Die Apokalypse des Johannes - 8. Vortrag von Wolfgang Peter

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Themenschwerpunkt

Als Einstieg spricht Wolfgang darüber, dass wir gerade in der vierten Kulturepoche stehen, die griechisch-lateinische Epoche. Das Thema ist die Apokalypse des Johannes, wobei Apokalypse Enthüllung bedeutet: Enthüllung des Wesens Jesu Christi und gleichzeitig Enthüllung des menschlichen Ich. Ausgehend von dem Satz: „Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein, wie ich sie von meinem Vater erhalten habe“, lernen wir die verschiedenen Aspekte der Ich-Kraft in vorchristlicher und nachchristlicher Zeit kennen. Das Mysterium von Golgatha und das Erdenleben des Christus markieren einen entscheidenden Wendepunkt und den eigentlichen Beginn der geistigen Freiheit des Menschen. Die Schöpfung geht ab diesem Zeitpunkt vom Menschen aus, indem die vielen Individualitäten dezentral gemeinsam die Schöpfungsimpulse für die Zukunft setzen. Damit verbunden ist die Verantwortung der Menschheit für die Schöpfung und die Erlösung der Widersacherkräfte.

Im Folgenden kommen wir zu einem epistemologischen Teil, also wie wir zu unseren  Sinneseindrücken und Erfahrungen kommen und wie uns das bewusst wird. Daran anschließend beginnt im Wesentlichen eine Wiederholung des letzten Vortrages: die Vorbereitung für den langen Weg der Inkarnation des Christus auf Erden. Der im Geistigen zurückgehaltene, nicht von den Widersacherkräften beeinflusste Teil der Ur-Adamwesenheit bittet um die Hilfe des Christus. Auf diesen Impuls hin verbindet sich der Christus mit diesem zurückgehaltenen Teil der Ur-Adamwesenheit und hilft der während des Sündenfalls auf die Erde abgestiegenen und von den Widersacherkräften stark beeinflussten Menschheit in drei aufeinanderfolgenden Stufen. Auf der physischen Ebene werden die Begierden abgeschwächt, die durch die Zersplitterung in die Sinne entstehen, auf der ätherischen Ebene werden Lust und Unlust z. B. des Verdauungssystems abgemildert, auf der astralischen Ebene werden Denken, Fühlen und Wollen harmonisiert. Alles zusammen hätte sonst zu einem Hin- und Hergeworfen werden der Menschen geführt, bei dem ein Zu- Sich-Kommen der Menschen und ein Entwickeln der Ich-Stärke nicht möglich gewesen wäre.

Im letzten Teil des Vortrags geht es um einen vierten Schritt, indem sich die Ur-Adamwesenheit – wie im Lukas-Evangelium beschrieben - im nathanischen Jesusknaben inkarniert und damit die reinstmöglichen Körperhüllen auf die Erde bringt, nämlich einen Ich-Funken, Astralleib, Ätherleib sowie einen übersinnlich-stofflichen Leib. Für die Inkarnation des Christus braucht es jedoch zusätzlich einen physisch-stofflichen Leib, der aus einer irdischen Abstammungslinie hervorgeht. So wird – wie im Matthäus-Evangelium beschrieben – ein zweiter Jesusknabe geboren, der salomonische Jesus, der die Weisheit mit auf die Erde bringt. Diese Weisheit geht ursprünglich bis auf Zarathustra zurück (Zoroaster, Goldstern, Stern von Bethlehem). Die beiden Jesusknaben vereinigen sich zu einem „vollendeten“ Wesen im zwölften Lebensjahr mit den reinsten, nicht von den Widersachern beeinflussten Leibeshüllen und der möglichst großen Weisheit an durchlebten Inkarnationen. Damit ist aber bis zu diesem Zeitpunkt der Christus immer noch nicht zur Erde herabgestiegen. Dazu braucht es noch weitere Schritte.

Schlüsselwörter

Die vierte Kulturepoche, die griechisch-lateinische Epoche – eine Kulturepoche dauert 2160 Jahre – Tierkreis mit zwölf Kulturepochen dauert 25920 Jahre – Chronobiologie – Apokalypse bedeutet Enthüllung: Enthüllung des Johannes, Enthüllung des Wesens Jesu Christi, Enthüllung des menschlichen Ich – Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein – Buddhismus: Auslöschung des Ich? – ein neuer Impuls in der Schöpfung: Dezentrale Schöpfung, ein Zusammenwirken freier geistiger Wesenheiten – das Ich als schöpferischer Mittelpunkt der Welt – Unendlichkeit – Mathematik als Einstieg ins übersinnliche Denken – Physik: eine spekulative Geisteswissenschaft – Atome – untersinnliche Welt – Materie als Maya – lernen sich als selbständiges abgetrenntes Wesen zu erleben – unsere Erdenaufgabe ist: Ich-Kraft zu entwickeln – Einweihungsweg der Ägypter: Ausschaltung des noch sehr schwachen Ich – Empfangen geistiger Impulse von der Trinität herunter durch die Kette der Engelhierarchien: auf unfreie Art und Weise – Unterschied vor- und nachchristliche Zeit – die Veränderung von unfrei zu frei kommt durch das Erdenleben des Christus, durch das Mysterium von Golgatha – Vishva-Karman, der Alltätige: Karma bedeutet tätig sein bzw. die Folgen seines Tuns – die im Geistigen zurückgebliebene Ur-Adamwesenheit – zuerst lebt die Ur-Adamwesenheit im Wärmebereich der äußeren Mondensphäre, dann im Wärme-Luft-Bereich, in der Folge im Zuge des Sündenfalls und weiterem Abstieg im wässrigen Bereich – Trennung von Erde und Mond – Übersetzung seelisch-geistigen Erlebens in sinnliche Begriffe – Goethes Farbenlehre – Zersplitterung der Sinne – Hirnforschung und Frage nach dem Bewusstsein – der lange Weg der Inkarnation Christi auf Erden – der nathanische Jesus des Lukas-Evangeliums – der salomonische Jesus des Matthäus-Evangeliums - unterschiedliche Abstammungslinien – Inkarnationslinie Elias zu Johannes dem Täufer zu Raffael zu Novalis – Zoroaster (Goldstern, der Stern von Bethlehem) – Vereinigung der beiden Jesusknaben im zwölften Lebensjahr – etwas mit neuen Augen zu sehen, ist ein schöpferischer Prozess – altes, abgestorbenes Denken aus der griechisch-lateinischen Zeit (Verstandesbewusstsein) – wir brauchen ein neues Denken: das bedeutet erst einmal Fragen zu stellen – Die Schicksalsfrage: Die Frage, die mit deinem Schicksal zu tun hat.

Einführung: die vierte Kulturepoche, die griechisch-lateinische Zeit 0:00:45

Ja, meine Lieben. Ich begrüße euch ganz herzlich. Wieder bei der Apokalypse des Johannes. Wir sind mittlerweile beim achten Vortrag angelangt und wir sind jetzt mitten in einem sehr zentralen Thema, nämlich die vierte Kulturepoche, die wir besprechen. Also wir sagten, es gibt relativ am Anfang der Apokalypse sieben Sendschreiben an sieben Gemeinden in Asien. Und diese sieben Gemeinden repräsentieren in bestimmter Weise bestimmte Kulturepochen der Menschheit. Und die vierte Kulturepoche, in der wir jetzt drinnen sind, ist also die griechisch-lateinische Zeit, die laut Rudolf Steiner aber bis zum Ende des Mittelalters in Wahrheit reicht. Also die die Antike und das Mittelalter umfasst. Weil das doch eine gewisse Einheit bringt. Also vor allem durch die lateinische Sprache, die dann im Mittelalter im geistlichen Bereich und so sehr verbreitet war. Die Gelehrtensprache war. Also vom Denken her bildet das eine gewisse Einheit. Man kann so etwas natürlich nach verschiedenen Gesichtspunkten gliedern.

Kulturepochen und kosmische Rhythmen - Chronobiologie 0:01:48

Also diese Kulturepochen dauern etwa 2160 Jahre. Das ist ein Zwölftel des ganzen Tierkreises, weil der Frühlingspunkt nämlich in zwölf mal 2160 Jahren, also insgesamt 25.920 Jahre, einmal rückläufig durch den Tierkreis wandert. Und es ergeben sich halt immer wieder neue Aspekte im Zusammenhang auch mit der kosmischen Welt. Weil wir in Wahrheit ja in einer sehr starken Verbindung auch mit den kosmischen Rhythmen stehen. Was im Übrigen auch die heutige Wissenschaft bereits entdeckt. Es gibt ja ein Riesenfachgebiet, die Chronobiologie, die sich mit Rhythmen beschäftigt, mit kosmischen Rhythmen letztlich, natürlich insbesondere mit dem deutlichsten Rhythmus, der Tag- und Nacht-Rhythmus, den wir haben, aber eben auch der Monats-Rhythmus und diese Dinge, die Jahreszeiten-Rhythmen, die eine Rolle spielen.

Das Ätherische hat mit der Zeit zu tun – eine Art Zeit-Organismus 0:02:50

Aber darüber hinaus gibt es noch sehr, sehr viel mehr Rhythmen, die in Wahrheit eine große Rolle auf der Erde spielen und vor allem für das Leben auf der Erde spielen. Also gerade die Lebenstätigkeit hat sehr viel auch mit diesen Rhythmen zu tun. Das Ätherische hat etwas mit der Zeit zu tun, mit einer Art Zeit-Organismus. Und das ist ein rhythmisch gestalteter Organismus, das heißt, wo sehr kurze, schnelle Rhythmen mit langen Rhythmen in einer gewissen Weise zusammenwirken. Und die sind für das Lebenverantwortlich. Aber das ist jetzt nur eine Randbemerkung zu unserem eigentlichen Thema.

Die Apokalypse (Enthüllung) des Johannes bzw. des Wesens Jesu Christi 0:03:27

Unser eigentliches Thema ist also die Apokalypse des Johannes oder wie es eigentlich am Anfang dieses Textes heißt Apokalypsis Jesu Christo, also die Apokalypse Jesu Christi. Und Apokalypse heißt so viel wie Enthüllung. Und Enthüllung heißt Wesensenthüllung genauer gesagt. Das heißt, das ganze Buch dieser Apokalypse geht darum, das Wesen des Christus zu enthüllen. Das ist das zentrale Thema.

Die Enthüllung des menschlichen Ich - das Ich des Menschen ist wesensgleicher Art wie das Ich des Christus 0:04:03

Und der nächste Punkt ist aber, und der betrifft uns jetzt ganz speziell, das es dabei zugleich um die Enthüllung des menschlichen Ichs geht. Weil das menschliche Ich wesensgleicher Art ist, wie das Ich des Christus. Wesensgleicher Art sagt die Apokalypse selber. Ich hab den Ausspruch schon ein paar Mal vorgelesen und den muss man eigentlich geradezu meditieren, um zu sehen, welche Bedeutung das menschliche Ich hat, ohne dass man jetzt gleich größenwahnsinnig wird dabei, weil man muss als Nachsatz dazu sagen, dass wir halt noch lange nicht dieses ganze Potenzial, das in dem Ich drinnen steckt, nützen können. Bewusst handhaben können. Sondern erst so ein Millimeter davon, also ganz, ganz wenig. Aber trotzdem ist das ganze Potenzial veranlagt darin.

„Die gleiche Vollmacht des Ich…“ 0:05:04

Und der Christus sagt das sehr, sehr deutlich über das menschliche Ich, nämlich er sagt: „Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein“, nämlich den Menschen, „die ich von meinem Vater empfangen habe“. „Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein, die ich von meinem Vater empfangen habe.“ Jeder. Jeder einzelne Mensch. Jeder einzelne Mensch. Und man muss dazu sagen, dass diese gleiche Vollmacht des Ich, die eben auch der Christus hat, dass die in gewissem Sinne höher ist als die der Engelwesenheiten und Götterwesenheiten, die sonst über uns stehen, ausgenommen der Christus, der Vatergott und der Heilige Geist, also die Trinität oben. Weil nämlich nur dort die schöpferische Freiheit herrscht, die die ganzen Engelhierarchien darunter nicht haben.

Das Ich bei den Buddhisten: Eine Verwechslung zwischen Ego und eigentlichem Ich 0:06:10

Anmerkung einer Zuhörerin: „Und wie ist das mit den Buddhisten?“

Ja, egal ob man jetzt die Buddhisten oder so nimmt. Ich meine, bei den Buddhisten ist ja sehr interessant: Die Buddhisten lehnen ja eigentlich den Begriff des Ich komplett ab. Da geht es immer darum, also die zentrale These ist: Auslöschung des Ich. Das Ich soll im Nirwana verwehen zum Schluss. Dann ist die Erlösung da. Dann ist die Erlösung nämlich vor allem aus dem Kreislauf der Wiedergeburten da. Und die eben, wie es relativ typisch ist für die meisten östlichen Religionen oder östlichen Anschauungen, wo das Erdenleben eigentlich als leidvoll, als schmerzvoll empfunden wird und als eine Verdunklung des Geistigen, das eigentlich im Menschen lebt. Und sie meinen, man kann also in das Geistige nur aufsteigen, wenn man das Ich auslöscht.

Aus meiner Sicht heraus liegt da aber eine gewisse Verwechslung vor zwischen dem Ego und dem eigentlichen Ich. Und ich werde euch gleich erzählen warum. Also das Ego ist sozusagen unser kleines irdisches Ich, wo wir uns halt als körperlich begrenzte Person erleben, die da und dort geboren wurde, die und die Bildung durchgemacht hat, die und die Erlebnisse in seinem Leben hatte und die jedenfalls begrenzt ist auf dieses eine Erdenleben. Jetzt wissen wir aber aus der Anthroposophie, und das hat es wieder gemeinsam mit dem Buddhismus, dass das menschliche Ich, die eigentliche Individualität, etwas Höheres ist als diese einzelne, sozusagen egoistische Persönlichkeit. Die sich natürlich läutern kann, aber die trotzdem einmal beschränkt ist auf eine Inkarnation. Weil in Wahrheit geht die eigentliche Individualität des Menschen durch viele Inkarnationen durch. Wir werden sowieso im Laufe der Vorträge ausloten, noch sehr genau auslegen, warum das auch viel plausibler ist, als nur eine Inkarnation anzunehmen.

Für die „gleiche Vollmacht des Ich“ braucht es viele, viele Erdinkarnationen 0:08:28

Weil, wenn wir einigermaßen ehrlich sind - um das jetzt nur kurz anzureißen - wie viel kriegen wir in einem Erdenleben weiter, um diesem Anspruch zu genügen, der da drinnen steht?

„Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein, die ich von meinem Vater empfangen habe.“

Also das heißt, wo wir die gleiche Vollmacht des Ich erlangen wie der Christus. Ich wüsste jetzt im Grunde kaum jemanden aufzuzählen, im Grunde gar niemand, der diese gleiche Vollmacht bereits erlangt hätte. Und sie in einer einzigen Inkarnation zu erlangen, ist zumindest sehr, sehr schwierig. Also in Wahrheit sieht es eben so aus, dass der Weg durch viele, viele Erdinkarnationen führt, auch unter ganz anderen körperlichen Bedingungen dann. Unter anderen Bedingungen der Natur draußen. Weil wir müssen ja lernen im Grunde in den verschiedensten Bedingungen diese Ich-Kraft zu erhalten.

Anmerkung eines Zuhörers: „Rudolf Steiner war da aber sicher eine Ausnahme!“

Er war sicher eine Ausnahme. Aber selbst die höchsten Eingeweihten sind noch lange nicht am Ende. Also sie sind natürlich weit, weit voraus, aber noch nicht am Ende. Weil was heißt es, die gleiche Vollmacht des Ich zu erhalten?

Eine neue Art der Schöpfung – eine dezentrale Schöpfung aus dem Zusammenwirken freier geistiger Wesenheiten 0:09:56

Wenn wir es voll haben, dann ist jeder einzelne Mensch dazu fähig, einen ganzen Kosmos, so wie wir ihn jetzt kennen, zumindest in dem Umfang, wie wir ihn jetzt kennen, als eine komplette kosmische Welt zu erschaffen. Zu erschaffen. Das Neue ist nur, dass sie dann so passieren wird, einmal, wenn wir dieses Ziel erreichen sollten, dass es ist nicht einer alleine schafft, sondern eine große Gemeinschaft von Menschen und jeder etwas dazu beiträgt. Was aber zur Folge hat, dass der Kosmos um etliches reicher ist als der, den wir jetzt haben, den die Gottheit hervorgebracht hat. Also der Weg geht zu einer neuen Art von Schöpfung überhaupt. Modern könnte man sagen: zu einer Art dezentralen Schöpfung. Da gibt es kein Zentrum, das sagt, so wird die Schöpfung werden, sondern sie entsteht aus dem Zusammenwirken freier, schöpferischer, geistiger Wesenheiten.

Frage eines Zuhörers: „Ist das bei jedem menschlichen Projekt auch so, auch wenn man nicht weiß im Detail, wie es ausschaut?“

Ganz genau. Ganz genau. Ganz genau. Aber das ist eigentlich eine ganz neue Entwicklung, die damit angestoßen ist. Für uns ist das irgendwie schon ein bisserl griffig, weil wir es ja schon seit längerer Zeit üben. Im Kleinen halt, im ganz winzig Kleinen. Aber am Ende ist es dann, wenn wir es in der großen kosmischen Dimension schaffen.

Eine ganz neue Entwicklung – jedes einzelne Ich ein schöpferischer Mittelpunkt der Welt 0:11:30

Wir werden sehen, dass dazu natürlich ein weiter, weiter, weiter Weg notwendig ist, der weit auch über die Entwicklung unserer Erde hinausreicht. Also dazu reicht die Entwicklung auch unserer Erde nicht aus. Die Erde ist ein spezieller Wohnplatz, wo es jetzt vor allem darum geht, dass wir uns dieses Ichs bewusst werden. Und der Dimension, die eigentlich darinnen steckt, uns bewusst werden. Ich meine, vorerst haben wir einmal das Ego-Bewusstsein, das heißt: Ich bin etwas anderes, als das alles da draußen. Das ist der erste Anfang. Das ist noch sich zu spüren jetzt, in der Abgrenzung von allem dem, was uns umgibt. Aber der Weg führt dorthin, zu begreifen, dass jedes einzelne Ich ein schöpferischer Mittelpunkt der Welt ist.

Das Bild eines unendlich großen Kreises 0:12:24

Das heißt, jeder umspannt mit seinem Ich in Wahrheit die Unendlichkeit. Und bildet in dieser Unendlichkeit ein ganz individuelles Zentrum. Ich habe das das letzte Mal erläutert, vergleichsweise mit einem Bild: Nehmt einen unendlich großen Kreis an. Wo ist der Mittelpunkt dieses Kreises? Er kann überall sein. Jeder Punkt im Endlichen ist Mittelpunkt des unendlichen Kreises. Weil von jedem Punkt, wie weit ich auch hinausgehe, wie viele Lichtjahre von mir aus ich hinausgehe zur Unendlichkeit, es ist immer wie weit? Unendlich weit.

Anmerkung eines Zuhörers: „Immer gleich!“

Immer gleich weit daher. Ja, genau. Wenn die Unendlichkeit ins Spiel kommt, wird es also immer ein bisserl paradox. Genauso wie man sagen könnte, ein unendlich großer Kreis ist eine Gerade. Da braucht ihr euch nur einen Kreis, immer größer, größer, größer denken, zum Schluss wird er gerade. Das heißt, das Krumme und das Gerade ist im Unendlichen das Gleiche.

Anmerkung eines Zuhörers: „Aber in mathematischen Formeln sicher gut darstellbar!“

Mathematisch kann man das wunderbar darstellen. Daher ist Mathematik ja eigentlich ein sehr guter Einstieg in ein, wie soll ich sagen, übersinnliches Denken zumindest. Weil vorstellen kann ich mir den unendlichen Kreis in Wahrheit nimmer. Ich kann ihn denken, aber ein Vorstellungsbild, das hab ich nicht. Jeden, den ich mir vorstellen kann, ist endlich. Egal wie groß er ist.

Anmerkung eines Zuhörers: „Dass man denken kann, ist schon ein Wunder!“

Die Physik – heute im Grunde eigentlich eine spekulative Geisteswissenschaft 0:14:04

Ist schon ein Wunder. Genau. Und das zeigt ja auch, dass in unserem Denken die Möglichkeit ist oder die Anlage ist, über das bloß sinnlich Begrenzte hinauszugehen. Ich meine, wir üben uns heute sehr viel im begrenzten Denken, halt fürs Alltagsleben und sonst wo, oft auch in den Wissenschaften, abgesehen dort, wo es mathematisch wird, da kann man tatsächlich präzise über das Sinnliche hinausdenken. Das ist zum Beispiel sehr stark in der Physik oder so der Fall. Daher ist in Wahrheit die Physik bis zu einem gewissen Grad in ihrem Denken über den klassischen Materialismus weit hinaus. Die Physik ist heute im Grunde eine, sagen wir einmal, spekulative Geisteswissenschaft hauptsächlich. Weil das Meiste, was sie tun, ist: Gedankengebäude – mathematisch formulierte Gedankengebäude – zu entwerfen, von denen man dann natürlich schaut irgendwie, ob das mit den Messungen oder so übereinstimmt. Aber das eigentliche Bild ist nur mehr mathematisch beschreibbar. Das, was man heute als Atom oder Elementarteilchen bezeichnet, kann man sich nicht richtig vorstellen als einen materiellen Gegenstand. Keines dieser sogenannten „Teilchen“ - wir haben halt kein gescheites Wort dafür – kann man sich als kleines Kugerl oder so etwas vorstellen. Das passt nicht. Ich meine, Atome, selbst ganze Atome, sogar Atomkomplexe können gleichzeitig, ein und dasselbe, an zwei Orten sein. Wie geht das? Das kann man aber experimentell sogar nachweisen. Man kann es nicht nur theoretisch berechnen, man kann es nachweisen.

Anmerkung eines Zuhörers: „Das kann man als kleines Wunder bezeichnen!“

Die materialistische Welt als Schein (Maya): Sie dient dafür uns als eigenständiges abgetrenntes Wesen zu empfinden 0:15:56

Ja, ja. Es sind eigentlich große Wunder sogar auch. Und da sind wir nur im untersten Weltbereich, weil wir sind damit eigentlich noch gar nicht in der übersinnlichen, sondern eher in der untersinnlichen Welt. Also die untersinnliche Welt, die halt das erzeugt, was uns Stofflich erscheint, sagen wir es einmal so. Schon die Inder haben gesagt, die stoffliche Welt, die materielle Welt ist eigentlich Schein, ist Maya. Die Physik sagt im Grunde genau dasselbe. Also es sind Vorstellungen im Grunde, die wir uns bilden von der Welt, dass alles so Gegenständlich ist, wie wir es halt erleben. Aber die Wirklichkeit ist nicht so! Also diese gegenständliche Vorstellung dient im Grunde nur dazu, dass wir uns als abgetrenntes Wesen empfinden und dadurch als selbstständig empfinden, als Eigenwesen empfinden, das von den anderen getrennt ist.

Im Seelisch-Geistigen gibt es die Trennung nicht 0:16:56

Weil wenn man in die Seelenwelt hineingeht, also zum Beispiel nach dem Tod oder in der Meditation vielleicht, im geistigen Erleben hineingeht: Ja, Geistwesen sind nicht voneinander getrennt. Sie sind alle ineinander. Und selbst das Wort ist nicht ganz zutreffend, weil man sie sich überhaupt nicht räumlich vorstellen kann. Aber sie sind nicht getrennt voneinander. Und trotzdem kann sich jeder als ein Ich empfinden, wenn er die entsprechende Kraft entwickelt hat.

Unsere Erdenaufgabe: Ich-Kraft entwickeln 0:17:25

Das ist für uns jetzt die Erdenaufgabe, diese Kraft zu entwickeln. Zuerst einmal, indem wir uns von einer gegenständlichen Außenwelt unterscheiden lernen und daran eine Kraft erwerben, uns auch – zum Beispiel in der Seelenwelt – von den anderen Seelen, mit denen wir aber total zusammen sind, zu unterscheiden. Weil, ihr müsst euch vorstellen, es wäre so, wie wenn ihr nicht im Kopf nur eure Gedanken habt, sondern die Gedanken der ganzen Menschheit und darüber hinaus, der Engelwesenheiten und was es sonst noch gibt.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Aber wenn man sich verbindet, ist es ja auch möglich.“

Dann ist es möglich. Natürlich!

Zuhörerin weiter: „Wenn ich sie anspreche, dann kann ich mich verbinden.“

Der Einweihungsweg bei den Ägyptern: Ausschaltung des Ich (Ego) 0:18:10

Dann kann man sich verbinden. Dann kann man sich verbinden. Das wichtige ist dabei, dass man sich trotzdem nicht verliert, sondern dass es ein gewisser Rhythmus ist, sich auch wieder zu finden. Das war oft bei den alten Einweihungen oder bei den alten geistigen Wegen die Gefahr bzw. damals war es sogar noch erwünscht, weil das Ich halt noch sehr schwach war, einfach aufzugehen in der geistigen Welt, in der seelischen Welt und sozusagen sich zu verlieren in den Engelwesenheiten, in den Götterwesenheiten. Und die eigene Individualität eben auszuschalten. Das wurde ja sogar namentlich also in der ägyptischen Kultur oder so ganz bewusst so gemacht, dass das Ich, das kleine Ich, eigentlich ist das Ego gemeint, beim Einweihungsweg ausgeschaltet wurde. Weil das einfach noch viel zu sehr an der äußeren Welt hängt, in der man jetzt gerade erst begonnen hat, zu erforschen und zu ertappen irgendwo. Und die hätte also nur Grunde sinnliche Begierden, wo ja auch die Widersacher drinnen walten, hineingetragen in das geistige Erleben und hätten das verfälscht.

Alte Einweihungswege: Traumartig, Visionär, Mediumistisch 0:19:28

Die Gefahr ist im Grunde riesengroß bei allen geistigen Wegen, wo das Ich nicht voll bewusst, voll wachbei jedem in jedem Moment dabei ist. Wo das ein bisserl ins Traumartige, ins Visionäre, ins vielleicht sogar Mediumistische hineingeht, nicht wahr ein Medium hat das Bewusstsein ganz ausgeschaltet. Das kann vielleicht sprechen und weiß es nicht, was es gesprochen hat. Oder Schreibmedien gibt es, er schreibt automatisch und kriegt selber nichts davon mit, was er schreibt. Und die alten Einweihungen gehen aber in diese Richtung. Und da war eben das Ich noch nicht stark genug, in diesem geistigen Erleben auch wach zu bleiben. Und daher hat man es gleich überhaupt ausgeschaltet, damit es ja nicht was Falsches, was bloß Egoistisches, was bloß aus der sinnlichen Begierde vielleicht entstammt, hineinträgt.

In vorchristlicher Zeit wird die geistige Weisheit durch die Kette der Engelhierarchien herunter gereicht und vom Menschen aufgenommen – aber in unfreier Art 0:20:26

Aber mit dem Erdenleben des Christus hat sich das geändert. Im Grunde durch das Erdenleben des Christus, der durch das Mysterium von Golgatha gegangen ist, ist dieser Satz erst voll gültig in seinem kleinsten Anfang:

„Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein, die ich von meinem Vater empfangen habe.“

Bis dahin war der Mensch auch mit seinem Ich, das er bekommen hat, im Grunde vergleichbar mit den Engelwesenheiten, die über ihm sind, nur mit dem Unterschied, dass er halt schon in die Verkörperung hineingegangen ist, aber insofern ähnlich, als der geistige Impuls eben durch die ganze Kette der Hierarchien zu ihm herunter geströmt ist und ihm die geistige Weisheit gegeben hat. Aber in unfreier Art. Das heißt, es strömt etwas herein, das nehme ich unverfälscht, unberührt von meiner eigenen Individualität auf. Und erfülle sozusagen den Befehl oder die Vorgabe, die die Gottheit gegeben hat. Die wird eben einfach von der Quelle, also von der Trinität aus, Stufe für Stufe durch die neun Engelhierarchien zunächst einmal bis zum Menschen herunter gegeben. Das gilt für die vorchristliche Zeit.

Mit dem Erdenleben des Christus ändert sich das: Die Quelle des Geistigen sind die Menschen 0:21:47

Aber jetzt, mit dem Erdenleben des Christus, dreht sich das komplett um. Es dreht sich komplett um. Die Quelle, aus dem jetzt das Geistige – und nicht nur für uns, sondern letztlich für die ganze Welt, also auch für die Hierarchien – strömt, sind letztlich jetzt die Menschen. Von hier strömt etwas aus (Wolfgang öffnet weit die Arme nach außen).

Anmerkung einer Zuhörerin: „Aber beides!“

Man kriegt beides. Ja, ja.

Zuhörerin weiter: „Und man kann es vermischen und man gibt auch den Engeln oder den Hierarchien oben?“

Die zwei Stufen des Lebens nach dem Tod 0:22:28

Ja, ja. Ganz richtig! Erstens einmal können wir den Engelwesenheiten etwas lehren auch, was sie nicht kennen. Was, haben wir auch schon in den letzten Vorträgen besprochen, was als Erster auch Christus kennen gelernt hat? Nämlich hinunter zu steigen in dieses dunkle, unterirdische Reich, in dieses finstere Reich des Todes, was die Griechen dann die Unterwelt genannt haben oder auch schon die Ägypter die Unterwelt genannt haben. Wir haben davon auch gesprochen, dass es im Grunde so zwei Stufen des Lebens nach dem Tod gibt.

Die untere Welt (Unterwelt) in der die Widersacher wirken – sie ist den höheren Hierarchien nicht zugänglich 0:23:01

Da gibt es eine untere Welt, die eben namentlich gegen die vierte Kulturepoche, in der wir jetzt sind, immer stärker geworden ist. Diese untere Welt, in der auch die Widersacher wirken, die ist nämlich den Hierarchien, die über uns stehen, nicht zugänglich. Man kann sagen, die Gottheit selbst hat mit dieser Unterwelt, in der die Widersacher herrschen, einen Ort geschaffen, auf dem sie nämlich selbst keinen Zugriff hat. Nicht einmal die höchste Gottheit.

Der Mensch kann nun sein freies Ich entwickeln 0:23:37

Und zwar, das haben wir auch das letzte Mal besprochen, damit der Mensch sein freies Ich entwickeln kann. Das heißt, der Mensch steht, wenn er auf der Erdoberfläche steht, an einer Grenzlinie, wo er sich entweder aus Freiheit dem oberen Geistigen zuwenden kann, oder er kann sich auch abwenden, er kann sich auch lösen davon. Diese Freiheit sollte dem Menschen ermöglicht werden. Dass er also nicht einfach, wie die regelrecht fortgeschrittenen Engelwesen einfach die Inspiration von oben empfängt, und sie wirkt durch ihn, unfrei in Wahrheit, sondern dass der Mensch entscheiden kann: Ich will das jetzt hereinlassen oder ich will das nicht hereinlassen. Und vor allem aber beginnt jetzt aus dem eigenen Ich heraus selbst eine Quelle zu strahlen, die eben wesensgleich dieser Christus-Kraft ist oder wesensgleich diese Kraft, die in der ganzen Trinität lebt. Das kommt jetzt dazu.

Das Schicksal der höheren Hierarchien hängt davon ab, dass die Menschen sich entwickeln und gewisse Aufgaben übernehmen 0:24:48

Und - dieses Schauen auch in dieses dunkle Reich, das halt dazu gehört, damit wir diese Freiheit haben, das vor allem ist etwas, das wir den Engelwesenheiten lehren können. Was einerseits der Christus diesen Wesenheiten lehren kann, aber was vor allem der Mensch lehren kann diesen Wesenheiten. Und dazu kommt, dass es auch in der Hand des Menschen eigentlich liegt, durch diese geistige Kraft, die er langsam aus seinem Ich entwickeln kann, den Hierarchien, die über ihm stehen und die ihm bis jetzt ihre Kräfte einfach eingeströmt haben, nennen wir es einmal so, dass wir langsam etwas von diesen Aufgaben selbst übernehmen können.

Und daran hängt das Schicksal aller dieser Hierarchien. Das ist ein sehr gewichtiges Wort! Weil an sich sind diese geistigen Hierarchien, die über uns stehen, von den Engeln, Erzengeln, Urengeln angefangen, dann über die höheren geistigen Wesenheiten, sie haben nicht die Freiheit, die der Mensch hat. Sie haben daher auch nicht die Möglichkeit zu irren oder Fehler zu machen von sich aus. Dieses Privileg – ich sage jetzt bewusst dieses Privileg – haben nur die Engelwesenheiten bekommen, die von der Gottheit, R. Steiner würde sagen abkommandiert wurden, als Widersacher zu wirken. Die sind nicht von selbst entstanden. Sondern sie wurden für eine Aufgabe bestimmt, ein Reich zu entwickeln, das sich sozusagen unabhängig von der Gottheit entwickelt und ihr daher widerstehen kann. Aber diesen Impuls hätten sie nicht aus sich selbst fassen können, sondern es wurde ihnen diese Möglichkeit gegeben, mit all den Konsequenzen, die damit verbunden sind. Nämlich Sie sind dadurch abgeschnitten von der schöpferischen Quelle letztlich. Sie haben also eine große Ration mitbekommen, mit der sie arbeiten können, aber die eigentliche Quelle ist ihnen nicht zugänglich.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Zurück gehen können sie auch nicht!“

Zurückgehen aus sich heraus können sie auch nicht.

Die Menschen können die Widersacher erlösen – nur die Menschen 0:27:21

Zuhörerin weiter: „Nur mit der Hilfe von…“

Mit der Hilfe des Menschen, nur mit der Hilfe des Menschen. Auch das sagte ich in den letzten Vorträgen schon, nur letztlich durch den Menschen können die Widersacher erlöst werden. Nicht einmal durch den Christus alleine. Der Christus ohne uns könnte es nicht. Ohne unserer Unterstützung, wenn man sagt, gut, jetzt sind die Menschen ausgefallen, die haben halt versagt, aber die Armen, die da jetzt verdammt wurden – oder ausgewählt für diese exklusive Aufgabe, sagen wir es vorsichtiger so – die können ja nichts dafür, dass die Menschen versagt haben, also, wir retten sie (die Widersacher) wieder. Sie (die Gottheit, Trinität) könnten es nicht. Das ist eine endgültige Entscheidung gewesen. Diese Wesenheiten, die halt die Rolle der Widersacher übernehmen, für die eine eigene Welt einzurichten, die dem Zugriff der Gottheit entzogen ist, komplett entzogen ist. Nur so kann die Freiheit des Menschen nämlich gewährleistet werden.

Weil sonst würde die Gottheit immer wieder anfangen müssen im Grunde da unten zu korrigieren. Nein, das stimmt nicht, das passt nicht. Im Geistigen ist das einfach so. Weil geistiges Tun ist immer ein moralisches Tun. Ein Tun, das das Gesamtwohl im Auge hat. Es kann nicht anders. Also eine wirkliche geistige Wesenheit kann nicht sagen, ja gut, aber das überlege ich mir jetzt, ob ich das tue. Ist die Welt das überhaupt wert, dass ich es für sie tue oder nicht? Sie muss es tun. Das ist jetzt ein ganz interessanter Aspekt über die Freiheit überhaupt. Freiheit ist, das zu tun, was aus der Individualität der Menschen oder aus der Schöpfungsquelle heraus notwendig ist. Notwendig ist, um das, was ich hervorbringe, zu einem wirklichen harmonischen Ganzen zu machen. Also die Gottheit kann nicht sagen, ich lasse das jetzt, da ist halt ein Fehler drin, interessiert mich nicht. Wenn sie Zugriff darauf hat, dann ändert sie es. Entwickelt es weiter.

Die Schöpfung – von Haus aus nicht vollkommen 0:29:44

Man muss auch denken, dass damit von Haus aus auch veranlagt ist, dass selbst unsere Schöpfung, die wir jetzt draußen haben, nicht vollkommen ist. Weil sie nicht vollkommen unter dem Einfluss der Gottheit steht, sondern auch unter dem Einfluss der Widersacher.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Und der Menschen!“

Ja, natürlich, und der Menschen dann auch, ja. Also das ist eine gewaltige Dimension eigentlich, um die es da geht. Und - eben zum Heile des Menschen. Oder um ihm eine besondere Entwicklungsmöglichkeit zu geben, die vorher noch niemand hatte.

Auch Engelwesenheiten haben ein Ich – Geisterfüllung im Inneren 0:30:28

Nicht wahr, auch Engelwesenheiten haben natürlich ein Ich, sonst wären sie keine geistigen Wesenheiten, aber dieses Ich ist eben anders geartet. Wenn das Engel-Ich sich sozusagen in sein Inneres zurückzieht und auf sich besinnt, dann tritt Geisterfüllung ein. Das heißt, dann ist diese Engelwesenheit erfüllt von dem, was durch die ganzen Hierarchien über ihn herunter strömt. Das lebt dann auf in ihm. Das heißt, er findet eigentlich in seinem Innern nicht sich, sondern alles das, was darüber ist und was hineinströmt. Das heißt, es wird zum Brennpunkt dessen, was von der Trinität letztlich einströmt.

Beim Ich des Menschen ist es umgekehrt – wir sind ein Brennpunkt, von dem etwas ausstrahlt, was von gleicher Art ist wie die höchste Gottheit 0:31:19

Und bei unserem Ich ist es aber umgekehrt. Wir sind ein Brennpunkt, von dem etwas ausstrahlt, was gleicher Art ist wie die höchste Gottheit, sagen wir es einmal so.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Eine Möglichkeit! Wir strahlen vieles aus“

Der Möglichkeit nach, natürlich. Wir strahlen auch Negatives aus.

Zuhörerin weiter: „Aber die Grundessenz, die bedingungslose Liebe, die wir bekommen von Gott, die können wir genauso ausstrahlen, wenn wir nur bereit sind, wenn wir es umwandeln in diese Größe, die wir von Gott bekommen eigentlich.“

Natürlich, natürlich, darum geht es. Darum geht es! Dass wir dadurch und nur dadurch auch fähig werden, die gleiche Liebe letztlich irgendwann einmal auszustrahlen, die auch die Gottheit ausstrahlt.

Zuhörerin weiter: „Und die auch nährt und auch vieles bewirkt Positives und uns gesund macht, wenn man diese bedingungslose Liebe kriegt. Und diese Größe, dass wir die in uns auch wirklich entwickeln.“

Ganz genau. Ja, es ist absolut bedingungslose Liebe. Richtig. Ja, darum geht es letztlich!

Die Vollmacht des Ich beginnt zu wirken mit der Inkarnation des Christus und dem Mysterium von Golgatha, wo der Christus absteigt in das dunkle Reich 0:32:41

Ja. So viel einmal jetzt zur Einleitung. Das ist ja nur die Einleitung. Also jedenfalls beginnt diese Vollmacht des Ich zu wirken mit der Inkarnation des Christus, der dann durch das Mysterium von Golgathadurchgeht. Mit dem Mysterium von Golgatha, also mit dem Tod auf Golgatha, eben absteigt in dieses dunkle Reich. Dieses dunkle Reich in gewisser Weise erhellt, aber ohne dieses Reich jetzt zu verändern in Wahrheit. Es auszulöschen oder so. Das ist eben genau nicht der Fall. Weil jetzt könnte man sagen, die Gottheit steigt jetzt hinunter, also der Christus steigt hinunter und verwandelt das. Weil er sieht da ist so viel nicht in Ordnung. Das widerstrebt alles der Schöpfung eigentlich in Wahrheit. Also ich müsste das verändern. Nein! Er begibt sich dieser Allmacht. Er geht dezidiert eben mit dem Tod auf Golgatha von der Allmacht in die absolute Ohnmacht über. Und das heißt, sein Wirken hängt jetzt damit zusammen, ob wir diesen geistigen Willen entfalten und dadurch jetzt die Christus-Kraft zur Tat aufrufen. Also das heißt, der ganze Weg führt jetzt durch das menschliche Ich. Das ist der große Umbruch drinnen.

Christus hat sich mit dem Mysterium von Golgatha in eine Ohnmacht begeben – eine völlige Wendung, denn jetzt liegt es am Menschen 0:34:17

Und man muss also damit zwei Dinge sehen. Erstens, dass damit natürlich dem Menschen eine riesigeVerantwortung auferlegt ist, der er sich langsam bewusst werden sollte, dass es also um wirklich große Dimensionen geht. Das ist das erste. Das zweite ist, dass nicht die Garantie besteht, es wird alles gut. Weil es liegt an uns. Also es ist nicht so, dass wir hoffen dürfen, wenn wir halt alles falsch machen und alles schlecht machen, dann wird's schon irgendwer richten. Wir werden jede Hilfe, jede Kraft kriegen, die wir brauchen, weil die kommt durch das Ich herein. Wir können sie aufrufen durch das Ich. Aber tun müssen wir es. Der Christus macht es nicht für uns. Er hat sich gerade in diese Ohnmacht begeben. Das ist das Erschütternde geradezu, dass mit diesem Mysterium von Golgatha verbunden ist, mit dieser Zeitenwende überhaupt, da ist dieser Umschlag passiert. Diese völlige Wendung.

Die Inkarnation des Christus musste auf komplizierte Weise vorbereitet werden 0:35:28

Und wir haben dann das letzte Mal darüber gesprochen, dass es auf sehr komplizierte Weise vorbereitet werden musste, dass sich dieser Christus überhaupt auf Erden inkarnieren kann. Das ist nicht so einfach. Bitte stellt euch vor die Kraft, die eigentlich den ganzen Kosmos geschaffen hat, weil der Christus ist der, der der Tätige war in der Schöpfung in Wahrheit. Die Vatergottheit ist immer die, die im Hintergrund steht. Der Christus ist der, der eigentlich die Impulse gibt und namentlich bei unserer Erdschöpfung dann durch die Gemeinschaft der Elohim, der sieben Elohim, wie es in der Bibel heißt. Und erst dort, wo sie zu sprechen beginnen – wir haben das auch jetzt schon ein paar Mal besprochen – dort fängt an, der Christus durch sie zu wirken und durch sie gestaltet er die Erdenwelt. Aber er hat natürlich auch schon in der Vergangenheit gewirkt, also er ist der, der eigentlich die Schöpfung dann herausstellt.

Vishva Karman – der Alltäter 0:36:28

Die Inder haben das sehr gut bezeichnet, indem sie den Christus – der jetzt noch von der Sonnensphäre aus wirkt, eben aus dieser Gemeinschaft der Elohim – als den Vishva-Karman bezeichnet haben. Im Wort Karman oder auch Vishva-Karma, da ist es noch deutlicher, da steckt das Wort Karma drinnen. Karma, sagen wir, hat was mit dem Schicksal zu tun. Aber eigentlich heißt es: Tun, tätig sein, schöpferisch tätig sein. Karma heißt also im Grunde nichts anderes, dass wir halt auch die Folgen des Tuns tragen müssen. Weil Tun ist nicht einfach so äußerlich damit abgeschlossen, jetzt klopfe ich auf den Tisch und das war es, sondern jede dieser Taten, die wir vollbringen, sei es physische Taten, sei es geistige Taten, haben ihre Wirkung. Haben ihre Wirkung, die wir irgendwann einmal wieder abfangen müssen. Vor allem, wenn irgendetwas schief geht dabei. Und die mit uns verbunden sind. Die auch niemand anderer als wir auflösen können. Gerade die Fehler, die wir gemacht haben. Auch weil, wenn es heißt, der Christus hat die Sünden der Welt auf sich genommen, heißt es eben gerade nicht, dass er uns jetzt unser Karma erspart und für uns die Sache wieder heil macht. Er gibt uns die Ich-Kraft, die wacht in unserem Ich auf und unser Ich muss dann aber den Willensimpuls fassen, es gut zu machen. Also es ist schon mehr als genug in Wahrheit, dass wir diese Kraft zur Verfügung bekommen haben ansatzweise, dass wir die Chance haben, sie zu entwickeln, nennen wir es einmal so. Aber tun müssen wir es selbst. Also, die Inder nannten ihn Vishva-Karman. Das hängt mit dem Tun zusammen und Vishva heißt so viel wie Alles, der Alltäter. Eigentlich heißt Vishva Karman der Alltäter. Und das war für die Inder tatsächlich also die Gottheit, die so eine Art der Weltenbaumeister war, die also wirklich die Schöpfung hervorbringt.

Die Widersacherkräfte verführen den Menschen - bringen ihn vom Weg ab. Das Privileg des Scheiterns 0:38:46

Ja, damit sich also jetzt dieses Ich des Weltenbaumeisters, also das Christus-Ich auf Erden verkörpernkann, ist sehr viel Vorbereitung notwendig. Die Menschheit ist zunächst einmal vorangegangen, ist auf die Erde abgestiegen, in die ersten Inkarnationen. Und es hat lange gedauert, bis ein solcher Körper hervorgebracht wurde, der unserem heutigen ähnlich ist. Das ist also ein sehr, sehr langer Entwicklungsprozess, der nötig war. Eine Entwicklung allerdings, die eben jetzt in Gegenwart der Widersacher stattgefunden hat, weil die wirken jetzt. Also der Ahriman namentlich oder die ahrimanischen Wesenheiten aus der Erdentiefe, wenn man es bildlich ausdrücken will, die luziferische, die in der erdnahen Sphäre schwebt, also die arbeiten daran und sorgen dafür auch natürlich, dass wir vom Weg oft abirren. Weil Freiheit zu lernen heißt auch immer wieder scheitern können. Und wir müssen uns bewusst sein, das ist unser Privileg. Irren zu können. Scheitern zu können. Das ist das große, das größte Privileg eigentlich, das wir haben. Also schimpfen wir nicht darüber. Wenn wir immer perfekt alles machen würden, dann wären wir in Wahrheit höhere Automaten.

Anmerkung eines Zuhörers: „Es gibt ja bei den Therapeuten den schönen Satz: Mach einen Fehler und feiere ein Fest.“

Genau. Genau. Wir müssen halt nur aufpassen, dass es im Gleichgewicht ist, und man nicht nur sagt: „Jö, ein Fehler! Es ist gut.“ Ja!

Aber durch diese Wirkung der Widersacherkräfte jedenfalls ist natürlich auch der Mensch, der auf Erden inkarniert ist, beeinträchtigt bis zu einem gewissen Grad.

Die Menschen gehen aus der Ur-Adamwesenheit hervor – Adam heißt ursprünglich: die ganze Menschheit 0:40:44

Und man muss dazu sagen, wie sind die Menschen entstanden, die jetzt da unten sind? Es ist diese Ur-Adamwesenheit auf die Erde herabgestiegen und hat sich in verschiedene Einzelwesen aufgeteilt, so könnte man das sagen. Also Adam ist eigentlich ursprünglich die Menschheit als Ganzes, die sich erst langsam beginnt aufzuteilen in einzelne Individuen und das Großartige ist, dass aber jedes dieser Individuen jetzt diesen Ich-Funken bekommt. Aber es ist nur wie ein Zündfunke. Mehr ist es noch nicht. Ob die Flamme zu lodern beginnt oder vielleicht im Extremfall sogar zu verlöschen beginnt, das liegt schon wieder einmal in unserer Hand. Also wir müssen dieses innere Feuer hüten. Und anfachen und größer machen.

Anmerkung eines Zuhörers: „Das innere Feuer vom Ur-Adam!?“

Durch den Abstieg der Menschheit auf Erden wird sie von den Widersacherkräften beeinträchtigt 0:41:41

Ja, genau. Jeder von uns, jetzt teilt sich dieser Ur-Adam sozusagen und jeder kriegt aber so einen Funken mit. Und trotzdem sind die Menschen, die jetzt unten verkörpert sind, durch den Einfluss der Widersacher so beeinträchtigt, dass es nicht möglich gewesen wäre, dass sich der Christus in einem solchen Körper, der dann letztlich unten entstanden ist, inkarniert. Das ist die Problematik. Man musste also eine Körperlichkeit schaffen, die nämlich nicht beeinträchtigt ist durch die Fehler, sprich durch das Karma auch, das die anderen Iche alle auf sich geladen haben, indem sie ja bereits seit der Urzeit der Erde durch viele, viele Inkarnationen durchgegangen sind. Dadurch ist eigentlich immer mehr auch an dunklen Kräften einerseits und andererseits an luziferischen Kräften, die zwar licht sind, aber auch nicht in die richtige Richtung ziehen. Davon ist sehr viel hineingekommen. Und das hat, man könnte sagen, diese Körperlichkeit unten beeinträchtigt, vor allem aber auch beeinträchtigte Lebenskräfte, die unten sind, die astralischen Kräfte, also die seelischen Kräfte, die drinnen sind. Alles das ist beeinträchtigt.

Zur Zeit des Sündenfalls umfasst die Ur-Adamwesenheit die ganze Erdenmondensphäre 0:43:06

Aber der Schöpfungsplan, wenn man es jetzt so banal ausdrücken will, ist doch recht weise, indem mit der Zeit des Sündenfalls – also Sündenfall ist die Zeit, wo die Menschen beginnen in den Inkarnationen auf die Erde herabzusteigen mit all dem, was damit verbunden ist – also während dieser Zeit des Sündenfalls wurde ein Teil dieser Adamwesenheit, …man darf sich den ja jetzt nicht so bildlich wie einen äußeren Menschen vorstellen. Also im Grunde der Ur-Adam war eine Wesenheit, die ja zurzeit des Sündenfalls zumindest die ganze Erdenmondensphäre umfasst hat. Ich habe das auch das letzte Mal geschildert, also Erdenmondensphäre heißt, es ist erstens einmal die Zeit, wo Erde und Mond doch nicht voneinander getrennt waren, sondern wo das ein gemeinsames Gebilde war, das so etwa den Umfang hatte wie bis heute zur Bahn, auf der der Mond um die Erde läuft. Also ein viel größeres Gebilde. Und da war nur in der Mitte ein noch eher flüssiger Kern, umgeben von etwas Luftartigen, Gasartigen und das Ganze durchdrungen von Wärme.

Am Anfang lebt die Ur-Adamwesenheit im äußersten Bereich – dem Wärmebereich 0:44:26

Und diese Adamwesenheit lebt am Anfang eigentlich in dem Wärmebereich, in dem äußersten Bereich. Das ist also der eigentliche Wärmebereich. Obwohl er alles durchdringt. Aber dort oben lebt der Adam zunächst.

In der Folge wird die Ur-Adamwesenheit ein Wärme-Luft-Wesen 0:44:41

Und dann, wenn es in der Bibel heißt: „Und Jahve-Elohim blies dem Adam den lebendigen Atem ein.“ Dann ist das eben nicht eine Mund-zu-Mund-Beatmung gewesen, sondern es heißt nichts anderes, als dass sich dieses Wärme-Adamwesen zunächst mit Luft durchtränkt und jetzt ein Wärme-Luftwesen wird.

Mit dem Sündenfall kommt der Abstieg der Ur-Adamwesenheit in die flüssige Sphäre. Mond und Erde trennen sich 0:45:03

Und erst mit dem Sündenfall dann, kommt der Abstieg in die flüssige Sphäre, die also den Kern bildet. Und damit beginnt auch dann die Abtrennung des Mondes. Und das darf man sich auch nicht so vorstellen, dass der Mond jetzt einfach aus der Erde, so wie sie heute ist, heraus fliegt. Sondern dieses gemeinsame große Gebilde trennt sich halt jetzt in ein größeres Gebilde, das wird die Erde, und ein kleineres, das der Mond wird. Aber so wie ein großer Tropfen, der sich teilt in einen großen Tropfen und einen kleinen Tropfen. Also so ungefähr kann man sich das vorstellen.

Ja, aber jetzt eben nicht die ganze Adamwesenheit geht in die Verkörperungen ein, sondern es bleibt etwas zurück von dieser Adamwesenheit, da sind also drinnen Wärmekräfte, Luftkräfte, da sind Lebenskräfte drinnen, also etwas Ätherisches, da sind seelische Kräfte drinnen, also etwas Astralisches, wie man es auch nennt. Seelisches hängt immer mit dem Astralischen zusammen. Es ist ein Begriff für das Gleiche. Und es ist natürlich auch so ein Ich-Funke da, der aber im Unterschied zu denen, die verkörpert sind, nicht diese irdischen Erfahrungen gemacht hat und daher auch noch nicht einmal den Ansatz fast zu dieser Freiheit hat, die die unten haben. Weil der Punkt ist, die Möglichkeit zur Freiheit entsteht erst da unten, dort wo wir in den Widersacherbereich kommen. Da oben gibt es das noch nicht.

Anmerkung eines Zuhörers: „Du sprichst nochmal vom Ur-Adam?“

Vom Ur-Adam. Vom Ur-Adam, aber von dem Teil, der zurückgeblieben ist in dieser Sphäre oben.

Zuhörer weiter: „Bis zum Mond, oder wie?“

Ja, bis zur Mondensphäre, das ist im äußeren Bereich sozusagen.

Frage einer Zuhörerin: „Das könnte die Parallelwelt sein eigentlich?

Naja, Parallelwelt ist so ein schwieriger Begriff. Ich meine, es gibt im Grunde viele Parallelwelten in dem Sinne, dass wir halt nicht alle Welten erleben. Wie ja überhaupt heute, wir erleben die sinnliche Welt und wir erleben im Grunde nicht das Ätherische, was dahinter ist, also die Lebenskräfte. Ich meine, wir sehen natürlich, eine Pflanze lebt. Aber sehen wir die Lebenskräfte? Nein! Wir sehen die Pflanze äußerlich, sinnlich und da sehen wir nur das Physische. Wir würden die Pflanze, wenn sie nicht von Stoffen erfüllt wäre, würden wir nicht sehen. Die wirkliche Pflanze ist aber in Wahrheit vor allem einmal eine ätherische Pflanze.

Frage eines Zuhörers: „Aber in uns, das spür ich schon die Lebenskraft?“

Wir haben ein sinnliches Erleben unserer Ätherkräfte 0:47:49

In uns spüren wir sie in gewisser Weise. Aber wir spüren sie zunächst auch nur auf sinnliche Weise, indem wir zum Beispiel einen Schmerzsinn haben oder den R. Steiner auch Lebenssinn nennt, da muss man dazu sagen, das ist immer noch eine sinnliche Wahrnehmung. Wir haben also auch eine sinnliche Wahrnehmung unserer eigenen Lebenskräfte. Das heißt, wir spüren, ob der Organismus gut funktioniert oder ob eine Inharmonie drinnen ist. Da sind wir noch nicht, nicht einmal im nächsten übersinnlichen Bereich, nämlich im Ätherischen drinnen. Dann würden wir es ganz anders erleben. Da geht es dann nicht mehr darum jetzt, tut uns was weh? Oder da spüre ich irgendetwas. Das ist sinnliches Erleben.

Übersetzung seelisch-geistigen Erlebens in sinnliche Begriffe – Sprachgestaltung 0:48:30

Wenn ich es übersinnlich erleben würde, dann würde ich – ja ich kann es jetzt natürlich auch nur in andere sinnliche Begriffe übersetzen - aber dann würde ich spüren, was die Ätherkräfte überall tun, wie sie zusammenhängen mit den Ätherkräften, die draußen in der Natur sind, sich aber trotzdem der eigene Ätherleib bis zu einem gewissen Grad abgliedert davon, aber trotzdem in einen sehr lebendigen Austausch ist, mit dem, was da draußen steht. Also das würde man erleben, wenn man es hellsichtig erlebt, wird es dann oft beschrieben halt als etwas, was in etwa die Gestalt des Menschen hat. Heute zumindest ist es deckungsgleich und was so eine Art Pfirsichblütenfarbe hat. Aber ich bitte euch ganz energisch dabei zu denken, das ist nur eine Übersetzung in ein sinnliches Bild. Man kann es seelisch-geistig Erleben und wenn ich es jetzt schildern will, muss ich aber zu sinnlichen Begriffen greifen, weil sonst versteht mich niemand. Ich habe keine Worte dazu. Ich kann da nur „umpf“ sagen im Grunde. Und das wäre genauso gut, wie wenn ich nichts sagen würde. Weil es…, wir haben eben diese Ausdrücke nicht. Unsere Sprache gibt das nicht her. Ich kann vielleicht zum Beispiel in der Sprachegestaltung, in der Art, wie ich es mache, etwas von diesen Kräften hineinlegen. Dann werden sie zwar auch nicht sichtbar, aber sie werden wirksam durch die Sprache. Und dann kann vielleicht ein Anderer, der es über das Medium der Sprache jetzt erlebt, in sich auch zu Bewusstsein bringen. Wenn er sehr empfänglich ist dafür und dasselbe noch viel stärker, also am allerstärksten mit der Eurythmie natürlich.

Anmerkung eines Zuhörers: „Als Empfindung.“

Wie nehmen wir seelisches Erleben wahr? 0:50:30

Naja, ja, als seelische Empfindung. Warum zögere ich ein bissl? Warum zöger ich ein bissl? Weil nämlich auch das, was wir als Gefühl in uns erleben, zu einem großen Teil auch noch durch sinnliche Wahrnehmungen getrübt ist. Ich meine, wir erleben zum Beispiel, wenn ich einen Seufzer mache, hängt das stark mit der Atmung zusammen. Da tut sich was. Da spür ich die Spannungen, die da drinnen sind, ich spür, wenn mir eher eine unangenehme Sache begegnet oder ich Angst davor habe, was jetzt passieren wird. Man spürt es im Magen. Wie es da tut. Das sind aber alles sinnliche Eindrücke. Natürlich gibt es das Gefühl, als etwas rein Seelisches schon dahinter, aber es vermischt sich sehr stark mit dem sinnlichen Erleben. Und das ist nicht so einfach, das voneinander zu trennen. Und das heißt, ich darf aber nicht glauben, wenn ich das Magenweh sozusagen, oder die Anspannung in der Brust oder so, oder die Erleichterung dann wieder, wenn es gut gegangen ist, das schon für das seelische Erleben nehme. Das ist das Schwierige.

Anmerkung eines Zuhörers: „Das wäre die reine Empfindung.“

Seelisches Erleben besteht aus Sympathie (sich mit einem geistigen Wesen verbinden wollen) und Antipathie (sich nicht mit einem geistigen Wesen verbinden wollen) 0:51:49

Die reine Empfindung, genau. Es geht um die reine Empfindung. Und da – habe ich jetzt auch schon ein paar Mal erzählt – das seelische Erleben, ich spreche jetzt vom seelischen Erleben, vom reinen seelischen Erleben. Das besteht aus Sympathie und Antipathie. Aber! Sympathie und Antipathie nicht jetzt wieder in unserem irdischen Sinn von: Na, das mag ich und das mag ich nicht, der ist mir sympathisch, der ist mir nicht sympathisch. Sondern Sympathie heißt, ich kann und will mich mit meiner rein seelischen Umwelt verbinden. Und dieses sich verbinden führt jetzt zu bestimmten Erlebnissen, die ich nicht hätte, wenn ich mich Seelisch eben nicht verbinden will, sondern mich auf mich selbst zurückziehen will. Dann kommen andere Erlebnisse, die mit mir zu tun haben. Mehr kann ich dazu im Grunde nicht sagen. Da kann ich nur sagen, dort gibt es das zu erleben.

Übersetzung einer Imagination in ein traumbildartiges sinnliches Erleben 0:52:53

Also wenn ich in der Meditation so weit komme, dass ich das Sinnliche bis in diese Atemprozesse, Magenwehprozesse oder sonst was ausschalten kann, dann kann ich zu diesem Erlebnis kommen und aus dem sind alle übersinnlichen Erfahrungen im Prinzip gewoben. Das was R. Steiner als Imagination schildert, ist das Erleben auf dieser Ebene. Und jedes sinnliche Bild, das dazukommt, ist schon eine Übersetzung. Jetzt kann es natürlich sein beim hellsichtigen Erleben, vor allem bei einem Hellseher, der nicht sehr gut im modernen Sinne geschult ist, der noch mehr alte Kräfte hat, dass sich das fast automatisch in einer Art traumbildartiges, aber von der Qualität her sinnliches Erleben übersetzt. Das heißt, er spürt eigentlich gar nicht die wirkliche Imagination, sondern er erlebt diese Übersetzung bereits, die sozusagen von selbst passiert.

Das war beim alten Hellsehen in der vorchristlichen Zeit, je weiter man zurückgeht, umso stärker. Daher waren also diese alten, hellsichtigen Erlebnisse sehr bunt, sehr farbig in gewisser Weise. Und natürlich auch anders als unser heutiges äußeres Farberlebnis. Man muss denken nämlich, dass wir zu unserem heutigen sinnlichen Farberlebnis gekommen sind, das ist auf dem Weg passiert, wo aus diesem alten Hellsehen diese Imaginationen langsam verdunkelt werden, sich lösen von diesen geistigen Wesenheiten oder die erlebe ich nicht mehr dadurch und jetzt als äußeres Bild erscheinen. Das ist aber eigentlich heraus gestorben aus diesen alten Imaginationen. Es ist nur immer dunkler geworden, und bei dem, wenn wir jetzt bei der Farbe bleiben, aus dieser Verdunkelung heraus entfaltet sich das ganze Farbspektrum.

Goethes Farbenlehre 0:55:05

Darum ist so großartig die Farbenlehre Goethes, wo er die Farben aus dem Wechselspiel von Licht und Finsternis entwickelt und schaut, wie zum Beispiel durch Verfinsterung des Weißen, also des reinen, hellen Lichtes, das Gelb, das Orange, das Rot usw. entsteht. Oder wie umgekehrt durch Aufhellung des Finsteren, des Schwarzen, des Dunklen eben die Violett- und Blautöne entstehen. Und wo sie im Gleichgewicht sind, in der Mitte, wo sie sich mischen dann das Grün als Mischung von Gelb und Blau. Das gilt nämlich genauso fürs wirklich Seelische, Geistige, aber dort, wo es eben jetzt langsam übergeht in die sinnliche Wahrnehmung. Dort entsteht das. Also das heißt, diese Farbqualitäten entstehen genau bei dem Übergang vom rein seelischen Erleben zum sinnlichen Erleben. Wo sich also das rein seelische Erleben zu verdunkeln beginnt. Da fangt an die Übersetzung jetzt in ein sinnliches Erleben. Das ist schwierig, der Gedanke. Ich weiß das!

Und man muss verdammt aufpassen, nicht wahr, oft, wenn man die Schilderungen von R. Steiner schildert, obwohl er an vielen Orten genau auf diese Problematik hinweist, aber er schildert das selber einfach so, dass man sich vorstellen könnte, gut, das ist jetzt so wie, ich mache die Augen zu und habe ein Traumerlebnis. Aber das ist von seiner Qualität sehr sinnlich, wird das geschildert ist. Weil ich es ja anders gar nicht schildern kann. Aber wenn ich nicht dazu sage, das ist nur eine Übersetzung, dann glaube ich, aha, wenn ich hellsichtig bin, dann sehe ich…ja, ich sehe jetzt eure Aura. Plötzlich habt ihr alle irgend so einen ovalen Schein um euch, in allen möglichen Farben schillernd und beweglich drin und Formen drinnen. Und ich würde euch wirklich so sehen. Dann habe ich eine Halluzination. Nichts anderes. Wenn ich die Aura wirklich erlebe, dann erlebe ich sie auf dieser rein seelischen Ebene. Und wenn ich sie beschreiben soll, sage ich okay, der hat da oben was Grünes in der Aura, unten geht's mehr ins Orange hinein, usw. Weil ich halt irgendwie versuche, sinnliche Begriffe zu verwenden, mit denen ich kommunizieren kann. Die irgendwo dem entsprechen, weil eben Orange zum Beispiel einen bestimmten Verdunklungsgrad des seelisch-geistigen Lichtes entspricht. Und dasselbe geht aber auf andere Art mit den Klängen, mit den Tönen, usw.

Zersplitterung der Sinne in Farben, Töne, Gerüche usw. 0:57:55

Auch dazu habe ich es schon gesagt, in einem der letzten Vorträge, wir haben es ja mit dieser Zersplitterung in die Sinne zu tun. Wir haben ja gar nicht mehr dieses Einheitliche, einige seelische Erleben, sondern wir erleben Farben, wir erleben Töne, wir erleben Gerüche. Und was hat ein Geruch jetzt mit dem Ton zu tun? Das sind ganz unterschiedliche Wahrnehmungen zunächst. Ja, ich kann sagen natürlich ein heller Ton, ein dunkler Ton. Manche empfinden das sogar stark diesen Zusammenhang. Aber in Wahrheit ist es einmal getrennt, zersplittert. Im Seelischen gibt es nicht eine Einteilung in so und so viele Sinne. Sondern es ist ein einheitliches Erlebnis. Und das besteht nur aus diesen Sympathieerlebnissen: Verbinden - dann erlebe ich meine seelische Außenwelt. Antipathie - dann erlebe ich meine eigene Seelenwelt, die sich absondert in einem gewissen Grad. Und das ist schon paradox, weil ich ja gesagt habe, in der Seelenwelt sind alle miteinander und ineinander. Und trotzdem gibt es die Möglichkeit, sich zu unterscheiden. Also ist es jetzt diese Bewegung: Sympathie, sich verbinden (Wolfgang lehnt sich nach vorne) und zurückziehen (Wolfgang lehnt sich nach hinten) ist auch schon wieder eine Übersetzung ins Räumliche, das es in der Seelenwelt nicht gibt.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Die Räumlichkeit ist eigentlich eine Einschränkung durch uns“

Ganz genau. Ganz genau. Sie ist eine Einschränkung durch uns. Und das heißt, daher ist auch nicht gesagt, dass alle, selbst alle Wesen, die etwas Sinnliches erleben, dass die die Welt räumlich so erleben, wie wir sie erleben. Na, die meisten Tiere nämlich überhaupt nicht. Bis zu hohen Tieren hinauf nicht.

Zuhörerin weiter: „In der Meditation, wenn ich wirklich mich verbinden möchte, habe ich ja Einfluss darauf. Und es kommt darauf an, wie weit ich mich öffne und bereit bin, aber auch wirklich mich auch zurückholen kann. Ich war früher in schamanischen Gruppen, da ist es wichtig, dass sich derjenige auch wieder zurückholen kann. …“

Absolut, absolut! Und darum ist ja auch dieser Rhythmus zwischen den, sozusagen zwischen den Sympathiekräften und den Antipathiekräften. Antipathie ist halt da nichts Böses. Sondern das heißt nur, ich besinne mich wieder auf mich, ich finde wieder zu mir zurück. Das ist das Wichtige. Daher wäre es also ganz falsch, nur Sympathiekräfte, na dann, pfff…, dann zerfließe ich und verlier letztendlich das Bewusstsein überhaupt. Jedenfalls das Bewusstsein für mich völlig.

Anmerkung der Zuhörerin: „Aber da kann ich ja Fragen auch stellen, die ja, ja und da kriege ich ja auch durchaus Botschaften, die oft fast unverständlich sind oder die mich zum Nachdenken bringen, und Nachdenken in einer Weise… .hmmm.“

Ja, ja. Absolut!

Der lange Weg zur Inkarnation des Christus: Ein Teil der Ur-Adamwesenheit bleibt im Geistigen zurück und steigt nicht ab auf Erden 1:01:11

Gut. Also es ist sehr schwierig jetzt die ganze Geschichte. Wir müssen aber jetzt trotzdem ein bisschen weitergehen, um zu dieser Inkarnation des Christus zu kommen. Also wir waren jetzt stehengeblieben, dass ein Teil der Adamwesenheit in der geistigen Welt oder bzw. in der Mondensphäre, im Bereich der Mondensphäre zunächst einmal, zurückgeblieben ist.

Die zurückgebliebene Adamwesenheit fühlt sich stark verbunden mit der Menschheit, die abgestiegen ist und den Einflüssen der Widersacherkräften unterliegt – sie leidet mit 1:01:36

Und diese zurückgebliebene, zurückgehaltene Adamwesenheit fühlte sich aber natürlich trotzdem ganz stark verbunden mit den Menschen, die unten in die Inkarnation gegangen sind und leidet mit. Wir haben das besprochen und – ich will das nicht mehr im Detail ausführen – aber jedenfalls wollte diese zurückgebliebene Adamwesenheit den Menschen unten helfen, dass sie nicht zu stark den Widersachern verfallen.

Der Einfluss der Widersacher äußert sich in der Zersplitterung der Sinne, dem Angriff auf die Lebenskräfte (Lust und Unlust, Freude und Schmerz) und der Zersplitterung im Seelischen in Denken, Fühlen und Wollen 1:02:04

Da waren also ganz starke Sachen drinnen, wie dass die Begierde im Sinneserleben zu stark wird, sodass das Ich eigentlich zerrissen wird im Grunde und nicht zu sich selbst führt. Dass sich das sogar noch steigern kann, dass sogar die Lebenskräfte von dieser Begierde erfasst werden. Also dass die ganzen Verdauungs- und Stoffwechselprozesse uns hin und her werfen würden zwischen Lust und Unlust, zwischen Schmerz und Freude. Na, da kann ein Ich sich nicht leicht sich seiner Selbst bewusst werden. Das merkt man selber, wenn man starke Schmerzen oder was hat, da jetzt einen klaren Gedanken zu fassen, ist oft sehr schwierig. Und was auch ganz wichtig ist, eben diese Harmonie jetzt im Seelischen zwischen Denken, Fühlen und Wollen herzustellen. Auch diese Zersplitterung in Denken, Fühlen und Wollen ist nämlich etwas, was durch die Inkarnation bedingt ist.

Im Geistigen gibt es diese Trennung nicht 1:02:56

Im geistigen Tun gibt es diese Teilung in Wahrheit nicht. Weil jeder Gedanke im Geistigen, wenn ich es überhaupt Gedanke nennen darf, ist Tat. Ist unmittelbar Tat. Also das heißt, wenn die Gottheit die Welt schafft, ist es nicht so, ich denke mal, man müsste sie so schaffen, schauen wir, ob das schön und harmonisch ist und dann tun wir es. Sondern indem der Gedanke gedacht wird, passiert es auch. Im Geistigen ist es so. Geistiges ist Wirklichkeit unmittelbar.

Im Willen schlafen wir, im Fühlen träumen wir, im Denken sind wir wach 1:03:30

Unser Denken ist in Wahrheit zunächst einmal sehr unwirklich. Wir haben nur ein Spiegelbild. Wenn wir uns denken, es möge hier ein Apfelbaum erstehen vor mir, wird sich nichts tun, wenn ich nicht anfange einen zu pflanzen. Vorher wird nichts passieren. Also auch das ist eine Zersplitterung in das Denken, das im Prinzip kraftlos ist, in das Fühlen, das uns irgendwie manchmal durchbeutelt oder manchmal auch erhebt und in das Wollen, das zwar jetzt wirklich zum Tun hineingeht und auch die äußere Welt ergreifen kann, aber in Wahrheit völlig bewusstlos ist. Das Wollen ist in Wahrheit bewusstlos. Man darf das nur nicht verwechseln mit dem Gedanken: Ich will. Ja, ich will jetzt das Glas ergreifen. Ich tue es, weil ich jetzt einen Durst habe und trink ein Schluckerl. Aber dass das funktioniert, dass ich das Glas ergreifen kann, dass die Muskel alle das tun, was dazu notwendig ist, dass das Schlucken funktioniert, da bin mit meinem Bewusstsein gar nicht dabei. Wenn ich anfange, das bewusst haben zu wollen, dann werde ich wahrscheinlich da die große Lacke haben und ein paar Scherben, weil das Glas runterfällt. Nicht wahr, man sagt ja oft auch, ein Mensch, wenn er was gut und geschickt tut, er tut's mit schlafwandlerischer Sicherheit. Wenn ich nachdenke darüber, wenn ich beim Gehen nachdenke, bitte was muss ich tun, dass der eine Fuß vor den anderen kommt, dann liege ich sicher bald auf der Nase. Also das passiert von selber. Der Wille ist eigentlich bei uns zunächst einmal das ganz Unbewusste. Wir schlafen im Willen, im Gefühl träumen wir, da kriegen wir schon ein bisschen was mit und im Denken sind wir ganz wach, aber Kraft hat es im Grunde keine. Also damit kann ich außen nichts bewirken unmittelbar.

Anmerkung einer Zuhörers: „Aber die Gehirnforschung hat dafür den Begriff, also das Denken, das Glas anzufassen, präsentieren. Und es ist ja auch schon,….hat eine gewisse Aussage.“

Hirnforschung – Wo kommt das Bewusstsein her? – Leib-Seele-Problem 1:05:38

Es hat eine gewisse Aussage natürlich. Ja natürlich. Das führt uns jetzt a bisserl weg. Aber natürlich im Gehirn spielt sich etwas ab bei dem Ganzen. Weil dass wir uns des Denkens überhaupt bewusst werden, dazu sind Gehirnvorgänge notwendig. Wir brauchen diesen Spiegel und das heißt, es bildet sich in gewisser Weise unser Denken, aber auch die Sinneswahrnehmung bildet sich in der Gehirntätigkeit ab. Und das heißt, daher sagen die Gehirnforscher zum Beispiel, okay, wenn ich jetzt eine Wahrnehmung habe, dann gibt es also eine Repräsentation dieser Wahrnehmung im Gehirn, also ein Bildchen oder sonst was im Gehirn, wenn man es jetzt primitiv ausdrückt. Aber - nur sie finden dann natürlich den Sprung zum Bewusstsein, wie da plötzlich jetzt das Bewusstsein entsteht, nicht. Weil jetzt ist die Frage, ja, das Bildchen da drinnen und sitzt da jetzt einer drin und schaut das Bildchen da drin an? Es ist irgendwie komisch. Anstatt dass er nach draußen schaut, schaut er jetzt im Hirnkasterl das Bildchen an. Also wo ist der Betrachter? Das ist eine schwierige Frage, nicht wahr? Und da rätseln sie herum, das alte Leib-Seele-Problem. Wo ist der Übergang? Und im Grunde ist doch völlig der Knopf drin. Daher haben viele gesagt, gut, bitte schmeißen wir die Seele und das alles raus, weil mit dem kommen wir eh nicht zu Rande, und dann schauen wir uns halt die Gehirnvorgänge an und für die Art der Betrachtungsweise, wie es die moderne Wissenschaft macht, ist das sogar das Gesündere. Weil wenn die jetzt irgendwas hineinspintisieren, verwirren sie die Sache ganz gründlich. Also – aber ich will jetzt nicht über Hirnforschung zu viel reden.

Anmerkung eines Zuhörers: „Da bin ich jetzt frech und sage, der Kleine, der da drinnen sitzt, das ist mein Ich.“

Ja, ja, das schon. Nur – der springende Punkt bleibt, wo nimmt das Ich jetzt plötzlich Gehirnvorgänge wahr?

Anmerkung einer Zuhörers: „Da hat man dann dasselbe Problem, weil da sitzt jetzt wieder ein Männchen.“

Ja, da habe ich dann ein Männchen im anderen. Jedes Männchen braucht wieder ein Männchen, das das Männchen anschaut. Zum Schluss weißt nicht mehr, ob du ein Weibchen oder ein Männchen bist.

Die Ur-Adamwesenheit bittet den Christus sich mit ihr zu verbinden, um der auf Erden abgestiegenen Menschheit zu helfen. Dies ist gleichzeitig die Vorbereitung für den langen Weg zur Inkarnation Christi auf Erden Die Verbindung erfolgt in drei Stufen 1:07:52

Gut, aber kehren wir zum Christus zurück. Also jedenfalls diese bzw. zu dieser Adamwesenheit, die zurückgeblieben ist. Mit der verbindet sich der Christus, um der Menschheit zu helfen. Das heißt, diese Wesenheit, diese Ur-Adamwesenheit, die zurückgeblieben ist, die will eigentlich der Menschheit helfen und bittet den Christus, ihm die Kraft dafür zu geben. Und nur durch diesen Akt des Sich-Öffnens dieses Wesens verbindet sich der Christus damit, und dadurch werden also die ärgsten Probleme in der Menschheit aufgelöst. Was aber zugleich bewirkt, dass damit überhaupt erst eine Grundlage auch geschaffen wird, dass sich später einmal der Christus inkarnieren kann. Wenn diese Missstände nicht bereinigt worden wären, bis zu einem gewissen Grad zumindest, wäre das nicht möglich gewesen. Also in drei Stufen passiert das. Dreimal passiert das.

Einmal um die Sinnestätigkeit in Ordnung zu bringen, einmal um die Lebenskräfte- Tätigkeit in Ordnung zu bringen, dass die nicht zu sehr von den Begierdekräften erfüllt ist,  und zum Schluss die Harmonisierung von Denken, Fühlen und Wollen.

Anmerkung eines Zuhörers: „Ist das so wichtig!“

Ja, man geht alle Wesensglieder durch. Also es geht da um den physischen Leib, das hängt mit den Sinnesorganen zusammen, dass das in Ordnung gebracht wird, die Sinnestätigkeit, dass die nicht zu stark von den Begierden erfasst wird, die der Luzifer erregt. Das zweite ist Ätherleib, die Lebenskräfte, wo eben auch die Gefahr bestand, dass das mit zu starken Begierden verbunden ist. Und das Dritte, die dritte Stufe, im seelisch-astralischen Bereich jetzt, geht es darum Denken, Fühlen und Wollen in eine Harmonie zu bringen.

Die dritte Stufe wird bei den Griechen in der Figur des Apollo ausgedrückt 1:09:55

Das ist, gerade diese dritte Tat zum Beispiel ist das, was die Griechen ausdrücken mit ihrem Apollo, der die Leier spielt. Der diese Harmonie erzeugt. Also das heißt, im Grund hinter dem Apollo, oder Apollon, den die Griechen verehrt haben, steht letztlich dieses Ur-Adamwesen, das zurückgehalten war, aber jetzt langsam sich der Menschheit nähert, könnte man sagen und zugleich vom Christus erfüllt ist. Das ist der Apollon. Der steckt dahinter. Das ist der wesentliche Aspekt. Da geht es also um diese dritte Stufe jetzt. Also besonders um dieses Ereignis. Also sie spüren darin die Sonnenkraft des Christus, des Christus, der eben jetzt ja auch mit diesen drei Stufen sich der Erde nähert, das spüren sie drinnen und sie spüren aber noch auch irgendwo dieses andere Element. Da ist etwas was, was sehr eng mit dem Menschsein verbunden ist. Daher auch der Apoll als die Idealgestalt des Menschen irgendwo. Halt in den Statuen oder so. Ein „wahrer Apoll“, sagt man.

Also das heißt, da ist etwas drinnen, was auch in den bildenden Kräften, in den Lebenskräften, in den formenden Kräften eben ganz edel ist.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Aber auch seiner Macht bewusst ist.“

Natürlich! Natürlich auch das! Auch das! Na ja, und jetzt geht's letztens, in letzter Konsequenz geht es noch um ein Wesensglied: Das Ich. Um das Ich. Das Ich aber eben, das sich jetzt inkarniert. Und das heißt, es kommt jetzt eine vierte Stufe, wo, naja, ich sag's jetzt einmal vorsichtig – wir haben es eh im letzten Vortrag schon ausführlich besprochen – aber es macht nichts, wir wiederholen, weil es eh so schwierig ist.

Die vierte Stufe – Die zurückgebliebene Ur-Adamwesenheit inkarniert sich zum ersten Mal als Mensch auf Erden 1:11:59

Die vierte Stufe heißt jetzt, dass sich erstmals dieses zurückgehaltene Ur-Adamwesen als Mensch auf Erden verkörpert und – eigentlich in einem zweiten Schritt – dass sich der Christus auf Erden verkörpert. Das ist nämlich zunächst einmal nicht ganz das Gleiche, das haben wir ja letztes Mal auch besprochen, eben das Christkind, so sagt man, das also zu Bethlehem geboren wird im Stall und so, ist in Wahrheit nicht das Christkind, sondern es ist dieser zurückgehaltene Adam, der neue oder ein neuer Adam oder der reine Adam, könnte man auch sagen, der hier geboren wird. Nicht umsonst feiert man am 24. auch Adam und Eva. Das hat einen tiefen Sinn in Wahrheit. Also ist es diese Ur-Adamwesenheit, die oben geblieben ist und jetzt zur Zeitenwende ihre erste Inkarnation durchmacht. Und der Christus ist zwar in der Nähe, weil er ja diese Stufen schon mitgegangen ist, aber er ist nicht in diesem Wesen noch inkarniert.

Der zu Bethlehem geborene Jesusknabe ist noch nicht das Christkind – es ist erst einmal die Ur-Adamwesenheit, die sich im Jesuskind verkörpert, also der reine Astralleib, der reine Ätherleib und der übersinnlich-stoffliche Leib der Ur-Adamwesenheit 1:13:26

Also die Geschichte ist ein bisschen komplizierter als man gewöhnlich denkt. Also ihr, die ihr ja doch viele mit der Anthroposophie vertraut seid, kennt das natürlich schon, weil R. Steiner ja sehr oft darüber gesprochen hat und das von vielen Aspekten aus beleuchtet hat. Aber für jemand, der es das erste Mal hört, ist das allein schon mal sehr befremdlich –oder neu jedenfalls. Also dass diese Geburt zu Bethlehem zur Zeitenwendeerst einmal die Geburt eines Wesens ist, das jetzt Jesus genannt wird. Das, das dort geboren wird. Und dass da aber noch nicht der Christus inkarniert ist. Also das ist schon einmal eine gewaltige Tatsache.

Und jetzt wird es aber noch komplizierter, das muss ich gleich dazu sagen. Jetzt wird es noch komplizierter. Ein Problem gibt es bei dem Ganzen. Damit nämlich sich dieser Christus in diesem Jesus verkörpern kann, um das geht es ja. Es geht jetzt darum, die vierte Stufe wird wieder sein eine Durchdringung dieses Ur-Adamwesens – das aber jetzt erstmals auf Erden geboren wird – mit dem Christus. So wie es vorher eben einfach in der seelischen Welt der Fall war. Jetzt erstmals auf Erden. Das ist der nächste – man kann fast sagen – logische Schritt, der passiert. Nur – der Punkt ist, so wie dieses Adamwesen jetzt unten ist mit all den Kräften, die er sich mitgebracht hat, mit der Reinheit auch, die jetzt drinnen liegt in seinem Astralleib, in seinem Ätherleib, in seinem übersinnlich-physischen Leib. Ich sage jetzt bewusst übersinnlich-physischer Leib, auch über das haben wir öfters schon gesprochen.

Der Leib wird erst sichtbar wenn er mit Stoffen erfüllt ist – es braucht eine Abstammungslinie 1:15:44

Der Leib wird sinnlich sichtbar erst dadurch, dass er mit Stoffen erfüllt wird. Dahinter liegt eigentlich eine übersinnliche physische Formgestalt, die nur durch die Einwirkung der Widersacherkräfte sich mit Stoff erfüllt hat. Und nur dadurch können wir ihn sinnlich sehen. Also es wäre alles anders, wenn die Widersacher nicht da wären. Aber wir brauchen sie halt. Aber jedenfalls dieses sich erstmals verkörpernde Ur-Adamwesen, das also bis dahin zurückgehalten wurde, bringt also auch einen idealen übersinnlich-physischen Körper zurück, der aber trotzdem auch natürlich den Bedingungen unterliegt, die hier auf der Erde herrschen. Das heißt, der Körper wird trotzdem auch Stofflich hier und muss aus einer Abstammungslinie hervorkommen. Nicht wahr, der Leib entsteht nicht mit Schnipps- Hokuspokus Mitternacht am 24. oder ein bisschen früher wird er in das Kripperl gezaubert, sondern es geht durch eine reguläre Geburt hindurch. Wird ja auch in der Bibel so geschildert. Daher gibt es auch eine Abstammungslinie, trotz aller jungfräulichen Geburt. Will ich heute nicht darauf eingehen, was es jetzt wieder mit der jungfräulichen Geburt auf sich hat, sonst verlieren wir uns ganz. Aber – es muss eine Abstammungslinie geben. Und die wird in der Bibel ja auch geschildert. Die wird im Lukasevangelium ganz deutlich geschildert. Da wird also geschildert eine Wesenheit, die jetzt als Jesus geboren wird, die vom Josef abstammt, und natürlich die Schwangerschaft dauert neun Monate auch. Auf das kommen wir auch noch.

Frage einer Zuhörerin: „Vom Josef abstammt?“

Na ja, sicher! Die Abstammungslinie, nämlich gerade im jüdischen Bereich - und wir sind ja im Grunde nur im jüdischen Bereich – weil aus dem heraus wächst das Ganze ja dann. Da wird immer die männliche Linie angegeben. Also ist der Josef davor. Irgendwas muss er damit zu tun haben, sonst täte es nicht drinnen stehen. Also jungfräuliche Geburt heißt also zum Beispiel nicht, das ist irgendein Hokuspokus, dass die jetzt einfach von nichts aus schwanger wurde. Diese Bedeutung ist überschattet, dass sie der Heilige Geist ist eine ganz andere Sache. Die ist nicht im äußeren Sinn zu nehmen. Wenn ein Mensch auf Erden geboren werden soll, dann ist eine physische Zeugung notwendig.

Ich meine, es gibt im Tierreich gibt so Erscheinungen wie die Parthenogenese, die ungeschlechtliche Fortpflanzung, wo eine im Grunde identische Kopie des mütterlichen Wesens entsteht. Es geht auch nur in der weiblichen Linie. Also bei Tieren gibt es das im Prinzip.

Frage eines Zuhörers: „Bei welcher Tierart?“

Es ist eher bei niederen Tierarten, fragt mich jetzt nicht im Detail. Bei Einzellern oder Würmern oder irgendsolchen Tieren gibt es das auch. Das ist aber alles nicht damit gemeint. Die jungfräuliche Geburt ist was anderes. Bleibt wieder einmal ein Fragezeichen offen. Ich hoffe, es macht nichts.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Aber dadurch ist es nicht die Linie vom Josef!“

Die große Aufgabe des jüdischen Volkes: Die Inkarnation Christi zu ermöglichen, indem eine möglichst reine Körperlichkeit zur Verfügung gestellt wird 1:19:06

Es ist die körperliche Abstammungslinie von Josef. Und für die Juden – und es passiert ja im jüdischen Volk – ist das etwas ganz Entscheidendes. Etwas ganz Entscheidendes nämlich deshalb, weil die große Aufgabe des jüdischen Volkes darin bestand, diese Inkarnation zu ermöglichen und eine möglichst reine Inkarnation, also eine reine Abstammungslinie zu schaffen, die jetzt eine stoffliche Körperlichkeit zur Verfügung stellt, die diesen Ansprüchen genüge tut. Wo sich jetzt dieses Ur-Adamwesen verkörpern kann drinnen. Weil das muss zusammenkommen. Also er bringt sich von oben mit: Ein Ich- Fünkchen, einen ganz reinen Astralleib, der noch nie irgendwo von den Widersachern berührt war, einen reinen Ätherleib und einen reinen übersinnlich-physischen Leib. Damit aber ein stofflich-physischer Leib daraus wird, ist diese Abstammungslinie notwendig. Sonst ist eine solche Verkörperung auf Erden nicht möglich. Sonst würde er als übersinnliches, physisches Wesen von mir aus, auf der Erde herumlaufen und könnte aber von den anderen Menschen nicht wahrgenommen werden, außer sie sind so großer Hellseher, dass sie das trotzdem erkennen könnten. Und es ging aber gerade darum jetzt in eine Inkarnation hineinzugehen, die vom Grundprinzip her aber gleicher Art ist, wie die aller anderen Menschen. Nur sich dadurch unterscheidet, dass es die reinstmögliche Inkarnation ist. Auch mit eben dieser Abstammungslinie. Daher ist die ganz entscheidend!

Anmerkung einer Zuhörerin: „Und die Abstammung von der Maria ist es nicht entscheidend.“

Ist jedenfalls für diese Abstammungslinie, für diese körperliche Funktion nicht das Entscheidende. Für anderes sehr wohl. Aber ich will mich da jetzt nicht zu weit verirren.

Anmerkung eines Zuhörers: „Das ist eigentlich die Umkehrung von dem Satz: Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein, die ich von meinem Vater empfangen habe. Und für die Gottheit bedeutet es genauso gleich zu werden wie alle Menschen.“

Ja, genau!

Zuhörer weiter: „Die Umkehrung dieses Satzes eigentlich.“

Die Ur-Adamwesenheit, die als Jesusknabe geboren wird, bezeichnet Rudolf Steiner als den nathanischen Jesus 1:21:33

Genau. Und es geht dann – aber das betrifft dann vor allem die Inkarnation des Christus, weil es ist ja jetzt noch nicht der Christus. Es ist diese Ur-Adamwesenheit, die als Jesus geboren wird und die Rudolf Steiner bezeichnet sogar noch genauer als den nathanischen Jesus, weil die Abstammung geht hinauf über einen gewissen Nathan, der von Salomon, also nicht von David abstammt.

Die zwei Abstammungslinien des Hauses David: die nathanische (priesterliche) Linie und die salomonische (königliche) Linie, auch als Linie der Weisheit bezeichnet 1:22:04

Also es war ja prophezeit schon im Alten Testament, der Messias, der kommt auf die Erde, wird abstammen aus dem Hause David und aus dem Hause Davids zweigen aber unter anderem zwei Linien ab, eine salomonische Linie und eine nathanische Linie.

Die nathanische ist die priesterliche Linie, also aus dem Geschlecht gehen mehr die Priester hervor. Die salomonische Linie ist die königliche Linie, die Herrscherlinie, die aber auch die große Weisheit hat. Dieser Jesus ist jetzt der nathanische Jesus, der hier verkörpert wird.

Die Abstammungslinie des nathanischen Jesus reicht bis hinauf zu Adam – und der war Gottes 1:22:43

Und dieser nathanische Jesus wird in der Abstammungslinie verfolgt hinauf bis zu Adam und der war Gottes. Also das heißt, am obersten Punkt steht der Adam. Es ist also wirklich jetzt die körperliche Abstammungslinie. Das heißt, da sprechen wir von dem Punkt, von der ersten Inkarnation des Teils des Adamwesens, das heruntergestiegen ist in Wahrheit. Nicht wahr, weil dort gibt es dann die unten, die Abstammungslinie, die physisch-stoffliche Abstammungslinie. Die gibt es erst ab der ersten irdischen Inkarnation. Und trotzdem, also dieser Adam, der sich da verkörpert, der war Gottes.

Anmerkung eines Zuhörers: „Darf ich da kurz etwas ergänzen?“

Ja, bitte.

Zuhörer weiter: „Es ist interessant. Im Matthäusevangelium ist ja … herunterrammeln. Er galt als Sohn des Josef. Es gibt eine gewisse Scheu. Geschlechtsverkehr ist ein gewisses Tabu.“

Das ist richtig. Ja, ja.

Zuhörer weiter: „Im Evangelium wortwörtlich. Der Stammbaum vom Lukas, also der Adamwesenheit, da kommt das Wort Zeugung nicht vor. Auch umgekehrt. Es geht vom Jesus weg, hinauf, geht zu Abraham, es geht aber jetzt noch zwanzig Stockwerke höher bis zu dem Adam. Und da heißt es auch: „Und der war Gottes.“ Weil Gott schnackselt nicht. Das ist undenkbar. Da gibt es diese Zeugung. Es ist eben ein: „Er galt als“. Es ist die Wesenhaftigkeit, die geistig übergeben wird. Man muss das im Text genau anschauen. Das ist genau differenziert.“

Eine zweite Geburtsgeschichte im Matthäus-Evangelium: Die salomonische (königliche) Linie, die geht hinauf zu Abraham 1:25:32

Ja, ja, ganz genau. Damit sind wir eh schon beim wichtigen Punkt, dass es also da eine große Unterscheidung nämlich auch gibt in der Bibel selbst, in den Evangelien. Es gibt ja noch ein zweites Evangelium, das die Geburtsgeschichte erzählt. Aber – man braucht sie nur lesen. Ganz anders. Das Matthäus-Evangelium erzählt ganz was anderes. Und es beginnt damit, dass eben eine völlig andere Abstammungslinie ist, die nur bis Abraham hinauf verfolgt wird. Und diese Abstammungslinie folgt jetzt über die salomonische Linie, also die königliche Linie. Und dann sind ganz andere Erlebnisse. Es ist keine Rede von den Hirten, die den Jesus besuchen sollen, stattdessen kommen die Heiligen Drei Könige. Die Hirten sind nicht erwähnt. Es ist erwähnt der Kindermord in Bethlehem, der von Herodes anbefohlen wird. Das findet man beim Lukas wieder überhaupt nicht. Es sind zwei völlig unterschiedliche Geschichten in Wahrheit.

Es wurden also zwei Jesusknaben in Bethlehem geboren 1:26:41

Und jetzt kommt das Große, das praktisch bis dahin nirgends groß herausgestrichen wurde, sondern erst von Rudolf Steiner. Dass er als erster deutlich sagt: Ja, zwei Jesusknaben wurden zur Zeitenwende geboren. Zwei! Zwei Jesusknaben! Wenn man die Bibel liest, ist es in Wahrheit offensichtlich. Es ist jetzt keine große Esoterik in Wahrheit dahinter, sondern es ist ein offenbares Geheimnis. Es steht da drinnen. Man muss es nur lesen.

Anmerkung eines Zuhörers: „Der Raffael hatte schon zwei Jesusknaben gemalt.“

Raffaels Madonna Terra Nuova 1:27:23

Ja, richtig. Es gibt in der bildenden Kunst gibt es ein paar Darstellungen, beim Raffael ist es die diese Madonna Terra Nuova. Es ist ein rundes Bild da. Weil man findet ja häufig den Jesusknaben und dann den Johannes den Täufer. Zu diesem sollten wir nämlich eher noch kommen, weil das ist nämlich auch noch etwas ganz Wichtiges. Aber das sind zwei. Aber bei dieser Madonna Terra Nuova ist ein Dritter dabei. Der hat auch einen Heiligenschein. Und man findet da nicht viel darüber, wer das sein soll. Da weiß man halt nichts darüber. Aber in Wahrheit ist es der andere. In Wahrheit ist es der andere. Da müsste man jetzt sehr viel darüber erzählen. Ja, es passt im Grunde in unsere Geschichte hinein. Dann werden wir es auch jetzt gleich hineinnehmen.

Wer war dieser Raffael? Die Geschichte der schwangeren Maria, die ihre Freundin besucht, die mit dem zukünftigen Johannes dem Täufer schwanger war 1:28:20

Wer war denn dieser Raffael? Wieso hat der so viele Madonnenbilder gemalt? Und warum kommt da bei einem sogar dieses Geheimnis der beiden Jesusknaben durch? Wenn man es richtig liest das Bild. Ja – weil er mit der ganzen Geschichte was zu tun hat. Weil er dabei war. Weil er dabei war. Es gibt doch – wenn wir wieder zum Lukas-Evangelium gehen – die Geschichte, wo die schwangere Maria ihre Freundin besucht, die mit dem zukünftigen Johannes dem Täufer schwanger ist. Und als dieser Besuch stattfindet, beginnt sich in der Schwangeren, die schon im sechsten Monat schwanger ist, beginnt sich das Kind zu bewegen. Erstmals. Das ist ja ein Moment, wenn das Kind anfängt sich im Mutterleib zu bewegen. Das ist nämlich ein sehr starker Ich-Impuls, mit dem hängt das zusammen, der da kommt.

Wer war Johannes der Täufer? 1:29:28

Und – wer ist dieser Johannes der Täufer? Wieso steht der so in einer engen Verbindung mit diesem nathanischen Jesusknaben - jetzt können wir es schon sagen – der eben diese wunderbare Körperlichkeit hat, mit dem reinen Astralleib, mit dem reinen Ätherleib, mit dem reinen übersinnlichen-physischen Leib. Wer ist dieser Johannes? Wer ist dieser Johannes der Täufer?

Der nathanische Jesusknabe hat eine nur sehr geringe Ich-Kraft – viel Herzensgüte, aber wenig intellektuelle Fähigkeiten 1:30:08

Das hängt nämlich mit dem Ich zusammen. Aber mit welchem Ich? Der Jesusknabe, der nathanische Jesusknabe, der geboren wird, hat im Grunde noch kein Ich, das schon durch irdische Inkarnationen durchgegangen ist. Und auch jetzt, in dieser ersten Inkarnation, ist die Berührung mit dieser Ich-Kraft noch eine ganz schwache, könnte man sagen. Das hat viele Konsequenzen. Das hat die Konsequenz – das haben wir das letzte Mal besprochen – dass dieser Jesusknabe jetzt nicht gerade ausufernde intellektuelle Fähigkeiten hatte. Starke Herzenskräfte. Er konnte in einer sehr eigenartigen Sprache sprechen gleich nach der Geburt. Solche Dinge waren da. Aber so im äußeren praktischen Leben wäre ja eher als unterdurchschnittlich empfunden werden worden. Also Herzensgüte gewaltige, aber natürlich auch keine praktische Erfahrung mit der Erde aus früheren Inkarnationen mitnehmen.

Die dem nathanischen Jesusknaben vorenthaltene Ich-Kraft wirkt stattdessen beim Johannes dem Täufer 1:31:29

Und - jetzt gibt es eine sehr interessante Feststellung von Rudolf Steiner, dass diese Ich-Kraft, die im Grunde jetzt nicht hineinwirkt oder zumindest nicht stark hineinwirkt in diesen nathanischen Jesus – R. Steiner sagt sogar, die diesem nathanischen Jesus vorenthalten wurde – dass diese Ich-Kraft im Johannes dem Täufer wirkt. Das ist einmal was Wichtiges.

Und da sozusagen kommt jetzt das zusammen, was innerlich zusammengehört, indem die beiden einander begegnen. Und darum ist es auch natürlich kein Zufall, dass dann, wenn der Christus hereinkommt, dass wieder der Johannes der Täufer dabei sein muss, dass der da eine ganz wesentliche Rolle spielt. Also dieser Johannes der Täufer bringt den Großteil dieser Ich-Kraft mit herunter.

Johannes der Täufer war vorher als der Prophet Elias verkörpert 1:32:51

Und zwar auch - nein, nicht erstmalig in eine irdische Inkarnation – aber doch jetzt in dieser Inkarnation am stärksten. Er war nämlich vorher – wieder laut R. Steiner – als Elias verkörpert. Also als der Prophet Elias, von dem ja das Interessante ist – wenn man studiert das Leben des Elias, wie es beschrieben wird und seine Wirkung beschrieben ist – da ist es sehr schwer ihn als körperliche Person zu fassen. Er tritt zwar immer wieder irgendwo in Erscheinung, aber er scheint dann wieder woanders zu erscheinen. Er ist nämlich in Wahrheit so etwas – ja im größten Sinne könnte man sagen – ganz eng verbunden mit dem Volkswesen des jüdischen Volkes. Ich will nicht sagen, dass er die Volksseele dessen ist, aber er ist mehr in dem ganzen Volk verkörpert als in einem einzelnen Menschen. Daher kann er durch den einen Menschen sprechen und durch den anderen. Das heißt, man muss sich so einen Propheten wie den Elias vorstellen, dass seine Elias-Kraft einmal durch den Ernst  wirkt, dann durch dich, dann durch dich Florian. Jetzt nur so als konkretes Beispiel, dann durch dich Ruben. Also dass da der Geist des Elias durchwirkt.

Nabot´s Weingarten 1:34:18

Da gibt es interessante Geschichten. Da gibt es in der Bibel die Geschichte mit Nabot´s Weingarten. Der König Ahab will den unbedingt haben und der Nabot will ihn nicht hergeben und wird dann auch umgebracht letztlich. Das ist auch eine Person, durch die der Elias wirkt, eine der vielen Persönlichkeiten, durch die der Elias wirkt.

Das Ich wirkt ursprünglich in Form von Gruppen-Ichen 1:34:43

Er ist also nicht konkret in einer einzelnen Persönlichkeit inkarniert, sondern wirkt durch mehrere. Das war die alte Art, wie überhaupt das Ich gewirkt hat. Ursprünglich gab es jetzt dieses Adam-Ich, das beginnt sich aufzuteilen in, na sagen wir mal, Stammes-Iche. Und jetzt sind da, weiß ich nicht, zum Schluss einmal 30, 40 oder 50 Menschen, die diesem Stamm angehören oder dieser Horde, wenn man es so nennen will, die ein gemeinsames Ich zunächst haben. Körperlich sind sie schon getrennt, dass sich die Iche verselbständigen und dann in einer nächsten, übernächsten Inkarnation vielleicht einmal die getrennt voneinander sind, das ist noch ein weiter Weg. Also das beginnt erst. Das beginnt erst.

Und das heißt, diese Elias-Wesenheit hängt sehr stark zusammen mit dieser Ich-Kraft auch, die vom Ur-Adam zurückgehalten wurde. Aber die wird jetzt lustigerweise oder interessanterweise nicht an diesen sich inkarnieren Jesus weitergeleitet, sondern an den Johannes den Täufer. Weil das ist der, der hat schon viele Stufen durchgemacht, bevor er der Elias war, hat er noch andere Inkarnationen durchgemacht. Hiram zum Beispiel, also der Tempelbaumeister Hiram (diese Aussage wird später wieder korrigiert). Diese Dinge.

Frage eines Zuhörers: „Gibt es noch mehr?“

Pinhas (Pineas) und die Bewahrung der Reinheit des Blutes des jüdischen Volkes 1:36:27

Na ja, es gibt interessante Inkarnationen. Es gibt den Pinhas oder Pineas. Ich meine der Hiram passt nur bedingt da hinein. Aber es gibt den Pineas, der in der Bibel geschildert wird, das ist ein Sohn des Eleasars, wenn ich mich nicht täusche und ein Enkel des Aaron, der Aaron war der Bruder von Moses. Also das ist so am Anfang, wo das jüdische Volk auswandert aus Ägypten. Und dieser Pineas ist bekannt – oder wahrscheinlich kennen ihn die meisten heute nicht – jedenfalls, als die Israeliten zusammenkamen, auch mit anderen Völkern, war ja das größte Verbrechen im Grunde sich mit diesen anderen Völkern sexuell, ich sage es bewusst jetzt einmal so, einzulassen. Weil dann diese reine Blutlinie zerstört wird. Da entsteht etwas Unreines. So hat man das empfunden. Weil sie eben die Aufgabe hatten, dieses eine Gefäß für die Verkörperung einmal dieses nathanischen Jesus zuzubereiten. Und da wird eben geschildert, wie der wirklich ein Unzucht treibendes Paar mit dem Speer durchsticht. Gleich durch alle zwei durch. Und das wird aber als ganz wichtige und positive Tat geschildert. Man darf das jetzt nicht auch wieder so im äußeren Sinn nehmen, weil in der Bibel geht auch nie darum, nur um eine rein äußere Schilderung, schon gar nicht im Alten Testament. Sondern es sind sehr drastische Bilder für ein eigentlich geistiges Ereignis. Und das geistige Ereignis ist: Es darf also diese Blutsvermischung nicht geben. Da geht diese Reinheit verloren.

Elias – Johannes der Täufer – Raffael – Novalis: eine Inkarnationsabfolge 1:38:17

Und um diese Reinheit des jüdischen Volkes ging es in letzter Konsequenz auch dem Elias natürlich. Auf einer anderen Ebene dann. Also auch diese geistige Reinheit dann des israelitischen Volkes zu bewahren. Dass es ja nicht verdorben wird. Das war ganz wichtig. Und der verkörpert sich eben dann wieder als Johannes der Täufer. Nur was hat das mit Raffael zu tun? Bleiben wir bei der Linie. Ich kann das jetzt erzählen, weil Rudolf Steiner gerade über diese Inkarnationslinie sehr oft gesprochen hat. Das ist die, die er am häufigsten bespricht. Es geht weiter, dass später dieser Johannes der Täufer wiedergeboren wird als der Maler Raffael. Also der Johannes selber ist es, der Johannes der Täufer und im Übrigen, darum passt der Hiram jetzt in die Linie nicht hinein, weil der hängt mit dem anderen Johannes zusammen. Das war jetzt der Knopf, der drinnen ist, also dass wir das ja korrigieren (also der Tempelbaumeister Hiram gehört nicht in die Inkarnationslinie des Johannes des Täufers!).

Also es geht um Johannes den Täufer, der als Raffael wiedergeboren wird und in sehr jungen Jahren ja als Raffael stirbt. Er wird ja nicht sehr alt. Und relativ bald danach wiedergeboren wird als der Dichter Novalis, also Friedrich von Hardenberg Novalis, der auch ja so viel diese Mariengeschichten hat. Gerade die geistlichen Lieder sind ja voll. Das ist das, was der Raffael malt. Das malt der Novalis in Worten, das ergänzt sich jetzt einander. Und dazu waren offensichtlich zwei Inkarnationen nötig, die aufeinanderfolgen, also einmal im Bild zu schildern und einmal eben durch die Sprache zu schildern dann.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Aber das ist doch viele Jahre später!“

Ja, ja, viele Jahre später! zurück. Ich meine, dazu muss man sagen, dass das eigentlich ursprüngliche – man könnte sagen kosmische Maß – zwischen den Inkarnationen bei etwa tausend Jahren liegt. Weil Sinn macht eine nächste Inkarnation nur dann, wenn ich in völlig neue irdische Verhältnisse hineinkomme. Das heißt, es muss sich die Erde geändert haben. Es muss sich vor allem die Kultur geändert haben in sehr starkem Maß. Sonst  macht das keinen Sinn. Es macht also keinen Sinn, immer wieder in dieselbe Umgebung sozusagen hineinzukommen, nämlich in dieselbe Entwicklungsumgebung hineinzukommen. Da macht es auch keinen Unterschied, ob ich jetzt nach Afrika oder sonst wo gehe. Allerdings heute ist das etwas anders. Es gibt also natürlich Abweichungen auch davon.

In einer Kulturepoche (2160 Jahre) wird man zwei Mal geboren, einmal als Mann, einmal als Frau 1:41:22

Die tausend Jahre im Übrigen hängen damit zusammen, dass man in der Regel während einer Kulturepoche, die eben 2160 Jahre dauert, zweimal geboren wird. Warum zweimal? Als Mann und Frau? Weil man damit auch schon sehr unterschiedliche Erlebnisse durchmacht, die man eben auch nur auf Erden in einer weiblichen oder männlichen Inkarnation durchmachen kann, weil im Geistigen, im Seelischen gibt es kein Manderl und kein Weiberl. Die Individualität, das heißt unser wirkliches Ich, hat nichts zu tun mit männlich oder weiblich. Es gibt kein männliches Ich oder weibliches Ich.

Im Seelischen gibt es schon gewisse Unterschiede, dann zumindest in dem verkörpert Seelischen, da wirkt etwas hinein. Aber wirklich geschlechterspezifische Unterschiede gibt es in Wahrheit nur im physischen Leib und im Ätherleib. Und zwar so, dass, wenn es ein weiblicher Ätherleib ist, dann ist der Körper männlich. Also da wird die Polarität intern ausgeglichen. Und wenn es ein weiblicher Körper ist, dann ist der Ätherleib männlich. Daher sind die Lebenskräfte der Frau stärker als die des Mannes. Nur so als Randbemerkung.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Das braucht man auch für die Geburt!“

Ja, sonst wäre die Geburt nicht möglich und überhaupt die Schwangerschaft nicht möglich. Also ein Mann könnte das von seiner ganzen körperlichen Physiologie her, von seiner Struktur her – abgesehen, dass er die Organe nicht hat – aber er hätte auch nicht die Lebenskräfte zur Verfügung oder den Überschuss an Lebenskräften, um ein Kind hervorzubringen. Ich meine, die Männer haben mehr Durchdringung im Grunde, wenn man es jetzt direkt sagt, mit den Todeskräften. Die Frau mehr mit den reichen Lebenskräften. Der Mann ist mehr angenagt von den Todeskräften. Das heißt jetzt nicht, dass er gleich sterben muss, aber es verhärtet sich sein ganzes Wesen dadurch.

Anmerkung eines Zuhörers: „Stirbt auch früher!“

In der Regel ja!

Anmerkung einer Zuhörerin: „Da sieht man wieder, dass diese Verbundenheit, die eine Mutter mit dem Kind hat, genau die Kraft gibt eigentlich. Dass die Liebe eine Kraftquelle ist!“

Genau. Genau. Ja. Ich sehe, dass die Zeit schon wieder ziemlich fortschreitet. Ein bissel was muss ich ja sagen, wir haben im Grunde heute eine Wiederholung des letzten Vortrags. Mit ein bisserl Ausschmückungen drinnen. Wir sind noch keinen Schritt weitergekommen. Wir stehen sogar erst noch bei einer Teilwiederholung. Da muss ich das letzte Zipferl wenigstens andeuten noch.

Der zweite Jesusknabe wird im Matthäus-Evangelium geschildert 1:44:10

Es gab also noch einen zweiten Jesus. Und der ist eben im Matthäus-Evangelium geschildert. Dort geht die Abstammung über die salomonische Linie und führt nur hinauf bis zu Abraham. Nicht eben bis zu Adam. Abraham, der auch gilt als der Erfinder der Arithmetik als der erste Rechenkünstler irgendwo. Also in der biblischen Überlieferung oder in der jüdischen Überlieferung ist das drinnen. Und das hängt damit zusammen, dass eben auch eine gewisse bestimmte Gehirnbildung da war, die bis heute drinnen wirkt gerade im jüdischen Volk, jetzt von der Abstammung her genommen, es sind auffallend viele Menschen, die eine hohe intellektuelle Begabung mitbringen. Es ist sehr auffällig. Ich will nicht sagen, dass ein anderer nicht denken kann. Aber gerade unter modernen Wissenschaftlern, Forschen, Physikern und so, nehmen wir einen Einstein oder irgend so etwas her, da kommt die jüdische Abstammung durch. Die haben da ganz besondere Fähigkeiten drinnen.

Und das heißt, eines ist auch drinnen, was eben gerade dieser nathanische Jesus - also der Lukas-Knabe – nicht hatte, nämlich diesen Intellekt. Das ist offensichtlich die Linie, die hat da nicht so eine Rolle gespielt. Der andere, der salomonische, hat das ganz stark. Darum wird er auch gerade just bis Abraham hinauf geführt, also der diese Kräfte hineinbringt. Und dieser salomonische Jesus bringt dieses Weisheitselement hinein. Und was ich auch schon das letzte Mal erzählt habe – um es jetzt nur wirklich kurz zu wiederholen, damit wir nicht wieder kräftig überziehen – dabei handelt es sich um einen hohen Eingeweihten, der bereits viele irdische Inkarnationen durchgemacht hat, wahrscheinlich mehr als alle anderen, der zum Beispiel der Begründer oder Impulsgeber war bereits für die urpersische Kultur, also so im fünften, sechsten Jahrtausend vor Christus, also noch vor der historischen Zeit des Iran und des Persertums und so weiter. Also eine Zeit, die noch davor ist, wo es keine Aufzeichnungen noch gibt, aber wo er diese Kultur begründet hat und dann während dieser Zeit urpersischen Zeit sieben Inkarnationen durchgemacht hat, also nicht nur einmal da war, sondern mehrmals da war. Und gerade dadurch, durch diese reiche irdische Erfahrung und auch natürlich die Auseinandersetzung, der Kampf mit den Widersachern und dergleichen eben ein reiches Wissen mitbringt, das zur Weisheit wird. Also das heißt, ich will damit nicht sagen, dass er als Salomon verkörpert war, aber das ist halt auch einer, der einen ähnlichen Weg geht. Aber darum wird er zumindest jetzt inkarniert über diese salomonische Linie. Also aus der Kommt das. Der wird als der salomonische Jesus wiedergeboren. Auch in Betlehem, aber nicht unbedingt im Stall. Davon ist jedenfalls keine Rede. Im Matthäus-Evangelium ist keine Rede davon, dass es ein Stall war, es ist eher sogar anzunehmen, dass das eine wohlhabende Familie war.

Die Heiligen Drei Könige sehen die Wiedergeburt ihres Meisters Zarathustra (Zoroaster = „Goldstern“) 1:47:41

Und auch das sagte ich das letzte Mal, die Heiligen Drei Könige, die Magier, die in Wahrheit kommen aus dem Osten, dem Süden und dem Norden, nicht nur aus dem Morgenland. Es gibt einen einzigen Vortrag, wo das R. Steiner sehr genau beschreibt, dass also einer aus Afrika kommt, einer aus Asien und einer aus Europa. Und warum kommen Sie und warum folgen Sie Ihrem Stern? Weil Sie ihrem großen eingeweihten Zarathustra folgen. Und das war nämlich dieser Begründer der urpersischen Kultur. Zarathustra, so heißt es halt bei uns, aber die Griechen nannten ihn Zoroaster, den Goldstern. Das heißt nichts anderes. Also der Goldstein bezieht sich eigentlich auf die Reinheit, auf das reine Leuchten seines Astralleibes. Also das heißt, der ist in seinem Astralleib, in seinen Seelenkräfte so rein, dass er ein helles geistiges Licht halt auf seine Schüler wirft. Das ist der Goldstern. Da ist die Sonnenkraft, die geistige, die seelische Sonnenkraft drinnen in ihm und eben ein Ich, das viele Erfahrungen hat, mit dieser Kraft umzugehen.

Und sie sehen voraus die Wiedergeburt ihres Meisters. Sie folgen diesem Goldstern und in Wahrheit ist das der Stern von Bethlehem und nicht äußerlich ein Komet. Sie können es natürlich im Horoskop lesen irgendwo. Hängt auch zusammen mit einer Angabe von Rudolf Steiner, der deutlich gesagt hat: „In der Regel ist es so, dass das Todeshoroskop in einer Inkarnation große Ähnlichkeit hat mit dem Geburtshoroskop in der nächsten Inkarnation. Gleich kann's nicht sein, weil sich die gleiche Konstellation niemals wiederholt, genau gleich, sondern nur ähnlich. Aber da ist ein gewisser Zusammenhang, das heißt, man kann auch gewisse Vorschauen nehmen, zumindest wann kommt so eine Konstellation wieder. Und wenn ich dann das geistige Bewusstsein dazu noch habe, dann kann man eben so wie diese Wissenden, die Weisen aus dem Morgenland eben voraussehen, wann und wo etwa ihr Meister wiedergeboren wird.

Und die besuchen jetzt diesen salomonischen Jesus. Und vom Christus ist noch immer keine Rede.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Der salomonische ist aber doch in einer Krippe geboren!“

Nein, der nathanische ist in einer Krippe geboren. Den nathanischen besuchen die Hirten. Und die Heiligen Drei Könige besuchen den anderen. Dass wird oft durcheinander gemischt das Bild.

Frage eines Zuhörers: „Das heißt, die Heiligen Drei Könige, die haben ein Bewusstsein von ihrer vorherigen Inkarnation, wo sie mit dem Wiedergeboren zusammen waren und haben davon Erinnerung und suchen ihn jetzt in seiner neuen Inkarnation?“

Ja, genau.

Zuhörer weiter: „Oder haben Sie in ihrer jetzigen Verkörperung den alten Meister in seiner letzten Verkörperung erlebt, weil er schnell wiedergeboren wird?“

Nein, nein! Ich glaube nicht, dass es so ist, dass sie ihn sozusagen in der Inkarnation, in der sie ihn jetzt wieder suchen gehen in Bethlehem, schon als physischen Menschen kennen gelernt haben. Das denke ich nicht. Weil die Lehre der Reinkarnation hat der Zarathustra sicher gelehrt und auch an seine Schüler weitergegeben und da sie sicher seine auserwählten Schüler waren oder zumindest in bestimmten Inkarnationen seine auserwählten Schüler waren, weil wir haben ja auch davon gesprochen, dass es andere gab, wie den Moses oder den Hermes als Begründer der ägyptischen Kultur. Also er hat einige Schüler gehabt, die bedeutend waren, aber dass die sich sicher… (irgendwo klappert da ein Essen im Hintergrund. Ich sage das nur kurz weiter, das hatten wir schon einmal)…dass die also reif genug waren und geistig genug entwickelt waren, dass sie eine gewisse Erinnerung oder Rückschau auf die frühere Inkarnation hatten und daraus die Impulse nahmen.

Die Vereinigung der beiden Jesusknaben im zwölften Lebensjahr 1:52:21

Ja, ich möchte trotzdem, obwohl wir gar nicht ganz so weit gekommen sind wie das letzte Mal, es ist halt eine Wiederholungsstunde – soll vorkommen. Es sind ja auch viele, die das letzte Mal gar nicht dabei waren. Darum ist es auch wichtig. Und man kann das nicht oft genug wiederholen. Irgendwelche neuen Facetten gibt es ja immer wieder? Wir sind aber jedenfalls noch nicht dazu gekommen, was das jetzt bedeutet, dass da zwei Jesusknaben sind und wie eventuell eine Vereinigung dieser beiden stattfindet. Irgendwie müssen die zusammenkommen, weil offensichtlich bringt der eine diese Reinheit der Leibeshüllen mit, also vom Physischen, vom Ätherischen und vom Astralischen, aber wenig Ich-Kraft, weil dieses Ich-Prinzip eher jetzt über den Johannes den Täufer läuft. Also das ist schon wieder auch so weisheitsvoll ausgeklügelt. Und vor allem selbst Johannes der Täufer, da ist es nicht so richtig in die Inkarnation gegangen. Ich habe euch das mit dem Elias geschildert, der eigentlich so locker verkörpert ist, könnte man sagen, indem er durch verschiedene Menschen wirkt. Man muss denken, die Menschen waren damals alle noch mehr Gruppenindividuen. Also da war auch das einzelne Ich noch nicht so stark. Und da ist es leicht jetzt für den Elias zum Beispiel durch den, durch den, durch den, durch den zu wirken und eigentlich gar nicht selber so eine richtige Inkarnation zu haben. Sondern durch Menschen da unten zu wirken, kann man sich heute wahnsinnig schwer vorstellen. Aber die Lebensbedingungen des Menschen auf Erden ändern sich sehr stark.

Ja, aber wir haben jetzt noch nicht gesprochen darüber natürlich, wie jetzt die beiden Jesusknaben vereinigtwerden? Wie das zusammenkommen könnte? Aber wichtig ist, dass beim salomonischen Jesus jetzt ein Ich drinnen ist, das das eines hohen Eingeweihten ist, der gerade sehr viele Inkarnationen durch hatte. Das ist genau das, was dem nathanischen fehlt, weil diese vielen irdischen Inkarnationen und die damit verbundenen Erfahrungen und Weisheiten, die daraus gewonnen sind, die hat er nicht. Und man müsste sagen, den vollkommensten Menschen hätte man jetzt, wenn man die zwei irgendwie vereinigen könnte. Darüber haben wir das letzte Mal schon gesprochen, aber heute will ich es nicht wiederholen. Wir werden das nächste Mal, das verspreche ich jetzt, mit dem gleich einsteigen, ohne viel Wiederholung, weil sonst haben wir die dritte Schleife durch. Dann wird es zu lange.

Das Geheimnis geistiger Arbeit ist, nicht Antworten zu kriegen, sondern für Fragen aufgeweckt zu werden 1:55:06

Also, ich entlasse euch jetzt wieder. Vor allem, die das noch nicht gehört haben mit vielen offenen Fragen. Das macht aber gar nichts. Das Geheimnis, sich mit dem Geistigen zu beschäftigen, ist nicht Antworten zu kriegen, sondern für Fragen aufgeweckt zu werden. Die Antworten sind in Wahrheit das Unwichtige. Das Wichtige ist, dass in mir eine Frage auftaucht, die ich mir bis jetzt noch nicht gestellt habe. Weil es mir noch gar nicht aufgefallen ist. Und jetzt kann man irgendwie sagen, ja das glaube ich nicht, wieso hat der jetzt zwei Jesusknaben? Das ist ja komisch. Keiner sonst redet darüber. Man schaue halt einmal in die Bibel rein, mache sich sein eigenes Bild. Ist ja alles kein Dogma. Nicht weil es der R. Steiner gesagt hat, muss es wahr sein! Wir müssen ihm nichts glauben! Selber nachschauen. Aber einfach die Anregung zu nehmen, dass da etwas Auffälliges drinnen ist. Und ich garantiere euch, es ist auffällig.

Und auffällig ist auch letztlich der Moment, wo die beiden zusammenkommen im zwölften Lebensjahr etwa. Und sich vereinigen. Aber das für das nächste Mal. Dort werden wir losstarten und dann endlich versuchen dorthin zu kommen: Wie kommt jetzt der Christus ins Spiel? Weil der fehlt uns jetzt immer noch. Wir haben noch immer kein Christkind eigentlich, sondern ein Jesuskind. Oder - nicht nur eins, sondern sogar zwei. Ihr seht, in der Anthroposophie ist das Bild etwas komplex, etwas schwierig, etwas anders als gewohnt. Aber man muss diese Dinge nicht glauben, man soll nur versuchen, sie zu denken und zu prüfen auch an den Sachen, die überliefert sind. Dann erkennt man vielleicht manche Dinge. Soll freilassend sein.

Das Wichtigste bei geistigen Dingen: Kein Dogma! 1:57:00

Das Wichtigste ist bei diesen geistigen Dingen: Kein Dogma! Sondern Anstöße aufnehmen und dann selber schauen. Das ist genau das. Fragen vielleicht anstoßen, die dann aus einem drängend werden. Wo man sagt, das will ich jetzt wissen. Und dann taucht noch eine Frage auf. Und noch eine. Und noch eine. Und noch eine, die sich anknüpft. Dann fängt es an interessant zu werden. Weil im Grunde geht es in der Anthroposophie darum, die eigene geistige Aktivität zu entwickeln. Und es kann euch nicht Wunder nehmen, nach dem, was ich am Anfang über das Ich gesagt habe, wo sich jetzt im Grunde der ganze Schöpfungsgedanke umdreht, dass da vom Ich etwas ausgeht.

Und das heißt, es ist ein aktiver Prozess. Und schon solche Fragen zu stellen allein ist ein schöpferischer Prozess gegenüber dem, was man eh gewohnt ist, was man alles gelernt hat, plötzlich etwas mit neuen Augen zu sehen. Auch das ist schon ein schöpferischer Prozess. Wir müssen etwas tun, um das zu sehen. Sonst sehen wir nur das, was ich eh schon immer mein Leben lang gesehen habe. Immer dasselbe. Um es mit neuen Augen zu sehen, muss ich bereits einen schöpferischen Impuls hineinbringen. Dann sehe ich etwas. Auch etwas, was eigentlich vorhanden ist. Das ist jetzt paradox. Ich brauche einen schöpferischen Impuls, um etwas eigentlich Vorhandenes zu erkennen. Da könnte man auch viel darüber reden.

Aber ich möchte es für heute gut sein lassen. Ich hoffe, es hat die anderen, die es schon gehört haben, nicht gelangweilt, sondern es war vielleicht ein bisschen eine Wiederholung. Ich danke euch jedenfalls, dass ich diese Sachen mit euch teilen darf. Das ist, glaube ich, das Wichtige, dass wir diese Dinge miteinander teilen, miteinander erleben. Jeder erlebt eine Facette davon. Und dass es ein Anstoß ist, mit diesen Dingen konkreter auch zu leben, als bloß aus einem – wie soll ich sagen – überlieferten Glauben heraus. Sondern einfach Fragen zu stellen und auch selber durchaus versuchen: Was tue ich jetzt mit der Frage? Und das muss gar nicht dazu führen, dass ich gleiche Antwort krieg, sondern eben wie ich es vorhin sagte, dass vielleicht noch fünf Fragen auftauchen. Das ist der geniale Prozess. Und mit der Frage dann oder mit den Fragen vielleicht dann zehn Jahre zu leben und plötzlich geht ein Licht auf und es kommt eine wirkliche Inspiration herein. Wo ich dann wirklich erkenne, was dahinter steckt und dies aber dann selbst. Nicht weil es irgendwo steht, auch nicht bei R. Steiner oder sonst wo, sondern wo ich sie selbst erfahre. Und das muss ja letztlich das Ziel sein.

Wir brauchen ein neues Denken – das alte Denken aus der griechisch-lateinischen Zeit kann unsere komplexen Probleme nicht lösen in Wahrheit 1:59:49

Ich meine, wir dürfen R. Steiner unheimlich dankbar sein für alles das, was er gegeben hat als Hilfeleistung, als Wegweiser, um selbst geistig tätig zu werden. Das muss das Ziel sein. Und das Ziel ist aber ein ganz, ganz dringendes, weil unsere Gegenwart unheimlich leidet daran, an einem alten, absterbenden Denken, das wir aus der griechisch-lateinischen Zeit letztlich übernommen haben. Und das unfähig ist – ich sage das ganz deutlich – in Wahrheit unfähig ist, die wesentlichen Probleme unserer Zeit zu lösen. Die unfähig ist in Wahrheit, umzugehen mit dem, was jetzt mit der ganzen Corona-Krise passiert ist.

Ich mache niemand einen Vorwurf, aber es liegt an dem Denken, dass im Grunde heute niemand, kein Experte, kein Politiker und die Leute auf der Straße schon gar nicht wissen: Wie gefährlich ist der Virus wirklich? Was ist wirklich im Detail passiert? Weil die ganzen Zahlen sind alle im Grunde Hausnummern. Sie sind reine Hausnummern. Ich sage deswegen nicht, dass es jetzt unsinnig war Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Man hat halt jetzt das Maximum an Sicherheitsmaßnahmen gemacht. Das ist vielleicht komplett überzogen. Mag sein. Wie auch immer.

Aber das entscheidende Faktum ist: Niemand weiß es aus dem Verstandesbewusstsein, aus dem wissenschaftlichen Bewusstsein, das wir heute haben, mit Sicherheit zu sagen. Es geht so auseinander (Wolfgang öffnet dabei seine Handflächen in entgegengesetzte Richtungen). Und es ist immer mehr. Unsere Welt heute ist so komplex geworden, dass das alte Denken dafür nicht mehr ausreicht. Bei den einfachsten Dingen nicht mehr ausreicht. Es ist ja selbst so, selbst die einfachsten elektronischen Dinge, die heute jeder in der Hand hat, es gibt keinen einzigen Menschen auf der Welt, der sie komplett durchschaut. Jedes einzelne Detail drinnen. Da arbeiten, weiß ich nicht, tausende Experten daran, die sich mit irgendeinem kleinen Detail beschäftigen. Und das Ganze? Weiß niemand wirklich. Auch nicht, was dann an Wirkungen in dieser oder einer anderen Richtung auch als Begleiterscheinung da ist. Das weiß man nicht bei den Medikamenten, die man entwickelt heute mit der Pharmatechnologie oder so. Ich meine, da weiß man nur sehr deutlich, dass man nichts weiß in Wahrheit, wenn man ehrlich ist.

Also wir brauchen ein ganz anderes Denken, nämlich wirklich für das praktische Leben auch. Und dazu muss man im Grunde alles in Frage stellen, nicht um alles umzuwerfen, sondern um es zu entdecken überhaupt. In seinen tieferen Schichten zu entdecken. Frage heißt: Ich entdecke in dem, was mir bislang selbstverständlich erschien, das ganz Neue. Was eh schon immer da war, aber für mich halt jetzt ganz neu ist. Und keiner kann mir eine Antwort geben darauf vielleicht. Das Schöne ist ja, auch R. Steiner kann nicht auf alles eine Antwort geben, weil ich garantiere euch, wenn ihr euch mit dem Werk R. Steiners beschäftigt und intensiv beschäftigt, werdet ihr immer wieder auf Punkte kommen, wo ihr sagt: Da habe ich aber jetzt noch eine Frage. Und da steht aber jetzt nirgendwo eine Antwort drinnen. Und ich kann blättern so viel ich will, ich finde es auch nicht, weil es einfach gar nicht möglich ist, alles irgendwo aufzuschreiben und alles zu sagen. Das Johannes-Evangelium am Ende sagt es ja deutlich, die Welt reicht nicht aus, um all die Bücher aufzunehmen, die notwendig wären, um die ganze Geschichte zu erzählen. Es geht nicht. Ich meine selbst wenn man Tag und Nacht schreiben würde, reicht es nicht aus. Das heißt, man wird immer auf irgendwas kommen, wo man eine Frage findet, wo es keine Antwort gibt, die noch niemand gefunden hat und die jedenfalls nirgendwo verzeichnet ist. Und dort wird es interessant. Und diese Frage, die bei einem selbst auftaucht, ist in Wahrheit dann auch eine Schicksalsfrage. Die betrifft dich, weil es in deinem Schicksal drinnen liegt. Und es geht eigentlich nur darum, vielleicht einen Stups zu kriegen, dass man jetzt endlich einmal über die Frage stolpert, die mit einem selber zusammenhängt, nämlich mit der eigenen Aufgabe. Da geht es jetzt gar nicht darum, dass man selber so interessant ist?

Ausklang 2:04:04

Gut. Jetzt habe ich doch überzogen. Ich habe es geschafft, doch zwölf Minuten zu überziehen. Gut! Ich danke für die Geduld. Wir sehen und hören einander nächsten Dienstag. Es geht weiter. Baba, meine Lieben. Ich würde sagen, Schluss für heute! Gute Nacht, meine Lieben! Gute Nacht!