestellt wurden.

Und dann stehen sie nicht nur in der Gestalt da, die sie davor hatten, sondern in einer viel höheren plötzlich, weil sie dann eben etwas von der schöpferischen Kraft des Menschen - und eben von dieser freien schöpferischen Kraft des Menschen - in sich aufgenommen haben. Das habe ich eh schon jetzt öfter erwähnt: gerade die Widersacherwesen, insofern sie erlöst werden, werden die ersten sein, die an der Freiheit des Menschen teilnehmen können, die diesen Impuls in sich haben. Die Luziferischen ganz leise, weil die hatten sowieso schon einen Ansatz dazu, eine erste Vorstufe dazu, bevor wir angefangen haben. Dazu kommt: das war überhaupt die Voraussetzung dafür, dass sie uns dorthin bringen konnten. Und die kriegen es dann doppelt und dreifach zurück. Die werden also die ersten sein. Die nächsten werden halt dann die Ahrimanischen sein und irgendwann auch die Asurischen. Die soratischen Kräfte, es ist ein anderes Kapitel. Aber das heißt, für sie (die luziferischen, ahrimanischen und asurischen Wesenheiten) kommt dann im Endeffekt, wenn sie wirklich dieses helle Licht verschlucken und nicht mehr verdauen können, nämlich verdauen können in ihrem Sinne, dann werden sie erlöst von uns, dann macht es Pftt... Und dann ist so, weiß ich nicht, wie der Froschkönig: da kommt dann aus dem Frosch die richtige Gestalt heraus.

Und das heißt aber jetzt, da wir in diesem materialistischen Zeitalter leben, wie eigentlich noch keines war, ist es erstens ein Zeichen, dass in der Menschheit genug Lichtkräfte da sind, um diese Herausforderung anzunehmen. Weil, trotz allem, die Widersacher können arbeiten soviel sie wollen, das Ganze hat trotzdem auch noch eine gewisse ausgewogene Sache - und es ist nicht zufällig, dass die jetzt so losgelassen werden können. Weil die Menschheit soweit ist. Also auch… wenn man so nach außen schaut, sicher, sieht man nur die materialistische Oberfläche, hauptsächlich. Von dem wirklich Spirituellen, das nicht bloß a bissl Abgehobensein ist, um sich ein bisschen das Leben zu erleichtern, also wo es wirklich in die Tiefe geht, findet man ja nicht so viel, aber das ist nur die Oberfläche. Das ist nur die Oberfläche. Unsere Zeit hat ein riesiges Potenzial, spätestens für viele Menschen der kommenden Inkarnation. Und die wird nicht sehr, sehr, sehr weit wegliegen. Es wird sicher noch jetzt so sein, dass die nächsten Inkarnationen sehr, sehr schnell aufeinanderfolgen. Und dann kann sich das komplett umdrehen.

Aber der wichtige Schritt ist diese materialistische Inkarnation, dass man dann da wirklich ein ehrlicher Materialist ist. Und ehrlicher Materialist ist eben, dass man dann da wirklich sagt: "Gut, ich sehe jetzt nur das und nehme nicht noch, ja, der alte Glaube bringt mir noch was mit, am Sonntag glaube ich eh an den lieben Gott", oder so im Untergrund oder was: "das nehme ich mir noch als Krücke mit, weil ansonsten wär's ja wirklich schlimm", sondern wo ich es aushalte, durch das durchzugehen und sage: "So, dazu stehe ich." Das lernen wir jetzt. Das lernen viele Menschen jetzt in der Zeit. Und die, die sich in der Vergangenheit schon stärker geistig entwickelt haben, sind vermutlich schon etwas früher durch eine materialistische Inkarnationen durchgegangen, durch eine wirklich knallhart materialistische Inkarnation durchgegangen. Haben vielleicht dann mittlerweile schon zwei, drei neue Inkarnationen gehabt, die Frucht dieser materialistischen Inkarnation sind; die Frucht in dem Sinne, dass sie alle falschen, illusionären Vorstellungen des Geistigen und des Seelischen weggefegt haben. Das ist das Wichtigste.

Vom "Ich erlebe nichts Geistiges" um das Jahr 1250 über das "Aber ich glaube auch an kein Geistiges" in der heutigen Zeit bis zum Aufwachen des Lichts aus dem Nichts 1:38:49

Es ist ja so, ich meine, dass Vieles in den geistigen Überlieferungen - auch in den Religionen und was drinnen ist - kam ja aus einem richtigen Erlebnis und ist eigentlich mit den Möglichkeiten, die man da mal hatte, richtig geschildert. Nur heute versteht man es falsch. Heute interpretiert man es falsch. Und man muss ja auch sehen, dass in der Vergangenheit… der Weg war eben, geistige Erlebnisse in sinnliche Bilder zu kleiden, in - von mir aus - abstrakte Gedanken letztlich auch zu kleiden.

Ich meine, diese wunderbaren Schriften von Thomas von Aquin: mit einer Präzision, mit einer Gedankenklarheit, das zu schreiben zu einer Zeit, wo er eigentlich selber keine geistigen oder keine tiefergehenden geistigen Erlebnisse hatte, aber trotzdem so viel sich mitgebracht hat aus vorigen Inkarnationen - aber in der jetzt es in klare, kristallklare Gedanken fassen konnte. Und da muss aber mal eine völlige Verdunkelung durchgehen. Man muss dazu sagen, gerade zur Zeit von Thomas von Aquin ist auch diese große geistige Finsternis, die um 1250 durch die ganze Menschheit durchgeht, wo selbst für einen gewissen Zeitraum die höchsten Eingeweihten nichts sehen. Die sind vorausgegangen, sozusagen, schon da. Aber da war es im Prinzip für alle für eine gewisse Zeit finster. Das war schon ein erster Schub, aber das ist die Vorbereitung dafür. Die waren die Vorreiter für das, dass jetzt größere Teile der Menschheit durchgehen können durch dieses materialistische Zeitalter, durch dieses Erleben: "Ich erlebe nichts von dem Geistigen", und jetzt sogar noch mit der Verschärfung: "Aber ich glaube auch an kein Geistiges." Das ist der Unterschied zum Hochmittelalter noch, dass so Menschen wie ein Thomas von Aquin oder andere, dass die dieses Glaubenserlebnis ganz stark aber im Inneren hatten und diese Glaubensgewissheit hatten.

Und der nächste Schritt ist aber der, dass die auch weg ist. Nichts. Nichts. Du hast nichts mehr, auf das du bauen kannst. Dann stehen wir auf dem einzigen Punkt, wo wir stehen können: auf uns selbst. Jede Stütze weg. Der Kampf gegen die Widersacher, die Erlösung der Widersacher und der Kampf, wenn man so will, gegen die soratischen Wesenheiten, also, sozusagen ihnen  klar und deutlich zu machen, "mit euch gehen wir nicht mit", muss durch diesen Nullpunkt durchgehen. Wirklich sagen: es gibt nichts mehr, was uns stützt, nichts - außer das Ich. Und dann entdecken wir, dass in dem Ich und mit dem Ich der Christus lebt. Aber das erlebt man genau dann, wenn wir nichts mehr erwarten, keine Hilfe mehr von irgendwo erwarten - außer vom Ich selber. Was Ich nicht tue, passiert nicht, sozusagen. Aber dann plötzlich wacht das Licht auf: "Da ist ja die ganze Christus-Kraft drinnen." Da gibt's keine Grenze. Da gibt's keine Grenze. Und es gibt keine Trennung drinnen. Es ist, wie soll ich sagen… Die Ich-Kraft ist die in jedem Menschen individualisierte Christus-Kraft, wenn man es so betrachten will. Und es ist ein unerschöpfliches Potenzial. Und es gehört halt einfach der Mut dazu zu sagen: "Ich bin wirklich jetzt von allen guten Geistern verlassen. Von allen. Ich bin umringt von allen Teufeln, sozusagen, die es gibt. Ich habe nichts. Und in dem Nichts bin Ich, indem ich mich in jedem Moment neu erschaffe." Und in dieser Kraft ist der Christus drinnen, der die ganze Welt letztlich tätig hervorgebracht und gestaltet hat. Diese Kraft, dieses Kraftpotenzial, ist in diesem Nichts drinnen. Aber da gehört also dieses Erlebnis, sozusagen, wirklich nicht nur vor dem Abgrund zu stehen oder im, ja, völlig im Abgrund zu sein, im Nichts zu sein.

Das Nichts ist aber das höchste Geistige. Das, was die Buddhisten als "Nirvana" bezeichnen. Die höchste Stufe des Nirwanas. Das Nirvana hat selbst diese Dreistufigkeit drinnen, mit Recht drinnen, also: Nirvana-Plan, Mahanirvana-Plan, Mahaparinirvana-Plan genannt. Kann man anders auch nennen, ist wurscht, aber es ist was Dreistufiges. Da lebt natürlich das Trinitätsprinzip irgendwo dahinter; hat damit zu tun. Und von dort ist unser menschliches Ich - unmittelbar, unmittelbar - und das hat an allem Kraftpotenzial teil, das dadrinnen ist. Und das ist mehr als die ganzen Hierarchien, die unter der Trinität stehen, haben. Nur wir haben's - wenn wir es in Tätigkeit bringen. Es ist nichts, was wir uns aus einer Schachtel nehmen können, sozusagen, und sagen: "Oh, da ist eh so viel drinnen", sondern es ist in dem Moment da, wo wir es erschaffen. Und das Potenzial ist unendlich, unerschöpflich. Es gibt keine Grenze dafür.

Und das heißt, dieses Vertrauen auf sich haben, dieses Selbstvertrauen zu haben, das dort ist, wenn man es wagt, sich wirklich auf diesen Nullpunkt zu stellen. Mit meinem… durchaus mit meinem Alltagsbewusstsein, sage ich jetzt: "Gut, alles das, was ich mir bis jetzt eingebildet habe - das bin ich und das sind meine tollen Fähigkeiten und was ich nicht alles geleistet habe in meinem Leben - alles, ssst… weg, uninteressant." Was überbleibt ist: nichts von meinem Alltags-Ich. Und wenn ich den ganzen Schutt einmal weggeräumt habe, ist mein wirkliches Ich da - in der Tätigkeit. Weil, es ist tätig geworden dadurch, dass es den ganzen Müll weggeräumt hat. Und dann spüre ich es, dann kommt die Kraftquelle. Ja, das klingt jetzt alles so riesig und so titanisch und so unmöglich oder was. Wie gesagt, unterbewusst tun wir es bereits die längste Zeit.

Wollen & Tun - Fühlen - Denken: ich beginne mein Ich zu erleben 1:46:36

Es geht nur drum, uns der Momente, wo wir es tun, bewusst zu werden. Es ist also… in unserem Willen ist es schon drinnen. Das Nächste ist, dass wir es ins Fühlen hineinbekommen; dass wir, das heißt, sprich, eine Ahnung davon bekommen von dem, was wir da eigentlich immer wieder wollen, eigentlich. Und wollen heißt, es eben tun. Dann steigt es als Gefühlserlebnis einmal auf - und dann zuletzt wird es klarer Gedanke in einem zeitlosen Moment. Alles zusammen. Dann fangen wir an, unser Ich wirklich zu erleben und es wirklich zu ergreifen. Dann sind wir ganz bewusst drinnen.

Vertrauen zu sich selbst finden: Fehler dürfen uns nicht schrecken auf unserem Weg ins Neue 1:47:27

Also, das ist das wesentliche Ziel unseres Bewusstseinsseelenzeitalters - dorthin zu kommen. Ich weiß, das klingt jetzt alles sehr schwierig und man wird grübeln: "Hä, wie geht das? Wie geht das alles? Wie soll man tun?" Das Wichtigste, der wichtigste Ausgangspunkt ist, dieses Vertrauen zu sich selbst zu finden. Und zwar dieses Vertrauen zu sich selbst zu finden, trotz all der Fehler, all der Vergehen, die man begangen hat. Wer viel tut, macht viel Fehler. Die Fehlerlosen sind die, die nichts tun. Und das ist der größte Fehler, in Wahrheit. Das heißt, es gehört auch das Risiko dazu, zehnmal, zwanzigmal, dreißigmal daneben zu liegen und was zu tun, was dann doch nicht so gut war. Und, sozusagen, lieber sagen: "Naja, ne, ich halte mich lieber raus, dann kann ich wenigstens nicht schuld sein dran."

Ja, wenn das ein Arzt sagt, da liegt ein Verwundeter: "Naja, vielleicht, wenn ich ihn falsch behandle, könnt er vielleicht sterben dran." Na, dann stirbt er halt von selbst, na, das ist nur: "Ich war halt nicht schuld, ich hab's nicht gemacht." Na… Oder wenn ich jetzt gar kein Arzt bin, sondern wenn ich nur ein Passant bin, da steht einer, der hat eine Verletzung oder was, ich weiß gar nicht, was ich tun kann, aber irgendwas kann ich immer tun. Nur nicht, dass ich die Angst habe "Prrh, nur nicht angreifen", ja, wenn niemand anderer da ist? Wenn wer Kompetenterer da ist, gut, aber wenn nicht, dann den Mut zu haben: "Meine Intuition wird mir etwas sagen was brauchbar ist." Ich werde irgendwas finden, was zumindest das Ganze lindert, obwohl ich keine Ahnung habe. Ich bin kein Mediziner, ich weiß eigentlich gar nicht, was ich tun soll. Aber irgendwas kann ich tun, um dem zu helfen - trotzdem; eben etwas aus dem, was ich nicht weiß, was ich nicht gelernt habe. Wenn ich es eh gelernt habe und kann es professionell, sozusagen, ist's keine Kunst, dann erwartet man das auch. Und das ist ja gut, dass das dann passiert.

Aber was ist, wenn ich das alles nicht habe, dann ist das Ich gefragt zu tun, zuzugreifen, es anzupacken. Nichts anderes. Und dann kommt es nämlich. Das ist ganz interessant. Denn wir haben das ganze Potenzial, wir haben das Potenzial, das Richtige in der Situation zu tun. Jeder, auch wenn er es nicht gelernt hat. Das ist ja alles nur eine Krücke. Wir lernen dieses Handwerk, jenes Handwerk, diese… es sind alles Krücken. Der Erste, der den ersten Faustkeil entwickelt hat oder was, hat es nicht gelernt von irgendwem. Er hat selber… er hat einfach die Steine genommen und hat angefangen zu tun und hat probiert - und es ist irgendwas geworden. Und dann kann man es irgendwann weitergeben in der Tradition. Aber am Anfang steht immer einer, der es zum allerersten Mal gemacht hat. Und das Ich ist das, das immer - ununterbrochen - was zum ersten Mal macht, was es so noch nie getan hat. Das ist das wirklich Schöpferische. Und dass daher… die Krücken, die wir halt noch alle brauchen irgendwo, aber mit der Zeit: Immer mehr ersetzen wir (die Krücken) durch das, was aus dem Nichts heraus - sprich aus dem Ich heraus - einfach jetzt im Moment, in der Situation, wo es gebraucht wird, so oder so herauskommt. Wo das Ich einfach den Zugang bekommt dazu, das Richtige zu tun, weil es mit der ganzen geistigen Welt verbunden ist. Das Ich kann eigentlich an alles heran, das weiß alles in dem Moment, wo es es braucht, weil es es dann holen kann, schaffen kann.

Durch das, was wir aus dem Ich neu schaffen, machen wir die geistige Welt reicher 1:52:08

Es ist eben nicht wie aufgespeichertes Wissen, sondern in dem Moment, wo es das Ich braucht, kann es das schaffen. Das ist natürlich jetzt Fernperspektive, ist schon klar, und wir werden nicht jetzt gleich das Perfekte machen. Sicher nicht, durch viele Inkarnationen wahrscheinlich noch nicht. Aber das Ich lernt immer mehr dabei. Und wenn es das nächste Mal es macht, ist es, weil das Ich etwas gelernt hat: noch mehr herauszugreifen, noch konkreter herauszugreifen. Das müssen wir erst lernen. Also, herauszugreifen heißt: Nimm die ganze geistige Welt, zieh sie durch das Nadelöhr deines Ichs durch - und es kommt als ganz was Neues heraus, aber es ist im Einklang mit der ganzen geistigen Welt. Wir machen eigentlich wirklich, wenn wir aus dem Ich tätig sind: wir nehmen die ganze geistige Welt, die vorhanden ist, die ganze, ziehen's durch den Nullpunkt durch - und dann kommt wenigstens a bissel was raus. Und das ist völlig neu. Und um das ist die geistige Welt insgesamt reicher geworden. Das heißt, wenn wir es nicht tun, versäumen wir auch, der geistigen Welt das zuzuführen, auf das sie eigentlich wartet, weil das Neue ist eben immer dieses schöpferisch-individuell aus der Freiheit heraus schaffen können. Das fehlt praktisch allen anderen geistigen Wesen - fehlt das. Das kann Niemand. Es können die Engel nicht, das können die Erzengel nicht, die Urengel nicht und alle mitsammen können's… alle sind abhängig, dass es von oben aus der Quelle fließt. Bei uns fließt's aus dem ausdehnungslosen Ich-Punkt, wenn wir es wollen. Es fließt auch nur, wenn wir wollen. Von selber passiert gar nichts.

Die Herausforderungen durch die Widersacher werden sich steigern: wenn wir wach sind, können wir aber erkennen, dass im Moment des Tuns mein individuelles Ich und der Christus eins sind 1:54:06

Und ich denke, das ist für unsere Zeit das Wichtigste: Vertrauen zu sich zu haben, trotz eben all der Fehler, die man auch macht. Und… dass der unerschütterlich wird. Ja, und natürlich kann man immer wieder zweifeln: "Habe ich das richtig gemacht? Habe ich das falsch gemacht?" Natürlich. Aber das soll einen nicht abhalten, beim nächsten Mal wieder unbefangen zu tun. Wieder heranzugehen, es zu wagen, den nächsten Schritt zu machen. Das ist ein Weg. Und wir laden dabei auch Schuld auf uns; auch das kann passieren, wir machen einen Blödsinn - und es war doch nicht nur der Impuls des Ichs, sondern das Ego war auch dabei, na klar. Aber es ist jetzt die Zeit, dieser Auseinandersetzung, die ja eh schon die längste Zeit läuft, wirklich bewusst ins Auge zu sehen. Und das selbst zu sehen. Dann habe ich eigentlich keine Sorge für die Zukunft. Ich habe eigentlich relativ wenig Sorgen für die Zukunft. Nicht, dass es leicht werden wird, aber es ist zu den großen Herausforderungen… und was jetzt so rundherum sich in der Welt abspielt, ist erst der Anfang der Herausforderungen, die kommen. Sie werden größer werden. Aber in mehr als dem gleichen Maße kann die Bewusstheit des Ich größer werden. Und wenn man diese Kraft bewusst einsetzen kann, dann ist es unendlich all diesen Widerständen der Widersacher überlegen. Ich meine, sie schaffen's ja nur, uns immer zu drangsalieren, weil wir noch nicht wach genug sind dafür - für unser eigenes Potenzial nicht wach genug sind. Noch immer irgendwo warten: "Warte, lieber Gott, hilf mir in der Situation", das kann man ja schon sagen, aber dann muss man eigentlich suchen dieses: "Nicht ich, sondern der Christus in mir." Und mit "nicht ich" ist aber das kleine Ich gemeint, nicht mein Ego, sondern der große Christus in mir. Denn das bin Ich. Ich und der Christus sind in dem Moment des Tuns eins. Da gibt es keine Trennung drinnen. Wie es im Geistigen überhaupt in Wahrheit keine Trennung gibt. Geistige Wesen sind nicht nebeneinander, geistige Wesen sind ineinander, sowieso. Und das heißt, da...

Es ist halt die Frage, ja, wie weit kann ich mich auf individuelle Art mit dem Christus identifizieren? Nämlich bewusst, sozusagen, dieses Eins-sein erleben. In dem Moment des Tuns, in der einzelnen Handlung ist es eins. Ich meine, so wie es der Meister Eckhart eigentlich so schön andeutete, mit dem Würmlein: "Ohne mich könnt Gott kein Würmlein machen, es müsst vor Not zerkrachen"; ich kann's nicht genau zitieren. Aber es ist von den meisten rundherum nicht verstanden worden, sondern dann nur als Ketzerei oder so, weil er hat dann extreme Schwierigkeiten gehabt und manche Teile seines Werks sind dann… sind so verdammt worden und so weiter. Also, es war schwierig. Aber das sind so, so klare Sachen. Und es ist klar, dass die Kirchenhierarchie sagt: "Pfff, ketzerisch". Was, der liebe Gott kann ohne mich nichts machen, nichts, nicht einmal das kleinste Würmlein kann er machen ohne mich? Ich und Gott sind eins im Erkennen? Es gibt keine Trennung? Starke Worte. Aber genau um das geht's im Christentum: Das zu erkennen. Das ist der Kern. Das ist die Quintessenz davon, dass dieses Potenzial im Ich drinnen ist. Das ist das Göttliche. Und trotzdem individuell.

Ja, ich mein, wir können nicht jetzt schon gleich eine ganze Welt hervorbringen. Wir können es halt erst im Kleinen. Aber indem wir jetzt wirklich aus dem Ich tätig sind, ist es die Tätigkeit des Göttlichen zugleich. Es ist die Tat des Christus und es ist meine, weil es in dem Moment des Tuns keinen Unterschied, keine Trennung gibt. Und im Moment machen wir das halt noch nicht ununterbrochen. Wenn wir es ununterbrochen könnten, mit jedem Atemzug und täten voll und ganz und das für die ganze Welt, dann wären wir schon riesengroß. Ich meine, jetzt machen wir es halt sporadisch. Und zwischendurch schaffen wir es wenigstens, uns selbst wenigstens immer wieder neu zu schaffen, weil sonst wird das Ich verlöschen, sowieso - aber dass es ein bissel drüber hinausgeht. Es hat noch ziemliche Lücken dazwischen, aber hier und da schaffen wir es halt schon. Und wir werden es mit der Zeit immer mehr schaffen. Und noch einmal gesagt: Es ist in diese Richtung jetzt… mordsmäßiger Schub geht in die Richtung. Und es passiert auch. Es passiert auch. Also, man soll sich nicht jetzt täuschen lassen dadurch, dass äußerlich alles schlecht ausschaut. Das ist gerade die Herausforderung. Also so gesehen sind die Zeiten, die sich an die 6-6-6 anhängen, immer ein Aufruf, das zu überwinden, drüber hinwegzukommen, weil das ist der kritische Moment. Und der nächste Schritt ist der, wo wir drüber hinauskommen. Wer es schafft, über diese Klippe drüber zu kommen, ist sozusagen schon im guten Fahrwasser. Bei 6-6-7 haben sie schon ausgespielt, die Widersacher. Und wir sind jetzt, sozusagen, auf dem Weg dorthin. Einmal eine Stufe dafür. Gibt's noch ein paar Stufen dafür. Aber die Spielerei wird sich noch öfter wiederholen - auf immer höheren Ebenen. Also, habt's Mut, auf euer Ich zu stehen. Und wie gesagt, keine Angst vorm Scheitern. Keine Angst auch vorm Schuldigwerden - nicht das man's bewusst anstrebt, aber wenn's passiert, passiert es. Dann müssen wir sagen: "Brrr, okay, so weit bist du noch nicht, nächstes Mal machst es besser."

Ich muss es riskieren, dann komme ich weiter: Das Muss ist immer nur eins, das wir uns selber sagen können 2:01:32

Das ist schon mit auch eine Botschaft im Faust drin: Er macht wirklich einen Fehler nach dem anderen. Im Grunde stolpert er von einem Fehler zum nächsten. Und Kapitalfehler! Ich meine, er reißt Menschen ins Unglück, in den Tod hinein und Sonstiges. Alles das passiert. Also, viel mehr Fehler kann man schon gar nicht mehr machen. Und trotzdem geht er seinen Weg weiter. Und der ist also mit Sicherheit nicht der Strahlende, Hellste, der alles richtig gemacht hat, immer edel gehandelt hat. Na, hat er nicht. Hat er überhaupt nicht. Hat er überhaupt nicht. Aber er hat's immer versucht. Er hat's immer versucht, aber er ist öfter gescheitert, als dass ihm gelungen ist. Und mit dem muss man halt auch rechnen. Weil, es ist eben nicht der Weg zu sagen: "Naja, könnt schief gehen, lass ich's lieber. Lieber hab ich wenigstens keinen Fehler gemacht." Das ist das Schlimmste. Das ist das Schlimmste. Man muss es riskieren, dann kommt man weiter. Also "muss" ist jetzt wieder… Bitte, wir haben öfter drüber gesprochen, "muss" und "will" und "soll": Es ist ein Muss, wenn ich will. Wenn ich mein Ich weiterentwickeln will, dann muss ich. Wenn ich nicht will oder langsamer will, na, dann muss ich weniger. Wir haben es in der Hand. Das Muss ist immer nur eins, das wir uns selber sagen können. Niemand anderer. Das Ich ist Tätigkeit.

Ausklang 2:03:15

In diesem Sinne. Die Uhr mahnt mich. Bis zum nächsten Mal, meine Lieben.

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Schlüsselwörter

Wir können jetzt spüren, wie das Welten-Keimeswort, das wir aus der geistigen Welt aufgenommen haben, vermittelt auch durch die sinnliche Welt und unsere Begegnungen, zu reifen beginnt - Grübeln "Wer bin ich…" liefert uns nur ein verzerrtes Spiegelbild - das Schwarze Loch in der Wand: ein Zentrum, das umhüllt und versteckt ist - Aufwachen im Rückblick auf unser Leben: das wirkliche Ich ist tätig, wo etwas ganz anders als geplant läuft - das verhangene Heiligtum der Seele - geisteswissenschaftlich die Welt betrachten heißt umdenken und alles umstülpen: Gelesenes mit eigenen Worten oder anders wiedergeben, damit fängt es an meins zu werden - von außen Aufgenommenes ergreifen und durchs Ich durchziehen: so wird es individuell und ich kann anfangen, das Ich zu spüren - es geht darum, dass die individuelle Nuance dazukommt - "Verdauen" heißt ins Nichts zerlegen und neu aufbauen - wenn ich es eins zu eins übernehme, dann ist es tot - GA und Wissenschaft: studieren und zitieren reicht nicht, dann sind wir nur bessere Automaten, aber das sind noch nicht "Wir" - wo sind wir wirklich? - wir sind sehr viel nach-denkende, aber wenig vor-denkende Menschen - im wirklichen geistigen Prozess fallen Denken, Tun und Fühlen zeitlich vollkommen zusammen - der Gedanke wird geschaffen und ich erlebe es vollkommen wachbewusst mit! - wir lernen es, in unserem Alltagsbewusstsein aufzuwachen - wir können nichts fertig übernehmen: wir müssen es verdauen, bis auf den Nullpunkt bringen und aus dem neu schöpfen - erst im Verdauten kann das Ich tätig werden, vorher ist alles immer nur Schlacke - Dinge aus anderen Perspektiven schildern: lebendiges, bewegliches Denken erwerben - beweglich werden, um wirklich ins Geistige zu kommen - alles im normalen Alltagsbewusstsein Gesammelte ist mit dem Tod weg - das zehntel Prozent (oder vielleicht auch etwas mehr) aus dem kreativen Akt Erworbene geht weiter und trägt zur Unsterblichkeit der Seele bei - der Gang über die Schwelle: alles ist komplett verändert - zur Unvergänglichkeit des sich selbst ununterbrochen schaffenden Geistes und der Unsterblichkeit der Seele, die ich mir erst erarbeiten muss - das Aufgabenfeld, das wir uns für unsere Inkarnation ausgesucht haben: solange ich mir das, was mir schicksalsmäßig von außen entgegenkommt, nicht zu eigen mache, hat es keinen bleibenden Wert - die richtigen "Ohrfeigen" können mich aufwachen lassen - unsere Kultur leidet am Materialismus, aber er ist gesünder als falsche seelisch-geistige Vorstellungen - unsere Erinnerungen gehen nach dem Erleben des Panoramas über und verbinden sich mit dem Weltenäther - unser Erinnerungsvermögen ist keine Videokamera: im immer wieder Erinnerten taucht allmählich das Geistige auf, das in der Situation gewirkt hat - Geschichtswissenschaft, die sich nur an Fakten orientiert, hat nichts zu tun mit dem, was als geistiger Impuls gewirkt hat - wir gehen nicht nur in den Abgrund, wir gehen in den völlig leeren Raum, wenn wir wirklich ins Geistige gehen: dort können wir uns finden und mit uns zugleich auf individuelle Weise die ganze Welt - wir brauchen im Alltagsleben unser Alltagsbewusstsein, um an dem verzerrten Spiegelbild, dem Schleier, zu lernen - das Ich steht im leeren Raum als selbst leerer Raum, aus dem immer wieder etwas fließt: aber jedes Produkt ist etwas, was schon wieder abstirbt - ich kriege ein Kunstwerk geschenkt: ich darf es nicht so lassen… - Picasso und die neue Weise, Perspektiven zusammen zu schauen - der dreidimensionale Raum: wir glauben, so wäre die Welt - Perspektive im Mittelalter - die Welt räumlich-gegenständlich zu erleben: mit dem Beginn des Denkes in der Einweihung der ägyptischen Zeit fängt es an - mit unserem Verstand ordnen wir die Welt in ein räumliches Raster - wir werden zu einer Menschheit, wenn jeder Mensch die Welt etwas anders sieht - Gegenstandsbewusstsein: um Ich und Nicht-Ich unterscheiden zu lernen - meine persönlichen Sympathien und Antipathien haben mit meinem Ich nichts zu tun - die Wohlfühlzone wegschieben kann mich meinem Ich einen Riesenschritt näher bringen - Bewusstseinsseele und Oberflächenbewusstsein: Luzifer und die Schleier - wie wir Menschen heute denken: ein großer "Nürnberger Trichter" - Missbrauch der Logik: mit der Logik kann man alles beweisen - die Technikwissenschaften können nur tote Apparate hervorbringen - die verdeckte wirkliche Katastrophe: nicht auf unser wirkliches Ich zu kommen und so unbewusst den Widersachern helfen, ihr Reich aufzubauen - im 21. Wochenspruch "mich stärkend mir mich selbst verleihn": ich muss aber tätig werden - die geistigen Hierarchien halten sich zurück und warten darauf, dass wir etwas ergreifen wollen, die Widersacher überschütten uns mit "Geschenken" und versuchen so, uns in ihr Reich zu ziehen - indem wir ihn verdauen, können wir uns jeden Sinneseindruck zu eigen machen - den Mut haben, alles zu ergreifen: Steiner hat Wegmarken gesetzt, aber wir müssen selbst den Weg von einem zum nächsten Meilenstein finden, indem wir tätig und so den geistigen Impulsen gerecht werden - die neue "Einweihung" ist nichts anderes,  als dass der Mensch versucht, seine Entwicklung voranzutreiben: der Kern der Anthroposophie - wir sind mit unserem Alltagsbewusstsein "zugemüllt" und das Ich arbeitet im Hintergrund den ganzen Müllhaufen auf und macht etwas Eigenes draus: wird uns das bewusst oder nicht? - die "Ohrfeige", die mir sagt: ich muss abbiegen - die gewisse Unzufriedenheit beim Älterwerden: ich habe mich von meinem eigenen Wesen entfernt - es geht nicht ums äußere Ding: es gibt immer eine Chance, es anders zu machen - Wünsche und wirklicher Wille - Schicksalsschläge von außen werden immer weniger das Mittel der Widersacher unter der Führung der asurischen und soratischen Kräfte: im Bewusstseinsseelenzeitalter werden wir stattdessen eingeschläfert und fangen an, unser Leben zu träumen - sein wahres Wesen zu erkennen, ist ein Job über viele Inkarnationen hinweg - wir bringen eine Aufgabe mit: der beste Weg ist, nur den nächsten, aber den richtigen Schritt zu setzen - es muss eine radikale Demaskierung stattfinden: in den sozialen Begegnungen und im eigenen Inneren - Dankbarkeit entwickeln dort, wo ich von einem Menschen, dessen Meinung sich nicht mit meiner deckt, einen Anstoß bekomme - eine Notwendigkeit: sich als Geistesforscher mit einem Materialisten zusammenzusetzen - die falschen Seelen- und Geistvorstellungen unserer Kultur und Religionen weglegen - Trennung von Geist und Materie: oft Illusionen von Materialisten und religiös/spirituell Interessierten gleichermaßen - zur geistigen Welt: überlieferte Bilder werden heute völlig missverstanden - das alte Hellsehen ist stärker an den Körper gebunden als unser heutiges Alltagsbewusstsein - unsere Sinneswahrnehmung ist eine ins Äußere erstorbene übersinnliche Wahrnehmung - die gegenständliche Welt: wir brauchen sie, um unsere Freiheit zu entwickeln, aber jetzt beginnen wir, den Weg wieder zurückzugehen - Dankbarkeit gegenüber den Widersachern: durch ihren Widerstand wächst auch unser fruchtbares geistiges Entwicklungstempo gewaltig - die eigentliche Geschichte spielt sich hinter dem Vorhang ab: dort ist unser Ich tätig - die Pflanze ist eigentlich ein Geistiges: der Weg von "Ich bin nicht die Pflanze, die da vor mir steht" zu "Doch, ich bin diese Pflanze" - für die Entwicklung des Ichs muss jeder Mensch durch eine völlig materialistische Inkarnation durchgegangen sein, die er sehr gut vorbereitet, um nicht dem großen Angebot der Widersacher zu erliegen - 1998: drei Mal 6-6-6 heißt Frontalangriff aller Widersacher und zugleich ein Durchgehenkönnen sehr, sehr vieler Menschen durch eine materialistische Inkarnation, um das alte Hellsehen abzustreifen - für diese materialistische Inkarnation: Ahriman, sei du mein Lehrmeister - die Angst der ahrimanischen Wesenheiten - jetzt im Bewusstseinsseelenzeitalter die Auferstehung des Denkens durchmachen und dazu durch den Tod gehen: das Erlöschen alles Bewusstseins fürs Geistige ist das Steigen in den Abgrund - ich füttere die Widersacher so, dass sie zerplatzen, denn das wäre ihre Erlösung: erst die der luziferischen, dann die der ahrimanischen und irgendwann auch die der asurischen Wesenheiten - die Menschheit ist soweit, dass die Widersacher losgelassen werden können - unsere Zeit hat ein riesiges Potenzial - zum Wegfegen aller falschen und illusionären Vorstellungen des Geistigen - Thomas von Aquin und die große geistige Finsternis um 1250 - es gibt nichts mehr, was stützt, außer dem Ich - die Ich-Kraft ist die in jedem Menschen individualisierte Christus-Kraft - in dem Nichts bin Ich, indem ich mich in jedem Moment neu erschaffe - das Nichts ist das höchste Geistige: die drei Stufen des Nirvana-Plans - von dort, wo das Trinitätsprinzip lebt, ist unser menschliches Ich, das nur wir haben, wenn wir es denn wollen - Selbstvertrauen haben, sich auf den Nullpunkt zu stellen - wenn ich den Schutt weggeräumt habe, ist mein wirkliches Ich da - im zeitlosen Moment des Tuns sich bewusst werden: Wollen, Fühlen, Denken fallen zusammen und lassen uns unser Ich erleben - das wesentliche Ziel unseres Bewusstseinsseelenzeitalters: Vertrauen zu sich selbst zu finden - wer viel tut macht viele Fehler - ich kann immer etwas tun: meine Intuition wird mir sagen, was brauchbar ist - der Erste hat es nicht gelernt von irgendwem - das Richtige tun ist mit der ganzen geistigen Welt verbunden - in der Fernperspektive: in dem Moment, wo ich es brauche, kann ich es schaffen - die geistige Welt reicher - aus dem ausdehnungslosen Ich-Punkt kann ALLES fließen, wenn wir es wollen - das Wichtigste: Vertrauen zu sich zu haben, trotz all der Fehler - wir stehen erst am Anfang der Herausforderungen - die Widersacher schaffen es nur, weil wir noch nicht wach genug sind für unser eigenes Potenzial - Ich und der Christus sind im Moment des Tuns eins - dieses Eins-sein erleben - Ich und Gott sind eins im Erkennen, es gibt keine Trennung: darum geht's im Christentum - uns selbst immer wieder neu zu schaffen: das schaffen wir wenigstens schon zwischendurch immer wieder - sich nicht täuschen lassen dadurch, dass es äußerlich alles schlecht ausschaut: die Zeiten, die sich an die 6-6-6 anhängen, sind immer ein Aufruf, das zu überwinden - Mut haben und keine Angst vorm Scheitern und keine Angst vorm Schuldigwerden haben: die Botschaft vom Faust - muss, will, soll: es ist ein Muss, wenn ich will! - das Ich ist Tätigkeit

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Vortragszyklus «Apokalypse»
 
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Themenbezogene Leseanregungen

Die vier Mysteriendramen von Rudolf Steiner sind in GA 14 zusammengefasst.

Titel des 2. Mysteriendramas: "Die Prüfung der Seele". (Die Begegnung zwischendurch Maria und Ahriman findet ihr im 11. Bild; dazu auch der 112. Vortrag zur Apokalypse.)

Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X